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Bauen & Renovieren
Jahrgang 31 · Februar 2020
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Poste Italiane s.p.a.
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Schneeparadies um Brixen JUGEND UND ALKOHL: Komasaufen … KULTUR: Thomas Hochkofler im Interview PORTRAIT: Boris Vinatzer VERKEHRSKONZEPT NATZ-SCHABS: Die Verkehrsrevolution
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | JUGEND UND ALKOHOL: Komasaufen … 11 | Interview Martha Stocker: „Sternstunden der Demokratie“ 14 | CLIL an Südtirols Schulen: „Wir halten den CLIL-Kurs“ 18 | Runggadgasse 11: Historisches „Mehrzweckhaus“ 20 | Gemeindewahlen: Stichtag 3. Mai Menschen & Meinungen >>> 28 28 | PORTRAIT: Boris Vinatzer 33 | Pro & Contra: „Frutta e verdura nelle scuole“ sinnvoll? 34 | Umfrage: Wohlstand vor Umwelt? Kunst & Kultur >>> 36 36 | THOMAS HOCHKOFLER: „Das sind meine Alter Egos“ Veranstaltungen 44 | TIMER: März 2020
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Freizeit & Sport 50 | SKITOURENGEHEN: Wintererlebnis Brixen 52 | Zusammenarbeit: Schulen mit Sportvereien
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Wirtschaft & Umwelt >>> 58 58 | VERKEHR NATZ-SCHABS: Die Verkehrsrevolution 62 | Landesberufsschule: Schokoladenproduktion 64 | EU-Leader-Projekte: 2,5 Millionen fürs Eisacktal 66 | Betriebsportrait: Restaurant Sprechenstein Extra 72 | Bauen & Renovieren NEU! Brixner ePaper – die kostenlose „Brixner“-APP
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30 Jahre„Brixner“ Ich würde Sie gern einladen zu einer kleinen Zeitreise: Es war im Februar 1990, als der damalige Chefredakteur Elmar Albertini, Markus Lobis, Zeno Kerschbaumer und ich in der Druckerei die allererste Ausgabe eines „Brixner“ in Empfang nehmen durften. Es war ein 36-Seiten-Heft, der Umschlag war farbig, der Innenteil schwarz-weiß. Vorangegangen waren spannende Wochen und Monate der Vorbereitung: Es galt, ein inhaltliches und wirtschaftliches Konzept zu erarbeiten und die dafür notwendige IT zu erwerben, mit der in damals noch ziemlich rudimentärer Art die ersten Seiten grafisch entstanden. Dass der „Brixner“ heute in jeder Hinsicht ganz anders aussieht als damals, ist der Kompetenz unserer Mitarbeiter geschuldet und natürlich auch auf die rasante Entwicklung der zur Herstellung von Zeitschriften notwendigen Technologie zurückzuführen. Heute, genau 30 Jahre später, erfreut sich unsere kleine Zeitschrift dank einer sehr treuen Leserschaft und ebenso treuen Werbekunden bester Gesundheit. Während wir die 250. Ausgabe – das ist jetzt auch schon mehr als neun Jahre her – im Nordtunnel der Westumfahrung gefeiert hatten, möchten wir diesmal unsere Leser mit einem kleinen Geschenk überraschen: Wir haben „Brixner“ Wattkarten in großer Menge herstellen lassen. Die Wahl für Wattkarten ist ganz bewusst gefallen: In einer Zeit, in der Kommunikation immer digitaler wird, wollten wir ein Geschenk, das die Menschen wieder „analog“ an einen Tisch zusammenbringt – und was gibt es Gemütlicheres als ein schöner Watter unter Freunden? Jeder, der möchte, kann zu Bürozeiten „a Packtl“ bei uns in der Redaktion in der Brennerstraße 28 abholen. Auch die Art der Verteilung ist bewusst gewählt, denn sie gibt uns die Möglichkeit, uns persönlich bei Ihnen zu bedanken – dafür, dass Sie auch 30 Jahre nach der allerersten Ausgabe unserer kleinen Zeitschrift so viel Sympathie entgegenbringen. Vielen Dank dafür! Ihr Willy Vontavon
Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info ABONNEMENTPREISE: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 95 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________
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Politik & Gesellschaft
JUGEND UND ALKOHOL
Komasaufen … … ist rückläufig, aber ein hoher Alkoholkonsum ist gerade unter Jugendlichen nach wie vor sehr verbreitet. Warum greifen Jugendliche zum Alkohol, wie sieht die gesetzliche Regelung aus, und wer ist schuld bei Alkoholexzessen? Die Eltern? Partyveranstalter und Diskothekenbetreiber? Der Gruppenzwang?
S
chool’s out, Silvester, Geburtstag oder auch ganz normales Wochenende: Gemeinsames, öffentliches Trinken gehört für viele Jugendliche zum normalen Ausgehverhalten. „Wir trinken Bier oder Misch-
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getränke, denn Superalkohol ist uns pur zu scharf, und gemixt kann man ihn leichter trinken“, erzählt Thomas (15 Jahre), der seit gut eineinhalb Jahren mit seinen Freunden regelmäßig Alkohol trinkt auf Dorffesten, bei
Privatfeten, beim Après-Ski. „Beim Standardausgehen trinken wir so an die zehn Gläser Bier oder Wein, gerne auch Mixgetränke“, sagt Tobias (18 Jahre), der ebenso mit 14 Jahren begonnen hat, Alkohol zu trinken. „Ich trinke
beim Ausgehen meist drei oder vier Mixgetränke mit Wodka und ein paar Shot Schnaps oder ein, zwei Tequila“, so Mara (18 Jahre), die 15 war, als sie das erste Mal Alkohol getrunken hat. Hannes (18 Jahre) war 13 Jahre alt, als er
Foto: Getty Images, Motortion
und Kollegen, die diesen brüllend und schreiend anfeuern: „Auf geht’s! Lass runter die Suppe! Sauf! Hopp! Hopp!“ Um nicht zu ersticken, gibt es das Ventil, das man zur Not wieder schließen kann. „Saufen gehört dazu, und mit dem Trichter geht das Saufen einfach leichter!“
Alkohol erst ab 18. Das Gesetz
DIE ALKOHOLKONSUMENTEN WERDEN IMMER JÜNGER: Jugendliche liefern inzwischen mit 14, 15 Jahren und früher ihre ersten Alkoholräusche
mit zwei älteren Freunden und einer Flasche Schnaps in den Wald ging, um Alkohol zu probieren, „regelmäßig getrunken habe ich aber erst ab 16“. Alle würden trinken, bestätigt auch Dominik (19 Jahre). Auch wenn es früher, wo er noch nicht volljährig war, reizvoller war zu trinken. „Das Verbot macht den Reiz aus. Man geht als Jugendlicher aus, um gezielt Alkohol zu trinken.“ Inzwischen sei das Trinken nicht mehr der Hauptgrund, aber ein Ausgehen ohne Alkohol ist für ihn nach wie vor unvorstellbar: „Man hat einfach mehr Spaß, wenn getrunken wird.“ Um sich gegenseitig zum Konsum von noch größeren Alkoholmengen zu animieren, seien Trinkspiele unter Jugendlichen sehr verbreitet, „besonders, wenn man privat eine Fete veranstaltet“. Oder man bleibt gleich für mehrere Tage auf
einem Festival, wie es Gabriel (18 Jahre) im letzten Jahr gemacht hat: „Auf dem Crazy-Castle-Festival in Bruneck hatten wir auch mehrere Trinkspiele dabei, darunter auch das sogenannte ‚Trichtersaufen‘. Ich habe das selbst ausprobiert.“ Dabei bekommt man einen Schlauch in den Mund gesteckt, am oberen Ende wird ein Trichter angebracht, in diesen wird eine
verbietet in Italien seit 2012 den Ausschank und den Verkauf von alkoholischen Getränken an Jugendliche unter 18 Jahren. „Beim Ausschank, der „somministrazione“, wird unterschieden, ob ein Jugendlicher, dem man Alkohol zur Sofortkonsumation verabreicht, unter 16 ist oder ob er unter 18 Jahre alt ist“, erläutert Vize-Oberintendant Giuseppe Lombardi, Koordinator der Ortspolizei Brixen. Verboten sei die Verabreichung von Alkohol an Jugendliche unter 18 immer; es gebe aber eine Unterscheidung in der Art der Bestrafung. „Unter 16 Jahren ist es eine Straftat, und der Lokalinhaber, die Partyorganisatoren, die Eventveranstalter und Festbetreiber müssen bei Übertretung mit einer Anzeige rechnen; unter 18 Jahren bleibt es bei einer Verwaltungsstrafe.“ Für den Verkauf von Alkohol, und das betrifft auch die Geschäfte, sind nur Verwaltungsstrafen vorgesehen, unabhängig, ob die Jugendlichen unter 16 oder unter 18 Jahre alt sind. „Beim ersten Vergehen gibt es eine Verwaltungsstrafe von 250 bis 1.000 Euro, beim zweiten Mal von 500 bis 2.000 Euro, und zusätzlich wird der Betrieb für drei Monate geschlossen.“ Aufgrund der drastischen Strafen, versichert Felix Taschler, seit zehn Jahren Geschäftsführer des Tanz- und Nachtclubs „Max“ in Brixen, „haben wir im Club überhaupt kein Interesse, einen Jugendlichen unter 18 Jahren mit Alkohol zu versorgen. Wir sind aber kein pädagogisches Institut und keine Präventionseinrichtung, wir sind eine Diskothek.
auch in Zivil bei uns im Lokal und vor dem Lokal.“ Dass Alkohol von Jugendlichen trotz Verbots konsumiert wird, bestätigen nicht zuletzt die Jugendlichen selbst. Aber es sind nicht bevorzugt die Clubs, wo man sich Alkohol besorgt, wie auch Felix Taschler weiß: „Die Pro-Kopf-Konsumationen sind bei uns im Lokal rückläufig. Wir führen das einmal darauf zurück, dass immer mehr Jugendliche studieren und über keinen Monatslohn verfügen, und zum anderen auch auf die Erhöhung unserer Preise für alkoholische Getränke. Das billigste davon ist bei uns im Lokal teurer als jedes alkoholfreie Getränk. Dadurch ermöglichen wir den Jugendlichen, dass sie auch ohne großes Budget zu uns kommen und Spaß haben dürfen; wir signalisieren aber auch, dass der Konsum von Alkohol unter 18 Jahren strikt verboten ist.“ Ab 16 darf man in Italien in ein Tanzlokal. Um sicherzustellen, dass nur an Jugendliche über 18 Jahren Alkohol ausgeschenkt wird, erhält jeder Volljährige beim Eintritt ins „Max“ ein Armband. „Die Farbe dieses Armbandes wechseln wir ständig. Nur jene, die das aktuelle Armband tragen, bekommen bei uns Alkohol“, versichert Felix Taschler; er räumt aber ein, dass es − gerade, wenn es im Lokal zum Bersten voll ist − sehr schwer zu kontrollieren sei, an wen die Volljährigen den am Tresen erworbenen Alkohol weiterreichen. „An den Wochenenden haben wir gut 1.500 Besucher meist im Alter von 16 bis 24 Jahren im Club. Viele Minderjährige haben volljährige Freunde. Dass da zu 100 Prozent alles passt, ist unmöglich. Jugendliche werden Grenzen immer austesten; das wird man nicht abschaffen können, aber das soll auch so sein.“
Grenzen austesten. „Bei Dorf-
festen reicht es, wenn man an den Ausschänken nach Alkohol verlangt. Genauso beim Ausge-
„Wir sind kein pädagogisches Institut und keine Präventionseinrichtung, wir sind eine Diskothek“_ Felix Taschler, Geschäftsführer der Diskothek Max in Brixen große Menge Alkohol geschüttet. „Bei mir waren das 1,5 Liter Bier. Unten befindet sich ein Ventil, das wird geöffnet, und alles wird auf einmal runtergelassen.“ Um den Schluckspecht stehen Freunde
Es ist aber in unserem Interesse, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, weshalb wir auch sehr gut mit Carabinieri und Polizei zusammenarbeiten. Jedes Wochenende haben wir Vertreter
hen auf Maturabällen ober beim Après-Ski. Es fragt niemand nach dem Alter. Es juckt niemanden!“, weiß Anna (15 Jahre). Und wenn man selbst nichts bekomme, dann gebe es immer noch Bekannte 5
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
und Freunde. Selbst auf den Skihütten („Eines kann ich dir schon bringen!“) sei es kein Problem, ein Bier zu bestellen, erzählt Anna: „Wenn man das bei jeder Hütte macht, dann bekommt man auch einen schönen Rausch zusammen.“ Dass man im betrunkenen Zustand eine Gefahr für die anderen sein kann, sei anscheinend kein Thema, sagt Anna, „das weiß ich von gleichaltrigen Freunden, die mir bestätigt haben, dass man sich betrunken völlig selbst überschätzt und die Pisten richtig ‚runterviecht‘“. Dass es noch nie ein Problem war, an Alkohol zu kommen, egal ob man unter 16 oder unter 18 Jahre alt ist, weiß auch Gabriel, der seinen ersten Hochprozentigen − „Wir hatten damals im Schwimmbad eine Flasche Jack Daniels und kleine Jägermeister dabei“ − schon mit zwölf Jahren getrunken hat: „Mit 14 begann ich regelmäßig auszugehen, und von da an habe ich auch regelmäßig Alkohol getrunken. Zwar kommt man offiziell nicht unter 16 in die Clubs und Discos, aber das war auch der Reiz, dass es uns trotzdem gelang. Entweder haben wir uns irgendwie hinein-
Giuseppe Lombardi: „Wenn die Ortspolizei eingeschaltet wird, dann kommt es immer zur Anzeige − auch zum Schutz der Familien“ Trinken im öffentlichen Raum. ist es in Brixen für Minderjährige Wenn es auch für Jugendliche unter 18 Jahren mitunter gelingen kann, in Lokalen Alkohol zu erwerben, so ist es doch um ein Vielfaches einfacher und mit Sicherheit billiger, wenn man sich vor dem Disco- oder Eventbesuch den Alkohol im Supermarkt besorgt. „Ein ‚Fliagerle‘ (Longdrink aus Wodka und einem Energydrink, Anm. d. Red.) kostet im
generell verboten im öffentlichen Raum, Alkohol zu trinken oder geöffnete Flaschen alkoholischen Inhalts mit sich zu führen. Für Erwachsene gilt dieses Verbot zwischen 21 und 6 Uhr“, erklärt Vize-Oberintendant Giuseppe Lombardi. Diese Verordnung, die 2015 erneuert wurde, habe der Brixner Stadtrat erlassen, weil besonders an den Wochenende
„Eltern sollen den Alkoholkonsum ihre Kinder nicht bagatellisieren, denn der Grundstein für eine Alkoholabhängigkeit wird in der Jugend gelegt“_ Stephan Hellweg, Psychologe im Dienst für Abhängigkeitserkrankungen Brixen geschmuggelt, oder wir haben von Älteren den Ausweis erbettelt, den wir beim Eintritt als den eigenen ausgegeben haben. War man einmal drin, war es auch nie ein Problem, Alkohol zu bekommen. Wenn einem selbst nichts gegeben wurde, dann sind ältere Bekannte eingesprungen.“ Sowohl beim Eintritt als auch beim Alkoholausschank in Tanzlokalen oder besonders gerne auch bei Maturabällen werde so gut wie nie nach einem Ausweis gefragt, bestätigen auch Tobias und Dominik. „Am ehesten wird man in einer Bar, die länger geöffnet hat, danach gefragt. In Brixen gibt es aber wirklich nur wenige Bars, die einen Jugendlichen bei einer Alkoholbestellung nicht nach dem Ausweis fragen. Aber einige eben doch. Wer als Jugendlicher Alkohol bestellen will, geht gezielt in diese Bars, und die kennt man.“ 6
Club Max sechs Euro. Wenn ich mir im Supermarkt eine Flasche Wodka besorge und dazu eine 1,5-Liter-Flasche Energydrink, dann kostet das um die 15 Euro. Daraus lassen sich leicht zwölf ‚Fliagerlen‘ anrichten“, rechnet Gabriel. Einerseits, um Kosten zu sparen, aber auch, um sich auf den Abend einzustimmen, ist das „Vorglühen“ sehr verbreitet. „Die volle Bandbreite wird vorab eingekauft: Bier, Wein, Wodka, Tequila, Rum, Schnaps, dazu Softund Energydrinks zum Mixen“, zählt Hannes auf. „Getrunken wird dann natürlich nicht direkt auf der Straße; dafür gehen wir in Parks oder auf Spielplätze“, so Thomas. Dass man beim Alkoholkonsum nicht auf öffentlichen Straßen und Plätzen gesehen werden will, hat in der Gemeinde Brixen noch einen weiteren Grund: „Zusätzlich zur staatlichen Alkoholregelung
die Innenstadt bis hinunter zum Club „Max“ durch das „Vorglühen“ mit Flaschen, Trinkbechern und Glasscherben regelrecht zugemüllt wurde. Zudem beklagten Anrainer Lärm und Gegröle der nächtlichen feucht-fröhlichen Feiergesellschaften, und am Montagmorgen hatte die Gemeinde auch noch die Kosten der Straßenreinigung zu tragen. „Heute führen wir ständig Kontrollen durch, sodass sich die Situation stark gebessert hat.“ Werden Minderjährige mit Alkohol von den Ordnungshütern aufgegriffen, dann werden die Eltern immer sofort verständigt. Sollten die Eltern nicht erreichbar sein, dann erwächst daraus auch für sie ein Problem: „Wenn das minderjährige Kind unterwegs ist, dann haben die Eltern die Pflicht, erreichbar zu sein, denn sie bleiben immer für ihre minderjährigen Kinder verantwortlich“, betont Lombardi. Die Entschuldigung,
man sei in einem Funkloch gewesen, greife nicht; vielmehr wäre eine solche Situation ein Fall für das Jugendgericht. Werden Jugendliche mit Alkohol angetroffen, dann wird ihnen mit Sicherheit der Alkohol abgenommen; das gilt auch für die Gegend um den Club „Max“, die von Jugendlichen besonders gerne zum „Vorglühen“ aufgesucht wird und von jenen, die noch nicht in den Club selbst eingelassen werden. „Wir sind zwar nicht direkt verantwortlich, was vor dem Club, auf dem Parkplatz, im Park im Lido oder am Eisackdamm passiert, aber unsere SecurityLeute kontrollieren das Gebiet bis zu einem bestimmten Radius um das Lokal. Sie nehmen Alkoholflaschen ab – wenn sie sie finden, denn die Jugendlichen sind sehr erfinderisch, wenn es darum geht, Alkoholflaschen, die sie für ein paar Euro im Supermarkt kaufen, vor uns und der Polizei zu verstecken, und wir vergewissern uns auch, dass nirgendwo jemand mit einer Alkoholvergiftung Hilfe benötigt“, erzählt Felix Taschler. Wobei Taschler einwendet, dass das ‚Komasaufen‘ weniger geworden ist: „Mussten wir vor zwei oder drei Jahren noch an jedem Wochenende mehrmals für stark alkoholisierte Jugendliche, die nicht mehr bei Bewusstsein waren oder die sich extrem stark übergeben mussten, die Rettungskräfte rufen, so haben wir heute lediglich alle zwei Wochen einen solchen Fall.“ Auch weiß Felix Taschler aus Erfahrung, dass es immer mehr Mädchen sind, für die die Rettung gerufen werden muss: „Nach meinem Gefühl sind etwa 60 Prozent Mädchen und 40 Prozent Buben unter den kritischen Fällen.“ Dass die Zahl der „Komatrinker“ im Sinken begriffen ist, bestätigen auch die Ordnungshüter: „Heute werden weniger Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung eingesammelt als noch vor einigen Jahren, aber dafür hat sich das Alter der Alkoholkonsumenten verjüngt“, so Giuseppe Lombardi. „Bis noch vor zehn Jahren hatten wir meist mit 18- bis 20-Jährigen bei Alkoholproblemen zu tun. Heute sind es fast immer Minderjährige ab etwa 14 Jahren, die wir betrunken antreffen, die getrunken haben oder die Alkohol bei sich haben.“ Die Tatsache, dass getrunken wird, habe sich aber von früher zu heute nicht verändert. Verändert habe sich aber die Qualität des Alkohols, wie Giuseppe Lombardi weiß:
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Politik & Gesellschaft
„Heute konsumieren Jugendliche vor allem Billigalkohol, der schon für wenige Euro im Supermarkt zu kaufen ist. Billigster Superalkohol und Wein, die entweder pur getrunken oder mit Softdrinks gemischt werden. Wir treffen die Jugendlichen auf der Straße mit einem Cola-Getränk; riecht man daran, erkennt man den Alkohol darin.“
Komasaufen. „Kaum jemand
geht mit dem Vorsatz aus, sich richtig volllaufen zu lassen“, so Tobias. Dominik nennt vor allem die School’s-out-Partys, an denen gerne so richtig gefeiert wird. Für Mara ist Komasaufen „einfach nur bescheuert“. Auch Thomas versichert: „Wir haben nicht die Absicht, uns ins Koma zu saufen, denn wir wollen uns ja nicht den ganzen Abend nur mehr übergeben oder den nächsten Tag über speiübel sein. Wenn das passiert, dann nie mit Absicht.“ Vorsatz war es bei Lena (15 Jahre) auch nicht, aber die Absicht „Heute geht’s auf!“, die hat es wohl gegeben, wie sie erzählt: „Eine Bekannte, die schon älter war, hatte mehrere Flaschen Superalkohol dabei. Wir − alle 15 Jahre − hatten Softdrinks
Die Ausbeute der School’s-out-Party 2019: Diese Flaschen wurden Jugendlichen sequestriert zum Mixen besorgt. In einem Park haben wir uns getroffen und gleich begonnen, Alkohol zu mischen und zu trinken. Ich habe es völlig übertrieben und bin regelrecht weggetreten. Für meine Freunde war die Situation sehr dramatisch; sie waren einfach überfordert. Schließlich hat jemand die Rettung gerufen; die Sanitäter haben dann meinen Eltern die Hiobsbotschaft überbracht, ihre Tochter sei mit einer Alkoholvergiftung in die Notaufnahme eingeliefert worden. Dass ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt habe, hat mir mein Vater, der mir auf der Notaufnahme die Haare beim Erbrechen aus dem Gesicht gehalten hat, am nächsten
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Tag erzählt. Dazu habe ich keine Erinnerung. An dieses überaus ungute Gefühl, das ich hatte, als ich tags darauf auf der Station erwachte, erinnere ich mich aber noch sehr gut. Ich wusste nicht, was passiert war, was ich getan hatte. Das war echt schrecklich, und ich habe mich geschämt.“ Betroffene Mädchen machen aus einem Absturz keine Heldengeschichte, sondern schämen sich oft dafür – während hohe Trinkmengen bei jungen Männern meist weniger auffallen und oft positiv „männlich“ bewertet werden, so versichert Hannes: „Ich schäme mich nie für etwas, das ich getan habe.“ Trinkende Mädchen werden von Jungs gerne „geringgeschätzt“ oder gelten als „billig“: „Betrunkene Mädchen werden anhänglicher und sogar aufdringlich. Sie lassen sich leichter verführen; die Hemmschwelle sinkt, und sie sind auch schneller bereit, selbst mit völlig Fremden mitzugehen“, weiß Dominik. Experten sprechen davon, dass sich Buben und Mädchen aus unterschiedlichen Gründen betrinken: Während es bei den jungen Männern in erster Linie um den Beweis ihrer Männlichkeit geht, suchen Mädchen im Alkohol eine Ausrede für ihr Verhalten − insbesondere, wenn es ums Flirten geht. Dabei werden Mädchen von beiden Geschlechtern schnell einmal zur „Schlampe“ abgestempelt.
Locker und lustig. „Ich trinke,
weil ich dann keine Hemmungen mehr habe. Ich kann stundenlang tanzen, alles ist lustig, und ich finde viele neue Freunde“, begründet Mara ihren Alkoholkonsum. Dem pflichtet auch Anna bei: „Ich trinke, weil man lockerer wird; alle sind lustiger und entspannter drauf. Es ist einfacher, miteinander zu reden, die Hemmschwellen sinken. Das würde man sich nüchtern ja alles gar nicht trauen.“ Thomas antwortet auf die Frage, warum er trinkt: „Irgendwo ist es der Gruppenzwang. Im Freundeskreis machen es alle, da will
ich nicht nachstehen. Zwar wird niemand gezwungen mitzutrinken, aber als ‚männlich‘ gilt das Trinken schon.“ Vom Gruppenzwang spricht auch Pia (17 Jahre), die beim Ausgehen Alkohol trinkt, „weil es zur Gewohnheit geworden ist. Außerdem kann man selten nein sagen, wenn man in einer Gruppe ausgeht“. „Ich trinke, um zur Gruppe zu gehören, um keine blöden Sprüche, wie ‚Wenn du nicht trinkst, kannst du gleich zu Hause bleiben!‘ zu hören. Alkohol gehört zum Ausgehen einfach dazu. Man trinkt, weil es alle tun, um dazuzugehören, um nicht ausgeschlossen zu sein“, räumt Gabriel ein.
Negative Erlebnisse. Alkohol lockert die Stimmung auf, ruft ein Dazugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl hervor. Aber Alkohol bringt auch eine Reihe negativer Nebenerscheinungen mit sich. „Wenn einem so schlecht ist, dass man sich ständig übergeben muss, wenn man alles nur mehr wie durch eine Nebelwand mitbekommt, wenn du dich erbärmlich fühlst und hundeelend, dann ist das einfach nur beschissen“, erinnert sich Thomas. Zudem kennt Alkohol Erscheinungen, die sich nicht nur aufgrund erhöhten Konsums in extremer Übelkeit bemerkbar machen: „Wenn jemand viel zu viel trinkt, dann verändert er auch sein Verhalten. Da kann es schon vorkommen, dass man nicht mehr zwischen ‚Freund‘ und ‚Feind‘ unterscheiden kann. Die Aggressivität steigt, die Gewaltbereitschaft und der Vandalismus“, sagt Dominik. Und schließlich ist Alkohol immer noch eine Droge, die abhängig machen kann. „Es ist eine Tatsache, dass Jugendliche wesentlich schneller vom Alkohol abhängig werden als Erwachsene. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Suchtmittel, aber Alkohol ist am leichtesten verfügbar. Je früher man anfängt, desto höher ist das Risiko zur Abhängigkeit; heutzutage liefern
Jugendliche ja bereits mit 14, 15 Jahren oder auch darunter ihre ersten Alkoholräusche“, bestätigt Stephan Hellweg, Psychologe vom Dienst für Abhängigkeitserkrankungen Brixen. Auch wenn im Dienst für Abhängigkeitserkrankungen keine offiziellen Zahlen von alkoholisierten Jugendlichen in der Notaufnahme aus Gründen der Privacy zur Verfügung stehen, so sei doch bekannt, dass es bei der Droge Alkohol eine hohe Dunkelziffer gibt: „Ein Rausch in der Jugend wird verharmlost. Die Eltern sehen zu oft keinen Handlungsbedarf, wenn ihr Kind mehr oder weniger regelmäßig betrunken nach Hause kommt“, weiß Stephan Hellweg. Er rät den Eltern, den Alkoholkonsum der Kinder nicht zu bagatellisieren, denn „der Grundstein für eine Alkoholabhängigkeit wird in der Jugend gelegt“. Dass Eltern die Gefahr des Alkohols nicht unterschätzen sollen, rät auch Giuseppe Lombardi: „Die Schäden, die Alkohol auf einen Minderjährigen haben kann, sind nicht zu unterschätzen. Vom erhöhten und schon gar vom regelmäßigen Konsum ist entschieden abzuraten.“ Auch wenn Alkohol nur an den Wochenenden getrunken
werde, so Lombardi, „ist es ein regelmäßiger Konsum“.
Maßnahmen zur Vorbeugung. Dass es schädlich ist, besonders in der Jugend, exzessiv Alkohol zu konsumieren, darüber gibt es auch unter den Jugendlichen keinen Zweifel. „Die schlechten Seiten beim exzessiven Alkoholkonsum sind, dass man im Rausch Dinge tun kann, die einem das ganze Leben zerstören – ein fataler Sturz zum Beispiel oder wie beim Unglückslenker von Luttach, der alkoholisiert am Steuer saß und nun viel zu viele Menschenleben auf dem Gewissen hat.“ So etwas sei „unbeschreiblich schrecklich. Deshalb ist es auch wichtig, dass man sich auf seinen Freundeskreis verlassen kann, dass man aufeinander aufpasst und zusieht, dass jeder gut nach Hause kommt“, ist Hannes überzeugt. Die Alkoholmenge zu reduzieren ist für Dominik sinnvoll, aber „schwierig zu kontrollieren, weil es zu einfach ist, an Alkohol zu kommen“. Dieser Meinung ist auch Anna: „Bei Dorffesten, in Clubs, auf Maturabällen und in den Supermärkten sollte es für Minderjährige einfach nicht möglich sein, Alkohol zu kaufen, und
Meine Meinung Willy Vontavon
Zwei an jedem Wochenende Neu ist die Diskussion ja nicht, und sie betrifft ganz Südtirol: Manche Jugendliche trinken zu viel Alkohol, sie kommen zu leicht zu dieser von unserer Gesellschaft längst akzeptierten Droge, und es gibt natürlich auch ein Business dahinter, dessen Akteure manchmal ziemlich verlogen jede Schuld von sich weisen. Die Verantwortung wird gern delegiert: Die Eltern sagen, die Wirte schauen auf Kosten der Jugendlichen nur auf ihre Einnahmen, und die Wirte sagen, die Eltern sollten lieber vor der eigenen Tür kehren. Spannend ist für mich aber die Frage, wie Brixen im Vergleich zu Bozen, Meran, Bruneck oder Sterzing dasteht. Es gibt entsprechende Statistiken der Krankenhäuser, die aber meist in einer verschlossenen Schublade verbleiben. Zum Beispiel jene, die uns zugespielt wurde – und die hat es ziemlich in sich: Zwischen 2015 und 2017 gab es im Brixner Krankenhaus 247 Einlieferungen von Personen mit Alkoholvergiftungen – fast gleich viele wie im fünf Mal so großen Bozen (275), zweieinhalb Mal so viele wie in Meran (91) und um einiges mehr als in Bruneck (188). Geradezu beängstigend ist der Trend: Wurden in Brixen 2015 noch 68 Personen zwischen 12 und 25 Jahren mit Alkoholvergiftung eingeliefert, waren es 2016 bereits 80 und 2017 schon 99. Bei den 16-, 17-, 18- und 19-Jährigen gibt es landesweit kein einziges Krankenhaus, an dem in diesem Dreijahreszeitraum in absoluten Zahlen (!) so viele Alkoholvergiftungen registriert wurden wie in Brixen. Damit die Brixner Eltern nicht allzu sehr verunsichert werden, ist aber auch wichtig anzumerken, dass die allermeisten Jugendlichen sehr verantwortungsbewusst sind und Alkohol in Maßen konsumieren. Genauso wichtig ist die Anmerkung, dass weniger als ein Fünftel der eingelieferten Jugendlichen in Brixen wohnhaft ist – der Rest kommt aus dem ganzen Land, sogar aus dem Trentino. Trotzdem: 99 Jugendliche mit Alkoholvergiftung im Jahr 2017 allein in Brixen – das sind statistisch zwei an jedem Wochenende.
Wichtig seien Kontrollen, sagt Taschler, aber auch das Verhalten der Eltern: „Sie sollen sich informieren, was auf den Veranstaltungen, Partys, Discoabenden getrunken wird, und sie sollen klare Grenzen setzen. Die Supermärkte sollten auch besser kontrolliert werden, denn dort ist sehr leicht mit wenig Geld Hochprozentiges zu bekommen.“ Aber nur mit Gesetzen und Strafen ist das Phänomen offensichtlich nicht in den Griff zu bekommen, denn „die Gesetze sind immer strenger geworden und die Strafen immer höher. Der Schwerpunkt muss auf Aufklärung und Prävention liegen“, sagt Taschler. Diese Meinung teilt auch Dominik: „Exzessiver Alkoholkonsum ist keine Sache des Gesetzes, sondern eine Kopfsache. Unsere Überzeugungen und Einstellungen zum Alkohol sind entscheidend. Die Gesellschaft spielt eine wesentliche Rolle, besonders auch die Familie.“ Dem pflichtet Lena bei: „Viele Eltern nehmen das Problem Alkohol einfach zu lax. Ich weiß von Eltern, die ihrem Sohn oder ihrer Tochter den Alkohol zum ‚Vorglühen‘ beschaffen. Die Konsequenzen
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Politik & Gesellschaft
schon gar nicht in großen Mengen.“ Thomas sieht die Sachlage entspannter: „Ich finde, dass die Erwachsenen ein zu großes Drama daraus machen. Und sie denken, dass wir gar nicht reif sind, aber das stimmt nicht: Die meisten von uns Jugendlichen sind durchaus in der Lage abzuschätzen, was und wie viel sie vertragen. Es sind immer nur die Ausnahmen, die aus der Reihe tanzen.“ Dem stimmt Felix Taschler zu: „Bei weit über 1.000 Besuchern an den Wochenenden sind es vielleicht zehn, die unangenehm auffallen. In der öffentlichen Meinung wird dann gegen die Jugend im Allgemeinen gewettert. Auch wir als Lokalbetreiber werden beschuldigt, dass wir die Jugendlichen abfüllen, was aber gar nicht in unserem Sinne ist. Langfristig wäre dies schädlich für unser Geschäft, und die Diskothek Max gibt es inzwischen schon seit 25 Jahren, und das bisher ohne Lokalsperre.“ Eine Lokalsperre wird verhängt bei Gefährdung der öffentlichen Sicherheit – zum Beispiel „bei exzessivem Drogenkonsum oder wenn an unter 16-Jährige Alkohol ausgeschenkt wird“.
Felix Taschler: „Nicht nur Kontrollen, sondern der Schwerpunkt muss auf Aufklärung und Prävention liegen“ werden in unserer Gesellschaft bagatellisiert. Dass ein einziger Vollrausch ausreichen kann, um in ein Wachkoma zu fallen, habe ich erst im Krankenhaus erfahren.“ Gabriel, der selbst schon mit 14 Jahren begonnen hatte, Alkohol zu trinken, denkt bereits heute weit verantwortungsbewusster: „Für mich ist es schlimm, wenn ich sehe, dass 15- oder 16-jährige Buben und Mädchen heute massenweise Alkohol trinken und dann nicht mehr wissen, was sie tun. Wenn ich einmal Kinder haben sollte, dann weiß ich heute, dass ich diese bestimmt nicht schon
mit 14 Jahren ausgehen lassen werde – auch wenn ich selbst schon mit 14 angefangen hatte, Alkohol zu trinken. Natürlich hat es uns damals getaugt, dass wir so leicht an Alkohol gekommen sind, aber heute weiß ich, dass das total bescheuert war. Denn uns hat der Alkohol geschadet, und jene, die ihn uns verkauft haben, waren nur daran interessiert, ein Geschäft zu machen.“
sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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BRIXEN / SÜDTIROL
„Sternstunden der Demokratie“ I
m „Paket“ waren bekanntlich 137 Maßnahmen festgeschrieben, über die bei der legendären Versammlung der SVP im Kursaal von Meran am 23. November 1969 abgestimmt wurde. Denkbar knapp gewannen die sogenannten „Paketbefürworter“ um Landeshauptmann Silvius Magnago und machten damit den Weg frei für das zweite, erweiterte Autonomiestatut: „Die Schlacht ist nun, man kann sie schon eine Schlacht nennen, geschlagen“, verkündete Magnago damals nachts um 3 Uhr. Stocker zeichnet in ihrem Buch „Die Paketschlacht“, gestützt auf Protokolle und Tonbandaufnahmen sowie Interviews mit Zeitzeugen, die Ereignisse vor und in Meran sehr detailliert nach, die ohne die internationale Verankerung der Autonomie über den Pariser Vertrag und die UN-Resolutionen in ihrer heutigen Form nicht denkbar wäre.
Foto: Oskar Zingerle
MARTHA STOCKER, langjährige Politikerin der SVP im Landtag und in der Landesregierung sowie ausgewiesene Historikerin, zeichnet in ihrem Buch „Die Paketschlacht“ das erbitterte Ringen um das „Paket“ nach. Im Gespräch mit dem „Brixner“ erklärt sie, warum die Entscheidung zum „Paket“ 1969 für die SVP so schwierig war – und warum die damaligen Dokumente nach 50 Jahren immer noch faszinierend sind.
Frau Stocker, ist es ein Buch der Historikerin oder der Politikerin Martha Stocker? MARTHA STOCKER: In erster Linie ging es mir darum, die Objektivität der Historikerin in den Vordergrund zu stellen. Natürlich fließt meine Erfahrung mit ein; ich kann nachvollziehen, wie schwierig es in dieser Situation war, überzeugen und entscheiden zu müssen. Es war ja ein ganz großes Misstrauen da, diesem Staat gegenüber, und das haben ja nicht nur die Paketgegner, sondern auch die Paketbefürworter gehabt. Und dann dem heißen Herzen den kühlen Verstand entgegenzusetzen – diese Dramatik kann ich vielleicht deshalb so gut verstehen, weil ich auch aus diesem Geschäft komme.
Martha Stocker: „Das war eine Entscheidung von historischer Tragweite“ „Paketschlacht“ ist der älteren Generation ein Begriff, aber wie vermittelt man das den Jungen von heute? Das ist ein generelles Problem bei historischen Ereignissen, daher ist es so wichtig, die Zeitzeugen zu haben und diese auch zu erleben. Es gibt derzeit in Südtirol keine politischen Ereignisse dieser Tragweite und Dramatik: Du hast den italienischen Staat damals nur als den Unterdrückerstaat gekannt, der alles tut, um dich in der eigenen Heimat zu entheimaten. Der Staat hatte nichts von seinen
Zusagen eingehalten, und dann sollst du als Minderheit plötzlich diesem Staat trauen. Dabei hatte die Gesellschaft bereits in den 1960er Jahren begonnen, sich zu verändern, und damit auch die italienische Politik – sogar so weit, dass man folgend auch Vertrauen von Seiten der Minderheit hat aufbauen können und sogar mehr umzusetzen konnte, als ursprünglich im Paket vorgesehen war. Das war 1969 nicht wirklich vorstellbar. Das Buch behandelt wohltuend nüchtern die Diskussionen zum
„Paket“, die bisweilen vor dem Hintergrund der „Bombenjahre“ in Vergessenheit geraten. Warum? Es ist einfach ein Faktum, dass die Medien da sind, wenn es „aufgeht“. Wenn gebombt wird, dann sind sie alle da. Zähe diplomatische Verhandlungen und das Ringen um politische Kompromisse sind hingegen für die Medien nicht so spannend. Es war mir daher wichtig, diese Ereignisse nüchtern darzustellen; auch den Pariser Vertrag, der die Grundlage von allem ist, genauso wie die 11
Politik & Gesellschaft
Ich antworte hier mit Magnago: Gewalt ist immer abzulehnen. Gewalt ist immer die stärkere Waffe für denjenigen, der mehr Gewaltpotential hat, und das ist langfristig immer die Mehrheit, der Staat, und nicht die Minderheit. Dennoch ist nicht zu leugnen,
Ministerpräsidenten gute Kontakte. Er war der Vertrauensmann von Ministerpräsident Aldo Moro und er war derjenige, der das Vertrauensverhältnis von Silvius Magnago zu Aldo Moro hergestellt hat. Irgendwann sagte Aldo Moro über Magnago: „Di questa
„Man merkt, mit welcher Präzision damals jedes Wort gewogen und wie da quasi am offenen Herzen gearbeitet worden ist“_ Martha Stocker, Historikerin dass die erste Serie der Anschläge mit der Feuernacht von 1961 durchaus die Verhandlungen mitangestoßen hat. Wir waren damals ja in der Hochzeit des Kalten Krieges; es war im Interesse von vielen, dass es nicht zu einem größeren Konflikt in Mitteleuropa kommt, genauso wie es auch im Interesse von Italien war, wegzukommen von der internationalen Aufmerksamkeit, die durch UNO und Anschläge besonders gegeben war.
Der übervolle Kursaal von Meran am 23. November 1969
Ja, natürlich! Man merkt, mit welcher Präzision jedes Wort gewogen und wie da quasi am offenen Herzen gearbeitet worden ist. Das hat mich fasziniert und überrascht. Die größte Freude für mich waren
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Kommen wir zur alles entscheidenden Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei am 23. November 1969 in Meran: War bei der Recherche etwas dabei, bei dem sogar eine Expertin wie Martha Stocker Aha-Erlebnisse hatte?
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Er war ganz klar derjenige, der die Brücke nach Rom gebaut hat, er hatte zu allen Ministern und
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Immer noch aktuell ist also die Frage: Wann ist Gewalt ein legitimes Mittel?
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Es fällt auf, dass ein eher unbekannterer Mann, nämlich Alcide Berloffa, in dem Buch gewürdigt wird. Wer war dieser Berloffa?
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nicht die UN-Resolutionen und den Pariser Vertrag als Grundlage gehabt hätten.
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UN-Resolutionen. Die Anschläge haben durchaus dazu geführt, dass es von italienischer Seite die Erkenntnis gegeben hat, jetzt müssen wir ein bisschen schneller agieren. Aber die Anschläge hätten gar nichts bewirkt, wenn wir
persona possiamo fidarci!“ Und umgekehrt war es genauso. Das war sicher eine wichtige Voraussetzung für die Anreicherung des Pakets. Und insofern steht Berloffa ein Denkmal in der Südtiroler Autonomiegeschichte auch zu.
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info Generationen-Diskussion am 12. März im Astra Reden wir über Südtirol Erfahrungen. Eindrücke. Zukunft. Diskussion mit: Marc Emanuel Röggla (Institut für Minderheitenrecht) Walter Mitterrutzner (Zeitzeuge Paketschlacht) Erich Mussner (Zeitzeuge Paketschlacht) Nora Delmonego (Junghandwerkerin) Lorenz Klapfer (Filmemacher) Michael Lanthaler (Jungarzt) Moderation: Peter Natter Südtirol gilt heute als Musterbeispiel für erfolgreiche Minderheitenpolitik; die rechtlichen Grundlagen dafür mussten allerdings hart erkämpft werden. Ein Meilenstein auf dem Weg zur konkreten Umsetzung war das Jahr 1969. Die in einer legendären Versammlung der Südtiroler Volkspartei im Kursaal von Meran hart erkämpfte Abstimmung zum „Paket“ am 23. November 1969 und deren anschließende Ratifizierung durch Österreich und Italien machten den Weg für ein zweites, erweitertes Autonomiestatut frei. Die Historikerin Martha Stocker beschäftigt sich anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums detailliert mit der „Paketschlacht“. Dabei beleuchtet sie nicht nur das historische Ereignis selbst, sondern analysiert dieses auch in seinen Auswirkungen bis heute. Am 12. März findet im Astra eine spannende Diskussionsrunde zwischen den Generationen statt: Zeitzeugen aus der „Paketschlacht“ diskutieren mit Jugendlichen und Minderheitenexperten darüber, was Europa von der politischen Vergangenheit Südtirols für die Zukunft lernen kann. Im Rahmen dieser Diskussion wird Martha Stocker auch ihr Buch „Die Paketschlacht“ vorstellen.
als es zum Paketabschluss kam, dann auch dafür gestimmt. Luis Durnwalder sagt heute: „Ich war damals ein junger Bürgermeister; ich habe das nicht wirklich überblicken und abschätzen können.“ Aber: Die Folgen bis in jedes Detail wirklich abschätzen konnten nur die wenigsten, vermutlich nicht mal der Magnago. Durnwalder war ja später ein überzeugter Umsetzer dieser Autonomie, wie viele andere Paketgegner auch. Es war damals ja auch umstritten, ob die gesamte Partei über ein so wichtiges Thema abstimmen sollte. Wie sieht das heute aus? Könnte und würde man so eine Entscheidung in der gesamten SVP diskutieren und abstimmen lassen? Erstens war das eine Entscheidung von historischer Tragweite, die nichts Vergleichbares mehr seitdem hatte und hat. Das war von der zeitlichen Dimension, den Inhalten und dem Grundsätzlichen der Entscheidung her von enormer Tragweite, denn es war ja letztendlich die Entscheidung zur inneren Selbstbestimmung. Die äußere Selbstbestimmung ist damit
zu diesem Zeitpunkt ad acta gelegt worden. Zweitens haben die Parteimitglieder ja doch in weiten Teilen die Verpflichtung eingehalten, dass man nach außen hin nicht zu viel geredet hat. Wenn du heutzutage beginnst, über etwas Heikleres zu reden, dann kannst du sicher sein, dass die Nachricht schon draußen ist, bevor die Sitzung zu Ende ist. Insofern hat es damals einen geschützteren Raum gegeben, auch wenn natürlich schon damals nicht alles heilig war. Und der Magnago hat die Geheimdiplomatie gepflegt, was man ihm ja auch vorgeworfen hat: Bevor er nicht klar die Zusagen aus Rom hatte und diese mit Wien abgestimmt waren, hat er sie nicht gebracht. Wenn er sie dann gebracht hat, dann sind sie wirklich bis ins letzte Detail diskutiert worden. Es war damals ja normal, ganztägige Sitzungen zu machen und sich ab 1965 jedes Jahr sechs volle Tage intensiv mit diesem Paket auseinanderzusetzen. Ja, kannst dir vorstellen! Da sagen sie dir heute: Spinnst jetzt?! Nach zweieinhalb Stunden muss eine Sitzung fertig sein. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Do., 12. März, 19 Uhr BRIXEN, Astra Eintritt frei
Tonaufnahmen der Sitzungen vom Vinschgau aus dem Jahr 1969, die Robert Kaserer gefunden hat. Das waren wunderbare Hörerlebnisse, auch die Abschlussrede von Magnago natürlich. Wie klug und bürgernah er argumentiert hat, wie er teilweise auch gewitzt war – das ist mir beim Zuhören der Bänder nochmal stärker bewusst geworden. Es kam nur eine einzige Frau, Margot Schwienbacher aus dem Burggrafenamt, zu Wort – neben 52 Männern, die im Meraner Kursaal am Rednerpult standen … Ja, das sind die Anfänge der Frauenbewegung. Bei uns gab es ja erst nach dem Zweiten Weltkrieg die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren. Ich bin nach wie vor
davon überzeugt, dass es in meiner politisch aktiven Zeit wichtig war, die Quotenregelung einzuführen. Die Frauenquote ist die kleine Schwester vom Proporz im Sinne der Gerechtigkeit. Entscheidend waren sicher die Gleichstellungs- und die Wahlgesetze. Nur leider ist mein Eindruck jetzt, dass wir gerade mal auf halber Strecke sind und glauben, es sei eh schon alles perfekt. Nein, es ist lange noch nicht perfekt. Wie waren Ihre Gespräche heute mit den Paketgegnern von damals, darunter Prominente wie Hans Benedikter und Luis Durnwalder? Hans Benedikter sagt heute ganz klar: „Das waren Sternstunden der Demokratie.“ Er hat ja 1992,
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„Wir halten den CLIL-Kurs“ S
eit Mitte der neunziger Jahre haben sich Sprachdidaktiker durchgesetzt, denen es gelang, mit einem im Jahr 2010 vorgelegten „Europäischen Rahmenprogramm für die Ausbildung von CLIL-Fachlehrkräften“ sprachenpolitisch einen Trend zu setzen, der auch an Südtiroler Schulen aufgegriffen wurde und 2013 in einen Beschluss für ein Mehrsprachencurriculum an den deutschsprachigen Schu-
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Herr Landesrat, rudert die deutsche Schule nach dem Trentiner Beschluss mit CLIL zurück, oder halten Sie Kurs? PHILIPP ACHAMMER: Wir halten Kurs, denn wir haben bei uns eine ganz andere Situation als im Trentino. Es gibt ein Maßnahmenpaket, das zwischen 2016 und 2020 zum Thema Mehrsprachigkeit aufgelegt wurde, darunter auch das CLIL-Projekt. Wir werden heuer evaluieren, wie sich CLIL entwickelt hat und dann auch entscheiden, wie es weitergehen soll. Es gibt das projektbezogene
meldungen bislang so gut sind, dass CLIL sicher aufrecht bleiben wird. Trient hat CLIL auch nicht gänzlich abgeschafft, sondern eher relativiert, weil dort zu wenige gut ausgebildete Lehrpersonen zur Verfügung stehen. Im Grunde wird bei diesem Thema sehr ideologisch diskutiert: Ich habe
„Unabhängig von allen didaktischen Angeboten haben wir in Südtirol immer noch Hemmungen und Blockaden, die zweiten Sprachen zu sprechen“_ LR Philipp Achammer
16. – 21.3.2020
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len mündete. „CLIL“ lautet das Zauberwort und zugleich die Abkürzung für „Content and Language Integrated Learning“. Wörtlich übersetzt ist das „integrierte Lernen von Inhalt und Sprache“ zu unverständlich und wird im Deutschen mit „bilingualer Sachfachunterricht“ wiedergegeben. Darunter versteht man „die Verwendung der Zweit- oder Fremdsprache zur integrativen Vermittlung von Lehrinhalten und Sprachkompetenz außerhalb des Sprachunterrichts unter Einbindung von Elementen der Fremdsprachendidaktik“ – so schreibt
Foto: Oskar Zingerle
Ein Beschluss aus dem Trentino, der CLIL teilweise nicht mehr verpflichtend vorsieht, hat die Diskussion darüber auch in Südtirol erneut entfacht. Wir sprachen mit dem zuständigen Landesrat PHILIPP ACHAMMER, der ehemaligen Direktorin am Oberschulzentrum Fallmerayer und Inspektorin EVA MARIA BRUNNBAUER und dem Vizedirektor des Oberschulzentrums Fallmerayer und überzeugten CLIL-Lehrer ALESSANDRO MONTORO, wie es nun an Südtiroler Schulen mit CLIL weitergeht.
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die zuständige pädagogische Abteilung im Deutschen Schulamt. Während an den italienischen Schulen vom Primarbereich bis zur Oberstufe intensiv mit diesem Ansatz gearbeitet wird, hat sich die deutsche Schule darauf verständigt, insbesondere an Oberschulen CLIL ab der zweiten Klasse einzuführen. Unter den CLIL-Pilotschulen Südtirols ist das Oberschulzentrum Fallmerayer in Brixen. Nach anfänglichen Aufregungen war es ruhig um CLIL geworden, doch ein aktueller Beschluss aus dem Trentino, der CLIL teilweise nicht mehr verpflichtend vorsieht, hat nun die Diskussion auch in Südtirol erneut angefacht. Grund genug, der Frage mit unseren Experten nachzugehen: Wie geht es nun in Südtirol mit CLIL weiter?
CLIL für den Primarbereich und die Mittelschulen. Das klassische CLIL haben wir erst ab der zweiten Klasse Oberstufe eingeführt. Im Moment haben wir landesweit elf Oberschulen mit CLIL und an die 100 ausgebildete CLIL-Lehrpersonen. Heuer startet ein weiterer modularer Ausbildungskurs. Letztes Jahr hatten wir zu wenig Anmeldungen, da die Ausbildung sehr intensiv ist; daher bieten wir diese Ausbildung nun modular an. Unser Motto ist: Qualität vor Quantität. Die Lehrperson muss hohe sprachliche Anforderungen erfüllen, also zwei Sprachen, bei uns zumeist Italienisch und Deutsch, aber auch Englisch und Deutsch sehr gut beherrschen. Ohne den Evaluierungen der Pilotprojekte vorgreifen zu wollen, kann ich sagen, dass die Rück-
mehr Stunden damit verbracht, schriftliche Anfragen im Landtag zu CLIL zu beantworten oder darüber zu diskutieren, als wir an unseren Schulen Stunden hatten, in denen nach der CLIL-Methode unterrichtet wurde. Ich versuche immer, den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, denn unser Beschluss von 2013 sieht klar vor, dass derselbe Inhalt, der in der zweiten Sprache unterrichtet wird, auch in der Muttersprache wiederholt wird; es geht also nichts an inhaltlicher Vermittlung verloren. EVA MARIA BRUNNBAUER: Ich war 2014 noch als Inspektorin im Schulamt und erlebte die Phase der Umsetzung, als ich dann als Schulleiterin an die Fallmerayer nach Brixen kam. In der ersten Zeit sind die Eltern und
Expertengespräch in der Redaktion des Brixner mit Alessandro Montoro, Eva Maria Brunnbauer und LR Philipp Achammer auch Schüler geradezu zu mir gepilgert, weil sie Angst vor dieser Umsetzung hatten. Anfangs herrschte eine regelrechte Panik; es gab große Vorbehalte, wenn die Schüler in ihrem eigenen Italienisch Schwächen sahen. Und dann wurde zum Beispiel in der Technologischen Fachoberschule in der dritten Klasse Italienisch mit Informatik gekoppelt. Anfangs war unklar, in welchem Maße die Sprachkompetenz bei der Bewertung der Fachkompetenz miteinfließen würde. Und hier lag dann die große Verantwortung bei den Lehrpersonen, diese Ängste abzubauen und entsprechend auch die Bewertungen zu gestalten. Später hat sich die große Aufregung gelegt; in den letzten Jahren war CLIL dann kein Thema mehr. Wie stellt man sich das konkret vor. Ist CLIL verpflichtend? Eva Maria Brunnbauer: Ja. Wahlfreiheit haben die Schüler nicht. Wenn wir beispielsweise Philosophie auf Englisch anbieten, dann können sie das nicht abwählen. Sie werden aber sehr wohl schon im vorherigen Schuljahr darauf vorbereitet. Ich möchte betonen, dass CLIL an unserer Schule nur ein Baustein von einem ausgeprägten Sprachförderkonzept ist. So haben wir eigene Sprachförderungen noch für Italienisch, beispielsweise ab der ersten Klasse einen Austausch mit dem „Liceo Dante“ hier in Brixen. Das ist
kein reines CLIL, sondern ein Baustein zur Sprachförderung, und hier können die Eltern und Schüler wählen. Wir haben im Realgymnasium einen Zug, der dieses Angebot des Austausches mit dem Liceo Dante pflegt. Und da wählen die Brixner Familien auch sehr ausgewogen zwischen den beiden Möglichkeiten des herkömmlichen Unterrichts und des stärker auf Mehrsprachigkeit ausgerichteten. Herr Montoro, Sie sind ein perfekt zweisprachiger Modell-Lehrer mit langjähriger Erfahrung mit mehrsprachigen didaktischen Ansätzen. Wie haben Sie an der Schule auf diese anfängliche Panik reagiert? ALLESSANDRO MONTORO: Wir haben damals den Dreijahresplan modular angelegt, sodass die einzelnen Module über die Schulstufen hinweg aufeinander aufbauen. Wir beginnen also jetzt in der zweiten Klasse mit kleineren Modulen in geeigneten Fächern, wie beispielsweise Rechtskunde. Hier werden die Schüler in zwei bis drei Monaten in einigen Stunden mit der Methode vertraut gemacht; in den höheren Klassen kommt dann CLIL auch in anderen Fächern zum Tragen und mit mehr Stunden. CLIL wird dann bis zur vierten Klasse durchgezogen. In der fünften Klasse, dem Maturajahr, machen wir dann kein CLIL mehr, so können sich die Schüler intensiv auf ihren
Schulabschluss vorbereiten. Das alles funktioniert sehr gut. Wie sieht so ein CLIL-Modul konkret aus?
Alessandro Montoro: Eltern und Schüler bekommen die Info, dass sie beispielsweise in Rechtskunde Verfassungsrecht auf Italienisch machen werden. Bei so einem
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Welche Fächer eignen sich für CLIL? Eva Maria Brunnbauer: Bestimmte Fächer eignen sich besser als andere, und man braucht vor allem Lehrpersonen, die die Voraussetzungen dazu haben. Wir hatten das Glück, dass wir bei uns einige ideale Kombinationen hatten, wie Naturwissenschaften und Informatik mit Englisch und
den Mühen einer Zusatzausbildung unterziehen?
Fotos: Oskar Zingerle
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Thema ist erfahrungsgemäß die Diskussionsbereitschaft in den Klassen recht groß. Hier arbeite ich eng mit den Kollegen aus dem Fach Italienisch zusammen, die mir sagen können, wo ich die Schüler sprachlich abholen kann. Wir sprechen dann im Unterricht über demokratische Grundprinzipien und üben dabei den „Congiuntivo“. Die Schüler lernen dabei gleichzeitig, in italienischer Sprache zu argumentieren, und das kommt sehr gut an. Ein Schüler ist womöglich in Italienisch sehr stark und in Rechtskunde nicht, dann kann er aber in so einem Modul von insgesamt 18 bis 20 Stunden seine Sprachkompetenz einbringen und fühlt sich bestärkt.
Eva Maria Brunnbauer: „Die Schüler haben durch ihre mehrsprachige fachbegriffliche Kompetenz deutliche Vorteile“ Italienisch oder eben Rechtskunde mit Italienisch sowie Philosophie mit Englisch. Diese Kompetenzen können über die Schule hinaus in der Studien- und Arbeitswelt sehr nützlich sein, weil unsere Schüler durch ihre mehrsprachige fachbegriffliche Kompetenz deutliche Vorteile haben. Alessandro Montoro: Die Kombination Rechtskunde und Italienisch funktioniert hervorragend, weil
da sehr viel didaktisches Material zur Verfügung steht. Denn ein Problem bei CLIL liegt darin, dass es sehr ressourcen-und zeitaufwendig ist. Wenn man die Materialien nicht gleich findet, wird es schwierig. Ich würde mir zusätzlich wünschen, Sportunterricht in der zweiten Sprache anbieten zu können, weil da sehr viel gesprochen wird, der Bewertungsdruck in dem Fach aber a priori gerade nicht auf den sprachlichen, sondern auf den sportlichen Fähigkeiten liegt.
Philipp Achammer: Das ist ein gewisser Makel, da gäbe es noch einiges zu verbessern: Wir müssten diese Lehrpersonen auch finanziell mehr wertschätzen und sie stärker noch dort einsetzen, wo sie wirklich gebraucht werden. Wir haben auch versucht, eine CLIL-Rangordnung aufzubauen, aber das steckt noch in den Anfängen. Die Ausbildung stellt allerdings für den Einzelnen bereits einen Mehrwert für den eigenen Unterricht dar. Aber ja, es ist eine hohe Anforderung, weil es fachlich, sprachlich und sprachdidaktisch den Lehrpersonen einiges abverlangt. Wir wollen die Anforderungen im Sinne der Qualität so hoch beibehalten, aber bei den Rahmenbedingungen gibt es noch einiges zu verbessern. Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen aus? Ziehen die Landesräte an einem Strang? Philipp Achammer: Da läuft vieles parallel, auch bei den Maßnahmen – das muss ich schon zugeben. So arbeitet die italienische Schule ja schon in der Grundschule nach
Philipp Achammer: „Die CLIL-Ausbildung verlangt fachlich, sprachlich und sprachdidaktisch den Lehrpersonen einiges ab“ Philipp Achammer: Ich schmunzle ein wenig, weil es für eine Mittelschule in Obermais Anfragen von deutschsprachigen Oppositionsparteien gab, ob im Sport nicht eine Verletzungsgefahr bestünde, wenn die Schüler die Anweisungen nicht verstehen. Das muss ich hier aber eher als Anekdote anbringen. Welche Wertschätzung erfahren die CLIL-Lehrpersonen, die sich 16
CLIL-Methodik. Man hat dann in der deutschen Schule einen eigenen Ansatz erarbeitet. Ich sehe aber nicht nur Nachteile darin, dass deutsche und italienische Schulen parallel laufen, da die Voraussetzungen teilweise auch sehr unterschiedlich sind. Wenn wir aber mal die ideologischen Diskussionen dazu weglassen, dann zeigen uns Studien, dass wir ein großes Problem bei der Sprachanwendung haben. Un-
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Alessandro Montoro: „Ein Problem bei CLIL liegt darin, dass es sehr ressourcen- und zeitaufwendig ist“ abhängig von allen didaktischen Angeboten haben wir in Südtirol immer noch Hemmungen und Blockaden, die zweiten Sprachen zu sprechen. Grund dafür ist auch der Anspruch der möglichst perfekten Zweisprachigkeit. Ich trete also einem Muttersprachler der zweiten Sprache gegenüber und habe Sorge, dass dieser dann mit der Stirn runzelt, wenn ich seine Sprache nicht ebenso perfekt spreche. Das sehe ich als eine ganz große Baustelle: Wir müssen diese Blockaden abbauen und den Menschen diese Sorge nehmen. Man spricht eine zweite Sprache zunächst immer fehlerhaft, aber ohne ein ständiges Anwenden kann man eine Sprache auch nicht erlernen. Wie also geht es nun weiter nach den ersten Jahren mit CLIL? Philipp Achammer: Wir müssen bei allen Maßnahmen unsere finanziellen Ressourcen berücksichtigen; wir haben kritische Eltern miteinzubeziehen. Aber den Eltern möchte ich jegliche Verlustängste nehmen, dass die CLIL-Methode mir etwas bei meiner Muttersprache nehmen könnte. Ideologische Diskussionen dazu sind einfach auch lästig. Wir wollen den Schulen vertrauen, sie arbeiten mit hoher Professionalität und kennen die Lage vor Ort am besten. Denn wir haben die unterschiedlichen Realitäten zu berücksichtigen: Der Schulsprengel im Ahrntal hat eine andere Situation als die Pestalozzi-Schule in Bozen, das sind diametral entgegengesetzte Rahmenbedingungen. Das projektbezogene CLIL im Primarbe-
reich sollte fortgeführt werden. Ich möchte es für diese Schulstufe auch dabei belassen. Im Bereich der Sekundarstufe könnten wir uns ruhig mehr trauen, ob mit CLIL-Methodik oder auch nach anderen Methoden, in der zweiten Sprache oder einer Fremdsprache. Unsere Jugendlichen sind sehr bereit dazu – genauso motiviert wie auch die Lehrpersonen. Alessandro Montoro: Als überzeugter CLIL-Lehrer kann ich nur sagen: Wir sind sehr gut ausgebildet, überzeugte Lehrer, oft auch Idealisten. Denn meist investiert man sehr viel an Energie, Vorbereitungszeit und ein breites Fach- und Sprachwissen in so einen Unterricht. Eva Maria Brunnbauer: Die Schulen machen das gut; die Lehrpersonen, die diese Methode anbieten, auch. Sie setzen sich sehr dafür ein, dass die Schüler wirklich etwas lernen. Man sollte daher noch mehr wertschätzen, was die Lehrpersonen dort leisten, denn es ist ein enormer Aufwand bei der Unterrichtsvorbereitung. Die Oberschule bereitet auf die staatliche Abschlussprüfung vor und schafft die Voraussetzungen, dass die Schüler die weiterführenden Bildungswege und den Einstieg in die Arbeitswelt meistern können. Deshalb ist es auch wichtig, CLIL mitlaufen zu lassen. CLIL ist aber nur eine Methode, das sei nochmals betont; die gute Mischung bei der Sprachförderung macht es aus. stefanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Historisches „Mehrzweckhaus“ In der Runggadgasse 11, Ecke Widmannbrückengasse, wird ein Gebäude durch das Wohnbauinstitut wieder zum Leben erweckt. Es sollen darin Wohnungen für junge Familien und für Senioren sowie Räumlichkeiten für Vereine entstehen.
S
o mancher Brixner wird sich über das riesige graue Haus in der Runggadgasse Ecke Widmannbrückengasse seine Gedanken gemacht haben. Der Zahn der Zeit hat am denkmalgeschützten Gebäude genagt und eine Restaurierung des architektonisch und historisch wertvollen Hauses notwendig gemacht. Dem Wohnbauinstitut wurde für das der Gemeinde Brixen gehörende Gebäude 60 Jahre das Nutzungsrecht im Konzessionswege eingeräumt. Aufgrund der hohen Kosten von mehr als fünf Millionen Euro wäre die Gemeinde schwer in der Lage gewesen, die Sanierung und Restaurierung selbst durchzuführen. Brixen hat eine hohe Zuwachsrate und damit einen großen Bedarf an Wohnungen. Daher ist es wichtig, auch bestehende Gebäude zu sanieren, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Wobi-Präsident Heiner Schweigkofler sieht in dieser Sanierung „eine soziale Investition für die Bürger von Brixen“.
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Wechselvolle Geschichte. Das
auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückblickende, unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde urkundlich erstmals bereits im Jahr 1214 erwähnt: Graf Albert von Tirol „muss als Stiftsvogt zur Zeit der Heumahd ein Taiding (Gericht) halten im Mayrhof zu Brixen“. Dieser Meierhof soll an der Stelle des heutigen Gebäudes Runggad 11 gestanden haben. „Nach der Ansicht verschiedener Geschichtsforscher bezieht sich dieser Meirhof auf den Meirhof Prihsna, welchen der deutsche König Ludwig IV. im Jahre 901 dem Bischof Zacharias von Säben schenkte und damit Veranlassung gab zum Entstehen des späteren Bischofssitzes und der Stadt Brixen“, schreibt Ignaz Mader in der „Brixner Häusergeschichte“. Dieser Meierhof spielte in der Brixner Wirtschaftsgeschichte eine große Rolle und wurde seit 18
Leistbares Wohnen: Die 18 Wohnungen für Senioren und jungen Familien sollen zum Landesmietzins vergeben werden Anfang des 14. Jahrhunderts als erster von den zehn großen bischöflichen Meierhöfen genannt. In den folgenden Jahrhunderten erfuhr das Gebäude Neu-, Um- und Zubauten und wurde verschiedenartig genutzt. So errichtete 1632 Corneli de Paula von Römersheiden an Stelle des alten Meierhofes eine Adelsresidenz im Geschmack der damaligen Zeit. Davon zeugen das de-Paula-Wappen und die Jahreszahl 1632 am Rundbogentor des Westportals. Das Anwesen, zu dem neben dem Gebäude auch Stall, Stadel, Mühle und mehrere Grundstücke gehörten, wurde 1810 versteigert; von nun an bestimmten nicht mehr Adelige, sondern Private
und später die Stadtgemeinde Brixen über den Verwendungszweck. In der Folgezeit wurden im Gebäude eine Tabaktrafik, eine Wollzeug- und Deckenweberei und ein Ausschank von Bier aus der Brauerei in der Mahr betrieben. Als 1866 Venetien von Österreich an Italien abgetreten wurde, verlegte der Jesuitenorden das Gymnasium Collegium Fagnani von Padua nach Brixen und erwarb das Gebäude in der Runggadgasse 11. Es wurden einige Adaptierungsarbeiten durchgeführt, und der Bau wurde um zwei Flügel, dem Bereich der heutigen RosminiSchule, erweitert. Das Collegium Fagnani erhielt kein Öffentlich-
keitsrecht und die Jesuiten nicht die Stadtbürgerschaft von Brixen; so zogen sie nach zehn Jahren wieder ab. So traf der Bürgerausschuss der Stadtgemeinde 1876 eine für die weitere Nutzung bedeutsame Entscheidung: Zum Kaufpreis von 50.000 fl (Gulden) wurde das Gebäude Eigentum der Stadt Brixen. Im Jahr darauf befürwortete der Gemeinderat einstimmig, das ExJesuiten-Gebäude für militärische Zwecke zu nutzen. Dem Militärkommando wurde die Erlaubnis erteilt, mit den nötigen Adaptierungsarbeiten für die Unterbringung eines Kaiserjägerbataillons zu beginnen. Die Giebel- und Kranzmauern wurden um drei
Meter erhöht; eine feuersichere Eindeckung vervollständigte den Bau, der nun ein vollständiges Geschoss erhielt. Die Kaiserjäger wurden in Brixen freudig begrüßt, erwartete man wieder mehr Leben und geschäftliches Treiben, also einfach mehr Geld. Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete die Abtrennung des südlichen Teils Tirols von Österreich und somit auch das Ende der Kaiserjäger in der für sie hergerichteten Kaserne. In den vergangenen hundert Jahren wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt. Im Erdgeschoss wurde das Elektrizitätswerk errichtet, das zweite und dritte Obergeschoss waren für Wohnungen vorgesehen. Mit neuen Trennwänden wurden dem Bedürfnis nach kleineren Wohnungen Rechnung getragen. Zudem wurden im selben Zuge in den zwei obersten Wohngeschossen sämtliche historistische Fensterverschlüsse inklusive der alten Fensterläden durch neue ersetzt. Nur im Treppenhaus verblieben ein einziges frühbarockes Fenster und einige historistische Fensterverschlüsse. An den neuen Fenstern hingen moderne Jalousien. Die Knabenvolksschule übersiedelte vom Domplatz 13 in die neu umgebauten Räumlichkeiten im Osttrakt (heute Rosminischule), weil im Schulhaus am Domplatz das italienische Gymnasium-Lyzeum untergebracht wurde. Seit dem Auszug der Stadtwerke Brixen im Jahr 1986 beherbergte das Gebäude in den unteren drei Geschossen den Coro Plose, den Geschichtsverein, den Kletterverein, den Tauchverein und den Skiverein.
Restaurierung und Modernisierung. Im April 2019 hat das
Wohnbauinstitut mit der Restaurierung und Modernisierung des Gebäudes in der Runggadgasse 11 begonnen. Das Auffahren der großen Laster und die Einrichtung der Baustelle haben doch einigen Lärm in die enge Runggadgasse gebracht, wie eine Anwohnerin berichtet. „Wir haben das Gebäude in einem schlechten Zustand vorgefunden“, erklärt Domenico Russo, Direktor vom technischen Amt Ost und der einzige Verfahrensverantwortliche. „Da das Gebäude dem Barock zugerechnet wird und unter Denkmalschutz steht, mussten wir den Plan an die Fassade anpassen. Eingriffe in die Bausubstanz waren vor allem notwendig, um die Statik zu verbessern und zu gewährleisten.“ Das Haus hat eine Kubatur von 1.000 Kubikmetern; darin
sollen 18 Wohnungen im zweiten und dritten Obergeschoss Platz finden, die zwischen 46 und 76 Quadratmeter groß sind. Daneben gibt es auch Räume für die Gemeinde, die diese dann an die Vereine weitervermieten wird. Die Räumlichkeiten erfüllen die heutigen Wohnbedürfnisse, und das Denkmalamt hat auch einen Aufzug bewilligt. Vier Autoabstellplätze sowie Radständer finden im Außenbereich Platz. Neun Wohnungen sind für Senioren und neun für junge Familien vorgesehen; sie sollen zum Landesmietzins vergeben werden. „Damit realisieren wir ein Mehrgenerationenhaus, das sich als vorteilhaft für das Zusammenleben und die Förderung des gegenseitigen Respekts erweisen soll“, freut sich Heiner Schweigkofler, Präsident vom Wohnbauinstitut. Im Erdgeschoss, das mit Kreuzgewölben ausgestattet ist, werden die Vereine untergebracht. Im ersten Obergeschoss, dem „piano nobile“, befindet sich die reichste Ausstattung des gesamten Gebäudes. Domenico Russo bezeichnet diese Räume als „Schokoladenseite des Hauses“. Die großen Räume, über deren Verwendungszweck die Gemeinde entscheidet, sind jeweils durch einen Erker charakterisiert; das Eckzimmer schmückt eine gut erhaltene Kassettendecke. Es wurden auch Fresken und Darstellungen von Landsknechten gefunden, die unter Anstrichen verschwunden waren. Die Restaurierung der Fresken und Wappen übernimmt die Firma Ducale Restauro aus Venedig. Es ist zu hoffen, dass die Runggadgasse, die seit jeher das Gegenstück zur geschäftigen Altenmarktgasse bildete, durch die Belebung des Gebäudes eine Aufwertung erfährt. „Diese neuen Miet- und Wohnformen sind etwas Besonderes und sollen leistbares Wohnen fördern. Mehr Generationen zusammen mit Vereinen unter einem Dach fördern das soziale Leben und den Zusammenhalt“, ist sich Heiner Schweigkofler sicher. Er wünscht sich auch, dass die zukünftigen Bewohner den historischen Wert des Hauses zu schätzen wissen.
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hildegard.antholzer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Quellen: Martin Mittermair und Christiane Wolfgang: Bauhistorische Untersuchung. März−Mai 2014. Dr. Ignaz Mader: Brixner Häusergeschichte. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1963.
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Stichtag 3. Mai Politisch sind dies spannende Wochen: Die Parteien bereiten sich auf die Gemeindewahlen vor und sind derzeit vor allem damit beschäftigt, die Kandidatenlisten zu fixieren. Der „Brixner“ wollte von einigen Exponenten wissen, wie der aktuelle Stand der Dinge ist.
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s ist im Vergleich zu anderen Städten Südtirols eine außergewöhnliche Situation, in der sich Brixen politisch derzeit befindet: Die Südtiroler Volkspartei hatte 2015 mit 52 Prozent der Stimmen und einem Plus von zehn Prozent bekanntlich einen in diesem Ausmaß unerwarteten Erfolg eingefahren, und der neue Bürgermeister Peter Brunner scharte daraufhin im Stadtrat eine großteils verjüngte Mannschaft um sich, die offensichtlich große Lust verspürte, etwas voranzubringen. Gleichzeitig verlor der Brixner Gemeinderat in der Opposition in den Reihen der Grünen Bürgerliste, der Freiheitlichen und bei „Insieme per Bressanone“ einige starke Charaktere. Brunner hätte die komfortable Situation ausnutzen können, tat es aber nicht: Er band in den vergangenen viereinhalb Jahren alle Oppositionskräfte bereits im Vorfeld in die Entscheidungen des Gemeinderats ein, was dazu führte, dass es in den Gemeinderatssitzungen praktisch kaum noch heftige Diskussionen gab. Eine politische Ruhe ist indes die beste Voraussetzung für rasches Vorankommen. Zudem hat sich auch die Parteienlandschaft etwas verändert: Vor fünf Jahren waren die Freiheitlichen die zweitstärkste Kraft, gefolgt vom Partito Democratico. Die Lega Nord erreichte lediglich 3,7 Prozent, die Grüne Bürgerliste mit Elda Letrari als Bürgermeisterkandidatin immerhin 10,4 Prozent. In der Zwischenzeit gab es aber Landtagswahlen, bei denen die Kräfteverhältnisse heftig durchgeschüttelt wurden: Das Team Köllensperger war plötzlich mit 14,5 Prozent zweitstärkste Kraft in Brixen, darauf folgte dank Matteo Salvinis Populismus die Lega mit 12,9 Prozent. Jetzt werden die Karten neu gemischt, und nicht wenige fragen sich, ob die Lega auch bei Gemeindewahlen ein starkes Ergebnis einfahren kann, ob die SVP das Traumergebnis von 2015 wiederholt und wie die italienischen Parteien abschneiden werden.
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gramm definieren; noch vorher gibt es, verteilt auf das gesamte Gemeindegebiet, kleine rote Boxen, in die die Bürger ihre Wünsche für die nächsten fünf Jahre deponieren können.
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Politik & Gesellschaft
GEMEINDEWAHLEN 2020
Die Freiheitlichen: „Sind wieder dabei“. „Die Freiheitlichen
BM Peter Brunner: „Wir werden heuer jede Stimme brauchen“ Diese Zeilen entstehen am 15. Februar, also nur elf Wochen vor dem 3. Mai 2020. Am 20. März müssen die Parteien bereits die Listenzeichen hinterlegen; bis zum 31. März müssen dann die Namen der Kandidaten feststehen. Diese engen Zeiträume werden dazu führen, dass es in Südtirol einen sehr kurzen Wahlkampf geben wird.
SVP: Stimmung „gefährlich gut“. Der „Brixner“ wollte wissen, wie die einzelnen Parteien sich auf die Gemeindewahlen vorbereiten, und kontaktierte die jeweiligen Exponenten. „Die Stimmung ist gefährlich gut“, sagt Patrick Silbernagl, Koordinierungsobmann der Südtiroler Volkspartei. In der ganzen Stadt höre man derzeit nur Positives über die Stadtregierung, was aber die SVP-Exponenten keineswegs beruhigt: „Wir starten mit 52 Prozent mit einem sehr hohen Ergebnis“, sagt auch Bürgermeister Peter Brunner, „dasselbe Ergebnis zu erreichen wird nicht einfach sein.“ In der Tat als „gefährlich gut“ bezeichnet der Bürgermeister die Stimmung, die er täglich in der Bürgerschaft spürt: „Es ist extrem wichtig, dass unsere Wähler diese Wahl ernst-
nehmen.“ Fatal wäre, wenn sich bei den SVP-Wählern das Gefühl breitmache, dass die Volkspartei ohne Schwierigkeiten das gute Ergebnis wiederholen könne, „denn dann denkt sich der eine oder andere, dass seine Stimme nicht notwendig ist. Ich weiß aber, dass wir heuer jede einzelne Stimme brauchen werden“, sagt Brunner. Zum Unterschied von anderen Realitäten gestaltet sich die Kandidatensuche bei der Südtiroler Volkspartei unproblematisch: Die meisten der elf Ortsausschüsse dürften ihre Kandidaten bereits definiert haben, und in Sachen Bürgermeisterkandidat war sich der Koordinierungsausschuss sowieso einig. Die Stadträte Thomas Schraffl, Monika Leitner, Sepp Unterrainer und Andreas Jungmann stehen wieder zur Wahl, und auch Paula Bacher, die aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr Stadträtin werden kann, stellt sich für den Gemeinderat zur Verfügung. „Wir setzen auf Kontinuität und Qualität“, sagt Patrick Silbernagl, „neben den bewährten Kräften haben wir eine ganze Reihe spannender Namen.“ Mitte März wird Brunner in einer eintägigen Klausur gemeinsam mit allen Kandidaten das Wahlpro-
werden auf jeden Fall wieder kandidieren“, sagt Gemeinderat Josef Fischer, „und Egon Gitzl wird mit großer Wahrscheinlichkeit unser Bürgermeisterkandidat“. Wieder 12,6 Prozent und damit drei von 27 Gemeinderäten zu erreichen wird aber „sehr schwierig“ sein, sagt Fischer, denn „der Rentenskandal setzt unserem Image nach wie vor zu, weil vor allem Pius Leitner in seiner damaligen Rolle als Aufpasser versagt hatte“. Derzeit sei man dabei, Kandidaten zu suchen; „wir werden zwischen zwölf und 15 Leute auf der Liste haben, unter anderem auch den 18-jährigen Obmann der Freiheitlichen Parteijugend, Oscar Fellin“.
Grüne Bürgerliste:„Kleine, feine Liste“. „Wir werden eine kleine,
aber feine Liste präsentieren“, sagt hingegen Markus Frei von der Grünen Bürgerliste, „zwischen zehn und 15 Kandidaten wird es geben.“ Grundsätzlich sei es schwieriger geworden, Leute zum politischen Engagement zu gewinnen, sagt er. Die vergangenen fünf Jahre seien für Frei „eher enttäuschend“ gewesen, weil „die Oppositionskräfte die Regierungsparteien viel zu wenig gefordert haben“. Markus Frei wird wieder kandidieren, Verena Stenico ebenfalls, Elisabeth Thaler hingegen „hat noch nicht entschieden“. Auch die Frage, wer als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gehen wird, steht heute noch nicht fest: „Wir haben zwei Namen zur Auswahl“, sagt Frei.
Abschied von „demos Brixen“. Nicht mehr im Angebot wird „demos Brixen“ sein – jene Bewegung, die 2015 mit Barbara Mair als Bürgermeisterkandidaten angetreten war. Gemeinderat Nicolas Monese verabschiedet sich von der
Foto: Oskar Zingerle
in der Hand hält. Gemeinderat Maurizio Sabbadin möchte, dass „wir im Gemeinderat wieder jene Rolle spielen, die uns zusteht“. Insieme habe mit dem Gedanken gespielt, gemeinsam mit dem PD zu kandidieren, aber: „Uns passt die Kandidatur von Renate Prader nicht, denn damit nimmt sie der italienischen Sprachgruppe einen Sitz.“ Wer für das Amt des Bürgermeisterkandidaten aufgestellt werden wird, stehe laut Sabbadin noch nicht fest. Er selbst kandidiere wieder für den Gemeinderat; „wir möchten eine Liste von insgesamt zehn bis zwölf Kandidaten“.
Foto: Oskar Zingerle
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GR Renate Prader, Vize-BM Claudio Del Piero: Rosenkrieg beim PD
GR Markus Frei: „Opposition hat die Regierungsparteien zu wenig gefordert“
Lega: Scheinkandidatur von Bessone? Womit wir im Mitte-
GR Josef Fischer: „Die Freiheitlichen werden eine kleine Liste präsentieren“
Politik: „Sono in un momento della mia vita nel quale devo decidere in quale direzione andare, e la politica non è la strada che voglio seguire“, sagt er. Die vergangenen fünf Jahre seien eine spannende Herausforderung gewesen, und die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat bezeichnet er als „ausgezeichnet“.
tag ja nicht gelungen war. Bei den letzten Gemeindewahlen gab es ja mit dem PD, der Lega, „Insieme per Bressanone“ und „L’Alto Adige Nel Cuore“ nicht weniger als vier Parteien, die sich am Ende sechs Sitze teilen mussten – einer davon ging allerdings mit Renate Prader an die deutsche Sprachgruppe.
Team K:„Lokales Angebot“. Da-
chen Staub aufgewirbelt hat die Entscheidung des PD, Prader als Bürgermeisterkandidatin zu nominieren; vor allem Vizebürgermeister Claudio Del Piero goutierte dies nicht. „Es ist ziemlich einfach“, sagt Prader, „im Laufe einer Sitzung des Circolo, die im September stattgefunden hat, hat man darüber diskutiert, wen wir nominieren könnten. Da fiel mein Name, und es gab keine gegenteilige Meinung – auch nicht von Claudio, der ja anwesend war.“ Del Piero habe sich seitdem vom PD ausgeklinkt und habe auch an den Sitzungen des Circolo nicht mehr teilgenommen. Der Vize-Bürgermeister ist in der Tat grantig: „Non ho condiviso la scelta, sono rimasto molto perplesso.“ Dass er bei der berühmten Sitzung des Circolo dabei war, als diese Entscheidung getroffen wurde, verneint er kategorisch: „Non sono mica rimbecillito.“ Laut
für wird erstmals das Team K kandidieren; Alessandro Montoro koordiniert in diesen Wochen die Kandidatensuche: „Das Team K Brixen trifft sich seit einiger Zeit, und die Gruppe vergrößert sich Schritt für Schritt“, sagt er. Bei den Landtagswahlen habe man auch in Brixen ein gutes Resultat eingefahren, weshalb man es den Brixnern schuldig sei, auch auf lokaler Ebene ein Angebot zu unterbreiten. Die Liste sei derzeit noch nicht komplett, aber als Bürgermeisterkandidat scheint es bereits einen Favoriten zu geben – „wer das ist, möchte ich noch nicht verraten“, sagt Montoro. Ziel sei, „sich maßgeblich an der Gemeindepolitik zu beteiligen“. Möglicherweise versucht das Team K, auch den einen oder anderen italienischen Kandidaten in den Gemeinderat zu bringen – was Paul Köllensperger im Land-
PD: Del Piero vs. Prader. Ziemli-
Del Piero gab es diesen Punkt nie auf einer Tagesordnung, und auch eine offizielle Entscheidung sei seines Wissens nicht gefallen – zumindest nicht, solange er an den Sitzungen teilgenommen hat. „A queste condizioni io sicuramente non mi ricandiderò sulla lista del PD”, sagt Del Piero. Theoretisch könnte er auf einer anderen Liste kandidieren, aber er hätte auch keine Probleme damit, nach 20 Jahren aktiver Politik in den politischen Ruhestand zu treten. „Ho collaborato molto bene con Peter, abbiamo ottenuto dei risultati. Ero preparato a una nuova candidatura, perché per la mia città ci sono sempre”, sagt Del Piero. Ob es also doch noch eine Versöhnung mit dem PD geben wird, er auf einer anderen Liste kandidieren wird oder aus der Politik aussteigt – nix ist fix. Wie dem auch sei: Der PD hat seine Liste von etwa 40 Namen bereits definiert. „Ich hoffe, dass wir diesmal auf vier Sitze kommen – bei den letzten Wahlen waren es ja lediglich drei“, sagt Prader.
IpB:„Jene Rolle, die uns zusteht“. Das wird auch von „Insieme per Bressanone“ abhängen, der gemäßigten Bewegung, bei der im Hintergrund immer noch der LangzeitPolitiker Dario Stablum die Fäden
Rechts-Lager angelangt wären: Für die Lega kontaktierten wir Landesrat Massimo Bessone, der aber erst „il Commissario per l’Alto Adige“ Maurizio Bosatra um Genehmigung fragen muss, ob er das Interview geben darf. „La Lega attende con ansia queste elezioni“, sagt Bessone, „perchè vuole collaborare con la buona amministrazione di questo sindaco per cercare di dare il proprio apporto.” Ob er selbst kandidiert? „Non lo so“, sagt Bessone, „potrei fare il candidato sindaco, per esempio.“ Allerdings wäre dies nur eine Scheinkandidatur, sagt Bessone, denn sein Amt als Landesrat würde er auf keinen Fall dafür opfern. Sein Ziel ist, dass die Lega zum Koalitionspartner wird.
AAnC:„Tanti galli e poche idee“. Last, but not least, Antonio Bova. Vor fünf Jahren hatte er 233 Stimmen bekommen und war nur durch ein Restmandat in den Gemeinderat eingezogen. In den letzten Monaten hat er versucht, mehrere italienische Parteien unter einen Hut zu bringen, „ma come al solito non ha funzionato, perchè ci sono tanti galli e poche idee“. Wie es im Moment aussieht, wird Bova wieder mit einem neuen Listenzeichen auftreten, das aber weder „Forza Italia“ noch „Italia dei Valori“ sein wird – „sarà un’unione del centrodestra“, sagt Bova. Zusammenfassend darf also festgestellt werden, dass ziemlich alle Parteien derzeit damit beschäftigt sind, die Vorbereitungen auf die Gemeindewahlen abzuschließen. Einige haben bereits sehr klare Ideen, andere weniger. Das letzte Wort hat dann der Wähler – am 3. Mai 2020. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 21
Politik & Gesellschaft
Nightlinerdienste z Die Konvention, die den Nightlinerdienst für 2020 regelt, ist unterschrieben! Der Dienst der Nightliner ist besonders für die Jugend ein wichtiger Service, um bei Nachtfahrten auf das eigene Auto zu verzichten. Damit verringert sich das Unfallrisiko aufgrund von Müdigkeit und Alkoholkonsum. „Es ist uns weiterhin ein wichtiges Anliegen, diesen
Foto: Oskar Zingerle
BRIXEN/EISACKTAL
wichtigen Dienst auch 2020 weiterzuführen und den Jugendlichen eine sichere Alternative zum Auto anzubieten“, sagt Bezirkspräsident Walter Baumgartner. Durch die vor kurzem abgeschlossene Konvention finanziert das Land den öffentlichen Nachtdienst mit ei-
nem 70-prozentigen Kostenbeitrag von 118.223 Euro. Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal und die Mitgliedsgemeinden übernehmen mit 45.600 Euro 27 Prozent der Kosten. Die restlichen drei Prozent werden von der Bezirksgemeinschaft Pustertal übernommen. sp
P&G
Politik & Gesellschaft BRIXEN
z 281 Schüler besuchen derzeit die Mittel- oder Oberschule im Vinzentinum oder sind Gastheimschüler. Mit ihnen, der Hausleitung, dem Lehrer- und Professorenkollegium sowie dem Haus- und Erziehungspersonal hat sich Bischof Ivo Muser bei seinem jährlichen Pastoralbesuch am 4. Februar ausgetauscht. Die Begegnung mit den Schulklassen ist immer ein Schwerpunkt der Pastoralvisite. So auch heuer: Bischof Muser führte Gespräche mit den Oberschülern und den Maturanten, den Schülern
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notiert
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der 3. Mittelschulklassen sowie den Gastheimschülern und stellte sich den zahlreichen Fragen. Mit der Hausleitung, dem Erzieherteam und dem Professorenkollegium besprach der Bischof die Herausforderungen, mit denen sich das Vinzentinum derzeit auseinandersetzt. Rechtlich gesehen ist Muser als Bischof der Diözese BozenBrixen der Letztverantwortliche für das Bischöfliche Institut. Die (operative) Gesamtleitung des Vinzentinums hat hingegen ein vierköpfiges Gremium, die „Haus-
Der ehrenamtliche Sozialverein AVULSS Brixen organisiert einen Freiwilligen-Grundkurs für künftige Mitglieder. Der Kurs wird im Bürgerheim, Mozartallee 28, abgehalten – vom 25. März bis zum 9. Mai für insgesamt neun Sitzungen. Der Kurs ist für alle zugänglich. Informationen: Tel. 0472 832748 (abends).
Foto: Thomas Ohnewein
Bischof Muser im Vinzentinum
leitung“, inne. Dieser Hausleitung gehören der Regens als gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Bischofs sowie drei Bereichsleiter (Schuldirektor, Heimleiter und Verwalter) an, die direkt vom Bischof
ernannt werden. Die Funktion des Regens übt seit 2018 Generalvikar Eugen Runggaldier aus, Schuldirektor ist Christoph Stragenegg, Heimleiter Paul Felix Rigo und Verwalter Thomas Schraffl. sp
Die im Rahmen der Initiative „WortSchatzSüdtirol“ gesammelten Wörter, die uns Südtirolern Freude bereiten, werden am 24. März um 10:30 Uhr im Krankenhaus Brixen, Gebäude C, vorgestellt. Der Schauspieler Peter Schorn wird die Wörter vortragen, das Trio „Cordes y Butons“ begleitet mit beschwingter Musik.
Am 28. März sind alle Jugendlichen der Jahrgänge 2004−2009 zum Spiritday nach Mühlbach eingeladen. Von 9:30 bis 16 Uhr kann Glaube in seiner Vielfalt erlebt werden: im Gespräch, im Kreativen, im Theater, in der Musik. Wer Interesse hat, meldet sich beim Jugenddienst Brixen.
NACHGEFRAGT
„Jugendzentrum wieder stärker beleben“ Herr Keim, Sie sind seit 1. Jänner neuer Leiter des Jugendzentrums Kassianeum. Bitte erzählen Sie unseren Lesern das Wichtigste zu Ihrer Person. Ich bin Jahrgang 1989 und stamme aus Tils. Ich war Bassposaunist bei der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg und sang bei verschiedenen Chören. Nach Abschluss meines Studiums der Betriebswirtschaft in Innsbruck war ich Geschäftsführer des Südtiroler Chorverbandes. Für das Singen und für die Jägerei – ein weiteres Hobby von mir – bleibt inzwischen etwas wenig Zeit.
Ihr Vorgänger Peter Liensberger hat fast zwei Jahrzehnte lang die Geschicke des Vereins gelenkt. Was haben Sie sich für Ihre Aufgabe vorgenommen? Wir möchten das Jugendzentrum kass grundsätzlich wieder mehr beleben; in erster Linie über verschiedene Projekte, um Jugendlichen aus dem Raum Brixen einen Anreiz zu geben, ins Kassianeum zu kommen. Darüber hinaus betreuen wir ja noch die Einrichtung „steps“ in der Brennerstraße und die Youth Hostels in Brixen, Bozen, Meran und Toblach, die wir über stärkere Marketingpräsenz stärken wollen. Unser Verein hat derzeit 38 Mitarbeiter.
Welche neuen Projekte gibt es? Im Februar sind „ladies*kass“ und „kass°lab“ gestartet. „kass°lab“ wird dienstag- und mittwochnachmittags von 14 bis 17 Uhr angeboten. Jugendliche von 13 bis 20 Jahren können bei uns den Nachmittag mit kreativen Beschäftigungsmöglichkeiten verbringen, etwa Kerzenziehen, Körbe flechten oder Websites gestalten. „ladies*kass“ findet jeden Montag von 14 bis 18 Uhr statt. Mädchen von 13 bis 20 Jahren haben hier die Möglichkeit, unter sich zu sein und werden dabei von unseren Mitarbeiterinnen Sara und Sophie begleitet.
Foto: Oskar Zingerle
ARNOLD KEIM, Geschäftsleiter des Vereins Jugendhaus Kassianeum, über seine neue Aufgabe, die Vorsätze des Vereins – und die ersten neuen Projekte, die bereits gestartet sind.
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SÜDTIROL
Neu bei SABES: 24-Stunden-Absagedienst
z Seit dem 20. Jänner dieses Jahres wurde die Absage von vorgemerkten Terminen beim Südtiroler Sanitätsbetrieb vereinfacht und rund um die Uhr ermöglicht. Damit keine Verwaltungsstrafe verhängt wird, muss eine Absage rechtzeitig mindestens zwei Werktage vor dem Termin erfolgen, wobei sowohl der Tag der Absage als auch jener des Termins zählen: Fällt zum Beispiel der Termin auf einen Montag, muss man spätestens Mittwoch der Vorwoche absagen. In der Verwirklichung einer landesweit einheitlichen Vormerkstelle im Dienste der Bürger ist somit ein weiterer Schritt erfolgt. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann: „Für die Nutzer ist es eine Vereinfachung und ein Ansporn, Termine aktiv mitzuplanen. Ich gehe davon aus, dass dadurch einige Termine weniger versäumt beziehungsweise vergessen werden und so die Wartezeiten für Erstvisiten und diagnostische Leistungen wiederum etwas kürzer werden.“ Zurzeit sitzen
in Bozen etwa 26 Mitarbeiter an den Telefonen und Computern, erklärt Luca Armanaschi, der Direktor der Abteilung für Krankenhausbetreuung (im Bild). In Vahrn sind es derer 18; laut Armanaschi ein sehr motiviertes und effizientes Team, das um weitere 22 Stellen erweitert werden soll. Seit März 2019 gilt eine einheitliche Telefonnummer für Sterzing und Brixen; seit Juli letzten Jahres laufen auch die Vormerkungen für die sogenannte freiberufliche Tätigkeit, sprich Privatvisiten, über eine einheitliche Nummer. Und schon in den nächsten Monaten werden weitere Neuerungen bekannt gegeben. Dass die gesetzten Maßnahmen greifen, lässt sich in Zahlen erfassen: Im Jänner betrug die Wartezeit am Telefon in Brixen nur noch 1,5 Minuten, in nur neun Tagen verzeichnete man landesweit 270 automatisierte Absagen. Insgesamt wurden seit der Einführung der Verwaltungsstrafen von Jänner bis November 2019 landesweit 141.000 Visiten abgesagt. sde
BRIXEN/EISACKTAL
AfB – neue Busse, neues Logo z Die Arbeitsgemeinschaft für Behinderte (AfB) kann mit neuen, barrierefreien Kleinbussen der Busunternehmen „Pizzinini“ und „Silbernagl“ und deren neuem Logo in ein abwechslungsreiches Arbeitsjahr starten. „Die Busse und das Logo sind neu, aber wir vom AfB sind weiterhin mit Freuden bei unserer ehrenamtlichen Tätigkeit und freuen uns schon auf großes Interesse für unser Programm“, sagt Hilde Gamper, Vorsitzende des AfB-Außenbezirks Eisacktal-Wipptal. Bereits seit gut 40 Jahren bemüht sich eine Gruppe Ehrenamtlicher um die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung. „Rund um Hubert Torggler, der selbst schwerstbehindert war, bildete sich damals eine Gruppe, die Fahrten organisierte – natürlich in behindertengerechten Bussen.“ Heute hat die AfB mit Hauptsitz in Meran südtirolweit
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etwa 800 Mitglieder. „Jeder kann bei uns Mitglied werden, ob mit Beeinträchtigung oder ohne“, erklärt Hilde Gamper. Wer sich ehrenamtlich einbringen möchte, als Fahrer oder Begleiter, sei jederzeit willkommen. Während der Tätigkeit sei man auch über die Mitgliedschaft versichert. Auch für das Jahr 2020 habe man wieder ein attraktives Programm zusammengestellt, das von Tagesauflügen, Grillfesten, Törggelepartien, Faschingsfeiern, verschiedenen Spiele-Turnieren bis hin zu dreitägigen Ausflügen und einen zehntägigen Meeraufenthalt reiche. „Wir freuen uns immer über weitere Interessierte, ob Rolli-Fahrer oder anderweitig mit Handicap, und wir ermöglichen auch ein ungezwungenes Reinschnuppern, um unsere Gruppe kennenzulernen.“ Für weitere Informationen: Tel. 339 7133278. sp
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Daten und Namen von 2019 Einwohnerzahl, unabhängig von der Zuwanderung: Im Jahr 2001 waren es 18.363 Einwohner (9.519 Frauen und 8.844 Männer), 2004 dann 19.163 (9.881 Frauen und 9.282 Männer), 2009 stieg die Zahl auf 20.512 (10.585 Frauen und 9.927 Männer), 2014 waren es 21.384 (11.079 Frauen und 10.305 Männer), und weitere 1.340 kamen bis 2019 hinzu. Es ist gut sichtbar, dass der Anteil der Brixnerinnen etwas höher ist als jener der Brixner. Was die Neugeborenen angeht, sank die Zahl von 237 (im Jahr 2001), auf 229 (2004), auf 227 (2009 und 2014) und im vergangenen Jahr erstmals unter 200. Dies entspricht dem landesweiten Trend. Hingegen stieg die Zahl der Verstorbenen von 145 im Jahr 2001 auf 183 im Jahr 2019. 2004 verstarben 124 Personen, 2009 waren es 170, und 2014 waren es 184. jb Foto: Getty Images
z Zu Beginn eines neuen Jahres wirft man gerne einen Blick zurück ins alte Jahr – im Privaten, aber auch in die offiziellen Daten der Gemeinde. 22.724 Personen wurden am Jahresende in Brixen gezählt, davon 11.679 Frauen und 11.045 Männer. 199 Kinder wurden geboren, 183 Personen starben. Das ergibt einen natürlichen Zuwachs von 13 Personen. Von den Neugeborenen waren 103 Mädchen und 96 Buben. Die beliebtesten Namen waren Lea, Lia, Greta, Anna, Mia und Sophie beziehungsweise Simon, David, Max/Maximilian, Felix, Liam und Jacob. Zum Vergleich: In Deutschland waren es Emilia, Emma, Hannah/Hanna, Mia und Sophia/ Sofia bei den Mädchen sowie Ben, Leon, Paul, Finn/Fynn und Jonas bei den Buben. Ein Blick weiter zurück, in den Beginn des neuen Jahrtausends, zeigt eine ständig wachsende
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Politik & Gesellschaft
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Astra-Reminiszenzen gesucht! z Für die offizielle Eröffnungsfeier des Kulturzentrums Astra am 18. April wird man auch eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses präsentieren. Um hierzu an umfassendes adäquates Material zu kommen, bittet das Astra-Eröffnungsteam alle Brixner, ihre privaten „Erinnerungsarchive“ zu öffnen. Das Kulturzentrum Astra sucht Zeitzeugnisse des Hauses von seiner Entstehung als „La Casa del Balilla“ − später GIL (Gioventù Italiana del Littorio) − im Jahre 1934 über die vielfältige Nutzung in den Sechzigerjahren als Ex-GIL-Gebäude bis hin zur jüngeren Geschichte und Wiedernutzung. Gesucht werden Fotos, Erinnerungsstücke oder auch persönliche Geschichten im Zusammenhang mit dem Gebäude, vor allem aus den Anfangsjahren bis in die Neunziger. Auch die aktive Teilnahme an dieser Ausstellung ist gerne gesehen; dafür kann man
sich bis zum 6. März telefonisch unter der Nummer 0472 275577 oder per E-Mail (astra@asmb. it) melden. Das Eröffnungsteam wird aus den Zusendungen eine
Auswahl treffen und mit den Interessierten gemeinsam entscheiden, wie deren Beitrag in der Ausstellung eingesetzt werden soll. sp
Große Lauben 3 . Brixen
Die neue Frühjahrskollektion ist da! Wir freuen uns auf dich! 26
SÜDTIR0L
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BRIXEN
Hilfe für die Übernachtungsstätte z Bereits zum siebten Mal hat der Lions Club Sterzing-Wipptal die Brixner Übernachtungsstätte für Obdachlose Männer mit nützlichen Sachspenden unterstützt: „Damit können wir unseren Gästen, die am Rande unserer Gesellschaft zu Hause sind, neben einem warmen Schlafplatz auch alltägliche Dinge wie Duschshampoo, Einwegrasierer, ein Zahnputzset, Tee oder Kaffee zur Verfügung stellen“, sagt der Leiter
der Übernachtungsstätte, Josef Schwarz. Kürzlich fand eine kleine Feier zur Übergabe statt: Im Bild (von links nach rechts) der Verantwortliche des Sozialsprengels Brixen, Thomas Hellrigl, Gennaro Bruno, freiwilliger Mitarbeiter der Übernachtungsstätte, vom Lions Club Sterzing-Wipptal Laura Dalla Torre, Emma Agreiter, Friedrich Neumair und Daniel Nagler sowie Josef Schwarz. wv
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Probleme mit sich, auch die auf den Beipackzettel verwendete Fachsprache führt zu Unsicherheit und Missverständnissen und könne somit Angst und Sorge auslösen; auch dies beträfe besonders die Senioren. „Auch in der Schriftgröße gibt es Handlungsbedarf. Diese muss groß genug und leserlich sein“, fordert Otto von Dellemann. Naturgemäß seien es unsere älteren Mitmenschen, die am meisten Medikamente einnehmen müssen. Deshalb appelliert die Seniorenbewegung der SVP an die Südtiroler Landesregierung und die Apothekerkammer, aktiv zu werden und diesbezügliche Maßnahmen zu treffen. sp
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z Bei den Beipackzetteln von Medikamenten fehle es an Zweisprachigkeit, Klarheit und Verständlichkeit, so die Kritik der SVP-Senioren in einer Presseaussendung. „Der Beipackzettel ist ein äußerst wichtiges Dokument für die Verbraucher; aufgrund der oft fehlenden Zweisprachigkeit verfehlt dieser bei uns in Südtirol aber leider oft den eigentlichen Sinn“, sagt der Vorsitzende der SVP-Seniorenbewegung, Otto von Dellemann. Die zweisprachigen Beipackzettel, die Südtirols Patienten eigentlich vom Gesetz her seit dem Jahr 2002 garantiert sind, gibt es derzeit bei fast allen Medikamenten. „Deutschsprachige Beipackzettel werden bei Anfrage sehr wohl ausgehändigt, allerdings muss der Konsument selbst aktiv anfragen und das Dokument anfordern. Das stellt gerade für ältere Leute eine Hemmschwelle dar, und sie verzichten auf dieses Recht“, weiß Otto von Dellemann. Aber nicht nur die fehlende Zweisprachigkeit bringt
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Kritik an Beipackzettel
NEW!
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Running on Floyd-time BORIS VINATZER, Wahlamerikaner mit Millander Wurzeln, lebt in Floyd, einem 425-Seelen-Ort im US-Staat Virginia. Eine Straßenkreuzung mit der einzigen Ampel im ganzen Bezirk, kleine Häuser, hin und wieder ein Wohnwagen und an jedem Freitagabend Bluegrass-Klänge, live, ursprünglich und befreiend.
F
loyd ist ein Ort, an dem es sich leben lässt. Etwas chilliger als anderswo, weil sich immer mehr Künstler dort niederlassen, und etwas origineller. Running on Floyd-time, sagt man, Zeit, die etwas langsamer verrinnt, die zum Innehalten einlädt. Die Blue Ridge Mountains und der Shenandoah River sind zum Greifen nah, almost heaven, ein bisschen Himmel, so wie ihn John Denver besungen hat. An der Virginia Tech, der Technischen Universität in Blacksburg, knapp 40 Kilometer von Floyd entfernt, arbeitet Boris Vinatzer als Professor für Pflanzenpathologie, Pflanzenphysiologie und Unkrautforschung. Blacksburg ist eine echte Studentenstadt; von den 40.000 Menschen, die dort leben, sind 30.000 Studenten. Als „very relaxed and understanding“ hat ihn einer seiner Studenten auf einer Internetrating-Seite für Professoren bezeichnet, und so ist es auch bei unserem Gespräch. Keine Starallüren, einfach nur Herzlichkeit. Und das redliche und empathische Bemühen, einen komplexen und hochwissenschaftlichen Arbeitsbereich in einfache und verständliche Worte zu fassen. Geboren wurde Boris Vinatzer in der Schweiz. Als er zwei Jahre alt war, zogen seine Eltern, die Mutter stammte aus Deutschland, der Vater aus dem Grödner Tal, nach Milland. Dort wuchs er zusammen mit seiner älteren Schwester auf. Die Weichen für seine Zukunft wurden dann eher zufällig gestellt: Als er noch am Wisslyz in Brixen die Schulbank drückte, lernte seine Mutter bei einem Kurs einen Landwirtschaftsberater kennen und konnte ihren Sohn davon überzeugen, dass dies ein wichtiges Gebiet sei, bei dem in Zukunft sicher gescheite Leute gebraucht werden.
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Das Studium der Agrarwissenschaften in Bologna hat ihn dann aber nicht so wirklich begeistert, „weil es einfach viel zu allgemein gehalten war“ – vom Umgang mit Traktoren über das Kühe züchten bis hin zur Bodenchemie war alles dabei.
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
PORTRAIT
Mikrobiologie als Leidenschaft. Bei einem Ausflug der Uni zu einem Institut für Molekulargenetik in der Poebene entdeckte Boris Vinatzer dann seine Leidenschaft für Mikrobiologie. Die molekulare Interaktion zwischen Pflanzen und Mikroorganismen wurde zu seinem Steckenpferd. Über Erasmus, das Programm der EU, das die Zusammenarbeit der europäischen Universitäten sowie den Austausch von Studenten fördert, kam Boris Vinatzer in die Schweiz und nach England. „Es war damals eine faszinierende Zeit in der Forschung, weil man gerade die ersten Gene gefunden hatte.“ In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich dann mit einem Resistenzgen gegen den Apfelschorf. Eine Zeitlang verbrachte er zudem in Texas; da faszinierte ihn wohl auch erstmals das amerikanische Lebensgefühl: „Es gibt alles und von allem ein bisschen mehr.“ Seine erste Frau, eine ItaloAmerikanerin mit sizilianischen Wurzeln, lernte er in Bologna kennen. Mit ihr zog er schließlich in die USA, nach Chicago, und dort wurden auch die beiden Kinder Viola und Conrad, heute 17 und 15 Jahre alt, geboren. Die Familie lebte etwas außerhalb in der unmittelbaren Nähe des Flughafens. Zur Uni, die im Süden der Stadt mitten in einer Zone mit hoher Kriminalität lag, brauchte Boris Vinatzer gute eineinhalb Stunden mit dem Auto, dem Zug und dem Bus. Vier Jahre lang arbeitete er als Post-Doktorand für seinen
Professor im Labor. Und weil der Forschungsbereich noch neu war, konnte er unabhängig arbeiten: „Ich habe machen können, was ich wollte, weil sich keiner so wirklich ausgekannt hat.“ Forschung in ihrer ureigensten Form. Nach vier Jahren bewarb er sich um eine Professorenstelle in der Mikrobiologie, schrieb 35 Bewerbungen und bekam schließlich eine einzige Stelle angeboten – jene an der Virginia Tech in Blacksburg. Nach fünf Jahren als Assistenzprofessor konnte er um eine fixe Stelle ansuchen und erhielt sie auch. Doktoranden aus allen Teilen der Erde, eine „sehr akzeptierende Atmosphäre für alles“ und die Freiheit, forschen zu können, machen einen besonderen Reiz aus, auch wenn die Arbeit als Professor manchmal recht trocken zu sein scheint: „Die meiste Zeit schreibt man.“ Sitzungen, Besprechungen, Videokonferenzen und immer wieder die Suche nach Geld: „Man kann nicht forschen, wenn man keine Forschungsgelder auftreibt.“
Regen auf Bestellung? Zur Zeit
beschäftigt er sich mit der Dia gnostik von Pflanzenkrankheiten auf der Basis von genetischer Sequenzierung. Dabei geht es darum, möglichst schnell herauszu-
finden, was der Krankheitserreger sein könnte. Und dann gibt es noch ein anderes extrem spannendes Forschungsgebiet, dem sich Boris Vinatzer und seine Doktoranden widmen: Damit es regnet, müssen die Wassertropfen in den Wolken gefrieren. Es scheint, Bakterien und Pilze zu geben, die diesen Vorgang beschleunigen. Diese herauszufiltern könnte bahnbrechend sein – Regen auf Bestellung gewissermaßen. Seit drei Jahren ist er mit seiner zweiten Frau Sasha, einer Pflanzenwissenschaftlerin, verheiratet – sympathische Verbindung zwischen Beruflichem und Privatem. Boris Vinatzer ist ein Freigeist, einer, der sich nicht unbedingt an einen Ort bindet. Einmal im Jahr kommt er nach Südtirol zurück, auch wenn die alte Heimat „nicht mehr dieselbe ist“. Wenn man sehr lange weg ist, stellt sich wohl unweigerlich dieses Gefühl ein; „ich fühle mich dort, wo ich jetzt bin, zu Hause“. Wie Boris Vinatzer Floyd beschreibt, lässt sich das auch nachvollziehen. „The place I belong“ hatte es John Denver genannt.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
„I BIN DER CHEF!“: Boris Vinatzer, Professor für Pflanzenpathologie, Pflanzenphysiologie und Unkrautforschung im US-Staat Virginia
Menschen & Meinungen
EISACKTAL
Neuer Leiter z Martin Fronthaler wird ab 1. März die Leitung des Therapiezentrums Bad Bachgart in Rodeneck übernehmen. Er löst damit den langjährigen Leiter Helmut Zingerle ab. Martin Fronthaler ist Systemischer Familientherapeut und arbeitet bereits seit 2003 als Psychologe und Psychotherapeut im Therapiezentrum. Fronthaler betont, dass ihm einerseits die Erhaltung von Bestehendem sehr am Herzen liege, das Therapiezentrum sich andererseits in Zukunft auch neuen Heraus-
forderungen stellen müsse. Dazu zähle die wachsende Komplexität der Erkrankungen vor allem im Suchtbereich: „Immer mehr junge Erwachsene, die offenbar vom Druck einer Leistungsgesellschaft überrollt werden, suchen das Angebot einer stationären Therapie.“ Auch wolle er gemeinsam mit seinem erfahrenen multiprofessionellen Team weiterhin am Abbau von Angst und Schamgefühl gegenüber psychotherapeutischer Behandlung arbeiten und ein besonders wichtiges Anliegen,
erklärt Fronthaler, sei dabei die Notwendigkeit von Netzwerkarbeit. sp
M&M Menschen & Meinungen IN MEMORIAM
Josef Peer z Die Schulgemeinschaft des Oberschulzentrums Fallmerayer hat dem „Brixner“ folgende Zeilen zugesandt, die wir gern veröffentlichen. „Josef Peer, Oberschullehrer für Mathematik und Physik, ist nach schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen. Auch wenn wir Lehrpersonen vom Oberschulzentrum Fallmerayer nur wenige Jahre mit Josef zusammenarbeiten durften, hat er doch sichtbare Spuren in unserer Schulgemeinschaft hinterlassen: Josef stellte sich und seine umfassenden Fähigkeiten nie in den Mittelpunkt, sondern zeichnete sich durch seine zurück-
kurz
notiert
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haltende und bescheidene Art aus. Viele von uns wussten gar nicht, welche Fähigkeiten neben seiner Passion für seine Unterrichtsfächer Mathematik und Physik noch in ihm schlummerten. So bereicherte er mit seinem musikalischen Talent nicht nur den Brixner Domchor und die Bürgerkapelle, sondern war auch leidenschaftlicher Bergsteiger und Naturfotograf. Mit pädagogischem Feingefühl und dem Blick auf das Wesentliche gelang es ihm, sein umfangreiches Wissen zu vermitteln, das er sich im Rahmen seines Doktoratstudiums im Fach Physik angeeignet hatte.
Seinen Schülerinnen und Schülern und uns Lehrpersonen wird er als begeisterter, stets hilfsbereiter und verständnisvoller Lehrer und Kollege in Erinnerung bleiben. Lieber Josef, auch wenn du jetzt nicht mehr an unserer Schule bist: Deine Spuren bleiben für immer!“
Langjährige Mitglieder sind im Pfarrchor Natz geehrt worden. Die Ehrenurkunde des Verbandes der Kirchenchöre Südtirols (VKS) für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden überreicht an Martina Flöss, Annemarie Flöss, Helena Mitterrutzner und Franz Mitterrutzner.
Der Gründungsreferent des Referates Seniorensport im VSS, Alfred (Fredi) Dissertori, gab sein Amt Anfang Jänner ab. Der Wahlbrixner stand dem Referat Seniorensport seit dem Jahr 2001 vor. Der neue VSS-Referent für den Seniorensport ist Helmuth Mathá.
Beim Maschinenring Eisacktal/ Wipptal kam es auf der letzten Vollversammlung zu einem Wechsel an der Führungsspitze: Nach 18 Jahren gab Josef Unterrainer sein Amt als Bezirksobmann ab. Seine Nachfolge trat Franz Josef Über egger an.
O o op s
LAMMento
mein Hoppala
Markus Frei, Gemeinderat der Grünen Bürgerliste
„Verplappertes Pokerface“ Mein Ooops! ist schon fast vierzig Jahre her, aber immer noch sehr gut im Gedächtnis, wenn nicht gar in den Knochen. Als ein QuasiGasthauskind (ich wohnte im Haus neben dem Hotel meines Onkels) verbrachte ich viel Zeit mit meinen Cousins in der Gaststube des Hotels und schaute den Männern aus dem Dorf beim Kartenspiel zu. So auch jenes Mal, als unser „Postino“ Rico am Tisch saß, um einen „Watter“ zu machen. Gespielt wurde „blind“, geredet wurde viel, und bluffen war die Paradedisziplin eines jeden Watt-Champions. Rico hatte gerade angesagt und sofort „Drei“ geboten, denn er hatte das „aufgelegte Spiel“ in der Hand. Als dann die anderen ihr „Giahn!“ verkündeten und Rico dabei war, seine Karten in den Stapel zu mischen, platzte es aus mir heraus: „Håbs guat getun, weil der Rico håts aufglegg ghåb!“ Seinen „bösen“ Blick und seine Schimpftirade in meine Richtung werde ich nie vergessen: die hat gesessen! Ich stand auf und schaute, dass ich schleunigst das Weite suchte!
Leser kochen für Leser
mmh!
Mühlbacher Schmeicheleien > Zutaten für 4 Personen 1 l Milch 25 dkg Butter 30 dkg Mehl 25 dkg grüne Bandnudeln Getrocknete Steinpilze 4-5 Scheiben gekochter Schinken, kleingewürfelt 4-5 Scheiben Käse, kleingewürfelt 3 Eidotter Parmesan Eier, Mehl und Semmelbrösel für die Panade
und Mehl aufkochen lassen und die Bandnudeln untermengen. Steinpilze, Käse- und Schinkenstücke sowie drei Eidotter und Parmesankäse dazugeben, die Masse salzen und nach Gusto Gewürze hinzufügen. Die Masse fest rühren und anschließend ausrollen, daraus runde Plätzchen ausstechen, panieren und in heißem Fett backen. Zu den Mühlbacher Schmeicheleien passt eine warme Tomatensauce und je nach Geschmack Gemüse der Saison.
Nichts „Wir brauchen 1.500 Zeichen, das ist doch eigentlich nicht viel“, sagt der Franz, während er an seinem Macchiato nippt, „aber wenn man nicht weiß, worüber man ein Lammento schreiben soll, sind 1.500 Zeichen dann doch viel.“ Na ja, sag ich, jetzt sind es ja nur noch 1.250 Zeichen, denn die ersten 250 sind ja schon sinnlos verplempert worden. „Schreib doch über die Wahlen!“, schreit Frieda vom Tresen herüber, worauf der Franz sagt, dass das nicht funktioniert, weil es im Gemeinderat ja kaum noch Diskussionen gibt, weshalb er sowieso beim Bürgermeister reklamieren wollte, dass uns durch den Kuschelkurs der Opposition die Themen für ein Lammento ausgehen, was einer funktionierenden Demokratie nicht förderlich sein dürfte, worauf ich anmerke, dass es nun eh nur noch 730 Zeichen seien, denn die restlichen 770 seien ja der Themensuche zum Opfer gefallen. „Oder schreib doch über den Salvini, der ist immer ein dankbares Opfer“, sagt Frieda, während sie mit Schwung auch meinen Macchiato vor mir auf den Tisch knallt. „Salvini? Gibt’s den überhaupt noch?“, sagte der Franz, und dabei macht er ein ziemlich verzweifeltes Gesicht, als ob er einen Text abliefern müsste und keine Ahnung hätte, worüber er schreiben sollte. Frieda setzt sich zu uns, reibt mit dem Zeigefinger an ihrer Nase, und plötzlich: „Aaah … ich hab’s! Ich glaube, ich habe eine Idee!!“ Tja … nur schade, dass wir nur noch 100 Zeichen übrig haben, und … verdammt noch mal, es gibt kein Thema, das man in 30 Zeichen unterbringen kann. Aus dem Nichts lässt sich eben nichts machen. Außer ein Weltall.
> Zubereitung Die Bandnudeln nach Anweisung kochen und zerkleinern. Milch, Butter
Elsa Nössing ist Mühlbacher Gastwirtin mit Leib und Seele. Auch wenn sie die Federführung in der Küche des Gasthofs „Weiße Lilie“ inzwischen der nächsten Generation überlassen hat, schwärmt man in Mühlbach heute noch von ihrer „Sauren Suppe“ und von den „Mühlbacher Schmeicheleien“ – ihre Eigenkreation, die sie nach ihrer Wahlheimat benannt hat. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
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Menschen & Meinungen
Freunde und Gönner Siegfried und Anna Ellecosta, Christoph Oberrauch, Martha Schwazer, Johannes Messner, Tamara Plass, Werner Becker, Franz Johann und Helga Willeit, Gianfranco De Blasi, Paolo Dalla Torre, Georg Bacher, Franz Brunner, Verena Mitterrutzner, Heinrich Feichter, Doris Enderle, Helmuth Plankl, Josef Stampfl, Alois Happacher, Mirta Dalle Carbonare, Hermann und Flora Fink, Marianna Winkler, Irene Valentin, Angelika Tschager, Reinhold Agethle, Maria Anna Kerer, Edith Rainer, Gertraud Kammerer, Margareth Anna Lamprecht, Claudio und Monika Larcher, Karin Brunner, Marianna Bosin, Luitgard Seebacher, Manuel Pastore, Herbert Baumgartner, Adolf Ritsch, Franz Obrist, Anton Schenk, Bürogemeinschaft Hellweger & Runggaldier, Josef Silbernagl, Andrea Klammer, Oswald Mair, Walter Fissneider, Florio Gheno, Johann Kammerer, Georg Kastlunger, Dieter Oberhofer, Walter Hilpold, Peter und Sieglinde Huber, Brunhilde Tasser, Maria Oberegger, Autotrasporti Parton GmbH, Claudio Doro, Peter Fischer, Andreas Kreil, Maria Ellemunt, Alexander Fill, Peter Stubenruß, Erich und Laura Barth, Meinrad Gasser, Martha Gamper, Michael Pirgstaller, Christine Priller, Josef Barth, Arthur Trentini, Paul Silbernagl, Christoph Frontull, Alfons Oberhofer, Helmuth und Marlene Oberhauser, Luisa Platzer Bacher, Michael Lechner, Karl-Heinz und Siegrid Schwarz, Mario Valdemarin, AVS-Landesleitung, Walter Mitterrutzner, Christian Pallhuber, Albin und Emma Mitterrutzner, Richard Ranigler, Erich und Rosa Hinteregger, Johann Lechner, Judith Pfattner, Jürgen Gimbel, Sepp Berlanda, Stefania Sigmund, Clara Demetz Brugger, August und Maria Foppa, Notburga Maria Hofer, Hubert Willimek, Alois Josef Kerschbaumer, Josef Unterrainer, Siegfried Delazer, Martin Gebhard, Stefan Oberrauch, Christoph Lechner, Werner Braun, Peter Gasser, Felix Tappeiner, Hermina Mitterrutzner, Markus und Martina Oberrauch, Josef Kerer, Helga Demetz Fellin, Ferdinand Tauber, Evelin Steiner, Vitus Mitterrutzner,
Mathilde Spiss, Josef und Rosa Kaser, Carolina Comploi, Josef Prader, Karin Vontavon, Johann und Bernadette Kraler, Alfred Gargitter, Franz Fischer, Elisabetta Bortignon, Adelheid Agreiter Kaser, Elisabeth Steger Stabinger, Maria Fink, Harald Knoflach, Rudi Neuner, Juliane Gasser Pellegrini, Hans-Jörg Michaeler, Axel und Christel Olowson, Mario und Carla Castiglioni, Hubert Mair, Hermann und Hanni Bernardi, Johann Gebhard, Irmgard Piger, Annamaria Bonell, Robert Hölzl, Martin Leitner, Zahnarztpraxis Dr. Wild, Martin Tauber, Pfarrei zum Hl. Apostel Andreas, Josef Sigmund, Richard und Martina Niedermair, Carmen Kostner, Berta Fischnaller, Rosa Tinkhauser, Margit Fössinger, Rudolf Irsara, Peter Eller, Bruno und Annelies Damiani, Ida Fink, Walter Gogl, Thomas Thaler, Martha Graf, Bernhard und Hildegard Falk, Wilhelm Tarsia, Johann Kollmann, Paul Pezzei, Hermann Josef Weissteiner, Stefan Perfler, Johanna Brugger, Walter Mitterrutzner, Hubert und Barbara Agreiter, Margaretha und Siegfried Pramstaller, Norbert Marschall, Siegfried Huber, Hansi Baumgartner, Georg Fischer, Anna Maria Nagler, Ingrid Brugger Ellemunt, Fabian Sigmund, Johanna Haller, Maria Pallhuber, Felizitas Oberhofer Faller, Elke Peintner, Josef Runggatscher, Johann und Helena Federer, Anton und Elisabeth Profanter, Roland Burger, Claudia De Zolt, Peter und Brigitte Pliger, Hilda Rastner, Walter Kasseroler, Franz Josef Mayrhofer, Alexandra Schrott, Dora Hofer Tauber, Charlotte Gargitter, Valentina Trocker, Wilhelm Pupp, Elisabeth Jaist Pichler, Johann Dorfmann, Hermann und Gabriele Leitner, Julia Plattner, Christian und Irene Mitterer, Martin und Carmen Aricochi, Hubert Kircher, Erna Herter, Filomena Prast, Reinhard Siebenförcher, Albert Prosch, Carmelo Cuscinà, Renato Pastore, Roswitha Steinmair, Angelika Stampfl, Sieghard Fink, Siegfried Barbieri, Stefan Barbieri, Hermine Pedoth, Hedwig Oberhauser Celentano, Emanuela Pattis, Martin Plunger, Ralf und Helga Dejaco, Joachim Kauffmann, Herta Sellemond Kerschbaumer, Romano Suriano, Waltraud Zöschg, Josef und
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Laura Treyer, Ingrid Peer, Jörg Seeber, Walter Gasser, Sabine Grethlein, Petra Trettau, Rosa Natter, Josef Kerschbaumer, Grafa GmbH, Johann Hinteregger, Roland Achammer, Roland Perathoner, Franz Berretta, Albin Blasbichler, Josef Wierer, Paul und Aloisia Michaeler, Emanuela Pattis, Walter Weitschek, Ruedl Plank, Walter Ploner, Franco Zanotto, Helmuth Kusstatscher, Karin Goller, Erminia Bonell, Johann Schrott, Antonia-Theresia Steiger, Brigitte und Thaddeus Bernardi, Daniel Peintner, Josef und Alma Troi, Luciano Caracristi, Karin Hartner, Gaudenz Lechner, Maurizio und Luana Sabbadin, Walther Stockner, Marika Assner, Artur Bacher, Paul und Lydia Oberrauch, Elsa Kofler, Konrad Gatterer, Carmen Dubois, Johann Grünfelder, Wolfgang Sirot, Liliana Meneguzzo, Hannes Profanter, Sieglinde Schenk, Karl Hinterlechner, Hansjörg Salcher, Anna Keim, Peter Gasser, Josef Lamprecht, Wolfgang Obkircher, Peter und Edith Prader, Arnold Haniger, Maria Thomaseth, Sepp Baumgartner, Renato D’Alberto, Fredy Posch, Helga Bacher, Helga von Pernwerth, Edith und Hermann Larcher, Harald Gruber, Peter Brugger, Ingrid Pramstaller, Mauro Dellantonio, Agnes Blasbichler, Daniel Valentin, Zita Götsch, Maria Überbacher, Heinrich Thaler, Nikolaus Stoll, Frida Abfalterer, Wolfgang John, Raimund Ochsenreiter, Ernst Schwienbacher, Elmar Molling, Richard Bachmann, Stefan Schmidhammer, Margareth Fischnaller, Sergio und Wilhelmine Negro, Loris De Vries, Walter Kircher, Renate und Karl Jöchler, Elena Chiocchetti, Reinhold Ingram Harpf, Paul Gufler, Margareth Kusstatscher, Hermann Mayr, Gebhard Höller, Anton und Erika Plunger, Maria Teresa Vikoler, Irene Frenes, Frieda Flenger, Alois Weger, Werner Dander, Robert Tauber, Erna Christa Mahlich, Helmuth und Irmgard Stockner, Giovanni Battista Chiari, Josef Klammer, Alfred Hinteregger, Bruno Felderer, Brigitte Senoner, Maurizio Chiari, Theodora Oberhollenzer, Martin Hinteregger, Emma Kerschbaumer, Veronika Antenhofer, Alfons Ritsch, Elisabeth Unterkircher, Eduard Gretter Hinteregger, Marisa
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Torggler, Priska Holzknecht, Barbara von Mörl, Josef und Paula Hofmann, Robert Faller, Klaus Cimadom, Hannes Nitz, Reinhilde Anrather, Marlene Hellrigl, Heinrich Volgger, Elisabeth Stampfl, Hubert Kustatscher, Kurt und Maria Rosa Plaickner, Erika Clara, Alfred und Edith Wieser, Erich Sieder, Walter Demichiel, Helmuth und Edith Pider, Carlo und Uta Damiani, Wolfgang Leitempergher, Gebhard und Margarete Dejaco, Roland Unterkircher, Dietmar Thaler, Kurt Zöll, Serafin Troi, Johann Auer, Paul Schlechtleitner, Hubert und Erna Lanz, Waltraud Sigmund, Anna Unterfrauner, Stephan Dejaco, Leo Dariz, Heinrich Walder, Johann Ploner, Paula Planatscher, Walter und Irmgard Santer, Karl und Gerda Ramoser, Maria Kammerer Tosoni, Konrad Hofer, Martina Stanek, Margit Strasser, Leo Krismer Lambert, Margareth Bacher, Susanne Leimstädtner, Alois Thaler, Maria Holzmann, Giovanni Frena, Oswald Ostheimer, Luise Macherhammer, Ursula Boudier, Franz Castlunger, Elisabeth Unterkircher, Salon Paula, Benedikt Hofer, Marlies Tschisner, Anna Ferretti, Norbert Kaser, Roswitha Zwerger, Ewald Federspieler, Johann Frener, Oswald Überegger, Maria Dolores Glaser, Helga Dander, Norbert Aichler, Franz Daporta, Edith Tasser, Hannelore Zipponi, Annelies Feichter
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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 12. Februar 2020 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.
Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:
IBAN IT76 X 05856 58220 070570164004
Raiffeisenkasse Eisacktal: IBAN IT57 A 08307 58221 000300005452
Südtiroler Sparkasse:
IBAN IT68 T 06045 58220 000000855000
BancoPosta:
IBAN IT76 V 07601 11600 000042779405
Pro& Contra Ist das italienweite Projekt„Frutta e verdura nelle scuole“ bei uns sinnvoll? Der Hintergrund:
MARIANNA FISCHNALLER, Direktorin des Grundschulsprengels Brixen: „Die Mehrheit der Eltern hat sich für eine Teilnahme ausgesprochen“
Nein Spätestens seit unsere Oberschüler an der Initiative „Friday for future“ teilnehmen, muss der Nachhaltigkeitsgedanke an unseren Schulen besser aufgegriffen werden. Ein Blick ins Internet genügt: Italien erhielt 2017 immerhin fast 17 Millionen Euro für dieses Projekt! Die Informationen auf der Homepage www.fruttanellescuole. gov.it entsprechen nicht der Wahrheit! „Wohlschmeckendes und duftendes saisonales Obst und Gemüse“? Wo bleibt die „größtmögliche Vermeidung von Verpackung“, zum Beispiel bei den „Babykarotten“? Da nützt es auch nichts, wenn die Schule die Verpackung selbst entsorgt und den Kindern das lose Obst und Gemüse aushändigt. Wie erklären wir unseren Kindern, woher die Karotte im Winter kommt und dass das Gemüse in Plastik verpackt wurde? Die Lieferbetriebe werden laut Infoblatt „vom Ministerium ausgewählt“. Warum kommen dann die Äpfel von einem Betrieb aus Bologna, obwohl diese, zumindest in Südtirol, direkt vor der Haustür wachsen? Die hiesige Landwirtschaft wird kaum unterstützt, der „Nachhaltigkeitsgedanke“ leidet schwer, und auch die Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe gehen wahrscheinlich verloren. Für mich ist das ein kompletter Widerspruch! Fraglich ist zudem, wie man als Lehrperson den Schülern erklärt, wieso die angeblich „gesunde Jause“ geviertelt, geschält und mit Vitamin C versetzt in Plastik verpackt wird. Mein Fazit: Eine Schule mit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein für die lokale Realität muss ein solches Projekt klar überdenken – unseren Kindern und unserem Planeten zuliebe! z
03.3.–07.3. ROSA
10.3.–14.3. SARA 24.3.–28.3. LAURA 15.4.–18.4. VISAGIST
29.2.–07.3. H. RUBINSTEIN 07.3.–14.3. E. ARDEN 14.3.–21.3. COLLISTAR 21.3.–28.3. SHISEIDO
SONDERWOCHEN
Ja Das Ministerialprojekt „Frutta nella scuola“ halte ich für sinnvoll, da laut Landesgesundheitsbericht in Südtirol 17 Prozent der Schulkinder übergewichtig sind und bedenkliche Ernährungsgewohnheiten mit zu viel Zucker, zu viel Fett und Fertigprodukten an den Tag legen. Das Projekt stellt den Kindern kostenlos Obst und Gemüse, vorwiegend regionales aus Bioanbau, zur Verfügung und sensibilisiert für gesunde Ernährung, da es zudem in ein didaktisches Rahmenprogramm eingebettet ist: Die Kinder kochen an der Schule, besuchen einen Bauernhof, die Mensa. Wenn gemeinsam in der Klasse gegessen wird, fällt es den Kindern leichter, Obst und Gemüse zu essen, und jene, die keine Jause von daheim mitkriegen, haben auch eine. Was übrigbleibt, wird heimgeschickt, damit nichts verdirbt. Die Verteilung unterliegt strengen Kontrollen. Vor ein paar Tagen war ein Inspektor aus Rom an meiner Schule und hat die Qualität der Produkte, Lagerung und Verpackung überprüft. Diese muss den italienischen Lebensmittel- und Hygienegesetzen entsprechen, um die Reinheit der Produkte zu garantieren. In den letzten Jahren hat sich auf Anregung hin die Verpackung verringert; so wurde zum Beispiel auf die Folie auf den Obstkisten verzichtet. Wünschenswert ist, dass der verbliebene Restanteil in Zukunft biologisch abbaubar gewählt wird. Eine Entwicklung in die gewünschte Richtung ist spürbar. Am Beginn eines Schuljahres werden die Eltern in einer Umfrage befragt, ob sie die Teilnahme für ihr Kind wünschen. Im Herbst war die Mehrheit der Eltern dafür. z
STEFANIE TORGGLER, Mutter eines Schulkindes: „Geviertelt, geschält und mit Vitamin C versetzt, in Plastik verpackt“
SCHÖNHEITSBEHANDLUNGEN
Das EU-Schulobstprogramm will Grundschülern den Verzehr von Obst und Gemüse schmackhaft machen. In Italien wird es vom Ministerium für Agrar- und Forstpolitik auf dem gesamten Staatsgebiet durchgeführt. Jede Grundschule entscheidet, ob sie am Programm teilnimmt oder nicht. An der Brixner Grundschule Goller wird die Initiative kontrovers diskutiert, da die Kinder zwar mit kostenlosem Obst und Gemüse versorgt werden, dieses aber, in Portionen geschnitten und in Plastik verpackt, zumeist von Lieferanten außerhalb der Region stammt.
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Menschen & Meinungen
UMFRAGE
Wohlstand vor Umwelt?
Fotos: Oskar Zingerle
Umweltschutz ist derzeit in aller Munde: Jeder spricht davon, jeder weiß, was man dafür tun könnte. Aber was ist den Menschen wichtiger – die Umwelt oder das wirtschaftliche Wohlbefinden? Leben sie dann auch nach diesem Prinzip? Und noch viel interessanter: Reicht das, um die Umwelt zu retten?
„Per me l’ecologia è più importante dell’economia“, sagt Carla Vacalebre. „A livello di ecologia cerco di fare nel mio piccolo quello che è meglio per il nostro pianeta e quindi anche meglio per noi. Per esempio cerco di ridurre la plastica il più possibile. Si inizia nel piccolo – se ognuno fa qualcosa nel suo piccolo, riusciamo anche a cambiare qualcosa.“
Barbara Zöll glaubt, dass „Umweltschutz und wirtschaftliches Wohlbefinden zusammengehören. Es ist wichtig, auf die Umwelt zu schauen, damit die Wirtschaft wachsen kann. Am Beispiel Südtirol sieht man das: Zerstören wir hier die Umwelt, wird der Tourismus auf lange Sicht darunter leiden. Deshalb kaufe ich in lokalen Geschäften und wenig in Supermärkten. Wir müssen aber alle radikal umdenken und unsere Bequemlichkeit zurückschrauben. Vielleicht kann auch die Politik hierzu Anreize schaffen, wie es zum Beispiel in anderen Ländern mit der kostenfreien Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel getan worden ist“. 34
„Umweltschutz ist auf jeden Fall sehr aktuell. Wir müssen zum Beispiel versuchen, Plastik und Müll zu reduzieren.“ Sybille Thaler glaubt, „wirtschaftlich geht es uns allen nicht schlecht. Deswegen sollte Umweltschutz erste Priorität sein. Ich versuche, nur einmal pro Woche Fleisch zu essen, und das Fleisch, das ich esse, kommt normalerweise vom Bauern. In der Schule versuchen wir es auch: Anstatt wie früher für einen Ausflug einen Bus zu mieten, nutzen wir die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel. Jeder kann einen kleinen Beitrag leisten“.
„Umweltschutz und wirtschaftliches Wohlbefinden hängen zusammen“, sagt Günther Gamper. „Wenn wir wollen, dass es weitergeht, müssen wir schauen, dass es mit der Natur passt. Radikal umdenken ist dabei nicht leicht. Ich selbst bin Unternehmer – man muss auch von etwas leben. Aber wenn jeder im Kleinen etwas für die Umwelt tut, dann geht es.“
„Es ist beides wichtig. Wenn mich heute aber jemand persönlich fragt, ist mir der Umweltschutz wichtiger. Es gelingt mir zwar leider nicht immer, danach zu leben, aber ich versuche schon, gezielt darauf zu achten.“ Hubert Mair glaubt: „Wenn sich jeder ernsthafte Gedanken zur Umwelt und zum Umweltschutz machen würde, würde sich das sicherlich positiv auswirken. Ob es dann aber auch reicht, weiß ich nicht.“
Helmut Pedevilla hat eine klare Meinung: „Umweltschutz! Eindeutig. Ich lebe auch stark danach. Auf was ich verzichten kann, verzichte ich auch; ich fahre fast immer mit dem Fahrrad oder gehe zu Fuß, bin noch nie geflogen. Es braucht aber ein radikales Umdenken, auch wenn es meiner Meinung nach schon zu spät ist. Den Menschen, dem es in seiner Kommodität gut geht, auf den Boden der Realität zurückzuholen, ist nicht mehr möglich.“
„In der heutigen Zeit würde ich fast sagen, dass die Umwelt Vorrang hat“, meint Carmen Trocker. „Ich fahre immer mit dem Bus zur Arbeit und nicht mit dem Auto; im Büro trinken wir inzwischen den Kaffee nicht mehr aus Plastikbechern, sondern aus Tassen. Ich bin der Meinung, dass es schon den Unterschied macht, wenn jeder ein wenig auf sich selbst schaut und auch die kleinen Sachen umsetzt.“
„Ich finde beides wichtig“, sagt Juri Demetz. „Die Umwelt ist wichtig, damit wir weiterhin eine Welt haben, auf der wir leben können. Aber auch die Wirtschaft ist für das Überleben wichtig, denn wenn man kein Geld hat, kommt man nicht weiter. Ich persönlich schaue bei meinem Einkauf mehr auf den Preis. Es muss nicht immer die Top- Ware sein. Aber natürlich ist die Natur auch wichtig! Deswegen versuche ich, weniger mit dem Auto zu fahren und mehr zu Fuß zu gehen.“
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„EPPES NUIS“ MIT THOMAS HOCHKOFLER IN BRIXEN
„Das sind meine Alter Egos“
THOMAS HOCHKOFLER, Südtirols bekanntester Schauspieler und Kabarettist, geht wieder mit „Eppes Nuis“ auf Südtirol-Tournee und gastiert Ende Februar im Forum Brixen. Im Gespräch mit dem „Brixner“ verrät er, wie seine Stücke entstehen, warum der „Hausmeister“ von seinen Figuren am besten ankommt – und dass es einen richtigen „Joe von Afing“ gibt.
Herr Hochkofler, die vierte (!) Tournee des Kabarettprogramms „Eppes nuis“ steht vor der Tür. Die drei bisherigen SüdtirolTourneen waren allesamt ausverkauft, und auch bei dieser läuft der Kartenvorverkauf ausgezeichnet. Wie schafft man das? THOMAS HOCHKOFLER: Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich glaube, es ist einfach ein Glücksfall – in dem Sinne, dass ich anscheinend verstehe und es
dann umzusetzen schaffe, was das Publikum will und was dem Publikum gefällt. Im Laufe der vergangenen Jahre sind mein Publikum und ich eine Art Symbiose eingegangen: Wenn Thomas Hochkofler draufsteht, ist auch Thomas Hochkofler drin. Da sind dann einige Zutaten dabei, die den Leuten offensichtlich gefallen, zum Beispiel die vielen verschiedenen Figuren. Danach richten wir die Kabarett-Programme aus. Grundsätzlich macht es mir aber einfach Spaß, die Leute zu unter-
halten und zu wissen, dass auch sie eine Menge Spaß haben. Thomas Hochkofler ist inzwischen einerseits eine starke Marke als Kabarettist, aber auch eine Marke als Schauspieler in ernsteren Stücken und eine als Regisseur. Naja, ich muss immer lachen, wenn man anfängt, von „Marke“ zu sprechen. Aber wenn ich jetzt zurückblicke auf meine An-
fangszeit vor 25 Jahren, also auf jene Zeit, in der ich entschieden habe, das Schauspielen zum Beruf zu machen, dann hätte ich mir niemals erträumt, dass irgendwann Menschen zu Veranstaltungen kommen würden, weil mein Name auf dem Plakat steht. Ich persönlich sehe mich ja übrigens mehr als Schauspieler denn als Kabarettist. Meine Kabarettprogramme haben ja auch immer eher einen „Stückcharakter“; sie erzählen eine Geschichte. Auch wenn die Handlungen nicht bahn-
info brechend sind, gibt es meist einen roten Faden. Ich glaube, das kommt davon, weil ich eben vom Theater komme und nicht ein klassischer Kabarettist bin. Auf der anderen Seite gibt es immer
gefällt die Abwechslung, und ich liebe es, die Leute zu überraschen, weil manche von ihnen mich vielleicht ausschließlich als Kabarettist kennen und in einer ernsten Rolle noch gar nie gese-
auch über eine längere Strecke. Mit ihm hat sich dann natürlich angeboten, dass er im Auto unterwegs ist, im Golf natürlich. Das war der Plan. Dann haben wir uns überlegt, was es noch
„Jede meiner Figuren ist eine Reflektion, ein Spiegelbild von irgendjemanden, der real existiert“_ Thomas Hochkofler weniger Leute, die nur das klassische Spektrum abdecken, also die entweder nur Schauspieler, nur Kabarettist oder nur Regisseur sind. Ich selbst schnuppere ja auch in alle Fächer hinein; mir wird auf Dauer in jedem dieser Fächer langweilig, und ich suche dann Abwechslung. Ich glaube, es wäre aufgrund unserer langjährigen Zusammenarbeit unglaubwürdig, wenn wir jetzt nicht zum „Du“ wechseln würden. Was macht dir eigentlich mehr Spaß – eine ernste Rolle zu spielen oder ein Kabarettprogramm? Ich könnte nicht behaupten, dass ich mit Leib und Seele Unterhalter bin. Es macht mir genauso viel Spaß, an einer ernsten Rolle zu arbeiten, genau zu ergründen, wie dieser Charakter funktioniert, was er für ein Innenleben hat. Mir
hen haben. Ich stelle mir dann vor, wie sie mich auf der Bühne sehen und sagen: „Oh Gott, der ist ja komplett anders, als ich ihn mir erwartet hatte!“ „Eppes Nuis!“ ist ja inzwischen „nix Nuis“ mehr, denn schließlich ist es die inzwischen vierte Tournee mit demselben Programm, das sehr lustig ist und ein bisschen absurd. Das Drehbuch stammt ja von dir, Alexander Liegl und Gabi Rothmüller. Wie kommt man auf die Ideen für einen solchen Inhalt? Das Absurde im Stück ist Gabi und Alex geschuldet. Man versucht eben, etwas zu schreiben, das zum Publikum passt, für das man es schreibt. Man weiß, welche Zutaten drin sein müssen, und dafür braucht man einen Alex und eine Gabi, die wirklich professionell arbeiten. Begonnen hat alles mit der Grundidee, dass Joe von Afing unbedingt Teil davon sein musste, vielleicht
dazu braucht, was er in der Geschichte tun kann. Die Geschichte selbst kann man relativ schnell erzählen: Der Detektiv Brad Bronski bekommt in New York Besuch von einer Dame aus Südtirol. Diese Dame hat – so scheint es – vor Jahren an einer Miss-Wahl teilgenommen, die sie ihrer Meinung nach hätte gewinnen müssen. Leider hat sie aber nicht gewonnen, weil sie auf der Bühne ausgerutscht ist – daran war natürlich der Hausmeister schuld. Deshalb ist diese Dame jetzt auf der Suche nach dem Diadem, das die wirkliche Miss bekommen hatte – „das Diadem des Grauens“. Die Spur führt natürlich nach Südtirol ... Selbstverständlich! Brad Bronski fliegt dorthin und trifft dann auf die verschiedenen Charaktere: Joe von Afing wird so etwas wie sein
Eppes Nuis!
Brad Bronski und die Jagd nach dem Diadem des Grauens mit Thomas Hochkofler und Marco Facchin Text: Thomas Hochkofler, Alexander Liegl, Gabi Rothmüller Musik und Geräusche: Marco Facchin Regie: Gabi Rothmüller 28. & 29. Februar: BRIXEN, Forum 6. & 7. März: BRUNECK, UFO 13. & 14. März: MERAN, Kimm 20. & 21. März: BOZEN, Waltherhaus Beginn: 20.30 Uhr Kartenreservierungen: online: www.mytix.bz telefonisch: 333 7767713, Montag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr
Wegbegleiter, gemeinsam treffen sie den Motschuner Peppm, begeben sich nach Innsbruck, wo sie Christoph Lackner treffen, sie begegnen natürlich auch Doktor von Wegen, den Helli, den Rauligen Rudl und alle anderen. Auf ihrer Reise finden sie dann auf wiederum ziemlich absurde Weise heraus, wo sich das Diadem befindet. Eigentlich stellen sie sich auf der Suche auch ein bisschen blöd an. Ein Bekannter von mir meinte mal,
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Das Stück zum „Hausmeister“ ist auf ähnliche Weise entstanden? Ja, genau so. Er ist natürlich eine viel ältere Figur, die dem entsprechend auch eine größere Biographie hat. Der Hausmeister ist von allen jene Figur, die ich am besten kenne – ich weiß genau, wie er wohnt, wie seine Frau aussieht, was er im Fernsehen anschaut, was er anzieht, was er isst – alles! Inzwischen wissen
Fotos: Oskar Zingerle
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dass die Geschichte bei „Eppes Nuis“ nicht viel anders sei als jene von Indiana Jones. Wichtiger als die Handlung ist beides Mal, was drumherum passiert. Es geht nicht darum, ob die Geschichte gut ist – denn das ist sie ja eigentlich auch nicht. Dafür ist das Stück aber ziemlich lustig, und das verdanken wir zu 100 Prozent den einzelnen Figuren.
jede Geschichte ein und bin sofort in ihr gefangen. Wenn auf der Bühne die ersten Wörter von Joe fallen, bin ich drin in der JoeSituation, in der Joe-Stimmung und im Joe-Charakter. So ist es bei jeder Figur. Wie funktioniert der Kostümwechsel technisch? Du ziehst dich ja um, während deine Stimme weiterläuft, während du stimmlich weiterspielst.
Wie kam man zum Namen „Eppes Nuis“?
Leute im Publikum so gut es geht zu unterhalten.
Die Namensgebung von Kabarettprogrammen ist nicht so zufällig, wie man vielleicht meinen möchte. Das „Nacktprogramm“ zum Beispiel hat seinerzeit so geheißen, weil ich davor in einem Stück gespielt hatte, das „Allein in der Sauna“ hieß. Dabei war es ein Riesenthema, ob ich denn „drunter“ nackt war oder nicht. Weil es
Die Rollen, die du spielst, sind inzwischen fast schon eigene Stars – egal, ob wir jetzt vom Joe von Afing sprechen, vom Motschuner Peppm oder vom Hausmeister. Gibt es denn eine Lieblingsfigur vom Tom Hochkofler?
„Ich hätte mir niemals erträumt, dass irgendwann Menschen zu Veranstaltungen kommen würden, weil mein Name auf dem Plakat steht“_ Thomas Hochkofler wir auch, wie er heißt, was ja für lange Zeit ein Geheimnis war. Je mehr man die Biographien der Figuren durchdenkt, desto mehr Tiefe bekommen sie. Je mehr Tiefe sie haben, umso besser kann ich sie verkörpern. Einige der Figuren bei „Eppes Nuis!“ sind da anders – wie zum Beispiel Helli der Parkwächter. Okay, er hat auch seine Nummer mit ein paar Pointen, aber das war’s dann. Joe von Afing, der Motschuner Peppm, der Hausmeister – das sind schon richtige Alter Egos von mir.
Damit widerlege ich das Klischee, dass Männer nicht multitaskingfähig sind. Also, natürlich muss man gleichzeitig an mehreres denken, aber: Wenn ich hinter der Bühne während des Umziehens einen Dialog zwischen zwei Figuren habe, dann denke ich einfach an die Situation, an die Szene und an die Geschichte. So banal das auch klingen mag – aber man erzählt schließlich immer nur eine Geschichte.
Wie funktioniert es eigentlich, innerhalb eines Stückes in zehn verschiedene Rollen zu schlüpfen – innerhalb von Sekunden Mimik, Gestik, Kostüm und Stimme zu wechseln?
Ja natürlich, hinter der Bühne ist alles peinlich genau vorbereitet.
Ich behaupte, dass das mit Fantasie und Vorstellungskraft zu tun hat. Wenn ich mich heute mit Texten beschäftige oder selbst Texte schreibe, dann denke ich oft zurück an meine Kindheit. Als Kind habe ich viel gelesen – und wenn ich „viel“ sage, dann meine ich, dass ich wie ein Besessener ein Buch nach dem anderen verschlungen habe. Und deshalb tauche ich heute auch sofort in 38
Es ist aber sicher auch eine Frage der Organisation, oder?
Außer, man vergisst zu Hause eine wichtige Requisite ... (lacht) Dann gibt es ja immer noch den Willy, der schnell nach Lana fahren kann, um die Perücken zu holen. Nein, im Ernst: Es haben öfters so Kleinigkeiten wie Sonnenbrillen gefehlt, aber nichts Essenzielles, sodass man sagen musste, die Figur könne nicht auftreten. Zum Glück ist das noch nie passiert! Wenn die Perücke vom Hausmeister fehlen würde, könnte er nicht auftreten, das ist klar.
den Leuten offensichtlich so wichtig war, schrieb ich danach eben ein „Nacktprogramm“. Wenn man mit einem Programm unterwegs ist und nach ein paar Monaten dann mit einem neuen Programm auf Tour geht, dann ist das etwas Neues oder „Eppes Nuis“. Dieser Titel verwirrt die Leute immer wieder, weil sich einige nach der ersten Tour nicht sicher sind, ob ich denn jetzt wieder mit etwas Neuem auf der Bühne stehe oder ob es immer noch das alte etwas Neue ist. Spaßig, oder? Offensichtlich! Drei Tourneen ausverkauft, die vierte wahrscheinlich ebenso – wie geht man mit diesem Publikumserfolg um? Sehr, sehr demütig. Ich bin natürlich unendlich glücklich über diese Situation, aber mir ist auch bewusst, dass ich sehr privilegiert bin und dass diese Situation morgen schon wieder vorbei sein kann. Damit muss man leben können. Aber ich genieße den Erfolg sehr, und ich verschenke sicherlich keinen Abend leichtfertig, weil ich vielleicht mal wenig Lust habe. Ich gebe immer 120 Prozent von dem, was ich kann, und mein Ansporn ist es, die
Oh, das ist sehr schwer zu sagen. Eine Figur, die immer unglaublich viele Vorschusslorbeeren vom Publikum bekommt, ist der Hausmeister – überhaupt bei Leuten ab einem gewissen Alter. Das habe ich zum Beispiel bei einem Kurzauftritt bei einer Veranstaltung des Südtiroler Theaterverbandes gemerkt. Der Hausmeister tritt auf die Bühne, und ein Raunen geht durch die Menge. Der Hausmeister sagt einfach nur „hoi“, und alle lachen. Da wusste ich: Er ist endgültig angekommen. Ich glaube, kein Mensch würde lachen, würde ich als Tom auf die Bühne treten und nur „hoi“ sagen, aber wenn es der Hausmeister tut, lachen sich alle tot. Das ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass er eine lange Vorgeschichte hat und viele Jahre Vorarbeit geleistet wurde – gemeinsam mit mir natürlich. Diese Rolle gibt es auch schon seit sehr vielen Jahren, genau genommen seit einem Kabarettprogramm in der Carambolage. Damals war er eine einfache Füllfigur zwischen zwei Szenen, wo es zwei Kollegen nicht geschafft hatten, sich rechtzeitig umzuziehen. Deshalb hat es eine Figur gebraucht, die für ein paar Minuten alleine etwas macht, und da begann ich, mit einer Leiter zu improvisieren. Das Drehbuch für ein Stück entsteht, wie wir inzwischen wissen, im Teamwork mit Gabi und Alex. Aber die Figuren selbst – wie kommt man auf die Idee, einen Dr. von Wegen in seiner Art und Weise zu kreieren? Nun, ganz einfach, indem man jemanden kopiert. Ich behaupte
Das heißt also, einen Joe von Afing gibt es zum Beispiel wirklich? Es gibt eine ähnliche Person, ja. Wir verraten aber nicht, wo ich diese Person kennengelernt habe. Und den Hausmeister gibt es auch? Der Hausmeister ist eine Kombination aus mehreren Hausmeistern, die ich während meiner Laufbahn in den verschiedenen Südtiroler Theatern kennenlernen durfte. Anfangs habe ich mir etwas den Kopf zerbrochen, weil ich befürchtete, der eine oder andere könnte beleidigt sein. Genau das Gegenteil ist aber eingetreten: Alle Hausmeister, zu denen ich danach gekommen bin, haben gefragt: „Gell, des bin i??“ Und genauso ist es mit dem Motschuner Peppm? Ja, solche Menschen trifft man zur Genüge. Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, ganz im Gegenteil! Ich finde es oft falsch, jemanden auf seinen vermeintlich kleinen Horizont zu reduzieren und zu sagen, er lebe in einer kleinen Welt, also muss er blöd sein. Genau diese Leute sind oft um vieles schlauer als wir, die sich mit unglaublich vielem zumüllen. Jetzt haben wir über eine Person, die wichtig für das Stück „Eppes Nuis“ ist und dort eine tragende Rolle spielt, noch nicht gesprochen: Marco Facchin. Ja, Marco ist in den vergangenen Jahren unglaublich gewachsen.
Bei unserem ersten gemeinsamen Programm hatte er sich noch hinter seinem Klavier versteckt und war froh, wenn man ihn dort in Ruhe gelassen hat. Im Laufe der Tourneen hat er dann immer mehr Spaß empfunden und angefangen, zu reagieren, wenn ich ihn angesprochen habe. Beim zweiten Programm, „Fockelotti“, hat er dann schon mehr geschauspielert, und es hat ihm auch viel mehr Spaß gemacht. Bei „Eppes Nuis!“ haben wir dann beschlossen, dass er eine richtige Schauspielerrolle bekommen muss. Das macht er wirklich ausgezeichnet, und es macht irrsinnig Spaß mit ihm. Er spielt seine Rolle als Miss Marco auf eine reizende Art und Weise, und er bringt seine Rolle unschuldig und pur rüber. Das ist, glaube ich, schwer zu toppen. Und wann kommt wirklich eppes Nuis? Das frage ich mich selbst. Natürlich braucht es immer eine Grundidee, mit der man dann startet. Im Moment ist sie aber nicht vorhanden. Mein Wunsch wäre es, wieder etwas ganz anderes zu machen. Der Arbeitstitel von dem Programm, an dem ich gedanklich momentan arbeite, ist „Bin lei i“. Man kann sich schon ungefähr vorstellen, auf was das hinführen würde. Und das wäre dann natürlich etwas ganz Anderes und etwas Neues. Keine Ahnung, ob es funktionieren wird, aber ich würde es gerne ausprobieren. Vielleicht kommt es dazu, vielleicht auch nicht – wer weiß! Ist die jetzige wirklich die letzte Tournee vom „Eppes Nuis“? Mein Gott, man kennt das doch von den Rolling Stones und von Tina Turner. Aber ja, ich gehe schon eher davon aus, dass das die letzte Eppes-Nuis-Tournee sein wird.
Foto © Falk Wenzel
jetzt, dass es immer so ist. Jede Figur ist eine Reflektion, ein Spiegelbild von irgendjemanden, der real existiert. Wenn ich jemanden treffe und derjenige eine unglaublich angenehme oder eben auch unangenehme Art hat, sich zu geben oder zu sprechen, dann speichere ich sofort Sprechweise, Mimik, Gestik, Charaktereigenschaften.
Clara Ein Spiel für Ragna Schirmer und Puppen Ein Gastspiel des Puppentheaters Halle
Mittwoch, 18. März 2020 Brixen, Forum Beginn: 20.00 Uhr Einführung: 19.15 Uhr Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 – Athesia-Ticket
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willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info Brixner_Inserate_94x282_Spielzeit_19_20.indd 1
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21.01.2020 12:13:19
z Die Mühlbacher Kunstgalerie „Galerie 90“ hat sich für 2020 einiges vorgenommen, und Präsident Alex Pergher präsentierte kürzlich das Jahresprogramm. Am 15. Februar startet die erste Ausstellung unter dem Titel „Ansichten. Einsichten. Aussichten“ mit Werken des verstorbenen Mühlbacher Künstlers Rudi Uibo sowie Ernst Insam aus Kitzbühel. Im April steht ein Gemeinschaftsprojekt
Foto: Oskar Zingerle
Vielseitiges Kunstprogramm mit dem Kindergarten Mühlbach auf dem Programm, während im Juni eine Gemeinschaftsausstellung von Südtiroler und Regensburger Künstlern gezeigt wird. Die Aktion „Art and Music“ steht gewohnheitsmäßig im August auf dem Kalender, und dabei wird eine Kunstinstallation zu Mathias Perger alias dem Lauterfresser gezeigt. September und Oktober sind die Monate der „Zeichnung“,
eine Kollektivausstellung in Kooperation mit Mauro Cappelletti, während im Dezember „Bilder der Fantasie“ in Zusammenarbeit mit der Toblacher Bibliothek zu sehen sein werden. oz
K&K Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Geistiges Atelier z Der Südtiroler Künstlerbund leitet mit dem Jahr 2020 die StadtGalerie Brixen, die im Zuge des Kulturprozesses einem innovativen Kontext zugeführt wurde: Die Galerie mutiert vom klassischen Ausstellungsraum zum experimentellen Labor, um eine befruchtende Ateliersituation zu schaffen und die lokale Künstlerschaft zu etablieren. Dieser Gedanke der Öffnung wird von der Kuratorin für das Jahr 2020, Karin Pernegger, konsequent umgesetzt, sowohl in dieser Personale von Martina Steckholzer als auch in den Folgeausstellungen. „Painting
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Corridors“ ist eine raumgreifende Intervention der in Wien lebenden Südtiroler Künstlerin, die anlässlich der Eröffnung von der Wiener Komponistin Katharina Roth live vertont wurde. Mit der Werkgruppe „A Lent“ entwickelt Steckholzer ihre abstrakten Bildstudien auf Pigmentbasis, die eine klassische Hängung verweigern und so den Betrachter auf eine Wanderung durch das geistige Atelier der Künstlerin schicken. Aus dem Video- und Tonmaterial des Vernissagenabends wird im nächsten halben Jahr ein weiterer Werkzyklus entstehen, der im
Am 18. Februar um 20 Uhr veranstaltete der Verein Heimat im Adrian-Egger-Saal eine Buchvorstellung mit dem Geschichtswissenschaftler Wolfgang Schieder. Siglinde Clementi und Hans Heiss geben eine Einführung zum Buch „Adolf Hitler und Benito Mussolini“.
Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
MÜHLBACH
Herbst in der Galerie Doris Ghetta in St. Ulrich mit einer finalen Komposition zur Ausstellung und Uraufführung kommt. ird
Puccinis „La Bohème“ wurde am 15. Februar um 18 Uhr auf Einladung von Pro Cultura im Forum Brixen zur Aufführung gebracht. Erzählt wird darin die Geschichte über eine tragische Liebe von Daniele Rubboli, garniert von den Arien renommierter Solisten und am Klavier begleitet von Lucio Carpani.
Der Kalender „Flash 2020“ des Vereins Arche/Arca hat heuer als Leitmotiv „Kinder und die Archäologie“ gewählt. Der Kalender behandelt monatlich ein anderes spezifisches Thema und enthält Fotos und Zeichnungen, die während der pädagogischen Lehrstunden entstanden sind.
NACHGEFRAGT
„Jeder einzelne Sketch ist ein Highlight“ Herr Kerschbaumer, Ihr Theaterverein hat einen neuen Namen, aber die alten Hasen sind noch dabei? Wir haben eine stabile Truppe; einige sind zum Teil schon seit 30 Jahren dabei. Aufgefrischt wird die Truppe mit der Jugendgruppe für Zehn- bis 18-Jährige, betreut von Christine Jaist. So ergibt sich mit den insgesamt 40 Mitgliedern vor und hinter der Bühne eine bunte Vielfalt. Vor drei Jahren haben wir uns für die Heimatbühne Brixen/ Milland den Namen „Theater Brilland“ ausgedacht, eine Wortkombination zwischen Brixen, Milland und brillant.
Wie kann man sich die Vorbereitungen für das zehnte Jubiläum vorstellen? Profis wie Helmuth Kaufmann und Geggo Plank haben sich drangemacht, Texte zu schreiben, angepasst an die aktuelle gesellschaftliche und politische Landeslage. Jeder Sketch ist ein Highlight, witzig und frech, aber nie unter die Gürtellinie zielend. Regie führen neben Kaufmann und Plank auch Christine Jaist und Helmut Huber sowie Lisi Kiebacher, die mehrere theaterpädagogische Kurse absolviert hat. Den musikalischen Part bestreitet Helmut Huber mit Matthias Baumann und Noel Rovara.
Besondere Neuheiten zum Jubiläum? Nach der Premiere am 15. Februar gibt es noch sechs Aufführungen, die im Tourismusbüro reserviert werden können. Gespielt wird wie immer im Jugendheim in Milland – nicht gerade unter idealen Bedingungen, aber eine adäquate Location ist leider nicht in Sicht. Der Folder beinhaltet heuer erstmals die Namen der Mitspieler mitsamt Foto. Als Gag gibt’s Zuckersäckchen mit unserem Logo und eine zusätzliche Überraschung für das Publikum.
Foto: Oskar Zingerle
CHRISTOPH KERSCHBAUMER, Obmann der Bühne Brilland, über die Neuheiten beim JubiläumsFaschingstheater „Mill and Ka(o)s“, über Gags und Überraschungen für das Publikum.
irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Notaufnahme? Nur im Notfall. Erfahren Sie mehr auf www.sabes.it/notaufnahme
Die Notaufnahme ist rund um die Uhr für Sie da, wenn es sich um einen Notfall handelt. Für andere Gesundheitsfragen ist der Arzt / die Ärztin für Allgemeinmedizin Ihr erster Ansprechpartner.
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MUSIK
z Einen wunderbaren Zugang zu zeitgenössischer Musik bot den Zuhörern das kürzlich stattgefundene Konzert „Trautonium trifft Streicher“ des Kulturvereins Brixen Musik. Das kleine Häufchen an Besuchern, die keine Berührungsängste mit modernen Klängen zeigte, wurde mit einem einzigartigen Hörgenuss belohnt. Wann kann man schon ein Trautonium erleben mit Peter Pichler, dem weltweit einzigen Live-Performer? Gebaut wurde dieser UrSynthesizer im Berlin der wilden Zwanziger Jahre. Mit der Vision von völlig neuen Tönen vor Augen gab der Musikprofessor Paul Hindemith den Anstoß zum Bau eines Instruments ohne Tasten, das von Friedrich Trautwein erfunden und von Oskar Sala weiterentwickelt wurde. Das hochkomplexe, heute verschollene Gerät basiert auf einer Metallschiene, die runtergedrückt wird und damit den Stromkreislauf schließt. Mit einer ergänzenden Untertonreihe sind
Foto: Konrad Eichbichler
Kunst & Kultur
Feuernde Seele
viele Variationen des Tonspektrums möglich, was zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis führt. Mit barock anmutenden Klängen überraschte Paul Hindemith, schräge Bauhausatmosphäre durchlebte man mit Harald Genzmer, und das Universalgenie
BILDHAUEREI
Steine des Zusammenlebens z Im Frühjahr 2019 wurde ein Wettbewerb für Kunst am Bau am sanierten italienischsprachi-
gen Schulzentrum Alexander Langer in Sterzing ausgeschrieben mit dem Titel „Zusammenleben und Interkulturalität“. Von den geladenen fünf Künstlern ging der Brixner Bildhauer Markus Gasser als Sieger hervor. Passend zum Thema, hat der Künstler zwei verschiedenfarbige Steine ausgewählt, Findlinge, die in Gletschermoränen transportiert wurden, geschliffen und vermengt, unabhängig von ihrer ursprünglichen Farbe und Form. Dieser Akt der Natur symbolisiert für Markus Gasser das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Rassen. Die aus den Findlingen herausgearbeiteten Köpfe, einer aus grauem Granit, der andere aus schwarzem Basalt, wurden vor kurzem in die Bauminsel vor dem Eingangsbereich des Gebäudes gelegt. Die steinernen Häupter schauen in vollkommener Harmonie zueinander und sind ein sinniges Plädoyer für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen. ird
Werner Pirchner kam lyrisch und humorvoll zugleich daher. „Feuernde Seele“ von Manuela Kerer führte uns auf aufwühlende Weise mitten in unser Bewusstsein mit feuernden Neuronen und anderen geheimnisvollen Vorgängen. Begleitet wurde das Trautonium
von dem Brixner Laurin Quartett mit Nathan und Manuel Chizzali, Sylvia Lanz, Verena Gamper und Joachim Pedarnig aus Telfs. Abgerundet wurde der Abend mit Filmausschnitten, wo Peter Pichler nochmal alle Register seines Könnens ziehen konnte. ird
NEU IM REGAL Irgendwo die Zukunft Waltraud Mittich führt uns in ihrem neuesten Werk „Sanpietrini“ nach Rom, wo ihre Protagonistin, die sechzigjährige Barbara, über jene abgenutzte Pflastersteine läuft, über die sie bereits als junge Deutsche auf Welteroberungszug leichtfüßig darüber getänzelt war. Erobert hat sie nur Angelo, der sich bald absetzte, sie aber gut versorgt zurückgelassen hat. Ihre Suche nach einer neuerlichen Geborgenheit führt sie zum Afghanen Darian, mit dem die Mutter zweier erwachsener, gut geratener Kinder neues Liebesglück erlebt – zweisprachig natürlich, wie so oft in Mittichs Büchern. Barbara beginnt wieder, das Leben zu bewohnen, benennt dennoch wie beiläufig die italienischen Missstände, die Fake-Produkte auf dem Markt, das Prekariat unter den Jugendlichen, die alltäglichen Betrügereien, „La Grande Bellezza“ á la Waltraud Mittich. Darian verschwindet, und als er endlich wie-
Waltraud Mittich: Sanpietrini. Edition Laurin, 2019
derkommt, erzählt er Barbara von seiner Heimat, Schönes, Trauriges und Hässliches. „Sanpietrini“ ist ein spannender Streifzug durch die Geschichte einer Stadt und durch das Seelenleben der Romanfiguren.
THEATER
Oleanna z Zwei geschliffene Edelsteine an Schauspielkunst präsentierte uns Mitte Februar die Dekadenz mit dem Thriller „Oleanna“. Das Zwei-Personen-Stück mit Petra Rohregger und Günther Götsch unter der Regie von Claus Tröger war ein Gastspiel des Stadttheaters Bruneck, das 2019 dort auf die Bühne gebracht wurde. Der Pulitzerpreisträger David Mamet hat das Stück um den brisanten Geschlechterkampf bereits 1992 geschrieben und damit der #MeToo-Debatte weit vorausgegriffen. Wer sich den Kopf zerbricht, was zum Henker der Titel „Oleanna“ bedeutet, dem kann geholfen werden: Oleanna ist ein norwegisches Volkslied, das den gescheiterten Versuch von Ole Bornemann Bull verspottet, in Amerika zur Zeit der ersten Siedler eine utopische Gesellschaft zu gründen. Mamet will sein „Campus-Stück“ als Metapher für gescheiterte Utopien an amerikanischen Uni-
versitäten sehen, aber dem Zuschauer wird bald klar, dass hier wenig Eindeutiges zu sehen ist. Petra Rohregger spielt schillernd die anfangs unbedarfte Studentin Carol, die den selbstherrlichen Dozenten John alias Günther Götsch um private Lernhilfe bittet.
Dieser ungleiche verbale Machtkampf stellt sich sehr bald auf den Kopf; John wird immer mehr in die Enge getrieben von der ganz und gar nicht mehr unsicheren Carol. Sie zeigt ihn wegen sexueller Belästigung an, die nicht wirklich offensichtlich stattfindet.
Aber die plötzliche Rachegöttin geht für einen feministischen Grundsatz auf die Barrikaden, um die männliche Dominanz zu demontieren. Fast empfindet man Mitleid mit dem smarten Professor, dessen Lebensplan peu à peu zerbröselt. ird
DIVERSES
Alle zwei Jahre ... wird gehobelt! z Haben Sie gewusst, dass ein Wolf schon wieder ein Brixner Wappentier gerissen hat und dass der Bürgermeister dieses Problem mit der Brustbehaarung von zwei bekannten Brixnern in den Griff bekommen will? Hätten Sie geahnt, dass die Gemeinde eine Lösung gefunden hat, mit der die Seilbahn von Brixen nach St. Andrä ohne Ständer auskommt? Und dass es für eine City-Tram bereits konkrete Pläne gibt? In Brixen ist die zuverlässigste Informationsquelle nach wie vor die Hoblschoatn, die aber leider nur alle zwei Jahre erscheint. In wenigen Tagen ist es aber wieder soweit: Pünktlich am 20. Februar – zufällig ist das der
Unsinnige Donnerstag – gelangt die Faschingszeitung des Männergesangvereins Brixen wieder in die Verteilung. Man erfährt darin neben den anfangs erwähnten Neuigkeiten zum Beispiel auch, wer am 3. Mai zum Bürgermeister gewählt werden wird. Brixen wartet außerdem auch heuer gespannt auf den „MGV-Pamper“, die „Hoblschoate des Jahres“ und den satirischen Jahresrückblick sowie natürlich auf die Ergüsse des Brixner Filsers zur Lage der ... Nation. Die Hoblschoatn sind an einem Verkaufsstand am Maria-HueberPlatz sowie in einigen Brixner Tabaktrafiken, Banken und Bars käuflich erwerbbar. Wer Glück hat, trifft in der Altstadt sogar auf die maskierten Sänger des MGV, die natürlich auch immer ein paar Exemplare dabei haben. wv
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Castellanum Immobilien • Peter & Martin Cestari Burgfriedengasse 1 - 39042 Brixen (BZ) +39 0472 612369 - info@castellanum.it www.castellanum.it EQC
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Veranstaltungen
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März–August Eine Auswahl unseres Bildungsangebotes: Rezeptionist*in Berufsbegleitender Lehrgang mit Zertifikat Mo. 16. März – Sa. 16. Mai Basisseminar der Südtiroler Weinakademie Fr. 20. – Sa. 21. März Bewegungstrainer*in für Kinder Spiel-Sport-Spaß Fr. 3. April – Fr. 9. Oktober Ganzheitliche*r Entspannungstrainer*in Berufsbegleitender Lehrgang mit Zertifikat Fr. 3. April − Sa. 12. Dezember Aus dem Reichtum christlicher Mystik schöpfen Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta Sa. 18. April Personal Management Von der Akquise zum Exit Gespräch Mo. 20. April − Fr. 15. Mai
Ganzheitliche Ernährung Berufsbegleitender Lehrgang mit Zertifikat Fr. 24. April − Sa. 24. Oktober
Das Bildertagebuch im kleinen Format Kunstakademie mit Lisa Krabichler Di. 26. – Do. 28. Mai
How many shades of grey! Kalligrafie mit Chinatusche Fr. 24. – Sa. 25. April
Käse und Wein Do. 28. Mai
Multiplikatorenausbildung Kräuterpädagoge*in Mi. 6. Mai 2020 – Mi. 5. Mai 2021 Bibel und Wandern „Neustifter Jakobsweg − Auf den Spuren des biblischen Jakob“ (Gen 25-35) Sa. 9. Mai Sport und Gesundheit Lehrgang Fr. 15. Mai – Sa. 4. Juli
Bäume in Küche und Heilkunde Di. 2. Juni – Di. 6. Oktober Livemalerei Kunstakademie mit Mark Krause Fr. 12. Juni Freies Modellieren − Figuren in Harmonie Kunstakademie mit Thomas Welti Mi. 17. – Sa. 20. Juni Das kleine Wein-ABC Do. 18. Juni
Aus dem Reichtum christlicher Mystik schöpfen Teresa von Avila und Maria Hueber Sa. 16. Mai
Anmeldung und weitere Informationen: Bildungshaus Kloster Neustift Stiftstraße 1 · 39040 Vahrn Tel.: 0039 0472 835 588 bildungshaus@kloster-neustift.it www.bildungshaus.it
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TIMER
März 2020 THEATER
Schwarzer Humor: Die PorzellanFraktur Neu sind in dieser Spielsaison der SALBEIBÜHNE Sarns Albeins nicht nur das Aufführungsstück, sondern auch die Art der Inszenierung: Freuen Sie sich auf eine rabenschwarze Kriminalkomödie ganz in Schwarz-Weiß!
Zeichnung: Joachim Tauscher
Das aktuelle Stück. In der neuen
z Nun ist es fix: Die SALBEIBÜHNE Sarns Albeins spielt auch dieses Jahr wieder! Wenn auch nicht wie geplant: Obwohl die Aufführungstermine schon seit über einem halben Jahr feststan-
den und der Saal der Dorfgemeinschaft reserviert war, darf die Theatergruppe diesen wegen eines staatlichen Referendums nicht nutzen. Doch nun stehen die neuen Aufführungstermin fest!
Spielzeit gibt die SALBEIBÜHNE eine Kriminalkomödie aus den 1950-er Jahren zum Besten, die schon damals zur beliebtesten Detektivstory des Jahres gewählt wurde. Eine herrschaftliche Pension für alleinstehende alte Damen: Alle, sogar die Besitzerin, sind in den etwa halb so alten Junggesellen verliebt, der im Haus gegenüber eingezogen ist. Sie beobachten ihn Tag und Nacht mit einem Fernglas. Gemeinsam überlegen die schrulligen Jungfern, wie sie den charmanten Hauptkommissar zu sich ins Haus locken könnten. Ganz einfach! Sie brauchen eine ermordete Leiche. Und? Es klappt!
In Schwarz-Weiß. Die „Porzel-
lanFraktur“ von C. B. Gilford ist eine Erstaufführung für Südtirol unter der Regie von Joachim Tauscher: Rabenschwarzer britischer Humor, gepaart mit dem naiven und manchmal fast infantilen
Charme der Damen garantieren schwarz-weiße Unterhaltung vom Feinsten, die auch die Arbeit hinter der Bühne unter ganz neue Herausforderungen stellt. Eine Kriminalkomödie in SchwarzWeiß eben!
* Premiere:
Fr., 20. März, 20Uhr Do. 26. März, Fr. 3. & Sa. 4. April, 20 Uhr So., 22. März, 15 & 19 Uhr So., 5. April, 15 Uhr Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Reservierung: Tel. 349 89 61 953 (Mo.−Sa. 11−13 Uhr) oder WhatsApp oder E-Mail: salbei.kartenreservierung@gmail.com (Nachname, Name, Personenanzahl, Aufführungstermin). Reservierung wird innerhalb 48 h bestätigt.
LIEDERABEND
Ilker Arcayürek, Tenor · Daniel Heide, Klavier Lieder von Franz Schubert und Clara Schumann Robert Schumann: Dichterliebe op. 48 nach Heinrich Heine Ein Geheimtyp unter den Liedsängern ist der in der Türkei geborene junge Österreicher Ilker Arcayürek. Der Tenor ist erster Preisträger des Internationalen Wettbewerb für Liedkunst der Hugo Wolf Akademie Stuttgart 2016. 2015 war er Finalist beim BBC Cardiff Singer of the World Wettbewerb und wurde von BBC Radio 3 zum New Generation Artist bis Ende 2017 gewählt. Arcayürek wird von Daniel Heide am Klavier begleitet.
* Samstag, 7. März, 20 Uhr Forum Brixen
Kartenvormerkungen: Forum Brixen Tel. 0472 275588 · info@forum-brixen.com
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Veranstaltungen
DER WUNDERBARE MASSENSELBSTMORD Komödie nach Arto Paasilinna
Am allerwichtigsten in diesem Leben ist der Tod, und auch der ist nicht wirklich wichtig. Unangenehm berührt müssen Oberst Kemppainen und Geschäftsmann Rellonen feststellen, dass sie sich dieselbe abgelegene Hütte zum Sterben ausgesucht haben. Die beiden erkennen rasch die Vorzüge ihres unfreiwilligen Aufeinandertreffens. Mit einem Seminar für Selbstmörder wollen sie all jene vereinen, denen es ähnlich geht wie ihnen – und am Ende einer gemeinsamen Reise soll ein grandioser Massenselbstmord stehen, der seinesgleichen sucht. Ein Teil des durch freiwillige Spenden eingenommenen Geldes wird an den Südtiroler Verband „Ariadne“ gespendet; dieser bemüht sich, Angehörigen psychisch erkrankter Menschen Raum zu geben und ihnen beizustehen. Die Maturaklasse 2020 des Vinzentinums freut sich auf Ihr Kommen!
* Premiere:
Sonntag, 1. März, 18 Uhr Vinzentinum, Parzivalsaal
* weitere Aufführungen:
Samstag, 7. März, 20 Uhr Sonntag, 8. März, 18 Uhr Donnerstag, 12. März, 20 Uhr Samstag, 14. März, 20 Uhr Sonntag, 15. März, 20 Uhr Freitag, 20. März, 20 Uhr Samstag, 21. März, 20 Uhr Sonntag, 22. März, 14 Uhr Vinzentinum, Parzivalsaal
Eintritt: freiwillige Spende Platzreservierung: 339 2368 564 oder theater@vinzentinum.it Nähere Infos auf www.vinzentinum.it
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„ORIGINAL WORKS“ Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle Brixen
* Samstag, 28. März, 20 Uhr Forum Brixen
Kartenvorverkauf: Forum Brixen, Tel. 0472 275588 oder www.forum-brixen.com Infos zur Bürgerkapelle: www.buergerkapellebrixen.it oder
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seit 1801
BÜRGER KAP ELL E BRIXEN
wo Musik begeistert
Foto: Falk Wenzel
THEATER
Clara z In einer Mischung aus Schauund Puppenspiel mit Live-Musik erinnert das Puppentheater Halle mit seiner Inszenierung „Clara“ an eine ganz besondere Frau: Clara Schumann, geborene Wieck. Am 12. März 1891 gab sie ihr letztes öffentliches Konzert am Klavier, 35 Jahre nach dem Tod ihres Mannes Robert. Dieser letzte Auftritt ist Ausgangspunkt des Theaterabends über eine vielfältige Frau, die bereits im Alter von nur neun Jahren ihr Debüt als Pianistin gab. Über 1.300 Konzerte hat sie zeit ihres Lebens in halb Europa gespielt. Clara Schumann war nicht nur Starpianistin und Wunderkind, sie war Komponistin, Liebesgeschichtenheldin, Konzertmanagerin, Künstlergattin und Künstlerwitwe, achtfache Mutter, Briefeschreiberin, Nachlassherausgeberin, Klavierlehrerin. Sie hatte ein prall gefülltes Leben voller Triumphe, Tragödien und Tratsch. Für die Live-Musik am Klavier sorgt an diesem Abend, zu dem das Südtiroler Kulturin-
stitut einlädt, Ragna Schirmer. Die zweifache Bach- und ECHOPreisträgerin wurde 2019 mit dem Robert-Schumann-Preis ausgezeichnet. Dem Werk von Clara Schumann hat sie bereits zwei CDs gewidmet.
* Mittwoch, 18. März, 20 Uhr Brixen, Forum
Einführung: 19.15 Uhr Karten bei Athesia-Ticket und www.kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471-313800 Die Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts wird von Auto Brenner unterstützt.
GROSSE KLASSIK BEI PRO CULTURA IN BRIXEN
W. A. MOZART Sinfonia concertante für Bläser KV 297B Silvia Schweigl (Klarinette), Anna Rauzi (Oboe), Alberto Valladolid Gasé (Fagott), Vincenzo Schiavello (Horn) Konzert für Flöte, Harfe und Orchester KV 299 (297c) Maria Sartori (Flöte), Gertrut Chiochetti (Harfe) Orchester der Musikhochschule Monteverdi Bozen Emir Saul (Dirigent)
* Donnerstag, 27. Februar, 20 Uhr Sala Don Bosco, Mozartallee
Eintritt 15 Euro (Ermäßigt: 8 Euro)
DER MÄRZ IM TPZ * Buchpremiere „Feuertaufe“ – Lorenz Lovis ermittelt“ von Heidi Troi Freitag, 6. März, 20 Uhr
* Impro Nine2Five
Improtheater Montag, 9. März, 20 Uhr
L. VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 9 in D-Moll für Soli, Chor und Orchester Op. 125
* mittendrin
Theaterwerkstatt ULTRAMARINBLAU Fr. 20., Sa. 21. & So. 22. März, 20 Uhr
* Ein klarer Fall
Theaterwerkstatt MEERBLAU Fr. 27., Sa. 28. & So. 29. März, 18 Uhr
Olga Tselinskaia (Sopran), Barbara Dorfmann (Mezzosopran), Weng Yuxiang (Tenor), Davide Piva (Baritono) Chor der Musikschule in italienischer Sprache DiapaSong (Leitung: Francesco Antimiani) Chor des Gymnasiums G. Pascoli (Leitung: Rossella Simonazzi) Chor des Gymnasiums Walter von der Vogelweide (Leitung: Ulrike Malsiner) Orchester der Musikhochschule Monteverdi Bozen Emir Saul (Dirigent)
* Samstag, 21. März, 20 Uhr Forum Brixen
Theaterpädagogisches Zentrum · Brixen Köstlanstraße 28
Eintritt 20 Euro (Ermäßigt: 10 Euro) Informationen & Reservierungen 0472 275588
Reservierung per SMS/WhatsApp Tel. 335 535 99 55
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Sonntag, 1. März
Samstag, 7. März
Theater
16 Uhr
Veranstaltungen
Die Welt geat unter! Der Theaterverein Neustift bringt viel Wirbel und Turbulenzen ausgelöst von einem Kometen, der auf die Erde zurast. Regie: Thomas Hochkofler Neustift, Grundschule
Theater
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
18 Uhr
Diverses
ab 9 Uhr
Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn bis 17 Uhr Vahrn, alter Kindergarten
Theater
20 Uhr
Musik
20 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Maturatheater des Vinzentinums Vinzentinum, Parzivalsaal
Liederabend Ilker Arcayürek, Tenor; Daniel Heide, Klavier Forum Brixen
SOMMER & SPRACHEN IN BRIXEN Sommerkindergarten: „Halli Hallo … Ciao Ciao…Bye Bye…“ 29. Juni − 7. August, 7:30−15 Uhr Italienisch-Englisch-Deutsch Kindergarten „Anna Seidner“, Brixen
Theater
18 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
Camps für Grundschulkinder English & Swimming 29. Juni – 10. Juli, 9−16:15 Uhr Italiano & nuoto 17. August − 28. August, 9−16:15 Uhr Acquarena, Brixen
Online-Anmeldung ab 10.02. möglich! Frühbucher bis 31. März Preisreduzierung für Sommercardinhaber!
* Information & Anmeldung KVW Brixen
Tel. 0472 207978 · bildung.brixen@kvw.org bildung.kvw.org
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Tel. 0471 978 600 · info@alphabeta.it www.alphabeta.it
Theater
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller Sonntag, 8. März
Theater
Montag, 2. März
Kinderkino
Playmobil: Der Film Astra Brixen
16:30 Uhr
18 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal Montag, 9. März
Theater
Dienstag, 3. März
Vortrag
19 Uhr
Brustkrebs – Gene – Aromapflege mit Diskussion und Simultanübersetzung, Eintritt Frei Forum Brixen
20 Uhr
Impro Nine2Five Improtheater Theaterpädagogisches Zentrum
Donnerstag, 5. März
Theater
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
Dienstag, 10. März
Theater
Freitag, 6. März
Diverses
20 Uhr
„Feuertaufe“ Buchpremiere von Heidi Troi Theaterpädagogisches Zentrum
Donnerstag, 12. März
Diverses
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller 48
ab 18 Uhr
Repair Cafè Gemeinsam mit Experten reparieren, was noch zu retten ist Kolping-Mensa, Fallmerayerstr. 4 B
Theater Theater
20:30 Uhr
„Morte di un commesso viaggiatore” Forum Brixen
20 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
Freitag, 13. März
Theater
Freitag, 20. März
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 14. März
Theater
20 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
Theater
20 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
Theater
20 Uhr
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbeibühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Kabarett
20 Uhr
Theater
20 Uhr
Luis aus Südtirol – Best Of(f) Forum Südtirol
Theater
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
Theater
Theater 20 Uhr
Montag, 16. März
Kinderkino
16:30 Uhr
„Die Heinzels“ Rückkehr der Heinzelmännchen Astra Brixen Mittwoch, 18. März
Theater
20 Uhr
Clara Gastspiel des Puppentheaters Halle, Uraufführungsproduktion Forum Brixen
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller Samstag, 21. März
Theater
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
Theater
14 Uhr
20:30 Uhr
Tom auf dem Lande Eigenproduktion der Dekadenz Dekadenz, Anreiterkeller
Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen
Musik
9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven Forum Brixen
20 Uhr
Theater
Montag, 30. März
20 Uhr
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbeibühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Theater
15 & 19 Uhr
Theater
20:30 Uhr
Animali Notturni Jazz mit Marco Stagni Quartet Dekadenz, Anreiterkeller Freitag, 27. März
Theater
18 Uhr
Theater
20 Uhr
Ein klarer Fall Theaterwerkstatt MEERBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbei Bühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft Samstag, 28. März
Theater
15 & 20 Uhr
Theater
18 Uhr
Musik
20 Uhr
Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle Brixen Forum Brixen
14 Uhr
14. März bis 11. August Brixen in alten Ansichten tägl. 10−17 Uhr StadtGalerie Brixen bis 17. April Ausstellung von Martina Steckholzer mit einer Improvisation zu den Werken der Komponistin Katharina Roth Di.−Fr. 10−12 -uhr & 16−18 Uhr Pharmaziemuseum bis Mitte Mai Gewürzausstellung Einzelgänger und Teamplayer dienstags, mittwochs 14−18 Uhr samstags 11−16 Uhr Festung Franzensfeste 22. März bis 2. Juni Perspectives*ART spaces Di.−So., 10−16 Uhr
Märkte
Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr Am Parkplatz in der Brennerstrasse, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse
Sonntag, 29. März
Theater
14. März bis 11. August Zu Tisch beim Fürstbischof tägl. 10−17 Uhr
Bauernmarkt mittwochs & samstags 7:30–13 Uhr, Hartmannplatz
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbeibühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
16:30 Uhr
Bayala Das magische Elfenabenteuer Astra Brixen
Hofburg 14. März bis 11. August Krippen in der Hofburg tägl. 10−17 Uhr
Ein klarer Fall Theaterwerkstatt MEERBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
20 Uhr
Kinderkino
Ausstellungen
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbei Bühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
mittendrin Theaterwerkstatt ULTRAMARINBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
18 Uhr
Ein klarer Fall Theaterwerkstatt MEERBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
14 Uhr
Sonntag, 22. März
Donnerstag, 19. März
Diverses
20 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
Theater Theater
20:30 Uhr
Theater
Donnerstag, 26. März
Diverses
Musik
18 Uhr
Der wunderbare Massenselbstmord Komödie nach Arto Paasilinna. Maturatheater der Oktava 2020 – Vinzentinum Vinzentinum, Parzivalsaal
20 Uhr
mittendrin Theaterwerkstatt ULTRAMARINBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
mittendrin Theaterwerkstatt ULTRAMARINBLAU Theaterpädagogisches Zentrum
Sonntag, 15. März
Theater
Theater
15 Uhr
PorzellanFraktur Kriminalkomödie von C. B. Gilford, Bühne: Salbei Bühne Albeins, Saal der Dorfgemeinschaft
Monatsmarkt Donnerstag, 19. März Josefimarkt, 8:30-13 Uhr Goethestraße 49
SKITOURENGEHEN IM GROSSRAUM BRIXEN
Freizeit & Sport
Wintererlebnis Brixen
Zwar hüllt sich die Bischofsstadt selten in Weiß, doch rund ums sie herum bieten sich viele Möglichkeiten, den Winter aktiv zu erleben – auch abseits der Pisten.
B
ereits seit Jahren zeichnet sich der Trend in Richtung winterliches Naturerlebnis ab: Schneeschuhwandern, Skitouren im freien Gelände, der Aufstieg zu Fuß oder mit Tourenskiern, das Rodeln und das Langlaufen haben sich als Alternativen zum klassischen Skifahren mehr und mehr etabliert. Auch in Brixen und Umgebung ist diesbezüglich einiges los, vielfach unbeobachtet und ohne großes Aufheben. Dabei sind nicht nur die Einheimischen auf den Bergen unserer Umgebung unterwegs, sondern auch Feriengäste und Tagesausflügler, die aus den
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nördlichen und südlichen Nachbarprovinzen anreisen.
Auf den eigenen Spuren. Die
klassischen Skitourengeher, das heißt jene, die ihre Routen abseits der Pisten im freien Gelände suchen, orientieren sich in der Auswahl ihrer Ziele in erster Linie an den aktuellen Bedingungen: Schneelage, Temperatur, Routenverlauf, Windverhältnisse, Können und Kondition der Teilnehmer bestimmen die Entscheidung, welche Tour und welcher Gipfel angepeilt werden. Beliebt ist bei den Brixnern der Gabler, aber auch das Gebiet Richtung König-
anger, die Schalderer Berge, die Villanderer Alm und die Gegend Richtung Sarntal sind gern gewählte Ziele. Je nach Schnee- und Wetterbedingungen in Nordtirol und im Trentino sind zunehmend Tourengeher aus den Nachbarregionen bei uns unterwegs; die Anfahrtzeiten sind ja dank der Autobahn nicht sehr lang. Größtenteils sind es jüngere Bergliebhaber, die in den Skitouren die winterliche Herausforderung am Berg suchen, aber auch „mittelalterliche“, erfahrene Bergsteiger erleben manchen Gipfel zum x-ten Mal und doch immer wieder neu.
Schritte im Schnee. Wer auf
den Skiern nicht zuhause ist und trotzdem gern in der winterlichen Zeit wandert, greift häufig zu den Schneeschuhen. Altersmäßig eher zwischen 40 und 70 Jahren angesiedelt und im Sommer regelmäßig in den Bergen unterwegs – so zeigt sich das klassische Profil des Südtiroler Schneeschuhwanderers. Sehr viele sammeln sich privat in kleinen Gruppen, andere greifen die Angebote des Alpenvereins Brixen und der umliegenden Ortsstellen auf, die vor allem bei weiter entfernten Zielen und Neueinsteigern auf großes Interesse stoßen.
oder den Schneeschuhen: Die Anforderungen in Bezug auf die eigene Sicherheit und jene der Gruppe bleiben dieselben. Führt die Tour ins freie Gelände, gehören Lawinensuchgerät, Schaufel und Sonde zur Grundausstattung. Laut Christoph Hofer, Leiter der Bergrettungssektion Brixen, sind die meisten Skitourengeher technisch sehr gut ausgestattet. Mit der Ausrüstung muss man jedoch auch umgehen können, und dieses Wissen fehlt teilweise, und es muss immer wieder aufgefrischt werden. Bergrettungsdienst (BRD) und Alpenverein bieten jedes Jahr eine Reihe von Veranstaltungen, die großen Anklang finden. Bei „Sicher auf Tour“ Anfang Jänner bildet der örtliche BRD jährlich 30 bis 50 Teilnehmer aus dem Großraum Brixen für das freie Gelände aus, und viele weitere Kurse werden von den AVS-Ortsgruppen und auf Landesebene angeboten und auch gut besucht. Präventionsveranstaltungen finden zudem in den Grund-, Mittel- und
Die Lawine meiden. Die tech-
nisch zunehmend ausgefeiltere Ausrüstung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder, der im freien Gelände unterwegs ist, in erster Linie Lawinen vermeiden soll, denn das Überleben in einer Lawine ist nach wie vor sehr unwahrscheinlich – sei die Ausstattung auch noch so gut und teuer. Touren, die heute ohne Probleme begangen werden, können morgen bereits gefährlich sein – vor allem, wenn der Wind als Baumeister der Lawinen am Werk ist. Christoph Hofer empfiehlt als gründliche Vorbereitung einer jeden Tour neben den notwendigen skitechnischen und konditionellen Fähigkeiten vor allem die Informationsbeschaffung aus gesicherten Quellen.
Internet ist keine Garantie. Fotos
und subjektive Erfahrungsberichte in den sozialen Netzwerken sind dabei keine verlässlichen
Ratgeber, mag eine Tour auch als noch so traumhaft geschildert werden. Vor dem Berg und am Berg ist Eigenverantwortung gefragt. Sie besteht laut Hofer aus einer umsichtigen Planung mit vertrauenswürdigem Informationsmaterial, aus Berücksichtigung der aktuellen Tagesbedingungen, des Lawinenlageberichts und der örtlichen Gegebenheiten (zum Beispiel der Windverhältnisse). Nicht zuletzt sind Technik und Kondition der Teilnehmer ein Sicherheitsfaktor; die Bergretter mussten schon so manchen Bergsteiger oder Radfahrer ins Tal bringen, dem sprichwörtlich die Luft ausgegangen war. Auch die Tatsache, dass man dank der modernen Kommunikationstechnologie fast überall erreichbar ist oder Hilfe holen kann, soll kein Freibrief für leichtsinnige Unternehmungen sein.
Retter in Not. Trotz der Gefahren:
Ein völliger Verzicht auf traumhafte Erlebnisse in der winterlichen Landschaft ist keinesfalls angeraten, sind es doch die Bergretter selbst, die den Drang ins Weite und in die Höhe sehr gut kennen und jedem vom Herzen „eine schöne Tour“ wünschen. Ihre eigene Bergerfahrung und regelmäßiges Training befähigen die Retter erst dazu, anderen in Not zu helfen. Im Großraum Brixen sind es zurzeit derer 34; fünf von ihnen befinden sich in der zwei-
Christoph Hofer: „Subjektive Erfahrungsberichte in den sozialen Netzwerken sind keine verlässlichen Ratgeber“ jährigen und sehr anspruchsvollen Ausbildungsphase. Vom Sitz im Brixner Zivilschutzzentrum aus starten sie im Durchschnitt zu 70 Einsätzen pro Jahr, ein Viertel davon während der Wintermonate.
sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
Foto: Claudia Ebner
Vorbeugen ist besser als suchen. Ob mit den Tourenskiern
Oberschulen statt. Den Schneeschuhwanderern sind die Gefahren der winterlichen Bergwelt oft weniger bewusst, doch sind sie diesen, außer auf gesicherten Wanderwegen, in gleichem Maße ausgesetzt wie die Skitourengeher. Der Alpenverein verleiht bei seinen Wanderungen beispielsweise die nötige Ausrüstung; die Tourenleiter weihen Neulinge in die Grundkenntnisse ein.
Foto: Oskar Zingerle
Daneben findet man die von vielen Hotels organisierten und ausgestatteten Gruppen, die zusammen mit einem Wanderführer und Schneeschuhen unter ihren Winterstiefeln das Naturerlebnis suchen: auf der Plose, der Villanderer Alm, in Lüsen, auf der Rodenecker Alm oder im Villnößtal.
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Bewegung tut den Kindern gut Seit man erkannt hat, dass sich die motorischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte maßgeblich verschlechtert haben, gibt es verschiedene Initiativen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportvereinen. Der „Brixner“ hat drei von ihnen besucht.
E
s ist bekannt, dass sich motorische Defizite und Bewegungsmangel in der kindlichen Entwicklung ungünstig auswirken und später nur schwer aufzuholen sind. Das wissen vor allem die Turnlehrer, die schon seit Jahren feststellen, dass sich die motorischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Laufe der Zeit verschlechtert haben. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass Kinder sich immer weniger bewegen und ihre freie Zeit immer öfter sitzend und in Räumen verbringen.
allgemein soll im Hinblick auf die Bedeutung von Bewegung und Sport für eine gesunde und harmonische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert und die tägliche Bewegungszeit erhöht werden“ – so die damals formulierten Ziele. Als Maßnahmen nannte das Schulamt eine Erhöhung des
sen, sportliche Schulanlässe durch Schulsporttage und Schulwettkämpfe sowie den Appell, Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller den Schulweg machen zu lassen. Unüberhörbar ist auch die Forderung von noch mehr Initiativen der Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Sportvereinen. Darin wird „eine
Plose und dem Sportservice Erwin Stricker nutzten im Zeitraum vom 13. bis zum 31. Jänner insgesamt 60 Mädchen und Buben der 3. und 5. Klassen Grundschule das Angebot, an mehreren Tagen das Skifahren und Snowboarden sowie das richtige Verhalten auf den Pisten und außerhalb der Pisten zu erlernen und zu verbessern.
obligatorischen Sportunterrichts in der Grundschule, zusätzliche Bewegungsangebote im Rahmen des Wahlbereichs, Bewegungspau-
große Chance für die Entwicklung hin zu einer bewegungsfreundlichen Schule“ gesehen, wie Landesrat Philipp Achammer erklärt. Seither ist die Anzahl der Projekte südtirolweit gestiegen – vielleicht auch deshalb, weil das Land ein jährliches Budget für die entsprechende Finanzierung vorsieht. Wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen tatsächlich funktioniert, wollen wir an drei Beispielen aufzeigen, die allein in den vergangenen Wochen in Brixen durchgeführt wurden.
Es ging auch darum, die Kinder auf Unfallgefahren und deren Vermeidung hinzuweisen. Die Lehrpersonen begleiteten ihre Schützlinge, denen Skipässe und Ausrüstung kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, und übergaben sie an der Talstation den Skilehrern. Je nach Fertigkeiten bildeten diese Kleingruppen: Anfänger begannen den Unterricht am Übungshang, Fortgeschrittene durften mit der Kabinenbahn auf die Skipisten am Ploseberg. Die Lehrpersonen nahmen an den Kursen nicht teil, hielten sich aber in der Nähe ihrer Schüler auf und nahmen diese am Ende des Kurses an der Talstation wieder in Empfang. Die Zusammenarbeit des Brixner Skigebiets mit den Schulen hat bereits eine längere Historie:
Foto: Oskar Zingerle
Freizeit & Sport
BRIXEN
Sport macht Schule. Besonders
engagierte Lehrer versuchen schon seit Jahren, durch verschiedene Initiativen ihre Schützlinge dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen. Dem entsprechend gibt es seit Jahren vielerorts Kollaborationen zwischen Sportvereinen und Schule. 2017 hat auch die Landesregierung den Handlungsbedarf erkannt und die Initiative „Sport macht Schule“ gegründet. Dabei geht es darum, Kinder und Jugendliche beim Erwerb von Bewegungs- und Sportkompetenzen zu unterstützen, damit sie an der aktuellen und traditionellen Sportkultur teilnehmen können. „Schule, Eltern und Gesellschaft
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„Sicher Skifahren“. Das erste
Beispiel von gelungener Zusammenarbeit − das Projekt besteht seit 2015 − führt uns nach St. Andrä und auf die Plose. In Kooperation mit der Plose Ski AG, der Ski- und Snowboardschule
Foto: Heinz Torggler
„Schon seit 2006 gibt es für die Schulen des Bezirks Brixen den ‚Winter-Sicherheitstag‘, der, von Primarärztin Anna Schwingshackl seinerzeit angeregt, anfangs vom Land unterstützt wurde“, erzählt Andrea Bodner von der Plose Ski AG und selbst Mutter von drei Schulkindern. „Es geht dabei darum, den Spaß am Wintersport und an der Bewegung in der Natur zu fördern, aber auch, die Eigenverantwortung zu stärken“. Bereits 2013 wurde dem entsprechend am Beginn des Winterwanderweges zur Rossalm ein Lawinenübungscamp errichtet, in dem die Kinder, angewiesen von erfahrenen Männern des Bergrettungsdienstes, den Umgang mit dem Lawinensuchgerät üben können.
Reges Treiben in der Handballhalle. Für das zweite Beispiel genügt der Weg in die Handballhalle am Fischzuchtweg. Dort jagten am 28. Jänner von 9 bis 14 Uhr 16 Teams von Zehn- und Elfjährigen der Grundschulen Goller und Tschurtschenthaler sowie der Grundschulen von Natz und Terenten auf zwei Spielfeldern dem Ball hinterher. Angesagt war das Handballturnier der Fünftklässler. Eine Woche vorher waren die Viertklässler und bereits im November die Zweit- und Drittklässler an der Reihe. Als Schiedsrichter fungierten Spieler der ersten SSV-Teams. Auf der Tribüne fieberten Mitschüler, Lehrpersonen und Eltern mit. „Begegnungen dieser Art haben große Bedeutung“, sagt Monika Delmonego, die seit 2017 „ihre“ Fünftklässler auch im Sport unterrichtet: „Die Kinder werden in der Vorbereitung von spezialisierten Trainern und Spielern des SSV mit den Techniken und Regeln des Handballsports vertraut gemacht und zu einem Team geformt, in dem es gilt, Zusammenhalt und Teamgeist zu entwickeln. Die Kinder bringen viel Neugier und Einsatzfreude mit und lernen, auf faire Weise miteinander zu kämpfen. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, was später in der Klasse im Unterricht spürbar ist“.
Das Volleyballtraining im Schülerheim Kloster Neustift wird vom SSV Brixen betreut
–––
lungen aus. Dieses muss vom jeweiligen Schulrat genehmigt werden. Geklärt werden muss auch die Finanzierung. Für die Zusammenarbeit der Jugend-Handball-Sektion mit den Schulen in und außerhalb von Brixen ist Helga Tinkhauser verantwortlich. Wie viele andere Ehrenamtliche, war sie an den drei Dienstagen in der Halle anwesend. „Seit acht Jahren läuft die Kooperation der Handballsektion mit verschiedenen Schulen. Große Verdienste bei der Organisation der Turniere, die den Höhepunkt und Abschluss des Projektes bilden, hat sich in der Vergangenheit Silvano Rigatti erworben. Neu im Boot ist Ricky Moser, der zum Beispiel Handball als Wahlfach in Terenten angeboten hat. Wir spüren, dass uns vonseiten der Lehrpersonen und Eltern große Wertschätzung entgegengebracht wird, und das ermuntert uns, die Projekte weiterzuführen und auszubauen“, führt die engagierte ehemalige Handballerin und Sektionsleiterin in einer kurzen Pause des Turniers aus.
Das Motto: Fördern und fordern. Bewegung und Sport – echte Außer mit der Sektion Handball Gewinner. Das dritte Beispiel gab und gibt es eine rege Zusammenarbeit auch mit anderen Sektionen des SSV und mit anderen Vereinen. In der Regel setzen sich die Schulen, denen die sportliche Ausbildung ihrer Anvertrauten wichtig ist, mit dem ausgewählten Verein in Verbindung und arbeiten das Projekt nach eigenen Vorstel-
führt uns ins Schülerheim Kloster Neustift. Im Rahmen des Schwerpunktes „Bewegung und Sport“ umfasst der Sportunterricht für Mittelschüler seit dem Schuljahr 2018/19 im Pflicht- und Wahlfachbereich vier anstatt zwei Stunden. Zudem machen professionelle Trainer und Trainerinnen den
Mittel- und Oberschülern in ihrer Freizeit sechsmal 60 Minuten abwechslungsreiche Angebote – auf dem Fußballplatz, im eigens eingerichteten Fitnessraum und in der Sporthalle mit Kletterwand. Es sind dies Yoseikan Budo, Fußball, Volleyball, Fitness für Körper und Geist, Klettern und Schwimmen. Für die zwei letzten Sportarten werden auch die Acquarena und die Vertikale besucht. All dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Verband Südtiroler Sportvereine (VSS), dem AVS Brixen, dem Amateursportverein Vahrn und den verschiedenen Sektionen des SSV Brixen. Dazu kommen noch viele Möglichkeiten zum spielerischen Erleben von Bewegung und Sport in der Freizeit. Um zu sehen, wie der nachmittägige Unterricht abläuft, begleitet Heimleiter Heinz Torggler, Initiator des Projektes, seine Besucher am ersten Donnerstagnachmittag im Februar in die eigene Sporthalle. Dort beginnt eine Gruppe von Mittelschülern unter der Leitung von Silke Gruber, Volleyballtrainerin des SSV Brixen, mit dem Einwärmen. Dann wird gespielt, mit Freude und großem Einsatz. Um 16 Uhr stürmen dann knapp 20 Schüler in die Halle – Mittel- und Oberschüler, zwischen elf und 18 Jahre alt. Giancarlo Milesi, Sektionsleiter des SSV Brixen Trendsport, führt die Übungen auf der großen Matte vor. Die Buben ahmen die Übungen nach, und es ist ersichtlich, dass sie dabei eine Mordsgaudi haben.
Mehrwert für Schule und Vereine. Im anschließenden Gespräch
mit Alexander Chiusole, dem Direktor der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“, zu der die drei Klassen gehören, dem Heimleiter Heinz Torggler und dem SSV-Präsidenten Stefan Leitner gibt es weitere Details – so zum Beispiel über die Finanzierung dieses großen und landesweit beispielgebenden Projektes. Die Landesregierung begrüßte die Zusammenarbeit von Anfang an und stellte für die Realisierung auch Gelder bereit, die vor allem für den Ankauf von Sportgeräten verwendet wurden. Dazu steuert auch die Schule ihren Teil bei. Für die Leistungen der Trainer plus Spesen für Anfahrten kommen die Vereine auf. Für diese spricht Stefan Leitner: „Das Projekt Neustift ist einmalig. Zudem ist es noch ausbaufähig mit anderen Sportarten. Doch heißt es auch aufpassen: Qualität muss vor Quantität stehen. Mich fasziniert am Schülerheim das pädagogische Konzept des Austausches, von dem alle profitieren.“ Früher sei es oft so gewesen, dass Schulen und Sportlehrer sich von Vereinen und Vereinstrainern abgeschottet hätten. „Jetzt gibt es doch die Einsicht, dass es ein Plus für beide Seiten gibt. Das ist ein großer Mehrwert für alle – vor allem aber für die Kinder“, sagt Stefan Leitner. johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 53
RADSPORT
Freizeit & Sport
Rennradfahrer unter SSV-Flagge z Ein Sonntag im Winter, in der Umgebung von Brixen: Eine kleine Gruppe von Rennradfahrern, trotz temperaturgerechter Vermummung erkennbar Erwachsene, genießt die Ausfahrt über Aicha, Spinges, Natz, Schabs. Noch ist es nicht die neue SSVSektion „Rennradfahren“, sondern eine Untergruppe der Sektion Trendsport. Die Rennradsektion
befindet sich sozusagen noch in der Schwangerschaft, die Stunde der Geburt naht aber. Rund um Davide Boriotti und Franco Tola haben sich mittlerweile 15 passionierte Radfahrer geschart, die die Freude am Radfahren gemeinsam erleben, neue Ziele suchen und sprichwörtlich erfahren wollen – und dies nicht nur vom Frühjahr bis zum Herbst, sondern auch
F&S
im Winter, bald schon im neuen einheitlichen Raddress, der dank der Unterstützung einiger Sponsoren angekauft werden kann. Wer mittreten will, melde sich unter brixenciclismo@gmail.com oder schaue rein auf facebook (SSV Brixen ciclismo Radfahren)! sde
Freizeit & Sport RODELN
Dominik im Höhenflug z In Lillehammer fühlte sich Dominik Fischnaller immer schon sehr wohl: Er holte sich dort mehrere Weltcupsiege, stieg mehrmals aufs Podest und kürte sich Ende Jänner auch noch zum Europameister. Und dies mit einem souveränen zweiten Lauf, bei dem er den im ersten Lauf noch gleich schnellen Russen Semjon Alexandrowitsch Pawlitschenko mit Rekordabstand „überholte“. Den Europameistertitel, der zudem Punkte für den Weltcup bringt, krönte dann noch die Silbermedaille in der Teamwertung, zusammen mit Andrea Vötter und dem Doppelsitzer Nag-
kurz
notiert
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ler/Malleier. Die Rennen in Oberhof am ersten Februarwochenende erfüllten dann allerdings nicht alle Erwartungen: Unter denkbar schlechten Bedingungen − aufgrund des Regens – blieb die Medaillenausbeute unter dem gewohnten Durchschnitt. Doch die italienische Nationalmannschaft, alles Südtiroler unter den Fittichen von Rodelikone Armin Zöggeler, steckt nun bereits in den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaften Mitte Februar in Sotschi, die mit unserem Drucktermin kollidieren, und wird dort ihr Bestes geben. Erst im März dürfen die Rodler
Im Europacup der Handball damen mussten sich der SSV Brixen leider verabschieden: Im Rückspiel gegen den niederländischen Top-Klub JuRo Unirek war mit der 20:26-Niederlage in Brixen das Aus im Achtelfinale besiegelt. Mit dabei waren auch 95 Fans aus den Niederlanden.
dann zuhause entspannen und ihre Koffer nach vielen Wochen ständigen Ortswechsels in die Keller stellen. sde
Am 25. März werden die erfolgreichsten Brixner Sportler geehrt. Der Ex-Skirennläufer Marco Bühel wird dabei über seine Karriere erzählen, und in der Diskussionsrunde werden sich Persönlichkeiten aus der lokalen Sportszene über den Nachwuchssport austauschen (Anmeldung erforderlich).
Bereits nach dem ersten von zwei Wettkämpfen, die für die Regionalmeisterschaften der Mannschaften zählen, sind die Brixner U18-Knaben des SG Eisacktal (De Nigro, Weissteiner, Lanzinger, Braido) an die Spitze und damit auch in Richtung Italienmeisterschaft gelaufen.
NACHGEFRAGT
„Brixen hat einen guten Ruf“ Herr Wieland, die HandballEM vom 2. bis zum 12. Juli ist, organisatorisch gesehen, eine Premiere. Inwiefern? Bei der Vergabe der diesjährigen U20-Europameisterschaften wählte der europäische Handball zwei Nationen aus: Österreich und Italien. Für Österreich wurde Innsbruck gewählt, im italienischen nationalen Verband fiel die Wahl auf Brixen – einmal, da unsere Stadt in Handballkreisen und als Austragungsort für Sport events einen sehr guten Ruf hat, und andererseits, da durch die räumliche Nähe zu Österreich die Zusammenarbeit sozusagen
in der Luft liegt. Die Europaregion wird somit auch im Sport spürbar.
Organisatoren neu, gestaltete sich bislang aber äußerst angenehm.
Wie sieht diese sportliche Kooperation nun konkret aus? Die Auslosung der 16 qualifizierten Mannschaften in Wien, bei der je die Hälfte der Teams für Innsbruck und für Brixen bestimmt wurden, fand im Rahmen der Europameisterschaften und mit großem Spektakel statt. Nach den Vorrundenspielen in den beiden Städten wird in den Überkreuzspielen, im Halbfinale und im Finale zwischen Innsbruck und Brixen gependelt. Die Zusammenarbeit mit einem zweiten Austragungsort ist auch für uns als
Was erwartet die Handballfans? Wir werden Gastgeber der Mannschaften aus Italien, Slowenien, Spanien, Kroatien, Dänemark, Deutschland, Israel und Ungarn sein. Spannende Spiele sind somit vorprogrammiert; am Rahmenprogramm wird noch gefeilt. Unser Handball-Fanclub wird im Juli jedoch nicht nur auf der Tribüne aktiv sein; um seine Mithilfe und jene vieler Freiwilliger bitten wir, um das Handballevent so erfolgreich wie gewohnt zu stemmen.
Installiere deine Zukunft.
Imagefilm
Foto: Oskar Zingerle
WERNER WIELAND, Sektionsleiter der Brixner Handballherren, führt zusammen mit Stefan Leitner die Organisation der Europameisterschaften der U20-Herren an, die im Juli 2020 in Brixen und Innsbruck stattfinden werden.
sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
TRAINEREHRUNG
FRAUENFUSSBALL
Ehre, wem Ehre gebührt
Brixnerin bei Calcio+15
z Marco Andreatta ist seit langem als Trainer auf höchstem Niveau tätig. Die Liste seiner Erfolge ist lang: Bis 1996 erreichte er mit Athleten wie dem Speerwerfer Armin Kerer Spitzenergebnisse, bei sechs Olympiaden waren seine Bobfahrer und Rodler jedes Mal auf dem Podest – man denke nur an Armin Zöggeler, den Andreatta zehn Jahre lang betreute. Doch auch in der Leichtathletik ist Andreatta ein Begriff, wo er sich mit seinen Aktiven über zahlreiche Medaillen bei Italienmeisterschaften freute. Seit 2002 zeichnet er für die italienische Nationalmannschaft im Sieben- bzw. Zehnkampf verantwortlich, in den Jugendkategorien sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern, und seit zwei Jahren fällt auch die allgemeine Klasse in seinen Kompetenzbereich. Im letzten Dezember wurde Marco Andreatta nach Rom gerufen, diesmal aber nicht zu einer Trainerkonferenz:
Am 16. Jänner erhielt er im Foro Italico zu seiner großen Freude und Überraschung die Goldmedaille „Palma d’oro“, die höchste Ehrung, die das Nationale Olympische Komitee alle zehn Jahre an Trainer für besondere Leistungen vergibt. Ministerpräsident Giuseppe Conte höchstpersönlich überreichte Andreatta und dem Bozner Giorgio Cagnotto die Auszeichnung. Normalerweise führt der Weg zur goldenen „Palma d’oro“ über Bronze und Silber, bei Andreatta führten seine Erfolge direkt dorthin. Bereits 2007 wurde der Brixner Trainer zum „Gran Cavaliere Ufficiale della Repubblica per Meriti Sportivi“ ernannt; damals war es Staatspräsident Giorgio Napolitano, der seine Leistungen gewürdigt hatte. sde
z Eva Schatzer aus Brixen hat Ende Jänner am nationalen Trainingscamp „Calcio+15“ teilgenommen. Das Camp wird vom Jugendsektor der „Federazione Italiana Giuoco Calcio“ initiiert und richtet sich an alle italienischen Athletinnen unter 15 Jahren. Mit Eva Schatzer, die derzeit für den SSV Brixen OBI spielt, nahm eine weitere Südtirolerin am Stage teil, nämlich Gaia Datres vom CF Südtirol Damen.
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Beide wurden im Rahmen der territorialen Ausscheidungsspiele für das Trainingscamp ausgewählt, an dem insgesamt 30 Mädchen teilnehmen durften. Das Camp fand im Olympiazentrum „Acqua Acetosa“ in Rom statt. Trainingsinhalte waren unter anderem Übungen zur Verletzungsprävention, aber auch Schutz der Gesundheit und gesunde Ernährung waren Themen des Stages. oz
In die Körbe, fertig, los! z Im reich gefächerten Sportangebot unserer Stadt führen einige Sportarten eher ein Schattendasein – und doch, sie sind deshalb nicht minder aktiv. So zum Beispiel die SSV-Sektion Basketball, die nach einigen schwierigen Jahren mit neuem Schwung in die heurige Saison gestartet ist. Es war vor allem der Trainermangel, der den Basketballern zu schaffen machte, neben dem Kommen und Gehen der jugendlichen Spieler. Nun stehen vier ehemalige und aktuelle Mitspieler der ersten Mannschaft als ausgebildete Trainer wieder auf dem Feld: Mattia Finke, Enrico Finke, Fabiano Favole und Sektionsleiter Alessandro Peroni. Teilweise selbst im Brixner Basketball aufgewachsen, betreuen sie nun dreimal pro Woche mit großem Engagement gut 20 Jugendliche sowie beim „Mini-Basket“ zusammen mit Laura Marcon etwa 25 jüngere Nachwuchsspielerinnen und -spieler. Zurzeit beteiligt sich
die Jugendmannschaft „nur“ an Turnieren; für nächstes Jahr ist die Teilnahme von zwei Teams an den U13- und U15-Meisterschaften geplant. Während sich die Nachwuchsmannschaften noch auf ihr Comeback in den Jugendligen vorbereiten, spielen die Erwachsenen bereits in der Oberliga mit. 15 bis 20 Spieler, zwischen 20 und 40 Jahre alt, treffen sich zwei-
bis dreimal wöchentlich in der Halle im Rosslauf. Marco Vignudelli, Spieler und Trainer in Personalunion, führt die Truppe an; gemeinsam will man heuer das Playoff erreichen. Wer Lust hat, sich im Basketball zu versuchen, ist herzlich willkommen: ssv-brixen.info, Sektion „Basketball“, oder: basket@ssv-brixen. info. sde
30 Jahre Vor genau 30 Jahren, im Februar 1990, ist die allererste Ausgabe des „Brixner“ erschienen. Wir feiern dieses Jubiläum mit einem kleinen Geschenk an unsere Leser: Holen Sie sich Ihr persönliches kostenloses Brixner Wattkarten-Packtl!
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Wirtschaft & Umwelt
RAUM- UND VERKEHRSENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR NATZ-SCHABS
Die VerkehrsRevolution
Die Entscheidung der Landesregierung zum Bau der Riggertalschleife hat in der Gemeinde Natz-Schabs vor einigen Jahren zu einem Denkprozess zur Dorfentwicklung und letzthin zu einem spannenden Gesamtkonzept geführt, das die zukünftige Mobilität im Bereich Schabs, Raut und Ladestatt revolu tionieren und die Lebensqualität der Bürger maßgeblich steigern wird.
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s ist bereits zwölf Jahre her, dass die landeseigene Südtiroler Transportstrukturen Agentur (STA) einen ersten Ideenwettbewerb zur Riggertalschleife ausgeschrieben hat. Vordergründiges Ziel der Landesregierung ist es nämlich, für alle Eisenbahnhaltestellen in Südtirol einen HalbStunden-Takt anbieten zu können. Damit dies auch auf der Strecke Innichen–Brixen gelingt, muss das Eisacktal besser mit dem Pustertal verbunden werden, und dazu braucht es die Riggertalschleife; derzeit muss der Zug den Umweg über Franzensfeste nehmen. In der Gemeinde Natz-Schabs ist man durch die Pläne der Landesregierung hellhörig geworden: Wie würde sich die Schleife auf die betroffenen Ortsteile auswirken? Wie groß sind die Chancen, die schon lange geforderte eigene Haltestelle zu bekommen, und welche Auswirkungen hätte dies auf die Mobilität im Gemeindegebiet? Und vor allem: Welche Chancen ergeben sich durch dieses Projekt, welche Vorteile können für die Bevölkerung entstehen, und wie können die heute bestehenden Beeinträchtigungen durch Zug und Staatsstraße vermindert werden?
Eine Umfahrung von Schabs. Denn die Ist-Situation in Schabs empfinden viele Bürger als nicht befriedigend: Die Alte Pustertaler Straße ist derzeit täglich stark befahren – mit allen entsprechenden Nachteilen in Sachen Sicherheit und Umwelt. Aber auch die räumliche Entwicklung des Dorfes ist eingeschränkt: Der Ortsteil Raut 58
ist vom Ortskern Schabs durch die Straße praktisch abgeschnitten. Raut zählt aber mittlerweile mehr Einwohner als beispielsweise die Fraktion Viums; dort leben vor allem junge Familien, deren Kinder zur Schule oder zum Kindergarten nach Schabs begleitet werden müssen, weil das Überqueren der Straße trotz Geschwindigkeitsbegrenzung und Polizeikontrollen für Kinder und auch für Erwachsene gefährlich sein kann. 2011 hat die Gemeindeverwaltung das Ingenieurteam Bergmeister und die Regio+ KG beauftragt, die aktuelle Situation des gesamten Dorfes in einem partizipativen Leitbildentwicklungsprozess im Detail zu analysieren und Lösungsvorschläge für Schabs zu unterbreiten. Die ersten Vorschläge wurden in Workshops mit den Bürgern diskutiert und weiter verbessert. Im Schlussbericht „Schabs 2021“ kamen die Autoren zur Erkenntnis, dass eine Umfahrung von Schabs für die weitere Entwicklung des Dorfes unbedingt notwendig wäre.
Eisenbahnhaltestelle Schabs. Die entsprechende Perspektive ist in der Tat faszinierend: Wenn eine neue Verbindung zwischen der Alten Pustertaler Straße auf der Höhe der Zone Förche und der Staatsstraße SS 49 bis auf der Höhe der Ladestatt entstehen würde, könnte dies zu einer maßgeblichen Verkehrsberuhigung im Dorfbereich von Schabs führen – sofern der bestehende Knoten „Schabs Ost“ beim Sonneck und
damit die Einbiegemöglichkeit in die Staatsstraße entfernt und der Verkehr damit auf die neue Umfahrung gezwungen würde. Ein weiterer Vorteil wäre, dass der Ortsteil Raut endlich mit dem Ortskern von Schabs langsam zusammenwachsen könnte – ohne eine durchquerende Straße. Das würde wiederum bedeuten, dass die Bürger von Schabs, Raut und Aicha vollkommen gefahrenfrei zu Fuß oder mit dem Fahrrad den Zugbahnhof erreichen können – mit den damit zusammenhängenden enormen Vorteilen der individuellen Mobilität. Ob indes eine eigene Eisenbahnhaltestelle in Schabs mit dem Fahrplan und dem übergeordneten Ziel des Halb-Stunden-Taktes überhaupt kompatibel wäre, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, denn jede Haltestelle verursacht durch das Ein- und Aussteigen eine Verlängerung der Fahrtzeit. Erst 2015 hat die STA eine entsprechende Fahrplanstudie erarbeitet, die ergeben hat, dass eine Haltestelle in Schabs und sogar eine in Vahrn sehr wohl machbar sei – immer unter der Voraussetzung, dass die Riggertalschleife gebaut würde. 2015 wurde daraufhin zwischen der staatlichen Eisenbahngesellschaft RFI, der STA und der BBT SE eine Vereinbarung unterzeichnet: Darin erklärt RFI, den Großteil der Kosten für die Optimierung des Schienennetzes zu übernehmen. Dieses Einvernehmensprotokoll war der offizielle Start zur Realisierung der Riggertalschleife und des Knotenpunktes Bahnhof Brixen.
10.000 Autos pro Tag. Für Natz-
Schabs bedeutete dies, dass man unbedingt Nägel mit Köpfen machen müsste, damit im Zuge der Riggertalschleife eine Gesamtlösung realisiert werden könne, denn bis jetzt gab es zwar die Aussage, dass eine Umfahrung sinnvoll wäre, aber noch keine vertiefende Projektierung. Die Gemeinde hat im August 2018 zunächst Stephan Tischler aus Innsbruck mit einer Verkehrsuntersuchung beauftragt. Tischler analysierte durch Zählungen die aktuelle Verkehrsbelastung der verschiedenen Straßen im Bereich Ladestatt, Schabs, Sonneck und Förche. Die Zahlen unterstreichen anschaulich die Erkenntnisse des vorhin zitierten Schlussberichts: Durchschnittlich nehmen jeden Tag rund 10.000 Fahrzeuge die Alte Pustertaler Straße in Anspruch; die meisten davon sind Pendler zwischen dem Raum Brixen und dem Pustertal, die an Schabs vorbeifahren. Anschließend wurden verschiedene Vorschläge erarbeitet und deren Auswirkung auf die Verkehrsbelastung errechnet: Welche Verbesserungen würden sich durch eine Umfahrung SchabsWest ergeben, wenn der Knoten Sonneck nicht verändert werden würde? Und im Gegensatz dazu: In welchem Ausmaß würde sich der Verkehr reduzieren lassen, wenn die Zufahrtsrampen beim Hotel Sonneck gänzlich gesperrt würden? Tischlers Fazit ist einleuchtend: Eine Umfahrung Schabs-West würde zu einer „signifikanten Reduk-
DIE AKTUELLE GESAMTLÖSUNG: Ladestatt mit dem Kreisverkehr unterhalb der Staatsstraße, Förche mit der Abzweigung zur neuen Umfahrung und Bahnhof Schabs mit dem neuen Grundriss
man überhaupt nicht glücklich. „Wir wollten die Bevölkerung und vor allem die Anrainer so stark wie möglich einbinden“, sagt Referent Georg Zingerle, „um am Ende das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“ Techniker der STA haben zunächst mehrere mögliche Trassierungen für die Umfahrung untersucht; am Ende einigte man sich darauf, die Umfahrung nicht an einem zu errichtenden Kreisverkehr bei der Abzweigung nach Natz starten zu lassen, sondern etwas in Richtung Vahrn zu verschieben. Die abgebildete Trasse weist in der Tat Vorteile auf in Bezug auf Fahrdynamik und Gelände. „Auch Suche nach der richtigen Trasse. würden bei dieser Lösung viel Inzwischen hatte sich in Schabs weniger Landwirtschaftsflächen um Andreas Köck, Gemeinderat beansprucht“, sagt Bürgermeisder Dörferliste, die „Arbeitsgrup- ter Alexander Überbacher. Der pe Riggertalschleife für Schabs“ Gemeinderat von Natz-Schabs gebildet, die von Bürgermeister hat diese Lösung in der Sitzung Alexander Überbacher und dem vom 23. Oktober 2019 einstimmig Gemeindeausschuss fortan in die gutgeheißen. Entscheidungsprozesse eingeEine ziemliche Herausfordebunden wurde. Es galt nämlich rung war die Planung der Annun, eine möglichst umweltscho- bindung der neuen Umfahrung nende Trasse für die Umfahrung an die Staatsstraße im Bereich zu finden; auch mit dem ersten Ladestatt, weil es auch galt, die Brixner 192 139für die Ge- bestehenden Straßen in Richtung Vorschlag der xSTA staltung des Bahnhofareals war - generico Raut und Aicha anzubinden. Die 25.2. Bauen & Renovieren
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Verkehrssimulation bei Sperre aller Rampen beim Sonneck: Im Dorfbereich von Schabs gäbe es nur noch Quell- und Zielverkehr von den Technikern der STA bevorzugte Lösung besteht aus einem Kreisverkehr, der unterhalb der bestehenden Staatsstraße gebaut werden soll. Die vorgeschlagene Trassierung im Abschnitt Ladestatt-Raut folgt in etwa dem früheren Straßenverlauf, wenngleich die Höhenlage aufgrund der erforderlichen niveaufreien Querung der bestehenden Bahnstrecken gänzlich abgeändert werden muss. Durch diese Lösung ist es gelungen, dass
die Gärtnerei Werners Baumschule wesentlich weniger wertvollen Grund verliert als mit der ursprünglichen Version. Auch werden durch den Kreisverkehr eine deutlich bessere Sichtbarkeit und eine bessere Anbindung der Anrainer ermöglicht. Vor allem aber „berührt“ der Quell- und Zielverkehr der Gewerbezonen Raut, Förche und Ladestatt durch die direkte Anbindung an die Staatsstraße keine größeren Siedlungsgebiete mehr.
Foto: © OskarDaRiz
Wirtschaft & Umwelt
tion des Verkehrsaufkommens“ an der bestehenden Alten Pustertaler Straße im Dorfbereich von Schabs führen, wobei „die höchste verkehrliche Wirksamkeit bei einer kompletten Sperre aller Rampen am Knoten Sonneck entstehen würde“. De facto würde dies bedeuten, dass jene Autofahrer, die von Brixen über die Pustertaler Straße nach Bruneck fahren möchten, im Bereich Förche links abbiegen und über eine neue Straße die Zone Ladestatt erreichen würden. Der Verkehr auf der Alten Pustertaler Straße im Dorfbereich von Schabs würde damit um 80 Prozent (!) reduziert.
Neuer Plan für den Bahnhof. Durch die Sperre der Zufahrtsrampen beim Knoten Sonneck für jeglichen privaten Straßenverkehr ergeben sich auch für den neuen Bahnhof Schabs völlig neue Perspektiven, weshalb die Techniker der STA auch die Haltestelle samt Fahrrad- und Fußwege neu konzipiert haben. Bereits im Zuge der Prüfung des ersten Vorschlages hatte es regen Austausch mit verschiedenen Bürgern und Anrainer sowie mit der Arbeitsgruppe gegeben. Im Vergleich zum Ursprungsprojekt beinhaltet die neue Studie für den Bahnhof Natz-Schabs eine ganze Reihe von maßgeblichen Verbesserungen. Der Bereich der Haltestelle ist nun zweigleisig; das ist notwendig, um in Zukunft zwischen Brixen und Bruneck einen eventuellen 15-MinutenTakt einrichten zu können. Der Auffangparkplatz hat zwei Niveaus mit insgesamt etwa 100 Pendlerparkplätzen. Im unteren Bereich gibt es natürlich auch Abstellplätze für Fahrräder. Der Radweg ins Pustertal führt unterbrechungsfrei unter der neuen Straßenbrücke hindurch. Vor allem aber können die Bewohner des Ortsteils Raut nun kreuzungsfrei zum Bahnhof und in den Ortskern von Schabs gelangen – ein enormer Vorteil in Sachen Verkehrssicherheit. Auch vom Pustertaler Radweg kommt man über eine Rampe direkt auf die Brücke und damit nach Schabs und das Hochplateau – und in weiterer Folge nach Brixen. Der Gemeinderat von Natz-Schabs hat am 23. Oktober 2019 einstimmig beschlossen, den Stand des Projektes zu genehmigen.
Lärmschutz als oberste Priorität. Eine weitere wichtige Forde-
rung war der Lärmschutz für die Anrainer. Der Gemeindeausschuss hat im vergangenen Juli Stephan Tischler den Auftrag zur Überprüfung erteilt, ob eine Einhausung zumindest eines Abschnitts der Eisenbahn im Bereich Raut und auch der Staatsstraße grundsätzlich machbar und sinnvoll wäre. Die ersten Erkenntnisse: Eine Einhausung der Staatsstraße wäre derart aufwändig, dass sie nicht finanzierbar wäre. In weiterer Folge hat der Planer in mehreren Varianten versucht, durch Absenken und Verschwenken der Trasse der Staatsstraße die Möglichkeit einer Einhausung der Eisenbahn zu prüfen. Für jeden Abschnitt wurde eine entsprechende Studie ausgearbeitet.
Fazit: Eine komplette Untertunnelung der Eisenbahn auf der gesamten Länge ist bei Beibehaltung der maximalen Längsneigung aufgrund der Geländebeschaffenheit nicht möglich. Eventuell möglich wäre aber die Einhausung der Eisenbahn im Bereich des Ortsteils Raut auf einer Länge von etwa 460 Metern. Diese Lösung hat positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild, das Bauwerk wird verträglich in die Umgebung eingebunden und die begrünte Böschung bewirkt eine hohe Lärmabsorption. Für die Infrastruktur wird außerdem erheblich weniger Kulturgrund verbraucht als in der ersten Variante. Einen Wermutstropfen hat die Einhausung: Sie ist kostenintensiv; die Planer sprechen von Mehrkosten von etwa sieben Millionen Euro gegenüber einer offenen Bahntrasse.
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BM Überbacher:„Riesige Chance“. Anfang Februar hat die Ge-
meinde Natz-Schabs den derzeitigen Stand im Rahmen eines Info-Points im Rathaus den interessierten Bürgern vorgestellt. Bürgermeister Alexander Überbacher, der sich gemeinsam mit Referent Georg Zingerle um das Projekt kümmert, hat dabei festgestellt, dass „die Bevölkerung nun eine viel positivere Einstellung zur Gesamtvision hat, denn anfangs sah man die Riggertalschleife und die damit zusammenhängenden Entwicklungen ausschließlich als Last. Jetzt hingegen haben die allermeisten erkannt, dass dies eine riesige Chance sein kann, die wir nun im Interesse der gesamten Gemeinde nutzen müssen“. Und wie geht es nun weiter? Die vorliegenden Pläne werden nun von der RFI, die die italienischen Eisenbahninfrastrukturen verwaltet, im Detail überprüft. Nach den entsprechenden Gutachten wird das RFI-eigene Planungsbüro Italfer die Detailplanung ausführen. Sobald die endgültigen Pläne des Vorprojektes vorliegen, werden sie der Bevölkerung vorgestellt. Die Riggertalschleife soll jedenfalls bis zur Winterolympiade 2026 fertiggestellt sein, und auch die neuen Infrastrukturen samt Bahnhof Brixen, Vahrn und Schabs,Umfahrung Schabs und Kreisverkehr Ladestatt sollen bis dahin ebenfalls realisiert sein.
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EISACKTAL
Wirtschaft & Umwelt
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Zum Tag der Offenen Tür der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer wurde für die Besucher kein roter Teppich ausgerollt, dafür aber eine mindestens genauso verlockende Schokoladenstraße.
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chokoladeerzeugnisse aus Südtirol sind heutzutage in aller Munde, die Firma Loacker exportiert in alle Welt, Pralinen und Tafeln werden erfolgreich produziert in Bruneck von Acherer, Rubner und Walde, in Sarnthein von Oberhöller. In Feldthurns wird die preisgekrönte „Karuna“ hergestellt von den Chocolatiers Katya Waldboth und Armin Untersteiner. Die beiden Pioniere machen mit ihrem Leitspruch „From bean to bar“ vor, was seit letzten Herbst auch der vielfach ausgezeichnete MeisterPatissier Hubert Oberhollenzer in der Berufsschule Hellenstainer auf den Weg gebracht hat. Bevor wir uns der maschinellen Demonstration der Schokoladenstraße durch die 4. Klasse Fachlehrgang Patisserie widmen, machen wir einen kleinen Exkurs zur Kulturgeschichte der Schokolade.
Schoko-Kulturgeschichte. Ety-
mologisch stammt Schokolade aus dem aztekischen „xocolatl (Kakaotrank), was sich vermutlich aus dem Kompositum xocolia (bitter machen) und atl (Wasser) herleiten lässt. Das spanische Lehnwort Chocolate ist dann in alle europäischen Sprachen übergegangen. Genutzt wurde der Kakaobaum mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Theobroma cacao (Speise der Götter) wahr62
scheinlich schon von den Olmeken um 1500 v. Chr., später von den Maya, aber erst die Azteken (14.−17. Jahrhundert) gaben dem aufgeschäumten Kakaogetränk den Namen. Da die Kakaopflanze der Überlieferung nach göttlichen Ursprungs war und als berauschendes Lebensmittel galt, war sie den adeligen erwachsenen Männern, Priestern und Kriegern vorbehalten und daher für Frauen und Kinder ungeeignet. Uiii, da hat sich eine Usanz wohl völlig
auf den Kopf gestellt! Zeitweilig diente die Kakaobohne auch als Zahlungsmittel, allerdings nur, wenn sie von perfekter Qualität war. Christoph Columbus und später Hernán Cortés brachten den Kakao nach Europa, aber erst nach der Zugabe von Honig und Rohrzucker wurde daraus ein Getränk mit weltweit wachsender Beliebtheit. 1657 öffnete das erste Schokoladencafé in London, aber zunächst konnten sich nur
Wohlhabende den Genuss leisten, denn die Ingredienzien waren teuer. Ein Massenprodukt wurde Schokolade dann Anfang des 19. Jahrhunderts durch die mechanische Verarbeitung und die neu entstandene Zuckerindustrie.
Patisserie-Lehrgang. In der Berufsschule Hellenstainer hat sich der Fachlehrer für den PatisserieLehrgang, Hubert Oberhollenzer, dafür eingesetzt, dass die Schule die Schokolade selbst herstellt –
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Anlässlich unseres 15-jährigen Bestehens bedanken wir uns herzlich für die langjährige Treue Die kreativen Patisserie-Schüler zaubern hauchzarte Schokoträume ein kompliziertes Verfahren mit 50.000 Euro teuren Maschinen. „Die Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt“, schwärmt Oberhollenzer, „denn die Schüler sind hoch motiviert und sehr kreativ bei der Sache.“ Am Tag der Offenen Tür werden die Besucher von Direktorin Brigitte Gasser Da Rui begrüßt und von adrett in Servieruniform gekleideten Schülern in die Lehrküche für Patisserie begleitet. Die engagierten Viertklässler führen vor, was die Maschinen alles drauf haben, die für den speziellen Tag vom Untergeschoss in die „ Backstube“ gehievt wurden, damit interessierte Schüler und ihre Eltern mit eigenen Augen die „Schokostraße“ mitverfolgen können. „Wir beziehen die Kakaobohnen von der Elfenbeinküste“, erklärt Hubert Oberhollenzer, „ermöglicht durch gute Kontakte über Rudi Dalvai.“ Nachdem die nahezu geruchslosen Bohnen sortiert sind, das heißt von kleinen Fremdkörpern wie Steinchen befreit, werden sie im Roaster bei etwa 150 Grad im Schnitt 20 Minuten lang geröstet. „Je nach
Röstgrad und Dauer kann sich der Geschmack des Endprodukts völlig verändern“, erklärt Oberhollenzer. Jetzt verbreitet sich schon ein leichter Duft von Schokolade im Raum, aber wir sind erst am Beginn des Kreislaufes „Von der Bohne zur Tafel“. Durch die Hitze in der Röstmaschine wird die Bohne brüchig, und die Schale kann nun in der − schrecklich lauten − Schäl-Brechmaschine leichter vom Kern getrennt werden. Die Kakaonibs kommen in den Cutter und werden weiter zerkleinert. Im Mélangeur kommen noch Zucker, Kakaobutter, Sonnenblumen-Lecithin, Vanillin und Salz dazu, nach einer von Oberhollenzer selbst entwickelten Rezeptur. Die gewonnene Masse ist noch zu grob und wird in der Kugelmühle fein gemahlen. Den perfekten Grad an Streichfähigkeit messen die Schüler an einem thermometerähnlichen Instrument, dem Micron-Messer. Jetzt erst darf die Schokolade zum Chonchieren in die riesige Walze. Die Conche leitet sich vom spanischen Concha (Muschel) ab, denn die frühen Geräte hatten die Gestalt einer Riesenmuschel.
Erfunden hat das Chonchieren 1879 Rodolphe Lindt, der damit den Genuss von Schokolade auch ohne Zusatz von Zucker oder Honig ermöglichte. Das Chonchieren wird bei hochwertigen Produkten ausgeführt, um eine Qualitätssteigerung zu erzielen. Die Masse wird erwärmt und bis zu 72 Stunden durchgewalzt, um die Schokolade feiner im Schmelz zu machen. Von der exzellenten Qualität der Erzeugnisse in der Berufsschule Hellenstainer können sich die Besucher beim Tag der Offenen Tür selbst überzeugen beim Verkosten der hauchzarten Schokokreationen der „Schüler-Crew“ um Hubert Oberhollenzer und dem göttlichen Schokoladenaufstrich „EmmHella“, der meiner Meinung nach alles bis jetzt Gekannte in den Schatten stellt. Ich muss es ja wissen, als ausgewiesene Schokoladeexpertin. Und um den Tag süß abzurunden, ziehe ich mir abends auf Netflix „Chocolat“ rein, den besten Film über Schokolade aller Zeiten mit Juliette Binoche und Johnny Depp. irene.dejaco@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
EISACKTAL
2,5 Millionen fürs Eisacktal 22 Projekte zur Entwicklung und Sicherung des ländlichen Raums wurden seit Herbst 2016 mit 2,5 Millionen EU-Geldern im Rahmen des EU-LEADER-Programms in den sechs Eisacktaler Gemeinden Rodeneck, Lüsen, Brixen/Plose, Villnöß, Gufidaun und Lajen gefördert.
V
on der Medikamentenausgabestelle in Lüsen über den automatisierten VakuumEntstapler in Villnöß bis zum Jägersteig in Rodeneck: Die Liste der im Eisacktal seit Herbst 2016 mit EU-Geldern geförderten Projekte ist lang und vielfältig. 22 Projekte zwischen Rodeneck und Lajen zur Entwicklung und Sicherung des ländlichen Raums wurden seitdem genehmigt und sind größtenteils bereits abgeschlossen worden. Stattliche 2,5 Millionen Euro flossen auf diese Weise in die sechs Eisacktaler Gemeinden Rodeneck, Lüsen, Brixen/Plose, Villnöß, Gufidaun und Lajen, die in Südtirol im Rahmen des EU-LEADER-Programms als förderungswürdig ausgemacht wurden.
Für innovative Aktionen. Die
Abkürzung LEADER bezieht sich auf ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft inno-
vative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte mit dem Ziel, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen. Die Programme werden jeweils für sechs Jahre neu aufgelegt, und so neigt sich nun die Förderphase zwischen 2014 und 2020 dem Ende zu. Das nahm Ende Jänner die Eisacktaler Aktionsgruppe mit Präsidentin Sigrid Hasler, Vizepräsident Robert Messner und Koordinator Joachim Hofmann zum Anlass, in Brixen über den Stand der Arbeiten zu informieren. EUParlamentarier Herbert Dorfmann berichtete anschließend über die derzeit laufenden Debatten im Europäischen Parlament und die Verhandlungen zwischen Parlament und Kommission insbesondere über das Budget der GAP, der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU.
Genehmigte Projekte. Der Groß-
teil der im Eisacktal genehmigten Projekte ist von der öffentlichen Verwaltung eingereicht und umgesetzt worden, wie etwa der Umbau des Mineralienmuseums in Teis, dessen Räumlichkeiten erweitert wurden. „Am Palmsonntag wollen wir unser Museum neu einweihen“, so Bürgermeister Peter Pernthaler. Zusammen mit dem „Minnehus“, einem Museum zu Leben und Wirken von Walther von der Vogelweide in Lajen, sind damit zwei neue Museumsinfrastrukturen im Eisacktal geschaffen worden – ebenso wie etwa eine Lehr- und Schauschmiede in Lüsen. „Was lange währt, wird endlich gut“, so könnte man das jahrelange Ringen um die Medikamentenausgabestelle in Lüsen überschreiben, das Bürgermeister Josef Maria Fischnaller eindrücklich schilderte. Das Projekt ist beispielgebend auch für das Dorf St. Andrä oder
die Gemeinde Villnöß, wo auf diese Weise auch die medizinische Grundversorgung verbessert werden könnte. Das Forstinspektorat Brixen hat neben dem Jägerstein noch Almund Geschichtswege in Klerant, Gufidaun, Teis und Rodeneck neu errichtet, mit Wissenswertem zu Kultur und Geschichte bereichert oder alte Wege wieder begehbar gemacht. Forstinspektor Günther Unterthiner zeigte diese Beispiele, die in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden und Tourismusvereinen sowie den Wegehaltern ausgearbeitet wurden. Stadtrat Andreas Jungmann freute sich über die große Bürgerbeteiligung in St. Andrä bei der Erarbeitung eines Dorfentwicklungskonzepts. Einzelne Umgestaltungen sind bereits sichtbar, wie Teile der neuen Dorfdurchfahrt. Nur vier der genehmigten Projektideen sind in der Privatwirt-
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Das Forstinspektorat Brixen hat neben dem Jägerstein noch Alm- und Geschichtswege in Klerant, Gufidaun, Teis und Rodeneck errichtet schaft entwickelt worden; stellvertretend stellte der Holzunternehmer Peter Prader aus Villnöß jene neue Entstapler-Maschine vor: „Wir konnten damit neue Arbeitsplätze besonders auch für Frauen und ältere Mitarbeiter schaffen, da die Vollautomatisierung die körperlich belastende Arbeit des händischen Holzstapelns deutlich erleichtert.“
Hohe Förderung. Projekte werden meist mit bis zu 80 Prozent mit EU-Mitteln gefördert. „Trotz des zeitlichen Rückstands beim Start des Programms ist es uns gelungen, eine gute Performance hinzulegen. In diesem Jahr sind nur noch Restgelder für einzelne lokale Projekte vorgesehen“, so Sigrid Hasler. Der nächste Aufruf für die Einreichung von Projektideen ist für den Zeitraum 23. März bis
17. April geplant und wird auf der Homepage www.eisacktalerdolomiten.eu veröffentlicht.
Gesicherte Zukunft. Für die Zu-
kunft von LEADER-Förderungen konnte EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann zunächst Beruhigendes berichten: Zum einen werde das Jahr 2021 als Übergangsjahr fungieren, in dem noch die restlichen Gelder aus der laufenden Periode aufgebraucht und Gelder aus der neuen Förderperiode mit den Regeln des heute geltenden Programms vergeben werden können. Südtirol insgesamt ist damit einmal mehr Musterknabe bei Akquisition und Umsetzung von EU-Förderungen: „Im restlichen Italien ist es eine reine Katastrophe! Einzelne Regionen haben die ihnen zugeteilten Gelder gar nicht abgefragt, sodass
Italien gerade mal die Hälfte der möglichen Zuwendungen in Anspruch genommen hat“, kritisierte Südtirols Mann in Brüssel, der auch klare Worte für so manch widersprüchliche politische Forderung in Österreich fand. Man könne als Regierungspartei nicht im Parlamentswahlkampf versprechen, dass Österreich nicht mehr in den EU-Haushalt zahlen wolle, und gleichzeitig als Agrarministerin den Bauern sagen, dass die Subventionen dieselben blieben. „Dann müssen die EUStaaten eben die Landwirtschaft selber stärker finanzieren“, sagte Dorfmann. Auch sei derzeit der Haushalt der EU insgesamt noch ungeklärt, da der Brexit ein Loch in den Haushalt reiße und die Vorschläge des EU-Parlaments von dem der EU-Kommission noch weit auseinanderlägen.
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So fordert das Parlament für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) deutlich höhere Investitionen als die EU-Kommission, auch wenn die Ausgaben für die GAP insgesamt in den letzten Jahrzehnten deutlich geschrumpft sind. So sank die Haushaltsbelastung durch die GAP im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen (BNE) der EU von 0,54 Prozent im Jahr 1990 auf voraussichtlich 0,34 Prozent im Jahr 2020. Für die nächsten Wochen wird also noch ein zähes Verhandeln erwartet, bis der gemeinsame europäische Haushalt steht und damit auch klar sein wird, wie viel an Förderung für den ländlichen Raum nach Südtirol und damit auch ins Eisacktal für den nächsten Förderzeitraum 2021 bis 2027 fließen wird. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
BETRIEBSPORTRAIT
Innovative Küche Noch wird es als Geheimtipp gehandelt, doch ab März startet das Restaurant Sprechenstein mit vollem Programm und hat das Potenzial, über die Grenzen hinaus als innovatives Feinschmeckerlokal Bekanntheit zu erlangen.
Einfach gut essen und es sich gut gehen lassen – so lautet die Devise, nach der Soufien Kasmi seine Gäste im Restaurant Sprechenstein verwöhnt. Erreichen will der gebürtige Grödner dies mit spannenden Gerichten, die jung, innovativ und experimentell interpretiert Genuss vom Feinsten versprechen. Zugleich möchte er aber auch vermitteln, dass es nicht immer nur die Fleischedelteile sein müssen, um zu begeistern, sondern dass sich auch aus B- und C-Cuts vom Rind spannende Gerichte kreieren lassen. „Doch muss dazu auf beste Qualität der Grundprodukte geachtet werden“, betont Soufien. Aus diesem Grund züchtet er im angeschlossenen Hof Wagyu-Rinder – eine Rinderrasse japanischen Ursprungs, deren Fleisch zu den begehrtesten Nahrungsmitteln der Welt gezählt wird.
Sorgfältige Auswahl und enge Netzwerke. In seinem Restaurant
folgt er dem holistischen Ansatz und betrachtet immer auch das Ganze – von der Entstehung bis hin zur Verwertung der Nahrungsmittel. Entsprechend hinterfragt er stets, ob die Entscheidung für ein Nahrungsmittel auch wirklich gerechtfertigt ist. Und weil jeder Auswahlprozess mit großer Sorgfalt einhergeht, bezeichnet Soufien seine Lieferanten bewusst als Partner und setzt auf ein partnerschaftliches Netzwerk, das im stetigen Aufbau begriffen ist. Größten Wert legt er auf die Herkunft und Qualität der Produkte: So bezieht Soufien das Gemüse und die Salate vom Biobauern Thomas Zössmayr in Mareit, das Vollkornmehl vom Tschogglerhof in Reischach, viele Getreidesorten vom Demeter-zer-
tifizierten Sägemüllerhof in Gais, die Büffelmozzarella und Burrata von Casa Madaio bei Neapel, das Fleisch von ausgewählten Biobauern und den Fisch von Andreas Gogls Fischzucht in Sterzing.
Ab März viel Neues. Voller Vor-
freude blickt Soufien dem März entgegen, denn dann öffnet das Restaurant Sprechenstein jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 22 Uhr wieder seine Türen und bietet von 12 bis 21 Uhr durchgehend warme Küche. Seit er vor zwei Jahren die Pacht des zum Schloss Sprechenstein gehörenden Bauernhofes mit Restaurant übernommen hat, hat sich einiges verändert. Gerade eben wurde die neue Käserei fertiggestellt, in der die Milch der eigenen Jersey-Kühe ohne jegliche Pumpvorgänge scho-
nend angeliefert und zu Milchund Käseprodukten verarbeitet wird. Soufien hat auch schon eine Käserin angestellt und freut sich darauf, mit Saisonbeginn die ersten hofeigenen Milch- und Käseprodukte in seinen Speisenplan einzubauen. Denn aus Erfahrung weiß er, dass die hofeigenen Produkte, allen voran der Speck und die Kaminwurzen, die er aus eigener Schweinezucht herstellt, um ein Vielfaches besser schmecken.
Kochkunst auf Spitzenniveau. Doch sind dies noch nicht alle Neuigkeiten, mit denen das Restaurant Sprechenstein dieses Jahr aufwartet. So zieht sich Soufien, gelernter Koch und Weinsommelier, nunmehr aus der Küche zurück und überlässt das Regiment den zwei Jungköchen
Der erfahrene Sommelier Soufien Kasmi begeistert die Gäste mit der passenden Weinbegleitung
Die beiden Jungköche haben in verschiedenen Michelin-Sterne-Restaurants gearbeitet und ergänzen sich ideal 66
Sandras Schwester Stefanie hat stets ein Lächeln für die Gäste und besticht durch ihre zuvorkommende Art
Das Restaurant Sprechenstein liegt idyllisch auf dem Hügel gleich gegenüber dem Schloss Sprechenstein Luca Rutter und Benjamin Ganterer. Beide bringen Erfahrung aus Michelin-Sterne-Restaurants mit. Neben ihrer Leidenschaft für eine gute und innovative Küche verbindet sie noch eine weitere Gemeinsamkeit: Alle drei haben im Zwei-Michelin-Sterne-Restaurant Stafler gearbeitet, Luca und Soufien ihre Lehre hier absolviert – wie Soufien findet, in einer der besten Ausbildungsstätten des Landes. Die beiden Jungköche hatten schon in der letzten Saison mit Soufien zusammengearbeitet, weshalb er seine Küche in guten Händen weiß. Ihm selbst bleibt nun mehr Zeit für den Gast und vor allem für die Weinbegleitung, zu der ihm seine vorherige mehrjährige Tätigkeit als Sommelier im Weingut Alois Lageder in Margreid sehr zugutekommt. Das Weingut und dessen biodynamische Ar-
beitsweisen haben Soufien wesentlich geprägt; dies zeigt sich denn auch in seiner Philosophie und in der Ausrichtung seines Betriebes.
Ein Familienprojekt. Auf die Fra-
ge, was ihn denn vom Weingut Alois Lageder nach Sprechenstein geführt habe, lächelt er: „Ich habe meine Lebensgefährtin Sandra im Wipptal kennengelernt und mich mit ihr hier niedergelassen. Zusammen haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, uns gemeinsam selbstständig zu machen. Sie arbeitete im Service, weshalb wir uns optimal ergänzen“, erklärt er. Als die Pacht des Bauernhofes Sprechenstein mit integrierter Schankstube ausgeschrieben wurde, bewarben sie sich und wurden unter 27 Bewerbern ausgewählt. „Doch
ohne die Hilfe von meiner Frau Sandra, die mich trotz unserer zwei kleinen Kinder tatkräftig im Betrieb unterstützt, ihrer Schwester Stefanie, die im Service mitarbeitet, und ganz besonders ihres Vaters Hermann Mutschlechner, der sich mit großer Hingabe um die gesamte Landwirtschaft kümmert, wäre die Bewirtschaftung nicht zu bewältigen.“ Das Schloss Sprechenstein, das mit seinem prägnanten Rundturm gleich gegenüber dem Restaurant stets die Blicke der Gäste fesselt, befindet sich im Eigentum der Fürsten Franz Josef AuerspergTrautson und ist für Besichtigungen nicht zugänglich; jedoch darf Soufien Kasmi den großen Innenhof für Events nutzen und öffnet diesen im Sommer bei schönem Wetter für Hochzeiten, Konzerte, Feiern und Verkostungen.
Schöne Momente genießen. Das Restaurant bietet Platz für bis zu 50 Personen – im Sommer sind es mit der Terrasse einige Plätze mehr – und lädt den ganzen Tag zum Einkehren ein, ob als Ausflugsziel, für Familien- oder Firmenfeiern, Hochzeiten oder zum Dinner. Es gibt eine Tages- und eine Abendkarte mit einer kleinen und feinen Auswahl – die Gerichte wechseln ständig. Abends empfiehlt sich eine Tischreservierung, „da wir uns als Genusslokal und als sozialen Treffpunkt sehen und unseren Gästen Zeit zum Genießen geben möchten“, so Soufien. Aus diesem Grund steht der reservierte Tisch den Gästen den ganzen Abend zur Verfügung und lädt mit dazu ein, den Aufenthalt voll auszukosten – ganz im Sinne des guten Essens und des guten Lebens.
Steckbrief Sprechenstein Restaurant · Farming · Apartments Sprechenstein 1 · 39040 Freienfeld Zufahrt über Wiesen (Abzweigung beim Hotel Wiesnerhof) Öffnungszeiten: März-Dreikönigstag (6. Jänner): Donnerstag bis Sonntag, 11 bis 22 Uhr, warme Küche durchgehend von 12 bis 21 Uhr Tel. 351 8887086 E-Mail info@sprechenstein.it
Soufien ist leidenschaftlicher Koch
Luca Rutter beim Outdoor Cooking 67
Wirtschaft & Umwelt
EISACKTAL
Langsamer für die Umwelt z Der Leichtverkehr (bis 3,5 Tonnen) hat einen großen Einfluss auf die Luftqualität und den Verkehrsfluss: 60 Prozent der Stickstoffdioxid-Emissionen stammen von Pkws und kleinen Nutzfahrzeugen, für die die Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Kilometern pro Stunde gilt. Das ist das Ergebnis einer testweisen dynamischen Geschwindigkeitsreduzierung entlang der
Brennerroute, die im Rahmen des EU-Projekts BrennerLEC („Lower Emission Corridor“ – Emissionsarmer Brennerkorridor) durchgeführt wurde. Während der Testphasen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h sank die NO2-Konzentration entlang der Autobahn um 10 Prozent (6mg/m3); zugleich sanken die CO2-Emissionen um knapp 700 Tonnen, und die Fahrtdauer
wurde an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen um 30 Prozent kürzer. Diese Ergebnisse wurden Anfang Februar im Rahmen der Fachtagung „Driving through the Alps respectfully“ in Bozen präsentiert. 11,1 Millionen Fahrzeuge sind 2019 in beiden Richtungen über den Brenner gefahren; rund 45.000 Fahrzeuge pro Tag wurden gezählt. Landeshauptmann Arno
W&U
Kompatscher (im Bild) betonte, wie wichtig der Korridor-Gedanke zur Bewältigung des Verkehrs an der Brennerroute sei: „Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden – von der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene über die Tarif-Politik bis hin zu Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Autobahn.“ wv
BRIXEN
Zurück zur Natur z Die Millander Au, der Rest eines einst ausgedehnten Sumpf- und Augebietes, zählt zu den letzten Standorten des Laubfrosches in Südtirol und hat als Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten große Bedeutung. Sie wurde deshalb 1988 als Biotop ausgewiesen. Da die natürliche Überflutung durch den Eisack infolge seiner Verbauung und der Kultivierung der angrenzenden Flächen ausbleibt, muss die Vitalität dieses Lebensraumes durch verschiedene Pflegemaßnahmen, durchgeführt von der Forstbehörde, ständig gefördert
kurz
notiert
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Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt werden. Dies geschah in den letzten Jahren regelmäßig. So wurde zum Beispiel auf einer Fläche, die bisher als Fettwiese bewirtschaftet worden war, eine Feuchtwiese angelegt. Auch die Wasserflächen wurden vergrößert; die durch das Ausbaggern bestehenden Erddämme wurden beseitigt. Dies geschah auch im Jänner des neuen Jahres: Staunend konnten die Spaziergänger vom linken Eisackdamm aus beobachten, wie ein riesiger, 1.500 Kubikmeter großer Erdhaufen von einem Bagger abgetragen und von schweren LKWs abtrans-
portiert wurde. Die Ablagerung erfolgte auf einer ausgewiesenen Deponiefläche im Gemeindegebiet von Klausen. Um Feld- und Gemeindewege vor Schäden zu schützen, musste der Abtransport in den Wintermonaten erfolgen.
Die Arbeiten wurden im Auftrag des Forstinspektorats Brixen durchgeführt und von Bauleiter Christoph Hintner betreut. Finanziert werden sie mit Geldmitteln der Abteilung 28 − Natur-, Landund Raumentwicklung. jb
Das Water Light Festival wird 2020 um eine Woche verlängert und geografisch erweitert: In Brixen, Klausen und Franzensfeste werden die Lichtinstallationen von 21 bis 24 Uhr erstrahlen, und in der Engelsburg von Kloster Neustift wird die Schau untertags für Besucher geöffnet sein.
In der Gemeinde Brixen wird es bei der Pflege von öffentlichen Grünflächen keine Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln mehr geben. Die Stadtgärtnerei setzt künftig mit einem Pflanzenstärkungsmittel ausschließlich auf biologische Verträglichkeit und Nachhaltigkeit.
Auf 46 Einsätze konnte die Feuerwehr Lüsen im Jahr 2019 auf ihrer Jahreshauptversammlung zurückblicken. Kommandant Klaus Mitterrutzner, der in seinem Amt bestätigt wurde, betonte, dass die Wehrleute dabei 1.397 Arbeitsstunden geleistet hätten.
Foto: Oskar Zingerle
STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle
Wer war Georg Wächling von Gremming? Vom Dienst, den Georg Wächling von Gremming 1474 für Brixen verrichtete, zeugt heute kein Erinnerungsstück mehr. Mit Gewissheit bewahrte er die Stadt aber vor der einen oder anderen größeren Feuerkatastrophe, denn er war der erste namentlich verzeichnete Nachtwächter im Weißen Turm. Von 1459 bis 1934 war die Wachstube über der Glockenstube ohne Unterbrechung besetzt. Aus einer Kostenaufstellung des Bürgermeisters Adam Velder von 1563 geht die Entlohnung der beiden Turmwachen hervor: Pro Jahr standen ihnen 44 Gulden, 1 Pfund Berner und 6 Kreuzer zu. Aufbringen mussten diese Summe die vier Stände – Fürstbischof, Domkapitel, Hofgericht (Adel) und die Stadt Brixen (Bürgerschaft). Im Stadtrecht von 1604 wird der Dienst der Wächter genau bestimmt: Sie mussten alle Stunden in alle vier Richtungen ihren Nachtwächterruf „ausschreien“ und umgehend reagieren, wenn sich ungewohnter Rauch über der Stadt kräuselte. Einer der beiden Wachen musste sich dann zum Gefahrenherd aufmachen. Im Brandfall musste dieser den Bürgermeister und den Stadtrichter alarmieren, während der andere am Turm jene Richtung, in der der Brand ausgebrochen war, mit einem Fähnchen bei Tage und einer brennenden Glaslaterne bei Nacht markierte. Anregungen: redaktion@brixner.info
BRIXEN
Arbeiten am Eisack werden fortgesetzt z Das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord hat vor einigen Tagen die Arbeiten zum Schutz gegen ein 100-jähriges Hochwasser des Eisacks im nördlichen Teil von Brixen wieder aufgenommen. Die Investition in dieses dritte Baulos beläuft sich auf eine Million Euro und wird mit Mitteln des Operativen Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE 2014-2020) finanziert. Seit 10. Februar ist der Radweg entlang des Eisacks zwischen der Auenhausbrücke und den Tennisplätzen bei der Aquarena gesperrt, da Arbeiten an der rechten Ufermauer durchgeführt werden, kündigt Bauleiter Lukas Pichler an. Die Mauer wird auf einen Meter erhöht und mit einem Handlauf versehen. Für die Errichtung der neuen Brücke etwas südlich des derzeit bestehenden Bombenbrüggeles werden Ende Februar
die neuen Brückenteile vor Ort zusammengeschweißt. Dafür wird ein Teil des Parkplatzes vor der Aquarena verwendet, der deshalb für Autos kurzzeitig nicht zur Verfügung steht. Ende März wird die neue Brücke montiert. Die alte Brücke bleibt bestehen, bis die neue kollaudiert ist; danach wird sie abgerissen. Diese Arbeiten sind noch Teil des zweiten Bauloses. Im Zuge des dritten Bauloses werden zeitgleich ab Februar die Ufermauern ab dem Bombenbrüggele zum Schutz vor Erosion gesichert. Die Arbeiten zur Instandsetzung und Erhöhung der Ufermauern werden fortgesetzt. Zugleich werden im Zuge eines Instandhaltungsprojektes Schlägerungsarbeiten ab der Sohlstufe bei der Aquarena bis zum Zusammenfluss des Eisacks mit der Rienz durchgeführt. Diese führen zu kurzzeitigen Unterbrechungen der Gehwege entlang des Ufers wegen der Verladung des geschlägerten Holzes. wv
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Wirtschaft & Umwelt
VAHRN
Umfahrung Vahrn genehmigt z Die Landesregierung sieht die Weiterführung der Umfahrung von Brixen als wichtigen Baustein in der Gesamtstrategie zur Verlagerung des Verkehrs aus der Innenstadt und den umliegenden Ortschaften. Dem entsprechend hat die Landesregierung am 4. Februar die Konvention mit der Autobahngesellschaft A22 für den Bau der Umfahrung von Vahrn genehmigt. Der Mittelanschluss steht kurz vor der Fertigstellung. Nun gilt es, das dritte Teilstück anzugehen: die nördliche Umfahrung von Vahrn, die großen Einfluss auf die Verlagerung des Verkehrs haben wird. Ein wichtiger Schritt zum Beginn der Bauarbeiten ist die entsprechende Ausschreibung, die mit der Genehmigung der Konvention nun möglich geworden ist. Dieses Bauvorhaben verbessere nicht nur die Lebensqualität vor
Ort, „sondern es wertet auch das Dorfzentrum von Vahrn auf und verlagert den Durchzugsverkehr aus der Innenstadt von Brixen“, ist Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider überzeugt. Immerhin wurden an der Zählstelle in Vahrn im Jahr 2019
durchschnittlich 15.541 Fahrzeuge pro Tag in beiden Richtungen gezählt, darunter 810 Schwerfahrzeuge. Nach Unterzeichnung der Konvention kann das Bauvorhaben voraussichtlich bis innerhalb März ausgeschrieben werden. Die
Gesamtinvestition beläuft sich auf 36,8 Millionen Euro. Zufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten zeigt sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Vahrn, Andreas Schatzer. Er drängt auf eine rasche Umsetzung. sp
Gewerkschaften referierte über das Thema „Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer“. Dabei ging er auf die verschiedenen Arten des Welfare ein und erklärte die Plattform „Trecuori“. Patrick Eccel, Leiter des lvh-Bezirksbüro Brixen,
sprach über die Neuheiten im rechtlichen und steuerlichen Bereich. Unter anderem erklärte er steuer- und arbeitsrechtliche Neuerungen 2019 und gab einen übersichtlichen Ausblick auf das Jahr 2020. sp
LÜSEN
Lüsner Junghandwerker z Die Anwesenden auf der lvhOrtsversammlung Lüsen waren sich einig: Die Förderung von jungen Talenten ist für die Zukunft sehr wichtig, weshalb dieses Thema in den Mittelpunkt der Ortsversammlung gerückt wurde. „Es ist wichtig, dass die Handwerksberufe bereits in den Schulen präsenter werden“, sagte lvh-Bezirksobmann Siegfried Unterweger. Umso mehr freute er sich über die zahlreichen Projekte, die junge Südtiroler miteinbinden. „Veranstaltungen wie die WorldSkills Kazan zeigen, welches Potenzial in unserer
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Jugend steckt. Dies muss weiterhin gefördert werden“, betonte Unterweger. Der lvh-Ortsobmann, Bernhard Kier, und Lüsens Bürgermeister Josef Maria Fischnaller gingen auf das Thema ebenso ein und konnten erfreulich berichten, dass der Nachwuchs derzeit bei den Handwerksbetrieben in Lüsen gewährleistet ist. Der Bürgermeister berichtete zudem über die große Bautätigkeit vor Ort: „Bis zum Frühling sollte der Ausbau der Schmiede abgeschlossen sein; die Arbeiten werden über das Leader-Projekt finanziert.“ Andreas Palo von der lvh-Abteilung
NACHGEFRAGT
„Architektonisch einzigartiger Hotelbau“ ALOIS HINTEREGGER, Hotelier aus Lüsen, über das derzeit aufgrund seiner Dimension kontrovers diskutierte Hotelprojekt in Palmschoß – und über das Gerücht, dass ortsfremde Investoren in das Projekt eingestiegen sein sollen. Herr Hinteregger, in Palmschoß entsteht gerade ein ziemlich imposanter Hotelkomplex. Was sagen Sie zu den Kritikern? Ja, es ist wirklich ein architektonisch einzigartiger Hotelbau. Das war auch der Anspruch, den wir an uns und unseren Architekten gestellt hatten. Wir konnten von Anfang an auf sehr positive Unterstützung der Gemeinde Brixen und der Landesverwaltung zählen. Den Kritikern können wir nur mit einem wunderbaren Endprodukt begegnen, und darauf legen wir unser größtes Augenmerk.
In der Stadt kursiert das Gerücht, dass Investoren in Ihr Unternehmen eingestiegen sein sollen. Nein, Investoren sind nur wir als Familie Hinteregger. Aufgrund unseres außergewöhnlichen Konzeptes und unserer fachlichen Kompetenz konnten wir das Vertrauen der Banken für unsere Investition gewinnen. Mein Sohn Stefan mit seiner Partnerin Teresa werden das „Forestis“ als Gastgeber zusammen mit rund 60 Mitarbeitern führen. Man spricht von einer Investitionssumme von 30 Millionen Euro. Welche Unternehmensstrategie steckt dahinter?
Unsere Strategie ist es, auf einem sehr bedachten, hochwertigen, hochpreisigen, aber auch nachhaltigen und zukunftsorientierten lokalen sowie internationalen Tourismus zu setzen. Besonders wichtig ist uns, die traumhafte Lage in Palmschoß und das über 100 Jahre alte denkmalgeschützte Gebäude aufzuwerten. War es einstmals als Lungenheilanstalt geplant, so soll es nun als 5-Sterne-Hideaway mit dem passenden Namen „Forestis“ begeistern und eine neue interessante Gästeschicht in unsere Region bringen. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info
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Oftmals bietet das Elternhaus die günstigsten Voraussetzungen, ein Eigenheim für die erwachsenen Kinder zu schaffen. Für eine reibungslose Eigentumsaufteilung gilt es jedoch, einige rechtliche Aspekte zu berücksichtigen.
Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Doch viele tun genau das: Sie zahlen Miete. Ob Eigentümer oder Mieter – jeder bringt im Laufe seines Lebens fürs Wohnen den Gegenwert einer Wohnung auf. Doch während der Immobilieneigentümer letztlich in die eigene Tasche zahlt, ist das Geld des Mieters für immer weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietsteigerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Vermieter – eine Summe, mit der man sich problemlos auch eine Eigentumswohnung leisten kann.
Sanieren und Kubaturbonus nutzen! Das Konjunkturpaket
vom April 2009, das eine Kubaturerweiterung bis 200 Kubikmeter Baumasse erlaubt, schafft nach wie vor ideale Voraussetzungen, das bestehende Eigenheim zu erweitern – sofern das Gebäude
(mit einem Anteil von mindestens 50 Prozent für Wohnzwecke) vor dem 12. Jänner 2005 bestanden oder vor diesem Datum über die Baukonzession verfügt hat und mit der Erweiterung gleichzeitig eine energetische Sanierung auf mindestens Klimahausstandard C erfolgt. Der Kubaturbonus, der auch als Energiebonus bezeichnet wird, ist im geltenden Finanzgesetz auch für das laufende Jahr vorgesehen und kann im Zuge einer energetischen Sanierung in Anspruch genommen werden. Eine solche Kubaturerweiterung eröffnet ideale Möglichkeiten, im Elternhaus eine zusätzliche Wohneinheit für die erwachsenen Kinder zu schaffen.
Vertrag zur rechten Zeit. Es ist
allerdings wichtig, von Beginn an ein Konzept zu haben, wie das Eigentum dieser neu zu schaffenden Wohneinheit vertraglich auf das Kind übertragen werden soll. Nicht zuletzt sind dabei
auch erbrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Eine exakte und zeitlich abgestimmte vertragliche Abwicklung ist unerlässlich für eine reibungslose Eigentumsübertragung. Dabei sind die Koordination und Absprache zwischen dem Techniker, der die Eintragungen und Abänderungen im Kataster vornimmt, und dem jeweiligen Vertragsersteller außerordentlich wichtig: Sie garantieren die günstigste Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung, da die Berechnung der verschiedenen Steuern und Gebühren in den meisten Fällen auf Basis des Katasterertrages ermittelt wird. Eine gut vorbereitete Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung ist aber auch wichtig, um sämtliche mögliche Fördergelder der Autonomen Provinz Bozen in Anspruch nehmen zu können. Ist man schlecht vorbereitet, kann es passieren, dass der bereits geplante Baubeginn zeitlich verschoben werden muss,
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Preisgekrönte Akustikdiele Ein renommierter Designpreis geht nach Südtirol: Für seine innovative Akustikdiele „LobiSILENT“ erhält Lobis Böden den begehrten „German Design Award 2020“.
Im Rahmen der Messe „Ambiente“ in Frankfurt wurde am 7. Februar der „German Design Award 2020“ an die Firma Lobis Böden für die innovative Akustikdiele LobiSILENT verliehen. Sie verbindet edle Holzästhetik mit der Funktionalität einer schallabsorbierenden Akustikwand und -decke – und genau wegen dieser genialen Kombination wurde LobiSILENT von der Jury als wegweisend für die internationale Designlandschaft prämiiert. Zusammen mit Top-Designern aus aller Welt stand die Firma Lobis Böden auf der großen Bühne. Die Akustikdiele eröffnet in der Tat einzigartige Gestaltungsmöglichkeiten. Sie lässt sich beispielsweise aus demselben Mate-
rial wie der Holzfußboden nahtlos an Wand und Decke fügen. In Verbindung mit dem dahinterliegenden Akustikvlies und einem Hohlraum erreicht LobiSILENT eine sehr hohe Schallabsorption und sorgt auf diese Weise für ein besonders angenehmes Raumklima. Der Absorptionsgrad der Akustiklösung variiert je nach Stärke der Perforierung und Größe des Zwischenraums. Auf einem Quadratmeter befinden sich bis zu 28.000 Löcher, welche den Schall absorbieren und so das harmonische Zusammenleben fördern und die Lebensqualität steigern.
Ein Ort zum Genießen. Die Akustikdiele von Lobis Böden ist viel-
Familie Lobis freut sich über den Designpreis seitig einsetzbar. Großen Zuspruch findet sie insbesondere in Wartesälen oder Ruheräumen, in Hotels oder Gastbetrieben. Unter
anderem wurde sie auch in der neuen Lobis CaféBar im KampillCenter eingesetzt.
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ganze Tätigkeitsspektrum des Handwerksbetriebes widerspiegeln. Doch nicht nur das handwerkliche Können trägt zum Erfolg des Unternehmens bei, sondern vor allem auch die professionelle Betreuung, die von der fachlichen Beratung durch Firmenchef Florian Bodner bis hin zur einwandfreien und termingerechten Ausführung der Arbeiten reicht.
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HAGO GMBH
Vier Wände sein Eigen zu nennen ist ein gutes Gefühl. Wenn diese dann noch an einem wunderbaren Fleckchen Erde liegen, dann ist das Glück perfekt.
In Kranebitt, einem der schönsten Panoramahänge von Brixen, entsteht derzeit die Wohnanlage Temlhof 2.0. Die exklusive sonnenverwöhnte Lage mit unverbaubarer Aussicht auf den Brixner Talkessel, das Eisacktal und das rundumliegende Bergpanorama macht aus den vier neuen eigenständigen Mehrfamilienhäusern ein begehrtes Zuhause. Aber nicht nur der Standort ist vielversprechend, auch die qualitativ hochwertige Bauausführung spricht für sich. Bei der Realisierung der Wohnanlage als KlimaHaus Nature wird speziell auf die energiesparende Ausführung
sowie auf optimale Schallschutzwerte geachtet. Die Wohnanlage wird an das örtliche Fernheizwerk angeschlossen, die privaten Gärten und Grünanlagen werden mit Regenwasser bewässert. Für den Wohnkomfort sorgen eine kontrollierte Wohnraumlüftung inklusive Wärmerückgewinnung sowie eine innovative Haustechnik. Und dank der projektbezogenen, engen Zusammenarbeit des Bauträgers Hago GmbH mit dem Architekten können individuelle Wünsche und Vorstellungen der Käufer noch ins modern und stylish geplante Bauprojekt mit einfließen.
Temlhof 2.0: Wohlfühlfaktor garantiert Unverbaubare Lage mit viel Grün
Viel Grün, viel Glas, viel Licht. noch draußen an der frischen Luft Besonders am Temlhof 2.0 ist auch das viele Grün in den privaten Gärten und den großen Terrassen. So hat man neben den unzähligen Lieblingsplätzen in den lichtdurchfluteten und großzügig geschnittenen Räumen auch
viel Platz zum Natur-Tanken. Und auch die Nähe zur Stadt besticht – nicht zuletzt, weil jede Wohneinheit ihre eigene E-Bike-Box mitbringt. Perfekte Aussichten, im wahrsten Sinne also! Infos: Temlhof.it
DEIN PL ATZ AN DER SONNE! Brixen, Kranebitt // Temlhof, einer der schönsten Punkte Brixens. Genau hier entsteht eine feine, repräsentative neue Wohnanlage mit 4 eigenständigen Gebäuden, mit großzügigen 2- bis 5-Zimmerwohnungen,
BAUTRÄGER
mit viel Grün in den privaten Gärten und auf den großen Terrassen.
HAGO GMBH
Und mit genau jenen Vorzügen, mit denen dieser besondere Ort punktet: seine grandiose Aussicht, Ruhe und die sonnenverwöhnte Lage.
HEINRICH GOLLER T 335 7046377 info@hago.bz
_ viel Glas, viel Licht, viel Sonne _ großartige Aussicht auf Brixen, das Eisacktal, die Plose im Osten, den Radlsee im Westen _ großzügige Einheiten mit Wohnungen von 40 bis 170 m2 _ individuelle Grundrissplanung durch hauseigenen Architekt _ eigene E-Bike-Ladebox je Wohneinheit _ KlimaHaus Nature
INFOS & VERKAUF
WILLEITIMMOJUS DR. JUR. HANNES WILLEIT T 0472 970 690 info@willeitimmojus.it
DOMUS IMMOBILIEN FRIEDRICH ÜBERBACHER T 0472 834 100 info@domus.cc
Der nachwachsende Rohstoff Holz erobert als ökologischer, nachhaltiger und effizienter Baustoff die Zukunft der modernen Bauweise. Ein Unternehmen, das im Holzbau einen hervorragenden Ruf genießt, ist die Zimmerei Frenerhaus in St. Leonhard. Vor rund 28 Jahren hat Firmeninhaber Artur Frener sein Unternehmen gegründet und legte schon frühzeitig mit Weitblick und einer ausgeprägten Offenheit für innovative Fertigungsweisen die Weichen für den heutigen modernen Zimmereibetrieb. Bereits der Anblick des neuen Betriebsgebäudes vermittelt Kompetenz in Sachen Holz, doch vor allem überzeugt ein Rundgang auf der 3.000 Quadratmeter großen Betriebsfläche, wo hervorragend ausgebildete und engagierte Mit-
Extra
Bauen & Renovieren
Holz – Baustoff der Zukunft
Der moderne Betriebssitz von Frenerhaus in St. Leonhard arbeiter an modernsten Anlagen und Maschinen arbeiten.
Moderne Holzbauweise. Dank
Digitalisierung, präziser Planung und Arbeitsvorbereitung sowie des hohen Vorfertigungsgrades bei der Herstellung von Dach-, Decken- und Wandelementen hat
sich die Holzbauweise in den letzten Jahren zu einem wahren Hightechbereich entwickelt. Gepaart mit den vielen Vorzügen der Holzbauweise, vom guten Schall- und Wärmeschutz bis hin zum angenehmen Raumklima, hat dies die Nachfrage nach Holzbauhäusern enorm angekurbelt.
FRENERHAUS
Artur Frener, Firmeninhaber
„‚Frener-Kunden sind sehr stolz, denn sie haben ein Haus aus Holz‘ – diesen Reim pflegen meine Kinder zu sagen und bringen damit unsere Kompetenz auf den Punkt, denn unsere Holzkonstruktionen und Holzhäuser zeichnen sich durch erstklassige Qualität aus. Egal, ob Neubau, Aufstockung oder Sanierung: Stets realisieren wir gemeinsam mit dem Kunden und genau nach seinen Vorstellungen sein ganz exklusives Projekt.“
Aber auch der ökologische Aspekt des nachwachsenden Rohstoffes und auch die Tatsache, dass eine Holzbauweise leichter als traditionelles Mauerwerk sein kann, überzeugt in vielen Fällen.
Sie träumen vom behaglichen Wohnen in einem Holzhaus? Wir machen Holzträume wahr.
Wir suchen Verstärkung! Mitarbeiter gesucht: Lehrlinge, ausgebildete Zimmerer und auch Quereinsteiger mit handwerklichem Geschick.
Frenerhaus GmbH – St. Leonhard 82 – Brixen | Tel. 0472 201 011 – Handy 335 606 14 91 | info@frener.bz – www.frener.bz 78
UNIONBAU AG
Idyllisches Kleinod Die neue Wohnanlage „Binder“ fügt sich harmonisch in den Dorfkern von Vahrn ein, indem sie historische Baukultur mit dem Zeitgeist modernen Wohnens kongenial vereint.
Das Haus im Grünen B I N D E R
Architekt Andreas Gruber: „Qualität bedeutet innovative und fortschrittliche Baukultur, die in der Tradition ihre Wurzeln hat“ Die neue Wohnanlage „Binder“ in Vahrn entsteht in einem Gebiet mit viel Siedlungsgeschichte. Bereits vor 1700 wurde der heutige Dorfkern von Vahrn besiedelt. Die frühe Morgensonne, die kurzen Fußwege ins Zentrum sowie die Nähe zu Wald und Wiesen begünstigten die Dorfentwicklung. Es gab kleinere Gebäudegruppierungen und ältere Gehöfte, die heute noch teilweise bestehen und der Gegend einen besonderen Charme verleihen.
Ökobauweise nach historischem Vorbild. Beim Konzept
zur Wiedergewinnung des Baugrundstückes der neuen Wohnanlage „Binder“ am Rasittenweg 3 orientierte sich das Planungsteam um Andreas Gruber an den bautypologischen Qualitäten des historischen Dorfbestandes. Abgeleitet von der Typologie eines Gehöfts, wurden zwei Baukörper entworfen, die harmonisch angeordnet und in ihrer Größenordnung den Bedürfnissen der künftigen Bewohner angepasst sind. Aus der Positionierung der beiden Baukörper, einem Mehrfamilienhaus und einer Villa, ergeben sich interessante Zwischenräume sowie freie Ausblicke in die umgebende Landschaft. Die Gebäude sind in ihrer Höhe entsprechend dem natürlichen
Verlauf des Geländes höhenversetzt, wodurch alle Wohneinheiten eine gleichermaßen exzellente Wohnqualität erhalten. Eine schöne alte Steinmauer friedet das Grundstück in Richtung der nordseitigen Gemeindestraße ein und ist integrativer Bestandteil des dörfischen Konzepts. Das homogene und zusammenhängende Satteldach verleiht den Gebäuden einen angemessenen Witterungsschutz und fügt sich stimmig in das bestehende Ortsbild. Die Verwendung von natürlichen Baumaterialien wie verputztes Ziegelmauerwerk und naturbelassenes Lärchenholz entspricht der dörfischen Bautradition und sichert eine hohe Wohnqualität. Die Wohnanlage „Binder“ wird von der Unionbau-Gruppe realisiert; die Übergabe ist für Dezember 2020 geplant. Derzeit sind noch einige wenige Wohnungen frei, die Grundrisspläne können online unter www.binder-vahrn. com angesehen werden.
Gewerbegebiet Mühlen 11 39032 Sand in Taufers info@unionbau.it www.unionbau.it
Kleines, feines Immobilienprojekt in Vahrn. WWW.BI N DER-VA HRN .COM
Bauen & Renovieren
Naturstein: Einmalig schön
BAGNARA
Extra
Jedes bauliche Vorhaben erstrahlt durch den Einsatz von Naturstein in einmaliger Schönheit und unverkennbaren Charakter. Das Eppaner Unternehmen Bagnara hat es sich zur Aufgabe gemacht, für jedes Projekt den idealen Stein anzubieten, der alle Anforderungen erfüllt und keinen Wunsch offen lässt.
Natursteine sind einzigartig, langlebig und zeitlos. Jeder Stein ist ein naturgegebenes Unikat, das dem jeweiligen Bauprojekt seine individuelle Note verleiht. Die Liebe zum umweltfreundlichen Material Stein prägt das familiengeführte Unternehmen Bagnara aus Eppan, das Natursteine bereits in dritter Generation lokal und international vertreibt und verarbeitet.
Bagnara Collection. Die unbestreitbaren Stärken von Bagnara
sind die gewachsene Erfahrung um den Naturstein, von der Planung bis zur Verlegung, und die sehr große Materialvielfalt. Bagnara führt über 800 Natursteinarten und verfolgt jeden vom Bruch über die Plattenproduktion bis hin zur Fertigung. Dieses Rundum-Wissen garantiert Bauherren einen kompetenten Projekt-Partner, der selbst extravagante Kundenwünsche dank idealer Steinauswahl und optimaler Fertigung von Böden, Bad, Küchenarbeitsplatten, Innen- und
Außenbereichen in Naturstein ermöglicht.
Stone Care. Mit der richtigen Be-
handlung lässt sich Naturstein vor Flecken und Schmutz schützen und nahezu jede Verschmutzung beseitigen, damit der Naturstein immer seine ganze Schönheit entfalten kann. Bagnara bietet mit seinem Service „Stone Care“ (www.bagnara-stonecare.net) die Lösung auf Maß an, mit der jede Gesteinsart optimal gereinigt, poliert, imprägniert und versiegelt wird.
Neuer Showroom in Eppan.
Greifbar und spürbar für alle sind die Natursteine von Bagnara in Eppan. Anfang des Jahres wurde noch ein eigener Showroom für Keramik und Fliesen neben dem Unternehmensgebäude eröffnet, damit wirklich für jeden Bedarf die beste Lösung in gewohnter Bagnara Qualität möglich wird. Der Besuch lohnt sich. Weitere Informationen unter www.bagnara.net.
NATURSTEIN IST EINZGARTIG.
RUBNER HAUS
Pures Wohnvergnügen Rubner Haus setzt Maßstäbe im Holzhausbau.
Die Nachfrage nach Holzhäusern steigt. Dazu trägt das allgemein gestiegene Bewusstsein für ökologische Baumaterialen wie auch der Wunsch nach einem gesunden Wohnklima bei. In seiner über 50-jährigen Tätigkeit hat sich Rubner Haus zum technologischen Marktführer im Holzhausbau entwickelt. Jedes Jahr realisiert das Unternehmen rund 250 Holzhäuser, darunter in zunehmendem Maße auch Aufstockungen und Erweiterungen in Holzbauweise.
Auf- und Ausbau mit Rubner Haus. Angesichts der knappen
Bauflächen in Südtirol eröffnet die Aufstockung eines bestehenden Gebäudes eine interessante Möglichkeit der Wohnraumgewinnung. Rubner Haus hat auf diese Entwicklung frühzeitig reagiert und seine Kompetenzen auch auf den partiellen Auf- und Ausbau
bestehender Gebäude ausgedehnt. Eine Aufstockung und Erweiterung in Holzbauweise lässt sich sowohl für Eigenheime als auch für Großobjekte durchführen; es gibt keine Größenbegrenzung. Architekten und Bauherren haben in der Planung größtmögliche Gestaltungsfreiheit, denn jedes Rubner Haus wird individuell realisiert. Neben den vielen Vorzügen der hochwertigen Holzbauweise profitieren Bauherren auch durch die schnelle Bauzeit: Im Schnitt vergehen von der Idee bis zum schlüsselfertigen Rubner Haus nur 20 Wochen. Dies ist deshalb möglich, da die Wandelemente und Vorinstallationen werkseitig vorgefertigt werden. Auf der Baustelle erfolgt damit nur noch die Montage.
Aufstockung eines Einfamilienhauses in Brixen
Aufstockung eines Mehrfamilienhauses in Brixen
LEBENSRAUM. AUSDRUCK D E I N E R W E LT.
Rubner Haus, Handwerkerzone 4, 39030 Kiens, T: 0474 563333, E: haus@rubner.com, W: rubner.com/haus 81
Höchste Qualität mit Fixpreisgarantie und schlüsselfertiger Übergabe innerhalb kürzester Zeit – so lässt sich das innovative Konzept des Sterzinger Fertighausherstellers Alp House mit wenigen Worten beschreiben.
Extra
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Einfach genial: das Fertig(durchdachte)haus
Vielfach werden Bauvorhaben von einem Zuviel an Bürokratie, nicht einkalkulierten Spesen, einer längeren Bauzeit als geplant und Ärger mit Handwerkern überschattet. Doch das muss nicht sein, denn gemäß dem Motto „das Fertig(durchdachte)haus“ plant und baut Alp House schlüsselfertige Ziegelhäuser in Fertigbauweise. Mit der vorteilhaften Methode der Mauervorfertigung werden Fertighäuser – vorwiegend im Privat-, Siedlungs- und Hotelbau – professionell und auf höchstem Niveau realisiert. Dazu bietet Alp House von Anfang an eine Fixpreisgarantie, die die Kunden vor unliebsamen Überraschungen schützt.
Individuelle Fertighäuser. Größtes Hauptaugenmerk legt Alp House auf die gemeinsame 82
Planung mit dem Bauherrn und nimmt sich dafür viel Zeit. Entgegen der geläufigen Vorstellung von standardisierten Fertighäusern wird jedes Alp House nämlich individuell nach den Vorstellungen der Kunden verwirklicht. Steht die Planung erst einmal fest, startet die Produktion: Mit einer modernen Mauermaschine
ALP HOUSE
bis zur Schlüsselübergabe um die Durchführung, Koordination und Überwachung aller Baufortschritte und ist Ansprechpartner für den Kunden während der gesamten Bauabwicklung. Helmuth Leitner, Geschäftsführer von Alp House, ist stolz
auf sein professionelles Team, und er ist überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein: „Jedes Alp House ist einzigartig, denn wir bauen jedes unserer Fertighäuser genau so, wie es sich der Kunde vorstellt. Deshalb muss jedes Projekt auch ganz individuell be-
trachtet werden. Dazu sind für uns drei Punkte entscheidend: erstens dem Kunden genau zuzuhören, zweitens die individuelle Planung und drittens eine einwandfreie und termingerechte Umsetzung.“
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Deine Chance auf einen massiven Job!
Du suchst eine neue Herausforderung und einen zuverlässigen Arbeitgeber? Du bist handwerklich geschickt, motiviert, verantwortungsbewusst und kannst richtig anpacken? Dann bist Du bei uns genau richtig!
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RICHTUNG
werden die Fertigwände Ziegelreihe für Ziegelreihe in der Produktionshalle in Sterzing produziert. Die Fertigwände werden anschließend mittels Lkw zur Baustelle geliefert und im Baukastenprinzip montiert. Die Fertigbauweise reduziert damit zugleich auch die Witterungsexposition des Rohbaus und schafft ideale Voraussetzungen für das künftige gesunde Wohnklima. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Alp House außerdem, den bei Vertragsabschluss festgelegten Fixtermin einzuhalten und das schlüsselfertige massive Ziegelhaus pünktlich zu übergeben. Ein Projektverantwortlicher kümmert sich vom Projektbeginn
Baustellen - Mitarbeiter und Teil eines jungen dynamischen Teams in einem familiären Umfeld. Bewirb dich jetzt: info@alphouse.it • Tel. 0472 767 111 83
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Innovationen aus Metall
WEICO
Extra
Weico ist seit über 20 Jahren im Metall- und Fassadenbau tätig und verwirklicht gemeinsam mit Architekten viele einzigartige Projekte.
Die neue Streckmetallfassade der Obstgenossenschaft Juval Die Erfahrung und die fachlichen Kompetenzen von Weico spiegeln sich in der Vielzahl von Referenzprojekten aus seiner mittlerweile über 20-jährigen Tätigkeit im Metall- und Fassadenbau wider. Unter den Referenzen finden sich einzigartige Projekte aus Stahl, Edelstahl und Aluminium, die im Zusammenspiel mit filigranen Glaselementen oftmals ganze Gebäudeteile umfassen. Während solche Lösungen vor allem für den Objektbau realisiert werden, bedient Weico auch den privaten Wohnbau – diesen zumeist mit maßgefertigten Geländern, Treppen, Toren, Eingangsbereichen oder Dachverglasungen.
Große Lösungskompetenz. Die über 60 Mitarbeiter von Weico beweisen ihr Können vor allem dann, wenn es darum geht, Lö-
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sungen für spezielle Herausforderungen zu finden. Und gerade mit dieser großen Lösungskompetenz begeistert Weico seine Kunden, ebenso wie mit der qualitativ hochwertigen und maßgefertigten Umsetzung. Ein solches Projekt, das Weico im letzten Jahr realisiert hat, stellt beispielsweise die Fassadengestaltung der Obstgenossenschaft Juval dar. Hier musste besonders dem starken Vinschger Wind Rechnung getragen werden, dem die neue Fassade standhalten musste. Weico hat deshalb in Zusammenarbeit mit der Universität Mailand Prototypen der Fassadenelemente im Windkanal getestet, bevor mit der eigentlichen Fertigung begonnen wurde. Anschließend wurde diese von den Weico-Montagemitarbeitern vor Ort fachmännisch aufgebaut und installiert.
Schwebendes Podest mit Glasbrüstung
Pfosten-Riegelfassade zum Infinity Pool
Glasbrüstung
Stahl-/Glasüberdachung
OBRIST GMBH
„Kostengünstig und effizient“ Warum Photovoltaik Zukunft hat und warum sich die Investition in eine Photovoltaikanlage auch für private Gebäudeeigentümer lohnen kann, erklärt Günther Obrist, Geschäftsführer des Elektrounternehmens Obrist GmbH.
Herr Obrist, welche neuen Entwicklungen zeichnen sich in der Elektrotechnik ab?
zu betreiben. Photovoltaik hat sich etabliert und ist „erwachsen“ geworden.
GÜNTHER OBRIST: Die Entwicklung geht in Richtung energieautarker Gebäude, also Gebäude, die sich mit erneuerbarer Energie selbst versorgen können. Dabei ist Photovoltaik die einfachste Lösung, da die Sonne fast überall verfügbar ist und Photovoltaikanlagen zu hundert Prozent skalierbar sind: Sie können in jeder Größe von klein bis groß kostengünstig und effizient realisiert werden.
Wie lässt sich eine Photovoltaikanlage rentabel betreiben?
Gibt es wieder Förderungen für Photovoltaikanlagen? In den Boomjahren 2009 bis 2012 wurde der PV-Markt durch staatliche Förderungen aufgebaut und gestützt – nach Wegfall der Förderungen fiel er wieder zusammen. Zahlreiche Hersteller verschwanden, die verbliebenen mussten optimieren. Das hat schließlich dazu geführt, dass die Produktionskosten in der gesamten Lieferkette Schritt für Schritt gefallen sind. Inzwischen werden keine Förderungen mehr benötigt, um eine PV-Anlage rentabel
PV-Anlagen werden durch den Eigenverbrauch rentabel: Anstatt die Energie vom Netz zu kaufen, produziert man diese einfach selbst. Mit einer fachmännisch ausgelegten Anlage spart man bares Geld in der Stromrechnung, da weniger Energie aus dem Netz bezogen werden muss. Es gilt: Je mehr Eigenverbrauch, umso rentabler. Zudem haben Eigentümer bestehender Gebäude die Möglichkeit, einen Steuerabzug von 50 Prozent in Anspruch zu nehmen. Unternehmen hingegen profitieren von der Abschreibung der Anlage und können darüber hinaus eine Steuerbegünstigung in Höhe von sechs Prozent nutzen. Somit ist Photovoltaik auch für Private interessant? Mehr denn je, denn elektrische Energie benötigt jeder, und die Tendenz des Energiepreises zeigt nach oben. Mit Photovoltaik lassen sich die Energiekosten im
Günther Obrist, Geschäftsführer von Obrist GmbH Zaum halten. Auch ist der Anschaffungspreis gesunken und das Finanzierungsrisiko weitaus geringer – auch deshalb, weil die Rentabilität nicht mehr von einem staatlichen Fördergeber und dessen Auflagen abhängig ist. Wann lohnt also eine Investition in Photovoltaik? Eigentlich immer dann, wenn ich Strom verbrauche und eine gut ausgerichtete Expositionsfläche zur Verfügung habe.
Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen in diesem Bereich? Wir bauen seit über 15 Jahren Photovoltaikanlagen und bieten diese schlüsselfertig aus einer Hand an. Dazu beraten wir über die Möglichkeiten, planen und bauen die Anlagen und erledigen sämtliche Meldungen bei den unterschiedlichen Behörden und Netzbetreibern.
Alles aus einer Hand Wir bieten Ihnen individuelle Kundenberatung und unser technisches Knowhow für Lösungen, die ganz auf Sie und Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
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Impressum
Katholischer Meisterverein Brixen
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sde) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Stephanie Risse (sr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Claudia Ebner Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende März 2020 Nächster Redaktionsschluss: 10. Februar 2020 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info
Samstag, 28. Februar 1920
Februar 1920
Ausgebrochene Häftlinge Donnerstag, 5. Februar 1920 Am Donnerstag, 29. Jänner 1920, entwichen aus dem Arreste des Brixener Bezirksgerichtes der berüchtigte Schafdieb Geisberger und sein Genosse. Die Gauner mußten ganz raffinierte Arbeit leisten, da sie nicht nur ein, sondern gleich zwei verschlossene Türen zu durchbrechen hatten.
in der Auslage sei unrichtig, man habe vergessen, ihn richtigzustellen. Unterdessen sind einige Tage verflossen. Ich ging wieder an dem betreffenden Geschäft vorüber und bemerkte, daß eine Berichtigung noch nicht erfolgt ist.
Ein Opfer der Pflicht Donnerstag, 5. Februar 1920 Aus St. Leonhard bei Brixen wird uns vom 2. Februar geschrieben: Unser verehrter Herr Lehrer Alois Linser wäre am letzten Samstag und Sonntag beinahe erblindet. Auf einmal ließ, anscheinend ohne jeden äußeren Einfluß, die Sehkraft seiner Augen bedeutend nach, so daß er die Gegenstände nicht mehr unterscheiden konnte. Das Uebel wuchs von Stunde zu Stunde. Am Montag brachte man den Kranken ins Brixener Sanatorium, wo der Arzt Abhebung der Netzhaut feststellte. Angestrengte Berufsarbeit ist die Ursache des Leidens.
Mehr Ordnung
Ein netter SchweineSchwindel Donnerstag, 12. Februar 1920 Die jüngst in Vals von einer Betrügerin, die sich fälschlich Maria Kasseroller aus Kaltern nannte, herausgeschwindelten Schweine wurden in der Gemeinde Vahrn ermittelt. Die Schwindlerin hat die Schweine an eine Bäuerin um 800 Lire verkauft, und zwar unter der Angabe, daß sie dieselben wegen Mangel einer Transportbescheinigung nicht weiterbefördern könne. Dort gab sie sich als Maria Sanoll aus. Die Schwindlerin dürfte sich mit den solcherart „erworbenen“ Liregeldern über den Brenner begeben haben.
Montag, 1. März, abends 8 Uhr, findet die Monatsversammlung im Vereinslokal „Café Larcher“ statt. Bei der vor kurzem stattgefundenen Generalversammlung wurde beschlossen, die durch den Krieg unterbrochenen regelmäßigen Monatsversammlungen wieder aufzunehmen. Herr Obmann Roman Schwaighofer konnte bei der Generalversammlung eine stattliche Anzahl von Mitgliedern nach so langer Pause begrüßen, gedachte der inzwischen verstorbenen Mitglieder und munterte zu neuer, reger Vereinsarbeit auf. Herr Schriftführer Walder erstattete einen umfangreichen Tätigkeitsbericht über die abgelaufenen Jahre seit der letzten Generalversammlung, wobei für die Chronik des Vereins die Beteiligung der Mitglieder am Kriege von besonderem Wert ist. Es rückten zur Kriegsdienstleistung ein 40 Mitglieder, davon sind 3 gefallen, 3 infolge der Strapazen gestorben. Außer diesen sind während der Kriegszeit 5 Mitglieder gestorben. Im Verein zeigt sich wieder neues Leben und haben sich bereits 10 neue Mitglieder aufnehmen lassen. Zahlreicher Besuch der Monatsversammlung erwünscht.
Donnerstag, 12. Februar 1920 Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 86
Ein Mitarbeiter schreibt uns: Kürzlich wollte ich in einem in den oberen Straßen von Brixen gelegenen Geschäft Aepfel einkaufen. In der Auslage war der Preis für ein Kilo Aepfel minderer Qualität mit 60 Centesimi angegeben. Wie erstaunte ich, als man mir im Geschäft erklärte, der Preis sei 80 Centesimi. Als ich mich auf die Ankündigung in der Auslage berief, wurde mir die Antwort, es liege ein Irrtum vor, der Preis
Eröffnung des Mädchenheims in Brixen Montag, 17. Februar 1920 Das neugegründete Mädchenheim im Brixen wird am 22. Februar (ersten Fastensonntag) um 2 Uhr nachmittags eröffnet werden. Die Mädchen, welche sich gemeldet haben, werden ersucht, sich um diese Zeit im Schulhause der Tertiarschwestern einzufinden.
Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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