Demokratie ist die Macht des Volkes über das Volk. Diese Definition stammt vom 2017 verstorbenen großen Politikwissenschaftler Giovanni Sartori, von dem auch die plakativen Bezeichnungen der verschiedenen Wahlsysteme („porcellum“, „mattarellum“) stammen. Die Bevölkerung wählt also für einen gewissen Zeitraum jene Leute in die Entscheidungsgremien, denen sie zutraut, in ihrem Sinne zu handeln: Die gewählten Politiker „repräsentieren“ also das Volk – und werden wieder abgewählt, wenn sie den Erwartungen ihrer Wähler nicht entsprechen. Nicht immer funktioniert das System aber, wie man an den jüngsten Entwicklungen in Rom merkt, wo der Populismus der Fratelli d’Italia, der Lega und der Fünf-SterneBewegung Leute in die Gremien gespült hat, auf die wir gern verzichtet hätten. Und manchmal drückt eine kleine Minderheit der Bürgerschaft der großen Mehrheit ihren Willen auf. Erica Chenoweth aus Harvard hat vor einigen Jahren 323 praktische Fälle von Bürgerprotesten im Zeitraum von 1900 bis 2006 analysiert und dabei herausgefunden, dass Regierungen in knapp mehr als der Hälfte aller gewaltfreien Kampagnen zu einem Umdenken veranlasst wurden, wenn nur 3,5 Prozent der betroffenen Bevölkerung sich zu einem offenen Straßenprotest bewegen ließ. Ist es aber im Sinne der Demokratie, wenn eine Regierung sich dem Willen von nur 3,5 Prozent der Bevölkerung beugt, oder ist es eher ein Signal der Stärke einer Regierung, wenn sie standhaft bleibt – im Bewusstsein, dass es sich bei den Protestierenden nur um eine bescheidene Gruppe handelt. Geschickte Aktivistengruppen verstärken ihre eigene Kraft, indem sie bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit von sich behaupten, dass „die Mehrheit der Bevölkerung“ ihrer Meinung sei, und Medien schenken diesen Aussagen sehr oft unreflektiert einen Lautsprecher, worauf im aus Sicht der Aktivisten besten Fall eine virtuelle Volksmeinung wahrgenommen wird, die überhaupt nicht der Realität entspricht, die Regierung aber noch mehr unter Druck setzt. Chenoweths „3,5-Prozent-Regel“ lehrt uns also einerseits, dass gewaltfreie Bürgerproteste in einer Demokratie legitim und erwünscht sind, die politischen Entscheidungsträger Proteste aber nicht grundsätzlich überbewerten dürfen.
Ihr Willy Vontavon
Engagement zählt!
BRIXEN: Die Verleihung von Ehrungen war historisch oft politisch gefärbt und mit Privilegien verbunden. Heute dient sie der Würdigung von besonderen Verdiensten zum Wohle der Allgemeinbevölkerung. Welche Ehrungen gibt es in Brixen, und was bedeuten sie?
Aktives Mitwirken an gesellschaftlichen Themen und ehrenamtliches Engagement für andere ist für viele Südtirolerinnen und Südtiroler eine Selbstverständlichkeit –auch hier in Brixen: Derzeit listet das Verzeichnis der Stadtgemeinde Brixen über 200 Vereine auf, die sich in den verschiedensten Bereichen, darunter der Kultur- und Weiterbildung, für Familien, Menschen mit Beeinträchtigung, Jugendliche und Senioren, dem Zivilschutz oder dem Klima- und Umweltschutz einsetzen. Doch nicht nur im Vereinswesen, auch auf beruflicher oder politischer Ebene erbringen Brixnerinnen und Brixner besondere Verdienste.
Diese öffentlich zu würdigen, ermöglicht die Verleihung von Ehrungen, geregelt in der „Gemeindeverordnung für die Verleihung von Ehrungen“, die am 28. Mai 2008 aktualisiert wurde. In den vergangenen 70 Jahren wurden 102 Männer und 25 Frauen geehrt. Die Tradition von Ehrungen und deren Geschichte reicht in der Domstadt jedoch wesentlich weiter zurück. Sie ist untrennbar mit der beginnenden Selbstverwaltung in den 1860er-Jahren verbunden, die Anreize für eine aktive Beteiligung der Menschen an der Gestaltung des Gemeinwohls schuf. Zunächst ein Blick zurück.
Wer war ein „Bürger“ der Stadt?
Anders als heute, galt im 19. Jahrhundert nicht jeder Mensch, der in Brixen seinen Wohnsitz hatte, als Bürger der Stadt. Es wurde zwischen „Gemeindebürgern“, „Gemeindeangehörigen“ und „Fremden“ unterschieden, und mit jeder der drei Kategorien waren bestimmte Rechte verbunden. Das Wahlrecht zum Beispiel stand den Gemeindebürgern und nur wenigen Gemeindeangehörigen – etwa dem Ortsseelsorger, den Staatsbeamten, Offizieren, Akademikern und Lehrern an öffentlichen Schulen – zu. Alle anderen waren davon ausgeschlossen, auch Frauen. Während man Gemeindeangehöriger durch Geburt oder durch Aufnahme in den Gemeindeverband wurde, führte der Weg zum Bürger über die Höhe der zu zahlenden Steuerlast, sprich: Nur Wohlhabende nahmen diese Hürde. Auch Ehrenbürger erhielten das Wahlrecht – ein besonderes Privileg. Der allererste Ehrenbürger der Stadt Brixen war Kreispräsident Otto Franz von Fünfkirchen. Ihm wurde diese Ehre 1854 verliehen. „Die Ernennung der Ehrenbürger war Kompetenz des Gemeindeausschusses“, weiß Stadtarchivar Hubert Mock, „Graf von Fünfkirchen war damals der höchste weltliche Amtsträger in der Stadt.“
p BRIXEN IM HERZEN: 2019 erhielten 19
Frauen und Männer ein Verdienstabzeichen der Stadtgemeinde Brixen
Der 54-jährige Adelige stammte aus Niederösterreich und stand der Kreisregierung vor, die in jenen Jahren das Gebiet des heutigen Südtirols und Osttirols verwaltete und ihren Sitz im Waltherhaus hatte. Die zweite Ehrenbürgerschaft erhielt Stadtpfarrer und Dekan Johann Evangelist Lorenz – in Anerkennung seiner Verdienste im sozialen Bereich.
Im Sinne der Parteipolitik
Ehrenbürgerschaften waren immer auch politisch, nicht zuletzt durch das damit verbundene Wahlrecht, betont Hubert Mock: „Im Hinblick auf die Gemeindewahlen 1869 manipulierte die konservative Mehrheit im Bürgerausschuss die Zusammensetzung des ersten Wahlkörpers durch die Ernennung dreier konservativer Reichsratsabgeordneten zu Ehrenbürgern.“ Ähnliches spielte sich vor den Gemeinderatswahlen von 1872 ab, als die Konservativen fünf Professoren vom Gymnasium der Augustiner Chorherren das Ehrenbürgerrecht zusprachen. Detail am Rande: „Damit erhielten die fünf geistlichen Herren über den Umweg der Ehrenbürgerschaft ihr Wahlrecht zurück, das ihnen pikanterweise zuvor vom Bezirkshauptmann aberkannt worden war“, so Mock weiter. Der Protest der Liberalen
blieb wirkungslos, obwohl sie sogar Rekurs beim Innenministerium in Wien einlegten. Dieses bestätigte nämlich die Ernennungen, denn schließlich waren sie nicht nur durch Mehrheitsentscheid im Bürgerausschuss zustande
t Der Ehrenring ist die zweithöchste Auszeichnung der Stadtgemeinde Brixen
„ Engagiertes und selbstloses Handeln für unsere Gemeinschaft ist von großer
Bedeutung“
Peter Brunner, Bürgermeister
gekommen, sondern die Verdienste der zu Ehrenden waren zuvor formal korrekt von den Antragstellern dargelegt worden. Die Liberalen zogen sich daraufhin für einige Jahre aus dem Bürgerausschuss zurück.
Oft vergessen, bisweilen umstritten
Von den 58 Ehrenbürgern, die Brixen bis 1946 auszeichnete, dürften die meisten Namen inzwischen in Vergessenheit geraten sein. Wer kennt heute etwa noch Bezirkshauptmann Albert Ritter von Putzer-Reybegg, 1912 zum Ehrenbürger ernannt, oder Josef Roth von Limanowa-Lapanow, General der Infanterie, 1917 zum Ehrenbürger ernannt? Und auch Bohuslav Freiherr von Widmann, seit 1890 Ehrenbürger, der sich als Statthalter von Tirol maßgeblich für die Eisackregulierung eingesetzt hatte, ist wohl nur dank der Widmannbrücke, die seinen Namen trägt, bislang noch nicht vollends in Vergessenheit geraten. Ein Ehrenbürger dürfte hingegen auch heute noch den meisten ein Begriff sein, und seine Verdienste für die
Traktor-Auffrischungskurse
Die Ehrenmedaille wird an Personen mit besonderen Verdiensten um das Allgemeinwohl verliehen
Stadt Brixen sind unumstritten: Otto von Guggenberg war von 1903 bis 1913 Bürgermeister und maßgeblich für den Modernisierungsschub verantwortlich, den die Bischofsstadt damals erlebte. „Von Guggenberg war der einzige Bürgermeister in Brixens Geschichte“, so Mock, „der während seiner Amtszeit zum Ehrenbürger ernannt wurde. Allein dieser Umstand verweist auf die herausragende Sonderstellung, die er innehatte.“
Aus heutiger Sicht umstritten ist die gewiss ideologisch motivierte und durch den damaligen Amtsbürgermeister („Podestà“) verliehene Ehrenbürgerschaft von Gennaro Sora (1928), Hauptmann des in Brixen stationierten 6. Alpiniregiments, der bei der Nordpolexpedition von Umberto Nobile besondere Leistungen erbracht haben soll. Verdienste um die Stadt Brixen – genaugenommen Voraussetzung für eine Ehrung – konnte er nicht aufweisen. Der eigentliche Stein des Anstoßes ist jedoch Soras Einsatz im späteren Abessinienkrieg, bei dem er maßgeblich in italienische Kriegsverbrechen involviert oder dafür verantwortlich gewesen sein soll.
Neben Gennaro Sora finden sich noch andere Namen von Personen, denen man heute wohl keine solche Ehre mehr zuteilwerden lassen würde.
35 Ehrenbürgerschaften gingen bis 1946 an Geistliche, standen sich Kirche und Stadtverwaltung im 19. Jahrhundert noch lange Zeit nahe. Schwester Michaela vom Orden der Barmherzigen Schwestern war die einzige Frau in diesem Zeitraum, die ob ihrer Verdienste in der Krankenpflege gewürdigt wurde – freilich nicht mit einer Ehrenbürgerschaft, sondern mit einem Gebetbuch und Wachsstöcken (1878). War die Ehrenbürgerschaft die höchste Ehre, die die
Stadt zu vergeben hatte, so gab es daneben auch schriftliche Dankesschreiben, gepaart mit Sach- oder Geldgeschenken, die vereinzelt Personen zukamen.
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Geldgeschenke oder sogar die Übernahme der Begräbniskosten für Ehrenbürger blieben noch lange Zeit Usus, wenn auch bis zu den 1990er-Jahren nur wenige Bürger ausgezeichnet wurden. Besonders eine Ehrung dürfte lange Zeit in Erinnerung geblieben sein: Am 24. April 1952 fand sich unter den Geehrten mit Anna Klement eine einfache Magd, seit 50 Jahren auf dem Parlungerhof in Gereuth tätig. Sie wurde mit einer Anerkennungsurkunde und einer Geldprämie ausgezeichnet – ein absolutes Novum! Damals ging die Ehrenbürgerschaft, für die, wie Philipp Frener recherchierte, „Dienste außerordentlicher Tragweite“ zu erbringen waren, an Domprobst Adrian Egger, seinerseits Archäologe und ehemaliger Leiter des Diözesanmuseums.
Der Ehrenring konnte auch an Personen, die keine Brixner Bürger waren, verliehen werden, wenn sie sich „mit besonderer Bezugnahme auf die Stadt Brixen, hervorragenden nationalen und internationalen Ruf erworben haben.“ Vinzenz Goller und Ignaz Mader nahmen ihn aus der Hand von Bürgermeister Natale Dander entgegen. Maria Veronika Rubatscher wurde mit einer Anerkennungsurkunde bedacht. Im selben Jahr erhielten auch Fürstbischof Johannes Geisler und Bischof Joseph Gargitter die Ehrenbürgerschaft.
Das Aus für überkommene Privilegien
Spärlich war die Zahl der Geehrten während der Amtszeit von Bürgermeister Valerius Dejaco, der Giuseppe Franco 1955 mit der Anerkennungsurkunde, vier Jahre später den E-Werk-Mitarbeiter Josef Peintner mit der neu geschaffenen Ehrenmedaille, und den Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Josef Weingartner, den Arzt Agostino Agostoni sowie
p Ehrungen sind ein Zeichen der Wertschätzung und ein Grund zum gemeinsamen Feiern
Foto: Oskar Zingerle
den Historiker Anselm Sparber mit dem Ehrenring auszeichnete. Die Ehrenmedaille geht auf eine 1958 erfolgte Änderung im Reglement zurück und war für Personen gedacht, die sich zwar durch hervorragende Leistungen hervorgetan, aber weder national noch international einen Namen hatten. Danach sollten mehr als 20 Jahre ins Land ziehen, bevor Bürgermeister Zeno Giacomuzzi dem Kunsthistoriker Karl Wolfsgruber die Ehrenbürgerschaft verlieh – die einzige Ehrung während seiner Amtszeit.
Unter Bürgermeister Giacomuzzi wurde das Reglement vor 35 Jahren einschneidend verändert. Von nun an waren mit der Ehrenbürgerschaft, dem Ehrenring und der Ehrenmedaille nur mehr drei Kategorien vorgesehen; die Ehrenurkunde wurde abgeschafft. Neben Verdiensten im wissenschaftlich-kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereich gab es nun erstmals auch die Möglichkeit, Leistungen auf sportlichem Gebiet auszuzeichnen, wenn auch „nur“ mit der Ehrenmedaille. Um einer inflationären Verwendung vorzubeugen, wurde außerdem festgeschrieben, dass sowohl die Ehrenbürgerschaft als auch der Ehrenring maximal an zwei Personen pro Jahr vergeben werden durfte. Und noch ein Punkt schien längst überholt: Die Übernahme der Begräbniskosten für Ehrenbürger und Ehrenbürgerinnen wurde gestrichen.
Und heute?
Bürgermeister Peter Brunner ist von der Sinnhaftigkeit der Ehrungen überzeugt: „Mit der Verleihung von Ehrungen, den höchsten und wichtigsten Auszeichnungen der Stadtgemeinde Brixen, wird das gemeinorientierte Handeln jener Menschen öffentlich anerkannt und gewürdigt, die über Jahre und Jahrzehnte Besonderes geleistet, unermüdlichen Einsatz gezeigt und Sorge für unser Gemeinwesen getragen haben.“
Die derzeitige Gemeindeordnung sieht mit der wiedereingeführten Ehrenurkunde erneut vier Kategorien vor: die Ehrenbürgerschaft, den Ehrenring, die Ehrenmedaille und die Ehrenurkunde. Alle vier stehen Personen mit besonderen Verdiensten auf wissenschaftlichem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichem und – auch das ist neu – sportlichem Gebiet zu. Die Abstufungen sind klar definiert und im Reglement beschrieben: Die Ehrenbürgerschaft ist Personen vorbehalten, die sich „Verdienste von außerordentlicher Tragweite um die Gemeinde und die Bürger erworben haben.“ Mit Altbürgermeister Zeno Giacomuzzi, Papst Benedikt XVI. und Altvizebürgermeister Dario Stablum gibt es derzeit drei Ehrenbürger. Wer sich durch seinen „besonderen Einsatz auf wissenschaftlichem, kulturellem,
sozialem, sportlichem und wirtschaftlichem Gebiet um die Gemeinde verdient gemacht“ hat oder „sich auf diesen Gebieten einen großen Ruf erworben hat“, dem kann der Ehrenring verliehen werden. Dabei handelt es sich um einen goldenen Ring, geschmückt mit dem städtischen Wappentier, dem Lamm, und der vom Bildhauer Martin Rainer – übrigens selbst ehemaliger Träger des Ehrenrings – entworfen wurde.
„Verdienste um das Allgemeinwohl“ werden mit der ebenfalls von Martin Rainer entworfenen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Die vierte und neue Kategorie der Ehrenurkunde steht Personen zu, „die sich herausragende Verdienste um die Stadt erworben haben, jedoch nicht in Brixen geboren oder ansässig sind.“
Wertschätzung
Auch das Prozedere um die Vorschläge, die Entscheidungsfindung und die konkrete Verleihung ist geregelt. Vorschläge können von Stadt- und Gemeinderäten sowie allen Bürgerinnen und Bürgern dem Bürgermeister vorgelegt werden und müssen natürlich ausführlich und schriftlich begründet werden. Nachdem der Bürgermeister die Vorschläge überprüft und die Gutachten der Statutenkommission eingeholt hat, entscheidet der Gemeinderat in einer Sitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Ehrungen, die mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden müssen und in der Regel einmal pro Amtsperiode in einem festlichen Rahmen verliehen werden.
„Engagiertes und selbstloses Handeln für unsere Gemeinschaft ist von großer Bedeutung; mit den Ehrungen
p Engagement für andere wird in Brixen groß geschrieben und entsprechend gewürdigt
lassen sich Wertschätzung und Dankbarkeit ausdrücken. Vor allem mögen die Geehrten selbst uns allen ein Vorbild und Inspiration sein, am Wohle und Gedeihen unserer Gemeinde und ihrer Bevölkerung mitzuwirken“, so der Bürgermeister. Ihm stimmen Zeno Giacomuzzi und Dario Stablum – zwei Ausgezeichnete – unumwunden zu: Beide empfinden die Ehrenbürgerschaft als besonderes Zeichen der Wertschätzung, als Dank und nicht zuletzt auch als Bestätigung für ihr Handeln. Und so zeigt sich erneut, dass ein Gemeinwesen wie eine Stadt von Voraussetzungen, von Engagement und Tatkraft lebt, die sie nicht immer selbst schaffen kann. Gut so, dass dies angemessen gewürdigt wird.
johanna.bampi@brixner.info
Geplanter Raum für Menschen
BRIXEN: Den Stadtteil Rosslauf im Rahmen eines Stadtspaziergangs unter der Führung des Architekten Harald Pichler zu durchlaufen, bleibt im Gedächtnis. Auf dem Reißbrett geplant, punktet dieser Stadtteil durch viel Grün – und fehlende Autos.
Beim Betrachten einer europäischen Stadt auf einem Stadtplan ist das organische Wachsen leicht durch ein gewisses Chaos der Straßenanordnung zu erkennen. Geplante Stadtstrukturen sind auf dem europäischen Kontinent –etwa im Vergleich zu den Vereinigten Staaten von Amerika – eher selten, wenngleich sie in der Geschichte immer wieder vorkamen und gerade heute in vielen Großstädten auf eine urbanistisch klar durchdachte Stadtentwicklung geachtet wird. Brixens Rosslauf befindet sich diesbezüglich also in bester Gesellschaft. Wie kaum ein anderer Stadtteil in Brixen, entstand der Rosslauf nämlich nach einem genauen Planungsraster.
Die Wohnqualität im Blick
Die erste Wahrnehmung beim Spaziergang durch dieses Stadtgebiet ist das Fehlen der Autos und das viele Grün der Parkflächen, Gebüsche, Sträucher und Bäume. Die Planung des Rosslaufs wurde zwar nicht in aller Entschiedenheit umgesetzt, aber die bestimmenden Merkmale und
Vorgaben sind klar zu erkennen. Eine einheitliche Vorgabe in Bezug auf Baumaterialen, Bauformen und Wirkung der Bauten erzeugt ein Bild der Zusammengehörigkeit der Gebäude, die sich auf die 5.000 Bewohnerinnen und Bewohner im besten Fall überträgt. Das einheitliche Konzept für dieses Areal wurde von dem Architekten und Professor Othmar Barth erdacht.
Für ihn stand der Mensch klar im Mittelpunkt dieses Stadtteils: Seine Idee war es, durch eine gute Baukunst die Gemeinschaft und das Zusammenkommen der Menschen zu fördern und die Umwelt nach den Bedürfnissen der Bevölkerung zu ordnen und zu gestalten.
Dass sowohl Menschen, die im Rosslauf wohnen, als auch andere Brixnerinnen und Brixner, zum
Beispiel aus der nahegelegenen Altstadt, die Spielplätze und Grünflächen aufsuchen, spricht für sich. An einem warmen Sommernachmittag kann man schon von Weitem die Lebensfreude der Kinder und Jugendlichen vernehmen. Und die vielen Raben, die hier einen Lebensraum besetzt haben, werden von einigen als Beschützer der Parks gesehen.
Mikrokosmos Rosslauf
Architekt Harald Pichler lebt selbst seit mehreren Jahrzehnten in diesem Stadtteil. Der Rundgang mit ihm zeigte einen ehrlichen Blick von einem überzeugten RosslaufBewohner. Die Wichtigkeit einer guten Planung bei solchen Vorhaben wurde von ihm mehrmals betont. Der Mittelpunkt dieser Wohnzone wird nicht durch eine Kirche angezeigt, wie vielerorts üblich, sondern durch zwei hohe Türme. Ausgehend von diesem Mittelpunkt fällt eine Durchlässigkeit der Wege auf, die bis auf ein paar Ausnahmen eine schnelle Durchquerung zulässt sowie ein gutes Erreichen der öffentlichen
Grüne Oasen bieten Raum für Erholung und Gemeinschaft
Einrichtungen und Geschäfte durch die Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht.
Brixner 192 x 68
Im Laufe des Spazierganges wurden viele kleine Gespräche zwischen den Teilnehmenden geführt, wo ein offenes Wort oder auch manche Gerüchte ausgetauscht wurden. Somit ging vielleicht die eine oder andere von Harald Pichler vorgetragene Information unter, aber der Mehrwert war für alle Teilnehmenden gegeben. Die Einhaltung der grundsätzlichen Idee der Einheitlichkeit, zum Beispiel bei der Art und Weise
31.8. Top Jobs
der Gartenbegrenzung in Form von Zäunen oder Mauern, sorgte für eine spannende Diskussion. Vielleicht ist es aber ganz natürlich, dass auch geplante Strukturen durch die Menschen nach einiger Zeit aufgebrochen werden und sich verändern.
Eines aber ist gewiss: Durch die Erfahrung dieses Spazierganges hat sich der Blick auf diesen weniger bekannten Teil von Brixen verändert. Ein kurzes Innehalten beim Durchqueren oder ein genaueres Umschauen lohnt sich allemal! jorin.massimo.flick@brixner.info
Von April bis Juni organisierte der Verein „Heimat Brixen/ Bressanone/Persenon“ vier „Brixner Stadtspaziergänge“ durch Stufels (Hans Heiss), die Altstadt (Waltraud Kofler Engl), die Bauten südlich der Altstadt (Matteo Scagnol) und durch Rosslauf (Harald Pichler). Der „Brixner“ berichtete bereits in der letzten Ausgabe über den Rundgang mit Matteo Scagnol und nimmt dieses Mal mit dem Rosslauf ein Wohngebiet in den Blick, das von Grund auf geplant wurde.
Der Stadtteil Rosslauf von oben: Nur scheinbar verwinkelt, folgt die bauliche Umsetzung einem durchdachten Konzept
MÜHLBACH
Vinzitafel eröffnet
z Das Verteilen kostenloser Lebensmittel ist nicht nur ein Akt der Nächstenliebe, sondern angesichts Tausender Tonnen an Lebensmitteln, die täglich im Müll landen, ein Gebot der Vernunft und Nachhaltigkeit. So öffnete in Mühlbach bereits vor Jahren auf Initiative von Pfarrer Hugo Senoner eine Lebensmittelbank, die zweimal wöchentlich Grundnahrungsmittel verteilt. Vor gut einem Jahr startete Ex-Landesrätin Martha Stocker einen Anlauf, solche Lebensmitteltafeln in Zusammenarbeit mit der Vinzenzgemeinschaft landesweit zu eröffnen. Die Lebensmittelbank in Mühlbach bekam durch diese Initiative zusätzliche Unterstützung, und der Standort wurde vom Pfarrheim in die Mühl-
BRIXEN
Südtirol
gasse in die Räumlichkeiten der Frauenwerkstatt Marieta verlegt, wo nun genügend Platz ist, Lebensmittel zu lagern. Die Tafel bezieht die Lebensmittel weiterhin vom Lebensmittelgeschäft Poli sowie von der Bäckerei Stampfl und einmal monatlich von der „LandesTafel“ des Vinzenzvereins. Koordiniert wird die Tafel in Mühlbach von Armin Mutschlechner, der mit weiteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen jeden Dienstag und Freitag von 7.30 bis 8.30 Uhr Lebensmittel an die Abnehmer aus Mühlbach und die umliegenden Gemeinden verteilt. Bei manchen ist eine gewisse Scham spürbar, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, „aber sie sind nicht nur Hilfsempfänger, sondern
meets Bayern
z Die Städtepartnerschaft Brixen–Regensburg hat Vorbildcharakter: Seit ihrer Etablierung 1969 finden
jedes Jahr gegenseitige Besuche und Aktionen statt, um diese jahrzehntelange Freundschaft zu
Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal suchen für den achtmonatigen Landeszivildienst Frauen und Männer zwischen 18 und 28 Jahren, die Menschen mit Behinderung, psychischer Krankheit oder Suchtproblemen sowie Frauen und Senioren unterstützen. Ansuchen bis zum 19. August 2022.
tragen gleichzeitig dazu bei, die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren“, sagt der Zentralratspräsident der Vinzenzgemeinschaft, Josef Haspinger. Insofern leisten sie indirekt einen positiven Beitrag für die Gesellschaft. Die Firma Mastertent aus Schabs unterstützt mit ihren Mitarbeitern die Initiative auf besonders kreative Weise: Ab Herbst können die Mitarbeiter ehrenamtlich bei der
Vinzitafel Dienst leisten, und der Arbeitgeber wiegt die Leistungen seinerseits mit Spenden an wohltätige Organisationen auf. Unterstützt wurde die Initiative auch mit Arbeits- und Materialspenden von der Tischlerei Wieland aus Spinges sowie der Firma Konrad Lanz aus Mühlbach. Im Bild: Vertreter der Gemeinden, der Vinzenzkonferenz und der Frauenwerkstatt Marieta av
feiern und am Leben zu halten. Eine besondere Veranstaltung führte die Brixner Bürgerkapelle kürzlich mit dem weltbekannten Knabenchor „Regensburger Domspatzen“ zusammen: Im prunkvollen Innenhof des Thon-Dittmer-Palais in Regensburg spielten die Brixner gemeinsam mit dem Chor unter dem Motto „Südtirol meets Bayern“ ein abwechslungsreiches Konzert mit Stücken wie „Verleih uns Frieden“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauss. „Für uns Musikanten war dieses Konzert sicher einer der
Der Jugenddienst Brixen hat im Juni mehr als zehn Aktivitäten verzeichnet. Bei den verschiedenen Angeboten konnten Jugendliche aller Altersgruppen ihre Fähigkeiten und Interessen erproben. Eine Hauptaufgabe war außerdem die Vernetzung, die weiter gestärkt werden konnte.
Höhepunkte in diesem Jahr, denn wer hat schon die Möglichkeit, mit den weltberühmten Regensburger Domspatzen aufzutreten?“, freut sich Nathan Vikoler. Am Folgetag spielte die Brixner Bürgerkapelle im Rahmen des Ostengassenfests noch ein Stadtkonzert. Organisiert wurde das Gemeinschaftskonzert von Stadträtin Bettina Kerer, die selbst aktive Musikantin bei der Bürgerkapelle ist. „Ich freue mich, dass wir dieses hochkarätige Konzertwochenende auf die Beine stellen konnten, das für uns alle ein besonderes Erlebnis war“, so Kerer. av
Für ihre Forschungsarbeit im Fach Geschichte an der Universität Wien sucht Lisa Settari lesbische und bisexuelle Frauen (Jahrgang 1973 und älter) in Südtirol, die ihr von ihren Erfahrungen erzählen. Die Teilnehmerinnen bleiben anonym. Kontakt: lisasettari@ gmail.com, Tel. 349 1255910.
„Urteil des Staatsrats doppelt positiv!“
PETER BRUNNER, Bürgermeister von Brixen, über das Urteil des Staatsrats zur Beauftragung von André Heller zur Gestaltung des Hofburggartens – und wie es nun weitergehen wird.
Herr Bürgermeister, sind Sie nun erleichtert?
Absolut! Das Verwaltungsgericht in Bozen hatte ja 2020 den Rekurs der Architektenkammer angenommen, worauf die Gemeinde gegen das Urteil beim Staatsrat rekurriert hat. Der Staatsrat hat der Gemeinde nun in allen Punkten recht gegeben. Das ist doppelt positiv: Einerseits können wir jetzt endlich an die Realisierung herangehen, und andererseits war es aber auch wichtig, die Bestätigung zu bekommen, dass wir in der Prozedur korrekt gehandelt haben, nachdem der Gemeinderat ohne Gegenstimme beschlossen
hatte, Heller mit der Gestaltung des Hofburggartens zu beauftragen.
Und jetzt?
André Heller kann mit unseren Technikern nun die künstlerische Gestaltungsplanung angehen – in Abstimmung mit dem Denkmalamt, der Laimburg und der Hofburg. Mir ist aber wichtig, dass wir, sofern mit dem Grundkonzept kompatibel, auch im Dialog gute Vorschläge aus der Bevölkerung aufnehmen. Erste Arbeiten zur Bodensanierung kann man in den nächsten Monaten schon angehen; sobald die Planung abgeschlossen ist, werden die Arbeiten Schritt für Schritt ausgeschrieben.
Welches Ziel verfolgt die Gemeinde mit dem Projekt?
Wie im damaligen Gemeinderatsbeschluss festgelegt, soll es ein Garten für die Brixner werden. Ziel ist es, in drei oder vier Jahren der Bevölkerung und dem Gast einen Rückzugsort im Sinne von Natur und Nachhaltigkeit zu schenken; dieses Projekt trifft im Grunde den Zeitgeist. Wir wollen Brixen noch grüner machen, und das wird uns unter anderem mit dem Hofburggarten, dem Flachufer im Norden, dem Stadtpark in der Zone Priel, den neugestalteten Rappanlagen und dem Sport- und Freizeitpark in Milland auch gelingen. willy.vontavon@brixner.info
BRIXEN
Gesang macht gute Laune
z Vom 26. Juni bis zum 2. Juli fand im Vinzentinum in Brixen die Kindersingwoche „Good Vibrations – Ein Sommermusical“ statt, an der 34 Kinder teilnahmen und dabei bewiesen, dass Gesang gute Laune macht. Unter der Leitung des Musikers Michael Feichter und mit der Unterstützung eines Referententeams für Gesang, Schauspiel und Choreografie studierten die Kinder in nur einer Woche ein gesamtes Musical ein. Der rote Faden, der das Musical durchzog, war eine „TikTok“-Challenge: Wer schafft es, mit einem Lied die bedrückende Stimmung, die in der Gesellschaft herrscht, zu verbessern? Dafür erarbeiteten die jungen Talente mit Unterstützung einer Band Rap-, Pop- und Gospelsongs, die dann am 2. Juli präsentiert wurden. Bei der abschließenden
Musical-Show überzeugten die Kinder sowohl mit ihren Stimmen als auch mit ihren Liedern, die von einem Klavier begleitet wurden. Die einfachen und ehrlichen Liedtexte beeindruckten das Publikum besonders und zeigten, dass das Leben zwar nicht immer schön ist, man aber trotzdem fröhlich sein kann. Auch Margareth Greif, die Obmannstellvertreterin vom Südtiroler Chorverband, war von der Musicalshow und den vielen Talenten begeistert und dankte den Eltern, die ihren Kindern eine sinnvolle Sommerbeschäftigung ermöglicht hatten. Den Kindern gab sie auf ihrem Weg mit: „Hört nie auf zu singen!“ – ein passender Leitsatz, um die Kindersingwoche in Brixen abzuschließen. Im Bild: Die Teilnehmenden der Kindersingwoche. lt
MÜHLBACH/VALS
Doppelte Einweihung
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Im modernen Bürogebäude in der Brennerstraße 28 in Brixen ist ab sofort ein Bürolokal in der zweiten Etage beziehbarmit einer Fläche von 70 m², allen Anschlüssen für eine zeitgemäße Bürotätigkeit, Aufzug und eventuell zwei Stellplätzen in der Tiefgarage. Das Bürolokal befindet sich in sehr attraktiver Lage mit direkter Anbindung zum Radweg und kurzen Wegen in die Brixner Altstadt und bietet somit ideale Voraussetzungen für Dienstleistungsbetriebe oder freiberufliche Bürotätigkeiten.
Für Informationen und Lokalaugenscheine: Tel. 335 6820830
z Die Freiwillige Feuerwehr und die Musikkapelle Vals freuten sich unisono, als es Mitte Juni gleich zwei Anlässe zum Feiern gab. Gemeinsam mit diversen Ehrengästen wurde bei einem Festakt das neue Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr (im Bild) sowie die neue Fahne der Musikkapelle Vals feierlich eingeweiht. Der VW Amarok ersetzt ein über 40 Jahre altes Fahrzeug und ermöglicht es der Freiwilligen Feuerwehr, auch ungünstig gelegene Einsatzorte schnell und sicher zu erreichen. Der Bezirksfeuerwehrpräsident Brixen/Eisacktal, Albert Tauber, würdigte während der Festlichkeiten den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren und sprach den Wunsch aus, dass das neue
Geländefahrzeug möglichst selten zum Einsatz kommen müsse, und wenn trotzdem ein Einsatz anstünde, die Mitglieder wieder gesund und sicher zu ihren Familien zurückkehren mögen. Die neue Fahne der Musikkapelle wurde ebenfalls gesegnet, und Pepi Ploner, der neugewählte Obmann des Verbands Südtiroler Musikkapellen, wünschte den Valser Musikantinnen und Musikanten „viel Freude und Zusammenhalt; möge die neue Fahne stets als ein Symbol der Tradition unserer Gesellschaft getragen werden.“ Im Anschluss ehrte Ploner gemeinsam mit Bezirksobmann Bernhard Kasseroler langjährige Musikanten der Musikkapelle Vals. av
Foto:
FELDTHURNS
Themen, die bewegen
z Wichtige Fragen der Gegenwart mit der Öffentlichkeit zu teilen und dabei die Erfahrungen und das Wissen von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammenzuführen – das war und ist das Ziel der Summer School Südtirol, die heuer bereits zum achten Mal auf Schloss Velthurns stattfindet und von der Schriftstellerin und Theaterautorin Maxi Obexer gegründet wurde. Unter dem Titel „Trauma & Drama. Wenn die Wunden weitergehen und die Zukunft nicht beginnt“ stehen vom 21. bis zum 26. August täglich Vorträge, Gespräche, Konzerte, Lesungen und Buchvorstellungen auf dem Programm, die bei freiem Eintritt zugänglich sind. „Das Thema ist sehr präsent“, betont Maxi Obexer, und sie verweist zum Beispiel auf die erschreckende Zunahme von häuslicher Gewalt gegenüber
Frauen während der Pandemie. Sie ist davon überzeugt, „dass wir sowohl als Individuen als auch als Gesellschaft nur weiterkommen, wenn wir Muster aus der Vergangenheit analysieren.“ Denn: Schmerzhafte Erfahrungen, Leid, Unrecht und Gewalt haben Folgen für die Gegenwart. Internationale und Südtiroler Expertinnen und Experten, darunter die Historikerin Irene Kacandes, die Ärztin Monika Hauser und die Molekularbiologin Jennifer Berger, präsentieren aktuelle Ergebnisse der Gewaltforschung, thematisieren die geschlechtsspezifische Weitergabe von Traumata an die nachfolgende Generation und geben einen Einblick in das noch relativ junge Fachgebiet der Epigenetik. Lesungen zeitgenössischer Autorinnen und Autoren ergänzen das interdisziplinäre Programm. job
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PORTRAIT: Wenn jemand die Bezeichnung „Rampensau“ verdient, dann ist das GIANLUCA IOCOLANO, Schauspieler, Moderator und Entertainer italienischer Muttersprache, der mit seinem neuesten Programm „Io.co. Show“ am 5. August im Tschumpus einmal mehr sein komödiantisches Talent versprühen wird.
Wer die Theaterszene in Brixen kennt, stößt früher oder später auf Gianluca Iocolano, der wandelbar wie ein Chamäleon in die verschiedensten Rollen schlüpft. Seriöser Moderator oder gewitzter Showmaster? Kein Problem für „Ioko“, dem eine gute Portion Exhibitionismus im Blut liegt. Eine Karriere im Rampenlicht hatte er schon als Knirps im Auge, gab er doch bei Einladungen seiner Eltern Witze zum Besten, „perchè lo sapevo fare bene“, grinst Iocolano. Das Gespräch im Tschumpus will er doch lieber in seiner Muttersprache Italienisch führen. Er erzählt aus seinem Leben locker und lässig, nicht arrogant, eher augenzwinkernd selbstironisch.
Was Mafiosi speisten
Seine Leistungen in der Schule waren bescheiden – lieber machte er den Klassenkasper. Natürlich hat er nach der Oberschule daran gedacht, die „Accademia di Arte Drammatica“ zu besuchen, aber der Gedanke hat sich schnell zerschlagen – der finanzielle Aufwand wäre für seine Familie nicht zu stemmen gewesen. Gianluca denkt gar nicht ans Aufgeben, „speravo di poter fare tutte e due le cose.” Er arbeitet in Vollzeit sechs Jahre lang im „Centro Giovani Connection“ und verwirklicht Theaterprojekte und Kooperationen mit anderen Kulturvereinen. In der Folge schafft er es, am Teatro Stabile anzudocken, wo er mit bekannten Schauspielerinnen, Schauspielern und Regisseuren wie Flora Sarubbo und Roberto Cavosi zusammenarbeitet, Workshops besucht und Regieassistenzen mitmacht. Er agiert nicht nur auf der Bühne; er packt überall an, wo Not am Mann ist, an der Kasse oder im Abo-Verkauf, er ist sich für nichts zu schade. Durch einen gewonnenen Wettbewerb von Weigh Station hat der Schauspieler 2018 ein ungewöhnliches Theaterprojekt mit Diletta La Rosa entwickelt. Bei „Cena nostra“ erzählten die zwei, der Schauspieler und die Schauspielerin, in Privathäusern Geschichten über die Mafiosi und kochten jene Gerichte, die diese gegessen hatten, als über das Schicksal ihrer Opfer entschieden wurde. Dieses Projekt passte perfekt zu Iocolano, denn er kocht leidenschaftlich gern. Er bereist gern Metropolen, wo er in den angesagtesten Restaurants mit Michelin-Sternen nobel speist und sich Anregungen für seine Kochkünste holt.
Kabarett im Blut
In der Szene bekannt geworden ist er wegen der erfolgreichen Kabarettshow, „Cababoz“. Die Mitglieder (mit Emanuele Colombi ist ein weiterer Brixner dabei) ziehen alles und jeden aus Politik und Gesellschaft durch den Kakao und touren seit zehn Jahren durch die Lande. Beim Teatro Stabile nimmt er den Hut; er will nicht nur hinter der Bühne arbeiten, sondern vor Publikum auf der Bühne stehen. Er bleibt engagiert, leitet landesweit Projekte, Kinder und Jugendliche immer im Fokus; so war er für viele Jahre Animateur in den Sommercamps. Im Astra arbeitete er an den Leitlinien mit, im Don Bosco war er bereits als 18-Jähriger Vorstandsmitglied, „e adesso sono nel Vorstand
di Theakos“, verkündet er triumphierend. Er ist eben ein Tausendsassa, der seine Finger überall im Spiel hat. Man hat den Eindruck, dass er sich köstlich amüsiert, einen Part in dieser deutschsprachigen Blase zu haben. So spielt er zum Beispiel Hockey, als einziger Italiener unter Deutschen, was ein gewisses Spaßpotential birgt. Sein nicht ganz fehlerfreies Deutsch hat ihn jedenfalls nie daran gehindert, seine Passion auszuleben. „Georg Kaser hatte mich bei ‚Cababoz‘ als radebrechenden Helmuth gesehen und hat mir sofort ein Angebot gemacht, bei seiner Tschumpus-Produktion mitzuwirken“, erzählt er. In „Grand Hotel Tschumpus“ war Ioko 2019 der willige Hotelboy Bobby, und seither setzt er „Akzente“ als naiver Loverboy in diversen Kostümierungen.
Mit Fliege und Mikrofon unterwegs
Und wieder ist es dem Kabarett „Cababoz“ geschuldet, dass auch das Fernsehen auf den redegewandten Comedian aufmerksam wurde. Seitdem überrascht der 34-Jährige seine Fans in der Rolle des Moderators im schicken Anzug beim Privatsender Video 33, wo er seriösen Journalismus beim morgendlichen Pressespiegel betreibt. Für „Passpartù cultura“ (Rai Alto Adige) betreut
„ Ich liebe die Satire, ich liebe es, über mich selbst zu lachen oder andere zum Lachen zu bringen“
Gianluca Iocolano, Entertainer
er das Format „Teddy“, wo er über verschiedene Gegebenheiten berichtet, vom Männerchor bis zum Biobauern. Ein besonderer Clou ist die „Io.co.Show“, eine Idee, die im Keller der Dekadenz geboren wurde. Abgekupfert hat Ioko das Format von der „Late Show with David Letterman“, von der er schon als 12-Jähriger total fasziniert war. Es ist eine witzige, zweisprachige Mischung aus Comedy und Late-Night-Show mit Musik von Roberto Tubaro und mit besonderen Gästen, bei der Iocolano dem Südtiroler Establishment auf den Zahn fühlt, frech, aber nicht gemein und vor allem mit präzisen Hintergrundinformationen zur aktuellen Lage.
t LEBT SEINE PASSION: Frech, aber nicht gemein fühlt
Iocolano dem Südtiroler Establishment auf den Zahn
Die dritte Ausgabe der Show gibt es am 5. August im Tschumpus, wo Ioko in Hochform mit seinen Gästen Laura Letrari und Don Paolo Renner „plaudern“ wird. „Ich liebe die Satire! Ich liebe es, über mich selbst zu lachen oder andere zum Lachen zu bringen“, schmunzelt der Entertainer, der sich nichts sehnlicher wünscht, als die „Io.co Show“ auf nationaler Ebene aufzuführen.
IN MEMORIAM
Im Dienst der Diözese
z Mit allen vier Bischöfen der Diözese Bozen-Brixen arbeitete Josef Matzneller zeit seines Lebens aufs Engste zusammen – zunächst als Bischofssekretär, später als Generalvikar. Matzneller wurde 1970 in Rom zum Priester geweiht. 1975 schloss er sein Studium der Philosophie und Theologie an der Universität Gregoriana mit dem Lizenziat ab und kehrte nach Südtirol zurück, wo er Privatsekretär von Bischof Joseph Gargitter wurde. Nach sieben Jahren als Kanzler am Bischöflichen Ordinariat (1989 bis 1996) folgte er 1996 Josef Michaeler als Generalvikar und hatte dieses Amt bis 2016 inne. Sowohl nach dem plötzlichen Tod von Bischof Wilhelm Egger als auch nach dem Rücktritt von Bischof Karl Golser stand Matzneller als Diözesanadministrator der Diözese vor. Er war außerdem von
1993 bis 1996 geistlicher Assistent der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen. Papst Franziskus ernannte Matzneller zum Monsignore – eine ganz besondere Ehre, war doch dieser päpstliche Ehrentitel in der Diözese Bozen-Brixen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht mehr vergeben worden. Bischof Ivo Muser verlieh ihm 2014 die Diözesanmedaille. Besondere Beziehungen zu Brixen unterhielt der gebürtige Aldeiner als Kanonikus und Domprobst (seit 2009), als Präsident der Stiftung „Hofburg Brixen“ (seit 2017) und als Ehrenmitglied des Absolventenvereins „Die Vinzentiner“. Am 20. Juli starb Josef Matzneller im Alter von 77 Jahren an den Folgen von Covid-19. Seine letzte Ruhe findet er in der Arkade des Domkapitels im Friedhof von Brixen. job
RODENECK/MÜHLBACH
Neue Seelsorger
z In den kommenden Wochen werden einige vom Diözesanbischof Ivo Muser getroffene Personalentscheidungen in Kraft treten. Dazu gehört die Ernennung des Priesters Fabian Tirler (im Bild), zum Seelsorger der zukünftigen „Seelsorgeeinheit Rodeneck“, deren Name im Gespräch mit den betreffenden Pfarreien noch endgültig festgelegt werden soll. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss der autonom bleibenden Pfarreien Rodeneck, Mühlbach, Meransen, Vals, Spinges, Niedervintl, Obervintl, Weitental und Pfunders. Dort wird Tirler Aushilfe leisten, indem
Bürgermeister Peter Brunner gratulierte Schwester Walburga im Namen der Gemeinde persönlich zu ihrem 100. Geburtstag. Gemma Rossetto feierte ihren 102. Geburtstag. Auch ihr wurden vom Bürgermeister und dem Vizebürgermeister Ferdinando Stablum Glückwünsche überbracht.
er beispielsweise die heilige Messe am Sonntag zelebrieren und für geistliche Gespräche zur Verfügung stehen wird. Zum 1. Oktober wird Tirler außerdem der neue Kanzler der Diözese und der Pfarrseelsorger von Mühlbach, wo er mit den Befugnissen und Vollmachten eines Pfarrers wirken wird. Ebenfalls ab 1. Oktober wird Pfarrer Peter Irsara, derzeit Pfarrseelsorger von Weitental und Pfunders und Pfarrer von Rodeneck, Meransen und Vals, als Pfarrer der zwei letztgenannten Pfarreien entpflichtet und zum Pfarrseelsorger von Meransen, Vals und Spinges ernannt. Damit
stehen ihm künftig Personen aus den jeweiligen Pfarreien für die Ausübung bestimmter Aufgaben im Bereich der Seelsorge und der Verwaltung zur Seite. Hugo Senoner soll ab 1. Oktober von seiner ursprünglichen Aufgabe als Pfarrer von Mühlbach und Spinges entpflichtet werden und wird zum Seelsorger der genannten Pfarreien. lt
Der ASV Schabs ernannte kürzlich Paul Gasser, Roland Unterkircher, Anton Unterkircher, Günther Ploner, Florian Gasser, Peter Reinthaler, Josef Mayrhofer, Antonio Scorrano, Josef March, Andreas Passler und Josef Rogen zu Ehrenmitgliedern; Siegfried Oberhuber zum Ehrenpräsidenten.
Der Domchor Brixen ehrte langjährige Sängerinnen und Sänger: Barbara Pasqualoni (20 Jahre), Stefan Huber (30 Jahre), Agnes Lercher (40 Jahre) und Pius Sottara (50 Jahre). Maria Steinwandter und Michael Pattis erhielten den goldenen Ehrenring für 25 Jahre.
Foto:
Oskar
Zingerle
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Ooopsmein Hoppala
Thomas Vonmetz, Moderator und Filmemacher
„Neun Mal!!“
Mein peinlichster Moment war, als wir eine der ersten Ausgaben von „Toms Kellershow“ aufzeichneten, die ich moderieren darf. Ich war wie immer gut vorbereitet, wusste durch meine Moderationskärtchen genau, was ich an jedem Moment sagen wollte. Licht aus – Spot an! Die Kellerkapelle spielt die Erkennungsmelodie, ich betrete die Bühne, das Publikum applaudiert, und ... nach dem ersten Satz kommt ein fataler Versprecher. Die Aufnahme wurde natürlich gestoppt, ich verlasse wieder die Bühne, Licht aus – Spot an! Die Kellerkapelle spielt zum zweiten Mal die Erkennungsmelodie, ich betrete die Bühne, das Publikum applaudiert, und ... der Versprecher passiert mir an derselben Stelle ein zweites Mal. Es war offensichtlich nicht mein Tag, denn der Fauxpas geschah sage und schreibe neun Mal – NEUN MAL! Ich wäre am liebsten im Boden versunken, aber Gott sei Dank war das Publikum wieder einmal extrem lieb, hatte offensichtlich Mitleid mit dem schwitzenden Moderator, und der Applaus wurde sogar von Mal zu Mal stärker.
Leser kochen für Leser
Melanzane alla Parmigiana
> Zutaten
3 Melanzane
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
500 g Tomatensoße
150 g Parmesan
250 g Mozzarella
Olivenöl, Salz, Pfeffer, Oregano
> Zubereitung
Zwiebel und Knoblauchzehe klein hacken und im Öl goldbraun braten, dann die Tomatensoße hinzugeben. Diese mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen und auf geringer Flamme köcheln lassen. Die
Melanzane längs in Scheiben schneiden, salzen und pfeffern und anschließend für etwa 20 Minuten bei 180 Grad Oberund Unterhitze in den Ofen geben, bis sie goldbraun sind. Den Parmesan reiben und den Mozzarella in kleine Stücke schneiden. Anschließend in eine Auflaufform abwechselnd Tomatensoße, Melanzanescheiben, Mozzarella und Parmesan geben. Zum Schluss das Ganze für etwa 40 Minuten bei 180 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen geben – und dann genießen!
Gutes Essen macht die „Brixner“-Praktikantin Lena Thielemann einfach glücklich. Deshalb darf ihre Lieblingsspeise in einer ereignisreichen Woche nicht fehlen – ein Gericht, das den Alltag stets verbessert!
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Wahlkrampf
„Yes! Wir haben wieder Wahlkampf!“, jubiliert der Franz, während er zur Feier des Tages einen Franciacorta köpft, „aber leider ist der Wahlkampf diesmal nur sehr kurz, ein paar Wochen eben“, worauf er uns nur sehr wenig des Flascheninhalts gönnt, „das ist nicht gut.“ Na ja, sag ich, mir ist ein kurzer Wahlkrampf lieber, in Zeiten wie diesen, in denen die Wähler offensichtlich sogar auf die dümmsten Botschaften der Populisten reinfallen. „Mei“, sagt die Frieda, „habt ihr den Matteo gesehen im Fernsehen? Wie er mit Dackelaugen von den problemi delle famiglie a kasa kon le bollette luce e gas spricht, und früher in Rente kann ich auch wieder gehen, und überhaupt wird er mir persönlich 5.000 Euro überweisen, wenn ich das richtig verstanden hab, nicht una tantum, sondern jeden Tag! Mei“, sagt die Frieda, „der denkt halt noch an uns arme Schlucker, und ganz zufällig sitzt er vor einer Wand mit Heiligenbildern und einem Kruzifix. Mei“, sagt die Frieda verzückt, „und jetzt postet er wieder, dass die Ausländer immer aggressiver werden, da ist man ja seines Lebens nicht mehr sicher, und, mei, schau, da ist auch eine Madonna hinter seinem Rücken, was soll da noch schiefgehen, jedenfalls habe ich den Draghi nie gesehen mit einer Madonna hinter seinem Rücken. Oder soll ich doch diese ... diese ... wia hoaßt se la glei? Meloni wählen? Äh, lieber nicht, die schreit immer so. Oder doch wieder die Tschinkue Schtelle?“ Franz schaut mich an, ich schau ihn an. Wir geben auf. Italien ist verloren. Die Welt geht unter. Es gibt keine Hoffnung.
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„Adler war Gefallenendenkmal“
Ein Leserbrief zum Bericht „Über Morde und Kleinode“, „Brixner“ Nr. 389, S. 4
Hartmuth
Staffler, Präsident des Geschichtsvereins Brixen
Der Bericht über die Brixner Stadtspaziergänge unter dem seltsamen Titel „Über Morde und Kleinode“ strotzt derart von Fehlern, dass ich mich als Präsident des Geschichtsvereins Brixen und Freund der Brixner Stadtgeschichte gezwungen sehe, einige Richtigstellungen der ärgsten Fehler vorzunehmen. Angeblich haben, so wird der Architekt Matteo Scagnol zitiert, vor 150 Jahren „die damaligen Herrscher“ am Platz der heutigen Tourismusgenossenschaft einen „wuchtigen Adler“ aufstellen lassen. Die Habsburger hätten damit ihr Insignum der Macht – in Stein gemeißelt –aufgestellt, um den Besuchern der Stadt zu verstehen zu geben, wer politisch der Herr im Haus war. Dies ist eine rein faschistische Neuinterpretation der Geschichte. Tatsächlich haben nicht die Habsburger den Adler
als Symbol ihrer Macht aufstellen lassen, sondern die damals noch demokratisch gewählte Gemeindeverwaltung hat den Adler als Gefallenendenkmal errichtet. Er war nicht aus Stein, sondern aus Holz und stammte aus der Werkstatt des berühmten Grödner Künstlers Josef Moroder-Lusenberg. Gegen eine Spende für die Kriegsfürsorge konnte jeder einen Nagel in das hölzerne Kunstwerk schlagen. Das Denkmal wurde am 17. August 1917 eingeweiht. Nach dem Krieg wurde es, wie alle unsere Kriegerdenkmäler, die sich nicht in einem Friedhof oder in einer Kirche befanden, von den Faschisten zerstört. An seiner Stelle wurde der Pavillon für die damalige Kurverwaltung errichtet und am 5. November 1939 vom faschistischen Präfekten Mastromattei seiner Bestimmung übergeben. Vollkommen falsch ist auch die Aussage von Matteo Scagnol, wonach die Habsburger auf Grün wenig Wert gelegt hätten. Die Habsburger haben zahlreiche Parkanlagen errichtet und dem Volk zugänglich gemacht. In Brixen bestimmten aber nicht die Habsburger, sondern gewählte Bürgermeister wie zum Beispiel Otto von Guggenberg das Geschehen. In seiner Amtszeit (1903–1913) wurden in Brixen mehr als 20.000 Bäume gepflanzt. Fast alle Grünanlagen, die Brixen hat, gehen auf diese Zeit zurück. Es blieb den Faschisten vorbehalten, aus politischem Wahn den Grünbestand der Stadt zu reduzieren. Nachdem sie in dem von Italien besetzten Teil Sloweniens sich bemüht hatten, die den Slowenen heilige Linde auszumerzen, übertrugen sie diesen Hass auch
auf Südtirol und fällten alle erreichbaren Linden – so auch die sogenannte Kaiserlinde vor der Bezirkshauptmannschaft.
Anm. d. Redaktion: Werter Herr Staffler, zunächst freut es mich, dass Sie meinen Artikel gelesen haben. Vielen Dank. Als Autorin übernehme ich selbstverständlich die volle Verantwortung. Zu den von Ihnen inkriminierten Textpassagen: „in Stein gemeißelt“ ist eine gängige Redewendung, „etwas steht als unverrückbar fest, ist unveränderlich“. Diese Aussage bezieht sich also nicht auf das Material, aus dem der Adler war. Den Adler bezeichne ich als „Eisenadler“ – in der Tat wurde er „Adler in Eisen“ genannt. Da haben Sie vollkommen recht. Nur ist zwischen diesen beiden Bezeichnungen kein gravierender semantischer Unterschied. Der weiters beanstandete Nebensatz „auf viel Grün legten die Habsburger wenig wert“ bezieht sich auf die Aussage des unmittelbar vorgehenden Satzgliedes, „Pavillon, mit Säulen und schmiedeeisernem Geländer“. Dies ist eindeutig durch das Semikolon gekennzeichnet, das zwischen beiden Satzgliedern sehr bewusst platziert wurde. Womöglich liegt hier der Hase im Pfeffer? Ich bin nach alter Münchner Journalistentradition vor über 30 Jahren beim „Münchner Merkur“ und bei der „Süddeutschen Zeitung“ ausgebildet worden. Wir alle lasen noch Wolf Schneider, der die Satzzeichen würdigte wie kaum ein anderer. Und das Semikolon ist ein wunderbares Ding, ist es doch auf der Ebene der Kohäsion ein klares Signal, dass hier etwas nicht so abrupt endet wie bei einem Punkt, sondern zwei Satzglieder in syntak-
Leser
tischer wie semantischer Hinsicht eng miteinander verbunden sind. Es geht im Text um nicht weniger, aber auch nicht um mehr als um die Bemerkung, dass sich neben und um den Pavillon herum damals nicht sehr viel Grün befunden hat. Zur Sicherheit haben wir dem Text noch das dazugehörige Foto beigefügt. Diese Aussage wiederum bezog sich auf den Einstieg in meinen Artikel, nämlich die „mächtige Platane vor dem Pavillon der Tourismusgenossenschaft“, von deren Existenz man sich jederzeit überzeugen kann, denn dieser Baum steht noch da. Er bietet ein „Mehr an Grün“, als wir auf dem Foto von dem Pavillon vor über 100 Jahren erkennen können. Auch die eingefügte Unterüberschrift „Vom Adler zum ‚Tree Hugger‘“ verdeutlicht nochmals, gleichsam in dreifacher Absicherung, die Aussage der ersten beiden Absätze. Sie monieren zwölf Worte in einem Artikel, der insgesamt etwa 1.200 Wörter umfasst, gerade mal ein Prozent meines Textes. „Vor Fehlern strotzen“? Ist das Artikelchen nicht eher ein sprichwörtlicher Spatz, auf den Sie da mit Kanonen ballern?
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen
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Sind die neuen Radspuren zwischen Mittelanschluss und Auenhausbrücke eine gute Idee?
THOMAS SCHRAFFL, Stadtrat für Mobilität in Brixen:
„Wollen den Fahrrädern jetzt schon mehr Raum geben“
Der Hintergrund:
Ein paar weiße Streifen und rot bemalte Flächen waren in Brixen in den vergangenen Wochen in aller Munde: die neuen Radspuren zwischen Mittelanschluss und Auenhausbrücke. Erfüllen sie ihren Zweck?
Ich darf daran erinnern, dass die wichtigste Erkenntnis des in einem breiten partizipativen Prozess erarbeiteten nachhaltigen urbanen Mobilitätsplans („PUMS“) die Stärkung der Fahrradmobilität war. Wir wissen, dass das Fahrradwegenetz in Brixen noch verbessert werden muss, weshalb wir den „BiciPlan“ in Auftrag gegeben haben. Die Techniker werden uns bis Ende des Jahres für das gesamte Stadtgebiet einen Vorschlag für die Verbesserung der Fahrradmobilität mit Radwegen und -parkplätzen präsentieren, der dann diskutiert und beschlossen werden wird. Natürlich hätten wir auf den „BiciPlan“ warten können, aber andererseits stehen ständig Asphaltierungs- oder andere Arbeiten an einigen Straßen an, und da erschien es mir sinnvoll, jene Straßen, an denen jetzt gearbeitet werden muss, von den Planern vorab analysieren zu lassen: Können wir den Fahrrädern jetzt schon mehr Raum geben? Außerdem wollen wir an der Hauptachse die Geschwindigkeit der Autos reduzieren, damit die Lebensqualität der Anrainer verbessert wird, und schließlich verfolgen wir ja auch das Ziel, die Hauptachse zu beruhigen – und das erreichen wir am besten, wenn die Westumfahrung für den PKW-Verkehr attraktiver ist als die Hauptachse. Das ist auch der Grund, warum demnächst die Geschwindigkeit auf dieser Strecke auf 30 km/h beschränkt wird. Das Konzept ist stimmig, weltweit tausendfach erprobt; es zwingt alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Vorsicht, was automatisch zu einer Reduktion der Geschwindigkeit und zu mehr Lebensqualität führt.
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ANTONIO BOVA, Gemeinderat der Giorgia Meloni Fratelli d’Italia: “Una scelta affrettata dell’amministrazione comunale”
NEIN
Tutti vogliono più bici che auto, e la creazione della nuova segnaletica e la relativa pista ciclabile a mio avviso è una scelta affrettata dell’amministrazione comunale. Dopo l’approvazione del PUMS, si è scelto di incentivare le piste ciclabili, ma ad oggi ancora non c’è un piano complessivo della rete ciclabile cittadina. Pertanto questo primo intervento è da ritenersi “una prova” che, come altre scelte della giunta sulla mobilità, potrebbe rivelarsi fallimentare. Infatti, sulla nuova pista ciclabile i primi ad avere poca sicurezza sono proprio i ciclisti, sia per la larghezza irregolare della ciclabile, che si va a stringere pericolosamente in prossimità delle curve, sia perché vicino alle rotonde, la pista ciclabile si blocca improvvisamente, lasciando il ciclista privo di spazi segnalati a lui dedicati. Quello che però mi lascia ancor di più perplesso sono le due “chicane” lungo via Peter Mayr, che dovrebbe mandare in confusione l’automobilista, facendo rallentare la velocità del suo veicolo, ma che in realtà viene superato andando semplicemente dritti. Anche perché con la nuova pista ciclabile si sono volutamente portate le biciclette su una via dotata di due sottopassi ciclabili e che essendo sull’asse ovest-est è poco frequentata da ciclisti e pedoni. Il tutto per “punire” gli automobilisti. Prima di realizzare interventi sul tratto della ex SS12 bisognerebbe attendere il completamento della circonvallazione, della bretella sud, in questo modo da avere una chiara visione del traffico in città.
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UMFRAGE: Das Radwegenetz in Brixen wird ausgebaut und sicherer gemacht. Ein konkretes Beispiel sind die kürzlich umgesetzten Radfahrstreifen vom Mittelanschluss bis zur Auenhausbrücke.
Wie wird diese Neuerung von der Bevölkerung angenommen?
„Ich habe die neue Spur gerade zum ersten Mal ausprobiert, und es hat alles gut funktioniert!“, sagt Peter Lafogler, der viel mit dem Rad fährt. „Sicher muss man erst schauen, wie sich diese Verkehrsregelung auf lange Sicht hin entwickeln wird.“ Sein erster Eindruck ist aber durchwegs positiv, und er ergänzt: „Aufpassen muss man als Radfahrer ohnehin immer.“
„Als vor Kurzem ein Bus an mir vorbeifuhr, habe ich den Luftzug sehr stark gespürt“, erzählt Martha Corradini von einer eher unangenehmen Erfahrung. „Deswegen bin ich skeptisch: Bei Gegenverkehr wird es für einen Bus sehr eng, und er weicht dann notgedrungen auf die Radspur aus. Die Stadtregierung hat viel Gutes umgesetzt, hier hat sie mich aber noch nicht überzeugt.“
„Dass Brixen sich für die Fahrradfahrer interessiert und sie schützt, ist positiv. Als Autofahrer war es anfangs irritierend, besonders mit diesen ‚Zeichnungen‘ mittendrin – da müsste man fast Slalom fahren“, schmunzelt Hans Huber. „Der Radfahrstreifen ist ziemlich breit; als Autofahrer fühlt man sich etwas eingeengt.“
„Hier in der Dantestraße ist die Radspur fast ein bisschen ‚kriminell‘“, lacht Luisa Seehauser Schwitzer. „Ich habe sie noch nicht ausprobiert. Die Autos sind doch noch schnell unterwegs. Auch in der Carduccistraße wurden Radspuren eingezeichnet, und die Autos müssen ausweichen. Ich finde es aber in Ordnung, dass für die Fahrradfahrer etwas getan wird.“
Für Peter Gasser sind die neuen Radfahrstreifen „eine gute Lösung. Ich habe sie natürlich gleich ausprobiert und fühle mich jetzt sicherer auf der Straße. Manche Autofahrer, aber gewiss nicht alle, sind sicher zu schnell unterwegs und sausen an einem vorbei.“ Er schlägt vor, die Radfahrstreifen bis nach Vahrn zu verlängern.
„Ausprobiert habe ich die neuen Spuren noch nicht, aber ich habe sie gesehen und finde sie eine gute Idee“, ist Margith Palfrader begeistert. „Nur was die Einbuchtungen bedeuten sollen, mit den weißen Streifen, das ist uns ein Rätsel. Positiv finde ich auch die rote Bodenmarkierung. Unser Bürgermeister ist auf Draht, und die ganze Belegschaft mit.“
„Die Wellenlinien auf der Straße sind verwirrend“, meint Georg Bacher. „Die gestrichenen Abbiegespuren führen zu längeren Wartezeiten der Autofahrer. Wird der Verkehr reduziert und die Umfahrung fertiggestellt, dann wirkt das neue Konzept vielleicht ganz gut. Momentan ist noch zu viel Autoverkehr, der durch die Radspuren zusätzlich behindert wird.“
„Perfekt!“, lautet das Urteil von Karl Larcher. „Ich fühle mich sicher. Natürlich muss man als Radfahrer immer achtgeben, denn schließlich sitzt man im Vergleich zum Auto am kürzeren Hebel. Wenn ich vom Krankenhaus in Richtung Süden fahre, nutze ich gerne die neue Spur. Früher musste man zwischen den Autos Schlange fahren, jetzt kommt man dort gut weiter.“
AUSSTELLUNG: Die neue Dauerausstellung in der Festung Franzensfeste nimmt Südtirols Bunker unter die Lupe. Vor langer Zeit geplant, präsentiert sich das Thema derzeit erschreckend aktuell.
Wer bei gleißendem Sonnenlicht in die kühlen Räume der Festung hinuntersteigt, dem erschließt sich eine unbekannte Welt: Kaltes Mauerwerk, fehlendes Tageslicht und Räume voller Informationen und Gegenstände rund um die Bunkeranlagen in Südtirol. Es war zweifelsohne ein Mammutprojekt, das Benito Mussolini vor Augen hatte, als er den Auftrag für den Bau des „Vallo Alpino Littorio“ gab. Bunker und Sperrwerke sollten sämtliche Übergänge der Alpen im Kriegsfall unpassierbar machen – nicht nur in Südtirol, sondern von der ligurischen Küste bis nach Slowenien auf einer Strecke von mehr als 1.800 Kilometern. Fertiggestellt wurde der „Vallo“ nie.
„Linea non mi fido“ – so wurde der Alpenwall, mit dessen Bau in Südtirol Ende 1939 begonnen wurde, spöttisch bezeichnet. Nicht von ungefähr, denn erst wenige Monate zuvor, im Mai 1939, wurde die deutsch-italienische Freundschaft im sogenannten „Stahlpakt“ besiegelt, und Mussolini und Hitler waren Verbündete. Auch wenn das gigantische Bauprojekt wohl geheim bleiben sollte, wurde vermutlich hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen. Auch dem Verbündeten blieb der Bau der italienischen Bunker trotz aufwändiger Tarnmanöver nicht verborgen, wie deutsche Spionagefotos zeigen, die in der Ausstellung dokumentiert sind. Und direkt vor Ort? In Südtirol wurden nicht nur Grundbesitzer enteignet, sondern auch das Aufgebot an bis zu 19.000 fremden Arbeitskräften – deutschsprachige Einheimische wurden nicht beschäftigt – oder die enormen Materiallieferungen blieben nicht unbemerkt. Schließlich waren für die Betonbauten allein Unmengen an Zement notwendig, die teils an entlegene Orte geliefert werden mussten. Vielleicht schaute man nicht so genau hin, weil man nicht zu viel wissen wollte und sollte. So umgibt die Bauten, die bis 1999 in militärischem Eigentum waren, auch noch heute ein Hauch des Geheimnisvollen, und so manche Halbwahrheit rankt sich um die getarnten Wehrbauten. Die neue Dauerausstellung in der Festung Franzensfeste räumt damit auf. Ausgehend von einem ersten Konzept von Waltraud Kofler Engl und teils basierend auf neuen Erkenntnissen aus einem Forschungsprojekt der Festung über den „Vallo Alpino Littorio“, das von Heimo Prünster geleitet und vom Forschungsfonds der Südtiroler Landesmuseen finanziert wird, entstand unter der Kuratie von Esther Erlacher, Hans Karl Peterlini und Anita Rossi eine umfassende Ausstellung, die die Bunkeranlagen über den Zweiten Weltkrieg hinaus in verschiedenen Facetten beleuchtet.
In Kriegs- und Friedenszeiten
In Südtirol galten der Brennerpass, das Wipptal, das Eisacktal und das Pustertal als besonders gefährdete Gebiete, in denen die Zahl der geplanten und gebauten Bunker auffallend hoch ist. Allein in Mühlbach waren ursprünglich 42 Bunker geplant; umgesetzt wurde letztlich nur ein Bruchteil davon. Ähnliches gilt für das Grenzgebiet im Pustertal, was ein dreidimensionales Modell im zweiten Ausstellungsraum eindrücklich vor Augen führt: Es zeigt abwechselnd, welche Bauten im Jahr 1940 für das Verteidigungssystem im „Sektor Drau“ geplant waren,
welche bis 1942 tatsächlich umgesetzt werden konnten und welche während des Kalten Krieges von 1950 bis 1993 von Bedeutung waren.
Dieses Modell veranschaulicht zudem auf eindrückliche Weise die unterschiedlichsten Standorte der Bauten. Die Bandbreite reicht vom Bunker im unwegsamen hochalpinen Gelände bis zum Hochbunker auf freier Flur. Schließlich bestimmte die Beschaffenheit der Landschaft die Typologie der Bauten. Tarnung war dabei oberstes Gebot, und mit den Möglichkeiten geschickter Camouflage wurden Schießscharten und Eingänge, ja ganze Bauten hinter imitierten Felsen, echter Vegetation oder vorgeblendeten Holzschuppen- oder Bauernhausfassaden versteckt. Dass das komplexe Verteidigungssystem dabei nicht nur aus Bunkern bestand, versteht sich von selbst. Es entstanden auch Militärstraßen, Kasematten, Panzersperren oder Vorrichtungen zur Verminung der Straßen.
Auf Kampfhandlungen ausgerichtet Im zweiten Ausstellungsraum fällt sofort ein Modell des Bunkers Nr. 3 ins Auge. Dieser liegt in einem Waldstück außerhalb der Festung Franzensfeste und kann mit einer Führung besichtigt werden. Es handelt sich dabei um ein unterirdisches, insgesamt 290 Meter langes Tunnelsystem, das die einzelnen Räume miteinander verbindet. Funktionalität steht ganz klar im Vordergrund: Der Bunker ist auf Kampfhandlungen ausgerichtet. Luftdichte Türen vermindern die Vergiftungsgefahr, eine handbetriebene Zentrifugallüftung kann frische Luft in den Gefechtsraum oder sogar direkt in die Gasmasken der Soldaten pumpen, und über Abgaskuppeln kann die vergiftete Luft aus der Anlage weichen.
Spartanisch sind die Stockbetten in den Schlafräumen, der Abort und die Waschmöglichkeiten; unerlässlich der „Centralino Telefonico“, die Telefonzentrale, denn hier hält man den Kontakt zur Außenwelt. „Segreto“ steht in großen Buchstaben auf dem Plan des Bunkers Nr. 3. Er bildete zusammen mit vier anderen rund um die Franzensfeste ein Bollwerk mit dem Decknamen „Imene“ nach dem griechischen Hochzeitsgott Hymenaios. Die Pläne dieser fünf unterschiedlichen Bunker sind als fotografische Reproduktionen in der Ausstellung zu sehen. Bis 1992 war der Bunker Nr. 3 in Betrieb.
t EIN HAUCH DES GEHEIMNISVOLLEN: Um Südtirols Bunker rankt sich noch so manche Halbwahrheit
Über 700 Bunker sollten in Südtirol gebaut werden; knapp die Hälfte wurde im Rohbau vollendet, mehr als 100 blieben Baustellen. 1942 sah sich Mussolini gezwungen, die Bauarbeiten aufgrund des Drucks von Seiten des Deutschen Reichs einzustellen; weitergeplant wurde, wie man inzwischen weiß, noch bis Juli 1943. Von Kampfhandlungen blieben die lokalen Bunker verschont – sowohl bei der Besetzung Südtirols durch die Nationalsozialisten im Jahr 1943 als auch bei deren Rückzug am Ende des Krieges. Die Zeit dieser umstrittenen Bauten sollte erst kommen.
Acht Tage für den Ernstfall
Paradoxerweise wuchs die Relevanz der Bunker in der „Zeit des vermeintlichen Friedens“, wie es in der Ausstellung
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Verschiedenste Gegenstände aus den Bunkern verdeutlichen, dass die Soldaten auch für den Ernstfall gerüstet sein mussten
heißt: in der Zeit des Kalten Krieges. Historische Bild- und Tonaufnahmen von Churchills Rede vom „Eisernen Vorhang“ am 5. März 1946 in Westminster College (USA) leiten diesen zweiten Abschnitt in der Geschichte der lokalen Bunker ein.
Schon bald nach Ende des Zweiten Weltkriegs ging die Angst vor einer sowjetischen Invasion um, was in Südtirol zu einer Reaktivierung zahlreicher Bunker führte – darunter waren auch jene fünf rund um die Festung Franzensfeste sowie Bunker bei der Mühlbacher Klause, am Brenner oder in Gossensaß.
Die Batallione „Val Chiese“ mit Sitz in Sterzing, „Val Brenta“ mit Sitz in Bruneck und „Val Cismon“ mit Sitz in Santo Stefano di Cadore waren für die reaktivierten Anlagen zuständig, die nun laufend gewartet und mit entsprechender Ausstattung wie Waffen, Munitionskisten, Lebensmittelpaketen, Wasserkanistern und Verbandszeug versehen werden mussten.
Für acht Tage waren die Vorräte ausgerichtet – acht Tage, um im Ernstfall den Feind zurückzudrängen oder selbst aus dem Bunker zu fliehen. Verschiedenste Gegenstände aus den Bunkern erzählen von dieser Zeit. Originalverpackte Lebensmittelrationen aus dem Jahr 1982 mit „Pasta e Fagioli“ und „Bovina“ in Dosen, ein Feldtelefon, Schneeschuhe und eine Übungsmine (Antipersonenmine Typ „V“) vermitteln eine Idee vom Alltag im Bunker. Gasmasken, Feuerlö-
scher und Zubehör zur Reinigung der Kanonenrohre verdeutlichen, dass die Soldaten auch für den Ernstfall gerüstet sein mussten. Von „Bunkerromantik“ keine Spur: Sechs Zeitzeugen erzählen in kurzen Interviews von ihren Erlebnissen. Zuhören lohnt sich! Die Angst vor dem kommunistischen Russland war groß, und die Angst vor einem Atomkrieg wuchs. Nicht von ungefähr wurde in Natz ein US-Stützpunkt zur Lagerung von Atomwaffen errichtet. Italien hatte 1949 zu den
Gründerstaaten der Nato gehört, während Österreich, dessen Grenze über weite Strecken direkt an den Eisernen Vorhang stieß, sich auf Druck der Sowjetunion im Staatsvertrag von 1955 zur Neutralität hatte verpflichten müssen. Unter die Haut geht der Anblick der italienischen Rakete „MGR-1A Honest John“, einer Leihgabe aus dem Kriegsmuseum in Rovereto. In den Fünfzigerjahren von den USA entwickelt, war diese nuklearfähige Artillerierakete für den Einsatz auf dem Schlachtfeld gedacht.
In Zeiten des Kalten Krieges wurden viele Bunker laufend mit entsprechender Ausstattung wie Waffen
Das Modell rekonstruiert das 290 Meter lange unterirdische Tunnelsystem des Bunkers Nr. 3; Funktionalität stand ganz klar im Vordergrund
Eigentümerwechsel und neue Nutzungskonzepte
Als sich das Militär im Jahr 1999 von den aus der Zeit gefallenen Verteidigungsbauten trennte und in der Folge die Zuständigkeit für die Bunker an das Land Südtirol überging, waren Christina Niederkofler, Andrea Pozza und Theodor Rösch von der Abteilung Vermögensverwaltung die Männer und Frau der Stunde. Sie besichtigten die alten Anlagen,
ließen sie sichern und Objekte aus den Bunkern in die Landesdepots bringen. Und sie legten ein Archiv an. Die meisten Bunker hatten damals schon Jahre, wenn nicht Jahrzehnte der Verwahrlosung hinter sich. 20 Bunker, so wurde beschlossen, bleiben in Landesbesitz. Andere werden verkauft, aus Sicherheitsgründen zugemauert oder, wie der Bunker 14 in BozenSüd, zerstört. Der kostenintensive Abbruch – wenig überraschend bei Mauerstärken von bis zu 4,5 Metern und 350 bis 400 Kilo-
Die „MGR-1A Honest John”, eine nuklearfähige Artillerierakete, war für den Einsatz auf dem Schlachtfeld gedacht
gramm Zement pro Kubikmeter für Teile, die dem Beschuss ausgesetzt waren – scheidet die Geister. Neue, kreative Nutzungsmöglichkeiten für das schwierige Erbe wurden in den vergangenen Jahren entwickelt (wir berichteten im „Brixner“ Nr. 382, November 2021). Erstmals ist eine friedliche Nutzung von Bauten möglich, an denen trotz ihrer außergewöhnlichen Geschichte kein Blut klebt. Mit fotografischen Reproduktionen von Plänen, Dokumenten und Fotos, mit Modellen, Film- und
Tonaufnahmen sowie originalen Objekten aus der Vergangenheit und Gegenwart zeichnet die sehenswerte Dauerausstellung in der Festung Franzensfeste ein wichtiges Stück Südtiroler Zeitgeschichte nach – inmitten der komplexen Verflechtungen von Faschismus, Nationalsozialismus, Kommunismus und Kaltem Krieg und untrennbar mit Aufrüstung und Krieg verbunden.
johanna.bampi@brixner.info
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Moderne Kieferorthopädie und Zahnmedizin für Klein und Groß
Ab 1. August erwartet Zahnarzt Dr. Walter Gogl mit seinem Team die Patienten in der neuen Praxis in der Brennerstraße 21/D – Rosslauf, einfach und bequem zu finden im Erdgeschoss. Doch nicht nur der Standort der Praxis ist neu: Künftig unterstützen Dr. Verena Gogl und Dr. Markus Gogl ihren Vater in der Praxis, so dass sich das Leistungsspektrum um die Kieferorthopädie und die Implantologie erweitert.
Dr. Markus Gogl, Dr. Verena Gogl und Dr. Walter Gogl
Entspanntes Wohlfühlambiente
In der neuen, barrierefreien Praxis mit ihren hellen, lichtdurchfluteten Räumen sorgt das gesamte Team für einen entspannten und angenehmen Zahnarztbesuch. Freundlich und einfühlsam wird auf jede Patientin und jeden Patienten eingegangen. Die Zahnarztpraxis verfügt über eine hochmoderne, digitale Ausstattung: Ein strahlungsarmes 3D-Röntgengerät dient der präzisen Diagnostik, dank eines intraoralen Scanners können viele, für den Patienten oft unangenehme Zahnabdrücke vermieden werden.
Kieferorthopädie für Klein und Groß
Verena Gogl bietet das gesamte Spektrum der modernen Kieferorthopädie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an: Frühbehandlungen mit herausnehmbaren Zahnspangen, feste Zahnspangen, aber auch nahezu unsichtbare Zahnkorrekturschienen für Erwachsene. Sie berät individuell, welche
Behandlung sinnvoll ist und wann sie am besten durchgeführt werden sollte. In den letzten drei Jahren hat Verena Gogl in einer etablierten kieferorthopädischen Praxis bei Frankfurt für das strahlende Lächeln zahlreicher Patienten gesorgt. Parallel dazu absolvierte die engagierte Zahnärztin den Masterstudiengang für Kieferorthopädie.
Oralchirurgie
Markus Gogl spezialisierte sich hingegen auf die allgemeine Zahnheilkunde mit Schwerpunkt Oralchirurgie und Implantologie. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium an der LMU in München arbeitete er nach einem allgemeinzahnärztlichen Jahr in einer renommierten Praxis für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie bei Nürnberg. In seiner Freizeit bildete er sich auf internationalen Kursen stetig weiter und publizierte in verschiedenen Fachjournalen. Nun freut er sich auf die neue Herausforderung in Brixen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Durch die unterschiedlichen Spezialisierungen der drei Zahnärzte werden Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen in der Zahnarztpraxis Dr. Gogl rundum bestens versorgt. Die jahrelange Erfahrung von Walter Gogl mit seiner kompetenten vertrauensvollen Art wird mit innovativen, minimalinvasiven Behandlungsverfahren in der Kieferorthopädie und Implantologie durch seine Kinder ergänzt.
Schöne und gesunde Zähne vom ersten Milchzahn bis ins hohe Alter – das Familienkonzept der Zahnarztpraxis Dr. Gogl schließt alle Generationen ein.
Leistungsspektrum:
• Zahnerhaltung
• Kinderzahnheilkunde
• Ästhetische Zahnheilkunde
• Parodontologie
• Implantologie
• Kieferorthopädie für Kinder & Erwachsene
Brixen, Brennerstraße 21/D
Öffnungszeiten:
Mo–Di 7.45–12.30 und 14.00–18.30 Uhr
Mi 7.45–18.30 Uhr
Do 7.45–12.30 und 14.00–18.30 Uhr
Fr 7.45–12.30 und 14.00–17.00 Uhr
Tel.: 0472 801047
E-Mail: info.drgogl@gmail.com www.dr-gogl.it
Wo ist bloß die Liebe hin?
THEATER: Die Liebesgeschichte von Romeo und Julia ist wohl die bekannteste und ergreifendste der Welt. Was Michael Niavarani daraus macht, seeehr lange nach Shakespeare, präsentiert das Eisacktaler Volkstheater bei der Engelsburg in Neustift.
Der österreichische Kabarettist und Autor Michael Niavarani spricht in seinem Stück „Ohne Tod kein Happy End“ das aus, was wir alle insgeheim denken: dass das berühmteste Paar der Weltliteratur dies nur deshalb geworden ist, weil beide rechtzeitig gestorben sind. „Die höchst beklagenswerte und gänzlich unbekannte Ehe-Tragödie von Romeo und Julia“ führt uns vor Augen, was aus der großen Liebe in einem jahrelangen Eheleben geworden wäre. Klischee über Klischee, aber höchst amüsant, was uns das Eisacktaler Volkstheater serviert – eine Komödie à la Niavarani eben. Regisseur Konrad Hochgruber, Leiter des Westbahntheaters Innsbruck, hat die Crème de la Crème aus den verschiedenen Bühnen des Eisacktals versammelt, jedem die perfekt auf ihn zugeschnittene Rolle verpasst und ein schmissiges Spektakel auf die Bühne gezaubert.
In die Zukunft katapultiert
Die Präambel zum temporeichen Stück obliegt dem jungen Liebespaar Romeo (ein etwas schüchterner Marius Kneisl) und der selbstbewusst auftretenden Celina Lanz als Julia, die sich auf dem eigens errichteten Balkon ihrer Liebe versichern (der Söller am zinnenbewehrten Turm der Engelsburg ist leider nicht zugänglich). Selbst der junge Graf Paris (Florian Barth), dem Julia eigentlich versprochen ist, hat gegen diese Liebe keine Chance und begibt sich vor lauter Kummer auf Weltreise. Das Unheil nimmt seinen Lauf in Gestalt zweier Hexen (Alessandra Luciani, Mathilde Rott Psaier) im extravaganten Outfit mit aufsehenerregenden Hüten (Kostüme: Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo), die kurzerhand am Rad der Zeit drehen und die zwei Hauptakteure 30 Jahre in die Zukunft katapultieren, wo die ach
so romantische Liebe ganz schön Risse bekommen hat.
Immer noch attraktiv, aber etwas in die Jahre gekommen treffen wir die beiden wieder, flott und souverän gespielt von Joachim Mitterrutzner und Petra Fink Taschler. Der Ton ist rau; es wird schnell klar, dass der Don Juan in der Midlife Crisis seiner Ehefrau die Hörner aufsetzt und sie sich vernachlässigt fühlt. Für Romeo ist Julia nicht mehr die Sonne von einst, sondern eher der Saturn, weil „sie Ringe unter den Augen hat“. Süßholzraspeln spart er sich für seine Geliebte Bianca auf, Julias Zofe (nicht auf den Mund gefallen: Valeria Chiara Purzer). Er schenkt ihr einen Ring: „Nimm dies als Zeichen meiner Sehnsucht usw., usw.“ – wohl aus Dankbarkeit, weil kraft ihres blauen Trankes „sein Adler wieder steigt“. Bianca sinnt jedoch auf Rache, weil er auch sie betrügt, und spielt Julia Romeos Liste der Eroberungen zu. Beatrice heißt die
Nebenbuhlerin, ihres Zeichens Schauspielerin (trefflich frivol interpretiert von Patrizia Hainz) und geliebtes Kind von der Transe Miss Fuddelfutt (geniale Rolle für Harald Duml). Beatrice ist aber auch der Name des Schiffes vom Gewürzimporteur Romeo Montague, dem es dadurch ein Leichtes ist, Schiff und Liebchen nach Belieben auszutauschen – sehr zum Vergnügen des Publikums.
Liebesirrfahrt mit Happy End
Zu allem Überfluss verliebt sich Romeo Junior (Martin Huber) auch in Beatrice, und Vater und Sohn werden zu Rivalen um die Gunst der Angebeteten. Julia findet für ihren Kummer ein offenes Ohr bei der Fürstin (eine glaubhafte noble Zita Plaikner Brenninger), die wiederum die Sorge um ihren Sohn Escalus (herrlich exaltiert: Joachim Tauscher) umtreibt, der lieber eine Schauspiel-
truppe gründet, anstatt sich um Regierungsgeschäfte zu kümmern. Pater Lorenzo (wunderbar betagt gespielt von Hubert Fischer) soll eine neuerliche Eheschließung vornehmen, denn die damalige ohne Zeugen war streng genommen ungültig.
Plötzlich aber stehen auch bei Julia die Verehrer Schlange. Da ist der übergewichtige Graf Paris im rosa Schweinchen-Kostüm (urkomisch Andreas Penn mit Tiroler Zungenschlag), der „sich den Liebeskummer weggefressen hat“ und dessen „Weltreise“ in Innsbruck bereits zu Ende war. Last but not least entpuppt sich auch Capitano Levantino (Karl Heinz Ranalter), der Kapitän der Beatrice, als Verehrer mit ehrlichen Absichten.
Am Ende einer Liebesirrfahrt in leichter Überlänge gibt’s doch ein Happy End, umrahmt von Celina Lanz’ zart schmelzenden Gesangseinlagen.
irene.dejaco@brixner.info
Romeo und Julia zu Beginn ihrer Liebe (im Hintergrund, Celina Lanz und Markus Kneisl) und 30 Jahre später
(Joachim Mitterrutzner und Petra Fink Taschler)
„Jugendarbeit als Herzensangelegenheit“
INTERVIEW: Stephen Lloyd und Irene Troi widmen sich seit 30 Jahren der musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Ein Konzert am 24. Juli krönt ihr langwährendes Engagement, über das der „Brixner“ mit STEPHEN LLOYD spricht.
Herr Lloyd, wie war der Start des musikalischen Projektes, das Sie nun mit einem Jubiläumskonzert feiern?
STEPHEN LLOYD: Alles begann im Jahre 1992 mit vier Leuten. Meine Frau Irene, der damals frischgekürte Domkapellmeister Heinrich Walder, der Sportlehrer Andrea Prudenziati und ich riefen das erste „Music Camp“ ins Leben. Irene hatte erst seit drei Jahren das Diplom im Konzertfach Violine in der Tasche, war aber
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eigentlich nicht ganz zufrieden mit dem, was sie von ihren Lehrern mitgenommen hat. Das Lampenfieber war ein großes Thema, und sie wollte alles aufsaugen, was mit Bühnenerfahrung im Zusammenhang stand. Ein Meisterkurs bei Kató Havas, einer ungarischen Violinistin in London, eröffnete ihr einen ganz neuen Zugang zum Konzertleben.
Außerdem hatte Irene unter Claudio Abbado schon 1987 beim „European Union Youth Orchestra“ musiziert und war Feuer und Flamme für diese Art der musikalischen Darbietung. Bei den „Music Camps“ kombinierten wir Sport, Singen, Bläser und Streicher – damals ein innovatives Projekt in Südtirol, bei dem sogar Emi Pattis und Bernhard von Mörl mitgemacht haben. Aus dieser Grundidee haben wir ein richtiges Orchester aufgebaut, das zum Glück überall gerne aufgenommen wurde – zuerst im Vinzentinum, dann im Kassianeum und einige Zeit im Grand Hotel Youth Hostel Toblach.
Und das „Music Camp South Tyrol“ wuchs und wuchs …
Mit der Zeit wurden die Camps kostspieliger; es galt, Übernachtungen mit Vollpension und 13 Lehrer zu bezahlen. So wurde 1996 der gemeinnützige Verein „Matteo Goffriller 1659“ gegründet, der sich der Förderung von jungen Südtiroler Musikern auf höchstmöglichem Niveau verschrieben hat. Um Geld zu beschaffen, wurden Seminare und Konzerte abgehalten und erstmals auch ein Neujahrskonzert. 2003 haben wir den Nikolaus-Harnoncourt-Preis des Kantons Zürich erhalten.
Sie waren zehn Jahre lang Dirigent des Südtiroler Jugendsinfonieor-
Stephen Lloyd: „Der Name unseres Orchesters signalisiert, dass Klassik im Fokus ist, im Vordergrund Orchestermusik, dass wir offen für alle ethnischen Gruppen in Südtirol sind und dass es etwas mit Brixen zu tun hat“
chesters, unter der Schirmherrschaft von Nikolaus und Alice Harnoncourt. Die Idee zum Jugendsinfonieorchester stammt von Sabina Kasslatter Mur, die unsere Arbeit schon länger positiv begutachtet hatte. Irene und ich sollten mit dem Musikinstitut unter Walter Stifter zusammenarbeiten und einmal im Jahr ein großes Konzert geben. Wir waren ihr sehr dankbar, dass sie diese Vision von einem sprachübergreifenden Südtiroler Jugendorchester umgesetzt hat. Irene spielt nach wie vor im „Concentus Musicus Wien“, bis 2016 unter Harnoncourt, der von unserer Jugendarbeit begeistert war und die
Hand über das Projekt hielt. Wir verehren Harnoncourt bis heute und sind stark von seiner völlig neuen Notensprache beeinflusst.
Ab 2016 haben Sie nicht mehr am Wettbewerb für den künstlerischen Leiter teilgenommen. Ist das die Geburtsstunde des „Jugendsinfonieorchesters Matteo Goffriller“? Ich durfte das vierjährige Pilotprojekt leiten, und auch die folgenden Jahre konnte ich den nunmehr ausgeschriebenen Wettbewerb für mich entscheiden. Freiheit bei der Programmgestaltung und der Lehrerwahl ist oberstes Gebot für den künstlerischen Leiter, und diese
Vorgabe wurde im neuen Ausschreibungsmodus nicht mehr gewährleistet. Wir hatten aber 90 begabte und engagierte Musiker, die gerne mit uns weiterarbeiten wollten. Einladungen nach Urbino, Mantua, Crema, Graz und Wien motivierten uns, ins kalte Wasser zu springen und das „Jugendsinfonieorchester Matteo Goffriller“ zu gründen.
Wie sind Sie denn auf den berühmten, aber in Brixen geradezu unbekannten Geigenbauer als Namensgeber gekommen?
Irene war damals Konzertmeisterin des „Ensembles Baroque de Limoges“ unter Christophe Coin und spielte auf einer Calvarola aus Bergamo. Es wurde ihr nahegelegt, ein besonderes Instrument anzuschaffen, und so hat sie sich für einen Monat eine Goffriller ausgeliehen. Bevor wir so einen teuren Ankauf tätigen konnten, machten wir uns schlau beim Experten Charles Beare in London. Die Geige war eine Kompositvioline, also nur zum Teil eine echte Goffriller. Auf der Geige war zu lesen: Sotheby, Lot Nr 45, Matteo Goffriller, geboren 1659 in Bressanone, gestorben 1742 in Venedig. Beare konnte uns bestätigen, dass die Angaben der Wahrheit entsprachen. Wir haben auf Hinweis von Hans Heiss in der Brixner Häusergeschichte den Beweis gefunden, dass Matteo Goffriller als Mathias Gfriller nicht in Venedig, sondern im Haus Nr. 20 in der Trattengasse geboren wurde.
Sie hatten ja sogar Philipp Blom zu Gast bei einem Ihrer Konzer-
te, der sich in seinem Buch „Eine italienische Reise“ auf die Spuren vom Tiroler Geigenbauer begibt, der nach Venedig ausgewandert ist … Christophe Coin hat mir den Kontakt weitergereicht, und Blom ist tatsächlich gerne nach Südtirol gekommen, um über seine Geige zu erzählen, deren Erbauer in Brixen geboren ist. Ein anderer berühmter Musiker ist Gautier Capuçon, der seinem GoffrillerCello kürzlich den Namen „The Ambassador“, der Botschafter, gegeben hat, was für die einzigartige Kraft der Musik steht.
Dieser Gedanke hat Sie auch inspiriert bei der Namenssuche?
Der Ursprung und Werdegang dieses berühmten Meisters verkörpert sehr treffend unser Motto „Musik umspannt die Welt“, sodass wir ohne zu zögern entschieden haben, den Verein und das Jugendorchester nach ihm zu benennen. Der Name signalisiert, dass Klassik im Fokus ist, im Vordergrund Orchestermusik, dass wir offen für alle ethnischen Gruppen in Südtirol sind und dass es etwas mit Brixen zu tun hat, ohne es extra zu nennen. Man muss sich mal vorstellen, dass Goffriller einer der führenden Vertreter der venezianischen Geigenbauschule ist, ausgehend von der Werkstatt des Martin Kaiser, der aus Füssen eingewandert war. Er heiratete eine Tochter von Martin Kaiser und bekam mit ihr zwölf Kinder.
Auch wenn Sie wenig Zeit zum Proben haben, haben Sie doch immer wieder Konzerte aufgeführt und Tourneen unternommen.
Das riesengroße Glück war unsere Mexikoreise, wo wir im Februar 2020 nach Mérida eingeladen waren, kurz bevor Corona jede Konzerttätigkeit auf Eis gelegt hat. Das erste Konzert nach den pandemiebedingten Einschränkungen fand im September 2021 statt. Im März dieses Jahres haben wir ein Benefizkonzert für die Ukraine organisiert und im Juni unser jährliches Konzert gegeben. Am 24. Juli findet unser Jubiläumskonzert statt, bei dem meine „Fanfare for Brixen 2020“ aufgeführt wird. Vier Tage später, am 28. Juli, werden wir in Ischia auftreten, im ehemaligen Ansitz des englischen Komponisten William Walton. Im Dezember spielen wir mit dem Konzertmeister des „Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino“ das Violinkonzert von Beethoven im Konservatorium von Bozen.
Das alles kostet Geld. Wie finanzieren Sie sich?
Heuer bekommen wir einen Beitrag von der Gemeinde Brixen, und wir haben private Sponsoren, aber das ist leider nicht genug. Wir möchten erreichen, dass das Orchester ein Aushängeschild für Brixen, Südtirol und die ganze Region wird und dass wir bald mehr Unterstützung erhalten. Unsere Gesuche um Förderung richten wir an alle regionalen und europäischen Institutionen. Von Austauschkonzerten, zum Beispiel mit Mexiko, können wir im Moment nur träumen. irene.dejaco@brixner.info
Das Jugendsinfonieorchester „Matteo Goffriller“ besteht aus 65 Musikerinnen und Musikern aller drei Sprachgruppen aus Südtirol und dem Trentino
MUSIK
Märchenhaftes Universum
z Wer das „Classical Mood Quartet“ im Kulturhaus St. Peter in Villnöss erlebt hat, durfte in Kindheitserinnerungen schwelgen. Das Streich-
THEATER
quartett, eine Bozner Musikerfamilie, erweckte kleine Filmprojektionen aus den Walt-Disney-Klassikern zum Leben. Die Arrangements der
Brixnerin auf Meraner Bühne
z Leonie Vitroler – diesen Namen wird sich die Theaterwelt merken! Die junge Schauspielerin aus Brixen überzeugte mit ihrer Darstellung der ledigen Tochter einer verarmten Bauernfamilie Publikum und Kritik gleichermaßen. Diese wird von ihrem Stiefvater dazu gezwungen, sich mit dem Sohn eines Grafen zu treffen, der ein Auge auf sie geworfen hat. „Die Wölfe“ heißt das Schauspiel von Luis Zagler, aufgeführt von den Meraner Festspielen oberhalb der Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Es versetzt das Publikum in die Jahre 1814 bis 1817 und
somit in eine harte Zeit für die Tiroler Bevölkerung, die unter Missernten leidet, hungert und zunehmend verarmt. Zeitgleich gefährden Wolfsrudel auf den Almen Mensch und Tier, und die Bauern wenden sich hilfesuchend an das Bezirksgericht. In dieser schwierigen Situation ruhen die Hoffnungen und der Druck der Menschen auf der jungen Frau: Sie möge den Sohn des Grafen dazu bringen, sich auf die Seite der Bauern zu schlagen und diese im Kampf gegen die Wölfe zu unterstützen. Für Leonie Vitroler, die schon am TPZ Brixen Thea-
Der Rotary Club Brixen hat den Musikpreis Mario Castiglioni in seiner 41. Auflage dem jungen Geiger Teofil Milenkovic verliehen. Der Schüler des Konservatoriums Bozen trat in einem Kurzkonzert auf, begleitet vom Pianisten Giulio Garbin und der Mezzosopranistin Anna Maria Chiuri.
ursprünglichen Orchesterwerke schrieb der Vater Roberto Tomada selbst – ein Lockdown-Projekt. Dabei schaffte es die Familie, den klassischen Charme dieser fantasievollen Welt heraufzubeschwören. Der dank ihrer Darmsaiten besonders warme und doch kraftvolle Klang der beiden Violinen schmeichelte den Trickfilmzeichnungen. Der Kontrabass, die ungewöhnliche Komponente des Ensembles, da man doch meistens das Cello im Quartett anfindet, bildete die Klangsäule und schaffte tiefe Verbindungen zu den anderen Instrumenten. Seine Kraft gab dem Ganzen einen orchestralen Klang und herben Charakter in Verbin-
dung mit der Bratsche. Das Konzert begann natürlich mit dem allerersten abendfüllenden Disneyfilm, basierend auf einem Märchen der Gebrüder Grimm: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ von 1937. Kleine Anekdoten zwischen den Stücken führten das gespannte Publikum durch das Programm. „Pinocchio“ (1940) etwa feierte erst nach dem Zweiten Weltkrieg seinen großen Erfolg. Mit „Aristocats“ (1970) konnten die Musiker ihren Swing unter Beweis stellen. Übrigens: Wussten Sie, dass mit „Cat“ auch ein cooler Jazzmusiker gemeint ist? Unnötig zu erwähnen, dass sich diese Musikerfamilie blind versteht. mis
tererfahrung gesammelt, einen Kurs des Theatervereins „MurX“ in Eppan besucht und die Schauspielakademie Südtirol in Bozen absolviert hatte, ist dies die erste zentrale Rolle auf einer großen Bühne, und sie behauptet sich im
Zum zehnjährigen Jubiläum des Rotierenden Theaters kommen die Youngsters von damals wieder zusammen und bringen unter der Regie von Joachim Gottfried Goller und Viktoria Obermarzoner das erfolgreiche Format „Liebesg‘schichten & Heiratssachen“ von Elisabeth T. Spira auf die Bühne.
hochkarätig besetzten Ensemble. Beim Casting im Mai war die Wahl auf die junge Brixnerin gefallen, die während der intensiven Probenzeit auch noch ihre Matura bestand. job Der Kultursommer im Tschumpus geht im August weiter: mit einer Zusatzaufführung von „Das Jahr des Oktopus“ am 11. August, der „Io. co Show“, „Max & Moritz“ für Kinder, mitreißenden Konzerten (Marion Moroder, BlackoutJailhouse Funk) und dem Sommerkino „Best of Tschumpus“.
„Brixen ist ein wichtiger Standort“
MAX VON PRETZ, Produktionsleiter beim Südtirol Jazzfestival, spricht über Klaus Widmanns Vorreiterrolle, innovative Konzepte, tolle Locations – und über das Ausnahmetalent Ruth Goller.
Herr von Pretz, das Festival ist sicher nicht das größte, aber eines der innovativsten in Europa, oder?
Mit Superlativen ist vorsichtig umzugehen, aber fest steht, dass Klaus Widmann seit 2004 mit seiner künstlerischen Ausrichtung ganz massiv auf die junge europäische zeitgenössische Jazzszene gesetzt hat. Verstärkt durch die Länderschwerpunkte, war eine intensive Recherche möglich. Widmann verzichtete weitgehend auf große Namen und grub viele teilweise noch unbekannte fantastische Musiker aus, was für andere Festivals extrem spannend war, weil die Promoter zu uns kamen,
um neue Talente zu entdecken. In diesem Sinne ist das Südtirol Jazzfestival absolut innovativ und Klaus Widmann der Vorreiter.
Wie sehen Sie den Standort Brixen, und welches Gewicht hat Bassistin Ruth Goller?
In Brixen wird Jazz sehr gut angenommen. Die Stadt hat viele tolle Locations wie die Erhardgasse, das Lokal „3fiori“ und als neuen Standort die Bibliothek. Das Secret-Location-Konzert auf dem Dach des Rathauses war im Nu ausverkauft. Ruth Goller ist natürlich eine Vorzeigemusikerin in der internationalen Jazzszene. Sie war auch eine der Spitzen-
musikerinnen und nahm am Eröffnungskonzert in unserer Main Location, dem Kapuzinerpark, teil. Bei ihrem Gänsehaut-Konzert zu ihrem neuen Album Skylla war das Bozner Sudwerk voll besetzt.
Sie sind mit Roberto Tubaro und Stefan Festini Cucco jetzt das leitende Team im Jazzfestival. Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Wir sind alle drei durch die Schule von Klaus Widmann gegangen. Der Fokus wird auf jungem, zeitgenössischem Jazz bleiben. Wir werden sicher versuchen, kreativ zu bleiben und auch Neues zu entwickeln.
irene.dejaco@brixner.info
AUSSTELLUNG
„untitled“ – Hommage an die Ukraine
z Was einen sprachlos macht, dem gibt man keinen Titel. So ist auch die jüngste Ausstellung der Galerie 90 in Mühlbach „untitled“, die sich mit dem Krieg in der Ukraine auseinandersetzt. Kurator Alex Pergher hat die Werke zahlreicher Künstler zusammengetragen, die sich um die Geschehnisse rund um den Angriffskrieg Russlands und genauso um kriegerische Handlungen weltweit ranken. Fast ausnahmslos sind die Werke nicht spezifisch im Hinblick auf die Ukraine entstanden, sondern zum Teil sehr viel früher, und sie erlangen im Kontext der Ausstellung eine zusätzliche inhaltliche Tiefe. Aus den Siebzigerjahren stammt beispielsweise ein Werk Peter Fellins, mit dem er darauf hinweist, dass Frieden („PAX“) kein Selbstläufer ist, sondern permanente Aufmerksamkeit und Anstrengung erfordert. Von Mario Schifano ist das Gemälde eines Kornfeldes zu sehen, etwas trostlos anmutend, so wie die Situation in Sachen Welternährung momentan zu sein scheint. Pergher selbst zeigt auf einem seiner Werke einen schwarzen Riesentanker, der mächtig ist, aber unbeweglich dasteht. Sogar ein Werk Salvador Dalís ist in
Mühlbach zu sehen, eine originale kolorierte Radierung, die einen König zeigt – eine Parallele zu Putin –, in prunkvollem Gewand mit nichts als einer Kerze in der Hand. „Nach einem halben Jahr Krieg in der Ukraine fangen die
Menschen an abzustumpfen. Das darf nicht passieren, und dem will ich mit dieser Ausstellung etwas entgegenhalten“, sagt Alex Pergher. Im Angesicht des Krieges dürfen wir nicht zu unbeteiligten Zuschauern werden. oz
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THEATER
Liebesbriefe
z Erst am Ende wird er seinen ersten echten Liebesbrief geschrieben haben, voller Wehmut und Trauer über den Tod der Geliebten: Andrew Makepeace Ladd der Dritte, genannt Andy. Ein halbes Jahrhundert lang schreiben sich Andy und Melissa Gardner Briefe _ sie, die aufmüpfige, kapriziöse und zerbrechliche Rebellin und Künstlerin, Tochter aus reichem Hause, und er, ernsthaft, kontrolliert, ein sich zum Staranwalt emporarbeitender Senator. „Lettere d’amore“ – Liebesbriefe, so lautet der Titel des Zwei-PersonenStücks des US-amerikanischen Autors A.R. Gurney von 1988. Der Plot ist simpel, die dramaturgische Form minimalistisch. Die Geschichte dieses ungleichen Liebespaares, das im echten Leben nur für wenige Stunden eines im erotischen Sinne sein wird, er-
zählen die Protagonisten in ihren Briefen – denn nur dort begegnen sie sich wirklich. Isabella Repole und Umberto Massarini (im Bild) spielen – oder besser – lesen dieses kurzweilige Stück über das große ewige Thema der Liebe zwischen zwei Menschen. Und sie tun das berührend einfach und klar, ohne Schnickschnack, im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen gehend.
„La Kombriccola“ nennt sich die Laiengruppe aus Meran, die 2009 gegründet wurde und seitdem zeitgenössische Stücke auf die Bühne bringt – seit einiger Zeit unter der Regie von Alfred Holzner (Soundeffekte: Valentina Poniz). Man wünscht sich mehr zu sehen von dieser Meraner „combriccola“, die im Brixner Kulturzentrum Astra zu Gast war. sr
THEATER Große Lacher auf dem Ploseberg
z Hinter den Theaterspielerinnen und -spielern liegt wahrlich eine lange Durststrecke. Richtig erleichtert klang da die Ankündigung der Heimatbühne St. Andrä für den 16. Juli: „Wir dürfen wieder Theater spielen!“ Und diese Möglichkeit wurde hervorragend genutzt: Entspannte Stimmung, strahlender Sonnenschein, ein schattiger Platz vor der Kirche in Mellaun. Die Musik gibt den
Takt vor, daneben spielen Kinder auf der Wiese. Dann geht alles ganz schnell: Drei prächtig gekleidete Darsteller (im Bild) verwandeln die ländliche Idylle in eine Szene wie aus Tausendundeiner Nacht. Auf dem zweiten Blick wird klar: Es sind die (schein-?)heiligen drei Könige aus dem Bayernland! Was aber viele nicht wissen: Der vierte im Bunde, der fehlt! Nur: „Wo is‘n da Gintha?“ Die sympathischen drei Darsteller haben sofort das
Publikum und damit die Lacher auf ihrer Seite – mehr als verständlich, schließlich stellen sie den biblischen Stoff nicht nur ironisch souverän, sondern alpin interpretiert dar: ein Leiterwagen, ein Kasten Bier, Wochen des Marsches, immer einem Stern hinterher. Die Zaungäste dieses Spektakels sind begeistert: Wer hätte gedacht, dass drei oder vier Heilige als Marschverpflegung ausschließlich Brezen dabeihatten und damit dem Kannibalismus Vorschub leisteten. Man kann sich denken, welches Schicksal „der Gintha“ erlitten hat ... Die Reihe unterhaltsamer, witziger und ironischer Sketche setzte sich fort: Ganze 25 Aufführungen an fünf Plätzen waren es letztendlich. Ein herrlicher theatralischer Marathon. Den Ehrenamtlichen gebührt größtes Lob: Sie haben bestens unterhalten, einen unvergesslichen Samstagnachmittag bereitet – und gezeigt, wie sehr uns Theater, gemeinsames Lachen und Ausgelassensein, kurz: die Kultur, in den vergangenen Jahren gefehlt hat! job
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z Ausverkauft und erstklassig – so könnte man das Konzert des britischen Vokalensembles „VOCES8“ im Brixner Dom beschreiben. Mit ihrer Bühnenpräsenz zelebrierten die acht Sängerinnen und Sänger jeden Moment – von der ersten Note bis zum Abgang. Das eigens für sie komponierte Stück „Stardust“ von Taylor Scott Davis, zugleich Titel des Programms, zeigte, dass es durchaus Sinn macht, zeitgenössische Musik in Auftrag zu geben, weil sie im besten Fall genau den Nerv der Zeit trifft. Den Spagat, den „VOCES8“ dann zu Werken der Renaissance von William Byrd oder Giovanni Pierluigi da Palestrina machte, zeugte vom absolut vielseitigen Können des Ensembles. Außergewöhnliche Technik und tiefes Verständnis der Musik erlaubte es den Sängerinnen und Sängern, Linien sowie Kontrapunkte hervorzuheben und zugleich das einzigartige Timbre jeder Stimme durchschimmern zu
lassen. Ihre geschickte Klangentfaltung unterstrich sowohl Farbe als auch Wortmalerei. Dabei kreierten sie sonore Visionen, die förmlich Brittens „Evening
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Primrose“ beim Aufblühen zeigte. Gesummte Passagen, so leise, so sanft, weckten alle Sinne des Publikums, das aufgeregt jedem Pianissimo hinterherhörte. Nicht
umsonst gehört „VOCES8“ zu den führenden Vokalensembles unserer Zeit. mis
Im Sinne der Bestimmungen und Auswirkungen der Verfügung der „Garantiebehörde für das Kommunikationswesen“ teilt Brixmedia GmbH mit, dass der Verlag ANLÄSSLICH DER PARLAMENTSWAHLEN AM 25. SEPTEMBER 2022 in seiner Zuständigkeit für den Verkauf von Werbeflächen und das Beilegen von Prospekten (I.P.) in der Monatszeitschrift „Brixner“ gewillt ist, gemäß geltender Vorschriften Wahlpropaganda im „Brixner“ zu veröffentlichen. Für Wahlwerbung wird –ohne Anwendung von Mengenrabatten und sonstigen Sonderkonditionen – die Preisliste 2022 zugrunde gelegt. Bei mehreren Anfragen um die gleiche Platzierung werden die Reservierungen nach Eingangsdatum und Uhrzeit vorgenommen. Das vollständige Reglement für die Veröffentlichung von Wahlpropaganda liegt bei Brixmedia GmbH auf und kann auf Wunsch bezogen werden.
UNIKA Gröden: Junge Kunst im Rampenlicht
KUNSTHANDWERK: So „jung“ präsentierte sich die UNIKA schon lange nicht mehr: Südtirols berühmteste Kunstmesse geht heuer unter Beteiligung besonders vieler junger Künstler in Szene. Termin ist der 1. bis 4. September in St. Ulrich/Gröden.
Die Verjüngung des Grödner Kunsthandwerkes ist das erklärte Ziel von Matthias Kostner, dem neuen Präsidenten der Künstlergenossenschaft. „Wir haben heuer gleich vier neue Mitglieder gewonnen, alle Anfang 20. Mit ihrem jugendlichen Spirit und ihrer Aufgeschlossenheit komplettieren sie den Zugang und das Portfolio der bestehenden Mitglieder“, freut sich Kostner.
Das Besondere an der UNIKA: Mitglied kann nur werden, wer das Kunsthandwerk als Gewerbe anmeldet und hauptberuflich ausübt. Ein Großteil der Mitglieder haben die Cademia - Kunstgymnasium oder die Landesberufsschule für das Kunsthandwerk in St. Ulrich absolviert. Sie gilt als renommierte Ausbildungsstätte besonders für die Fachbereiche Holzbildhauerei, Kunstmalerei, Grafik und Design.
In Summe zeigen rund 30 Künstlerinnen und Künstler ihre schönsten Werke aus der Holz-
bildhauerei, Drechslerei, Kunstmalerei und Fotografie. Mehr als 200 Objekte in allen Größen sind zu sehen. Erwartet werden mehr als 4.000 Besucherinnen und Besucher, traditionellerweise auch aus dem nahen und fernen Ausland, gilt die Kunstmesse doch international als Geheimtipp. Eröffnet wird die Messe mit der Vernissage am 31. August um 18 Uhr und kann dann vom 1. bis 4. September von 10 bis 19 Uhr besucht werden. Bei der diesjährigen UNIKA’s Long Night ¡Noche UNIKA! treffen das Grödner Kunsthandwerk und lateinamerikanische Musik, Tanz und Cocktails aufeinander. Stattfinden wird sie am 2. September von 20:30 bis 23:30 Uhr. Tickets sind ab jetzt auch online erhältlich unter www.unika.org, www. valgardena.it oder bei der Kunstmesse vor Ort.
UNIKA Kunstmesse 1.– 4. September, 10–19 Uhr
Eintritt 10 € (Besucher unter 18 Jahren haben freien Eintritt)
Vernissage Mittwoch, 31. August, ab 18 Uhr
¡Noche UNIKA! Latino Night UNIKA’s Long Night Freitag, 2. September, 20:30–23:30 Uhr
Eintritt 15 € inkl. ein Cocktail (Besucher unter 13 Jahren haben freien Eintritt)
Tickets erhältlich unter: www.unika.org www.valgardena.it oder direkt bei der Kunstmesse Tenniscenter Runggaditsch Arnariastr. 3, 39046 St. Ulrich online at www.unika.org
MUSIKSOMMER IN DER HOFBURG
Im einzigartigen Ambiente des Innenhofs der Brixner Hofburg präsentieren sich fünf Musikkapellen dem Publikum. Dazu kommen zwei Konzerte mit Streichern des Haydn Orchesters und der Südtiroler Jugend Brass Band. Die Bürgerkapelle und der Kulturverein Brixen-Musik wünschen gute Unterhaltung.
* 5. bis 14. August, jeweils um 20.30 Uhr im Innenhof der Hofburg Brixen
Die „io.co Show“ ist ein zweisprachiger Abend mit spannenden Gästen und ironischen Kommentaren! Tschumpus, Brixen
Samstag, 6. August
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm Pfarrplatz, Brixen
KULTURSOMMER HINTER GITTERN
Das Jahr des Oktopus –Back to the Tschumpus (Zusatzaufführung)
Donnerstag, 11. August, 21 Uhr
Io.co Show & the Ossoboogie live in concert
Donnerstag, 5. August, 21 Uhr
Konzert 19:30 Uhr
Jugendkapelle
St. Andrä/Lüsen/Afers Musikkapelle St. Andrä Festplatz, St. Andrä
Konzert 20:30 Uhr
CinquinoBrass Graf-Meinhard-Haus, Mühlbach
Konzert 20:30 Uhr
Bürgermusikkapelle Liezen Hofburg, Brixen
Sonntag, 7. August
Konzert 20:30 Uhr
Bürgerkapelle Lana Hofburg, Brixen
Dienstag, 9. August
Führung 15 Uhr
Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Diverses ab 19:30 Uhr
Spieletreff Vintlerhof, Milland
Konzert 20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzert Dom, Brixen
Mittwoch, 10. August
Kindertheater 18 Uhr
Max und Moritz, eine Bubengeschichte in sieben Streichen Tschumpus, Brixen
Donnerstag, 11. August
Führungen 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause Mühlbach
Führung 15 Uhr
Führung 21 Uhr
Weißer Turm
Pfarrplatz, Brixen
Freitag, 12. August
Konzert 18 Uhr
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem Dom, Brixen
Konzert 20:30 Uhr
Südtiroler Jugend Brass Band Hofburg, Brixen
Freilichtkino 21:30 Uhr Grand Hotel Tschumpus Tschumpus, Brixen
Samstag, 13. August
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm
Pfarrplatz, Brixen
Konzert 20:30 Uhr
Musikkapelle Toblach Hofburg, Brixen
Tanztheater 20:30 Uhr Grenzgang/Attraversare Community-Dance-Produktion des Südtiroler Tanzkollektivs Mühlbacher Klause
Sonntag, 14. August Konzert 20:30 Uhr Bürgerkapelle Mühlbach Vals
Konzert 20:30 Uhr Musikkapelle
Peter Mayr Pfeffersberg Hofburg, Brixen
Max & Moritz
Mittwoch, 10. August, 18 Uhr
Donnerstag, 11. August, 18 Uhr
Marion Moroder –In Cold State
Mittwoch, 17. August, 21 Uhr
Blackout – Jailhouse Funk
Freitag, 19. August, 21 Uhr
Sommerkino –Best of Tschumpus
Die drei Musketiere
Montag, 1. August, 21.30 Uhr
Grand Hotel Tschumpus
Freitag, 12. August, 21.30 Uhr
Karten: www.tschumpus.com • Tel 388 777 0077 (Mo–Fr, 12–15 Uhr) SMS und WhatsApp möglich • Mail: reservierung@tschumpus.com
Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Kindertheater 18 Uhr
Max und Moritz, eine Bubengeschichte in sieben Streichen Tschumpus, Brixen
Konzert 20:30 Uhr
Streicher des Haydn Orchesters von Bozen und Trient Hofburg, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Das Jahr des Oktopus (Reprise) Ersatzdatum für die zwei ausgefallenen Vorstellungen Tschumpus, Brixen
Montag, 15. August Konzert 20:30 Uhr Bürgerkapelle Mühlbach Mühlbach
Dienstag, 16. August Führung 15 Uhr Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Diverses ab 19:30 Uhr Spieletreff Vintlerhof, Milland
Mittwoch, 17. August
Konzert 21 Uhr
Marion Moroder – in cold state
Die Musikerin aus Gröden stellt mit ihrer Band ihr erstes Album vor: Elf Lieder mit sehr viel Gefühl, Ehrlichkeit, Authentizität und Leidenschaft. Tschumpus, Brixen
„Das Jahr des Oktopus“
BRUCKNER: SYMPHONIE NR. 6
Die 6. Symphonie von Anton Bruckner und „Von der Wiege bis zum Grabe“ von Franz Liszt werden vom hervorragenden Bayerischen Landesjugendorchester aufgeführt, das das Patenorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks ist.
Bayerisches Landesjugendorchester
Nicolas Rauss, Dirigent
* Donnerstag, 4. August, 20 Uhr
Dom Brixen
VERDI: MESSA DA REQUIEM
Mit der „Messa da Requiem” von Giuseppe Verdi erklingt im Dom ein großes Werk der Musikliteratur. Es weist eine große Chor-OrchesterBesetzung auf, die Ausführenden bürgen für eine mitreißende Aufführung.
Venice Monteverdi Academy Choir Orchestra Lorenzo Da Ponte auf Originalinstrumenten Gesangssolisten: Letitia Vitelaru, Claudia De Pian, Walter Fraccaro, Ferruccio Furlanetto Roberto Zarpellon, Dirigent
* Freitag, 12. August, 18 Uhr
Dom Brixen
MAHLER:
AUFERSTEHUNGS-SYMPHONIE
In der wunderbaren Pfarrkirche von Sterzing erlebt das Publikum die großartige „Auferstehungssinfonie” von Gustav Mahler mit großer Orchesterbesetzung, Solostimmen und Chor. Die Ausführenden sind von hoher internationaler Qualität.
Chen Reiss, Sopran / Caitlin Hulcup, Mezzosopran
Coro del Friuli Venezia Giulia / Junge Philharmonie Wien Michael Lessky, Dirigent
* Dienstag, 23. August, 20 Uhr
Pfarrkirche Sterzing
Vormerkung und Kartenvorverkauf: Tourismusbüro Brixen, Tel. 0472 275252 für Sterzing auch beim Tourismusverein Sterzing, Tel. 0472 765325 Infos unter www.musikkirche.it
Donnerstag, 18. August
Führungen 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause Mühlbach
Führung 15 Uhr
Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Konzert 20:30 Uhr
Musikkapelle St. Andrä Festplatz, St. Andrä
Freitag, 19. August
Konzert 21 Uhr
Blackout – Jailhouse Funk Wenn der Boden bebt, knackige Beats die Luft durchziehen und die wippenden Tanzbeine kaum mehr zu zähmen sind, dann steht Blackout auf der Bühne und gibt den Funk frei! Die elfköpfige Gruppe garantiert einen turbulenten Ausklang des Tschumpus-Sommers 2022! Tschumpus, Brixen
Samstag, 27. August Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm Pfarrplatz, Brixen
Altstadtfest Altstadt Brixen
Dienstag, 30. August Führung 15 Uhr
Samstag, 20. August Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm Pfarrplatz, Brixen
Dienstag, 23. August Führung 15 Uhr
Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Diverses ab 19:30 Uhr
Spieletreff Vintlerhof, Milland
Donnerstag, 25. August Führungen 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause Mühlbach
Führung 15 Uhr Hofburg und Brixner Dombezirk Hofburg, Brixen
Führung 21 Uhr
Weißer Turm Pfarrplatz, Brixen
Freitag, 26. August Diverses Altstadtfest Altstadt Brixen
Donnerstag, 25. August 7:30–13:30 Uhr Altstadt, Goethestraße
Ggumperermarkt Samstag, 13. August 8–17 Uhr
Albuingasse
Ausstellungen
StadtGalerie bis 20. August
radical softness
Di.–Fr. 10–12 Uhr & 16–18 Uhr, Sa. 10–12 Uhr
Hofburg bis 6. November
Peppi Tischler. Via Crucis
Josef Kostner (1933–2017)
Heiliges und Heilige über den Pass täglich 10–18.30 Uhr
Franzensfeste
bis 30. November
Eingebunkert bis 31. Oktober
Spuren der Erinnerung
Di.–So. 10–18 Uhr
Kloster Neustift
bis 3. September
Der malende Prälat. Gemälde von Chrysostomus Giner Der Chorrock des seligen Hartmann. Versuch einer Rekonstruktion
Mo.–Sa. 10–17 Uhr
Engelsburg,
Kloster Neustift bis 11. August
Hanni Rifesser und Peter Spitzweck täglich 10 – 17 Uhr
Galerie 90 im Wolkensteinerhaus, Mühlbach
6. bis 31. August
Zeno Fatti. Portraits
Do.–Sa. 17:30–19:30 Uhr
Eröffnung: Samstag, 6. August, 11.30 Uhr, Performance ab 13 Uhr
Auf knapp 200 m2 Ausstellungs äche entfaltet sich in den suggestiven historischen Räumen der Festung Franzensfeste die Darstellung des BBT-Projektes in seiner faszinierenden technischen Vielseitigkeit bis hin zu Natur und Kultur. Highlights sind interaktive Scannerfahrten in den Tunnel genauso wie das multimediale Erleben des Tunnelvortriebs.
TRAUMA & DRAMA
Wenn die Wunden weitergehen
Sonntag, 21. August, 18 Uhr, Eröffnung
- Begrüßung: Dr. Leo Andergassen
- Auf den Spuren der Gewalt. Einblicke in die historische Gewaltforschung: Prof. Dr. Irene Kacandes, Professorin am Dartmouth College, USA
- Über die Weitergabe von Traumata auf die nächsten Generationen: Dr. Monika Hauser, Ärztin und Gründerin von Medica Mondiale im Gespräch mit Maxi Obexer
- Klavierkonzert: Jörg Zemmler
Montag, 22. August, 18 Uhr
- Frauen in der Psychiatrie – ein Trauma für sich: Dr. Antonella Tiburzi, Historikerin an der Freien Universität Bozen und Sissi Prader, Leiterin des Frauenmuseums in Meran
- Buchvorstellung/Lesung: Andrea Roedig: Man kann Müttern nicht trauen. dtv Verlag 2022
Dienstag, 23. August, 18 Uhr
- Vom Anfang und vom Ende: Die Traum(a) Geburt: Dr. Barbara Plagg, Humanbiologin und Publizistin und Was Sterben bedeutet: Gabriela Mair am Tinkhof, Trauer-, Krisen- und Sterbebegleiterin
- Buchvorstellung/Lesung: Katherin Bryla: Die Eistaucher. Roman. Residenzverlag 2022
Mittwoch, 24. August, 18 Uhr
- Die Epigenetik und ihre Weitergabe: Dr. Jennifer Berger, Molekularbiologin
- Das Trauma im Drama. Eine Analyse. Prof. Dr. Paulo Ricardo Berton, Professor für Dramatik im Gespräch mit Maxi Obexer
- Buchvorstellung/Lesung: Sabine Peer: Dienstmädel in Bella Italia. Athesia Verlag 2022
Donnerstag, 25. August, 18 Uhr
- Buchvorstellung/Lesung: Natalka Sniadanko, Ukraine: Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde. Haymon Verlag 2022
- Lesungen aus den Werken der Autor:innen und Werkstattteilnehmer:innen: Alexandra Koch,
Andreas Sauter, Anne Marie Pircher, Bernhard Studlar, Caitlin van der Maas, Emma Mulser
Freitag, 26. August, 18 Uhr
- Abschlusskonzert: Vernesa und Amira Berbo
Den Brenner Basistunnel hautnah erleben
Öffnungszeiten der Ausstellung im BBT-Infopoint
Von Mai bis Oktober: Dienstag–Sonntag 10:00–18:00 Uhr
Von November bis April: Dienstag–Sonntag 10:00–16:00 Uhr Montag geschlossen
Kontakt www.bbtinfo.eu / info@bbtinfo.eu / BBT-Infopoint Brennerstraße, 39045 Franzensfeste (BZ), Südtirol – Italien T +39 0472 057200 / F +39 0472 057219
- Lesungen aus den Werken der Autor:innen und Werkstattteilnehmer:innen: Kiki Jovanovic, Pola Fendel, Raphaela Bardutzky, Sara Ehsan, Semir Plivac, Theresa Seraphin, Verena Plangger
* 21. bis 26. August
Schloss Velthurns & Radoarhof Feldthurns
www.summerschoolsuedtirol.eu
Brixner Triathleten in Kanada
TRIATHLON: Bei den Weltmeisterschaften in Montreal im vergangenen Juni mischten sich EUAN DE NIGRO und VERENA STEINHAUSER aus Brixen in das Getümmel. Er gab sein Debüt bei den Junioren, sie startete bereits zum dritten Mal in der Elite-Klasse.
Nicht nur auf nationaler Ebene gilt der Triathlet Euan De Nigro, der Ende Juli seinen 18. Geburtstag feiert, als Ausnahmetalent. Nachdem er während der letzten zwei Jahre bei verschiedenen Europacups auf dem Podium stand, wurde er von den italienischen Nachwuchstrainern zu den Weltmeisterschaften in Kanada einberufen. Zusammen mit dem Juniorenteam und den Athleten der allgemeinen Klasse flog er bald nach Schulschluss nach Montreal. Eigentlich hätte De Nigro bereits 2021 an der WM in Portugal teilnehmen können; damals entschied er gemeinsam mit seiner Trainerin Manuela Ianesi jedoch, mit internationalen Wettkämpfen noch etwas zu warten.
Schritt für Schritt
Fast emotionslos berichtet De Nigro von seiner Teilnahme in Montreal. Auf die Frage, ob er sich spezifisch auf die Weltmeisterschaften vorbereitet habe, berichtet er recht sachlich, dass der WM-Termin normalerweise eher im Herbst sei und er mit der Nationalmannschaft keine besonderen Trainings absolviert habe. Den Ausschlag gegeben für die Qualifikation hatten seine konstant guten Ergebnisse der letzten Monate, der Sieg im Europa-Cup in Caorle, der Vize-Europameistertitel in Polen, die Siege und Podestplätze bei nationalen Rennen. „Ich habe versucht, es wie jeden anderen Wettkampf anzugehen. Die gute Saison hat mir Sicherheit gegeben, obwohl mein Lauftraining im letzten Winter nicht optimal war“, so De Nigro.
Programmänderung in letzter Minute
Über Venedig und München in Montreal angekommen und bereit für den großen Einsatz, bei dem die Nachwuchsathleten aus aller Herren Länder ihre Stärke zeigen und damit den Grundstein für die Aufnahme in verschiedene Mannschaften legen, kam zunächst die Hiobsbotschaft, dass aus dem geplanten Triathlon „nur“ ein Duathlon werden sollte. Die Wasserqualität im Stausee, in dem die Schwimmstrecke vorgesehen war, war nach Unwettern am Tag des Junioren-Rennens nicht gut genug, weshalb die verantwortlichen Gremien auf einen Duathlon umstellten: Laufen – Rad fahren – Laufen. Für die meisten Athleten war das keine gute Nachricht, hatten sie sich doch auf einen klassischen Triathlon eingestellt und wollten ihre Fähigkeiten in allen drei Disziplinen beweisen.
Auf der Strecke
„Natürlich verspürte ich etwas Druck, als ich dann am Start stand. Und nachdem ich letzten Winter nicht so viel laufen konnte, wäre mir das Schwimmen als erster Abschnitt schon lieber gewesen“, resümiert De Nigro. Als guter Läufer wechselte er nach den ersten 2,5 Kilometern dann aber doch mit einer gut 20 Mann starken Führungsgruppe aufs Rad und ließ sich auch bei einigen Fluchtversuchen der anderen Athleten nicht abschütteln. „Der harte Kampf auf dem Rad war beim abschließenden
5-Kilometer-Lauf dann schon in den Beinen zu spüren“, erzählt De Nigro. Mit dem letztendlich 15. Platz waren er selbst und seine Trainer durchaus zufrieden und glücklich, zumal der junge Athlet in seiner Kategorie gegen den älteren Jahrgang antreten musste.
Teamwork in der Mixed-Staffel
Zwei Tage nach dem Einzelrennen stand De Nigro in der italienischen Mixed-Staffel – zwei Damen, zwei Herren – noch einmal am Start. Diesmal durfte es ein klassischer Triathlon sein: Alle vier Staffel-Athleten und -Athletinnen mussten 300 Meter schwimmen, zehn Kilometer Rad fahren und zwei Kilometer laufen. Und obwohl die italienische Mannschaft ausschließlich aus Junioren bestand und zusammen mit den U23 gewertet wurde, erreichte sie den sehr guten 9. Platz.
„Bin für alles offen“
Triathlon bestimmt momentan De Nigros Leben. „Im Sommer ist es einfacher mit der Zeiteinteilung“, meint der hochgewachsene, durchtrainierte Athlet, „ich kann zweimal am Tag trainieren und zudem in meinem Verein mitarbeiten.“
Nach den Italienmeisterschaften im Juli steht im August ein mehrwöchiges Trainingslager im Piemont mit der Nationalmannschaft auf dem Programm. Im Oktober möchte
p ERFAHRUNG UND TAKTIK: Verena Steinhauser wurde zur zehntschnellsten Triathletin der Welt gekürt
sich der Sarnser auch bei den Italienmeisterschaften der Allgemeinen Klasse behaupten und hofft darauf, bald in eine Sportgruppe aufgenommen zu werden, um als Profisportler arbeiten zu können. Berührungsängste hat De Nigro jedenfalls keine, zumal er, mit drei Sprachen aufgewachsen, sich national und international problemlos verständigen kann. „Ob ich mein letztes Schuljahr bis zur Matura in Brixen oder woanders absolvieren werde, ist zurzeit noch offen“, so De Nigro, „momentan konzentriere ich mich einfach auf ein gutes Training und gute Rennergebnisse.
„Training, Erfahrung und Taktik müssen zusammenspielen bei einem Rennen wie dem Finale in Montreal“ _ Verena
Steinhauser, Triathletin
Und dabei bin ich sehr froh und dankbar, dass meine Familie und mein Verein (Schwimmclub Brixen, Anm. d. Red.) voll hinter mir stehen und mich mittlerweile eine Sportartikelfirma mit Ausrüstungsmaterialien und ein Brixner REHA-Studio unterstützen. Für die Zukunft bin ich für alles offen.“
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Alles andere als Routine
Auch Verena Steinhauser war bei den Weltmeisterschaften in Montreal dabei. Die Brixnerin, stets mit einem Lächeln im Gesicht und positiven Gedanken im Kopf, lebt mittlerweile in Pescara und ist nunmehr seit fast zehn Jahren Profi-Triathletin. Sie kannte die kanadische Wettkampfstätte bereits von früheren Rennen. Trotzdem war die Teilnahme im Juni für sie alles andere als Routine; die Bedingungen ändern sich nämlich von Jahr zu Jahr. Außerdem war das Format in der Allgemeinen Klasse heuer neu: Bei der Ausscheidung am Freitag galt es, ähnlich wie in der Juniorenklasse, sich aufgrund der mangelnden Wasserqualität in einem Duathlon zu behaupten. Das Finale wurde tags darauf dann als Triathlon in drei Runden ausgetragen.
„Toll, aber hart“
Es sei vorweggenommen: Steinhauser bewies sich bei den Weltmeisterschaften als zehntschnellste Triathletin der Welt. Der Weg zu diesem Erfolg war anders als bei manchen anderen Rennen. „Bei der Ausscheidung am Freitag in Form eines Duathlons habe ich Gott sei Dank in der ersten Runde die Qualifikation geschafft. Es war ein sehr schnelles Rennen: ein Kilometer laufen, sechs Kilometer Rad fahren und zwei Kilometer laufen. Muss man das zweimal machen, ist es natürlich umso kräftezehrender.“ Das Finale am Samstag wurde dann in drei Runden ausgetragen: Die 30 qualifizierten Athletinnen starteten diesmal in einen Triathlon mit 300 Meter Schwimmen, sechs Kilometer Rad fahren und zwei Kilometer Laufen. Die schnellsten 20 durften sich nicht lange erholen: Sie mussten in der knapp zehnminütigen Pause die Wechselzone vorbereiten, zurück an den etwas weit entfernten Schwimmstart und sich gleich in die nächste Runde stürzen, um danach in der letzten Runde unter den schnellsten zehn Damen die Weltmeisterinnen zu küren.
Training und Taktik
„Natürlich muss man top vorbereitet sein, um überhaupt an den Start zu gehen“, so Steinhauser, „aber in einem solchen Wettkampfformat zählen Erfahrung und Taktik mehr als anderswo. In der Ausscheidung war es wichtig, in der ersten Runde weiterzukommen. Beim Finale hingegen darf man sich in der ersten Runde nicht verausgaben. Das
Ganze ist sehr anstrengend, macht aber auch viel Spaß.“ Mit ihrem Top-Ten-Platz ist Steinhauser sehr zufrieden, wenngleich …: „Eine kleine Unaufmerksamkeit beim Schwimmen hat mich den Anschluss an die Gruppe und damit wertvolle Zeit gekostet“, zieht sie Bilanz.
Leben mit gepackten Koffern
p Das Schwimmen wäre ihm lieber gewesen; trotzdem erreichte Euan De Nigro beim Duathlon in Montreal den 15. Platz
Im Publikum und unter der sengenden Hitze war in Montreal auch Vater Karl Steinhauser dabei und hielt einige spannende Momente mit seiner Kamera fest. Er ist es mittlerweile gewohnt, seiner Tochter einige Male im Jahr hinterher zu reisen und aufgeregter als sie am Streckenrand zu stehen. Da liegt ein Triathlon wie der nächste in München im August fast schon vor der Haustür. Angesichts der Probleme, die die Triathletinnen und Triathleten in Kanada vor allem bei der Rückreise mit der Zollabfertigung ihrer Radkoffer hatten, meint Verena Steinhauser nur lapidar: „Ich bin es gewohnt, auf Flughäfen zu stehen, wobei die Warteschlangen in Kanada schon sehr lang waren. Jeder Radkoffer wurde inspiziert, und manche Kolleginnen und Kollegen warten seit Wochen auf ihre Räder, die wahrscheinlich herrenlos in der Welt umherfliegen.“ Das Leben mit gepackten Koffern gehört für sie mittlerweile zur Normalität, vom Trainingslager zum Rennen und zurück. Und so ist Steinhauser glücklich, ab und zu einige Tage zuhause in Brixen verbringen zu können.
„Nicht zu sehr stressen lassen“
Wie Euan De Nigro, ist auch Verena Steinhauser im Schwimmclub Brixen zur Triathletin geworden. Trainerin und selbst Ex-Profitriathletin Manuela Ianesi hat ihre Leidenschaft erfolgreich an viele junge Athletinnen und Athleten weitergegeben, wenige jedoch wagen den Schritt
Zwei Tage nach dem Einzelrennen ging es für De Nigro in der italienischen MixedStaffel erneut an den Start u
ins Profileben. Wenn Steinhauser die Entwicklung von De Nigro mitverfolgt, sieht sie sich selbst in vielen Augenblicken wieder. Und sie hilft gerne mit – mit ihren Erfahrungen und ihren Beziehungen. Auf die Frage, was sie nach zehn Jahren Triathlon ihrem jungen Kollegen mitgeben möchte, meint sie: „Euan hat großes Talent, Ehrgeiz und Biss. Ich wünsche ihm, dass er mit den Füßen auf dem Boden bleibt und vor allem seine ersten Jahre genießt, Länder und Leute kennenlernt und sich nicht zu sehr stressen lässt. Es wird mit der Zeit von allein immer anstrengender, und es kommen auch Momente, in denen man einmal wenig Lust hat, die Koffer zu packen.“
Foto: Ben
Lumley
ULTRACYCLING
Race across France 1.000
z Wenn Martin Bergmeister am Vormittag den Kranebitter Hügel hochradelt, hat er meistens bereits viele Trainingskilometer in den Beinen und irgendein Langstreckenrennen auf dem Programm. Im Juni war es das „Race across France 1.000“, die mittlere Variante der französischen Nonstop-Langstreckenherausforderung, der sich heuer 140 Teilnehmer in zwei Kategorien – mit und ohne Support – stellten. Bergmeister startete zusammen mit seinem vierköpfigen Begleitteam am 21. Juni in der Nähe von Chamonix. 1.088 Kilometer und 21.000 Höhenmeter lagen vor ihnen, umgerechnet also einige Tage und der Großteil der Nächte, bis zum Ziel in der Nähe von Cannes. Die Strecke führte über viele Pässe, die auch Teil der Tour de France sind und den Radfahrern mit
bis zu zwölf Prozent Steigung einiges abverlangen: durch die Hügel der Provence, auf den Isèran-Pass, der mit 2.764 Metern einer der höchsten Europas ist, und auf den Mont Ventoux, den steilen Klassiker der Tour de France. Nach insgesamt 76 Stunden und 16 Minuten, mit nur zwei bis drei Stunden Schlaf in drei Nächten, rollte Bergmeister in der Kategorie mit Begleitung als Zweiter über die Ziellinie in Mandelieu-la-Napoule, einer Kleinstadt an der französischen Riviera. Mit ihm feierten natürlich auch seine Begleiter, die den Extremradsportler bereits beim „Race across America“ betreut hatten. Die nächste große Tour wird Bergmeister im August über 2.200 Kilometer rund um ganz Österreich führen. sd
LAUFSPORT
Schabs läuft
z Sein 50-jähriges Bestehen wollte der ASV Schabs mit einem besonderen Programm feiern, und entschied, zu seinem Schwerpunkt Fußball einen Dorflauf hinzuzufügen. Ein Jahr lang arbeitete das Organisationsteam unter Federführung von Präsident Reinhard Plaikner und mithilfe der Laufexpertin Tanja Plaikner an der Vorbereitung des 1. Schabser Dorflaufs. Als ohnehin sehr beliebte Strecke bot sich das Gebiet um den Stegener Bühel an. Start und Ziel platzierte man nahe dem Sport- und Festplatz und verband das Laufevent damit auch mit den Jubiläumsfeierlichkeiten.
Als Teil der VSS-Stadt- und Dorfläufe waren die Streckenlängen für die Kinder- und Jugendkategorien vorgegeben; für die Erwachsenen wies man einen abwechslungsreichen und zugleich anspruchsvollen Parcours von 5,2 Kilometern bei den Männern und 3,2 Kilometern bei den Frauen aus. Bereits in alten Zeiten hatte es in diesem Gebiet Läufe gegeben, die Schabser Läufer lieben die Strecke für ihr Training. Zur Neupremiere des Schabser Dorflaufs stellten sich gut 250 Teilnehmer an den Start und liefen bei schönstem Sommerwetter um die besten Plätze und
Die Fußballerinnen Eva Schatzer aus Vahrn und Elisa Pfattner aus Latzfons spielten kürzlich als Teil der italienischen Nationalmannschaft um die U19-Europameisterschaft. Im Kampf der letzten acht mussten sich die Italienerinnen in der Gruppenphase geschlagen geben; Europameister wurde Spanien.
viele Sachpreise. Die Organisatoren zogen eine sehr positive Bilanz, sei es in Bezug auf die Einschreibezahlen und die Unterstützung durch viele lokale Sponsoren, sei es auf den gelungenen Ablauf und das bestärkende Feedback der Teil-
Hoher Besuch in Natz-Schabs: der 1. FC Nürnberg verbrachte sein Trainingslager vom 26. Juni bis 3. Juli in Natz. Der Zweitligist rund um Trainer Robert Klauß genoss nun bereits zum vierten Mal den Aufenthalt auf dem Apfelhochplateau.
nehmer. Über den Dorflauf Schabs 2023 wird deshalb bereits nachgedacht, auch wenn er vielleicht in einer etwas anderen Form und zu einem etwas anderen Zeitpunkt stattfinden könnte. sd
Der Klettersteig in der Mahr wurde im Frühjahr saniert und steht nun wieder für Kletterfans bereit. Alle Bereiche der Kletterwände sind wieder sicher erreichbar; außerdem gibt es die Möglichkeit, eine kleine Runde zu klettern. Die Gemeinde stellte 20.000 Euro für das Projekt zur Verfügung.
Foto: Markus Bergmeister
„Wird uns langsam zu viel“
CHRISTIAN JOCHER, passionierter Läufer und Präsident des ASV Brixen Dolomiten Marathon, zieht Bilanz über das Laufwochenende rund um Brixen – und blickt sorgenvoll in die Zukunft.
Herr Jocher, die Laufrennen stehen unter dem Motto „running to the limits”. Hat auch die Organisation mittlerweile ihre Grenzen erreicht?
Die heurige Ausgabe hat wieder gezeigt, dass die wunderschönen Laufstrecken Athleten aus der ganzen Welt nach Brixen locken. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden Videos und Fotos gepostet, weil sie von der Kulisse einfach überwältigt sind. Dahinter steckt aber ein Riesenaufwand, und es ist in der Tat nicht einfach, ihn zu stemmen. Unser Team arbeitet mittlerweile fast das ganze Jahr über ehrenamtlich
an der Organisation, und ich muss zugeben, dass es für meine Frau und mich einfach zu viel wird.
Welche Art von Unterstützung würden Sie sich wünschen?
Für ein Laufwochenende mit mehreren unterschiedlichen Strecken braucht es sehr viele Mitarbeitende sowie eine breitere Basis in der Vorbereitung, während und nach der Veranstaltung. Der „Brixen Dolomiten Marathon“ mit Teilnehmern aus 34 Nationen ist zu einem tollen Produkt geworden, das die Stadt, ihre touristischen Strukturen und das Land Südtirol stärker mittragen müssten, damit es angesichts der großen
Ausstellung
Konkurrenz weiterhin bestehen und wachsen kann.
Wird es die kommende Ausgabe von „running to the limits“ im Jahr 2023 nicht mehr geben?
Es würde mir leidtun, wenn dies wirklich der Fall wäre. Es gibt sehr viele Brixner Unternehmen, die die Veranstaltung unterstützen, und ich hoffe, dass auch die organisatorischen Rahmenbedingungen verbessert werden können. Ich werde in den nächsten Wochen entscheiden, ob meine Rolle in der Organisation des Laufevents im nächsten Jahr noch dieselbe sein wird. sabine.dejakum@brixner.info
Haus der Tiroler Geschichte
Foto:
Oskar
Zingerle
Tiroler Meister aus Brixen
z Jeremy Losso, 16 Jahre jung und Schüler an der Sportoberschule Sterzing, ist ein begnadeter Fußballspieler mit einer etwas ungewöhnlichen Sportlerlaufbahn: Vor zwei Jahren absolvierte er bei Wacker Innsbruck ein Probetraining und kickte seither im und für den Nordtiroler Verein. Obwohl sehr jung, fand er seinen Platz sehr schnell in der dritten Kampfmannschaft und damit mitten unter erwachsenen Spielern – in der ersten Zeit ein eher ungewöhnliches Erlebnis. Doch Losso fand sich schnell zurecht in diesen manchmal harten Lehrjahren und genoss die gute Betreuung beim Profiver-
ein. Auch seine Familie stand dabei hinter ihm und organisierte die täglichen Fahrten nach Innsbruck zum Training und die Teilnahme an den Spielen am Wochenende. Mit seiner Mannschaft freute sich Losso in der letzten Saison über den Vizemeistertitel in der Bezirksliga West. Der Aufstieg wäre damit gesichert gewesen, doch finanzielle Probleme haben Wacker Innsbruck aus der Bahn geworfen. Seine letzten Einsätze hatte Losso daher in dessen U16-Team, mit dem er Tiroler Meister wurde und für das er das bislang letzte Tor für den Verein schießen konnte – ein Erfolg mit bitterem Beigeschmack, denn für Losso steht seine sportliche Zukunft bei den nördlichen Nachbarn unter einem großen Fragezeichen. Sollte er als Fußballspieler wieder in seine Heimatstadt zurückkehren, so dürfte sich der SSV Brixen gewiss freuen, denn Losso war dort bereits in früheren Jahren aktiv. sd
Die etwas andere Nachmittagsbetreuung für Grundund Mittelschüler/innen
Mit einem interessanten, aber nicht alltäglichen Angebot hebt sich die Nachmittagsbetreuung des Vereins Fejdjux ASV während des Schuljahres erfolgreich ab.
Nachmittagsbetreuung jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 13:00 bis 17:45 Uhr: Nach dem Mensabesuch werden die Kids und Teens zum Treffpunkt (Grundschule Goller) begleitet und nach Elvas (Pichlerhof) gefahren. Hier haben sie die Möglichkeit, sich mit sinnvollen wie auch individuellen Themen zu beschäftigen. Abwechslung bieten Aktivitäten in der freien Natur. Anschließend geht es wieder zurück nach Brixen (Grundschule Goller), wo sie abgeholt werden oder den nächsten Bus nach Hause nehmen können. Mit dieser Form der Nachmittagsbetreuung unterstützt der Verein Fejdjux die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Die Nachmittagsbetreuung kann jeden Montag, Mittwoch und Freitag oder auch nur an einzelnen Tagen in Anspruch genommen werden.
LEICHTATHLETIK
Marie nimmt jede Hürde
z Am zweiten Juliwochenende trafen sich in Rieti die besten jungen Leichtathleten zu den Italienmeisterschaften der Kategorie U20. Auch die Brixner Vereine waren mit von der Partie. Hürdenläuferin Marie Burger aus Vahrn wurde den in sie gesetzten Erwartungen durchaus gerecht: Die Athletin des SSV Brixen, Sektion Leichtathletik, verbesserte nicht nur ihre persönlichen Bestzeiten im Hürdensprint über 100 und 200 Meter, sondern holte sich letztendlich auch Bronze in der 100-Meter-Distanz und erreichte den ausgezeichneten sechsten Platz über 200 Meter. Dabei waren die Bedingungen alles andere als ideal: Hitze und starker Rückenwind machten den Hürdenlauf nicht einfacher. Zudem bestritt Burger an den zwei Wettkampftagen vier Rennen (100 und 200 Meter) –eine zusätzliche Belastung, der sie mit großer Konzentration,
ANMELDUNGEN: fejdjux.jimdo.com
Oskar Baumgartner, T 338 1459835 oder per E-Mail: fejdjux@virgilio.it
starken Nerven und natürlich guter Vorbereitung begegnete. „Unter besseren Verhältnissen“, so Trainer Marco Andreatta, „wäre für Burger sicher noch ein bisschen mehr drin gewesen.“ Doch er zeigt sich insgesamt äußert zufrieden mit den Ergebnissen und blickt bereits in die Zukunft, bis hin zu den Europameisterschaften 2023. Für Burger geht es weiter mit sechsmal Training pro Woche, mit Studien- und Ernährungsplänen, die auf ihre sportliche Laufbahn abgestimmt werden müssen, und mit Trainingslagern und Staffelstarts im Nationalteam. Auch Greta Chizzali und Karoline Puntaier von der SG Eisacktal zeigten in Rieti starke Leistungen – Puntaier mit dem achten Platz und persönlicher Bestmarke im Diskuswerfen, Chizzali mit dem sechsten Platz im 3.000-Meter-Hindernislauf. sd
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Unter den besten acht Teams
z Die regionale Meisterschaft 2021/22 schloss die U15 des SSV Brixen Frauenfußball erneut auf dem ersten Platz ab und qualifizierte sich somit für die Interregionale Zwischenrunde, die sie ohne Niederlage gegen renommierte Teams wie Hellas Verona Women, Vicenza Calcio Femminile und Treviso Women abschloss. Mit dem 3:1-Sieg gegen Delfini Biancazzurri am 18. Juni erkämpften sich die ehrgeizigen „Gitschn“ einen Platz für die nationalen Finalspiele der acht besten Frauenfußball-Teams Italiens und trafen dort auf die Clubs von Juventus Turin, AS Roma, SSC Napoli, AC Milan, Atalanta BC, FC Inter und Calcio Padova. Die „großen“ Teams konnten die Mannschaft aus Brixen schwer einordnen und waren wohl vom kampfstarken Auftritt der SSV-„Gitschn“ erstaunt, die sich geschickt verteidigten, in vielen Phasen auf Augenhöhe mitspielten und wiederholt gefährliche Stiche
setzen konnten. In den fünf Turniertagen kam es zu vier Spielen bei sehr hohen Temperaturen, bei denen die Brixnerinnen mit weit weniger Auswechselspielerinnen auskommen mussten als ihre Gegnerinnen. Dies resultierte in
drei knappen Niederlagen und einem Ausgleich. Damit verließ die Brixner Mannschaft das Turnier als achtbestes Frauenteam Italiens. „Eine bemerkenswerte Gesamtleistung, die beweist, dass der SSV mit viel Training, starkem Willen und
professioneller Vorbereitung auf hohem Niveau mitspielen kann“, sagt Stefan Putzer, der Betreuer der U15. Gewonnen hat die Meisterschaft Juventus Turin. lt
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„Der Charme des Altstadtfestes“
INTERVIEW: Nach einer langen Zeit der Ungewissheit findet vom 26. bis 28. August wieder das traditionelle Altstadtfest statt. Der „Brixner“ hat mit JOACHIM KERER, dem Präsidenten des Altstadtkomitees, über Bewährtes und Neues gesprochen.
Herr Kerer, ich habe für Sie eine Seite des „Brixner“ Nr. 7 vom August 1990 ausgedruckt, die vom Altstadtfest handelt. Was fühlen Sie dabei?
JOACHIM KERER: Toll, unglaublich toll! 1990 war es ja im Grunde genommen bereits ein Fest, das auf einige Jahre Erfahrung aufbauen konnte, denn das erste Altstadtfest fand ja bekanntlich 1978 statt. Die Organisation begann aber zwei Jahre vorher, also 1976 – da war mein Vater Helmuth 36 Jahre alt. Es ist interessant und gleichzeitig natürlich reiner Zufall, dass ich genauso alt war, als ich die Präsidentschaft des Altstadtkomitees übernommen habe. Ja, die alten Bilder mit meinem Vater auf der Bühne des Altstadtfestes erfüllen mich mit großem Stolz. Wobei ... Moment: Dieses Bild ist ja älter als 1990; hier sieht man noch neben meinem Vater auch meine 1995 leider verstorbene Mutter, dazu Silvius Magnago, Zeno Giacomuzzi.
Ja, denn in jenem „Brixner“ haben wir eine Vorschau aufs Fest gebracht und dazu natürlich ein Foto der vorhergehenden Ausgabe verwendet.
Diese Bilder verbinde ich verständlicherweise mit ganz vielen Emotionen, aber das betrifft unsere ganze Familie. 2014, als ich die Präsidentschaft übernommen habe, habe ich bei der Festeröffnung eine Dankesrede für meinen Vater gehalten, von der er vorher nichts gewusst hatte – er war sehr gerührt, gerade weil besonders für ihn das Altstadtfest ein extrem emotionales Thema war. Die Ehrengäste, auch jene von den Partnerstädten, waren begeistert über die offensichtliche emotionale Bindung zwischen dem Fest und dem gesamten Komitee.
Kann man sagen, dass diese emotionale Komponente so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal des Brixner Altstadtfestes ist? Ja, davon bin ich überzeugt. Wir tauschen uns oft aus mit Organisatoren ähnlicher Feste – ob nun Regensburg oder Kaltern, Lienz oder die Stadtfeste in Südtirol. Alle Organisatoren sind natürlich stark motiviert, ein schönes Fest zu veranstalten, und trotzdem gibt es Unterschiede zu Brixen. In Bruneck hat das Stadtmarketing die Organisation übernommen – das sind dann Leute, die für die Organisationsarbeit bezahlt werden. Bei uns ist alles ehrenamtlich – mit einem Komitee, das historisch gewachsen ist, ohne dass die grundsätzlichen Vorgaben sich ändern. Das Wort „Ehrenamt“ trifft es im Grunde ausgezeichnet: Wir alle erwarten uns nichts, auch keinen Dank der Vereine oder der Bevölkerung – ganz einfach deshalb, weil es für das Komitee eine Ehre ist, diese Ämter zu bekleiden und das Fest zu organisieren.
Das Ehrenamt ist für das Altstadtfest ja sowieso ein sehr zentrales Element, denn auch die Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich am Fest ...
... und in nächster Instanz übt ja jeder Verein in seiner täglichen Arbeit ein „Ehrenamt“ aus. Die Vereinsmitglieder arbeiten also nicht nur am Fest für ihren Verein, sondern unterstützen damit die eigentliche Vereinstätigkeit für die Allgemeinheit. Bekanntlich gibt es drei Grundregeln, damit ein Verein beim Altstadtfest mitmachen kann: Es muss sich erstens um einen Verein handeln, der zweitens in
der Gemeinde Brixen angesiedelt ist, und er muss drittens etwas für die Allgemeinheit tun. Das kann genauso ein Sportverein sein wie ein Kultur- oder Sozialverein.
In Regensburg ist das Bürgerfest im Laufe der Jahre etwas ... kommerzialisiert worden.
Ja, leider. Regensburg war in den Siebzigerjahren Ideengeber des Brixner Altstadtfestes. Die Städtepartnerschaft zwischen Brixen und Regensburg geht auf den 18. Oktober 1969 zurück, weshalb 1975 eine Brixner Delegation zum Bürgerfest eingeladen wurde; auch mein Vater war dabei, und seine Begeisterung kannte keine Grenzen, weshalb er erklärte, dass er ein solches Fest auch in Brixen stattfinden lassen möchte. In seinen Erzählungen war das damalige Fest in jeder Hinsicht vergleichbar mit unserem Altstadtfest –
„ Die Stimmung bei den Vereinen ist grandios!“
Joachim Kerer, Präsident des Organisationskomitees
ein Fest der Vereine eben. Als ich viele Jahre später zum ersten Mal das Bürgerfest besucht habe, war ich ziemlich enttäuscht: Es war ein Sammelsurium von professionellen Verkaufsbuden mit sehr wenigen Vereinen. Unsere Regensburger Freunde sagen mir bei jedem Zusammentreffen, dass es absolut lobenswert ist, dass das Brixner Altstadtfest es geschafft hat, den ursprünglichen Charakter zu bewahren.
Nun, auch beim Brixner Altstadtfest ist der Umsatz ein wichtiges Thema ...
Ja, aber es ist nicht der ausschließliche bewegende Grund. Die Vereine finanzieren mit den eventuellen Gewinnen ihre Vereinstätigkeit, die wiederum dem Gemeinwohl zugutekommt.
Wie schwierig waren die letzten Jahre?
t DAS FEST DER
VEREINE: „Jeder Cent, der hier ausgegeben wird, finanziert die Tätigkeit eines Vereins“
(Joachim Kerer)
Die Vorbereitungen für ein Altstadtfest beginnen jeweils etwa ein Jahr vor dem Festtermin. Für das geplante Fest 2020 hatten wir uns im Dezember 2019 getroffen – da war von Corona noch keine Rede. Im März 2020 gab es die erste Welle, da waren die Vorbereitungsarbeiten schon auf einem guten Punkt. Dann kam eine große Unsicherheit, aber wir hofften immer noch auf das Fest, weil im März ja niemand hätte ahnen können, dass sich die Pandemie über einen so langen Zeitraum erstrecken würde. Irgendwann wurde uns bewusst, dass ein Altstadtfest unter diesen Bedingungen nicht durchführbar sei. In einer Krisensitzung haben wir gemeinsam mit den Vereinen ein Datum des „Point of no return“ definiert, an dem eine endgültige Entscheidung getroffen werden soll. Es kam, wie es kommen musste, wobei wir das Fest 2020 nicht absagen, sondern auf den Juni 2021 verschieben wollten. Im März 2021 haben wir dann auch diesen Festtermin abgesagt. Aus heutiger Sicht war die Entscheidung richtig; ein stures Festhalten am Fest hätte bedeutet, dass wir und jeder einzelne Verein
Verpflichtungen eingegangen wären, die zu einem hohen ökonomischen Schaden geführt hätten.
Auch die heurige Ausgabe ist allerdings noch nicht hundertprozentig „safe“ ...
Das stimmt, ja. Mitte Juni hatten wir unseren „Point of no return“, und wir haben entschieden, diesmal nicht die Notbremse zu ziehen. Wir sind davon überzeugt, dass das Fest Ende August durchführbar sein wird. Natürlich zapfen wir andauernd sämtliche zweckdienliche Informationsquellen an: Die Ordnungskräfte haben mir mitgeteilt,
p Joachim Kerer:
„Heuer werden erstmals keine Flaschen an die Gäste überreicht“
dass für den Herbst eine Verstärkung der Dienststunden angeordnet worden sei – das bedeutet, dass sich jemand für den Herbst wieder eine Welle erwartet. Ende August sind wir aber noch im Sommer, was für mich beruhigend ist. Derzeit sind die Infektionszahlen hoch, aber man sagte uns, dass der Peak Ende Juli erreicht sei. Heute gehen wir jedenfalls davon aus, dass wir Ende August das Altstadtfest in gewohnter Manier feiern werden können.
Ohne Maskenpflicht?
Eine Maskenpflicht beim Altstadtfest wäre extrem schwierig umzusetzen, denn die einzelnen Standbetreiber müssten dafür sorgen, dass in ihrem Bereich die Pflicht eingehalten wird – das wäre unmöglich. Dasselbe gilt für eine mögliche Begrenzung der Gästeanzahl: Wie soll das funktionieren? Ein Fest unter solchen restriktiven Bedingungen wäre sinnlos. Stand heute sind wir also guter Dinge, dass das Fest in der bewährten Art stattfinden kann.
Brixen freut sich also auf das Altstadtfest. Was dürfen wir uns erwarten?
Eine persönliche Aussage darf ich mir erlauben: Das Brixner Altstadtfest ist das schönste seiner Art. Ich habe eine Vielzahl an Festen besucht, aber keines hat den Charme des Altstadtfestes. Die Kombination eines verhältnismäßig großen Festes mit 45 teilnehmenden Vereinen, 1.800 freiwilligen Helfern und vielen tausend Gästen aus Nah und Fern, mit einem tollen gastronomischen und kulturellen Angebot und der entsprechenden Atmosphäre – das gibt es nach meinem Empfinden sonst nirgends auf der ganzen Welt. Das ist also unsere Erwartungshaltung: Es wird ein unvergleichlich schönes Fest werden. Wir dürfen gemeinsam feiern – im Bewusstsein, dass jeder Cent, der hier
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ausgegeben wird, die Tätigkeit eines Vereins finanziert. Jeder einzelne der freien Mitarbeiter, der Vereinsvorstände und der Gäste ist in diesem Sinn ein Wohltäter. Gibt es ein schöneres Gefühl, als dass zehntausende Leute in und vor den Ständen Gutes tun – und dabei noch dazu Spaß haben? Das ist der Grund, warum das Altstadtfest ganz einfach ein geniales Fest ist.
Nach zweieinhalb Jahren Corona muss sich die Gesellschaft wieder daran gewöhnen, miteinander zu reden ...
Feiern heißt nicht saufen, sondern zusammenkommen, miteinander Zeit verbringen, Spaß haben, über alle Themen miteinander ratschen. Sie haben unser Gespräch mir gegenüber eröffnet mit der Aussage „Danke für die Zeit“ – ich bin davon überzeugt, dass es in unseren Breitengraden nichts Wertvolleres gibt, weshalb es einfach guttut, wenn Menschen sich gegenseitig Zeit schenken.
Abschied vom Cocooning, das Smartphone vergessen und einfach nur miteinander ratschen ...?
Ja! Weg von den sozialen Medien und von der alles beherrschenden Technologie hin zur realen Kommunikation. Wissen Sie, wie oft ich in den vergangenen Monaten von den verschiedensten Leuten vernommen habe, dass das Altstadtfest nach den vergangenen zweieinhalb Jahren,
die für die Gesellschaft enorm schwierig waren, unbedingt gebraucht wird? Damit die Leute wieder zusammenfinden! Wenn die Menschen mehr miteinander reden würden, gäbe es manche Krisen- oder Streitsituation nicht. In letzter Instanz würden auch Kriege verhindert, wenn die Kommunikation stimmt.
Auch die Vereine freuen sich auf das Fest?
Unbedingt. Erst vor einigen Tagen gab es ein Zusammentreffen mit allen teilnehmenden Vereinen, und ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals eine vergleichbar harmonische und positive Stimmung gab – auch zu traditionell schwierigen Themen wie die Preisbindung für die Kernprodukte des Festes.
Warum braucht es eine Preisbindung, die vom Komitee vorgegeben wird?
Das hängt mit unserem Motto zusammen: Das Altstadtfest ist das Fest der Vereine für Familien und Gäste. Mein Vater hat immer gesagt: Wenn Eltern mit ihren vier Kindern aufs Fest gehen, dann kann es nicht sein, dass nach einer Runde kein Geld mehr in der Börse ist.
Deswegen muss es verpflichtend auf jedem Stand wieder ein „Kracherle“ um 50 Cent geben?
Richtig! Solange ich irgendwas zu sagen habe, wird es dieses Saftl um 50 Cent geben. Das Brathuhn kostet 8,50 Euro, Bratwurst mit Brot 4,50 Euro. Und, ganz wichtig: Gäste, die noch nicht 18 sind, bekommen bei uns keinen Alkohol, auch keine Alcopops. Wir sind verantwortlich dafür, dass Jugendliche und auch Erwachsene, die schon ein oder zwei Gläser zu viel getrunken haben, keinen Zugang zum Alkohol bekommen, weil sie oft damit nicht umgehen können. Die Vereine werden dieses Thema sehr verantwortungsbewusst abwickeln.
Ich war grad positiv überrascht, als ich in den vorhin genannten Bericht im „Brixner“ von 1990 gesehen hatte, dass damals ein Bier 3.500 Lire gekostet hat. Heuer wird es 3,50 Euro kosten, also im Grunde viel weniger als die Teuerungsrate der vergangenen 32 Jahre ausmachen würde ...
Mit Einführung des Euro im Jahr 2001 kostete eine Pizza und ein Getränk nicht mehr 10.000 Lire, sondern 10 Euro – das stimmt wirklich. In der Tat sind die heurigen 3,50 Euro für ein Glas Bier also im Vergleich zu den 3.500 Lire von 1990 verhältnismäßig günstig. Zur Preisbindung machen wir uns im Komitee ganz viele Gedanken: Wir kennen die Kalkulationen der Vereine, weil jedes Komiteemitglied selbst in einem Verein tätig ist. Wir holen
Informationen ein, vergleichen die Preise der Umgebung und entscheiden dann mit bestem Wissen und Gewissen. Das Plenum, also die Gesamtheit der teilnehmenden Vereine, hat die Preisvorgaben genehmigt.
Die Öffnungszeiten bleiben dieselben?
Bis 2014 war an allen drei Tagen um 23 Uhr Schluss. Dann haben wir auf Wunsch vieler Vereine umgestellt: Am Sonntag wollte man den Zapfenstreich vorverlegen, weil die meisten am Montag wieder zu ihrer Arbeit gehen müssen; da war das Zusammenräumen des Standes am Sonntagabend eine große Belastung. Seitdem geht es am Sonntag nur noch bis 22 Uhr; dafür bleiben die Stände am Freitag und Samstag bis 1 Uhr offen. Das Ende der musikalischen Festaktivitäten und des Ausschanks wurde auf 0:30 Uhr festgesetzt.
Sind alle Vereine wieder dabei?
Die Stimmung bei den Vereinen ist grandios! Für die erste Sitzung im März hatten wir lediglich zwölf Anmeldungen, sind dementsprechend mit gemischten Gefühlen ins Meeting gegangen und waren dann total von den Socken, als alle, also fast 50 Vereine, anwesend waren. In diesen Tagen erfolgen die offiziellen Anmeldungen, aber ich gehe fest davon aus, dass wir die Zahl der letzten Ausgaben erreichen werden.
Fazit: Ein Altstadtfest in bewährter Art. Keine Neuerungen?
Doch, natürlich. Zum Beispiel wird das Fest heuer um den Kleinen Graben erweitert. Durch die Neugestaltung des Kleinen Grabens eignet er sich wunderbar für das Alt-
stadtfest. Hier wird sich ein Verein ansiedeln und unsere Kinderattraktionen. Damit schließen wir auch den Kreis außerhalb des Stadtkerns: Brixen hat den Domplatz als zentralen Kern des Altstadtfestes, die Lauben und Hofburggasse als kleinen sowie den Großen und Kleinen Graben mit der Weißenturmgasse, Brunogasse und Albuingasse als großen Kreislauf. Einen solchen doppelten Kreislauf gibt es weder in Meran noch in Bozen, auch nicht in Bruneck.
„ Feiern heißt nicht saufen, sondern zusammenkommen, miteinander Zeit verbringen, Spaß haben, über alle Themen miteinander ratschen“ Joachim Kerer, Präsident des Organisationskomitees
Das wird eine tolle Sache! Allerdings ... heuer müssen wir auf die Rappanlagen verzichten, was ich sehr bedauere. Die Millander Musikkapelle war dort gemeinsam mit den Schützen angesiedelt; es hat sich ihnen die Möglichkeit eröffnet, am Domplatz den Stand der Fußballer zu bekommen, denen der Stand zu groß geworden ist, weshalb sie in den Großen Graben übersiedeln.
Und heuer werden den Gästen keine Getränke in Flaschen ausgehändigt?
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Genau! 2012 und auch in den vorhergehenden Ausgaben hatten wir enorme Probleme mit dem Glasbruch: Beim Fackelumzug am Ende jedes Tages waren die Wege mit Glas gepflastert. 2014 haben wir daraufhin die Glaspfandkrüge eingeführt – was anfangs große Diskussionen ausgelöst hat. Im Laufe des Fests haben wir aber gemerkt, dass die Einführung der Pfandkrüge eine der besten Aktionen der letzten Ausgaben war, weil wir damit den Glasbruch minimiert haben. 2018 haben wir dann erstmals auch das Weinglas als Pfand eingeführt, und heuer folgt der nächste Schritt, indem wir den Vereinen vorschreiben, dass sie dem Kunden keine Flaschen überreichen dürfen, womit wir auch den letzten Glasbruch verhindern werden. Sollte ein Verein also Flaschenbier im Sortiment haben, muss das Bier beim Verkauf in ein Pfandglas ausgeschenkt werden. Nebenbei ... ein gepflegtes Bier muss ja in einem Glas oder in einem Krug serviert werden – da schmeckt es doch viel besser und hat nebenbei immer die richtige Temperatur, wenn es vom Hahn kommt.
Wie geht man heuer mit dem Thema Müll um?
Ich darf hier Michele Bellucco von den Brixner Stadtwerken zitieren: Am wichtigsten ist die Müllvermeidung; danach geht es um Mülltrennung, um die Wertstoffe wieder nutzen zu können, und zum Schluss um die Müllsammlung. Jeder Verein und auch jeder Gast kann hier mithelfen – der Umwelt zuliebe! Die Stadtwerke leisten übrigens hervorragende Arbeit – genauso wie die Vereine.
Wie sieht es mit der Gastronomie aus?
Natürlich wird es wieder die bewährten Speisen geben, aber wir erwarten uns auch, dass die Vereine wieder kreativ die eine oder andere Spezialität präsentieren werden. Unsere Festbroschüre ist auch wieder ein gastronomischer Führer, weil sie eine Liste der speziellen Angebote beinhalten wird, an der sich der Gast orientieren kann. Die Spezialitäten sind unser großer Stolz und für die verschiedenen Vereine auch die Möglichkeit, attraktiv für den Gast zu sein.
Ist die öffentliche Sicherheit bei einem Altstadtfest eine wiederkehrende Herausforderung?
Ja, natürlich, und dabei geht es nicht nur um Corona. 2018 hatten wir erstmals enorme Sicherheitsauflagen, aber gemeinsam mit den Vereinen, die die Problematik sehr professionell angegangen sind, haben wir das Thema Sicherheit gut abgewickelt. In diesem Zusammenhang ist unsere Partnerschaft mit den Ordnungs- und Rettungskräften zu nennen, die wirklich ausgezeichnet funktioniert. Anfang August wird die letzte Sitzung mit den teilneh-
p Die Spezialitäten der verschiedenen Vereine sind der große Stolz der Veranstalter – hier die Bierdegustation des Lions Clubs mit zwölf Biersorten aus ganz Europa
menden Vereinen stattfinden; da wird Vize-Quästor Luca Passarella genauso anwesend sein wie der Kommandant der Carabinieri, Ottavio Tosoni, und die Kommandantin der Brixner Ortspolizei, Jessica Ruffinatto. Ich bin mir absolut bewusst, welche Verantwortung wir haben und welche Risiken unsere Vereinspräsidenten und unser Komitee mit jedem Fest eingehen. Die Sicherheit der Gäste und der freien Mitarbeiter ist ganz sicher die größte Herausforderung, aber wir haben auch in der Vergangenheit bewiesen, dass wir es gemeinsam schaffen. Am Ende ist ein Altstadtfest dann erfolgreich, wenn nichts Schlimmes passiert ist und wenn gleichzeitig viele tausend Menschen ein paar unbeschwerte Stunden verbringen konnten.
willy.vontavon@brixner.info
BRIXEN
Fernwärme für Mellaun
z Am 11. Juli begannen die Stadtwerke Brixen mit den Arbeiten zur Anbindung der Fraktion Mellaun an das Fernwärmenetz von St. Andrä, um der Fraktion eine umweltfreundliche Fernwärmeversorgung zu ermöglichen. Die Grabungsarbeiten in Mellaun sollen zeitgleich vom Fern-
UPCYCLING
heizwerk Klerant bis zur Abzweigung zur Mellauner Gemeindestraße, von dort bis zum Kreuzungsbereich Kojaweg und am Kojaweg selbst erfolgen. Der südliche Bauabschnitt bis zur Kirche soll innerhalb dieses Jahres fertiggestellt, und auch der übrige Abschnitt bis St. Andrä soll nach
Aus Gebrauchtem Neues erschaffen
z Am 9. Juli fand in Brixen vor dem „Rex“ in der St.-Josef-Straße die erste „Upcycling Convention“ statt. Unter dem Begriff Upcycling ist eine Form von Recycling zu verstehen, bei der auf den ersten Blick nutzlose Abfallprodukte zu neuen Dingen umgewandelt und dadurch aufgewertet und wieder brauchbar werden. Der Tag war vollgepackt mit spannenden Vorträgen und Workshops, die zum Ausprobieren ermutigten. Marktstände luden zum Stöbern und Kaufen ein, und der Abend klang mit musikalischer Untermalung im Rahmen eines „Uperitivo“
aus. Das Organisationsteam Julia Vontavon, Leiterin des Brixner „Rex – Material und Dinge“, Julia Stofner von „OEW – eine solidarische Welt“ und Johannes Münsch vom Upcycling Studio Innsbruck schafften es, einen informativen und interessanten Tag zu gestalten. Insbesondere jetzt, wo die Endlichkeit von Ressourcen auf unserem Planeten immer mehr in den Mittelpunkt rücken, erhoffen sich die Organisatoren einen Impuls für das Upcycling. Eine zweite Convention im nächsten Jahr ist bereits geplant; bis dahin können alle beim nächsten „Aus-
Zehn Foodtrucks waren beim „Food Festival Brixen“ vom 8. bis 10. Juli in den Rappanlagen aufgestellt. Von toskanischen Lammspießen bis zu venezolanischen Köstlichkeiten war für jeden Geschmack etwas dabei. Drei Bands und drei DJs sorgten für die musikalische Umrahmung.
der Winterpause abgeschlossen werden. Laut Generaldirektor Franz Berretta werden im Zuge der Grabungsarbeiten auch eine Trinkwasserleitung für die Notversorgung der Trinkwasserinteressentschaft Klerant gelegt und die Schmutzwasserund Regenwasserleitungen erneuert. Da Mellaun zum Projekt Smart-LED Brixen gehört, werden auch Leerrohre verlegt, um die Beleuchtungskörper mit LED-Technologie und einer Steuerungstechnik ausstatten zu können. Damit können Störungen künftig sofort ermittelt und Beleuchtungskörper individuell gesteuert werden. Für die Fernwartung der Wärmeübergabestationen soll außerdem ein Glasfasernetz verlegt werden. Voraussichtlich werden die Grabungsarbeiten in Mellaun im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein; in der Fraktion Sarns sollen die Arbeiten bereits im Juli beendet werden. lt
misten“ schauen, ob es nicht eine andere Verwendung für die schein-
Das Projekt der Riggertalschleife wurde eingeleitet. Sie soll die Bahnlinie des Pustertals direkt mit dem Bahnhof Brixen verbinden. Auf das 60-tägige Genehmigungsverfahren werden die Ausschreibungen folgen. Ab Sommer 2023 kann man mit dem Beginn der Bauarbeiten rechnen.
bar nutzlos gewordenen Dinge gibt. jmf
Fotografiebegeisterte aufgepasst! Die Euregio sucht mittels Gewinnspiel farbenfrohe Bilder aus der Europaregion für den Jahreskalender 2023, der Ende Oktober erscheinen wird. Die Bilder sollen die Schönheit der drei Alpenländer einfangen. Einsendeschluss: 4. September 2022.
Foto: Martin Ch. Welker
STADTGEHEIMNISSE
Ein Goldschatz in der Altstadt?
Auf der Fassade des Hauses Nr. 2 in der Griesgasse befindet sich das Bild einer Immakulata mit Blumenkranz und bauschigem Mantel, das in seiner Form stark an Vorbilder des 18. Jahrhunderts erinnert. Kaum noch lesbar ist die Inschrift auf dem granitenen Türsturz des Hauses: „Got ebiges lob. 16 H. P. - B. A. 54“. Sie verweist darauf, dass der Adlerwirt Hans Peisser, der mit Barbara Anreiter verheiratet war, das 1520 durch Hochwasser zerstörte Haus im Jahre 1654 wieder aufbauen ließ. Dabei soll er in einem Hafen einen bedeutenden Schatz von Goldmünzen gefunden haben. Damit stiftete er für die Pfarrkirche St. Michael sechs silberne Leuchter mit der Bedingung, dass vier davon bei der Fronleichnamsprozession beim Peisserhaus vor dem Weißen Turm aufgestellt werden. Gleichzeitig sicherte er für sich und seine Familie die Nutzung bestimmter Kirchenstühle und einen günstigen Begräbnisplatz, was dann ja auch geschah. Noch heute erinnert ein Grab-Epitaph an der rückseitigen Wand der Pfarrkirche an seine Familie.
Anregungen: redaktion@brixner.info
„Take me home“
z 2021 wurde von den Plose-Bergbahnen in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund zum ersten Mal ein Wettbewerb ausgerufen, dessen Ziel es war, mit einem originellen Kunstprojekt Besucherinnen und Besucher des Plosebergs dazu anzuregen, sich mit dem Thema Müll in den Bergen auseinanderzusetzen. Mit ihrem Projekt „Take me home“ gingen die Künstlerinnen AliPaloma und Mirijam Heiler als Siegerinnen aus dem Wettbewerb hervor und durften ihre Kunstwerke nun als „Mülleimer“ auf dem Familienwanderweg WoodyWalk auf der Plose positionieren – mit der Intention, etwas im Bewusstsein der Menschen zu verändern: Die schlichte Hausform der vier Skulpturen soll in den Betrachterinnen und Betrachtern einen Sinn für die eigene Verantwortung we-
cken und dazu anregen, den Berg sauber zu halten. Laut Alessandro Marzola, dem Geschäftsführer der Plose Ski AG, könne das Wandergebiet nur dann seine Schönheit und Intaktheit bewahren, „wenn jeder seine Abfälle bewusst entsorgen und den eigenen Müll wieder ins Tal nehmen würde.“ Auch die Künstlerinnen hoffen, dass ihre Skulpturen so weit sensibilisieren, dass sie in Zukunft nicht länger auf dem Berg benötigt werden und wieder ins Tal gebracht werden können. Das Ziel der Künstlerinnen ist nämlich eine müllfreie Natur: „Unsere Müllskulpturen sollen an die Sitte verweisen, den Abfall vom Berg wieder ins Tal zu nehmen und daran erinnern, dass der Müll wieder nach Hause muss“ – ganz nach dem Motto: „Take me home“! lt
UMWELT
„Die Stadt gepflegt beleben“
MORITZ NEUWIRTH, Präsident der Brixen Tourismus Genossenschaft und Obmann des HGV Brixen, über die nicht mehr stattfindenden Sommeremotionen – und das Alternativprogramm.
Herr Neuwirth, was ist eigentlich aus den Brixner Sommeremotionen geworden?
Bereits der vorherige Verwaltungsrat der Brixen Tourismus Genossenschaft hatte beschlossen, dass sie als Veranstaltungsreihe so nicht weitergeführt werden sollte. Die Motivation unter den Brixner Wirten hatte nachgelassen, die Veranstaltung selbst war in den letzten Jahren etwas ausgeartet und stand nicht mehr in dem Zeichen der Qualität, wie wir es gerne hätten. Coronabedingt kam es dann sowieso zu einer Pause. Wir hatten aber immer im Sinn, ein Alternativangebot
zu schaffen: Dadurch entstanden die „Summer Nights“.
Was ist der Unterschied zwischen den „Summer Nights“ und den Sommeremotionen?
Die diesjährige Ausgabe der „Summer Nights“ startet in kleinem Rahmen als gemeinsame Veranstaltung von einigen Gastbetrieben und Bars. Die typischen Außenflächen wird es nicht mehr geben; jeder Betrieb kann sich auf die eigene Kernkompetenz konzentrieren und schafft somit Qualität. Wir beginnen außerdem etwas früher, damit die Bevölkerung noch in den Geschäften bummeln und im Anschluss bei Live-Musik
zum Aperitivo zusammenkommen kann. Wir möchten damit die Stadt in gepflegter Weise beleben.
Wie oft finden die „Summer Nights“ statt, und wie sehen die Zukunftspläne aus?
In diesem Jahr findet die Veranstaltungsreihe an drei Freitagen statt – dem 22. und 29. Juli sowie dem 5. August. Die Initiative entstand als Zusammenschluss der interessierten Wirte; im nächsten Jahr streben wir wieder eine verstärkte Kooperation mit der Brixen Tourismus Genossenschaft an und möchten das Programm weiter ausbauen. anina.vontavon@brixner.info
EISACKTAL
Genügend Trinkwasser
z Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Trinkwasserversorgung in Brixen und Vahrn ist trotz anhaltender Trockenheit bislang noch gewährleistet. Zwar schütten die wichtigsten Quellen für die Trinkwasserversorgung derzeit etwa zehn Prozent weniger Wasser als normalerweise, was aber laut Stadtwerke durch die Speicherkapazitäten ausgeglichen werden kann. Dem Rückgang an Quellschüttungen vom Ploseberg könne gegebenenfalls durch Wasser aus den Tiefbrunnen entgegengewirkt werden. „Die Bevölkerung“, so Generaldirektor Franz Berretta, „erkennt derzeit, dass Wasser nicht selbstverständlich ist. Viele sind sensibel im Umgang mit dem kostbaren Nass geworden und sind gerne bereit, Wasser zu sparen.“ Auch in Natz-Schabs ist die Trinkwasserversorgung nach wie vor gewährleistet, weil die Gemeinde ihr Trinkwasser – übrigens ebenso wie Mühl-
bach und Neustift – aus Vals bezieht. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat kürzlich zwar den Wassernotstand in NatzSchabs ausgerufen, dieser gilt jedoch vorrangig für das Bodenverbesserungskonsortium Natz und betrifft damit die landwirtschaftliche Beregnung. Das BVK ist für die Wasserversorgung in Elvas, Kranebitt, Natz, Raas und Viums verantwortlich und bezieht ihr Wasser aus drei Bächen von Lüsen. Mit Ausrufen des Wassernotstandes greifen verschiedene Maßnahmen, um die landwirtschaftliche Bewässerung zu erleichtern; unter anderem wird die Restwassermenge im Kaserbach und Rinderbach gesenkt, und das E-Werk in der Rienzschlucht wird vorläufig außer Betrieb gesetzt. av
Auch wenn Claudio Trombin, langjähriger Inhaber des Fahrradgeschäftes Nardello, seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten ist, bleibt der Fortbestand des traditionsreichen Geschäftes gesichert. Vor Kurzem hat der Sport- und Bikespezialist Schölzhorn Sport GmbH aus Sterzing das Fahrradgeschäft übernommen und bietet seither auch in Brixen einen kompletten Service rund um das Fahrrad ebenso wie für E-Bikes.
Veröffentlichung von Neustarts auf Anfrage: starthilfe@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
„Erfolgreich durchgestartet“
CASTELLANUM: Nachdem Ende letzten Jahres die beiden renommierten Makleragenturen Immobilien Sader und Castellanum OHG fusioniert haben, ist mit Anfang 2022 die neue Castellanum GmbH gestartet. Nach etwas über einem halben Jahr ziehen die drei Gesellschafter und gleichberechtigten Partner PETER CESTARI, MARTIN CESTARI und MARKUS SADER eine erste Bilanz und halten Rückschau.
Die Fusion von zwei eigenständigen Makleragenturen war sicherlich nicht ganz einfach. Wie haben Sie diese Zeit erlebt, und wie hat sich die neue Struktur etabliert?
PETER CESTARI: Aus organisatorischer Sicht stellte die Zusammenführung der zwei Makleragenturen eine enorme Herausforderung dar. Es galt, zwei eigenständige Organisationen, Teams und ähnliche, aber nicht deckungsgleiche Abläufe zusammenzubringen. Rückblickend lässt sich sagen, dass wir diese Herkulesaufgabe gut gemeistert haben. Dies gelang, indem klare Kompetenzbereiche geschaffen wurden. Die Teams haben optimal zusammengefunden; die Zusammenarbeit läuft hervorragend.
Und wie sieht es mit dem Zusammenspiel in der Führungsebene aus?
MARTIN CESTARI: Auch hier haben wir klare Zuständigkeiten definiert; jeder von uns verantwortet einen jeweils anderen wichtigen Kompetenzbereich. So hat Peter
neben seiner Maklertätigkeit vor allem die administrative Verwaltung inne, ich leite den Bereich der Gewerbeimmobilien und Markus den Bereich der Wohnimmobilien. Indem jeder von uns sich auf einen anderen Bereich fokussiert, ergänzen wir uns optimal und entlasten zugleich die jeweils anderen Partner. Bei wichtigen Entscheidungen stimmen wir uns ab und entscheiden bei strategischen Fragen gemeinsam.
Lässt sich nach diesem ersten Halbjahr bereits positiv Bilanz ziehen?
MARKUS SADER: Ja, ganz klar! In dieser kurzen Zeit haben wir bereits einiges geschafft. Im April haben wir planmäßig unsere neue Niederlassung in Bruneck eröffnet, von der aus wir das Pustertal künftig noch besser bedienen wollen. Sowohl in Brixen als auch in Bruneck haben wir uns personell verstärkt, um dem spürbar vermehrten Geschäftsaufkommen Rechnung zu tragen: In Brixen wurde Martin mit Michelle
Munter eine Maklerassistentin zur Seite gestellt, die ihn bei der Vermarktung der Gewerbeimmobilien tatkräftig unterstützt; Marlis Mitterrutzner ergänzt seit Kurzem das Grafikteam und unterstützt
Simon Piovesan bei der Gestaltung von Kommunikationsmitteln und Verkaufsunterlagen sowie im Social-Media-Marketing.
Peter Cestari: Neu besetzt wurde auch das Büro in Bruneck. Hier haben wir mit Simon Forer aus St. Lorenzen einen sehr qualifizierten Immobilienmakler gefunden, der die Pusterer Kunden optimal anspricht. In Kürze wird ihm ein junger Maklerassistent zur Seite stehen; um die Büroleitung kümmere hingegen ich mich.
Wie schaffen Sie es, die Verwaltung der Castellanum GmbH und die Leitung des Brunecker Büros unter einen Hut zu bringen?
Peter Cestari: Das lässt sich heutzutage recht gut bewerkstelligen, da man dank moderner Kommunikations- und Informa-
tionstechnologien von überall aus arbeiten kann. Auf diese Weise kann ich einen Großteil von Brixen aus erledigen. An zwei Tagen in der Woche bin ich fix in Bruneck, um Simon zu unterstützen, den Aufbau des Büros zu steuern und all das zu erledigen, was einer physischen Präsenz vor Ort bedarf.
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Trattengasse 7
T 0472 201250 info@castellanum.it www.castellanum.it
Das Team der Südtiroler Unternehmensgruppe, einschließlich der Mietzentrum GmbH, v.l.n.r.: Simon Piovesan, Silvia Fattorini, Andreas Hofer, Edith Plaikner, Peter Cestari, Edith Gamper (Mietzentrum GmbH), Martin Cestari, Michelle Munter, Markus Sader, Simon Forer, Elke Niederkofler, Marlis Mitterrutzner, Lian Chini und Eva Oberlechner (Mietzentrum GmbH)
„Wir setzen auf Vertrauen“
IMMOBILPOINT: Seit mehr als 35 Jahren steht die Brixner Makleragentur mit professionellem Service im Mittelpunkt des Immobiliengeschehens. Heute wird Immobilpoint in zweiter Generation geführt, wobei die erste Generation ebenfalls noch mitwirkt. Wie es gelang, den Übergang erfolgreich zu gestalten, und welche Schwerpunkte die junge Führungsgeneration setzt, verrät Firmeninhaber THOMAS BAUMANN.
Herr Baumann, Sie führen in zweiter Generation die Geschicke von Immobilpoint. Auch die erste Generation ist noch in der Makleragentur im Einsatz. Wie läuft das Zusammenspiel, und welche sind Ihre großen Themen?
THOMAS BAUMANN: In erster Generation haben meine Eltern die Immobilienagentur mit viel Einsatz aufgebaut. Mit ihrem großen Erfahrungsschatz steht mir meine Mutter auch heute noch unterstützend zur Seite. Damit hat sie mir Freiraum geschaffen, sodass ich mein Hauptaugenmerk auf das harmonische Verbinden und Zusammen-
führen von Altbewährtem und Neuem lenken konnte. Dadurch konnten wir eine grundlegende Digitalisierung der Abläufe vollziehen, außerdem einen neuen Webauftritt realisieren, der in Kürze online gehen wird. Mit dieser Modernisierung sehen wir uns bestens für die Zukunft gerüstet.
Können Sie bereits das eine und andere zur neuen Website verraten?
Selbstverständlich! Auf unserer neuen Website bieten wir ein Vielfaches an Information und Service: Das beginnt bei der Präsentation der zu vermittelnden Immobilienobjekte, die künftig
auch mit Videos angereichert sind; außerdem findet man sämtliche Dienste und Informationen, die für eine Kauf- oder Mietentscheidung hilfreich und wichtig sind. Mit diesem Mehrwert untermauern wir unsere Seriosität und schaffen Vertrauen – zwei Kriterien, die gerade im Immobiliengeschäft für Qualität zeugen.
Was hat Sie dazu bewogen, das Führungszepter im Familienbetrieb in die Hand zu nehmen?
Ausführliche Gespräche mit Familie und Freunde haben mich zum Schritt in die Selbstständigkeit geführt. Die größere Verantwortung sehe ich als Herausforderung und auch als Chance zur Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung. Erleichtert hat die Entscheidungsfindung natürlich auch, dass es sich bei Immobilpoint um einen seit vielen Jahren gut geführten Familienbetrieb handelt. Seit eh und je stehen hier die Werte der Familie im Vordergrund, ebenso wie Teamwork und ein Wir-Gefühl, das das gesamte Team mitträgt. Unsere Mitarbeiterinnen sind mir eine wichtige Stütze im Alltag. Gemeinsam schaffen wir es, unsere Kunden mit Einsatz und Kompetenz zu begeistern.
Worauf legen Sie als Immobilienmakler Ihr Hauptaugenmerk?
über 35 Jahren ist Immobilpoint eine bevorzugte Adresse für Immobiliengeschäfte
Als Immobilienmakler bin ich für unsere Kunden der erste Ansprechpartner. Neben vertragsrechtlicher Fitness und juridischer Kompetenz sehe ich den Kernbereich meiner Tätigkeit vor allem im Zusammenführen von Bedürfnissen, Wünschen und Vorstellungen mit den jeweils passenden Objekten. Fachliches Wissen und Einfühlungsvermögen sind hier unabdingbare Voraussetzung. Eine Immobilienvermittlung ist immer auch Vertrauenssache, weshalb wir größte Sorgfalt, Professionalität und Seriosität pflegen. Jede erfolgreiche Vermittlung gibt uns ein gutes Gefühl, entfacht unsere Leidenschaft und Begeisterung immer wieder neu und macht unseren Beruf zur Berufung.
Thomas Baumann mit seinem Team, v.l.n.r.: Lena Passler, Paula Baumann, Margareth Ploner
Seit
Gut informiert zur eigenen Immobilie
WILLEITIMMOJUS: Vor jedem Immobilienkauf muss man einiges beachten, um größtmögliche rechtliche Sicherheit zu schaffen.
Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein besonderes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Unsicherheit und Stress verbunden. Nichtsdestotrotz sollte man vor Vertragsabschluss einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen nicht außer Acht lassen. Für Kaufinteressenten empfiehlt sich unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und zum Liegenschaftsregister, um sich einen Einblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen, denn in der Vorkaufsphase trägt vor allem der Käufer das Risiko. Der Verkäufer riskiert erst nachher, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt.
Was in der Vorkaufsphase zu beachten ist
Zum Schutz des Käufers insbesondere in der Vorkaufsphase hat der
Gesetzgeber in den letzten Jahren eine Reihe von Verordnungen erlassen. So ist es beispielsweise seit 1. Jänner 1997 möglich, den Kaufvorvertrag im Grundbuch vermerken zu lassen. Dies kann für den angehenden Käufer von Vorteil sein, falls der versprechende Verkäufer in der Bauphase Konkurs anmelden muss. Einen erheblichen Käuferschutz birgt auch das Gesetz Nr. 210 vom 2. August 2004 mit dem dazugehörigen gesetzesvertretenden Dekret 122/2005, das Baufirmen zum Abschluss einer Bankbürgschaft für die im Voraus geleisteten Zahlungen und Raten sowie einer Versicherung
gegen Baumängel mit zehnjähriger Gültigkeit verpflichtet. Grundsätzlich ist es immer ratsam, vom Verkäufer eine Bankgarantie für jene Zahlungen zu verlangen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages geleistet werden.
Informieren und absichern Vor jedem Immobilienkauf sollte man sich immer gut informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung sollte man sich über die verschiedenen Vor- und Nachteile im Klaren sein. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen ausschließlich die Unterschrift der Vertragspartei-
en beglaubigt, nicht jedoch eine inhaltliche Prüfung der Urkunde vornimmt.
Rechtsberatung und Betreuung rund um Immobilien
Hannes Willeit vom Immobilienbüro Willeitimmojus hat sich auf die Abwicklung von Immobilienrechtsgeschäften spezialisiert. Das Leistungsspektrum umfasst die Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-, Pachtoder Schenkungsverträge, die Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck, die Abwicklung von Immobilienschätzungen, Unternehmensnachfolgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Kunden profitieren vom umfassenden Service sowie von einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante erarbeitet wird.
Hannes Willeit berät zu Immobilienfragen und betreut Immobilienrechtsgeschäfte jeglicher Art
„Die eigene Immobilie ist die beste Vorsorge“
RUTH IMMOBILIEN: Warum es sich gerade jetzt lohnt, in Immobilien zu investieren, und warum man sich dazu an Ruth Immobilien wenden sollte, verrät der Immobilienmakler MAXIMILIAN SCHENK VOLGGER.
Herr Schenk Volgger, bei steigender Inflation und volatilen Aktienmärkten wissen derzeit viele nicht, wo sie ihr Geld anlegen sollen. Wie sicher sind Investitionen in Immobilien?
MAXIMILIAN SCHENK VOLGGER: Immobilien, insbesondere Wohnimmobilien, sind nach wie vor sehr sichere Wertanlagen. In Zeiten steigender Preise empfiehlt sich grundsätzlich die Anlage in Gold, Aktien oder Immobilien. Jedoch ist Gold ertragslos, hier profitiert man ausschließlich von der Wertentwicklung, Aktien sind hingegen riskant. Mit Wohnimmobilien fährt man unterm Strich definitiv besser! Betrachtet man die Wertsteigerung von Wohnimmobilien in den letzten Jahren, so zeigt sich, dass die Immobilienpreise in Südtirol konstant angestiegen sind. Das Trentino-Südtirol ist die einzige Region Italiens, die 2021 einen Bevölkerungszuwachs aufweist. Das macht die Investition in Wohnimmobilien weiterhin interessant – ob zum selber darin Wohnen oder zum Vermieten. Auch bildet die eigene Immobilie ein wichtiges Standbein für die Altersvorsorge.
Wie wirkt sich die Inflation auf den Immobilienkauf aus?
Eine Inflation führt zu einem Wertverlust des Geldes. Bei stei-
genden Preisen kann um denselben Geldbetrag weniger gekauft werden als bisher. Anders ist es bei Krediten, wo der Kreditnehmer durch die Inflation gewinnt, denn während der nominale Schuldenbetrag unverändert bleibt, reduziert der Geldwertverlust der Inflation die reale Schuldensumme. Wird der Kredit für einen Immobilienkauf verwendet, gewinnt man mit der Wertsteigerung der Immobilie auf lange Sicht damit sogar doppelt.
Stichwort „Leistbares Wohnen“: Können sich junge Menschen heute noch eine eigene Wohnung leisten?
Das Startkapital bildet das Um und Auf für den Kauf einer Immobilie. Gerade jungen Menschen empfehlen wir deshalb, frühzeitig einen Sparplan zu erstellen, um sich die Disziplin des Sparens anzueignen. Wer ein finanzielles Polster aufbaut, gewinnt an Autonomie und ist besser auf Unvorhergesehenes vorbereitet. Gleichzeitig steigt die eigene Kreditwürdigkeit
und die Bereitschaft der Bankinstitute zur Kreditvergabe.
Warum sollte man sich beim Immobilienkauf an Ruth Immobilien wenden?
Bei Ruth Immobilien sind Käufer, Verkäufer, Mieter und Vermieter in besten Händen. So sind wir unschlagbar, wenn es um Beratung, Service und um die Abwicklung von Immobiliengeschäften geht! Wir betreuen unse re Kunden mit Herzblut, denn als Familienbetrieb steht bei uns der Kunde im Zentrum unseres Tuns. Unser oberstes Ziel ist nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern vielmehr die generations übergreifende Unternehmenssicherung unserer Makleragentur. Wir sehen uns verpflichtet, unsere Kunden von heute zufriedenzustellen, um möglichst auch schon die nächste Generation der Kunden positiv für uns einzunehmen.
Dies gelingt uns, indem wir sorgfältig arbeiten und ein Vertrauensverhältnis aufbauen, das über Generationen anhält.
Voitsbergstraße 2
39040 Vahrn
Tel. +39 0472 970090
Lauben 71
39100 Bozen
Tel. +39 0471 090790
info@ruth-immobilien.com www.ruth-immobilien.com
Eine kleine aber feine Wohnimmobilie, die Ruth Immobilien derzeit in Brixen verkauft: ein Neubauprojekt mit nur drei Wohnungen am Ortnerweg
Das Team von Ruth Immobilien, v.l.n.r.: Alexander Gruber (Verwaltung), Alexandra und Maximilian Schenk Volgger (Immobilienmakler), Firmengründerin Ruth Volgger und Dennis Fanani (Immobilienmakler)
Karriere – auf Holz gebaut
RUBNER: Die Unternehmen der familiengeführten Rubner-Gruppe setzen seit mehr als 90 Jahren Maßstäbe im innovativen und nachhaltigen Holzbau.
„Bauen mit Holz hat nicht nur lange Tradition, sondern vor allem Zukunft“, erklärt Peter Rubner, Präsident der Rubner-Gruppe. Das gilt speziell für die Berufs-, Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn die Menschen spielen bei Rubner eine zentrale Rolle. Auf Basis gemeinsam vereinbarter Grundhaltungen und Wertevorstellungen wird unkompliziert und zuverlässig gearbeitet.
Großes Kompetenzspektrum im Holzbau
Die Rubner-Gruppe ist nachhaltig gewachsen; das Team findet ein von Wertschätzung und Gestaltungsspielraum geprägtes Arbeitsumfeld vor, in dem sich jeder individuell entwickeln kann. Die Unternehmen sind breit aufgestellt und decken von der Beschaffung des Rohmaterials in PEFC-zertifizierten Forstbetrieben bis zum fertigen Objekt in Holzbauweise alle Prozesse in einer lückenlosen Wertschöpfungskette ab.
1.400 Karrierewege in der Rubner-Gruppe
Die Unternehmen der RubnerGruppe beschäftigen über 1.400
„Roots“ wird Deutschlands höchstes Holzhochhaus: Rubner stellt sich jeder Herausforderung
Mitarbeitende, davon rund 800 in Südtirol in den Unternehmen Rubner Haus, Rubner Türen, Rubner Fenster, Rubner Ingenieurholzbau, Nordpan, holzius sowie die Rubner Holding. Ebenso vielfältig wie die Unternehmen zeigt sich die berufliche Vielfalt, sprichwörtlich von A bis Z – von Arbeitsvorbereitung über IT, Produktion und Technik bis hin zu Zimmerern.
„Wir setzen auf Mitarbeitende, die kulturell zu uns passen. Laufende persönliche wie fachliche Weiterentwicklungsmaßnahmen sowie Aufstiegsmöglichkeiten sorgen dafür, dass wir gemeinsam die Zukunft des Unternehmens sichern“, fasst Peter Rubner zusammen.
Um einen solchen Lebenstraum wie in Latsch im Vinschgau zu verwirklichen, ist Teamarbeit gefragt – vom Verkauf über Technische Arbeitsvorbereitung, Produktion und Montage – alle müssen Hand in Hand arbeiten
Baue mit uns gesunde Lebensräume aus Holz. Unterstütze (w/m/d) unsere Unternehmen in Kiens und Brixen in folgenden Bereichen:
Produktion
Logistik
Technisches Büro
Technischer Verkauf & Verkaufsinnendienst
Interessiert? Wir freuen uns darauf, Dich kennenzulernen
Ines Koster, Head of Recruiting
Tel.: +39 0474 563 755 Mail: job@rubner.com
Informationen zu diesen und weiteren Stellenangeboten findest Du hier:
Foto: Alberto Franceschi
Foto: Garbe Immobilien-Projekte
Die Zahlen im Griff
FINANZWERKSTATT: Kosten, Einnahmen, Abschreibungen, Steuern – im GeschäftszahlenDschungel den Durchblick zu bewahren ist alles andere als einfach. Die Controlling-Software wingX bietet Abhilfe, indem sich mit dieser alle wichtigen Geschäftszahlen mitverfolgen lassen.
In Zeiten steigenden Preisdrucks gilt es für Unternehmen mehr denn je, ihre Kosten zu kennen, genau zu kalkulieren und die eigene Rentabilität im Auge zu behalten. Doch gibt es immer noch viele Unternehmen in Südtirol, die kein oder nur ein halbherziges Controlling betreiben.
Alexander Mair, Geschäftsführer des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Finanzwerkstatt in Natz-Schabs, weiß um die Problematik: „Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen herrscht oftmals die Meinung vor, Controlling sei zu zeit- und kostenaufwändig. Doch wer heute seine Finanz- und Kostensituation nicht kennt, läuft Gefahr, sich zu verkalkulieren und nicht rentabel zu wirtschaften.“
Controlling leicht gemacht
Um Unternehmen ein Controlling zu ermöglichen, das einfach zu betreiben ist, wenig Zeit in Anspruch nimmt und auch für kleine und mittlere Unternehmen leistbar ist, hat die Finanzwerkstatt in Zusammenarbeit mit einem Südtiroler Softwareunternehmen die Controlling-Software wingX entwickelt, die ideal auf Süd-
wingX ist im offiziellen Microsoft Office-Store erhältlich; eine kostenlose Demo-Version kann dort jederzeit heruntergeladen werden. Eine unverbindliche, kostenfreie Testmöglichkeit kann aber auch bei der Finanzwerkstatt angefragt werden:
www.wingx-software.eu
hello@wingx-software.eu T +39 340 13 89 367
Eine Software von Finanzwerkstatt:
www.finanzwerkstatt.eu
Alexander Mair, Geschäftsführer der Finanzwerkstatt
tiroler Unternehmensrealitäten zugeschnitten ist. Die vollständig in Excel integrierte ControllingSoftware ist so konzipiert, dass sie sowohl für kleine Handwerks- und Dienstleitungsbetriebe als auch für große Hotels, Produktionsunternehmen, Banken oder Verbände nutzbar ist. „Die Vorzüge von wingX liegen in ihrer hohen Flexibilität und ihrer einfachen Bedienbarkeit“, erklärt Mair. „So lässt sich die Controlling-Software an die unterschiedlichsten betrieblichen Erfordernisse optimal anpassen. Die Kombination aus dem Automatismus der Software und der Flexibilität von Excel lässt den oft geäußerten Wunsch, aussagekräftige Zahlen auf Knopfdruck zu generieren, für alle Unternehmen auf einfachste Art und Weise möglich werden.“
Doch auch die Betreuung durch die Finanzwerkstatt bringt erhebliche Vorteile für die Kunden: „Da wir als Unternehmensberater ein großes betriebswirtschaftliches Know-how mitbringen, profitieren Unternehmen bei der Soft-
Vorteile von wingX:
• Controlling-Software mit betriebswirtschaftlicher Betreuung: wingX ist die einzige Controlling-Software dieser Art „made in Südtirol“. Die Finanzwerkstatt unterstützt bei der Konfiguration und stellt dadurch sicher, dass Unternehmen alle für sie wichtigen Geschäftszahlen im Blick haben.
• Leistbares Controlling: wingX wurde insbesondere für kleine und mittlere Betriebe konzipiert; dies zeigt sich auch in der Preisgestaltung. Die Software ist in verschiedenen Abomodellen verfügbar und kann bereits ab 49 Euro im Monat genutzt werden.
• Geringer Schulungsaufwand: Die Anwendung von wingX ist denkbar einfach und schnell erlernbar, auch weil die Controlling-Software vollständig in Excel integriert ist.
• Vielseitigkeit: wingX liefert übersichtliche StandardReportings, die individuell personalisierbar sind: Neben den aktuellen Ist-Daten sind auch Vorjahres- und/oder BudgetVergleichsmöglichkeiten sowie Forecast-Modellierungen auf Wochen-, Monats- oder Jahresbasis möglich.
• Flexibilität: wingX lässt sich bedarfsgerecht und passgenau konfigurieren.
• Up-to-date: Die Geschäftszahlen werden automatisch in wingX eingespeist. Händische Aktualisierungen sind bei Bedarf jederzeit möglich.
• Vernetzt: Die Controlling-Software bringt automatisierte Schnittstellen zu führenden Südtiroler ERP-Systemen wie z.B. Ergo und Radix von Infominds mit; andere sind in Kürze verfügbar. Alternativ können Daten auch im Excelformat importiert werden.
wareimplementierung von unserer Beratungsleistung. Gemeinsam mit ihnen definieren wir die für sie relevanten Geschäftszahlen und unterstützen sie bei der passgenauen Konfiguration.“
Einfache Implementierung
Die Controlling-Software wingX lässt sich einfach implementieren und mit allen gängigen Buchhaltungs- oder ERP-Programmen
verknüpfen. Und auch Exceldateien lassen sich bequem in wingX einspeisen – ideal für Unternehmen, die ihre Buchhaltung an externe Dienstleister ausgegeben haben und wingX ebenfalls nutzen wollen.
Doch die Controlling-Software kann mehr als nur Zahlen aus verschiedenen Programmen holen und darstellen. In ihr lassen sich Daten auch händisch bearbeiten – beispielsweise, um verschiedene Szenarien durchzuspielen: wingX ist damit nicht nur eine wichtige Entscheidungsgrundlage für das operative Geschäft, sondern auch für Investitionen und andere strategische Weichenstellungen. Die Controlling-Software ist seit Kurzem auf dem Markt und bereits in einigen Südtiroler Unternehmen im Einsatz, so zum Beispiel bei Zingerle AG (Mastertent), Provex und Raymotion.
Starke Gruppe
MADER: 35 Jahre Firmenjubiläum, ein neuer Standort in Bruneck, die magische 200-Mitarbeiter-Marke überschritten – in diesem Jahr gibt es für die Mader-Gruppe gleich mehrere Gründe zum Feiern. Und diese feiert sie auch, und zwar beim Tag der offenen Tür – am Samstag, 10. September, in Bruneck.
Die Unternehmensgruppe Mader baut seit 35 Jahren an ihrem Erfolg, indem sie ständig neue Maßstäbe für den Bau setzt. Heute deckt die Gruppe mit ihren Geschäftsbereichen ein breites Spektrum im Baugewerbe ab und tritt als Gesamtanbieter mit großer Lösungskompetenz und umfassendem Service auf.
Vier Standbeine
Zu den vier Geschäftsbereichen der Mader-Gruppe zählen die Abteilung für Heizung, Klima, Sanitär und Lüftung, der Bereich Elektrotechnik, die Bauabteilung sowie die Immobilienvermittlungstätigkeit. In der Abteilung für Heizung, Klima, Sanitär und Lüftung deckt Mader von Installationen bis hin zu Wartung und Service alles für den Industrieanlagenbau, den Wohn- und Gewerbebau sowie für die Hotellerie ab. Im Bereich Elektrotechnik werden das Lastmanagement beim Stromverbrauch optimiert sowie die intelligente Gebäudetechnik geplant und installiert. Ebenso werden Photovoltaikanlagen und elektrische Ladestationen für Elektroautos realisiert – mit diesen und vielen weiteren innovativen Lösungen positioniert sich Mader zunehmend auch im Bereich erneuerbare Energien. Die Bauabteilung verwirklicht Bauwerke in allen Größenordnungen, ob Neubau oder Sanierung. Auch baut Mader in Eigenregie Mehrfamilienhäuser, deren Wohnungsverkauf die Mader Immobilien übernimmt.
Gelebte
Unternehmenswerte
„Unternehmen müssen sich heutzutage immer wieder neu erfinden und das eigene Leistungsspektrum ständig verbessern“, erklärt Peter Mader, Präsident der Mader-Gruppe. „Dies gelingt uns, indem wir
visionär in die Zukunft blicken und konstant an uns arbeiten.“ Dazu bekennt sich die Mader-Gruppe zu vier Unternehmenswerten, die im Mittelpunkt des täglichen Schaffens stehen: Pünktlichkeit, Sauberkeit, Freundlichkeit und Flexibilität. Sie sind für die MaderGruppe der Kompass, um auch in einer zunehmend schnelllebigen Zeit zu bestehen.
„Anlässlich unseres Firmenjubiläums und der Eröffnung unseres neuen Standortes in Bruneck möchten wir uns bei all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die durch das Leben unserer Werte tagtäglich Qualität für unsere Kunden schaffen“, so Peter Mader weiter. „Danken möchten wir aber auch unseren Kunden und Freunden; alle sind zur offiziellen Eröffnung unseres Standortes in Bruneck am Samstag, 10. September, ab 13 Uhr eingeladen!“
sicher hochwertig garantiert zuhause
Samstag, 10. September, ab 13 Uhr: Tag der offenen Tür und offizielle Eröffnung des neuen MaderStandortes in Bruneck, am Nordring 25. Alle sind herzlich eingeladen!
nur noch 1 Wohnung
RESIDENCE VANESSA
Stange — Wohnungen
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RESIDENCE ROMANA
Schabs — Wohnungen
VILLA EGGER
Sterzing — Einfamilienhaus
RESIDENCE RODERER
Mauls — Wohnungen
häuser zum l(i)eben
Der neue Mader-Standort in Bruneck
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Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St., Eintragung im ROC Nr. 011109
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Juli 1922
Beim Sportklub war der beste Teil die gesamte Verteidigung; der Sturm war auch nicht schlecht, doch fehlte es an Laufvermögen. Bei Juventus konnte das Hintertrio gefallen sowie in der zweiten Halbzeit auch der Innensturm, von Riedmann geführt, während der rechte Flügel mäßig und der linke gar nicht zur Geltung kam. Entschieden hat sich Sportklub als der besser spielende und sportlicher denkende Teil gezeigt.
Gastspiel der
„Münchner Passionsspiele“
Mittwoch, 19. Juli 1922
Die „Münchner Passionsspiele“ nach Oberammergauerart, welche in Innsbruck im Leosaal und Stadttheater mit großem Erfolg gastierten, geben ab Freitag, 21. Juli 1922, hier in Brixen im Saal des „Hotel Tirol“ (mit eigener Passionsbühne und Dekorationen) ein auf drei Tage berechnetes Gastspiel. Die mäßigen Preise ermöglichen jedermann den Besuch dieser seltenen und sehenswerten Aufführungen, die wir unsern Lesern aufs beste anempfehlen. Wir behalten uns vor, ausführlich darauf in unserer nächsten Nummer zurückzukommen.
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Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
a family affair since 1877
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Aktuell suchen wir (m/w/d):
Monteur Tischler Projektmanager
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Als reisefreudiger und qualifizierter Monteur oder Montageleiter beteiligst du dich mit Leidenschaft für Präzision und Organisation an der Realisierung moderner und hochkomplexer Innenausbauprojekte im In- und Ausland.
Als Projektmanager mit abgeschlossener Tischlerausbildung und Kenntnissen verschiedener 2D- und 3D-Zeichenprogramme, betreust du die Projektkoordinierung von den Ausführungszeichnungen bis zur Fertigstellung. Ideal wäre Erfahrung in internationaler Projektabwicklung.
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ALTES GERICHT KLAUSEN
Das ehemalige Gerichtsgebäude im Zentrum von Klausen, zwischen Oberstadt und Flusspromenade, wird saniert und es entsteht ein Wohnund Geschäftshaus. Das bestehende Gebäude ist unter Denkmalschutz und weist hohe Räume und Fenster auf. Im Inneren ist es durch besondere Details gekennzeichnet, welche fachgerecht restauriert werden und so ein einzigartiges Wohnerlebnis garantieren.