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Pensionierung Bernard Riedi
R. Lutz
Bernard Riedi, Regionalforstingenieur beim Amt für Wald und Naturgefahren, Region Surselva, tritt auf Ende Februar 2022 in den wohlverdienten Ruhestand. Ganze 20 Jahre lang stand er im Dienste des Kantons. Nach Erlangung des Diploms des Forstingenieurs ETH im Jahr 1984 arbeitete er 16 Jahre lang beim Ingenieurbüro BAP anfänglich in Summaprada, gegen Ende an seinem Wohnort Ilanz, wo zwischenzeitlich eine Zweigstelle errichtet worden war. In dieser Zeit sammelte er wertvolle Erfahrungen insbesondere in den Bereichen Betriebsplanung, forstliche Erschliessung und Waldinventuren. Am 1. Dezember 2001 trat er in die kantonale Verwaltung ein. Beim Amt für Wald und Naturgefahren arbeitete er seit Beginn als Regionalforstingenieur, zuständig für die Gemeinden Vals und Lumnezia (bis zur Gemeindefusion im 2013 noch in die Forstreviere Lumnezia dadens, Lumnezia miez und Lumnezia dado unterteilt). Ab 2006 erweiterte sich der Aufsichtskreis um die Gemeinde Obersaxen Mundaun. In der Region Surselva hat Bernard als Spezialist Forstbetriebe gestartet. In dieser Funktion begleitete er Forstbetriebe in betrieblichen Fragen, überprüfte Fusionsabsichten zwischen Forstrevieren und begleitete die Bildung neuer Betriebsformen. Auch die Beobachtung und Verfolgung des Holzmarktes und die regionale Holzförderung gehörten anfänglich zu seinem Spezialbereich. Im Zusam-
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Bernard Riedi.
(Bild: zVg)
menhang mit grösseren und kleineren regionalen Schnitzelheizungen galt es, das regionale Brennholzpotenzial abzuklären. Der Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit innerhalb der Holzbranche wurde immer lauter. Im Kontext dieser Diskussionen startete im 2006 das regionale Projekt «lenna renda», an welchem Bernard in verschiedenen Arbeitsgruppen Einsitz nahm. Aufgrund interner Rochaden und Pensionierungen konnte Bernard im Jahr 2006 das Spezialgebiet Schutzbauten übernehmen. Für zahlreiche Gefährdungsgebiete erarbeitete er in Zusammenarbeit mit Fachbüros entsprechende Verbauungsprojekte. Bei zahlreichen Projekten überwachte Bernard deren Realisierung als Bauleiter. Das Schutzbautenkataster wurde lanciert und damit die vollständige Erfassung und periodische Kontrolle zahlreicher Verbauungen verschiedener Art und Funktion in der Region. Die Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit von Schutzbauten wurde über das Sammelprojekt Instandstellung von Schutzbauten (SIS) sichergestellt, für welches sich Bernard sowohl administrativ als auch exekutiv verantwortlich zeichnete. In der Summe hat Bernard während seiner beruflichen Tätigkeit beim AWN unzählige Projekte gestemmt. Eine Aufzählung allein wäre kaum möglich und würde Bernards Eifer nicht annähernd gerecht. Als Projektleiter stellte sich Bernard mit Leidenschaft jeglicher Herausforderung. Zahlreiche Schutzbauten konnten in Besitz und Zuständigkeit der Bauherrschaften übergeben werden. Stets gelobt wurde die gute Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten. Bernards Zufriedenheit und Motivation in der Arbeit haben bis zum Schluss angehalten. Als Schnittstelle zwischen der kantonalen Verwaltung, den Gemeinden und anderen Ansprechgruppen wurde Bernard gleichermassen von Kunden und Kollegen als kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner geschätzt. Seine fachkundige Bearbeitung, seine absolut ruhige Art und Weise und sein grosses persönliches Engagement prägten die Arbeit beim AWN. Nebst Bernards Fachkundigkeit werden wir vor allem seine bescheidene, besonnene und sanftmütige Art vermissen. Aufgrund dieses Charakterzugs erlangte manch jüngerer Kollege die Einsicht, wo das richtige Schwergewicht zu setzen sei. Und auch die hitzigsten Diskussionen in der Region erlangten irgendwann die nötige Ruhe. Wir gratulieren für das Erreichte, danken für den Einsatz und die Kollegialität. Für die Zukunft wünschen wir Dir und Deiner Familie nur das Beste, vor allem aber etwas, das zwischenzeitlich von manch einem auch mal wieder mehr geschätzt und als nicht selbstverständlich erachtet wird, nämlich beste Gesundheit. Ein pensionierter Arbeitskollege antwortete mal auf die Frage, was er denn vom ehemaligen Berufsort am meisten vermisse: «Das Pissoir». Ich hoffe, dass es bei Dir ein bisschen mehr sein wird.