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Editorial

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von Waldbränden

von Waldbränden

Unser Alltag wird immer stressiger, hektischer. Immer mehr Menschen sehnen sich deshalb nach körperlicher und geistiger Erholung. Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen, ermöglichen regelmässige Aufenthalte im Wald nicht nur, sich zu erholen, sondern stärken auch das Immunsystem, verbessern die Schlafqualität und harmonisieren das Nervensystem. Das Angebot an Freizeitaktivitäten im Wald wird immer grösser und vielfältiger sowie die Anzahl Stakeholder-Gruppen und deren Ansprüchen an den Wald. Fast zu jeder Tageszeit wird der Wald aufgesucht, unabhängig der Jahreszeit oder der Wetterbedingungen. Der Wald spielt nicht nur eine wichtige Rolle für die einheimische Bevölkerung, er ist eine echte Touristenattraktion geworden. Denken Sie nur an Werbungen für Ferienorte: Keine Werbung ohne Natur und/oder Wald! Insbesondere im Kanton Graubünden werden anhand von Panoramabildern, Drohnenflügen oder Szenen mit entspannten glücklichen Leuten Erholungsuchende in den Wald, in die Natur gelockt. Oft geht man einfach in den Wald, um Ruhe, frische Luft und Freiheit zu finden, ohne gross Gedanken über die Komplexität dieses wunderbaren Ökosystems zu verlieren. Die vielen verschiedenen Ansprüche und Erwartungen an den Wald werden zu einer immer grösseren Herausforderung für den Forstdienst, die Waldbesitzer und absorbieren die Lebensgemeinschaft Wald. Ich bin oft selber im Wald, um mich zu erholen; meist immer im gleichen Waldperimeter, welcher sich in der Nähe von meiner Wohnung befindet. Während der Vorbereitung auf diese BüWa-Ausgabe habe ich mir Gedanken über die Zukunft respektive die Folgen der Nutzungen auf dieses Waldstück gemacht. Leider konnte ich die Konsequenzen nicht konkret quantifizieren; auch die Investitionen nicht, welche die Gemeinde für die Erholungsfunktion regelmässig machen muss. In diese Ausgabe werden spannende Beispiele und wertvolle Erfahrungen im Rahmen des Besucher managements vorgestellt. Zusätzlich werden auch wissenschaftliche Informationen über die möglichen Folgen von unbeschränkter Erholungsnutzung dargestellt. Nach diesen Erkenntnissen als Erholungsuchende, welche sich im Wald frei und uneingeschränkt fühlen will, habe ich mich gefragt, ob dies wohl auch allen anderen Waldnutzern so geht. Wollen sich alle Erholungsuchenden im Wald vor allem einfach frei fühlen? Und kann es sein, dass es Folgen auf das Wohlgefühl und gar auf die menschliche Gesundheit hat, wenn der Wald nicht mehr so uneingeschränkt besucht werden kann? Ich kann diese komplexe Frage selber nicht beantworten, aber ich hoffe, dass mit dieser Ausgabe nicht nur der Forstdienst und die Waldbesitzer spannende und nützliche Inputs kriegen, sondern, dass auch Erholungsuchende einen anderen Blick auf die Folgen von Tourismus und Erholung im Wald erhalten.

Redakteurin Viola Sala

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