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nicht so deR grEMIENmensch
Naturschutz ist wichtig. Auch und gerade im Landkreis mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte Deutschlands. Und zumal, wenn ein besonders bedrohtes Tier in der Nachbarschaft lebt.
Aufgewachsen ist Nicola Böye auf einem Obsthof bei Cuxhaven. Als Kind darf sie viel draußen spielen, Fische und Frösche fangen, Insekten beobachten.
Zum Studium in Berlin tritt sie dem BUND bei, vorerst als »stilles Mitglied«, wie sie sagt. Als sie später nach Flörsheim bei Frankfurt zieht, freut sie sich, dass dort eine BUND-Gruppe existiert. Sie steigt dann gleich mit ein – und ist seitdem vielseitig aktiv.
Rund 40 Jahre existiert der Ortsverband schon. Damit es nicht an Nachwuchs fehlt, engagiert sich Nicola Böye seit 2013 für die Kindergruppe BUND-Spechte. »Meine Mitstreiterin und ich legen großen Wert darauf, in der Natur zu sein und spielerisch Wissen und Neugier zu vermitteln«, so die Umweltpädagogin. Wichtig sei ihr, dass die Kinder einen Sinn entwickeln für die Schönheit all der kleinen und großen Naturschauspiele.
AUF SPURENSUCHE
Einen regelmäßigen Anlaufpunkt bilden die drei von der Ortsgruppe betreuten Streuobstwiesen. Bei der winterlichen Säuberung von Meisenkästen stößt auch sie immer wieder auf ruhende Gartenschläfer. Die Spurensuche nach der Schlafmaus (siehe Seite 26/27) kommt da wie gerufen.
Als der BUND Hessen nach einer Probefläche fahndet, ist Nicola Böye rasch dabei. Mit anderen Aktiven aus Flörsheim übernimmt sie die Kontrolle von 25 speziellen Nistkästen. Einmal im Monat gilt es nun genau hinzusehen: Sind Gartenschläfer im Kasten? Finden sich Kotproben, die Aufschluss über die Nahrung der Tiere geben, und somit ihre Lebensweise?
Draussen Aktiv
Da sie hauptberuflich beim Landschaftspflegeverband angestellt ist, kann sie die Erkenntnisse aus dem »Citizen Science«Projekt direkt umsetzen. Zum Beispiel Hecken pflanzen lassen, weil die für die gefährdete Schlafmaus besonders wertvoll sind.
Beim Pflegeverband arbeitet Nicola Böye nur halbtags. So bleibt ihr genug Zeit, um als freiberufliche Referentin im Naturschutzhaus des Main-Taunus-Kreises für das »Schuljahr der Nachhaltigkeit« tätig zu sein. Oder, wie im Mai wieder, einen
Workshop zum Bau von Nistkästen für den Gartenschläfer zu betreuen.
Was wiederum an ihr Ehrenamt beim BUND Flörsheim anknüpft. Die Fülle der Möglichkeiten, im Grünen aktiv zu werden, kommt ihr entgegen. »Ich bin nicht so der Gremienmensch.«
Lieber läuft sie in einer Kleingartenkolonie von Tor zu Tor, fragt, wer dem Säuger schon begegnet ist, und informiert über seine Schutzwürdigkeit. Oder sammelt eben winzige schwarze Kotköttel, wenn das der Erforschung des Gartenschläfers und seinem Überleben bei uns dient. sz
Aktiv werden
Einfach einsteigen in die Citizen Science können Sie, indem Sie Beobachtungen melden: zum Beispiel Gartenschläfer und andere Bilche unter www.gartenschlaefer.de; bayerische Eichhörnchen unter www.bund-naturschutz.de/ eichhoernchen-melden; Tiere, Pflanzen und Pilze in Rheinland-Pfalz unter artenfinder.rlp.de; oder bundesweit Vögel auf www.ornitho.de.