1 minute read
SCHMETTERLING DES JAHRES
Anspruchsvoll
Das hübsche Ampfer-Grünwidderchen ist der Schmetterling des Jahres 2023, ernannt vom BUND und der Naturschutzstiftung des BUND NRW.
Libelle Des Jahres
Die Alpen-Smaragdlibelle ist die Libelle des Jahres 2023. Gekürt haben die seltene Großlibelle der BUND und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (Libellenkundler). Sie zählt zu den Verliererinnen des Klimawandels und ist vom Aussterben bedroht. Als kälteliebende Art kommt diese Libelle bei uns nur über 750 Meter Meereshöhe vor. In den Mittelgebirgen bewohnt sie Hochund Zwischenmoore, in den Alpen auch Weiher und kleine Seen. Nach dem Schlupf ab Mai fliegt sie meist nur bis August umher. In ihren unzugänglichen Lebensräumen wird sie nicht häufig beobachtet. Zudem lässt sie sich nur anhand von Details wie der Kopfzeichnung und der Flügeladern von anderen Smaragdlibellen unterscheiden.
Groß ist dieser Falter nicht gerade. Doch aus der Nähe betrachtet entpuppt sich das metallisch türkis schimmernde Widderchen als echte Schönheit. Viele seiner buntblumigen Lebensräume sind bereits der intensiven Landwirtschaft zum Opfer gefallen. Darum ist der Schmetterling auf die Vorwarnliste der gefährdeten Arten gerückt.
ÜBERDÜNGT UND GEMÄHT
Seltener wird das Grünwidderchen zum einen, weil seine Raupen immer weniger Nahrung finden. Sie fressen Sauerampfer, der meist als »Unkraut« bekämpft wird. Der Falter saugt außerdem Nektar auf mageren Wiesen, an Kuckucks-Lichtnelke, Disteln oder Flockenblumen.
Schnellwüchsige Gräser verdrängen diese Pflanzen, weil in Deutschland viel zu viele Schweine und Rinder gehalten werden, deren Gülle das Grünland überdüngt. Werden dann noch Zufluchtsorte wie Wegränder und Böschungen zu oft, zu früh oder auf zu großer Fläche gemäht, verschwindet das Widderchen.
Dazu der BUND-Experte Jochen Behrmann: »Wir brauchen eine nachhaltige Landwirtschaft mit blütenreichen Wiesen. Wo unser anspruchsvoller Schmetterling noch vorkommt, bieten sich für viele gefährdete Insekten und Pflanzen passende Bedingungen.«
Wie Ein Widder
Die Flügel des Ampfer-Grünwidderchens erreichen eine Spannweite von knapp drei Zentimetern. Mit auffällig gefiederten Fühlern nehmen die Männchen den Duft der Weibchen wahr. Die Form ihrer Fühler erinnert an das Gehörn eines Widders, daher der Name.
Es gibt übrigens mehrere sehr ähnliche Arten von Grünwidderchen. Nur Fachleute können sie sicher bestimmen. Unser in Europa und Teilen Asiens weit verbreiteter Schmetterling des Jahres gilt – noch –als häufigste Art dieser Widderchen.
www.bund.net/ schmetterling-des-jahres www.bund.net/ libelle-des-jahres
Gefährdet ist die Smaragdlibelle, weil ihre Lebensräume von Natur aus selten sind und die Gewässer der Larven im Zuge der Klimakrise immer häufiger austrocknen. Auch liegen ihre Vorkommen meist isoliert, und in den Mittelgebirgen kann die Art nicht mehr nach oben in kältere Regionen ausweichen. Hier also dürfte die Libelle bald verschwinden – wenn Deutschland nicht ernsthafter das Klima schützt.