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Welches Potenzial steckt in der LandStadt Vorarlberg?

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On the Road

On the Road

In Vorarlberg treffen (kleine) Städte und aufstrebende Dörfer aufeinander. Weder Stadt- noch Landflucht sind hier derart stark ausgeprägt wie andernorts. Der Begriff der progressiven Provinz fällt immer wieder in Zusammenhang mit Vorarlberg. Doch wie diese progressive Provinz funktioniert, was sie ausmacht, ist noch nicht hinreichend erforscht. Das Projekt LandStadt begibt sich auf die Suche nach einem besseren Verständnis darüber, wer wir sind und wer wir sein können. Die Potenziale, die dieses Dazwischen beinhaltet, wollen entdeckt und gemeinsam genutzt werden. LandStadt will dabei Fragen aufwerfen, zum Nachdenken anregen und somit die Auseinandersetzung mit dem Thema fördern. Was heißt es, Dorf zu sein im Jahr 2020? Wie viel Land braucht die Stadt? Wie viel Stadt braucht das Land? Wie gelingt eine bessere Zusammenarbeit?

Die Phänomene verstehen

In verschiedenen Prozessschritten gibt es die Möglichkeit, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Fachinputs aus diversen Disziplinen liefern die Außensicht, Praktikerinnen und Praktiker erzählen von den Alltagserfahrungen in der LandStadt. Ob Raumplanung, Architektur, Bildung oder Politik, die Auseinandersetzung mit den Phänomenen schärft den Blick auf unseren Lebensraum. Dabei braucht es nicht nur Wissen, sondern auch Zeit und Raum, um sich auszutauschen. Eine Prologphase mit diversen Projekten bietet viele Möglichkeiten, ein besseres Verständnis für die LandStadt Vorarlberg zu entwickeln. Dabei wird das Thema von verschiedenen Perspektiven aus beleuchtet. So fragen sich Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde- und Regionalentwicklung in Kamingesprächen, ob es in jeder Region ein Hallenbad, Sportstätten und die volle Auswahl an Schulen braucht. Auch die Frage, ob Gemeindezusammenlegungen eine Lösung sein können und wie verstärkt regional kooperiert werden kann, beschäftigt Menschen auf Gemeindeebene. Eine Kernerkenntnis ist dabei, dass in einer immer kleiner werdenden, schnelllebigen Welt die Ansprüche steigen. Die Sehnsucht nach der übersichtlichen, ländlichen Idylle trifft auf die Versprechungen einer globalen, urbanen Gesellschaft: mehr Raum, mehr Mobilität, unbegrenzte Warenwelt und der Traumjob um die Ecke. Und klar wird dabei auch: die Herausforderungen in Vorarlberg für ländliche und urbane Gegenden sind ähnlich. Es wird notwendig sein, mehr voneinander zu lernen und miteinander zu agieren.

LandStadt Vorarlberg ist eine Kooperation von Büro für Zukunftsfragen, Bodensee Vorarlberg Tourismus, Kongresskultur Bregenz, Stadtkultur Feldkirch und vai Vorarlberger Architektur Institut. Nähere Informationen: www.landstadt-vorarlberg.at

Die LandStadt gestalten

Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Frage, wie der chancenreichste Ort für Menschen mit Kindern in der LandStadt aussieht, und setzt sich dabei mit dem Konzept der dritten Orte auseinander. Diese Begegnungsorte bieten ein besonderes Potenzial für den Chancenreichtum und ein gelingendes Zusammenleben in der LandStadt. Näheres zu diesem Projekt und über die Gestaltung des chancenreichsten Ortes gibt es im Artikel „Design für den Tisch. Design für den Stuhl. Design für das Denken?“ auf Seite 36 zu entdecken. In der Auseinandersetzung mit der LandStadt Vorarlberg ist eines immer klarer geworden, die Grenzlinie zwischen Land und Stadt läuft nicht entlang von Orts- bzw. Regionsgrenzen, sondern in den Köpfen quer durch alle Gemeinden und Städte. Und die LandStadt Vorarlberg erzählt viele unterschiedliche Geschichten.

LandStadt soll eine Plattform und ein Ort des Austausches sein und einen Rahmen bieten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und damit das Projekt zu so einem Ort wird, braucht es die Mitwirkung vieler. In der Online-Umfrage zur LandStadt geht es um deine Meinung. Bist du ein Landoder Stadtmensch? Wie lebst du in Vorarlberg? Wie bewegst du dich fort? Auf der Seite www.landstadtvorarlberg.at/erhebung kannst du ganz einfach mitmachen.

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