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Von der Tafel an’s Flipchartund zurück!

Elisabeth Bleimschein-Ratz hat diesen Schritt gewagt - und bereut nichts. Seit September arbeitet die Gymnasiallehrerin für ein Jahr im FEB mit und hat einiges zu erzählen. Ein Gespräch über den Mehrwert, mal die Seite zu wechseln, persönliche Highlights und den Mut, den eigenen Kosmos zu verlassen.

Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung: Liebe Elisabeth, was hat dich dazu gebracht, Schule gegen Landesverwaltung zu tauschen?

Elisabeth Bleimschein-Ratz: Seit zwei Jahren gibt es auf Initiative der Mega-Bildungsstiftung in Wien das Programm Seitenwechsel „Aus dem Klassenzimmer ins Unternehmen – und zurück.“

Nach 25 Jahren im Schuldienst habe ich mich für die Teilnahme am Projekt beworben, weil ich durch das Eintauchen in eine andere Arbeitswelt und den Perspektivenwechsel neue Impulse für meinen Unterricht und die Schule bekommen wollte. Und nach diesen zehn Monaten im FEB kann ich sagen, dass der Seitenwechsel eine unheimlich große Bereicherung für mich ist und somit auch für meine Schüler*innen sein wird.

FEB Warum hast du dich für das FEB entschieden?

EBR Von den drei Säulen des FEBs fühlte ich mich sehr angesprochen. Als ehrenamtlich Engagierte kenne ich die Perspektive der Freiwilligen und weiß um die Herausforderungen der Vereine. Sie leisten Großartiges für die Gesellschaft, und sie in ihren Aktivitäten zu unterstützen, empfinde ich als sehr schöne Aufgabe. Die Weiterentwicklung der Demokratie durch verstärkte Bürger*innenbeteiligung ist mir ebenfalls ein großes Anliegen. Demokratie lebt vom Diskurs und von der Kompromissfindung. Bürger*innenräte sind wunderbare Instrumente, dies auf eine wertschätzende Art und Weise zu praktizieren. Und dass wir in Vorarlberg auch auf Kinder- und Jugendbeteiligung setzen, ist sehr vorausschauend. Das Thema Nachhaltigkeit und SDGs ist für mich als Geographin und Lehrerin einer Schule für Humanökologie ohnehin Programm.

FEB Was war dein bisheriges Highlight?

EBR Im Laufe der vergangenen Monate durfte ich schon sehr viele schöne Momente erleben. Die Konzipierung der Fachtagung „Ehrenamt macht Schule“, die Impulsaktion „Unser Verein Inklusiv“ auf der Dornbirner Messe und das Training für Freiwilligenbegleiter*innen sind nur einige meiner persönlichen Highlights. Dass ich die Agenda 2030-Tagung vorbereiten und mitgestalten darf, freut mich ebenfalls sehr.

FEB Was ist der Mehrwert für Lehrpersonen, mal in ein ganz anderes Metier einzutauchen?

EBR Den eigenen, bekannten Kosmos zu verlassen ist sehr horizonterweiternd. Das Erlernen und Erleben von anderen Arbeitsweisen und -welten empfinde ich als eine Form von praxisnaher Weiterbildung. Neue Erkenntnisse und Methoden kann ich in die Schule mitnehmen und in Anwendung bringen. Umgekehrt hat es auch seine Vorteile, wenn die Perspektive der Schule im Büro Einzug hält. Zudem ist es sehr motivierend, meine Wirksamkeit in einem anderen Berufsfeld erleben zu dürfen.

FEB FEB in a nutshell: Was nimmst du dir aus deiner Zeit hier mit?

EBR Reich an neuen Erfahrungen, inspirierenden Begegnungen, vielfältigem methodischem Werkzeug und wegweisenden Ideen verlasse ich das Büro mit einem großen Reisekoffer – und noch dazu mit Übergepäck! Dieses Jahr im FEB wird in meinem Lebenslauf einen besonderen Platz einnehmen!

Danke für das Gespräch, liebe Elisabeth! Schön, dass du bei uns bist!

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