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Fazit der Recherche
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Nach intensiver Beschäftigung mit den Entwicklungen, welche die Darstellungen der Menstruation bis in die heutige Zeit durchlaufen haben, lässt sich beobachten, dass ein Menstruationstabu weiterhin existiert und den individuellen Umgang mit der Menstruation maßgeblich beeinflusst. Aber auch die Zielsetzung, durch eine neue visuelle Sprache gestalterisch auf die Wahrnehmungen der Menstruation so einzuwirken, dass diese als etwas Neutrales wahrgenommen werden kann, ist eine Aufgabe, die als vermutlich langwieriger Prozess verstanden werden muss, da kulturell geprägte Vorurteile Zeit brauchen, um grundlegende Änderungen zu erzielen.
Die Darstellungen, wie sie in der Werbung verwendet werden, zeigen jedoch, dass Einfluss von Seiten der Gestalter*innen möglich ist. Da das Anliegen der Werbung allerdings nicht in der Aufklärung liegt, wird jenes Medium weiterhin das Tabu und damit verbundene gesellschaftlich akzeptierte Wahrnehmung der Menstruation reproduzieren. Im Gegensatz zur Werbung ist es ein Anliegen der Frauenbewegungen, ebendiese Darstellungen der Werbung durch eigene, realitätsnahe Darstellungen zu widerlegen und damit eine öffentliche Diskussion einzufordern.
Auf eine öffentliche Diskussion zu bestehen, ist ein wichtiger Schritt, um mit dem Tabu der Menstruation zu brechen und ein Umdenken zu fördern. Eine öffentliche Auseinandersetzung hat zur Folge, dass Forderungen nach besseren Menstruationsprodukten ebenfalls zunehmen. Eine größere Produktvielfalt sowie ein deutlicher Anstieg der Qualität der Konzepte ist zu beobachten. Das wiederum hat dann den positiven Nebeneffekt, dass deutlich mehr und anders über die Menstruationsthematik berichtet, aufgeklärt und diskutiert wird.
Denn die Frage nach einem pragmatischen, nachhaltigen Umgang mit der Menstruation setzt eine gewisse Akzeptanz gegenüber der Thematik voraus. Langfristig ist eine Annäherung an eine neutrale Wahrnehmung der Menstruation also ein mögliches Ziel. Durch eine Analyse einiger Beispiele von Menstruationsprodukten der letzten 200 Jahre lässt sich beobachten, dass letztendlich die Produkte, welche sich durch eine leichtere Bedienung von anderen Produkten unterschieden, von der breiten Masse angenommen wurden.
Der zukünftige Umgang mit der Menstruation sollte also einen einfachen, selbstbewussten und kontrollierten Vorgang erlauben, der ebenfalls Raum für ein individuelles Menstruationserleben lässt. Eine positive Besetzung der Menstruation könnte durch ein verbessertes Produkt, die meist als negativ wahrgenommene Handlung langfristig so verändern, dass diese als etwas Neutrales angenommen wird. Idealerweise könnte der gestaltete Umgang mit der Menstruation diese sogar langfristig zu einem positiven Erleben umwandeln, in Anerkennung an den einzigartigen, zyklisch verlaufenden Kraftakt, welcher sich in jeder Frau jeden Monat wiederholt.