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EIN TIEFES GOLD
Fünf hervorragende Weine präsentieren die Winzer der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft aus Schliengen, aus Weingarten und vom Silberberg aus Bahlingen. Und das in schwierigen Zeiten.
Die Situation ist momentan auch für Weinbaubetriebe nicht einfach: Die Preise für Verschlüsse und Kapseln schießen in die Höhe, Glasflaschen sind schwer zu kriegen. Die allgegenwärtige Inflation setzt alles unter Druck. Das gilt vor allem bei Luxusartikeln. Wie reagieren? Die Antwort der Schliengener geht – überraschend – genau in die andere Richtung: Sie zeigen sich mit einer neuen Reihe von Topweinen. Und warum das? Ganz einfach: Weil die Weinberge es hergeben.
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Die Weinmacher in Schliengen und den beiden anderen Weinbaugemeinden wollen sich nicht mit der Alltagsroutine begnügen. „Wenn man genau weiß, da könnten wir mehr herausholen: Das weckt den weinhandwerklichen Ehrgeiz“, erklärt Heiko Schapitz, Geschäftsführer der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, die
Motivation. Es gehört für ihn zum Beruf des Winzers, „das Beste, was wir können“, auch umzusetzen.
In enger Abstimmung holen Kellermeister und Winzer das Optimum aus den Trauben heraus. Von der Wahl der Parzelle – Lage, Bodenbeschaffenheit, Mikroklima – über die Pflege im Weinberg, den besten Erntezeitpunkt bis zur aufwendigen Verarbeitung im Keller: Überall gehen sie mit Präzision vor. Der Kellermeister hat viele Entscheidungen zu treffen, beobachtet den werdenden Wein deshalb permanent und wägt ab: „Tu ich die Reben ins Barrique? Welches Barrique wähle ich, das ein-, zwei- oder dreijährige? Soll ich schärfer filtrieren oder die Filtration ganz bleiben lassen?“ Wichtig ist auch, den Winzer intensiv mit einzubeziehen, damit dieser voll hinter seinem Produkt stehen kann.
Die Top-Weinsorten
Fünf Weinsorten und ein Sekt haben es in die engere Auswahl für die neue Premiumwein-Linie mit dem Pfau-Etikett geschafft. Warum ausgerechnet diese Sorten? „Es sind die Sorten, an die wir glauben. Es gibt einfach Rebsorten, die einem bei einem Topwein einfallen. Was ist die Königin der Rotweine? Der Spätburgunder, darüber gibt es heute keine Diskussion mehr“, ist Heiko Schapitz überzeugt. „Der Merlot ist bedeutend als BordeauxWein. Aus dem Bordeaux-Hype hat sich der Merlot-Hype ergeben. “ Und so fand mit dem Merlot die andere wichtige Rotweinregion Eingang in die neue Premiumreihe.
„Und wenn man in Deutschland nach Top-Weißweinen fragt, kommt man sofort auf Riesling. Aber nicht hier im Süden, bei uns sind die Top-Weißweine der Graue Burgunder und der Chardonnay. Letzterer ist die burgundische Weißwein-Rebsorte.“ Ein weiterer Burgunder, viel weniger bekannt, wächst im Elsass, in Luxemburg, an der Obermosel, in der Pfalz und der Karlsruher Gegend, ganz selten hingegen in Südbaden: der Auxerrois. „Dementsprechend ist ein Premium-Auxerrois hier in der Regio extrem selten bis gar nicht vorhanden“, so Schapitz
Für den Schliengener Kellermeister Michael Nußbaumer war klar, dass er als „Sektfreak“ für die Premiumlinie auch einen Sekt ausbauen möchte. „Der Sektgrundwein macht den Erfolg aus, nicht nur die Aufbereitung.“ Außerdem ist die Lagerdauer auf der Hefe entscheidend: „Unser Crémant Baden liegt 32 Monate auf der Hefe.“
Der Lieblings-Weißwein von Heiko Schapitz ist der Chardonnay, den er als Student an einer französischen Agrarschule kennenlernte. Der Pfau-
Chardonnay wird von einem Mauchener Winzer in uralten Rebanlagen angebaut. Wie alle Weißweine der neuen Linie wurde er während 14 bis 15 Monaten zu zwei Dritteln in Eichenfässern und zu einem in Stahltanks ausgebaut. Der Chardonnay hat einen buttrigen, breiten Schmelz und eine zarte Holznote, außerdem Fruchtaromen von Litschi, Pfirsich, Orange und Limone, neben Nuancen von Honig-Banane-Mix und Heu. Seine Farbe ist intensiv goldgelb – oder in den Worten der Sommelière Eva Beenenga: „ein tiefes Gold, getaucht in Gold“.
Die fünf Topweine und der Premiumsekt tragen voller Stolz den Pfau auf dem Etikett, der für das Edle und Besondere
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