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Elsass-Radtour ins idyllische Petite Venise
Foto: © Tourisme Colmar
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Mit dem Flachkahn über das Flüsschen Lauch schippern, durch kleine Läden bummeln: Das kleine Venedig von Colmar präsentiert sich idyllisch.
der Forst- und Kulturlandschaften sowie schnuckeligen blumengeschmückten Dorfschönheiten empfängt die Zivilisation die Radwanderer entlang der verkehrsreichen Einfallstraße.
Doch der Kulturschock wird bald wieder sanft aufgefangen. In der elsässischen „Weinhauptstadt“ tut sich ein neues Postkartenidyll auf: La Petite Venise versetzt seine Besucher sofort wieder in eine andere Welt. Entlang des Flüsschens Lauch laden kleine Gassen zum Bummeln zwischen bunten Fachwerkhäusern ein. Und wie im „großen“ Venedig kann man die Altstadt per Boot besichtigen, statt Gondeln schippern hölzerne Flachkähne durch die Kanäle. Eine weitere Möglichkeit, die Füße während der Stadtbesichtigung zu schonen, sind Touristenbähnchen, in denen während der halbstündigen Fahrt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie etwa das Haus der Köpfe, das Pfister-Haus und die Stiftskirche St. Martin angefahren und in 16 Sprachen erläutert werden. Kunstinteressierte wird es indes in das Musée d’Unterlinden ziehen – das international bekannte Museum im ehemaligen Dominikanerinnenkloster beherbergt unter anderem den berühmten Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.
Alle Attraktionen von Colmar wird man bei diesem Besuch nicht erleben können – schließlich liegt der Endpunkt der Rundtour noch 30 Kilometer entfernt. Dass die Rückfahrt streckenmäßig deutlich länger ist als der Hinweg, liegt an den rechtwinklig zueinander laufenden Wasserwegen, denen die Tour nun folgt. Der Colmar-KanalRadweg startet in der Nähe des Colmarer Hafens an der Ill und führt nach einem kleinen Knick schnurgerade gen Osten. Kurz vor Artzenheim trifft er auf den Rhein-Rhône-Kanal, der nun ebenso schnurgerade Richtung Süden führt. Mit Blick auf die ruhige Wasserfläche und gesäumt von prächtigen alten Bäumen führen die historischen Kanalrouten beschaulich und unkompliziert bis nach Neuf-Brisach zurück, wo sich der Kreis schließt und das kleine Venedig-Abenteuer endet.
INFO
Breisach – Vogelsheim – Neuf Brisach – Appenwihr – Sundhoffen – Colmar – Kanal – Neuf-Brisach – Breisach Strecke: ca. 55 km Auf- und Abstieg: 100 Höhenmeter Start- und Endpunkt: Breisach Hbf (oder Neuf Brisach)
Aktuelles
Wer auf dem Landweg aus der EU nach Frankreich reist und weniger als 24 Stunden bleibt oder weniger als 30 Kilometer von der Grenze entfernt wohnt, darf ohne Test oder sonstige Nachweise einreisen. Das Gleiche gilt für die Rückreise nach Deutschland. Allerdings warnt das deutsche Auswärtige Amt vor nicht notwendigen touristischen Reisen nach Frankreich (Stand: 21.5.2021).
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NAH & SCHÖN
EdelfrauengrabOttenhöfe im Wasserfälle
Klosterruinen Allerheiligen
Engelgasse Gengenbach
Le Petit Ballon
Ob schmucke Gasse, Kapelle oder ruhiger See – Lieblingsplätze laden ein zum Hinfahren und Wohlfühlen. Manche sind unscheinbar, andere wild und einsam, aber auch Besucher-Magneten Lieblingsplätze in der RE G I O haben ihre Reize. Das REGIO-Team stellt
seine Lieblingsplätze in der Heimat vor: Petite vom Geheimtipp bis zum „Ach ja, da könnten wir mal wieder hin“. » Camargue Alsacienne
Mathisleweiher
St.-Veits-Kapelle
St. Fridolinsmünster
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KLOSTERRUINENAllerheiligen
Mystisch und sagenumwoben
Überlaufener Touri-Spot? Wundervoll mystische Ruinen? Beim Kloster Allerheiligen scheiden sich die Geister. Zu Recht. An einem Sonntagnachmittag, wenn sich eine Familie nach der anderen durch die Ruinen schiebt und die Motorräder über die nahe Schwarzwaldhochstraße knattern, ist das ehemalige Kloster des Prämonstratenser-Ordens keinen Besuch wert.
Ganz anders sieht es frühmorgens aus, wenn man die Pilgerstätte für sich hat und die alten Mauern aus Buntsandstein still und geheimnisvoll aus dem taufeuchten Gras aufragen. Dann meint man, sie erzählen zu hören: von den Mönchen, die das Kloster zwischen 1191 und 1196 gründeten. Von der Reformationszeit, die Allerheiligen im Gegensatz zu klösterlichen Gemeinschaften wie Alpirsbach oder Reichenbach knapp überstand. Von den letzten Mönchen, die 1803 nach Aufhebung des Stifts auszogen, und dem Blitz, der im Jahr darauf die Kirche zerstörte.
Wer mehr wissen möchte, besucht das kleine Klostermuseum. Oder man schließt einen Spaziergang auf dem Sagenrundweg an, der erzählt, was das Kloster mit einem Esel, einem Geist und einem jungen Steinmetz zu tun hat. tas
Beste Zeit: frühmorgens, bevor der Rummel losgeht Lage: 77728 Oppenau, Ortsteil Lierbach/Allerheiligen
tas Foto: ©
Eintauchen in die grüne Höhle
Nicht abschrecken lassen! Der Eingang zur Schlucht mit dem Kieswerk und dem verfallenen Gasthaus sieht nicht so aus, als würde hier noch etwas Schönes folgen. Doch sobald es steil wird und die ersten Stufen beginnen, stürzt der Gottschlägbach rauschend in die Tiefe. Die insgesamt 45 Meter Fallhöhe erstrecken sich über mehrere Stufen.
Die Edelfrauengrab-Wasserfälle sind damit ganz sicher nicht das imposanteste Naturschauspiel im Schwarzwald, doch die Stimmung in dieser engen Schlucht ist einmalig: Man fühlt sich, wie von einer grünen Höhle verschluckt. Mal rauschen die Wasserfälle so laut, dass Unterhaltungen kaum noch möglich sind, mal gluckert der Bach wieder sanft. Feuchte Steinstufen wechseln mit Wurzelwerk und abenteuerlichen Stegen. Da passt die Sage der untreuen Edelfrau, die hier ein gewaltsames Ende gefunden haben soll, natürlich bestens!
Dank eines Geländers braucht es keine übermäßige Trittsicherheit, und bis zum ersten Wasserfall müssen noch keine Höhenmeter überwunden werden. Je nach Kondition geht es die Schlucht hinauf bis zum Klettersteig des Karlsruher Grats, über den eine aussichtsreiche Rundwanderung wieder zurückführt. tas
tas Foto: © Beste Zeit: unter der Woche, wenn man keinen anderen Ausflüglern ausweichen muss Lage: Naturschutzgebiet „Gottschlägtal – Karlsruher Grat“