Lust auf Regio

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IDYLLE ZWISCHEN VOGESEN & RHEIN

#07 | Juli 2021 | 4,90 € | 7,25 CHF

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HIN UND WEG Die schönsten Ausflugsziele direkt vor der Haustür

BUNT STATT SPIESSIG Blühende Kleingärten in der Freiburger Wonnhalde

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 07.2021

INHALT

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04 Erkunden & Erleben

Land & Leute

Licht und Schatten: Abwechslungsreiche Wanderung zur Hexenlochmühle 10 - 13

Akrobaten der Lüfte: Mauer- und Alpensegler in der REGIO 28 - 29

Von der historischen Dampflok bis zur Greifvogel-Show: Sommerliche Ausflugstipps 14 - 18

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Titelthema Bienvenue en Alsace!

Lust auf …

06 - 07

Auf den Spuren der Habsburger: Unterwegs auf der Europäischen Kulturroute „Via Habsburg“ 20 - 21 Sagenumwoben: Stammt der Gugelhupf aus dem Elsass? 22 - 23

Impressionen Mühlenromantik

19 - 27

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Kunst in Katakomben: Street-ArtMuseum in Neuf-Brisach 24 - 25 „Alemannisches Quartett“: MundartHörspiel von Martin Graff 26 - 27

Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

Alte Tradition und neue Technik: Tabakanbau in der Ortenau 30 - 31 Kolumnen

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Bio-Weine und eigene Kartoffeln: Feldfrischer Genuss in der Buchheimer Schillhof-Strauße 49

Horche se mol! Renommierter Heinrich-Böll-Preis geht an José F. A. Oliver 50

Haus & Garten Alles außer spießig: Die kunterbunte Kleingartenkolonie Wonnhalde in Freiburg 32 - 35

Schlemmen & Sürpfeln Persönlich und ehrlich: Das Gasthaus zur Lilie im Kaiserstuhl 41 - 43

Drei besondere Ausstellungen in der REGIO: von Wasserwelt bis Waldrand 36 - 37 Feiern unter freiem Himmel: Die Rückkehr der Festivals 38 - 40

Meister am Rost: Grillrezepte von Klaus Glaetzner 44 - 47 Merkles Küchenliebling: Grießflammerie mit Erdbeeren

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Vinothek mit Charakter: Neubau im Weingut Kaufmann

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Inhaltsverzeichnis

Kunst & Kultur


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MPRESSIONEN Mühlenromantik

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Deutsches Mühlenhandwerk: Malerisch fügen sie sich an vielen Stellen in die abwechslungsreiche Landschaft Baden-Württembergs ein. Ob im Schwarzwald, im Schwäbisch Fränkischen Wald oder in Oberschwaben: Vielerorts stehen teils gut erhaltene historische Mühlen. Durch idyllisch gelegene Dörfer fließen zahlreiche Bäche und treiben mit ihrer Wasserkraft die Räder an. Typisch sind die kleinen Bauernmühlen, die der Eigenversorgung dienten. Früher wurde hier das Korn gemahlen. mos

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‹‹ Mühle und Speicher

Hofstetten Wunderschöne alte Mühle am Waldrand, direkt neben dem Wanderparkplatz in Hofstetten im Kinzigtal.

›› Wassermühle Blautopf Blaubeuren Alb-Donau-Kreis Die romantische Hammerschmiede befindet sich im Mühlenwinkel zwischen Nau, Blau und Donau.

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Altes Mühlrad im Kurpark Bad Wildbad Beim Rundgang durch den Park kann man, neben lauschigen Plätzchen, das Schwarzwälder Mühlrad entdecken.

‹‹

„Hummelgautsche“ Alfdorf im Schwäbischen Wald Der Name geht auf das angrenzende Gewand „Hummelwiesen“ zurück. Sie ist eine der letzten Gemeinschaftsmühlen, die ehemals freien Bauern gehörte.

‹‹ Rainbauernmühle Ottenhöfen Idyllisch an der Acher gelegen, ist diese fast 200 Jahre alte Schwarzwaldmühle einer der Höhepunkte am Ottenhöfener Mühlenweg. Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © Tourist-Info Hofstetten; Tourist-Info Ottenhöfen; © iStock/rackermann, HorstBingemer, frahaus


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Erkunden & Erleben

ANZIEHENDE GEGENSÄTZE Lieblich und schroff, blühend und karg, anstrengend und entspannend – die Rundwanderung von Neukirch bei Furtwangen ist von Gegensätzen geprägt. Gleich zwei besondere Etappenziele prägen die vierstündige Tour: der Balzer Herrgott und die pittoreske Hexenlochmühle. Text: Tanja Senn


Passionierte Fotografen sollten bei dieser Tour entweder die Kamera zu Hause lassen oder viel Zeit einplanen. Denn die eindrucksvolle Wanderung geizt nicht mit tollen Motiven. Los geht es an der Schwarzwaldhalle des Örtchens Neukirch. Wer mit dem Auto anreist, findet hier einen großen Parkplatz. Der gelben Raute des Schwarzwaldvereins folgt man zunächst Richtung „Vogtshansenhof“. Bereits auf den ersten Metern präsentiert sich die Tour malerisch: Vorbei an blühenden Bauerngärten, grasenden Kühen und an einem gurgelnden Bach entlang fällt der Weg sacht ab. Dann quert man den kleinen Wasserlauf und folgt dem mittleren der drei Wege in den Wald hinein – die

Sagenumwoben Am Vogtshansenhof folgt ein Anstieg Richtung „Kohlerwald“. Am Waldesrand werden die Wandernden mit der Aufforderung „Nimm dir Zeit“ empfangen, die jemand auf eine Holzscheibe geschrieben hat. Man möchte ergänzen: Nimm dir Zeit und bringe eine Tüte mit, denn zwischen den Nadelbäumen wuchern dicke Teppiche von Heidelbeersträuchern. Zusammen mit den saftig grünen Moospolstern und den üppigen Farnen verleihen sie dem düsteren Nadelwald eine verwunschene Atmosphäre. Man kann hier einem schmalen Pfad durch die Bäume hindurch folgen oder auf der – glücklicherweise wenig befahrenen – Straße bleiben, die leider immer in Blick- und Hörweite bleibt. Erstes Etappenziel ist der Balzer Herrgott (Bild auf der nächsten Seite), der aus seiner Nische inmitten einer Weidbuche auf seine Gäste hinabblickt. Die spätgotische steinerne Christusfigur soll zwischen 1870 und 1880 an dem

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Vom Balzer Herrgott aus geht es über einen schmalen Pfad bergab. Der Wald wandelt sich hier so schnell, dass man nur staunen kann. Nach dem verwunschenen Nadelwald dominieren jetzt die Laubbäume, am Wegesrand blühen Walderdbeeren und gelb leuchtender Ginster. Dann führt der Weg plötzlich steil nach unten und ist von entwurzelten und abgeknickten Bäumen gesäumt,

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Die Tour begleiten zahlreiche kleine Hingucker am Wegesrand.

Erkunden & Erleben

Foto: © iStock.com/ Conny Pokorn

Der ständige Wechsel von schattigen Waldwegen und lichtgefluteten Höhenwegen sorgt selbst an heißen Sommertagen für ein angenehmes Wandererlebnis. Schon nach wenigen Minuten lichten sich die Bäume wieder und die asphaltierte Straße geht in einen Schotterweg über. Rechts und links blühen Glockenblumen, Frauenmantel, Butterblumen, Margeriten und Wiesenklee in verschwenderischer Pracht. Zu hören ist nichts weiter als das Zirpen der Grillen und Zwitschern der Vögel

Baum befestigt worden sein. 1960 war der Torso dann bereits teilweise eingewachsen, 26 Jahre später war nur noch ein Teil des Gesichts zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt wurde er teilweise freigeschnitten, sodass die Christusfigur nun ungehindert aus dem hölzernen Spalt hinausblicken kann. Wie sie dahin kam, darum ranken sich zahlreiche Geschichten und Legenden: Haben sie die Hugenotten bei ihrer Flucht aus Frankreich liegen gelassen? Haben die Bewohner eines Klosters den Heiland während eines Krieges im Wald versteckt? Hat ein Jäger einst Arme und Beine abgeschossen? Wie schön, dass sich diese Fragen wohl nie klären lassen und die Wandernden weiterhin rätseln und spekulieren dürfen.

Foto: © tas

Raute ist hier unter dem Dach einer Scheune nicht ganz einfach zu entdecken.

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Die Hexenlochmühle ist die einzige Mühle im Schwarzwald mit zwei Wasserrädern: Im Untergeschoss sind sie durch eine Glasscheibe zu sehen.


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Wein und Käse, Fachwerk und Burgen – für all das sind unsere französischen Nachbarn berühmt. Doch was haben die Habsburger mit dem Elsass zu tun? Und woher kommt eigentlich der elsässische Gugelhupf? Ein kleiner Streifzug durch die Region – von der Kultur bis zur Kulinarik. Foto: © iStock.com/Milena Pigdanowicz-Fidera

Titelthema

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Elsass

FAMILIENGESCHICHTE(N) Die Habsburger prägten viele Jahrhunderte lang das Schicksal Europas. Ihre Geschichte lässt sich auf der Europäischen Kulturroute „Via Habsburg“ erkunden. Sie führt von Nancy nach Wien, durch vier Länder und sechs Regionen. Eine Spurensuche im Elsass eröffnet Einblicke in die Frühzeit der berühmten Dynastie. Text: Hubert Matt-Willmatt

Titelthema

Wer auf der schweizerischen Autobahn durch den Tunnel unter der Habsburg im Aargau hindurchrauscht, erhascht einen kurzen Blick auf den „Stammsitz einer Weltdynastie“. Der Beginn der habsburgischen Epoche lässt sich hier jedoch nicht verorten: Im Elsass finden sich Spuren der Habsburger aus einer Zeit, als sie diesen Namen noch nicht trugen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Legende um die um 660 blind zur Welt gekommene und spätere Heilige St. Ottilie. Sie war eine Tochter des Herzogs Eticho, auf den einige Habsburger die Ursprünge ihrer Familie zurückführen. Der Odilienberg / Mont Sainte Odile wurde deshalb zum

Wallfahrtsort der letzten österreichischen Kaiserin Zita (1892–1989). Eine Reliquie ihres Mannes, des seliggesprochenen Kaisers Karl I., wurde 2018 in einem symbolischen Akt neben der Grabkapelle der Heiligen Ottilie beigesetzt. Lückenlos nachweisbar ist die Verbindung von den Etichonen zu den Habsburgern nicht. Forscher vermuten, dass der erste Stammsitz der Familie im 757 erstmals erwähnten elsässischen Habsheim (Habsburg?) gelegen haben könnte. Aber auch hier fehlen drei Jahrhunderte verbindende Quellen. Sichtbare Spuren der Ur-Habsburger stammen aus der Zeit um 1030, als Rudolf von Altenburg

den Kirchen- und Klosterbau von Ottmarsheim stiftete. Geweiht wurde die oktogonal angelegte Kirche 1049 durch den „elsässischen“ Papst Leo IX. Er stammte aus dem Geschlecht der Eguisheimer, die den frühen Habsburgern verwandtschaftlich verbunden waren. Vorbild für den Bau war die Kaiserkapelle in Aachen. Heute zählt die Kirche zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik im Elsass. Bei Grabungen hat man im Zentrum des Oktogons einen Steinsarkophag gefunden, in dem vermutlich der Stifter Rudolf bestattet wurde. Dessen Bruder Radbot soll die Gipfelburg im Aargau gegründet haben, die seit 1108 nachweislich als „Habsburg“ bezeichnet wurde.


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Mit einem anderen Rudolf, Graf Rudolf IV. von Habsburg, beginnen die meisten Stammbäume der Habsburger. 1273 zum römisch-deutschen König gewählt, eröffnete er als Rudolf I. der Dynastie den Weg vom besitzreichen Grafengeschlecht in die erste Liga der europäischen Fürstenhäuser. 1279 bis 1285 ließ er die Hohlandsburg errichten – das größte und repräsentativste Baudenkmal, das die Habsburger im Elsass hinterlassen haben. Die „steinerne Krone“ sollte die Freie Reichsstadt Colmar und die Westgrenze der vorderösterreichischen Territorien schützen. Heute bietet sich vom Standort aus 620 Metern Höhe eine atemberaubende Rundumsicht. Auch in Ensisheim baute Rudolf I. eine Burg, denn das heute beschauliche Städtchen an der Ill hatte strategisch wichtige Bedeutung. Von der „Königsburg“ sind nur Mauerreste erhalten. Nachfahren Rudolfs machten Ensisheim 1363 zur Hauptstadt der Habsburger – was beim Bummel durch die lauschigen Gassen in Vergessenheit geraten könnte. Sichtbares Überbleibsel aus der Habsburgerzeit ist das Regimentshaus (Hôtel de la Régence). Das Verwaltungsgebäude war im 16. Jahrhundert bis zum Ende des 30-jährigen Krieges die Schaltzentrale habsburgischer Macht über die österreichischen Vorlande, mit direktem Draht – bzw. Postkutschenverkehr – zur Hofburg nach

Innsbruck. Heute befindet sich ein sehenswertes Museum in dem Renaissancegebäude. Es war eine Hochzeit, die den Aufstieg der Habsburger zu den wichtigsten Herren im Elsass überhaupt erst ermöglicht hatte: Am 13. März 1324 heiratete in Wien Johanna von Pfirt den – auf der Habsburg geborenen – Herzog Albrecht II. von Österreich. Sie brachte den Sundgau mit in die Ehe und weiteren wichtigen Landbesitz. Ein Ausflug in Johannas Geburtsort, das Städtchen Pfirt / Ferrette, ist lohnend: Historisch Interessierte wandern zur romantischen Burgruine, Gourmets probieren „Carpe frite“, gebackene Karpfen, die Spezialität der Region. Die Karpfen haben es bis nach Wien geschafft: Dort, am Endpunkt der Via Habsburg, zieren sie das Kleid der Johanna-von-Pfirt-Statue am Stephansdom – in Stein gemeißelte Spuren der uralten elsässisch-habsburgischen Verbindungen.

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Odilienberg

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Via Habsburg Auf den Spuren einer europäischen Dynastie von Hubert Matt-Willmatt, Fotos: Heinz Linke Verlag: Tyrolia, 2020 224 Seiten Preis: 24,90 Euro

Titelthema

Fotos: © Hubert Matt-Willmatt; Château du Hohlandsbourg; Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting; Gwen Berson

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KUNST IN KATAKOMBEN

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Von oben sieht die Stadt aus wie ein Stern: Neuf-Brisach wurde im 18. Jahrhundert auf Geheiß des Sonnenkönigs Ludwig XIV. als Festung erbaut. Überraschende Einblicke ins Innere der achteckigen Anlage eröffnet ein Besuch im MAUSA Vauban: Das Museum präsentiert in zwei Flügeln der historischen Welterbe-Festung Street-Art auf Weltniveau. Text: Hans-Jürgen Truöl und Beate Vogt

Der Eingang liegt etwas versteckt in der Festungsmauer, die Tür ist mit Graffiti besprayt. Durch vergitterte Fenster fällt diffuses Licht in die Kasematten, es ist kühl und riecht staubig. Beklemmung könnte aufkommen, wären da nicht die Scheinwerfer in den langen Gängen und den Räumen mit gemauerten Rundbögen. Sie beleuchten farbenprächtige Bilder: Da lächelt Marilyn Monroe von der Wand, Micky Mouse reckt die Pfoten in den Raum, eine blaue Figur „schwebt“ kopfüber an der Wand, umgeben von Vögeln und Früchten. Ein kleiner Junge in blaugestreiftem Pullover mit einem Hammer in der Hand hat offenbar gerade eine Wand durchbrochen.

Ein „echtes“ Loch in der Wand und bunte Ziegelsteine im Gang „bezeugen“ sein Tun. Augenschmaus und Augentäuschung. Der Künstler Seth hat die Wand mit dem kleinen Jungen gestaltet. Julien Malland, so sein bürgerlicher Name, zählt zu den Superstars der Szene. Im Eröffnungsjahr 2018 war er einer der ersten „residents“ im Musée d’Art urbain et du Street Art, kurz MAUSA Vauban, in NeufBrisach. Es ist ein aufregend ungewöhnliches Museum: Hier werden keine vorfabrizierten Leinwände für wechselnde Ausstelllungen an die Wand gehängt, sondern die Künstler reisen an, um vor Ort ihre Kunst

zu schaffen: mit Stiften, Spraydosen, Schablonen, Farbrollen oder Pinseln gestalten sie Wandflächen – und die Besucher können zuschauen.

Bunt & ungebärdig Als Clémentine Lemaître und Stanislas Belhomme im Sommer 2018 das Museum in den Katakomben gründeten, mussten sie sich einige Fragen gefallen lassen. Denn Street-Art-Künstler hinterlassen ihre Spuren eigentlich auf den Wänden der Metropolen dieser Welt. Sie machen Kunst im öffentlichen Raum, die oft zum


Info

Anlage, in denen heute das Museum beheimatet ist, ein Militärhospital. Seit 2008 gehört die Festungsstadt zum Unesco-Weltkulturerbe.

Sie sind Zeugen der wechselvollen Geschichte Neuf-Brisachs: In kriegerischen Zeiten ließ Sebastien le Prestre de Vauban zwischen 1698 und 1704 den mächtigen achteckigen Stern aus Vogesen-Sandstein erbauen. Der berühmte Baumeister des Sonnenkönigs konnte hier all seine Ideen – die modernsten seiner Zeit – verwirklichen. Uneinnehmbar, wie er sich das erträumt hatte, war seine Festung allerdings nicht: Im deutsch-französischen Krieg wurde sie 1870 fast völlig zerstört. Während der Bombardierungen fand die Zivilbevölkerung Schutz in den unterirdischen Gängen. Nach dem Wiederaufbau war in den Flügeln der

Endlich ist das Museum wieder geöffnet und ohne Test zugänglich. Die ersten „residents“ haben sich angekündigt und werden im Sommer Wände gestalten. Die Besucher können ihnen dann bei der Arbeit über die Schulter blicken. Bei wohltemperierten 15 Grad lässt es sich gut wandeln in den Gängen und Räumen – und vielleicht entdeckt der eine oder die andere neben den bunten Street-Art-Spuren aus aller Welt das historische Graffito aus dem Jahr 1945, das französische Pfadfinder hinterlassen haben.

Die Gesichter im Blue Room von Denis Meyers repräsentieren unter anderem Menschen aus Neuf-Brisach. Der Junge mit dem ­Hammer zählt zu den bekanntesten Werken des MAUSA, gestaltet von Seth – einem Superstar der Szene.

Foto: © Hans-Jürgen Truöl

Nachdenken anregt. Ob ein Museum der geeignete Ort sein kann, um diese ungebärdige Kunst festzuhalten? Und dann auch noch unterirdisch? Der kleinste gemeinsame Nenner und Impulsgeber für die Künstler seien die Wände, sagt Museums-Leiterin und Mitgründerin Caroline Lemaître – und Wände gibt es genug auf der fünf Tennisfelder großen Fläche des MAUSA Vauban.

Die Idee der Gründer ist aufgegangen: Inzwischen haben sich 30 Street-Art-Künstler aus aller Welt auf ganz unterschiedliche Weise mit diesen besonderen Wänden auseinandergesetzt. Beeindruckend der Blue Room von Denis Meyers aus Belgien. Mit 8000 Wörter, die ihm Besucher bei der Arbeit zusprechen konnten, und Porträts von Menschen aus Neuf-Brisach hat er einen Raum ausgemalt. Lebensgroße Figuren von Levalet alias Charles Leval stehen wie in der Bewegung erstarrt neben Fässern mitten im Gang – sind sie auf der Flucht? Verhalten lächelt etwas weiter der Baumeister des Königs mit Lockenperücke, verewigt in „seinen“ Katakomben: C215 alias Christian Guény – er gilt als „Frankreichs Antwort auf Banksy“ – zauberte das Porträt Vaubans mit Spraydosen und Pinsel in perfekten Hell-DunkelKontrasten an die Wand.

MAUSA Vauban 1, Place de la Porte de Belfort 68600 Neuf-Brisach Öffnungszeiten: Mo.–Sa. 9–13 Uhr u. 14–17 Uhr So. und feiertags 10–13 Uhr Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro Kinder unter zehn Jahren frei www.mausa.fr

Foto: © Seth 2018

Foto: © Hans-Jürgen Truöl

Mit Spraydose & Pinsel

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Mal anspielungsreich und ironisch, mal kritisch oder einfach absurd: Die Bildwelten im MAUSA sind abwechslungsreich.

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Mundart-H ö pie rs l

GEISTIGE ELSÄSSER

Am 4. Juli treffen sich Albert Schweitzer, René Schickele, Martin Heidegger und Jean-Paul Sartre im SWR zu einer unmöglichen Talkrunde. Auch Martin Graff hat eine Stimme in diesem Kreis: Der elsässische Autor hat das „Alemannische Quartett“ geschrieben und die Hörspielreise durch die Geschichte des Elsass inszeniert.

Titelthema

Text: Erika Weisser

„Wir schreiben den 26. November 1918“, sagt ein Sprecher feierlich. „Frankreich feiert den Sieg über Deutschland: L’Alsace est à nouveau français“, fügt er hinzu und beschreibt, wie Marechal Philippe Pétain, der Held des Ersten Weltkriegs, vor dem mit der blau-weißroten Trikolore bedeckten Altar des Straßburger Münsters kniet. Brausende Orgelmusik ertönt.

Was zunächst wie eine LiveÜbertragung aus dem gotischen Gotteshaus klingt, erweist sich bald als kommentierende Rückschau – mit dem heutigen Wissen über den späteren Verlauf der Geschichte. Denn derselbe Marechal Pétain, sagt der Sprecher, wird 22 Jahre später, am 22. Juni 1940, in Anwesenheit Hitlers den Waffenstillstand mit Nazi-Deutschland unterzeichnen.

Und er verweist darauf, dass dieser „Held“ bald auch „die französischen Juden mit Hilfe der französischen Polizei an Deutschland ausliefern und in den sicheren Tod schicken“ wird. Der Sprecher ist Martin Graff, ehemaliger evangelischer Pfarrer, Journalist und Filmemacher sowie immer noch aktiver Buchautor, Regisseur und grenz- und sprach-


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Bei den Aufnahmen zum „Alemannischen Quartett“ im SWR-Studio Baden-Baden: (v.l.n.r.) Martin Graff, Francis Freyburger, Volkmar Staub und Luc Schillinger.

überschreitender Kabarettist, Kolumnist und „Gedankenschmuggler“. Er hat das „Alemannische Quartett“ erfunden und schreibt jedes Jahr ein neues Hörspiel mit diesem Titel. Zu Themen, die mit dem Elsass und seiner inzwischen kaum noch vorhandenen Zweisprachigkeit zu tun haben.

Europa im Herzen Geboren wurde er im Juni1944 in Munster, heute lebt er in Soultzeren im oberen Münstertal, in den Hochvogesen. Graff ist dreisprachig: Mit seiner Mutter hat er „immer nur elsässisch gesprochen“, französisch war die Schulsprache, und das Hochdeutsche eignete er sich während seiner Studienzeit an. Für Graff, den überzeugten Europäer, der jeden nationalistischen „Patridiotismus“ tödlich findet, ist das Elsass eine typisch europäische Region. Aufgrund der geografischen Lage, der wechselhaften Geschichte und der besonderen sprachlichen und kulturellen Situation sei das kleine Land zwischen Vogesenkamm und Rhein geradezu prädestiniert für ein Zusammenleben in Freundschaft und Frieden: Hier könne die „europäische Utopie“ gelebt werden, in der „die Kopfgrenzen gesprengt, die mörderischen Identitäten verhindert und mit der Mentalität verschiedener Völker in einer gemeinsamen Sprache gedacht werden“ könne.

So versteht Graff die These vom „geistigen Elsässertum“ des Schriftstellers René Schickele. Als überzeugter Pazifist hatte er das Elsass schon während des Ersten Weltkriegs in Richtung Schweiz verlassen und zog danach nach Badenweiler. Er ging noch vor der Machtübernahme durch die Nazis ins südfranzösische Exil, wo er kurz vor der Ausreise in die USA starb. Im Hörspiel kommt Schickele mit der Stimme von Francis Freyburger zu Wort, der ein genauso wunderbares Elsässisch spricht wie Luc Schillinger, der dem Pfarrer, Arzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer seine Stimme leiht.

Fiktive Dispute Die beiden, die tatsächlich Freunde waren, kommen ins Gespräch über die Zeitläufte, über philosophische Fragen, über die aufziehende Bedrohung durch die Nazis, über Heimweh und Heimat- sowie Sprachosigkeit. Mit von der Partie ist auch kurz Martin Heidegger, der Freiburger Philosoph, der sich später – für die beiden unverständlich – mit den neuen Machthabern arrangierte; sein Part wird von Volkmar Staub gesprochen. Der vierte im Bunde ist Jean-Paul-Sartre, glühender Verehrer von Heidegger und Großneffe Albert Schweitzers. Auch sie kommen miteinander in einen fiktiven Disput, der auf historischen und persönlichen Fakten

beruht. Der von Arthur Gander interpretierte Sartre spricht allerdings kein elsässisch. Das wird, bedauert Martin Graff sehr, sowieso fast nicht mehr gesprochen: 1945, nach der Befreiung des Elsass von der Annexion durch Hitlerdeutschland und der damit zusammenhängenden Zwangsrekrutierung von Elsässern für die Wehrmacht, war man sich ohne große Absprache einig, die Muttersprache zugunsten des Französischen aufzugeben. Es sollte „nie wieder für einen Elsässer die Gefahr bestehen, weil er Deutsch spricht, in eine deutsche Uniform gesteckt zu werden“. Graff, dessen Vater als Zwangsrekrutierter der Wehrmacht starb, setzt sich dennoch für den Erhalt des Elsässischen ein: „Die Zweisprachigkeit eröffnet uns einen anderen Blick auf die Welt.“ Sein streckenweise auch sehr heiteres Hörspiel beweist es.

Info

„Das alemannische Quartett“ Elsässisches Mundart-Hörspiel von Martin Graff Sonntag, 4. Juli, 21 Uhr SWR 4

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Foto: © SWR

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Foto: © iStock/Gerdzhikov

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AKROBATEN DER LÜFTE

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Essen, trinken, schlafen, sich paaren – Mauer- und Alpensegler erledigen alles im Flug. Beeindruckend, sie am Sommerhimmel zu beobachten. Freiburg ist eine der nördlichsten Kolonien des Alpenseglers. 1990 nisteten hier 40 Paare, heute sind es 140 – dank des Engagements von Naturschützern. Text: Heide Bergmann

Wenn sie nicht brüten, sind die Segler ohne Unterbrechung in der Luft. Mauersegler verbringen ganze neun Monate des Jahres fliegend. Unglaublich, wie die Vögel mit aktiven Flügelschlägen die Luftströmung beherrschen, im Gleitflug segeln, Nahrung aufnehmen, Nistmaterial sammeln, sich paaren oder sogar schlafen. „Da kommen schnell 1000 Kilometer pro Tag zustande“, weiß Matthias Schmidt vom NABU Freiburg. „Bei einem 20-jährigen Segler-Leben entspricht das fünfmal der Strecke zum Mond und zurück.“ An ihrem schrillen „sriih sriih“ erkennt man die schwarzen Mauersegler. Sie kommen in Freiburg am häufigsten vor. Ihre größeren Verwandten, die Alpensegler, sind seltener. Sie haben eine Flügelspannweite von über 50 Zentimeter. An ihrem weißen Bauch und dem langgezogenen Triller kann man sie

erkennen. Während Mauersegler meist Anfang Mai von ihren Winterquartieren in Afrika zurückkommen und Anfang August schon wieder ziehen, treffen die Alpensegler im April ein und bleiben meist bis Anfang Oktober.

„Gewinner des Klimawandels“ Früher bezogen die Alpensegler ihre Brutplätze in südlicheren Regionen. Mit zunehmender Wärme siedeln sie inzwischen weiter im Norden. In Baden-Württemberg liegen ihre nördlichsten Kolonien. „Der Alpensegler ist ein Gewinner des Klimawandels,“ erklärt Matthias Schmidt, der seit 30 Jahren als ehrenamtlicher Naturschutzwart des Landes im Regierungsbezirk Freiburg tätig ist und die Segler konti-

nuierlich erfasst und dokumentiert. „1955 wurden die ersten Paare an der Martinskirche am Rathaus gesichtet. In den 80ern stagnierte die Zahl, heute brüten 140 Paare in Freiburg an rund 50 Gebäuden.“ Inzwischen gibt es auch Kolonien in Emmendingen, Karlsruhe, Ettenheim und Bühl, weitere in Stuttgart, Lörrach, Waldshut, Tuttlingen und andernorts. Die Population des Alpenseglers nimmt zu. Inzwischen wurde er wieder von der Roten Liste Baden-Württembergs gestrichen. Das Insektensterben scheint wohl keine Auswirkungen auf den Bestand der Flugkünstler zu haben. „Die Brutplätze sind das Problem, nicht die Nahrung“, meint Schmidt. Alpensegler finden ihre Nistplätze in alten, hohen Gebäuden mit Hohlräumen unterm Dach, Mauernischen und Spalten. Aber was ist, wenn alte Gebäude saniert werden? Die Zerstörung alter Bausubstanz war


i z e ü GrBLICK AUS DER SCHWEIZ

Foto: © www.presstime.ch

www.alpensegler-freiburg.de

Im Radio hörte ich, wie eine Moderatorin im Gespräch mit einer Köchin war. Erklärt wurde eine beliebte Schweizer Speise. Spinat mit Spiegelei und Bratkartoffeln kennt in unserem Land fast jeder. Wie lange soll man den Spinat kochen, damit er nicht bitter wird? Ausser man kauft ihn tiefgekühlt. Für die Zubereitung der Kartoffeln gibt es unzählige Varianten, ebenfalls für Eier in der Bratpfanne. Man lernt aber nie aus und Tipps von Fachleuten sind fast immer willkommen. Interessant war der Hinweis zum Spinat. Man soll ihn mit Nussbutter verfeinern. Diese könne man ganz einfach selbst herstellen. „Das Rezept dazu finden Sie im Internet unter Radio DRS.ch“, sagte die Moderatorin. Wenn ich Radio höre und einem Rezept oder einer Geschichte folge, möchte ich

aber nicht an den Computer rennen, um diese Ergänzungen zu erfahren. Vielleicht wird beim nächsten Kriminalhörspiel ebenfalls am Schluss auf eine Homepage verwiesen. Wer wissen will, wer der Täter ist oder wie die Geschichte ausgeht, muss dann auch auf den Bildschirm schauen. Diese Verweise auf das Internet nehmen zu. In Informationssendungen gibt es interessante Hinweise. Adressen zum Abstimmen oder für Wettbewerbe werden eingeblendet und als Zuschauer muss man sich immer mehr dem Multitasking hingeben. Zum Glück ist es bei Musiksendungen noch nicht so weit. Ich möchte nämlich nicht von der Sprecherin vorgelesen bekommen, welchen Titel ich nun im Internet suchen und hören soll. Ich hoffe, dass es nie so weit kommt, dass gar keine Musik mehr gespielt, sondern nur noch auf den Link im Internet verwiesen wird. Dort sucht man dann die passende Musik oder das Video. Wenn ich so mein eigenes Programm zusammenstellen muss, brauche ich auch das Radio nicht mehr!

Land & Leute

Kochsendungen im Fernsehen und Radio sind nicht mehr wegzudenken. Ganze Abende werden mit wöchentlichen Kochserien gefüllt. Offenbar sind die Einschaltquoten hoch, sonst würde es sie nicht mehr geben.

Die beste Zeit, um die Segler zu beobachten, ist kurz vor Sonnenuntergang. Dann machen sie ihre sozialen Flugspiele. Sie sausen in Formationen um die Häuser, lassen sich fallen, ziehen pfeilschnell wieder hoch, stoßen Triller und Schreie aus. Es ist wie ein Tanz – die pure Lust am Fliegen.

Mehr Infos über die Aktion des NABU, Live-Webcams etc.

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Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe berichtet er über seine Erfahrungen mit medialem Multitasking.

in den 1990ern in Freiburg alarmierend, und so rief Schmidt damals zusammen mit dem NABU das Schutzprojekt ins Leben. Seither hat er zahlreiche Nistkästen angebracht, Hauseigentümer informiert, für Toleranz geworben, Sanierungsarbeiten koordiniert und bei Neubauten beraten. Durch die Kooperation wurden am Personalhaus XII der Uniklinik in der Lehenerstraße zwanzig Nistkästen angebracht. Beim Zoologischen Institut in der Hauptstraße befinden sich Kästen, und bei der Sanierung der Hebelschule hat man die alten Nistplätze erhalten und Webcams installiert. Die Aktion Alpensegler erhielt dafür 2020 den Naturschutzpreis der Stadt Freiburg.

Info

Lust auf REGIO | 07.2021

Foto: © iStock/Steinbergpix

Foto: © Matthias Schmidt

Erfolgreiche Alpensegler-Initiative am Personalhaus XII der ­Uniklinik: Alle zwanzig Nistkästen sind besiedelt.


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Haus & Garten

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Blühende Kletterrosen, die über alte Gartentore wallen, bunte Staudenpflanzungen zwischen Gemüsebeeten, selbst gezimmerte Hochbeete und jede Menge Wildblumen – in der Freiburger Kleingartenkolonie Wonnhalde wird ganz offensichtlich entspannter gegärtnert als in anderen Anlagen. Text & Fotos: Frank von Berger


Begonnen hat alles im Jahr 1953. Damals hieß die frisch gegründete Kleingartenkolonie zwischen den Stadtteilen Wiehre und Günterstal noch „Kleingartenverein FreiburgWonnhalde“. Im Jahr 1982 wurde auf einer Mitgliederversammlung die Umbenennung in „Verein der Gartenfreunde Freiburg-Wonnhalde e. V.“ beschlossen. Aktuell hat der Verein rund 500 Mitglieder. In den ersten Jahren stand bei der Bewirtschaftung noch die Erzeugung von allerlei Essbarem im Vordergrund. Die Satzung verlangt nach wie vor, dass je ein Drittel der Grundfläche für den Anbau von Nutzpflanzen, ein Drittel als Ziergarten und ein Drittel für befestige Flächen wie Sitzplatz, Gartenhütte oder Wege bestimmt ist. Auch wenn in einigen der Parzellen noch immer Nutzpflanzen stramm in Reih und Glied auf säuberlich gehackten Beeten stehen, sieht es in vielen der insgesamt 461 verpachteten Parzellen inzwischen ganz anders

aus. Hier wird oft mit einer solchen Lust und Fantasie gegärtnert, dass es fast ansteckend ist. Die Parzellen sind so vielfältig wie ihre Pächter. Da gibt es Grünwähler, die ökologisch korrekt Gemüse anbauen, notorische Gartenzwergliebhaber und junge Familien, deren Kinder ihr Trampolin und das Buddeln im Matsch lieben. Ein Spaziergang durch die Wonnhalde macht einfach gute Laune, weil das Leben hier so viel bunter und fröhlicher ist, als der Alltag es manchmal glauben lässt. Auf einer sonnigen Eckparzelle gärtnert Hilde Lutz. Sie ist seit zwanzig Jahren dabei und hat ihr rund 200 Quadratmeter großes Refugium inzwischen in einen reizvollen Garten verwandelt. Sie wohnt ganz in der Nähe, in der Wiehre, und ist mit dem Fahrrad in zehn Minuten auf ihrer Parzelle. „Die habe ich damals ganz zufällig bei Spaziergängen entdeckt und ziemlich spontan übernommen. Zuvor gärtnerte dort ein hochbetagtes Ehepaar und die Übernahme musste recht schnell erfolgen.“ Bereut hat sie die Entscheidung nie und kommt fast täglich in ihren Garten. „Seit ich Rentnerin bin, sogar noch öfter als früher“, erzählt sie. Selbst im Winter, wenn eigentlich wenig zu tun ist, schaut sie mindestens einmal die Woche vorbei, „schon allein, um die Vögel zu füttern“, wie sie erklärt.

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KRAFTVOLLER SOMMERSTERN

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Die Heilkraut-Expertin über die Nachtkerze als Hautschmeichler An lauen Sommerabenden öffnet die Nachtkerze (Oenothera Biennis) jeden Tag eine neue ihrer zitronengelben Blüten. Sie duften und leuchten im Dunkeln – Nachtfalter lieben sie. Die Blüten sind essbar und eine dekorative Zutat für jeden Sommersalat. Bekannt ist die Pflanze auch unter den Namen Abendblume, Nachtstern, Sommerstern und Süßwurzel. Erst im 17. Jahrhundert kam sie aus Nordamerika nach Europa, heute ist sie weit verbreitet und wächst an Bahngleisen ebenso wie in Bauerngärten. Die Nachtkerze ist eine bedeutsame Heilpflanze. Ihre Samen haben einen sehr hohen Gehalt an Gamma-Linolensäuren. Nachtkerzenöl wird verwendet zur Hautpflege, denn es macht trockene Haut weich und geschmeidig. Das aber ist eine recht neue Entdeckung, früher wurden in erster Linie die Wurzeln verwertet. Im Gemüse, so hieß es, stecke eine „ungeheuere Kraft“, „mehr als ein Zentner Ochsenfleisch“. Aber Vorsicht: Bei manchen Menschen brennt das Wurzelgemüse etwas unangenehm am Gaumen. Illustration: © Jana Schillinger

Haus & Garten

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Foto: © tas

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Stimmiges Durcheinander von Nützlichem und Schönem: Im Garten von Hilde Lutz (u.) fügen sich Nutz- und Zierpflanzen, Wege und Terrassen zu einem harmonischen Bild.


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BREIT GEFÄCHERT Geballtes Wissen und spannende Erlebnisse – die Museen der Region vereinen beides. Von der Taucherglocke über den afghanischen Kriegsteppich bis hin zu Fotos von Menschen aus der Nachbarschaft gibt es hier allerlei zu entdecken. Text: Tanja Senn

Kunst & Kultur

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Blick hinter die Kulissen

Verlockende Weite

Was ist ein Museum? Was passiert dort? Wer darf mitmachen? Das Museum am Lindenplatz in Weil am Rhein macht sich das erste Mal selbst zum Thema einer Ausstellung. Sie zeigt, wie dieser besondere Ort von und durch Menschen belebt wird und wirft auch einen kritischen Blick auf die Kultur in der Corona-Krise.

Im fortschrittlichen 19. Jahrhundert erlaubten es Wissenschaft und Technik, die Natur immer mehr zu zähmen. Fast schien es, als könne die ganze Welt erforscht und erobert werden. Auf hoher See tobte jedoch das große Drama zwischen zivilisatorischer Beherrschung und natürlicher Gewalt weiter. Vom Floß der Medusa bis zur Titanic, von Tiefseekabel bis zu betörenden Nixen reicht die Spannweite dieser ebenso schönen wie gefährlichen Expeditionen ins Schwankende und Offene, die das Museum LA8 nun zeigt.

Die Ausstellung setzt sich dabei aus drei Teilen zusammen. Eine Fotoausstellung von Karl Abing zeigt Menschen in bekannten Museen auf der ganzen Welt. Das Wechselspiel zwischen Menschen und Museum ist zentrales Thema seiner Arbeiten. Die Fotoarbeiten von Bernhard und Siglinde Wißgott (o.re.) porträtieren hingegen die Menschen hinter den Kulissen, die den alltäglichen Museumsbetrieb der städtischen Museen in Weil am Rhein gestalten. Ein dritter Teil stellt die Kinder und die Museumspädagogik in den Vordergrund. Rund 150 Kinder aus der Region und aus drei Ländern stellen hier berühmte Kunstwerke nach. Menschen im Museum # gemeinsam # lebendig # kreativ Museum am Lindenplatz, Weil am Rhein

Das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts vereint in seiner Ausstellung technische Geräte und Kunstwerke, die den Besucher das ebenso vorsichtige wie mutige Unterfangen nachvollziehen lässt, mit einem Schiff auf große Fahrt zu gehen. Dazu gehören spektakuläre Leihgaben wie ein Nachbau der Kreeft’schen Tauchmaschine aus Stralsund. Schön und gefährlich: Die hohe See im 19. Jahrhundert Museum LA8, Baden-Baden


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Die Zerstörung der Umwelt im Museum der K ­ ulturen (ganz li.), Einblicke in den Kulturbetrieb im Museum am Lindenplatz (li.) oder eine Taucherglocke des 18. Jahrhunderts im Museum LA8 (li. u.) – die Bandbreite der aktuellen Ausstellungen ist riesig.

Foto: © Siglinde Wißgott Anzeigen

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Foto: © Leo Konopizky, München

Foto: © Museum der Kulturen Basel, Fotograf: Omar Lemke

Vom Menschen geformt

Die Frage dahinter ist, wie der Mensch die Welt geformt hat. Dabei hat er auf der Erde und in den Werken Spuren hinterlassen: zu sehen in einer Installation von Pflügen, in Werner Neuhaus’ „Tessiner Landschaft“ sowie in den Warli-Paintings von Jivya Soma Mashe aus Indien. Die Umweltzerstörung ist ein weiteres Thema: Ob etwa die namenlose Skulptur von Fischli/Weiss (o.li.) das Überbleibsel eines Waldbrands darstellt? Auch der Mensch selbst ist Thema, dargestellt in Bildern alter Meister aus Europa wie Jan Brueghel d. Ältere, in afrikanischen Masken oder einem Rednerpult aus Ozeanien. Making the World. Gelebte Welten Museum der Kulturen, Basel

Kunst & Kultur

Wie sehen die Menschen respektive Kunstschaffende die Welt? Eingebettet in einen speziellen Kosmos, wo zum Beispiel Puttenköpfe die Windrichtungen symbolisieren. Das Museum der Kulturen in Basel präsentiert in der Ausstellung „Making the World“ genau solche ethnologischen Gegenstände. Dazu werden abendländische Gemälde aus dem Kunstmuseum Basel so gruppiert, dass sich Gemeinsamkeiten daraus ablesen lassen.


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s zur Li lie im Liliental

Foto: © Uwe Rösch

Mitten im Kaiserstuhl, ­zwischen Ihringen und Wasenweiler, finden Ausflügler das pflanzenartenreiche Liliental. Wer bei einer Erkundungstour ein Erfrischungsgetränk, ein Eis auf die Hand oder ein leckeres Menü genießen möchte, kann im Gasthaus zur Lilie einkehren. Und auf einen sehr persönlichen Service der Inhaber zählen.

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Text: Liliane Herzberg

Foto: © Monika Forsthuber

GUTES ESSEN MACHT GLÜCKLICH

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Das Gasthaus zur Lilie bezaubert nicht nur mit tollem Service, sondern auch mit idyllischer Lage.


Foto: © Uwe Rösch

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Feine Menüs an schön gedeckter Tafel: Die Gäste von Ehepaar Uwe und Nathalie Rösch genießen Speis und Trank mit bester Aussicht.

Foto: ©  herz

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„Es sind gerade bewegte und emotionale Zeiten“, sagt Uwe Rösch, der gemeinsam mit seiner Frau Nathalie das Gasthaus zur Lilie führt. Erst vor wenigen Tagen haben die beiden den Außenbereich des Restaurants nach siebenmonatiger Schließzeit wieder geöffnet. „Jetzt ist Hochsaison bei uns, weil die Orchideen im Liliental blühen, da sind wir gut besucht.“ Seit 1994 arbeitet das Paar zusammen, sie im Service, er als Koch. 2015 haben sie die Räumlichkeiten der Lilie gepachtet, renoviert, eingerichtet und eröffnet. Aktuell heißt es für sie, sich durchzuschlängeln: „Wir leben wegen Corona von Tag zu Tag.“ Sie wünschen sich vor allem, dass alle gesund bleiben und angstfrei leben können. Ungewissheit sei für Gastronomen nichts Ungewöhnliches, erklärt Uwe Rösch. Immer wieder müssten er und seine Frau sich auf neue Situationen einstellen.

Schlemmen & Sürpfeln

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Insbesondere in einer Ausflugsgaststätte halte jeder Tag andere Überraschungen bereit. „Aber gutes Essen macht glücklich und die Gast-Wirtin-Beziehung ist wichtig“, sagt Nathalie Rösch. Seine Frau lege Wert auf einen sehr persönlichen und kommunikativen Service, ergänzt ihr Mann. Deshalb habe sie viele Stammgäste, die regelmäßig zu ihnen rauskommen. „Ich freue mich darüber, wenn ich jährlich wiederkehrende Touristen erkenne“, so die Service-Chefin.

„Wir wollen niemanden kontrollieren“ Aktuell ist das Restaurant auch wieder für private Feiern buchbar. In der beliebten Lokalität können die Gäste unter Einhaltung der drei G’s – geimpft, genesen, getestet – draußen und drinnen Feste feiern. Ansonsten ist der Außenbereich der Lilie für Ausflügler mittwochs bis sonntags von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Innenbereich bleibt bis auf Weiteres geschlossen. „Wir wollen niemanden kontrollieren“, erklärt Uwe Rösch. Außerdem seien sie momentan unterbesetzt: „Aushilfskräfte sind schwer zu finden, auch weil die Lilie weit abseits liegt. Wir sind nur zu viert mit zwei Festangestellten, deshalb ist es zurzeit sehr fordernd.“ Hin und wieder ärgern sich die Röschs deshalb über ungeduldige Gäste. Da sei manchmal wenig Wertschätzung für die Mitarbeitenden zu spüren, etwa wenn ganz Eilige mit einem Schnipsen den Service an den Tisch zitieren. „Die Leute wollen schnell wieder den Anschluss an den Dezember 2019, von der Solidarität und dem Respekt ist da manchmal nicht mehr so viel übrig“, kritisiert der langjährige Gastronom. „Die Probleme, die es in den Dienstleistungsberufen gibt und die durch Corona sichtbar wurden, wie etwa die unzureichende Entlohnung, rücken jetzt einfach wieder in den Hintergrund.“


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Fotos: © Andreas Gerhardt

43 „Jede Karotte geht durch meine Hände“

Info

Gasthaus zur Lilie Lilienhof 5 79241 Ihringen Tel.: 07668 / 99 56 393 www.lilie-liliental.de

Öffnungszeiten: Mi. bis So. 11 Uhr bis 18 Uhr Mo. und Di. Ruhetage

Seeteufel auf Basilikumrisotto mit Kirschtomaten Für 4 Personen

700 g Seeteufelfilet (in acht Medaillons geschnitten) 200 g Arborio-Rundkornreis 4 Schalotten, gewürfelt 200 ml trockener Gutedel 600 ml Gemüse- oder Fleischbrühe 200 g Sahne 16 Blätter Basilikum in Streifen 32 Kirsch-Strauchtomaten Meersalz, weißer Pfeffer Zucker Olivenöl, Butter

Schalotten in Olivenöl glasig dünsten. Den Reis zugeben, kurz andünsten und mit dem Gutedel ablöschen. Die lauwarme Brühe zufügen und alles zugedeckt bei wenig Hitze leicht köcheln lassen. Ab und zu umrühren, bis der Reis noch etwas kernig ist, dann von der Hitzequelle wegstellen. Kurz vor dem Anrichten die warme Sahne und die Basilikumstreifen unterrühren, salzen und pfeffern. Seeteufelmedaillons würzen, in Olivenöl von beiden Seiten kross anbraten, aus der Pfanne nehmen und warm halten. Die Kirschtomaten nach Wunsch halbieren, in die Pfanne geben, ab und zu wenden. Mit einer Prise Zucker und etwas Butter einköcheln lassen, dann abschmecken. Risotto dekorativ auf Tellern anrichten, Medaillons aufsetzen und Tomaten anlegen.

Schlemmen & Sürpfeln

Die Gerichte, die Uwe Rösch kocht, lassen sich nicht in eine Kategorie einordnen: „Alles, was mir und meiner Frau schmeckt, kommt auf die Karte.“ Dabei spielt die Auswahl der Produkte eine wichtige Rolle. Jeden Dienstag geht Uwe Rösch auf Tour durch die REGIO und kauft Zutaten für seine Gerichte. Er achtet dabei auf biologische und ökologisch hochwertig erzeugte Nahrungsmittel. „Bei uns ist wirklich alles selbst gemacht, jede Karotte geht durch meine Hände. Deshalb ist die Karte nicht größer“, erklärt der Koch. „Auch die Kuchen sind selbst gebacken, nur das Eis kaufen wir zu“, ergänzt seine Frau. Für die Größe des Betriebs sei außerdem die Weinkarte mit Bio-Produkten aus dem Kaiserstuhl sehr gut bestückt. „Wir setzen bei unseren Speisen und Getränken auf Authentizität, die Spaß macht.“


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AUF GLÜHENDEN KOHLEN

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Schaschlik und Forelle, Pimientos und Orangen, Brot und Kartoffeln vom Spieß – bei Klaus Glaetzner kommt einfach alles auf den Rost. Seine Leidenschaft fürs Grillen teilt er seit 2014 auf seinem eigenen Youtube-Kanal mit hunderttausenden Fans. Jetzt gibt es seine einfachen und schnellen Rezepte auch zum Nachlesen und -brutzeln. An die Kohlen, fertig, los! Rezepte: Klaus Glaetzner / Fotos: Michael Gerhardy

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Grillbrotsalat ZEITBEDARF 5 Minuten vorbereiten 5 Minuten grillen

6 Knoblauchzehen 1 Bund Petersilie 1 EL Salzflocken 1½ EL Zucker Saft von 1 Zitrone 3 EL Klaus grillt Frecher-Feta-Gewürz 100 ml Olivenöl ½ Mischbrot 5 Tomaten 1 Dose Mais (Abtropfgewicht 280 g) 400 g Feta

Grill auf höchste Stufe vorheizen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für das Feta-Gewürz in einer Schüssel vermengen. Knoblauch schälen und fein hacken. Petersilie abbrausen, trocken schütteln und klein schneiden. Knoblauch, Petersilie, Salzflocken, Zucker,

Zitronensaft, Feta-Gewürz und Olivenöl in einer Schüssel verrühren und beiseitestellen. Brot in Scheiben schneiden. Tomaten abbrausen, abtrocknen, Strunk entfernen und fein würfeln. Mais abbrausen und in einem Sieb abtropfen lassen. Feta würfeln. Brotscheiben bei direkter Hitze kurz von beiden Seiten anrösten, bis sich ein leichtes Grillmuster eingebrannt hat. Anschließend vom Grill nehmen, kurz auskühlen lassen und in Würfel schneiden. Brotwürfel in einer Schüssel mit den Tomaten, Feta, Mais und der Vinaigrette vermengen. Entweder direkt servieren oder noch 2 bis 3 Stunden ziehen lassen. FRECHER-FETA-GEWÜRZ: 6 EL getrockneter Oregano, 6 EL Zwiebelpulver, 6 EL edelsüßes Paprikapulver, 6 TL Chiliflocken, 6 EL getrockneter Liebstöckel, 8 EL getrocknete Petersilie, 4 EL getrockneter Thymian, 4 EL Knoblauchpulver, 1 TL gemahlener Muskat und 2 TL gemahlener Kreuzkümmel

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ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN


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Cherry Coke Chickenwings ZEITBEDARF 15 Minuten vorbereiten 55 Minuten grillen ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 1 l Cherry Cola 200 ml Kirschsaft 1EL Zuckerrübensirup 2 EL Tomatenmark

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1 TL Cayennepfeffer 1 TL Knoblauchpulver 1 TL grobes Meersalz 1,5 kg Chickenwings 4 TL Klaus grillt Goldbroiler-Gewürz BBQ-Soße zum Servieren 2 Eiweiß

Grill unter dem Ablagerost mit Aluminiumfolie auslegen oder eine Aluminiumschale bzw. Grillplatte aufstellen und auf 180°C vorheizen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für

Gegrillte Orange ZEITBEDARF 10 Minuten vorbereiten 20 Minuten grillen ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 8 Butterkekse 80 ml Licor 43

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4 Orangen

Grill auf 200°C vorheizen. In der Zwischenzeit Kekse zu kleinen Stücken zerbröseln. Mit Licor 43 in einer Schüssel vermengen. Orangen halbieren, ggf. an der runden Seite begradigen und jeweils das Fruchtfleisch leicht kreuzförmig einschneiden. Keks-LikörMischung auf die Orangenhälften verteilen und auf den Grill legen. Bei geschlossenem Deckel ca. 20 Minuten grillen. Orangen vom Grill nehmen, mit etwas Licor 43 beträufeln und servieren.

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Klaus grillt von Klaus Glaetzner Verlag: Riva 160 Seiten, Hardcover Preis: 20 Euro


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Foto: © Merkle

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Grießflammerie mit marinierten Erdbeeren und Erdbeer-Minz-Granité

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Rezept für 4 Personen

Marinierte Erdbeeren: 400 g Erdbeeren 50 g Puderzucker 1 TL Honig 1 EL Fruchtlikör z.B. Grand Marnier Saft von einer halben Zitrone

Erdbeer-Minz-Granité: 250 g Erdbeeren 150 ml Apfelsaft 100 ml Sekt oder Weißwein 150 g Zucker 3 Zweige Minze

Grießflammerie: 1/2 l Milch 1 Päckchen Vanillezucker 50 g Grieß 1 EL Zucker 1 Ei

Für die marinierten Erdbeeren die Früchte vierteln und in einer Schale mit allen Zutaten etwa eine Stunde marinieren, währenddessen immer wieder umrühren. Für das Granité den Apfelsaft mit dem Zucker aufkochen, bis dieser sich aufgelöst hat. Die Erdbeeren mit der Minze, dem Sekt oder Weißwein in einem Mixer fein zerkleinern, zuletzt die Apfelsaft-Zucker Mischung hinzugeben und im Gefrierfach einfrieren, alle 10 Minuten mit einem Löffel gut durchrühren. Das Granité ist fertig wenn es komplett durchgefroren ist und optisch an Crushed Ice erinnert. Für das Grießflammerie zuerst die Milch in einem Topf zum Kochen bringen und den Grieß einrieseln lassen. Einige Minuten kochen lassen, dabei kräftig umrühren.Wenn der Grieß gar ist, den Topf vom Herd nehmen, Zucker und Vanillezucker einrühren. Nun das Ei trennen und das Eiklar mit dem Mixer zu steifem Schnee schlagen. Das Eigelb in die Grießmasse einrühren und den Eischnee vorsichtig unterheben. Die Masse für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank stellen.

Foto: © hemmicom

TIPP:

Das Granité kann man mit Sekt aufgegossen auch hervorragend als erfrischenden Sommer-Aperitif servieren. Viel Vergnügen!

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8 EL Meersalz, 12 EL edelsüßes Paprikapulver, 8 TL Zwiebelpulver, 8 TL Knoblauchpulver, 8 TL getrockneter Oregano, 8 TL getrockneter Thymian und je 4 TL Chiliflocken, getrockneter Majoran und getrockneter Liebstöckel

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GOLDBROILER-GEWÜRZ:

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das Goldbroiler-Gewürz in einer Schüssel miteinander vermischen. Cola und Kirschsaft in einem Topf vermengen und auf mittlerer Stufe erhitzen. Flüssigkeit bis auf 200 ml reduzieren lassen. Die Konsistenz sollte an Sirup erinnern. Anschließend mit Zuckerrübensirup, Tomatenmark, Cayennepfeffer, Knoblauchpulver und Salz vermengen und kurz aufkochen lassen. Chickenwings in einer großen Schüssel mit dem Goldbroiler-Gewürz vermengen und auf den Grill legen. Bei mittlerer direkter Hitze ca. 5 Minuten grillen, wenden und nochmals 5 Minuten grillen. Anschließend vom Rost nehmen und in eine Schüssel legen. Noch warme Marinade über die Chickenwings gießen und vermengen. Das Fleisch bei indirekter Hitze auf dem Ablagerost platzieren. Deckel schließen und ca. 45 Minuten grillen. Chickenwings vom Grill nehmen und mit BBQ-Soße servieren.


KULTUR INTERVIEW

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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Dies war eine Leseprobe der Juli-Ausgabe 2021.

SIE HABEN LUST AUF MEHR?

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Das komplette »ZWITIHeft ist ab 29. JuniSIEHT im Handel SO erhältlich. SCHÖN AUS!«

1 CHILLI JULI/AUGUST 2014

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