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Kronen Zeitung

Foto: Horst Einöder

Foto: RK OÖ

Wien, am 21.06.2020, 365x/Jahr, Seite: 19 Druckauflage: 1 258 016, Größe: 94,1%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 12962407, SB: Ischgl

Rene Höglinger steckte sich in Ischgl an, will jetzt mit seinem Blutplasma helfen.

Ein Skiurlaub mit Folgen | Rene Höglinger (38) aus Sarleinsbach (OÖ) steckte sich in Ischgl mit dem Coronavirus an | Im Interview erzählt er seine Geschichte

S

ie haben sich in Ischgl mit Corona angesteckt. Was ist genau passiert? Ich bin mit drei Freunden auf Skiurlaub nach Ischgl gefahren. Bei der Anreise haben wir gelesen, dass ein Kellner dort wegen Corona in Quarantäne ist. Als wir im Hotel gefragt haben, ob wir uns Sorgen machen müssen, haben sie nein gesagt und dass das ja schon vor drei Wochen gewesen sei. Der Urlaub konnte starten. Wir sind dann am Abend in ein Après-Ski-Lokal ge-

gangen. Am nächsten Tag beim Frühstück haben wir plötzlich gelesen, dass bereits 15 Kellner in Quarantäne sind. Da war für uns klar, dass wir sofort auschecken. Was sagte man im Hotel? Die haben das nicht verstanden und uns vorgeworfen, dass wir nur heimfahren wollen, weil das Wetter schlecht wird. Es ist zu einem Streit gekommen. Wir haben dann ausgecheckt, mussten aber trotzdem den vollen Preis für den Aufenthalt bezahlen.

Wie sind Sie dann weiter vorgegangen? Daheim haben wir bei der Gesundheitshotline 1450 angerufen. Dort sagte man uns, dass wir normal weiterleben sollen, falls wir Symptome haben, sollen wir anrufen. Das befolgten Sie. Ja. Ich betreibe eine Pizzeria im Ort. Es wurde dann entschieden, dass der LASK in der Europa League vor leeren Rängen spielen wird. Deshalb haben wir das Spiel im Lokal übertragen, etwa 100 Gäste waren da. Am nächsten Tag hatte ich plötzlich Symptome einer Grippe und leichtes Fieber. Wenig später wurden wir al-

zählt als: 5 Clips, erschienen in: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark,Tirol, Vorarlberg, Wien Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05 70602-0). Pressespiegel Seite 39 von 55

le vier positiv getestet. Da macht man sich Vorwürfe. Gott sei Dank hab ich keinen Gast angesteckt. Mir wurde dann vorgeworfen, dass ich trotz Corona geöffnet hätte. Das stimmt aber natürlich nicht. Ich möchte mich bei allen Gästen bedanken, die uns in der schweren Zeit unterstützt haben. Wegen Ischgl hab ich mich der Sammelklage angeschlossen. Jetzt möchten Sie mit Ihrem Blutplasma helfen. Falls meine Antikörper für Infizierte gebraucht werden, bin ich jederzeit bereit, mein Plasma zu spenden. Lisa Stockhammer

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