www.observer.at
Tiroler Tageszeitung Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 20.08.2020, 312x/Jahr, Seite: 1,3 Druckauflage: 84 092, Größe: 79,83%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13057427, SB: Paznaun
Ansturm auf Berge und Seen Die Zahl der Urlauber aus Österreich ist mancherorts in Tirol um bis zu 97 Prozent gestiegen. Zudem sorgen Tiroler als Tagesausflügler für Andrang. Ein Minus bleibt dennoch. Innsbruck – „Wir wissen gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Leuten.“ Diesen Satz hört man an Tirols Bergbahnen, an Seen und aus Tourismusregionen. In Ermangelung von Urlaubsmöglichkeiten bleiben viele Einheimische zu Hause. Dass die Tirolerinnen und Tiroler gerne im eigenen Land Urlaub machen, ist kein aktuelles Phänomen. Die Zahl der einheimischen Gäste ist in den vergangenen zehn Jahren um 54 Prozent gewachsen, ihre Nächtigungen sind um 45 Prozent gestiegen. Damit haben die Tiroler bereits die Briten und die Belgier überholt. Heuer schlüpfen die Tiroler zusätzlich in die Rolle von Tagesausflüglern. Als solcher bescheren sie Erlebnisbädern oder Bergbahnen ein gutes Geschäft, sie sorgen aber auch für viel Verkehr und einen regelrechten Ansturm auf Berge und Seen. „Viele, die aktuell am Berg unterwegs sind, sind Einheimische und Tagesausflügler aus den Nachbarländern“, sagt Florian Neuner, Pressesprecher der Tirol Werbung. Am Achensee tummeln sich Erholungssuchende. Bei den Österreich-Urlaubern verzeichne die Region im Ju-
Mit Maske auf den Berg: In Tirols Seilbahnen, wie hier in der Nordkettenbahn, tummeln sich Einheimische wie Touristen. li ein Plus von 97 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sagt Achensee-Tourismus-Chef Martin Tschoner. Von einem Plus von 90 Prozent bei den österreichischen Gästen kann Bärbel Frey berichten. Die Geschäftsführerin des Aqua Dome in Längenfeld könnte Tickets beinahe ohne Ende verkaufen, dennoch fährt sie
in einem halben Monat einen Verlust von 150.000 Euro ein. Wegen der Corona-Auflagen dürfen nur 700 statt 1400 Gaste in die Wellness-Anlage. Im Hotel laufe das Geschäft sehr gut. Der Andrang auf den Bergen und an den Seen täuscht in Bezug auf die Nächtigungsbilanz. „Wir rechnen im Juli und
Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 050403*1543). Pressespiegel Seite 35 von 38
August insgesamt mit einem Rückgang, auch wenn die Saison vielerorts besser läuft als erwartet“, sagt Neuner. Seit gestern liegen auch offizielle Zahlen vor, wie viele Operationen in den Spitälern während der LockdownPhase verschoben wurden. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat diese
Fotos: Vanessa Rachlé, imago (2)
erheben lassen. Im Bereich der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) waren dies knapp 2000, wobei Akuteingriffe davon ausgenommen waren. Lebenswichtige Operationen habe man „zu jedem Zeitpunkt durchgeführt“, betont der Dachverband. (TT) Mehr auf Seite 3
Seite: 1/2