CIC Magazine 2022/1 - German version

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2022/1

Conseil International de la Chasse et de la Conservation du Gibier Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd International Council for Game and Wildlife Conservation

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CIC Administrative Office:

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INHALT EDITORIAL

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FOKUS

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GENERALVERSAMMLUNG

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INTERNATIONALE VERANSTALTUNGEN 26

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MEDIEN UND PUBLIKATIONEN

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WILDLIFE WATCH

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FEIER

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ANKÜNDIGUNGEN

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Editorial Liebe Freunde und Mitglieder des CIC, seit der letzten Ausgabe des CIC-Magazins ist viel passiert. Das gilt sowohl für den CIC als Organisation als auch für die Welt, in der wir leben. Diese Publikation fasst unsere Arbeit der letzten Monate zusammen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Aktivitäten liegt, die während der 68. Generalversammlung in Riga stattfanden. Wie Sie vielleicht wissen, wurde die Entscheidung, die Generalversammlung wie geplant abzuhalten, unter anderem getroffen, um unsere Kollegen und Partner im gesamten Ostseeraum zu unterstützen. Wenn ich auf die unsichere Zeit zu Beginn des Jahres zurückblicke, könnte ich nicht dankbarer sein, dass wir an der Ausrichtung der Veranstaltung in Riga festgehalten haben. Die Stimmung unter den Teilnehmern war gut, die Diskussionen waren fruchtbar und haben einmal mehr gezeigt, wie die Jagd in schwierigen Zeiten als verbindende Kraft wirken kann. Zunächst möchte ich allen, die an der Generalversammlung teilgenommen haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen und mich für die freundlichen Worte bedanken, die ich seitdem über den Verlauf der Versammlung gehört habe. Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, den Kern der Diskussionen in dieser Ausgabe des Magazins wiederzugeben, auch für diejenigen, die nicht kommen konnten. In vielerlei Hinsicht hat uns die Generalversammlung mit einer klareren Vision für die Zukunft des CIC zurückgelassen. Das Thema der Konferenz war “Kommunikation”, aber aus den Diskussionen ging hervor, dass es ebenso wichtig ist, die Grundlagen für unsere Organisation zu stärken. Die Verabschiedung der neuen CIC-Statuten war der erste Schritt zur Erreichung dieses Ziels. Die

Statuten werden den CIC nicht nur in das 21. Jahrhundert führen, sondern auch dazu beitragen, dass wir uns auf die wichtigsten Fragen der Erhaltung der biologischen Vielfalt in der heutigen Welt konzentrieren können. Mit der CIC-Marketingbroschüre – die Sie im Innenteil sehen können – steht uns nun ein Instrument zur Verfügung, um die Werte und die Arbeit des CIC bei unseren Partnern, Freunden und potenziellen Mitarbeitern bekannt zu machen. Außerdem wurden im Laufe der Generalversammlung zahlreiche spannende Kommunikationskampagnen angekündigt. Einige dieser Initiativen werden durch mehrere beträchtliche Spenden langjähriger und engagierter Mitglieder finanziert, wofür ich sehr dankbar bin. Sie werden in den kommenden Monaten mehr über diese Aktivitäten erfahren, also behalten Sie bitte unsere Website und andere Kommunikationskanäle im Auge. Aus diesen Gründen bin ich sehr gespannt auf die künftige Ausrichtung des CIC. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wohin wir uns bewegen, lade ich Sie ein, die Inhalte dieser neuesten Ausgabe des CIC-Magazins durchzulesen. Dr. Philipp Harmer Präsident des CIC

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68th CIC General Assembly Conserve - Convene - Communicate 9-12 June, 2022 Riga, Latvia

Hunter & Co. Your hunting app

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FOKUS Photo gallery General Assembly Summary Video

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IDENTITÄT UND NARRATIV – DIE SÄULEN EINER WIRKSAMEN KOMMUNIKATION ZUSAMMENFASSUNG DER 68. CIC GENERALVERSAMMLUNG In Naturschutzkreisen gibt es vielleicht kein größeres Gesprächsthema als die Kommunikation. Wir alle wollen unsere Botschaft effektiver verbreiten und gleichzeitig von einem größeren Publikum gehört werden. Soziale Medien, Likes und Engagement sind Begriffe, die wir verstehen und zu unserem Vorteil nützen wollen. Die Verwaltung von Ressourcen und die Bestimmung, wo diese am besten über verschiedene Kommunikationsplattformen eingesetzt werden können, ist eine Aufgabe, mit der alle Organisationen vertraut sind. In diesem Sinne stand die 68. Generalversammlung in Riga, Lettland, unter dem Thema Kommunikation und dem Motto „Conserve - Convene – Communicate” (Erhalten – Zusammenkommen – Kommunizieren). Die weltweit führenden Denker und Praktiker, die in den Bereichen Naturschutz, nachhaltige Nutzung und darüber hinaus tätig sind, kamen in Riga zusammen, um über dieses Thema zu diskutieren, das die Zukunft des Wildtiersektors bestimmen soll. Die Fachsitzungen wurden als Hauptvermittler dieser Diskussionen eingerichtet. „Wildtiermanagement in der baltischen Region” gab den Teilnehmern einen Einblick in die Managementpraktiken in Lettland, Litauen und Estland sowie in deren Kommunikationsansatz. 8

Unter dem Titel „Nutzung der Kommunikationsinstrumente des 21. Jahrhunderts” wurden moderne Mittel, ihre Anwendung und ihr Einsatz untersucht. Und schließlich wurden unter dem Titel „Was können wir von anderen lernen?” Ideen aus anderen Branchen gesammelt, die sich auf den Naturschutz übertragen lassen. Zu Beginn der Veranstaltung ging man davon aus, dass sich die meisten Diskussionen um die praktischen Aspekte von Kommunikationskampagnen und -aktivitäten drehen würden – die Instrumente, die wir verwenden sollten, die Zielgruppen, die wir ansprechen sollten, und die Kanäle, die wir zur Übermittlung unserer Botschaft benötigen. Was sich jedoch zeigte, war weit von dieser Erwartung entfernt. Es wurde sehr deutlich, dass die meisten Redner und Diskussionsteilnehmer zwar die Bedeutung der Kommunikation schätzten, aber mehr Wert auf ihre Grundlagen legten. Dieser Gedanke wurde am besten von Dr. Zoltán Kovács, ungarischer Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen, zusammengefasst, der darauf hinwies, dass Identität und Narrativ die ersten Voraussetzungen für die Vermittlung einer Botschaft sind. In Bezug auf die Identität wurden Konzepte wie Integrität und Image als Bereiche genannt, auf die man sich konzentrieren sollte. Integrität, die durch Mechanismen wie Zer-


tifizierungsstandards oder durch die Zusammenarbeit mit neutralen Partnern aufgebaut wird, sowie ein Image, das durch humanitäre Arbeit oder dadurch verbessert wird, dass man anderen – und nicht sich selbst – eine Plattform gibt, um zu sprechen. Ist die Identität erst einmal festgelegt, muss natürlich auch ein Narrativ über die Werte und Handlungen entstehen. Die Notwendigkeit, bei der Schaffung eines Narrativs proaktiv vorzugehen, war ein Punkt, der im Laufe der Beratungen immer wieder auftauchte. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehörte es, echte Erfolgsgeschichten zu erzählen und gleichzeitig den Medien nicht zu erlauben, ihre eigene Version der Dinge zu gestalten. Eine Fallstudie aus Estland diente als perfektes Beispiel, um zu zeigen, wie Identität und Narrativ zum Nutzen einer nachhaltigen Nutzung wirken können. Während Jäger in der Vergangenheit ein negatives Image im Land hatten, trug ihre Arbeit bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest dazu bei, die Gunst sowohl der Regierung als auch der lokalen Bevölkerung zu gewinnen.

Marc de Beaufort, CEO von Idafield, stellte eine neue CIC-Initiative – Nature’s Keepers – vor, die dazu beitragen kann, genau das zu erreichen. Dabei geht es darum, Inhalte zu erstellen, die die Arbeit der Jäger und derjenigen, die mit der Jagd zu tun haben, zur Erhaltung und Wiederherstellung der Natur beleuchten. Die Erstellung von Inhalten, die die Jagd und die nachhaltige Nutzung durch diese neue Linse darstellen, bietet dann bessere Möglichkeiten, Botschaften zu vermitteln, die mit größerer Wahrscheinlichkeit neue Zielgruppen erreichen, ansprechen und beeinflussen. Auch wenn dies ehrgeizig ist, können ähnliche Aktivitäten durchgeführt werden, solange sie dem gleichen Grundprinzip folgen. Das heißt, man muss zunächst die Rolle und die Werte definieren, die mit der Jagd in Verbindung gebracht werden sollten. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber eine, die sich lohnt, wenn wir eine starke Grundlage für die Zukunft schaffen wollen.

Was bedeutet das nun für die Zukunft der Organisationen für nachhaltige Nutzung? Wenn Kommunikation nur ein Instrument ist, dann sollte das primäre Ziel darin bestehen, zuerst unsere Grundlagen zu schaffen.

Wir haben einige der eingeladenen Journalisten gebeten, ihre Eindrücke von Jägern und der Jagd sowie ihre Eindrücke von der Konferenz mitzuteilen.

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68. GENERALVERSAMMLUNG: ERÖFFNUNGSZEREMONIE

Die 68. CIC Generalversammlung wurde am 10. Juni 2022 in der historischen Stadt Riga, Lettland, eröffnet.

und allen, die die Organisation der Generalversammlung in Riga ermöglicht haben.

Unter dem Motto „Conserve - Convene – Communicate” (Erhalten – Zusammenkommen – Kommunizieren) beschäftigte sich die Konferenz mit der Bedeutung der Kommunikation in der heutigen Welt und beantwortete folgende Fragen: Wie können wir unsere Erfolge kommunizieren? Welche Arten der Kommunikation sind am effektivsten? Und was können wir von unseren Verbündeten und von anderen Akteuren lernen? Zur Eröffnung der Konferenz spielte die Zentrale Militärkapelle der lettischen Streitkräfte die CIC-Hymne und ein Medley der lettischen, litauischen und estnischen Nationalhymnen während der offiziellen CIC-Fahnenzeremonie.

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Der Zeremonienmeister und Generaldirektor des CIC, Tamás Marghescu, bedankte sich anschließend bei den Regierungen Lettlands, Litauens und Estlands, ihren nationalen Jagdverbänden

Der Präsident des CIC, Dr. Philipp Harmer, begrüßte die Teilnehmer der Veranstaltung, die zwei Jahre nach der ursprünglich für 2020 geplanten Konferenz stattfand. Unter Bezugnahme auf das Thema betonte er, dass es die Pflicht der Jäger sei, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren und sie über die Leistungen zu informieren, die sie für Natur und Gesellschaft erbringen. Er betonte, dass sich die Jäger an die moderne Zeit anpassen müssen, indem sie sich mit allen Formen


der Kommunikation auseinandersetzen und ihre Werte anpassen. Im Anschluss daran betrat S.E. Kaspars Gerhards, der lettische Landwirtschaftsminister, die Bühne. In seiner Rede ging er auf das Motto der Konferenz ein und erklärte, dass eine effektive Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg sowohl in der Politik als auch in der Gesetzgebung sei. Die offensichtlichen Veränderungen in der Natur, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, wurden parallel zu den weniger sichtbaren aber ebenso einschneidenden Veränderungen in der digitalen Umgebung erwähnt, wobei alle Interessengruppen nun die Verantwortung haben, die Rolle der Jagd und der nachhaltigen Nutzung bei der Bewirtschaftung der Wildtierressourcen zu vermitteln.

genen Jahr, in der die ungarische Regierung einen neuen Ansatz für den Naturschutz verfolgte. In seinen Schlussworten erklärte er, dass der CIC und gleichgesinnte Organisationen bei der Entwicklung eines neuen Ansatzes für Naturschutz und Kommunikation eine Vorreiterrolle einnehmen werden, und betonte gleichzeitig die Absicht der ungarischen Regierung, bei der Durchführung solcher Aktivitäten zu helfen und ihr Wissen weiterzugeben. Die Eröffnungszeremonie führte in Themen und Ideen ein, die in den Fachsitzungen im weiteren Verlauf der Konferenz vertieft wurden – weitere Einzelheiten und die Ergebnisse dieser Sitzungen finden Sie im Innenteil.

Dr. Zoltán Kovács, ungarischer Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen, untersuchte die Schnittmenge zwischen Naturschutz und Politik. „Wenn man will, dass die Dinge gleich bleiben, dann können sie nicht gleich bleiben” – mit diesem Satz wurde der aktuelle Stand der Dinge für die Gemeinschaft der nachhaltigen Nutzung zusammengefasst. Es wurde erörtert, dass wir in der Tat über die Bedeutung der Kommunikation nachdenken müssen, wenn wir nicht zurückbleiben wollen, aber es wurde ein zusätzliches Motto vorgeschlagen: „Aufwachen – Annehmen – Kommunizieren”, wenn wir wirklich wollen, dass die Dinge gleich bleiben. Dieser Ansatz wurde kürzlich in Ungarn verfolgt und gipfelte in der Ausstellung „Eins mit der Natur” in Budapest im vergan-

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THEMATISCHE SITZUNG I: WILDTIERMANAGEMENT IN DER BALTISCHEN REGION

Da die 68. Generalversammlung in Lettland stattfand, wollten wir diese Gelegenheit nutzen, um die Praktiken des Wildtiermanagements in der baltischen Region zu beleuchten. In dieser Sitzung wurden Vertreter aus Lettland, Litauen und Estland eingeladen, um den Teilnehmern eine Präsentation über die Praktiken des Wildtiermanagements in ihren jeweiligen Ländern sowie über ihren Kommunikationsansatz bei ihrer Arbeit zu geben. Die Sitzung wurde vom stellvertretenden Generaldirektor des CIC, Sebastian Winkler, moderiert.

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Linda Dombrovska (Lettischer Jägerverband) aus Lettland gab zu Beginn einen kurzen Überblick über die baltische Region als Ganzes. Es wurde festgestellt, dass es in der gesamten Region, die eine Fläche von 175.228 km2

umfasst, über 65.000 Jäger gibt. Zu den am häufigsten bejagten Arten gehören Bär, Luchs und Wolf. Ein großer Teil des Baltikums ist von Wäldern bedeckt, in Lettland und Estland sind es jeweils 50%. Betont wurde auch die Rolle der Jagd als verbindende Kraft, die sich über Grenzen und Sprachen hinweg erstreckt. Feliksas Miliutis (Litauischer Jäger- und Anglerverband) ergriff dann das Wort, um über die Politik des Wildtiermanagements in Litauen zu sprechen, wobei er feststellte, dass es in allen drei Ländern viele Gemeinsamkeiten in der Vorgehensweise gibt. Das Populationsmanagement war ein Thema, das während der Präsentation mehrmals auftauchte. In diesem Zusammenhang wurde der europäische Biber als eine besonders bejagte


Art erwähnt, da er in vielen anderen Ländern durch die Berner Konvention geschützt ist. In Litauen leben derzeit etwa 100.000 Biber, deren Bestand nur durch eine intensive Bejagung kontrolliert werden kann. Ein weiteres Problem, mit dem Litauen konfrontiert ist, betrifft den europäischen Wisent. Nach seiner Wiederansiedlung wuchs seine Zahl im ganzen Land rapide an, was letztlich zu erheblichen Schäden an den Ernten führte. Trotzdem gibt es keine Voraussetzungen für eine Entschädigung, da der Wisent nicht bejagt wird. Als Lösung wird die Umsiedlung von Wisenten in Gehege und andere Gebiete eingesetzt, um ihre Auswirkungen zu verringern. Hunderte von Hektar Ackerland werden jedes Jahr auch von Zugvögeln verwüstet; derzeit ist die Jagd auf Kraniche und Schwäne verboten, und Wildgänse dürfen nur im Herbst gejagt werden. Andres Lillemäe (Estnische Jägervereinigung) vertrat Estland und berichtete über einige interessante Projekte, die in seinem Land dur-

chgeführt werden, sowie über die veränderte Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber der Jagd in den letzten Jahren. Ein Beispiel für ein Projekt zur Bekämpfung von Mensch-Wildtier-Konflikten war die Einführung von Reflektoren an Straßen, die eine Lichtwand erzeugen, sobald sie von den Scheinwerfern eines Autos getroffen werden. Dadurch wird die Anwesenheit von Autos für Tiere (z. B. Rehe) besser sichtbar, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes mit einem Fahrzeug verringert wird. Ein weiteres erfolgreiches Projekt in Estland betraf die Regulierung von kleinen Raubtieren an der Küste. Vor dem Eingriff wurden die Vogelpopulationen in diesen Gebieten vernichtet; sechs Jagdgebiete bemühen sich nun, die Zahl der kleinen Raubtiere zum Nutzen dieser Vögel zu regulieren, was sehr erfolgreich ist. Eine interessante Erkenntnis aus der Kommunikationsperspektive war der Ruf der Jäger vor und nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest. Nachdem die Regierung und die Öffentlichkeit erkannt hatten, dass die Jäger eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Krankheit spielen können, änderte sich ihre Haltung gegenüber Jägern und der Jagd an sich drastisch, so dass sie nun in einem positiven Licht gesehen werden. Wenn Sie an weiteren Einzelheiten interessiert sind, können Sie sich diese Sitzung in voller Länge auf dem CIC YouTube-Kanal ansehen. 13


THEMATISCHE SITZUNG II: NUTZUNG DER KOMMUNIKATIONSINSTRUMENTE DES 21. JAHRHUNDERTS

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In der heutigen Welt ist eine wirksame Kommunikation der eigenen Botschaften gleichbedeutend mit dem Erfolg einer Organisation. Dies wirft jedoch die Frage auf, wie man moderne Kommunikationsmittel am besten einsetzt und wie effektiv sie in bestimmten Fällen sind. Diese Sitzung wurde organisiert, um genau dieses Thema zu untersuchen, wobei die Redner eingeladen wurden, ihre Erfahrungen mit bestimmten Instrumenten und deren Einsatz in Kommunikationskampagnen zu diskutieren. Rob Yorke, Umweltdialogbroker und Kommentator für den ländlichen Raum, moderierte die Sitzung und wies darauf hin, dass die Menschen den Rückgang der biologischen Vielfalt der Jagd zuschreiben, obwohl dies bei weitem nicht der Wahrheit entspricht. Vor diesem Hintergrund wurde den Diskussionsteilnehmern eine Frage gestellt: Wie kann die Jagd die

Menschen in einem neuen Kontext erreichen, der die Erhaltung in den Mittelpunkt stellt? Ein Thema, das sich in den Diskussionen herauskristallisierte, war die Art des Geschichtenerzählens, das bei der Vermittlung von Jagdaktivitäten im Vordergrund stehen sollte. Augustin Leclerc (Generaldirektor von Corporate & Partner bei JIN) schlug vor, den Schwerpunkt von der Tötung von Tieren auf die Erhaltung und das Management von Wildtieren zu verlagern, um die Jagd in einem positiven Licht darzustellen. Insbesondere wurden die Jäger ermutigt, dem breiteren Publikum einige Erfolgsgeschichten der Jagd zu erzählen – als Beispiel wurde die kollektive Aktion der französischen Jäger genannt, die verhindert haben, dass die Afrikanische Schweinepest Belgien erreicht.


Dieser Punkt wurde von Bupe Banda (Community Leaders Network, Sambia) erweitert, indem die Perspektive aufgezeigt wurde, die erforderlich ist, um die kollektiven Gedanken der lokalen Gemeinschaften in Verbindung mit der nachhaltigen Nutzung zu teilen. Es wurde festgestellt, dass es viel wichtiger ist, die wahre Geschichte der lokalen Gemeinschaften zu erzählen, als eine attraktive Geschichte für die Medien zu erzählen. Wenn es darum geht, wirksame politische Maßnahmen zu ergreifen, sei es wichtig, die Menschen persönlich zu treffen, um die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaften zum Ausdruck zu bringen. Der Umgang mit den Medien war ein weiterer gemeinsamer Nenner, der während der Sitzung auftauchte. Tristan Breijer (Senior Vice President von Hunter & Co. App.) sprach dann über die Notwendigkeit, proaktiv zu sein und klar zu definieren, was man verteidigen will. Das

Hauptproblem bei dem Versuch, die Menschen zu erreichen, sei die mangelnde Kommunikation seitens der Jäger, da sie Angst vor Gegenreaktionen hätten. Dies wurde letztlich auf die Medien und die komplexe Natur der Erhaltung durch nachhaltige Nutzung zurückgeführt. Eine konträre Sichtweise vertrat Marc de Beaufort (CEO von Idafield), der die Idee in Frage stellte, dass die Medien an der negativen Darstellung der Jäger schuld seien. Er betonte, dass es zwar stimmt, dass die Medien nach kontroversen Geschichten suchen, dass es aber Aufgabe der Jägerschaft ist, die wahre Botschaft der Jagd zu vermitteln, indem sie sich aktiv mit den Medien auseinandersetzt. Wenn Sie an weiteren Einzelheiten interessiert sind, können Sie sich diese Sitzung in voller Länge auf dem CIC YouTube-Kanal ansehen.

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THEMATISCHE SITZUNG III: WAS KÖNNEN WIR VON ANDEREN LERNEN?

Organisationen, die in unterschiedlichen Bereichen tätig sind, verwenden oft eine breite Palette von Kommunikationsstrategien, die am besten zu ihrer Vision und ihrem Auftrag passen. In dieser Sitzung ging es darum, die von verschiedenen Organisationen und Sektoren angewandten Strategien zu vergleichen und gleichzeitig zu untersuchen, wie diese Strategien zur Unterstützung des Naturschutzes eingesetzt werden können. Dr. Zoltán Kovács (ungarischer Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen) machte die Einführung in das Thema und moderierte die Sitzung. Er eröffnete die Sitzung mit der Feststellung, dass Kommunikation einfach ein Werkzeug ist, ein Mittel zum Zweck, um etwas zu erreichen. Um effektiv kommunizieren zu können, braucht man zunächst eine Identität und eine Geschichte. In di16

esem Sinne wurden die Redner gebeten, ihre Erfahrungen mit diesen beiden Elementen darzulegen. Stephen Fern (Vorsitzender der Stiftung Ark2030) vertrat die Ansicht, dass Jäger einen Markenwechsel brauchen. Die Fallstudie von Jersey wurde als erfolgreiches Beispiel für einen Markenwechsel angeführt, bei dem der Ruf von einer „Steueroase” zu einem „internationalen Finanzdienstleistungszentrum” geändert wurde. Es wurde vorgebracht, dass die Zusammenarbeit mit einer Organisation wie Ark2030 – die Mittel von Stiftungen, Unternehmen und anderen Zuschussgebern sammelt und diese an ihre „Eco System Restoration Partners” weiterleitet – bei einer solchen Markenveränderung helfen würde. In ihrem Beitrag betonte Deborah Vorhies (CEO von Fair Wild) die Bedeutung von Integrität. Sie sprach über ihre Erfahrungen bei der Arbeit mit


Fair Wild, einem freiwilligen Zertifizierungssystem für private nachhaltige Wildpflanzensammler, und erklärte, dass Zertifizierungssysteme die Validierung von Integrität über die gesamte Lieferkette hinweg ermöglichen und dadurch die Konzepte der Nachhaltigkeit bei einem breiteren Spektrum von Menschen und Interessengruppen fördern. Tamás Marghescu (CIC-Generaldirektor) sprach anschließend über das Image der Jäger, das sich in den letzten Jahren dramatisch verändert hat. Es wurde festgestellt, dass ein Wandel notwendig ist, doch wurde vorgeschlagen, dass dieser Wandel von den Jägern selbst ausgehen muss. Die jüngsten Bemühungen des CIC zur Unterstützung der humanitären Bemühungen zugunsten der Ukraine wurden als Beispiel dafür angeführt, wobei die Berichterstattung zahlreiche Länder und Hunderte von Zeitungen erreichte.

Gemeinschaften zu Gehör zu bringen, und verwies dabei auf seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den afrikanischen Gemeinschaftsführern. Vor der 68. Generalversammlung waren er und Bupe Banda (Community Leaders Network) durch ganz Europa gereist, um Politikern und Entscheidungsträgern die Stimmen der lokalen Bevölkerung näher zu bringen. In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass seine Rolle darin bestehe, wichtige Geschichten und Erzählungen an den Tisch zu bringen. Wenn Sie an weiteren Einzelheiten interessiert sind, können Sie sich diese Sitzung in voller Länge auf dem CIC YouTube Channel ansehen. Lessons we have learnt from Riga Dr. Zoltán Kovács

Stephan Wunderlich (deutsche CIC-Delegation) sprach darüber, wie wichtig es ist, den politischen Entscheidungsträgern in Europa die Stimmen der

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RESOURCE AFRICA ERHÄLT CIC-KOMMUNIKATIONSPREIS 2022

Resource Africa erhielt den CIC-Kommunikationspreis 2022 für seinen Kurzfilm „Let Africans Decide Open Letter” während der Abschlusszeremonie der 68. Generalversammlung. Der Preis wurde von Bupe Banda (Community Leaders Network Zambia) – die als Rednerin an der Konferenz teilnahm – im Namen von Resource Africa entgegengenommen. Das Video wurde vom Preiskomitee ausgewählt, weil es dazu beiträgt, die Realitäten der lokalen Gemeinschaften im südlichen Afrika zu beleuchten. Der offene Brief richtete sich an prominente Persönlichkeiten in Großbritannien, die von den Unterzeichnern aufgefordert wurden, 18

ihre Bemühungen um den Naturschutz und ihr Recht auf eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen nicht länger zu untergraben. Zu den Themen, die in dem Video angesprochen werden, gehören anreizbasierter Naturschutz, die Wiederherstellung von Lebensräumen und Populationen sowie Fragen im Zusammenhang mit Mensch-Wildtier-Konflikten. Der CIC beglückwünscht Resource Africa und fordert andere auf, ihrem Beispiel zu folgen und den indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften in allen Regionen der Welt eine Stimme zu geben.


Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass die 2022 Jagdauktion dank der Unterstützung unserer treuen Mitglieder und Spender ein durchschlagender Erfolg war. Trotz der durch die Pandemie verursachten Unterbrechungen von Veranstaltungen und internationalen Reisen haben wir das ganze Jahr über viele wunderbare Spenden von unseren Mitgliedern erhalten, die alle bei unserer stillen Online-Auktion und der Live-Auktion während der 68. Generalversammlung in Riga angeboten wurden. 47 Artikel standen zur Versteigerung zur Verfügung und erbrachten eine Gesamtsumme von 123,657 €!

Dieser Erfolg wäre ohne die aktive Beteiligung unserer Mitglieder und Spender nicht möglich gewesen. Der CIC bedankt sich bei allen Spendern, von denen viele sehr offen und flexibel mit den Bedingungen der angebotenen Jagden umgegangen sind. Unser Dank gilt auch allen, die sich an der Auktion beteiligt haben, insbesondere den Bietern, welche die einzelnen Artikel ersteigert haben. Die Jagdauktion ist nach wie vor eine wichtige Säule des CIC, und der gesamte Erlös wird zur Unterstützung der laufenden Arbeit der Organisation zur Erhaltung der biologischen Vielfalt verwendet.

SPENDER Árpád Sárkány Alejandro Allende Baron von Gemmingen-Hornberg Carlo Alberto & Giovanni Pejrone Charles Nelson & Paul-Emmanuel Kantor Claude Rosier Cordelia & Rudolf Kräling Danene van der Westhuyzen Dr. Imrich Šuba Dr. Philipp Harmer Francois Labet George Aman Hugo Kotzé Ing. Milenko Zeremski Ing. Zivko Milovanov Jean and Bridget van Rijckevorsel Kostia Janssen / Trumpetters Drift Safaris Marc Nieuwenhuys Michel Mantheakis Nicolas Graas Norbert Vossen Philipp Burla Philippe Claeys Ragnar R. Jorgensen

Sanja Momčilović Bognič Soňa Chovanová Supeková Stefan Boensch (wildlife artist) Toni Meggle Waffenhandel Christoph Tavernaro AGVPS / Florin Iordache, Ovidiu Ionescu, Mugurel Draganescu Bakonyerdő Zrt Estonian Hunters Society FINESTTRIGGER H. Krieghoff GmbH HHK SAFARIS Hungarian Falconry Association Hunting Association „Užice” Kisalföld Forstwirtschaft GmbH L.U. „Jovan Šerbanović” Žagubica Latvian Safari Club NEFAG Nagykunsági Erdészeti és Faipari Zrt. NYÍRERDŐ Zrt. SCI Helvetia Chapter / Antoine Spillmann Swarovski-Optik AG & CO KG VERGA Zrt. Young Opinion Board ZEISS

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GEWINNER DES 2022 CIC-WILDFOTOGRAFIE-WETTBEWERBS! Wir freuen uns, die Gewinner des 2022 CIC-Wildfotografie-Wettbewerbs bekannt zu geben! Im April dieses Jahres riefen wir Fotografen weltweit zur Teilnahme an dem Wettbewerb auf, der zur Unterstützung der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen und unter dem Motto „The Game for Restoration“ stattfand. Die Teilnehmer sollten Fotos einreichen, die sich auf die Wiederherstellung von Wildtierpopulationen und Lebensräumen beziehen und diese abbilden. Die von einer Jury ausgewählten Fotos wurden auf der 68. Generalversammlung in Riga ausgestellt, wo die Teilnehmer über ihre Lieblingsbeiträge abstimmen konnten. Nach der Auszählung aller Stimmen sind hier die Endergebnisse.

ASKER IBNE FIROZ (1. PLATZ)

Mit überwältigender Mehrheit gewann dieses Foto eines bengalischen Tigers von Asker Ibne Firoz. Der seltene bengalische Tiger wurde in den Sundarbans in Bangladesch fotografiert, nachdem die Population aufgrund von Schutz- und Anti-Wilderei-Maßnahmen des Forstministeriums von Bangladesch zugenommen hatte. 20


ANDRÁS GINDENBURG (2. PLATZ)

Den zweiten Platz belegte András Gindenburg, der dieses Foto von zwei Feldhasen aus dem Komitat Fejér in Ungarn einreichte. Die Population des Feldhasen hat in Ungarn zwischen 2017 und 2021 um 25% zugenommen, was auf Lebensraumverbesserungsprojekte zurückzuführen ist.

RAFFI RYAN AKBAR (3. PLATZ) Die dritthöchste Stimmenzahl erhielt Raffi Ryan Akbar für dieses Orang-UtanFoto, das in Ost-Kalimantan, Indonesien, aufgenommen wurde. Es zeigt die Arbeit der Bornean Orangutan Rescue Alliance (BORA), die Orang-Utans rehabilitiert, die aus illegalem Wildtierhandel und illegalem Haustierbesitz gerettet wurden, bevor sie in die freie Wildbahn entlassen werden. 21


JÄGER LEISTEN UNTERSTÜTZUNG IN DER KRISE Seit dem 2. März 2022 unterstützt der CIC die humanitären Bemühungen zur Unterstützung der vom Konflikt in der Ukraine betroffenen Menschen. Bis heute haben wir fast 350.000 € an Geld- und Sachspenden gesammelt und davon 298.000 € für Lebensmittel, Waren und Materialien ausgegeben. 1.500 € dieses Betrags wurden beim „Dinner for Ukraine” gesammelt, das während der 68. Generalversammlung in Riga stattfand.

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Im Folgenden finden Sie einen Überblick über einige der Aktivitäten, die wir mit Hilfe Ihrer Spenden in den letzten Monaten durchgeführt haben. Bitte spenden Sie über den QR-Code, damit wir den Bedürftigen in diesen schwierigen Zeiten weiterhin helfen können.


Der CIC unterstützt die laufenden humanitären Bemühungen in Zusammenarbeit mit der Nationalen Organisation für Wohltätigkeitsjagden (OJV KNP Kft.), dem Europäischen Verband für Jagd und Naturschutz (FACE) und der Ungarischen Landesjägerkammer (OMVK).

STROMGENERATOREN IN DER UKRAINE IM EINSATZ

MEDIZINISCHE HILFSGÜTER FÜR UKRAINE

Sechs 5.500-Watt-Generatoren wurden mit CIC-Spendengeldern gekauft und für den Einsatz in der Ukraine bereitgestellt. Die Generatoren wurden zunächst nach Kiew geschickt, später aber in andere kritische Gebiete verlegt. Einige wurden zu einem Krankenhaus in Charkiw transportiert, während die übrigen in neu befreite Gebiete geschickt wurden, die nur begrenzten oder gar keinen Zugang zu Infrastruktur wie Strom und Wasser haben.

Medizinische Ausrüstung im Wert von 3.000 € wurde gekauft und in ein Krankenhaus in Iwano-Frankiwsk (Ukraine) sowie an andere Orte im Osten des Landes transportiert. Die Lieferung umfasste unter anderem Latexhandschuhe, Verbände, Katheter, Schwämme und Tücher. Krzysztof Kowalewski – ein CIC-Mitglied aus Polen, das die Flüchtlingshilfe in seinem Land koordiniert – konnte zusätzlich zu den gelieferten Gütern Medikamente und Decken bereitstellen.

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SUPPE UND EIN NEUNSITZIGER KLEINBUS IM EINSATZ AN DER UNGARISCHEN GRENZE

Für den Einsatz in der ungarischen Grenzstadt Záhony wurde ein neunsitziger Kleinbus im Wert von 8.000 Euro angeschafft. Die Anschaffung wurde zum Teil durch Spenden des CIC (3.000 €) finanziert; der Kauf wurde auch von den Mitgliedern des CIC Young Opinion sowie von mehreren anderen großzügigen Spendern unterstützt. Der Bus wird für den Transport von Flüchtlingen von der Grenze zu Unterkünften und in die Stadt Budapest eingesetzt. Er wird auch für den Transport von Gütern zu und von Flüchtlingsunterstützungsstationen in Záhony eingesetzt. Darüber hinaus gibt die CIC-Lebensmittelverteilungsstation in Záhony – die seit dem 7. März 2022 in Betrieb ist - weiterhin warmes Essen an Flüchtlinge aus. Täglich werden etwa 60-90 Liter Suppe gekocht und verteilt.

In addition, the CIC food distribution stand in Záhony – which has been operational since 7 March, 2022 – continues to serve hot food to refugees. Around 60-90 litres of soup is cooked and distributed on a daily basis. 24


100 BETTEN UND 18.000 SAFTBOXEN ZUR UNTERSTÜTZUNG VON FLÜCHTLINGEN GESPENDET

100 Betten wurden dem CIC freundlicherweise vom Malteser Hospitaldienst Österreich, Bereich Wien, gespendet, die sofort in einem Willkommenszentrum für Flüchtlinge in Záhony zum Einsatz kamen. Die klappbaren Betten gehörten zu den vielen dringend benötigten Gegenständen, die vom örtlichen Bürgermeister angefordert wurden. Darüber hinaus spendete der langjährige Partner des CIC, RAUCH (Österreich), großzügig 18.000 Saftboxen, die in der CIC-Lebensmittelverteilungsstation an der ungarischen Grenze verteilt wurden.

TRANSPORT NACH DEUTSCHLAND FÜR FLÜCHTLINGE ORGANISIERT CIC-Mitglied Graf Benedikt von Dürckheim-Montmartin und die deutsche Organisation Ruricher Hilfswerk - OST e.V. halfen bei der Koordinierung von kostenlosen Transportmöglichkeiten für ukrainische Flüchtlinge, die von Ungarn nach Würzburg reisten. Das CIC-Verwaltungsbüro half bei der Organisation der ersten beiden Transportrunden, bei denen etwa 90 Personen befördert wurden, bevor eine formelle Vereinbarung mit einer lokalen ungarischen Wohltätigkeitsorganisation getroffen wurde, die nun regelmäßig Zugtransporte für Flüchtlinge organisiert, die zwischen den beiden Ländern reisen.

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INTERNATIONALE VERANSTALTUNGEN

GEMEINSAM GEGEN MYTHEN, EINTRETEN FÜR DIE WAHRHEIT Am 6. Januar 2022 veranstalteten der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Dallas Safari Club (DSC) gemeinsam die HUNT-Konferenz in Dallas (USA) im Rahmen der DSC-Versammlung 2022. HUNT (Hunters Unite Now & Tomorrow) wurde organisiert, um einige der dringlichsten Themen in der Welt der Jagd und der nachhaltigen Nutzung zu untersuchen. Während der Veranstaltung wurden drei Sitzungen organisiert, an denen jeweils eine Reihe von Experten teilnahmen, die in den jeweiligen Themenbereichen tätig sind. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der einzelnen Sitzungen sowie die daraus gewonnenen Erkenntnisse.

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LÄNDLICHER RAUM VOM LOKALEN ZUM GLOBALEN - UNTERSCHIEDE BEISEITE LASSEN, ALLIANZEN BILDEN In dieser Sitzung ging es darum, die mit unseren ländlichen Gebieten verbundenen Probleme zu ermitteln und herauszufinden, wie sie gelöst werden können. Tamás Marghescu (Generaldirektor, CIC) führte in das Thema ein, indem er die Ergebnisse der 67. Generalversammlung des CIC zu diesem Thema vorstellte. Es wurde festgestellt, dass die Akteure im ländlichen Raum trotz ihrer Bedeutung missverstanden werden und in viele interne Konflikte verwickelt sind. Allianzen im ländlichen Sektor wurden als Schlüssel zur Lösung dieser Probleme genannt. Bei der Diskussion darüber, wie die Kluft zwischen Stadt und Land überbrückt werden kann, betonten Sean McLelland (Executive Director, Outdoors Tomorrow Foundation) und Scot McClure (Director of Education, Outdoors Tomorrow Foundation) die Bedeutung der Bildung.


Die Outdoors Tomorrow Foundation tut dies, indem sie sich an junge Menschen wendet und sie mit praktischen Mitteln über Fragen der nachhaltigen Nutzung aufklärt. Ronald J. Regan (Executive Director, Association of Fish and Wildlife Agencies) wies darauf hin, dass viele Stadtbewohner nicht wüssten, wie sie an den Möglichkeiten auf dem Lande teilhaben könnten, und nannte auch die Verbesserung des Zugangs zu ländlichen Gebieten als wichtig.

STOPPT DEN TROPHÄENUNSINN, ENTLARVT DIE MYTHEN Die wohl größte Herausforderung für die Befürworter einer nachhaltigen Nutzung ist es, den sozialen Dialog und die Rolle der Politik in einer Welt zu verstehen, in der die Empathie für Tiere zunimmt.

Der Einfluss von Sprache und Terminologie war dabei ein wichtiger Diskussionspunkt. Johnson Ndokosho (stellvertretender Direktor, Ministerium für Umwelt, Tourismus und Forstwirtschaft von Namibia) meinte, dass die internationale Jagd zwar ein wichtiger Bestandteil des namibischen Wildtiermanagementmodells sei, der Begriff „Trophäenjagd” jedoch umstritten bleibe. Stattdessen wird der Begriff „Erhaltungsjagd” verwendet, d. h. die Jagd mit dem Ziel der Erhaltung. Mahoney fügte hinzu, dass der Begriff „internationale Jagd” zutreffender sei, da „Trophäenjagd” keine Adjektive enthalte, die die Jagd genau beschreiben.

Moderator Shane Mahoney (Präsident & CEO, Conservation Visions; Präsident, CIC-Division Politik und Recht) fragte die Diskussionsteilnehmer, wie wir die „Trophäenjagd” anders betrachten können, um uns an diese neue Welt anzupassen. 27


Ein weiteres Element, das es zu berücksichtigen gilt, ist die Bereitstellung von guten Berichten. Greg Simons (Principal/GM, Wildlife Systems, Inc.) wies darauf hin, dass Erzählungen einen Bezug zum Thema haben sollten, wobei Lebensmittel als Beispiel genannt wurde.

ERHALTEN, ZUSAMMENKOMMEN, KOMMUNIZIEREN Eine wirksame Kommunikation mit der Außenwelt ist wichtig, wenn wir gegen die Fehlinformationen vorgehen wollen, die die nachhaltige Nutzung umgeben. Vor diesem Hintergrund schlug Jason G. Goldman (Wissenschaftsjournalist) vor, dass wir unseren Ansatz für die Nachrichtenübermittlung neu gestalten müssen. Die traditionelle Methode, Bildungslücken mit Wissen zu füllen (d. h. das Defizitmodell), funktioniere nicht, da die Fakten nicht mit den bestehenden Werten der Menschen übereinstimmen.

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Goldman schlug daher eine neue Denkweise vor, die durch ehrliches Engagement Vertrauen schafft. Karrie Meadows (Kommunikationsmanagerin, DSC) schlug vor, das Jagderlebnis durch Fotos und Beschreibungen als Ganzes von Anfang bis Ende zu vermitteln. Rob Nelson (Wissenschaftskommunikator, Filmemacher) hob ebenfalls die Bedeutung positiver Botschaften hervor, sowohl für Organisationen als auch für Einzelpersonen. Bei der Vermittlung dieser Botschaften waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass die Botschaften auf diejenigen ausgerichtet sein sollten, die im Zentrum stehen und den Themen gegenüber aufgeschlossen sind.


WOHLTÄTIGKEITSJAGDEN, DAS CIC-TROPHÄENBEWERTUNGSSYSTEM UND DIE ENTLARVUNG VON MYTHEN: FEHOVA 2022: Der CIC war - wie auch sonst immer - auf der jährlich stattfindenden internationalen Ausstellung stark vertreten. Bei der Eröffnungszeremonie hielt CIC Präsident Dr. Philipp Harmer eine Rede, in der er die Arbeit des CIC und die Welt der nachhaltigen Nutzung im weiteren Sinne erläuterte.

Die 28. FeHoVa-Ausstellung öffnete ihre Tore am 17. Februar 2022 in Budapest, Ungarn. Die viertägige Veranstaltung widmete sich der Präsentation ökologischer, wissenschaftlicher, kultureller und unternehmerischer Aspekte im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen der Ausstellung: Jagen, Angeln und Waffen.

Besonders hervorgehoben wurde der Fokus des CIC auf Leistungen, welche die Jagd für die Gesellschaft erbringt, wie z.B. die Förderung der biologischen Vielfalt, die Bewirtschaftung von Wildtieren, die Bereitstellung von Nahrung und die Bereitstellung von Erholungsmöglichkeiten. Ein weiteres wichtiges Programm der Eröffnungsfeier war die Verleihung des Ehrenabzeichens der “One with Nature (OWN) In-

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ternationale Jagd- und Naturausstellung” an Personen, die zur Organisation der OWN, die im September und Oktober letzten Jahres in Budapest stattfand, beigetragen haben. Die Abzeichen wurden vom ungarischen Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen (Zoltán Kovács) überreicht und der stellvertretende Chefredakteur der Zeitschrift Nimród (Richárd Bors) stellte die Ehrenträger vor. Der Generaldirektor des CIC wurde mit dem Ehrenabzeichen der Stufe 1, der höchsten Auszeichnung, für seine professionelle und effektive Arbeit zum Erfolg von OWN geehrt.

Verwendung der Daten für wissenschaftliche Zwecke.

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie veranstaltete der CIC auf der Hauptbühne eine Vorstellung des CIC-Trophäenbewertungssystems (TES), eines internationales Systems zum Monitoring und zum Vergleich von Jagdtrophäen verschiedener Arten mit artspezifischen, einheitlichen Messparametern.

Im Rahmen unserer Aktivitäten vor Ort wurde die ungarische Ausgabe der Broschüre „Debunking the Myths” für Besucher und Partner vorgestellt.

Imre Kovács, zertifizierter CIC-Vermesser (CCM), hielt auf der Bühne einen Vortrag über die Geschichte des TES, die technischen Details der Vermessung und die

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Im Rahmen des Vortrags wurde eine Demonstration des Messvorgangs durchgeführt, an deren Ende die Verleihung der CIC-Goldmedaille an die Hirsch-Trophäe von Dr. Philipp Harmer stand. Neben diesen Live-Veranstaltungen war der CIC im Rahmen der Ausstellung mit einem Stand vertreten, an dem sich die Besucher über die Arbeit der Organisation im Naturschutz informieren konnten.

Die Broschüre, die auch in englischer Sprache erhältlich ist, befasst sich mit einigen der größten Missverständnisse rund um das Thema „Trophäenjagd” und vermittelt fundierte Wahrheiten über die Vorzüge der internationalen Jagd, untermauert durch Beispiele aus dem wirklichen Leben und wissenschaftliche Daten.


JÄGER VEREINEN, UM IN KRISENZEITEN ZU REAGIEREN: CIC NIMMT AN FACE-MITGLIEDERVERSAMMLUNG IN WARSCHAU TEIL

Nach zweijähriger Verzögerung durch die globale Pandemie und die Ungewissheit über den Krieg in der Ukraine konnten die Leiter und Vertreter der nationalen europäischen Jagdverbände und -vereinigungen sowie hochrangige Behörden bei der FACE Mitgliederversammlung vom 5. bis 7. April in Warschau, Polen, endlich persönlich zusammenkommen. Die polnischen Gastgeber brachten in Zusammenarbeit mit dem FACE Sekretariat herausragende Redner zusammen. Dies führte zu lebhaften Diskussion, in denen die Teilnehmer Erfahrungen und Ideen über die Ausweitung von Maßnahmen in Krisenzeiten austauschen konnten. Im Rahmen der Veranstaltung stellte Tamás Marghescu – Generaldirektor des CIC – die Zusammenarbeit von CIC, FACE und der ungarischen Nationalen Organisation für Wohltätigkeitjagden (OJV KNP Kft.) zur Unterstützung von Flüchtlingen vor, die in den Grenzländern zur Ukraine ankommen. Durch eine gemeinsame Anstrengung, die die Mobilisierung eines großen Netzwerks von Jägern und Naturschützern einschließt, konnten fast eine Million Euro an Material und Sachleistungen dort verteilt werden, wo sie am dringendsten benötigt wurden. Darüber hinaus wurden bereits Vorbereitungen für die Ökosystem-Wiederherstellung nach dem Krieg getroffen.

In einer damit zusammenhängenden Diskussion berichteten die Teilnehmer auch darüber, wie Jagdverbände in allen Teilen der Welt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung von Krisen spielen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass wir nicht aus den Augen verlieren sollten, wie wichtig es ist, langfristige Biodiversitäts- und Klimafragen zur Unterstützung der Biodiversitätsstrategie 2030 und der Vorbereitungen für eine EU-Rechtsvorschrift zur Wiederherstellung zu behandeln. In diesem Zusammenhang wurden auch Themen im Zusammenhang mit der Tiergesundheit erörtert, wie die ASP bei Schwarzwild, die Vogelgrippe und die Notwendigkeit, Zugvögel weiter zu unterstützen. Parallel zu den Maßnahmen in Bezug auf die biologische Vielfalt und das Klima wurde auch die Aufklärung und Bewusstseinsbildung in Bezug auf die nachhaltige Jagd als ebenso wichtig erörtert. Der CIC bedankt sich bei FACE für die Organisation dieser ausgezeichneten Veranstaltung sowie bei den zahlreichen Teilnehmern, die zu der aufschlussreichen Diskussion beitragen konnten. 31


WISSENSCHAFTSBASIERTE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG UND DIE BETEILIGUNG VON INTERESSENSGRUPPEN – DIE SCHLÜSSEL ZUM MANAGEMENT DER AFRIKANISCHEN WILDTIERE Am 26. April 2022 trafen sich die weltweit führenden Persönlichkeiten des Naturschutzes in Brüssel, um an einer Konferenz über Management und Erhaltung der afrikanischen Wildtiere teilzunehmen.

dem Europäischen Verband für Jagd und Naturschutz (FACE), dem Safari Club International (SCI), der SCI-Stiftung (SCIF) und der Europäischen Organisation der Landbesitzer (ELO) durchgeführt.

„Wird die Stimme von Afrika gehört? Jagd, Naturschutz und Lebensgrundlagen“ wurde von der Intergruppe „Biodiversität, Jagd und ländlicher Raum“ des EU-Parlaments organisiert. Die Veranstaltung wurde von Dr. Ali Kaka, Regionalrat der IUCN, moderiert und gemeinsam vom Präsidenten der Intergruppe, Álvaro Amaro MdEP, und dem Vizepräsidenten, Juan Ignacio Zoido MdEP, ausgerichtet.

Die Diskussionen auf der Konferenz konzentrierten sich auf afrikanische Erhaltungsansätze. Das ist ein relevantes Thema, da bestimmte Ansätze in letzter Zeit auf dem Prüfstand stehen, insbesondere die „Trophäenjagd“, welche Gegenstand vieler gezielter Kampagnen ist.

Die Veranstaltung wurde auch in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC),

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In ähnlicher Weise haben Vertreter von Bevölkerungs- und Interessengruppen ihre Besorgnis über die Einführung von Maßnahmen geäußert, die die Fähigkeit eines Landes zur Bewirtschaftung seiner eigenen Wildtierressourcen einschränken sollen.


Damit sind wir beim Hauptziel der Veranstaltung angelangt, nämlich der Frage nachzugehen, ob die afrikanischen Stimmen im Bereich des Naturschutzes Gehör finden. Die Aussagen der anwesenden politischen Entscheidungsträger verdeutlichen, dass Wissenschaft und Fakten bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielen. Der Europaabgeordnete Álvaro Amaro führte in seiner Eröffnungsrede aus, dass Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. Ivonne Higuero, Generalsekretärin von CITES, ergänzte diesen Punkt und betonte, dass es die Pflicht von CITES sei, eine Maßnahme nur dann zu erwägen, wenn diese durch Beweise gestützt sei.

Jorge Rodriguez Romero, stellvertretender Leiter des Referats Multilaterale Umweltzusammenarbeit der Europäischen Kommission, erläuterte die Unparteilichkeit der EU in Bezug auf die „Trophäenjagd“, da sie sich auf Fakten und Wissen stütze. Die Kehrseite dieser Sichtweise war die Perspektive der afrikanischen Vertreter. Hier wurde vor allem der Wunsch nach Beteiligung der Interessensgruppen geäußert. Der namibische Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, Hon. Pohamba Shifeta, spielte darauf an, als er erklärte, er wolle mit seiner Teilnahme an der Konferenz sicherstellen, dass die afrikanischen Stimmen 33


von den EU-Mitgliedstaaten berücksichtigt werden. Dilys Roe, Vorsitzende der IUCN-Fachgruppe für nachhaltige Nutzung und Lebensgrundlagen (SULi), unterstrich die Bedeutung dieses Standpunkts, indem sie darauf hinwies, dass indigene Völker und lokale Gemeinschaften das Land bewirtschaften und besitzen, auf dem sich die meisten wild lebenden Tiere der Welt befinden. In Anbetracht der beiden oben erörterten Botschaften kann man zu dem Schluss kommen, dass die politischen Entscheidungsträger zwar offen dafür sind, die nachhaltige Nutzung als Teil der Managementstrategien für wild lebende Tiere und Pflanzen zu nutzen, dass es aber nur wenige Mechanismen gibt, welche die Stimmen der Interessensgruppen von vornherein in das Gespräch einbringen. Eine Reihe von Umweltkonventionen befasst sich bereits mit diesem Thema. Die „UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen“ und das „CBD Rahmenwerk für die biologische Vielfalt nach 2020“ werden sich beispielsweise darum bemühen, indigenes Wissen und die Führungsrolle indigener Völker in die nächste Welle globaler Naturschutzmaßnahmen zu integrieren.

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Leider ist dies nicht ausreichend. Vertreter von Gemeinschaften, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen werden alle eine Rolle spielen müssen, um in Zukunft wirklich etwas zu bewirken. Die Bereitstellung einer Plattform für afrikanische Stimmen stand in den letzten Jahren im Mittelpunkt der Aktivitäten des CIC. Beispiele hierfür sind Pressekonferenzen im EU-Parlament für führende Vertreter afrikanischer Gemeinschaften und Staatsvertreter sowie die Unterstützung von Regierungen bei der Zusammenarbeit mit Interessenvertretern in der Politik. Eine Konzentration auf ähnliche Aktivitäten muss für alle Beteiligten eine Priorität sein, wenn wir die Wildtiere in Afrika und darüber hinaus erhalten und unterstützen wollen.


JAGD UND HUND 2022: DIE BEGRÜSSUNGSREDE DES CIC-PRÄSIDENTEN, DAS JAGDGESETZ IN BRANDENBURG UND DAS CIC-WELTWILDKOCHBUCH Am 7. Juni 2022 startete die Jagd und Hund 2022 Messe in Dortmund, Deutschland. Diese ist die größte Jagdmesse in Europa und feierte in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten hielt CIC-Präsident Dr. Philipp Harmer eine Begrüßungsrede für die Messeteilnehmer, in der er betonte, wie sich die Welt der Jagd seit der Eröffnung der Jagd und Hund vor 40 Jahren verändert hat. In diesem Zusammenhang wurde hervorgehoben, dass sich die Jäger auch in Zukunft anpassen müssen. Die effiziente Kommunikation mit dem nichtjagenden Publikum, insbesondere über die Leistungen der Jagd für die Gesellschaft, wurde als ein wichtiger Schwerpunkt für Jäger und Befürworter einer nachhaltigen Nutzung genannt.

Arbeit zur Unterstützung der Wildtiererhaltung ergeben können. Darüber hinaus sind wir stolz darauf, dass das „CIC World Game Cookbook” im Rahmen der diesjährigen Jagd und Hund breit beworben wurde.

Die deutsche Delegation des CIC war ebenfalls Gastgeber einer Veranstaltung im Rahmen des Eröffnungstages, und zwar in Form einer Sitzung mit dem Titel „Der Entwurf für ein neues Landesjagdgesetz in Brandenburg – nachhaltiges Lebensraum- und Wildmanagement?”.

Eine Doppelseite über das Kochbuch wurde im Besucherführer abgedruckt und zusätzlich auf Infoscreens rund um die Messe beworben. Außerdem wurden Rezepte aus dem Kochbuch live auf der Kochbühne von Yvonne Scharl-Blöcker nachgekocht.

Die Sitzung befasste sich mit den jüngsten Ereignissen in Brandenburg, wo es Bestrebungen gab, ein neues Gesetz einzuführen, das den Werten und der Ethik der Jagd abträglich gewesen wäre.

Das Kochbuch konnte am Stand der Paul Parey Zeitschriftenverlag GmbH bestellt werden und lag an den Ständen von Wild&Hund, Juwelier Halder und Mark Dedekind (südafrikanischer Ausrüster) aus.

Obwohl dieses Gesetz letztendlich nicht verabschiedet wurde, wurde festgestellt, dass der Verlauf der Ereignisse einen Präzedenzfall für ähnliche Vorfälle in der Zukunft geschaffen haben könnte, und wodurch sich potenzielle Problemfelder für Jäger und ihre

Wenn Sie selbst ein Exemplar erwerben möchten, können Sie dies über den Kauflink auf unserer Website tun.

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MEDIEN UND PUBLIKATIONEN DIE CIC MARKETING BROSCHÜRE: UNSERE VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT ternationale Nichtregierungsorganisation im 21. Jahrhundert zu sein.

INTERNATIONAL COUNCIL FOR GAME AND WILDLIFE CONSERVATION

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CIC Präsident Dr. Philipp Harmer hat die Initiative zur Erstellung einer Broschüre über den CIC ergriffen, die auf der 68. Generalversammlung in Riga vorgestellt wurde. Ziel dieser Broschüre ist es, einen umfassenden Überblick über die Geschichte und den gegenwärtigen Status des CIC sowie über seinen Weg in die Zukunft zu geben. Mit Hilfe dieses Dokuments wird jedes Mitglied und Nichtmitglied die Rolle und Funktion des CIC verstehen, insbesondere im Kontext der neu verabschiedeten CIC-Satzung, die es uns ermöglicht, eine effektive in36

Alle drei Jahre, nach den CIC-Wahlen, wird die Broschüre aufgefrischt und erneuert. Die gedruckte Version der Broschüre, welche in einer kleinen Erstauflage an die Teilnehmer der Generalversammlung verteilt wurde, wird eine hochwertige Informationsquelle sein, die an Partner, Sponsoren, politische Entscheidungsträger und zukünftige Mitglieder weitergegeben werden kann. Sie kann auch als schönes Dekorationsstück auf Ihrem Kaffeetisch liegen. Die Broschüre steht erst am Anfang und Ihre Anmerkungen zu möglichen Verbesserungen sind sehr willkommen. Bitte senden Sie alle Rückmeldungen an Arno Wimpffen (a.wimpffen@cic-wildlife.com). Nach Einarbeitung der Änderungen wird eine neue Ausgabe auf der 69. CIC Generalversammlung in Paris (20.-23. April 2023) veröffentlicht und an alle Mitglieder des CIC verteilt. Mit dem QR-Code können Sie die Broschüre online ansehen.


Sie können das „CIC World Game Cookbook” jetzt vorbestellen Veröffentlichung des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) „Liebe geht durch den Magen“ sagt das Sprichwort, das sich in mehreren Sprachen wiederfindet. Man kann also sagen, dass die beste Art und Weise, die Jagd und die Interessen der Jäger zu bewahren, darin besteht, sich auf Wildbret zu konzentrieren.

Die neuesten Ernährungstrends besagen, dass Wildbret eines der Lebensmittel der Zukunft ist. Wildbret ist Biofleisch, somit gesund, und kann auf nachhaltige Weise gewonnen werden. Wenn wir mehr Wildbret in unseren Speiseplan aufnehmen, ist das eine gute Möglichkeit, eine nachhaltige Ernährungsweise zu unterstützen und gleichzeitig leckere und nahrhafte Gerichte zu probieren! Die Popularisierung von Wildbret und Wildgerichten ist auch ein wirksames Mittel, um der breiten Öffentlichkeit das Konzept der nachhaltigen Nutzung näher zu bringen. Vor diesem Hintergrund hat die Artemis-Arbeitsgruppe des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) beschlossen, eine einzigartige Publikation herauszubringen – das „CIC World Game Cookbook“. Das „CIC World Game Cookbook” ist eine Sammlung von 207 Wildrezepten aus 66 verschiedenen Ländern und Regionen. Verfasserin des Buches ist die Präsidentin der CIC-Arbeitsgruppe Artemis, Soňa Chovanová Supeková.

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Weitere Informationen zu Preisen und zur Bestellung des Buches finden Sie auf unserer Website.

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AGRILIFE: EIN LABEL ZUM DIREKTEN NUTZEN DER EUROPÄISCHEN LANDWIRTE Das AgriLife-Label ist ein fortschrittlicher Prozess, der von der Europäischen Landbesitzerorganisation (ELO) initiiert wurde und den Landwirt in den Mittelpunkt stellt, indem er seine Arbeit und seine Bemühungen um ein hohes Maß an besten landwirtschaftlichen Praktiken belohnt, welche die Umwelt respektieren und eine Quelle der Biodiversität darstellen. AgriLife ist das erste paneuropäische Label, das eine gemeinsame Methodik entwickelt, die auf wissenschaftlichen Kriterien basiert, um den Zustand der Agrobiodiversität in europäischen Gebieten zu bewerten. Der Prozess wird von einem Lenkungsausschuss und einem hochrangigen wissenschaftlichen Ausschuss unterstützt. Es ist ein einzigartiger Prozess in der europäischen Landschaft zur Förderung nachhaltiger Bewirtschaftungsmethoden für und durch Landwirte. Er nimmt die Entwicklung hin zu einer regenerativen Landwirtschaft vorweg, fördert die Innovation und zielt darauf ab, die wirtschaftliche und soziale Lebensfähigkeit der Agrarunternehmen im Einklang mit den europäischen Strate-

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gien zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft (GAP, Europäische Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, European Green Deal, Farm to Fork usw.) zu gewährleisten. AgriLife ist also ein Bündnis und ein anerkanntes Netzwerk, das auch alle politischen und operativen Kräfte der betroffenen Akteure (Zivilgesellschaft, Forschung, Unternehmen usw.) mobilisiert, die an der Umsetzung von Maßnahmen beteiligt sind, die sich positiv auf die Agrobiodiversität in Europa auswirken sollen. AgriLife ist darauf ausgerichtet, den agrarökologischen Zustand der europäischen Landwirtschaftsbetriebe zu bewerten und sie bei der Verbesserung ihrer Bewirtschaftungspraktiken in der Landwirtschaft zu unterstützen, wobei es sich um einen autonomen Prozess und eine autonome Überwachung handelt, auch wenn es durch das Wildlife Estates (WE) Label inspiriert ist.


Vor allem geht es darum, diejenigen zu ermutigen und auszuzeichnen, die durch ihr Engagement, ihre Bemühungen, ihre Strategien und Praktiken eine Vorreiterrolle einnehmen, wobei die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten und wissenschaftlich fundierte Methoden bestmöglich eingesetzt werden. Dieses Ziel bezieht sich dank der Messung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt auf verschiedene Arten der Landwirtschaft, von der konventionellen Landwirtschaft bis hin zu vielen anderen Formen. Die Vorteile eines gut strukturierten, biologisch reichhaltigen Bodens sind sowohl für die Produktionsqualität als auch für den Einsatz von Betriebsmitteln von großer Bedeutung und stellen zusammen mit der Wiederherstellung der Kleinfauna und einer besseren Bewirtschaftung des Lebensraums Schlüsselelemente für die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft dar. Das AgriLife-Gütesiegel ist daher eine Ermutigung und Anerkennung, aber auch ein Kommunikationsinstrument für alle Akteure, seien es Lieferanten, Händler oder Verwalter von öffentlichen

oder europäischen Zuschüssen. Die Teilnahme an AgriLife erfordert eine persönliche Investition des Landwirts, ist aber eine relativ einfache Möglichkeit, die Auswirkungen der eigenen Entscheidungen, Praktiken und Ergebnisse auf dem eigenen Betrieb besser zu erkennen. Es erleichtert die Identifizierung von Bereichen oder Aspekten, in denen die Bewirtschaftungsmethoden verbessert werden könnten. Sie wird in diesem Zusammenhang als “Enthüller” fungieren. Da AgriLife auf einem soliden wissenschaftlichen Kriterium basiert, wird es von den neuesten Forschungsergebnissen und Informationen über neue Technologien und Praktiken profitieren, wodurch seinen Mitgliedern ein gewisser Wissens- und Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Landwirten verschafft wird. Wenn Sie Landwirt sind und Interesse haben, an der ersten Phase des Pilotprojekts teilzunehmen, wenden Sie sich bitte an Alain Scriban (alain.scriban@elo.org), Vorsitzender des AgriLife-Lenkungsausschusses, oder an Delphine Dupeux, Koordinatorin (delphine.dupeux@elo.org).

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INTERNATIONALES JOURNALISMUS-SYMPOSIUM – ERHALTUNG UND NACHHALTIGE NUTZUNG VON WILDTIERRESSOURCEN 8.– 9. JUNI 2022, ESTLAND

Nach einigen herausfordernden Flugplänen kam eine Gruppe von Journalisten aus Italien, Deutschland, Estland, Rumänien, Tunesien, Finnland, dem Vereinigten Königreich und Kolumbien zu einem eintägigen Symposium in Tallinn, Estland, zusammen. Rob Yorke, der Moderator, forderte die Journalisten auf, sich als kritische Denker ohne Furcht und Bevorzugung mit Fragen des Naturschutzes und der nachhaltigen Nutzung von Wildtierressourcen zu befassen.

Mr. Marku Lamp, Deputy Chancellor of Ministry of Environment of Estonia

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frau Yoko Alender, Vorsitzende des Umweltausschusses im estnischen Parlament, Herrn Marku Lamp, stellvertretender Kanzler des estnischen Umweltministeriums, und Herrn Margus Puust, Präsident der Estnischen Jägervereinigung.

Mr. Margus Puust, President of Estonian Hunters Society

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Mrs Yoko Alender, Chairman of the Environment Committee at the Estonian Parliament


Die folgenden Präsentationen haben wie erwartet weitreichende, lebhafte Diskussionen angeregt.

Landes und das Fehlen von Gesetzen waren für diejenigen, die in Europa an Vorschriften und Regeln gewöhnt sind, eine Augenöffnung. Peep Mannil, ein Wissenschaftler der estnischen

Mabrouka Khedir, eine Reporterin aus Tunesien, sprach darüber, wie weit die tunesische Regierung von jeglicher Form des Umweltengagements entfernt ist. Dazu gehörte die Regulierung der Jagd – die in dem Land selbst keine große Rolle spielt – ebenso wie die Ausbeutung von Naturressourcen wie Holz. Sie erwähnte die Wiederansiedlung der Atlasgazelle und ein Projekt, das Kinder mit Umweltthemen in Berührung bringt. Vor allem die Instabilität des

Umweltbehörde, erläuterte uns, wie Daten über Großraubwild (Braunbär, Wolf, Luchs) in deren Management einfließen. Zwischen Landwirten, Jägern und Wildtierforschern herrschte eine positive, vertrauensvolle Beziehung – insbesondere bei der Bewertung von Entschädigungen für Schäden unter Berücksichtigung von Abhilfemaßnahmen wie Elektrozäunen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die „Überpopulation” dieser Raubtiere durch die

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Mensch-Wildtier-Konflikte zu größeren Problemen und Verlusten bei Großraubwild führte. Dr. John Linnell, ein interdisziplinärer Wissenschaftler, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Raubtier befasst, sprach von einer gegensätzlichen Situation, in der „harte ökologische Fakten wenig mit Managementfragen zu tun haben”. Die Medien müssen stärker dazu beitragen, dass Wissenschaftler – die als Menschen dargestellt werden – Fakten präsentieren können, anstatt von denjenigen verdrängt zu werden, die mit „falschen wissenschaftlichen” Meinungen hausieren gehen. Die Koexistenz von Großraubwild

und Mensch spielt fast die zweite Geige hinter dem schwer fassbaren Ziel, dass Menschen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen nebeneinander leben und einander im selben Raum tolerieren. Die Wölfe in Norwegen sind ein Beispiel für ein abgeschlossenes „böses Problem”, das teilweise durch eine aufgepeitschte Massenhysterie verursacht wird.

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Helena Arusoo, Umweltjournalistin aus Estland, berichtete über das Projekt im Jahr 2018, den Wolf zum Nationaltier des Landes zu er-

nennen. Nach einer öffentlichen Umfrage (bei der der Igel auf Platz 1 gewählt wurde) hielt man den Wolf (auf Estnisch „Hunt”) für das geeignete Tier, um den potenziell drohenden Konflikt in Teilen des Landes zu entschärfen. Der runde Tisch mit Schafzüchtern, Ökologen, Jägern, Geschichtenerzählern und anderen zeigte, wie wichtig es ist, die „richtigen Leute” zusammenzubringen, um ein Instrument zur Entschärfung ähnlicher Konflikte zu entwickeln. Es ging auch darum, die lokalen Medien dazu zu bewegen, bei der Erwähnung von

Wölfen in Berichten die richtigen (nicht anthropomorphen) Begriffe zu verwenden. Marc de Beaufort, ein Dokumentarfilmer, erläuterte, wie man vorhersehbare Narrativen über die Jagd umgestalten kann. In erster Linie geht es darum, herauszufinden, wer die Keile treibt und die Knöpfe bei den „heißen Themen“ drückt. Anhand von Beispielen aus Kolumbien zeigte er auf, wie man den privaten Sektor einbinden kann, um Veränderungen herbeizuführen. Sein Ziel war eine integrative Marke von „Naturschützern“, bei der die Jagd definiert ist, die Interessengruppen vielfältig sind, das Thema spezifisch ist und es nicht nur darum geht, „den Abzug zu betätigen“. Die Journalistengruppe berichtete dann auf der internationalen Konferenz des CIC mit dem Titel „Convene – Conserve – Communicate“ in Riga am 10. Juni in einer ausgedehnten 1,5-stündigen Sitzung. Rob Yorke gab einen Überblick über die Präsentationen und die anschließenden Diskussionen. Die Journalisten wurden aktiv dazu ermutigt, ihre persönliche Meinung zu den gewonnenen Erkennt-


nissen, den noch bestehenden Lücken und den anstehenden Herausforderungen zu äußern – sowohl vom Podium aus als auch durch Rotation auf der Bühne. Ein Schlüsselelement waren zahlreiche umherlaufende Mikrofone und ein strenger Moderator, der dafür sorgte, dass niemand dominierte und alle Stimmen gehört wurden. Eine der Schlussfolgerungen ist, dass es viele neue, kreative Wege gibt, um sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, wobei verschiedene Gruppen von Teilnehmern bereit sind, kritisches Denken einzubringen, um multidisziplinäre Überlegungen zu Jagd, Wildtiererhaltung, nachhaltiger Nutzung und Gemeinschaften zu unterstützen, die alle gemeinsam vorankommen wollen.

Das Internationale Journalismus-Symposium bringt Journalisten aus verschiedenen Bereichen (Umwelt, Wissenschaft, Jagd, Mainstream-Medien) zusammen, um bewährte Praktiken und Fragen zu diskutieren, mit denen der Berufsstand in der heutigen Welt konfrontiert ist. Die Teilnehmer erhalten außerdem einen Einblick in die laufende Arbeit des CIC und in den gesamten Themenbereich. Die Initiative des Journalismus-Symposiums war in den letzten Jahren sehr erfolgreich und hat zur Veröffentlichung

einer Reihe von Artikeln in prominenten Medienpublikationen über die Realitäten im Zusammenhang mit der Jagd und der nachhaltigen Nutzung geführt. Bei jeder Generalversammlung organisiert der CIC das Internationale Journalismus-Symposium – Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Wildtierressourcen. Bei diesen Veranstaltungen werden die auf der jeweiligen Generalversammlung behandelten Themen sowie die nachhaltigen Nutzungs- und Jagdaktivitäten im Gastland näher beleuchtet. 43


WILDLIFE WATCH Unser Netzwerk Obwohl zu Beginn dieses Jahres TES-Kurse geplant waren, mussten diese wegen des Konflikts in der Ukraine und der anhaltenden Pandemie auf spätere Termine verschoben werden. Ab Juli sind viele Kurse und Veranstaltungen in Planung, so dass uns eine arbeitsreiche Zeit bevorsteht! Mit mehr als 680 aktiven Bewertern im Netzwerk steigt die Zahl der in die Trophäenbewertungsdatenbank (TED) eingegebenen Trophäenbewertungen täglich weiter an. Wir sind allen, die in dieser schwierigen Zeit

Trophäen bewertet und ihre Einträge in die Datenbank eingegeben haben, sehr dankbar! Zu den bemerkenswerten Ereignissen seit dem letzten Wildlife Watch gehörte die 7. internationale Trophäenbewertung, die am 16. Februar im CIC-Verwaltungsbüro in Budakeszi, Ungarn, stattfand. Wir bedanken uns bei den drei Oberjuroren (STJ), die als Teil des Trophäenbewertungskomitees an dieser Veranstaltung teilgenommen haben: Alexandar Ceranic (SRB), Esa Hinkkanen (FI) und Norbert Bleier (HU).

Die STJs Aleksandar Ceranic, Norbert Bleier, Esa Hinkkanen und die Naturschutzbeauftragte Anett Turóczi bei der 7. internationalen Trophäenbewertung

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Die Bewertung fiel auch mit der internationalen ungarischen Ausstellung FeHoVa (Fischerei, Jagd und Waffen) zusammen, auf welcher der CIC die TES vorstellte. Imre Kovács (HU), ein zertifizierter CIC-Vermesser (CCM), hielt auf der Hauptbühne einen Vortrag über die Geschichte des TES, die technischen Details der Messung und die Verwendung der Daten in der Wissenschaft. Darüber hinaus wurde eine Rothirschtrophäe des CIC-Präsidenten Dr. Philipp Harmer im Rahmen einer Live-Demonstration für die Teilnehmer vermessen – wir freuen uns, dass das Exemplar am Ende mit einer CIC-Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Imre Kovács und Anett Turóczi auf der FeHoVa

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Aleksandar Ceranic und Esa Hinkkanen bei der Bewertung des oberen Stangenumfangs einer Rotwildtrophäe / Quelle: Nimród Vadászújság

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The TES in numbers: Active CCMs/STJs: 621+64 Countries in the TES: 33 Measurements in the TED: 30,541

The TEB strongly encourages all hunters to have their trophies evaluated by a CCM in order to enhance research possibilities and encourage a more wholesome approach to the evaluation, regardless of the trophy’s potential to reach a medal limit.

Dr. Philipp Harmer (Präsident des CIC) und Tamás Marghescu (Generaldirektor des CIC) mit der Goldmedaillen-Trophäe des Präsidenten / Quelle: Nimród Vadászújság

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Wie sehen Sie die Trophäenbewertung in Ihrem Heimatland, Estland? In Estland haben wir die Bewertung von Trophäen beibehalten. Zurzeit findet alle zwei Jahre eine Trophäenausstellung statt, bei der wir etwa 2.000 Trophäen vermessen. Etwa 1.500 davon sind gut genug, um eine Medaille zu erhalten. Außerdem geben wir den Jägern ein Feedback. Wir wollen jedoch ein System einführen, bei dem das Alter der Tiere während der Trophäenvermessung geschätzt wird.

IM RAMPENLICHT Andres Lillemäe Estland 2013-STJ-013 Sie sind jetzt seit drei Jahren Co-Vorsitzender des Trophäenbewertungsausschusses. Wie sehen Sie die Trophäenbewertung auf der ganzen Welt? Welche Rolle spielt sie im Wildtiermanagement? Die Vermessung von Trophäen sollte im Wesentlichen die Sammlung von wissenschaftlichem Material sein. Bei der Evaluierung sollten die Jäger das Alter des Tieres beurteilen, ob es zur richtigen Zeit gejagt wurde und so weiter. Anhand dieser Informationen können verschiedene Jahre sowie die Populationen in verschiedenen Ländern miteinander verglichen werden, um einen Überblick darüber zu erhalten, ob die Populationen zunehmen oder abnehmen. Auf dieser Grundlage ist es möglich, selektive Abschüsse in der richtigen Weise durchzuführen.

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Heutzutage interessieren sich immer mehr junge Jäger für die Trophäenvermessung. Wie können wir als Lehrer die jüngere Generation dazu ermutigen, sich stärker an der Trophäenbewertung zu beteiligen? In Estland haben wir etwa zehn junge Jäger, die in Zukunft Trophäen vermessen wollen, und die wir ermutigen, sich ausbilden zu lassen. Wir möchten, dass die Trophäenvermessung zu den Grundprinzipien der Jägerausbildung gehört. Damit wären die Jäger auch in der Lage, den ungefähren Wert von Trophäen vor dem Abschuss selbst zu schätzen. Mit der Einführung der Online-Datenbank für Trophäenvermessungen im Jahr 2016 verfügen wir nun über eine riesige Sammlung von Informationen über Trophäen aus aller Welt. Wenn Sie eine Forschungsarbeit vorschlagen könnten, welche die Daten in der TED nutzt, wie würde diese aussehen? Beim Hochladen von Trophäen in die Datenbank gibt es derzeit keine Zeitleiste. Als ich eine vergleichende Grafik auf der


Grundlage von Ausstellungsdaten zwischen 1937 und 2000 erstellte, zeigte sich, dass der Wert von Trophäen von Pflanzenfressern nach der Verbreitung des selektiven Abschusses anstieg. Ein ähnliches Diagramm für Fleischfresser zeigt, dass der Wert ihrer Trophäen ebenfalls durch den selektiven Abschuss gestiegen ist. Das Hochladen von Tabellen allein liefert keine vergleichbaren Ergebnisse. Es sollte möglich sein, Zeitleisten zu erstellen, nach Ländern zu sortieren und zu sehen, wie – und in welchem Ausmaß – sich die Werte verändert haben. Auf diese Weise wäre die Datenbank in der Lage, einen genauen Blick auf das große Ganze zu werfen. Wie könnte man Ihrer Meinung nach das Trophäenmesssystem sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene verbessern? Sehen Sie irgendwelche Schwachstellen darin?

Alle Trophäen sollten verplichtend vermessen und bewertet werden. Dann wüsste jeder Jäger, dass er die Trophäe zur Bewertung abgeben muss, wenn er etwas erlegt hat. Wir bräuchten auch mehr Leute, um die Trophäen zu bewerten, aber ich glaube nicht, dass der Mangel an Experten ein Problem wäre. Die Länder sollten Vorschriften erlassen, die sicherstellen, dass das Alter anhand der Kieferknochen geschätzt wird – dies würde auch für Ausstellungen gelten. Im Rahmen der Grundausbildung von Jägern sollten diese über die Normen des selektiven Jagens unterrichtet werden. Sie sollten dann diese Grundsätze anwenden und anhand von Vermessungen beurteilen, ob sie den Schuss hätten abgeben sollen. Vor dem Schießen ist es wichtig, eine multifaktorielle Perspektive einzunehmen; zu wissen, dass ein Tier nicht einfach nur ein Tier ist. So können junge Tiere heranwachsen, schwache und kranke Tiere zuerst bejagt werden und so weiter.

Kennen Sie ein Mitglied des STJ/CCM-Netzwerks, das im Rampenlicht stehen sollte? Möchten Sie, dass Ihre Veranstaltung in unserer Veranstaltungsbereich hervorgehoben wird? Bitte senden Sie STJ/CCM-Nominierungen/ Veranstaltungsdetails an a.turoczi@cic-wildlife.org „Like” uns auf Facebook für regelmäßige Updates außerhalb des CIC-Magazins! (https:// www.facebook.com/cictes)

Wenn Sie Fragen zu den obigen Informationen oder zum CIC TES im Allgemeinen haben, kontaktieren Sie bitte Anett Turóczi, CIC Conservation Officer, unter a.turoczi@cic-wildlife.org.

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FEIER Globale Initiativen zur Unterstützung der Erhaltung der biologischen Vielfalt Jedes Jahr unterstützt der CIC seine Partner bei der Förderung verschiedener Initiativen, die für unsere gemeinsame Vision der Erhaltung der biologischen Vielfalt von Bedeutung sind. Hier ein Überblick über einige der Aktivitäten seit Beginn dieses Jahres. WELTTAG DER FEUCHTGEBIETE (WWD) 2. FEBRUAR 2022 Der WWD ist eine jährliche Kampagne, die das Bewusstsein für die Bedeutung von Feuchtgebieten schärfen soll. Jäger spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung, Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Feuchtgebieten auf der ganzen Welt. Als engagierte Akteure im Wasservogelschutz ist es ihnen ein Anliegen, dafür zu sorgen, dass die Wasservogelpopulationen und ihre Lebensräume (einschließlich der Feuchtgebiete) gesund bleiben. Beispiele dafür, wie Jäger zur Erhaltung von Feuchtgebieten beitragen, sind die Schaffung von Nistplätzen für Vögel und die Kontrolle der Anzahl invasiver Raubtiere.

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UN-WELTNATURSCHUTZTAG (WWD) 3. MÄRZ 2022 Der UN WWD soll das Bewusstsein für die wildlebenden Tiere und Pflanzen der Welt schärfen. In diesem Jahr stand die Initiative unter dem Motto „Wiederherstellung von Schlüsselarten für die Wiederherstellung von Ökosystemen”. Ziel war es, den Erhaltungszustand kritisch bedrohter Arten hervorzuheben, um neue Anstrengungen zur Erhaltung dieser Arten, zur Wiederherstellung ihrer Lebensräume und zur Förderung ihrer nachhaltigen Nutzung anzustoßen. Im Rahmen des UN WWD förderte der

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CIC auch die WWF-Kampagne #WORLDWITHOUTNATURE, bei der internationale Organisationen einen Tag lang Hinweise auf Wildtiere aus ihren Logos entfernten, um auf den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt hinzuweisen. Darüber hinaus nahm der CIC in Wien, Österreich, an einer Pressekonferenz teil, die im Rahmen des Tages zum Thema Wildtierkriminalität organisiert wurde. Gastgeber waren das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), das Naturhistorische Museum Wien (NHM Wien), das österreichische Bundesministerium für Finanzen und der Tiergarten Schönbrunn.


WELT-ZUGVOGELTAG (WMBD) 14. MAI 2022 Der alle zwei Jahre stattfindende WMBD ist eine Veranstaltung, die auf die Notwendigkeit der Erhaltung wandernder Wasservögel aufmerksam macht. Das diesjährige Thema machte auf die Auswirkungen der Lichtverschmutzung aufmerksam. 7,5% der Seevogelarten werden von künstlichem Licht angezogen und derart verwirrt, dass sie sich verletzen oder am Boden bleiben und nicht mehr weiterfliegen. Angeregt durch dieses Thema forderte der CIC seine Freunde und Mitglieder auf, die Lichtmenge zu begrenzen, die sie beim Besuch von Küstengebieten erzeugen, sei es bei der Wasservogeljagd oder bei einem einfachen Strandbesuch.

INTERNATIONALER TAG FÜR DIE BIOLOGISCHE VIELFALT 22. MAI 2022 Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt ist ein Aufruf zu Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. In dem Bemühen, Unterstützung für den Globale Rahmen für biologische Vielfalt für die Zeit nach 2020 zu gewinnen, wurde „Eine gemeinsame Zukunft für alles Leben aufbauen”als Motto für die Feierlichkeiten vorgeschlagen. Der CIC förderte die Kampagne „Connecting the Dots” als Teil der Veranstaltung, in der die verschiedenen Auswirkungen der biologischen Vielfalt auf unser tägliches Leben aufgezeigt wurden. Im Mittelpunkt stand das Thema Ernährungssicherheit, wobei die Menschen dazu ermutigt wurden, sich abwechslungsreich zu ernähren – auch mit Wildbret –, um so die Ernährungssicherheit und die biologische Vielfalt zu unterstützen.

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ANKÜNDIGUNGEN One Health, die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen und IPLCs: Eine neue Ära für den CIC Im Rahmen der 68. Generalversammlung hat der CIC seine neue Satzung angenommen und damit eine neue Ära für die Organisation und die Welt des Naturschutzes eingeläutet.

Aus diesem Grund hat sich der CIC im Rahmen der neuen CIC-Satzung verpflichtet, an den folgenden drei Arbeitsbereichen und Themen zu arbeiten.

In der Vergangenheit hat sich der CIC stets für die biologische Vielfalt eingesetzt, indem er deren Erhaltung durch nachhaltige Nutzung unterstützte.

• „One Health” • UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen • Indigene Völker und lokale Gemeinschaften (IPLCs)

Durch die Unterstützung der Bedürfnisse der Jagd und des Nutzens, den sie für die Gesellschaft als Ganzes bringt, konnte die Organisation zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensbedingungen in allen Regionen der Welt beitragen. In den letzten Jahren hat jedoch das Ausmaß der globalen Probleme der nachhaltigen Entwicklung – nicht nur im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt – dazu geführt, dass neue, vielschichtige Ansätze erforderlich sind, wenn wir eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft aufbauen wollen. 54

Durch die Aufnahme dieser Elemente in die Kernaufgaben des CIC haben wir uns verpflichtet, in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Personen, Organisationen und Einrichtungen auf eine neue Zukunft hinzuarbeiten. „One Health”, die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen und IPLCs werden in Zukunft tief in alle Elemente der Arbeit des CIC eingebettet sein. Um Ihnen einen Einblick in das zu geben, was wir vorhaben, haben wir im Folgenden Zusammenfassungen zu diesen drei Themen zusammengestellt.


“One Health” „One Health” ist ein integrierter, vereinheitlichender Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen nachhaltig auszugleichen und zu optimieren. Dabei wird anerkannt, dass die Gesundheit von Menschen, Hausund Wildtieren, Pflanzen und der weiteren Umwelt eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Das Auftreten von Zoonosen und deren Auswirkungen auf die Welt, wie COVID-19 zeigt, ist ein

UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ist eine Initiative, die von 2021 bis 2030 läuft und darauf abzielt, die Verschlechterung der Ökosysteme auf allen Kontinenten und in allen Ozeanen zu verhindern, aufzuhalten und umzukehren. Wenn wir uns um die Gesundheit der Ökosysteme kümmern, tra-

Indigene Völker und lokale Gemeinschaften (IPLCs) Wir werden uns zunehmend der Bedeutung des Wissens indigener und lokaler Gemeinschaften für die Erhaltung der biologischen Vielfalt bewusst. Indigene Völker und lokale Gemeinschaften leben nicht nur inmitten natürlicher Ressourcen und nutzen diese nachhaltig, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern sie sind auch an vorderster Front für den

krasses Beispiel dafür. Vor diesem Hintergrund wird der CIC versuchen, mehrere Sektoren und Gemeinschaften zu mobilisieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die dringlichsten Probleme der nachhaltigen Entwicklung auf eine rationale und effektive Weise anzugehen.

gen wir auch dazu bei, die Armut zu beenden, den Klimawandel zu bekämpfen und ein Massenaussterben zu verhindern. Jäger engagieren sich bereits für die Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Ökosystemen. Diese Bemühungen müssen zur Unterstützung der UN-Dekade noch verstärkt werden. Das CIC-Wildfotografie-Wettbewerb 2022 wurde bereits zur Unterstützung der Initiative ausgeschrieben, um das Bewusstsein und die Unterstützung für laufende Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu fördern.

Schutz und die Wiederherstellung unserer natürlichen Lebensräume verantwortlich. Umweltkonventionen wie das CBD und die IUCN haben dies erkannt und legen nun in ihren Werten und Aktivitäten einen größeren Schwerpunkt auf IPLCs. In den letzten Jahren hat sich der CIC dafür eingesetzt, den IPLCs eine Stimme zu geben, ihr Recht auf nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen zu unterstützen und gleichzeitig ihre Einbeziehung in alle Ebenen der umweltpolitischen Entscheidungsfindung zu erleichtern. 55


Verbot von Blei in Munition in Frage gestellt, nachdem der Europäische Ombudsmann Beweise für Administrationsfehler gefunden hat Der Europäische Ombudsmann hat einen Fehler in der Verwaltungstätigkeit festgestellt, als er die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) untersucht hatte. Diese hatte es verabsäumt, Informationen zum Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) für ein Verbot von Blei in Munition rechtzeitig zu verbreiten. Der Missstand wurde auf die mangelnde Kooperation von ESFA zurückgeführt, FACE (European Federation for Hunting and Conservation) bei der Anforderung von Informationen zu unterstützen, die einen wesentlichen Teil der aktuellen Position der ECHA zu dem fraglichen Verbot darstellen. FACE hatte die relevanten Dokumente von der ESFA angefordert, um deren Inhalt zu untersuchen, während die ECHA eine Konsultation zu ihrem Vorschlag durchführte. Die siebenmonatige Verzögerung bei der Bereitstellung der Informationen bedeutete jedoch, dass die Konsultation für die Öffentlichkeit geschlossen wurde, sobald FACE die Materialien erhalten hatte.

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FACE stellte fest, dass in der Zwischenzeit mehrere Probleme in den Dokumenten aufgetaucht waren, so dass sie nicht in der Lage waren, die ECHA während des Konsultationszeitraums auf diese aufmerksam zu machen. Der Europäische Ombudsmann stellte fest, dass diese Art von Informationsanfragen normalerweise innerhalb von 15 Tagen, in Ausnahmefällen innerhalb von 30 Tagen, bearbeitet werden sollten. In Anbetracht des Ablaufs kam der Ombudsmann zu dem Schluss, dass „verzögerter Zugang verweigerter Zugang ist”. In Anbetracht dieser Informationen sollte die ECHA die Wiederaufnahme ihrer öffentlichen Konsultation zum Verbot von Blei in Munition in Erwägung ziehen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die europäischen Institutionen ein faires, gültiges und strenges Gesetzgebungsverfahren aufrechterhalten, welches die ECHA in der gegenwärtigen Situation möglicherweise nicht einhalten kann.


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Neue Delegationsleiter des CIC THIERRY DE LORIOL (Schweiz) Thierry de Loriol wurde in Venezuela geboren, wuchs in Nigeria auf und besuchte die Schulen in London, Paris und Lausanne. Nach dem Abschluss des Jurastudiums in Genf war er 15 Jahre lang im Investmentbanking in Zürich, London, Frankfurt und schließlich in Tokio tätig. Vor 20 Jahren kehrte er in die Schweiz zurück und konzentrierte sich auf den Private-Banking-Sektor und dessen Konsolidierung, wobei er die Umstrukturierung mehrerer Privatbanken und Vermögensverwalter leitete. Thierry lebt heute auf dem Landgut seiner Familie in der Nähe seiner Heimatstadt Genf. Als passionierter Jäger und Naturschützer bejjagt Thierry gerne Niederwild (vor allem Rebhuhn und Waldschnepfe), aber auch Hochwild wie Schwarz-, Reh-, Rotwild, Gams und gelegentlich Steinwild in ganz Europa und auch in seinem Heimatland.

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ZOLTÁN KOVÁCS (Ungarn) Zoltán Kovács ist der Staatssekretär für internationale Kommunikation und Beziehungen der ungarischen Regierung. Er hat auch zahlreiche andere hochrangige Positionen in der Regierung bekleidet, darunter die des Regierungssprechers im Kabinett des Premierministers sowie zwei weitere Positionen als Staatssekretär. Sowohl beruflich als auch privat engagiert sich Zoltán Kovács stark für die Jagd und die nachhaltige Nutzung. Er war der Regierungsbeauftragte für die Internationale Ausstellung „One with Nature” in Ungarn, die 2021 die internationale Büh-

ne der Jagd und des Naturschutzes nach Budapest brachte. Er ist auch mit der laufenden Arbeit des CIC vertraut, da er bei den letzten zwei Generalversammlungen des CIC (Budapest und Riga) Ansprachen hielt und Sitzungen moderierte.

MICHAEL CASSIDY (USA) Michael Cassidy ist ein lebenslanger Vertriebs- und Content-Manager, der im Laufe seiner Karriere in der Verlagsbranche viele Jahre mit der Förderung einer Vielzahl von Mediengütern verbracht hat - einschließlich Internet, Print und Fernsehen. Zurzeit arbeitet er bei der Outdoor Sportsman Group (OSG) und ist dort als Herausgeber der Zeitschriften Game & Fish und In-Fisherman tätig. Bevor er zu OSG kam, hatte er außerdem Führungspositionen bei F&W Media (Deer & Deer Hunting, Gun Digest, Modern Shooter, Destination Whitetail) und Scout.com (North American Hunter und North American Fisherman) inne. Neben seiner Tätigkeit als Vertreter der Vereinigten Staaten im CIC sitzt er im Vorstand der Recreational Boating and Fishing Foundation und des Bonefish Tarpon Trust and Wildlife Forever. Er ist Mitglied auf Lebenszeit in mehreren Organisationen, mit denen der CIC zusammenarbeitet oder verbunden ist, darunter der Dallas Safari Club und der Safari Club International. 59


Der CIC begrüßt einen neuen stellvertretenden Generaldirektor und einen Marketingbeauftragten Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass Sebastian Winkler – ein Deutscher, Mexikaner, Franzose und Schweizer, der in Afrika aufgewachsen ist – dem CIC als neuer stellvertretender Generaldirektor beigetreten ist. Diese Nachricht folgt auf die Entscheidung des scheidenden stellvertretenden Generaldirektors, Mark Ryan, nach dreieinhalb Jahren in dieser Position zurückzutreten. Wir danken ihm für seine langjährige Tätigkeit und wünschen ihm alles Gute für seine zukünftigen Unternehmungen in Neuseeland. Sebastian Winkler verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als Vermittler für die Vereinten Nationen, zahlreiche Regierungen, die Privatwirtschaft und den NGO-Sektor. Im Laufe seiner Karriere hat er mit Organisationen und Konventionen zusammengearbeitet, die eng mit den Aktivitäten des CIC verbunden sind, darunter IUCN und UNEP. Er ist eine international anerkannte Führungspersönlichkeit in der Umweltpolitik und -diplomatie und verfügt über Fachwissen in den Bereichen biologische Vielfalt, regenerative Landwirtschaft, Nachhaltigkeitsmetriken, freiwillige Zertifizierungsstandards, Umweltökonomie, Klimawandel und Ressourcenmobilisierung. 60

Darüber hinaus hat Sebastian ein ausgeprägtes Interesse an Fragen der Jagd und der nachhaltigen Nutzung, da er bereits im Alter von acht Jahren auf einem Jagdausflug mit den Baka-Pygmäen in Kamerun mit der Jagd in Berührung kam. Diese Ernennung wäre auch nicht sein erster Kontakt mit dem CIC. Im Jahr 2017 war er bei der 64. Generalversammlung in Montreux anwesend, wo er die Podiumsdiskussion „Was ist Ihr Problem mit der Jagd?” moderierte. Zusätzlich zu diesen spannenden Neuigkeiten möchten wir die Gelegenheit nutzen, um die Einstellung von Arno Wimpffen bekannt zu geben, der als Berater im CIC-Verwaltungsbüro arbeiten wird. Arno Wimpffen kommt aus der Forstwirtschaft und dem internationalen Management. Er ist seit 37 Jahren Jäger und mit der Verwaltung eines Landguts einschließlich der dort stattfindenden Jagdaktivitäten befasst. Darüber hinaus hat er Erfahrungen in Brüssel gesammelt, wo er für mehrere europäische Institutionen gearbeitet hat. Der CIC heißt Sebastian und Arno herzlich in seinem Team willkommen. Wir sind gespannt, wohin diese neue Richtung für den CIC und seine internationalen Mitglieder führen wird.


Der CIC und der Internationale St. Hubertus-Orden verpflichten sich, ihre Beziehungen zu verstärken

Dr. Philipp Harmer, Präsident des CIC (links) und István von Habsburg-Lothringen, „Großmeister“ des Internationalen St. Hubertus-Ordens (rechts) Am 30. April 2022 nahm der Präsident des CIC, Dr. Philipp Harmer, an einem Treffen des Internationalen St. Hubertus-Ordens in Kremsmünster, Österreich, teil, um die Arbeit des CIC vorzustellen und die neue Beziehung zwischen den beiden Organisationen zu feiern. Der Internationale St.-Hubertus-Orden ist eine weltweite Organisation und ein Ritterorden von Jägern und Naturschützern, der sich für die Förderung der Jagdethik und -praxis einsetzt. Die Organisation ist vor kurzem dem CIC-Netzwerk als internationales NGO-Mitglied beigetreten.

und der nachhaltigen Nutzung in der heutigen Welt.

Am Abend des 29. April gab der CIC-Präsident im Namen des CIC einen Empfang für die Teilnehmer in seinem Haus in Feyregg, Österreich, an dem etwa 30 Personen teilnahmen. Bei der offiziellen Sitzung am nächsten Tag wurden mehrere Grundsatzreden in der sehr passenden Umgebung des Stifts Kremsmünster gehalten, einem Kloster, das erstmals 777 n. Chr. errichtet wurde. In seiner Rede würdigte und lobte Dr. Harmer den Internationalen St.-Hubertus-Orden dafür, dass er internationales NGO-Mitglied des CIC geworden ist, und bekundete seine Absicht, eine enge Beziehung zwischen den beiden Organisationen aufzubauen. Im Anschluss daran erläuterte er die Arbeit des CIC im Umgang mit den Bedrohungen der Jagd

István von Habsburg-Lothringen, der „Großmeister“ des Internationalen St.-Hubertus-Ordens, schloss sich in seiner Rede den Worten des CIC-Präsidenten an und betonte, dass er auch in Zukunft mit dem CIC zusammenarbeiten und Ideen austauschen wolle. Insbesondere die USA wurden als Zielgebiet für gemeinsame Aktivitäten genannt, da der Internationale St.-Hubertus-Orden dort stark vertreten ist und der CIC über eine wachsende und einflussreiche Delegation in den USA verfügt. Der CIC dankt dem Internationalen St.-Hubertus-Orden erneut für seine Mitgliedschaft im CIC. Da beide Organisationen für ihre umfangreichen und sachkundigen Netzwerke bekannt sind, hat die neue Beziehung das Potenzial, in naher Zukunft zu interessanten Initiativen zu führen.

Er wies insbesondere auf den Einfluss internationaler Kampagnen hin, die sich an die Vereinten Nationen und die Europäische Kommission richten. In den letzten Jahren haben solche Kampagnen oft die Aufmerksamkeit der Medien und der politischen Entscheidungsträger auf sich gezogen, obwohl sie oft eher auf Emotionen und Gefühlen als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über Wildtiere beruhten.

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WEIBLICH. ELEGANT. SCHÖN. Die Taufe der K-20 Victoria, nach dem Namen der römischen Siegesgöttin, kommt nicht von ungefähr. Dank ihrem speziell für die weibliche Anatomie geformten Schaft verspricht sie ihren Besitzerinnen intuitiveres Zielen und perfekteres Treffen.

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krieghoff.de


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