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In der Wahrheit?

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Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis

Der Opal Als Zusage Der Gnade Gottes

So wie der Opal »hundert schöne Farben spielte«, so lässt er vielfältige Wahrnehmungen der Fülle göttlicher Gnade zu. Die Wahrnehmenden empfangen nicht nur Teilmomente der Gnade Gottes, sondern jeweils das Ganze in einer je besonderen »Spielart«, jedenfalls genug, um der Liebe des Vaters, die sich in dieser Fülle kund tut, gewiss zu sein.

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Die verschiedenen Religionen werden damit nicht vereinheitlicht, sondern vielmehr herausgefordert in je besonderer Perspektive, unter je besonderen geschichtlichen Bedingungen die ihnen zu Teil gewordene Liebe anzunehmen und aus diesem Glauben heraus Liebe zu üben.

Johannes von Lüpke, Theologe

Das geht ja MERKwürdig einfach.

NATHAN DER WEISE

1. Verschaffen Sie sich Informationen über den Inhalt des Stücks »Nathan der Weise*« und deuten Sie die Ringparabel.

2. Überlegen Sie, was geschieht, wenn alle drei Erben ihren Ring voller Vertrauen auf seine »geheime Kraft« tragen. Entwerfen Sie eine Fortsetzung der Ringparabel.

3. Erklären Sie die Deutung der Ringparabel im Text Lüpkes oben rechts.

4. Deuten Sie die Aussageabsicht der Schlussszene im Foto oben. Beachten Sie dabei auch die Entscheidung der Regisseurin, Nathan nicht in die Umarmung einzubeziehen.

Info

DER SOG. FRAGMENTENSTREIT (1774 –1778)

• G. E. Lessings* »Nathan der Weise*« ist Teil einer heftigen Auseinandersetzung u. a. mit dem Hamburger Hauptpastor J. M. Goeze, einem Vertreter der sog. lutherischen Orthodoxie*. Vorausgegangen war eine anonyme Veröffentlichung der »Fragmente eines Ungenannten« durch Lessing, deren Ver fasser der verstorbene Orientalistikprofessor Samuel Reimarus* war. Als Deist* und Aufklärer* übte dieser darin radikale Kritik am Gedanken der Verbalinspiration* und der Buchstabengläubigkeit z. B. in Bezug auf biblische Wundererzählungen oder an der Darstellung Jesu als Sohn Gottes. Er bestritt auch den exklusiven Wahrheitsanspruch des Christentums. Bibel und Christentum seien nur zufällige Formen einer an sich richtigen und ewigen, weil natürlichen Religion. (Vgl. S. 32 f.)

• Lessing war der Meinung, dass man eine solche Position öffentlich diskutieren müsse, auch wenn er selbst sie nicht ganz teilte. Auf die schroff ablehnende, autoritäre Haltung der Amtskirche, die Lessing ein Veröffentlichungsverbot in Sachen Religion auferlegte, antwortete Lessing schließlich mit seinem »Nathan der Weise«.

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