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Sinneswahrnehmung und Gedächtnis

Wir können uns jedoch heutzutage bewusst werden, dass jede Sinneswahrnehmung eine meist unbewusste Kombination von Denken und Inputs der Sinne ist. Dann sind wir uns bewusst, dass zwei Wege beteiligt sind. Wir müssen uns nun den Weg von oben – das Denken – bewusster als üblich machen, damit wir dies als Tatsache erleben.

Bei der Computertechnik ist es offensichtlich, dass eine Kamera ohne entsprechendes Computerprogramm auf dem Bildschirm keinen Film erscheinen lassen kann. Ohne das Denken des Programmierers geht es nicht!

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Ebenso können wir bemerken, dass wir ohne gedankliche Einordnung unserer Sinneseindrücke nichts wahrnehmen oder wenn wir etwas wahrnehmen, sogar erschrecken können.

BEISPIEL: Wenn wir im Dunkeln im Trockenraum die feuchte Wäsche streifen, erschrecken wir nicht, wenn wir die Begriffe «Trockenraum», «feuchte Wäsche» usw. durch unser Denken «schöpfen». Durch unsere Ich-Tätigkeit des Denkens tauchen in unserer Seele die helfenden Begriffe auf, damit wir nicht mehr erschrecken.

Wenn wir unser Bewusstsein aufgehellt haben, indem wir beginnen unsere Seele zu reinigen, erleben und durchschauen wir, dass der Weg von oben auch in der Sinneswahrnehmung steckt.

Das Denken, das auch ein Fühlen und Wollen ist – unsere IchTätigkeit – ist der Weg von oben. Nun werden wir nicht mehr manipuliert, weil unser Denken rein ist.

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Um den Weg von oben ohne Gefahr beschreiten zu können, müssen wir unsere Seele reinigen und so zum Geist gelangen.

Karma und Reinkarnation

Die Reinigung der Seele braucht mehr als ein Leben. Dass dies möglich wird, gibt es das Gesetz der Reinkarnation des individuellen Geistes. Beim neuen Leben auf der Erde heisst der Mensch anders, hat eventuell ein anderes Geschlecht, besitzt mehr oder weniger usw.

Das Ich des Menschen oder sein Kern – sein Delta – ist jedoch bei jeder Verkörperung dasselbe!

Das Gesetz des Karmas gilt in jedem Leben. Es dient der Entwicklung jedes Menschen.

Je nach Aufmerksamkeitsgrad betrachtet der Mensch die Welt anders. Seine Selbsterkenntnis ist tiefgründig oder oberflächlich.

Deshalb hängt das Schicksal oder Karma des Menschen in starkem Mass von seinen Wahrnehmungen ab.

Wenn der Mensch offen für die Zukunft ist und nicht nur auf die Geschehnisse der Vergangenheit blickt, ist er im über-religiösen Sinn christlich. Er hat sich ein zeitgemässes Bewusstsein errungen. Denn Christus sagt: «Siehe, ich mache alles neu!».

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Das Ich als geistiger Kern kann sich seines Körpers als Instrument bedienen. Man spricht von diesem heute als System. Der Geist hat sich in der Materie sein Ebenbild als System geschaffen. Wenn man das System materiell erforscht, kann man auch wissenschaftliche Aussagen über den Geist machen, wenn man Aufmerksamkeitsmeditationen pflegt.

Das Ultra-Kurzzeitgedächtnis oder die Gegenwartserinnerung setzt der Mensch unbewusst bis hell-bewusst ein, um etwas wahrzunehmen. Im Jetzt ist man nicht von Vorurteilen beeinflusst. Die anderen Gedächtnisarten halten die Vergangenheit fest:

– Kurzzeit-Gedächtnis

– Mittelzeit-Gedächtnis

– Langzeit-Gedächtnis

Unser Sinnes-Nerven-System als Instrument des Geistes (Ich) mit seinen 12 Sinnen nimmt die Welt im Körper wahr. So spielt unser Ich (Geist) mit seinem Körper (Materie) zusammen.

Wenn wir aufmerksam im Körper leben, können wir Folgendes erleben und mit dem Denken im Jetzt durchdringen: Unser Körper ist ein Instrument unseres Geistes. Wir leben mehrere Male auf der Erde. Wir sprechen von der Reinkarnation des individuellen Ich-Geistes. Ein Ich kann nur als Mensch wiedergeboren werden. Dies ist nötig, da wir in einem Leben unseres Ich-Kerns unser Bewusstsein nicht so weit entwickelt haben, wie es nötig wäre, um unser Schicksal mit Hilfe von anderen Menschen und geistigen Wesen zu lösen.

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ANWENDUNGEN FÜR ERZIEHER, LEHRPERSONEN UND FÜR DICH

Wir können mit Achtung erleben, dass jedes Kind sein Schicksal hat. Damit es sein Schicksal gut ausleben kann, braucht es einen Körper, der Abbild seines Ich-Geists ist. Dabei können wir mithelfen.

BLOG POST SINNESWAHRNEHMUNG UND GEDÄCHTNIS

Veröffentlicht am 19. Januar 2020

System und Ich oder Körper und Geist

Das Ich als geistiger Kern kann sich hell-bewusst seines Systems auf der Erde bedienen. Die Voraussetzung ist: Der Mensch muss aufwachen und sich seines geistigen Wesens hell-bewusst werden.

Wenn man sich hell-bewusst seines Systems bedient, wird es in den von mir oder von meinem Ich geprägten Körper verwandelt.

Man kann dann seinen Körper nicht mehr als System bezeichnen und die persönliche Verantwortung auf ein abstraktes Wort – das System – abschieben.

Das System wird zum persönlichen Körper. Ich bin mir bewusst, dass ich aus Geist und Körper bestehe. Meine Seele

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verbindet den Geist mit dem Körper. Sie ist schon etwas geläutert, wenn der Mensch sich dieser Tatsache bewusst wird.

Das Sinnes-Nervensystem

Die Sinne gehören zum Sinnes-Nervensystem. Rudolf Steiner sprach schon vor über hundert Jahren vom Nerven-Sinnes-System, weil jeder Sinn über die Nerven mit dem Gehirn verbunden ist. Die sinnliche Wahrnehmung auf der Erde ist nur mit den Sinnen möglich.

Wenn der Mensch wahrnimmt, setzt er seine Sinne aufmerksam ein. Er lebt im Jetzt.

Wenn er nur seine Sinne öffnet, aber mit seinem Bewusstsein nicht hellwach ist, nimmt er Eindrücke von der Welt auf, weiss aber nie genau, was den Tatsachen entspricht und wann er von Illusionen vernebelt wird.

Nur wenn der Mensch aufmerksam sein Ultra-Kurzzeit-

Gedächtnis oder seinen modernsten Hirnteil – das aufmerksame Gehirn oder den Stirnlappen – einsetzt, kann er von Sinneswahrnehmung oder Gegenwartserinnerung sprechen.

Normalerweise nimmt man kaum wahr, was ist. Man könnte eher von «Sinnes-Falschnehmung» sprechen. Man sieht, was einem genehm ist, was man gewohnt ist, aber nicht die Tatsachen.

Rudolf Steiner, der den Begriff «Gegenwartserinnerung» prägte, kann man heute so verstehen, dass jede Sinnes-

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