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Selber erkennen und erleben

In der physischen Welt kann sich der Mensch dank seines physischen Körpers weiterentwickeln, aufwachen und sich seiner als individuelles geistiges Ich-Wesen bewusst werden, das von Gott geschaffen wurde.

Die Ich-Kraft wirkt auf der Erde nur durch den

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individuellen, wachen Menschen im Jetzt.

Religiös gesprochen hat Gott oder der Vater nur eine Welt geschaffen. Die göttlichen Menschen wollen sie selbstverständlich untereinander

teilen. Sie sind als körperliche Menschen sozial.

Zwangssozialisation

Ohne Freiheit und Gleichheit spricht man von Zwangssozialisation. Man wird gezwungen, gleich und sozial zu sein. Man wird vom Staat dazu verpflichtet, sich an Zwangsmassnahmen zu halten. Der Ich-Mensch will dies aber eventuell nicht, weil er die Situation anders beurteilt.

Echte Freiheit, Gleichheit und Sozialität erfolgen nur freiwillig.

Der zentrierte Mensch

Sicherheit kann man nur mit hellem Bewusstsein, mit dem nicht manipulierten Denken, das auch ein nicht manipuliertes Fühlen und Wollen ist, in sich finden. Nur ein Mensch, der Vertrauen hat, mitfühlend und kreativ ist, lässt sich sein Bewusstsein durch Panik nicht

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trüben. Er ist nicht manipulierbar und fühlt sich trotz den Herausforderungen ruhig.

Der Mensch ist glücklich und ruht in sich selbst.

Dieses Ruhen ist der bewegliche «Zustand» des Seins als geistig waches Individuum.

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Damit wir unabhängig von Meinungen anderer werden, müssen wir zu 100 % innerlich aktiv werden. Es werden im Folgenden Übungen beschrieben, die das Denken, Fühlen und Wollen reinigen oder läutern.

Wir werden nun nicht mehr in unseren Gedanken, Gefühlen und Willensimpulsen manipuliert, ohne es zu realisieren.

Wir erleben, wenn wir in den Geist gelangt sind, was Freiheit, Gleichheit und Sozialität für den Menschen bedeuten. Uns wird offensichtlich, dass im Normalfall ein Abgrund, in dem manipulierte Gedanken, Gefühle und Willensimpulse sind, uns vom göttlichen Geist trennen will. Den Abgrund können wir nur durch unsere eigene Denkaktivität überwinden. Dann erleben wir Gedankeninhalte, Gefühlsinhalte und Willensinhalte, die uns nicht schaden wollen.

ANWENDUNGEN FÜR ERZIEHER, LEHRPERSONEN UND FÜR DICH

Die Kinder sollen möglichst viele Erwachsene erleben, die sich nicht immer von ihren egoistischen Trieben manipulieren lassen.

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BLOG POST SELBER ERKENNEN & ERLEBEN

Veröffentlicht am 22. März 2020

Besonders heute in der Zeit des Corona-Virus, fragen die Menschen sich, wem sie trauen können und wem nicht. Experten und Spezialisten haben ein grosses Wissen, können aber z. B. von Geldinteressen manipuliert werden. Wer meint es gut mit den Menschen und wer will die Situation für die eigene Theorie (Esoteriker, Rassisten, Umweltschützer, Materialisten usw.) ausnützen?

Nur mit klarem Bewusstsein – mit nicht manipuliertem Denken, Fühlen und Wollen – und durch 100-prozentige, eigene innere Tätigkeit kann der Mensch sicher sein, dass er nicht manipuliert wird. Er muss nicht alles neu erfinden, aber er muss Kriterien haben, womit er etwas als Tatsache annehmen kann oder ablehnen muss. Diese Kriterien schafft er sich durch die oben erwähnte innere Tätigkeit.

Wie sieht diese innere Arbeit konkret aus?

Ganz allgemein beginnst du zuerst die Seele durch klares Denken zu reinigen oder zu läutern.

Dies führst du mit deinem Denken, Fühlen und Wollen – den verschiedenen Aspekten des Denkens in deiner Seele – durch.

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In der Seele denkst, fühlst und willst du. Du wiederholst Gedankengänge, verschiedenste Gefühle steigen in dir auf und sinken wieder ab und du fasst Entschlüsse, die du mit deinem Körper umsetzt.

Nach der Läuterung oder Reinigung deiner Seele hast du dir ein Denken erworben, das nicht mehr manipuliert wird.

Das nicht manipulierte Denken ist gleichzeitig ein bewusstes Denken, Fühlen und Wollen.

Dann ist kein Gefühl oder Willensimpuls halbbewusst oder verschwindet sogar aus dem Bewusstsein. Du lebst nun als geistiger, bewusster Mensch auf der Erde.

Du erlebst dich als Schöpfer deiner Gedanken, deiner Gefühle und deiner Willensimpulse.

Die Gedanken haben einen Inhalt, den du laufend schöpfen musst.

Die Gefühle transformiert ins helle Bewusstsein des Geistes werden zum Bewusstseinszustand des Glücks, Vertrauens, Mitgefühls und der Kreativität oder einer Mischung daraus.

Deine Willensimpulse sind dir so klar, dass du die Verantwortung über alle deine Taten übernehmen kannst, denn die Motive deiner Handlungen sind für dich durchschaubar.

Im geistigen Bewusstsein hast du eine tiefere Selbsterkenntnis als im seelischen Ego-Bewusstsein. Du kennst nun deine Stärken und Schwächen und lässt dich nicht mehr unbewusst in den Abgrund ziehen.

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Erst nachdem deine Seele geläutert ist, sollen die Lebensprozesse mit gezielten Atemübungen im Körper bearbeitet werden. Denn dadurch werden Emotionen frei, von denen du noch nicht wusstest, dass sie zu dir gehören. Du musst dazu eine innere Selbstsicherheit und Selbsterkenntnis haben, die durch die Grundübung erreicht wird, die im Folgenden beschrieben wird.

Die Reinigung der Seele

Beim Reinigen oder Läutern des Denkens, Fühlens und Wollens erlebt der Mensch den Geist jenseits des Abgrunds. Er «macht» es selbst, daher muss er keinem Spezialisten glauben!

Über den Abgrund setzen kann der Mensch nur mit geläuterter Seele. Beim Läutern der Seele geht der Mensch ins Reich Gottes oder den Himmel auf Erden. Er wird dabei immer in Versuchung gebracht und in den Abgrund gezogen. Er kann aber immer wieder neu beginnen, wenn er aus dem Abgrund wieder herausklettert. Wenn er den Abgrund überwunden hat, erlebt er bewusst den Geist. Er erlebt sich als geistiges Wesen, das auch ohne Körper auf der Erde existiert.

Der Mensch weiss aus eigenem Erlebnis, dass der Tod nur eine Wandlung des Lebens ist.

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Die Grundübung

Mit der Grundübung1 reinigst du dein Denken, Fühlen und Wollen. Da dein Wahrnehmen eine Kombination von Denken, Fühlen und Wollen und der Inputs deines Körpers (Sinneswahrnehmungen) ist, wird auch das Wahrnehmen geläutert und entspricht der Wahrheit. Du unterliegst keinen Täuschungen mehr durch die Sinnesorgane.

Die Grundübung hat schon Rudolf Steiner als Nebenübung empfohlen. Gewisse Elemente stammen aus der östlichen Übungspraxis, wurden aber für die individuelle Persönlichkeit eines Menschen von ihm angepasst.

Eine geometrische Beschreibung der Grundübung

Die Grundübung folgt dem Menschen, den Leonardo da Vinci als Fünfstern im Kreis oder als Kreuz im Quadrat gezeichnet hat.

1 Eine kurze deltadynamische Abhandlung zur Grundübung gibt's online: deltadynamik.com/grunduebung

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Der vitruvianische Mensch

1. Du beginnst beim Kopf: Er ist das Zeichen für folgerichtiges Denken und aufmerksames Wahrnehmen. 2. Dann durchquerst du den Kreis und kommst zum rechten Fuss: Du handelst entsprechend deinen Gedanken und Wahrnehmungen. Du bist frei im Handeln (Wollen), weil nur deine Gedanken und Beobachtungen dich motivieren. 3. Du gehst direkt vom rechten Fuss zur linken Hand:

Du bist nun in deinen Gefühlen offen. 4. Dann verbindest du horizontal die linke Hand mit der rechten: Du siehst das Positive in Allem (Das Negative existiert auch auf dieser Welt, du gibst ihm jedoch kein besonderes Gewicht). 5. Von der rechten Hand gelangst du geradlinig zum linken Fuss: Du bist gleichmütig. Du lässt dich nicht von jedem Luftzug beeinflussen. Dies braucht viel Willen. 6. Du kreist nun im Umkreis des Fünfsterns und bildest das Gleichgewicht zwischen denken, fühlen und wollen. Du bringst die Eigenschaften, die du dir durch die entsprechenden Übungen errungen hast, ins Gleichgewicht. Erst jetzt bist du ein ganzer Mensch.

Du bist kein «Willensprotz», kein «Gefühlsdusler» oder Schwärmer und kein kalter Denker ohne bewussten Willen und bewusste Gefühle.

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