4 minute read

Die Seite für die Jägerin

Next Article
Hegemaßnahmen

Hegemaßnahmen

Sehr geehrte Weidkameradinnen! Ich freu mich sehr! Es ist gelungen- eine Seite des Info Blattes des Burgenländischen Landesjagdverbandes steht ab sofort den Weidfrauen des Landes zur Verfügung. Wenn die Jagd in Zukunft bestehen soll, werden wir Weidfrauen brauchen, die bereit sind, Ihren Stellenwert in der Jagd einzunehmen und die Jagd mitzugestalten.

Monika E. Reiterer meint:

Wesentliche, wenn nicht ausschlaggebende Gründe für die geringe Zahl an Jägerinnen sind höchstwahrscheinlich im Frauenbild der Weidmänner zu suchen. Diese Jäger können eingeteilt werden in: • Altgläubige: Schon zu Väter- und

Großväterzeiten gab es keine Jägerinnen in unseren Revieren, und dabei soll es auch bleiben. • Herrenrechtler: Sie sind sich Ihrer

Schwächen bewusst und betonen gerade deshalb ihre „herrliche“

Überlegenheit in jagdlichen Angelegenheiten, weil sie befürchten von fermen Jägerinnen in den

Schatten gestellt zu werden. • Praktische Egoisten: Sie nehmen

an, dass die Ehegattinnen, Lebensabschnittspartnerinnen etc., wenn sie sich dem Weidwerk widmen, noch weniger Zeit hätten, sich um die häusliche Bequemlichkeit zu kümmern. Falk von Gagern, Sohn des Schriftstellers Friedrich von Gagern meint zu „ Jägerinnen“: Frage mich aufs Gewissen, was mir denn eigentlich an der Jagd der Frau so sehr widerstrebt und mißfällt, komme ich unfehlbar zur Antwort, dass gerade dasjenige, was das Wesentliche an der Jagd ist und bleiben muss, dass das Töten und die Absicht des Tötens mir unvereinbar erscheint mit den der Erhaltung des Lebens dienenden natürlichen Aufgaben der Frau.

Viel Freude beim Lesen und gestalten Sie diese Seite der Jägerin mit Ihren

Beiträgen mit! •

Weidmannsheil LJM-Stellvertr. VR Dr. Charlotte Klement

FRAUEN IN DER JAGD

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Frauen immer schon jagdlich aktiv waren. Die Jagdgottheiten der Griechen und Römer, Artemis und Diana, sind weiblich besetzt und läßt darauf schließen, dass man(n) die jagdlichen Fähigkeiten der Damen durchaus hoch einschätzte.

In Literatur und Geschichte finden sich immer wieder Hinweise und Belege, dass sich Frauen aktiv an der Jagd beteiligt haben, wie z.B. die erste Frau von Kaiser Maximilian I., Maria von Burgund, die bei einem Jagdunfall tödlich verunglückte. Auch Elisabeth, Kaiserin von Österreich war eine leidenschaftliche Jägerin. Berühmte Jägerinnen von heute: Zarin Katherina, Kaiserin Elisabeth, Queen Elisabeth II, Silvia von Schweden; Christa Prinzessin von Thurn und Taxis, Tanja Blixen (Schriftstellerin), Claudia Schiffer (Model), Christiane Underberg (Spirituosenherstellerin), Greta Schladerer (Spirituosenherstellerin), Madonna Louise Ciccone (Musikerin), Caroline von Hannover, Annemarie Moser Pröll (Skirennläuferin), Mari Kiviniemi (Erste Ministerpräsidentin von Finnland).

Im INterview

Die Jagd ist nicht mehr das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Dies belegen die ständig steigender Zahlen der Damen, die sich zur Jagdprüfung anmelden bzw. eine Jahresjagdkarte lösen. Im Burgenland üben derzeit 560 Damen (7 %) das Weidwerk aus, Tendenz steigend. LJM-Stv. BJM VetR Dr. Charlotte Klement hat Helene Pany, eine der wenigen Jagdleiterinnen im Burgenland, interviewt:

Wie sind Sie zur Jagd gekommen?

Ich war eigentlich als Kind schon begeistert von der Jagd. Wir hatten in der Volkschule einen Lehrer der Jäger war, welcher uns sehr viel von den Wildtieren erzählt hat. Da dachte ich mir schon, dass ich irgendwann einmal Jägerin werde. 1999 habe ich dann die Jagdprüfung bestanden und drei Jahre später die Aufsichtsjägerprüfung absolviert.

Was verstehen Sie unter einer guten Jägerin?

Das sie Wissen über die Jagd, Wild und Natur mitbringt, eine eigene Meinung vertritt und dem Wild die gebührende Wertschätzung zukommen lässt.

HELENE PANY:

Jägerin seit 1999, Aufsichtsjägerin in einem südburgenländischen Revier, ab 2015 Pächterin und Jagdleiterin im eigenen Revier im Südburgenland

Gab es für Sie als Frau bei der Verpachtung Ihrer Reviere Probleme mit dem Jagdausschuss oder den Bürgermeistern?

Ich hatte mit dem Jagdausschuss und Bürgermeistern keine Probleme. Eher mit einigen Jägern, die die Frauen nicht akzeptieren wollten!

Führen Sie einen Jagdhund?

Ja, ich hatte einen Englisch Cocker Spaniel, der leider vor zwei Jahren verstarb. Heute führe ich noch einen Ceskey Foursek, einen tschechischen Vorstehhund.

Fühlen Sie sich von den Jägern akzeptiert?

Ja mittlerweile schon. Ich kann mich nicht beklagen.

Warum glauben Sie, gibt es so wenige Frauen in jagdlichen Funktionen?

Es stellt sich die Frage, ob Jägerinnen überhaupt für solche Funktionen angefragt werden oder Interesse dafür bekunden.

Was können Jägerinnen besser als Jäger?

Ein altes Sprichwort sagt:,, Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück!‘‘

Was verstehen Sie in der Jagd unter Nachhaltigkeit?

Entnahme des natürlichen Zuwachses zum Frühjahresbestandes unter Berücksichtigung des Revierbiotopes. Um dieses zu erreichen, müssen wir unser Revier und die Bestände kennen und nicht nur schwergewichtig die Trophäenträger, sondern auch das weibliche Wild und im speziellen die Jugendklasse bewirtschaften.

Was wünschen Sie sich in Zukunft für die Jagd?

Mehr Verständnis und Akzepttanz aller Parteien, miteinander am gleichen Strang ziehen und nicht gegeneinander. Nur so können wir den Wild und der Natur eine Zukunft bieten.

Was würden Sie Jungjägerinnen mit auf den Weg geben?

Lasst euch in der männerdominierten Welt nicht unterkriegen, bringt eure Fähigkeiten ein und betreibt das Weidwerk mit Freuden. Ich wünsche allen ein kräftiges Weidmannsheil!

Danke für das Gespräch und Weidmannsheil!

This article is from: