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Serie: Kleine Messestände
Raum-Strukturen:
Kleine Highlights der EuroShop
Sie geben den Unternehmen ein Gesicht, übersetzen Marken in einen Raum, gestalten Räume zur Präsentation und Kommunikation: Messedesigner, Messebauer und Ladenbauunternehmen auf der EuroShop mit ihrer eigenen Selbstdarstellung. TEXT: DI Ingrid Wenz-Gahler
SICH AUF DER EUROSHOP zu präsentieren, der Messe der Messemacher, ist durchaus eine Herausforderung, vor allem für die Messespezialisten, die das ganze Jahr hindurch für andere Unternehmen Räume und Bühnen zur Präsentation und Kommunikation entwerfen. Nur hier können sie sich einmal selbst zeigen, sich aus und vorstellen, wie sie zeitgemäße Markenräume definieren. Doch nicht nur sie haben wir uns angeschaut, auch Ladenbauer und Produkthersteller. Was uns auffiel waren Messestände, die eine einprägsame Gesamtform hatten, die neugierig auf die dahinter liegende Botschaft machte. Bei Systemherstellern ist diese oft einfach, zeigt sie doch das, was ein System kann, wie hier am Beispiel von Infinityconst: Durch gerundete Dreiecksmodule lassen sich in der Addition unterschiedlichste organische Formen bilden, die mal nur Hingucker sind, mal auch eine Markenaussage unterstützen. Die großräumige Holzgitterstruktur des Ladenbauunternehmens war omnipräsent durch ihre gleichförmige Geometrie, ihre Offenheit und Transparenz, die sich den Besuchern zugänglich präsentierte, durch Material und Form den Schluss zuließ, dass vom Aussteller ebenfalls Flexibilität, Kreativität und Nachhaltigkeit zu erwarten seien. Auch Korda ging es vor allem darum, mit einem ungewöhnlichen Messeauftritt unter Beweis zu stellen, dass sie fantasievolle Markenräume für den Handel gestalten können. Lange Jahre standen bei Messepräsentationen vor allem die Corporate Identity und das CI-Design im Vordergrund. Das Messebauunternehmen Hospes hatte sein Logo zum Anlass genommen, es kunstvoll zu verfremden und in eine Fadenskulptur zu übersetzen, um zu verdeutlichen, dass es ein kreativer Partner in einem Netzwerk sein kann. All diese Raumstrukturen waren Markenraum, Hülle und Bühne zugleich für Leistungen oder Produktideen, die sich die Besucher mal real, mal über Bildschirme oder iPads erschließen konnten. präsentierte sich hier mit einem Stand, der an eine aufgehende Blüte erinnerte. Damit
nahm das Unternehmen Bezug zu seinem ökologischen Bioboden „Purline“ , der aus na
türlichen und nachwachsenden Rohstoffen besteht. Gebogene Standwände, konventio
nell gebaut, bildeten die natürliche Hülle und nahmen die Form von Blütenblättern auf, die
den zentralen Kommunikationsbereich mit Restaurant umschlossen und auf der Innen
seite die Produkte präsentierten. LED-Kugeln schwebten als stilisierter Blütenstaub unter
der Decke und wechselten in Intervallen dezent die Farbe. AUSSTELLER: Windmöller-Wineo, Augustdorf
DESIGN + UMSETZUNG: Schendel & Pawlaczyk Messebau GmbH, Münster
STANDGRÖSSE: 180 m 2
SCHMETTERLINGSSTRUKTUR
OFFENE BLÜTE FÜR BIOPRODUKT
1 Das Bodenbelagsunternehmen, das auch für den Messe- und Ladenbau Produkte anbietet, 2 Das russische Messedesignunternehmen entwirft und baut exklusive Messestände aus verschiedenen Systemen. Diese Eigenpräsentation wurde aus dem modularen System In
finityconst gebaut, das Studio Dega seit fünf Jahren vertreibt. Es besteht aus einem modularen Aluminiumsystem mit dreieckigen Modulen, dessen Oberfläche mit einem lichtdurchlässigen, flexiblen Textilmaterial überzogen ist. Um die Struktur farbig erscheinen zu lassen, wurden an den Spanten magnetische LED-Streifen befestigt. Hier lehnte sich die Standform an große durchbrochene Schmetterlingsflügel an, die Lichtkuben zum Sitzen auf dem schwarz glänzenden Boden umhüllten. Die Projekte des Studios wurden auf einer großen Leinwand präsentiert. AUSSTELLER: Studio Dega, St. Petersburg/Russische Föderation DESIGN + UMSETZUNG: Studio Dega DESIGNER: Boris Denim STANDGRÖSSE: 144 m
VISIONÄRE RAUMWELT
3 Mit diesem Messestand wollte das Ladenbauunternehmen die „Faszination Ladenbau“ erleb- und begehbar machen und zugleich seine Kompetenz für Planung, Produkt und Materialien aufzeigen. Angelehnt an die organische Raumstruktur „Visiona“ von Verner Panton konnten hier die Besucher in einen Raum mit streifenförmigen Raumelementen
vordringen. Diese symbolisierten die Jahresringe eines Baumstammes und standen für die einzelnen Entwicklungsphasen des Unternehmens vom Holz verarbeitenden Betrieb zum heutigen Full-Service-Unternehmen. Der gesamte Raum war mit weichen Textilien verkleidet. Auf integrierten I-Pads konnten die Besucher den Leistungsumfang, Referenzen AUSSTELLER: Hospes, Leinfelden-Echterdingen DESIGN + UMSETZUNG: Hospes
STANDGRÖSSE: 63 m 2
RAUMGITTER
4 Ganz der nordischen Idee von Leichtigkeit verschrieben präsentierte sich das dänische
und Informationen über das Unternehmen anschauen. AUSSTELLER: Korda-Ladenbau, Bad Salzuflen DESIGN + UMSETZUNG: Korda Ladenbau STANDGRÖSSE: 40 m
LOGO ALS FADENSKULPTUR
4 Um Hospes bei Agenturen und Messe-Architekten bekannter zu machen, wurde als Messestand eine einprägsame fili-grane Architekturform gewählt, die das Firmenlogo inszenierte. In der Mitte des Standes schräg abgehängt liefen von der Lineatur des Logos 6.500 m farbige Seile zur Decke und zum Boden und bildeten eine räumliche Fadenstruktur. Der inhaltliche Bezug lag auf der Hand, den Aussteller als kreativen Fadenzieher oder Netzwerker zu verstehen. Unterstützt wurde diese filigrane Idee durch duftende Kaffeespezialitäten der Marke Barista.
Ladenbauunternehmen mit einer riesigen, 6 Meter hohen Gitterstruktur aus Holzlatten.
Partiell waren einige Wände mit Spiegeln verkleidet, um den Gitterraum endlos erscheinen
zu lassen. In die Raumstruktur eingeschobene Lichtkuben zeigten aktuelle Projekte.
Dunkelgrüne Couches auf dunkelgrünem Boden bildeten eine Lounge für Gespräche. Das
riesige filigrane Raumgitter verdeutlichte die Kompetenz des Unternehmens für die Planung von Individual- und Shop-in-Shop-Läden, Messeständen und gebauten Markenprofilen in einem Netzwerk. AUSSTELLER: Riis
Retail A/S, Kolding, Dänemark DESIGN + UMSETZUNG: Riis
STANDGRÖSSE: 60 m 2