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Professionelles Training

„Wenn die Kunden eines Trainers nicht die Grenzen seines Wissensstands testen, macht er seine Arbeit mit ihnen nicht gut genug.“

– COACH GLASSMAN

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Erstmals veröffentlicht im Januar 2006.

Ich bin ein Fitnesstrainer. Meine Tätigkeit ist mehr als ein Job; sie ist meine Passion. Meine Kunden haben oberste Priorität und ihre Erfolge sind meine Lebensaufgabe – ich bin ein Profi.

Oberflächlich betrachtet ist es mein Job, meine Athleten (ich betrachte alle meine Kunden als Athleten, unabhängig von ihrem Alter oder ihrer Leistungsfähigkeit) zu körperlicher Ertüchtigung anzuleiten, aber ich sehe einen Sinn in meinen Anstrengungen und einen Einfluss auf meine Athleten, der über das Körperliche hinausgeht. Ich erachte Training als eine körperliche Metapher für Gewohnheiten und Einstellungen, die Erfolg in allen Lebensbereichen bringen. Ich betone diesen Punkt bei allen, die mit mir trainieren. Ob ich erfolgreich war, weiß ich erst, wenn sie mit konkreten Beispielen an mich herantreten.

Die Lektionen, die man durch körperliches Training lernt, sind unumgänglich. Die Charaktereigenschaften, die bei körperlichem Training notwendig sind und weiterentwickelt werden, sind für jedes beliebige Vorhaben universell einsetzbar. Beharrlichkeit, Fleiß, Aufopferung, Selbstkontrolle, Integrität, Ehrlichkeit und Engagement kann man am besten und am leichtesten im Gym lernen. Selbst Kunden mit spektakulären Erfolgen in Beruf, Sport, Krieg oder Liebe empfinden eine Festigung, Vertiefung und Weiterentwicklung ihrer wichtigsten Werte durch rigoroses Training.

Als Profi glaube ich, dass sich meine Kompetenz ausschließlich anhand meiner Effektivität definiert. Meine Methoden müssen die besten sein. Dementsprechend sind Fitness-Trends und Modeerscheinungen Ablenkungen und interessieren mich nicht. Das geht so weit, dass meine Methoden oft unkonventionell, inakzeptabel oder einzigartig erscheinen. Sie reflektieren den Vorsprung, den ich vor meiner Konkurrenz habe, und dieser Vorsprung ist es, auf den es mir ankommt. Ein Trainer, der nach Popularität und allgemeiner Bestätigung strebt, ist auf dem Weg in die Mittelmäßigkeit oder schlimmer.

Um unübertroffene Effektivität zu erreichen, habe ich oft neues Handwerkszeug und neue Methoden entwickeln müssen. Das kann nicht ohne Studium und Experimente geschehen; daher arbeite ich zum großen Teil mit Büchern und wissenschaftlicher Literatur und durch Kommunikation mit anderen Trainern und Coaches und nicht nur im Gym.

Meine Kompetenz bestimmt sich durch meine Effektivität, die letztendlich anhand der Leistung meines Athleten festgestellt wird – diese Leistung muss gemessen

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werden. Durch Wettkämpfe, Tests und Aufzeichnungen kann ich den Unterschied erkennen, ob es sich nur gut anfühlt oder gut aussieht oder ob ich tatsächlich gut in dem bin, was ich tue.

Mein Engagement gegenüber meinen Athleten wird beim ersten Treffen klar zum Ausdruck gebracht und verstanden. Ich gehöre ganz ihnen. Sie sind mein Fokus und der Fokus der Konversation. Sie kommen nicht aufgrund meiner körperlichen Leistungsfähigkeit wieder, sondern weil sie an meine Fähigkeit glauben, deren weiterzuentwickeln. Weltklasseathleten sind selten Weltklassetrainer.

Ich verstehe, dass der moderne und fast universelle Trend zu Programmen mit geringem oder gar keinem Schwierigkeitsgrad wenig Resultate bringt und Trainer zu Cheerleadern macht. Ich will davon nichts wissen. Ich muss die Mechanik, Merkmale und Techniken komplexer Bewegungen verstehen und sie anderen beibringen können. Ich bringe Fähigkeiten mit, die die meisten Trainer abschrecken.

Im Interesse des Fortschritts meiner Athleten muss ich mein Verständnis für fortgeschrittene Fertigkeiten auch weiterhin ausbauen. Wenn die Kunden eines Trainers nicht die Grenzen seines Wissensstands testen, macht er seine Arbeit mit ihnen nicht gut genug. Ein Meistertrainer zielt darauf ab und ist stolz, dass seine Studenten die eigenen Fähigkeiten übertreffen, und verzögert das nur, indem er versucht, einen Schritt vor dem Athleten zu bleiben, anstatt dessen Fortschritt zu verlangsamen.

Da ich möchte, dass die Trainingserfahrung nicht nur den körperlichen Bereich betrifft, muss ich den Beruf, die Hobbies, die Familiensituation und die Ziele meiner Kunden kennen. Um Kunden dazu zu bringen, dass sie über die bloße Fitness hinausgehen, muss ich an ihrem Leben teilnehmen. Dies wird nicht passieren, wenn ich nicht an ihnen interessiert und für sie interessant bin.

Da ich ein unersättlicher Leser von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften bin, mangelt es mir nicht an Konversationsmaterial oder Wissen, das ich weitergegeben kann. Das tue ich auf Feiern, Hochzeiten und Familienfesten meiner Kunden. Ich bin tatsächlich ein persönlicher Freund fast aller meiner Kunden. Es ist eine äußerst zufriedenstellende Arbeit, die oft emotional aufgeladen ist – aber das ist in Ordnung, weil ich ein wichtiger Teil des Lebens meiner Athleten bin, und das Leben ist voller Lachen, Tränen und Hoffnung.

Unsere Freundschaft, der Spaß, den wir zusammen haben, die Häufigkeit unserer Begegnungen, kombiniert mit den Auswirkungen der Fitness und den technischen Aspekten meines Trainings, tragen zu einer professionellen Beziehung zu meinen Kunden bei, die sie einzigartig finden und schätzen.

Als Dank dafür übernehmen sie mein gesamtes Marketing. Ich schalte keine Anzeigen, mache keine Werbung und kein Marketing. Ich trainiere sehr, sehr gut. Je mehr Kunden ich habe, desto mehr neue Kunden bringen sie mir. Ich habe keine Zeit für Werbung, ich bin mit Trainieren beschäftigt.

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