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wiebel Z anzeige
Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg
Kultur Genuss Portraits Lebenswertes Veranstaltungen Aktuelles aus Bamberg
Kostenlos
 Februar 2014
Wenn wir uns nah sind, sprechen wir leise. Damit Sie dabei auch weiterhin nichts verpassen, bieten wir unsere ganze Sorgfalt und Expertise auf. Wir nehmen uns Zeit für Sie und beraten Sie gerne. Mit Filialen 2x in Bamberg und 1x in Burgebrach sind wir für Sie da. Besuchen Sie uns und machen Sie jetzt einen kostenlosen Hörtest. Telefon 0951 / 2 47 16 und www.hoergeraete-seifert.de
die ZWIEBEL 2/2014 anzeige
Quälendes Geräusch Tinnitus. Aktuelle Wege der Behandlung und Vorsorge.
Foto: Widex
Tinnitus ist keine Erkrankung, sondern ein oft sehr unangenehmes Symptom und bezeichnet Ohrgeräusche oder Ohrensausen (Rauschen, Pfeifen, Summen, Zischen usw.). Die Ursachen, welche sich bei der Entstehung des Tinnitus beteiligen, sind vielfältig. Es sind bereits zahlreiche Ansätze entwickelt worden, die ein „normales“ Leben mit Tinnitus ermöglichen sollen. Eine der aktuellsten Behandlungsmethoden kommt aus den USA. Therapie. Die TRT-Behandlung bekämpft nicht die eigentlichen, oft unbekannten Ursachen des Tinnitus. Sie versucht vielmehr, den unbewussten „WahrnehmungsKreislauf“ zu unterbrechen, das Gehör somit zu „retrainieren“. Das dominante Tinnitus-Geräusch soll zurückgedrängt werden, indem sich der Betroffene mit mehr Aufmerksamkeit anderen äußeren akustischen Reizen – angenehmen Klängen und Geräuschen – zuwendet. Gelingt dies, dann wird der Tinnitus nicht mehr als so unangenehm empfunden. In vielen Fällen gelingt es dem Betroffenen sogar, ihn zu überhören. Ein Bestandteil
der TRT sind sogenannte „Masker“ oder „Noiser“. Dabei handelt es sich um Rauschgeräte, welche, ähnlich einem Hörgerät, im Ohr getragen werden. Der Gehörgang wird dabei nicht verschlossen, Tinnitus-Masker beeinträchtigen somit nicht das natürliche Hören. Die Geräte geben ein breitbandiges Rauschsignal ab, das aber nicht so laut eingestellt wird, dass der Tinnitus überhört wird. Ziel der Therapie ist es, das Gehör zunächst bewusst vom Tinnitus abzulenken, damit ihm nicht mehr die ganze Aufmerksamkeit geschenkt wird. Langfristig gewöhnt sich das Gehör dann daran, den Tinnitus zu überhören. Er wird nicht mehr als störende Belastung empfunden. Dabei muss von einem Therapie-Zeitraum von 12-18 Monaten ausgegangen werden, in welchem die Rauschgeräte 6-8 Stunden täglich getragen werden sollen. Vor Beginn einer Therapie mit dem Noiser wird im jeden Fall eine Diagnostik des Gehörs und des Tinnitus beim HNO Facharzt ausgeführt. Dazu gehören die Hörprüfung, die Messung der Trommelfellbeweglichkeit, die Tinnitus-Bestimmung und ggf. ein Sprachtest. Die Therapie wird in enger Zusammenarbeit von HNO Facharzt und Hörakustiker, gegebenenfalls mit psychologischer und physiotherapeutischer Betreuung, durchgeführt. Werden Sie rechtzeitig aktiv. Gehen Sie TinnitusProbleme aktiv an. Nicht selten steht Tinnitus im direkten Zusammenhang mit einer Schwerhörigkeit. Dieser kann mit einer Hörgeräteversorgung entgegengewirkt werden. Bei frühem Handeln stehen die Chancen für eine Linderung besonders günstig. Wenn Sie unter Tinnitus leiden, ist eine Untersuchung durch einen HNO Facharzt bedeutend. Der Hörgeräteakustiker begleitet Sie während und nach der Anpassung der Geräte und hilft bei der Lösung Ihrer „Ohrgeräusche“. Bezüglich der Anwendung und Anpassung von Tinnitus-Rauschgeräten und Hörsystemen beraten Sie gerne die Spezialisten im Fachinstitut von HÖRGERÄTE SEIFERT in Bamberg und Burgebrach.
Vorbeugung. Der Schutz des Ohres spielt hier eine wichtige Rolle. Wer laute Hobbys pflegt oder an einem lauten Arbeitsplatz tätig ist, wer gerne am Abend auf Konzerten oder in Diskotheken feiern will, sollte unbedingt einen Lärmschutz tragen. Leider drücken die klassischen einfachen Ohrstöpsel nach kurzer Zeit im Ohr, auch hier kann Ihr Hörgeräteakustiker bei HÖRGERÄTE SEIFERT helfen. Mittels eines kleinen Ohrabdruckes kann er einen angepassten Lärmschutz individuell herstellen. Dieser drückt nicht, ist von außen nicht zu sehen und die lauten Geräusche können nicht mehr so viel Schaden anrichten – das Risiko für ein Ohrgeräusch ist deutlich reduziert. Davon abgesehen wäre natürlich eine geordnete Lebensweise mit wenig Stress, viel Bewegung, ausreichend Sport und einer ausgewogenen Ernährung das Beste für die Ohren – aber dies lässt sich natürlich leider nicht in allen Lebenslagen durchführen.
Lange Straße 41 – 96047 Bamberg Buger Straße 82 – 96049 Bamberg Hauptstraße 23 – 96138 Burgebrach www.hoergeraete-seifert.de
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ausgestellt die ZWIEBEL 2/2014
ausgestellt Februar 2014
Das ufer villa concordia mo-do 8-12, 14-16, Fr 8-13, Sa-so 11-16
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Ausstellung des Villa Concordia-Stipendiaten nikita alexeev 4.2. bis 9.3.2014
Nightmares
rapid art III Altes Rathaus di-so 9.30-16.30
Ausstellung über die technischen tricks der natur bis 24.2.2014
Sound ’n‘ Arts, sandstrasse an konzerttagen ab 21, An DJ-events ab 22 Fotografische arbeiten um menschliche ängste und abgründe, elena helfrecht bis 28.2.2014
Widerstand in bamberg
johann lukas schönlein
jüdisches in bamberg
eta-hoffmann-theater zu den kassenöffnungszeiten Erinnerungen an Willy Aron, hans wölfel und Claus graf schenk von stauffenberg ab 7.2. bis 9.3.
staatsbibiliothek, domplatz mo-fr 9-17, sa 9-12 arzt und mäzen: kabinettausstellung zum 150. todestag bis 11.4.
villa dessauer di-do 10-16, fr-so 12-18 Blick auf die geschichte der bamberger juden bis 1.6.2014
Bionik – Ideenlabor natur naturkundemuseum Di-s0 10-16
Ausstellung der Villa Concordia-stipendiaten Nikita Alexeev, Manuel Graf und Leonid Tsvetkov bis 2.3.2014
Foto: Historischer Verein Bamberg
Aktuelle Ausstellungen in Bamberg
die ZWIEBEL 2/2014 gruß aus der küche
Sind Sie etwa auch käuflich?
Nein, so gar nicht? Das kann nicht jeder von sich behaupten. Als Zwiebel ist man ohnehin gewohnt, im großen Sack oder auch einzeln zum Verkauf zu stehen. Gleiches gilt auch für die ZWIEBEL, die Sie gerade in der Hand halten. Die liegt zwar kostenlos aus, aber ist trotzdem in (Anzeigen-)Teilen käuflich. Zum Beispiel, wenn Sie einmal im Leben auf einer Titelseite glänzen möchten – können Sie haben. Dazu müssen Sie nicht einmal Oberbürgermeister, Schauspielerin oder Bildhauer sein. Vielleicht legen ja Ihre Freunde und Verwandten zusammen und zum nächsten runden Geburtstag winken Sie 6000mal fröhlich in die Runde? Doch nicht so gerne… okay, dann lachen Sie sich halt alleine eins ins Fäustchen. Ist ohnehin billiger – und viel gesünder. Was Lachen alles bewirken kann, verrät die aktuelle ZWIEBEL (sonst eher Expertin in Sachen Weinen). Eine eher fröhliche Angelegenheit ist normalerweise das Tanzen – ob es dann wirklich fetzig verkleidet beim Fasching sein
muss oder lieber meditativ in Buchstaben ( ja, so etwas gibt es – und zwar sogar in Bamberg). Alles reine Temperamentssache. Ohnehin spaltet der Höhepunkt des Narrentreibens die Gemüter. Da stellt sich schon einmal die Frage: Sekt oder Selters, Karpfen oder Krapfen? Was im Fasching gerne mal leuchtend rot oder gar Pink auf den Kopf gesetzt wird, ist für viele Menschen im Alltag eine echte Lebenshilfe: die Perücke. Wenn einem die Haare ausgehen, hinterlässt dies meist tiefe Spuren. Wie Betroffene damit umgehen und was jetzt gut tut, lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe. Licht und Schatten, Weinen und Lachen – der Monat Februar präsentiert sich so facettenreich wie das Leben. Eine überwiegend sonnige und fröhliche Zeit wünscht – Ihre ZWIEBEL-Redaktion
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zuhause in… die ZWIEBEL 2/2014
Zuhause in der
Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund und stellt monatlich eine Straße und die Herkunft ihres Namens vor.
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Die Familie Tockler, großartig, sehr vermögend und zudem reich an Söhnen, belegte wichtige Positionen mit hohen Würden und genoss auch bei den Bamberger Bischöfen ein hohes Ansehen. Sie war ursprünglich im Fernhandel tätig, besaß einige Häuser in der
Stadt sowie Wald-, Wiesen- und Flurgrundstücke außerhalb der Stadtmauern. Die Tockler waren Gerichtszeugen und Eideshelfer bei Prozessen (1274), standen dem Zentgericht vor (1310), waren als Schöffen im Stadtgericht sowie als bischöfliche Kuchenmeister (1313), Mehlmeister (1375), Priester, Kustoren, Schulmeister und Chorherren tätig und ständig an den Belangen der städtischen Politik beteiligt. Im 14. Jahrhundert breiteten sie ihren Einfluss als wirtschaftlich potente Familie durch Heiraten in Nürnberger Patrizierfamilien aus. Der Immunitätenstreit in den 1430er und 40er Jahren sollte jedoch zum Wendepunkt in der Familiengeschichte werden. Die Tockler traten bei der Organisation des städtischen Widerstandes in Erscheinung und besorgten in ihren Autonomiebestrebungen sogar Waffen für die Stadt. Dieses Handeln isolierte sie fortan, lediglich in der spitalischen Verwaltung blieben sie weiterhin präsent. 1542 starb die Familie in Bamberg und Nürnberg gänzlich aus. Eine Gedenktafel in St. Michael erinnert bis heute an ihr wohltätiges Wirken in Bezug auf das Katharinenspital, das später
mit dem Elisabethenspital zusammengelegt und zum Bürgerspital wurde. Auf Vorschlag des Historischen Vereins wurde 1877 die Tocklergasse nach dieser einflussreichen Bürgerfamilie benannt. In den ersten Jahrhunderten des Städtebaus benannte man Gassen und Plätze nach ihrer Entstehung und natürlichen Lage sowie nach Kirchen, Klöstern und Kapellen. Beliebt waren auch patrizische Benennungen wie „Saumarkt“, „Grüner Markt“, „Fleischgasse“ und „Fischgasse“. Nun, das erklärt noch immer nicht, warum ausgerechnet eine Straße im Gärtnerviertel den Namen Tocklergasse bekam. Der Überlieferung nach soll ein Tockler ein reicher Gärtner und Inhaber der Bamberger Gärtnerei gewesen sein. In der Tocklergasse machte jüngst vor allem das Haus mit der Nummer 1 von sich reden. Das kleine Haus, erbaut 1703, war zur Ruine verkommen. Durch eine Interessengemeinschaft und einen engagierten Bauherrn konnte es 2011/12 schließlich saniert und „gerettet“ werden. [dp]
Foto: Daniela Pielenhofer
Die Tocklergasse im Gärtnerviertel ist – von der Memmelsdorfer Straße aus kommend – eine Abzweigung der Mittelstraße und mündet in der Färbergasse. Sie wurde nach der Bamberger Patrizierfamilie Tockler benannt, die als „Hausgenossen von Kaiser Heinrich II.“ nach Bamberg kamen und über mehrere Jahrhunderte hinweg als angesehene und bedeutende Bürgerfamilie auch wohltätig waren. So geht das 1203 gegründete Katharinenspital, früher am Maxplatz, auf eine Stiftung der Familie Tockler zurück. Das Katharinenspital war für alte und gebrechliche Bamberger bestimmt, die dort ihren Lebensabend verbrachten. Es wurde von Bischöfen und Adligen ausgestattet und befand sich bis in das 16. Jahrhundert hinein in der Pflege dieser Patrizierfamilie. Zur Grundausstattung des Spitals diente ein Haus der Tockler hinter der Pfarrkirche Alt-St. Martin.
Das Lesen Sie im Februar 2014 in der Zwiebel Kultur Kurzer Test in großer Robe Operationen in geistiger Höhe Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen Gelauscht: Musikneuheiten
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kurz & knackig die ZWIEBEL 2/2014
Kurz & Knackig Februar 2014 Expedition in eine unbekannte welt
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Nicht dass sie sonst komplett verschlossen wären, aber am 8. Februar sind die Tore des Rathauses am Maxplatz noch etwas weiter geöffnet: die Stadtverwaltung lädt von 10 bis 17 Uhr ein zum Tag der offenen Tür. Es klingt fast ein bisschen, als habe das Stadtmarketing bereits übernommen, wenn die Pressestelle mit den Worten lockt „Rathaus wird zur Erlebniswelt“. Na, so mancher hatte ja schon immer den Eindruck, die Stadtverwaltung sei ein Kosmos ganz eigener Natur. Neugierige können sich also als Forscher betätigen, die geheimnisvollen Spezies dieser eigenen Welt entdecken und in den Alltag der Arten eintauchen. Wo lebt er, der Vielfraß, der auf geheimnisvolle Weise spektakuläre Anteile des städtischen Etats zu verschlingen scheint? Wo liegt er, der Bettvorleger, der als Baulöwe einst im Hochbauamt gesprungen war? Wo gräbt er, der fleißige Maulwurf, der Straße um Straße mit Erdhaufen lahmlegt, um unsere Abwässer abzuleiten? Und wo um alles in der Welt nisten die noch jungen Beutegreifer, die mit rot
blitzenden Augen seit kurzem arglosen Automobilisten nachstellen? Entdecken Sie die Erlebniswelt Rathaus und ihre geheimnisvollen Bewohner! Ab 13 Uhr empfängt der König des Dschungels persönlich, und wer sich an diese Expedition noch lange erinnern möchte, kann ein Andenken im Asservatenflohmarkt erstehen.
Ausgezeichnet
Dass das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia ausgezeichnete Künstler als Stipendiaten einlädt, hat sich in den vergangenen 15 Jahren selbst in Bamberg herumgesprochen. Gelegentlich ereilt diese während ihres Aufenthalts die ein oder andere weitere Auszeichnung, doch eine so hohe Ehre, wie sie der aktuellen Bewohnerin Wiebke Siem zuteil wurde, ist dann doch selten: die Textilkünstlerin erhält den Goslarer Kaiserring 2014. Dieser Preis zählt zu den angesehensten Auszeichnungen der bildenden Kunst in der Welt – nicht nur wegen der Künstler/ innen, die ihn bereits erhalten haben, sondern auch wegen der kompetenten Jury, die ihn vergibt. Wiebke Siem wird in der Begründung als „gleichermaßen eine sehr menschliche und sehr intellektuelle Künstlerin“ gesehen, deren textilen Skulpturen „eine enorme Aura oder Präsenz“ beigemessen wird. Die Kraft ihrer Objekte „liegt darin, dass sie unterschiedliche Sprachen mischen: das Vertraute und das Unvertraute, das Bekannte und das Unbekannte. Sie sind zutiefst unheimlich.“ Am 11. Oktober ist
die Preisverleihung – und das Stipendiat schon wieder beendet. Möge der Preis eine von zahlreichen schönen Erinnerungen an Siems Bamberger Zeit bleiben.
Überzeugend
„Regional ist das neue Bio“, vermeldete dpa im Zuge der Grünen Woche jüngst. Das stimmt natürlich in der Sache nicht, denn in jeder Region wird auch konventionell angebaut, und dafür können die ökologischsten Früchte nicht mithalten, wenn sie über Stunden eingeflogen werden. Aber regional ist wichtig – das weiß die Region Bamberg auch ohne dpa. Damit es nicht in Vergessenheit gerät, hat die Regionalkampagne „Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt“ von
Stadt und Landkreis ihre Broschüre „Essen & Trinken aus der Region Bamberg“ neu aufgelegt. Auf 48 Seiten finden sich Adressen und Öffnungszeiten von über 100 Partnern der Initiative, mit deren Produkten sich bald der komplette Lebensmitteleinkauf bestreiten ließe. Das kostenlose Büchlein gibt es im Rathaus und Landratsamt, in den Gemeinden und bei den angeschlossenen Partnern sowie ab Ende Februar in den Filialen der Sparkasse.
Lesen und reisen
Ein Literaturfestival ist ja eigentlich eine mehr oder weniger stationäre Angelegenheit: an einem oder mehreren Orten wird gelesen, vielleicht auch geschrieben, das Festival ist da und das Publikum kommt hin. „Bamberg liest“ war ja schon in den vergangenen Jahren innovativ und setzt jetzt noch eins drauf: denn dieses Literaturfest nimmt seine Leser mit. Vom 30.4. bis 4.5. können passionierte Literaturfreunde eine Reise auf den Spuren bekannter Schriftsteller unternehmen, und es geht: nach Venedig. Alessandra Brisotto, selbst Schriftstellerin und Sprachlehrerin, führt die mitreisenden Lesefreunde an Geburts- und Wohnorte bedeutender Autoren wie Goldoni oder Hemingway, liest dort aus deren Werken, stellt dabei ihren Gedichtband vor, den „Bamberg liest“ verlegt. Natürlich besteht auch Gelegenheit, in der berühmten Buchhandlung Libreria Toletta zu stöbern und ebenso natürlich sind immer kleine Pausen für Mahlzeiten oder einen Espresso eingeplant. Mehr dazu in der Buchhandlung Collibri.
Wertvolle Altware
Gern spricht man idealisierend vom Kreislauf der Natur,vor allem dann, wenn man andeuten möchte, dass alles aus der Natur auch in diese zurückfließt. Das ist theoretisch richtig, die Frage ist nur:
die ZWIEBEL 2/2014 kurz & knackig in welcher Form? Wenn Möbel, die aus mehr oder weniger natürlichen Rohstoffen mit viel Arbeits- und Energieeinsatz nach mehr oder weniger Gebrauchsjahren in die Müllverbrennung wandern, kehren sie allenfalls als Kohlenstoffbelastung in die Natur zurück. Diesen traurigen Kreislauf verkürzen will das KreisLauf Kaufhaus, das Anfang des Jahres in der Pödeldorfer Straße 73 eröffnet hat. Gebrauchte Möbel, Kleider, Bücher, Haushaltswaren: was noch gut erhalten ist, wird von Langzeitarbeitslosen für den Verkauf fit gemacht, die dabei eine wertvolle Qualifikation für ihre Arbeitssuche gewinnen. Die niedrigen Preise der Güter ermöglichen hingegen auch Kunden mit wenig Geld den Kauf von Einrichtungsgegenständen. Betrieben
wird das Kaufhaus von der Laufer Mühle, die damit nach der Textilinitiative „Mode macht Mut“ in der Luitpoldstraße über eine zweite Präsenz in Bamberg verfügt. Geöffnet hat die preiswerte Einkaufsadresse Mo bis Fr von 9 bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 15 Uhr. Wer seine überflüssigen Dinge lieber für diesen Zweck geben möchte, als sie am Straßenrand in weißen Lieferwagen verschwinden zu sehen, ist ebenfalls herzlich willkommen.
Neulich im Rathaus?
Natürlich ist das rein fiktiv. Aber denkbar ist der Dialog schon, vielleicht in einem
der kleinen Nebenräume des umfangreichen Bamberger Rathauses… „Was machen wir denn mit diesem blöden Kesselhaus? Diese Kunstfanatiker wollen das doch tatsächlich weiter für ihre komischen Ausstellungen nutzen!“ „Ja, zu blöd. Als wenn die nicht die zehn Jahre warten können, bis irgend ne AmiHalle auf dem Konversionsgelände übrig bleibt.“ „Dabei hat die Landesgewerbeanstalt so schön Alarm geschlagen, im Herbst. Brandgefahr zieht immer.“ „Na was soll denn da brennen? Ist doch nix drin. Nur das Gerümpel in der Garage daneben.“ „Ja, aber das gehört doch uns!“ „Psst! Sonst müssen wir‘s noch wegräumen!“
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„Lass doch mal die LGA ein richtiges Gutachten machen. Die finden doch mehr!“ Wochen später. „Schau, auf die LGA kann man sich verlassen: fehlender Brandschutz, Löcher im Dach, Elektro marode.“ „Was würde das kosten?“ „Hm, sagen wir: 150.000 Euro?“ „Klingt zu glatt, sagen wir 155.000!“ „OK. Das können die selber nie zahlen. Kaufen doch grade diese roten Männchen da. Und wenn sie‘s von uns wollen, sagen wir, wir müssen die Schulen sanieren. Da kommen die nie gegen an.“ „Genial! Aber die Kunst...?“ „Ach komm! Wir sind Weltkulturerbe. Das muss reichen. Und wir haben ja noch die Villa Concordia. Die zahlt der Seehofer!“ [hb]
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Inh. Ute Adam-Lamprecht
bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2014 Es darf wieder getanzt werden – auf den großen Bällen der Stadt. Wie? Sie glauben, Sie haben sich soeben verhört? Sie meinen, Sie haben das längst verlernt oder wissen nicht wie das geht, haben nichts im Kleiderschrank, das Ihnen passend erscheint und noch dazu keinen Schimmer, wo Sie hingehen könnten? Die ZWIEBEL hat einen Ballkenner befragt, der es wissen muss.
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Kurzer Test in großer Robe Tanzstundenabschlussball an der Tanzschule Rössert-Hahn 1958/59
die ZWIEBEL 2/2014 bamberger kulturleben
Fotos: Archiv Siegmar Walter
Siegmar Walter ist „immer am Ball“, wie er selbst sagt. Der pensionierte Berufsschullehrer hat eine Leidenschaft fürs Tanzen, für die großen Bälle. Jetzt werden Sie sich fragen, wo die großen Bälle denn alle hin sind und ob es sie überhaupt noch gibt? Vielleicht haben Sie nur noch ein paar verschwommene Erinnerungen an pompöse Ballnächte ihrer Jugendzeit, vielleicht würden Sie gerne einmal wieder auf einen Ball gehen – oder haben Sie diese Art der besonderen Tanzatmosphäre noch nie erlebt? Die beruhigende Antwort ist: Ja, es gibt sie noch, die schönen Ballabende, wenn auch nur vereinzelt. Etwa den alljährlichen „Weißen Ball“ der Gesellschaft Harmonie e. V., der erst kürzlich im Januar stattfand. Seit ein paar Jahren bilden Siegmar Walter und seine Frau Romy dort die Spitze der Polonaise, dem feierlich geschrittenen Eröffnungstanz der Ballnacht im ¾-Takt. Der Ball, Höhepunkt des 1791 gegründeten Vereins, der sich der Kultur und dem Theater verschrieben hat und in dem einst schon E.T.A. Hoffmann Mitglied war, ist jedes Jahr ein Ereignis. Gästeliste, Sektempfang, Dinner, Tanz und Showeinlagen füllen einen geselligen und spannenden Abend. Getanzt wird dabei ausschließlich miteinander zu zweit und nicht vor der Band alleine oder gar zwischen einander, wie es der Disco-Stil seit den 1980er Jahren vorzugeben scheint. „Die Discozeit hat die Ballzeit abgelöst“, meint Walter, der seine Generation zu den Wenigen zählt, die noch gerne tanzen.
Über 20 Jahre, von 1977 bis 2000, hat Walter als Vorsitzender des Elferrates auch den Rotkreuzball am Rosenmontag mitorganisiert. Zu dieser Zeit fand Bambergs größter Ball noch im alten Theater statt, in dem sich auf verschiedenen Bühnen unterschiedliche Bands tummelten. Bis heute ist der BRK-Rosenmontagsball mit 1.500 Besuchern jedes Jahr unangefochten die größte und beliebteste Faschingsveranstaltung der Stadt. Die Bälle vieler kleinerer Vereine sind indes in den letzten Jahren regelrecht verschwunden, da kaum noch geeignete und bezahlbare Locations zu finden sind und Bälle inzwischen auch ein gewisses Rahmenprogramm erfordern. Teure Bands und mehrgängige Menüs machen den Ballabend für den Verein und seine Besucher zu einem kostspieligen Vergnügen. Spielt die Musik dann nicht den ganzen Abend zum Tanz, ist ein Ball für viele eine eher steife Veranstaltung, der sie die ausgelassene Stimmung in einem KirchweihFestzelt vorziehen. Kleine Vereine laufen Gefahr, im ungünstigsten Fall auf den Kosten für eine rauschende Ballnacht sitzen zu bleiben. Ein Risiko, auf das sich nur noch wenige einlassen. Dabei ist Tanzen eines der schönsten Hobbys. Schon mit 17 Jahren nahm Walter seine ersten Tanzstunden an der Tanzschule, um „ballfähig“ zu werden. Tanzstunden galten damals als Einstieg in das zweigeschlechtliche Leben. Die Männer hatten sich in einem schicken, dunklen Anzug und die Damen, etwa in den 1960er
Wahnsinnig genial Sonntag, 16. Februar 2014 I 17 Uhr Konzerthalle Bamberg
Clara Wieck-Schumann Klavier trio g-Moll op. 17 Rober t Schumann Streichquartett A-Dur op. 41 Nr. 3 Johannes Brahms Streichquintett Nr. 2 G-Dur op. 111
Quinten de Roos I Violine Barbara Wittenberg I Violine Wolfram Hauser I Viola Katharina Cürlis I Viola Lucie de Roos I Violoncello Lukas Kuen I Klavier a.G.
Karten zu € 16,- (ermäßigt € 10,-) im Vorverkauf beim bvd Kartenservice, Lange Str. 22, 96047 Bamberg, Tel. 0951 / 980 82 - 20, www.bvd-ticket.de und jeweils eine Stunde vor Beginn des Konzerts an der Einlasskasse.
Der Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns in einer Bearbeitung von Stefan Taupe
Sonntag, 2. März 2014, 11 Uhr Konzerthalle Bamberg, Hegelsaal Faschingskonzert für Kinder mit Mitgliedern der Bamberger Symphoniker - Bayerische Staatsphilharmonie Text fassung & Spiel: Heidi Lehnert (Katze) und Benjamin Bochmann (Esel)
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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2014
Tanz ist ein Telegramm an die Erde mit der Bitte um Aufhebung der Schwerkraft. Fred Astaire
Tanzen war eine der wenigen gesellschaftsfähigen Möglichkeiten, mit dem anderen Geschlecht auf Tuchfühlung zu gehen.
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Jahren, in einem hübschen Petticoat herausgeputzt. Inzwischen wird „Gesellschaftskleidung“ als Hinweis auf die Einladung gedruckt, also die Herren in dunklem Anzug oder wenn gefordert auch in Smoking oder Frack und die Damen in langem Ballkleid. Seine Ballfähigkeit stellte Walter bereits beim Tanzstundenabschlussball 1958/59 unter Beweis, fortan standen ihm alle Tanzflächen der Stadt offen. Und das waren zu dieser Zeit richtig viele: ob die Abschlussbälle der Gymnasien, die Bälle der Vereine und Organisationen oder die Faschingsbälle – wer gerne tanzen ging, konnte von Dreikönig bis Aschermittwoch an die 20 Tanzveranstaltungen besuchen. Etwa im Freizeitwerk oder im Zentralsaal und an vielen anderen Orten in der Stadt. „Bälle hatten eine unheimliche Bedeutung fürs Kennenlernen“, meint Walter, „durch regelmäßige Ballbegleitung haben sich Beziehungen gefestigt.“ Eine aufregen-
de Zeit. Wer als Mann zu einem Ball geladen war, verpflichtete sich zudem, mit jeder seiner Tischdamen zu tanzen. Dafür gab es für die Damen eigens Tanzkarten, in der sich die Herren für eine bestimmte Uhrzeit am Abend eintragen konnten. Das war abwechslungsreich und spannend. „Tanzen ist ein unverfänglicher Test für acht Minuten, wie gut man zueinander passt“, erklärt Walter. Viele Beziehungen scheitern heute schon nach ein paar Jahren – vielleicht, weil die Paare feststellen, dass sie diesen „Test“ nie hatten. Ein Generationenproblem, von Männern, die das Tanzen nicht mehr gelernt haben und gleichberechtigten Frauen, die keinen Tanzpartner mehr brauchen? Tatsächlich entsteht zumindest an den Schulen gerade der Eindruck, dass die Bälle ein Comeback erleben könnten. Auch an den Tanzschulen scheint der klassische Paartanz neben den revolutionär modernen Tanzfor-
die ZWIEBEL 2/2014 bamberger kulturleben men mehr und mehr gefragt zu sein. „Die Leute möchten wieder miteinander tanzen“, sagt Kay-Uwe Scholz, Tanzsporttrainer und Inhaber der Tanzschule Scholz in der Ohmstraße. „Die klassischen Tänze gibt es seit 50 Jahren, nur sind die Figuren moderner geworden und passen sich dem Musikstil an.“ Um tanzen zu können wie bei „Let’s Dance“ braucht es allerdings einen Profi an der Seite und täglich etwa sieben Stunden Übung. „Da müssen wir die Leute manchmal auf den Boden der Tatsachen zurückholen“, meint der Tanzsporttrainer. Tanzen ist ein schönes Hobby, das man zu zweit ausüben kann, da beide das gleiche Ziel erreichen wollen – dabei muss das Ergebnis nicht perfekt sein. Tanzen fasziniert Siegmar Walter schon seit seiner Jugend. Im nächsten Jahr wird es der 50. Weiße Ball sein, den er mit seiner Frau besucht. Dabei war er ursprünglich zu diesem Ball gekommen, weil ein Freund im Jahr 1959 von einer Einladung einer schrecklich altmodischen Vereinigung erzählte, bei der Tänzer für Töchter fehlten. Der Freund selbst wollte nicht hingehen und überließ Walter seine Karte. Ein Glücksfall für Walter, der bereits mit seiner Ballerfahrung punkten konnte, als er seine spätere Frau kennenlernte und sie ihm vom schönen Ball der Harmonie erzählte, in der ihre Eltern Mitglied waren. „Seit dieser Zeit haben wir glaube ich keinen einzigen Ball ausgelassen.“ [dp]
Bälle in Bamberg und Umland 2014 7. Februar: Schneeball, E.T.A.-HoffmannGymnasium 22. Februar: Memmelsdorfer Faschingsball 1. März: Sportlerball Memmelsdorf 3. März, BRK-Rosenmontagsball, (ausverk.) 3. März, Rosenmontagsball des 1. FC Strullendorf 29. März, 19 Uhr: Ball der Köche Oktober: Cochabamba-Ball November: Bürger- und Polizei-Ball Alle Faschingsveranstaltungen in und um Bamberg sowie weitere Tanzveranstaltungen im Jahreskreis sind auch im offiziellen Veranstaltungskalender von Stadt und Landkreis Bamberg im Internet unter www. kultur-bamberg.de abrufbar
Ballfreunde seit Jahrzehnten: Romy und Siegmar Walter
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kultur in sicht die ZWIEBEL 2/2014
Wahlprüfsteine
Kultur in Sicht Februar 2014 Voices of transition Lichtspielkino so, 2.2.2014, 11.00 Uhr
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Industrielle Landwirtschaft ist erforderlich, um die steigende Weltbevölkerung satt zu bekommen – sagt die industrielle Landwirtschaft, vor allem die Saatgutkonzerne. Viel zu lange hat man ihnen geglaubt, doch das Gegenteil ist der Fall. Denn die industrielle Landwirtschaft verbraucht dazu mehr als das 10-fache des Ertrags an Erdöl für Dünger und Transport und vernichtet durch Überdüngung und Erosion auf Dauer den fruchtbaren Boden. Die Alternative zur globalisierten Versorgung durch multinationale Konzerne ist kleinteilig. Von Initiativen, die erfolgreich auf regionaler Ebene für gute Ernährung sorgen, berichtet Nils Aguilar persönlich mit seinem Film „Voices of Transition“, den das Ev. Bildungswerk mit Umweltamt und Landkreis zusammen mit weiteren Initiativen zeigt. Gärten in Permakultur, die mit geringem Energieaufwand hohen Ertrag erzielen oder nachbarschaftliche Pflanzaktionen mit Gemüse in Vorgärten sind nur einige der vorgestellten Projekte, die Mut machen für eine Zukunft nachhaltiger Ernährung. Und ausgerechnet Kuba geht dabei voran: Not macht erfinderisch.
Haas-Säle do, 6.2.2014, 19.00 Uhr Am 16. März werden die Weichen für die nächsten sechs Jahre Stadtratsarbeit gestellt – es ist Kommunalwahl. Die Bamberger denkmalpflegenden Vereine Bewahrt die Bergstadt, Freunde des Weltkulturerbes und Schutzgemeinschaft Alt Bamberg möchten von den Kandidaten wissen, was sie in der Stadtentwicklung anstreben. Eine sicherlich kontroverse Diskussion wird das werden, wenn die ÖPNV-Fans von der GAL auf die Berggebietstunnel-Pläne der BUBen stoßen. Und was die SPD davon hält, dass die FDP die Stadt bei der Konversion von Immobilieninvestoren „unterstützen“ lassen will? Der Architekt und Stadtplaner Franz Ulrich moderiert eine sicherlich heiße Diskussion, die auch die Themen ICE-Ausbau und Eventkultur streifen wird.
bläserkonzert klangwerkstatt, ob. königstr fr, 7.2.2014, 19.30 Uhr Die städtische Musikschule unterhält etliche Ensembles, darunter auch ein Bläserquintett. Ergänzt um junge fränkische Solisten kommt es an diesem Freitag in der Klangwerkstatt des Klarinettenbauers Schwenk & Seggelke in der Oberen Königstraße 15 in einem Konzert des Tonkünstlerverbands zum Einsatz. Und es dürfte modern zugehen, denn neben dem Romantiker Klughardt erklingen Werke von Paul Hindemith, Witold Lutoslawski, Christoph Theiler und Dietmar
Hallmann. Geleitet wird das Konzert von Lukas Meuli, und der Dirigent u.a. des Erlanger Siemens-Orchesters wird auf seine ebenso charmante wie humorvolle Art in die Werke einführen. Laut Presseankündigung sollen auch Komponisten (Plural!) anwesend sein. Nachdem es Klughardt, Lutoslawski und Hindemith eher nicht sein werden, darf sich das Publikum sicher auf die Präsenz von Hallmann und Theiler freuen. Am Sonntag, 9.2. spielt dann an selbem Ort zur Matinee um 11 Uhr das Klarinettenquartett „Kunstpause“ Werke u.a von Dvorak und Piazolla.
Willy Astor Konzerthalle fr, 7.2.2014, 19.30 Uhr Künstlerleben: ein hartes Los. Stets an der Armutsgrenze entlanghangelnd, nur der hehren Kunst verpflichtet und immer dankbar, wenn die Öffentlichkeit an den eigenen Darbietungen teilhaben möchte – so entbehrungsreich lebt, wer davon abhängt, dass das Publikum seine Kunst zu schätzen weiß. Nun, all das scheint auf Willy Astor nicht zuzutreffen. Sein Konzert im Hegelsaal ist bereits ausverkauft, und deshalb meldet seine PR-Dame auf Anfrage trocken, dass sie keinen Interviewtermin vergebe, weil‘s ihr ja eh nichts mehr bringt. Ob das im Sinne des eigentlich ganz sympathisch wirkenden Wortakrobaten ist? Oder ist er einfach in die Fänge einer Agentur geraten, die ihn verkauft wie einen Artikel aus dem Supermarktregal? Schade für ihn, und schade für Sie, liebe Leser. Wir hätten ihn gern näher beleuchtet. Wegen seiner Kunst, nicht wegen der Verkaufszahlen.
stauffenberg Konzerthalle sa, 8.2.2014, 19.30 Uhr Widerstand – eines der großen Themen der laufenden Saison des E.T.A.Hoffmann-Theaters. In seiner vorletzten Spielzeit hat sich Intendant Rainer Lewandowski des anstehenden Jahrestags 20. Juli 1944 angenommen und seinem Ensemble ein Stück geschrieben, das lebendigen Geschichtsunterricht darstellt – und viel mehr. Denn neben den historisch interessanten Fragen, was Graf von Stauffenbergs Gruppe eigentlich geplant hat für den Fall des Erfolgs und wie das Militär involviert war, kommt auch die menschliche Seite ins Spiel. Was bringt jemanden, gerade einen so privilegierten Soldaten dazu, ein solches Risiko für sich und seine junge Familie einzugehen? In der Nachkriegszeit hallte die Verachtung, die das Regime dem Attentäter entgegenbrachte, noch lange nach. Erst in den Sechzigerjahren wandelte sich das Bild, nun hin zu einer glorifizierenden Verehrung der „Helden des 20. Juli“, und vielerorts wurden die Straßen ganzer Stadtteile nach ihnen benannt. Erst in jüngerer Zeit setzt sich eine weniger unkritische Betrachtung durch, denn die Widerständler waren teils auch Nutznießer des Nationalsozialismus gewesen und nationalistischen Äußerungen keineswegs abhold. Viel Raum also für die Aufarbeitung auch im Theater – wie Lewandowskis Werk für großes Ensemble in der Inszenierung von Peter Bernhardt die Erinnerung an ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte wach hält, wird erstmals in der Premiere am 7.2. zu erleben sein.
die ZWIEBEL 2/2014 kultur in sicht
Erika Löbls Tagebuch Villa Dessauer so, 9.2.2014, 16.00 Uhr Das Tagebuch eines jüdischen Mädchens – wer denkt dabei nicht zuerst an Anne Frank? Doch auch in Bamberg gab es ein mutiges Mädchen, das die Gedanken seiner Jugend einem Buch anvertraute, was im Nationalsozialismus allein schon verdächtig war. Finden sich in den Eintragungen zwischen 1937 und 1945 auch keine Bemerkungen zur Politik, so ist es doch ein Dokument der verlorenen Heimat. Denn die Autorin, Erika Löbl, musste 1939 mit ihrem Bruder nach England flüchten, reiste 1942 über Buenos Aires nach Ecuador, wo sie nach drei Jahren erstmals die Eltern wieder traf. Nach dem Tod des Vaters 1944 zieht der Rest der Familie schließlich weiter nach New York. Über diesen Zeitraum führt Erika Löbl Tagebuch und macht sich ihre Gedanken über den Begriff der Heimat. Die Kulturwerkstatt lädt ein zu einer Spurensuche in der Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“.
Axel Hacke Eta-hoffmann-theater mi, 12.2.2014, 20.00 Uhr Versprecher und falsches Deutsch sind immer eine Quelle der Belustigung. Auf diesem Ticket reist seit einigen Jahren Axel Hacke, Kolumnist der Süddeutschen Zeitung, mit großem Erfolg. Wo andere mühsam selbst denken müssen, greift der Autor gern zu Vorgefundenem, mittlerweile auch zu Einsendungen seiner
Fans. Das jedoch mit großer sprachlicher Eleganz und einer Liebenswürdigkeit, die sich nicht über die armen Falschübersetzer oder -versteher erhebt, sondern ihnen vielmehr beinahe Dankbarkeit dafür entgegenbringt, dass sie unsere sprachliche Einöde mit Kostbarkeiten fremder Speisekarten bereichern. Unser Lieblingsgericht natürlich: onion rings – ZWIEBEL ruft an.
LIVE-ÜBERTRAGUNGEN AUS NEW YORK
Last visits
8. 2. DVORÁK – RUSALKA
Lichtspielkino Ab do, 13.2.2014
1.3. PORODIN – FÜRST IGOR
Charlie Mariano starb 2009. In Deutschland war der Saxophonist vor allem durch seine Musik mit dem United Jazz & Rock Ensemble bekannt, doch bevor er in den Siebzigern nach Europa kam, um vom Jazz zu leben, war er schon in den USA mit vielen Größen aufgetreten: Charlie Parker, Dizzy Gillespie oder Charles Mingus schätzten den lyrischen Saxophonsound des italienischstämmigen Musikers aus Boston. Der Regisseur Axel Engstfeld begleitete Mariano in seinem letzten Lebensjahr, als er noch immer für seinen Lebensunterhalt spielte. Zum letzten großen Konzert an seinem 85sten Geburtstag, drei Monate, bevor er seinem Krebsleiden erlag, kamen viele Weggefährten zusammen, um ein letztes Mal mit dem Weltmusiker auf der Bühne zu stehen. Impressionen von diesem und weiteren Konzerten, dazu private Momente eines Jazzmusikers, der immer offen war für neue Einflüsse und natürlich die wunderbare Musik würdigen in „Last Visits“ einen der ganz Großen des europäischen Jazz.
15.3. MASSENET – WERTHER 5.4. PUCCINI – LA BOHÈME 26.4. MOZART – COSÌ FAN TUTTE 10.5. ROSSINI – LA CENERENTOLA
Live im Kino: The Metropolitan Opera Genießen Sie die exklusiven Live-Übertragungen der Saison 2014 mit exzellentem Surround Sound und High Definition-Bild.
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kultur in sicht die ZWIEBEL 2/2014
Heinrich und kunigunde St. Heinrich, eckbertstr. 30 Fr, 14.2.2014, 18.00 Uhr
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Auf den Tag genau vor 1000 Jahren wurden Heinrich und Kunigunde zu Kaiser und Kaiserin gekrönt – wenn das kein Jubiläum ist. Mit Musik und Geschichten aus und über diese Zeit gedenkt die Capella Antiqua Bambergensis dieses besonderen Anlasses. Prof. Dr. Bernd Schneidermüller berichtet über die Bedeutung des Herrscherpaares im damaligen Europa und für die Geschichte unserer Stadt. Die Capella entführt in die musikalische Welt der mittelalterlichen Kaiser und Könige. Dabei unterstützen sie die renommierten Solisten Arianna Savall und Udland Johannsen mit Harfe, der norwegischen Hardingfele und ihrem Gesang. Aus gleichem Anlass referiert Dieter Morcinek um 19.00 Uhr zur Semester eröffnung der VHS Bamberg im Alten E-Werk. Sein Vortrag befasst sich mit der Frage, ob Heinrich II. an diesem Tag mit der einzigartigen Reichskrone gekrönt wurde, die später das Heilige Römische Reich deutscher Nationen symbolisierte. Ein Empfang mit Gedankenaustausch schließt sich an.
Studio 13, Luitpoldstr. 13 Fr, 14.2.2014, 19.30 Uhr Was kommt nicht alles hinein in eine Druckerei – und fein gedruckt „zwischen Babberdeggl“ wieder heraus. In 42 Jahren Druckerei hat Hans Meyer aus Scheinfeld einiges gesehen – und manches behalten. Vor allem Texte im fränkischen Dialekt haben es dem gelernten Schriftsetzermeister angetan, die er „oft so hintergründig, voller Lebensweisheit, spritzig und pfiffig“ empfunden hat, dass er sie jetzt, im Ruhestand, zu einem kurzweiligen Vortragsprogramm zusammengestellt hat und damit durch Franken zieht. An seiner Seite der Freund Rainer Huth, der die fränkischen Lebensweisheiten mit irischen Zwischenmelodien auf der Geige kommentiert. Der Eintritt ist wie immer im Studio 13 kostenlos, ein Wertschätzungsbeitrag wird erbeten.
Symphoniekonzert Konzerthalle fr, 14.2.2014, 20.00 Uhr Wenn man als junger Mensch ein Stipendium erhält, um die eigene Ausbildung zu vervollkommnen, fällt einem alles Mögliche ein, wie man das Geld ausgeben könnte. Ist man Musiker, denkt man vielleicht sofort an ein hochwertiges Instrument oder an Meisterklassen bei bedeutenden Virtuosen rund um den Globus. Nicht so der schwedische Klarinettist Martin Fröst. Als ihm vor 11 Jahren ein Stipendium angeboten wurde,
investierte er das Geld in die Musik selbst und – vergab einen Kompositionsauftrag. Die Wahl fiel auf den finnischen Komponisten Kalevi Aho, der daraufhin ein neues Werk für Orchester und Klarinette schrieb. Einige Jahre später spielte Fröst die Uraufführung des Konzertes in London unter der Leitung des Dirigenten Osmo Vänskä. Nun gibt Fröst sein Debüt bei den Bamberger Symphonikern – natürlich mit „seinem“ Klarinettenkonzert und ebenfalls unter der Leitung von Osmo Vänskä. Auch 15.2.
Don Menza jazzclub sa, 15.2.2014, 21.00 Uhr Vierzig Jahre Jazzclub e.V. – weiter geht die Feier. Im Rahmen der JubiläumsStarkonzerte hat sich das Kellerteam aus der Sandstraße diesmal das Don Menza Organ Trio eingeladen. Der Namensgeber begann seine musikalische Laufbahn als Saxophonist bei zwei der Top-Adressen: in Maynard Fergusons formidablem Orchestra Anfang der Sechzi-
ger sowie in der Band von Stan Kenton (übrigens in der Nachfolge von Charlie Mariano…). Zusammen mit Don Menza spielen Renato Chicco (p, org) und Bernd Reiter (dr) – der Jazzclub verspricht für diesen Abend „mitreißend energetische und swingende Musik auf allerhöchstem Niveau“ – Jazz at it‘s best.
Shades of Schmalz 2 Club Kaulberg Do, 20.2.2014, 20.00 Uhr Trash ist wie eine Droge – wer erst einmal auf den Trip gekommen ist, kann schwer wieder loslassen. Ursula Gumbsch und Arndt Rühlmann alias Hanuta Gonzales haben im vergangenen Jahr die Nadel beim Publikum angesetzt und setzen jetzt auf die Rückkehr der Abhängigen, wenn es heißt: „Shades of Schmalz 2“ – die Rückkehr der Schundliteratur. Durch hohe Berge flacher Literatur haben sie sich gewälzt, mit nur einem Ziel: das Schlechteste zu finden. Nächte voller Deutsch-Pop haben sie sich um die Ohren geschlagen, nur um festzustellen, dass die Schlager aus den Achtzigern auch nicht sinnfreier waren. Und die Essenz all dieser Bemühungen erhält die werte Zuschauerschaft im Club Kaulberg nun in zwei Vorstellungen (auch 21.2.) kredenzt.
Versuch… Spiegelsaal der Harmonie fr, 21.2.2014, 20.00 Uhr …über die wahre Art, das Clavier zu spielen: keine Sorge, es ist nicht zu befürchten, dass dieser Abend in fröh-
Foto: Jazzclub Bamberg
Kultur in Sicht Februar 2014
gfundn zwischen babberdeggl
die ZWIEBEL 2/2014 kultur in sicht lichem Dilettantismus (nicht im alten Sinne der Liebhaberei, sondern im derzeitigen Gebrauch der Stümperhaftigkeit) endet. Dafür sind die Musikerinnen Annegret Siedel (Barockvioline) und Natalia Solotych (Tasteninstrumente) viel zu erfahren. Nein, der Titel des Konzerts ist zugleich der Titel eines Lehrwerks von Carl Philipp Emanuel Bach, großer Sohn des noch größeren Johann Sebastian. Er verfasste diese erste umfassende Klavierschule in deutscher Sprache zu einer Zeit, als das Musizieren zunehmend auch für Amateure an Beliebtheit gewann. Bach beschränkte sich entgegen des Titels auch nicht auf das Klavier, sondern beschrieb auch Übungen für Clavichord oder Orgel, in denen er Fingersatz, Verzierungen („Manieren“), Vortrag und, besonders wichtig in seiner Zeit, die Continuo-Begleitung lehrt. Zu seinem 300. Geburtstag spielen die Künstlerinnen aus seinen Duo- und Solowerken, aber auch Kompositionen von Vater Johann Sebastian Bach und von Wolfgang Amadeus Mozart für Geige, Cembalo, Clavichord und Hammerflügel.
Symphoniekonzert Konzerthalle sa, 22.2.2014, 20.00 Uhr Wenn Eltern ihren Kindern heute die Vornamen berühmter Popsänger geben, heißt das noch lange nicht, dass der Filius oder die Tochter dereinst auch singen können und Goldene Schallplatten bekommen. Was die Verehrung von Vorbildern angeht, sind sie damit aber zumindest in bester Gesellschaft. Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, ehemaliger Kapellmeister am Bamberger Theater und heute fast nur noch als Schriftsteller bekannt, bewunderte Wolfgang Amadeus Mozart so sehr, dass er das fade „Wilhelm“ durch das viel elegantere „Amadeus“ ersetzte. Im Unterschied zum eingangs genannten Beispiel konnte Hoffmann allerdings wirklich komponieren – auch wenn er heute kaum bis gar nicht mehr aufgeführt wird. Höchste Zeit, dies zu ändern: Im Konzert der Bamberger Symphoniker stellen Rolf Beck und der Chor der Bamberger Sym-
phoniker Hoffmanns Miserere b-Moll dem Requiem des großen Vorbilds Wolfgang Amadeus Mozart gegenüber (auch 23.2.).
Anonyme Improniker morphclub sa, 22.2.2014, 20.00 Uhr Zugleich im Morphclub: ein Duell! Kurz vor Abschluss der Olympischen Winterspiele fordern die Anonymen Improniker aus Bamberg die Kollegen aus Wiesbaden zum Zweikampf heraus. „Für Garderobe keine Haftung“ heißt das hessische Ensemble, das sich der gleichen geistesblitzigen Theatersparte verschrieben hat. In der Ankündigung setzen die Bamberger ganz darauf, dass das Publikum bei der Wahl seiner Stichworte unter dem Eindruck von Olympia steht – doch wie immer beim Impro-Theater kann ja alles auch ganz anders kommen. Sicherheitshalber bringen sie Kuhglocken als Beifallshilfe mit.
Karneval der Tiere St. Heinrich, Eckbertstr. 30 Fr, 28.2.2014, 19.00 Uhr Camille Saint-Saëns‘ Suite mit den zahlreichen Tierlauten erklingt nicht nur in der Karnevalszeit regelmäßig, sie wurde sogar extra dafür geschrieben. Doch wegen der parodierenden Zitate hielt der Komponist die Orchesterfassung zeitlebens unter Verschluss, lediglich eine Klavierversion durfte gespielt werden. Wenn er gewusst hätte, wie sein Werk auf der Marimba klingt! Das erfährt das Bamberger Publikum nun in einem Abend mit dem Marimba Festiva Quartett. Vier Schlagwerker bringen neben dem „Karneval“ auch Bach und Zeitgenössisches auf die Bühne und machen damit neugierig auf den Internationalen Marimba Festiva Wettbewerb und Kongress, der im April die Konzerthalle erfüllt. Auch für dieses Ereignis engagiert sich der Bamberger Tonkünstlerverband mit seiner rührigen Vorsitzenden Katja Pütz. [hb]
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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 2/2014 Ganz oben in Bamberg: ragt die Altenburg in den Himmel. Ganz oben unter den intellektuellen Betätigungen des Menschen: rangierte einst die Philosophie.
Operationen in geistiger Höhe Vom „Bamberger Philosophicum“
Dass sie das heutzutage nicht mehr tut, nicht mehr im Zentrum öffentlichen Interesses Himmel und Erde, Gott und die Welt tangiert, hat mancherlei Gründe. Und mancherlei Auswirkungen. Zu denen, die diese zu einem beträchtlichen Teil bedenklich finden, gehört Priv. Doz. Dr. Thomas Bohrer (Klinikum Bamberg/Chirurgie); der folgerichtig, um die Philosophie wieder aufzuwerten, sie auf die Altenburg bringt. (Entsprechendes tut er, bzw. sein Team, im Rückgriff auf eine Tradition, die bis ins 19.Jahrhundert lebendig war, seit 2010 in Würzburg). Seit Anfang 2013 wird einmal im Monat der Ritter- zum Ideenkreißsaal – und es werden im Rahmen des „Bamberger Philosophicums“ wahrlich keine „ridiculi mures“, keine lächerlichen Mäuse, geboren.
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Ausgangspunkt sind, naheliegenderweise, Erfahrungen mit der Medizin, auf der Arztwie auf der Patientenseite; also „medizinethische“ Fragen. Wie ist das z.B. mit der „Medizin im Spannungsfeld der Ökonomie“ (so der Titel des Vortrags von Dr.Bohrer im Dezember)? Oder wie ist das mit der Schönheitschirurgie, die nicht darauf abzielt, „Krankheit“ zu bekämpfen? (Dr.) Georg Ringsgwandl auf seiner aktuellen CD: „Du kommst aus dem OP heraus und schaust schon wie ein Zombie aus; der Doktor, der dein Geld kassiert, sagt: Tja, das passiert“. Sind es (nur) schwarze Schafe, wie sie überall grasen, die auf solche Weise in die Schlagzeilen geraten, oder ist „das System“ als solches nicht gesund? Und der ganz
normale Arzt, der sich nichts zuschulden kommen lässt: weiß er immer und überall, was er „eigentlich“ tut? Und was er „eigentlich“ will, über die technische Lösung eines konkreten Falls hinaus? Was haben dem ins Grundsätzliche hineindenkenden Arzt die Philosophen zu sagen? Wer hat recht, Odo Marquard, Verteidiger der „Apparatemedizin“, der auch die, die sie verteufelten, eine Lebensqualität verdankten, wie sie der Menschheit nie zuvor zuteil geworden sei – oder Paul Feyerabend, Ankläger des von ihm so genannten „Medicofaschismus“, festgemacht u.a. am Zitat eines Nobelpreisträgers, die medizinische Forschung brauche „verdammte Egoisten“, unbekümmert um das Wohlergehen der leibhaftig vor ihnen liegenden Patienten? Bis zu welchem Punkt verdienen die beiden Kontrahenten Zustimmung? Und wie ist die deutsche Gesundheitspolitik zu beurteilen, die der letzten Jahr(zehnt)e, die aktuelle, nicht nur aus der Warte kurzzeitig gültiger bzw. partieller und zumindest partiell egoistischer Interessen gesehen? Was hat es schließlich mit Gesundheit und Krankheit, Leben und Tod insgesamt auf sich? All dies Fragen, die im Rahmen des Philosophicums zur Sprache kommen und bedacht werden (können); zwischen philosophischer Grundlagenforschung und angewandter Philosophie wechselnd. Aktuelle Probleme und Philosophiegeschichte (von den Vorsokratikern übers Mittelalter, Kant und Hegel bis in die Gegenwart, gelegentlich auch einmal über die Ethik im engeren Sinn hinausführend).
Auch die empirische Psychologie tritt bisweilen ans Rednerpult – im letzten Oktober war’s. Unvermeidlich (?), dass sich die Diskussion, wiewohl sie, dem Ambiente gemäß, stets ritterlich bleibt, rasch und heftig an der Frage nach deren Wissenschaftsstatus entzündete; werden da etwa Banalitäten in elaboriertem (=hochgestochenem, überkandideltem) Jargon breitgetreten, der bei näherem Hinsehen so furchtbar präzis nicht ist? Und bleibt man nicht notgedrungen an der Oberfläche, wann man das Wort „normal“ nur deskriptiv, nicht normativ verwendet? Wenn man also nicht als „normal“ deklariert, was vernünftigerweise allgemeine Richtschnur des Handelns sein sollte, sondern das, was de facto von einer Mehrheit praktiziert wird, die es versteht, die Minderheit zu beeindrucken. Aber was, bitte, ist „vernünftig“? Es gibt in Bamberg nicht wenige Gelegenheiten, solche und andere philosophische Nüsse zu knacken – und, wenn schon keine Lösung zu finden, doch zumindest die Fragen auf saubere Art zu formulieren (um den Logiker aus Ionescos „Nashörnern“ zu zitieren); etwa – Vollständigkeit ist nicht angestrebt! – die Veranstaltungen der Fränkischen Gesellschaft für Philosophie e.V., solche im engeren und weiteren Umfeld der Universität, oder die lockeren Gespräche im „Salon d’esprit“ im Studio 13 (einmal monatlich, sonntags 10.30 Uhr – 12; der Name geht zurück auf Rudolf Rolfs). Sie haben sich jeweils ein Stammpublikum geschaffen; aber
die ZWIEBEL 2/2014 bamberger kulturleben über den Zaun zu gucken ist nicht verboten. Für sie alle ist in Bamberg Platz; es müsste denn ausgerechnet unter den Philosophen Konkurrenzneid aufkommen… Das Bamberger Philosophicum hat seinen Platz ganz oben, wo die Altenburg in den Himmel ragt – jeweils am zweiten Donnerstag im Monat, üblicherweise 19 Uhr, manchmal 18 Uhr; im Rittersaal. Unter den Referenten, die sich hinterher gutmütig von den Zuhörern zausen lassen, war Bambergs emeritierter Philosophieprofessor Heinrich Beck (über Gesundheit und Krankheit im Allgemeinen bzw. in philosophisch-systematischer Sicht); aber auch Jonathan Schaeff, „fortgeschrittener Student“ aus Würzburg (Juli 2013: „Strukturen unserer Denkweise: wie wir bewerten und entscheiden und woran wir scheitern“). Mit „Verantwortung“ befasste sich Prof. Dr. med. Michael Schmidt (Julius-MaximiliansUniversität Würzburg) im Dezember, mit „ethischen Implikationen von Patientenverfügungen“ im November Prof. Dr. Jan-Peter Beckmann (Oxford/Hagen); da spielte wieder deutlicher das Wort von Karl Jaspers herein, das über der Homepage des Philosophicums steht: „Die Praxis des Arztes ist konkrete Phi-
losophie“. Was es bedeutet, wird z. B. wieder im März 2014 zu überprüfen sein; angekündigt ist „Der Kranke: Patient oder Kunde?“, Referent Chefarzt Dr. med. Manfred Klein, Gerolzhofen. Weder Arzt noch Philosoph ist der Verfasser dieses Artikels; er wagt sich (voraussichtlich; wenn ein operierender Arzt zuvor keinen Pfusch veranstaltet hat! – oder das Schicksal…) am 10. Juli mit einem Referat über den vor 90 Jahren geborenen, vor 20 Jahren verstorbenen österreichischen Denker Paul Feyerabend vor die Meute – „Leute“! versteht sich. „Querdenker“ haben ihn manche etikettiert – was sein „Relativismus“ und seine kritische Haltung zur europäischen Wissenschaftstradition für Mediziner bedeuten können, bleibt bis dahin ein Geheimnis; nur soviel: natürlich geht es irgendwie auch um „alternative Medizin“ und was sich so nennt. Die Alternative zu einem langweiligen Abend zu Hause: für Professionelle und Dilettanten in Sachen Philosophie, ob sie nun einen Vortrag anbieten oder einen hören wollen, kann es einmal im Monat das Bamberger Philosophicum auf der Altenburg sein. Manche Sa-
chen kann man nicht oft genug wiederholen. Möchte jemand den Ball aufgreifen und über „Wiederholung und Innovation in philosophischer Sicht“ sprechen? Fragen Sie nach! (thomas.bohrer@sozialstiftung-bamberg.de) Im Übrigen: man kann natürlich die Diskussion benutzen, um sich, statt eine präzise Nachfrage zum Gehörten an den Referenten zu richten, alles von der Seele zu reden, mindestens fünf Minuten lang, was man immer schon einmal in der Öffentlichkeit sagen wollte, und so zum unangekündigten Vortragenden zu werden. Ich gehöre zwar eher zu den Zuhörern, die in diesem Fall schnell nervös auf die Uhr blicken und dieses Verhalten deplaziert finden – aber es kommt bei vergleichbaren Gelegenheiten immer wieder vor, und wahrscheinlich ist es ja auch besser, als dass jemand etwas mit Gewalt hinunterschluckt, was ihm wichtig ist, bloß um ängstlich beim Thema zu bleiben. Seien wir tolerant – schon wieder so ein Reizbegriff! – und lassen wir uns überraschen, wie es am 13. Februar ablaufen wird, bei einer „Einführung in die Neuroethik“ von Maximilian-Uwe Friedrich (Würzburg). Am bewussten Ort; ganz oben in Bamberg… (da capo). [ms]
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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2014
Ein Wunschpunkt f端r das Sams-Haus
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die ZWIEBEL 2/2014 lebenswertes Lola Montez war schon da, auch „der König“ wurde investigativ aufdringlich (Krimiserie mit Günter Strack), sogar Eulenspiegel nimmt schon mal Platz auf dem Brunnen vor der Fassade (Theaterführung). Und natürlich zieht die Sams-Führung vorbei an den Bamberger Originalschauplätzen der Filme. Hier, in der Judenstraße 16, waren eben Paul Maars Protagonisten Frau Rotkohl und Herr Taschenbier zuhause, nicht zu vergessen natürlich der Hauptdarsteller: das Sams. Das hier außer Samstag Unruhe stiftet und erfrischend anarchisch in das Sozialgefüge des Mikrokosmos Judenstraße 16 und Bambergs eingreift.
Es muss der geheime Wunsch Paul Maars gewesen sein, seine Heimatstadt als Kulisse einzusetzen und alle drei Sams Filme in Bamberg u.a. vor dieser Fassade zu drehen („Das Sams“/2000, „Sams in Gefahr“/2003 und „Sams im Glück“/2012). Paul Maar lud einfach nur das Filmteam ein, doch mal einen gemeinsamen Spaziergang durch Bamberg zu machen, woraufhin Regisseur Ben Verbong spontan von der Judenstraße 16 als Wohnort der drei genannten Helden überzeugt war. Dieser zeigte sich „so begeistert von den Fassaden, den schmalen Straßen der Altstadt und der Lichtstimmung“, dass ein ursprünglich vorgesehener Drehort nahe München den Kürzeren zog. Wie z.B. Woody Allen Liebeserklärungen an London, Barcelona und Paris versuchte, sollte auch dies eine filmische Liebeserklärung an Bamberg werden. Der Erfolg gab allen Beteiligten Recht: „Fast überall auf der Welt, wo ich den Film zeigte, sei es in Tokyo, Hongkong, Sao Paulo oder Sydney, kamen sofort aus dem Publikum die Fragen: Was ist denn das für eine schöne deutsche Stadt? Wo ist der Film gedreht worden?“, so Maar.
Die aufgeschlossene „Filmpolitik“ des damaligen Bamberger Bürgermeisters Herbert Lauer spielte zudem eine gewisse Rolle, so dass das mittlerweile auf sechs Bände angewachsene und in 20 Sprachen übersetzte Sams hier in Bamberg wirklich zu filmischen Ehren kommen konnte. Lauer „versprach sich eine vom Film ausgehende Werbewirkung für die Stadt Bamberg.“ Die Rechnung ging auf. Und: gar nicht nebenbei räumte das Fabelwesen für den ersten Film 2002 gleich mal den deutschen Filmpreis in Gold ab, als bester Kinder- und Jugendfilm.
Beschreibung und Baugeschichte Es gibt nicht mehr viele dieser scheinbar „etwas heruntergekommenen“ Hausfassaden wie die Judenstraße 16 in Bamberg, und es werden immer weniger. Die Hauptfassade des Kopfbaus ist eines der letzten Juwele in Bambergs vorrangig barocker Häuserlandschaft. Die drei Außenfassaden sind noch mit der bauzeitlich barocken Architekturgliederung (Gesims, Fensterrahmungen, -Schürzen und -Bekrönungen etc) sowie fränkischem
Fotos: Anny Maurer, Grafik: Paul Maar)
Herr Taschenbier auf der Flucht vor Frau Rotkohl (aus: Das Sams wird Filmstar). Rechts: Frau Rotkohls Blick in die Judenstraße
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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2014
Stuck auch im Treppenhaus, dazu das barocke Treppengeländer: nur einige der inneren Werte des Hauses Judenstraße 16 Rechte Seite: kreative Wohnund Lagerordnung auf dem Treppenvorplatz im 2. Obergeschoss, Sams und Paul Maar haben ihre Freude daran
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Zweiflügel-Holzportal überkommen. Die Innenräume mit den originalen, dick übertünchten und somit bestens konservierten Stuckdecken, vielen originalen, aber auch zweitverwendeten, umgehängten oder jüngerzeitlich historisch ausgetauschten Türen und Beschlägen, fantastischen Durchblicken im Treppenhaus und Treppenvorplätzen im 1. und 2. Obergeschoss. Mit dem barock erhaltenen Brettbalustergeländer, den ausgetretenen Sandsteinböden, den fränkischen Parketten und dem noch auf die letzte Renovierung 1926 zurückgehenden, harmonisch gealterten und farblich zwischen umbragrün bis ocker wechselnden Fassaden“zustand“, der sehr wahrscheinlich auf die letzten zwei Fassadenanstriche noch des 19. Jahrhunderts und diese letzte Renovierung zurückgeht. Alles typische Fassadenfarbigkeiten dieses Zeitraums.
Es muss hier reichen, wenn wir nur kurz T. Breuer/R. Gutbier im amtlich-nüchternen Inventurstil zitieren: „Im 20. Jh. blieb das Haus von umfangreichen Umbauten verschont, obwohl 1979 und 1990 bereits Planungen dazu vorlagen. Der Charakter eines großbürgerlichen Wohnhauses aus der Mitte des 18. Jh. ist daher weitestgehend erhalten geblieben, 2001 Neueindeckung des Daches” (Anm. Autor: unter Entfernung der größeren barocken Mittelgaube, nun im Dachstuhl eingelagert). Der Vorgängerbau wird 1377 erstmals erwähnt, 1508 taucht die Bezeichnung „Zum Einhorn“ auf (zurückgehend auf die gleichnamige Rittergesellschaft), vgl. vermutlich zutreffende Darstellung der baulichen Vorgängersituation bei Petrus Zweidler um 1600, Baudatierung 1747 im Schlussstein
über dem Portal mit Einhorn-Relief als Hauszeichen, damit Vereinigung eines großen und kleinen Steinhauses zu einer dreiflügeligen Anlage. Bauherr war Hofkriegsrat Johann Paul Rottenbach, Architekt möglicherweise Johann Jakob Michael Küchel; der barocke Baubestand ist im wesentlichen bis heute erhalten, mit älteren integrierten Bauteilen wie Keller, Laubengang und sog. Steinhaus südwestlich. Um 1833 Einbau der Essigfabrik Ernst Seidel, i. lfd. 19. Jh. keine weiteren Bauwendungen/Umbauten, 1926 Restaurierung der Marienkrönungs-Skulptur über dem Portal, damit sehr wahrscheinlich auch die letzte anzunehmende Überarbeitung der Gesamtfassade. (Vgl. Bamberger Inventarband, Stadt Bamberg 3, Immunitäten der Bergstadt, 1. Stephansberg)
Reiz? Es geht ein dezenter, geradezu romantischer Reiz aus von der Hauptfassade, dem außer Literaten oder Film- und Theaterleuten hierzulande offenbar nur noch wenige etwas abgewinnen können oder wollen. Was macht diesen Reiz aus? Für Bamberger Verhältnisse ist es zunehmend etwas Besonderes, noch einen im we-
die ZWIEBEL 2/2014 lebenswertes sentlichen unüberarbeiteten Fassadenzustand von 1926 anzutreffen, als zumindest die Marienkrönung über dem Hauptportal nachweislich renoviert wurde. Von einer gleichzeitigen Renovierung der Fassaden muss ausgegangen werden, die aktuelle, harmonisch gealterte Erscheinung vor allem der Hauptfassade macht es plausibel. Es sind diese changierenden Farbeindrücke der durchscheinenden Altanstriche, die besonders nach unten hin teilweise offenstehenden Putzflächen oder die natürlich auszubessernden Steinschäden, die das Baudenkmal auch zu einem ästhetisch erfahrbaren Denkmal werden lassen. Dies sind bei genauerer Betrachtung durchaus Informationen aus der Geschichte, die ebenfalls zum „ästhetischen Paket eines Baudenkmals“ gehören und im Bamberger UNESCO-Weltkulturerbe verlorenzugehen drohen. Sie erinnern
als Denkmal an vergangene Zeiten, sie helfen bei einer romantischen Einfühlung, sie regen die Fantasie an, bergen historischen Zauber und erzählen bei Interesse auch von tiefer verborgenen Geheimnissen. Von vielen historischen, sich uns nicht auf den ersten Blick erschließenden, sondern erst einfühlsam zu hinterfragenden Baumerkwürdigkeiten. Ganz anders als die häufig anzutreffenden, nüchtern dokumentierenden Schrifttafeln an den Fassaden. Knarzende Dielen, abgewetzte Rosenspitzböden oder ein (durchaus behutsam zu restauriendes) barockes Treppengeländer verbreiten Atmosphäre. Auch die wohltuende Unaufgeräumtheit wie zum Beispiel noch heute auf den Treppenvorplätzen des 1. und 2. Obergeschosses, woran das Sams und Paul Maar ihre Freude gehabt haben dürften. Das alles nicht zuletzt in der Stadt eines E.T.A.
Mit freundlicher Unterstützung von: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Oberfrankenstiftung; Bayersche Sparkassenstiftung; Stiftung der Sparkasse Bamberg; Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern; Medienpartner Fränkischer Tag, Mediengruppe Oberfranken
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26.November 2013 bis 1. Juni 2014 Hainstr. 4a │ 96047 Bamberg Tel. 0951.87 1861 www.museum.bamberg.de Di-Do 10-16 Uhr Fr-So 12-18 Uhr
M U S E E N D E R S TAD T BAM B E R G www.museum.bamberg.de │ Tel. 0951.87 1142
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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2014 Hoffmann, dem hier doch vielgerühmten, erst spät geliebten Romantiker.
Es sind also keineswegs nur die clean-sanierten Fassaden und Innenräume, die um die Welt gehen. Es sind auch diese „argen Zustände“, die Assoziationen wecken und Eindruck machen, die man im Ausland mit deutscher Denkmalkultur (und -Romantik) gern verbindet. Nur: der Denkmalprophet im eigenen Lande hat es nicht leicht!
Alternatives Konzept Als Filmkulisse und Projektionsfläche ist sie gefragt, die Fassade der Judenstraße 16. Ästhetisch jedoch wird sie es weiter schwer haben, „in diesem Zustand“ gegen die allenthalben „modisch reinsanierten“ übrigen Fassaden des Bamberger Welterbes, weil sie doch „so ziemlich“ anders daherkommt als zum Beispiel bei „Schöner Wohnen“ propagiert. Dürfte sie doch zudem manchem bestallten Bewahrer im Welterbe ein gehöriger Dorn im Auge sein. Gealterte, merklich bewitterte Fassaden, Risse, keine klar erkennbare Farbgebung verunsichern heutzutage, nicht zuletzt, weil sie angeblich an Wert verlieren.... Ist nicht eher das Gegenteil der Fall? Wenn der Sams-Film soviel Erfolg in der Welt hat, bleibt zu fragen, ob die „Welt“ nicht gar falsche Vorstellungen vom baulichen Welter-
be Bambergs haben könnte? Wie sie es vom italienischen, vom englischen oder gar vom französischen Welterbe kaum hat? Warum hier in Bayern nicht wieder Mut zeigen zum Imperfekten, Unvollkommenen, Gealterten, zu mehr Unordnung und Unfertigem, besonders auch in der beratenden Denkmalpflege?
Sanieren, besser: konservieren, einmal nicht „wie neu“, „in neuem Glanz erstrahlen“ oder „Wunder geschehen“ lassen. Eine „andere“ Ästhetik schafft Ausstrahlung, Reiz und Atmosphäre. Sind nicht auch das die Pfunde, mit denen Welterbe und Denkmalpflege hier wuchern können sollten? (Und keineswegs nur für Eingeweihte: die hochamtlich viel gepriesenen John Ruskin, Georg Dehio, Alois Riegl wie auch der bei gutem Willen wohlverstandene Cesare Brandi würden ebenso gern davon träumen). Um Missverständnisse auszuräumen: es wird hier keineswegs einer absolut zu verstehen-
Dieses Panaroma genießen Sams und Bewohner. Zu dumm, dass Wunschpunkte nur bei Nacht auf dem Dach zu bekommen sind.
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die ZWIEBEL 2/2014 lebenswertes den „Ästhetik des Verfalls“ das Wort geredet (einen entsprechenden, damals leider total hoffnungslosen Denkanstoß versuchte schon einmal vor Jahren und allzu einsam der ehemalige Bamberger Gebietsreferent des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege Alfred Schelter). Natürlich stand dieser Ansatz letztlich gegen die berechtigten Interessen sowohl der Eigentümer wie auch der verpflichteten Denkmalpflege im Sinne des gemeinschaftlichen Substanz- und Werterhalts. Jedoch, viel mehr Kompromisse in diese „andere“ Richtung stünden einem Welterbe ebenso gut zu Gesicht. Entsprechend ist hier nur die Rede von der Hauptfassade, natürlich nicht von den Seitenfassaden, die in der Tat beide massiv restauratorisch per Substanzeingriffen anzugehen sein werden. Aber verbunden mit einer behutsam einfühlsamen Konservierung/ Sicherung bei nur leichter Überarbeitung der Hauptfassade, die versuchen sollte, den Reiz des gealterten Zustands zu bewahren.
Das geht durchaus, bei gutem privaten und amtlichen Willen und mit diesbezüglich erfahrenen Planern, von denen es nicht (mehr) viele gibt aufgrund mangelnder Nachfrage. Sie erhalten keineswegs den Vorzug, weil sie und die Maßnahme teurer sein können/aber nicht müssen. Das geneigte Interesse der Eigentümer natürlich immer vorausgesetzt für die „andere“, denkmal-freundlichere Lösung im umfänglicheren Sinne. Könner sind also gefragt, nicht gängige nullacht-fünfzehn-Projektierer und Ja-Sager. Konservieren heißt ja auch beileibe nicht, nichts zu tun, sondern einfühlsam zu sichern und zu erhalten, bis in die (gealterte) Ästhetik hinein. Und natürlich ist es ein konservatorisch-restauratorisch drängendes Anliegen, aber auch Problem, die skulpturale Marienkrönung über dem Portal mit behutsamer Rekonstruktion der drei mutwillig (?) abgeschlagenen Köpfe anzugehen. Das alles ist technisch UND ästhetisch machbar, andere haben gezeigt, wie mans macht. Sogar aus unserer Region! Zum Beispiel Konrad Fischer u.a. mit der ausgesprochen mutigen „Reinkonservierung“ des Bremer Rathauses, die selbst dort viel Erstaunen hervorrief, sogar substanziell amtlich denkmalpflegerisch angeregt wurde und konzeptionell als auch technisch nachhaltig Bestand hat. Der Autor, Wolfgang Neustadt M.A., arbeitet seit 30 Jahren als Kunsthistoriker, Bauforscher und freier Autor. Herzlicher Dank für Auskunftsfreude und Mithilfe ergeht an Familie Tröster, Herrn Fischer, Herrn Renninger und natürlich an Paul Maar.
E-Mail: info@stoecklein.info www.stoecklein.info
gelesen die ZWIEBEL 2/2014
Gelesen Februar 2014
pünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Und mit ihr fallen alle seine wohlüberlegten Vorsätze wie ein Kartenhaus zusammen. Tillmann muss begreifen, dass Gefühle ihre eigene Logik haben. Der Australier Simsion entfachte mit seinem „RosieProjekt“ weltweit Begeisterungsstürme – nun gibt es den skurril-witzigen Roman erstmals auch in deutscher Sprache auf 352 Seiten, die man am besten in einem Rutsch runterliest. [sb]
[sb]
Das Rosie-Projekt Graeme Simsion Fischer Krüger, 18,99 € „Ich denke, ich habe eine Lösung für das Ehefrauenproblem gefunden. Wie bei vielen wissenschaftlichen Durchbrüchen war diese Lösung im Nachhinein ganz logisch, doch ohne eine Reihe außerplanmäßiger Ereignisse wäre ich wohl nie darauf gekommen.“ Als Wissenschaftler legt Don Tillmann viel Wert auf Struktur und Ordnung – alles muss wohl durchdacht und geplant sein. Auch seine Suche nach einer Ehefrau geht er als Projekt an – mit Hilfe eines ausgetüfftelten Fragebogens will er sich wissenschaftlich dem Idealbild seiner künftigen Gattin nähern: sie darf
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nicht rauchen oder trinken, sollte immer pünktlich sein und sich um Gotteswillen nicht vegan ernähren. Nur zu dumm, dass auf einmal Rosie vor ihm steht: un-
und lässt den Leser teilhaben an einer unfassbaren Entwicklung. Hundert Jahre sind seitdem vergangen und man wird in den kommenden Monaten so einiges über diese Zeit zu lesen bekommen. Dabei wird kaum einem gelingen, was Marko Rostek geschafft hat: historische Ereignisse mit menschlichen Emotionen zu verknüpfen und dadurch ein neues Verständnis zu wecken, für das, was damals nicht verhindert werden konnte.
33 Tage Marko Rostek Styria Premium, 22,99 € „Für den Bruchteil einer Sekunde scheint es, als wäre alles Leben erstarrt. Für den Bruchteil einer Sekunde herrscht eine unheilvolle, atemlose Stille. Nur das monotone Brummen des Motors ist zu vernehmen. So plötzlich wie der erste folgt der zweite Schuss.“ Automatisch hält man die Luft an, wenn Marko Ros-
tek minutiös beschreibt, wie das alte Europa innerhalb von 33 Tagen in die Katastrophe schlittert. Packend schildert er die letzten friedlichen Tage vor Ausbruch des 1. Weltkriegs. Dabei zeigt er die jeweiligen Positionen der deutschen, englischen, russischen, französischen und österreichisch-ungarischen Akteure auf, beleuchtet deren Entscheidungen
Gleis 4 Franz Hohler Luchterhand, 17,99 € In Italien will sie sich nach einer überstandenen Operation erholen, doch bereits auf dem Weg macht das Schicksal Isabelle einen Strich durch die Rechnung: Ein fremder Mann bietet ihr Hilfe beim Koffertragen an – und ist kurz darauf tot. Isabelle fühlt sich schuldig, sie storniert die Reise, nimmt das Handy und eine kleine Mappe des Toten mit heim. Ehe sie sich versieht, steckt sie mitten in einem Familendrama. Wer ist der geheimnisvolle Anrufer, der immer auflegt, wenn sie sich meldet? Und was weiß die Witwe des Verstorbenen, die aus Kanada anreist, um die Urne zu holen? Eine akribische Spurensuche in der
Vergangenheit des Verstorbenen wird zu einer mühsamen Odyssee, die nicht zuletzt durch den lähmenden Schweizer Bürokratismus behindert wird. Stück für Stück deckt Isabell die tragische Geschichte auf, von einem Mann mit grausamer Kindheit, der alle Verbindungen hinter sich ließ, um sich eine neue Identität aufzubauen. Nur eine alte Tante weiß von seinem Schicksal. Eine spannende Mischung aus Krimi und Familiengeschichte, die in einem makaberen Ende gipfelt. [sb]
Wohnideen aus dem wahren leben Petra Harms callwey, 29,95 € Das wahre Leben spielt sich offensichtlich im Internet ab: denn als „Wohnideen aus dem wahren Leben“ brachte die Autorin Petra Harms, Wohnredakteurin zum Beispiel für „Glamour“ oder „InStyle“, ihre Sammlung von Inspirationen der besten Wohnblogger heraus. Auf 224 Seiten erwarten den Leser jedoch nicht die umfangreichen Komplettkonzepte verhinderter Innenarchitekten, sondern viele einzelne Vorschläge für pfiffige Lösungen kleinerer Gestaltungs„probleme“.
Die Tipps sind nicht immer spektakulär, wie die Empfehlung von Line Klein, einen zierlichen Sessel in eine Zimmerecke
die ZWIEBEL 2/2014 gelesen zu stellen. Mit guter Fotografie wird jedoch deutlich, was gemeint ist, und die Wahrscheinlichkeit, einige gute Ideen für die eigenen vier Wände daraus ziehen zu können, ist durchaus hoch. Ein Buch, das nicht unbedingt die Innenarchitektur revolutioniert – und gerade deswegen für jeden geeignet, der Inspirationen für seine Einrichtung sucht. [hb]
Corporation 2020 Pavan Sukhdev Oekom, 19,95 € Dass „es“ so nicht weitergeht – wie oft muss man es noch sagen oder schreiben? So lange, bis auch der oder die Letzte verstanden hat, dass wir anders wirtschaften müssen, um die Erde nicht gegen die imaginäre Wand zu fahren? Offensichtlich, denn es passiert beinahe: nichts. Ob Klimagipfel, Weltwirtschaftsforum oder Bankenrettungskonzepte, hoch bezahlte Menschen treffen sich in luxuriöser Atmosphäre, einen Stab von Beratern im Schlepptau und dem Bekenntnis auf den Lippen: ja, wir müssen unbedingt was tun. Aber es darf uns zu nichts verpflichten, und schon gar nicht darf es etwas kosten. In dieser Welt lebte auch, als Top-Manager der Deutschen Bank, Pavan Sukhdev. Und erlebte aus erster Hand die Rezepte, die uns in immer neue Krisen führen: die folgenlose Nutzung natürlicher Ressourcen, Unternehmenswachstum ohne finanzielle Verantwortung durch überproportionales Fremdkapital, schamloser Lobbyismus und Werbelügen gegenüber Verbrauchern, die keine Chance haben, sich auch nur annähernd sachlich zu informieren.
Die Rezepte, die er den Kapitalgesellschaften der Zukunft in seinem Buch ausstellt, sind schlüssig. So müssen die Kosten für bislang kostenlose Güter wie Luftverschmutzung, Abfall oder Landnutzung in die Unternehmensrechnung einfließen – und zwar nicht nur die Kosten für externe Dienstleister wie bisher, sondern für die Schäden, die Eingriffe zwangsläufig verursachen. Puma hat das 2011 als weltweit erster Konzern getan und eine Umweltbilanz von -145 Mio. Euro ermittelt – drei Viertel des Vorjahresgewinns! Entsprechend wären dann auch nicht mehr Unternehmensgewinne, sondern Ressourcenverbrauch zu besteuern, damit sich die Kreativität nicht in der Findung von Steuertricks erschöpft, sondern auf Verbrauchsminderung zielt. Gesetzliche Änderungen sind nötig bei der Aufstockung des Eigenkapitals – schließlich spielt es sich mit fremdem Geld viel risikobereiter als mit dem eigenen. Das erschwert den Aufbau von Strukturen die „too big to fail“ sind und dann mit Steuergeldern gerettet werden müssen. Schließlich: ethische Werbung. Nicht auszudenken, wenn Werbebehauptungen wahr sein müssten und nicht mehr dazu missbraucht werden dürften, Kindern vorzumachen, Zuckerbomben seien so gesund wie Obst. Alles Utopien? Natürlich. Aber ohne Utopien würde alles „so“ weitergehen. [hb]
Neu: Chinesisch
Interessieren Sie sich für Sprachen, andere Länder und Kulturen? Dann sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Den Berufsabschluss staatlich geprüfte/r Fremdsprachenkorrespondent/in können Sie mit mittlerer Reife in zwei Jahren, mit Abitur in einem Jahr erwerben. Sie lernen in kleinen Klassen, Englisch ist Ihre Hauptsprache, Französisch oder Spanisch Ihre zweite Fremdsprache.
Infotag 15. März 2014 10–13 Uhr Infoabend 20. 2. 2014 18–20 Uhr
Machen Sie sich fit für den globalen Arbeitsmarkt, informieren Sie sich bei uns über die Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent/in. Berufsfachschule für Fremdsprachenberufe der Deutschen Angestellten-Akademie Wirtschaftsfachschule GmbH Schützenstr. 7a, 96047 Bamberg Tel. 0951 8686-0 Fax 0951 868625 E-Mail: fremdsprachen.bamberg@daa.de Homepage: www.daa-fremdsprachen.de
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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2014
Fränkisch fluchen Nein, gegen die Preußen hat er nichts und auch so ist Wolfgang Wußmann ein sehr verträglicher Mensch. Trotzdem hat er in seinem „Bamberger Mundartwörterbuch“ aus dem Jahr 1998 die schönsten fränkischen Schimpfworte zusammengetragen. Und die nehmen mit 500 Seiten ganz schön viel Platz ein. Wenn Wolfgang Wußmann vom Leder zieht, setzt er ein entschuldigendes Lächeln auf. „Der Umgangston war früher etwas derber“, sagt er. Oder: „Schauen`s, das ist der Begriff. Aber das sagt man ja nicht.“ Manchmal sagt er`s doch: auf Lesungen oder als Gästefüh-
rer durch die Domstadt. Seit 1990 hat der Bamberger 15 Bücher veröffentlicht – über Bamberg im Allgemeinen und Mundart im Speziellen. Im Frühjahr 2013 kam sein erstes „Bamberchä Mundart-Quizbüchla“ heraus. Zwei weitere sollen folgen. „Der Stoff reicht locker“, erklärt Wolfgang Wußmann. Seinen „Stoff“ sammelt er bei „gesellschaftlichen Zusammenkünften“, oft im Wirtshaus. Nach solch einem Besuch kommt er meistens mit einem Bierfilzl oder Zettel voller neuer Begriffe heim. Wußmann ist ein Sammler, aber kein Forscher, wie er betont. „Viele fragen mich, wo der Begriff herkommt. Das weiß ich nicht! Ich sammle, damit nichts verloren geht.“ Auf Bamberchärisch hassd des: „Dämid niggs väloängeed.“ Das wäre wirklich jammerschade, denn in der Brauereistadt gibt es allein 26 Ausdrücke für einen Rausch. „Aber wenn einer kommt und sagt: ‚Jetz` mach a weng Mundart!‘, dann funktioniert das nicht“, erzählt der Konrektor a.D. weiter. Denn Wußmann geht es so wie den meisten Bambergern: Sein passiver Wortschatz ist größer als der aktive. Will heißen: Er versteht mehr Dialekt, als er selbst sprechen kann. Wobei sein Wortschatz natürlich um ein vielfaches größer ist als der eines Otto-Normalsprechers. Wenn Wußmann losschimpft, dann versteht a Dsugäraasdä (ein Zugezogener) kaum ein Wort. Doch den meisten ist klar, dass der 65-Jährige gerade nichts Nettes gesagt hat. „Die Leute verstehen im Kontext sehr viel“, erklärt der Bamberger.
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Fotos: Anny Maurer
Bullnbaißa, Biäschlöbbm, Freggäla oder Hollämöffl*: Auf fränggisch lässt es sich vortrefflich schimpfen. Leider geht diese spezielle Form der Mundart immer mehr verloren. Darum hat sich die ZWIEBEL mit dem Meister der Bamberger Schimpfkultur getroffen – Wolfgang Wußmann.
die ZWIEBEL 2/2014 lebenswertes Drei der Bücher von Wolfgang Wußmann: Das Bamberger Mundart-Quizbüchlein ist Teil einer Reihe weiterer Fragenbücher zu seiner fränkischen Heimat. „Ein Zwiebeltreter bin ich gern“ enthält Anekdoten und Begebenheiten aus dem Kreis der Bamberger Gärtner, es wurde 2011 neu aufgelegt. Nur noch antiquarisch verfügbar ist das „Bamberger Mundartwörterbuch“ von 1998.
14. Februar Valentin fränkische Blumen fürs Herz
Wußmann ist unter Gärtnern aufgewachsen, „ohne selbst einer zu sein“. Seine Sammelleidenschaft verdankt er seiner Großmutter, einer wunderbar frängglnda Bamberchära. „So reime ich es mir wenigstens zusammen“, sagt Wußmann und schmunzelt. Wenn er durch sein „Bamberger Mundartwörterbuch“ blättert, kommt er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Und auch der Zuhörer ist verzaubert. Aus seinem Mund klingen Schloori (zwielichte Person), Sulln (verlogene weibliche Person), Hudsch (Sau) oder Saamä-
la (fade Person) doch so nett! Doch Vorsicht: Wenn Sie jemand als gwiidschäda Henna (quietschige Henne) bezeichnet, ist das kein Kompliment! Vielmehr gehen Sie dann einem Mitmenschen gehörig auf die Nerven. Dann ist es an der Zeit, das hier gelernte anzuwenden oder laut „Du Blöödäla“ zu blärn (plärren). Denn: Weä ko, deä ko. [kk]
regional - nicht nur für den Magen
* Bullnbaißa: verbissener Mensch; Biäschlöbbm: Säufer; Freggäla: gerissener, unartiger Bursche; Hollämöffl: Stoffl
Das Bamberger Alphabet
nach Wolfgang Wußmann: Bamberger Mundartwörterbuch. Babenberg Verlag, 1998
Hochdeutsch Bambergisch a a, teilsweise o ä ä, teilweise e chs gs e e, oft ä eu, äu oi k k, oft gg ck gg p b pf bf
Hochdeutsch Bambergisch pp bb qu gw sp schb st schd t d tt dd tz ds x ggs z ds
Nürnberger Straße 32 96050 Bamberg 0951 22314
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gesundheit die ZWIEBEL 2/2014
Buchstabentanz in der Turnhalle Bokwa?!? Was erst einmal unaussprechlich klingt, hat viel mit Verständigung zu tun – und mit Sport. Eigentlich ist Bokwa eine Art Sprache, die mit den Füßen gesprochen wird. Oder so ähnlich.
Es heißt, die einzige Voraussetzung dafür, Bokwa zu tanzen, wäre das Beherrschen des Alphabets und der Zahlen. Darum, und auch nur darum, habe ich mich in den Kurs von Lisa Schwarz am Unisportzentrum in der Feldstraße gewagt. Ich kenne mich mit Buchstaben ziemlich gut aus, aber glauben Sie mir: ein C, L oder O zu TANZEN, ist etwas völlig anderes. Das Konzept des Bokwa-Erfinders Paul Mavi aus Los Angeles erinnert ein bisschen an Waldorfschule: Den Schrittfolgen liegen Buch-
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staben und Zahlen zugrunde, die man in Gedanken abschreitet. Auf diesen Denk-Pfaden vereinigt Bokwa Boxen („Bo“) und Kwaito („Kwa“), einen afrikanischer Kampftanz, zu einem schweißtreibenden Ausdauertraining, das Koordination und Beweglichkeit verbessert. Das kann ja nicht schaden. Darum wippen auf dem grünen Boden der Turnhalle im Unisportzentrum jede Woche etwa 30 Studentinnen mit Lisa Schwarz im Takt. Die Musik ist laut und mitreißend. „Das
die ZWIEBEL 2/2014 gesundheit
Fotos: Katja Kölbl
Training soll so viel Spaß machen, dass man gar nicht merkt, dass man Sport macht“, hat die 25-jährige Trainerin mir vorher erklärt. Bei ihr scheint es zu funktionieren. Die Blondine hat sich binnen Sekunden von einer ernsten Studentin in eine tanzende Bokwa-Göttin verwandelt und reißt mit ihrer Begeisterung alle mit. Sogar mich. Ein bisschen. Lisa Schwarz zeigt mit der Hand an, welche Figur als nächstes dran ist. Die Zeichen „LC-B-J“ (und so weiter) kleben sogar an der Sporthallenwand. Nur bin ich nicht in der Lage, die „universelle Zeichensprache“ der Bokwa-Jünger zu verstehen. Da, schon wieder: Lisa Schwarz reckt die Hände in die Höhe und ich versuche verzweifelt, zwischen Hirn und Beinen die 26 Möglichkeiten des Alphabets abzugleichen. Funktioniert nicht. So ist das eben, wenn man mitten im Kurs einsteigt. Die anderen haben jede Stunde ein neues Element dazugelernt und kombinieren sie nun nach Herzenslust. Scheint Spaß zu machen.
die Sport- und Fitnessstudios weiter auf die Latinowelle, die vor längerer Zeit mit den Zumba-Kursen aus Übersee nach Deutschland schwappte.
Das Tanz-Workout besteht im Wesentlichen aus Gehen, Kicken, Boxen, Springen, Seitwärtsdrehen und immer wieder zwei Mal Wippen. Weil jeder Teilnehmer sein Tempo selbst bestimmen kann, wirbt Bowka damit, für Jung und Alt geeignet zu sein. Doch es gibt nicht nur Buchstaben, sondern auch Zeichen – „Supaman“ zum Beispiel, oder „Phezulu“ und verschiedene Level.
Bis auf ihre gewöhnungsbedürftigen Namen, haben die beiden Sportarten aber nichts gemein. Zumba ist eine Mischung aus Aerobic und lateinamerikanischen Tanzelementen. Jedes Lied hat seine eigene Choreographie. Ganz anders Bokwa: Hier läuft die Musik während der Kursstunde ohne Unterbrechung durch. Die einzelnen Figuren werden spontan aneinandergereiht.
Lisa Schwarz tanzt mit ihren Studentinnen auf Level eins. Die Bamberger Lehramtsstudentin hat im Sommer 2013 eine Fortbildung zur zertifizierten Bokwa-Trainerin gemacht und gibt in diesem Winter den ersten und einzigen Kurs in ganz Bamberg. Bokwa gilt zwar weltweit als der neueste Fitnesstrend aus den USA. Doch in der Domstadt setzen
Wer alles gibt, soll binnen einer Bokwa-Stunde bis zu 1200 Kalorien verbrennen. Das ist doch mal ein echter Anreiz, um das TanzAlphabet zu lernen! Und noch einen gibt es: Bowka ist das Esperanto des Sports. Überall auf der Welt gelten die gleichen Zeichen. Egal ob New York, Rio oder Tokio: Wer Bokwa tanzen kann, versteht sich. [kk]
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gelauscht die ZWIEBEL 2/2014
Gelauscht Februar 2014
The Giora Feidman Jazz-Experience Klezmer Meets Jazz Pianissimo Musik GmbH Mitte März finden in Bamberg bereits zum 11. Mal die Klezmertage statt, allerdings ohne The Giora Feidman JazzExperience. Aber nur, weil Feidman und sein Ensemble ihren „Jazzmer“ betitelten Stilmix bereits im Januar im Hegel-
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saal präsentierten. Live und auch auf vorliegender CD, gelingt es dem weltberühmten Klarinettisten im Zusammenspiel mit dem ihn begleitenden Trio die jiddische Volksmusik in Kombination mit dem Jazz salonfähig zu machen. Neben Swing und osteuropäischer Folklore kommen bei der 17 Titel umfassenden Auswahl auch Klassiker zu Gehör, die The Giora Feidmann Jazz-Experience
auf ihre eigene Art und Weise interpretieren. „Crystal Silence“ von Chick Corea oder „Caravan“ von Duke Ellington“ bekommen so ihre ganz individuelle Note. Die Musiker die Feidman begleiten, sind nicht nur Meister ihres Fachs, sondern verstehen es sehr überzegend aus diesem Aufeinandertreffen eine Begegnung mit vielen Zwischentönen zu machen. [fk]
Marteria Zum Glück In Die Zukunft II Four Music/Sonymusic
Der deutsche Rapper Marteria, auch bekannt als Marsimoto, meldet sich mit dem zweiten Teil seines Gold-Albums „Zum Glück In Die Zukunft“ aus dem Jahr 2010 zurück. Musikalisch gereift, von
zahlreichen Fernreisen geprägt, präsentiert er unter Mitwirkung des Produzententeams The Krauts ein erwachsenes HipHop-Album. Nach der mit Platin veredelten Hitsingle „Lila Wolken (2011) hat der ex-Fußball Nationalspieler (U17), das ex-Model und der Schauspieler in Personalunion erneut chartverdächtiges Material Marke „Bengalische Tiger“ im Gepäck. Neben den Kopfnicker-Beats ist „Zum Glück In Die Zukunft II“ auch eine textlastige Platte geworden, zum Anhö-
ren und Nachdenken. Und dass Marteria nach wie vor auf illustre Kollegen zählen kann beweist Campino von den Toten Hosen, der „Die Nacht Ist Mit Mir“ veredelt. [fk]
Various Artists Haiti Direct Strut Records/Alive! Auf dieser Doppel-CD wird die haitianische Musik der 60er und 70er Jahre spektakulär präsentiert. Zusammengestellt wurden die insgesamt 27 Stücke durch Hugo Mendez (Sofrito), einem fundierten Kenner der karibischen Musikszene. Bandnamen wie Ibo Combo, Les Animateurs oder Rodrigue Milien Et
Son Groupe Combite Creole werden nur wenigen Eingeweihten etwas sagen, aber der energetische Mix aus lateinamerikanischen Sounds ist anspruchsvolle Nahrung für Kopf und Bein. Rauhe E-Gitarren, jammernde Saxophone und treibende Percussion werden beim Aufeinandertreffen zu Salsa und Merengue, Jazz und Pop. Viele der vorwiegend französischsprachigen Künstler feierten damals auch in den USA und in Europa große Erfolge, gerieten jedoch im Laufe der Jahre zunehmend in Vergessenheit. Auf „Haiti Direct: Big Band, Mini Jazz & Tw-
oubadou Sounds 1960-1978“ wird ihnen mit dieser Compilation ein gebührender musikalischer Tribut gezollt. [fk]
Max Herre MTV Unplugged Kahedi Radio Show Nesola/Vertigo/Capitol
Seit seine Karriere Anfang der 90er Jahre mit der Kolchose, einem Zusammenschluss Stuttgarter HipHop-Künstler begann, ist Max Herre mit dem Freundeskreis, den FK Allstars und solo zu einem der gefragtesten deutschen Künstler avanciert. Zuletzt einem Millionenpubli-
kum als Juror bei „Voice Of Germany“ ins Rampenlicht gerückt, macht er auch immer noch selber Musik. Zu hören auf der bereits veröffentlichten „MTV Unplugged Show“, für die er bei über 2h Länge seine bisherige Karriere Revue passieren läßt. Moderiert von Fab 5 Freddy, begleitet vom 25köpfigen Kahedi Radio Orchestra und veredelt u.a. von gestandenen Weggefährten wie Ehefrau Joy Denalane, Afrob, Samy Deluxe, Philippp Poisel, Sophie Hunger oder Gentleman gibt es u.a. Top-Hits wie „1ste Liebe“, „A-N-NA (Immer Wenn Es Regnet)“, „Wolke 7“ und „Mit Dir“ zu hören. Und Max Herre zeigt, dass er trotz aller Prominenz
die ZWIEBEL 2/2014 gelauscht nichts von seinem Können verlernt hat. 24 großartige Songs, die jetzt schon das Zeug zu einem wahren Klassiker haben. [fk]
The Fuzztones In Fuzz We Trust – 60s PsychAnd Garage Legends Salute The Fuzztones Stag-O-Lee Gegründet durch Sänger/Gitarrist Rudi Protrudi 1980 in New York, prägten die Fuzztones seitdem dass GaragenrockRevival maßgeblich. Längst geniessen ihre Shows und Alben Kultstatus und kaum eine andere Band hat so einen charismatischen Frontmann wie den heutigen Wahlberliner, dessen Band zu elektrisierenden Riffs und groovenden Bassläufen/Orgelparts ein psychedelisches Feuerwerk abbrennt. Längst haben auch die Legenden aus den 60er Jahren erkannt, was die Fuzztones für
sie und die Szene getan haben. Nicht weiter verwunderlich also, dass sie sich jetzt auf 18 Stücken zu einer Hommage an die Fuzztones versammeln. Und wer sich ein wenig mit der Materie auskennt, wird schnell erkennen, dass u.a. Sky Saxon, The Pretty Things, die Shy Guys oder Questin Mark & The Mysterians bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben. Eine gelungene Zeitreise und ein klasse Album, dass man bedingunglos empfehlen kann. [fk]
La Chiva Gantiva Vivo Crammed Discs/Indigo
Die Formation aus Brüssel sorgt seit Jahren für Furore in der Weltmusik-Szene. Nachdem drei kolumbianische Percussionisten die Band gründeten, wuchs das Line-Up im Laufe der Zeit zum Septett. Perfekt für ihren energetischen Mix aus Latin-Sounds. Afro-Beat, Jazz, Funk und Rock. Mit dem aktuellen Album „Vivo“ drängen sich Vergleiche zu Gogol Bor-
Mischung, die Sänger Rafael Espinel und seine Mitstreiter in Kürze auf einer ausgedehnten Europatournee vorstellen werden. Bei treibenden, stets tanzbaren Songs Marke „Me Voy De Mi Cabeza“ oder „El Valor Tiene Mareo“ ist dann mit Sicherheit für volle Tanzflächen gesorgt. [fk]
dello und Manu Chao auf, die den grenzüberschreitenden Soundclash auf ähnliche Art und Weise perfektioniert haben. Alle 12 Songs von „Para Arriba“ bis hin zu „Amamar“ haben La Chiva Gantiva im bandeigenen Studio eingespielt und in New York abgemischt. Herausgekommen ist eine bunte, lebensbejahende
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genuss die ZWIEBEL 2/2014
Karpfen oder
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Auf den Krapfen folgt der Karpfen: Am Aschermittwoch, den 4. März, geht die Faschingssaison 2014 offiziell zu Ende und die Fastenzeit beginnt. 40 Tage ohne Süßigkeiten, Nikotin oder Fleisch – je nachdem, auf was man in dieser Zeit bewusst verzichten will. Falls man verzichten will. Jetzt, im Februar, muss man sich nicht entscheiden, sondern kann enthemmt schlemmen. Erst Karpfen blau und danach Vanille-Krapfen. Wo es die leckersten Exemplare gibt, hat die ZWIEBEL für Sie ausgespäht.
Thomas Kropf ist Teichwirt und Herr über 30 Hektar mit Fischteichen im Landkreis Bamberg. Für den 43-Jährigen ist gerade Hauptsaison. Denn in den Monaten mit R, also von September bis Mitte April, sind seine Karpfen bei den Gastronomen in der Region heiß begehrt. Doch obwohl der Frensdorfer gerade einen Speisefisch nach dem anderen verkauft, verläuft sein Arbeitsalltag momentan eher ruhig. Warum? Thomas Kropf lacht. „Abgefischt wird schon im Herbst.“ Nämlich dann, wenn die Karpfen drei Sommer erlebt haben und mit 1100 bis 1500 Gramm ausgewachsen sind. „Das ist die gewünschte Portionsgröße“, weiß Thomas Kropf. Weil sich seine Fische zum Großteil von Naturnahrung ernähren – Krebse, Muscheln und andere Bewohner der Fischteiche – und kaum mit Getreide angefüttert werden, liegt ihr Fettgehalt bei etwa fünf Prozent. „Das ist weniger, als ein Stück mageres Rindfleisch hat“, sagt Kropf und klingt dabei ein bisschen stolz. Seine Fische schwimmen über den Winter in so genannten Hälterteichen, die durch stetig zufließendes Quellwasser auch bei Minusgraden nicht zufrieren. Bekommt der Fischwirtschaftsmeister eine Bestellung, holt er sich die gewünschte Anzahl Fische frisch aus dem Wasser. Damit die Fische genug Nahrung finden, ist die Vorbereitung der Teiche besonders wichtig. „Je besser man den Boden bearbeitet, desto ertragreicher ist er“, erklärt Thomas Kropf. Einen großen Teil seiner Zeit verbringt er damit, Teiche zu mulchen und Gräben zu mähen. Es sei auch sehr wichtig, die Teiche richtig austrocknen zu lassen und anschließend zu kalken. „Wegen der Hygiene“, sagt Thomas Kropf. Die Haupteinnahmequelle des Familienvaters ist nicht das Geschäft mit den Speisefischen, son-
dern der Verkauf von (Be-) Satzfischen an Vereine oder Teichwirte. Der Frensdorfer züchtet Schleien, Hechte, Zander und Weißfische. „Mit einem AchtStunden-Tag ist es da nicht getan. Es ist kein leicht verdientes Geld“, erzählt Thomas Kropf. „Aber das war schon immer mein Leben.“ Für die Fische hat er sogar seine Anstellung als Ausbilder für Energieanlagenelektroniker bei der Deutschen Bahn in Nürnberg aufgegeben. Seit zehn Jahren lebt er von und mit der Teichwirtschaft. Immerhin mag er das, was er züchtet, auch gerne selbst auf dem Teller. „Zwei Mal die Woche esse ich Fisch“, sagt er. Der Rest der Familie ist davon allerdings nicht immer begeistert. „Für meine Töchter muss ich mir etwas einfallen lassen. Da müssen es dann schon Fisch-Chips oder Fisch-Pommes sein.“ [kk] Thomas Kropf, Frensdorf Telefon 09502/923977
die ZWIEBEL 2/2014 genuss
Krapfen? Krapfen gehören für den Franken zum Fasching wie die Tüte Bonbons, die er beim Umzug ergattert. Auch die Krapfenauswahl gleicht mehr und mehr einer bunten Mischung und steht der Tüte Bonbons in ihrer Vielfalt in nichts nach. Obwohl der Franke ja gemeinhin eher als Faschingsmuffel gilt und sich auch als Zuschauer bei einem Umzug selten verkleidet – zum runden Hefeteig-Gebäck kann er in der närrischen Zeit kaum Nein sagen. Ganz klassisch, versteht sich: mit Hiffenmark-Füllung (Hagebuttenkonfitüre) im feinen Puder- oder Kristallzucker-Gewand. Kommt der Franke in den Genuss frischer Krapfen, fühlt er sich schon mitten im Fasching und trägt so mit dem Verzehr der runden Köstlichkeiten immerhin auch seinen Teil zum Narrentum bei. Das sollte fürs erste genügen. Oder? Die Hochsaison der Krapfen beginnt schon nach Silvester und hält bis Ostern an. Der Krapfen hat in den letzten Jahren einen regelrechten Wandlungs- und Experimentierboom erlebt. Schaut man heute in die Auslagen der Bäcker, findet man allerhand Variationen, zum Teil sogar richtig exotisch. Selbst die Form hat sich bei manchen Sorten von rund in oval oder eiförmig verändert, ebenso wer-
den viele glasiert und verziert. „Sonst lassen sich die Krapfen ja nicht unterscheiden“, sagt Karin Schilling von der Bäckerei Seel in der Lugbank. Zwischen sieben und halb neun in der Früh werden dort jeden Tag die Krapfen für die Narren und Faschingsmuffel gebacken. Seinen Geschmack und seine luftige Konsistenz verleiht dem leichten Hefegebäck dabei siedendes Fett mit hohem Butteranteil, das ihn obendrein schön braun werden lässt. Wenn der Krapfen fertig ist, trägt er einen dicken weißen Ring um den Bauch. Dann kommt die Gebäckspritze zum Einsatz, sticht tief in den Ring und verpasst ihm eine Füllung. Bei der Bäckerei Seel sind das neben dem Hiffenmark auch Füllungen mit Nougat, Vanille, Schoko, Pflaume oder Himbeere. Dazu gibt es „Die Beschwipsten“ für ganz mutige Narren mit Aprikose-Rum. Wer es exotisch mag, der testet auch schon mal Krapfen mit Eierlikör oder Baileys. Was genau das Geheimnis der neuen Kreationen ist, wird allerdings nicht verraten. „Hier hat jeder Bäcker sein eigenes Rezept“, meint Schilling, „nur so viel: unsere Vanille- und Schokokrapfen haben heuer eine besonders leckere Füllung aus Pudding und Sahne.“ In anderen Ecken Deutschlands, jenseits der Weißwurstgrenze wo der Krapfen auch Berliner oder Pfannkuchen heißt, wobei ersterer traditionell mit Himbeere gefüllt wird, gibt es ihn das ganze Jahr. Daran könnte sich der Franke in seiner Heimat nicht gewöhnen, muss er sich doch schon mit diesen neumodischen Krapfen Variationen anfreunden. „Am meisten verkaufen wir nach wie vor unsere klassischen Faschingskrapfen“, erzählt Schilling und lacht. Klar, der genügsame Franke setzt sich auch in Sachen Geschmack nur zögerlich die Narrenkappe auf. [dp]
traditionell hergestellte Faschingskrapfen mit Hiffenmark Aprikosen-Rum Konfitüre Pflaumenmus Himbeerfruchtfüllung Nougatcreme Vanillepudding Schokopudding Apfel-Quark
Lugbank 8 · Dominikanerstraße 8 Gaustadter Hauptstraße 131
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genuss die ZWIEBEL 2/2014
Natürlich: Brot Deutsches Brot hat einen guten Ruf. Große Vielfalt, hohe Qualität und die handwerkliche Fertigung sind Pluspunkte, die der Verbraucher dem Produkt zuschreibt. Doch häufig liegt im Regal nur noch Industrieware – nicht nur im Supermarkt, sondern auch beim Bäcker an der Ecke. Denn Branchenschätzungen zufolge setzen rund 90% der Bäckereien fertige Backmischungen ein, die meist mit diversen Zusatzstoffen versehen sind. Michael und Sandra Oppel haben in ihrer Steigerwald-Bäckerei den Kurs gewechselt – aus ganz persönlichen Gründen.
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„Nachdem unser Sohn vor 16 Jahren mit Neurodermitis auf die Welt kam, begannen wir, uns über die Inhaltsstoffe unserer Ernährung Gedanken zu machen“, berichtet Michael Oppel aus den Anfängen seiner Produktionsumstellung. Wie viele Bäckereien hatte
er bis dahin mit fertigen Backmischungen gearbeitet, die, auf einfache Produktion ausgerichtet, nur mit Wasser angerührt wurden. Bald mussten sie allerdings feststellen, dass die meisten ihrer eigenen Produkte für die Ernährung ihres Sohnes ungeeignet waren – ein klares Signal, etwas zu verändern. Die selbst gestellte Aufgabe, ihre Produkte nur noch aus natürlichen Zutaten herzustellen, gestaltete sich schwieriger als gedacht. „Vor allem haben wir festgestellt, dass wir erheblich mehr Zeit aufwenden müssen“, erzählt Sandra Oppel. Klar: während ein Mehrkornbrot aus der Industrie-Tüte nur die passende Backmischung benötigt, müssen in der handwerklichen Bäckerei je nach Rezept zehn bis zwölf Komponenten vermischt werden. Und auch der Zubereitungsvorgang dauert länger: sind Backmischungen mit Zusatzstoffen auf die Maschinengängigkeit des Teigs optimiert, sind beim echten Sauerteigbrot mehr Reifezeit und echte Handarbeit gefragt – erst recht beim Gewürzbrot, denn auch hier werden Gewürze im Rohzustand gemischt, die in der eigenen Gewürzmühle vermahlen werden (Foto links).
Fotos: Sandra Oppel, Wolfgang Rottmann
Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet!
die ZWIEBEL 2/2014 genuss Auch die Suche nach Zutaten ist bisweilen knifflig: jüngst forschten die Untersteinbacher nach Zuckerstreuseln, die nicht mit Lebensmittelfarbe, sondern Naturfarbstoffen eingefärbt sind; und Mehl, das nicht zur Haltbarmachung mit Ascorbinsäure versetzt ist, findet sich ebenfalls nicht in den Standardsortimenten des Großhandels. „Trotzdem wissen nur 10% unserer Kunden, was wir eigentlich machen“, schätzt Bäckermeister Oppel. Kein schlechtes Zeichen, denn es beweist, dass seine Produkte nicht nur von Allergikern und Ernährungsbewussten geschätzt werden (die auf der Internetseite zu jedem Produkt eine Volldeklaration finden), sondern auch den Geschmack des „ganz normalen“ Bäckereikunden treffen. Diese ganz normalen Kunden waren es auch, die in der Umstellungsphase über den Erfolg abgestimmt haben: „Wir waren ja damals eine Bäckerei, die ihr Dorf schon in der 4. Generation mit dem täglichen Brot versorgt hat,“ erinnert sich Sandra Oppel, „und da haben wir jeden Morgen glasklar gehört, ob unser neues, natürliches Rezept ankommt.“ Inzwischen sind Filialen im Ertl-Zentrum, in Burgebrach und Bischberg sowie weitere Verkaufsstellen dazugekommen. Und auch für die Information der Kunden wird etwas getan: das neue Magazin klärt monatlich über die Besonderheiten des Hauses auf und regelmäßige Abende mit einer Ernährungsberaterin finden viele interessierte Zuhörer. Der Renner im Dorf ist derweil der Tortenboden – denn der schmeckt so, wie ihn die Hausfrauen selber machen.
Wer so weit denkt, denkt auch regional: so bekennt sich das sympathische Bäckerpaar nicht nur zur Regionalkampagne der Region Bamberg, sondern auch zu deren Lieferanten: das Obst kommt aus dem eigenen Garten oder dem Weiki-Hof in Zell, das Malz von Weyermann aus Bamberg, um nur einige zu nennen. Auch die Fachwelt ist von den natürlichen Produkten überzeugt: 15 x Gold (gibt es nur bei vollen 100 Punkten) und 10 x Silber vergab das Institut für die Qualitätssicherung von Backwaren im vergangenen Jahr an die Steigerwaldbäckerei. Für die Oppels ein weiterer, aber nicht der letzte Beweis, dass sich die Umstellung auf natürliche Rohstoffe und handwerkliche Arbeit gelohnt hat. [hb]
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Es gibt kaum ein Lebensmittel, das REWE Rudel nicht im Sortiment hat. Der Supermarkt in der Würzburger Straße, vor nunmehr 18 Jahren von Anne Rudel auf Nahversorger-Ebene gegründet, setzt auf Produkte aus der Region, Bio-Siegel, soziales Engagement und Wirtschaftlichkeit. Marktleiterin und Inhaberin Anne Rudel bezeichnet sich selbst als „REWE-Kind“. Nach ihrer Ausbildung ist die 55-Jährige die Karriereleiter innerhalb der Gruppe hochgeklettert, hat als Einkäuferin, Handelsfachwirtin,
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Verkaufsförderin, Bezirksmanagerin und Ausbildungsleiterin gearbeitet, bevor sie sich 1995 mit ihrem eigenen Markt für die Selbständigkeit entschied. Heute kaufen zwischen 1.500 und 2.500 Kunden täglich bei ihr ein. Viele ihrer Stammkunden kennt sie persönlich und nimmt sich trotz der Hektik des Alltags oft Zeit für eine kurze Unterhaltung. Die Kunden verweilen gerne im Markt, fühlen sich und ihre Einkaufswünsche verstanden, was nicht zuletzt an Anne Rudels offener und fröhlicher Art liegt, auch Sonderwünsche prompt zu erfüllen.
im Hauptmarkt erweitert. Neben der Obstund Gemüseabteilung, der Abteilung mit den Molkereiprodukten sowie den Presse-, Bücher und Büroartikeln entstand so eine SBWurst-Theke, eine Frischfischtheke, die wegen der Frischegarantie nur donnerstags und freitags von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet ist und ein eigener Blumen- und Pflanzenbereich, der mit Pflanzen von regionalen und internationalen Anbietern ausgestattet ist und an drei Tagen in der Woche vormittags von einer hauseigenen Floristin bedient wird, die gerne berät.
Gleich zweimal hat Rudel in den vergangenen Jahren umgebaut und die Verkaufsfläche
„Inzwischen hat der Markt seine ideale Größe und Form erreicht“, sagt Rudel, „wobei es an meinem Ideenreichtum auch weiterhin nicht mangelt.“ Vor allem das Geschäft mit den regionalen Erzeugnissen will die Kauffrau auch in Zukunft weiter ausbauen. „Ich war eine der ersten, die schon vor Jahren auf die Felder rausgefahren ist und nach regionalen Produkten gesucht hat“, erzählt sie. In einer Art Schneeballeffekt haben sich schließlich immer mehr Erzeuger begeistern lassen, ihre Produkte auch im Supermarkt anzubieten. Rund 60 Anbieter füllen Rudels Regionale Theke nun mit Wein, Wurst, Nudeln, Milchprodukten, Gemüse- und Obsterzeugnissen und vielem mehr. „Regionalität liegt mir am Herzen, auch wenn es zusätzlich viel Arbeit macht“, meint die Marktleiterin beschwingt idealistisch. Anne Rudel ließ sich deshalb auch für den CSU-Stadtrat aufstellen. „Nicht nur motzen, sondern etwas tun“, ist ihr Motto.
Fotos: MDM Medien
Mit Leidenschaft für Lebensmittel
die ZWIEBEL 2/2014 anzeige Für ihr Marktkonzept bekommt Rudel regelmäßig Auszeichnungen bis hin zum Bayerischen Staatspreis. Etwa, als generationenfreundlicher und barrierefreier Markt, als umweltbewusstes Unternehmen oder als Laden mit dem gewissen Etwas (dafür gab es das REWE-Sahnehäubchen). Die Treue ihrer Kunden belohnt Rudel mit sozialem Engagement. Sie organisiert immer wieder Events, wie kürzlich den Adventsmarkt, deren Erlös Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt. Ihr Team ist der engagierten Chefin ebenso wichtig wie ihre Kunden. Bis zu 60 Mitarbeiter beschäftigt Anne Rudel in der Hauptsaison in ihrem Markt. Die meisten davon schon über Jahre. „Viele meiner Abteilungsleiter waren von Anfang an dabei, meine älteste treue Mitarbeiterin ist bereits 70“, sagt sie, „zuhause fällt der Frau die Decke auf den Kopf, da ist sie bei uns genau richtig.“ Bei REWE Rudel gibt es immer viel zu tun. Manchmal wundert sich Anne Rudel selbst, wie sie das alles schafft, aber es geht. „Ich mache das, was mir Spaß macht und habe ein gezieltes Zeitmanagement“, verrät die Karrierefrau und Mutter eines 14-jährigen Sohnes, „mit meiner Zeit muss ich aber schon gut haushalten.“ Anne Rudel interessiert sich zudem stark für die Neu- und Weiterentwicklungen im Lebensmittelbereich und besucht deshalb ständig Fortbildungen. „Gerade im Bereich
Ein starkes Team von bis zu 60 Mitarbeitern ist für die Kunden von REWE Rudel da. der Convenience-Produkte tut sich momentan einiges“, sagt sie. Die kalorienreiche Ernährung geht mehr und mehr zurück, gefragt sind gesunde Lebensmittel, die schnell zubereitet werden können, da sie zum Teil oder schon ganz fertig sind. „In der modernen Arbeitswelt bleibt den Leuten zum Kochen oft wenig Zeit“, erklärt die Kauffrau, „da ist es gut, wenn man am Ende des Tages auf ein qualitativ hochwertiges Fertigprodukt, das gesund ist und auch noch gut schmeckt, zurückgreifen kann.“ Doch nicht nur Fertigprodukte, auch ein hauseigener Lieferservice gehören zu Rudels Supermarkt. „Wir sind einer der wenigen Lebensmittelläden in Bamberg, die auch Einkaufslisten abarbeiten und bis direkt vor die Haustüre liefern“, so die 55-Jährige. Innerhalb des Stadtgebietes und im Umkreis von zehn Kilometern über Land. Dreimal pro Woche sendet Rudel ihre Lebensmittel-Boten mit
zwei Lieferfahrzeugen aus. Bei alten und gebrechlichen Kunden räumen die Mitarbeiter die Lebensmittel auf Wunsch sogar in den Kühlschrank ein. Ein Service, der gerne angenommen wird und durchaus erschwinglich ist. Wer sich das wöchentliche Einkaufserlebnis dennoch nicht entgehen lassen möchte, schaut selbst im Markt und dem angrenzenden Getränkemarkt vorbei. Mit 700 Quadratmetern Verkaufsfläche und unzähligen Bier-, Wein, Sekt- und Spirituosensorten sowie alkoholfreien Getränken ist letzterer übrigens auch einer der Größten in der Stadt. Bei REWE Rudel gibt es eben kaum etwas, das es nicht gibt. Dafür sorgt die sympathische Chefin zwar nicht allein, aber höchstpersönlich. [dp] Mehr zum einzigartigen Supermarkt im Berggebiet, den Lieferflyer sowie aktuelle Aktionsinfos gibt es im Internet unter www.rewerudel-bamberg.de
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Bäckereihandwerk mit Geschichte Florentinern sowie Brote aus Natursauerteig. Das bekannteste darunter, der Frankenlaib, besteht zu 80 Prozent aus reinem Roggen und ist mit geschroteten Gewürzen, Fenchel, Kümmel und Koriander herzhaft gewürzt.
In der Karolinenstraße 10, gleich bei der Oberen Brücke mit dem Alten Rathaus, hat sich zwischen alteingesessenen Antiquitätenläden die jüngste Filiale des Traditionsunternehmens versteckt. Hinter der schmalen Tür erstreckt sich ein langgezogener Raum, vielleicht 24 Quadratmeter groß, mit einer maßgeschneiderten Inneneinrichtung zwischen Biedermeier und Jugendstil, mit einem kleinen Stehcafe unter einer Holzbalkendecke mit antiken Lampen. Hier bietet Bäckereifachverkäuferin Ashley Rührer seit Dezember handverlesene Backwaren an: fränkische Spezialitäten wie Eierringe, geschnittene Hasen oder Dörrblaz, süße Verführungen mit Linzer Törtchen und
Bäcker- und Konditormeister Michael Kerling setzt in der Backstube in der Oberen Königstraße 12 drei verschiedene Natursauerteige an. Jeder hat sein eigenes Aroma. Die frisch zubereiteten Sauerteige unterscheiden sich je nach Brotsorte durch Temperatur, Festigkeit und Reifezeiten voneinander. So kann Bäckermeister Kerling auf Säure und Aroma Einfluss nehmen. 20 verschiedene Brotsorten stellt er auf diese Art und Weise her. Um eine gleich bleibende Qualität und den konstant guten Geschmack der Brote zu gewährleisten, mischt Michael Kerling die Sauerteige auch an Sonn- und Feiertagen frisch an. Der Bäckermeister war es auch, der die herzhaften Kerling-Snacks kreiert hat, die in durchsichtige Tüten verpackt in Reihe stehen: pikante Schnecken, Pizzabrot, Knabberecken mit Leinsamen, Mohn, Kümmel und Salz sowie Käsegebäck. Eine weitere Spezialität des Hauses ist das Roggen-Vollkornbrot, das es – je nach Geschmack- mit Nüssen, Sonnenblumen, Kürbiskernen oder ohne weitere Zusätze gibt.
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Für die jahrelangen herausragenden Ergebnisse bei den Qualitätsprüfungen des baye-
Die beiden Brüder führen das Familienunternehmen Edgar Kerling in vierter Generation. Seit 1890 befindet sich die Bäckerei in Familienbesitz. Der Bamberger Michael Kerling leitet mit seiner Frau Christine die Produktion und Verkaufsstelle in der Oberen Königstraße 12 und die Filialen in der Karolinenstraße 10 und in der Neuerbstraße 21. Bruder Hans-Georg ist für den Betrieb in Bad Staffelstein sowie die Filialen Coburg und Ebensfeld verantwortlich. Von Staffelstein aus werden auch die im Internet bestellten Produkte versandt. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter www.baecker-kerling.de und www. brotspezialitaeten.de oder schreiben Sie eine E-Mail an info@baecker-kerling.de. [kk]
Fotos: Katja Kölbl
Familienrezepte, die seit vier Generationen das Handwerk bestimmen: Das ist das Erfolgsrezept der Bäckerei Kerling in Bamberg.
rischen Bäckerhandwerks wurden Michael Kerling und sein Bruder Hans-Georg bereits zweimal mit dem Staatsehrenpreis des Freistaates Bayern ausgezeichnet.
die ZWIEBEL 2/2014 scharlotte Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.
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Foto: Katja Kölbl
Feine Ringe, dünne Scheiben: Wenn Zwiebel und Kohlrabi zusammen in der (Vorrats-) Kiste liegen, kommt in der Küche meistens etwas Leckeres heraus – zum Beispiel eine Kohlrabi-Jungzwiebel Suppe oder eine Kohlrabi-Cremesuppe. Wussten Sie, dass der Kohlrabi aus einer Liaison aus wildem Kohl und weißen Rübe entsprungen ist? Seinen typischen, leicht süßlichen Geschmack hat er wegen seiner ätherischen Öle. Kein Wunder dass Tante Tini so auf den dicken Matze von nebenan steht. Matze ist ein Bodenkohlrabi, auch Steckrübe oder Kohlrübe genannt. Seine Mutter war eine kurvige Herbstrübe und sein Vater ein schneidiger Kohlrabi. Tante Tini hat mir einmal ihre Hoffnung anvertraut, dass aus der Liebe zwischen ihr und Matze eine neue Gattung entstehen könne – eine Kohlzwiebel oder Zwiebelkohle.
„Irgendetwas Schnittiges“, hat sie gesagt. Naja, und um ihr eine Freude zu machen, bin ich heute hier und trage Grün. Grün wie Bodenkohlrabi. Mit der Liebe hat es nämlich bisher nicht geklappt und ich habe gehofft, meiner Tante mit dem rabigen Faschingskostüm eine Freude zu machen. Ich habe extra viel gefuttert und mir Grünzeug um die Mitte gebunden, damit ich auch schön saftig aussehe. Aber der Plan ging daneben. Als Tante Tini mich vom Balkon aus an der Tür sah, ist sie nach unten gerannt, weil sie dachte der Matze wäre es. Beim Anblick ihrer gepolsterten Nichte ist sie in Tränen ausgebrochen und hat geheult. Den Faschingsumzug konnten wir dann vergessen. Und die Kohlrabi-Suppe auch. [kk]
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ein mensch die ZWIEBEL 2/2014
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die ZWIEBEL 2/2014 ein mensch
Mit Herz und Haaren
Fotos: Anny Maurer
„Sie kommen fast ein wenig spät, jetzt kann ich gar nicht mehr sehen, wie Ihr Haar vorher war.“ Konzentriert mustert Irene Dürbeck ihre neue Kundin, nur ein paar flaumige Haare sind auf ihrem ansonsten kahlen Kopf zu sehen. „Sie sind alle innerhalb weniger Tage ausgefallen“, sagt diese mit leiser Stimme. „Naja, jetzt schauen wir mal, was ich schönes für Sie finde“, entgegnet die Friseurmeisterin lächelnd und zaubert eine Auswahl Farbmuster und Frisuren hervor.
Dunkelblond soll es sein, mit ein paar hellen Strähnen dazwischen, eine Kurzhaarfrisur, aber nicht zu kurz. Die erste Perücke wird aufprobiert – ein Strahlen geht über das Gesicht der Kundin. „Das sieht gut aus, vielleicht noch ein bisschen pfiffiger, ein paar Locken in die Stirn und den Scheitel etwas mehr zur Seite.“
Hormonelle Störungen, eine genetische Veranlagung, Autoimmunerkrankungen, Mangelerscheinungen und natürlich auch eine Chemotherapie können die Haarpracht zerstören. Manche verlieren ihr Haar vorübergehend oder allmählich im Laufe der Jahre, andere von heute auf morgen und mitunter
Schon bald ist die richtige Frisur gefunden, nur die passende Farbe ist nicht vorrätig. „Die muss ich Ihnen bestellen!“ Vorher wird noch der Kopfumfang gemessen, damit die Perücke perfekt sitzt. Irene Dürbeck kann ihren Kunden eine Auswahl von rund 400 Frisurmodellen in 200 Farben anbieten, die Preise gehen von 260 bis hin zu 1500 Euro – je nach Qualität und Verarbeitung, wobei Echthaarperücken kaum unter 800 Euro zu bekommen sind. Dichtes Haar – Inbegriff für Schönheit, Jugendlichkeit und Gesundheit. Haare lassen sich schneiden und färben, sie schützen vor Hitze und Kälte. Bis zu 150.000 hat der Mensch, täglich fallen 60 bis 100 davon aus, die Lebensdauer eines einzelnen Haares beträgt sechs bis acht Jahre.
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ein mensch die ZWIEBEL 2/2014
Bei 200 Haarfarben zur Wahl sollte kein Wunsch offen bleiben.
auch für immer. „Haare sind ein ganz sensibles Thema“, weiß Irene Dürbeck, „und zwar für Männer wie für Frauen.“ Seit sieben Jahren führt sie das Haar- und Perückenstudio am Bamberger Klinikum, betreut ihre Kunden nicht nur im Laden, sondern auch am Krankenbett, zu Hause oder im Pflegeheim. Dabei ist die 61-jährige mehr als nur die Friseurmeisterin – sie hört zu, ist mit ganzem Herzen dabei, tröstet, muntert auf und macht Hoffnung. „Ich versuche, immer für meine Kunden da zu sein.“ Das geht so weit, dass das Geschäftstelefon in ihre Privatwohnung umgelegt wird, wenn sie – wie vor kurzem – einmal krank ist. Ein Sturz – nichts Schlimmes. „Seit ich hier arbeite, hat sich für mich alles relativiert. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich mir nichts gebrochen habe.“
Auch das „Innenleben“ einer Perücke ist von Bedeutung: je hochwertiger die Knüpfung, um so schöner und natürlicher fällt die Frisur.
Man merkt, dass ihr die Schicksale vieler Kunden nahe gehen. „Wenn eine 14-jährige vor der
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die ZWIEBEL 2/2014 ein mensch Chemo zu mir kommt, mit langem blonden Haar und sich eine Perücke mit der möglichst gleichen Frisur aussucht, das berührt mich natürlich sehr.“ Noch Jahre später überlegt sie, was aus dem einen oder anderen geworden ist. „Lese ich dann in der Zeitung, dass ein junger Mann wieder in seiner Fußballmannschaft spielt, dann freue ich mich: der hat es geschafft!“ Loni Meyer weiß, was Irene Dürbeck bewegt: die Pastoralreferentin der katholischen Seelsorge betreut bei der Sozialstiftung unter anderem Krebspatienten, kennt ihre Ängste, Sorgen und Kümmernisse. Und die Bedeutung des Haarverlustes nach der Chemotherapie. Deshalb ist sie gerne bereit, als Modell für die verschiedensten Perücken, Haarteile und Turbane zur Verfügung zu stehen. Auch um zu zeigen, was alles möglich ist und wie toll man selbst in schweren Zeiten aussehen kann. „Für die Psyche spielt das eine ganz große Rolle.“
Sieht aus wie ein „haariges Mini-Röckchen“ - ist aber eine clevere Lösung für Wickeltücher und Turbane: Ganz natürlich „blitzen“ die Strähnchen unter der Kopfbedeckung hervor, eine pfiffige Alternative, wenn man keine Perücke tragen möchte.
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ein mensch die ZWIEBEL 2/2014 ger blonder Mähne, dann wieder verwegen schwarz gelockt oder ganz frech mit roter Kurzhaarfrisur – unglaublich, wie sehr man mit Perücken den Typ verändern kann. „Doch das möchten die wenigsten meiner Kunden. Sie wollen lieber aussehen wie immer, so dass es gar nicht auffällt, dass sie eine Perücke tragen.“ Deshalb empfiehlt die Fachfrau, so früh wie möglich zu kommen. „Dann sehe ich, welche Farbe und Frisur die Kundin hat und kann noch vor dem Haarverlust die passende Perücke bestellen.“ Manchmal fallen die Haare aber auch unerwartet aus, nur an bestimmten Stellen,
Ob blond, ob braun - lieber kurz oder lang -wer die Wahl hat, hat die Qual: Loni Meyer zeigt, wie sehr man seinen Typ verändern kann. Die wenigsten Kunden wollen allerdings experimentieren - sie entscheiden sich lieber, ihrem bisherigen Stil treu zu bleiben.
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kreisrund oder am Scheitel – auch hier gibt es unglaubliche Lösungen: „Mir reichen zwei Haare, um ein passendes Haarteil zu fixieren, das die kahlen Stellen überdeckt. Das sieht ganz natürlich aus und ist völlig einfach zu handhaben.“ Eine weitere Alternative sind elegante Turbane und Wickeltücher. „Bei sich daheim tragen die wenigsten ihre Perücke. Auch weil die Haare empfindlich auf Wärme oder Feuchtigkeit reagieren – das gilt vor allem für Kunsthaarperücken.“ Wer mag, kann mit Hilfe von Haarreifen oder -kämmen sogar ein paar Strähnchen unter den Tüchern hervorblitzen lassen (siehe Fotos).
die ZWIEBEL 2/2014 ein mensch Ein ganz wichtiges Thema ist auch die Pflege der Haarteile. „Sie müssen genauso gewaschen und gestylt werden, wie die eigenen Haare – nur mit ganz anderen Produkten.“ Für diese Pflegemittel übernehmen die Krankenkassen in der Regel keine Kosten, gleiches gilt für Wickeltücher und Turbane. Auch für die Perücken werden im Schnitt – je nach Kasse – lediglich 250 bis 400 Euro übernommen. Dafür bekommt man zwar bereits eine recht anprechende Haarpracht, doch viele Kunden zahlen aus eigener Tasche drauf. Einfach weil die teureren Modelle hochwertiger sind und sich flexibler frisieren lassen. Ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann, spätestens nach
zwei Jahren ist nämlich selbst die schönste Echthaarperücke nicht mehr in Form. Doch bis dahin hat sich in der Regel auch die Frisurmode verändert und man möchte mal wieder anders aussehen. Oder besser noch: die eigenen Haare sind wieder nachgewachsen und die einst so hilfreiche Perücke gehört der Vergangenheit an. [sb]
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Apotheke am Kranen feiert einjähriges Bestehen
Die Apotheke am Kranen ist die „jüngste“ der insgesamt vier Apotheken von Hartmut Held und ist somit Teil eines umfassenden Verbundsystems mit der Brücken-Apotheke am Heinrichsdamm, der Glocken-Apotheke in Strullendorf und der Bären-Apotheke in Hirschaid/Sassanfahrt. Dieser Verbund stellt
einen entscheidenden Vorteil für den Kunden dar. Sollte einmal ein Medikament in einer der Apotheken nicht vorhanden sein, helfen die drei weiteren Apotheken aus. Dieses Verbundsystem zahlt sich insbesondere bei Notdiensten aus. „Auf diese Weise konnten wir für Patienten die notwendigen Medikamente besorgen, die eine einzelne Apotheke nicht auf Lager gehabt hätte“, erklärt der Apotheker. Die hellen, freundlichen Räume der Apotheke am Kranen halten ein breit gefächertes Angebot für die Kunden bereit. Rezeptfreie Medikamente, Zahnhygiene, medizinische Tees, Sonnenschutz oder Babynahrung gehören zur Grundausstattung jeder Apotheke. Doch eine Besonderheit der Apotheke am Kranen ist die umfangreiche Palette hochwertiger
Kosmetikreihen. Neben Produkten von Vichy, Dr. Hauschka, Lierac, Eucerin, Dermasence, Louis Widmer, Avene, Phyto oder La RochePosay führt die Apotheke am Kranen eine hauseigene Kosmetikreihe, deren Sortiment auch in der Brücken-Apotheke am Heinrichsdamm angeboten wird. „In diesem Punkt unterscheiden wir uns von anderen Apotheken“, hebt Hartmut Held den exklusiven Charakter dieser Kosmetikreihe hervor. Und so findet sich durch die Fachberatung der Mitarbeiterinnen beider Apotheken für jeden Hauttyp das geeignete Produkt. Für junge Mütter und ihre Neugeborenen bietet die Apotheke am Kranen die speziellen Produkte der „Bahnhofsapotheke Kempten“ an und es versteht sich von selbst, dass die Apotheke Milchpumpen und Babywaagen verleiht. Einen weiteren Schwerpunkt legt die Apotheke am Kranen auf die homöopathische Beratung ihrer Kunden. Mit einer Fachapothekerin für Homöopathie und Naturheilverfahren, einer Pharmazeutisch-TechnischenAssistentin (PTA), die zugleich Heilpraktikerin ist, und einer Fach-PTA für Homöopathie ist das Team in der Apotheke in diesem Bereich bestens aufgestellt. Ein weiterer Service der Apotheke ist die Anpassung von Kompressionsstrümpfen und Sonderaktionen informieren die Kunden zu Gesundheitsfragen.
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Kompetenz, Freundlichkeit und ein sehr guter Service sind die Leitgedanken, die der Apotheke am Kranen zugrunde liegen. Dies zahlt sich aus. Konkret mit dem Apotheken
Fotos: Anny Maurer, MDM Medien
„Zentraler geht es kaum“, dachte sich Apotheker Hartmut Held und eröffnete vor einem Jahr mitten im Herzen von Bamberg die Apotheke am Kranen. Nach zwölf Monaten zieht der Apotheker eine positive Bilanz. „Die zentrale Lage wird von Bamberger Kunden wie von Touristen sehr gut angenommen“, so Hartmut Held.
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Erlebt – im Januar 2014 Energiegeladenes Rockbündel auf unbequemen Schuhen Ina Müller, Brose-Arena, 17.1.2014
Freundlich und kompetent: das Apothekenteam der Apotheke am Kranen Siegel, das der noch jungen Apotheke nach der Brücken-Apotheke, der Glocken-Apotheke und der Bären-Apotheke verliehen wurde. „Wir haben in diesem Wettbewerb 91 von 100 möglichen Punkten erzielt“, freut sich Hartmut Held mit seinem Team. Mit dem Apotheken Siegel ist es amtlich, dass die Apotheke am Kranen zu den besten Apotheken in Deutschland zählt. Zudem hat sie eine Qualitätsmanagement-Zertifizierung erhalten, womit eine beständige Qualitätssicherung gewährleistet ist. Eine Besonderheit der Apotheke am Kranen ist das „Künstler-Schaufenster“. In regelmäßigen Abständen stellen hier Künstlerinnen und Künstler aus der Region ihre Werke aus. Ein Ausstellungsangebot, das von den Kunstschaffenden gerne angenommen wird und inzwischen gehen bei der Apotheke am Kranen zahlreiche Bewerbungen von Künstlerinnen und Künstlern ein, die einen überregionalen Ruf genießen. Wie Brücken-, Glocken- und Bären-Apotheke kommen die Kunden der Apotheke am Kranen auch in den Genuss eines apothekeneigenen Lieferdienstes für Medikamente, der die gesamte Stadt und den Landkreis Bamberg versorgt. Ein weiteres Plus dieses Apotheken-Verbundes sind die „Regnitz-Taler“, die jeder Kunde beim Kauf von rezeptfreien Artikeln ab einem Wert von 10 Euro erhält. Ein Regnitz-Taler entspricht dem Wert von 50 Cent und kann bei vielen Kooperationspartnern im unmittelbaren Umfeld der Apotheke am Kranen eingelöst werden. Eine Informationsbroschüre gibt Auskunft, wo diese Regnitz-Taler als gültiges Zahlungsmittel eingesetzt werden können. [bp]
Sie ist blond, schön und unheimlich begabt. Drei gute Gründe, um diese Frau (aus Frauensicht) nicht unbedingt sympathisch zu finden. Doch Ina Müller entwaffnet und begeistert in wenigen Sekunden. Wer könnte eine Frau nicht mögen, die auf der Bühne der Bamberger Arena außerplanmäßig ihre Schuhe wechselt, weil sie mit „den Briketts an den Füßen“ nicht länger laufen mag. Oder eine, die mit ihrer großen norddeutschen Klappe über Frauenthemen wie Hitzewallungen, Jahresringe am Hals und eine dicke Plauze witzelt und damit weibliche Solidarität beweist. (Auch wenn sich Ina Müller mit solchen Problemen bisher vermutlich nur in der Theorie befasst hat. Sie hat gut recherchiert!) Zweieinhalb Stunden lang gibt das norddeutsche Energiebündel ohne sichtbare Ermüdungserscheinungen auf der Bühne Gas. Sie redet, singt und lacht – alles gefühlt zu gleichen Teilen. Die Entertainerin hat eben viele Talente. Die beweist sie als Moderatorin in ihrer Fernseh-Sendung „Inas Nacht“ und als Sängerin auf ihrer aktuellen Tournee „48“. Mit leicht heiserer Rockröhre singt die 48-Jährige (genau, darum heißt das
neue Album so) von kaufsüchtigen Frauen („Sie schreit nur noch nach Zalando“) genauso überzeugend wie von einer vergangenen Liebe („Wenn dein Handy nicht klingelt“). Gut, die Titel klingen an dieser Stelle vielleicht wie eine Einkaufsliste für modernen Zeitgeist. Aber sie hören sich nicht so an! Wer bei „Pläne“, einem Lied über den Verlust eines geliebten Menschen, keine feuchten Augen bekommt, der hat kein Herz. Ina Müllers Texte nisten sich im Kopf ein wie alte Bekannte. Die Melodien zupfen am Tanzbein und begeistern. Das ist keine 08/15-Bearbeitung gängiger Themen, das ist gut gemachte Rock-Pop-Musik. Manchmal ironisch, meistens gefühlig, aber immer authentisch. Das kommt auch beim Publikum an. Wie ein schwarz-weißer Gummiball hüpft die Müllerin über die Bühne und rockt die Bamberger Arena. Tatsächlich. Kurz vor Schluss (aber noch vor etlichen Zugaben) ruft sie das Publikum nach vorne an die Bühne, „um zu feiern“. Wer Ina Müller da noch nicht sympathisch findet, dem ist nicht mehr zu helfen. [kk]
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gesundheit die ZWIEBEL 2/2014
Lachen sollte man ernst nehmen!
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die ZWIEBEL 2/2014 gesundheit Dabei begannen Wissenschaftler und Mediziner bereits in den 60er Jahren, sich mit der therapeutischen Wirkung des Lachens auseinanderzusetzen, sie untersuchten Blutwerte vor, während und nach dem Lachen – dabei stellten sich erstaunliche Positiveffekte auf das Immunsystem fest. Damit war die Lachforschung geboren – die so genannte Gelotologie (von gelos – griech, lachen).
Hahaha, hohoho, hihihi – auch wenn Ihnen gerade nicht zum Lachen ist, tun Sie es trotzdem! Denn Lachen macht wirklich gesund – und auch glücklich. Kleinen Kindern wird es quasi mit in die Wiege gelegt, sie können sich völlig grundlos vor Lachen ausschütten, und zwar bis zu 450 mal am Tag. Erwachsene tun es im Schnitt nur noch 15 mal – offensichtlich vergeht uns im Laufes des Lebens das Lachen. Wie traurig!
Heute weiß man wesentlich mehr über die psychischen und physischen Prozesse, die Lachen im Körper auslöst: Ähnlich wie Muskeln lässt sich auch unser Gehirn trainieren. Bei positiven Emotionen werden völlig andere Bereiche aktiviert als bei Stress, Kummer und Ärger. Mit Hilfe modernster Messmethoden konnten Forscher nachweisen, dass sich die neurologischen Schaltkreise des Gehirns ständig in Wechselwirkung mit den genetischen Vorbedingungen, bisherigen Erfahrungen und aktuellen Einflüssen verändern. Wenn ein Mensch überwiegend negative Situationen erlebt, so finden andere Stoffwechselprozesse statt als bei positiven Erlebnissen. Deshalb ist es wichtig, das Gehirn ähnlich wie die Muskulatur gezielt zu trainieren, so dass es lernt, vorzugsweise Glückshormone auszuschütten. Doch was tun, wenn einem überhaupt nicht zum Lachen zumute ist? Nun, dann sollte man es ernsthaft trainieren – zum Beispiel mit Lachyoga. Sein Begründer, der indische Arzt Dr. Madan Kataria, ist der festen Überzeugung: „Wenn du lachst, veränderst du dich
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gesundheit die ZWIEBEL 2/2014 und wenn du dich veränderst, verändert sich die ganze Welt um Dich herum.“ In über 65 Ländern weltweit werden seine „Lachseminare“ erfolgreich praktiziert. Man trifft sich regelmäßig in Gruppen, um ausgiebig gemeinsam zu lachen. Wer es lieber erst einmal für sich allein und daheim ausprobieren möchte, kann dies mit ein paar einfachen Übungen tun: Lächeln Sie – durch das Hochziehen der Mundwinkel wird dem Gehirn „Lachen“ signalisiert und es werden vermehrt Glückshormone (Endorphine) ausgeschüttet. Ihnen muss nicht einmal fröhlich zumute sein, selbst eine Zahnbürste – einmal quer zwischen die Zähne gesteckt, löst die gleiche Reaktion aus. Die Endorphine sorgen in jedem Fall für eine Verbesserung der Grundstimmung. Gute Laune spielen: Stoßen Sie die Arme kräftig nach vorne und rufen Sie: „Ich bin munter!“ Dann die gleiche Übung zur Seite mit dem Satz : „Ich bin fröhlich“. So, und als Nonplusultra dürfen Sie dann die Arme kräftig nach oben stoßen und dabei sogar in die Luft springen, denn Sie finden „Ich bin begeistert!“ Das Ganze regelmäßig zum Tagesbeginn praktiziert und Sie werden merken: Sie sind munter, fröhlich und begeistert!
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Durchatmen: Stehen Sie entspannt mit geschlossenen Beinen und locker herabhängenden Armen. Dann die Arme nach oben schwingen, tief einatmen, auf die Zehenspitzen gehen, den Atem vier bis fünf Sekunden anhalten, danach vorbeugen und locker ausatmen: die Lungen werden geweitet, die Blutzirkulation angeregt, der Körper gestreckt, Nacken- und Schulterpartie gedehnt – das Ganze vier- bis fünfmal wiederholen – die gesamte Muskulatur wird dadurch entspannt.
Meditieren: Legen Sie sich bequem hin, schließen Sie die Augen, atmen Sie ruhig und tief ein und aus. Dabei können Sie sich vorstellen, dass die Sonne auf Ihr Gesicht scheint oder Sie schauen in viele lachende Gesichter – Hauptsache, Sie fühlen sich wohl. Dann lächeln Sie, spüren Sie, wie sich Ihre Gesichtszüge lockern. Regelmäßig praktiziert, verändert sich die gesamte innere Einstellung zum Positiven. Lachen – und zwar über sich selbst: Zeigen Sie mit dem Zeigefinger auf sich, tippen Sie auf Ihren Brustkorb und dann lachen Sie los. Damit gewinnen Sie Abstand zu sich und den eigenen Problemen – durch den Perspektivwechsel wirkt alles weniger ernst und dramatisch. Vorbeugen: Beugen Sie sich tief nach vorn, lassen Sie die Arme locker hängen und herumschlenkern. Dabei einfach vor sich hin lachen – alle Muskeln werden locker und entspannt. Schauen: Trainieren Sie die Augenmuskulatur, indem Sie den Kopf gerade halten und dann abwech-
die ZWIEBEL 2/2014 gesundheit selnd für einige Sekunden weit nach vorne blicken, nach links, rechts, oben und unten. Ooomm – der Yoga-Klassiker: Tief einatmen, den Atem für vier bis fünf Sekunden anhalten und dann auf „Om“ langsam auströmen lassen. Dabei können Sie sich noch die Ohren zuhalten und auf das innere Schwingen konzentrieren. Sie finden diese Übungen ein bisschen lächerlich? Zugegeben: als Erwachsener möchte man ernst genommen werden – das fällt schwer, wenn man gerade durch die Luft springen und „Ich bin begeistert“ verkünden soll. Doch probieren Sie es einfach mal aus, entdecken Sie das Kind in sich, das so viel leichter und öfter lachen kann. Viele Menschen stellen fest, dass sie durch Lach-Yoga ihre heitere Seite wieder finden. Ein weiterer positiver Effekt ist die körperliche Fitness: Durch eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts im gesamten Organismus kann Krankheiten besser vorgebeugt werden, die Lungen werden elastischer, Herz- und Kreislauf sanft angeregt, chronische Schmerzen und Verspannungen können durch die Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens reduziert werden. Aber auch die Psyche wird stabilisiert: Lachen ist Balsam für die Seele – langfristig
steigert sich die Grundstimmung, das Stressempfinden wird reduziert, man ist gelassener. Dadurch können vor allem die negativen Effekte von Sorgen, Ärger und Kummer auf die Gesundheit abgeschwächt werden. Die erhöhte Ausschüttung von Endorphinen bewirkt, dass der Körper von Glücksgefühlen durchströmt wird – zugleich erzielt man eine völlig andere Ausstrahlung auf seine Mitmenschen. Auf diese Weise kommt es auch zu einem anderen Miteinander: Lachen verschafft Selbstvertrauen, man geht leichter auf jemanden zu. Gemeinsames Lachen mit Freunden, Verwandten oder Kollegen stärkt das Gemeinschaftsgefühl – unabhängig von Alter, Religion oder Herkunft. Dr. Madan Kataria ist sich jedenfalls sicher: „Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind, wir sind glücklich, weil wir lachen.“ Achtung: Lachyoga sollte nicht praktiziert werden, wenn bestimmte Erkrankungen vorliegen, hierzu gehören: Angina Pectoris, Zwerchfellbruch, Inkontinenz, Bandscheibenvorfall, Aneurysma, Glaukom sowie akute Atemwegsund Viruserkrankungen. Da Lachen auch kurzfristig den Blutdruck erhöht (langfristig kann es ihn jedoch senken), ist hier Vorsicht geboten. Gleiches gilt für einige schwerwiegende psychische Erkrankungen. [sb] Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg
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lebenswertes die ZWIEBEL 2/2014
EIN SPRACHZWIEBELCHEN, UNTER ANDEREM ZUM WEINEN Frage: Wieviel Bier muss jemand, zumal ein deutscher Intellektueller, intus haben, um die Silbenfolge „GroKo“ interessant und lustig zu finden und wert, zum „Wort des Jahres 2013“ erkoren zu werden? Eine ganze Menge, möcht‘ ich meinen. In jedem Fall hat er/sie offenbar kein Problem damit, eine wenig spaßige Angelegenheit zeitsparend und ohne gedanklichen Aufwand sprachlich derart verunstaltend einzukleiden. Es dürfte jemand sein, der z. B. auch „KiTa“ sagt , womit auf elegante Weise sowohl die „Kinder“ als auch die „Tagesstätte“ unsichtbar werden und die Unterbringung derselben in derselben kein (mit welchem Ergebnis auch immer) diskussionswürdiges Problem mehr ist, das an den Nerv unserer Mainstreamlebensweise heranreicht.
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Ich bin einer, für den eine Kindertagesstätte keine KiTa ist, und angesichts einer GroKo bedaure ich wieder einmal, nur einen einzigen Kopf zum Schütteln zu haben. Hat denn etwa Hildebrandt, der Vielbetrauerte, am Deutschen Humor in jahrzehntelanger Bemühung nichts weiter bewirkt, als dass ein dürftiges Pointchen, am rechten Platz, wenn es von einem guten Kabarettisten (Wolfgang Neuss – „die Sozialfaschisten, abgekürzt die Sofas“, um 1965) mit einem Dutzend gleichartiger zusammen ausgeschüttet und gleich wieder von der nächsten Espritkaskade weggespült würde – also dass „GroKo“ geadelt und sofort, im Wintersportbericht, von „NoKo“ gefolgt wird? Warum ist „NoKo“ nicht so wertvoll wie „GroKo“? Weil die „KriKo“ fehlt, die kritische Komponente? Aber wer seriöse Argumente gegen „Große Koalition“ oder speziell gegen
die aktuelle Realisierung vorbringen möchte, der soll das doch tun; seine fünf Buchstaben enthalten keinen herauslesbaren politischen Gedankengang und ersetzen keinen. In „GroKo“ steckt keine „KriKo“, „GroKo“ ist schlicht nichts – dass „man“ angeblich dazu „Krokodil“ assoziiert (lustig?), kann man diesem erzählen; es wird Tränen lachen.
Parallele zwischen damals und heute ziehe; nur kurz: auch Goebbels‘ „Vipoprä“ war „witzig“ und wäre ernstzunehmender Kandidat für das Wort seines Jahres gewesen. Nur: man soll der Gefahr, (zu Unrecht) der Verharmlosung des Damaligen bezichtigt zu werden, nicht durch Verharmlosung des Heutigen auszuweichen versuchen.
Aber, immerhin, „Großkotz“ kann man assoziieren – und sich darüber wundern, dass „GroKo“ damit ja eigentlich das Gleiche bedeutet wie „Protzbischof“. Bzw. darüber, dass das wohl noch nicht öffentlich festgestellt wurde, obwohl es von allem bisher Ausgeführten das Lustigste sein dürfte. Freilich, wenn mit „GroKo“, bei größter Toleranz, der Spaß anfängt – mit der Langform von „ProBi“ hört er sofort wieder auf, schlagartig und total. Was immer in Limburg geschehen ist: was wissen wir denn davon? Ggf. soll ein Gericht über juristische Schuld oder Unschuld des Bischofs entscheiden; eine moralische Bewertung mag jeder Einzelne, wenn er bis ins Detail informiert ist und die Erklärungen der beschuldigten Seite fair zur Kenntnis genommen hat, dann (!) abgeben, falls ihm danach zumute ist (sofern Christ, sollte er sich beim Steinewerfen und Unkrautjäten zurückhalten); die verbale Vorverurteilung qua höhnischem „Protzbischof“ ist zumindest moralisch unerträglich – soll mir bitte keiner einreden wollen, hinter dieser Vokabel stünde echte Betroffenheit und Sorge um die Zukunft der Kirche… Wissenschaftler, die sich mit der Wahl eines Worts des Jahres abmühen – und mit der eines „Unworts“ –, sollten besser in den Archiven nachsehen, ob etwas wie „Protzbischof“ nicht schon 1933-1945 vorkommt – womit ich keine (!) unzulässige
Aber mit Schaum vor dem Mund die Moralkeule schwingen, bringt nichts. Denken wir positiv – klopfen wir die Chancen ab, die das „Wort des Jahrs 2013“ für Bamberg eröffnet. Kann es sich nicht in ganz neuer Weise als Kulturerbestadt profilieren – nämlich als Sprachkulturstadt? Verkaufen wir den zentralen Weltkulturerbelauf als WeKulEla! Über die Märkte soll er führen, über HoMa und HeuMa und GrüMa; über alle Hügel, Abber, Jaber, Kauber, Dober. Unterwegs Raubi im Schlela; und die Vereinfachung des zu intellektuellen „Bambados“ zum „Bado“ scheitert lediglich an der Gefahr der Verwechslung mit dem Bamberger Dom. Bamberg, Stadt der Plätze: Schöpla, Schipla, Mapla, Etehahopla! Ein potentielles Wort des Jahres jagt das andere, vom Wipla zum Dopla und zurück! Unterwegs könnte man über das Bamberger (Un-)Wort 2014 nachgrübeln – „Infrastruktur“? (Man höre dazu F. van Dannens so betiteltes Lied mit seinem das Thema erschöpfenden Refrain; er könnte längere Zeit eine mit 960 beginnende Postleitzahl gehabt haben.) Ach: das alles ist ein weites Feld – und ich hab‘ in der gebotenen Kürze schon ausreichend viele Gelegenheiten für Missverständnisse geschaffen. Also: jäher Schluss – und: „nichts für ungut!“ [ms]
die ZWIEBEL 2/2014 cartoon – gerd bauer
Gerd Bauer illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.
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ausgehen die ZWIEBEL 2/2014
Das ufer
Ausgehen Februar 2014
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villa concordia mo, 3.2.2014,19.00 Uhr Vernissage zur ausstellung mit zeichnungen von stipendiat nikita alexeev
Endstation irgendwo
zentralasien extrem
eta-hoffmann-theater Sa, 1.2.2014, 20.00 Uhr
spiegelsaal der harmonie di, 4.2.2014, 20.00 uhr
Rusalka – live aus der met Cinestar sa, 8.2.2014, 19.00 Uhr live-übertragung der dvorak-oper aus der metropolitan opera, new york
Axel Hacke Eta-hoffmann-theater mi, 12.2.2014, 20.00 Uhr lesung mit dem kolumnisten der süddeutschen zeitung
stauffenberg
Last visits
Konzerthalle sa, 8.2.2014, 19.30 Uhr
Lichtspielkino Ab do, 13.2.2014 Jazzfilm über die letzten konzerte des weltmusikers charlie mariano
Heinrich und kunigunde
Verwechslungskomödie von rené heinersdorff, premiere
Multivisionsshow über eine reise entlang der seidenstraSSe
Premiere des stücks von rainer lewandowski über graf stauffenberg und das attentat vom 20.juli 1944
Antistadl
Wahlprüfsteine
Sancta civitas
morphclub sa, 1.2.2014, 21.00 Uhr
Haas-Säle do, 6.2.2014, 19.00 Uhr
Konzerthalle sa, 8.2.2014, 20.00 Uhr
Volxmusik mit Boxgalopp, Kapelle Rohrfrei, herzensblecher, spuima novas, mahr‘smännchen
Podiumsdiskussion der bamberger denkmal pflegenden vereine zur stadtratswahl
Chor und Orchester der uni spielen das oratorium und Dona nobis pacem von Ralph Vaughan Williams
Voices of transition
bläserkonzert
Lichtspielkino so, 2.2.2014, 11.00 Uhr
klangwerkstatt, ob. königstr fr, 7.2.2014, 19.30 Uhr
Erika Löbls Tagebuch
gfundn zwischen babberdeggl
Villa Dessauer so, 9.2.2014, 16.00 Uhr
Studio 13, Luitpoldstr. 13 Fr, 14.2.2014, 19.30 Uhr
filmmatinee über neue perspektiven der landwirtschaft, mit regisseur nils aguilar
Bläserquintett der musikschule mit solisten, leitung lukas Meuli
themenführung in der ausstellung „Jüdisches in bamberg“
mundartgedichte und -geschichten von und mit hans meyer und rainer huth
St. Heinrich, eckbertstr. 30 Fr, 14.2.2014, 18.00 Uhr 1000 jahre krönung: konzert und vortrag mit der capella antiqua bambergensis und prof. schneidemüller
die ZWIEBEL 2/2014 ausgehen
Symphoniekonzert
Shades of Schmalz 2
Symphoniekonzert
textweber
Konzerthalle fr, 14.2.2014, 20.00 Uhr
Club Kaulberg Do, 20.2.2014, 20.00 Uhr
Konzerthalle sa, 22.2.2014, 20.00 Uhr
Studio 13, luitpoldstr. 13 mo, 24.2.2014, 19.00 uhr
bamberger symphoniker mit dem schwedischen klarinettenstar martin fröst – auch sa, 15.2.
Ursula Gumbsch und hanuta gonzales mit neuen Schundfundstücken aus literatur und musik auch 21.2.
die bamberger symphoniker und ihr chor stellen E.T.A. hoffmanns miserere dem requiem mozarts gegenüber. Auch 23.2., 17.00 uhr
offene gruppe für kreatives schreiben
Don Menza
Franken aktiv & vital
Anonyme Improniker
abba gold
brose arena fr, 21.2.2014 bis so, 23.2.2014
morphclub sa, 22.2.2014, 20.00 Uhr
jazzclub sa, 15.2.2014, 21.00 Uhr Jubiläums-starkonzert mit dem don menza organ trio
konzerthalle mo, 24.2.2014, 20.00 uhr die abba-superhits im klassischen sound und unplugged im neuen gewand
messe zu themen rund um gesundheit und wellness
improtheater-zweikampf mit „Für garderobe keine haftung“ aus wiesbaden
Nada Brahma
Versuch…
preisträgerkonzert
Karneval der Tiere
Studio 13, luitpoldstr. 13 So, 16.2.2014, 16.00 uhr
Spiegelsaal der Harmonie fr, 21.2.2014, 20.00 Uhr
eta-hoffmann-theater so, 23.2.2014, 17.00 uhr
St. Heinrich, Eckbertstr. 30 Fr, 28.2.2014, 19.00 Uhr
klangschalenkonzert mit stefan kriegel – anmeldung unter 09576/1299805
konzert für barockvioline und tasteninstrumente nach c. ph. em. bach
es musizieren die ersten preisträger von „jugend musiziert“ bamberg/ forchheim
Die suite von camille saintsaens für marimba – mit dem marimba festiva quartett
kammerkonzert
von raum zu raum
Das A und das O
Zä korz
Konzerthalle mo, 17.2.2014, 20.00 uhr
villa dessauer sa, 22.2.2014, 16.00 uhr
stephanskirche so, 23.2.2014, 18.00 uhr
theater am michelsberg fr, 28.2.2014, 20.00 uhr
konzert des musikvereins bamberg mit Harriet Krijgh, Cello und Magda amara, klavier: Strauss, debussy, brahms, chopin
synagoge und ecclesia – themenführung in der ausstellung „Jüdisches in bamberg“
offenbarung des johannes – oratorium für sprechstimme und orgel von hans georg bertram
das neue programm von und mit dem fränkischen kabarettisten klaus karl kraus
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impressum & adressen die ZWIEBEL 2/2014
Impressum Verlag
Satz
Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg
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Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de
Redaktion Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de
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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85
Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2013 vom 1.1.2013. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.
Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de
Bamberger Symphoniker
Lichtspiel Kino & Cafe
Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de
Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de
Brentano Theater
Live club / Haas säle
Gartenstr. 7 Telefon 54528
Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de
Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de
Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de
Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de
Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de
Erscheinungsweise
E.T.A.-Hoffmann-Theater
die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.
E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de
© Copyright 2013 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.
Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum
Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de
Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de
Wichtige Adressen
Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de
Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org
Städtische Musikschule Luitpoldstr. 24 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de
Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de
Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de
Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de
Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter
www.kultur.bamberg.de
Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de
Aposto
Geyerswörthstraße
Eiscafe buonissimo
Obere Brücke
Mahr's Bräu
Wunderburg
Apotheke am Kranen
Obstmarkt
Ergotherapie Albert
Amselstraße
Martin-Apotheke
Grüner Markt
Autohaus Sperber
Kunigundendamm
Ertl Fashion GmbH
Emil-Kemmer-Straße
Metzgerei Alt
Erlichstraße
AWO Sozialdienst
Theatergassen
Ev. Berufsfachschule
Hainstraße
Metzgerei Kalb
Theuerstadt
Bäckerei & Café Stuber
Zweidlerweg
Fadenfroh
Untere Königstraße
Mode für sie
Kleberstraße
Bäckerei Dresel
Pödeldorfer Straße
Fattoria la Ponte
Hellerstraße
Mokka Makan
Vorderer Graben
Bäckerei Oppel
Hauptstraße
Feldenkrais-Praxis
Promenadestraße
Odeon Kino
Luitpoldstraße
Bäckerei Seel
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Frauenzimmer
Hauptwachstraße
Optic Art
Gaustadter Hauptstr.
Bamberger Silberschmiede
Letzengasse
Fuchsbau
Memmelsdorfer Str.
Optik Dassler
Kleberstraße
Barockhotel am Dom
Vorderer Bach
Geigenberger
Troppauplatz
Physio Team Hohlstein
Schwarzenbergstr.
bfz
Lichtenhaidestraße
Goldzeit
Kleberstraße
Point Fitness Center
Geisfelder Straße
Bioland Seb. Niedermaier
Mittelstraße
Greifenklau
Laurenziplatz
Poldi - Mode für Kinder
Dominikanerstraße
Böhnleins Frischeladen
Lichtenhaidestraße
Greiff Mode
Memmelsdorfer Str.
Radiologie Bamberg
Willy-Lessing-Straße
Bolero
Judenstraße
Hampel Textil GmbH
Promenadestraße
Radsport Haus
Nürnberger Straße
Bootshaus im Hain
Mühlwörth
Helmut Pötzinger
Schützenstraße
"Reformhaus ""Quelle""
Keßlerstraße
Brasserie
Pfahlplätzchen
Hörgeräte Seifert GmbH
Buger Straße
Reisebüro Schiele
Lange Straße
Brauerei Spezial
Obere Königstraße
Hofbäckerei Seel
Dominikanerstraße
Restaurant Sirtaki
Pödeldorfer Straße
Brot- und Feinbäckerei Kunze
Mittlerer Kaulberg
Hofcafe
Austraße
Restaurant Weierich
Lugbank
bvd Kartenservice
Lange Straße
Hotel am Brauerei-Dreieck
Holzgartenstraße
Rewe Weich
Pödeldorfer Straße
Café Abseits
Pödeldorfer Straße
Hotel Bamberger Hof
Schönleinsplatz
Rosen Apotheke
Troppauplatz
Café Esspressino
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Hotel Residenzschloss
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Rösterei M.A.G.
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Promenadestraße
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Laurenzistraße
Konditorei Graupner
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Lange Straße
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Küchen-Design
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Friedrichstraße
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Lungenärztliche Praxis
Buger Straße
Zinnober
Keßlerstraße
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Neu gierig?
rubrik
die ZWIEBEL 2/2014
Kombi-Ticket „Widerstand“
eta hoffmann theater
Zwei Stücke – ein Preis
Stauffenberg & Die Weiße Rose 33,50 € 20,00 € (erm.)
theater.bamberg.de