die ZWIEBEL 4-2013

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wiebel Z Magazin fĂźr das lebenswerte Bamberg

Kultur Genuss Portraits Lebenswertes Veranstaltungen Aktuelles aus Bamberg

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 April 2013


Scharlottes Welt Es gibt viele Gründe, um eine Zwiebel zu feiern

Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

zum einjahrigen Bestehen und freuen uns auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!

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Meine Familie und ich betonen gerne unseren kämpferischen Charakter. Dass unter einer harten (Zwiebel-)Schale ein weicher Kern steckt, ist ja hinlänglich bekannt. Diese zärtliche Seite hat schon manche Frau zu Tränen gerührt. Aber auch Männer. Miguel Hernández, der große spanische Dramatiker, hat im Gefängnis kurz vor seinem Tod 1942 ein zärtliches „Wiegenlied von der Zwiebel“ verfasst, weil meine Vorfahren ihn vor dem Hungertod bewahrten (er starb an Tuberkulose). Das hat uns alle zu Tränen gerührt. Nobelpreisträger Günter Grass entblätterte in seinem Buch „Häuten der Zwiebel“ sein Leben. Auch das entlockte so manchem Tränen. Unübertroffen und konkurrenzlos schön ist

Pablo Nerudas „Ode an die Zwiebel“, die wir an hohen Festtagen gerne feierlich rezitieren. Ich zitiere: „Du machst uns weinen, ohne uns zu betrüben. Solange ich lebe, lobsingen will ich, Zwiebel, für mich bist du schöner doch als mit blendenden Schwingen ein Vogel, für meine Augen bist du Himmelskugel, Platinkelch, beschneiter Anemone unbeweglicher Tanz“. Ist das nicht wunderschön? Lesen Sie das mal den Speisezwiebeln in Ihrer Küche vor, die werden sich vor Freude gar nicht mehr im Netz halten können! Der Volksmund hat der Poesie der Zwiebel eine etwas deftigere Seite abverlangt und das Lauchgemüse mit einer Ehe verglichen: Man weint und frisst sie doch. In diesem Sinne: Bleiben Sie uns gewogen! [kk]

Foto: clipdealer.de/onepony

gratuliert dem Magazin

Ein ägyptisches Sprichwort sagt, dass eine dicke Zwiebel nicht mehr wissen will, dass sie mal ein kleines Zwiebelchen war. Ich dagegen erinnere mich gerne an meine Kindheit in einem Gemüsebeet im Westen der Gärtnerstadt. Genau vor einem Jahr war das, als auch unser Heft „die ZWIEBEL“ Premiere feierte. Seitdem haben das Magazin an Seiten- und ich an Schalenstärke gewonnen. Allen Widrigkeiten zum Trotz (obwohl es davon ehrlich gesagt nicht viele gab).


die ZWIEBEL 4/2013 gruß aus der küche

Es grünt so grün

„Unser Sommer ist nur ein grün angestrichener Winter, sogar die Sonne muss bei uns eine Jacke von Flanell tragen, wenn sie sich nicht erkälten will“, lästerte bereits Heinrich Heine im 19. Jahrhundert. Da auch in diesem Jahr der Winter nicht so recht weichen wollte, hat sich die ZWIEBEL sicherheitshalber schon mal grün anstreichen lassen. Schließlich hat sie allen Grund für sonnige Stimmung – feiert sie doch ziemlich dick ihren ersten Geburtstag. Und da will man schließlich gut aussehen. Wie bei allen anderen Festen natürlich auch – so widmet sich diese Ausgabe ausführlich dem Thema Hochzeit – jedoch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, z.B.

wie man als Gast eine gute Figur abgibt oder die liebe Familie ins rechte Licht rückt. Gefeiert wird auch im Historischen Museum – es wird 75 Jahre alt, die Gemäldegalerie sogar noch hundert Jahre älter. Nicht ganz so alt, aber auf jeden Fall zeitlos, sind die Geschichten vom „Fliegenden Klassenzimmer“: die ZWIEBEL wollte auch mal solche tollen Abenteuer erleben und hat sich deshalb ins Internat geschmuggelt. Ob es ihr dort gefallen hat? Nun, zu ihrem Geburtstag ist sie jedenfalls wieder rechtzeitig erschienen… Viel Spaß mit ihr wünscht Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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Testschläfer gesucht! Bewerben Sie sich jetzt hier für die Aktion Testschläfer gesucht 2013 und Sie können ein komplettes Lattoflex-Bettsystem im Wert von rund 1.600 Euro geschenkt bekommen!

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Das Forschungsprojekt wird wissenschaftlich begleitet von: Prof. Dr. Jürgen Zulley, Deutsche Akademie für Gesundheit und Schlaf (DAGS), Prof. Dr. med. Erich Schmitt, Forum Gesunder Rücken – besser leben e.V., Das Schlafmagazin, Aktion Gesunder Rücken e.V. Ich habe morgens nach dem Aufstehen Rückenschmerzen nein, niemals

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Das Lesen Sie im April 2013 in der Zwiebel Kultur Ausgewählte Schätze Das Gewicht spricht Bände Gelesen: Buchrezensionen Gelauscht: Musikneuheiten

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Aktuelles aus Bamberg Kurz & Knackig: was Bamberger bewegt Auslagestellen: hier gibt‘s die ZWIEBEL Impressum, Wichtige Adressen

Endlich Frühling. Und wenn‘s nur auf dem Papier ist... Foto: clipdealer.de/IKO

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kurz & knackig die ZWIEBEL 4/2013

Spontane Beschränktheit

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Denkmalfreunde forderten es seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten: die Klosteranlage Michelsberg für Autos zu sperren. Schließlich ist die Erschütterung auf dem historisch unebenen Kopfsteinpflaster besonders „aufrüttelnd“, und ganztägig parkende Blechlawinen zieren die prächtigen Bauten nicht unbedingt. Doch nichts zu machen, es fanden sich immer wieder Gründe dagegen: die Anfahrt für das frühere Seniorenheim, die Gäste der auf dem Gelände ansässigen Gastronomie, Besucher des Brauereimuseums und Theaters und so weiter. Alles nicht ganz von der Hand zu weisen. Und nun das: von heute auf morgen erfährt die überraschte Bürgerschaft, dass in einem für Bamberger Baumaßnahmen rasanten Tempo (gut, es wird auch keine Brücke) die Einrichtung einer Schrankenanlage in der Tordurchfahrt beschlossen ist und auch umgehend in Angriff genommen wird. Natürlich ist das Geld da, es ist ja keine Sozialmaßnahme. Was war geschehen, diesen Sinneswandel so plötzlich herbeizuführen? Fast nichts.

Sängersommer

Ehrenamtliche Helfer nennt man sie in der Politik, doch in Kunst und Kultur ist es eine Ehre, die Profis bei der Arbeit zu unterstützen. Gleich zweimal haben sangesfrohe Bamberger in diesem Sommer die Chance, an der Realisierung großer Kunstgenüsse teilzuhaben. Am 19. Juli setzen sich die Bamberger Symphoniker der Akustik der Stechert Arena aus. Für einen guten Zweck, die Sanierung der (zu stark erschütterten?) Decke der St. Michaelskirche, lassen sie Orffs Carmina Burana erklingen. Bekanntermaßen ein Werk mit mächtiger Besetzung, auch im Chor. Zur Verstärkung (komplette Profichöre würden die gute Tat über die Maßen schmälern) werden jetzt 500 Chorsänger aus der Region gesucht. Voraussetzung ist mehrjährige Chorerfahrung und die Teilnahme an beiden Probenwochenenden sowie den

Endproben und natürlich der Aufführung. Eine Bewerbung kann per Mail an carmina@bamberger-symphoniker. de gerichtet werden, unter Angabe von Name, Adresse, Stimmlage und Chorerfahrung, bis 12. April. Wer mehr auf Opernchöre ausgerichtet ist, hat die zweite Chance mit der Sommeroper Bamberg. Nach „Die Hochzeit des Figaro“ 2011 übt Till Fabian Weser mit seinen Dozenten (u.a. Angelika Kirchschlager) und ausgewählten europäischen Nachwuchskünstlern den „Don Giovanni“ ein. Der Chor soll sich jedoch aus dem Partnerchor Vox Juvenalis aus Brünn und Sängerinnen und Sängern aus der Region zusammensetzen. Interessenten üben schon mal fleißig „Giovinette che fate all‘amore“ und ein weiteres Vortragsstück und melden sich bis 22.4. unter chor@sommer-operbamberg.de an, unter Angabe der Stimmlage, des Wahlstücks – und ob sie lieber am 25. oder 26. April nachmittags vorsingen möchten.

Bitte zugreifen!

Buchhändler überspringen diesen Beitrag bitte, aber für alle anderen gilt:

es muss nicht immer neues Buch sein. Manchmal darf man auch mal zum Gebrauchten greifen. Findet jedenfalls die Stadt und institutionalisiert etwas, was als Trend schon einige Jahre durch die Welt geistert: Book-Crossing. Echte Crosser lassen ein Buch – gut gekennzeichnet – irgendwo (im Trockenen) liegen und hoffen darauf, dass es jemand findet und im Internet (www.bookcrossing.de) verfolgbar macht. Im Rathaus Maxplatz steht jetzt ein Regal für amtliches Crossing, das geht sogar offline: hingehen, Buch mitnehmen und lesen. Es wäre aber extrem freundlich, wenn man zum Ausgleich ein anderes mitbringt. Sonst hat das lobenswerte Angebot schnell ein Ende. Buchhändler, die diesen Text heimlich doch gelesen haben, können aber gelassen bleiben: das Regal steht im 3. Stock vor Zimmer 317. Ein bisschen Anstrengung muss schon sein.

Gefeiertes Erbe

Wir sind Welterbe! Und das schon seit 20 Jahren. Grund zu feiern, und die Veranstaltungen prasseln nur so auf uns ein. Vor allem Vorträge gibt es, dass es eine Freude ist. Der ganze April ist voll davon: 13. und 14.: Archäologietagung. Ab 15. täglich Montags Ringvorlesung „Erinnern an das Mittelalter“. 16.: Weltnaturerbestätten in Deutschland. 18.: Museumsgeschichten. 23.: Französischer Vortrag. 25.: Weltkulturerbe in Deutschland. 30.: Weltkulturerbe Lübeck. Dazu am 27. ein Fotokurs und am 28. der Tag der offenen Gärtnereien.

Foto: Gerhard Schlötzer

Kurz & Knackig April 2013

Nur dass wenige Wochen vorher die ersten von insgesamt vier Ämtern in die frisch renovierten Räume des Kanzleiflügels eingezogen sind. Plötzlich müssen städtische Beamte am Michelsberg parken! Das ändert die Sachlage natürlich vollkommen. Störende Bäume mussten auch noch weichen – genauso wie die Automobile einfacher Bürger. Nur Berechtigte erhalten freie Durchfahrt. Wer das wohl sein wird…? Übrigens: an den Erschütterungen ändert es nichts. Und Behördenfahrzeuge sehen im Klosterensemble auch nicht dekorativer aus als Privatautos.


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die ZWIEBEL 4/2013 kurz & knackig

Ihnen fehlt der Durchblick? Dann schauen Sie sich alles noch mal in Ruhe im Internet an: www.welterbe.bamberg.de

Alle ohren auf bamberg gerichtet

Foto: Stadt Bamberg Pressestelle

Das wird ein Klingen und Singen am letzten April-Wochenende: die Konzertund Kongresshalle, die den Wohlklang wahrlich gewohnt ist, beherbergt den bundesweiten Musikschulkongress 2013. Austausch über Themen wie „Alte Musik auf moderner Geige“ oder „Partizipation im Jugendorchester – wie soll das gehen?“ bestimmen den Tag, doch abends wird musiziert. Am Freitag von der Deutschen Streicherphilharmonie (öffentlich), am Samstag als fränkischer Abend (intern). die ZWIEBEL wünscht gutes Gelingen und viele neue Impulse!

Wieviel Stadtmarketing braucht die Stadt? Alle Jahre wieder regen sich Stimmen, die das Stadtmarketing a) zu teuer oder b) falsch ausgerichtet finden. Während die GAL mehr bei a) zuhause ist und die

städtischen Zuschüsse eindampfen oder ganz streichen möchte, sind CSU und FW eher mit b) unterwegs und wollen Ruhe auf dem Maxplatz. Die SPD findet alles supi wie es ist. Wer hat Recht? Ausgerechnet im Grünen Saal der Harmonie veranstaltet die GAL-Fraktion am 3.4. um 19.30 Uhr eine Podiumsdikussion, um diese Frage ein für allemal zu klären. Oder bis zum nächsten Mal. Es diskutieren Citymanager Klaus Stieringer, Gastronom Harald Kurz-Brauner, Andreas Löscher von den Grünen und Michael Böhm, Stadtmarketing Coburg.

Blühende Gärtnerstadt Hier gehört eine Gartenmesse hin: ins Herz des Gärtnerviertels, auf die Böhmerwiese. Ralf Böhmer, Herr der Wiese, veranstaltet wieder die „Blüte & Ambiente“, die schon seit Jahren ein echter Publikumsmagnet ist. Schönes für Garten und Terrasse, Pflanzen, gesunde Lebensmittel, Möbel und vieles mehr wird vom 12. bis 14. April an der Heiliggrabstraße gezeigt, verkauft und mit einem bunten Rahmenprogamm ergänzt. Wie immer gibt es keine Parkplätze, aber einen Bus von der P+R-Anlage Breitenau zur Haltestelle Ottokirche. [hb] Karten sind im Vorverkauf bei der Gärtnerei Böhmerwiese und in den Filialen der VR-Bank erhältlich. Oder Sie probieren Ihr Glück bei der ZWIEBEL:

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Mit dem Frühjahrsplärrer geht für die Schausteller eine Ära auf dem Plärrerplatz an der Breitenau zu Ende. Wo in der Stadt der Herbstplärrer 2013 stattfinden wird, ist noch offen. die ZWIEBEL im Gespräch mit Georg Fischer über Alternativen, Hoffnungen, Wehmut und Chancen.

Fotos: Georg Fischer

lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes • Herr Fischer, der Frühjahrsplärrer findet nun das letzte Mal auf dem Plärrerplatz an der Breitenau statt. Was bedeutet das für die Schausteller? Das bedeutet, dass wir vorerst auf der Straße stehen, da ein neuer Festplatz zwar in Sicht ist, aber erst verhandelt werden muss. • Wo würde es denn die Schausteller hinziehen? Der größte Wunsch der Schaustellerkollegen wäre als Alternative der ehemalige deutschamerikanische Volksfestplatz in der Zollnerstraße. Dort wäre sowohl die Nähe zum alten Plärrerplatz und den Amerikanern als potenziellen Besuchern vorhanden wie auch eine geeignete Fläche und eine gute Infrastruktur. • Ursprünglich hieß es, der Plärrer geht in die Innenstadt. Was ist daraus geworden? Diese Möglichkeit wurde nicht weiter verfolgt. Zum einen gibt es in der Innenstadt viele Gegner, die den Plärrer dort nicht haben wollen, zum anderen ist die Fläche auf dem Maxplatz zu klein. Man könnte dort lediglich

zwei Losbuden, zwei Karusselle und einen Autoscooter aufstellen, was nicht die Größe eines Volksfestes repräsentiert. • Wie viel Platz benötigt der Plärrer? Für einen minimalen Aufbau brauchen wir 10.000 bis 15.000 qm, die sowohl auf dem alten Plärrerplatz vorhanden sind als auch auf dem ehemaligen Volksfestplatz mit 14.500 qm. Der Maxplatz hat nur 4.000 qm, was eindeutig zu klein ist. Demnach müsste man die Promenade, die Fußgängerzone und den Heumarkt in das Volksfest miteinbeziehen, was kaum möglich wäre. • Wann hat das mit dem Plärrer in Bamberg eigentlich ursprünglich angefangen? Den Bamberger Plärrer gibt es schon seit dem Jahr 1900. Damals wurden jährlich zwei Volksfeste auf der Pointwiese am Volkspark und der Hirtenwiese am Viehhof abgehalten. Anders als in Nürnberg, wo mit „Plärrer“ ein Ort in der Innenstadt gemeint ist, wird bei uns mit „Plärrer“ seit jeher das Volksfest bezeichnet. Nach dem zweiten Weltkrieg fand

Und jetzt Du.

Georg Fischer ist der erste Vorsitzende der Bezirksstelle Bamberg des Bayerischen Landesverbandes der Marktkaufleute und Schausteller mit derzeit rund 100 Mitgliedern in der Stadt.

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013 der Plärrer am Heinrichsdamm statt, bevor er 1980 auf das große Gelände an der Breitenau umgezogen ist. • Also ist es mit dem Plärrer ähnlich wie mit den Schaustellern – sie ziehen immer wieder von Ort zu Ort? Sozusagen. Wir gehen nicht gerade mit freudigem Herzen von der Breitenau weg, da sich der Plärrer dort in den letzten 33 Jahren etabliert hat. Wir würden schon lieber bleiben, vor allem, da der neue Standort für den Herbstplärrer noch nicht in trockenen Tüchern ist. Zwar haben wir eine Alternative in Aussicht und die Stadt bemüht sich darum, aber so richtig spruchreif ist es noch nicht. • Welche Vorteile hatte der Plärrerplatz an der Breitenau? Er war zentral an der Autobahn, hatte viele Parkmöglichkeiten und war vom Berliner Ring aus für Besucher gut einsehbar. Auch konnte auf dem nahegelegenen Flugplatz ein Feuerwerk abgeschossen werden und die Infrastruktur hat gestimmt. Dass der Plärrer etwas abseits war, war zudem von Vorteil. Die

Volksfest-Klassiker: die Schießbude. Generationen von Männern haben hier schon auf Rosen für die Dame des Herzens gezielt.

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die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes – wenn auch geringe – Lärmemission fernab von der Innenstadt hat niemanden gestört. • Müssen die Schausteller künftig auf dem potenziellen neuen Plärrerplatz Einschnitte hinnehmen? Bei den Parkplätzen auf dem Platz des ehemaligen deutsch-amerikanischen Volksfestes inmitten der Kaserne wird es eng. Da das Gelände noch den Amerikanern gehört, stehen kaum Parkplätze zur Verfügung, weshalb ein Shuttle-Service in Planung ist. Auch müssen die Schausteller die Wohnwägen für sich und ihre Mitarbeiter auslagern. Im Gespräch ist hier der Parkplatz vor dem Stadion, der aber nicht ausreichen wird. • Wie ist die Stimmung unter den Kollegen? Auf alle Fälle hoffnungsvoll, dass wir nicht auf der Straße stehen, sondern es uns in Zusammenarbeit mit der Stadt gelingt, diesen neuen Platz zu initiieren, so dass wir den Herbstplärrer im Oktober dort abhalten können.

• Also kämpft der Plärrer nicht nur um einen neuen Standort, sondern auch um Besucherzahlen? Sicher, vor 15 Jahren gab es diese Vielfalt an Freizeitaktivitäten nicht. • Ist der Umzug auf den neuen Platz für den Plärrer und die Schausteller deshalb vielleicht auch eine Chance? Darauf bauen wir. Der Plärrer wird auf dem neuen Platz einen völligen Neuanfang erfahren. Wir arbeiten derzeit an einem Konzept, welche neuen Impulse wir dort setzen können.

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• Verraten Sie der ZWIEBEL schon etwas davon? Fischer (lacht): Nein, bis Oktober entscheidet sich noch vieles, da möchte ich nichts vorwegnehmen. [dp]

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• Schwingt beim letzten Frühjahrsplärrer auch etwas Wehmut mit? Ganz klar. Der Plärrerplatz an der Breitenau ist seit 1980 der Arbeitsplatz für viele, viele Kollegen und hat tausenden Besuchern freudige Stunden gebracht. Wir haben hier sehr gute Erfahrungen gemacht.

• Stimmt der Eindruck, dass die Leute in den letzten Jahren weniger aufs Volksfest gehen? Ja. Wir stehen in Konkurrenz zu den BowlingBahnen, Schwimmbädern, Kinos und auch Internet-Chatrooms, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es gibt eine Fülle an Freizeitmöglichkeiten, die sich natürlich auch auf den Besucherstrom auf dem Plärrer auswirken. Der Besucher muss abwägen, welches Freizeitangebot er wahrnimmt.

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GUTES AUS DER

genuss die ZWIEBEL 4/2013

Ein Blick in die grüne Seele Bambergs

Tag der Offenen Gärtnereien 28. April 2013 von 10.30-17 Uhr

nereien Kommen Sie in unsere Gärt r den und erfahren Sie, was hinte rtnerei passiert. grossen Holztoren einer Gä wartet auf Sie. Ein buntes Rahmenprogramm Gärtnerei Franz Böhmer Siechenstraße 101

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Am „Tag der offenen Gärtnereien“ am 28. April öffnen sich zum zweiten Mal die Tore der Gärtnerstadt für die Öffentlichkeit. Von 10.30 bis 17 Uhr haben Besucher die seltene Gelegenheit, die Atmosphäre der Bamberger Gärtnerstadt und ihrer Tradition hautnah zu erleben.

Dass es eine Gärtnerstadt in Bamberg gibt, wissen viele. Was sich hinter dem Begriff verbirgt, dagegen wenige. Elf Bamberger Gärtnerfamilien wollen das ändern und den traditionsreichen Erwerbsgartenbau in Bamberg in den Mittelpunkt rücken. Einen Tag lang informieren die Gärtner über ihre Erzeugnisse, Produktion und Arbeitstechniken und geben Tipps rund um den Garten: vom Gemüse- über Kräuter- bis hin zu Zierpflanzen und Bäumen. Schon im Mittelalter galt die Domstadt an der Regnitz als wichtige Produktionsstätte für gärtnerische Erzeugnisse, mit denen später der Fernhandel florierte. Bis heute wird der Gartenbau in Bamberg gepflegt – freilich unter anderen Rahmenbedingungen. Um den Fortbestand der Betriebe zu sichern und das Wissen an künftige Generationen auch in Zukunft weitergeben zu können, haben zahlreiche Gärtnerfamilien im Rahmen des Projekts „Urbaner

Gartenbau“ die Interessensgemeinschaft (IG) Bamberger Gärtner gegründet. „Wir möchten die Gärtner ins Bewusstsein der Verbraucher rücken. Jeder der regional einkaufen möchte, ist bei uns richtig“, erklärt Ralf Böhmer, Sprecher der IG Bamberger Gärtner. Weniger Tradition, dafür Aktion, verspricht das Programm, das sich die Gärtner überlegt haben. In der Gärtnerei Franz Böhmer können Kinder Pflanzenkinder pflanzen. In der „Gärt-

Fotos: IG Bamberger Gärtner

Die Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner lädt ein:


die ZWIEBEL 4/2013 genuss

nerei Böhmerwiese“ erklärt Ralf Böhmer die Vorteile eines Insektenhotels. Bei Carmen Dechant kann man auf einer „Kräuter-DuftStraße“ flanieren und „Gschichdn, Liedla & Gedichdla“ aus dem Munde der Gärtnerin lauschen. „Blumen Hohe“ zeigt neue Trends bei Tischschmuck und festlichen Brautsträußen. In der „Gärtnerei Lurtz“ macht eine Topfmaschine die Erdarbeit und in der Gärtnerei „Mussärol“ dreht sich alles um duftende Kräuter. Die Autorin Elke Puchter liest im idyllischen Kräutergarten aus ihren Büchern „Samanthas Traum“ und „Der Drache ChilloPfefferoni“ vor.

Auf dem Höhepunkt des Gartenbaus Mitte des 19. Jahrhunderts gab es über 500 Betriebe in der Stadt. Die Anbaupalette der Gärtner hat sich – abgesehen vom zwischenzeitlichen Verschwinden des Süßholzanbaus – im Laufe der Zeit kaum verändert. Heute gibt es nur noch wenige Gärtnerbetriebe, viele davon im Nebenerwerb. Doch gerade im Kerngebiet der Gärtnerstadt – rund um die Mittelstraße – sind noch nennenswerte Straßenzüge mit der ursprünglichen Bebauung erhalten. Das Projekt „Urbaner Gartenbau“ des Zentrums Welterbe Bamberg hat das Ziel, den Gartenbau in Bamberg wieder zu stärken und als einen lebendigen Teil der Stadtkultur zu erhalten. Damit will man nicht zuletzt die regionalen Kreisläufe stärken, die Vermarktung vor Ort fördern und eine umweltfreundliche Nahversorgung etablieren – ein Ziel, das man mit der Regionalkampagne „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt!“ gemeinsam hat. [kk]

Weitere Informationen zu den Standorten der Betriebe und ihren Aktionen am Tag der ­offenen Gärtnereien finden Sie unter www.gaertnerstadt-bamberg.de.

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet! » www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

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kultur in sicht die ZWIEBEL 4/2013

Shades of Schmalz Club Kaulberg D0, 4.4.2013, 20.00 Uhr Anspruchsvolle Bücher, wie langweilig! Literatur, pah! Während Lyriker sich über dreistellige Verkaufszahlen freuen, gehen Titel wie die „Shades of grey“-Serie zu Millionen über den Ladentisch. Nun gut, die Bildzeitung hat auch noch immer eine Millionenauflage, während der „Freitag“ zuletzt gerade einmal 14.466 Exemplare im ganzen Land absetzte. Die Lust am Trash scheint groß zu sein in unserem Land. Warum? Ursula Gumbsch und Hanuta Gonzales alias Arnd Rühlmann tauchen in den Schmutz und fördern die Kunstperlen aus dem seichten Büchermeer zu Tage. Von dieser Bühne haben Arztromane immer geträumt, und wer wäre besser geeignet, sie parodistisch vorzutragen als diese Diven? Geben Sie sich ungeniert dem Schund hin, Kartenverkauf auf Wunsch anonym.

Frl. brehms tierleben Naturkundemuseum Fr, 5.4.2013, 19.00 Uhr

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Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, das erkannte schon Plautus, aber: dem

sich die Schauspielerin Barbara Geiger, die wissenschaftliche Fakten über den Wolf unterhaltsam aufbereitet und mit Geschichten aus dem echten Brehm auf die Bühne bringt, zusammen mit Exponaten, Tierstimmen und weiteren Materialien. Lebendige Wissenschaft mit Humor, im Naturkundemuseum am idealen Ort. Eine Woche später zu gleicher Zeit steht bei Editha Filmine Brehm der Bär im Zentrum der Betrachtung, beides im Rahmen der Wanderausstellung „Die großen Vier“ über das Verhältnis des Menschen zu Wolf, Bär und Luchs (s. Ausgestellt).

Die Tagebücher von Adam und Eva Brentano-Theater Fr, 5.4.2013, 20.00 Uhr Es hätte alles so schön sein können für Adam. Immerhin lebte er im Paradies. Doch dann kam „dieses neue Geschöpf“,

und mit dem Frieden war es vorbei: „Immer wartet es auf mich oder läuft mir nach. Das habe ich nicht sehr gern. Ich wollte, es bliebe mehr bei den anderen Tieren.“ Doch Eva ist hartnäckig, führt das „Wir“ ein, gibt in ihrem nie versiegenden Kommunikationsbedürfnis allen Dingen einen Namen und reagiert auf Adams Zurückhaltung und Ruhebedürfnis „mit diesen nassen Augen“. Nachzulesen – und ab dem 5. April auf der Bühne des Brentano zu erleben – in Mark Twains „Tagebüchern von Adam und Eva“. Dorothea Schreiber und Martin Neubauer spielen wie die ersten Menschen in diesen satirisch verkleideten Betrachtungen über die Liebe. Verhaltensforscher meinen, seit der Steinzeit hat sich der Mensch im Grunde nur unwesentlich verändert. Seit der Vertreibung aus dem Paradies vermutlich auch.

Dixie Biscuits morphclub Fr, 5.4.2013, 22.00 Uhr Swing – da lautet die erste Assoziation bei den meisten noch immer Glenn Miller, dann tauchen vielleicht noch Namen wie Duke Ellington, Count Basie, Benny Goodman auf. Alle tot. Aber die Musik lebt noch, ganz ohne künstliche Beatmung. Und noch heute sind die mitreißenden Rythmen und der fette Sound eines Bläsersatzes Inspiration für junge Musiker. Natürlich werden im Zeitalter der elektronischen Musik keine Schellackplatten mehr abgespielt, um Jugendliche zu erreichen. Stattdessen treten die Vorreiter des New- oder Electro-Swing mit Laptop und Turntable (hieß früher Plattenspieler) an, um ihren per-

sönlichen Mix des alten Swing mit neuen Beats auf die Bühne zu bringen. Die Dixie Biscuits aus Bamberg ergänzen die Musik noch um eine Videoshow, heraus kommt eine extrem tanzbare Mischung für Auge und Ohr. In den Morphclub bringen sie den Sound Nomaden Tobias Kroschel mit, der den deutschen ElectroSwing weltweit nach vorne gebracht hat und erst im letzten Jahr als bester Live Act dieser Richtung ausgezeichnet wurde. Er erweitert das Genre dabei um Richtungen wie Polka oder Weltmusik. In jedem Fall sehr neue, sehr spannende Klänge – auch für Jazz-Puristen.

Endstation Sehnsucht ETA-Hoffmann-Theater Mi, 10.4.2013, 20.00 Uhr Ballett im E.T.A.-Hoffmann-Theater? Eine Seltenheit, am ehesten noch, wenn die Ballettschule „Tanzetage“ ihre Schüler auf die große Bühne schickt. Doch das ändert sich nun, denn für 2013 werden zwei Gastspiele benachbarter Ensembles zu den Bamberger Ballett-Tagen zusammengezogen. Das Theater Hof kommt mit „Endstation Sehnsucht“. Den Klassiker von Tennessee Williams hat schon John Neumeier bearbeitet; die Hofer Ballettdirektorin Barbara Buser hat nun für ihre Compagnie eine eigene Choreographie entworfen. Die Geschichte der verwöhnten Südstaatentochter Blanche DuBois, die nach dem Niedergang der Familie bei ihrer Schwester unterkommt und sich mit deren Ehemann, dem polnischen Einwanderer Kowalski auseinandersetzen muss, verkörpert den Wandel des feudalen Amerikas zur Industriena-

Foto: Barbara Geiger

Kultur in Sicht April 2013

Wolf ist er es auch. Kaum taucht ein Vertreter der Gattung canis lupus in unseren Wäldern auf, sehen Jäger rot, fürchten Bauern den Untergang des Abendlandes und Wanderer laufen sich einen bösen Wolf auf der Flucht aus deutschem Tann. Eine Kugel ist meist das Ende. Ja, der Wolf hat eine schlechte Presse, und dagegen arbeitet das leicht verschrobene Fräulein Brehm. Hinter ihr verbirgt


die ZWIEBEL 4/2013 kultur in sicht

Foto: SFF Fotodesign

tion, die von eingewanderten Arbeitern getragen wird. Eine spannungsreiche Handlung, die viel Raum für emotionales Ballett lässt. Einen Abend später, am 11.4., kommt der Ballettklassiker Schwanensee mit dem Landestheater Eisenach.

Massachusetts Stechert Arena sa, 13.4.2013, 20.00 Uhr

Wer hatte in den US-Charts gleichzeitig die ersten drei Plätze inne – und zwei weitere Titel unter den Top Ten? Nicht die Beatles, nicht Elvis, nicht Michael Jackson: sondern die Bee Gees. Die Countertenöre der Popmusik haben in den Siebzigern richtig abgeräumt, die Discowelle spülte sie nach ganz oben. Und da hatten sie, 1958 gegründet, schon zwanzig Jahre Bühnenerfahrung. Zwei der drei Brüder Gibb leben nicht mehr, doch drei italienische Brüder halten die Erinnerung an sie wach – die Egizianos. Sie treten live in der Stechert Arena mit allen großen Hits der Bee Gees auf, unterstützt durch Backgroundgesang und Tänzer und lassen so die Erfolge der Männer im weißen Anzug aufleben. Dabei zeichnen sie das Leben der Popstars in Musicalform mit Videoeinspielungen,

Fotos und Interviews nach. Ein Abend für Disco-Nostalgiker.

und auch das zweite, bereits halbfertig gestochene Quartett fallen ließ. Ein interessantes Werk mit wenig Süße. Es folgt ein jugendliches Intermezzo, wenn das junge, 2007 gegründete Notos Quartett das d-Moll Quartett von William Walton spielt – dieser schrieb es im Alter von 16 Jahren und beeindruckte bereits mit Tiefgang und Seele im Andante. Den Abend in Moll beschließt das BrahmsQuartett opus 25, wenn Pianistin Antonia Köster in der Nachfolge der erstaufführenden Clara Schumann in die Tasten greift. Und dieses mit großem Erfolg: Im März räumte das Quartett beim Wettbewerb „Città di Pinerolo“ unter 52 Ensembles nicht nur den zweiten Gesamtplatz, sondern auch den Publikumspreis und die Würdigung der besten Brahms-Interpretation ab.

Notos Quartett Konzerthalle sa, 13.4.2013, 20.00 Uhr Weniger stürmisch geht es zur selben Zeit im Keilberth-Saal zu – obwohl sich das Notos Quartett nach dem Südwind der griechischen Mythologie benannt hat. Der war der Sage nach allerdings sanft und warm, was man von der Einleitung des Mozart-Klavierquartetts g-Moll KV 478 nicht sagen kann. Es krempelte seinerzeit die Hörgewohnheiten des Wiener Publikums gründlich um und war ein so eklatanter Misserfolg, dass sein Verleger den Vertrag sofort auflöste

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kultur in sicht die ZWIEBEL 4/2013

Essen wir uns krank? VHS, Altes E-Werk di, 16.4.2013, 20.00 Uhr Wenn Essen allein uns schon nicht gesund machen kann, dann sollte es uns wenigstens nicht krank machen. Das Vertrauen in diese Selbstverständlichkeit schwindet mit jedem Lebensmittelskandal. Doch wenn man dem Arzt Dr. Rudolf Eckert zuhört, sind es nicht allein zweifelhafte Zusatzstoffe oder mangelnde Qualität, sondern die Auswahl der Nahrungsmittel an sich. Zum Beispiel Milch: der Mensch ist das einzige Lebewesen, das nach der Säuglingszeit noch Milch zu sich nimmt, und dann noch solche von anderen Arten. Ist das gesund oder bereiten die Inhaltsstoffe dem Körper sogar Probleme? Warum bekommen Elefanten keine Arthrose? Viele Fragen ranken sich um das Essen, einige Antworten liefert der Vortrag in der VHS.

Lev Khesin Kunstraum Kesselhaus Fr, 19.4.2013, 19.00 Uhr

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Dieser junge Mann trägt ganz schön dick auf. Natürlich nur von Berufs wegen.

Hoffmanns verbrennung ETA-Hoffmann-Theater sa, 20.4.2013, 19.30 Uhr Gerade ein halbes Jahr ist die Themenwoche der Stadt über die „Hexen“prozesse her, da wird E.T.A. Hoffmann im nach ihm benannten Theater verbrannt. Jedenfalls dem Titel nach. Oder hat er selbst verbrannt? In seinen Werken jedenfalls reichlich, denn Feuer war ein bestimmendes Element seiner meist mysteriösen Märchenwelt. Die Protagonisten seiner Geschichten stellen sich im Großen Haus ein, begleiten und kommentieren die multimediale szenische Lesung aus Werken und Dokumenten seines Lebens. Wolfgang Held, der in London lebende Schriftsteller, bildende Künstler und Pianist zeigt sich aus diesem Anlass von allen drei Seiten: als Autor der Lesung, als Gestalter der 25 Collagen, die ebenfalls am Samstag, um 18 Uhr, im Foyer vorgestellt werden und

als Musiker mit zwei Stücken aus Schumanns Kreisleriana und einem Larghetto von Hoffmann selbst. Tags darauf wird der Abschied Hoffmanns und seiner Frau Michalina („Nichts hielt ihn mehr in Bamberg“) ze-

Seine Lesungen sind legendär: formell, weil neben dem reinen Vortrag auch spontane Einfälle, Diskussionen mit dem Publikum oder Anekdoten zur Sprache kommen. Und zeitlich, denn ein Abend mit Harry Rowohlt kann vier, aber auch sechs Stunden dauern. Gelangweilt hat sich noch keiner, sagt man, im Gegenteil: wer da war, kommt wieder. Schnell reservieren!

Tonal – Atonal lebriert. Die Abfahrt der Kutsche findet des Publikums wegen um 10 Uhr statt. Vor 200 Jahren dürfte dieselbe Begründung den Dichter bewogen haben, bereits um 6 Uhr morgens die Stadt zu verlassen. Echte Fans feiern natürlich durch.

Harry Rowohlt ETA-Hoffmann-Theater so, 21.4.2013, 19.30 Uhr Das Wochenende der Multitalente im Theater: E.T.A. Hoffmann, Wolfgang Held, und am Sonntagabend kommt zum guten Schluss noch Harry Rowohlt. Seine Schauspielerkarriere ist vielleicht noch das Nebensächlichste an diesem vielseitigen Mann, wenngleich ihn ein großes Publikum von LindenstraßenFans kennt. Bücherwürmer kennen Rowohlt von seinen brillanten Übersetzungen englischsprachiger Schriftsteller zwischen Ernest Hemingway und Robert Crumb, ZEIT-Leser hingegen aus seiner Kolumne Pooh‘s Corner. Und damit noch nicht genug, mit seiner Brummbassstimme hat er vielen Kinder- und Erwachsenenbüchern eine Sprache gegeben.

Villa Concordia mo, 22.4.2013, 19.00 Uhr Was macht die Villa Concordia, wenn gerade keine Stipendiaten im Haus sind? Aufräumen, klar, aber auch: die Gäste der Vergangenheit wieder mit Bamberg in Verbindung bringen. Markus Elsner war 2008/2009 Stipendiat und leitet das Neue Musik-Ensemble Zeitsprung, aus dem zuletzt im Oktober einige Mitglieder in der Villa auftraten. Er plant etwas sehr lobenswertes: in seinem Vortrag Tonal – Atonal ermöglicht er im Rahmen einer kleinen Reihe Einblicke in die Komposition Neuer Musik und die Suche nach neuen Klängen. Atonale Musik würde vielleicht einen deutlich höheren Zuspruch finden, wenn man sie nicht einfach vorgesetzt bekäme, sondern eine Einführung und Erläuterung in die zugrunde liegenden Kompositionsprinzipien erhielte. Die Bamberger Symphoniker bieten schon seit längerem Einführungen in manche Werke an, an diesem Abend erhält man Einblicke von einem Komponisten und Musiker selbst. Mit Tonaufnahmen und am Flügel des Großen Saals verdeutlicht Elsner das Gesagte.

Foto: Ingrid Rose

Kultur in Sicht April 2013

Denn der junge Russe Lev Khesin, der auch in den USA und in Berlin studiert hat, verarbeit dickschichtiges, eingefärbtes Silikon. Seine flachen Wandobjekte hängt der Kunstverein ins Kesselhaus – passend im weiteren Sinne, trägt die Schau doch den Titel „Klärt sich das Wasser, werden Fische sichtbar“. Was in den Bottichen der früheren Krankenhauswäscherei trotzdem nie vorgekommen sein dürfte. Bei den Ausstellungen der zeitgenössischen Avantgarde, die der Kunstverein dort immer wieder veranstaltet, lohnt sich der Sprung ins kalte Wasser auch für Nicht-Kunstkenner immer wieder.


die ZWIEBEL 4/2013 kultur in sicht

Hundertwasser!

Malene Mortensen

ETA-Hoffmann-Theater Di, 23.4.2013, 20.00 Uhr

Jazzclub mi, 24.4.2013, 21.00 Uhr

Foto: Pygmalion Theater

Schon wieder Träume und Visionen! Diesmal mit besten Grüßen aus Wien: das Ensemble des Pygmalion-Theaters lässt die Welt Friedensreich Hundertwassers aufscheinen, wie man in Österreich sagt. Unter Leitung des Komponisten

und Librettisten Roland Baumgartner wird die Lebensgeschichte des Malers und Architekten in Multimedia-MusicalForm erzählt. Dabei wechseln sich autobiografische Szenen mit Darstellungen im Stil Hundertwasserscher Malerei ab, die die Kunstwelt des Österreichers in Schauspiel, Gesang und Tanz erleben lassen.

War sie jung und brauchte das Geld? Vielleicht, aber in den skandinavischen Ländern ist es eine Ehre, für die Nation beim Eurovision Song Contest anzutreten. Diese Ehre hatte Malene Mortensen – damals noch unter ihrem Vornamen – bereits mit zarten 20. Über den Platz, den sie damals belegte, schweigt die ZWIEBEL vornehm, sie hätte jedenfalls noch ein paar Jahre älter sein dürfen, um mit dieser Zahl gleichzuziehen. Die Jazz­ welt kann Europa ob dieser Platzierung nur dankbar sein: denn wer weiß, ob sich die jetzt 30-jährige Dänin auch im Falle eines Erfolgs so konsequent dem Jazz zugewandt hätte, dass sie jetzt als eines der ganz großen Nachwuchstalente gehandelt wird. Ihr Äußeres schadet dabei sicherlich nicht, und sie gibt sich auch keine Mühe, es zu verbergen, da darf es auch schon mal ein freizügiges Foto auf dem Plattencover sein. Dänische Tradition, sozusagen. Doch ist die Jazz­

welt – wenn auch sicher nicht immun – weniger fixiert auf weibliche Reize als das Popbusiness, Hauptsache, es swingt. Und das tut es. Auf der neuen CD „You go to my head“ mischt sie Jazz-Standards wie „Misty“ oder das wundervoll aufpolierte „My Shining Hour“ mit Eigenkompositionen, die sie mit ihrem Gitarristen Carl Mørner Ringstrøm arrangiert hat. Wer sich live mit Auge und Ohr von einem fast noch neuen Stern am Jazzhimmel überzeugen will, ist an diesem Abend im Jazzclub richtig.

TBC: Lachablösung Haas-Säle Do, 25.4.2013, 20.00 Uhr Fürth ist im Kommen! Die Fußballer steigen in die Bundesliga auf, und ein Kabarettist schafft es immerhin in die erste fränkische Liga: die Traditionsmannschaft des TBC Bamberg kann den Transfer von Michael A. Tomis vermelden. Ob dieser Künstlername sich von der Atomforschung oder doch vom langjährigen Präsidenten des 1. FCN ab-

leitet, man weiß es nicht und fragt sich, was dem Künstler lieber wäre. Jedenfalls soll er strahlend auf dem Teppich, der die Welt bedeutet, stehen, wenn das Totale Bamberger Cabarett an diesem Abend das Bamberg-Debüt seines neuen Programms gibt. Unter der Regie von Patrick L. Schmitz (auch das Kabarett kommt zunehmend schwer ohne Mittelinitial aus) stehen der Ausverkauf der FDP, die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes an der Dönerbude oder das weiche D im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei nah am Publikum und treu zu den fränkischen Wurzeln – so ist es versprochen! Möge sich der Fürther Kabarettist besser schlagen als die Fußballer…

Ulrich Holbein Villa Concordia mo, 29.4.2013, 19.00 Uhr Ein weiterer Ehemaliger der Villa C. bespielt den großen Saal in der Zeit des Bettenwechsels. Doch ebensowenig Lückenfüller wie Markus Elsner, sondern „einer der originellsten Schriftsteller

The Metropolitan Opera live im Kino Giulio Cesare In Egitto am 27. April um 18 Uhr. David Daniels und Natalie Dessay in Händels Werk - live übertragen aus der Metropolitan Opera New York. Der Vorverkauf läuft!

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kultur in sicht die ZWIEBEL 4/2013

deutscher Sprache“, wie der Tagesspiegel meint. Ein Sprachvirtuose, der einen Kitschroman im Modekatalog (VorzeigeEhe bei Nieselwetter) ebenso locker unterbringt wie kluge Abhandlungen zu krummen Jubiläen in der Zeitschrift konkret. In der Villa Concordia liest er nun von und zu Jean Paul, und da hat er einiges zu sagen, zum Beispiel in seinem „Narratorium“ zum Verhältnis zu den anerkannten Großmeistern: „Daß sein ‚Hesperus‘ (…) glorios einschlug wie »Werther«, verziehn ihm Goethe-Schiller nie: Zahme Xenien sahen auf einmal arg zahm aus; Wilhelm Meister verzwergte und verblaßte neben dem ‚Titan‘ edeldröge, steif, farblos, humorfrei, ja: wort-

Das islamische Recht Gemeindez. Erlöserkirche mo, 29.4.2013, 19.30 Uhr Noch sind es wenig vertrauenerweckende Gestalten in weiter Ferne, die ganze Staaten dem Koran unterwerfen wollen und die Gerichtsbarkeit der Scharia. Die Urteile in diesen Gesellschaften, die bis zu uns durchdringen, klingen schauerlich, und der Strafvollzug auch. Gesteinigt sollte heute niemand mehr werden.

Doch mehr als diese Brocken nehmen wir nicht wahr, und die Hintergründe bleiben uns versperrt. Aufklärung bringt Prof. Dr. Mathias Rohe, Jurist und Islamwissenschaftler. Der Sachverständige für Parlamente und Regierungen ist auch an der Islamkonferenz beteiligt und hat eine anerkannte Grundlagenveröffentlichung zum islamischen Recht verfasst. Er erläutert die Grundlagen des islamischen Rechts und beleuchtet die verschiedenen Strömungen des Islam mit ihren sehr unterschiedlichen Ansichten zu Dschihad oder dem Geschlechterverhältnis.

Fränkischer Tanzabend Haas-Säle di, 30.4.2013, 20.00 Uhr Der April endet vielerorts fröhlich beim Tanz in den Mai. Fränkisch und bestimmt nicht weniger fröhlich geht es in den Haas-Sälen zu, wenn der Antistadl zusammen mit dem Bürgerverein im 4.

Haus der Gastlichkeit seit 1809 Kommen Sie zu uns und genießen Sie unseren idyllischen Biergarten bei einem fränkischen Bier und einer deftigen Brotzeit. Unser neues Kaminzimmer lädt auch bei regnerischem Wetter zu einem Besuch ein. Geöffnet ab 16 Uhr, Sonn- und Feiertags ab 14 Uhr Mai bis September haben wir Mo Ruhetag Oktober bis April haben wir Mo und Di Ruhetag

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Distrikt und der IG Interessand zum fränkischen Tanzabend einlädt. Die Gruppe Boxgalopp spielt auf, und da klingt das Tempo schon an. Es geht nämlich rund:

fränkische Rundtänze geleiten in den Wonnemonat, die Schritte sind einfach und schnell erlernt, deshalb ist Vorwissen völlig unnötig. Allein gute Laune wünschen sich die Veranstalter, und da wird die Kapelle um David Saam schon nachhelfen, falls nötig. [hb]

Foto: Boxgalopp

Kultur in Sicht April 2013

arm, schmalspurig, seriös, manierlich zu Gips, Salon- und Kammermusik.“ Dabei hätte er ihm den Erfolg gegönnt: „JP hätte sich genauso zum größten Dichter der Deutschen pushen lassen. Auch er hat auf Durchreise überall übernachtet. Aber in Bismarckzeiten wollte keiner einen bizarren Spielratz als Nationalheros in Bronze gießen.“ Auch nur annähernd Intelligentes über Holbein zu schreiben, übersteigt das Vermögen der ZWIEBEL, darum nur ein Wort: hingehen!


die ZWIEBEL 4/2013 kultur in sicht

„Ich gehöre mehr zu denen, die sich im Bestreben, ihre Schicksalslast zu schultern immer wieder mal dabei verheben. Komme oft ganz nah bis ans Ziel, doch ganz nah dran, bis eben.“

Foto: Andreas Reiner

Hannes Wader: Heute hier, morgen dort 70 Jahre ist er inzwischen alt, jüngst ausgezeichnet mit dem Echo für sein Lebenswerk, im April kommt er mit seiner „Nah dran“-Tour nach Bamberg: Hannes Wader. Unbequem und rebellisch, immer mit dem Finger in der Wunde, scheint es für ihn an der Zeit zu sein für den Blick zurück. Geboren im niedersächsischen Bethel, als Sohn „armer, aber verhältnismäßig sauberer Eltern“ verweist er gerne auf seinen Dichterkollegen Rilke: „Armut ist ein großer Glanz von innen“ – nicht ohne zugleich bissig zu ergänzen: „Ein Glanz, der seine größte Intensität in den Augen afrikanischer Kinder im letzten Stadium des Verhungerns erreicht.“ Aus seiner sozialistischen Gesinnung hat er nie ein Hehl gemacht, doch das ist nur eine

Facette von ihm. Er ist auch ein Dichter, Poet, der mit zarten Worten verzaubert, Werke von Eichendorff und Schubert interpretiert. Zu Beginn seiner Karriere noch inspiriert von George Brassens und Bob Dylan, wendet er sich später dem Folk und Blues zu, „schreckt auch vor plattdeutschen Heimatliedern nicht zurück“, ja mehr noch: Zu einer Zeit als Volkslieder verpönt und politsch eher rechts eingeordnet wurden, sang Hannes Wader unbeirrt Lieder, die sich später in der„Mundorgel“ wiederfanden. Sein wohl größter Erfolg „Heute hier, morgen dort“ wurde zu einer Art modernem Volkslied – seit 1972 pflegt er seine Konzerte mit diesem Stück zu beginnen – und genau das wird er denn wohl auch am 20. April um Punkt 20 Uhr in der Bamberger Konzerthalle tun. [sb]


bamberger kulturleben die ZWIEBEL 4/2013

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Der Christuskopf aus der zweiten Hälfte des 15. Jh. wurde im Mauerwerk einer Kapelle der Dominikaner­kirche gefunden


die ZWIEBEL 4/2013 bamberger kulturleben

Ausgewählte Schätze Die Museen der Stadt Bamberg begehen in diesem Jahr ein doppeltes Jubiläum: Vor 175 Jahren wurde der Grundstock für die Gemäldegalerie gelegt, in der Alten Hofhaltung gibt es das Historische Museum jetzt 75 Jahre. Grund genug, um mit einer Ausstellung der besonderen Art zu feiern.

Fotos: Anny Maurer

Das Konzept der Jubiläumsausstellung im Historischen Museum klingt spannend. „Wir wollen die Museumsgeschichte darlegen“, sagt Sophie Seher, wissenschaftliche Volontärin und Mitglied des Ausstellungsteams bei den Museen der Stadt Bamberg. Im Rahmen der Ausstellung sollen die Aufgaben des Museums im Sinne von Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln herausgestellt und aufgezeigt werden. Etwa, was gesammelt wurde, wie man die Kunstschätze bewahrte und in den vergangenen Ausstellungen vermittelt hat. Auch die Forschungstätigkeit spielt dabei eine tragende Rolle. „Früher zeigte man alles, was man hat“, erklärt Seher. In Ausstellungen aus den 1930er und 1940er Jahren wurden die Vitrinen mit aneinandergereihten Ausstellungstücken lediglich überfrachtet. Heute geht es mehr um Klasse statt Masse: „Das Einzelobjekt steht im Vordergrund, erzählt mit seinen Attributen Geschichte und gibt Aufschluss über die Kultur“, sagt Seher.

Zum Jubiläum werden Ausstellungen, wie sie früher präsentiert wurden, anhand von Fotos gezeigt und den Objekten in ihrer heutigen Darstellung gegenübergestellt. Den Besucher erwartet ein exemplarischer Querschnitt

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104 JAHRE

L andgasthof

Rockklassiker, die man nicht ständig hört

durch die Sammlung: ob kleine Skulpturen, Möbel, Gemälde, Kult- und Zunftobjekte oder Asiatika – ihre Präsentation gibt Aufschluss über den Sammlungsprozess und dessen Wandel im Laufe der Zeit. „Wir zeigen Profanes, Bürgerliches und Sakrales und stellen den einzelnen Objekten Fotos von früheren Ausstellungen gegenüber“, erläutert Sophie Seher. In einem eigenen Raum sollen zudem die Stifter und Schenker vorgestellt werden.

Seit 15 Jahren „Himmelfahrt” in Wildensorg

GroSSes Depot, selektive Ausstellung

Angefangen hat alles im Jahr 1838, als der Domvikar Joseph Hemmerlein der Stadt seine Gemäldesammlung mit 119 Kunstwerken vermachte, die seinem Wunsch entsprechend im Bürgerspital auf dem Michelsberg ausgestellt wurde. Bis dato war der Blick auf kunstvolle Kostbarkeiten nur dem Adel und dem Klerus vorbehalten. Hemmerlein knüpfte an die Schenkung seiner Sammlung die Bedingung, diese für die Bürger zugänglich zu machen. So kam eine der frühesten Museumsgründungen zustande.

Fachmännisch, fanatisch ausgeführt von 5 Bamberger Freunden

Nahezu 3000 Gemälde, 5000 Grafiken, dazu Skulpturen, Objekte der lokalen und der Bürgerkultur sowie Kunst aus fernen Ländern wie Asien oder Afrika umfasst die städtische Kunstsammlung. Ein breites Spektrum in einem großen Depot, das nur selektiv ausgestellt werden kann.

Im Laufe der Jahre schlossen sich diesem Gedanken weitere Bamberger wie Schellenberger, Betz, Dorn, Schönlein und Heunisch an und hinterließen der Stadt zahlreiche Kunst- und Kulturgüter. Der Gang ins Museum gewann bei den Bürgern mehr und mehr an Bedeutung und wurde auch von der Politik

Open-Air Programm So 21. April 16.00 Uhr

Die Fachärzte

2013

DIE Ärztecoverband unplugged

Mi 1. Mai

For Sale

Do 9. Mai

United Beat Band

Do 30. Mai

“Pick Up“ - 100% Handarbeit

Mi 5. Juni

Jazz-Session

Sa 15. Juni

Wellblech

16.00 Uhr 16.00 Uhr 16.00 Uhr

18.30 Uhr 18.00 Uhr

So 16. Juni 16.00 Uhr

Mo 17. Juni 18.00 Uhr

Sa 29. Juni 17.00 Uhr

Mi 3. Juli 18.30 Uhr

So 14. Juli 16.00 Uhr

Sa 27. Juli

16.00 Uhr

Blasmusik mit Pfiff

Boxgalopp

spielt Volksmusik mit X

Wolpertinger

Die Urform der Kirchweihmusik

Second Try

Blues & Rock unplugged

Jazz-Session

Two Three in Tune

Jürgen, Leo & Wolfi grooven die 70er, 80er, 90er

Reborn Illusion & What about Carson

Garagenrock 70‘s

Sa 3. August

Brand Old

Mi 7. August

Jazz-Session

17.00 Uhr 18.30 Uhr

Uwe Gaasch + Waldi Bauer

Alle Veranstaltungen Eintritt frei. Die Jazz-Sessions finden bei jedem Wetter statt!

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 4/2013

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Die ausdrucksstarke Büste des Hl. Laurentius stand vermutlich auf einem Altar in der Laurenzikapelle auf dem Kaulberg


die ZWIEBEL 4/2013 bamberger kulturleben gefördert. Besonders nach den Kriegszeiten zogen die Leute positive Eindrücke aus den Ausstellungsbesuchen. Vor 75 Jahren zog das Museum vom Michelsberg in die Alte Hofhaltung. Dort fungierte es zunächst als „Fränkisches Heimatmuseum“, bevor es 1957 in „Historisches Museum“ umbenannt wurde. Bis heute ist es auf Grund seines breiten Sammlungsspektrums kein klassisches Stadtmuseum, das rein die Geschichte der Stadt erzählt. In vielen Sonderausstellungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte konnte immer wieder ein Einblick in die stetig weiter wachsende Sammlung gewährt werden. Neben der Museumsgeschichte, die zeigt, wie früher und heute Ausstellungen gemacht wurden, erwartet den Besucher auch ein besonderes Schmankerl: eine Fries-Folge von fünf Bildern über 15 Metern Länge um 1600, die bislang dem Nürnberger Maler Paul Juvenel zugeschrieben werden. Juvenel, bekannt durch seine Dürerkopien, stattete Altäre und Decken in Kirchen mit seiner Kunst aus. Zur Jubiläumsausstellung können diese Werke nach einer umfassenden Restaurierung seit langem wieder im Zusammenhang gezeigt werden. [dp] Museumsgeschichten – (1)75 Jahre Museen der Stadt Bamberg in der Alten Hofhaltung vom 23. März bis 3. November. Museumstag am 12. Mai, Jubiläumsfestwoche vom 21. bis 29. September.

Kurz vor der Eröffnung legt das Museumsteam im alten Marstall noch ein letztes Mal Hand an. Die Besucher können kommen!

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erlebt die ZWIEBEL 4/2013

Erlebt – im März 2013 „Schule ist ein Arschloch“ „Frau Müller muss weg“, E.T.A.-HoffmannTheater, 20.3. Und weg war sie: Die Lehrerin Sabine Müller, Hauptperson in Lutz Hübners Komödie „Frau Müller muss weg“, verlässt die Bühne des E.T.A.-Hoffmann-Theaters schon nach wenigen Minuten. Bis zu ihrer Rückkehr, kurz vor Schluss, haben die verbleibenden Eltern genügend Zeit, um ihre Neurosen und Ängste vor der Kulisse eines Klassenzimmers auszubreiten. „Mama ist blöd. Papa ist doof. Schule ist ein Arschloch“, steht über der Bühne. Die Eltern einer vierten Grundschulklasse wollen ihre Kinder trotzdem überdingt aufs Gymnasium schicken. Die einzige, die ihnen dabei im Weg steht, ist die Lehrerin. Also muss Frau Müller weg. Bei der Inszenierung hat sich Regisseur Gerhard Fehn bemüht, alle Ansätze einer kontroversen Diskussion zum Thema Schule unterzubringen: Leistungsdruck, Versagensängste, die Rolle der Schule, der Anspruch der Eltern, Gesellschaftskritik, Erziehungsmethoden und so weiter und so fort. Doch von den überzeichneten Charakteren abgesehen, dümpelt die Vorstellung unaufgeregt vor sich hin.

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Nadine Panjas mimt eine vordergründig entspannte Museumspädagogin mit Dauer-

lächeln. Alexandra Sydow greift als pragmatische und gefühlskalte Karrierefrau durch. Stephan von Soden gibt einen überdrehten Macho mit pädagogischen Ansprüchen. Und Gerald Leiß und Aline Joers mutieren vom biederen Paar mit Brotzeitbox zu einer reißenden Beziehungsbestie: Sie keift hysterisch, er wirft die Schulbank um – eine der wenigen Überraschungen in dem Gegenwartsstück. Iris Hochberger spielt souverän die autoritärgefasste Grundschullehrerin. Garniert mit einigen komödiantischen Elementen und einer (überflüssigen) Affäre zwischen zwei Eltern hat Regisseur Gerhard Fehn aus den Ängsten einer Elterngeneration ein solides Stück gezimmert. Eine schöne Abendunterhaltung ohne Provokationen, ausgestattet von Jens Hübner. [kk]

Karl may in voller gröSSe

im Bamberger Karl-May-Verlag publiziert, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Noch bis zum 12. Mai zeigen die Museen der Stadt Bamberg in der Stadtgalerie Villa Dessauer im Rahmen der Ausstellung „Traumwelten“ zahlreiche Buchillustrationen zu den Werken Karl Mays. Angeregt von der detailverliebten Fantasie, die die Erzählweise des Autors in seinen Büchern bestimmt, haben zahlreiche Künstler Illustrationen und Grafiken angefertigt, die die aufregenden Abenteuer in großartigen Landschaften lebendig werden lassen. Den Besucher erwartet eine Darstellung der Charaktere aus der Sicht verschiedener Künstler, als Bleistift- und Federzeichnungen, Aquarelle und Gouachen. Da Karl May auch in Tschechien viel gelesen wurde, haben auch tschechische Künstler an der Illustration seiner Werke mitgearbeitet. Dazu gibt es ein paar Gegenstände, die der Autor sammelte und sogar eigens anfertigen ließ: einen Totempfahl, Old Shatterhands Büchse und Winnetous Indianerschmuck.

Traumwelten – Villa Dessauer Wer kennt sie nicht, die heldenhaften Indianergeschichten aus dem Wilden Westen über Winnetou und Old Shatterhand wie „Der Schatz im Silbersee“ aus der Autorenfeder von Karl May, verfilmt in Hollywoods Traumschmiede. Über 90 Abenteuerromane, übersetzt in 46 Sprachen hat Karl May Zeit Lebens verfasst. Bis heute werden die Bücher

Gegen Ende seines Schaffens schlüpfte Karl May selbst in die Rolle der Protagonisten seiner Fantasiewerke. Er verkleidete sich als Old Shatterhand und ließ sich dabei ablichten. Auch darauf kann der Besucher einen Blick werfen – in Lebensgröße. [dp]


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Auf nach Gößweinstein! Wenn Ende April die ersten warmen Sonnenstrahlen hinter dem zum Teil noch wolkenverhangenen Himmel hervorblitzen, ist der Sommer und mit ihm auch die Freibadsaison nicht mehr weit. Zeit für einen Ausflug in die Fränkische Schweiz nach Gößweinstein. Wer Gößweinstein bisher nur mit den Stichworten „Wallfahrtsbasilika“ und „Burg“ in Verbindung brachte, hat einiges verpasst. Auch Badespaß und Panoramablick inmitten einer intakten Natur gibt es im dortigen Ferienzentrum, genauer gesagt im Höhenschwimmbad. Die Anlage auf einer Anhöhe am Ortseingang, die sich über drei Ebenen erstreckt, steht ganz im Zeichen von Natur und Nachhaltigkeit. Mit ihrer aufwändig angelegten Pflanzenfilteranlage ist baden dort auch ohne chemische Zusätze im Wasser möglich. Der Eintritt ist kostenlos. Das Höhenschwimmbad, das es in den 1980er und 90er Jahren schon einmal gab, war rund zehn Jahre außer Betrieb, bevor es 2011 mit einem neuen Konzept wieder an den Start ging. Seither gilt es

als Geheimtipp, nicht nur für Einheimische. Ob Babybecken, Matschspielplatz für Kleinkinder oder Schwimmerbecken für die Großen – das Höhenschwimmbad bietet Badespass und Erholung auf den drei Liegewiesen in einem. Das zugehörige Café „Leinen-Los“ verwöhnt seine Besucher zudem mit selbstgebackenen Kuchen und Slow Food aus regionalen Produkten für einen rundherum gesunden Freibadbesuch. Zur Saisoneröffnung am 30. April tanzen die ersten Freibadbesucher abends in den Mai, bevor am 1. Mai ein kunterbuntes Familienprogramm mit Olympiade, Piratenshow zum Mitmachen, Tombola und verschiedenen Show-Acts für Groß und Klein den Nachmittag bis zum frühen Abend spannungs- und abwechslungsreich füllt. Wem das noch nicht reicht, der kann sich auf dem nahegelegenem Minigolf-Platz und dem Pferdehof „Sternenhof“ auspowern oder sich im Kurpark mit Kneippanlage entspannen. [dp]

Mehr Infos im Internet: www.ferienzentrum-goessweinstein.de

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gelesen die ZWIEBEL 4/2013

Das Gewicht spricht Bände

8,4 Kilo und kein biSSchen Langeweile – Anmerkungen zum neuen Bamberger Inventarband: ­Stadtentwicklungsgeschichte und -Denkmal Ein „Überschauband“ war überfällig, als Einführung zur städtebaulichen Entwicklung ab Bistumsgründung 1007 bis zum Welterbetitel 1993, auch zu den bereits teilweise veröffentlichten Einzelbänden. Die Konzeption des Bands geht auf das Jahr 2002 zurück, nachdem bereits zwei monografische Teilbände erschienen waren. Er wurde vorgezogen auf Druck der Stadt, die sich vor allem stadtplanerischen Nutzen versprach. Auch hier war man also endlich auf den „Denkmalgeschmack“ gekommen, was ja keineswegs immer so war! Im Nachhinein ist man jetzt gern mit stolz, nach den so vielen Jahren. Wer Druck macht, musste finanziell mit ran: 98 €uro für 8,4 kg geballte Bamberger Stadt- und Baugeschichte ist ein Schnäppchen, weil: ein politischer Preis, der in keinem Verhältnis steht zu seiner übermächtigen Qualität und Bedeutung. Viele andere mussten dafür ins Boot geholt werden: der Bezirk Oberfranken und die Oberfrankenstiftung, auch die Welterbe- und Sparkassenstiftung.

Die Bibel für Bambergs Renommee

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Mit Band 1 wird ein Exempel deutscher Inventarisation statuiert, woran zukünftig keiner mehr vorbeikommt. Er ist die Bibel für Bambergs Renommee in der DenkmalWELT, ein MUSS für denkmalgeschichtlich interessierte Bamberger und Zug'reiste. In 10-jährigem Marathon hat eine Mannschaft 19 ver-

schiedener Fachautoren Bamberg als Ganzes in den Griff genommen. Es geht hier bewusst nicht um Bambergs Einzeldenkmäler, sondern um die historisch-sozioökonomischen wie kulturgeschichtlichen Zusammenhänge. Viel neue Grundlagenforschung war nötig. Geografische Stadtkarten sind hier methodisch das Medium für die Vermittlung historischer Daten. Nach einem trockenen Einstieg mit Literaturverweisen zu Quellen, Ansichten, Karten, Luftbildern, Modellen entwickelt der zweite Teilabschnitt in Band 1 die Stadtgeschichte streng chronologisch. Band 2 dann beschäftigt sich mit urbanistischen Zusammenhängen der Stadtraumbildung: Stadtmauer, Straßen – Plätze, Stadt-, Fluss-, Grünflächen, Stadt – Kirche/n oder Gärtner-/Häcker – Bürgerhaus, Sakralbau etc. Prägende Typologien wie Keller und Dachwerk werden fundiertest vorgetragen. Der analytische Ansatz ist besonders für eine „diachrone“ Darstellung der Stadtgeschichte komplex. Er stößt mit unseren heute möglichen Datenmengen quantitativ schnell an physische Grenzen des Printmediums. Als kartografisches Werkzeug bot sich das GeoInformationssystem GIS an, das für den Nutzer weitere digitale Erkenntnismöglichkeiten erschließt. Eine gesondert zu erwerbende CD-ROM mit Volltext-recherchefähiger pdfDatei (98 €) leistet mittels Sprungmarken den Zugang zu 50 Farbtafeln (gegenüber nur

Foto: Wolfgang Neustadt

Zehn Jahre Arbeit für ein Ziel: das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege präsentierte zusammen mit der Stadt Bamberg und dem Bezirk Oberfranken einen weiteren Inventarband, diesmal zur Bamberger Stadtentwicklung.


die ZWIEBEL 4/2013 gelesen 24 Farbtafeln im Printmedium). In Planung ist eine interaktive Internetplattform.

NS-Zeit und Hexenwahn werden nicht ausgeklammert Kritik ist nur wenig mehr als die Suche nach dem Haar in der Suppe. Inhaltlich sei hier neben den mannigfachen Informationen und Aspekten die Klärung des „Bamberger 7-Hügelmythos“ eher anekdotisch herausgegriffen (S 93ff). Absolut unabdingbar war die Einbeziehung der „Denkmalpflege-Geschichte“ Bambergs, die keineswegs „ein wenig aus der Reihe fällt“. Sie gehört ganz im Gegenteil hier hinein, umfasst sie doch den denkmalpflegerischen Werdegang der Stadt bis zum UNESCO-Titel 1993. Die NS-Zeit wird nicht ausgeklammert, auch nicht der Hexenwahn oder der jüdische Einfluss auf Stadt- und Baugeschichte. Immer aber fein chronologisch sortiert. Die mit dem Wiederaufbau einhergegangenen Probleme werden ebenfalls nicht übersehen (s. diverse Abbruch-/ Neubau-Karten), bis zur Andeutung noch heute brisanter Themen. Leider zitiert man anstelle einer amtlichen Stellungnahme zur Frage des „Quartiers“ einen FT-Artikel von M. Wehner: Kahlschlag im Welterbe Bamberg? (FT 144/25.6.2011, S. 761). Kritische Herausforderungen wie die Frage neuen Bauens im Bestand, zu Nachhaltigkeit, Investorendruck oder zur Touristenschwemme fehlen (natürlich). Achim Hubel sah schon mal im Tourismus einen „Segen für Bamberg“. Dessen ungeachtet bleibt sein persönlicher wie universitärer Anteil an Bambergs DenkmalGenese im Band unterbelichtet. Diskussionen verschwinden in die Fußnoten, vertretbar. 2002 versprach man, die Zusammenhänge in ihrer jeweiligen Zeitschiene darzustellen. Das geschah, aber ausschließ-

lich. So fehlen übergreifende Betrachtungen und Interpretationen zu Entwicklungen wie zB Stadt – Kirche, Stadt – Judentum oder sonstige größere Stränge. Formal gibt es vereinzelt schlecht erklärende Fotountertitel oder unleserliche Pfeilmarkierungen in den Plänen. Auch die Verpackung in losen Einzelband und Schuber ist unpraktisch. Auch: „Fotografie“ geht schon mal mit „ph“ durch. Alles „peanuts“ – in Anbetracht der Größe dieses „opus“. [wn]

Die Kunstdenkmäler von Bayern: Bamberg, Band 1: Stadtdenkmal und Denkmallandschaft, 1. Halbband: Stadtentwicklungsgeschichte, ersch. 2012; 2. Halbband: Das Stadtdenkmal, ersch. 2012, Bayer Verlagsanstalt Bamberg, Deutscher Kunstverlag Berlin, München, R. Oldenburg Verlag München, 1970 Seiten, 1350 Abbildungen, 24 Farbtafeln, ISBN/EAN: 9783-89889-171-4, 98 €; die Publikation ist auch als CD - ROM (mit volltextrecherchefähiger PDF- Datei des Gesamtwerks zum Preis von 98,00 Euro erhältlich.

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gelesen die ZWIEBEL 4/2013

Gelesen April 2013

MONSTER POEMS NORA GOMRINGER VOLAND & QUIST, 17,90 € Auf der Leipziger Buchmesse wurde druckfrisch der jüngste, inzwischen siebte Gedichtband der Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia präsentiert. Ein viertel Hundert Monsterpoeme nehmen den Leser mit auf einen lyrischen Horrortrip. Dieser lässt sich auch akustisch erleben, denn Gomringer, die ja eine ganz ausgezeichnete Rezitatorin nicht nur eigener Werke ist, hat sämtliche Gedichte auf einer dem Band beigegebenen CD eingesprochen. Als dritte Komponente kommt die bildkünstlerische hinzu. Der Bamberger Grafiker Reimar Limmer hat jedem Text eine zumeist farbenfrohe, oft als Collage

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gestaltete Illustration gegenübergestellt. Limmers Arbeiten sind übrigens gesondert als Postkartenserie zu haben. Auf die Idee zu den Monster Poems dürf-

te Gomringer bei der Beschäftigung mit ihrer Dissertation gekommen sein, die dem Horrorgenre in Film und Literatur gilt. So variiert sie Hitchcocks „Psycho“, indem sie Anthony Perkins und Sylvia Plath zusammen bringt oder lässt sich von dem Spielfilmdebüt des Regisseurs und Drehbuchautors Markus Schleinzer inspirieren. Bisweilen aber bezieht sich Gomringer auch auf die traurige Realität, etwa, wenn sie über Josef und Elisabeth Fritzl schreibt oder Böcklins „Toteninsel“ Utøya gegenüberstellt und so mit Anders Breiviks Attentat verbindet. Gomringer, 1980 geboren im saarländischen Neunkirchen, das an der Blies, nicht, wie oft geschrieben, an der Saar liegt, interessiert sich dafür, „wer oder was ein Monster ist oder auch sein kann, wie es zum Monster wird“. Am 12. April stellt Gomringer ihre Gedichte in Nürnberg, am 19. April in Ansbach vor. [jg]

mischen sich munter, kleine Seitenhiebe gegen die Stadtpolitik bleiben nicht aus, und auch die Leiden, die alle Bamberger teilen („PÜD – Menschenfänger mit drei Buchstaben“ heißt ein Kapitel) finden ihr Plätzchen. Man ist ganz nah dran an der Stadt, erlebt mit der Ich-Erzählerin einen Morgen auf dem Markt, einen Abend im Schlenkerla und viele Stadtinterna dazwischen, von den vielen Bamberger Promis, die sie kennt, ganz zu schweigen. Kein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen wird, aber Kapitel für Kapitel erblickt man unweigerlich neue Facetten seiner Stadt. Selbst ein Alteingesessener. [hb]

der Schule verwiesen, verbringt die Zeit der Schwangerschaft bei ihrer Großmutter und kann auf Umwegen die Schule beenden und studieren. In ihrem Roman schildert Yejide Kilanko, die ihrerseits in Ibadan aufgewachsen ist und heute in Kanada lebt, das Leben der zwei jungen Frauen, die einerseits modern und aufgeklärt wirken und andererseits in hierarchische Traditionen eingebunden

sind, gegen sie sich nicht zur Wehr setzen können. Das Buch fasziniert zweifelsohne. Allein die Übersetzung stellt sich gelegentlich in den Fluss des Textes. [bp]

Bamberg mit leib und seele

DER WEG DER TÖCHTER

MÖRDERBALLADEN

Heike Mallad FAW-Verlag, 14,95 €

YEJIDE KILANKO Graf, 18,00 €

Martin Beyer asphalt & anders, 14,90 €

Bamberg ist zum Verlieben. Das wissen die Zugereisten besser als die Alteingesessenen, denn für Letztere ist der besondere Charme normal. Heike Mallad gehört zu den Ersteren, kann aber auch schon auf rund dreißig Jahre BambergErfahrung zurückblicken. Kommunikationstalent, das die PR-Fachfrau ist, hat sie in dieser Zeit vielfältige Geschichten aus und Erlebnisse in der Stadt aufgesammelt. Zeit, das ganze in einem Buch zu verarbeiten, und so erscheint nun das Werk als Liebeserklärung an ihre Wahlheimat. Historisches und Aktuelles

Sie ist jung, pfiffig und fühlt sich geborgen im Schoss ihrer Großfamilie. Morayo lebt unbeschwert in Ibadan, Nigeria. Bis eines Tages ihr Cousin Bros T in die Familie aufgenommen wird. Die anfängliche Begeisterung für den Cousin schwindet schlagartig, als Bros T nachts zu Morayo kommt, sie bedrängt, vergewaltigt. Doch statt von Hilfe sieht sich das junge Mädchen von Schweigen und Ablehnung umgeben. Ihre Tante Morenike erlebt ein ähnliches Schicksal. Der Geschäftspartner ihres Vater vergeht sich an der jungen Frau. Morenike wird

Hier macht Schmökern Spaß! Martin Beyer gibt seiner Textsammlung bewusst den Titel „Mörderballaden“, denn es sind keine reinen Mord- oder gar Krimigeschichten. Wahrlich nicht. Es gibt keinen Kommissar, häufig keine Leiche und der Leser entwickelt durchaus Sympathie mit den Opfern wie mit den Tätern. Der junge Autor untergliedert die Balladen nach den großen Themen, die zu einem Mord führen können: Mythos, Begierde, Macht, Trauer und schließlich Suizid. Jede Geschichte ist anders, man kann und sollte sie nicht miteinander


die ZWIEBEL 4/2013 gelesen vergleichen. Einzig die Sprache verbindet sie: es ist eine schöne, klare Sprache, die den Figuren häufig eine gewisse Vor-

nehmheit verleiht. Neben rein fiktiven Erzählungen greift Martin Beyer Stoffe aus der Geschichte auf, wie etwa in „Der Mond ist immer schön“, worin er die Hinrichtung des populären chilenischen Sängers Victor Jara schildert. Der Autor wechselt die Perspektiven, ist Täter, Opfer und trauernder Hinterbliebener und bleibt dennoch in einer gewissen Distanz zu ihnen. Ein Lesevergnügen auch für Nicht-Krimi-Begeisterte. [bp]

Kochhelden Max und Eli Sussmann Callwey-Verlag, € 24,95

Falls Sie noch ein originelles Geschenk für jemanden suchen, der auf dem Sprung in die große weite Welt ist („Tschüß Mutti!“) – voilà: Mit „Kochhelden“ kann gar nichts mehr schief gehen. Schließlich haben auch die beiden Buchautoren Max und Eli Sussmann so manches Essen erst einmal anbrennen lassen, bevor sie in die Haute Cuisine eingestiegen sind. Dass sie ihre Kochkünste inzwischen derart verfeinert haben, liegt vor allem an zwei Dingen: sie sind besessen vom Essen – und sie lieben es, neue Dinge zu entdecken. „Einfach ohne Einkaufsliste und Rezept im Kopf losstiefeln, inter-

„weiss, wie es ist, am Weihnachtsmorgen Geschenke zu öffnen.“ Die Rezepte für Sonntagsbrunch, den Abend daheim, Süßkram oder Grill-Futter sind allesamt mit vergnüglichen Anekdoten gespickt, so dass schlussendlich nur stimmen kann, was das Vorwort bereits anklingen lässt: „Die Sussman-Brüder schlafen in Hochbetten in der mütterlichen Speisekammer, die aus großen Käserädern und Salami bestehen.“ [sb]

VIER PAARE UND EIN RING KARIN NOHR KNAUS, 19,99 €

essante Dinge einkaufen und ausprobieren, was man daraus machen kann.“ Selbst mit nur zwei Herdplatten in einer Stehküche zaubern sie kreative Gerichte, die so lecker sind, dass man endlich

Man muss kein Wagner-Kenner oder gar eingefleischter Wagnerianer sein, um diesen Roman mit Vergnügen zu lesen. Karin Nohr, Literaturwissenschaftlerin und Psychologin, verquickt in „Vier Paare und ein Ring“ das Schicksal ihrer acht Hauptfiguren mit den Geschehnissen des „Ring des Nibelungen“. Leicht, ironisch und dabei alles andere als oberflächlich

nimmt sie den Leser mit auf eine Reise durch emotionale Höhen und Tiefen – und reicht als Zugabe Wissenswertes über das opus magnum des umjubelten Komponisten. Dresden statt Bayreuth, Semper-Oper statt Grünem Hügel. An vier aufeinander folgenden Sonntagen werden dort die vier Opern des „Rings“ präsentiert. Dazwischen bleibt ausreichend Zeit, um einen Blick hinter die Lebens-Kulissen der einzelnen Paare zu werfen. Das „Ring-Projekt“, wie es sein Initiator Kurt Schwemmers nennt, entwickelt sich zunehmend schneller und verstrickt die „dramatis personae“ in Geschicke, über die sie die Kontrolle verlieren. Was mit einer harmonischen Ouvertüre beginnt, endet in einer reinigenden „Götterdämmerung“, die Klarheit und neue Perspektiven bietet. [bp]

Werner Bätzing (Bamberg) Das Sektionsmitglied des Alpenvereins stellt seinen neuen Wanderführer Piemont vor: am Di, 23. April um 19:30 Uhr

Gran Paradiso Wandern auf der piemontesischen Seite des Nationalparks


ein mensch die ZWIEBEL 4/2013

Ein Leben für zwei Manche Portraits schreiben sich beinahe von selbst. In anderen Fällen stellt das Lebenswerk den Verfasser vor echte Herausforderungen: wo beginnen, wenn der Portraitierte nicht nur als Musiker, Komponist, Buchautor, Heimatfreund, vielseitiger Handwerker und Instrumentenbauer tätig ist, sondern darüber hinaus auch noch ein reichhaltiges künstlerisches Erbe verwaltet? Thomas Löffler hat viel geleistet – und viel erlebt. Fotos: Anny Maurer

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die ZWIEBEL 4/2013 ein mensch Im eigenen Schaffen des 81-jährigen steht die Musik im Mittelpunkt, und die fand überwiegend nicht in Bamberg statt. Zu Beginn der Fünfzigerjahre, der Vater war kurz zuvor gestorben, zog es den Abiturienten des Neuen Gymnasiums an die Münchner Musikhochschule. Deren späterer Präsident Karl Höller war schon frühzeitig in Bamberg auf das pianistische Talent Löfflers aufmerksam geworden und unterstützte seine Aufnahme nachhaltig. Das Studium des Klaviers und der Komposition ergänzte sich ausgezeichnet mit einer besonderen Begabung: „Man hat schon früh bemerkt, dass mir die Improvisation besonders liegt“, erinnert sich der Musiker, der bereits als Vierjähriger mangels Notenkenntnissen seine Bilderbücher auf Vaters Klavier stellte und die Bären und Vögel darin ausdauernd brummen und singen ließ. Neben dem bald darauf begonnenen Klavierunterricht erkundete er sein Instrument auf eigene Faust und lernte recht bald, dass Melodien keineswegs an die notierte Tonart gebunden sind, sondern sich unter Zuhilfenahme diverser schwarzer Tasten über die ganze Klaviatur ausdrücken ließen. Dieser Forscherdrang setzte sich fort, und so beschäftigte sich der Jugendliche Thomas mit Generalbass und klassischem Kon­trapunkt. Noch heute kann er sich an seinen Flügel setzen und aus dem Stand eine ausgedachte Melodie nach allen Regeln der Kunst zur mehrstimmigen Fuge fortspinnen. Der Sinn für das Harmonische blieb Löffler auch im Studium treu. Nicht immer zum Gefallen seiner Professoren, die ihn der damaligen Mode nach zu atonaler Komposition, zum Beispiel nach dem Prinzip der Zwölftonmusik, drängen wollten. Das war mit ihm nicht zu machen: „Ich kann doch den Zuhörern keine Musik zumuten, die mir selbst

nicht gefällt!“ war die konsequente Erkenntnis, und in gleicher Konsequenz hat er eines Tages kurzerhand alle seine atonalen Stücke verbrannt. Erhalten geblieben sind hingegen seine weltlichen und sakralen Chorwerke (zuletzt wurde eine Kantate 2007 vom Bamberger Domchor in der Kathedrale aufgeführt) oder die Sonate für Cello und Klavier. Doch wer musiziert, improvisiert und komponiert, der landet – das Leben muss finanziert werden – schnell bei der leichteren Muse.

„Max“ – Anna Löffler-Winkler, 1952

Und dafür war das München der Fünfziger das ideale Pflaster. Thomas Löffler war mittendrin, seine Wohnung lag (natürlich) mitten in Schwabing, das Leben tobte „Das waren meine schönsten Jahre“, resümiert er, mit einem Engagement als Theatermusiker, als Korrepetitor an der Opernbühne, als Barpianist, als Ensemblemitglied eines Kabaretts, und – hier war der geschickte Handwerker gefragt – als Mitgestalter von Dekorationen der berühmten Film- und Faschingsbälle.

Neben allem Trubel aber auch der solide Abschluss des Studiums und die Lehrbefähigung für den gymnasialen Unterricht. Mit der drei Jahrzehnte währenden Anstellung an einem Münchner Privatgymnasium gewann Löffler die wirtschaftliche Absicherung seines Künstlerlebens – und neue Ensemblemitglieder: „Jedes Jahr haben wir dort ein Theaterstück aufgeführt, das ich geschrieben und vertont habe.“ Unter den Schülern waren auch Kinder Münchner Schauspieler, etwa aus der Hörbiger-Familie oder Oliver Grimm, der mit Heinz Rühmann in „Wenn der Vater mit dem Sohne...“ bekannt wurde; sie alle trugen maßgeblich zum Erfolg der Aufführungen bei. Mitten in den fröhlichen Sechzigern veränderten sich auch die privaten Lebensumstände: ausgerechnet sein Hausarzt führte den lebensfrohen Junggesellen mit einer seiner Patientinnen zusammen. „Damals haben sich die Ärzte noch um den ganzen Menschen gekümmert“, meint Thomas Löffler verschmitzt, „er hat uns mit einer Gruppe von Freunden zum Wandern eingeladen, und als es an die Verteilung der Schlafplätze ging, hatte er für uns nur noch einen gemeinsamen Platz im Stroh übrig...“ Aus diesem Freundschaftsdienst hat sich eine langjährige Ehe entwickelt, die zu früh mit dem Tod Helga Löfflers 1988 endete. In dieser Phase orientierte sich das Leben des Musikers wieder mehr in Richtung seiner Bamberger Heimat. Seine Mutter, Anna Löffler-Winkler, war 1967 verstorben und die bereits 1929 angemietete Wohnung stand leer. „Diese Wohnräume im Haingebiet aufzugeben, kam für uns nie infrage“, erinnert er sich, „hier war ich geboren, hier“ – er zeigt auf eine Ecke des Raumes – „ist mein Vater 1950 verstorben, hier wurde der gesamte Nachlass

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ein mensch die ZWIEBEL 4/2013 verwahrt“. So pendelte das Ehepaar häufig zwischen Haupt- und Domstadt und renovierte die Bamberger Wohnstätte permanent über die Jahrzehnte. Neue Böden, ein Kachelofen, die Zwischendecke vertäfelt, ein Einbauregal mit verstecktem Zugang ins Schlafzimmer – ständig gab es etwas zu tun. Dabei kam Löffler das handwerkliche Geschick zu Hilfe, das er sich beim Instrumentenbau angeeignet hatte. „Es begann nach dem Krieg, wir hatten damals wie die meisten sehr wenig Geld. Ein befreundeter Klavierbauer zeigte mir, wie man ein Klavier stimmt, damit wir nicht immer den Klavierstimmer kommen lassen mussten.“ Durch viel Tüftelei entwickelten sich die Fähigkeiten fort, bis hin zu einer Erfindung, die noch heute Löfflers Wohnzimmer ziert: er baute ein senkrecht an der Wand hängendes Cembalo, „ein Instrument für kleine Räume“, komplett in Eigenleistung bis hin zur kunstvollen Intarsienschrift. Ein altes italienisches Cello hängt daneben, das nach einem Spannungsriss auf Reparatur wartet. Die Instrumente und zahlreiche Stücke machen die Wohnung, die die Familie nun seit 84 Jahren bewohnt, zu einem kleinen Museum. Skurrilitäten sind hier aufbewahrt, wie der Schädel eines mutmaßlichen Bamberger Weihbischofs, gefunden im entsorgten Aushub der alten St. Martinskirche. Erinnerungsstücke wie der Kasperl, den der junge Thomas 1947/48 mit seinem Jugendfreund Ernstl bastelte, um nach dem Krieg mit einem Marionettentheaterauf dem Dachboden etwas Freude unter die Kinder im Hainviertel zu bringen. Vor allem aber Bilder, Bilder, Bilder: Zeichnungen, Ölgemälde und Aquarelle seiner Mutter, deren künstlerisches Erbe Thomas Löffler pflegt. Und nicht nur ihren Nachlass, sondern auch den des Onkels Eduard Winkler, der als angesehener Zeichner und Grafiker in München wirkte und ihn in den ersten Jahren dort wie einen Sohn aufnahm.

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Anna Löffler-Winkler ist vielen Bambergern noch ein Begriff, nicht wenigen auch aus eigenem Erleben: denn ihre Malschule, im Winter in der kleinen Malküche, im Sommer im Garten vor dem Haus, brachte zahlreichen „höheren Töchtern“ der Bamberger Gesellschaft eine intensive Begegnung mit Zeichnung und Malerei. In St. Petersburg als eines von zwölf Kindern des bayerischen Kunstschmiede-Fabrikanten Karl Winkler geboren, der mit seinen Arbeiten unter anderem für die Zarenpaläste selbst technisch wie künstlerisch begabt war, unternahm sie noch in der Stadt an der Newa die ersten Ausbildungsschritte. Über Hei-


die ZWIEBEL 4/2013 ein mensch delberg und München, dort zum Studium an der staatlichen Kunstakademie, fand sie nach Bamberg und lernte hier den Kunsthistoriker Karl Theodor Löffler kennen. Mit der Hochzeit Ende 1919 zogen beide nach München und lebten dort 10 Jahre lang eine Künstlerbohéme, inklusive fruchtbarer Begegnungen mit zahlreichen anderen Kunstschaffenden. Während er seine ausführlichen Studien fortsetzte (und es am Ende auf stolze 36 Semester gebracht haben soll), verfeinerte sie ihre Fertigkeiten insbesondere im Portrait, für das sie schon früh eine Begabung erkannt hatte. Sind die frühen, vor allem in Kohle ausgeführten Petersburger Arbeiten noch von kraftvoller Beherrschung der Linien und einer klaren Gliederung beherrscht, so entwickelte sich in München ein lebendiger, in den Farben an das Art Déco erinnernder Stil.

Meisterin des Portraits Über alle Phasen hinweg bleibt die Intensität ihrer Portraits erhalten. „Meine Mutter ging beim Malen stets von den Augen aus“, erinnert sich Thomas Löffler, „erst wenn die Augenpartie stimmig war, nahm sie das restliche Gesicht, den Körper und die Umgebung in Angriff.“ Gut zu sehen in den beiden Portraits links, die im Abstand von nur einem Jahr entstanden. 1931 malte sie eine von der Krankheit gezeichnete Tante, die den letzten Lebenstagen mit dem Rosenkranz in der Hand entgegensieht. Im Gegensatz dazu steht das Anfang 1932 gemalte Portrait ihres neugeborenen Sohnes, dessen Augen die Welt mit einer Mischung aus Neugier und Zögerlichkeit betrachten. Im Stil dieser und weiterer Bilder der Zeit spiegelt sich ein neuer Lebensabschnitt der Künstlerin: aus dem turbulenten München zieht das Paar ins beschauliche Bamberg, Ehemann Karl Theodor findet beim Bamberger Tagblatt eine Anstel-

lung als Korrektor (und erwirbt sich dank seiner umfassenden Bildung und seiner sechs Sprachen schnell den Ruf als lebendes Lexikon), und dann kommt spät, mit 41 Jahren, auch noch das ersehnte Kind zur Welt. Natürlich wurde der Sohn schnell das bevorzugte Modell für Anna Löffler-Winkler. Musste sie sich früher für ihre Studien Kinder „ausleihen“, so wurde jetzt der eigene Sohn regelmäßg mit viel Liebe in unterschiedlichen Techniken potraitiert. Neben Kindermotiven zeigen die Arbeiten der 30er-Jahre vor allem Naturbetrachtungen, die von den regelmäßigen Urlauben auf einem Bauernhof am Chiemsee inspiriert waren. „Hier habe ich auch meine Liebe zur Natur entwickelt,“ denkt Thomas Löffler zurück, „das war noch ein Bauernhof, wie er sein soll. Mit Hühner, die umherliefen, einigen Kühen auf der Weide, die ich alle beim Namen kannte und der schönsten Natur ringsherum.“ Die gesellschaftlichen Entwicklungen des Nationalsozialismus machten jedoch auch vor Bamberg nicht halt. Als „die Löfflerin“ wurde die herzliche Künstlerin zwar schnell aufgenommen, doch war die Familie im Umgang wählerisch – wer sich forsch das braune Gewand anzog, dem ging man aus dem Weg, und weiterhin mit Juden zu verkehren, war für die Löfflers eine Selbstverständlichkeit, selbst als der gelbe Stern schon zur Pflicht geworden war. „Die ganzen Nachbarn in der Schützenstraße waren ja alles Nazis und Mitläufer, die zu uns gesagt haben ‚Ja, Frau Löffler, bei Ihnen gehen ja Juden ein und aus!‘“ Dafür hatte man in der Münchner Künstlerszene die Weltoffenheit gelernt, und mehr noch: Anna Löffler-Winkler hatte die Greuel des Ersten Weltkriegs schon hautnah erlebt, als sie als Krankenschwester im Lazaretteinsatz war und Elsa Brandström 1918 bei ihrer

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ein mensch die ZWIEBEL 4/2013 Das selbst gestaltete Ausstellungsplakat mit der Künstlerin und ihrem Werk als Motiv: München und Bamberg präsentiert sie vereint als die zwei Hauptschauplätze ihrer Kunst, ihre Geburtsstadt St. Petersburg liegt schon in der Ferne.

Kunst im Gang: nicht nur den Flur seiner Wohnung widmet Thomas Löffler den Bildern seiner Mutter.

Hilfe in sibirischen Kriegsgefangenenlagern begleitete – ein Lehrstück in Zivilcourage. Ein Erlebnis aus den letzten Tagen des 2. Weltkriegs prägte den Sohn: „Nach dem Attentat auf Hitler hatte sich die Schwiegermutter von Stauffenbergs, sie wohnte ja gegenüber in der Hainstraße, vollkommen zurückgezogen. Über das Haus hatten die Nazis den Bann verhängt und die alte Baronin von Lerchenfeld vegetierte recht hilflos vor sich hin. Meine Mutter hat mich öfter zu ihr geschickt, um ihr Essen zu bringen.“ Bis eines Tages zwei Gestapomänner ins Haus eindrangen, um Anna Löffler-Winkler zur Rede zu stellen. „Die hatten wohl angenommen, meine Mutter würde klein beigeben und sich einschüchtern lassen. Aber von wegen, sie hat alles zugegeben und gesagt, sie kennt kein Gesetz, das es verbietet, einer alten Dame in der Nachbarschaft Essen zu bringen.“

Harte Nachkriegsjahre und ein reiches Alterswerk

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Fünf Jahre nach Kriegsende ereilt die kleine Familie der nächste Schlag: der Vater stirbt, Mutter und Sohn verbleiben 70 Mark Witwenrente, die nicht einmal die Miete decken – und der Sohn will Musik studieren. Und es gelingt: mit der Malschule und zahlreichen Zeitungs- und Buchillustrationen, gelegentlichen Verkäufen, hält sie ihre Künstlerklause im Hain über Wasser und den Sohn gleich mit, bis er sich sein erstes Geld an den Tasten erspielt. Das Alterswerk besteht neben ihren geliebten Portraits vor allem aus Aquarellen von Bamberger Ansichten und Zeichnungen aus dem Konzertsaal, in denen sie die Bewegungen der Musiker mit sparsamem Strich, aber ungeheurer Dynamik einfängt. Und auch hier bleibt sie sich treu: das Angebot eines großen Verlags, die Zeichnungen als Buch


die ZWIEBEL 4/2013 ein mensch herauszubringen, lehnt sie ab, weil gefordert wird, einige große Musiker lediglich nach Fotos zu ergänzen. Dieses reiche Werk zu verwalten ist vielleicht die umfangreichste Aufgabe Thomas Löfflers. Noch lange nicht alle Stücke sind im ALWV, dem Verzeichnis ihrer Werke, katalogisiert, manche verschollen. Die Musikerskizzen, immerhin, hat sich das Historische Museum komplett gesichert. Es wäre wieder einmal, nach zuletzt 1990 in der Stadtgalerie Villa Dessauer, Zeit für eine Ausstellung ihrer Werke. Wie stark hat sich das kulturelle Leben Bambergs entwickelt, wie viele Neubürger kennen noch nicht die Ansichten der Stadt, wie sie Anna Löffler-Winkler gesehen und ihr Sohn, zum Beispiel als Mitgründer der Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg, verteidigt hat.

Blick über Wildensorg nach Südwesten: die Leichtigkeit, zugleich die Detailtreue ihrer Aquarelle machen die besondere Stimmung aus

Er ist „der letzte Löffler“, wie er selbst sagt, Nachwuchs war ihm nicht beschieden. Sein Erbe soll einmal seine geliebte Großnichte Johanna antreten, doch ob sie den künstlerischen Nachlass mit der gleichen Intensität pflegen kann wie er als Sohn, das weiß er nicht. Wer sich für die Bilder der Malerin interessiert, muss solange mit den Büchern vorlieb nehmen, die er veröffentlicht hat. Zwei Ausstellungskataloge von 1970 und 1990, ersterer mit einer so sprachgewandten wie liebevollen Biographie durch Thomas Löffler, letzterer mit kunstgeschichtlichen Würdigungen ihres Schaffens, stehen nur noch antiquarisch zur Verfügung. Gleiches gilt für „Geliebtes Bamberg“, einen Bildband mit wunderschönen Stadtansichten, der diese in den Zusammenhang mit Betrachtungen E.T.A. Hofmanns aus seiner Bamberger Zeit stellt. Doch das bleiben Reproduktionen – es wäre an der Zeit, wieder einmal die Originale einer großen Bamberger Künstlerin zu zeigen. Thomas Löffler wäre sofort dabei. [hb]

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gelauscht die ZWIEBEL 4/2013

Max Prosa

Gelauscht April 2013

Liebe Minou Nur die guten Tasten Sony Music Die junge Hamburgerin Minou ist eine hübsche und talentierte Newcomerin. Ihr Debüt gab sie 2011 mit „Ich“. Jetzt ist der Nachfolger fertig. Auf „Nur die guten Tasten“ ist ihr ganz eigener Soundtrack der letzten beiden Jahre zu hören. Es ist wieder ein deutschsprachiges Popalbum geworden, das auch vor Ausflügen in Soul, Jazz und Blues nicht halt macht.

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Die Musikerin mit ghanaischen Wurzeln ist sowieso recht einzigartig. Sie liebt Auftritte an besonderen Plätzen, verteilt bei ihren Konzerten gerne Kekse und hat so innerhalb kurzer Zeit eine beträchtliche Fangemeinde aufgebaut. Im Studio stand Minou wieder Achille Fonkam zur Seite, den man von Acts wie Ayo und Nneka kennt. „Nur die guten Tasten“ zeichnet sich durch wahre Gefühle und schöne Melodien aus und ist allemal eine Entdeckungsreise wert. [fk]

Rangoon Sony Music Der junge Berliner Max Prosa gehört zur sogenannten neuen deutschen Sänger/ Songwriter-Generation, die von Fans und Feuilleton seit längerem gefeiert wird. Während sein Debütalbum „Die Phantasie Wird Siegen“ 2012 noch stark von Singer/Songwriter-Elementen geprägt war, überschreitet er mit dem aktuellen Nachfolger „Rangoon“ diese Grenzen bereits. Die insgesamt 12 Stücke von „Der Clown“ über „Verlorene Söhne“ bis hin zu „Heimkehr“ wurden mit einem mobilen Tonstudio in einer Hütte im Thüringer Wald, einem Bauernhaus in der Lüneburger Heide und in Berlin

aufgenommen. Bei einigen Titeln stand sogar Misha G. Schoeneberg (Ton Steine Scherben) Max Prosa zur Seite, was sich positiv auf das Songmaterial ausgewirkt hat. Rechtzeitig zur Veröffentlichung im April wird Max Prosa auf eine ausgedehnte Tournee durch die deutschsprachigen Länder gehen. Ein positives Echo scheint dabei erneut sicher. Zumal Prosa mit der Singleauskoppelung „Der Zauberer“ eine hohe Chartplatzierung anpeilt. [fk]

Cristina Braga Samba, Jazz and Love Enja Records

Die international bekannte und erfolgreiche Sängerin/Harfenistin Cristina Brage stellt mit „Samba, Jazz and Love“ ihr neues Album vor. Mit den 11 Titeln von „Love Parfait“ bis „Desde De Que O Samba É Samba“ pendelt die Künstlerin aus Rio de Janeiro zusammen mit ihren vier Musikern stilsicher zwischen Samba , Jazz und Bossa Nova. Dabei werden ihre Fähigkeiten als Professorin für Har-

fe ebenso deutlich wie ihre Arbeit mit Symphonieorchestern. Mit ihren Stücken zeigt Cristina Braga, dass sie sich gleichwohl in populärer wie auch in klassischer Musik zu Hause fühlt. Und sie beweist nachhaltig, dass auch die Harfe ein Instrument ist, das sich hervorragend mit ihrer warmen, temperamentvollen Stimme ergänzt. [fk]

Attwenger Clubs Trikont Hinter dem Bandnamen Attwenger verbirgt sich das österreichische Duo Markus Binder (Gesang, Schlagzeug) und HansPeter Falkner (Gesang, Steirische Harmonika). Seit der Bandgründung 1991 gehören sie zu einer neuen VolksmusikBewegung, die sie dank zahlreicher Veröffentlichungen, zweier Dokumentarfilme und unzähliger Tourneen im

In- und Ausland maßgeblich mitgeprägt haben. Ihre aktuelle Veröffentlichung „Clubs“ besteht denn auch aus einer CD & DVD, ein virtuelles Attwenger-Konzert mit Live-Samples aus den Jahren 20012012. Ihre verschiedenen Adaptionen traditioneller Mundartmusik werden dabei mit den unterschiedlichsten Stilen kombiniert. Die Aufnahmen wurden großteils neu gemischt und sind teilweise in dieser Form bisher unveröffentlicht. Damit bleiben Attwenger auch 2013 unverwechselbar. [fk]

Ofrin The Bringer Kreismusik/Soulfood Die Musikerin Ofri Brin alias Ofrin stammt aus Israel und hat zahlreiche Wurzeln. Über Großbritannien kam sie 2005 nach Berlin, wo ihre Karriere dank zwei CDVeröffentlichungen an Fahrt aufnahm. „The Bringer“ ist jetzt ihr erstes Projekt als Solo-Künstlerin. Ihre Arbeit daran kommentiert sie folgendermaßen: „Ich konnte mich durch dieses Album meinen eigenen Wurzeln annähern. Plötzlich platzten alle meine meine multikulturellen Einflüsse aus mir heraus.“ Ofrin nutzt bei Stücken wie „Sacks On Your Backs“, „One Shot Song“ oder „Nothings Falling Down“ ihre außergewöhnliche Stimme


die ZWIEBEL 4/2013 gelauscht mal kraftvoll mal weich. Das alles vereint sich mit den englischsprachigen Texten zu einem besonderen Schmelztiegel. Den hatte sie zunächst live auf einer Tournee in Israel getestet, anschließend

York als Phänomen. Mit seinen ersten drei Alben zwischen 2005 und 2009 gelang es ihm, jüdische Inhalte mit Reggae, Rock und Rap zu verbinden und damit die Billboard-Charts zu stürmen. Auf seinem vierten Album „Spark Keeper“ bleibt er sich stilistisch treu, vermittelt seine jüdischen Überzeugungen aber nur noch im Privatleben. „Spark Keeper“ wird in Europa als exklusive DigipackDoppel-CD mit sieben zusätzlichen Akustikstücken veröffentlicht. Während

im Berliner Babylon-Theater verfeinert und erst dann als jetzt vorliegendes Studioalbum aufgenommen. Dabei wurde sie von zahlreichen Musikern unterstützt, die „The Bringer“ zu einem speziellen Hörerlebnis machen. [fk]

Matisyahu Spark Seeker VP Records/Groove Attack

Nils Mönkemeyer Bach und Mehr Sony

Tabea Zimmermann, in dieser Spielzeit artist in residence bei den Bamberger Symphonikern, hat es getan, ihr Schüler Antoine Tamestit gleichfalls, und nun auch Nils Mönkemeyer: Sie alle haben Bachs Cellosuiten in einer Bearbeitung für Bratsche auf CD eingespielt. Solche Arrangements für andere als die vom Komponisten ursprünglich intendierten Instrumente sind durchaus legitim und waren gerade in der Barockzeit verbreitet. Bach selbst hat viele eigene und fremde Werke bearbeitet. Hinzu kommt, dass das Repertoire für Bratsche nicht sehr umfangreich ist, zumal im Barock. Außerdem spielte Bach kein Cello, sehr wohl aber Bratsche. Die ersten drei der sechs zeitlos schönen Cellosuiten interpretiert Mönkemeyer, der sich vor allem

auf das Tänzerische versteht, genau so: zeitlos schön. Auch hat er Darmsaiten aufgezogen, die ihm einen warmen, obertonreichen Klang erlauben, und er greift zum Teil zum Barockbogen, ohne ein dogmatischer Verfechter der historischen Aufführungspraxis zu sein. Die vier zeitgenössischen Werke auf der BonusCD sind allesamt Weltersteinspielungen, sogar Krysztof Pendereckis „Sarabande“. Sally Beamish, Marco Hertenstein und Konstantina Gourzi führen Bach auf je eigene Weise ins 21. Jahrhundert. Auch wenn sich das Beiheft über weite Strecken als Mode- und Reisejournal entpuppt (zu den Werken, zu den Komponisten, gerade den zeitgenössischen, erfährt man herzlich wenig), tut der Hinweis, wessen Kleidung Mönkemeyer trägt, rein gar nichts zur Sache. [jg]

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Der in den USA aufgewachsene jüdische Künstler Matthew Miller alias Matisjahu gilt nicht nur in seiner Wahlheimat New

die erste Singleauskopplung „Sunshine“ sehr beschwingt und Reggae-lastig erscheint, kommen im weiteren Verlauf des Albums auch futuristische ElektroBeats, Hip Hop-Einlagen und RockElemente zur Geltung. Und damit bleibt Matisjahu auch zukünftig ein außergewöhnlicher Musiker, dessen Durchbruch

hierzulande nur eine Frage der Zeit sein dürfte. [fk]

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013

Nette Gäste sind das Beste

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Foto: boing, fotografix82 / photocase.com

Liegt die Einladung zur Hochzeit erst einmal im Briefkasten, beginnen auch für die Gäste die Vorbereitungen. Geschenke, Restaurant-Etikette, Reden und Spiele – es gibt vieles, worauf man achten sollte und ein paar Fettnäpfchen, in die man besser nicht tappt.


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes

Ist die Kleiderfrage geklärt, kann man auch als Gast in Hochzeitsstress geraten. Ein passendes Geschenk muss her, koste es, was es wolle – zumindest bei Familienmitgliedern. Das Geschenk sollte nützlich und originell sein, nur beim Witz sollte man sparen. Etwas für den Haushalt vom Hochzeitstisch, ein Geldgeschenk, etwas Persönliches oder vielleicht auch etwas Außergewöhnliches, das den Geschmack des Brautpaares trifft, kommen gut an. Wer sich nicht sicher ist, was wirklich gefallen könnte, kann auch zusammen mit anderen Gästen etwas aussuchen. Das bietet sich vor allem im Kollegenkreis oder unter Freunden an. In Schale geworfen geht es mit dem Geschenk unterm Arm dann auf zur Hochzeit.

Doch Vorsicht, nicht zu spät kommen! Vor allem an der Kirche ist es besser, draußen zu warten bis die Zeremonie vollzogen ist, wenn man es aus irgendwelchen Gründen nicht pünktlich schafft. So erspart man sich argwöhnische Blicke der Schwiegermütter. Diese kann nur besänftigen, wer stört, weil er draußen gerade ein Bettlaken in Herzform aufbaut, durch das der Bräutigam die Braut später tragen soll oder Herzluftballons mit Helium füllt, um sie in den Himmel steigen zu lassen. Was im Übrigen auch sehr schöne Geschenke sind. Es muss nicht immer der Blumenstock mit Kärtchen sein, man kann auch eine stilvolle Hochzeitszeitung entwerfen, die die Gäste gegen eine kleine Spende an das Brautpaar erwerben oder ein Gästebuch der extravaganten Art auflegen, etwa

Aufstrebendes Glück: Gasluftballons nach der Trauung – vielleicht mit einer Glückwunschkarte als Gruß aus der Ferne?

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013

Beim Sektempfang und anschließendem Kaffee und Kuchen im Restaurant wird es legerer. Dort kann man völlig zwanglos seine Glückwünsche samt Geschenk – hat man sich doch für den Blumenstock als Klassiker oder etwas Nützliches entschieden – überbringen. Vom abendlichen Sturm auf das Buffet sollte man allerdings Abstand nehmen. „Sehen Sie das Buffet als eine Möglichkeit, elegant herum zu naschen. Überladen Sie Ihren Teller nicht, sondern probieren Sie und nehmen Sie sich Zeit“, empfiehlt Gastronom Klaus Müller. Rund 30 Hochzeiten plant und bewirtet Müller pro Saison im Cafe und der Orangerie von Schloss Seehof, zum Teil an der Familientafel, meist jedoch an runden Tischen. „Runde Tische bringen Bewegung in den Raum, das för-

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dert die Kommunikation“, meint der Experte. Wer an dem für ihn vorgesehenen Tisch nicht sitzen möchte, sollte schnell und unbemerkt Abhilfe schaffen. „Auf der Suche nach ihrem Lieblingsplatz können Gäste schon einmal ein paar Minuten im Raum stehen, werden aber vom Service-Personal gleich erkannt.“

Beim Essen gilt: am besten gibt‘s für jeden was Ob 5-Gänge-Menü oder 2-Gänge-Menü mit Buffet – die Mischung macht‘s. „Beim Essen sollte für jeden etwas dabei sein, also auch Kloß für Opa und Mediterranes für die junge Generation“, sagt Müller. Hat man besondere Wünsche, etwa als Vegetarier oder Veganer, mit Laktose- oder Glutamat-Unverträglichkeit, muss man diese im Vorfeld frühzeitig dem Brautpaar mitteilen, anstatt darauf zu hoffen, dass das Buffet schon etwas Geeignetes bieten werde.

Nach dem Essen wird vom Brautpaar häufig eine Runde Schnaps serviert. Aber nicht mehr und das hat seinen Grund: „Grundsätzlich wird bei einer Hochzeitsfeier schon getrunken, aber nicht im Übermaß“, meint der Gastro-Experte. Wer über die Stränge schlägt, macht sich schnell unbeliebt und wer meint, bis sieben Uhr morgens feiern zu müssen, auch. „Bis drei Uhr morgens zu feiern und dabei nicht zu viel zu trinken, ist in Ordnung.“

Reden? Kurz und knackig! Doch eine Hochzeit wäre keine Hochzeit, wenn es zu Bier und Wein nicht auch ein abendfüllendes Programm gäbe. Meist beginnt der Abend mit einer kleinen Rede, etwa des Brautvaters oder des Trauzeugen vor dem Abendessen. Diese nimmt idealerweise fünf Minuten in Anspruch – und nicht mehr! Um in dieser kurzen Zeit elegant zum Punkt zu kommen, nämlich dem Brautpaar am Ende alles Gute für noch viele gemeinsame Jahre zu wünschen, sollte der Redner nur das Wichtigste erzählen – und nicht alles, was er weiß. Schön sind eine kleine Anekdote, etwa die Kennenlerngeschichte oder eine gemeinsa-

Wenn das Brautpaar will und die Gäste auch: dann steht einer fröhlichen Party nichts mehr im Wege.

Foto: suze / photocase.com, Daniela Pielenhofer

in Form einer Leinwand, auf der jeder Anwesende mit Lippenstift seinen Kussmund samt Signatur hinterlässt.


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes me Erinnerung als Einstieg. Nicht gut sind Ereignisse oder Erlebnisse, die dem Brautpaar vielleicht peinlich sein könnten. In jedem Fall empfiehlt es sich, vorher einige Male zu üben und bei einer Person seines Vertrauens nachzufragen, ob das Gesagte gut ankommt.

Partyspiele: meist Alptraum für das Brautpaat Nach dem Abendessen stehen häufig Spiele auf dem Programm. Die meisten Brautpaare hassen sie, da sie oft so peinlich sind wie der überflüssige Scherz in der Hochzeitsrede. Möchte man als Gast auf ein wenig Unterhaltsames, das die Hochzeitsgesellschaft erheitert, dennoch nicht verzichten, kann man beispielsweise das Brautpaar um immaterielle Geschenke am Glücksrad drehen oder darten lassen. Nett ist auch, wenn ein paar Gäste auf der „Reise nach Jerusalem“ um eine monatliche Unterstützung im Ehealltag spielen. Die Aufgaben, die es dabei zu verteilen gibt, werden natürlich vorher genau festgelegt. Mit einer endlosen Aneinanderreihung im Abendprogramm sollte man es allerdings nicht übertreiben. „Die Planung am Abend sollte unbedingt eine Person übernehmen und koordinieren“, empfiehlt Müller, „wird zu viel vorgetragen und kommt die Band nicht zum Zug, kommt auch das Tanzen und Feiern zu kurz und das ist schade, vor allem für das Brautpaar.“ Schließlich will es seinen Gästen einen schönen Abend an einem so aufregenden Tag bieten – und ihn auch selbst genießen. [dp]

Klaus Müller hat Erfahrung: sein Café und die Orangerie in Schloss Seehof werden regelmäßig für Hochzeitsfeiern gebucht.

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Start der Trachten-Saison

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Fest- und Abendmode

Bitte nicht auffallen! Die goldene Kleiderregel für einen Hochzeitsgast lautet: nicht auffallen. Und das weder im positiven noch im negativen Sinn. Sollten die Gäste hinter Ihrem Rücken die Köpfe zusammenstecken und Ihnen Blicke folgen, haben Sie wahrscheinlich einen der folgenden Kardinalsfehler begangen: Fehler Nummer eins: Sie tragen weiß – und weiß ist die Farbe der Braut. Fehler Nummer zwei: Sie tragen schwarz und verzichten auf jegliche farbige Akzente. Herrje, genauso gut könnten Sie ein Fähnchen mit der Aufschrift „Die zwei haben keine Zukunft!“ hochhalten! (Gilt nicht für Männer im schwarzen Anzug.)

Fehler Nummer drei: Das engtaillierte Kleid mit dem Wahnsinns-Dekolleté macht aus Ihnen eine Sexbombe. Das ist schön, aber Ihr Auftrag für diesen Tag lautet: NICHT AUFFALLEN! Fehler Nummer vier: Alle männlichen Gäste tragen Smoking, nur Sie nicht? Jetzt wissen Sie, dass die Worte „Black Tie“ auf der Einladungskarte nicht für einen Begrüßungscocktail, sondern für eine bestimmte Kleiderordnung stehen.

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in r i e s i g e r Auswahl


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes Fehler Nummer fünf: Der „Cocktail“ kann zu Recht als Hinweis auf den Genuss alkoholischer Getränke interpretiert werden. Auf der Einladungskarte einer Hochzeit bedeutet das aber in erster Linie, dass das glückliche Paar Wert auf ein festliches und schickes Outfit legt. Wenn Sie diese Regeln beherzigen, kann nur noch wenig schiefgehen. Denn die meisten Hochzeitsgäste wählen für den großen Tag mittlerweile Kleidung, die sie auch im Alltag tragen würden – und möchten. Maria Luise Schwarz vom Damenmodefachgeschäft Speer rät: „In erster Linie soll man sich darin wohlfühlen. Am besten sucht man sich eine Kombination aus, die man nicht nur einmal trägt und dann wegpackt, sondern danach zum Ausgehen oder zu feineren Anlässen anziehen kann.“ Egal ob Hosenanzug, Kleid, Rock oder Kostüm – erlaubt ist, was gefällt. „Zusammenpassen muss es aber schon“, sagt die Modefachverkäuferin. So sollte frau bei der Wahl von Schuhen und Accessoires darauf achten, dass sich die Farbe in dem Outfit wiederholt. Sprich: Schwarze Schuhe zum farbigen Kleid sind okay, wenn auch die Handtasche schwarz ist.

Hält Mann etwas auf Traditionen, überlässt er die Farbe schwarz dem Bräutigam und behilft sich mit einem Anzug in Dunkelblau oder Grau. Kommt er in Begleitung einer Dame, zeigt er Stil, wenn die Farbe seines Hemdes die Kleiderfarbe seiner Gattin aufnimmt. Modebewussten Damen ab 50 Jahren empfiehlt Fachverkäuferin Schwarz einen orangen Sommerblazer in Leinenoptik (zum Beispiel von Basler, 299 Euro), dazu ein schlichtes schwarzes Shirt und eine leichte, helle Stoffhose (Basler, 99 Euro). Sportliche Frauen können gut den dunkelblauen Hosenanzug von Marco Polo tragen (Blazer 229,90 Euro, Hose 139 Euro), dazu eine Georgette-Bluse in Creme oder Melone. Im Modegeschäft „Ultimativ!“, ein paar Straßen weiter, erwartet suchende Hochzeitsgäste eine exquisite Auswahl an Designermode. Hier hängen Stücke von Barbara Schwarzer, Schumacher oder Steffen Schraut an der Stange. Mit einem schwarzen, an der Brust gerafften Wickelkleid (Barbara Schwarzer, 279 Euro) in Kombination mit einem Taftmantel in lachs-rosè (Barbara Schwarzer, 279 Euro) dürfte es allerdings schwer fallen, nicht positiv aufzufallen. [kk]

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Grillfieber

glosse die ZWIEBEL 4/2013

Feiern, dass die Tante lacht

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Nun, nicht jede Familie hat solch einen Papagei – und falls doch, ist das mit dem unbesorgt verkaufen so eine Sache. Denn in kaum einer Familie ist alles in Ordnung – und zu keinem Zeitpunkt offenbart sich das deutlicher als bei den besonders wichtigen Feiern: Ob Hochzeiten, Taufen, Kommunion und Konfirmation, runde Geburtstage oder – last but not least – Beerdigungen: Familiäre Groß­ereignisse lassen selbst sorgfältig unter dem Deckel gehaltene Emotionen wieder aufkochen.

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„Wie, den Erwin willst Du zu Eurer Hochzeit einladen? Spätestens nach dem zweiten Schnaps rastet der doch immer aus…“, „Du kannst unmöglich Tante Hildegard neben Oma platzieren, die mochten sich schon als Kinder nicht…“ Bereits Wochen vor dem – eigentlich – freudigen Ereignis beginnen die ersten Probleme: Schaffen es die geschiedenen Eltern, sich bei der Hochzeit nicht zu streiten? Welches Essen eignet sich am besten für Omas 90sten? (Man bedenke, dass 70 Prozent der Gäste Gebissträger sind...) Was tun, wenn Onkel Bernd wieder eine seiner endlosen Tischreden hält und zwischenzeitlich das Essen kalt wird? Und was, wenn die – ach so süßen – Kinder sich plötzlich weigern,

die mühsam erlernten Gedichte aufzusagen? Oh, Himmel! Tante Olga wird doch hoffentlich nicht schon wieder „An der schönen blauen Donau“ singen wollen..! Die Planung von Familienfeiern erfordert feinstes Fingerspitzengefühl, um bereits im Vorfeld die Gefahr von Unstimmigkeiten im Keim zu ersticken. Deshalb sollten heikle Themen außen vor bleiben, altbekannte Streithähne möglichst weit voneinander platziert und allzu stürmische Verwandte fürsorglich unter Beobachtung gesetzt werden. Darum kümmert sich am besten ein ruhiges und von allen geschätztes Familienmitglied, das nicht im Mittelpunkt der Festivitäten steht und somit Brautpaar oder Jubilar den Rücken frei halten kann. Falls dann doch etwas schief gehen sollte, kann man es ja auch einfach mal mit Humor nehmen: Immerhin sind die Peinlichkeiten von heute oft die Brüller von morgen. Ansonsten hilft es, das ganze Geschehen mit etwas mehr Distanz zu beobachten und sich damit zu trösten, dass in fast jeder Familie irgendjemand einen Vogel hat, den man am liebsten abschießen möchte. Das muss nicht immer ein Papagei sein… [sb]


die ZWIEBEL 4/2013 zuhause in…

Zuhause in der

Im Volksmund wurde die Straße früher als „Krawallgasse“ bezeichnet. „Krawatengasse“ ist eine noch ältere Bezeichnung. Dabei stellte „Krawatt“ eine Art Schimpfwort dar für einen kleinen Menschen, der etwas Schlimmes angestellt hatte.

Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund und stellt monatlich eine Straße und die Herkunft ihres Namens vor.

Foto: Henning Brandt

Die Kroatengasse ist eine kleine Gasse im Bamberger Westen. Fährt man den Oberen Kaulberg bergauf, so geht sie links ab, noch bevor man den Laurenziplatz erreicht. Ihre erstmalige Bebauung geht bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück und ist in den Kupferstichen von Petrus Zweidler von 1602 bereits abgebildet. Damals war die Kroatengasse vermutlich Teil einer frühen Siedlungsphase von Häckern.

Ihren Namen bekam die Gasse erst im 19. Jahrhundert. Dass der Name durch die Ansiedlung eines oder mehrerer Kroaten zustande kam, ist nicht belegt. Vielmehr ist der auch in anderen Städten vorkommende Name nicht zuverlässig zu deuten, wird aber mit kriegerischen Ereignissen in Verbindung gebracht. Etwa mit dem 30-jährigen Krieg, bei dem sich unter den eingerückten österreichischen Truppen auch Kroaten befanden, die in kleinen Häuschen einquartiert wurden.

Nicht nur Häcker waren es, die vornehmlich die Grundstücke in der Kroatengasse erwarben. Im 18. Jahrhundert wurden auch ein Domkapitel-Dachdeckermeister, ein Apotheker, ein Zimmerer, ein Ziegler, ein Backofenbauer und einen Tuchmacher Eigentümer der kleinen Häuschen. In der Kroatengasse 9 gab es zudem ein Wirtshaus. Die über die Jahrhunderte hinweg wechselnden Besitzer gaben ihm Namen wie „Haus zur Blauen Traube“, „Maultiegelsches Wirtshaus“ oder „Zum Goldenen Schwan“. Wer eine Maß- und Reparaturwerkstätte für Herren- und Damenhüte suchte, wurde um 1930 ebenfalls in der kleinen Gasse am Oberen Kaulberg fündig. [dp]

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ausgestellt die ZWIEBEL 4/2013

Hoffmanns Verbrennung

Karl May – Traumwelten

zum Umgang des Menschen mit Bär, Wolf und Luchs ab 4.4. bis 28.4.2013

ETA-Hoffmann-Theater, Foyer Di-sa 10-13, mi 16-18 Das Feuer in ETA Hoffmanns Werk: 25 Collagen von Wolfgang Held ab 21.4. bis 5.5.2013

Villa Dessauer di-Do 10-16, Fr-So 12-18 Illustrationen und Grafiken verschiedener Künstler – 100 Jahre Karl May Verlag bis 12.5.2013

Lev Khesin

Querschnitt

Instantáneas

Kunstraum Kesselhaus Do 17-19, Fr-So 14-19

restaurant Schloss Seehof Mo-sa 10-18, so 9-18 abstrakte Kompositionen in Pastellkreide und Tempera von sigi hirsch bis 31.5.2013

Café Kunstpause Mo-sa 9.30-18.30 Momentaufnahmen des Menschen in Pastell und Acryl von Christoph Hartmann ab 5.4. bis 7.6.2013

Jean Paul zum 250. Geburtstag

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg

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„Klärt sich das Wasser, werden Fische sichtbar“: Arbeiten in geschichtetem Silikon Ab 20.4. bis 21.5.2013

Die groSSen Vier Naturkundemuseum Di-so 9-17

Neue Residenz, Staatsbibl. Mo-fr 9-17, sa 9-12 Autographen, bibliophile Drucke, Illustrationen Ab 29.4. bis 13.7.2013

Fotos: Kunstverein Bamberg, Levi Strauss Museum Christoph Hartmann

ausgestellt April 2013


die ZWIEBEL 4/2013 ausgestellt

Fotos: saskia wend / pixelio.de, Andreas Praefcke CC-BY-3.0 Wikimedia Commons, Museen der Stadt Bamberg

Ave maria diözesanmuseum di-so 10-17 Perspektivwechsel: Die Verkündigung an Maria in modernen Kunstwerken ab 22.3. bis 28.7.2013

Begegnungen mit E.T.A. Hoffmann E.T.A.-Hoffmann-Haus Di-fr 15-17, sa-so 10-12 Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Kaliningrad Ab20.4. bis 31.7.2013

Küchen – unsere Leidenschaft! 1993 – 2013

Picasso Keramik Altes Rathaus di-so 9.30-16.30 Über 50 Picasso Keramiken als geschirr und plastische Figur ab 27.4. bis 1.9.2013

Jeans überwindet Grenzen Levi-strauss-museum, Buttenheim di, do 14-18, sa, so 11-17 Von der Arbeitshose zum Kultobjekt bis 15.9.2013

20 Jahre Küchen Neuss

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013

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die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes

Fotos: Anny Maurer (aktuell), Aufseesianum (historisch)

Lernerfolge fern der Heimat

Die Verfilmung des Jugendbuch-Klassikers „Das fliegende Klassenzimmer“ ist schon lange her: 40 Jahre um genau zu sein. 1973 wurde Erich Kästners Roman in dem altehrwürdigen Gebäude am Michelsberg verfilmt. Als farbiges Remake des Films von 1954.

Seitdem hat sich das Aufseesianum nicht groß verändert. Rein äußerlich zumindest. Die dicken Sandsteinmauern lassen die Schüler des historischen Internats Sommer wie Winter frösteln. „Das ist aber nur am Anfang so. Da gewöhnt man sich schnell dran“, erzählt Dominik. Der 14-Jährige wetzt nur mit einem T-Shirt bekleidet an den kalten Steinen eines schmalen Verbindungsgangs entlang. Das Gebäude hat drei Etagen, es gibt einen Speisesaal im Erdgeschoss und Freizeitmöglichkeiten wie Kicker, Air-Hockey und Billard im ersten und zweiten Stock. Auf dem Campus steht auch eine Turnhalle mit Tischtennisplatte. Dort will Dominik hin. Heute ist Montag, Fußballtraining. Während der Internatsschüler aus Kronach auf dem Weg zum Sport die ersten Freunde

trifft, sitzt Katha in einem der Studierzimmer im Erdgeschoss. Die 16-Jährige besucht die Mittelstufe und muss pro Woche zwanzig Einheiten á 30 Minuten büffeln. Wann sie das tut, bleibt ihr überlassen. Sie muss nur in einer – oder in mehreren – der über den Tag verteilten Studierzeiten sein. Katha lernt am liebsten abends. Wann sie sich am besten auf welches Fach vorbereitet, spricht sie mit dem zuständigen Präfekten ab. Obwohl das Aufseesianum als katholische Stiftung den Glauben seines Gründers, Domkapitular Freiherr Jodocus Bernhard von Aufsees, lebt, steht der Begriff „Präfekt“ hier nicht für einen leitenden Geistlichen der katholischen Kirche. Die Präfekten im Internat sind Erzieher, die die Schüler in der Freizeit und bei der Erledigung ihrer Haus-

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Musik verbindet!

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013 aufgaben betreuen. 13 sind es insgesamt, allesamt Diplom-Pädagogen. Fünf davon sind Pädagogik-Studenten und arbeiten in Teilzeit. Das Aufseesianum ist das letzte von einst mindestens sieben Internaten, das sich in der Domstadt halten konnte. Entscheidend für das wirtschaftliche Überleben war die Öffnung nach außen. So vermietet das Aufseesianum Klassenräume an das Clavius-Gymnasium sowie an die Private Wirtschaftsschule und nimmt mittlerweile Schüler aller Schularten auf. Momentan besuchen 62 Internatsund 38 Tagesschüler die Einrichtung. Dazu kommen etwa 30 Berufsschüler, die hier während ihrer Blockbeschulung in Bamberg übernachten. Das Einzugsgebiet der Schüler hat einen Radius von etwa 80 Kilometern. 19.45 Uhr: Mit dem Anpfiff zu Dominiks Fußballtraining ist auch Kathas Lernzeit endlich vorbei. Die 16-Jährige springt auf und stürmt

Freizeitleben im Aufseesianum 1960 und heute

in das Gemeinschaftszimmer im zweiten Stock – ihre Freundinnen suchen. Doch keine ist da. Nur eine Dreizehnjährige, die mit pubertärem Kreischen die Aufmerksamkeit eines älteren Jungen zu erhaschen versucht. Der Typ streift sich lässig einen Kopfhörer über die Ohren und tritt den geordneten Rückzug an, Katha geht gleich hinterher – das Handy im Anschlag.

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„Ohne Handy ist man hier verloren“, erzählt Katha und tippt eine Nachricht. Ständig bimmelt und vibriert das Smartphone in ihrer Hand. So viele Freunde, so viele Möglichkeiten, aber auch so viele Stockwerke, auf die sich die Schüler verteilen können. Katha


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes macht der Trubel glücklich. Seit eineinhalb Jahren besucht sie das Bamberger Internat. „Meine Noten sind hier viel besser geworden“, erzählt sie stolz. Außerdem habe sie hier viele neue Freunde gefunden. Obwohl die 16-Jährige im Aufseesianum die üblichen Höhen und Tiefen eines Teenagers durchlebt, fällt eines doch auf, wenn sie erzählt: Die

Internatsregeln sind von jeder Kritik ausgenommen. „Das macht schon alles Sinn“, erklärt sie und ergänzt: „Sonst ist es hier ganz locker.“ Zum Thema „Internatsordnung“ ist man bei Ulrike Linz an der richtigen Adresse. Die Tür der Internatsleiterin und Stiftungsdirektorin

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Lehrergespräche 1948 und heute. Der Dresscode hat sich auf Lehrer- wie auf Schülerseite „leicht verändert“.

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ster Ausblick über den n ö h c S on Dächern v Bamberg

lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013 steht Schülern wie Lehrkräften immer offen. „Uli“ lässt sich wie alle anderen Erwachsenen im Aufseesianum duzen und ist seit ihrem Amtsantritt 2005 die oberste Instanz. „Ohne feste Regeln funktioniert das Internatsleben einfach nicht“, sagt sie. Dazu gehöre auch der Respekt vor den Erwachsenen. „Wenn ich einen Schüler zu mir ins Büro zitiere, wechselt der unbewusst in Sekundenschnelle vom „Du“ zum „Sie““, erzählt die Rektorin.

klare Regeln für Handynutzung und Ausgang

Café VILLA REMEIS

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Pünktlichkeit ist eine weitere Grundvoraussetzung im Internatsbetrieb. Die Studierzeiten sind heilig. Ebenso die Gemeinschaftsdienste im Speisezimmer und in den Gruppenräumen auf dem Stockwerk. Die „Unterstüfler“ (Schüler der Klassenstufen fünf bis sieben) müssen ihr Handy nachts abgeben. „Manche spielen sonst die ganze Nacht und bekommen kaum Schlaf“, erklärt Ulrike Linz. Allerdings hat die Schülervertretung der Unterstufe vor kurzem durchgesetzt, dass die Schüler ihr Handy an zwei Tagen pro Woche gleich morgens nach dem

Verpflegung inklusive: die 110 Schüler werden hier täglich bekocht.

Frühstück zurückbekommen und nicht erst nach Schulschluss. Auch, wenn das Aufseesianum in diesem Jahr sein 275-jähriges Jubiläum feiert, geht man mit der Zeit. Die Ausgehzeiten der Schüler sind durch so genannte „Ausgehkarten“ geregelt: verknitterte Papierkarten, auf denen der Präfekt den Ausgang gegenzeichnen muss. Je älter die Schüler, umso öfter dürfen sie abends das Gelände verlassen. Auch die Bettruhe staffelt sich nach dem Alter: Die Unterstufe liegt um 21 Uhr, die Mittelstufe um 22 Uhr in den Betten. Die „Großen“ sind in ihrem Tun relativ frei. Nur um 23 Uhr muss es auf den Gängen still sein. Seitdem das Aufseesianum seit 2005 auch Mädchen aufnimmt, muss die Internatsleitung allzu Zwischenmenschliches verbieten. Ursprünglich war das Internat für arme katholische Knaben gegründet worden. „Besuche auf den Zimmern sind absolut tabu. Wenn ein Junge bei einem Mädchen oder umgekehrt erwischt wird, droht der Internatsausschluss“, sagt Ulrike Linz streng. Dann lächelt sie aber auch schon wieder. „Die


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes Eltern finden es natürlich toll, dass wir hier so klare Regeln haben“, sagt sie. Ulrike Linz erzählt, dass sich viele Eltern und Kinder gemeinsam für das Internat entscheiden, um ihr Familienleben zu befrieden. „Bei uns gibt es keine Diskussionen darüber, warum man pünktlich zum Essen erscheinen oder seine Hausaufgaben machen soll. Die Regeln sind da und sie gelten für alle. Durch das Auslagern des Konfliktfelds Schule nimmt man viel Stress aus den Familien raus,“ sagt die 47-Jährige. Vor allem aber beobachtet die Internatsleiterin, dass immer mehr Eltern Beruf und Erziehungsarbeit nicht mehr unter einen Hut bekommen. „Wer den ganzen Tag arbeitet, kann abends nicht alles reinholen, was das Kind tagsüber versäumt hat.“ Dabei versteht sich das Aufseesianum nicht als ein Angebot für Großverdiener. Mit 480 Euro im Mo033_13_zwiebel

18.03.2013

13:32 Uhr

nat ist das Bamberger Internat vergleichsweise günstig. „Eltern wollen ihre Kinder gut betreut wissen. Das Internat ist eine Alternative, an die viele gar nicht denken.“ Dominik und Katha haben ihren Entschluss, auf das Internat zu wechseln, nicht bereut. Auch wenn sie beide anfangs etwas enttäuscht waren, dass es die „typischen Internatsstreiche“, die sie aus Büchern oder Fernsehen kannten, im Aufseesianum nicht gibt. Als Internatsrektorin Ulrike Linz kurz das Zimmer verlässt, erzählt Katha flüsternd, dass sie mit „ihren Mädels“ schon mal auf Matratzen das Treppenhaus hinunter geflitzt wäre. „Wir auch!“, ruft Dominik begeistert. Vielleicht ist das Aufseesianum einfach zu groß, dass alle Unartigkeiten bemerkt würden. [kk]

Ulrike Linz leitet das Internat seit 2005. Seit jenem Jahr werden auch Mädchen in der Schule aufgenommen.

Aufseesianum Aufseßstraße 2, 96049 Bamberg www.aufseesianum.de Seite 1

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013

In den Armen von Sophia Bei Sophia fühlen sich die Menschen wohl. Das merkt man gleich, wenn man die Service-Zentrale der Sophia Franken GmbH & Co.KG in der Maria-Ward-Straße in Bamberg betritt.

Die Abkürzung steht für „Soziale Personenbetreuung – Hilfen im Alltag“. Vielleicht sind es die sozialen Wurzeln, durch die sich das aufstrebende Unternehmen eine gewisse Güte und Bodenhaftung bewahren konnte – auch im Umgang mit den Mitarbeitern. Schließlich wurde Sophia 2001 als Modellprojekt der katholischen Joseph-Stiftung in Bamberg gegründet, bevor daraus 2004 zusammen mit nordbayerischen Wohnungsunternehmen eine GmbH entstand. In den beiden Niederlassungen in Bamberg und Nürnberg arbeiten mittlerweile 20 Mitarbeiter.

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Das ist nicht Sophia. Sondern Katja Uske – sie koordiniert die „Emas“: die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich um hilfsbedürftige Menschen kümmern.

Fotos: Anny Maurer

Katja Uske ist Ehrenamtsmanagerin und koordiniert die Dienste der 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter in Bamberg. „Emas“ werden die Helfer bei Sophia liebevoll genannt und Katja Uske wird nicht müde, ihr Engagement zu loben. Doch bevor sie das Ehrenamtlichen-Programm vorstellt, erklärt sie die technischen Fakten.


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes Sophia ist die Abkürzung für „Soziale Personenbetreuung – Hilfen im Alltag“. Dabei handelt es sich im Kern um einen Hausnotruf – aber mit gewissen Extras. Das Kernstück von Sophia ist ein Sicherheitsarmband, das aussieht wie eine Uhr. Auf Knopfdruck wird ein Alarm ausgelöst, der direkt bei der Niederlassung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Bamberg eingeht. Das Armband löst aber auch nach 30 Minuten Bewegungslosigkeit automatisch einen Alarm aus. In dem kleinen Gerät verstecken sich Beschleunigungssensoren, die die Bewegungen seines Trägers aufzeichnen. Diese Daten sendet das Armband im Umkreis von 30 Metern an ein in der Wohnung angebrachtes Modem. Von dort aus werden sie an die Sophia-Zentrale in der Maria-Ward-Straße übertragen.

Wenn das Armband Alarm schlägt Schlägt das Armband Alarm, läuft eine Rettungskette an. Zuerst versucht der ASB, über den Hausnotruf Kontakt zu dem Teilnehmer herzustellen. Antwortet der und beschreibt ein nicht-akutes Problem, wird ein Angehöriger oder ein Pflegedienst verständigt. Re-

agiert der Angesprochene nicht und/oder es besteht Lebensgefahr, wird umgehend der Rettungsnotdienst verständigt. 1500 Kunden betreut Sophia in Nordbayern mittlerweile. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über ganz Mittel- und Oberfranken mit Ausläufern in Unterfranken. Auch in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Südbayern hat sich der soziale Dienst mittlerweile fest etabliert. Der Erfolg seiner Leistungen ist unter anderem der gesellschaftlichen Entwicklung geschuldet: Immer mehr ältere Menschen leben in Deutschland allein. Um ihnen möglichst lange ein unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, gibt es Sophia. „Die meisten Interessenten entscheiden sich für unseren Notruf, weil sie Angst haben, nach einem Sturz hilflos in ihrer Wohnung zu liegen“, erklärt Martina Saalmüller, Leiterin der Bamberger Servicezentrale. In 45 Prozent der Fälle, in denen Teilnehmer Hilfe benötigen, werde der Pflegedienst verständigt. 63 Prozent dieser Einsätze seien wegen eines Sturzes.

Museumsgeschichten

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1│75 Jahre Museen der Stadt Bamberg Historisches Museum Bamberg

23.3. – 3.11. 2013

Alte Hofhaltung | Domplatz 7 | 96049 Bamberg Di-So 9-17 Uhr | www.museum.bamberg.de

M U S E E N D E R S TA D T B A M B E R G

aus der Sammlung Ludwig

27. 4. – 1. 9. 2013 Sammlung Ludwig Bamberg Altes Rathaus | Obere Brücke 1 | 96047 Bamberg Di-So 9.30-16.30 Uhr | www.museum.bamberg.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2013 werden“, erklärt Katja Uske. Dazu stehen den Ehrenamtlichen in der Bamberger Zentrale sechs moderne Studios zur Verfügung: Kleine Büros mit großen Fensterscheiben, ausgestattet mit einer Telefonanlage mit Headset und einem PC mit Datenbank, in der alle Kontakte eingetragen werden.

Bei Hermine Waldner sind die Sorgen der Kunden gut aufgehoben

kurven sind indikatoren für das ­wohlbefinden

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Aber auch, wenn das Armband keinen Alarm auslöst, liefert es wichtige Informationen. Die Aufzeichnungen, die es von den Bewegungen seines Trägers anfertigt, werden in der Sophia-Zentrale einmal täglich als Aktivitätskurve ausgedruckt. An den Kurven lässt sich ablesen, wann der Patient das Armband abgelegt hat, wann er außer Haus war und wann er schläft. Verzeichnet das Gerät beispielsweise nachts keine Ruhephasen mehr, kann das auf eine beginnende Demenz hindeuten. Die Sophia-Mitarbeiter nehmen dann – je nachdem wie es mit dem Kunden

vereinbart ist – zu den Angehörigen oder zu einer Pflegeeinrichtung Kontakt auf und machen sie auf die Veränderungen aufmerksam. „Wir können nur darauf hinweisen, handeln müssen die Verantwortlichen“, erklärt Katja Uske. Die 42-jährige Ehrenamtsmanagerin steht nun vor einer Tafel mit Fotografien, die die lächelnden Gesichter der „Emas“ zeigen. Drei Viertel davon sind Frauen, meist um die 60, die in ihrer Freizeit die Sophia-Kunden telefonisch betreuen. „Jede unserer Emas hat einen persönlichen Teilnehmerstamm und hält mit ihren Kunden regelmäßig Kontakt. Die meisten wollen ein Mal pro Woche angerufen

Hinter einer der Scheiben sitzt Hermine Waldner und plaudert fröhlich in ihr Headset. Oft lacht sie. Bevor die 59-Jährige zu Sophia kam, hat sie zwei Jahre lang ihre Mutter zuhause gepflegt. „Als meine Mutter 2008 starb, war das Haus so groß und leer“, erzählt sie. Dann las sie von Sophia, rief dort an und war von der herzlichen Aufnahme so begeistert, dass sie bis heute geblieben ist. „Die machen hier wirklich viel für ihre Ehrenamtlichen. Es gibt regelmäßig Schulungen, Treffen und Feiern und man hat immer einen Ansprechpartner“, erzählt die Einzelhandelsverkäuferin. Drei Mal pro Woche ist sie hier und ruft „ihre“ Teilnehmer an. Die meisten davon kennt sie seit fünf Jahren – wenn auch nur übers Telefon. „Manche Emas gehen auch in den Außendienst und besuchen die Leute. Aber das entscheidet jeder selbst“, erklärt Hermine Waldner und ergänzt: „Jeder, der ehrenamtlich arbeiten möchte, ist hier willkommen.“

Ein Ohr für die kleinen und groSSen Sorgen Bei den Telefonaten spricht die 59-Jährige mit den Sophia-Kunden über alles, was die bewegt. Manchmal gibt Hermine Waldner konkrete Wünsche – wie nach hauswirtschaftlicher Unterstützung oder Essen auf Rädern – an Sophia weiter oder informiert über eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Meistens hört sie sich aber „nur“ die kleinen und großen Sorgen ihrer Gesprächspartner an. „Das größte Problem


die ZWIEBEL 4/2013 lebenswertes

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für die meisten ist die Einsamkeit“, erzählt Hermine Waldner. Mit manchen unterhält sie sich übers Sockenstricken und Kochen, andere diskutieren gerne über Lokalpolitik, wieder andere schütten Hermine Waldner ihr Herz aus. „Aber ich nehme keine Probleme mit nach Hause. Ich mache hinter mir die Tür zu“, erklärt die 59-Jährige. Sie sei dankbar, dass ihr „der Luxusartikel Zeit“ so zahlreich zur Verfügung stehe. „Solange das so ist, teile ich gerne meine Zeit mit anderen.“ [kk] Am Donnerstag, 11. April, lädt Sophia von 10 bis 14 Uhr Interessenten an einem ehrenamtlichen Engagement zu einem Tag der offenen Tür in die Maria-Ward-Straße 8 in Bamberg ein. Interessenten können sich auch telefonisch bei Katja Uske unter der Telefonnummer 0951/20880 melden.

Armband und Sender halten die Verbindung zu Sophia aufrecht

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2013

Sanfte Hände, exotische Kräuter und heilende Stiche

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formen zurechtzufinden. Deshalb stellt die ZWIEBEL in dieser zweiteiligen Serie erfolgreiche und anerkannte Naturheilverfahren vor. (Falls Sie Teil 1 verpasst haben, finden Sie ihn unter www die-zwiebel.de)

Foto: huandi/clipdealer.de

Natürlich heilen – für immer mehr Menschen ein hilfreicher Weg auf dem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Doch nicht immer ist es einfach, sich im Dschungel der zahlreichen alternativen Therapie-


die ZWIEBEL 4/2013 gesundheit

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Seit über 2000 Jahren wird die TCM in China praktiziert, inzwischen erfreut sich diese sehr umfangreiche Lehre jedoch weltweit höchster Anerkennung. In Therapie und Diagnostik stützt sie sich auf fünf Behandlungssäulen: Akupunktur und Moxibustion (siehe unten), Heilkräuter- und Arzneimitteltherapie, TuinaMassage, Tai Qi und Qi Gong sowie der Ernährung nach den fünf Elementen. Basis der Behandlung ist das Qi – die fließende Lebensenergie des Körpers. Damit diese ungestört strömen kann, müssen die gegensätzlichen Prinzipien Yin und Yang im Gleichgewicht sein – Yin steht dabei u.a. für Ruhe und Kälte, das Weibliche, die Nacht und den Mond, Yang hingegen für Aktivität, Helligkeit und Wärme, das Männliche, Sonne und Tag. Beide müssen ein harmonisches Spannungsfeld bilden, damit die Lebensenergie des Menschen ihre volle Kraft entfalten kann. Desweiteren berücksichtigt die TCM die sogenannten fünf Wandlungsphasen: Das sind zum einen die

fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, aber auch die Jahreszeiten Frühling, Früh- und Spätsommer sowie Herbst und Winter. Sowohl den Elementen als auch den Jahreszeiten werden die fünf Organbereiche Leber, Herz, Milz, Lunge und Niere zugeordnet. Hierbei spielt auch die Organuhr eine wesentliche Rolle: Jedes Organ hat eine bestimmte Aktivitäts- und Ruhephase – melden sich also Störungen immer zu bestimmten Zeiten, kann man Rückschlüsse auf das jeweilige Organ ziehen. Auf Basis dieses Wissens wird in der TCM eine individuelle Therapie erstellt: Von großer Bedeutung ist dabei die Akupunktur, bei der mit feinsten Nadeln genau definierte Punkte entlang der Meridiane (Leitbahnen im Körper) und somit das Qi stimuliert werden. Darüber hinaus werden Kräuter, Pilze, Mineralien und andere heilende Substanzen exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten zusammengestellt und z.B. als Tee verabreicht. Atem- und Bewegungsübungen, Massagen z.B. entlang der Akupunkturpunkte sowie eine nach den fünf Elementen ausgerichtete Ernährung ergänzen die Therapie.

Die Akupunktur Obwohl ein wichtiger Bestandteil der TCM, hat die Akupunktur im Laufe der Zeit ein „Eigenleben“ entwickelt: Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten wie beispielsweise die koreanische Handakupunktur, die Ohrakupunktur, die Elektro- oder auch die Laserakupunktur sowie die Akupressur und die Moxibustion – letztere beinhaltet eine Erwärmung der Akupunkturpunkte. Bei der klassischen Akupunktur konzentriert man sich auf die

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2013 zwölf Hauptmeridiane des Körpers – diese sind Bahnen, durch die die Lebensenergie (Qi) ungehindert fließen sollte. Über 360 genau definierte Akupunkturpunkte befinden sich auf diesen Meridianen, die mit Hilfe feinster Nadeln stimuliert werden. Diese Stimulation löst bestimmte Nervenreize aus, die beispielsweise die Weiterleitung von Schmerzsignalen hemmen oder die Ausschüttung von Endorphinen und anderen positiven Botenstoffen bewirken können. Deren schmerzlindernder, entspannender Einfluss auf innere Organe, Gefäße, Muskulatur oder Bindegewebe fördert wiederum die Selbstheilungskräfte des Patienten. Der Therapeut setzt nach einer ausführlichen Diagnose bis zu 15 Nadeln (manchmal auch mehr), je nach Behandlungsziel verwendet er dafür sterile Einmal-Nadeln aus Stahl oder auch sterilisierte Gold- und Silbernadeln.

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Zurückgehend auf eine Jahrtausende alte indianische Massagebehandlung wurde diese Therapieform Anfang des 20. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt William Fitzgerald (1872-1942) erforscht und systematisiert. Dabei wird die seitliche Fußansicht mit der Silhouette eines sitzenden Menschen verglichen (der große Zeh als Kopf, der Ballen als Krümmung der Wirbelsäule, etc), der rechte Fuß entspricht der rechten Körperhälfte, der linke Fuß der linken. Für jeden Körperteil und jedes Organ gibt es eine entsprechende Zone auf dem Fuß. Auf Basis dieser Einteilungen kann der Therapeut Erkrankungen sowohl diagnostizieren als auch behandeln. Verhärtungen, schmerzhafte Druckstellen, die Beschaffenheit von Haut und Nägeln, Veränderungen von Zehenstellung oder Fußgewölbe, aber auch die Reaktion auf die manuelle Behandlung (Schmerzen, Schwitzen, Wohlgefühl) spielen eine wichtige Rolle. Reagiert bei-

Fotos: SeanPrior, corareed/clipdealer.de

Die FuSSreflexzonentherapie


die ZWIEBEL 4/2013 gesundheit spielsweise die Nierenzone auf Berührung oder Druck schmerzhaft, lassen sich unter Umständen Rückschlüsse auf eine Störung der Nieren schließen. Umgekehrt kann man durch Stimulation dieses Bereichs Ausscheidungsprozesse anregen und somit die Selbstheilungskräfte aktivieren. Dabei ist von allergrößter Bedeutung, dass der aktuelle Zustand des Patienten berücksichtigt wird: bei akuten Entzündungen im Venen- oder Lymphsystem, fiebrigen, infektiösen Erkrankungen oder auch starkem Fußpilzbefall kann die Behandlung zu schweren, unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Ausleitungsverfahren „Wo die Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe ausleeren“ (Paracelsus 1493-1541) – diese mittelalterliche

Erkenntnis des legendären Arztes und Philosophen macht deutlich, wie man Heilung vorantreiben kann: durch Aus- und Ableitung über die Haut, den Darm, Leber, Galle, Nieren oder auch das Lymphsystem. Dafür wurden im Laufe der Jahrhunderte die verschiedensten Verfahren entwickelt – hier eine kleine Auswahl: Aderlass, Blutegel-Therapie, Schröpfen oder auch ansteigende Wärmebäder regen die Ausscheidung über die Haut an, mit Leberwickeln, Diäten oder der Colon-Hydro-Therapie kann man Schadstoffe über den Verdauungstrakt ableiten, eine Entsäuerungskur mit basischen Tees oder Nahrungsmitteln hingegen ermöglicht die Ausscheidung über die Nieren. Die Lymphe lassen sich durch Cantharidenpflaster, Bewegung, Wechselduschen oder eine Lymphdrainage aktivieren und sorgen so für den Abtransport schädlicher Substanzen, Erreger und Stoffwechselendprodukte. Die Verfahren sind sehr vielfältig und sollten unbedingt, dem Krankheitsbild des Patienten angepasst werden, um schädliche Nebenwirkungen auszuschließen. Sie alle erzielen aber die gleichen positiven Wirkungen, nämlich eine Entlastung des Stoffwechsels, eine Reinigung von Blut, Lymphe und Gewebe, Stärkung und Harmonisierung des Immunsystems, Förderung von Ausscheidung und Entgiftung, was letztendlich zu einer positiven Beeinflussung von Schmerzen und psychischen Belastungen führen sollte.

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the mystery of kissing entdecken sie das Geheimnis sinnlicher Lippen und genießen sie mit dem KAUFMANN LIPBALM eine Lippenpflege, die ihre Lippen regeneriert, weich und geschmeidig macht. die rezeptur wurde von Christian Kaufmann entwickelt, der die Lippenpflege auch in seinem Kosmetikstudio einsetzt. der LIPBALM wird von einem Bamberger Labor in handarbeit hergestellt und ist exklusiv im Kosmetikstudio Christian Kaufmann erhältlich.

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Die Osteopathie Obwohl diese Form der manuellen Therapie bereits Ende des 19. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828-1917) entwickelt wurde, hat sie sich hierzulande erst in den vergangenen Jahren

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2013

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ungestört fließen können, kann der gesamte Organismus einwandfrei funktionieren. Mit seinen Händen tastet er sich behutsam durch die Schichten des Körpers und kann so Störungen von inneren Organen erspüren und behandeln. Darüber hinaus berücksichtigt der Osteopath die Wechselwirkung der Funktion von z.B. Gelenken und der sie umgegebenen Struktur, z.B. Muskelgewebe. So kann ein Knieschaden zu einem gestörten Gangbild führen, genauso gut kann eine fehlerhafte Haltung Ursache für eine gestörte Gewebsstruktur sein. Ziel der gesamten Therapie ist

es, vorhandene Blockaden zu lösen und so die körpereigenen Selbstheilungskräfte wieder in Gang zu bringen. Basis der Arbeit eines jeden Osteopathen ist dabei eine ganzheitliche Behandlung, die nicht nur die akuten körperlichen Beschwerden miteinbezieht, sondern auch die jeweiligen Lebensumstände (u.a. Psyche, Gewohnheiten, Krankheitsgeschichte). [sb]

Die Autorin Syke Brandt ist Journalistin und Heilpraktikerin in Bamberg.

Foto: HeikeRau/clipdealer.de

etabliert. Dabei handelt es sich um ein äußerst komplexes und vielschichtiges Heilverfahren, das auf vier Grundpfeilern basiert: Der Einheit von Körper, Geist und Seele, den Selbstheilungskräften, dem freien Fluss von Körperflüssigkeiten sowie einer Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion. Der Therapeut behandelt mit seinen Händen alle Bereiche des Bewegungsapparates: Knochen, Gelenke, Muskeln, Bindegewebe und Bänder. Darüber hinaus jedoch auch Adern, Venen, Lymphgefäße und das Hirn-Rückenmark-System, denn nur wenn alle Körperflüssigkeiten


die ZWIEBEL 4/2013 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 4/2013

Ausgehen April 2013

Der Schatz im Silbersee

Brentano-Theater Fr, 5.4.2013, 20.00 Uhr

lichtspielkino Mo, 8.4.2013, 18.45 uhr

Mark twains erkenntnisse über mann und frau im Paradies

Der Filmklassiker von 1962 mit Pierre brice und lex barker auf groSSer leinwand

Roter salon

Dixie Biscuits

Lichtspielkino Mo, 1.4.2013, 19.00 Uhr

morphclub Fr, 5.4.2013, 22.00 Uhr

Endstation Sehnsucht

Friedolin Kleuderlein über den umstrittenen Heimatmaler Fritz Bayerlein

Electro-Swing für auge und ohr, mit Sound nomaden (Tobias kroschel)

Shades of Schmalz

Das öde Haus

Apotheke Natur

Club Kaulberg D0, 4.4.2013, 20.00 Uhr

ETA-Hoffm.-Haus, Schillerpl. Sa, 6.4.2013, 20.00 Uhr

Teehaus Scharnke, lange str. Fr, 12.4.2013, 19.00 Uhr

Ursula Gumbsch und Hanuta Gonzales lesen schund mit groSSer geste auch 5.4.

Lesung der Geschichte von E.T.A. hoffmann, mit Andreas ulich

Vortrag von Dipl. Biol. und Apotheker Otto Ratka

Frl. brehms tierleben

Kammerkonzert

Sing my angel of music

Naturkundemuseum Fr, 5.4.2013, 19.00 Uhr

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Die Tagebücher von Adam und Eva

Naturwissenschaft mit Humor – der wolf 12.4.: der bär

Konzerthalle So, 7.4.2013, 17.00 Uhr Sonderkonzert mit Artist in Residence Tabea Zimmermann, Viola und mitgliedern der bamberger symphoniker

ETA-Hoffmann-Theater Mi, 10.4.2013, 20.00 Uhr Gastspiel des Theaters Hof, Choreographie von Barbara Buser

Palais Schrottenberg 12.4.2013, 20.00 Uhr Muscial & Operetten-Gala mit Lauren francis und Franz Garlik

Massachusetts Stechert Arena sa, 13.4.2013, 20.00 Uhr Die groSSen erfolge der bee gees live als musical – ein abend für disco-nostalgiker

Notos Quartett Konzerthalle sa, 13.4.2013, 20.00 Uhr Bamberger Musikverein: Klavierquartette von mozart, walton und brahms

Essen wir uns krank? VHS, Altes E-Werk di, 16.4.2013, 20.00 Uhr Vortrag über qualität und auswahl unserer lebensmittel

Lev Khesin Kunstraum Kesselhaus Fr, 19.4.2013, 19.00 Uhr vernissage zur ausstellung des jungen russischen künstlers mit arbeiten in farbigem silikon


die ZWIEBEL 4/2013 ausgehen

Hoffmanns verbrennung

Städtebau in Bamberg-ost

Tag der offenen gärtnereien

uni feldkirchenstraSSe do, 25.4.2013, 16.30 uhr

Gärtnerviertel so, 28.4.2013, ab 11.00 uhr

szenische multimedia-lesung nach wolfgang held. sonntag 10.00 Uhr: abreise hoffmanns

Lesung mit Diskussion, anekdoten, spontanen ergänzungen – typisch rowohlt

vHS-führung mit prof. krings zu baustilen von 1860-1960, anmeldung unter 87-1108

die bamberger gärtnereien öffnen ihre tür, vielseitiges programm

hannes wader

Tonal – Atonal

TBC: Lachablösung

Ulrich Holbein

Konzerthalle sa, 20.4.2013, 20.00 Uhr

Villa Concordia mo, 22.4.2013, 19.00 Uhr

Haas-Säle Do, 25.4.2013, 20.00 Uhr

Villa Concordia mo, 29.4.2013, 19.00 Uhr

volkslieder sind für den barden genausowichtig wie arbeiterlieder – ehrliche musik eines gradlinigen sängers

vortrag mit klangbeispielen von markus elsner über komposition in der neuen musik

das neue programm mit dem neuen ensemblemitglied michael a. tomis

Der unkonventionelle Sprachvirtuose liest von und zu Jean paul

Ardistan und Dschinnistan

Hundertwasser!

Benefiz-konzert

ETA-Hoffmann-Theater Di, 23.4.2013, 20.00 Uhr

karmelitenkirche Fr, 26.4.2013, 19.00 Uhr

Das islamische Recht

Die lebensgeschichte des malers und architekten als multimedia-musical, pygmalion-theater, wien

Peter rosenberg, violine, spielt werke bach, ysaye und paganini zu gunsten der alzheimer-stiftung

vortrag von prof. mathias rohe über mythen und fakten der scharia

Malene Mortensen

giulio cesare in egitto

Fränkischer Tanzabend

cinestar sa, 27.4.2013, 18.00 Uhr

Haas-Säle di, 30.4.2013, 20.00 Uhr

live-übertragung der händel-oper aus der metropolitan opera, n.y.

fränkisch-fröhlicher tanz in den mai mit boxgalopp

ETA-Hoffmann-Theater sa, 20.4.2013, 19.30 Uhr

Stadtgalerie villa dessauer so, 21.4.2013, 11.00 Uhr Musikalische lesung des karl may orient- romans

Die depperten Bamberger Th. im altstadthaus, eisgrube So, 21.4.2013, 17.00 Uhr Der Wein, das Weib und der Punsch – lesung mit peter braun und martin neubauer

Harry Rowohlt ETA-Hoffmann-Theater so, 21.4.2013, 19.30 Uhr

Jazzclub mi, 24.4.2013, 21.00 Uhr junge dänische jazz-sängerin mit groSSer erfahrung

Gemeindez. Erlöserkirche mo, 29.4.2013, 19.30 Uhr

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impressum & adressen die ZWIEBEL 4/2013

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2013 vom 1.1.2013. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Lichtspiel Kino & Cafe Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Redaktion

Druck

Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de

Diözesanmuseum

Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Jürgen Gräßer [jg] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie

Bamberger Symphoniker Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Wolfgang Neustadt [wn] post@die-zwiebel.de

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich. © Copyright 2013 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

E.T.A.-Hoffmann-Theater

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule Luitpoldstr. 24 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

Ahorn-Apotheke

Buger Straße

Edeka Döll

Ottostraße

Metzgerei Kalb

Theuerstadt

Anton Fischer Fleischwaren

Jäckstraße

Eigenart

Untere Königstraße

Mode für sie

Kleberstraße

Aposto

Geyerswörthstraße

Eiscafe buonissimo

Obere Brücke

Mode Zum Hut

Kleberstraße

AWO Migr.-Sozialdienst

Theatergassen

Elsbeth Müller (im „market“)

Michelinstr., Hallst.

Reha-Zentrum Heyd

Amselstr. Bischbg.

AYK Sonnenstudio

Pödeldorfer Straße

Ev. Berufsfachschule

Hainstraße

Rewe Fröhlich

An der Breitenau

Bäckerei & Café Stuber

Zweidlerweg

Fachzentrum MEDICUM

Heinrichsdamm

Ristorante da Francesco

Am Michelsberg

Bäckerei Loskarn

Hauptsmoorstraße

First Reisebüro

Kleberstraße

Rösterei M.A.G.

Keßlerstraße

Bäckerei Schneider

Hauptstr., Bischbg.

Frauenzimmer

Hauptwachstraße

Salino

Schillerplatz

Bar Central

Lange Straße

Geigenbau van der Heyd

Hasengasse

Küchen Neuss

Biegenhofstr., Hallst.

bfz

Lichtenhaidestraße

Goldzeit

Kleberstraße

Schuh Krügel

Fleischstraße

Bianco Rosso Nero

Lange Straße

Heidenblut

Dr.-von-Schmitt-Str.

Schuhhaus Zeller

Grüner Markt

Blumen Hohe

Nürnberger Straße

Helmut Pötzinger

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Schuhmode Wegner

Theatergassen

Blumenwerkstatt

Keßlerstraße

Hof Apotheke

Karolinenstraße

Sell Moden

Hauptwachstraße

Bosch BKK

Brückenstraße

Historisches Museum

Domplatz

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Boulevard Café Luitpold

Schönleinsplatz

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Stadt Bamberg, Infothek

Maximiliansplatz

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Luitpoldstraße

Stadtbau GmbH Bamberg

Schillerplatz

Cafe Esspress

Austraße

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Stadtmarketing

Obere Königstraße

Café am Michaelsberg

Am Michelsberg

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Promenadestraße

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Untere Sandstraße

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Kachelofen

Obere Sandstraße

Tante Emma Laden

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