die ZWIEBEL 4-2014

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 April 2014


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die ZWIEBEL 4/2014 gruß aus der küche

Oh, wie putz-ich…!

Die Sonne lacht, das Thermometer klettert in die Höhe, es tönen die Lieder – die ZWIEBEL kehrt wieder. Frühlingserwachen überall: In den Gärten beenden die Igel ihren Winterschlaf, die Motorräder knattern wieder durch Bambergs Gassen, die Hasen verstecken schon mal die ersten Eier, der Mensch putzt und poliert alles auf Hochglanz. Zeit fürs große Reinemachen! Wem das nicht so gute Laune macht, der kann ja einfach mal eine Runde entsäuern oder sich ei-

nen fröhlichen Alleinunterhalter ins Haus holen. Nichts ist unmöglich, man muss es nur wollen. Anregungen für all diese schönen Abenteuer erhalten Sie in Hülle und Fülle auf den kommenden Seiten. Und das ist jetzt kein Aprilscherz! Viel Spaß beim Lesen – ist eh viel erholsamer als putzen.

Ihre ZWIEBEL-Redaktion

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 Die Welt sieht anders aus, wenn man sie mit den Augen einer Zwiebel betrachtet. Aber hat eine Zwiebel überhaupt Augen? Scharlotte schon – und mit denen sieht sie das Leben in unserer Stadt aus einem ganz eigenen Blickwinkel.

Scharlottes Welt

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Eieiei… was hat sich dieser Tölpel nur dabei gedacht? Nicht nur, dass er mir mein Kleid gestohlen und Schale für Schale in einen Topf mit siedendem Wasser geworfen hat. Nein, jetzt macht er sich auch noch einen Spaß daraus, Eier als Zwiebeln zu verkleiden! Stück für Stück lässt er sie von einem Löffel in den braunen Sud rollen. Nach zehn Minuten kommen die gestaltlosen Wesen zwiebelbraun zurück. Der Ton hat dieselbe Farbe wie mein Kleid. Eine Unverschämtheit! Da räkle und recke ich mich monatelang in der Erde, um DEN Farbton anzunehmen – und dann nimmt ihn mir ein Dutzend Eier einfach weg! Ich schäume vor Wut und starre hasserfüllt auf die Dotterdinger, als mich zwei spitze Finger plötzlich hoch nehmen und nach einem kurzen Flug durch die Luft in einem Nest aus weichem Moos platzieren. Mmmh, kuschlig ist es hier. Riecht auch viel besser, als in der ollen Gemüsekiste im Keller. Vermutlich hat

der Menschen-Tölpel endlich bemerkt, welch fatalen Fehler er sich geleistet hat und will so seinen Fehler wieder gut machen. Mir soll es recht sein. Im Keller sitze ich auf einem Haufen Kartoffeln, die sich ständig darüber beschweren, wie schwer ich bin. Ungehobelte Kerle. Hier dagegen … Gerade beginne ich mich richtig wohl zu fühlen, als klack – klack zwei Eier neben mir landen. „Na, auch fürs Osternest gebucht?“, ruft mir das eine zu. Ich komme nicht dazu es zu fragen, was das heißen soll. Plötzlich zwischen einem Schokohasen und einem Plastikspielzeug eingekeilt, beobachte ich hilflos, wie zwei mollige Kinderhändchen nach mir grapschen. „Ihhhh!“ Der spitze Schrei hallt mir noch im Ohr, als mich das undankbare Gör quer durch den Garten wirft. Glücklicherweise in die Nähe des Kellerfensters. Ich will jetzt nur noch nachhause. [kk]

Foto: Katja Kölbl

Ei, Ei, Ei


Das Lesen Sie im April 2014 in der Zwiebel Kultur Virtuosen des Schlagwerks Wirklich nett, die Annett Gelauscht: Musikneuheiten Gelesen: Aktuelle Buchrezensionen

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Hilfe für Helfer Oder: warum das Ehrenamt in Bamberg strauchelt

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Simone Famulla hat 2006 als Praktikantin bei der CariThek in der Königstraße angefangen und dort das Projekt „Zugvögel“ ins Leben gerufen. Genau das ist nämlich eine der Aufgaben der CariThek: Sie unterstützt (teilweise zusammen mit Kooperationspartnern) Initiativen von Bürgern, die die Lebensqualität in ihrer Umgebung verbessern wollen. Mit 26 Jahren, kurz nach dem Studium der Erziehungswissenschaften in Bamberg, wollte Famulla Schülern helfen, die planen, als Au-Pair ins Ausland zu gehen. Simone Famulla selbst war ein Jahr lang in Norwegen. „Aber um vorab an Informationen zu kommen, musste ich als Schülerin bis nach Kassel reisen“, erzählt sie. Diesen langen Weg wollte sie anderen ersparen. Darum förderten die „Zugvögel“ zwei Jahre lang den Austausch zwischen Gleichaltrigen und organsierten Vorträge an Schulen. Seit 2012 hat Simone Famulla nun die Leitung der CariThek inne, hinter der der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg steht. Momentan freut sich die Diplom-Pädagogin sehr über einen neuen (eigentlich alten) Schrank. Auch der steht (sinnbildlich und auch ganz real) für eine Initiative von Bürgern – genauer von Bamberger Studenten. Die planen, in naher Zukunft einen Umsonst-Laden namens „Panama“ in Bamberg zu gründen. Ein Umsonst-Laden ist ein Ort, an dem gebrauchte Gegenstände kostenlos an alle weitergegeben werden, die sie brauchen. Bis der Laden eröffnet, stellen die Studis Schränke auf, aus denen sich jeder herausnehmen kann, was er braucht und hineinstellt, was er nicht mehr benötigt.

Anna Kaiser und Katharina Meiwis (beide 22) sind gerade dabei, die Holzregale mit neuer Ware zu bestücken: Gitarrennoten, einer Halskette und Haken zur Befestigung von Blumenkästen. Die soziale Ader der beiden bestätigt die Wahl ihres Studienfachs: Soziale Arbeit (Anna) und Pädagogik. Darum unterstützen die beiden die Umsonst-Bewegung. „Auf Facebook gibt es ja schon die `Share&Care`-Bewegung. Aber das nutzen vor allem jüngere Leute und an einen Schrank kommen auch ältere“, sagt Anna Kaiser. Es gibt viele Projekte, die es wert wären, an dieser Stelle vorgestellt zu werden. Und es gibt viele Freiwillige, die sich dafür einsetzten, das Ehrenamt zu leben. Etwa 70 Menschen lassen sich pro Jahr in der CariThek darüber beraten, welches Freiwilligenamt für sie das Richtige wäre. „Die meisten möchten mit Menschen arbeiten und übernehmen Besuchsdienste oder eine Lesepatenschaft“, erzählt Simone Famulla. Aber es gebe auch Interessenten, die nichts mit Menschen zu tun haben wollten – und trotzdem helfen möchten. „Sie können Vereine unterstützen, indem sie eine Homepage entwickeln oder bei der Öffentlichkeitsarbeit helfen“, erklärt die 34-Jährige. „Es heißt, dass sich ein Drittel der Bevölkerung bereits ehrenamtlich engagiert. Ein Drittel interessiert sich nicht dafür und ein weiteres Drittel hat noch nicht das passende Projekt gefunden. Diese Menschen wollen wir abholen.“ Hier setzt die CariThek an. Aber sie macht noch mehr: Sie berät und begleitet

Fotos: Katja Kölbl

Bürger helfen Bürgern, freiwilliges Engagement, Nachbarschaftshilfe. Das Ehrenamt hat viele Namen, aber dahinter steckt immer dieselbe Idee: Unsere Gesellschaft braucht (mehr) Menschen, die anderen Gutes tun. Die Bamberger CariThek vermittelt Helfer und bildet sie aus. Dabei braucht die Einrichtung selbst finanzielle Unterstützung.


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes So viel Wohltätigkeit hat natürlich auch ihren Preis. Die Kosten für das Bamberger Freiwilligenzentrum teilen sich die Stadt und der Landkreis Bamberg. Oder besser: teilten. Denn 2013 wurde ein Beschluss des Kreisausschusses aufgehoben, in dem es hieß, dass der Landkreis die CariThek nur dann fördere, wenn auch die Stadt Bamberg die Einrichtung unterstütze. Doch die Stadt will nicht mehr, während der Landkreis weiter zahlt.

Organisationen, die mit Freiwilligen zusammenarbeiten wollen. Und sie setzt Projekte um, die die „Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen“, die Koordinierungsstelle der Freiwilligen-Zentren in Bayern, entwickelt hat. Dazu gehört auch das „Freiwillige Soziale Schuljahr“, ein Modell, das Schülern das ehrenamtliche Engagement näher bringen soll.

In den Haushaltsberatungen für 2014 wurde erst nachträglich ein städtischer Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro für die CariThek bewilligt. „Für 2015 ist noch nichts beschlossen“, hieß es auf Nachfrage der ZWIEBEL von Seiten der Stadt. Nicht ohne zu betonen, dass Bamberg das Ehrenamt enorm fördere – etwa mit einer städtischen Koordinierungsstelle und einer eigenen Beauftragten für das Ehrenamt.

Außerdem gebe es einen „interfraktionellen Antrag zur Entwicklung eines `gesamtstädtischen Ehrenamtsförderungskonzepts`“, von dem man sich viel verspreche. Darin fordern CSU, SPD, FW und GAL eine (effektivere) Vernetzung der vorhandenen Strukturen und Netzwerke. Wie genau das Konzept aussieht und ob die Finanzierung der CariThek dann neu diskutiert wird, bleibt abzuwarten. Das wird der Familiensenat im Juli entscheiden. Simone Famulla ist sich jedenfalls sicher, dass die Erfolgsgeschichte der CariThek in Bamberg weitergeht: „Es ist nur recht spannend abzuwarten, wie.“ [kk]

CariThek, Bamberger Freiwilligenzentrum Obere Königstraße 4a (gleich neben der Stadtbibliothek) 96052 Bamberg Telefon 0951 8604-140 www.carithek.de

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kurz & knackig die ZWIEBEL 4/2014

Ganz einfach musik

Umsonst und draußen: was in der Stadt nur mit großem Aufwand (und großer Belästigung für die Anwohner) machbar scheint, ist schon am Stadtrand ganz einfach. Helmut Heerlein macht es in seinem Wildensorger Landgasthof vor. Bis zu den Sommerferien hat er ein buntes musikalisches Programm von 17 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Bekannte Bands der Region (und solche, die es werden wollen) stehen auf der Bühne und unterhalten die Gäste mit Musik verschiedenster Stilrichtungen: Rockklassiker covern die United Beat Band oder Schweinsohr Selection, Boxgalopp kommt mit fränkischer Volxmusik, Steff Porzelt und Andi Dusold

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Nach der Wahl ist vor der wahl Bamberg hat gewählt, jedenfalls knapp die Hälfte der Bürger, und es ist eingetreten, was zu erwarten war: sämtliche Listen konnten einen Vertreter oder eine Vertreterin im Stadtrat unterbringen. Schon Fast Drei Prozent reichten dafür aus, und dank des parteienzentrierten Wahlrechts kann

man mit gut 2.000 Stimmen auf einer schwachen Liste Stadtrat werden, während Bewerber mit über 7.500 Stimmen auf einer starken Liste scheitern. Der CSU würde eine Gewichtung rein nach Stimmzahl pro Bewerber gefallen: sie käme auf 22 Sitze und somit genau auf die Hälfte der zu vergebenden Mandate. Den Rest teilten sich SPD (12), GAL (4), FW (3), BUB (2) und Norbert Tscherner bliebe der Einzelkämpfer mit den meisten Stimmen, der er faktisch ist. Nun ist es anders, und die beiden größten Fraktionen bilden gerade die Hälfte des Stadtrats – der OB als Zünglein an der Waage, wenn er sich nur auf seine bisherigen Mehrheitsbeschaffer verlässt. Die ersten Gespräche verlaufen, und trotz der üblichen Parole, dass es zunächst um Inhalte ginge, interessiert doch nur ein Punkt: wer tritt die Nachfolge von Werner Hipelius als 2. Bürgermeister an? Die CSU sieht das Erstzugriffsrecht bei sich, in Person ihres Kreisvorsitzenden Dr. Christian Lange. Er hat schon lange Aufstiegspläne, jetzt erst recht – trotz des Verlusts von drei Stadtratssesseln. Andere sind schon für weniger zurückgetreten. Auf SPD-Seite macht man sich weniger Hoffnung: ein SPD-OB mit SPD-Vize wäre in einer traditionell dunkelschwarzen Stadt nicht mehr vermittelbar. Auch dann nicht, wenn die SPD zuletzt eine bessere CSU war, als es die BUB je werden kann, um Dieter Hildebrandt zu variieren. Erst recht dann nicht, wenn sich ein Dreamteam Starke/Stieringer an die Spitze des Rathauses setzen wollte. Die GAL will natürlich nicht mitspielen im Poker um den fetten Posten. Aber man erklärt sich großherzig bereit, Verantwortung zu übernehmen. Das läuft auf

das Gleiche hinaus, klingt aber erheblich besser. Man darf ohnehin gespannt sein, was sich im nichtbürgerlichen Viertel des Stadtrats tut: mit Heinrich Schwimmbeck zieht erstmals die Linke in das Gremium ein. Wird die GAL mit der EinMann-Opposition zusammenarbeiten oder singt sie mit Degenhardt „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“? In der konstituierenden Sitzung am 7. Mai wird gewählt. Mindestens ein 2. Bürgermeister. Vielleicht auch ein 3. Bürgermeister, wenn es der Proporz erfordert. Vielleicht braucht jede Franktion ihren eigenen Bürgermeister, um des lieben Friedens willen?

Tasten testen

Sie steht schon in den Startlöchern, die Bamberger Musikschule. Bergauf geht‘s, wenn zum neuen Schuljahr 2014/2015 die Umsiedlung auf den Michelsberg erfolgt. Für die Schule nur gut: nach Jahrzehnten der Doppelnutzung in den Räumen der Gangolfschule endlich Herr im eigenen Haus. Und was für einem: das schöne Barockgebäude wird mit Fördermitteln gründlich saniert und erhält bestens geeignete Probe- und Vorspielräume. Die Anwohner sehen es mit gemischten Gefühlen: verkehrsträchtig durch Bring- und Abholverkehr ist die Lage, wer wird sein Kind schon mit dem Rad auf den Berg scheuchen? Immerhin hat die GAL seinerzeit ein Musikschulticket für den Stadtbus erwirkt. Vorher lädt die Musikschule aber noch einmal in die alte Wirkungsstätte ein:

Foto: Matthias Vaskovics

Kurz & Knackig April 2014

vertreten Ambros & Co. und von Juni bis August ist der erste Mittwoch des Monats für eine Jazz-Session reserviert, bei der Einsteiger höchst willkommen sind. Dabei geht es dem engagierten Wirt nicht in der ersten Linie um den Umsatz: „Für mich ist das Teil der fränkischen Lebensart. Wenn sich jemand hersetzt und einfach zuhört, ist das völlig OK.“ Der Durst auf ein frisch Gezapftes kommt erfahrungsgemäß von selbst, und anders als bei den Maxplatz-Großevents wird hier Bier aus Bamberg (Keesmann) und Roßdorf (Sauer) ausgeschenkt. Den Anfang macht am 12. April „Full House“. Die Bamberger Coverband, seit über 20 Jahren eine feste Größe im Bamberger Musikgeschehen, rüstet sich für das erste Open Air des Jahres. Damit alle dabei sein können, geht es bereits um 16 Uhr los. Und weil dann abends auch rechtzeitig zugemacht wird, muss sich kein Anwohner ärgern. Alle Termine unter www.heerlein.de


die ZWIEBEL 4/2014 kurz & knackig am Tag der offenen Tür am 5. April haben musikinteressierte Kinder (und Erwachsene) die Gelegenheit, sich Lehrer und Instrumente einmal unverbindlich anzusehen. Wer immer schon einmal versuchen wollte, einer Trompete einen Ton zu entlocken, hat nun die Chance. Vielleicht klappt‘s und wird der Anfang einer großen (Musik-)Liebe?

TTIP

Komische Abkürzung. Noch nie gehört? Doch es lohnt sich, auf sie zu achten, denn sie könnte unsere Demokratie verändern. TTIP steht für Transatlantic Trade and Investment Partnership, das klingt ja erst mal neutral. Doch dahinter versteckt sich der Plan eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA. Auch nichts per se schlechtes, wenn es demokratisch ausgehandelt und beschlossen wird. Wird es aber nicht. Denn seit Mitte 2013 treffen sich Unterhändler beider Seiten in Geheimverhandlungen. Die Inhalte der Positionspapiere sind weder für die Bürger, noch für Verbraucherorganisationen, noch nicht einmal für Mitglieder des Europaparlaments verfügbar. Wirtschaftsverbände und bestimmte Konzerne haben hingegen über ein Beratergremium direkten Einfluss auf die verhandelten Texte. Inhaltlich geht es, wie inzwischen durchgesickert ist, einerseits um den Abbau sogenannter Handelshemmnisse. Als solche werden Umweltvorschriften, technische Auflagen oder Regulierungen des Finanzmarkts verstanden, die alle-

samt auf demokratischem Weg zustandegekommen sind und zumeist unsere Lebensgrundlagen verbessern. Andrerseits bezieht sich der InvestitionsschutzTeil des geplanten Abkommens darauf, dass Unternehmen künftig Anspruch auf Schadenersatz haben sollen, wenn die Gesetzgebung eines Partnerlands Richtlinien beschließt, die Einfluss auf die Gewinnerzielung des Unternehmens hat. De facto wäre es zum Beispiel nicht mehr möglich, dass Deutschland die Einfuhr von Genmais verbietet, weil das herstellende US-Unternehmen dann den entgangenen Gewinn vom deutschen Steuerzahler einklagen kann. Als Gipfel sollen solche Prozesse nicht mehr vor ordentlichen Gerichten geführt werden, sondern vor Schiedskammern, die im Geheimen tagen, ihre Urteile nicht veröffentlichen müssen und nicht mit Richtern, sondern mit Anwälten internationaler Wirtschaftskanzleien besetzt sind. Jegliche demokratische Kontrolle ist damit ausgeschlossen – und jegliche Änderung, denn das Abkommen kann auch in Details nur unter Zustimmung aller Partner geändert werden. Es schaudert Sie? Zu Recht! Niemals zuvor hat es einen größeren Angriff der Wirtschaftseliten auf die Demokratie in Europa gegeben. Und dies war nur die Kurzform. Mehr Hintergrundinformationen zum TTIP gibt Dr. Harald Klimenta, Buchautor und Attac-Spezialist zum Thema. Er trägt am Montag, 7.4. um 19 Uhr auf Einladung von attac Bamberg und der Katholischen Hochschulgemeinde in deren Räumen in der Friedrichstraße 2 vor. Ein Pflichttermin vor der Europawahl, für alle, denen Demokratie noch etwas wert ist – meint die ZWIEBEL. [hb]

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ein mensch die ZWIEBEL 4/2014

Horch! Des bin ich!

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die ZWIEBEL 4/2014 ein mensch

Fotos: Anny Maurer

„Dunnerkeil! Des gibt`s doch net!“ Ungeduldig tippt Edgar Thomann verschiedene Zahlen in seine ­Musikmaschine. Wartet, schimpft und drückt wieder. Dann lässt der 75-Jährige seine Hände über die Knöpfe des Akkordeons flitzen, das über ein Kabel mit dem schwarzen Kasten verbunden ist. Der macht immer noch keinen Mucks. Ist aber nicht schlimm. „Edgar – Der fidele Barock-Teenager“ hat 60 Jahre Bühnenerfahrung. Nervenflattern kennt er nicht.

Wie er auf den Namen „Der fidele BarockTeenager“ gekommen ist? Du lieber Gott, das weiß Edgar Thomann heute nicht mehr so genau. Die Lederhose, die er auf den Bildchen mit seiner Adresse und Telefonnummer trägt, hat er jedenfalls verkauft. „Die war viel zu warm“, sagt der Alleinunterhalter. Stattdessen verteilt er jetzt kleine Visitenkärtchen, die ihn in grauen Leinenhosen zeigen, die Ziehharmonika vor der Brust. Ansonsten mag der 75-Jährige lieber bunte Farben. Das Hemd, das er trägt, ist Beweis genug. Früher, da hat er in den Bamberger Tanzcafés mit den „Delicados“ aufgespielt: ein Musiker an der Gitarre, der andere an der Orgel und Thomann hinterm Schlagzeug. „Wir haben im Bootshaus gespielt, im Café Jäger, in der Wunderburg…“, schwärmt Tho-

mann. „Da gab`s keine Diskos, das kannten wir nicht!“ Stattdessen schmissen sich die Mädchen am Wochenende in Schale und die „Delicados“ in ihren blauen, lila oder grünen Frack. „Es gibt kein Hotel in Bamberg, in dem ich noch nicht gespielt habe“, sagt Thomann. „Das war schon toll: Als Arbeiter wäre ich da ja nie hingekommen.“ 30 Jahre lang arbeitete Edgar Thomann „in der Bosch“ und spielte in verschiedenen Bands. Heute begleitet er manchmal noch die Bamberger Seniorenband am Schlagzeug. Die meiste Zeit spielt er aber als Alleinunterhalter auf – unter anderem auf Weinfahrten, Geburtstags- und Vereinsfeiern sowie im Seniorenheim. „In elf Seniorenheimen spiel` ich!“, erzählt Thomann und lacht. Dann ergänzt er: „Da kann man keinen Jungen hin-

Die „Delicados“ stehen für Jahrzehnte der Tanzmusik in Bamberg

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schicken, die wissen gar nicht, was die Alten wollen. Die wollen den ‚Capri-Fischer‘ und ‚La Paloma‘. Und wenn sie gut drauf sind, machen wir mit den Rollstühlen Polonaise durch die Gänge!“ Edgar Thomann ist gut drauf. Er sprüht förmlich vor Energie und die Füße in den Pantoffeln wippen beim Musizieren im Takt. Ob sich die Nachbarn schon einmal beschwert haben? „Nein“, sagt Thomann „da gab`s noch nie Probleme.“ 20 Jahre lebt er schon mit seiner Frau in der Mietwohnung am Weidendamm. Die Nachbarn können gut damit leben, dass unter ihnen ein Musiker wohnt, der regelmäßig übt. „Vor einem Auftritt sind`s schon ein bis zwei Stunden am Tag“, erzählt der 75-Jährige. In der Faschingszeit war der Rentner jeden Tag unterwegs. „Jetzt wird es wieder ruhiger. Vielleicht ein, zwei Auftritte im Monat“, schätzt er.

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Vom Wohnzimmer aus führt eine Tür in ein kleines Zimmerchen mit blauen Wänden – das Musikzimmer. In der einen Ecke steht ein Schrank, das Ölgemälde daneben zeigt Edgar Thomann in seinen besten Jahren

und am Fenster sind die Instrumente aufgebaut. Dort setzt sich Thomann an den Expander (eine Art Synthesizer, der Melodien und Rhythmen speichert, die sich durch bestimmte Tastenkombinationen abrufen lassen) und stöpselt seine Harmonika ein. „Jetzt wird`s kompliziert. Da muss man sich schon auskennen, das kann nicht ein jeder“, erklärt Thomann und drückt auf die Tasten. Nichts rührt sich: Vorführeffekt. Ein paar Minuten später macht die Maschine den Rhythmus, Thomann spielt dazu auf einem wechseltönigen Schifferklavier. Jeder Tastenknopf ist zweifach belegt. Der Tonwechsel erfolgt, wenn man zieht beziehungsweise drückt. „Horch! Des bin ich!“ ruft er und lässt sein Harmonikaspiel mal wie eine Geige, dann wie eine Gitarre und schließlich wie ein Saxophon klingen. Der Übersicht halber hat Thomann die Zahlenkombinationen von 477 Liedern in sauberer Handschrift auf ein Blatt geschrieben und auf den Expander geklebt. Neben dem Instrument liegt ein Ordner, in dem die Liedtexte (von Hand geschrieben!) abgeheftet sind. Noten sucht man in dem Raum vergebens. „Nein, ich spiele alles aus dem Kopf!“, verkündet Thomann stolz. Auch Unterricht

hat er nie genommen – weder für Schlagzeug noch für Akkordeon. „Um Schlagzeugspielen zu lernen, bin ich immer in die Ami-Clubs gegangen und hab` mir abgeschaut, wie die spielen“, sagt Thomann. Studiert er ein Lied ein, so tut er das nach Gehör. „Ich höre es mir so oft an, bis ich`s mir eingeprägt habe.“ Dann schreibt er – ebenfalls nach Gehör – den Liedtext auf. „Früher brauchten alle Orgelspieler einen guten Schlagzeuger“, erklärt Thomann. Aber dank der Technik sind die einstigen Orgelspieler nun als Keyboarder mit eingebautem


die ZWIEBEL 4/2014 ein mensch Synthesizer unterwegs. Die Musik kommt vom Band und macht den Schlagzeuger überflüssig. „Keyboarder, die nichts darauf haben, lassen die Musik vom Band laufen. Aber das gibt`s bei mir nicht!“ Thomann greift selbst in die Tasten (also Knöpfe) und singt auch dazu. Auch Alkohol und Zigaretten sind und waren für den Musiker tabu. „Nicht alle Musiker sind Lumpen!“, sagt Thomann und sein offenes Lächeln und die Goldene Hochzeit mit Ehefrau Karin vor zwei Jahren lassen vermuten, dass das stimmt. Die Zigaretten, die er von amerikanischen Soldaten nach dem Krieg in Clubs geschenkt bekommen hatte, hat er weiter verschenkt. Trotzdem hat er`s jetzt am Herzen und muss ein wenig langsamer machen. Weil er nicht mehr schwer heben kann, hat der VollblutMusiker sein Schlagzeug vor einem Jahr verkauft. Sein Repertoire umfasst insgesamt 500 Lieder – und es kommen immer wieder neue

Wenn‘s drauf ankommt, muss alles parat sein: um die 500 Titel umfasst das Repertoire von Edgar Thomann. Der Expander (unten) steuert den Rhythmus und zusätzliche Klänge bei.

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dazu. „Ein Instrument kann jeder lernen. Aber nur wenn man begeistert ist und Talent hat, ist man gut. Mich mussten sie als Kind nicht zwingen, die Quedschn zu spielen“, erzählt Thomann. Im Gegenteil. Als Knirps hat er ein Blatt Papier gefaltet und es auseinandergezogen wie ein Akkordeon. „Da hat meine Mutter gesagt: Ich glaub`, der wird ein Musiker.“ Recht hatte sie. Denn tatsächlich bekamen sie und ihr Mann, Maria und Josef, am 24. Dezember 1937 einen Vollblutmusiker

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geschenkt. Mit seiner ersten Rente kaufte der Vater seinem Sohn eine Holzharmonika. „Die da. So klein war ich“, sagt Thomann und deutet auf ein filigranes Handzuginstrument an der Esszimmerwand. Seitdem hat ihn die Musik nicht mehr los gelassen. „Mich kribbelt`s, wenn ich länger nicht spiele.“ Und: „Was wären wir ohne Musik?“ Weil er ständig auf der Straße angesprochen wird („Gell Edgar: Spielst für uns?“), hat er „immer einen kleinen Babbädeggl“ im Geldbeutel. „Ich habe meine Termine nicht mehr alle im Kopf!“, schimpft der Musiker mit einem Augenzwinkern. Also schreibt er sie auf – und ruft zurück. Wer wiederum gleich Thomanns Nummer wählt, hat meist Ehefrau Karin am Apparat. Die schaut dann auf dem großen Küchenkalender im A3-Format, ob ihr Gatte Zeit hat aufzuspielen. Wenn es irgendwie geht, dann macht er das auch. Was er dann spielt? „Ich merk` das an den Leuten, was die wollen“, sagt er. Und weil „die jungen Leut` ganz verrückte Sachen“ wollen und er „schon modern eingestellt“ ist, spielt er auch mal Elvis Presley auf der Harmonika. Viel Schönes hat Edgar Thomann in den 60 Jahren auf der Bühne erlebt. „Einmal sollten wir auf einer Hochzeit spielen“, erzählt der Musiker. Aber Braut und Bräutigam hätten beide eine Band gebucht. „Die anderen mussten gehen und wir sind geblieben“, erzählt er. Auf der Bühne bleiben will er, solange die Gesundheit mitmacht. „Der Arzt hat gesagt: Herr Thomann, wenn es Ihnen Spaß macht, machen Sie weiter so lange es geht. Und das mache ich auch“, sagt er. Tusch! [kk]


die ZWIEBEL 4/2014 zuhause in…

ster Ausblick über den n ö h c S on Dächern v Bamberg

Zuhause Warum heißen Bamberger Straßen eigentlich, wie sie heißen? die ZWIEBEL geht der Sache auf den Grund. Die Straße „Am Bundleshof“ am Jakobsberg zweigt vom oberen Teil der St.-Getreu-Straße nach Südosten ab, führt steil hangabwärts und trifft auf die Wildensorger Straße. Im Mittelalter gehörte sie zu einer Fernverbindung, die als Höhenweg durch den Michaelsberger Wald über den Steigerwald bis nach Schweinfurt führte. Damals wurde sie als „Dulderkreuzweg“ bezeichnet und war ein von Obstbäumen gesäumter, idyllischer Weg.

Foto: Daniela Pielenhofer

Der Jakobsberg war um 1800 für seinen intensiven Obstanbau bekannt, nachdem vorher im Hochmittelalter an seinen sonnigen Hängen Wein und später Hopfen angebaut worden war. Besonders im 19. Jahrhundert bekam er als Wohngegend eine besondere Bedeutung. So entstanden in den weiträumigen Gärten vor dem Oberen Tor die Gartenhäuser und Vorstadtvillen vornehmlich gut situierter Bamberger Familien. Dafür gab es einen Grund: das Klima rund um den Jakobsund Michaelsberg galt als besonders gesund, die Familien ließen sich unter dem Aspekt der guten Luft dort nieder. Die Straße „Am Bundleshof“ wurde nach dem im Jahr 1812 errichteten Bundleshof benannt. Der Antiquitätenhändler Paul Bundle, in Bamberg als Käufer von Säkularisationsgut bekannt, erwarb das Grundstück wegen seines überdachten Brunnens mit frischem, hel-

lem Wasser, der bereits dort vorhanden war und ließ zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen Gutshof errichten. Der Hof wurde durch die Familie landwirtschaftlich genutzt und später, 1934, an das Bamberger Institut der Englischen Fräulein verkauft, das ihn bis nach dem zweiten Weltkrieg bewirtschaftete, bevor er 1957 schließlich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde.

Café VILLA REMEIS

Leckere Kuchen und Torten aus der eigenen Backstube

Paul Bundle hatte als Antiquitätenliebhaber an seinem Bundleshof einige Spolien eingesetzt. So sollen an einem Wirtschaftsgebäude Reste eines Grabmonuments und ein Wappen einer ritterschaftlichen Familie verbaut gewesen sein. Über dem Einfahrtstor war als Schlussstein ein Stück Martinskirche eingemauert. Nördlich des Bundleshofes entstand 1887 ein Wirtschaftsbau für Heinrich Bundle: eine zweigeschossige Hopfentrockenhalle und Wagenremise in Fachwerk. Dieses Gebäude sollte später nach einem Umbau durch dessen Sohn August in den Jahren 1897/98 den Namen „Bergschlösschen“ bekommen. Es wurde nach mehreren Umbauten 1966 ebenfalls abgerissen und ein Jahr später als Hotelrestaurant neu erbaut. Den Namen – und den romantischen und aussichtsreichen Blick über die Dächer der Stadt – hat das Hotel und Café jedoch beibehalten.. [dp]

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kultur in sicht die ZWIEBEL 4/2014

Katzen haben sieben leben Palais schrottenberg do, 3.4.2014, 20.00 Uhr Intensives Theater ist die Spezialität des „WildWuchs Theaters“ – vielleicht ist WildWuchs die Abkürzung für „wilder Nachwuchs“? Denn die jungen Akteure verlegen sich gern auf Stücke, in denen menschliche Interaktion unverstellt auf die Bühne kommt. Nach der Eigenkreation „Angriffe“ zuletzt greift das Ensemble jetzt auf ein Episodenstück aus der Feder von Jenny Erpenbeck zurück, die im vergangenen Sommersemester die Poetikprofessur in Bamberg innehatte.

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Zwei Frauen auf der Bühne, in zwölf Situationen, die ebenso unvermittelt beginnen wie enden. Aus der jeweiligen Konstellation – Mutter/Tochter, Herrin/Dienerin oder Rivalinnen um einen Mann – ergeben sich schlaglichtartige Dialoge, die sich ebenso gut innerhalb einer Figur abspielen könnten: die Au-

Faltenradio Klangwerkstatt fr, 4.4.2014, 20.00 Uhr Eine Harmonika und drei Klarinetten. Oder: vier Jungs, die in die Hände klatschen und mit der Wange ploppen. Oder: zwei Klarinetten und zwei, die mit den Fingern schnippen. Oder einfach: vier meisterlich gespielte Klarinetten namens Faltenradio. Das kleine Ensemble aus Wien verblüfft mit aberwitzigen Arrangements, die alles rausholen, was in den Holzblasinstrumenten steckt und dabei alle Genregrenzen mit einem munteren Hüpfer überspringen. Anlässlich der Tage der offenen Tür in der KLAngwerkstatt, Ob. Königstraße 15, kommen sie erneut nach Bamberg. Tags darauf zur selben Zeit spielt „Lutzemanns Jatzkapelle“, die sich seit zwanzig Jahren den Zwanzigern widmet, als sie nicht nur golden, sondern dank Dixieland und New Orleans auch hot waren. Sanftere Klänge zu morgendlicher Stunde erklingen in der Sonntagsmatinee um 11 Uhr, wenn sich Harfe und Klarinette zum Duo Imaginaire vereinigen. Neben den Konzerten kann tagsüber auch in die

Werkstatt geschaut und das Instrument kennengelernt werden.

Bernd Glemser Konzerthalle fr, 4.4.2014, 20.00 Uhr Am 8. März ging ihm noch der Zauberlehrling voraus, als Bernd Glemser zum ersten Mal mit den Bamberger Symphonikern auftrat. Rachmaninovs „PaganiniVariationen“ für Klavier und Orchester haben in ihrer feinen Gesanglichkeit, aber auch ihrer furiosen Akrobatik Lust gemacht, den Meister ein ganzes Konzert lang zaubern zu sehen. Und prompt erfüllt der Musikverein diesen Wunsch: einen knappen Monat später steht der virtuose Würzburger als Solist auf der Bühne des Keilberthsaals.

Nach zwei Mendelssohn-Werken zu Beginn, den ebenso lyrischen wie vielfältigen „Liedern ohne Worte“ und den „Variations sérieuses“ erklingt ein weiteres Rachmaninov-Meisterstück, sein letztes großes Klavierwerk, die Corelli-Variationen von 1931. Den zweiten Konzertteil dominiert Chopin: die Berceuse op. 57, die großartige Polonaise-Fantaisie op. 61 (ob ihrer technischen Anforderungen Pflichtstück des Chopins-Wettbewerbs), zwei Mazurken und eine Barcarolle. Ein anspruchsvolles Programm mit einem Künstler, der bereits als Jugendlicher 17 internationale Klavierwett-

bewerbe hintereinander gewann und schon als Student eine Professur erhielt – der Musikverein greift in die Vollen.

„Alte Meister“ Bürgerspital, michelsberg Sa, 5.4.2014, 15.00 Uhr Musik verbindet – und manchmal ausgesprochen intensiv. Dann werden aus Kollegen Paare, und aus Paaren Ensembles. Wie bei den „Rubin Chamber Players“: die Nürnberger Violinprofessorin Valerie Rubin, ausgebildet in Juillard und Mozarteum, gibt bei diesem Quintett Namen und Ton an, ihr Ehemann Martin Timphus, Viola ist Ensemblemitglied der Symphoniker – ebenso wie Christof und Katja Kuen mit Viola d‘Amore und Cello. Als Single (in dieser Besetzung) ergänzt Florian Reuthner am Cembalo die Fünferrunde, die ein kleines feines Kammerkonzert im Refektorium des Bürgerspitals auf dem Michelsberg veranstaltet. Werke von J.S. Bach (Sonate C-Dur) und Heinrich Biber (Sonate III, Partita VII) erklingen auf barocken Instrumenten.

Sommer/Gumpert Jazzclub Sa, 5.4.2014, 21.00 Uhr 40 Jahre Jazzclub Bamberg e.V. – und Bambergs Topadresse für guten Jazz kommt aus dem Feiern gar nicht mehr raus. Kein Wunder, bei so vielen hochkarätigen Musikern. Zum JubiläumsStarkonzert im April kommen zwei Stars der DDR-Jazzszene, Günter „Baby“ Sommer, dr und Ulrich Gumpert, p. Ersterer gehört zu den experimentierfreudigsten

Foto: Wildwuchs Theater, Uta Süße-Krause

Kultur in Sicht April 2014

ßenwelt als Innenleben, die innere Zerrissenheit der nach außen Starken. Susanna Bauernfeind und Rebecca Neef spielen das starke Stück im Barocksaal des Palais Schrottenberg. Und das vielleicht bald öfter: denn die alternative Bühne möchte sich in diesen Räumlichkeiten niederlassen und sucht dafür noch Unterstützer – auf www. wildwuchs-bamberg.de läuft eine kleine Sammlung für Bühne und Technik. Premiere am 3.4., vier weitere Termine.


die ZWIEBEL 4/2014 kultur in sicht Musikern, ständig baute er sein ohnehin sehr ausgefeiltes Drumset um, erweiterte es mit Hörnern oder Orgelpfeifen und machte sich, gerade mit seiner Hinwendung zum Free Jazz in den Siebzigern, auch weit über die DDR hinaus einen Namen. Konzertreisen durch Europa und nach Japan und die geduldete Zusammenarbeit mit Günther Grass sind nur äußere Zeichen seiner Bedeutung im europäischen Jazz. Sein ganzes musikalisches Leben hindurch gab es immer wieder Begegnungen mit Ulrich Gumpert. Der Ausnahmepianist prägte den Jazz über den Eisernen Vorhang hinaus mit „Synopsis“ und dem Zentralquartett, machte aber auch mit Satie-Einspielungen auf sich aufmerksam. Jetzt nach zwanzig Jahren wieder eine intensivere Zusammenarbeit der beiden Größen, die vom Volkslied bis zum Free Jazz alles möglich macht.

Olaf Schubert Konzerthalle mo, 7.4.2014, 20.00 Uhr Sö! Mit diesem Wort beginnt bei Olaf Schubert jeder zweite Satz. Kein Wunder, denn mit dieser Silbe sammelt sich der schüchterne Sachse, der doch so viel zur großen weiten Welt beizutragen hat, damit er es dann wieder für die nächsten zwei Sätze vor dem Publikum aushält. Windet sich währenddessen in seinem kanariengelben Schottenkaro-Pullunder im Bemühen, sein Anliegen nicht mit dem erstbesten verständlichen Begriff anzubringen – nein, das wäre eines Olafs nicht würdig! Er sucht vielmehr zielsicher genau die Formulierung, die eine Spur zu formell, zu elaboriert da-

herkommt, um gerade noch als sprechbares Deutsch durchgehen zu dürfen. Bei Schubert verlassen Gäste am Nebentisch nicht einfach das Lokal, sondern „ihre Gruppe war in Auflösung, äh, definiert, also, einige tendierten aushäusig.“ Man leidet mit dem unterernährten Ostdeutschen, der beständig ringt: mit sich, um Fassung und die Worte. Im Sog der „Na weeßte“-Comedians geht der häufig feine Sprachwitz des Dresdeners fast unter, und ein Besuch seines Gastspiels wäre beinahe uneingeschränkt zu empfehlen, wenn er nicht auch in seinen Programmen sänge. Aber ein Restrisiko bleibt ja immer. Sö!

Ab in die Wüste! Stephanskirche mi, 9.4.2014, 19.00 Uhr Noch bis Ostermontag stellt Helmut Pfeuffer seine Bilder von Wüstenlandschaften in der Stephanskirche aus, und das Evangelische Bildungswerk greift das gar nicht trockene Thema in seinen Vorträgen auf. An diesem Abend liegt der Fokus auf den „Wüstenvätern“ – Einsiedlern, die sich im Ägypten des 3. und 4. Jahrhunderts in die Wüste zurückzogen, um Gott in der Einsamkeit näher zu kommen. Doch wie so oft ist der Weg zu Gott letztlich ein Weg zu sich selbst, und so entdeckten sie die Abgründe im eigenen Wesen als Dämonen, mit denen es sich auseinanderzusetzen galt. Was wir für unsere heutige Welt, die zwar dämonenfrei, aber keineswegs unkomplizierter ist, aus diesen Begegnungen mitnehmen können, behandelt die Theologin, Philosophin und Publizistin Prof. Katharina Ceming in ihrem Vortrag.

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kultur in sicht die ZWIEBEL 4/2014

Der Vetter aus Dingsda E.t.A.-Hoffmann-Theater do, 10.4.2014, 20.00 Uhr Die Musikhochschule Nürnberg kommt zu Besuch und hat die leichte Muse im Gepäck. „Der Vetter aus Dingsda“ war der größte Erfolg des Operettenkomponisten Eduard Künneke. Darin schmieden Onkel, Tante und Vormund geldgierige Heiratspläne für die junge holländische Erbin Julia, doch die hat sich schon vor Jahren einem Anderen versprochen –

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ihrem Vetter Roderich, der seither in der Kolonie Niederländisch-Indien weilt. Das ist in der Entstehungszeit 1921 soweit weg, dass die Hauptstadt Batavia schlicht Dingsda heißt. Als nun zwei junge Männer das Schloss nacheinander betreten ist die Verwirrung groß, die beliebten Verwechslungen können ihren Lauf nehmen, bis sich alle in die Arme fallen. Aber wer in wessen?

Johanna Moll Club Kaulberg fr, 11.4.2014, 20.00 Uhr Das Märchen hat es Johanna Moll angetan: wieviel steckt in der gebürtigen Brandenburgerin wohl von dem kleinen Mädchen, das sich mit roter Mütze durch den Wald berlinert und aller Ermahnungen zum Trotz einfach keine Angst haben will vor dem bösen Wolf? Sondern sogar bekennt: „det reizt mir!“ Wenn es in Johanna Molls Programmen, mit denen sie nun schon zehn Jahre über die deutschen Bühnen tourt, immer etwas ungünstig für die Männerwelt (inklusive Wolf) ausgeht, ist sie doch keine, die plump draufhaut, weil Frauen sowieso das bessere Geschlecht sind. Ihre feinen Texte haben Witze mit der Brechstange gar nicht nötig, und etwas liebevoll-kritische Selbsterkenntnis darf nicht fehlen. „Zwischen Fröschen und Prinzen“ spielt ihr neues Programm, Gesang und Akkordeon, mit Liedern und Kurzgeschichten., möglichst weit weg vom Alltag. In einer Welt, in der Krokodile zum Nachteil des Partners als Haustier gehalten werden, eine Nase tragisch endet und den sieben Zwergen Schneewittchens Sarg abhanden kommt. Also fast wie zu Hause, nur mystischer.

Götz Frittrang Morphclub sa, 12.4.2014, 20.00 Uhr Viele, die zum Studieren nach Bamberg kamen, bleiben einfach hier. Kein Wunder, Bamberg ist schön. Einige von ihnen werden an diesem Abend sicher in den Morphclub gehen, um mal zu schauen, was aus ihrem alten Kommilitonen geworden ist. Denn Götz Frittrang, heute erfolgreicher Kabarettist auf der Bühne und im TV, hat seine ersten Erfahrungen während des Studiums im Bamberger Poetry Slam gesammelt und wechselte dann das Fach zur Bamberger Comedy Lounge. Jetzt also die Heimkehr des Schwaben, mit dem neuen Programm „Wahnvorstellungen“ und der gleichnamigen CD. Seine Stärke liegt in der Improvisation, sagt Matthias Egersdörfer, auch kein Kleiner des Kabaretts, und da stehen die Chancen gut, dass auf der Bamberger Bühne einige alte Erinnerungen das Programm spontan ergänzen.

La sega del canto Sound ’n‘ arts mo, 14.4.2014, 21.00 Uhr Wer Spaß hat an Musik aus dem ganz hohen Norden, wird am 14. April öfter die Straßenseite der Sandstraße wechseln müssen. Hardcore-Fans ist dann auch der doppelte Eintritt egal. Zu sehen gibt es im Sound ’n‘ Arts „La Sega del Canto“, im Live-Club hingegen „The Northern Lies“. Erstere kommen aus Finnland, um genau zu sein aus Jyväskylä und spielen Säge. Jouni Salo ist der Sägemann, der einem handelsüblichen Werkzeug aus

dem Baumarkt mit seinem Bogen Töne entlockt. Keinen langweiligen Singsang, sondern Klassik, Jazz oder Heavy Metal. Für die Begleitung sorgt Markus Pulkkinen mit der Gitarre, der Pump-Organ (nicht mit der Pump-Gun zu verwechseln), Blockflöte oder Fußschelle. Wer hätte aus Finnland anderes erwartet? Dort sind die beiden echte Stars, die zwischen Fußgängerzone und Fernsehstudio überall auftreten. Zur gleichen Zeit im Live-Club: frischer Country Rock von The Northern Lies. In Tromsø, Nordnorwegen ist es ähnlich kalt wie in Finnland, doch zum Klang der warmen, rauhen Stimme von Leadsänger Henry Johnsens rücken alle zusammen und feiern die gute alte Zeit, als sich Folk und Rock vermischten.

Starke - Stücke IV Giechburg fr, 18.4.2014, 18.00 Uhr Nein, diese Ausstellung hat nichts mit der Bamberger Kommunalwahl zu tun. Obwohl sich da ja das ein oder andere starke Stück ereignet haben soll. Vielmehr kommen unter diesem Titel rund 100 Arbeiten von Malern und Bildhauern aus Franken und Böhmen zusammen. Aus der Zusammenarbeit in europäischen Symposien entstand eine freie Künstlergruppe, deren Arbeiten nun schon zum vierten Mal auf der Giechburg zu sehen sind. Erhard Schütze, Bertram von Castell oder Sigi Hirsch sind einige der fränkischen Vertreter, Jan Tichy oder Varvara Divisova repräsentieren die tschechische Kunst. Auch der Hallstadter Bildhauer Albrecht Volk ist beteiligt, er organisiert die Ausstellung mit seiner

Foto: Sören Balendat

Kultur in Sicht April 2014

Die Akteure, angehende Sängerinnen und Sänger der Musikhochschule werden von vier Musikern begleitet. So kommt die Inszenierung quasi heim, denn sie spielen die Fassung, die 2008 von Konrad Haas am Bamberger Theater erstmals für eine 4-Mann-Combo ausgearbeitet wurde. Auch am 11. und 12.4. um 19.30 Uhr.


die ZWIEBEL 4/2014 kultur in sicht

Osterkonzert Pfarrkirche litzendorf mo, 21.4.2014, 17.00 Uhr „Musik in fränkischen Kirchen“ heißt es am Ostermontag in der von Dientzenhofer erbauten Barockkirche St. Wenzeslaus in Litzendorf. Das Programm mit der Mezzosopranistin Laetitia Cropp beginnt geistlich mit Arien von César Franck, Mozart und Schubert, aus Händels „Messias“ sowie italienischen Arien von Gluck, Marcello und Donizetti. Das Bamberger Streichquartett begleitet, ergänzt um Natalia Solotych am Cembalo. Instrumentalwerke erklingen von Bach, Händel, Paradis und Haydn, bevor das Konzert mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ schließt. Wer gern etwas über die kunsthistorische Bedeutung der Kirche erfahren möchte, kommt bereits um 16.30 Uhr zu einer Führung durch Pfarrer Lohneiß.

Jubiläumskonzert Aurachtalhalle, Stegaurach mo, 21.4.2014, 17.30 Uhr Sport und Musik – beides sollte in der Entwicklung von Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen. Der Sport ist hervorragend organisiert; mit Kreis-, Bezirks- und Landesligen in beinahe

jeder Sparte. Und die Musik? Die auch! Denn neben dem städtischen und dem Landkreis-Jugendorchester hält sich auch der Freistaat einen jugendlichen Klangkörper – und dazwischen liegen die Bezirke. Oberfranken kann hinsichtlich der Nachwuchsförderung auf ein erstklassiges Angebot blicken: das Jugendsymphonieorchester, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Es ist eng verknüpft mit dem Haus Marteau in Lichtenberg: der bei Bad Steben gelegene frühere Sommersitz des berühmten Geigers und Komponisten Henri Marteau (1874-1934) wurde 1981 zur Internationalen Musikbegegnungsstätte ausgebaut. Sein Leiter, Prof. Dr. Günther Weiß gründete im Marteau-Gedenkjahr 1984 das „Oberfränkische Jugendorchester“, wie es zunächst hieß. Von Beginn an versammelten sich dort begabte Jungmusiker Oberfrankens, die in den Osterferien unter Anleitung von Berufsmusikern ihre Kenntnisse verfeinerten und ein Konzertprgramm einstudierten. Howard Golden und Raoul Grüneis waren weitere Orchesterleiter, bis 2012 Till Fabian Weser, Mitglied der Bamberger Symphoniker, die Leitung übernahm. Das Coachingkonzept blieb und wurde durch namhafte Musiker aus den Reihen vor allem der Bamberger und Hofer Symphoniker noch ausgeweitet, zudem wird das Repertoire noch um konzertante Opernausschnitte ergänzt. Die Früchte dieser Arbeit lassen sich nun in drei oberfränkischen Konzerten hören. Nach Hof und Coburg bildet das Konzert in der Aurachtalhalle in Stegaurach den Abschluss der Serie. Es steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ein Amerikaner in Paris“, und natürlich wird das gleichnamige dreigliedrige Werk von George weiter auf Seite 21!

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virtuellen Galerie arte vista. Ferner werden die jurierten Entwürfe eines Wettbewerbs für Sandsteinarbeiten zum Thema „Flussgesichter am Obermain“ zu sehen sein, die im Juli in Hallstadt gefertigt werden. Öffentliche Vernissage am Karfreitag um 18 Uhr.

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anzeige die ZWIEBEL 4/2014

Keine Farben? Tolle Mode! sen sich mit vielen kräftigen Farben kombinieren!“, erklärt die Chefin des Modehauses Hartmann am Grünen Markt. Beispielsweise mit Korallentönen, kräftigem Blau und kühlem Smaragdgrün. Kombinationsmöglichkeiten gibt es in dem Bamberger Traditionsgeschäft reichlich. Die Chefin ordnet die Markenware nicht nach Labels oder Warengruppen an (Röcke links, T-Shirts rechts), sondern nach Farbwelten. So finden die Kundinnen schneller das passende Oberteil zur Hose und müssen nicht erst quer durch den Laden laufen. „Viele sagen, dass sie bei uns ihre Sachen schneller finden als im Internet“, sagt Anna Maria Hartmann. Außerdem können sich die Kundinnen bei Mode Hartmann unverbindlich über die neue Mode informieren und sie nach Herzenslust anprobieren.

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Überhaupt sind gängige Marken, die mit ihrer Massenware den Markt überschwemmen und/oder ihre Kleidung auch in Online-Shops anbieten, nicht Anna Maria Hartmanns Sache. Sie sucht immer nach Neuem und führt mit Vorliebe namhafte Marken, die die Konkurrenz nicht hat. Dabei verlässt sich die 54-Jährige ganz auf ihren Instinkt – und ihre Zusatzausbildung in Farb- und Stilberatung.

Auf diese Weise hat sie sich einen Stamm treuer Kundinnen aufgebaut. Was die Schnitte angeht, trägt Frau in diesem Frühjahr Oberteile in Kastenform zu schmalen Hosen und verlängert Oberteile durch Tops darunter. „Wir haben gerade eine Umbruchmode. Es ist von allem etwas dabei“, sagt Anna Maria Hartmann. Die kurzen Pullis sind in der neuen Saison einen Tick länger und die Hosen nicht mehr ganz so eng. Wer im Trend bleiben will, muss also wohl oder übel einkaufen gehen. Den meisten Frauen dürfte das gefallen. [kk]

Fotos: Katja Kölbl

Die Frage nach den Farben der Frühjahrssaison muss Anna Maria Hartmann mit „keine“ beantworten. Das ist aber nicht so schlimm, wie es sich anhört. „Die Grundfarben sind Schlamm, Beige und Natur. Sie las-


die ZWIEBEL 4/2014 kultur in sicht Gershwin mit dem markanten Einsatz von Autohupen zum Vortrag kommen. Zuvor wird das Publikum majestätisch mit Aaron Coplands glorioser „Fanfare for the Common Man“ für Blechbläser und Schlagwerk begrüßt, sein „Lettter from Home“ schließt sich an. Im zweiten Teil Auszüge aus „Carmen“ und zum Abschluss der „Bolero“. Beides zwar im gewissen Sinne Gassenhauer, aber wenn man Jugendliche für das Orchesterspiel begeistern will, kann es nicht schaden, mit bekannten Titeln zu beginnen. Der musikalische Anspruch lässt in beiden Fällen nichts zu wünschen übrig. die ZWIEBEL meint: mit seinen Coaches aus der Champions League ist dieses Jugendorchester ein ganz klarer Aufstiegskandidat.

Symphoniekonzert Konzerthalle fr, 25.4.2014, 20.00 Uhr Fantastisches aus Frankreich servieren die Symphoniker ihrem Publikum an zwei Abenden der Aboreihen C & A. Wer bei diesen Buchstaben an Mode denkt, liegt nicht ganz verkehrt, denn beide Werke des Abends erfreuen sich großer Beliebtheit. Das war bei Camille SaintSaëns‘ Klavierkonzert nicht immer so: das Pariser Publikum der Uraufführung war nicht begeistert von dem Werk, das ungewöhnlicherweise mit dem langsamen Satz beginnt, in dem das Orchester zwei Minuten auf seinen ersten Einsatz warten darf. Inzwischen gehört es je-

doch zu den populärsten. Am Flügel Tzimon Barto.. Die Symphonie fantastique von Hector Berlioz vorzustellen dürfte kaum nötig sein, zu bekannt und beliebt das Bravourstück französischer Orchestermusik. Ein würdiges Programm für das 150. Dirigat Christoph Eschenbachs bei den Bambergern.

Die Opferung des gorge mastromas E.T.A.-hoffmann-Theater sa, 26.4.2014, 20.00 Uhr Stand die Finanzkrise Pate für das Werk des britischen Dramatikers Dennis Kelly? Oder ist es ein allgemeiner Blick auf eine entfesselte Wirtschaft, in der Moral ein

Störfaktor ist? Es ist letztlich gleichgültig, weil das erfolgreiche Drama in jedem Fall den Nerv der Zeit trifft. Es berichtet die Geschichte von Gorge, mit Hilfe eines Erzählers erlebt man schon die unerfreulichen Frühjahre ab Zeugung, doch zunächst will er einer von den Guten sein. Mit wenig Erfolg: als seine Firma vor der Insolvenz steht, muss er sich entscheiden – Güte oder Feigheit. Er entscheidet sich gegen die Moral, wird zum eiskalten Egozentriker und sieht sich auf die Seite der Gewinner katapultiert. Wie im richtigen Leben. Lügen, und dadurch Karriere, Geld, Sex. Doch das dicke Ende kommt nach, so sicher wie die nächste Bankenkrise. Es wird, im Stück, ausgelöst ausgerechnet durch eine Lüge. Und im wirklichen Leben? [hb]

Bademoden Made in Germany

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 4/2014

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Was wäre wohl passiert, wenn Johann Sebastian Bach bereits die Marimba gekannt hätte? Wir werden es nie erfahren, denn das HolzSchlaginstrument kam zu seiner Zeit nicht über Afrika hinaus und wäre an den Fürstenhäusern wohl allenfalls als exotische Kuriosität betrachtet worden.

Erst mit dem 20. Jahrhundert setzte sich das Instrument als Marimbaphon in der klassischen Musik fest. Steve Reich ist einer der bekanntesten jener Komponisten, die den perkussiven Klang in ihren Werken schätzen. Für seine minimal music ist das Instrument geradezu prädestiniert. In den letzten Jahrzehnten haben zahlreiche engagierte Musiker das Marimbaphon vorangebracht. Immer virtuosere Solist/innen

verlangten nach mehr Literatur für ihr Instrument, während Komponisten die Möglichkeit nutzten, ihre Ausdrucksmöglichkeiten durch die Klangfarben der Idiophone zu erweitern. Wohl kein anderer Teilbereich des Schlagwerks hat sich in gleicher Zeit derart rasant entwickelt. Regelmäßge Konzerte, zahlreiche Uraufführungen und Stars der Klassikszene wie Martin Grubinger lenken die Aufmerksamkeit des Publikums auf das frühere Stiefkind des Orchesters.

Fotos: Iwona Lompart

Virtuosen des Schlagwerks


die ZWIEBEL 4/2014 bamberger kulturleben Vom 24. bis 26. April treffen sich etliche Mallet-Virtuosen in der Bamberger Konzerthalle. Der internationale Marimba Festiva Kongress 2014 verbindet Diskussionen und Vorträge zum Instrument mit einem Wettbewerb und mehreren Konzerten. Schon seit 2005 richtet der polnische Schlagzeuger und Pädagoge Sławomir Mscisz internationale Wettbewerbe unter dem Namen Marimba Festiva aus. 2012 hat sich ein gleichnamiger Verein gebildet, der sich die weitere Förderung des Instruments und seiner Musiker zum Ziel gesetzt hat. Der Tonkünstlerverband Bamberg mit seiner Vorsitzenden Katja Pütz holt die Veranstaltung nun in die Konzerthalle. Themen wie „Bewegung im Einklang“ mit Shoko Sakai (Foto links) beleuchten die Aufführungspraxis, während beispielsweise die Münchner Komponistin Eva Sindichakis die kompositorische Seite des Instruments anspricht. Theoretisch, aber sicher nicht trocken wird es hingegen mit dem Vechtaer Schlagzeug-Dozenten Manfred Menke und Fragen wie „Woraus besteht Musik? Gibt es absolute Musik?“.

Ein Wettbewerb in vier Alterskategorien zeigt das Können der Nachwuchsmusiker. Treten in der ersten Stufe Jugendliche bis 15 Jahre ohne Vorgaben an, so sind in der vierten Stufe bis 25 Jahre mit Sätzen einer Bach-Suite und einem Pflichtstück hohe Anforderungen an die jungen Perkussionisten gesetzt. In der jüngsten Gruppe sind mit Leon Paletta und Markus Uttenreuther auch zwei Bamberger vertreten.

Der Finaldurchgang der 4. Altersstufe beendet mit dem Konzert am Sonntagabend, 26.4. um 19 Uhr ebenfalls im Hegelsaal, die internationale Veranstaltung. Es schließt sich ein hochklassiges Konzert der Preisträger und Juroren an. Konzertbesucher können Karten an der Abendkasse erwerben, Kongressteilnehmer melden sich unter www.marimba-festiva.de an. [hb]

Mit drei Konzerten möchten die Veranstalter das Bamberger Publikum für ihr Instrument begeistern. Im Auftaktkonzert am 24.4. um 19.30 Uhr spielt die japanische Virtuosin Shoko Sakai in der Auferstehungskirche ein Programm für Marimba Solo. Außerdem tritt das jüngst gegründete „Bach Marimba Trio“ mit Radosław Szarek, Sebastian Wieland und Sławomir Mscisz auf. „Podium der Jugend“ lautet das Thema am Samstag, 25.4., wenn um 19 Uhr im Hegelsaal der Finaldurchgang der 3. Altersgruppe des Wettbewerbs startet. Gefolgt wird der Nachwuchs von Gerhard Stengert und seinem Marimba Quartett.

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bamberger kulturleben die ZWIEBEL 4/2014

Wirklich nett, die Annett

Deine neue Single „Das Ding“ ist eindeutig zweideutig, denn sie handelt von „dem Ding“ eines Mannes bzw. von dem, was alles nicht „sein Ding“ ist. Das klingt fast ein bisschen sexistisch, oder? Aber nein! Durch die vielen Touren mit meinen Jungs (Annetts Band besteht aus sechs Musikern, die Red.) bin ich selbst ein halber Kerl geworden. Das ist wie im Ferienlager. Es macht mir unheimlich Spaß, mit Klischees zu spielen. Den Text von „Das Ding“ darf man nicht auf die Goldwaage legen. Bei dem Song hat man gleich bestimmte Bilder im Kopf, die aber nie offen ausgesprochen werden. Das gefällt mir und ich benutze viele Wortspiele. Solche Songs sind ein Gegenpol zu meinen anderen, melancholischen Liedern. Sonst wäre es viel zu schwer. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen. Seit deinem letzten Album „In meiner Mitte“ sind drei Jahre vergangen. Erst seit kurzem

Du bist seit zehn Jahren im Geschäft. Hast Du noch Lampenfieber? Ja! Ich bin ein Lampenfieber-Typ, sehr euphorisch und sehr emotional. Was sich geändert hat ist, dass ich mich und was da passiert besser einschätzen kann. Ich kann mich jetzt besser fokussieren und auf das konzentrieren, was passiert. Auf eine Art brauche ich den Nervenkitzel, auf der anderen ist es auch das, was mir Angst macht. Nach einem Konzert hüpfe ich immer auf meinem Trampolin, um das Adrenalin abzubauen. Ich habe ein ziemlich gutes, das stört die Nachbarn im Hotel nicht. Und auf lange Sicht ist diese Methode besser als Alkohol. Du bist mit dem Song „Ich will doch nur spielen“ berühmt geworden und wirkst bis

Foto: Isabel Moran

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Drei Anläufe hat es gebraucht, bis Annett Louisan für ein Telefoninterview zur Verfügung stand. Doch dann erzählt sie erstaunlich offen und mit glockenheller Stimme von ihrem Image als Lolita, von den Dingen, die ihr wichtig sind und verrät drei „kleine Glücksrezepte“, die ihr Leben schöner machen. Die 37-Jährige tourt gerade mit ihrem neuen Album „Zu viel Information“ durch Deutschland (Konzerthalle, 13. April) und wirbt für den Animationsfilm „Rio 2 – Dschungelfieber“, in dem sie den Giftpfeilfrosch Gabi synchronisiert (Kinostart 3. April). die ZWIEBEL findet, das Warten – sowohl auf das Interview als auch auf das Album – hat sich gelohnt!

bist du mit deinem neuen Album „Zu viel Information“ auf Tour. Hast du eine Auszeit gebraucht? Ich war sehr lange für mein letztes Album „In meiner Mitte“ unterwegs, wir hatten 250 Konzerte. Deshalb konnte ich mich erst vor eineinhalb Jahren an meine neuen Sachen setzten. Eineinhalb Jahre sind für mich keine lange Zeit für ein neues Album. Aber es stimmt schon: In der Pop-Musik geht alles rasend schnell. Ich bin sehr froh, dass ich eine kleine zeitlose Nische für mich gefunden habe und mich nicht jedes Jahr neu erfinden muss.


die ZWIEBEL 4/2014 bamberger kulturleben heute auf viele wie eine Lolita. Wie gehst Du damit um? Normalerweise hat man nicht die Chance herauszufinden, wie andere Menschen über einen denken. In meinem Beruf kriegt man das mit. Das darf man nicht zu sehr an sich heranlassen. Wie andere über mich denken, kann ich nicht beeinflussen. Ich bin nun mal klein, habe eine helle Stimme, große Augen und sehe ein bisschen jünger aus, als ich bin. Wenn man das alles addiert, ergibt das ein Bild. Ich kann nur versuchen, mich nach meinen Regeln zu verhalten und höflich und charmant zu sein. Man muss akzeptieren, wie man ist. Wenn man sich dagegen wehrt, fällt man irgendwann wie ein Käfer auf den Rücken und strampelt sich tot. Wie schafft man es, in unserer schnelllebigen Zeit als Künstlerin präsent zu bleiben und nicht unterzugehen? Das erfordert eine bestimmte Form von Mut. Mut, nicht immer präsent zu sein. Man muss Geduld haben. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich mich zurückziehe. Natürlich denkt man da auch mal „Oh Gott, jetzt bin ich weg vom Fenster“. Wer immer im Mittelpunkt steht, läuft Gefahr, süchtig danach zu werden. Aber ich will mich nicht verbrennen

und aussaugen lassen. Ich sitze ganz ruhig in meinem Boot, warte ab und lasse mich meinen Fluss hinunter treiben. Das ist vielleicht auch ein Teil meines Erfolgsgeheimnisses. Ich bleibe ruhig und warte ab. Ich will mich nicht verbiegen lassen. Daran würde ich zerbrechen. Künstler sind meistens sensible Menschen und wenn sie falsch beraten werden, werden sie in etwas hineingezogen, was sie gar nicht wollen. Ich habe ein glückliches Händchen für meine Freunde und mit wem ich zusammenarbeite. Das ist fast genauso wichtig wie Talent. Muss ein Profi wie du sich noch groß auf seine Auftritte vorbereiten? Ich bin ein Fan vom Üben. Tatsächlich wird man dadurch besser (lacht). Ich kann heute viel mehr als noch vor zehn Jahren. Und ich habe gelernt, mich nicht so sehr auf die Dinge zu konzentrieren, die ich nicht so gut kann, sondern auf die, die ich kann und da noch besser zu werden. Du wirkst sehr reflektiert. Hast du drei Tipps für unsere Leser, die das Leben glücklicher machen? Es gibt viele kleine Glücksrezepte. Aber auf die Schnelle…

• Nicht so viel von anderen erwarten oder glauben, dass ein anderer Mensch einen glücklich macht. Das funktioniert nicht. Das kann man nur selbst. • Die meisten Dinge im Leben nicht persönlich nehmen, denn das sind sie nicht. Wenn man vom Verhalten anderer enttäuscht ist, sollte man erst mal kritisch in sich selbst hineinhören. Meistens hätte man genauso reagiert. Wenn man das merkt, ist man schneller versöhnt und kann schneller verzeihen. • Lernen, zu scheitern. Erst wenn man das akzeptiert, kann man als Mensch wirklich frei sein. Welche Ziele hast du für deine berufliche und private Zukunft? Ich glaube, die Schauspielerei ist etwas, das mich fordern und mir sehr gefallen würde. Das ist etwas von dem ich denke, dass es mich glücklich machen würde. Private Ziele? Das weiß ich nicht so genau. Es sind eher Sachen, die ich mir wünsche. Gesundheit vor allem, körperliche und geistige. Und dass ich noch lange auf der Bühne stehen kann. [kk] www.annettlouisan.de

Die neue Frühjahrs­ kollektion ist eingetroffen!

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gelauscht die ZWIEBEL 4/2014

Gelauscht April 2014

Antonio Carlos Jobim/Luiz Bonfá Black Orpheus Malanga Music/inakustik

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um drei Bonustitel von Joâo Gilberto, die dieser 1959 als 7-inch EP zum Film beisteuerte. Und da an den Aufnahmen u.a. auch MPB-Stars wie Roberto Menescal und Elizeth Cardoso beteiligt waren, kann man noch immer nachvollziehen, warum Samba und Bossa Nova bis heute nichts von ihrer popkulturellen Bedeutung verloren haben. [fk]

Julie´s Haircut Ashram Equinox Woodworm/RTD

weiter verwunderlich also, dass erfolgreiche Kollegen wie Spacemen 3 oder der frühere Can-Sänger Damo Suzuki bereits mit ihnen zusammengearbeitet haben. Jetzt bleibt abzuwarten, wie das Publikum hierzulande auf „Ashram Equinox“ reagiert. [fk]

The Robert Cray Band In My Soul Provogue/RTD

trumental-Hommage „Hip Tight Onions“. Und so rechtfertigt Robert Clay erneut seine zahlreichen Preise und Auszeichnungen und die bereits vor einigen Jahren durchgeführte Aufnahme in die Blues Hall Of Fame als eine der jüngsten lebenden Legenden. [fk]

Udo Jürgens Mitten im Leben Ariola/Sony Music

Der Mythos vom Sänger Orpheus, der seine Braut Eurydike erfolglos aus der Unterwelt zu befreien versucht, beschäftigt die Künste seit Jahrhunderten. Auch den französischen Filmemacher Marcel Camus, der diese Liebes-Tragödie 1959 unter dem Titel „Orfeu Negro“ vor der Kulisse der Favelas und des Karnevals

In ihrer Heimat Italien gehört die Psychedelic-Rockband Julie´s Haircut zu den gefragten Acts, während sie hierzulande trotz fünf Alben eher unbekannt ist. Das könnte sich möglicherweise mit dem neuen, sechsten Album „Ashram Equinox“ ändern. Es sind zwar nur acht Songs darauf enthalten, aber von „Ashram“ bis

Der US-amerikanische Blues-Sänger und Gitarrist Robert Cray veröffentlicht mit „In My Soul“ sein 17. Studioalbum. Der fünffache Grammy-Gewinner zeigt sich auf den 11 neuen Stücken sehr Soullastig, stark beeinflußt von den 60er Jahren. Produziert wurden die Titel von Steve Jordan und Niko Bolas, beide renomierte und erfahrene Studioarbeiter. In

2014 wird Udo Jürgens 80 Jahre alt und präsentiert mit „Mitten im Leben“ sein mittlerweile 53. Album als Komponist und Sänger. Eingespielt mit einem Klassikorchester bieten die 12 regulären Titel & vier musikalische Zwischenspiele von „Der Mann ist das Problem“ bis hin zu „Zehn nach elf“ gewohnt hochwertiges Entertainment. Stilistisch ausgewogen,

in Rio de Janeiro inszenierte. Der weltberühmte Soundtrack (Musik: Jobim/ Bonfá & Lyrics: Vinícius De Moraes/ Antônio Maria) wurde jetzt im Zuge der aktuellen Brasilien-Faszination wieder aufgelegt. Nicht zuletzt dank so erfolgreicher Titel wie „A Felicidade“, „O Nosso Amor“ und „Manhâ De Carnaval“ gewann der Film damals die Goldene Palme in Cannes sowie einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Erweitert wird der aktuelle CD-Soundtrack noch

hin zu „Han“ entfalten die Musiker ein außergewöhnliches Kaleidoskop zwischen Psychedelic, Rock, Elektronik und Jazz und kommen doch auf eine Spielzeit von über 40 Minuten. Die Besonderheit aller Tracks: Julie´s Haircut verzichten auf dem Album komplett auf Lyrics. Die Musiker sehen sich in erster Linie auch als visuelle Künstler, die für jeden einzelnen Titel ein Video produziert haben. Mit diesem Art-Rock haben sie in Italien bereits Geschichte geschrieben. Nicht

der Zusammenarbeit mit Cray gelingt es ihnen, dem Mainstream die Sprache und das Gefühl des Blues zu vermitteln, immer wieder stilistisch erweitert um Soul, Pop und R´n´ B. So dürfte die griffige Sammlung bunter Melodien nicht nur langjährigen Fans (die Robert Cray Band feiert dieses Jahr ihren 40. Geburtstag) sondern auch neuen Zuhörern gefallen. Nicht zuletzt danke so markanter Stücke wie dem Otis Redding-Cover Nobody´s Fault Mut Mine“ oder der Booker T-Ins-

textlich abwechslungsreich, gelingt es Udo Jürgens wieder einmal ´up to date´ zu sein. Seine Karriere begann bereits 1950, als der damals 16jährige einen Komponisten-Wettbewerb gewann, heute ist er der erfolgreichste Unterhaltungskünstler im deutschsprachigen Raum. Kürzlich mit einem fünften Bambi für sein Lebenswerk ausgezeichnet, denkt Udo Jürgens noch nicht an den Abschied von Studio und Bühne und hat durchaus noch Ziele. Zunächst den


die ZWIEBEL 4/2014 gelauscht Geburtstag im Kreis seiner Kinder und Enkel zu verbringen, dann im Herbst die neuen Lieder seinem Publikum auf einer ausgedehnten Konzerttournee (u.a. 22.11. Nürnberg) zu präsentieren. Und da werden auch die Zugaben im Bademantel nicht fehlen. [fk]

Tokunbo Queendom Come Tokunbomusic/Creative Talents

Bekannt wurde die afro-deutsche Sängerin durch ihre jahrelange weltweit erfolgreiche Zusammenarbeit mit Morten Klein unter dem Namen Tok Tok Tok, die sich 2013 auflösten. Den Acoustic Soul früherer Alben hat sie auf ihrem SoloDebüt „Queendom Come“ für ´Folk Noir´ eingetauscht. Angefangen beim Opener „Ask The Wind“ über „Every Time The

Doorbell Rings“ bis hin zu „Silhouttes“ zelebriert Tokunbo die Liasion ihrer außergewöhnlichen Stimme mit dunklen Gitarrenklängen und reduzierten Arrangements. Mit einer Auswahl handverlesener Ausnahmemusiker hat sie ein ungewöhnlich organisches Album geschaffen, das gekonnt in die Kerbe zwischen zeitgemäßen Pop und 60’s Vintage-Sounds schlägt. Damit beweist die fünffache German Jazz Award-Gewinnerin nachhaltig, dass

sie das Markenzeichen Tok Tok Tok ohne Qualitätsverlust hinter sich gelassen hat. Mit diesem Stilmix aus Folk, Soul und Pop und neuer Band wird Tokunbo im Mai auch auf deutschen Bühnen unterwegs sein. [fk]

Wenn das Faultier tango tanzt Paul Maar/Simon Michael Oetinger Audio Was das Sams nicht alles kann: essen, wünschen, quengeln, reimen – und jetzt auch noch singen. Sein Erfinder Paul Maar hat alte und neue Gedichte aus dem Kosmos des sympathischen Flossenträgers beigesteuert, die Simon Michael (Drummer von „Subway to Sally“) vertonte. Da verlieben sich Tiere im Wiegeschritt, die Hexe serviert Zirbeldrüse und Krötenfüße und natürlich

kommen vor allem des Samsens kulinarische Vorlieben zum Ausdruck: „Würstchen, Würstchen“. Witzige, kindgerechte Texte, denen aber auch Erwachsene gern öfter zuhören. Das ganze verpackt in rockige Sounds, teilweise sogar mit Metal-Anklängen, die dafür mit dem Kazoo auf die Schippe genommen werden. Stilistisch ist alles drin, vom Tango über Reggae und Walzer bis zum Weihnachtslied à la Slade. Coole Musik nicht nur für eingefleischte Sams-Fans. [hb]

Wenn wir uns nah sind, sprechen wir leise. Damit Sie dabei auch weiterhin nichts verpassen, bieten wir unsere ganze Sorgfalt und Expertise auf. Wir nehmen uns Zeit für Sie und beraten Sie gerne. Mit Filialen 2x in Bamberg und 1x in Burgebrach sind wir für Sie da. Besuchen Sie uns und machen Sie jetzt einen kostenlosen Hörtest. Telefon 0951 / 2 47 16 und www.hoergeraete-seifert.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Ein Netzwerk für die Natur

Engagierte Einzelhändlerinnen: (v.l.n.r.) Bettina Kröner (ModeZumHut), Ingrid Wintergerst (Naturwelt), Angelika Muthmann (Weltladen) Ina Kudlich und Sonja Al-Kass (mokka makan). Ebenfalls im Netzwerk für natürliche und faire Produkte: die Geschäfte Zeitlos, Schuh-Lechner, Serendib und Pamina Bio

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Fair Trade, Biobaumwolle und vegane Kleidung – immer mehr Menschen machen sich Gedanken darüber, was sie konsumieren, wo es herkommt und wie die Arbeitsbedingungen für die Menschen sind, die die Produkte herstellen. Wer sich nach fair gehandelten und auf natürlicher Basis hergestellten Waren umsieht, wird inzwischen in vielen Bereichen fündig. Was eigentlich mit Kaffee und Spielzeug begann, hat sich längst auf Bekleidung und vieles mehr ausgeweitet. Gleich mehrere Geschäfte haben sich deshalb im Projekt „Natürlich einkaufen in Bamberg“ zusammengeschlossen, weil sie natürliche Produkte anbieten, die auch auf Fair Trade und Nachhaltigkeit abgestimmt sind. „Uns allen ist der Gedanke von fairer Produktion und fairem Handel wichtig. Wir möchten soziale und ökologische Verantwortung übernehmen“, sagt Bettina Kröner, Mit-Inhaberin des Ladens „ModeZumHut“ in der Kleberstraße und Ideengeberin für den Zusammenschluss. Seit nunmehr zwei Jahren haben Kröner und ihre Geschäftspartnerin Suzanne Fleischmann das Sortiment auf „Green Fashion“ umgestellt. „Der Kleidungsstil der Naturmode hat sich von der anfänglichen Ökokleidung Marke ‚Kartoffelsack‘ inzwischen stark ge-

wandelt“, meint Kröner. Die moderne Green Fashion besticht durch tolle Schnitte, gute Passformen und pfiffige Details, die sie für jedes Alter attraktiv macht. Dazu gibt es Naturfasern pur auf der Haut, die für ein wohliges Gefühl sorgen. Außergewöhnliche Naturmode und Accessoires, dazu Geschenkartikel und Schmuck gibt es bei „Serendib natural fashion“ in der Karolinenstraße, wo man ebenso im Einklang mit Mensch und Natur steht. Baby- und Kinderbekleidung, die ausschließlich aus Naturfasern hergestellt und GOTS-zertifiziert sind findet man bei „Zeitlos“ am Geyerswörthplatz. Inhaberin Eva-Maria Engelhardt legt Wert auf Transparenz und die Vermeidung unnötiger Transportwege. Ihre Spielwaren stammen aus deutscher Produktion, bestehen aus Holz, Naturfasern und Synthetik, sind garantiert unbelastet und frei von Weichmachern. Nicht nur Kleidung, auch Schuhe werden vermehrt aus natürlichen Materialien wie Naturkautschuk und pflanzlich gegerbtem Leder hergestellt. Bei Schuh-Lechner in der Josephstraße stehen deshalb bequeme Schuhe aus natürlichen Materialien im Vordergrund, die für ein angenehmes Fußklima sorgen und Funktionen wie ein herausnehmbares Kork-Fußbett haben. Aber auch Produkte wie Waschmittel oder Kosmetik werden unter dem natürlichen Aspekt nachgefragt. Etwa bei „Naturwelt“ am Zinkenwörth. Schon seit 20 Jahren können Kunden dort ihr Waschmittel nachfüllen lassen, um Ressourcen zu schonen. Eine ebenfalls dort erhältliche Naturkosmetik, die in Bamberg in Handarbeit

Foto: Henning Brandt

Natur pur – das gilt längst nicht mehr nur für Lebensmittel, sondern auch für Kleidung, Schuhe und vieles mehr. Im Projekt „Natürlich einkaufen in Bamberg“ haben sich jetzt Einzelhändler zusammengeschlossen, um natürliche und fair gehandelte Produkte aus Überzeugung leichter an den Mann und die Frau zu bringen.


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes hergestellt wird, soll auch gegen Hautprobleme helfen. Das Prinzip Fair Trade garantiert eine regelmäßige Kontrolle, ob die Erzeuger einen festgelegten Mindestpreis für ihre Ware erhalten und ihre Arbeiter fair behandeln und bezahlen. Soziale Absicherung, Arbeitsschutz, Arbeitszeitbegrenzung und der Verbot von Kinderarbeit sind die Kriterien, mit denen sich Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu Fair Trade bekennen. Zwar werden in die Vergabe des Fair Trade-Siegels auch Umweltaspekte mit einbezogen, eine Garantie für die Verwendung biologischer und ökologischer Materialien ist das Siegel dennoch nicht. Dafür steht wiederum der Global Organic Textile Standard (GOTS). Baumwolle und andere Naturfasen wie Leinen oder Hanf werden unter diesem Siegel biologisch angebaut, wobei Biobaumwolle das am häufigsten verwendete Material für Bio-Bekleidung darstellt. Bei der Herstellung von Biobaumwolle wird nur natürlicher Dünger verwendet, die Pflanzen sind gentechnikfrei und es wird auf den Einsatz giftiger Pestizide verzichtet. So laugt der Boden nicht aus und kann auch von den nachfolgenden Generationen noch genutzt werden. Das Bioprodukt Wolle lässt sich ebenso nachhaltig produzieren, wenn in der Tierhaltung auf die Einhaltung der biologischen und ökologischen Grundsätze Wert gelegt wird. Im Dschungel der Labels ist es jedoch gar nicht so einfach, sich einen Überblick zu verschaffen und dabei herauszufinden, wer was unter welchen Bedingungen herstellt, woraus und wie. Gut beraten ist somit, wer direkt in den Laden gehen und sich beraten lassen kann.

Im „Weltladen“ in der Kapuzinerstraße kann man das schon seit nunmehr 35 Jahren. Mit Lebensmitteln und Kunsthandwerk aus verschiedenen Ländern unterstützt man seither den fairen Handel. Inzwischen kommt ein Großteil der Lebensmittel zudem aus ökologischem Anbau und wird natürlich verarbeitet, um auch den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit zu fördern. Ein gutes Gewissen gegenüber Händlern, Produzenten, der Umwelt und ihren Kunden haben auch Sonia Al-Kass und Ina Kudlich von „mokka makan“ am Vorderen Graben. „Kaffee ist unser Bindeglied zwischen den östlichen und westlichen Kulturen“, sagen sie. Mit Bio-Spezialitätenkaffees und -Teemischungen aus fairem Handel, hochwertigen Artikeln zur Kaffeezubereitung und orientalischen Spezialitäten und Naschereien setzen die beiden auf Produkte, die Qualität und Genuss versprechen und gleichzeitig den Anspruch an ökologischer und sozialer Verantwortung erfüllen. Ein weiteres Mitglied im Projekt „Natürlich einkaufen in Bamberg“ ist der Naturkostladen „Pamina“ in der Austraße im Herzen der Innenstadt, der seit letztem Jahr auch vegane Panini anbietet. Die gesiegelten Produkte aus fairem Handel der Geschäfte sind auch für die Stadt in der Bewerbung um den Titel „Fairtrade Town“ von Bedeutung, der von der Organisation TransFair auf jeweils zwei Jahre vergeben wird und bei dem bestimmte Kriterien erfüllt werden müssen. Mit der Initiative soll der faire Handel in einer Stadt sichtbar gemacht und so Zeichen gegen die Armut in den Erzeugerländern gesetzt werden. [dp] Weitere Informationen: www.fairwear.org, www.greenfashion.net und www.fairtradetowns.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 Was hat eigentlich der Hase mit Ostern zu tun und warum macht Eierrollen so viel Spaß? Vom Glauben und Irrglauben an österliche Bräuche – ein Erklärungsversuch.

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Schau mal, wer da hoppelt


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes

Der Osterhase ist ein lustiger Geselle. Wochenlang schmunzelt er uns von den Supermarktregalen aus an, frech und gewitzt in unwiderstehlich leckere Schokolade gehüllt. Im Schokoladengewand ist er der König jedes Osternestes und bringt auch noch die Eier mit, die er vorher bunt angemalt hat. Eieiei, was für eine Arbeit das sein muss: Tausende und Abertausende von Eiern bemalen, in kleine Nestchen mit grüner Holzwolle legen und in den frühlingshaften Gärten verstecken. Nest für Nest, Ei für Ei, hinter dem Strauch, unter dem Krokus oder gar auf dem Baum. Vor dem Osterhasen bleibt kein Gartentor verschlossen, kein Versteck ist ihm zu geheim. Er baut auf die detektivische Suche der Kinder und Erwachsenen, die am Ostersonntag die Gärten nach seinen abgelegten

Schätzen durchkämmen und sich bei jedem erfolgreich georteten Ei freuen, als hätten sie gerade den Frühling persönlich entdeckt. Dabei macht der Osterhase das mit dem Eier bemalen, bringen und verstecken noch gar nicht so lange, aber er tummelt sich schon von jeher im Frühling in den Gärten. So wurde er zum Sinnbild der Fruchtbarkeit, da er sich im Frühling zudem schnell und stark vermehrt. Bis zu 20 Junge können einem Osterhasen pro Jahr als Verstärkung in seinem Amt nachfolgen. Na bitte, da dürfte das bisschen Bemalen und Verteilen doch zügig erledigt sein. Wegen seiner Fruchtbarkeit wurde der Hase einst zum heiligen Tier ernannt. Mit seinem Konterfei schmücken sich seit

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 jeher die germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostera und die griechische Liebesgöttin Aphrodite. Zudem hat er auch etwas mit der Terminierung des Osterfestes zu tun: Ostern wird immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Und der Hase ist symbolisch – wie sollte es anders sein – ein Mondtier. Doch der Hase bewirkte früher weitaus mehr, als an Ostern freudige Kinder mit versteckten Eiern zu überraschen. Er machte die Leute als Realabgabe an die Besitzer bäuerlicher Ländereien schuldenfrei. Beispielsweise wurden Gläubiger im Mittelalter am Gründonnerstag, dem Abgabe- und Zinstermin schlechthin, in Eiern oder Hasen bezahlt. Auch war derjenige Schuldner bei der Bezahlung ein freier Mann, der mit einem Hasen verglichen und „nicht vom Hund gehetzt“ wurde. Der Hase war also ein stolzes Tier. Dies ist uns auch aus dem berühmten Märchen der Gebrüder Grimm „Der Hase und der Igel“ bekannt, in der der bescheidene Igel den hocherhabenen Hasen zum Wettrennen herausfordert, um ihm einen Denkzettel zu verpassen.

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Was ihm zweifellos gelingt – am Ende fällt der Hase vor Erschöpfung tot um. Neben dem Igel wird der Hase von jeher aber auch mit dem Fuchs in Verbindung gebracht, was ihm die Redensart „Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen“, einbrachte. Ein Spruch, den wir gerne verwenden, wenn wir über die Einöde fabulieren. Und natürlich kennen wir den Hasen auch als samtbraune und weltberühmte Schönheit im Portrait des Nürnberger Malers Albrecht Dürer von 1502.

Thüringen der Storch, in Westfalen der Fuchs und in Sachsen und Holstein der Hahn. Die Leute empfanden es ungewöhnlich, dass sich das scheue Tier plötzlich im Frühjahr wegen der Futtersuche in Menschennähe aufhielt – also wurde der Hase schlichtweg zum Osterhasen ernannt, da man behauptete, er habe zum Dank für die Verköstigung ein Ei gelegt. Das kam vor allem bei den Bewohnern der Städte gut an, die ländliche Bevölkerung zögerte in den Anfängen etwas, an den Osterhasen zu glauben.

Kuckuck, Storch und Fuchs Als Eierbringer zu Ostern hatte der Hase landauf, landab zunächst starke Konkurrenz. In der Schweiz brachte die Eier der Kuckuck, in

An das Ei selbst als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung glaubten die Leute aber sehr wohl. Schon bei den Römern soll es Grabbeigabe gewesen sein und im Mittelalter wie


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes

Es war einmal ein Kinderlied: wenn Kinder plötzlich den falschen Text singen, dann wollen sie vermutlich „Häschen in der Tube“ – ein Brotaufstrich als „Mousse au Schokohas“. Gesehen bei www.design-3000.de

bereits erwähnt auch als Zahlungsmittel gedient haben. Seit dem 12. Jahrhundert wird es zudem geweiht, um beim Lastenheben zu schützen oder in der Erde der Äcker vergraben das Wachstum zu fördern und die Ernte vor Unwettern zu bewahren. Auch wurden die Eier für die Fruchtbarkeit in die erste gebundene Erntegarbe gelegt und ihre Schalen mit der Asche des Osterfeuers über die Äcker verstreut, um den Ertrag zu steigern. Allerdings durften nicht irgendwelche Eier zur Weihe getragen werden, sondern nur die „Antlasseier“ vom Gründonnerstag. Die Eier zu färben oder gar fantasievoll zu bemalen war ursprünglich in Osteuropa beliebt, ist als österliche Beschäftigung aber schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Damals wurde meist die Farbe Rot verwendet, da diese groß in Mode war und mit dem Blut Christi, dem Leben und dem Sieg in Verbindung stand. Erst später im 17. Jahrhundert

wurden die Eier in allen möglichen Farben präsentiert und kunstvoll verziert. Für die Zarenfamilie schufen die Juweliere Fabergé sogar mit Edelsteinen besetzte Eier samt wundersamem Innenleben als Ostergeschenke. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die Menschen alle möglichen lustigen Spiele mit Eiern ausgedacht. Etwa das Eierrollen, das jährlich als „Easter-Egg-Rolling“ sogar im Garten des Weißen Hauses stattfindet und bei dem Eier einen Abhang hinuntergerollt werden, bis sie einander treffen. Oder aber auch das Egg-Shackling, das Eierdüpfen oder das Eiereinwerfen, bei dem eine Münze so geschossen wird, dass sie in einem rohen Ei stecken bleibt. Neben dem Eiersuchen sorgen diese Spiele zusätzlich für eine amüsante und ausgelassene Osterstimmung, ganz so, wie der Osterhase es vorsieht. Er ist und bleibt eben ein Schelm. [dp]

Küchen Neuss Biegenhofstraße 13 96103 Hallstadt / Bamberg Tel. 09 51 / 7 00 45 15 Mo - Mi: Do & Fr: Sa:

09-18 Uhr 09-19 Uhr 09-14 Uhr

und nach Vereinbarung

www.kuechenneuss.de

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genuss die ZWIEBEL 4/2014

Café mit Landluft

Mit 19 Jahren kam sie der Liebe wegen, von der Landwirtschaft völlig unbeleckt, auf den Hof ihres heutigen Ehemanns Andreas Kaiser, seit dem 16. Jahrhundert ein Familienbetrieb. Doch anstatt die Nase zu rümpfen, entdeckte sie ihre Liebe zum Landleben und startete voll durch: Studium der Agrarwissenschaften, Blumenfelder als Studentenjob und den Kopf voller Ideen für eine aktive Vermarktung der hofeigenen Produkte. „Mein Mann muss mich meistens bremsen“, erzählt Heidi Kaiser lachend.

Woran die große Nachfrage liegt? An der Qualität, da ist sich die 34-Jährige sicher. „Unsere Konditorin macht unsere Kuchen und Torten alle selbst. Und zwar ohne Backmischungen und Industriezutaten, sondern mit Butter und Sahne, wie‘s gehört.“ Die Ingredienzen dafür kommen aus der Region, die Butter aus Scheßlitz oder das Mehl von der Reundorfer Mühle.

Fotos: Hofladen Kaiser

Im Regal des Pettstadter Hofladens: glückliche Eier vom „Hühnerwirt Jürgen“, einem Protagonisten der RTL-Serie „Bauer sucht Frau“. Hinter der Theke: Heidi Kaiser, eine Frau, wie sie sich ein Landwirt nur wünschen kann.

Zum Glück hat er nicht zu oft gebremst, denn seit 2012 ziert den Eichenhof im gleichnamigen Ortsteil von Pettstadt ein rund 200 qm großer Hofladen mit Café. „Vor allem das Café wird super angenommen“, berichtet die Landwirtin, „bei schönem Wetter an einem Sonntagnachmittag ist hier alles voll, drinnen und draußen.“ Drinnen, das sind rund 40 Plätze mit Blick auf die Kuchentheke, während draußen noch einmal 100 Plätze mit Blick auf Weiden und Wälder warten.

Öffnungszeiten

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Mo

Ruhetag

Di, Mi, Do, Fr

9.30 - 18.00 Uhr

Sa

8.00 - 16.00 Uhr

So

13.00 - 17.00 Uhr

Erlebnisernte-Hofladen Eichenhof 1 b

96175 Pettstadt

info@erlebnisernte.de www.erlebnisernte.de

www.facebook.com/Erlebnisernte


die ZWIEBEL 4/2014 genuss Dieser Regionalgedanke hat Heidi Kaiser auch zur Mitgliedschaft in der Regionalkampagne „Region Bamberg – weil‘s mich überzeugt“ bewogen. „Als Einzelkämpfer hat man keine Chance, man muss sich zusammentun, um die Kunden auf sich aufmerksam zu machen“, ist sie sicher. Die Präsenz des eigenen Hofladens in der 48 Seiten starken, jüngst neu aufgelegten Broschüre sieht sie als weiteren Schritt in die erfolgreiche Selbstvermarktung. Und was steht im Hofladen, außer den Eiern und den Torten, noch so im Regal? „Aus eigener Herstellung? Da hängt‘s von der Jahreszeit ab“, zählt die Agraringenieurin auf: Erdbeeren im Juni, für alle, die keine Lust haben, sich auf den Kaiserschen Selberpflück-Feldern neben dem Laden zu versorgen. Kürbisse und Kartoffeln im Herbst – auch so ein neues Projekt der umtriebigen Jungbäuerin, die seltene, alte Kartoffelsorten anbaut, vor allem das Bamberger Hörnla und andere bunte Varianten. Ganzjährig außerdem Rindfleisch von den eigenen Angusrindern. Die stehen seit einigen Jahren anstelle des früheren Milchviehs im Stall („Wir wollten ja die Ställe nicht leerstehen lassen“) und werden vom Metzger zerlegt und portioniert angeliefert. Ergänzend kommen Gemüse und Blumen nach Saison, Konserven, Weine, Obst-Seccos, Brände, Nudeln, Feinkost und andere Spezialitäten ins Sortiment, „natürlich keine Supermarktware“, sondern Lieferungen von anderen Hofläden aus der Region und darüber hinaus. [hb]

Die gute Adresse für regionale Produkte und Dienstleistungen im Internet! » www.genuss-landkreis-bamberg.de » www.region.bamberg.de

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ausgestellt die ZWIEBEL 4/2014

ausgestellt April 2014

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Gregor gaida St. Gangolf, theuerstadt sa 11-13, 15-17, so, 9.30-10.30, 11.30-13 „der dornauszieher“ und weitere werke bis 13.4.2014

KREUZWEGELEBENSWEGE Karmelitenkloster 18. und 19.4.2014, 8-18 Gemälde, Glaskunst, Objekte und Installationen zum Karfreitag nur 18. und 19.4.

Wüste stephanskirche Mo-so 9-17 Bilder von Hartmut Pfeuffer – wüstenlandschaften der Sahara aus 20 jahren bis 21.4.2014

Hilde Bauer

passionskrippen

Götz/Gleixner

Starke Stücke IV

Eta-hoffmann-theater zu den kassenöffnungszeiten der kunstverein bamberg zeigt Bilder und collagen, von der architektur inspiriert bis 26.4.2014

maternkapelle 13-17, 18.4. 7.30-17

Jazzclub, sandstrasse an konzerttagen von 18-21 Franziska Götz und Thomas Gleixner stellen collagen und monotypien aus bis 24.5.2014

giechburg,scheSSlitz sa, so 11-17 gemälde und skulpturen fränkischer und böhmischer künstler ab 19.4. bis 25.5.2014

25 jahre passionskrippenausstellung ab 12.4. bis 28.4.2014

Fotos: Gregor Gaida, Mario Lorenz

Aktuelle Ausstellungen in Bamberg


die ZWIEBEL 4/2014 ausgestellt

anzeige Orientteppiche erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Im Trend liegen klassische und geometrische Muster für den ultimativen Blickfang in einer modern eingerichteten Wohnung. Hornauer Art & Design Teppiche in der Oberen Königstraße hat sie alle.

Fotos: Sammlung Ludwig Bamberg, Daniela Pielenhofer

Ruth Ochner

jüdisches in bamberg

Cafe Kunstpause mo-sa 9.30-18.30 Aquarelle und tusche­ zeichnungen der 90-jährigen künstlerin: „Leben mit der Ntur“ bis 31.5.2014

villa dessauer di-do 10-16, fr-so 12-18 Blick auf die geschichte der bamberger juden bis 1.6.2014

kurz, kess und kult

was bin ich?

levi-strauss-museum buttenheim di,do 14-18, sa,so 11-17

altes Rathaus di-so 9.30-16.30 berufe in porzellan: tischdekorationen im 18. jahrhundert bis 23.11.2014

die caprihose und ihre erfinderin sonja de lennart bis 7.9.2014

Ein Stück Orient für daheim Von seinen Reisen in den fernen Orient bringt Roland Hornauer immer wieder die Produkte mit, mit denen man Kunst für den Boden am besten in die eigene Wohnung holt: Teppiche. In seinem Laden in der Oberen Königstraße bietet er eine große Auswahl an Besonderheiten an. Ob Kelim-Teppiche, Seidenteppiche, moderne Designs, seltene „Nomaden“-Stücke oder Orientteppiche im Vintage-Look – Hornauer hat für jeden Geschmack das passende Bodenaccessoire parat. Dass der Orientteppich gerade ein Revival erlebt, liegt zum einen an der Vielfalt der Farben und Muster, die wieder gefallen und den Raum auf besondere Art und Weise schmücken und zum anderen an der Nachhaltigkeit des Produkts sowie seinem geringen Pflegeaufwand. „Es lohnt sich immer, gerade in modern eingerichteten Wohnungen einen ausgewählten Teppich von hoher Qualität als Blickfang zu präsentieren. Man zeigt, was man hat, dabei kommt es auf die besondere Mischung der Wohnaccessoires an. Ein guter Teppich hält ein Leben lang und braucht wenig Pflege.“ So nimmt ein Teppich aus Schurwolle kaum Schmutz und Feuchtigkeit an. „Es genügt, wenn man ihn alle fünf Jahre vom Profi wa-

schen lässt“, rät Hornauer. Bei Hornauers fachmännischer Teppichwäsche ohne Chemie bekommt der Teppich sowohl die Reinigung als auch die Rückfettung, die er braucht. Als Sachverständiger von Orientteppichen kennt Hornauer sich zudem mit seltenen und antiken Stücken aus, kauft Teppiche an und bietet einen professionellen Reparaturservice für Teppiche. Wissen und Erfahrung, die sich bewährt haben – seit nunmehr drei Generationen. [dp] Mehr zu Hornauer Art & Design Teppiche in der Oberen Königstraße 15 erfahren Sie auch im Internet unter www.hornauer-teppiche.de

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Es lebe die Veränderung Endlich hält der Frühling Einzug in die Häuser und Wohnungen – Zeit für neue Dekorationen, die die Räume frischer aussehen lassen. die ZWIEBEL hat sich in der Stadt nach den Trends umgesehen, die das Zuhause verschönern.

Wer sich die Zeit nehmen und kreativ sein will, bastelt seine Frühlingsdeko einfach selbst. Die Möglichkeiten dabei sind nahezu unendlich. Im Trend liegen nach wie vor Filzen und das Arbeiten mit Papier, aber auch Stoffmalerei und MosaikTechnik sind gefragt.

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So entstand auch der Trend zu „Decoupage“, bei der Objekte mit buntem Papier beklebt werden. Mit Decoupage kann man alles Mögliche verschönern und umgestalten, vorzugsweise alte Möbel, die zuhause schon lange in der Ecke stehen oder welche, die man auf dem Trödelmarkt für sich entdeckt. Beklebt mit klein gemusterten Papieren, die gepunktet oder kariert im alt-englischen Stil daher kommen, erhalten die Möbel ein ganz anderes, völlig neues Gesicht. „Damit die Decoupage auch richtig gut aussieht, muss man den Kleber gut aufrühren und auch die Unterseite des Papiers mit dem Kleber bestreichen“, empfiehlt Bieber. Fertig ist der Retro-Look. Wem das zu endgültig ist, der nimmt einfach schöne Deko-Tapes, mit denen man Möbeln, Schachteln, Dosen und vielem mehr einen neuen Touch verleihen kann.

Fotos: Anny Maurer

Während man früher beim Basteln Techniken bevorzugte, für die man einige Zeit brauchte, um richtig gut darin zu werden, ändern sich Trends heute im Abstand von etwa zwei Jahren. „Die Leute sind an einem schnellen Erfolg interessiert und machen sich selbst auf die Suche nach Sachen, die ihnen gefallen“, sagt Ursula Bieber, Inhaberin des Werkladens in der Geyerswörthstraße.


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes Besonders zu Ostern sind es aber nicht nur die Möbel, die bei Bedarf eine kleine Auffrischung vertragen, sondern vor allem der Raum- und Tischschmuck an sich. Warum also nicht auch die Ostereier einmal anders gestalten? Tolle Effekte erzielt man, indem man die Eier erst ausbläst, anschließend mit Pflanzenfarbe in zarten Natur- und Pastelltönen einfärbt und dann graviert. „Beim Gravieren entstehen wunderschöne Muster – individuell und langlebig“, meint Bieber. Und es ist auch gar nicht so schwierig. „Man bekommt schnell ein Gespür dafür und kann mit einem Bohrer sogar durchbrochene Muster herstellen.“ Schon seit 29 Jahren befindet sich Biebers Werkladen an der Ecke zur Geyerswörth. Rund 40.000 Artikel hält sie in ihrem Sortiment und berät in allen Bastelbereichen. Den Wünschen des Einzelnen sind dabei keine Grenzen gesetzt. „Beim Basteln ist inzwischen alles erlaubt“, sagt sie. Wichtig ist, dass gelebt und agiert wird und dabei Freude

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 rüberkommt – also weg mit den Seidenblümchen im Messingkrug, der sowieso nur einmal im Jahr abgestaubt wird. „Mir gefällt eine Wohnung, in der Leben stattfindet, in der man sich unabhängig vom Stil wohlfühlt, weil alles im Fluss gehalten wird.“ Gertrud Schell besitzt so eine Wohnung, oder vielmehr ein Haus in der Ferdinand-Tietz-Straße, das schon beim Betreten eine besondere Wohlfühlatmosphäre versprüht. Mit einem Blick für das Schöne, einem Gespür für Trends, Bastelgeschick und viel Liebe zum Detail dekoriert sie zu jedem Saisonwechsel immer wieder neu. „Es macht mir Freude, etwas verändern zu können“, sagt sie, „ich mag den luftig-leichten Einrichtungsstil von heute, dazu den Vintage-Look und Shabby-Chic.“

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© Sascha Bühner, Pieer Kamin, Peter Rees

Vor 20 Jahren hatte Schell, früher im Textilbereich tätig, einen eigenen Dekoladen in der Innenstadt. Eine Leidenschaft für Selbstgemachtes hatte sie schon immer. Ob Möbel im Vintage-Look gestalten, Utensilien schablonieren, neue Heimtextilien nähen, Decken besticken oder Deko basteln – es gibt kaum etwas, das Gertrud Schell


Farben Ullmann

die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes noch nicht ausprobiert hat. Gerade strickt sie an einem neuen Sofakissen aus trendig starkem, naturfarbenem Garn. Das Bastelfieber hat inzwischen auch ihre Tochter Tanja Pfister-Döppner ergriffen. Seit nunmehr drei Jahren sind die beiden mit eigenen Bastelideen mehrmals im Jahr auf den Hobby- und Künstlermärkten in der Region vertreten. Jetzt im April beispielsweise mit Osterdeko, die sie seit Wochen vorbereiten. „Basteln braucht Zeit, Ruhe, Geduld und macht viel Spaß“, sagt Schell, „vor allem, wenn man jemanden mit etwas Selbstgebasteltem überraschen kann.“ Ihre Ideen entwickelt Gertrud Schell selbst, holt sich aber auch Anregungen aus Zeitschriften. „Ich habe jedes Jahr unterschiedliche Dekorationen, aber immer einen Grundstock, auf dem ich aufbaue.“ Das gilt auch für

die eigene Wohnungsgestaltung. Mit einer neutralen Einrichtung und einer oder zwei Grundfarben lässt sich die Deko immer wieder anpassen, sorgt für Frische und setzt Akzente. „Eine neutrale Einrichtung ermöglicht es, mit den Farben der Saison zu spielen“, meint Schell, „wobei gerade jetzt im Frühjahr Pastell- und Erdtöne bei der Deko im Trend sind und sehr gut zum nach wie vor angesagten Vintage-Look passen.“

Elisabethenstr. 2b 96049 Bamberg Tel.: 0951/56087

Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:30 – 18:00 Uhr Sa 10:00 – 16:00 Uhr

www.farben-ullmann.de

Wenn Gertrud Schell zuhause „spontan“ umdekoriert, kann es etwas dauern, bis wieder alles seinen Platz eingenommen hat. Manchmal ist die Deko so aufwändig, dass sie damit bis zu zwei Wochen im und rund um das Haus beschäftigt ist. Dann streicht sie auch mal eine Wand neu oder poliert ein altes Möbelstück auf – die Deko-Ideen gehen ihr nie aus. „Es macht eben einfach Spaß, immer wieder etwas zu verändern.“ [dp]

Ein Händchen für das Material und Geschmackssicherheit in Farbe und Form: so entstehen gekonnte Dekorationen

Bambergs exklusiver Laden: Dekoratives für‘s ganze Jahr und Christbaumschmuck

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

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die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes

Ein Peeling für den Oldtimer Der Frühling kommt auf Rädern: es knattert und dröhnt, blitzt und blinkt, wenn sie lässig anrollen – die Oldtimer, Cabriolets, Vespas und Motorräder.

Hochsaison für Männerträume: Alle Klischees, die eigentlich der Vergangenheit angehören, sind aus dem Winterschlaf erwacht: Während die Gattin das Haus auf Vordermann bringt, den Körper in Richtung Bikinifigur trainiert und im Garten Blümchen pflanzt, holen die Herren der Schöpfung Schraubenschlüssel und Autopolitur aus dem Schuppen.

Fotos: Anny Maurer

Ist das wirklich so? Laut einer DEKRA-Umfrage waschen etwa doppelt so viele Männer wie Frauen das Auto. Wenn es dann ums Polieren und Reparieren von Liebhaberstücken

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 von einem femininen Ambiente hat. Dort findet übrigens an jedem letzten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr ein Stammtisch „für jedermann mit Benzin im Blut“ statt. Man merkt schon: bei den Schraubern schlagen die Herzen im Motorentakt. Doch zurück zum „frühjahrsfitten Auto“: Wenn alles wieder wie geschmiert läuft, starten die Freaks von der Schraubverbindung zum regelmäßigen Kräftemessen: Ob Ölfassrennen mit Seifenkisten, AufsitzrasenmäherWettkampf oder Oldtimertreffen – Hauptsache das Fahrzeug rollt – und zwar möglichst schnell oder wenigstens doch schön. Und wie ist das nun mit den Frauen und Männern hinterm Steuer? Die italienische Filmlegende Anna Magnani äußerte sich hierzu eher abfällig: „Ein Mann am Steuer eines Wagens ist ein Pfau, der sein Rad in der Hand hält.“ Bei diesem schmucken Gefährt ist es mit einem Lackpeeling nicht getan

geht, dürften die Männer sich noch einmal mehr ins Zeug legen.

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Samstagvormittag, strahlender Sonnenschein bei der Schraubverbindung Bamberg, dem „Areal für Schrauber, die Benzin im Blut haben“ Hier gibt es alles, was das Herz eines Auto- und Motorradfans begehrt: angefangen von der klassischen Waschanlage über die professionelle Trockeneisreinigung (ein Superpeeling für den Lack) sowie eine Sattelei für Sitze und Innenaustattung bis hin zur Felgenklinik und Werkstatt für den Karosseriebau. In einer großen Garage überwintern Glanzstücke der Autogeschichte und warten darauf, von ihren Besitzern für eine erste Spritztour in der Frühlingsonne abgeholt zu werden. Das gesamte Areal mutet an wie

eine Filmkulisse, ein bisschen „Grease“ mit italienischem Flair. Michael Höllein hat sich auf diesem Gelände einen Traum erfüllt und aus dem ursprüngliche Bauhof der Firma Höllein ein Areal geschaffen, das seinesgleichen sucht. Sogar ein kleines Museum mit Rennwagen, Seifenkisten, 50er Jahre-Vespas und Oldtimer-Nobelkarossen hat darauf seinen Platz gefunden. Dass auf dem Terrain zusätzlich Fitness-Center, Café, Kosmetikstudio und ein Restaurant beherbergt sind, dürfte kein Zufall sein – schließlich soll hier jede/r auf seine Kosten kommen. „Unser ‚Ölkännla‘ wird eigentlich sogar mehr von Frauen besucht“, stellt Höllein selbst ein wenig verwundert fest – und das, obwohl auch dort die Ausstattung mit Tankstation, Motorrädern an den Wänden und Autoteilen auf dem WC wenig

Die Drei von der Tankstelle: Andi Richter (Karosseriebau), Jakob Thiel (KFZ-Meister­betrieb) und Dieter Kurz (über 40 Jahre Eisenschlosser bei Höllein Bau) haben Benzin im Blut (v.l.)


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes

La Dolce Vita auf Rädern Sie ist eine flotte Biene – auch wenn sie Wespe heißt: seit nahezu sieben Jahrzehnten verkörpert sie Stil und Eleganz, Wendigkeit und Mobilität, begeistert Männer und Frauen gleichermaßen: die Vespa. Ihre Geburtsstun-

Vespa-Parade im Museumsteil der „Schraubverbindung“

Der berühmte Rallyefahrer Walter Röhrl sah das ein bisschen anders: „Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln – ein Auto braucht Liebe.“ Soviel zum Thema Frauen, Männer und Autos...

...allerdings: nur zwei Räder und einige PS weniger, dann sieht es mit der Leidenschaft für schnittige Gefährte gleich ganz anders aus. Denn bei der Vespa werden auch Frauen ganz schnell schwach:


lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Ein bisschen neidisch scheint sie schon auf den sportlichen Renner zu schielen, die kleine Vespa…

de fällt in den April 1946, ihre „Väter“ Enrico Piaggio und Corradino D’Ascanio planten ein Nutzfahrzeug auf zwei Rädern, bequemer und anders als die lauten Motorräder, es sollte Klasse und Eleganz austrahlen. Lediglich 15 Exemplare verließen das Werk im italienischen Pontedera in jenem Frühling kurz nach dem zweiten Weltkrieg – der Beginn eines glorreichen Siegeszuges um die ganze Welt. 1949 wurden bereits 35.000 Vespas produziert – der lässige Motorroller entwickelt sich zum Inbegriff des italienischen Lebensstils,

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Neben den Alltagsfahrern kommen an der Löwenbrücke jedoch auch die Freaks auf ihre Kosten: selbst Fan von Mountainbike und Downhill-Touren, berät Joshau Schrüffer Freizeitsportler, die sich ihr persönliches Bike aus dem breiten Sortiment des Fachgeschäfts zusammenstellen. „Das Wissen unserer Kunden ist in den letzten 20 Jahren deutlich gewachsen, und damit auch der Anspruch an gute Beratung.“ Kein Problem für die beiden Händler an der Löwenbrücke – der Rennradfreak ist bei ihnen genausogut aufgehoben wie das Kind, das stolz zum ersten Mal auf dem Sattel sitzt. Und wenn dabei eine neue, junge Liebe zum Fahrrad erwächst, haben Schrüffer und Hauenstein wieder einen Fan für ihr Lieblingsgefährt gewonnen. [hb]

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Mit Bequemlichkeit hat auch das wachsende Interesse an Fahrrädern mit Elektromotor nichts zu tun, weiß Joshua Schrüffer: „Es ist nicht nur die ältere Generation, die sich dafür

WIR HABEN UNS FÜR SIE

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Deswegen haben sie sich den Handel mit „schönen Fahrrädern für jeden Tag“ zum Ziel gesetzt – die Schwerpunkte liegen auf alltagstauglichen Tourenrädern und den immer stärker nachgefragten E-Bikes. Für ihre anspruchsvollen Kunden (der fleißigste hat in den letzten 18 Monaten rund 20.000 km zurückgelegt) legen die beiden Radexperten natürlich Wert auf Qualität: „Ein Fahrrad soll kein Prestigeobjekt sein, aber hochwertig“ lautet das Credo von Robert Hauenstein. Das wird selbst getestet, und wer Fahrräder liebt, der fährt wie Hauenstein lieber mit dem Rad um die Adria, als sich im Liegestuhl zu aalen.

interessiert, sondern es sind vor allem Leute, die umweltfreundlich Strecken in der Stadt oder zur Arbeit zurücklegen wollen.“ Das passt ausgezeichnet zum Ansinnen der beiden Fahrradprofis, mehr Menschen davon zu überzeugen, das Fahrrad stärker in den Alltag zu integrieren – als normales Transportmittel für kurze und mittlere Wege. Auch junge Mütter mit Fahrradanhänger entdecken so die Vorteile des E-Bikes.

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Fotos: Henning Brandt

„Wir lieben Fahrräder.“ So steht es auf der Visitenkarte von Joshua Schrüffer und Robert Hauenstein – und viel mehr, meinen die beiden Inhaber vom „Fahrradhandel an der Löwenbrücke“, muss man gar nicht dazu sagen.

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Wir lieben Fahrräder.

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gelesen die ZWIEBEL 4/2014

Gelesen April 2014

28 Tage lang David Safier Kindler, 16,95 € Vergessen Sie „Mieses Karma“ und „Jesus liebt mich“ – beides Bestsellerbücher von David Safier, unterhaltsam, lustig und kurzweilig. Allerdings ohne besonderen Tiefgang. Umso überraschender sein neuestes Werk „28 Tage lang“ – die bewegende Geschichte der 16jährigen Jüdin Mira und ihrem Alltag im Warschauer Ghetto. Spannend und zugleich berührend schildert Safier ihren Kampf ums Überleben. Aber er konfrontiert auch mit der Frage: Was für ein Mensch willst Du sein? Ein Guter, der für andere in den Tod geht? So wie Amos, der im Widerstand kämpft, oder David, der den

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Waisenkinder im Bunker die letzten Tage verschönern will? Oder einer, der sich auf die Seite der Bösen schlägt, in der Hoffnung, doch noch zu überleben? So

wie Miras Bruder Simon, der bei der Judenpolizei als verlängerter Arm der Nazis agiert? Drei Männer, denen Miras Liebe gehört, für einen wird sie sich am Ende entscheiden. Safiers Buch erzählt aber auch von der Zivilcourage der letzten Ghettobewohner, denen das kleine Wunder gelingt, der übermächtigen SS ganze 28 Tage lang zu trotzen: Spätestens als auf dem Dach am Muranowskiplatz die blauweiße Fahne des Widerstandes weht, begreift Mira: Das Ghetto gehört den Juden. Vielleicht nur für eine Nacht. Aber sie sind frei – und würden es für den Rest ihres Lebens sein. [sb]

Ludvigshöhe Herman Bang Manesse, 22.95 € »Jetzt lese ich beständig Herman Bang, dem ich mich tief verwandt fühle“, schrieb Thomas Mann in einem seiner Briefe. Weit hundert Jahre später präsentiert sich nun Bangs Werk „Ludvigshöhe“ in frischem Gewand; aus dem Dänischen neu übersetzt von Ingeborg und Aldo Keel, zeigt sich mehr denn je Bangs graziöser und feinsinniger Sprachstil. Die Liebesgeschichte von Ida und Karl, die einander von Kindesbeinen an kennen, ist von leiser Melancholie und der Sehnsucht nach einem Zuhause geprägt. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie auf dem idyllischen Guthof Ludvigshöhe unbeschwerte Stunden miteinander verbrachten, die Tochter des Gutsverwalters und der Sohn aus gutem Hause, der immer in den Sommerferien kam. Ida hat ihre Eltern und damit auch die Heimat verloren, Karl sein ganzes Ver-

mögen. So treffen sie kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert aufeinander, teilen ihre schönen Erinnerungen miteinander, doch wissen nicht, ob es auch eine gemeinsame Zukunft geben kann. Bang, bekennend homosexuell und freiheitsliebend, zeichnet ein bitter-ironisches Porträt einer spießigen Kopenhagener Gesellschaft, in der Status von von allergrößter Bedeutung ist. [sb]

Philomena Martin Sixsmith Ullstein, 9,99 € Irland, Anfang der 50er Jahre: „Es war ein milder Abend gewesen, und die Lichter des Jahrmarkts, die Musik des Ceilidh und der Duft nach Zuckerwatte und kandierten Äpfeln hatten ihre Abenteuerlust geweckt. (...) Mit einer Mischung aus Zögern und Spannung hatten sie sich angesehen. Und dann...“ Philomena Lee ist fast noch ein Kind, als sie dem Charme

des gutausehenden jungen Mannes vom Postamt erliegt. Dass ihr kurzes Liebesabenteuer Folgen hat, trifft sie völlig

unerwartet: Hochschwanger wird sie von ihren Eltern ins Kloster gesteckt. Im streng römisch-katholischen Irland ist sie von nun an ein gefallenes Mädchen. Ihren Sohn darf sie nicht behalten, die „barmherzigen“ Nonnen verkaufen das uneheliche Kind nach Amerika. Erst 50 Jahre später hat Philomena den Mut, sich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen. Es lohnt sich, das Buch zum aktuellen Film zu lesen. Auch wenn man den Streifen bereits im Kino gesehen hat: Auf den rund 450 Seiten zeigt sich noch schmerzlicher und detaillierter, welche Ungeheuerlichkeiten jungen Müttern damals widerfahren sind. Und man bekommt einen wesentlich besseren Einblick in das, was in den fünf Jahrzehnten der Trennung von Mutter und Sohn geschehen ist. Eine wahre Geschichte, die so unfassbar ist, das man sie kaum glauben kann. [sb]

Winterkinder Owen Matthews Graf-Verlag, 22,99 € „Ich ging nach Moskau, weil ich meinen Eltern entkommen wollte. Aber genau dort fand ich sie wieder, auch wenn ich das lange Zeit nicht wusste oder nicht sehen wollte “ Als Sohn einer Russin und eines Engländers begab sich Autor Owen Matthews auf eine Reise in die eigene Vergangenheit: Angefangen bei seinem Großvater, der ein Opfer der Stalinistischen Dikatur wurde, über die Liebe seiner Mutter zu einem Briten mitten im Kalten Krieg bis hin zum Russland nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Ein Russland, das Owen an „einen Käfig voller Laborratten erinnerte, die nach


die ZWIEBEL 4/2014 gelesen

Elisabeth Åsbrink Arche, 24,95 € Am 1. Februar 1939 endete die kaum begonnene Jugend Otto Ullmanns. Der 13-Jährige reiste mit rund vierzig anderen Kindern aus Wien ins schwedische Trelleborg. Nicht etwa zum Vergnügen, sondern in die Freiheit, denn ein schwedisches Hilfswerk hatte gegen zahlreiche Widerstände die Aufnahme dieses kleinen Kontingents jüdischer Kinder durchgesetzt. Was für die Kinder eine schwer verständliche Trennung von ihren Familien war, bedeutete für die Eltern die

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und ausgewandert sind.“ Mühsam fügte Owen Stück für Stück seiner Familiengeschichte zusammen, durchwühlte Aktenordner, sortierte Liebesbriefe und trug am Ende alles zusammen zu einer Geschichte über drei Generationen in Russland, über eine Familie und einen Ort, der sie geschaffen, befreit, inspiriert und beinahe gebrochen hat. Aber es ist auch eine Geschichte, die erzählt, wie das Land zu dem wurde, was es heute ist. [sb]

Gewissheit, dass wenigstens ein Teil von ihnen überleben würde. Das Sachbuch sorgte in Schweden bei seinem Erscheinen 2011 in mehrerlei Hinsicht für Aufsehen. Einerseits konfrontierte es das skandinavische Land mit seinem zögerlichen Verhalten gegenüber Nazi-Deutschland, einer Politik, die jede diplomatische Missstimmung vermeiden wollte und die Aufnahme jüdischer Flüchtlinge sehr restriktiv handhabte. Andrerseits wies es nach, dass der wohl berühmteste Schwede, der IKEA-Gründer Ingvar Kamprad, in seiner Jugend glühender Verehrer der schwedischen Nationalsozialisten und Funktionär der Nazipartei SSS war. Denn, und das ist der Treppenwitz dieser Geschichte: Otto Ullmann kam 1944 auch nach Elmtaryd, just auf den Hof der Familie Kamprad und freundete sich, als nur der Einreise halber christianisierter Jude, mit dem gleichaltrigen Ingvar an. Eine intensive Freundschaft, die mehrere Jahre andauerte. So spektakulär sich diese Verbindung darstellt (und in Interviews mit dem Möbelmagnaten und seiner Schwester unterlegt wird) – lesenswert wird das Buch erst durch die ergreifenden Briefe, in denen Ottos Eltern das Erwachsenwerden ihres Sohnes aus der Ferne zu begleiten und dabei den Eindruck von Normalität zu vermitteln suchen. Bis zum letzten ­Schreiben vor der Deportation in den Tod. [hb]

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Wer das liest, ist doof! Vom Lesen und Sich-Ärgern

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Gehen wir doch einmal durch eine Stadt wie Bamberg und machen die Probe aufs Exempel – auf die Gefahr hin, das „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ hinterher gedämpfter zu schmettern. Es wird nicht lang dauern, bis wir zum ersten Mal „Herzlich Willkommen!“ geheißen werden. Undankbar zitieren wir aus Siegfried Friesekes „ Glibber bis Gräzist“ (dem vielleicht größten deutschen Roman des bisherigen 21. Jahrhunderts), wo (auf S.145) angesichts eines „Komm gut Heim!“ einem der Protagonisten spontan „Über den affektiven Majuskelgebrauch im deutschen Amateurschrifttum. Ein Desiderat der deskriptiven Soziographetik“ einfällt. Man flüchtet alsbald nach Hause, mit dem Bus – nicht mit dem, der „Dienstfahrt – Nicht Einsteigen!“ verkün-

det, sondern mit dem, auf dem wir, hier leicht verändert, „Wer das liest ist doof“, lesen; und du fragst dich, ob Schönheit und Werbewirksamkeit eines solchen Satzes leiden würden, würde man ihm das ihm zustehende Komma verpassen. Wir gehen wieder an die frische Luft, auf der Promenade promenieren. „Wegen dem Faschingsumzug“, lesen wir da, würden diverse Haltestellen nicht bedient; anderorts geschieht das „wegen des Faschingsumzugs“, der freilich nicht so schön und so lang ist… Hinter dieser Mäkelei steckt ein weiteres Mal mitnichten die Arroganz des Besserwissens – es ist eine schlichte Selbstschutzmaßnahme, und es geht nicht um pedantisches Rechthabenwollen; das z.B. regt mich nicht auf, dass „lebenswert“ eigentlich nicht in eine korrekte Reihe mit „liebenswert“, „sehenswert“, „hörenswert“ gehört – „lebenswert“ darf leben. Der im Quadrat springende Punkt ist aber tatsächlich Arroganz: die des Anspruchs, „Weltkulturerbe“ darzustellen, also in besonderer Weise über „Kultur“ zu verfügen (statt damit zufrieden zu sein, wenn es nicht weniger „Kultur“ als anderswo gibt). Viele, auch unter den Verantwortlichen, wissen gar nicht, welches Damoklesschwert sich die Stadt damit eingebrockt hat. Was hilft der schönste Erbstiefel, wenn er den Jetztzeitkids mindestens drei Nummern zu groß ist und in Bamberg wie in jeglichem Kaff der Dativ dem Genitiv sein Tod, wegen dem Faschingsumzug. Es wäre dringend angesagt, kleinere Hörnla zu backen.

Fotos: Henning Brandt

Wer Deutsch und lesen kann – und sich körperlich, geistig und seelisch im Normalzustand befindet -, vermag dies hier, beim besten Willen, nicht als eine Reihe mehr oder weniger hübscher Linien wahrzunehmen; er identifiziert sie als Schriftzeichen, „liest“ sie, setzt sie (heutzutage üblicherweise lautlos) in Sprache um und versteht – und reagiert, je nachdem, sachlich neutral, mit Freude und Entzücken, ggf. aber auch mit Ärger – über den Inhalt; oder auch über die Form, in der er dargeboten wird. Einverstanden?


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes

Und wenn die eine Bäckerei verkaufen will und mit einem Schild im Schaufenster anpreist: warum hat man so oft den Eindruck, dass Firmen, Betriebe, Vereine fleißige Mitarbeiter von unbestreitbaren Talenten damit ehren wollen, dass sie ihnen das Verfassen von Texten für die Öffentlichkeit anvertrauen, obwohl sie unbestreitbar ausgerechnet fürs Schreiben kein Talent haben? Müsste es nicht in jeder noch so kleinen Belegschaft jemanden geben, der von Rechtschreibung, Ausdruck, Grammatik, Zeichensetzung mehr als eine ganz vage Ahnung hat, und könnte es nicht generelle Praxis werden, dass so jemand und niemand anders für Aushänge u. ä. zuständig ist? Weil sich nämlich an der Zahl der Verstöße gegen Sprachrichtigkeit die Missachtung der Kunden ablesen lässt, die man ansonsten zu verbergen bemüht ist. Wenn ich jemandem schreibe, reiß‘ ich mich zusammen (und ein Fehler ist mir genant: in der März-ZWIEBEL hab‘ ich „Wencke Myhre“ falsch geschrieben; pardon! Freilich bin ich kein offiziöses Organ!). Zeige mir, wie du schreibst, und ich weiß, wer du bist und was ich dir wert bin. Ist doch so. Vor dem 16. März sind mir wie anderen Briefwählern einige Blätter zugeschickt worden – dass auf einem „an Eides Statt“ stand, auf den anderen, ge-

mäß der komischen neuen Norm, „an Eides statt“, sei nur nebenbei erwähnt. Interessanter ist die Frist „von Mittwoch, den 05. März 2014 bis Freitag, den 14. März 2014“. Zum einen sehe ich da ein Komma, das nicht da ist, aber da sein sollte. Zum zweiten schlage ich „von… dem“ vor, zum dritten den Verzicht auf die Null in „O5.“. Gut, ein Computer, für den ja auch ein Minuszeichen dasselbe ist wie ein Binde- und dieser dasselbe wie ein Gedankenstrich, mag die Null brauchen (wie sie ihn braucht?); aber wir, wir sind doch keine Computer – und hätten, als Menschen, vielleicht sogar auf die Idee kommen können, es wäre am einfachsten, die Briefwahlunterlagen ein zweites Mal zu versenden. Nicht nur die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Wähler wären dankbar gewesen. Und ebenso dankbar wäre man, wenn man aus dem sprachlichen Befund verlässlich auf die Unechtheit eines solchen Schreibens schließen könnte. Ich fürchte, man darf es nicht. Ja, das Verwaltungsdeutsche und -denken zumal hiesiger Provenienz ist ein besonders spannendes (oder doch bloß ödes?), jedenfalls umfangreiches und vielseitiges Kapitel; aber dazu mehr und Genaueres vielleicht ein andermal. Einstweilen: Macht’s Gut! [ms]

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014

Auf den Igel, fertig, los!

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die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes Zwölf Kleintiere, fünf Katzen, vier Hunde und 18 Igel: Auf dem Grundstück von Marion Hymon-Löffler in Trabelsdorf ist immer etwas los. Nur die Igel liegen noch still in ihren Überwinterungsboxen. Doch schon bald werden die stacheligen Gesellen aus ihrem Winterschlaf erwachen und sich auf Nahrungssuche machen. Der eine oder andere wird als Unfallopfer in die Aufzuchtstation zurückkehren, bevor dort im Sommer die ersten Igelbabys abgegeben werden.

die Dinge, die den Wildtieren das Leben erleichtern sollen: flache, stabile Wasserschalen und Futterstellen, an denen sich die Igel nach dem Winterschlaf satt fressen können, bevor sie in die weite Welt hinausziehen. Es hatte sich mittlerweile herumgesprochen, dass Marion Hymon-Löffler auf dem Gebiet der Igel- und Katzenaufzucht Expertin ist. Die meisten Menschen seien sehr hilfsbereit und meldeten sich, wenn sie einen Igel in Not entdeckten, erzählt sie. Dann nimmt ihn die Tierschützerin in ihrer Aufzuchtstation auf und gibt das Tier anschließend an den Finder zurück. Doch immer wieder Marion HymonLöffler auch mit Fehlverhalten konfrontiert, das die possierlichen Tiere das Leben kosten kann.

Fotos: Katja Kölbl

Fehler Nummer eins: Falsch verstandene Tierliebe. „Igel sind putzig und bedienen das Kindchen-Schema. Aber nur den wenigsten Igeln muss geholfen werden. Eigentlich nur denen, die im November untergewichtig sind und die so den Winter vermutlich nicht überleben würden.“

Das Leben von Marion Hymon-Löffler orientiert sich am Jahres-Zyklus der Igel: „Im Frühjahr wildere ich die Tiere aus, die bei mir überwintert haben. Im Sommer pflege ich angefahrene und mutterlose Tiere, im November päpple ich die spät Geborenen auf“, erklärt die stellvertretende Vereinsvorsitzende des Bamberger Tierheims. In Haus und Garten gibt es zahlreiche Beweise für die Tierliebe der Trabelsdorferin: Igel-Aufsteller, Igel-Plüschtiere, Igel-Tassen und natürlich all

Fehler Nummer zwei: Falsch praktizierte Tierliebe. „Wenn man einen Igel am Straßenrand findet, darf man ihn nicht mitnehmen! Igel sind Reviertiere, manche haben Jungtiere in der Nähe. Am besten, man nimmt das Tier von der Straße und setzt es ein paar Meter weiter in Laufrichtung wieder aus.“ Fehler Nummer drei: Verklärte Kindheitserinnerungen. „Es gab Comics, da hatten Igel einen Apfel aufgespießt und tranken ein Schälchen Milch. Aber Igel sind Fleischfresser und Milch verursacht schlimmen Durchfall!“ Die Tierschützerin liebt ihre Schützlinge und gibt ihr Wissen auch gerne an Schulklassen

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lebenswertes die ZWIEBEL 4/2014 und Interessierte weiter. „Wer sich für einen Igel bückt, der will auch, dass er überlebt“, weiß Marion Hymon-Löffler. Sie selbst ist so auf den Igel gekommen. Vor 17 Jahren war das. Damals hatte sich ein Stacheltier über Nacht auf ihrem Grundstück in einem Netz verheddert, das Marion Hymon-Löffler für ihre Hasen gespannt hatte. „Am nächsten Morgen war ein Igel drin. Also habe ich bei Anneliese Markert in Bamberg angerufen und gefragt, was ich machen soll.“ So wurde Marion Hymon-Löffler das „Ziehkind“ der Grande Dame der Igelaufzucht. Zuerst überwinterte unter Anneliese Markerts Anweisungen ein Tier bei Marion Hymon-Löffler, im Jahr darauf einige mehr und so trat die Trabelsdorferin Schritt für Schritt das stachelige Erbe an (wobei Anneliese Markert in Bamberg weiterhin aktiv ist).

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Aber nicht nur Igel, auch Meerschweinchen, Hasen, Katzen und Hunde bekommen bei

Marion Hymon-Löffler ihr Gnadenbrot. Auf dem 4500 Quadratmeter großen Grundstück finden all diejenigen Vierbeiner ein Zuhause, die sonst keiner mehr haben will: ChihuahuaRüde Nikolas zum Beispiel, ein belgischer Zuchtrüde, der misshandelt wurde und dem der Unterkiefer fehlt. Oder Katze Rosalina, die Marion Hymon-Löffler von mickrigen 90 Gramm auf stolze 4,5 Kilogramm hoch päppelte. Hund Fritz ist mittlerweile 20 Jahre alt und muss die Treppen hinauf und hinunter getragen werden und zwischendrin tollen Chihuahua-Hündin Rosie und Mischlingsdame Conchita umher. Mittlerweile werden so viele Igel bei Marion Hymon-Löffler abgeben, dass sie nicht mehr allen einen Platz zum Überwintern anbieten kann. Darum freut sie sich, wenn Igel-Paten ihr ein, zwei Tierchen abnehmen. „Igel brauchen es warm und trocken. Perfekt sind Gartenhäuser“, sagt Marion Hymon-Löffler. Für


die ZWIEBEL 4/2014 lebenswertes die Paten hat sie Informationsblätter entworfen. Wer einen Igel nimmt, bekommt sogar einen Karton mit Stroh und etwas Futter mit. „Ich vergebe nur unkomplizierte Fälle an Pflegestellen. Die Mäkeligen bleiben bei mir“, erklärt Marion Hymon-Löffler und lacht. Zu den „Mäkeligen“ gehören ein Igel, der irgendwann einen Schlag vor den Kopf bekommen hat und seitdem behindert ist; ein anderer, der nur noch drei Beine hat und solche, die sich mit der üblichen Kost – hochwertiges Katzenfutter, Rührei oder gekochte Hühnerflügel – nicht zufrieden geben. Marion Hymon-Löffler führt eine Liste, auf der die Daten ihrer kleinen Patienten genau vermerkt sind: unter anderem Gewicht, Medikamente und Essgewohnheiten. Der eine steht auf Maden und Avocados, der andere auf Rinderhack, der dritte isst nur Mehlwürmer und Eier. Bei jährlich etwa 70 Igeln, die Marion HymonLöffler in ihrer Aufzuchtstation versorgt, gibt es natürlich nicht für jeden eine Extra“wurst“. „Das bekommen nur diejenigen, die schlecht fressen, damit sie schneller in die Gänge kommen.“ Denn für einen Igel zählt jedes

Gramm, damit er unbeschadet durch den Winter kommt. Es gäbe noch unglaublich viel über diese unglaublich putzigen Tiere zu erzählen. Aber das kann Marion Hymon-Löffler viel besser.

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erlebt die ZWIEBEL 4/2014

Erlebt – im März 2014 Magie mit dem Vorschlaghammer „Ehrlich Brothers“, Brose Arena, 8.3.2014 Ein international anerkanntes und erfolgreiches Magier-Duo lässt sich schlecht kritisieren. Darum ja: Die Ehrlich Brothers – beste-

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hend aus den Brüdern Chris und Andreas Ehrlich aus Nordrhein-Westfalen – trafen mit ihrer Show „Magie – Träume erleben“ nicht nur den Geschmack der knapp 2000 Zuschauer in der Bamberger Arena, sondern auch den Nerv der Zeit. Die beiden Magier füttern ihren Facebook-Account fleißig mit Kommentaren und Fotos, beziehen das Publikum in ihre Show mit ein und verteilen fürs Mitmachen Geschenke. Es gibt viele Licht- und Showeffekte und perfekt inszenierte Posen – doch zwischen all dem Gedöns gehen die Zaubertricks fast unter. Die Magie muss ganz schöne Geschütze auffahren, um beim medienübersättigten Publikum zu punkten. Aber sie tut es. Und für alle, die doch gerne etwas Poesie in der Zauberkunst hätten: Dem Titel „Magie – Träume erleben“ entsprechend, lassen die Zauberer aus einem Orangenkern einen „Baum des Lebens“ wachsen, springen aus dem „Buch des Lebens“ auf die Bühne und be-

EINS+EINS=EINS HISTORISCHES MUSEUM BAMBERG

tonen immer wieder, dass man fest an seine Träume glauben müsse. Im Fall von Chris und Andreas Ehrlich hat es geklappt: Die Brüder aus Westfalen wollten schon immer Magier werden und wurden mittlerweile schon zwei Mal von der Zaubervereinigung Magischer Zirkel als „Magier des Jahres“ ausgezeichnet. Sie müssen also gut sein! Ihr bislang größter Coup: Die beiden verbiegen auf der Bühne original Eisenbahnschienen der Deutschen Bahn. Zum Beweis dafür, dass die Schienen echt sind, flexen die Brüder unter Funkenstieben und Rammstein-Musik ein Stück Stahl ab. Sie schaffen es auch, mit einer Harley Davidson aus einem überdimensionierten (aber trotzdem verdammt flachen) iPad herauszufahren. Warum die Show trotzdem nicht begeistert hat? Vermutlich Reizüberflutung.. [kk]

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die ZWIEBEL 4/2014 erlebt

Keine Pantinen und keine Gardinen „Howard Carpendale“, Brose Arena, 25.3.2014 Ein bisschen enttäuscht war er schon, dass die Brose-Arena nicht komplett gefüllt war, hatte er doch erst vor wenigen Tagen zwei ausverkaufte Konzerte im Hamburger CCH gegeben. Doch Howard Carpendale versprach: „Wenn Sie heute heim fahren, dann werden Sie Ihren Freunden erzählen können, dass sie ein verdammt tolles Konzert verpasst haben.“ Und er sollte recht behalten. Am Ende drängten sich die Fans vor der Bühne und wollten ihn nicht mehr gehen lassen. Rund zweieinhalb Stunden gaben Howie und seine elf Musiker - unterstützt von imposanten Video-Leinwänden - alles: mal rockten sie die Bühne, dann kamen wieder die leisen, nachdenklichen Töne, alte Lieder wechselten sich mit neuen ab – und fast immer konnten die Fans textsicher mitsingen. Zugleich über-

raschte der 68jährige sein Publikum mit einer Frischzellenkur für einige Uralt-Hits - kündigte er doch mit einem Augenzwinkern seinen ersten großen Erfolg „Das schöne Mädchen von Seite 1“ mit folgenden Worten an: „Ich will nicht dies, ich will nicht das, will keine Uhr, kein Opernglas. Und schick mir keine Gardinen und keine Nähmaschinen und keine Filzpantinen, was soll mir alles das – wollen Sie dieses Lied wirklich hören?“ Die Bamberger wollten und bekamen den Oldie mit famos gerappten Zwischentexten ganz frisch serviert. Endgültig kein Halten mehr gab es als der große Blonde aus Südafrika mit samtig-sehnsuchtsvoller Stimme flehte: „Nachts, wenn alles schläft, solltest Du bei mir sein...“ Aber gerne doch, Howie: Ti amo!

[sb]

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Fotos: Ralph Larmann, Michael de Boer

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2014

Sauer ist nicht lustig Rückenschmerzen, geschwollene Beine, Haarausfall, Übergewicht, Allergien, Rheuma, Diabetes, Osteoporose, Bluthochdruck, Depressionen, Nervosität und Kopfschmerzen – die Liste der Beschwerden, die uns den Alltag verleiden, lässt sich beliebig verlängern. Entnervt fragt man sich: „Wieso hat es gerade mich erwischt?“ Zugleich bekämpft man die Symptome mehr oder weniger erfolgreich mit Tabletten, Diäten oder Vitaminpillen. Einer der möglichen Ursachen geht man hingegen nur selten auf den Grund, obwohl sie für viele Erkrankungen die gleiche sein kann: Der Körper ist sauer!

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Was ihn so verstimmt, ist eine massive Störung der Säure-Basen-Balance – schätzungsweise 80 Prozent der Bundesbürger sind völlig übersäuert: sei es durch Fehlernährung, Stress oder Umweltbelastung. Doch was heißt das überhaupt, übersäuert sein? Im gesunden Organismus wird der pH-Wert des Körpers problemlos reguliert: Jedes Organ braucht ein anderes Säuremilieu, um einwandfrei zu funktionieren: Die Werteskala reicht von 1 (stark sauer) über 7 (neutral) bis

hin zu 14 (stark basisch) So liegt der pH-Wert im Magen zwischen 1,2 und 3 – ist also ziemlich sauer, in der Bauchspeicheldrüse oder dem Dickdarm hingegen herrschen leicht basische Verhältnisse mit einem pH-Wert um 8. Besonders wichtig ist ein stabiler Wert des Blutes: dieser sollte stets zwischen 7,35 und 7,45 liegen, nur so können die roten Blutkörperchen den lebensnotwendigen Sauerstoff in jede einzelne Zelle des Körpers transportieren. Wenn der pH-Wert des Blutes entgleist, herrscht „allerhöchste Eisenbahn“, denn dann kann man davon ausgehen, dass die anderen Organbereiche längst nicht mehr im Säure-BasenGleichgewicht sind. Ist der Organismus doch so schlau, säurehaltige Substanzen schnellstmöglich aus dem Blutkreislauf zu entfernen und im Zell- oder Zwischenzellgewebe als so genannte Schlacken zu deponieren.


die ZWIEBEL 4/2014 gesundheit Und genau dort entstehen dann die Probleme: das Gewebe verhärtet, kann nicht mehr so gut durchblutet werden – schlimmstenfalls kommt es zu krankhaften Entartungen. Der Körper versucht in seiner Not, den Überschuss an Säuren auszugleichen, indem er zusätzliches Wasser einlagert, die Säuren also „verdünnt“ – typische Folgeerscheinungen: Übergewicht und Zellulitis. Ein weiteres Problem ist, dass der Organismus der Übersäuerung mit basischen Mineralien wie Calcium, Magnesium, Kalium oder Eisen entgegensteuert – notfalls „plündert“ er dafür auch die körpereigenen Depots: Zähne, Knochen, Blutgefäße, Bindegewebe und auch das Nervensystem werden dadurch massiv in Mitleidenschaft gezogen.

Vor allem die ernährung macht uns sauer Doch was genau macht uns so sauer? In erster Linie ist es die heutige Ernährung – Fertigprodukte, Zucker, Alkohol, Kaffee, Getreide, Milcherzeugnisse, vor allem aber Fleisch und Wurstwaren sind säurebildende Lebensmittel. Obst, Kräuter, Gemüse und kohlensäurefreie Getränke wirken hingegen basisch, sie sollten eigentlich bis zu 80 Prozent unseres Speisezettels ausmachen. Für viele Menschen ein unrealistisches Ziel – in Anbetracht der grenzenlosen Auswahl an Genuss- und Lebensmitteln ernähren sich die meisten eher im umgekehrten Verhältnis.

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2014 Zudem macht uns nicht nur unsere Ernährung sauer: auch Stress im Beruf, falsches Atmen, mangelnde körperliche Betätigung und zahlreiche Umwelteinflüsse wie Lärm, Elektrosmog und saure Abgase aus Industrie, Kraftwerken und Autos „versäuern“ unser biologisches Gleichgewicht. Sind die Krankheiten erst einmal da, versuchen wir, sie mit Schmerztabletten in Schach zu halten – ein weitere „saurer Angriff“ auf den Organismus.

In drei Stufen zum Ausgleich Was also tun? Ein guter Start in die richtige Richtung kann eine Entsäuerungskur mit Basenpulver sein. Bei solch einer Basenkur wird im ersten Schritt über mehrere Wochen das Zellzwischengewebe entsäuert, damit später die Zellen ihren „Säureüberschuss“ ausscheiden können. Das Pulver sollte zu 100 Prozent aus basischen Mineralien (z.B. Natrium-, Kali-

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um-, Kalzium- und Magnesiumkarbonat) bestehen. Einige Pulver enthalten wirkungslose Füllstoffe und sind dadurch weniger effektiv.

er“. Während der Mahlzeiten ist nämlich ein saures Milieu notwendig, damit die Nahrung richtig verdaut werden kann.

Für die anschließende intrazelluläre Entsäuerung hat sich eine Kombination aus Vitamin C und Kaliumbikarbonat bewährt. Abschließend werden die aus der Zelle in den Zellzwischenraum ausgeschiedenen Säuren und Schlacken erneut mit Hilfe von Basenpulver ausgeschieden. Wie lange und in welcher Dosis solch eine Kur eingenommen wird, richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild und dem jeweiligen Basenmittel – am besten lässt man sich von seinem Therapeuten oder Apotheker beraten. Wichtig ist, dass während solch einer Basenkur reichlich kohlensäurefreies Wasser getrunken wird. Das Pulver sollte mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden, zu diesem Zeitpunkt ist der Magensaft am „wenigsten sau-

Unterstützend wirken Tees oder Tinkturen aus bitterstoffhaltigen Pflanzen wie Scharfgarbe, Tausendgüldenkraut, Enzian- und Angelikawurzel. Die Ausleitung über Nieren und Blase wird durch Goldrute, Birkenblätter oder Schachtelhalm gefördert, die Entgiftung über Leber und Galle durch Löwenzahn, Mariendistel, Gelbwurz oder auch Pfefferminzblätter. Eine weitere, sehr effektive Entsäuerungsmethode sind basische Volloder Teilbäder. Die Fähigkeit der Haut, Schadstoffe auszuscheiden, wird von vielen Menschen unterschätzt. Hier überzeugt ein einfacher Test: Messen Sie den pH-Wert eines basischen Vollbades vor und nach dem Baden. Der Anfangswert müsste ungefähr bei 8,5 liegen und zum Ende des Bades um 1 Punkt oder mehr gesunken sein, das bedeutet, dass das Wasser zehnmal mehr Säuren enthält. Säuren, die der Körper beim Baden ausgeschieden hat. Wer ungern badet, kann sich genauso gut mit einem basischen Fußbad helfen – die Fußsohlen sind sehr drüsenreich (daher kommen auch die Schweißfüße!): über sie werden Gifte, Säuren und Stoffwechselendprodukte ausgeschieden. In der Naturheilkunde werden die Füße oft auch als „Hilfsnieren“ bezeichnet. Ein weiterer Positiveffekt von Basenbädern: die Haut wird weicher, man entwickelt weniger leicht unangenehmen Körpergeruch und beugt durch das basische Milieu Pilz- und Hauterkrankungen vor. Also: Ab in die Wanne. Wie bei allen erfolgreichen Therapien gilt auch bei der Basenkur: Langfristig hilft nur


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„König der Säuren“: Ausgerechnet der zucker Zuguterletzt noch ein Wort zum „König der Säuren“: dem Zucker! Ihn gilt es ganz besonders zu meiden, denn er versteckt sich in einem Großteil aller Lebensmittel. Die WHO empfiehlt maximal 10 Prozent des Kalorienbedarfs in Form von Zucker zu konsumieren

– doch die meisten verbrauchen das Doppelte und mehr. Bereits mit einem großen Glas Limonade ist das Limit locker überschritten. Dass aber auch Schinken, Ketchup oder Saucenbinder jede Menge versteckten Zucker enthalten, ist den Wenigsten bewusst. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Zucker viele Namen hat: Dextrose, Laktose, Maltodextrin, Fructose, Süßmolkenpulver.... Ein süßes Versteckspiel, auf das der Körper ziemlich sauer reagieren kann. [sb]

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gesundheit die ZWIEBEL 4/2014 Saure Lebensmittel

Basische Lebensmittel

Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Erdnüsse, Cashewkerne, Zucker, Getreideprodukte, Nudeln, Reis, Quark, Milch, Hartkäse, Frischkäse*, Alkohol, Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke, schwarzer Tee.

Gemüse, Pilze, Salat, Kräuter, Obst, vor allem Trocken- und Zitrusfrüchte, Sesam, Meerrettich, Oliven, Süßrahmbutter, Bienenhonig, Kräutertees, frische Säfte, Mandeln, Kürbiskerne.

*Milchprodukte sind Säurebildner, deshalb eignen sie sich auch nicht – wie so oft empfohlen – zur Osteoporose-Prophylaxe, bei ihrer Verstoffwechselung wird mehr Calcium verbraucht als gewonnen.

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die ZWIEBEL 4/2014 cartoon – gerd bauer

Gerd Bauer

illustriert die ZWIEBEL jeden Monat mit einem seiner typischen ­Cartoons, die das fränkische Lebensgefühl auf den Punkt bringen.

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ausgehen die ZWIEBEL 4/2014

Bernd Glemser

puccini: la Bohème

Kultur der stille

Konzerthalle fr, 4.4.2014, 20.00 Uhr

cinestar sa, 5.4.2014, 19.00 Uhr

karmelitenkirche mi, 9.4.2014, 18.30 Uhr

Konzert des Musikvereins: starpianist Bernd Glemser mit einem programm um rachmaninov und chopin

liveübertragung von puccinis meisterwerk aus der metropolitan opera, new york

lesung von martin neubauer, cello-improvisationen von karlheinz busch

Wortlaut!

Panik et circenses

Sommer/Gumpert

Ab in die Wüste!

Nürnberger str. 23 do, 3.4.2014, 19.30 Uhr

vhs, altes e-werk fr, 4.4.2014, 20.00 Uhr

Jazzclub Sa, 5.4.2014, 21.00 Uhr

Stephanskirche mi, 9.4.2014, 19.00 Uhr

Lese- und kleinkunstbühne in der Poetryart-Galerie, mit christian ritter und timm full

premiere des neuen programms der vhskabarettgruppe „die Äh-werker“, auch 5.4.

Starkonzert mit günter „baby“ sommer, dr und ulrich gumpert, p

Vortrag über eremiten im frühen Ägypten, die„Wüstenväter“

Katzen haben sieben leben

Infotag

TTIP

musikschule luitpoldstr. sa, 5.4.2014, 11.00 uhr

Friedrichstr. 2 mo, 7.4.2014, 19.00 Uhr

Der Vetter aus Dingsda

Instrumente kennenlernen und ausprobieren, lehrer stellen sich vor, bis 14.00 Uhr

Vortrag zum deutschamerikanischen handels­ abkommen, referent Dr. harald klimenta

Operette von eduard künneke mit studenten der musikhochschule nürnberg

Faltenradio

„Alte Meister“

Olaf Schubert

Johanna Moll

Klangwerkstatt fr, 4.4.2014, 20.00 Uhr

Bürgerspital, michelsberg Sa, 5.4.2014, 15.00 Uhr

Konzerthalle mo, 7.4.2014, 20.00 Uhr

Club Kaulberg fr, 11.4.2014, 20.00 Uhr

konzertwochenende rund um die klarinette, obere königstraSSe 23

Barockkonzert mit werken von biber und Bach auf historischen instrumenten

Der magere sachse im Karopullunder mit seinem neuen programm: so!

Märchenhaft bissiges für akkordeon und gesang: „zwischen fröschen und prinzen“

Ausgehen April 2014

Palais schrottenberg do, 3.4.2014, 20.00 Uhr wildwuchs theater mit einem episodenstück von jenny erpenbeck

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E.t.A.-Hoffmann-Theater do, 10.4.2014, 20.00 Uhr


die ZWIEBEL 4/2014 ausgehen

Frühlingskonzert

Starke - Stücke IV

Marimba festiva

Irmlersaal, erba-insel sa, 12.4.2014, 19.30 uhr

Giechburg fr, 18.4.2014, 18.00 Uhr

auferstehungskirche do, 24.4.2014, 19.30 Uhr

„let me entertain you“: konzert der stadtkapelle und stadtjugendkapelle bamberg

vernissage zur ausstellung von fränkischen und böhmischen künstlern

konzerte zum marimbakongress, auch 25. und 26.4., konzerthalle

Götz Frittrang

Literarischer Osterspaziergang

Larry coryell

Politik und religion

jazzclub fr, 25.4.2014, 21.00 uhr

an der universität 2 mo, 28.4.2014, 19.30 Uhr Vortrag von dr. Matthias gsänger: beginnt politik dort, wo religion aufhört?

Verliebt, verlobt, verschwunden

Morphclub sa, 12.4.2014, 20.00 Uhr

Bootshaus im Hain So, 20.4.2014, 16.00 Uhr

„Wahnvorstellungen“ der preisgekrönte kabarettist kehrt zurück zu seinen anfängen

Österliches mit Martin neubauer, auch 21.4.

starkonzert mit dem legendären jazzgitarristen und seiner combo

Anett Louisan

Osterkonzert

Symphoniekonzert

konzerthalle so, 13.4.2014, 20.00 Uhr

Pfarrkirche litzendorf mo, 21.4.2014, 17.00 Uhr

Konzerthalle fr, 25.4.2014, 20.00 Uhr

„Zu viel Information“tournee: heller kopf mit heller stimme

Laetitia cropp und das bamberger streichquartett mit geistlichen arien und instrumentalwerken

die bamberger symphoniker unter chr. eschenbach mit saint-saËns und berlioz

La sega del canto

Jubiläumskonzert

Sound ’n‘ arts mo, 14.4.2014, 21.00 Uhr

Aurachtalhalle, Stegaurach mo, 21.4.2014, 17.30 Uhr

Die Opferung des gorge mastromas

skurrile finnische zweimann-band mit säge und begleitung

konzert zum 30-jährigen bestehen des jugend­ symphonieorchesters oberfranken

E.T.A.-hoffmann-Theater sa, 26.4.2014, 20.00 Uhr drama von dennis kelly über wirtschaft und moral

erlesene jahrhunderte dompfarrheim, domstr. 3a so, 27.4.2014, 14.30 Uhr einFührung in das 13. jh., führung zu den stationen der hl. elisabeth, musik

fuchsbau, memmelsd. str. di, 29.4.2014, 19.30 uhr komödie des fränkischen theatersommers

Transitraum Kunstraum kesselhaus mi, 30.4.2014, 18.00 Uhr wand-raum-installation und ausstellung von anna-maria kursawe

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impressum & adressen die ZWIEBEL 4/2014

Impressum Verlag

Satz

Zwiebelverlag GbR Henning Brandt & Manuel Werner Schellenbergerstraße 8 96049 Bamberg

Henning Brandt grafik@die-zwiebel.de

Telefon 09 51 / 51 93 95 - 0 Telefax 09 51 / 51 93 95 - 55 www.die-zwiebel.de post@die-zwiebel.de

Chefredakteur Henning Brandt [hb] (V.i.S.d.P.) h.brandt@die-zwiebel.de

Redaktion Katja Kölbl [kk] k.koelbl@die-zwiebel.de Daniela Pielenhofer [dp] d.pielenhofer@ die-zwiebel.de Syke Brandt [sb] www.globuli-bamberg.de Frank Keil [fk] f.keil@die-zwiebel.de Matthias Schleifer [ms] post@die-zwiebel.de Dr. Barbara Pittner [bp] post@die-zwiebel.de

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Fotografie Anny Maurer Telefon 09 51 / 9 23 08 85

Anzeigenleitung Manuel Werner Telefon 09 51 / 18 51 70 27 Mobil 01 78 / 9 74 80 80 m.werner@die-zwiebel.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2014 vom 1.1.2014. Anzeigenschluss 20. des Vormonats.

Druck Safner Druck & Verlags-GmbH 96170 Priesendorf www.safner-druck.de

Bamberger Symphoniker

Lichtspiel Kino & Cafe

Mußstraße 1 Telefon 9808220 (Karten) bamberger-symphoniker.de

Untere Königstr. 34 Telefon 26785 www.lichtspielkino.de

Brentano Theater

Live club / Haas säle

Gartenstr. 7 Telefon 54528

Obere Sandstr. 7 Telefon 53304 www.live-club.de

Chapeau Claque Theater Grafensteinstr. 16 Telefon 39333 chapeau-claque-bamberg.de

Cinestar Kino Ludwigstr. 2 Telefon 3028850 www.cinestar.de

Club Kaulberg Unterer Kaulberg 36 Telefon 51953330 www.nana-productions.de

Diözesanmuseum Domplatz 5 Telefon 502316 www.erzbistum-bamberg.de

Erscheinungsweise

E.T.A.-Hoffmann-Theater

die ZWIEBEL (Aufl. 6.000 Ex.) ist monatlich an über 250 Vertriebsstellen in Bamberg kostenfrei erhältlich.

E.T.A.Hoffmann-Platz 1 Telefon 873030 www.theater.bamberg.de

© Copyright 2014 für eigens gestaltete Anzeigen und Texte beim Verlag. Nachdruck und Vervielfältigung, (auch auszugsweise). Wiedergabe durch Film, Fernsehen, Rundfunk sowie Speicherung auf elektronischen Medien nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich oder mit Autorenkürzel gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung des Verlags wieder.

Historisches Museum Domplatz 7 Telefon 5190746 www.bamberg.de/museum

Jazzclub Bamberg Obere Sandstr. 18 Telefon 53740 www.jcbamberg.de

Künstlerhaus Villa Concordia Concordiastr. 28 Telefon 955010 www.villa-concordia.de

Wichtige Adressen

Bamb. Marionettentheater Untere Sandstr. 30 Telefon 67600 www. bambergermarionettentheater.de

Morphclub Obere Königstr. 39 Telefon 0170/4230208 www.morphclub.org

Städtische Musikschule Luitpoldstr. 24 Telefon 509960 www.musikschule.bamberg.de

Naturkundemuseum Fleischstr. 3 Telefon 8631248 www.naturkundemuseumbamberg.de

Odeon Kino & Cafe Luitpoldstr. 25 Telefon 27024 www.lichtspielkino.de

Stadtbücherei Bamberg Obere Königstr. 4a Telefon 981190 stadtbuecherei-bamberg.de

Stadtgalerie Villa Dessauer Hainstr. 4a Telefon 871861 www.bamberg.de/museum Viele weitere Infos unter

www.kultur.bamberg.de


Hier finden Sie die Zwiebel – eine Auswahl von Auslagestellen – Gesamtübersicht auf www.die-zwiebel.de

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rubrik

die ZWIEBEL 4/2014


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