Grün Aktiv 2/2019

Page 1

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

An einen Haushalt

grün❯❯aktiv 2/2019

Foto © Thomas Falch

Grünes Magazin für die Stadtgemeinde Wolkersdorf

4

UNSER TEAM

Wir stellen uns vor

6

MEIN TAGEBUCH

Eine wahre Geschichte

8

INSIDE BORNEO

Bericht von Rainer Weißhaidinger

10

PFEGEMASSNAHMEN

AK Naturschutz Wolkersdorf


❯❯ EDITORIAL / STADTGEMEINDE WOLKERSDORF

Editorial CHRISTIAN SCHREFEL Obmann der WUI

© Thomas Falch

christian.schrefel@gruene.at Mobil: +43 699 10107493

www.wui-diegruenen.at /wuidiegruenen

Lernen als gemeinsame Aufgabe im nächsten Gemeinderat! Noch nie hatten Sie so eine große Auswahl – acht Listen werden bei der Gemeinderatswahl um Ihre Stimme werben. Manche finden das schlecht, wir von der WUI begrüßen die Vielfalt, weil sie die gesellschaftliche Buntheit abbildet. Die Zeit der absoluten Mehrheit(en) ist vorbei. Wir als WUI wissen, was Kooperation und Werben um Projekte bedeutet. Das wird nun für alle Gruppen so sein: Es bedeutet, eine Vielfalt an Ideen in den Ausschüssen und im Gemeinderat zu argumentieren, für die eigene Idee zu werben und Kompromisse betreffend die Umsetzungszeit und das Budget auszuhandeln. Die Zeiten, in denen einige wenige im Hinterzimmer etwas beschließen, das dann aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat durchgewinkt wird, sind hoffentlich vorbei. Es ist an der Zeit, dass die Qualität der Ideen Vorrang hat, egal von wem der Vorschlag kommt. Es wird ein gemeinsames Lernen brauchen im neuen Gemeinderat. Die neuen Verhältnisse werden sicher zu mehr Transparenz und vorausschauender Planung führen. Damit jedoch werden Sie als WählerInnen immer wissen, woran Sie sind.

Kühler Kopf statt Klimaerhitzung! „Unser Haus brennt, ich will, dass ihr in Panik geratet“ mit diesen Worten lässt uns Greta Thunberg, die junge Frau aus Schweden, aufschrecken. Wir haben in Wolkersdorf als KlimabündnisPioniergemeinde bereits viel getan: Windenergie, Ökostrom, E-Carsharing, Energiebuchhaltung, E-Auto im Gemeindebereich, WOLKiMobil, Nahwärmenetz, energieeffiziente Neubauten, Radwege, ... jedoch nimmt die Zahl der gefahrenen Auto-Kilometer im Ortsgebiet noch immer zu und es wird über ein Mehr an Parkplätzen im Zentrum geredet, Straßen werden für Autos optimiert und nicht als Lebensraum. Da steht noch viel an, das ist unmittelbare Gemeindeaufgabe – WIR können hier in den nächsten 6 Jahren viel weiterbringen. Um es mit Greta zu sagen:

„Wir wissen was zu tun ist“ – tun wir es! Ihr Christian Schrefel Obmann der WUI

2

Das Verbindende vor das Trennende stellen Am 24.3.2019 wählt Wolkersdorf einen neuen Gemeinderat. Aus der letzten Gemeinderatsperiode wurde von manchen das Bild eines dauernden Streites um jedes Thema nach außen kommuniziert, obwohl ALLE Anträge der Bürgermeisterin eine Mehrheit fanden und mehr als die Hälfte davon sogar die Zustimmung ALLER GemeinderätInnen hatten. Ist Demokratie ohne Kontroverse und Streit möglich? In der vergangenen Gemeinderatsperiode wurde viel und intensiv diskutiert. Da alle MandatarInnen ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen (sollen) und die Interessen ihrer WählerInnen zu vertreten haben, sind Diskussionen nötig und sinnvoll, um möglichst gute Entscheidungen für ALLE treffen zu können. Wer auf der Homepage des Parlaments nachliest, was dort zum Thema Demokratie geschrieben wird, erfährt, dass „politische Verhandlungen anstrengend sein können und oft Kompromisse anstreben müssen“. Das ist im Parlament deshalb so, weil nicht einfach eine Mehrheit bestimmt, sondern bei einer Entscheidung auch viele weitere Vorschriften der Verfassung beachtet werden müssen. Nach der Meinung von Hans Kelsen, dem "Architekten der österreichischen Bundesverfassung“, muss „im Mittelpunkt des Parlamentarismus die Regelung des Verhältnisses von Mehrheit und Minderheit und die Suche nach Kompromissen stehen“. „Der Kompromiss unterscheidet die Demokratie von der Autokratie (Alleinherrschaft). … Würde nur die Mehrheit entscheiden, dann bestünde die Gefahr, dass Demokratie nur auf Abstimmungen reduziert würde. Jene, die wüssten, wie sie sich eine Mehrheit sichern können, könnten auch ihre Interessen nach Belieben durchsetzen.“ Wichtig ist hier auch zu sehen, dass Mehrheitsentscheidungen zur unverhältnismäßigen Benachteiligung von Individuen führen können, die nicht zu dieser Mehrheit gehören. Deshalb sind Diskussionen und Kompromisse der Mehrheitsentscheidung vorzuziehen. Natürlich gilt das auch für die politische Arbeit in der Gemeinde. Alle MandatarInnen des Gemeinderates geloben am Beginn ihrer Tätigkeit „die Bundes- und Landesverfassung und alle übrigen Gesetze der Republik Österreich und des Landes Niederösterreich gewissenhaft zu beachten, ihre Aufgabe unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen, das


❯❯ STADTGEMEINDE WOLKERSDORF ❯❯ BILDUNG

Leider ist es trotz vieler Diskussionen in der vergangenen Periode oft nicht gelungen, einen gangbaren Kompromiss zu finden. Nach Kelsens Meinung bedeutet ein Kompromiss das „Zurückstellen dessen, was die zu Verbindenden trennt, zugunsten dessen, was sie verbindet. Jeder Tausch, jeder Vertrag ist ein Kompromiss, denn Kompromiss bedeutet: sich vertragen.“ Warum dieses „sich vertragen“ nicht möglich war, wird naturgemäß von allen Konfliktparteien unterschiedlich gesehen und kommuniziert. Solange trotzdem bei allen die Bereitschaft besteht, wieder auf einander zuzugehen, miteinander zu reden und im Interesse der Gemeinde und ihrer BürgerInnen einen Kompromiss zu suchen, ist eine konstruktive Zusammenarbeit möglich. Der Eindruck, dass diese Bereitschaft bei einigen fehlt, hat zur Auflösung des Gemeinderates geführt.

Wie ist das Bild vom dauernden Streit entstanden? Da wenige BürgerInnen die Gemeinderatssitzungen besucht oder via Video verfolgt oder nachgesehen haben, spielen vermutlich andere Medien hier eine wichtige Rolle. Die Mehrheitsfraktion kann nicht nur die parteieigenen Medien, sondern auch die Medien der Gemeinde nutzen, die objektiv und unabhängig scheinen. Allen anderen Fraktionen ist es nur in wesentlich beschränkterem Umfang und mit viel weniger budgetären Mitteln möglich, Informationen an alle GemeindebürgerInnen herauszugeben. Außerdem wird in Konfliktsituationen verstärkt das Trennende nach außen kommuniziert, um SympathisantInnen für die eigene Sache zu finden. Das was gut funktioniert und worüber Einigkeit besteht, wurde leider viel zu wenig kommuniziert. Dadurch verstärkt sich der Eindruck, dass nur gestritten wird. Das genaue Gegenteil zu dieser Form der Kommunikation betreibt die derzeitige Bundesregierung, die sicher auch ihre Differenzen hat, nach außen aber bewusst Einigkeit kommuniziert. Dies ist aber nur möglich, solange sich alle an diese Vereinbarung halten, niemand ausschert und offene Diskussionen nach außen trägt.

Kann sich das durch eine Wahl ändern, wenn viele der handelnden Personen gleichbleiben? Entscheidend ist die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, miteinander zu reden und im Interesse der Gemeinde und ihrer BürgerInnen einen Kompromiss zu suchen. Miteinander reden und diskutieren unterscheidet sich wesentlich von einer reinen Information über die Entscheidung der Mehrheitsfraktion. Eine Information über einen Standpunkt ist eine Vorgabe und kein Gesprächsangebot. Der Rahmen, der für die ausführliche Diskussion von Vorschlägen, Meinungen und möglichen Kompromissen in der Gemeindepolitik vorgesehen ist, sind die einzelnen Ausschüsse. Wenn im Ausschuss die nötigen Informationen für alle vorliegen (oder sogar schon im Vorfeld übermittelt werden), ist ein Gespräch auf Augenhöhe und ein gleichberechtigter Austausch von Sichtweisen möglich, so kann ein echter Kompromiss erzielt werden. Dieser Kompromiss wird dann vom Ausschuss dem Gemeinderat zur Beschlussfassung empfohlen. Da dann alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen in die Diskussion einbezogen waren, sowie alle wichtigen Gesichtspunkte im Vorfeld besprochen und die Lösung gemeinsam erarbeitet wurde, braucht es keine kontroversen Diskussionen in der Gemeinderatssitzung. Die Zeit dort kann genutzt werden, um die anderen MandatarInnen und die BürgerInnen von den Überlegungen, die zum Kompromiss geführt haben, zu informieren und ihnen die Entscheidung nachvollziehbar und transparent zu machen. Sicherlich wird es auch in Zukunft Entscheidungen geben, bei denen keine Einstimmigkeit möglich ist und mit denen nicht alle MandatarInnen zufrieden sind. Damit die Zusammenarbeit trotzdem gut gelingen kann, braucht es von allen Respekt gegenüber der Meinung der anderen und dem letztlich nach reiflicher Diskussion gefundenen Kompromiss einer Mehrheit.

Bereitschaft zu Respekt, Wertschätzung und Kompromiss Denn – wie auf der Homepage des Parlaments ausgeführt – „Demokratie heißt auch: Respekt vor anderen Meinungen. Die Demokratie soll ermöglichen, dass alle Menschen in gegenseitigem Respekt ihre Meinung äußern und ihre Anliegen vertreten können.“ Im Gemeinderat erfolgt dies durch die gewählten MandatarInnen, die ihre WählerInnen vertreten.

Echte Demokratie funktioniert, wenn alle bereit sind, einander anzuerkennen, zu respektieren und fair miteinander umzugehen. Gegenseitige Wertschätzung, in Dialog treten und genau hinhören, was der andere meint, sind wichtige Bausteine. Um die BürgerInnen möglichst objektiv über die Arbeit des Gemeinderates zu informieren, ist es sinnvoll, allen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen Raum in den Aussendungen der Gemeinde zu geben. So könnte z.B. jede Fraktion eine Seite der Zeitung zur Verfügung gestellt bekommen. Natürlich werden sich die Berichte unterscheiden, weil die Blickwinkel verschieden sind. Ich denke aber, dass die LeserInnen gerade dadurch in der Lage sind, sich ein umfassendes Bild der Arbeit des Gemeinderates zu machen.

Unser Angebot Die KandidatInnen der WUI sind bereit - im Interesse Wolkersdorfs, der Katastralgemeinden und der Menschen - mit den anderen Fraktionen zusammen zu arbeiten, ihnen auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen und mit ihnen sinnvolle Kompromisse für unsere Gemeinde zu finden. Die Möglichkeit, die Sicht aller Fraktionen im Gemeinderat darzustellen, die Kommunikation zu verbessern, wollen wir in den Gemeindenachrichten mindestens vierteljährlich ermöglichen, wie es unsere Nachbargemeinde Gerasdorf be❮❮ reits lebt.

© Thomas Falch

Amtsgeheimnis zu wahren und das Wohl der Gemeinde Wolkersdorf nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern“. Wenn sie ihr Mandat ernst nehmen und sich mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einbringen, führt dies naturgemäß zu kontroversen Diskussionen.

MAG. (FH) BARBARA RADER barbara.rader1@gmail.com Clubsprecherin der WUI Diplomsozialarbeiterin

Quellen: https://www.parlament.gv.at/PERK/PARL/DEM/DEMOKRA/index.shtml https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie https://www.jusline.at/gesetz/noe_go_1973/paragraf/97

3


❯❯ UNSERE KANDIDATINNEN

[1] [2]

Christian Schrefel

Barbara Rader

verheiratet und Vater von vier Töchtern Stadtrat für Umweltschutz und teilweise Raumordnung 2003 – 2018 Selbstständiger Umwelt- und Organisationsberater Sprecher der Grünen im Bezirk Mistelbach Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft NÖ

Verheiratet und Mutter von drei Kindern im Pflichtschulalter Gemeinderätin und Klubsprecherin 2015 – 2018 Diplomsozialarbeiterin

Im Laufe meiner Tätigkeiten in verschiedenen NGOs erkannte ich die Grenzen der Wirkung und entschied mich 2000, in die Kommunalpolitik einzusteigen mit dem Ziel, ökologisches Handeln im Alltag am Wohnort zu befördern und trat der WUI bei.

Wolkersdorf ist eine lebenswerte Kleinstadt, in der vieles gut funktioniert. Damit das auch weiterhin so bleibt, braucht es eine transparentere, sachliche Gemeinderatsarbeit, die nicht von persönlichen Befindlichkeiten und Streitigkeiten bestimmt wird.

Als Stadtrat konnte ich seit 2003 bisher für Wolkersdorf gerade im Umweltbereich, Naturschutz und Klimaschutz vieles umsetzen.

Durch meine Tätigkeit als Sozialarbeiterin in verschiedenen Berufsfeldern, habe ich viele unterschiedliche Lebensentwürfe und auch Probleme und Konfliktsituationen kennen gelernt. Mein Schwerpunkt sind daher soziale Themen - von der Kinderbetreuung, über die niederschwellige Jugendarbeit und Hilfe in Krisensituationen bis zur Pflege.

Bei dieser Wahl geht es um eine grundlegende Weichenstellung, ich stehe mit der WUI für eine moderne, demokratische und transparente Zukunftsentwicklung in Wolkersdorf.

Ein besonderes Anliegen ist mir der wertschätzende Umgang mit Menschen und Umwelt.

Mit Ihrer Stimme für die WUI werden wir gestärkt, die nachhaltige und klimaverantwortliche Entwicklung in Wolkersdorf voranzutreiben.

Wenn wir alle verschieden sind, bedeutet das, dass jede/r dazu passt!

Demokratie ist nicht immer eine Sache von einsamen Entscheidungen, sondern in der Regel ein Geschäft der Meinungsbildung vieler. Angela Merkel, 2007

[4]

Erwin Mayer

[3]

Susanne Gruber

Verheiratet und Vater von zwei Kindern Gemeinderat und Vorsitzender des Ausschusses für Direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung 2015 – 2018 Klima- und Energieexperte

Als Umweltökonom und Experte für Klimaschutz und Energiewende setze ich mich auch in Wolkersdorf für 100% erneuerbare Energien ein - Kohle, Öl und Erdgas gehören der Vergangenheit an. Wolkersdorf braucht dazu mehr klimafreundlichen und dadurch auch leistbaren Wohnbau sowie mehr CO2-freien Verkehr. Mein Einsatz für direkte Demokratie und faire Bürgerbeteiligung soll in der kommenden Gemeinderatsperiode endlich dazu führen, dass die Bevölkerung selbst bestimmen kann, worüber sie in verbindlichen Volksabstimmungen entscheiden will. Die Bevölkerung entwickelt in einem von ihr bestimmten Bürgerbeteiligungsprozess den Fahrplan für die Energiewende in Wolkersdorf sowie für die Bürgerbeteiligung und direkte Demokratie in Wolkersdorf.

Mit parteiübergreifenden Themen wie dem Klimaschutz und der Einbindung der BürgerInnen kann auch das belastete politische Klima wieder verbessert werden. Wir brauchen parteiübergreifenden Konsens bei konkreten Projekten, weniger Eigenlob und weniger persönliche Kritik am politischen Mitbewerber.

4

Verheiratet und Mutter von drei Kindern Gemeinderätin und Umweltgemeinderätin 2015 – 2018 Professorin für Naturwissenschaften, Vorstandsmitglied für Finanzen in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften

Der verantwortungsvolle Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zieht sich als roter Faden durch mein Leben. Es ist mir wichtig, ökologisch zu leben, ohne auf die Errungenschaften unserer technikorientierten Welt zu verzichten. Meine Arbeitsschwerpunkte lagen in der Qualitätssicherung von Baumaterialien und in der Abfallwirtschaft, sowie der Vermittlung von Materialwissen in Museen und Schulen. In der letzten Gemeinderatsperiode habe ich erfahren, dass die Bevölkerung bei Projekten mitreden möchte. Die hohe Beteiligung bei der Volksbefragung zum Platz der Generationen zeigt, dass die Politik nicht an der Bevölkerung vorbei entscheiden darf!

Wichtige Projekte mit kontrolliertem Budget in einer lebenswerten Umwelt!


❯❯ UNSERE KANDIDATINNEN

[6]

Lisa Kühnert

[5]

Sozialpädagogik-Studentin

Severin Vogt Bio-Landwirt

Nach der Matura habe ich ein freiwilliges Soziales Jahr in einem Betreuten Wohnheim für Kinder und Jugendliche der Volkshilfe Wien gemacht. Ich besuche derzeit die Bioschule Schlägl, wo mit großer Begeisterung gezeigt wird, dass die biologische Landwirtschaft eine wunderbare, herausfordernde Möglichkeit bietet, umweltbewusst und sozial zu wirtschaften. Dies ist ein Beitrag, damit wir auch noch in Zukunft gesunden Boden, sauberes Wasser und gutes Essen für Alle zur Verfügung haben.Dazu brauch es auch Maßnahmen auf kommunaler Ebene. Mit meinem politischen Engagement möchte ich versuchen, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise zu leisten.

Jetzt nicht auf Kosten von morgen, hier nicht auf Kosten von anderswo.

Mit den Jahren ist mein politisches Interesse stetig gewachsen und auch der Wunsch, mich zu engagieren und einzubringen, wurde immer größer. Nachhaltigkeit ist mir in jedem Bereich meines Lebens wichtig und so versuche ich tagtäglich, Entscheidungen zu vermeiden, die zulasten der Umwelt, der Tiere oder auch anderer Menschen gehen. Seit längerem beschäftige ich mich auch stärker mit dem Feminismus und bin mittlerweile überzeugt davon, dass dieser nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer und alle anderen Menschen ein Gewinn ist. Ich wünsche mir eine Welt, in der Homophobie, Sexismus und Xenophobie keinen Platz haben – dafür stehe ich ein. Ich möchte eine junge, mutige Stimme für alle WolkersdorferInnen sein, denen es nicht egal ist, wie wir mit unseren Mitmenschen und unserer Umwelt umgehen. Dazu gehört für mich ein schonender Umgang mit Ressourcen und Toleranz gegenüber allen, die mir begegnen.

Nachhaltigkeit. Feminismus. Toleranz.

Matthias Hahn In Lebensgemeinschaft, zwei Kinder Techniker, Autor

[7]

[8]

Julia Beckel In Lebensgemeinschaft, zwei Kinder Kartographin

Als Techniker war ich schon immer fasziniert von den Möglichkeiten der sogenannten „Green Technologies“: Dezentrale Energiesysteme, eMobilität, Abfallwirtschaft, Klimaschutz, Alternativen zu Plastik, Wasserstoff, Erneuerbare Energien, …. All diese Branchen schaffen nicht nur Arbeitsplätze (oft in der Region selbst), sondern sind meiner Meinung nach der entscheidende Schlüssel, um unseren Wohlstand nachhaltig abzusichern. Mir ist gerade diese Wahl besonders wichtig. Mit Blick auf die nächste Generation wünsche ich mir ein modernes, aufgeschlossenes Wolkersdorf voller Innovation und Tatendrang. Absolute Mehrheiten (besonders solche, die seit 70 Jahren bestehen) sind nicht mehr zeitgemäß. Für die Herausforderungen der Zukunft braucht es ein neues Miteinander auf größerer Ebene. Eine Reformpartnerschaft aller konstruktiven Strömungen zur Lösung drängendster Zukunftsfragen.

Meine Vision ist ein energieautarkes Wolkersdorf. Eine Gemeinde, die in Zeiten der globalen Klimakrise beispielhaft, innovativ und beherzt vorangeht. Für dich. Für mich. Für unsere Kinder und deren Kinder.

Schon von Jugend an beschäftigten mich Umwelt- und Naturschutz und das Interesse an anderen Ländern und Kulturen. In Basel war ich sechs Jahre bei der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Bruno Manser Fonds, die sich für die Rechte indigener Regenwaldvölker und die Erhaltung ihres Lebensraumes einsetzt, tätig. Derzeit arbeite ich im radtouristischen Bereich (Radlobby-Radtourismus). In der Geografie versucht man immer, das Ganze zu sehen und Zusammenhänge herzustellen. Themen, die mich ständig begleiten sind der Erhalt der natürlichen Vielfalt, Umwelt und Gesundheit, und da ich selbst sehr gerne diverse Outdoorsportarten aktiv ausübe, nachhaltiger Tourismus.

Wir müssen der „Wildnis“ genug Platz einzuräumen, in der Landwirtschaft, in der Stadt, auch in unseren Gärten. Nur in einer gesunden Umwelt bleiben die Menschen gesund.

Fotos © Thomas Falch

5


© fotolia.com

❯❯ EINE WAHRE GESCHICHTE

Wolkersdorf, am 10.04.2031

Liebes Tagebuch, ... bin fix und fertig! Habe heute den ganzen Tag mit meiner pubertierenden Tochter verbracht. Aber nicht dass du denkst, ich wäre wegen ihr so K.O :-). Obwohl, normalerweise wäre das definitiv der Fall. Mit ihren knapp 15 Jahren meint sie ständig, alles besser zu wissen. Sie macht was sie will, wann sie will und wie sie es will. Kommentare oder gute Ratschläge unerwünscht. Und wenn ihr was nicht passt (was in letzter Zeit gefühlte zwanzigmal am Tag vorkommt), fährt sie einem über den Mund, dass dir die Spucke wegbleibt. Aber nicht heute. Heute war sie zur Abwechslung mal echt kooperativ. Wir haben den ganzen Tag damit verbracht, die Erweiterung unserer hauseigenen Solaranlage voranzutreiben. Dank großzügiger Gemeindeförderungen konnten wir das Ding nochmals deutlich vergrößern. (Deshalb bin ich so erledigt, aber als gelernter Elektrotechniker/Bastler ist die Selbstmontage einfach eine Frage der Ehre!) Damit haben wir endgültig den Schritt vom Passiv- zum Aktivhaus geschafft! Ehrlich gesagt, das war auch mein Köder: Habe meiner Tochter gesagt, dass ich

6

sie am Erlös der Anlage beteiligen werde. (Hmmm, ob ich Sie damit bestochen habe?) »Sag«, fragt meine Tochter, während sie das Datenkabel für die Anlagensteuerung einzieht, »wie weiß i jetzt, wieviel das Ding pro Monat abwirft?«

Dank großzügiger Gemeindeförderung haben wir den Schritt vom Passiv- zum Aktivhaus geschafft!

»Per App«, sag ich schmunzelnd, »dafür sorgt das Datenkabel, um das du dich gerade kümmerst«. Nach einer Weile füge ich hinzu: »Weißt du was ich mir überlegt habe?« »Hm?« »Wir verdienen jetzt was mit unserem Strom, Heizung und Warmwasser übernimmt die Wärmepumpe«. »Und?« »Naja, unsere Fixkosten sind damit so weit gesunken, dass ich mir überlegt habe, in der Arbeit Stunden zu reduzieren. Mehr Work-Life-Balance. Wie würde dir das gefallen?«


❯❯ EINE WAHRE GESCHICHTE

© Thomas Falch

MATTHIAS HAHN matthias-hahn@hotmail.com

Meine Tochter zuckt mit den Schultern und fingert zunehmend ungeduldiger am Anschlusskasten herum. Plötzlich wirft sie den Schraubenzieher auf den Boden und stampft mit dem Fuß auf. »Mist!«

Unsere Fixkosten sind so weit gesunken, dass ich mir überlegt habe, in der Arbeit Stunden zu reduzieren.

»Was ist los?«

WUI-Aktivist aus Obersdorf Techn. Angestellter und Buchautor

Begegnungszonen, sichere Radwege, eBike Förderung, Mobilitätsprojekte in den Kindergärten und Schulen,.. haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Inzwischen wurde der Autoverkehr im Stadtgebiet merklich reduziert und der Fahrradverkehr merklich erhöht. Unlängst hat mir meine Tochter sogar von einem Schulprojekt erzählt, wo sie den Einsatz von Lastenfahrrädern für die Belieferung der Geschäfte testen.

»Des blöde Dingsda ist abgebrochen!« Durch all diese Maßnahmen ist Lärm- und Schadstoffbelastung stark zurückgegangen, der Stadtkern wurde durch konsequente Bepflanzung grüner und gemütlicher, die Leute sind fitter, gesünder und der ökologische Fußabdruck kleiner– eine echte Positivspirale :-)!

Ich beuge mich über den Kasten. »Du meinst den Klemmenblock.« Meine Tochter wirft mir einen genervten Blick zu. »Und was machen wir jetzt?« »Na, das Teil müssen wir wohl beim Installateur nachbestellen. Bis dahin steht unsere kleine Baustelle.« Meine Tochter sieht mich an, als hätte ich gerade etwas selten Dämliches von mir gegeben. »Aber sicha nicht! Ich fahr gleich rauf, die haben das lagernd.«

Wäre all das auch geschehen, hätte die ÖVP damals bei jener denkwürdigen Wahl ihre Absolute nicht verloren?

»Woher willst du das wissen«, frage ich erstaunt. »Der Sohn vom Installateur hat mir unlängst erzählt, dass sein Papa seit Jahren alle Hände voll zu tun hat, weil die ganzen Leute ihre Häuser in Mini-Kraftwerke umrüsten. Deshalb haben sie mittlerweile ihr Lager vergrößert, damit sie immer schnell Ersatz bei da Hand haben. Also«, sagt sie und streckt erwartungsvoll die Hand aus »rüber min Süber!« Kurze Zeit später höre ich meine Tochter auf dem Fahrrad davonbrausen. Früher hätte ich ihr noch hinterhergerufen, sie soll auf der Kaiser-Josef Straße vorsichtig fahren. Heute ist das eigentlich nicht mehr notwendig. Denn nicht nur bei den Erneuerbaren hat die Wolkersdorfer Reformregierung kräftig nachgelegt; auch beim Verkehrskonzept:

Früher fuhren deutlich mehr Leute zum Arbeiten nach Wien. Jetzt haben viele eine Pendelzeit von 10 Minuten.

Während ich so weiter überlege, muss ich daran denken, was meine Tochter über den Installateur gesagt hat. Dass die Auftragsbücher voll sind und er sein Lager erweitert hat. Im Grunde trifft das auf einige Branchen hier im Wolkersdorf zu. Die innovative Gemeindepolitik der letzten Jahre hat tatsächlich einen regelrechten Boom unter den lokalen KMUs ausgelöst. Laufend werden Leute gesucht: Techniker für die Biomasse und Windkraftwerke, Wärmepumpen und Solaranlagen; Fachpersonal für Marketing, Vertrieb und Buchhaltung; Informatiker für die Programmierung der Anlagen und Entwicklung von Tools aller Art, Fahrradshops, Gastro, und und und… Auch das hat sich auf die Lebensqualität ausgewirkt: Früher fuhren deutlich mehr Leute zum Arbeiten nach Wien. Jetzt haben viele eine Pendelzeit von 10 Minuten. Tja, denke ich so bei mir, wäre all das auch geschehen, hätte die ÖVP damals bei jener denkwürdigen Wahl 2019 ihre Absolute nicht verloren? Damals hat es im Grunde begonnen. Der Weg war frei für eine ambitionierte Reformpartnerschaft, die seitdem (nicht zuletzt durch die Beteiligung der WUI) einiges Punkto Nach❮❮ haltigkeit und Lebensqualität geschafft hat.

7


❯❯ BRENNPUNKT ERDE

[1]

Inside

© Thomas Falch

Borneo RAINER WEISSHAIDINGER rainer.weisshaidinger@gmx.net Stv. Obmann WUI; lebt mit Partnerin und 2 Kindern in Obersdorf.

L

ink

Bruno Manser Fonds:

www.bmf.ch 8

[2]

[3]

Schon in meiner Kindheit war ich fasziniert von der Insel Borneo, den dortigen Regenwäldern und den Geschichten über ihre Ureinwohner und den Kopfjägern. Die Vorstellung Borneo einmal zu besuchen war aber zunächst nichts mehr als eine Träumerei. Mittlerweile arbeite ich seit 15 Jahren vor allem mit der ethnischen Gruppe der Penan gegen die Abholzung der Regenwälder, der Kartierung ihres traditionellen Landes und seit fünf Jahren an der Verbesserung der landwirtschaftlichen Praxis.

Borneo ist die drittgrößte Insel der Welt direkt am Äquator. Der größte Teil gehört zu Indonesien, ein kleiner Teil formt den Staat Brunei, zudem liegen die zwei größten malaysischen Bundesstaaten hier: Sarawak und Sabah. Der tropische Regenwald der Insel beherbergt einen enorm großen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten – einen der größten weltweit, außerdem vielfältige indigene Volksgruppen. Alleine in Sarawak, das eineinhalbmal so groß ist wie Österreich, gibt es über 30 unterschiedliche Kulturen und Sprachen. Die Penan leben im Nordosten Sarawaks. Sie sind einer der letzten Jäger- und Sammlerkulturen auf Borneo wie auch weltweit. In den letzten Jahrzehnten wurden bis auf wenige Familien alle Gruppen sesshaft. Ursprünglich nutzten die Penan ausschließlich das Angebot des Waldes an Wild, Sago, Früchten und anderen Nahrungsmitteln. Aus dem stärkehaltigen Kern der Sagopalme gewinnen sie Stärke und Kohlehydrate. Sind an einem Standort die Sago- und Wildvorräte nach ein paar Wochen erschöpft, wird ein neues Waldgebiet aufgesucht. Für die Jagd verwenden die Penan Blasrohre, und mit dem gekochten Saft des Tajem-Baumes vergiftete Pfeile. In die Gemeinschaft aufgenommene Tiere dürfen weder getötet noch gegessen werden. Die Gemeinschaften der Penan sind weder hierarchisch strukturiert noch gibt es traditionell Unter-

schiede zwischen Mann und Frau. Natürliche Gegenstände betrachten die Penan als beseelt. Zwischen 1955 und 1975 ließen sich die meisten Penan-Gemeinschaften im oberen Baram in Dörfern nieder - hauptsächlich als Folge der Missionsarbeit evangelikaler Kirchen. Die Missionare lehrten die Penan Lesen und Schreiben, den Bau von dauerhaften Behausungen und den Anbau von Hangreis. Der Reisbau ist angelehnt an jenen der benachbarten Stämme, die schon seit Jahrhunderten Brandrodungsfeldbau betreiben. Dabei wird jedes Jahr ein Stück Wald abgeholzt, abgebrannt und bebaut. Danach wächst der Wald wieder nach, und normalerweise wird er erst wieder nach 15 Jahren oder einem längeren Zeitraum genutzt. Jagen und Sammeln, der Wald als Quelle von Nahrungsmitteln, Tiere und Pflanzen spielen noch heute eine herausragende Rolle im täglichen Leben. Bedroht ist die Lebensweise der Penan – wie auch der anderen Indigenen – durch die Abholzung der Regenwälder, um billiges Holz zu gewinnen. Heute sind im Bundesstaat Sarawak kaum mehr 10 Prozent der Landesfläche unberührte Urwälder, 1980 nahmen sie noch über zwei Drittel ein. Dass es diese Urwälder vor allem im Nordosten des Landes noch gibt, ist hauptsächlich den Penan zu verdanken. Sie haben über drei Jahrzehnte hinweg fried-


❯❯ BRENNPUNKT ERDE

[4]

[5]

[6]

[7]

[8]

[9]

lichen Widerstand gegen die Abholzung mittels Blockaden und Landrechtsklagen geleistet. Die mächtigen Gegenüber sind die politische Elite und große Holzkonzerne, die von der Abholzung massiv profitieren. Berühmt wurde der Widerstand der Penan weltweit vor allem durch den Schweizer Umwelt- und Menschrechtsaktivisten Bruno Manser, der in den 1980erJahren sechs Jahre mit den Penan lebte und auf die Menschenrechts-/Umweltkatastrophe aufmerksam machte. Auf ihn wurde als eine für den Staat „unerwünschte Person“ ein Kopfgeld von 50.000 Dollar ausgesetzt. Im Jahr 2000 verschwand er spurlos auf einer seiner inoffiziellen Reisen in Sarawak. Die von ihm gegründete Schweizer NGO Bruno Manser Fonds unterstützt die Indigenen von Sarawak weiterhin und deckt die schmutzigen Geldflüsse und die massive Korruption im Zuge der Abholzung auf. Dadurch wissen wir heute, dass sich der vormalige Regierungschef von Sarawak nachweislich Werte und Besitztümer in der ganzen Welt im Ausmaß von rund 20 Milliarden Dollar verschaffen konnte. Das Hinterland Sarawaks blieb dagegen bis heute völlig unterentwickelt. Nach der Abholzung des fast gesamten Bundesstaates zieht die nächste Katastrophe für Umwelt und indigene Gesellschaften heran: Plantagen für Ölpalmen und schnell wachsende Hölzer - ein Boom der bis heute zur Umwandlung von mehreren Millionen Hektar Land und Wäldern in Plantage nach sich zog. Doch die Penan geben nicht auf und wollen

die letzten Urwälder im Oberlauf des Baram mittels eines Natur- und Kulturparks oder der Einrichtung eines Nationalparks schützen. Ihr Ziel ist es, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung selber in die Hand zu nehmen. Der Park würde eine Gebirgslandschaft im Herzen Borneos mit einer der weltweit höchsten Pflanzen- und Tiervielfalt und vier indigene Gruppen beheimaten.

[1] Der Widerstand der Penan, unter anderem mit Blockaden von Holzfällerstraßen,haben die letzten Urwälder Sarawaks gerettet.

[2] Die nächste Katastrophe für die Menschen und Umwelt in Sarawak: Palmölplantagen soweit das Auge reicht.

[3] Abtransport von Holz aus dem fast kom-

Damit ihr eigener Brandrodungsfeldbau nicht zur Gefahr für den Urwald wird, haben wir in einem Projekt begonnen, nachhaltigere Landwirtschaftswege zu ergründen und die Anbaupraxis zu verbessern sowie die Eigenversorgung abzusichern. Ein besonderes Augenmerk besteht im Einbezug junge Dorfbewohner, um gemeinsam mit ihnen Einkommensalternativen zu entwickeln. Im Rahmen einer privat initiierten Doktorarbeit versuchen wir, den Reisanbau vor Ort wissenschaftlich genauer zu untersuchen, um nachhaltige Verbesserungen zu ermöglichen. Wenn ich Ihr Interesse an Geschichten zu den Penan und Borneo geweckt habe, dann möchte ich Sie gerne zum Vortrag am 4. März im Schloss Wolkersdorf einladen. Der Vortrag wird von der WUI 50+ veranstaltet und ist offen für alle Interessierte. Wir sind zudem auf der Suche nach Unterstützungen unserer Forschungen. Falls Sie die Forschungen zur Doktorarbeit finanziell unterstützen wollen, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

plett abgeholzten Baram-Gebiet: die goldene Zeit der Holzfäller ist längst vorbei.

[4] Wanderfeldbau der Indigenen – jedes Jahr wird ein Stück Wald für den Reisanbau abgeholzt und abgebrannt.

[5] Häuptling Selai Sela vom Peresek-Fluss überprüft die Giftpfeile während der Jagd.

[6] Frauen und Männer aus Long Gita kochen für sich und die Gäste – es gibt Reis in Bananenblättern, köstlichen Farn und Fleisch von zwei Affen.

[7] Das Einzugsgebiet des Tabau-Flusses ist eines der letzten Urwaldgebiete Sarawaks und soll den Penan nach, Teil eines größeren Naturparks werden.

[8] Häuptling Along Sega (†) – er führte eine der letzten nomadischen Sippen im Limbang an und war einer der großen Widersacher der Holzfäller.

[9] Die Gruppe von Long Tevenga – eine der der allerletzten Jäger-SammlerGruppen im Herzen Borneos. Fotos © Rainer Weißhaidinger

❮❮

9


❯❯ TERMINE / PFLEGEEINSATZ

Veranstaltungen ❯❯ IM ÜBERBLICK

Fotos © Chris tian Schrefel

PLASTIC PLANET FILMABEND Donnerstag, 28. Februar 2019, 19.30 Uhr „Schurlwirt“, 1. Stock, Großer Saal 2211 Pillichsdorf EINTRITT FREI! Wir sind Kinder des Plastikzeitalters: vom Babyschnuller bis zur Trockenhaube, von der Quietscheente bis hin zum Auto. Plastik ist überall: In den Weltmeeren findet man inzwischen sechsmal mehr Plastik als Plankton und selbst in unserem Blut ist Plastik nachweisbar! Die Menge an Kunststoffen, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal in Plastikfolie einzupacken.

Veranstalter: WUI und UI-Pillichsdorf

RAINER WEISSHAIDINGER:

INSIDE BORNEO VORTRAG / DIASHOW / REISEBERICHT Montag, 4. März 2019, 18.30 Uhr Schloß Wolkersdorf, Seniorenraum 2120 Wolkersdorf im Weinviertel EINTRITT FREI! Rainer Weißhaidinger: „Ich berichte mit Bildern von den Penan, einem indigenen Volk in Sarawak (Malaysia), und deren Kampf gegen die Abholzung des Regenwalds im Herzen von Borneo. Ich werde Ihnen über ihre Kultur, den verschwindenden Regenwäldern, Kartierungen für Landrechtsklagen und den Arbeiten zur Landwirtschaft erzählen. Im August 2018 begleitete mich Christian Schrefel auf einer der Reisen. Christian wird meine „Bilder“ abrunden und uns über seine Eindrücke aus drei Dörfern an der indonesischen Grenze berichten.“ Veranstalter: WUI 50+

AK NATURSCHUTZ WOLKERSDORF

Pflegeeinsatz am Wartberg Am Samstag, 9. März 2019 findet auf Einladung von Christian Schrefel und Mag. Margit Gross vom Naturschutzbund NÖ bereits zum 12. mal die jährliche Pflege des Trockenrasens am Wartberg in Riedenthal statt.

© Thomas Falch

In PLASTIC PLANET sucht Regisseur Werner Boote, dessen eigener Großvater ein Pionier der Plastikindustrie war, weltweit nach Antworten und deckt erstaunliche Fakten und unglaubliche Zusammenhänge auf.

STR CHRISTIAN SCHREFEL Obmann der WUI christian.schrefel@gruene.at Mobil: +43 699 10107493

HAUS DER GESCHICHTE SPEZIALFÜHRUNG Sonntag, 17. März 2019, 10.30 Uhr Spezialführung im neuen Haus der Geschichte mit der Ausstellungskuratorin Dr. Birgit Johler mit dem Schwerpunkt Entwicklung der Demokratie am Sonntag 17. März 2019 um 10.30 Uhr.

Auch diesmal wollen wir unter der fachlichen Anleitung von DI Josef Semrad aus Münichsthal unsere jährlichen Pflegemaßnahmen durchführen. Ziel der Aktion ist die Erhaltung der Halbtrockenrasen mit Frühlingsadonis, Helm-Knabenkraut, Kreuzenzian und andere seltene Arten.

Treffpunkt um 9.30 Uhr am Bahnhof in Wolkersdorf oder bei der Kassa im Haus der Geschichte (www.hdgoe.at).

Treffpunkt für unsere Pflegeaktion am Wartberg ist um 9.00 Uhr bei der Ortseinfahrt nach Riedenthal (Richtung Ulrichskirchen). Der Pflegeeinsatz dauert längstens bis 15.00 Uhr. Wie immer werden wir eine Mittagsjause organisieren.

Anmeldung unter info@wui-diegruenen.at

Wir freuen uns auf euer Kommen!

10

❮❮


❯❯ MAROTTE / INTERNATIONALER FRAUENTAG

Frauenstreik A: Ich streike! B: Was??? Warum!! A: Meine Nachbarin tut das auch, ihr reicht's sie sagt, wenn wir nichts machen, geht’s immer weiter mit der Ungerechtigkeit. B: Die ist ja eh zu Hause! ... Und ihr Mann verdient nicht grad wenig... A: ... dafür die meisten Frauen.... wie viel bekommst Du denn im Vergleich zu Deinen Kollegen! B: Ich?!?...also...ja ….na ja.... A: Sie sagt auch, dass Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege immer noch meist Frauensache ist, natürlich unbezahlt und auch nicht gerecht verteilt! B: Ok, die meiste Arbeit daheim bleibt bei den Frauen hängen, auch wenn sie arbeiten gehen, das war halt schon immer so, aber gleich streiken... A: ...und dass Frauen immer noch als Sexobjekt behandelt werden, was sagst Du dazu?!! B: Da hast Du Recht, die zweideutigen Bemerkungen meines Chefs gehen mir schon lange auf die Nerven. A: Meine Nachbarin nimmt das echt ernst, das Streiken: am 8. März macht sie keinen Handgriff und trifft sich stattdessen mit anderen Frauen. Sie gehen mit Transparenten auf die Straße, singen, feiern und lassen sich von Männern bekochen. B: ...von den eigenen …. ;-) ?! A: ...auch... B: Eine echte Emanze, deine Nachbarin! ...und du willst du da auch mitmachen? Klingt eigentlich nach einer lustvollen Sache! A: Reizen tät‘s mich schon, aber was sagen denn die Anderen, wenn‘s mich dabei sehen? B: Wahrscheinlich, dass du jetzt auch eine Emanze bist. ...wir könnten ja auch mal in Konsumstreik gehen oder... Sexstreik... A: He, ich glaub du hast dich zu einer Emanze entwickelt! ... und ja bei der aktuellen Politik schaut‘s für uns Frauen und alle, die nicht auf die Butterseite gefallen sind, ziemlich düster aus. B: Na, dann lass uns ein Zeichen setzen. Machen wir mit! Ich hab schon eine Idee: Ich stell mein Putzzeug vor die Tür und mein Arbeitsgewand häng‘ ich beim Fenster raus. A: Und vielleicht trau ich mich auch die Spitzenunterwäsche beim Fenster rauszuhängen.…

Frauen streiken – Männer kochen! Anlässlich des internationalen Frauenstreiks am 8. März 2019 zu dem feministische Vereine und Organisationen aufrufen, laden wir herzlich zur Beteiligung ein. Streikideen, sei es symbolisch, kurz oder den ganzen Tag, finden Sie auf www.frauenstreik.org und www.riseup.net. Immer mehr Männer, vor allem junge, kochen mit Begeisterung und Kreativität. Auch in Wolkersdorf werden wir streikenden Frauen am Hauptplatz in Wolkersdorf, am Freitag 8. März 2019 ab 16 Uhr mit gutem Essen versorgt. enießen chen und G o K m zu o pt: Gust endes Reze macht folg

CHRISTIA N SCHREF EL

Gebratenes Gemüse mit Tempehstreifen und Reis Gerne koche ich flexibel mit saisonalem Gemüse, gebraten oder gedünstet, dazu gebratene Tempehstreifen und Reis. Tempeh ist in Lukis Laden in Wolkersdorf zu beziehen. Es ist ein indonesisches Basisgericht der vegetarischen Küche, aus Soja oder aus Lupinen hergestellt. Gemüse (Brokkoli, Kartoffeln, Radicchio, Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Chinakohl…) in Streifen schneiden und im Rohr anbraten, alternativ beim Reis mitkochen. Den Tempeh brate ich in Olivenöl knusprig an, zur Garnierung gehört Sojasauce, etwas Pfeffer. Gerne streue ich geschälte Biohanfsamen vom Biohof Schramm (Großengersdorf) darüber.

❮❮

11


IMPRESSUM gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: WUI - Die Grünen, Hauptstraße 17, 2120 Wolkersdorf Tel. 02245/834 64, Fax 02245/834 94, www.wui-diegruenen.at, info@wui-diegruenen.at Erscheinungsort: Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel, Grafik und Produktion: Dieter Achter, Lektorat: Mag. Frauke Ajhoum Kontakt: christian.schrefel@gruene.at, barbara.rader1@gmail.com, mag.erwinmayer@gmail.com, gruber.susanne@aon.at, rainer.weisshaidinger@gmx.net, maria.vogt@live.de, maximilian.hejda@gmx.at

/wuidiegruenen

12

www.wui-diegruenen.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.