Stil
No. 2 April / Mai 2011
INTERESSANT: "Mein Haus, meine Möbel, meine Kunst" – Sylvester Stallone Seite 20
Die Kunst der Uhr: BREGUET Seite 62 Fr. 10.— Euro 7.—
Sonne auf der Haut
Schöner Schmuck für einen schönen Sommer:
BUCHERER Seite 38
* M E H R ALS S I E S EH EN
W W W. N E S P R E S S O . C O M / P I X I E
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Das Juwel verlangt nach ausserordentlichem Handwerk. Nach Erfahrung und Wissen in der Wahl der wertvollsten Edelsteine. Doch erst die inspirative Kreation, das Spiel mit Material, Farbe und Licht schafft die entscheidende Qualität: Schafft es, dass das grösste Glanzstück nicht der Schmuck ist. Sondern Ihr persönlicher Auftritt.
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WELTWOCHE STIL
No. 2
EDITORIAL «Naturkatastrophen, Atomunfälle, Revolutionen – und du bringst eine «Stil»Beilage heraus», sagte ein Bekannter, Verleger von Beruf (nicht mein Verleger). Und wollte wissen: «Darf man das?» Ich finde, man darf nicht, man muss. In dieser Ausgabe geht es, unter anderem, um Uhren und Schmuck, um ewige oder zumindest bleibende Werte. Die Stücke, die wir zeigen, sind nicht bloss schön, sie sind auch, sagen wir, nachhaltig. Wer Güter kauft, die nicht einen kurzen Lebenszyklus haben, sondern lange bestehen, konsumiert nicht, volkswirtschaftlich gesehen, sondern investiert. Investitionen sind das, was Unternehmen und deren Mitarbeiter, Volkswirtschaften also, brauchen in Zeiten, in denen man meint, die Erde wolle die Menschen loswerden. Kommt dazu, dass schöne Dinge gut sind für die Seele, vor allem in harten Augenblicken. Und, wem diese Argumente nicht reichen für den Hedonisten in sich – sogenannte teure Objekte sind, auf lange Sicht, die preiswertesten. Ich trage eine «Submariner» von Rolex, seit zirka zehn Jahren; ich habe vor, sie noch ungefähr 35 Jahre zu tragen. Anschaffungspreis plus Wartungskosten während dieser Zeit werden voraussichtlich insgesamt rund 20 000 Franken erreichen; in meinem Leben beziehungsweise in 45 Jahren sehe ich etwa 164 250 Mal auf diese Uhr. Und freue mich ebenso oft. Das heisst, sich einmal freuen kostet 12 Rappen. Freude, sagt man, hat keinen Preis, ich weiss (und wer weiss, wie man sich billiger freuen kann, sage es mir: geheimnisse@markvanhuisseling.ch). Ich wünsche viel Spass beim Blättern in dieser Ausgabe. Und beim Investieren in Das zweitbeste Cover für Uhren, Schmuck und andere schöne Dinge. diese Ausgabe.
Ihr
APRIL / M AI 2011
Illustration GIAN GISIGER
S 10
Liebe Leserin, lieber Leser
Mitarbeiter des Monats
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1 BRIGITTE JURCZYK Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen, es gibt keinen Beruf, für den man um die Welt reisen kann – und Geld bekommt. Gibt es aber, «Reiseredaktor» heisst er (unserer, eine Frau, heisst Brigitte). Die Frage, wo sie wohne, ist schwierig zu beantworten. Sie sagt, sie habe ein Zuhause in Hamburg, weil sie dort, hoch über der Elbe, den weiten Blick über den drei Kilometer breiten Strom mit grossen Containerschiffen habe, die ein- und auslaufen und die grosse, weite Welt mitbringen. Und einen Schreibtisch in Paris hat sie auch noch. Ungefähr neunzig Tage im Jahr ist sie on the road, seit fünfzehn Jahren; am liebsten fährt sie an die «Ränder», in die höchstgelegene Wüste (die Atacama), ans Nordkap oder an das Ende von Südamerika (Kap Hoorn). Die Schweiz, nebenbei, mag sie auch, sagt sie, wegen der netten Kollegen und Menschen. Wohin sie Sie jetzt schicken würde, steht auf Seiten 36/37.
2 SYLVESTER STALLONE Er ist a man of many talents, kann man schreiben und hat recht damit – Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Schauspieler, Kunstmaler (seit dreissig Jahren). Was noch fehlte, war Weltwoche-Autor; doch auch das kann er, schliesslich hat der 61-jährige Amerikaner die Skripts für seine erfolgreichsten Filme, die vier «Rambo»- und die sechs «Rocky»-Folgen, geschrieben (respektive daran mitgeschrieben). Um ganz offen zu sein, er hat unseren Artikel nicht selber verfasst, er hat eine Geschichte erzählt, und wir haben sie aufgeschrieben (er hat schliesslich nicht ewig Zeit). Wenn Sie wissen möchten, wie er wohnt (und wie er gerne wohnen möchte), was für Möbel er mag und was aus dem Tisch wurde, den er selber gebaut hat . . . alles zu lesen ab Seite 20. Dort steht auch, nebenbei, vor wem er sich fürchtet. Und das hat er vermutlich noch nie zuvor jemandem erzählt.
3 ANOUSH & AIMÉE Als wir das erste Mal mit dem Genfer Fotografenpaar – Geschäfts-, nicht Lebenspartner – zusammenarbeiteten, vor drei Jahren oder so, handelte es sich um eine Sommer-Modestrecke. Das Shooting fand im Hafen von Genf statt, am regenreichsten Tag des Frühjahres. Schwächere Fotografen als Anoush Abrar und Aimée Hoving, die etwa für Louis Vuitton oder Die Zeit arbeiten und auch Fotokunst machen, hätten einen Plan B vorgeschlagen, einen Illustrator vielleicht. Die beiden arbeiteten trotzdem, und die Bilder gelangen (man sah bloss nie den Himmel). Dieses Mal wollten sie Plan A umsetzen, mit Garantie – und buchten deshalb für die Aufnahmen ausgewählter Schmuckstücke von Bucherer ein Studio in der Nähe des Flughafens Cointrin. Die Bilder unserer Titelgeschichte finden Sie ab Seite 38. Am Shooting-Tag, nebenbei, wäre der Himmel blau, das Wetter schön gewesen.
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4 GÜNTER NETZER Der Autor unserer Reisekolumne «Mein Sylt» ist vermutlich der berühmteste ehemalige Fussballspieler, der in der Schweiz lebt. Und heute vermutlich einer der berühmtesten Fussballkommentatoren im deutschen Fernsehen. Wofür man ihn bisher weniger kannte, ist für von ihm geschriebene Texte. Wir fanden, das müsse ändern, und baten ihn um einen Aufsatz über sein liebstes Ferienziel. Er sagte zu, und wir meinten, damit sei der Artikel im Heft sozusagen. Das war er auch, ganz am Schluss. Doch zuvor kamen aus seinem Büro in Zug, wo er für Infront Sports, eine Sportmarketing-Firma, arbeitet, ziemlich viele Ergänzungen und Verbesserungswünsche. Wenn er etwas macht, so sieht es aus, dann gut und gründlich. Das mögen wir und finden, der Aufwand, den er betrieben hat, habe sich gelohnt. Und hoffen, auch Sie mögen seinen Text auf Seite 74.
Bild TOM HALLER
S 12
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WELTWOCHE Inhalt STIL 1
No. 2
Dahinter ist ein schöner Kopf – und viel schöner Schmuck Seite 38
ANOUSH ABRAR & AIMÉE HOVING
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Titelbild und Bild auf dieser Seite
« Bucherer-Shootingstar» Michaela K. (Diese Seite: Collier «Lacrima» aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Titelbild: Collier «Cage» aus 18-Karat-Weissgold mit Beryll und Diamanten.)
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Inhalt
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Reise-News
EDITORIAL MITARBEITER DES MONATS «MEIN STIL» Von Sylvester Stallone MVHs LISTE Persönliche Lieblinge MUST-HAVES FASHION MUST-HAVES UHREN MUST-HAVES SCHMUCK WOHN-NEWS Küchen REISE-NEWS
AB SEITE 36
Must-haves Schmuck AB SEITE 32
Wohn-News Küchen AB SEITE 34
Must-haves Fashion AB SEITE 26
Must-haves Uhren AB SEITE 30
APRIL / M AI 2011
»Tag für Tag auf Topniveau: Respekt!«
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Inhalt
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Impressum
DedonFirmenporträt AB SEITE 58
HERAUSGEBERIN: Weltwoche Verlags AG Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich REDAKTION: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 E-Mail: redaktion@weltwoche.ch E-Mail: leserbriefe@weltwoche.ch VERLAG: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 E-Mail: verlag@weltwoche.ch INTERNET: www.weltwoche.ch ABO-SERVICE: Telefon: 043 444 57 01 Fax: 043 444 50 91 E-Mail: aboservice@weltwoche.ch Weltwoche: Jahresabonnement Inland Fr. 218.– (inkl. MwSt.) Weltwoche Stil: Jahresabonnement Inland Fr. 35.– (inkl. MwSt.) Weitere Angebote für In- und Ausland unter www.weltwoche.ch/abo E-MAIL-ADRESSEN: vorname.name@weltwoche.ch
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BUCHERER Atelier-Reportage NEUE BADEMODE von Eres DEDON Die Sofareise BREGUET Beim Uhrmacher der Könige
Breguet ManufakturBesuch AB SEITE 62
Neue Bademode Der neue Lexus 600s von Eres SEITE ABAB SEITE 5236
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«MEIN LUXUS» Von Fredi Müller 68 DIE SEITEN FÜR DEN MANN Lexus LS 600h 70 «MEIN SYLT» Von Günter Netzer 72 KULINARIK Trüffelregen im Piemont 74 FRAGEBOGEN David Lewis, B&O-Chefdesigner 75 BEZUGSQUELLEN APRIL / M AI 2011
KORREKTORAT: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Sybille Brütsch-Prévôt, Eva Koenig MITARBEITER DIESER AUSGABE: Art/Bild: Anoush Abrar & Aimée Hoving, Julian Baumann, Kate Bellm, Christine Benz, Jean-Philippe Delhomme, Gian Gisiger, Tom Haller, Lyndon Hayes, Vesa Sammalisto, Sylvester Stallone, Lizzy Stewart Text/Redaktion: Sandra Bauknecht, Valeska Jansen, Brigitte Jurczyk, Delia Lenoir, David Lewis, Fredi Müller, Günter Netzer, David Schnapp, Raphael Suter SEKRETARIAT: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber VERLAGSLEITUNG: Sandro Rüegger MARKETING: Ivo Schneider (Leitung) ANZEIGENVERKAUF: Jean-Claude Plüss (Leitung), Marco Chini, Brita Vassalli ANZEIGENINNENDIENST: Samuel Hofmann (Leitung), Philipp Glauser Telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 E-Mail: anzeigenid@weltwoche.ch DRUCK: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Rudolf-Diesel-Strasse 22, 8404 Winterthur
Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.
Bilder CHRISTINE BENZ, KATE BELLM
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GRÜNDER: Karl von Schumacher (1894–1957) VERLEGER UND CHEFREDAKTOR: Roger Köppel REDAKTIONSLEITER: Mark van Huisseling CREATIVE DIRECTOR: Mirko Borsche ART-DIRECTION/LAYOUT: Alexis Zurflüh, Gian Gisiger PRODUKTIONSCHEF: David Schnapp FOTOPRODUKTION/BILDREDAKTION: Duong Nguyen PRODUKTION: Oliver Schmuki
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No. 2
S 20
WELTWOCHE STIL
«Toxic Superman», 1991, 140 x 61 cm (Ausschnitt)
APRIL / M AI 2011
Silvester Stallone No. 2
Von TOM HALLER (Porträts)
Er hat kein Atelier: Er malt in der Garage, seit dreissig Jahren. Für uns spricht er über seine Kunst, sein Haus, seine Möbel – und seine Frau.
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BILD MAX MUSTERMANN
WELTWOCHE Mein STIL Stil
APRIL / M AI 2011
«An einem Bild beispielsweise störten mich die Haare, die ich gemalt hatte. So sehr, dass ich sie neu malte. Vermutlich sollte man solche Dinge nicht tun, man sollte lernen, sich gehenzulassen.»
S 22
«ES GIBT RECHT VIEL KUNST in meinem Haus.
Vor allem richtige Kunst, nicht bloss von mir gemalte Bilder. Man kann sagen, ich habe eine Sammlung; ich sammle unter anderem Werke von Claudio Bravo, Louis de Mayo, ich besitze auch einige Bilder von Bacon, Manet . . . Und ich liebe Bildhauerkunst, von Rodin etwa, von dem ich eine Skulptur habe. Bildhauer sind für mich die vielleicht besten Künstler überhaupt, ich finde, ihre Bedeutung, im Vergleich zu der von Malern zum Beispiel, wird unterschätzt. Ein paar Bilder, die ich selber gemalt hatte, habe ich auch aufgehängt. Ich bin der Meinung – das tönt jetzt ein wenig blöd wahrscheinlich –, es gibt Kunst, die muss reifen. Ähnlich wie guter Wein. Meine Bilder zum Beispiel. Deshalb hänge ich die, die ich überhaupt aufhänge, an einer Wand auf, an der ich jeden Tag vorbeigehe. Am Anfang gefallen sie mir meist weniger als zu der Zeit, als ich sie malte. Manchmal finde ich auch Fehler darin. Mit einigen Fehlern kann ich leben, mit anderen nicht. An einem Bild beispielsweise störten mich die Haare, die ich gemalt hatte. So sehr, dass ich sie neu malte. Vermutlich sollte man solche Dinge nicht tun, man sollte ler-
nen, sich gehenzulassen. Doch, immerhin, ich fand das Bild danach besser. Mein Haus in Beverly Hills ist im sogenannten Palladio-Stil gebaut, nach Andrea Palladio, dem Architekten der Hochrenaissance [16. Jahrhundert, Anm. d. Red.] aus Padua. Man fragt mich oft, nur zum Sagen, ob ich Italienisch spreche, wegen meines Namens. Ich wünschte, ich könnte Italienisch. Ich versuchte immerhin einmal, Fremdsprachen zu lernen. Ich ging zwei Jahre im American College of Switzerland in Leysin zur Schule, doch ich bin nicht besonders intellektuell, fürchte ich. Ich glaube, Leute wie ich lernen eine Fremdsprache bloss, wenn sie eine Freundin haben, die nur diese Sprache spricht. Auf jeden Fall herrschte an dem College ein liberal arts-Gedanke, der gefiel mir gut. Ich war nie ein besonders guter Student gewesen, deshalb entschloss ich mich damals, in das Ausland zu fahren für eine Zeitlang, um meinen Horizont zu erweitern. Nach meiner Rückkehr nach Amerika schrieb ich mich an der Universität von Miami ein, wo ich auch anfing, Theater zu spielen. Und wo ich ein Stipendium bekam, weil ich ziemlich gut war im Sport – ich arbeitete als Sportlehrer.
«Ich bin nicht besonders intellektuell, fürchte ich»: Sylvester Stallone.
Im Grunde würde es mir besser gefallen, in einem zeitgenössischen Haus zu wohnen und es passend einzurichten, also modern. Je älter ich werde, desto lieber mag ich klare, einfache Formen, «streamlined» ist das Wort, das meinen Geschmack von heute am besten beschreibt, deshalb mag ich auch zeitgenössisches Design und zeitgenössische Kunst. Da mein Haus aber ein klassizistisches Gebäude ist, ist das keine Option. Ich habe Waldo Fernandez, den Kubaner, dem Waldo’s Design am North Almond Drive in West Hollywood gehört, als Innenarchitekten gewählt. Das heisst, eigentlich ist meine Frau meine Inneneinrichterin – das musste ich jetzt sagen, sonst würde sie mich töten, falls sie diesen Artikel jemals zu sehen bekäme. [Waldos Einrichtungsstil und Möbel werden als «elegant» beschrieben, er arbeitet für viele Kunden aus dem Filmgeschäft, Anm. d. Red.] Am liebsten wäre mir, ich könnte meine eigenen Möbel entwerfen. Ich habe es versucht, weil ich meinte, es könne nicht so schwer sein. Ich zeichnete also Pläne für diesen Tisch, den ich im Kopf hatte – einen grossen, ja riesigen schwarzen Tisch, der aussieht wie ein Schiff. Ein Stück, das den Raum beherrscht, ein centerpiece. Ich fand das passende Holz, ein fantastisches, altes Stück Walnuss, fast einen Fuss dick [ungefähr 30 Zentimeter, Anm. d. Red.] und zirka 3000 Pfund schwer [1400 Kilogramm]. Ich baute den Tisch in meiner Garage, weil ich kein Atelier habe. Um es kurz zu machen, es gibt kein Zimmer in meinem Haus, in das der Tisch passt. Man kann wohlmeinend sagen, er sei eher etwas für in eine Burg, aber irgendwie ziemlich unbrauchbar in unserer heutigen modernen Welt. Mit anderen Worten, meine Frau wollte ihn nicht in einem Zimmer sehen, das wir benutzen. Jetzt befindet er sich im Keller. Und ich habe noch mehr Respekt vor Leuten, die gute Möbel und Designobjekte entwerfen. Häuser, Möbel und Inneneinrichtung bedeuten mir viel, und ich spreche gerne darüber. Doch es gibt ein Problem: Denke ich zu viel darüber nach, so wie im Augenblick, bekomme ich Lust auf ein neues Haus, mit neuen Möbeln und so weiter. Das heisst, dieses Gespräch könnte teuer werden für mich, sobald ich wieder daheim in Los Angeles bin.» Aufzeichnung: MARK VAN HUISSELING Eine Auswahl von Sylvester Stallones Bildern ist erhältlich über die Galerie Gmurzynska in Zürich.
APRIL / M AI 2011
WELTWOCHE STIL
No. 2
«Last Round», 1991, 154,4 x 110,5 cm (Ausschnitt)
Persönliche Lieblinge
MVHs LISTE 02 04 05 Für den italienischen Espresso nördlich der Alpen: Maschine von Spinel Lolita, Kaffee von Cinque Stelle.
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MASSSCHNEIDER
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SUITART
«Einen eigenen Schneider haben», war ein Eintrag auf meiner Liste «30 Dinge, die ein stilvoller Mann braucht». Das Problem war, dass viele Schnei der bei uns wegen hohen Alters aufgeben und dass der «Schnei der», den man auf einer Reise nach Bangkok im Hotel be suchte («Mister Wong speak English only»), nicht die Quali tät, den Schnitt und die Pass form nach Switzerland ver sandte, die man bestellt hatte. Jetzt habe ich die Lösung und die Firma Suitart gefunden. Die zwei Jungunternehmer dort nehmen Mass und zeigen Stoffe; schneidern lassen sie, übrigens, auch in Asien, doch ihnen gelingt es, dass man höchstens vier Wochen nach Bestellung einen Anzug zum Beispiel bekommt, der, erstens, aussieht, wie man ihn haben wollte, und, zweitens, passt wie einer von dem Italiener, den man früher hatte.
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HERRENKONFEKTION NARGENI
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RASIERER MERKUR
Man kann, natürlich, alles massschneidern lassen (sehen Sie in der linken Spalte), aber man muss nicht. Und falls man gerne gelegentlich Konfektion kauft, sollte man die Konfek tion des Schweizer ModeStart upUnternehmens Nargeni aus Zürich kennenlernen. Ich bin, ehrlich, vorsichtig, um es vor sichtig auszudrücken, wenn Designer hervorheben, ihre Kleider hätten einen «Twist». Weil ich finde, wie Helmut Lang, nebenbei, Kleider sollten keine Witze erzählen. Die Hemden, Pullover usw. für Herren, die Nargeni in Italien herstellen lässt, sind aus guten Stoffen und von bester Ver arbeitungsqualität. Ferner haben sie einen Twist, aber einen – und ich hätte nicht gedacht, das ich das einmal schreibe – guten Twist. Sehen Sie es sich an: www.nargeni.ch.
Eine der grossen Fragen im Leben des heranwachsenden Mannes ist, ob er trocken oder nass rasieren soll in den kom menden sechzig Jahren oder so. (Ich finde, grosse Fragen verlangen eine kurze Antwort: nass.) Die nächste, etwas we niger grosse Frage ist: Was für ein Rasierer? Der beste, in meinen Augen, ist einer mit Modellnamen «Merkur», aus Solingen. Es handelt sich dabei um, sagen wir, den Cousin des Rasiermessers. Der «Merkur», in den man eine Klinge rein legt und den man danach ver schraubt, hat so etwas wie eine Schutzblende. Doch die Mög lichkeit, sich zu schneiden, ist gegeben, viel eher als mit mo dernen Mehrklingenrasierern. Falls jemand wissen möchte, weshalb man als Mann ein Mo dell mit höherer Verletzungs gefahr wählt, würde ich sagen, weil to live dangerously etwas hat. Drei Wörter zu der Klinge: Gillette, nicht Wilkinson.
Bezugsquellen SEITE 75
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BETTWÄSCHE SOCIETY
Das Wort «Leintuch» kommt von «Leinen», das ist banal. Und doch, habe ich bei einer nicht repräsentativen Untersu chung rausgefunden, schläft fast niemand auf Tüchern aus Leinen. Warum, ist nicht un klar – Bettwäsche aus Leinen knittert, ist high maintenance, also aufwendig in der Pflege, und richtig wohl fühlt man sich darauf oder darunter auch nicht. Ausser, man verwendet Leintücher der italienischen Marke Society. Die knittert zwar ebenfalls, und in der Pflege ist sie auch aufwendig (nie in den Tumbler geben, dafür bügeln usw.), doch man schläft darauf wie ein Baby in Abrahams Schoss im siebten Himmel (einverstanden, zu viele Bilder sprengen den Rah men, doch der Entwurf sollte klar sein). Und, das muss auch gesagt sein, echtes Leinen im Schlafzimmer hat Klasse; das sogenannte Fixleintuch hätte man nicht erfinden müssen.
Illustration GIAN GISIGER
01
Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu Fumer nuit gravement à votre santé et à celle de votre entourage Il fumo danneggia gravemente te e chi ti sta intorno
Must-haves
Fashion
Von SANDRA BAUKNECHT
LANDLIEBE Grasgrüne Gummistiefel, Weidenkörbe und Taschen mit floralen Drucken – Designer rufen zum Modepicknick. Ein luftiger Trend, der blühende Landschaften in die Städte zaubert. 2
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STYLE ADVICE
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Lassen Sie Ihre Fantasie blühen! Ob Blumen oder Früchte – bunte Prints sorgen für gute Laune und Sommer-Feeling. Lange Chiffonkleider werden alltagstauglich und rufen romantische Gefühle hervor. Wichtig: Sie müssen schon beim Kauf entscheiden, ob Sie flache oder hohe Schuhe dazu tragen wollen. Denn nur wenn die Länge stimmt, kommt die Traumsilhouette zustande. Für grüne Daumen sorgt Estée Lauders limitiert erhältlicher Nagellack in «Wicked Green».
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No. 1
Kleid von KENZO, Fr. 2626.–
No. 2
Tasche von STELLA MCCARTNEY, Fr. 1006.–
No. 3
Outfit von D & G, Overall: Fr. 526.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Tasche: Fr. 500.– Handschuhe: Fr. 207.– Schuhe: 606.–
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No. 4
Outfit von D&G, Overall: Fr. 500.– Foulard: Fr. 147.– Gürtel: Fr. 113.– Stiefel: 526.–
No. 5
Unterwäsche von H & M, Fr. 39.90
No. 6
Nagellack von ESTÉE LAUDER, Fr. 34.–
No. 7
Schuhe von STELLA MCCARTNEY, Fr. 689.–
No. 8
Wellington-Stiefel von HUNTER, ca. Fr. 156.–
No. 9
Tasche «Country Kelly» von HERMÈS, Fr. 11 900.–
No. 10
Tasche von VALENTINO, Preis a. A.
No. 11
Outfit von ERDEM, Bluse: Fr. 610.– Rock: Fr. 2130.–
WELTWOCHE STIL
No. 2 4
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2 No. 1 Outfit von BRIONI, Bluse: Fr. 2760.–, Rock: Fr. 630.– No. 2 Tasche von CÉLINE, Fr. 2429.– No. 3 Kleid von AKRIS, Fr. 1300.–
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No. 4 Halskette von H&M, Fr. 19.90
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No. 5 «White Caviar Illuminating System» von LA PRAIRIE, Hautcreme und -serum: je Fr. 558.–, Serum für die Augenpartie: Fr. 310.–
Wer diesen Sommer nicht auf weisse Unschuld macht, ist selber schuld. Ob puristisch oder verspielt – die Nichtfarbe ist der Modefavorit.
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No. 6 Kleid von FENDI, Fr. 2954.– No. 7 Tasche von AKRIS, Fr. 1480.– No. 8 Ring von MONTBLANC, 855.–.
Weiss ist chic und unkompliziert zu tragen – ob am Tag oder in der Nacht. Kombiniert mit kühlem Silber oder edlem Roségold, wirkt es unglaublich modern. Achten Sie darauf, dass Sie Ihrem Modestatement treu bleiben: Minimalistische Stücke nicht mit romantischen kombinieren.
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WEISSZEIT
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STYLE ADVICE
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No. 9 Uhr «V» von LOUIS VUITTON, Preis a. A. No. 10 Schuhe von VERSACE, ca. Fr. 788.–
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Must-haves
Fashion
JEANS – COUTURE Denim kommt so edel, schlicht und clean daher, dass man den starken Stoff erst nach mehrmaligem Hinschauen erkennt. No. 1 Outfit von AKRIS, Jacke: Fr. 3700.– Top: Fr. 495.– Shorts: Fr. 495.– Gürtel: Fr. 495.– No. 2 «Nude Healthy Glow» von DIOR, Fr. 68.50 No. 3 Schuhe von STELLA MCCARTNEY, Fr. 348.–
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No. 4 Tasche «Sweet Charity» von CHRISTIAN LOUBOUTIN, Fr. 1569.– No. 5 Outfit von CÉLINE, Top: Fr. 617.–, Hose: Fr. 722.– No. 6 Outfit von VALENTINO, Preis a. A.
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No. 7 Kleid von STELLA MCCARTNEY, Fr. 593.– No. 8 Gilet von WINDSOR WOMEN, Fr. 349.– No. 9 Schuhe von CAR SHOE, Preis a. A.
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No. 10 Tasche von THAKOON, Fr. 577.–
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«Very Seventies!» Der Klassiker Jeans gefällt von seiner eleganten Seite. 2011 ist für jeden Geschmack etwas dabei – von der lässigen Anzughose bis zum femininen Blusenkleid. Besonders schön ist edler Jeansstoff in Kombination mit cognacbraunem Leder. Einfach zum Niederknien. Zum Glück ist der Stoff reissfest.
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WELTWOCHE STIL
No. 2
LONG SHOT Die Ballsaison ist vorbei, glamouröse Auftritte bleiben en vogue. Bodenlange Abendroben sind diesen Sommer an der Tagesordnung.
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STYLE ADVICE
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No. 1 Outfit von CHANEL, Kleid: Fr. 99 230.– Ohrringe: Fr. 3110.– Schuhe: Fr. 4470.– No. 2 Clutch von ALEXANDER MCQUEEN, Fr. 1659.–
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No. 3 Outfit von VIONNET, Preis a. A. No. 4 Schuhe von RAPHAEL YOUNG, Fr. 886.–
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No. 5 Kleid von TALBOT RUNHOF, Fr. 3538.– No. 6 Uhr «Jules Audemars Automatique» von AUDEMARS PIGUET, Fr. 21 900.– No. 7 Kleid von OSCAR DE LA RENTA, Fr. 10 482.– No. 8 Outfit von TOM FORD, Overall: Fr. 7261.– Clutch: Fr. 6903.– Schuhe: Fr. 919.–
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No. 9 Outfit von JIL SANDER, Rock: Fr. 1313.– T-Shirt: Fr. 210.– No. 10 Schuhe von GIUSEPPE ZANOTTI DESIGN, Fr. 1503.– No. 11 Eau de Parfum Concrèt «Lady Million» von PACO RABANNE, Fr. 67.–
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Grosszügig drapiert oder figurbetont, aus zarter Spitze oder transparentem Chiffon – diese Saison bietet Möglichkeiten. Der gemeinsame Nenner: die aufwendige Verarbeitung. Mein Tipp: Tragen Sie einen Edel-Overall (Tom Ford) oder ein einfaches weisses T-Shirt zum Ballr-Rock (Jil Sander). Mit diesem Mode statement stielt Ihnen so schnell keine die Show.
Must-haves
Uhren
BASELS BESTE Männlich, aber mit Gefühl – die Uhren für den Frühling, vorgestellt an der Baselworld, stoppen die Zeit und haben Geschichte. Von RAPHAEL SUTER No. 1 HERMÈS Die «Arceau Temps Suspendu» aus 18 Karat Rotgold verbirgt ein Zusatzmodul, das erlaubt, zwischen der tatsächlichen und einer angehaltenen Zeit hin und her zu schalten. Kaliber Eta 2892-A2. Preis: Fr. 18 000.–
No. 1
No. 2
No. 2 MAURICE LACROIX «Calendrier Rétrograde» mit RetrogradDatumsanzeige bei 10 Uhr, der kleinen Sekunde bei 6 Uhr und der Gangreserve bei 2 Uhr. Kaliber ML 76, Ref. mp7068ss001. Preis: Fr. 6000.–
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No. 3 ORIS Der «Big Crown X1 Calculator» ist dem Bell X1, dem ersten Überschallflieger, gewidmet. Er besitzt eine PVDBeschichtung, Saphirglas, 3 Bar Wasserdichtigkeit und kann sogar für flugtechnische Berechnungen verwendet werden. Kaliber 675, Ref. 675 7648 4264 LB. Preis: Fr. 3350.–
No. 3
No. 4
No. 4 PATEK PHILIPPE «Grande Complication» aus Platin mit Minutenrepetition und ewigem Kalender mit Fensteranzeigen. In der Patek-Philippe-Boutique in Genf erhältlich. Kaliber 79261. Preis: Fr. 825 000.– No. 5 HANHART «Pioneer Twin Control» – angelehnt an die historischen Flieger-Chronografen von 1939. Die Legende hinter dem roten Reset-Knopf: Die Frau eines jungen Piloten bemalte ihn einst mit Nagellack, damit er sicher nach Hause zurückkehren möge. Kaliber Eta /Valjoux 7750, Ref. 730.210-001. Preis: Fr. 5700.–
No. 5
No. 6
APRIL / M AI 2011
No. 6 ZENITH Der Chronograf «El Primero Stratos Flyback Striking 10th» misst sogar Zehntelsekunden. Kaliber 4057B. Preis: Fr. 11 200.–
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Von VALESKA JANSEN
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Grossmutters Glamour, Foto von 1957.
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Bilder CONDÉ NAST ARCHIVE/CORBIS, HULTON ARCHIVE/GETTY IMAGES
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Ringe aus der «Goldengel»Kollektion von WELLENDORFF: Weissgold (18 Kt) mit Brillanten (v. o. n. u.): «Brillant-Julia», Fr. 10 220.–; «Blüten engel», Fr. 9280.–; «Brillantkuss», Fr. 30 160.–; «Schokoengel», Fr. 15 460.–; «Brillantengel», Fr. 23 660.–; «Engel der Nacht» (rechts angelehnt), Fr. 25 520.–
No. 2
Pfauen-Armspange von CHOPARD aus der «Animal Collection» mit 7500 Edelsteinen, Paraiba-Turmalinen, Tsavoriten und Smaragden (0,5 Kt), Preis a. A.
No. 3
Ohrstecker von TIFFANY & CO. mit gelben (12,82/15,13 Kt) und weissen Brillanten (2,07 Kt), gefasst in Platin und Gold (18 Kt), Preis a. A.
No. 4
Ring «Bague Coupoles» von CHANEL in Weissgold (18 Kt) mit Turmalinen, Rubelliten, Citrinen, Granaten, Perlen und Diamanten, Preis a. A.
No. 5
Blumenkette von KURZ aus 750er-Gelbgold, zum Teil pink rhodiniert, mit facettiertem Rauchquarz, Topas, Amethyst, Granat, Rosenquarz, Lemonquarz, Chalzedon, Prehnit und Citrin, Länge: 50 cm, Fr. 4390.–
No. 6
Ringe von POMELLATO mit Türkis, Rubinen; Chrysopras, Saphiren; Koralle und Tsavoriten, in Roségold gefasst, Fr. 2970.–
No. 7
Kette «Collier Love» von PHILIPPE FERRANDIS mit Rauchquarz, Rosenquarz sowie einer grünen Achat-Geode, eingefasst mit Swarovski-Steinen, Fr. 4150.–
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No. 1
Mutters Glamour, Foto von 1975.
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Amy trägt Lash Elastic Extension Mascara Black Nr. 01 und Stay Real Foundation Nr. 02 Nude.
NEU
Wohn-News
Küchen
KOCHENDER STIL Von DELIA LENOIR
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Das neue Schranksystem B3 von Bulthaup. Preis a. A.; www.bulthaup.com
Küchenkacheln aus Lavastein von Made a Mano. Preis a. A.; www.madeamano.com
Man muss nicht unbedingt ein Sternekoch sein, um Gäste zu beeindrucken. Das geht auch mit einer persönlichen Küche.
Gummierter Handmixer von Bodum. Fr. 99.60; www.bodum.com
Tipps für die «persönliche Küche»: Kombinieren Sie Möbelelemente im Strandbudenstil mit gold- oder silberfarbenen mugs (z. B. von Tse Tse). Dazu passt der topmoderne Steamer oder Wok, den Sie schon immer haben wollten.
W E I NTIPPS Barolo Prunotto Klassischer Barolo D.O.C.G., toll zu reifem Käse. 2006, 75 cl, Fr. 39.90; www.bindellaweine.ch Sauvignon blanc Burgenland Der Sauvignon mit den feinen Aromen. 2010, 75 cl, Fr. 18.90; www.riegger.ch Scassino Chianti Classico Fruchtiger Chianti mit schönem Schmelz! 2007, 75 cl, Fr. 20.–; www.riegger.ch
Kleinere Wandflächen mit handbemalten Kacheln in Aqua-Tönen und feuerfarbene Accessoires kommen in einer Küche mit bis zwei Grundfarben (etwa mit der Modefarbe Greige – Grau / Beige – mit Weiss) schön zur Geltung. Und: Backen Sie vor einem Tête-à-tête Baguettes auf – Männer (und Frauen) fühlen sich bei diesem Duft sofort zu Hause.
Kitchenette von Matteo Thun und Antonio Rodriguez. Ab ca. Fr. 35 000.–; www.salvaranicucine.it
Bourgogne Chardonnay AOC Perfekt für den Apéro! 2009, 75 cl, Fr. 8.75; www.denner.ch
«Just opened»: der Zürcher Ecodesign-Shop für den nachhaltigen Lebensstil; www.ecodesignhome.ch
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Für unsere Kunden nehmen wir uns viel Zeit. Am liebsten ein paar Jahrzehnte. Beste Anlageberatung dank ausgeprägtem Kundenverständnis. Wer Kunden erfolgreich durch alle Lebensphasen begleiten will, braucht Zeit für die Beratung. Denn nur wer die aktuelle Lebenssituation aus sämtlichen Perspektiven beleuchtet und die individuellen Bedürfnisse umfassend versteht, kann vorausschauend denken und die Zukunftspläne eines Kunden berücksichtigen. Wir freuen uns auf Ihren ersten Anruf, auch wenn der wahrscheinlich nur ein paar Minuten dauert. Tel. +41 (0)58 205 25 25 oder www.claridenleu.com
s w e N Reise
Paris, London,
Kunstvolles London
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Jetzt anmelden für die von Kuoni-Cultimo veranstaltete und von Mark van Huisseling begleitete Reise vom 13. bis 15. Oktober unter Tel. 044 277 41 51, Infos auf www.cultimo.ch
n i a g a – Amalfi NICHT SCHON WIEDER AMALFIKÜSTE. Doch, unbedingt. Gerade jetzt, im Frühling: Es hat sich eine Menge getan in der Gegend. Hotels wurden renoviert, die Besitzer haben alles auf eine Karte gesetzt. Diese heisst «Modernes Design». Wie zum Beispiel «La Minervetta». Das Haus auf einer Felsklippe bei Sorrento zeigt, wie schön das Leben ist, legt einem die Bucht von Neapel zu Füssen und bietet Blick auf den Vesuv. «La Minervetta», Via Capo 25, 80067 Sorrento, Tel. +39 0818 77 44 55. Buchen über www.siglinde-fischer.de
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Bild CHRISTA HOLKA
er sich für zeitgenössische Kunst interessiert, sollte an die Frieze Art Fair fahren. Und wem es nicht reicht, dort an Ständen und Werken vorbeizugehen, der sollte mit MvH hinfahren – der Redaktionsleiter dieser «Stil»-Beilage / Reiseleiter nimmt Sie mit, unter anderem zu einem Treffen mit einem Starkurator, an Vernissagen, in hard-to-get-a-tableRestaurants und einen privaten Klub.
WELTWOCHE STIL
No. 2
Taschkent… DER CHEF SPRICHT
Andrea Kracht, 54, Besitzer des «Baur au Lac» in Zürich, jetzt zudem Chairman der Leading Hotels of the World.
EIFFELTURM à discrétion
PARIS HAT VIELE Palasthotels. Das neu eröffnete «Shangri-La» hat dafür Paris – zumindest das Wahrzeichen der Stadt: den Eiffelturm. Und zwar direkt vor der Tür – Pardon – vor dem Portal. Das Haus im vornehmen 16. Arrondissement ist nicht irgendeins. Dem Grossneffen Napoleons diente es als «bescheidenes» Zuhause. Heute, aufwendig renoviert, bietet der Palast mit seinen 81 Zimmern und Suiten, drei Restaurants und einer Bar eine Bühne für seine Gästeschar. Übrigens: Es ist das erste Haus der asiatischen Luxushotelkette auf europäischem Boden.
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Herr Kracht, Sie sind vor kurzem zum Chairman von Leading Hotels of the World aufgestiegen. Was kann diese Hotelvereinigung, was andere nicht können? Unsere Hotels sind authentisch, eigenständig und jedes Haus hat seine ganz eigene Kultur. Das macht die Mitglieder und damit die Vereinigung unverwechselbar. Was ist für die Zukunft geplant? Wir werden die Qualität unserer Häuser stetig steigern und die Messlatte noch höher setzen, damit die Marke Leading Hotels of the World noch exklusiver wird. Und unser Fokus wird sich jetzt auch auf Asien und Brückenstaaten wie Russland und Brasilien legen. Hier wollen wir mehr Mitgliederhotels und auch Gäste hinzugewinnen. Was bedeutet es für Sie persönlich, Chairman einer solchen Allianz zu sein? Es ist eine grosse Verantwortung, aber auch eine schöne Herausforderung, denn Leading Hotels of the World ist ja nicht einfach nur eine Marketing-Organisation. Und letztendlich ist es für mich als Hotelier einfach toll, dass ich dieses Netzwerk nutzen kann.
Von BRIGITTE JURCZYK
«Shangri-La Hotel», 10, avenue d’Iéna, 75116 Paris. Tel. +33 1 53 67 19 98, www.shangri-la.com/paris
Alles ausser üblich
Wie klingt Taschkent, Samarkand, Buchara in Ihren Ohren? Wenn Sie finden, es klinge gut, und ausserdem, eine Reise könne nicht weit genug wegführen, nicht exotisch genug sein, sind Sie richtig in Usbekistan. Und weil man so weit weg nicht alleine auf Entdeckungstour der Seidenstrasse gehen möchte, ist in dem Angebot eine Reiseführerin inbegriffen. Studienreise vom 17. bis 25. Mai. Buchen über Windrose, www.windrose.de
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No. 2
o j u i o n b M Bilder:
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ANOUSH ABRAR & AIMÉE HOVING
Model: MICHAELA K., Union Models
Hair: OLIVIER SCHAWALDER
Make-up: FRANCIS ASES
Flower Arrangement: FERNANDE HORA SICCAMA
Schönes Mädchen, schöne Blumen und, vor allem, schöner Schmuck von Bucherer. Diese Kombination passt immer. Am besten im Frühling.
Styling:
RECHTS:
Collier und Ohrclips mit Stifthänger «Lacrima» aus 18-KaratWeissgold mit Diamanten. Kleid von OKIRA.
KIM D. NGUYEN
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Ohrclips «Lacrima» aus 18-Karat-Gelbgold mit Diamanten. Solitär-Ring aus 18-KaratWeissgold. Bluse von DESIGNERS REMIX.
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Collier «Pastello» aus 18-Karat-Weissgold mit Spinellen und Diamanten. Schal von OKIRA.
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Ohrclips «Cage» aus 18-KaratWeissgold mit Mandaringranat. Bluse von PHILLIP LIM.
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No. 2
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WELTWOCHE STIL
Bracelet «Lacrima» aus 18-Karat-Gelbgold mit Diamanten. Solitär-Ohrstecker aus 18-Karat-Weissgold mit Diamanten. Kleid von MORGAN LE FAY.
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Ring «Lacrima» aus 18-KaratWeissgold mit Diamanten. Kleid von FORTE FORTE.
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Ohrhänger aus der aktuellen «Cage»Kollektion mit einem seltenen Turmalin, umschlungen von einem mit Diamanten besetzten Band.
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No. 2
Im Atelier Schmuck herstellen ist ein Werk, bei dem Goldstaub die Hände schmutzig werden lässt. Das ist in Ordnung, glänzen müssen die fertigen Stücke. Was es, neben Können, noch braucht, sind edle Steine. Davon gibt es bei Bucherer genug, aus gutem Grund. Von Valeska Jansen (Text) und Christine Benz (Bilder) AUF EINEM SCHREIBTISCH IM SCHMUCKATELIER von Bucherer liegt ein kleiner silberner Totenkopf. Es ar beiten dort, im Hauptsitz in Luzern, elf Goldschmiede und fünf Edelsteinfasser. Nicht bloss an einem Arbeitsplatz, sondern an vielen anderen Arbeitsstationen liegen Ringe mit einem kleinen silberfarbenen Totenkopf. Der Grund: Ein Kunde, Harley-DavidsonFahrer, bestellte einen Totenkopfring. Der Goldschmied, der den Auftrag ausführte, war nicht zufrieden mit einer Skizze oder einem Foto als Vorlage – er ging in eine Luzerner Apotheke und lieh sich einen echten Totenkopf aus. Nach dieser Originalvorlage entstand dann nicht bloss ein Ring für den Kunden (das heisst, der Kunde bestellte gleich zwei weitere Totenkopfringe dazu, mit Diamanten und anderen
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BUCHERER-WEGMARKEN 1888 Gründung durch Carl F. Bucherer 1919 Erste Uhrenkollektion, entworfen von Carl F. Bucherer 1927–1931 Eröffnung von Ge schäften in Interlaken, Lugano, St. Moritz 1933 Carl F. Bucherer stirbt; Übernahme der Geschäftsführung durch seine Söhne Carl Eduard und Ernst 1946 Eröffnung Boutique Bahnhofstrasse, Zürich
1976 Übernahme der CredosUhrenfabrik in Nidau; Eröffnung von Geschäften in Basel, Genf, Locarno, Lausanne 1987 Übernahme der österreichischen Juweliergruppe Haban kleinen Steinen geschmückt), die meisten Kollegen fertigten zusätzlich ein solches Der Schmuck Stück an für sich selber. designerin über die Schulter «Atelier» hört sich edel an, man stellt geschaut. sich ein Holzinterieur oder etwas Ähnliches vor. Tatsächlich stehen Werkbänke und Tische auf blauem Linoleumfussboden, «zweckmässig» wäre die passendere Beschreibung. Goldschmied neben Goldschmied feilt, biegt und fräst hier. Was ohne Zweifel edel, ja luxuriös ist, ist das Material, an dem gearbeitet wird (Gold, Diamanten, Farbedelsteine). Und edel sind die fertigen Schmuckstücke. Bucherer zählt in Europa zu den traditionsreichen Häusern der Uhren- und Schmuckbranche, zur Hauptsache wegen der im eigenen Atelier hergestellten Kreationen. OBEN:
1996 Erstes Geschäft in Deutschland, am Kurfürstendamm in Berlin Seit 1997 Kreation eigener Schmucklinien
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LINKS: Eine besonders ruhige Hand braucht der Graveur. RECHTS: Der Berufsstand des Graveurs ist heutzutage immer seltener anzutreffen.
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Eine Koran-Verbrennung in den USA protestiert. (sda/afp/ddp) Wieder sind in Afghanistan Menschen aus Protest gegen eine Koran-Verbrennung in den USA auf die Strasse gegangen. I
Der Steinfasser passt die Fassung dem Edelstein auf den Hundertstelmillimeter an.
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Für ein Schmuckstück werden die unter schiedlichsten Fräsaufsätze benötigt. RECHTS:
UNTEN: Ein Gold schmied bereitet eine Steinfassung vor.
sei farbiger geworden, stär ker aktuellen Trends verpflichtet zudem, ohne dass man deswegen kurzlebige Produkte herstelle, dazu ist Schmuck zu kostbar, natürlich. Und man gewinne vermehrt jünge re Kun den. Sichtbar sei der neue Auf tritt etwa in der Sommerkollektion, wo bunte Farb the men aus der aktuellen Sommermode aufgegriffen worden sind. Als Beispiel lässt er ein neues Collier bringen aus der «Pastello by Bucherer»-Linie (sehen Sie dazu unsere Fotostrecke ab Seite 38). Für das Stück wurden Spinelle aus Vietnam ver arbeitet. Die hellblauen oder lavendel- bis lachsfarbenen Edelsteine werden im Frühling beim Bestellen der Reisfelder von Bauern gefunden, oft zufällig, sagt man. Bucherer ist in vielen Fällen der erste Schweizer Juwelier, der solche gesuchten Steine in seinem Atelier verarbeiten kann. Weil die Verkäufer wissen, dass Bucherer immer aussergewöhnliche Steine braucht. Ein gutes Beispiel für die Entwicklung, die bei Bucherer stattfindet, ist auch der Totenkopfring, der für den HarleyDavidson-Fahrer hergestellt wurde: Die zugegebenermassen etwas makabere, aber auch progressive Kreation wurde über und über mit lupenreinen Diamanten, Rubinen und Saphiren geschmückt.
Bezugsquelle SEITE 75
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Und man ist stolz darauf in dem Familienunternehmen, das heute von Jörg Bucherer, dem Vertreter der dritten Generation, geführt wird, ein kreativer Produzent zu sein. Hans-Ruedi Distels Arbeitsplatz befindet sich in der Polissage. Man kann sagen, ohne zu übertreiben, Polieren sei sein Leben – seit 47 Jahren arbeitet er als Schmuckpolisseur für Bucherer. Dieses Jahr wird er, mit 65 Jahren, in Pension gehen. In seinen von Schmutz schwarzen Händen – Herstellung von Schmuck ist keine glänzende Angelegenheit, die fertigen Stücke müssen brillieren – bekommen die Kreationen Ausstrahlung. Auf einem Samttablett, neben einer Poliermaschine, liegt ein Teil seines Tageswerks: zwölf Ringe. Im Atelier stehen neben vierzig Jahre alten Maschinen neuste Hightech-Lasergeräte, diese werden eingesetzt zum präzisen Verbinden von Materialien. Ein dicker Baumstumpf in einer Ecke des Zimmers fällt auf: Er wird als Unterlage zum Formen der Schmuckstücke verwendet. «Das wird bereits seit Jahrhunderten so gemacht in unserem Gewerbe», sagt Atelierleiter Rickli. Seit einigen Monaten leitet Patrick G. Beyeler, gelernter Goldschmied, das BuchererDesignteam; in seiner Abteilung befinden sich zahlreiche Vitrinen m it BuchererSchmuckkreationen vergangener Jahre. «Wir lancieren neue Schmucktendenzen und -trends, stets mit den persönlichen Wünschen unserer Kunden im Hinterkopf», beschreibt er sein Vorgehen. Jährlich stellt Bucherer Kreationen aus den fünf Schmucklinien, DiamantSolitär- und -Alliance-Ringe (Verlobungs- und Eheringe) sowie Einzelstücke und zirka 2000 Spezialanfertigungen auf individuellen Kundenwunsch her. Bei Bucherer wird von Hand gezeichnet, nicht am Computer (Beyeler: «Eine Skizze auf einer Serviette kann mehr wert sein als ein CAD-Entwurf»). Das bedeutet aber nicht, dass man altmodisch ist. Man orientiert sich beispielsweise am Innendesign von Jets, und auch Entwicklungen aus der Automobilindustrie werden aufgenommen. Was haben Schmuckstücke mit Jets, Autokarosserien oder -interieurs gemeinsam? «Wir nehmen Mass an der Luxuswelt im Gros sen und Ganzen», sagt der Creative Director. Deshalb besuchen wir nicht bloss die Fashion Week in Milano und Paris, sondern auch Auto- und Flugzeug-Shows. Beyeler erzählt von einem Umbruch in dem Unternehmen, einem sanften allerdings: Schmuck von Bucherer
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CLUB Tropicana Bilder: KATE BELLM
Styling: SIMONE KONU
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Wer braucht einen Strand, wenn er (respektive sie) die neuste Bademode-Kollektion von Eres hat? Doch wer unbedingt möchte, kann mit der französischen Marke auch baden gehen.
Modell: «Papagayo» Farbe: Marabout/Multicolore Preis: Fr. 600.–
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Modell: «Blazer» Farbe: Incendie / Sable rosé Preis: Fr. 600.–
MÄRZ/APRIL 2011
Modell: «Moni» Farbe: Rouge grenade / Algue Preis: Fr. 240.–
Modell: «Ancre» Farbe: Bleu lagon / Sable rosé Preis: Fr. 485.–
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No. 2 HAPPY CHIC IM BAD – Blue Tone Bathsuite «Swimming Pool»
ASSISTANT Greg Geissen HAIR ASSISTANT Kumi Ito HAIR Mitsu Enodika Produkte: Bumble and bumble MODEL Adina Forzis, IMG
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BILD MAX MUSTERMANN
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Modell: «Ouistiti» (Top) / «Ibis» (Slip) Farbe: Incendie Preis: Fr. 255.–/200.–
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DIE SOFAREISE Was Dedon-Gründer Bobby Dekeyser mit der Möbelfirma, die wieder ihm gehört, jetzt macht. Von DELIA LENOIR (Text) reits so gross und die Produkte so bekannt, dass die meisten Konkurrenten darauf aufmerksam geworden waren – weltweit wurden Dekeysers wasserresistentes Material und sein Design kopiert. Das beunruhigt den Firmengründer aus zwei Gründen nicht: «Der Markt ist gross genug», sagt er. Und: Er verkaufte seine Firma ungefähr zu diesem Zeitpunkt. Doch seit wenigen Jahren gehört sie ihm wieder. Während der Finanzkrise, als andere auf die Bremse traten, kaufte Dekeyser seine Firma zurück, weil er nicht mitansehen wollte, sagt er, wie die neuen Besitzer sparten und zögerten. Um fair zu sein, die ehemaligen Dedon-Investoren waren nicht die Einzigen, die sich zurückhielten; der italienische Anbieter B&B zum Beispiel legte die Idee, eine Outdoor-Kollektion zu lancieren, auf Eis. Und die Firma Poliform beschloss, in Amerika lieber Dedon zu vertreten, als eine eigene Kollektion herauszubringen. Nachdem Dekeyser seine Firma zurückgekauft hatte, führte er gleich 150 neue Produkte ein zu den bestehenden 500 Produkten. Dieses Jahr werden es noch einmal so viele sein. Inzwischen arbeiten knapp 3000 Flechter in der Fabrik auf den Philippinen und bekommen «Mister Bobby», wie man ihn dort nennt, regelmässig zu sehen, sogar an Weihnachten.
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Dedon-Besitzer BobbyDekeyser (r.) mit Fotograf Bruce Weber.
WENN EINE DER ERFOLGREICHSTEN Firmen, die Möbel für draussen herstellen, plötzlich auch Fernreisen anbietet (richtige Fernreisen, nicht bloss sogenannte «Sofareisen»), dann kann man von Diversifizierung sprechen. Oder, falls man der Gründer und Chef von Dedon, dem Möbelhersteller, ist, diese Entwicklung «organisch wachsen» nennen. Robert «Bobby» Dekeyser bietet zusammen mit Globetrotter Schweiz Reisen zu sogenann ten «Dedon Places» an. Ab kommendem Herbst kann man an dem ersten dieser Orte, auf einer Insel auf den Philippinen, die dem 46-Jährigen gehört, Ferien machen. «Wir begeistern eben lieber mit kühnen Geschichten als mit einer kühlen Möbellandschaft», sagt Dekeyser. Und falls man sich noch nicht ganz vorstellen kann, wie das aussehen soll, braucht man sich bloss die aktuelle, von Bruce Weber realisierte Dedon- Werbekampagne «Around the World» anzuschauen. Dann sieht und lernt man, dass man selbst während eines Besuchs bei den Massai nicht auf eine Liege mit dem Flechtwerk verzichten muss. Nein, sie ist eher, wenn man so will, ein Fangnetz für Abenteuer.
Dedon ist ein junges Unternehmen, gegründet vor 21 Jahren. Doch spätestens zehn Jahre danach war es be-
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Dekeyser hat Erfahrung mit Entscheiden bei Unsicherheit. Als seine gleichaltrigen Jugendfreunde Lehrstellen als Kaufleute suchten, entschied er, es als Berufsfussballer zu versuchen. Und bekam einen Platz im Tor der A-Jugend-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern; bevor ein Sportunfall seine Laufbahn mit 26 Jahren beendete, spielte er – halb Belgier, halb Österreicher – in der belgischen National-
«Fool on the hill» beziehungsweise Sikh auf Himmelbett («Daydream»-Kollektion von Richard Frinier); Fotoshooting vor dem Palastgebäude in Udaipur, Indien.
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Ein toller Käfer. Und der «Love Seat» von Orbit auf dem Dach des Autos ist auch in Ordnung; Fotoshooting in Tulum, Mexiko.
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dene Labels zu führen (bei Ralph Lauren gibt es zum Beispiel das formelle «Purple Label» oder die VintageLinie «Double RL»; Boss bietet «Boss Black» an für Geschäftskleidung oder «Boss Orange» für die Freizeit). Und bei Dedon arbeitet man mit den Designern Jean-Marie Massaud oder mit (der bisher für Minotti arbeitenden) Annette Hinterwirth zusammen, andere Möbelstücke entwirft Philippe Starck (Stühle der neuen Kollektion «Play with Dedon by Starck» sind ab 230 Franken erhältlich). So will man ein breiteres Publikum ansprechen und, auch das muss man schreiben, mehr verkaufen. Ein Trend, den man überall erkennen kann. Sogar die hochpreisige Marke Fritz Hansen (der «Egg Lounge Chair» kostet so viel wie eine kleine Weltreise) bietet einige Stücke mittlerweile in durchschnittlichen Möbelhäusern an.
Top-Seller wie die Dedon-Modelle «Tango», «Panama» oder «Orbit», ein muschelartiges Canapé, gefallen Käufern, weil sie die Sehnsucht nach cosiness stillen. Und man bekommt mehr als ein Möbelstück, man bekommt Lebensgefühl. «Wir handeln wie ein Modelabel», erklärt Tom Wallmann, der International Marketing Director von Dedon und ein Schulfreund Dekeysers. Was er meint: In der Mode ist es üblich, verschie-
«AROUND THE WORLD» Für die Imagekampagne, aus der wir Bilder zeigen, bereiste der amerikanische Fotograf und Filmer Bruce Weber verschiedene Erdteile und stellte Dedon-Möbel im Freien auf. Ausserdem realisierte er den Werbekurzfilm «Barefooting Around the World».
er als Redner für seine Foundation Dekeyser & Friends 300 jungen Zuhörern, ihrer «inneren Stimme» zu folgen, nicht der Stimme anderer. Und weil Dekeyser ein Mann ist, der nicht lockerlässt, erscheint diesen Herbst sein erstes Sachbuch «Der Traumfänger». Und, so sieht es aus, das ist immer noch nicht alles. Zusammen mit Bruce Weber arbeitet er an einem Drehbuch. Die Story? Wie sich die Welt lebenswerter gestalten lässt. Man kann alle diese Vorhaben unübersichtlich finden. Oder man kann es sehen wie Bobby Dekeyser: als «organisches Wachsen».
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Der immer noch fitte Dekeyser («jeden Morgen eine Stunde joggen oder auf dem Fluss paddeln») ist bereits eine Nasenlänge voraus. In seinem Haus am Hamburger Alsterufer, ganz in der Nähe von Jil Sanders Villa, entwickelt er beim Abendessen mit, sagen wir, 26 Gästen aus acht Nationen neue Ideen. Zum Beispiel, welche sozialen Projekte mit den zehn Prozent des jährlichen Dedon-Gewinns (eine Million Euro) zu unterstützen sind. Besonders Jugendliche haben es ihm dabei angetan. Am World Economic Forum in Davos vergangenen Januar riet
nalmannschaft, bei Royale Union Saint-Gilloise und, wenn auch bloss ein Spiel, für den FC Bayern München. Obwohl Dekeyser nach der Verletzung weiter Angebote von Klubs bekam, entschied er, noch im Krankenhaus, in Zukunft etwas anderes zu tun, als Fussball zu spielen. Er begann, die Idee «Dedon» zu entwickeln. Viel frische Luft und ein Material, das es zu erproben galt, mit ein paar Pannen, bon, aber die zählen nicht, das liest sich wie eine Stellenbeschreibung, geschrieben für Bobby Dekeyser. «Bei unserem ersten Hotelauftrag mussten wir alle Möbel wieder zurücknehmen, nachdem sie eingebrochen waren», erinnert er sich (er nahm es sportlich). Operativ arbeitet der Umtriebige, der in seinem Leben nie ein Büro für sich alleine gehabt hat, heute nicht mehr für Dedon. Das überlässt er anderen; «ich würde nur stören», sagt der Vater von drei Kindern, dessen Frau vergangenes Jahr an Krebs gestorben ist. Kein Wunder, stellen sich seine Mitarbeiter schützend vor ihn und nehmen ihm das Tagesgeschäft ab.
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Beim Uhrmacher der Könige Von RAPHAEL SUTER und CHRISTINE BENZ
(Bilder)
BREGUET WAR DAS LIEBKIND von Nicolas Hayek. Bis zu seinem Tod im vergangenen Sommer war der Verwaltungsratspräsident der Swatch Group auch Breguet-Präsident und -Generaldirektor. Seit der Übernahme der – damals etwas schlafenden – Marke im Jahr 1999 widmete er sich mit besonderem Einsatz der Pflege und Weiterentwicklung von Breguet. Für Marc A. Hayek, der jetzt Präsident und CEO der Marke ist, geht es um nicht weniger als das Erbe seines Grossvaters. Und da will er nicht enttäuschen. «Für mich ist es mehr ein Geschenk als eine Verantwortung. Wie schon für meinen Grossvater ist auch für mich die Arbeit mit Breguet ein Vergnügen», sagt er. Was nicht heissen soll, dass er sich der Aufgabe, die das Führen der grossen Marke bedeutet, nicht bewusst sei. Abraham Louis Breguet schrieb ein wichtiges Kapitel Schweizer Uhrmachergeschichte. Sein technisches Genie ist dafür verantwortlich, dass bis heute sein Namen auch in Uhren anderer Marken weiterlebt. 1747 in Neuenburg geboren, erlernte
RECHTS:
Eine Breguet in Einzelteilen – schwierig zu verwechseln.
er dort das Uhrmacherhandwerk und ging danach nach Paris, wo er sich weiter ausbildete und 1775 am Quai de l’Horloge auf der Ile de la Cité eine eigene Werkstatt eröffnete – der Grundstein zur Manufaktur Breguet war gelegt. Zu seinen Erfindungen gehören, unter anderem, das Tourbillon, die Breguet-Spirale, die Tonfeder für Repetieruhren und die «Parachute» -Stoss sicherung; ohne diese Entwicklungen sähen die Geschichte der Uhrenindustrie sowie die Uhren, die man heute trägt, wahrscheinlich anders aus. Die Fähigkeiten des Abraham Louis Breguet fielen rasch den wichtigsten Menschen seiner Zeit auf: König Ludwig XVI. und Königin Marie-Antoinette zählten zu seinen Kunden, Napoleon Bonaparte verkaufte er seine erste Reisependulette, die diesem, zusammen mit einer automatischen Repetieruhr, auf seiner Expedition nach Ägypten wertvolle Dienste leistete. Und für Napoleons Schwester, Caroline Murat, Königin von Neapel, fertigte er 1810 die erste Armbanduhr der Welt. Die Kollektion «Reine de Naples» von Breguet
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BILD MAX MUSTERMANN
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den. Dort will er ansetzen, diese Stärke noch mehr hervorheben. Und, natürlich, auch die Innovationsfähigkeit von Breguet. «Wir wollen uns nicht auf der Geschichte ausruhen, sondern Neuerungen schaffen, wie das Breguet selber zu seiner Zeit getan hat», sagt Marc Hayek. Zuerst sei das Ziel gewesen, Breguet wieder vermehrt in das Bewusstsein der Kunden zu rücken. Doch jetzt, nachdem das gelungen sei und da man wieder von Breguet spreche, müsse das uhrmacherische Können verkauft werden. «Letztlich geht es auch darum, die Uhrenindustrie weiterzutreiben und damit Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern.» Die Breguet-Kollektion besteht heute aus klassischen, traditionellen Modellen, die, mit zahlreichen Komplikationen, zu den Meisterstücken der Schweizer Uhrmacherkunst gehören – etwa die vor Wochen an der Uhrenmesse Baselworld vorgestellte «Hora Mundi». Beliebt ist Breguet aber auch bei Anhängern klassischer Chronografen; für die militärische Luft- und Seefahrt Frankreichs wurde in den fünfziger Jahren die «Type XX» konzipiert, die mit ihrer FlybackFunktion bis heute als Ikone eines sportlich-zeitlosen sogenannten Zeitschreibers gilt. Mit der «Reine de Naples» hat Breguet eine Schmuckuhr geschaffen, die Modernität und Klassik zusammenführt und die man auch am Arm der neuen Verwaltungsratspräsidentin der Swatch Group sowie Mutter von Marc, Nayla Hayek, sieht (allerdings in einer Stahlversion). Inzwischen gibt es auch Schmuck, Manschettenknöpfe und Schreibgeräte mit Namen «Breguet»; zu kaufen sind Uhren und Accessoires von Breguet nur bei ausgesuchten Händlern sowie in eigenen Breguet-Boutiquen, etwa in Dubai, Los Angeles oder, seit vergangenem Jahr, an der Zürcher Bahnhofstrasse. Die Produktion ist wegen der hohen Ansprüche limitiert und wird darum exklusiv bleiben, deshalb seien die Uhren, vor allem die komplizierten Stücke, gefragt, sagt man in der Branche. Ihr unverkennbares Aussehen, ihre uhrmacherische Wertigkeit und auch die Geschichte, von der man sich immer ein Stück mit kauft, sorgen dafür, dass die Breguet ganz oben positioniert ist. Und der neue Chef, Marc A. Hayek, setzt alles daran, seinen Job besonders gut zu machen. Immerhin geht es gleich um das Erbe zweier Grosser der Uhrenindustrie: um das Erbe von Abraham Louis Breguet, dem Erfinder, sowie um das von seinem Grossvater Nicolas Hayek, dem Retter der Branche.
Seit die Marke zur Swatch Group gehört, konnten mehr Patente angemeldet werden als während Abraham Louis Breguets ganzer Laufbahn.
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erinnert an diese Marke auf dem Weg zur Uhrenherstellung. Abraham Louis Breguet Eine Breguet, wurde von Zeitgenossen verehrt und geehrt zusammen– Frankreich zeichnete ihn mit dem Orden gebaut – noch der Ehrenlegion aus. schwieriger Der Name Breguet behielt seinen Glanz zu verwechseln. über den Tod des Namensträgers im Jahr 1823 hinaus, und seine Nachfolger bedienten weiterhin berühmte Kunden – Winston Churchill oder Arthur Rubinstein etwa waren Breguet-Käufer. In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Marke wiederbelebt, die Produktion ganz ins abgelegene Vallée de Joux verlegt, wo sich die Manufaktur bis heute befindet. Typische Merkmale wie guillochierte Zifferblätter oder Breguet-Zeiger und -Ziffern gaben den Uhren schon seit langer Zeit ihr charakteristisches Aussehen. Als Nicolas Hayek die Marke kaufte, war für ihn klar: Breguet muss Topmarke der Swatch Group sein, und die Uhren müssen sich Haute-Horlogerie-Modellen von Patek Philippe, Vache ron Constantin oder Audemars Piguet vergleichen lassen können. Und dazu, fand Hayek, müsse die Erfinder-Tradition weitergeführt werden, wie es der Firmengründer während der Zeit, als er Chef war, vorgemacht hatte; müssten von Breguet weiter echte Innovationen kommen. Dieses Ziel, darf man heute schreiben, wurde erreicht. Innerhalb von nur zwölf Jahren, seit die Marke zur Swatch Group gehört, konnten für Breguet mehr Patente angemeldet werden, als Abraham Louis Breguet in seiner ganzen Laufbahn Erfindungen registrieren lassen konnte, und er war immerhin 76 Jahre alt geworden. Erst vergangenes Jahr zum Beispiel stellte Hayek stolz die in seiner Firma entwickelte Breguet-Silizium-Spiralfeder vor. Dieses Zusammenspiel von Tradition und Innovation will jetzt Marc A. Hayek weiter pflegen. Zwar ist er bereits verantwortlich für Blancpain und Jaquet Droz, hat also im Grunde schon viel zu tun, doch er sieht das nicht als Hinderungsgrund: «Es fordert mich heraus, für verschiedene Marken zu arbeiten, von denen jede ihre ganz eigene Identität hat.» Und diese ganz eigene Identität wolle er auf jeden Fall für alle Marken bewahren. Bei Breguet interessiere ihn weniger das Marketing, sondern mehr die inneren Werte sozusagen und die Emotionen, die durch diese Marke hervorgebracht werLINKS:
No. 2
Mein
Luxus
FREDI MÜLLER Als unser Autor, Unternehmer mit Erfolg, fünfzig wurde, wollte er nicht noch mehr vom selben, sondern weniger und etwas anderes – nicht mehr erwerbstätig sein und, zweitens, Freiheit. Von FREDI MÜLLER (Text) und JULIAN BAUMANN (Bild)
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AUF DER SUCHE NACH DER BEDEUTUNG von
«Luxus» finde ich im Lexikon Begriffe wie «Verschwendung», «Kostbarkeit», «üppiger Aufwand», «Schwelgerei». Das ursprüng liche, lateinische Wort bezeichnete: Ab weichung von der Norm, Ausschweifung, Ausrenkung, Verbogenheit. Luxus ist das Abnorme, der Diamant im Kohlestoff, der RollsRoyce unter den Automobilen. Luxus kann abhängig oder glücklich machen, frei oder süchtig, und damit komme ich meiner persönlichen Auffassung vom Luxuriösen auf die Spur: grenzenlose Freiheit. Obschon verschiedene Formen von Sklaverei die Menschen seit eh und je gefangen hielten, sehen Optimisten auch Wege in die Freiheit. Wir sind zwar eine Funktion der Biologie, aber wir haben Freiräume. Wir besitzen Kreativität und Innovationskraft. Wege in die Freiheit zu finden, ist eine seltene Kostbarkeit, eine Abweichung von der Norm, die ausser halb vom bekannten gesellschaftlichen Verhalten zu neuen Abenteuern führt. Es braucht dazu einen Bewusstseinswandel, einen Sprung und Spurwechsel in der Art und Weise, wie man die Dinge betrach tet. Die Weltanschauung, diese Kon struktion von Wirklichkeit, ist nämlich keine unumstössliche Konstante, son dern kann gewandelt – neu program miert – werden. Die Tür zu solchen Abenteuern sitzt tief im Zentrum der eigenen Existenz. Sie führt zum Erforschen von dem, was leben dig macht, und zum Hinterfragen der Art und Weise, wie Lebendigkeit wahrgenom men und erfahren wird. Der aus Emotio nen, Denken und Sinneswahrnehmung auf wundersame Weise zusammengesetzte «IchPunkt» ist die Werkstatt, wo am Pro gramm der Wahrnehmung gearbeitet wird. Von Weisen und Magiern – diesen Opti misten aus der Vergangenheit – angeleitet, versuche ich, das rätselhafte Programm der Entstehung von Bewusstsein im Körper zu ergründen und neu zu ordnen. Mitten in das 20. Jahrhundert hinein geboren, erlebte ich Kindheit und Jugend
zusammen mit meinen Eltern und Ge schwistern in Zürich. Mit 26 Jahren hatte ich als selbständiger Unternehmer die erste Million verdient. Wenige Jahre später, zu dem Zeitpunkt, als der Zug Richtung Reich tum gerade erst angefahren war, verkaufte ich das blühende Geschäft und nahm eine Auszeit auf unbestimmte Dauer. Nach eini gen weiteren Erfolgen, darunter auch der Aufbau des Gastronomie und Kulturbe triebs «Kaufleuten» in Zürich, verzichtete ich fünfzehn Jahre später ein zweites Mal auf noch mehr vom Gleichen und entschied an meinem fünfzigsten Geburtstag kurzer hand, das Erwerbsleben in den Hinter grund zu stellen und mich neuen Projekten zuzuwenden. Die Organisation von Kursen zur Neu programmierung von Bewusstsein ist mein neues Projekt. In sieben Tagen mentaler Klausur wird der ProgrammUpdate für die neue Bewusstheit Probe installiert. Es ist eine ungewohnte Perspektive, welche an die Stelle der gewohnten Sicht tritt. Ich nenne sie die kosmische Perspektive. Ziel ist, solch neues, kosmisches Bewusstsein durch alle bevorstehenden Erschütterungen der un umgänglichen globalen Neuorientierung zu tragen. Die einzige und stillschweigende Voraussetzung für die Kurse ist ein bedin gungsloses Ja zu allem Leben. Immer wieder gab es in der Evolu tionsgeschichte dramatische Abwei chungen von der Norm, welche mit der Zeit die Welt grundlegend veränderten. Standardmodelle von heute sind morgen Vergangenheit, wir sind die Neandertaler der Zukunft. Für den Homo sapiens, das erste bewusst wahrnehmende Wesen, ist es ein erneutes Abweichen von der Norm, sich damit zu beschäftigen, den eigenen Denkapparat zu analysieren, und zu ver suchen, hinter das Mysterium von Exi stenz und Kosmos zu blicken. Zurückschauend lassen sich in der Schöpfung Muster erkennen, sie sehen aus wie Treppenstufen der Entwicklung. Die Wissenschaft nennt solche Stufen Paradig menwechsel. Einem Paradigmenwechsel
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geht jeweils ein vorbereitender Zustand vo raus. Auf die Reifephase folgen Verände rung, Spurwechsel. Der schöpferische Grundprozess von Auflösung und Neuorga nisation, Vergehen – Werden – Sein. Die Ver wandlung der Raupe in einen Schmetter ling, der Siedepunkt von Wasser, Natur katastrophen, Geburt und Tod sind solche Wandlungszustände. Die Entstehung von sich selbst erkennendem Bewusstsein ist die neueste, hinter uns liegende Neuorganisa tion auf der Evolutionsachse. Die aktuelle Reifungsphase gilt somit diesem jüngsten Kind der Entwicklung, dem Bewusstsein. Der Optimismus von Weisen und Magiern gründet darauf, mitten im Werdeprozess des Neuen am kreativen Abenteuer betei ligt zu sein. Der französische Archäologe und Mystiker Pierre Teilhard de Chardin sagte, dass das, was auf der Evolutionsachse als neue Ära entstehen wird, die «Noosphäre» sei. Das griechische Wort nóos bezieht sich auf die Einheit von Geist (Seele), Intellekt und Herz. Noosphäre bedeutet somit die Sphäre der synchronisierten Herzen und Gedanken. Wir Menschen als Träger des zur Reflexion fähigen Bewusstseins, unter anderem mit einem Gewissen, mit Intelli genz, mit der Sprache und mit Gefühlen, stehen im Mittelpunkt einer abermals neuen Stufe der Evolution des Lebens in all seinen Formen. In der anbrechenden Noo sphäre der synchronisierten Gedanken und Herzen braucht es ein neu programmiertes, kosmisches Bewusstsein. Das jetzige Aus laufmodell des Individualbewusstseins wird dem Druck von Ressourcenverknap pung, Verschmutzung der Lebensräume und der Bevölkerungsexplosion nicht standhalten können. Der höchste Luxus von Existenz ist, an diesem kreativen Prozess von Bewusstseinsbildung beteiligt Fredi Müller, 61, war Unternehmer (Modeboutiquen, Gastronomie, Immobilien); er ist beteiligt, unter anderem, an den Restaurants «Kaufleuten» und «Terrasse» in Zürich; Informationen zu den im Text beschriebenen Seminaren: www.omegapunkt.ch
WELTWOCHE STIL
No. 2
S 67 «Mit 26 hatte ich als Unternehmer die erste Million verdient. Wenige Jahre später verkaufte ich das Geschäft und nahm eine Auszeit»: Fredi Müller
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Die Seiten für den Mann
BATMOBIL FÜR CHEFS
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Eine Limousine, von einem Chauffeur gelenkt vielleicht, steht auf der Emo tionsskala nicht ganz oben, meint man. Das ist falsch, der Grosse von Lexus hat SexAppeal. Von MARK VAN HUISSELING und LYNDON HAYES (Illustration) MAN ÜBERLEGT SICH ALS AUTOTESTER, zu wem ein Modell, das man gerade fährt, am besten passen würde. Der Grosse von Lexus würde, in meinen Augen, am besten vielleicht zu einem special agent des FBI passen, zu einem dieser hochgewachsenen, schlanken Männer Mitte vierzig mit starkem Kiefer, schwarzem Anzug, weissem Hemd, dunkler Brille. Man hat ein Bild im Kopf, wie auf einer Strasse drei, vier Autos in einer Kolonne fahren durch ein Stück Land, in dem Menschen leben, die ihren Frieden haben wollen, und in dem ein gefährlicher Verbrecher sein Versteck hat, von wo aus er die Erde und ihre Bevölkerung bedroht mit seinem Plan und so weiter. Zum Glück gibt es das FBI, oder die CTU meinetwegen, zum Glück gibt es die special agents Dale Cooper, Fox Mulder und Jack Bauer, die dafür besorgt sind, dass nichts Böses geschieht und Kinder weiterhin in Gärten spielen können. Zum Glück gibt es den Lexus LS 600h. Wahrscheinlich müssen Angestellte amerikanischer Behörden amerikanische Wagen benutzen, aber das ist ihr Problem. Denn als Mitglieder der Zielgruppe von Lexus, der am höchsten positionierten Marke der Toyota-Gruppe, genügten special agents sowieso nicht, es gibt zu wenige davon. Deshalb kommt der LS 600h wohl besser in Frage für – well, wen genau? Wir haben es mit einer sogenannten Limousine zu tun. Einem grossen, viertürigen Fahrzeug, in dem fünf Erwachsene ohne Schwierigkeiten Platz haben oder ein Erwachsener vorne links (der Fahrer) und ein Erwachsener hinten rechts (der Chef, der CEO, der Leistungsträger). Einen Augenblick, wie oft sitzen fünf Erwachsene in einem Wagen? Gemäss Statistik ziemlich selten (beispielsweise am Muttertag, der dieses Jahr, nur zum Sagen, am 8. Mai ist). Und wenn wir gerade streng urteilen, wie viele Chefs, CEOs, Leistungsträger entscheiden sich für Lexus? Einige vielleicht, etwa solche, die aufgrund sogenannter rationaler Bewertungsmerkmale entscheiden. Was ich sagen will: Der LS 600h ist nicht das erste Automodell, das einem in den Sinn kommt, wenn man an
eine Limousine der Oberklasse denkt. Das ist, von mir aus gesehen, ein Fehler. Dieser Lexus kann und hat alles, was ein Wagen in der obersten Angebotsklasse können und haben muss; vom «Rear Entertainment Package» (plus 13 800 Franken), unter anderem mit 9˝-FarbLCD-Breitbild-Screen – im Fahrzeughimmel integriert – inklusive Fernbedienung, bis zu der LendenwirbelmassageFunktion (für den CEO) oder vom «SmartEntry»- und «Smart-Start»-System bis zum Parkassistenten-Monitor (für den Fahrer). Vollständig ausgerüstet kostet das Auto zirka 20 bis 25 Prozent weniger als ein vergleichbares Modell anderer Hersteller. Ausserdem hat der LS 600h einen USP, einen unique selling point, der wirklich unique ist: «h» wie hybrid. «Für die klassenbeste Leistung und tiefe Emissionen vereint der LS 600h einen neuen 5-LiterV8-Benzinmotor mit einem leistungsfähigen Elektromotor, einer modernen Kompaktbatterie, einer nahtlosen Kraftübertragung und der revolutionären Stromreglereinheit (PCU)», steht in den Unterlagen des Herstellers. Ich kann das, erstens, bestätigen und, zweitens, ins Deutsche übersetzen: Der Motor ist kräftig und stark im Anzug bei sozusagen allen Geschwindigkeiten, und er verbraucht dabei deutlich weniger Benzin, als man es von einem grossen Auto gewohnt ist, er verbrauchte während meiner Testfahrt unter 13 Liter. Jetzt eine Enthüllung: Ich treffe – bei wohlmeinender Betrachtung – zwar einigermassen zu auf die Beschreibung des special agent (hochgewachsen, schlank, Mitte vierzig, starker Kiefer, schwarzer Anzug, weisses Hemd, dunkle Brille). Dennoch ist mein bevorzugtes Automodell so etwas wie das Gegenstück zu der (von einem Fahrer gelenkten) Limousine. Ich bin der Gran-Turismo-Typ. Ich schreibe das nicht, um mich zu entschuldigen. Ich schreibe das, um klarzumachen, dass ich als Testfahrer unbefangen bin. Dass man mir sogar einen Satz glauben kann wie diesen: Ich habe mich möglicherweise
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noch nie so wohl und zu Hause gefühlt in einer Limousine wie in dem Lexus LS 600h. Doch, das muss ich ebenfalls zugeben, es machte mir wenig aus, einem Kollegen das Fahren zu überlassen respektive den Wagen am Ende der Zeit, in der er mir zur Verfügung gestellt wurde, retour zu bringen nach Safenwil und abzugeben. Mit anderen Worten, Gefühle konnte ich für die Limousine keine besonderen entwickeln. Und das heisst, die Ingenieure in Japan haben ihre Arbeit gut gemacht. Haben ihren Auftrag – Entwurf eines überlegenen Automodells der Oberklasse – erfüllt. Ein Geschäftswagen, und ich denke, dass der LS 600h in der Mehrheit der Fälle ein Geschäftswagen ist, muss überzeugen, soll nicht verführen. Als guter Chef eines Unternehmens will man die Botschaft verbreiten: «Ich benutze das Auto mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis, nicht das, welches ich besonders sexy finde.» So gesehen haben wir es mit einem zu unserer Zeit passenden Wagen zu tun, einem Auto für die Zeit der Kostenwahrheit. Und einem Auto ausserdem, zu dem es gratis einen Elektromotor gibt. Das heisst, wenn man es sich richtig überlegt, von einem solchen Autokonzept geht irgendwie ein starker Sex-Appeal aus, nicht wahr? Ich meine, gibt es eine Möglichkeit, besser zu zeigen, dass man im Grunde ein Rockstar ist, als es nicht mehr zeigen zu müssen? Ein Auftritt wie von, sagen wir, special agent Dale Cooper in «Twin Peaks» schlägt einen Auftritt wie von Lenny Kravitz, finde ich. Und ein Auftritt in einem Lexus LS 600h, kann man sagen, schlägt einen Auftritt im Batmobil. Das war jetzt vielleicht eine Aussage, die man nicht stehen lassen kann, einverstanden. Aber folgende kann man stehen lassen: Der LS 600h ist das Batmobil für Chefs, CEOs und Leistungsträger. Und für special agents sowieso. Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen LEXUS LS 600H mit 5,0-Liter-V8-Motor mit 445 PS (gesamtes System inklusive Elektromotor) für 194 100 Franken (Preis des Modells in Grundausstattung: 161 100 Franken).
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Der Lexus LS 600h ist ein Auto f체r unsere Zeit der Kostenwahrheit (dass das M채dchen im Kleid von PUCCI daran unbeeindruckt vorbeigeht, ist Zufall).
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Mein
Sylt
IM GRUNDE NICHT ZU EMPFEHLEN
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Sylt ist der schönste Ort Europas, bei gutem Wetter. Doch weil auf der Insel oft weniger gutes Wetter ist, muss man die richtige Einstellung mitbringen. Von GÜNTER NETZER und LIZZY STEWART (Illustration) Die «Sansibar» ist ein Restaurant, welches SYLT IST EINE EINSTELLUNG. Diese muss man mitbringen, erst dann ist man in der Lage, wir unsere «Skihütte am Strand» nennen. Sie wird von Herbert Seckler betrieben, Sylt zu leben. Eine Empfehlung, dahin einem engen Freund von mir. Seckler ist zu fahren, ist in jedem Fall mit Risiken ein echtes Genie als Gastronom und hat verbunden. Entsprechend hüte ich mich, sein Lokal vor dreissig Jahren mit sehr beTipps zu geben für die Insel, da vieles scheidenen Möglichkeiten ins Leben geruschiefgehen kann. Was man aber lieben fen. Die Auswahl an Weinen und Fischen muss, ist die Natur und die platte Landist fantastisch; ich wusste zuvor nicht, schaft, und man darf nicht nach einer dass es so grosse Steinbutte gibt! Früher Schönwetter-Garantie verlangen. tischte Seckler Bratwürste und kleinere Sehr früh habe ich erkannt, welch Gerichte auf, bis dann der Jetset den Ort unglaublicher Erholungswert mit der entdeckte, woraufhin die «Sansibar» Insel einhergeht. Früher noch ein wenig explodierte. Es ist ein ganz einfaches, unberührter als jetzt, hat mich die unglaubliche Schönheit der Insel sofort über- rustikales Restaurant mit einer Auswahl von unerhörter Qualität. Es lebt davon zeugt. Vor allem bei gutem Wetter. Sylt genauso wie von seinem Besitzer, der hat endlos lange Sandstrände, bedeutet aber gleichzeitig ein raues Klima, über das Menschen jeglicher Couleur fasziniert – Intellektuelle, Schauspieler, ganz normale man sich nicht unterhalten kann. Man Menschen –, alle Schichten fühlen sich kann Sylt wegen der Schlechtwettertage dort miteinander unglaublich wohl. Man nicht ablehnen. Für echte Sylt-Liebhaber kann die «Sansibar» auch mieten; Seckler ist tagelanges schlechtes Wetter nie ein ist berühmt für seine Feste, bei denen alles Grund, Sylt auf Dauer den Rücken zu kehentsprechend einem eigens gewählten ren. Es kann aber passieren, dass sechs Motto verkleidet und aufgehübscht wird. Wochen lang die Sonne scheint. Dann ist Da die Luft auf Sylt sehr jodhaltig ist Sylt der schönste Platz Europas. und auch dank des Windes zeigt dort der Sylt war mir vor meiner HSV-Zeit erwähnte Erholungswert bei mir sehr viel gänzlich unbekannt. Entsprechend habe früher eine Wirkung als irgendwo im ich die wilden Jetset-Jahre von Sylt Ende Süden. Dadurch komme ich viel schneller der Sechziger, Anfang der Siebziger nicht in einen Rhythmus hinein, der für mich miterlebt. Erleben tue ich Sylt, seit ich Urlaub bedeutet. Da ist Ruhe, und in ihr Manager wurde beim HSV, also seit 1978. viel Zeit für Dinge, für die man zu Hause Meine Frau – meine damalige Freundin – keine Zeit und Musse hat. So geschieht an hat mich irgendwann auf die Insel geeinem normalen Tag wenig Besonderes. bracht, die sie bereits sehr genau kannte. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht Daraufhin nutzte ich Sylt mit meinen man Fahrrad fahren, isst zu Mittag, macht damaligen Trainern, Branko Zebec und einen Mittagsschlaf, sieht Freunde am Ernst Happel, ab und zu für Ausflüge. Abend oder besucht das Hotel «Fährhaus» Man muss lernen, zu akzeptieren, was die Insel einem bietet. Im Sommer hat in Munkmarsch, wo ich langjähriger Gast bin und alles vorfinde, was ein erholsamer man zig Möglichkeiten, die breiten StränUrlaub verlangt. de zu nutzen. Möglich sind auch ausgeMeine Tochter liebt Sylt ebenfalls dehnte Spaziergänge, Fahrradtouren. Obwohl die Infrastruktur durchaus intakt ist, über alles, weshalb sich die Besuche inzwischen intensiviert haben. Heute besuchen braucht man aber ein Auto oder ein Fahrrad. Zum Beispiel, um ans andere Ende der wir den Ort meist dreimal pro Jahr, auch Insel zu gelangen, wo sich mein Lieblings- in den Sommerferien. In den Anfangsjahren sind wir oft im April und im Oktober platz befindet: die «Sansibar».
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hingefahren, wo man weniger Menschen antrifft und das Wetter rauer und ungewisser ist. Da konnte man noch mehr für sich sein, obwohl Sylt auch sonst nicht überlaufen ist. Es ist Platz für alle da. Die Sylter selbst liegen mir sehr. Das sind bodenständige Menschen – nicht die kommunikationsfreudigsten, dafür sehr authentisch, ehrlich und von einer offenen Sprache. Weil ihr Herz nicht offen daliegt, muss man sich ihre Zuneigung erwerben. Ist man ihnen aber einmal nähergekommen, findet man in ihnen ehrliche Bekanntschaften und Freunde. Das entspricht auch meinem Charakter. Ich liebe auch die wunderschönen Reethäuser, die teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert stammen und sich über die ganze Insel erstrecken. Und auf Sylt gibt es Wolkenentwicklungen, wie ich sie in Europa nur äusserst selten gesehen habe. Viele Fotografen haben Bilder von ihnen verewigt, vom Himmel, von der Landschaft und der Atmosphäre. Diese Art, sich zu präsentieren, ist etwas Besonderes und lässt mich die Insel immer wieder anders entdecken. Müsste ich meinen Mittelpunkt auf Sylt definieren, fiele der Entscheid eindeutig auf die «Sansibar». Das klingt vielleicht banal, doch das Restaurant ist für mich sehr wichtig. Ich könnte tatsächlich jeden Tag dort sein, den Strand nutzen, Gespräche führen mit Herbert und anderen Gästen. Und das Essen ist dort ebenfalls am besten. So plane ich vieles um die «Sansibar» herum. Meine Frau und ich haben viel von der Welt gesehen, müssen aber nicht ihre letzten Winkel durchforsten oder neue finden. Der Charakter von Sylt ist uns bekannt, und wir verlangen nicht mehr als das, was wir dort vorfinden. Gehe ich nach Sylt, ist das immer ein bisschen wie nach Hause kommen. GÜNTER NETZER, 66, ist Executive Director der Schweizer Sportrechte-Agentur Infront Sports & Media. Er lebt in Zürich.
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Mittelpunkt der Insel: die «Sansibar», die «Skihütte am Strand».
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Man kann Trテシffel auch in einer Flasche als テ僕 nach Hause bringen, das schmeckt ebenfalls gut.
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Kulinarik
TRÜFFELREGEN IM PIEMONT Das Finden der «Diamanten der Tafel» an sich ist nicht schwer. Man braucht eine Hundenase, Glück und – das richtige Wetter. Von DAVID SCHNAPP und VESA SAMMALISTO (Illustration) EIGENTLICH WAR ICH nach Alba, Italien, gefahren, um Trüffeln zu suchen. Die schmucke Stadt im Herzen des Piemonts gilt als Hauptort des unterirdischen Pilzes, den man «Diamant der Tafel» nennt. Wobei, hier gilt es, eine gewichtige Unterscheidung zu machen. Für die «trifulau» (Trüffelsucher) ist nur die weisse Trüffel eine richtige Trüffel. Denn diese findet sich exklusiv in der Gegend um
Alba; ist sie genügend gross, lassen sich Filmstars oder andere Prominente mit ihr ablichten, und nur für sie bezahlen etwa fernöstliche Restaurant-Unternehmer grotesk hohe Preise. Es ist aber im Oktober, wenn ganz Alba nach Trüffeln riecht und die «trifulau» ihren halben Jahresumsatz einfahren. Im Frühling sucht man schwarze Trüffeln, die – je nach Sorte – fast genauso gut sein können, die man aber natürlich auch im französischen Périgord oder sogar im Schweizer Jura findet. Man kann sie auch züchten, und aus China oder Marokko sind sogar Fälschungen bekannt. Ich war verabredet mit Stefano Aprile, einem jungen Mann aus einer Trüffelsucherfamilie, die den empfehlenswerten Laden Tartufi & Co. führt. Er wollte mich mit seinem Hund auf eine Suchexpedition mitnehmen. Schweine sind übrigens für die Suche nicht mehr erlaubt, obwohl sie für den unterirdischen Pilz die bessere Nase haben. Das Problem sei, sagt Stefano, dass sie erstens zu schwer sind, also kaum zu halten, wenn ihnen der Geruch in die Nase steigt. Und zweitens scharren sie den Boden zu weit auf, so dass die Trüffelwurzeln beschädigt werden. Trüffeln wachsen immer am selben Ort, deshalb merken sich
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und Fachleute aus dem Nahen Osten kommen liess. Heute ist die «Villa Crespi» ein wirklich schönes Viersternehotel (ich empfehle eine der Suiten) mit einem herausragenden Asset: das Restaurant. Geführt vom Sizilianer Tonino Cannavacciuolo, ausgezeichnet mit zwei Michelin-Sternen, ist es der wichtigste Grund, warum Schweizer, Italiener oder Russen hierherkommen. Cannavacciuolo arbeitet viel mit Meeresprodukten, täglich kommen Fisch, Muscheln usw. frisch aus dem Süden und werden kombiniert mit den Spezialitäten des Nordens. Bei einer kleinen Kochvorführung sieht man, wie wenig es für etwas ausserordentlich Gutes braucht, wenn man bereit ist, eine oder zwei Extrameilen an Zeit, Sorgfalt und Aufwand zu gehen. Zum Beispiel ein Spiess mit Jakobsmuscheln und Scampi auf schlichten Frühlingszwiebeln mit Zitrone, dazu ein Saft aus grünen Äpfeln und Sellerie. Das ist so einfach, wie es gut schmeckt. In Erinnerung geblieben sind mir auch die Ravioli al plin mit einem Thunfisch-Tatar und einem Schaum aus Ziegenmilch. Besser und direkter kann man Süden und Norden kaum verbinden. Das Piemont sollte man besuchen, man sollte auch Trüffel essen dort. Falls man sie selbst finden will, ist der März als Reisemonat wenig empfehlenswert. Ich habe meine Trüffel in einer Flasche als Öl nach Hause gebracht. Schmeckt auch gut. Hotel-Ristorante Villa Crespi. Via G. Fava 18, 28016 Orta San Giulio (I). Tel. +39 0322 911 902. www.hotelvillacrespi.it Hotel Locanda del Pilone. Strada della Cicchetta/Loc. Madonna di Como 34, 12051 Alba (I). Tel. +39 0173 366 616. www.locandadelpilone.com Tartufi & Co. Via Pertinace 12, 12051 Alba (I). Tel. +39 0173 364 757. www.tartufieco.com Kuoni bietet im Programm Cultimo die Reise «Trüffel, Wein und Kochkunst» an inklusive Trüffelsuche, Kochkurs sowie Gourmet-Essen. Nächste Reisedaten: 5.–8. Mai, 25.—28. August, 29.9.—2. Oktober 2011, ab Fr. 2250.–. Unser Reisefahrzeug, ein Range Rover Sport HSE Luxury, wurde zur Verfügung gestellt von Land Rover Schweiz.
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Als «Viagra aus dem Erdreich» taugt der Gourmetpilz nicht. Die anregende Wirkung kommt eher vom Wein, den man dazu trinkt.
die Profis die Orte, wo sie Pilze gefunden haben, und hüten das Geheimnis der Lage sorgfältig. Die Saison für schwarze Trüffeln beginnt, wenn der Schnee geschmolzen ist, und endet, wenn er wieder fällt. Es gibt eine Einschränkung: Wenn es regnet, kann man keine Trüffeln suchen. Der Hund riecht sie nicht. Als ich am Sonntagmorgen zur Suche antreten wollte, regnete es. Es hatte schon am Abend zuvor begonnen; die Aussichten seien schlecht, sagte man mir. Der März sei der Regenmonat. Stattdessen schloss ich mich also einer chinesischen Reisegruppe an, die mit einer Degustation die kulinarischen Möglichkeiten der Trüffel erfahren sollte. Die Chinesen interessierten zwei Dinge: Wie teuer sind die Trüffeln, und stimmt es, dass sie aphrodisierende Wirkung haben? Letzteres ist eine schöne Legende, die sich schon die alten Römer erzählten. Aber die anregende Wirkung kommt eher vom Wein, den man zu einem guten Essen mit Trüffeln trinkt. Als «Viagra aus dem Erdreich» taugt der Gourmetpilz nicht. Was mich entschädigte, war die schwarze Trüffel, die man mir zuhanden der Küche der «Locanda del Pilone» mit auf den Weg gab. In dem romantischen ehemaligen Weingut mit Blick über das Barolo-Gebiet übernachtete ich und ass im kleinen Sterne-Lokal des Hauses. Das Trüffel-Souvenir begegnete mir auf einer hausgemachten Kaninchenwurst wieder. Kaum geerntet, schon gegessen – das ist der Idealfall. Die Trüffel ist ein flüchtiges Gut, man sollte sie nur sehr frisch geniessen und luftdicht aufbewahren. Da sie zu 85 Prozent aus Wasser und zu 15 Prozent aus Mineralsalzen besteht, ist die oft praktizierte Lagerung in Reis ungeeignet, da er dem Pilz Feuchtigkeit entzieht. Ins Piemont fährt man sowieso gerne zum Essen und Trinken, deshalb besuchte ich die «Villa Crespi», eine Art maurisches Märchenschloss am malerischen Ortasee, gebaut von einem italienischen Textilhändler im 19. Jahrhundert, der dafür Material
Fragebogen
DAVID LEWIS
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«Das wichtigste Designstück aller Zeiten? – Klebeband!»
Der Bang-&-Olufsen-Chefdesigner fährt ein winziges Auto, kann die Klingel seiner Haustüre reparieren und ist ein feiner Typ. JEAN- PHILIPPE DELHOMME (Illustration) Was sagte Ihre Mutter früher über Sie? Er ist ein cleverer Junge. Ihre erste Erinnerung an Design? Automobil-Ausstellungen in London. Seit ich zwölf Jahre alt bin, besuche ich sie jedes Jahr. Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Fünf Minuten. Gegenstand des letzten Tischgesprächs? Der Tod des cleveren, renommierten und anerkannten Verlegers einer der grössten Zeitungen Dänemarks, Tøger Seidenfaden. Ein grosser Verlust für die politische Debatte. Gegenstand des letzten Streits? Dass ich nicht vergessen solle, die Schneeschaufel zurück in die Garage zu legen. Welchen Titel soll ein Porträt über Sie tragen? «Eine private Person».
Ihr wertvollstes Designerstück? Eine über fünfzig Zentimeter hohe Vase von Alvar Aalto. Vor vielen Jahren fand ich sie im Ausverkauf – heute ist sie unschätzbar. Der beeindruckendste Designer der Geschichte? Leonardo da Vinci. Ihr Lieblingsgeschäft? Paustian in Kopenhagen. Da gibt es einen fantastischen Showroom mit internationalen Designermöbeln und ein eigenes Restaurant. Das Geschäft liegt in einem wunderschönen Gebäude des dänischen Architekten Jørn Utzon. (Tel. +45 39 16 65 65, www.paustian.dk) Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert haben, war . . . Die Klingel an der Haustüre. In Ihrem Koffer gibt es immer . . . Einen Reisewecker. Erste Lust? Ein Modellauto – es konnte in einer
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Achterschlaufe fahren, vorwärts und rückwärts. Da war ich acht Jahre alt. Sie sind kein Freund von . . . Heimwerkerarbeit. Das würde man nicht von Ihnen denken: Dass ich ein feiner Typ bin. Wunsch von der Fee? Drachen fliegen zu können. Das wichtigste Designstück aller Zeiten? Klebeband. Wie viel Macht haben Frauen? Sehr viel (nach aussen wie auch nach innen). Grösste Ausgabe in den letzten zwölf Monaten? Ein winziges Auto – ein Fiat 500. Ich liebe ihn.
DAVID LEWIS, 71, ist Chefdesigner bei Bang & Olufsen. Er wurde in London geboren und lebt seit den Sechzigern in Kopenhagen, wo er sein eigenes Design-Studio besitzt.
Bezugsquellen –A–
–E–
LOUIS VUITTON
SPINEL LOLITA
A K R IS
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z. B. rue du Rhône 41, Genf. Tel. 022 809 50 50; www.patek.ch
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z. B. Boutique Bahnhofstrasse 40, Zürich. Tel. 044 215 30 30; www.chopard.com
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z. B. Boutique Charivari, Kuttelgasse 2, Zürich. Tel. 043 497 23 77; www.christianlouboutin.com
z. B. Storchengasse 23, Zürich. Tel. 044 221 23 16; www.jilsander.com –K–
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Paka SA, rue du 31 Décembre, Genf. Tel. 022 707 70 70; www.dedon.de
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Information über Laboratoires La Prairie, Industriestrasse 8, Volketswil. Tel. 044 947 82 82; www.laprairie.com
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Die neue Weltwoche STIL No. 3 erscheint am 26. 5. 2011 APRIL / MAI 2011
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