Stil No. 3 2011

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Stil

No. 3 Mai /Juni 2011

ART BASEL Mit ART-NEWS und Bildern einer Kunstsammlung

ENTHÜLLUNG: "Weshalb ich ein Genie bin." – Philippe Starck. Seite 66

Landlust

Wie RALPH LAUREN mit seiner Mode die Welt verschönert – und die Frauen.

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WELTWOCHE STIL

No. 3

EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser

S6

Ihr

Dieses Titelbild hätte auch gefallen, nicht den Beamten des Bundesamtes für Gesundheit zwar, weil Rauchen Ihnen schadet.

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Illustration GIAN GISIGER

Die kommenden Wochen sind vielleicht die besten des Jahres, finde ich. Weil, hoffentlich, schönes Wetter sein wird, man den Sommer und die Ferien am Strand aber noch vor sich hat. Und weil die Art Basel, die wichtigste Kunstmesse, bald stattfindet. In diesen paar Tagen im Juni reist die Welt nach Basel (und zu einem Teil auch nach Zürich, wo viele Sammler hinfliegen, um das Wochenende vor der Preview zu verbringen; und auch, um nachzusehen, wie es dem Geld, das man immer noch chez nous hat, geht). Wir machen eine Zeitschrift, in der es um die schönen Dinge im Leben geht. Da gehört Kunst, natürlich, dazu. Doch bleiben Sie ruhig ruhig, wir bringen nicht plötzlich Bilder von «herausfordernden Werken» und keine Essays, die zu lesen harte Arbeit ist. Wir zeigen, zum Beispiel, ausgewählte Bilder und Objekte (sowie die Sammlerin dazu) oder sagen Ihnen, welche, von uns aus gesehen, zurzeit die «heissen» Galerien sind, die «richtigen» Künstler, die wichtigen Werke (sowie die interessantesten Partys). Wir wollen nicht erzählen, wir seien, einmal im Jahr, auch eine Kunstzeitschrift, sind wir nicht. Wir wollen gefallen und unterhalten, das ganze Jahr. Falls es uns gelingt und Sie uns ein wenig Ihrer Zeit schenken – sogar in den kommenden schönsten Wochen des Jahres – ist das auch ein bisschen Kunst.


Willkommen Freude.

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1 MICHELLE NICOL Falls unsere Autorin, die verantwortlich ist für die Seiten «Art-News», die wir zum ersten Mal bringen in dieser kurz vor der Art-Basel-Eröffnung erscheinenden Ausgabe, falls unsere Autorin also einem Kind erklären müsste, was sie macht von Beruf, wäre das nicht ganz einfach. Zum Glück haben wir erwachsene Leser und versuchen es so: Die studierte Kunsthistorikerin, die Miteigentümerin der Werbeagentur Neutral in Zürich ist, steht irgendwie zwischen Künstlern und Unternehmenschefs. Damit das Unternehmen, wenn es mit Michelle ins Geschäft kommt, durch Kunst auffallen (und mehr Produkte verkaufen) kann. Und damit Künstler mit dem Ergebnis ihrer Arbeit mehr Leute erreichen (sowie mehr verdienen). Kompliziert, einverstanden. Viel einfacher ist es, zu sagen, was sie für uns respektive Sie macht: Michelle erzählt und zeigt (ab Seite 32), was Sie wissen müssen über die wichtigsten Galerien, Künstler und Partys, bevor Sie in ein paar Tagen an die Preview der Art fahren.

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2 PHILIPPE STARCK Die Zusammenarbeit mit unserem Autor des Essays «Mein Weg» (Arbeitstitel: «Weshalb ich ein Genie bin») ist, sagen wir, mit Aufwand verbunden gewesen, aber lustig. Zurückzurufen oder Deadlines einzuhalten, ist nicht seine forte, wer etwas will von ihm, muss ihn treffen. Und bekommt dann, erstens, Szenen aus der Philippe-Starck-Show vorgespielt (Beispiel: Nach seinem Auftritt in der Musterwohnung des «yoo»-Berlin-Neubaus an der Spree – entwickelt von der Schweizer Peach Property Group –, ging er zu einem Mädchen, das an die Party eingeladen war, und sagte: «Zuerst war ich verheiratet mit meiner ersten Kollektion, dann mit meiner zweiten. . . Vielleicht werden Sie meine dritte»). Und ausserdem einen Text, den er druckfertig im Kopf hat, wenn auch nicht ausgedruckt respektive aufgeschrieben, das soll jemand anderes machen (der Redaktionsleiter, zum Beispiel, und das geht so: «Darling, bist du bereit? Schreib auf, bitte, hier kommt dein Essay»). Sie lesen ihn auf Seite 66.

4 ULF POSCHARDT Es wäre übertrieben, zu schreiben, ich habe Ulf seit neun Jahren als Autor unserer Coverstory über Ralph Lauren und seine Mode im Kopf gehabt. So lange ist es nämlich her, dass ich den Journalisten, der zurzeit für den Axel-SpringerVerlag unter anderem Rolling 3 Stone leitet, kennenlernte. Wir verabredeten uns in Berlin, wo er lebt, und zwar in dem Restaurant «Café am neuen See». Weil wir uns vorher noch nie gesehen hatten, sagte er: «Ich habe ein dunkelblaues Polohemd an» (das macht es einfach, dachte ich, ich hatte ebenfalls ein solches an). Ich erkannte ihn sofort, sein Polohemd war von Ralph Lauren 3 TRUDIE GÖTZ (meines von Lacoste, Streit Sie ist die wichtigste Modebekommen haben wir deshalb unternehmerin der Schweiz, nicht). Ganz kurz: Die wichbesser, eine der wichtigsten tigste Frage beim Polohemd ist Modeunternehmerinnen der ja, Kragen oben oder Kragen Welt, wenn es um das top end des Markts geht. So viel wie sie unten. Sein Kragen war, natürlich, oben. Die Strecke mit seibestellt fast niemand bei nem Text über das, was man Prada, Dolce & Gabbana oder Balenciaga. Und dass Tom Ford sonst noch wissen muss über RL, beginnt auf Seite 56. die im Augenblick vielleicht schönsten Kleider für Frauen und Männer macht, ist auch ein wenig Ergebnis ihres, sagen wir, Durchsetzungsvermögens. In diesem Heft zeigt sie, zum ersten Mal, soviel wir wissen, Werke aus der Kunstsammlung, die es gibt in ihrem Haus am Zürichsee; zu sehen ab Seite 16.

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Bilder JEAN BRICE LEMAL, PIERLUIGI MACOR, WALTER PFEIFFER

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Das Juwel verlangt nach ausserordentlichem Handwerk. Nach Erfahrung und Wissen in der Wahl der wertvollsten Edelsteine. Doch erst die inspirative Kreation, das Spiel mit Material, Farbe und Licht schafft die entscheidende Qualität: Schafft es, dass das grösste Glanzstück nicht der Schmuck ist. Sondern Ihr persönlicher Auftritt.


WELTWOCHE STIL

No. 3

Hengst «Poltergeist», 21-jähriger Halbblüter, und Model Daryn auf dem Reiterhof, wo unser Ralph-Lauren-Shooting stattfand Seite 56

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Titelbild und Bilder auf dieser Seite JORK WEISMANN

« Forever Country » (Diese Seite: Spitzenbluse und Seidentop von RALPH LAUREN COLLECTION. Titelbild: Spitzenrock und Stiefel von RALPH LAUREN COLLECTION.)

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Inhalt

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Wohn-News AB SEITE 36

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Bild MARIO BOTTA ARCHITETTO/ENRICO CANO

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EDITORIAL MITARBEITER DES MONATS MEINE KUNST Von Trudie Götz MVHs LISTE Persönliche Lieblinge MUST-HAVES FASHION MUST-HAVES BEAUTY ART-NEWS WOHN-NEWS

Must-haves Beauty AB SEITE 28

Must-haves Must-have Fashion AB SEITE 22

Bild «Mutant Pop» von Dearraindrop. Galerie: The Hole, New York. Art-News

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Inhalt

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Das wichtigste Accessoire des Sommers AB SEITE 40

Impressum HERAUSGEBERIN: Weltwoche Verlags AG Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich REDAKTION: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 E-Mail: redaktion@weltwoche.ch E-Mail: leserbriefe@weltwoche.ch VERLAG: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 E-Mail: verlag@weltwoche.ch INTERNET: www.weltwoche.ch ABO-SERVICE: Telefon: 043 444 57 01 Fax: 043 444 50 91 E-Mail: aboservice@weltwoche.ch Weltwoche: Jahresabonnement Inland Fr. 218.– (inkl. MwSt.) Weltwoche Stil: Jahresabonnement Inland Fr. 35.– (inkl. MwSt.) Weitere Angebote für In- und Ausland unter www.weltwoche.ch/abo E-MAIL-ADRESSEN: vorname.name@weltwoche.ch

Philippe Starck über Design SEITE 66

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DIE SEITEN FÜR DEN MANN BMW 1er M Coupé 70 MEIN TEL AVIV Von René Braginsky 72 KULINARIK Wie man Fleisch grillt 74 FRAGEBOGEN Enzo Enea 75 BEZUGSQUELLEN Fleischkenner Maurizio Brocca SEITE 72

Kürzlich in Laos AB SEITE 48

KORREKTORAT: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Eva Koenig, Sandra Noser, Dieter Zwicky MITARBEITER DIESER AUSGABE: Art/Bild: Peter James Field, Gian Gisiger, Tom Haller, Lyndon Hayes, Sandra Kennel, Pierluigi Macor, Walter Pfeiffer, Daniel Schnitterbaum, Jork Weismann, Alexis Zurfüh, Lydia Nichols Text/Redaktion: Sandra Bauknecht, René Braginsky, Enzo Enea, Trudie Götz, Valeska Jansen, Delia Lenoir, Michelle Nicol, Ulf Poschardt, Philippe Starck, Maurizio Brocca SEKRETARIAT: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber VERLAGSLEITUNG: Sandro Rüegger MARKETING: Ivo Schneider (Leitung) ANZEIGENVERKAUF: Jean-Claude Plüss (Leitung), Marco Chini, Brita Vassalli ANZEIGENINNENDIENST: Samuel Hofmann (Leitung), Philipp Glauser Telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 E-Mail: anzeigenid@weltwoche.ch DRUCK: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Rudolf-Diesel-Strasse 22, 8404 Winterthur

Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

Bilder DANIEL SCHNITTERBAUM und ALEXIS ZURFLÜH, TOM HALLER, SANDRA KENNEL

SONNENBLUME Schöne Sonnenbrillen 48 LITTLE BUDDHA Laos/PhuketReportage 66 MEIN WEG Von Philippe Starck

GRÜNDER: Karl von Schumacher (1894–1957) VERLEGER UND CHEFREDAKTOR: Roger Köppel REDAKTIONSLEITER: Mark van Huisseling CREATIVE DIRECTOR: Mirko Borsche ART-DIRECTION/LAYOUT: Alexis Zurflüh, Gian Gisiger PRODUKTIONSCHEF: David Schnapp FOTOPRODUKTION/BILDREDAKTION: Duong Nguyen PRODUKTION: Oliver Schmuki


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gerade ihre Hände Gefühl dafür», sagt Adriana Foresta, die «Mit Gummihandschuhen hätte ich kein ihre Kolleginnen und na Adria haben Amaretti tradizionali für die Arbeit desinfiziert hat. Unzählige Backstube, der in n Fraue vier die sich n treffe g ersta in ihrem Leben schon geformt. Jeden Donn n sie nicht, kenne eit rdarb savoyischer Art zu formen. Akko um das italienische Mandelgebäck nach Sie nie m waru , Grund der auch ist «Das iche Sorgfalt. denn das Einzige was zählt, ist handwerkl sie auf graziöse Weiend währ na, Adria rt erklä en», werd zwei identische Sélection-Amaretti finden se ein weiteres Amaretto formt.


Stil

angefangen, Kunst zu kaufen, hat unsere autorin, weil sie findet, mode, die sie von Berufs wegen verkauft, und Kunst bilden eine Einheit. in den vergangenen dreissig Jahren ist eine Sammlung ent standen, mit der sie lebt in ihrem Haus am Zürichsee. noch immer gibt es für sie bloss einen Grund, ein Werk zu kaufen: Es muss einen coup de foudre auslösen. Pierluigi Macor (Bilder) ist offensichtlich vielfältigen Wahl der Kunstobjekte mode! Die art mode, die Bestand und erkennbar ist. mal verträumt wie die installationen Wurzeln hat… als ich Jil Sander entdeckte, war ihr motto: «Ein Cashmere-mantel von Rebecca Horn, «Les liaisons dangeaus meiner Kollektion ist die Fortsetzung reuses» oder «Les escargots dans le miroir», dann wieder geheimnisvoll wie die zur Haut, ein Begleiter fürs Leben!» Hiermit begann meine Liebe zum «Wrapped Woman» von Christo, provoDetail, ein perfektes Zusammenspiel von kativ wie das Skarabäen-Büsten-Kleid Farben und Formen … eine wunderbare von Jan Fabre, überlegt und gleichzeitig leichtsinnig, wie meine tanzenden HaReise zur Ästhetik und zum Zeitgeist. sen, das «monument» von Barry Flana«mode, Kunst gan, auch glamourös verliebt wie in «LOVE» von marc Rembold. und architektur sind Zurück zur Wirklichkeit bringen für mich die drei mich die Fotografien von Thomas Struth. wichtigsten Elemente Wo und wann immer möglich, nehme ich mir Zeit, neue Kunst zu betrachten, dort zur Perfektion.» schöpfe ich Energie und Kraft, das ist mode, Kunst und architektur sind für mein Elixier – meistens auch zukunftsmich die drei wichtigsten Elemente zur weisend für meine mode. Viele der Designer, die ich führe und Perfektion. Entsprechend habe ich mich davon mit denen ich auch befreundet bin, insbeeinflussen lassen, was an meiner eher pirieren mich zu neuen Richtungen in Meine grosse Passion

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der Kunst, wie etwa Tom Ford mich zu Werken von Claude Lalanne führte oder miuccia Prada. Sie weckt mich mit ihrer aussergewöhnlichen und immer neuen interpretation von Kunst. mein erstes Bild war Liebe auf den ersten Blick: nämlich das grosse Herz in Grün, eine malerei von Jim Dine. ich

«Kunst sprengt alle Grenzen für mich!» habe es in der marlborough-Galerie in new York erstanden. Das war mein Einstieg in die Faszination der Kunst, die mich bis heute in Bann hält. angefangen, Kunst zu kaufen, habe ich seinerzeit gemeinsam mit Jil Sander. Wir haben uns gegenseitig dafür begeistert. in jener Zeit erstand ich mir das Bild «Die Frau im Schornstein», eine Kohlezeichnung von Jannis Kounellis – einem griechischen maler, dem Begrün-

Bild PRO LiTTERiS ZüRiCH

S 16

mein


Fotografie von Carlo Molino auf dem Nachttisch (unten). Fotografie von Vanessa Beecroft hinter dem baby grand- Piano; darauf eule von Jan Fabre (rechts).

TruDie

Fotografie von Peter Beard (oben). Die Sammlerin vor einem Bild von Jannis Kounellis (links).


WeltWoche Stil

no. 3

der der arte povera – welche mich schon stolz an meiner Wand bewegt. es hat für Vogue. auf seinen abenteuerlichen mich eine meditative ausstrahlung. über dreissig Jahre begleitet. Reisen durch afrika entstanden seine Vanessa Beecroft, als Performance- aufrüttelnden Fotoarbeiten über die Kunst und mode bilden eine einheit. Beide beeinflussen sich gegenseitig. Künstlerin, widerspiegelt die nähe von sterbenden tiere und toten elefanten. Kunst und mode. ihre Bilder sind RaumKunst und mode sind Zeitgeist. Das Grössenmass von Keith harings inszenierungen mit nackten menschen «eigentlich wäre ich Graffiti-Kunst in der ausstellung von in historischen Räumen. Sie vermitteln immer gerne Peggy Klaus littmann in Basel passte zufälli- mir Ästhetik und Freiheit. Guggenheim gewesen!» ein fotografisches Selbstporträt gerweise für mich perfekt. Das Graffito beflügelt mich jeden tag und gibt mir von Sam taylor-Wood, der britischen die Frivolität und das tempo vor. ich Foto-, Film- und Videokünstlerin, war Diese Zeitreise durch die Kunstwelt bebin eine treue art-Basel-Besucherin und meine nächste leidenschaft. Bei der wirkt, dass jedes objekt seinen Platz lasse mich dort informieren und inspirie- Betrachtung versetzt mich das Werk in einnimmt und ein Bestandteil meines ren. Dies ermöglichte mir den Zugang zu einen Zustand der leichtigkeit des Seins. lebens ist. eigentlich wäre ich immer gerne installationen von Rebecca horn, einer in der Gegenwart bewegen mich die aktionskünstlerin mit surrealen Fanta- arbeiten von Peter Beard, der mich durch Peggy Guggenheim gewesen! sien. aus diesem ansatz entstand ein seine kraftvollen wildlife-Bilder fasziobjekt aus schwarzen Federn, das sich niert. als mode-fotograf arbeitete er für

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Bild PRo litteRiS ZÜRich

Vor einem Werk von Keith haring (oben). objekt aus Federn von Rebecca horn (links).

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WelTWoche STil

no. 3 Fotografie von Sam Taylor-Wood, an die Wand neben dem Bett gelehnt.

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Persönliche

Lieblinge

MVHs LISTE 01

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PYJAMA VON

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TASCHENTÜCHER VON MANUFACTUM

Männer mögen es, wenn Frauen Schuhe mit hohen Absätzen anhaben. Und Frauen sagen, sie könnten darin (oder darauf) gut gehen, und bequem seien sie auch (wenigstens sagen sie das, wenn man sich noch nicht lange kennt). Frauen mögen es, wenn Männer Pyjamas tragen, vor allem nachts. Ich denke, das Pyjama war der hauptsächliche Grund, weshalb Johnny Depp in dem Film «The Tourist» in Angelina Jolies Bett bzw. Suite durfte. Ein Pyjama ist bequem, und man kann darin gut schlafen, sagt man als Mann . . . Stimmt, ehrlich, auch nicht. Ein altes T-Shirt und eine ebensolche Unterhose (oder keine) sind bequemer; ein Pyjama im Bett zu tragen, ist eine ähnliche NichtwohlfühlErfahrung wie das SmokingTragen zum Abendessen. Aber das ist dann vermutlich so etwas wie Gerechtigkeit. Die am wenigsten unbequemen Pyjamas sind von Zimmerli, die schönsten ebenfalls.

PARFÜM VON DSQUARED

Das Taschentuch ist das wichtigste Accessoire des Mannes, das er nicht braucht. Und weil Dinge, die man nicht braucht, oft Dinge sind, die am meisten Freude machen, empfehle ich, immer ein sauberes Taschentuch aus Baumwolle dabeizuhaben (zum Beispiel ein kariertes, wie es sie bei Manufactum gibt). Wozu? Ich weiss es nicht, doch es gibt jeden Tag Möglichkeiten, es einzusetzen – Gelegenheit macht Taschentuch, möchte man schreiben. Für die, die zu Zweifeln neigen: zum Stirne-Abwischen, nachdem man jemanden aus einem brennenden Haus gerettet hat; oder zum Anlegen eines Notverbands, wenn sich die Frau beim Austern-Essen am kleinen Finger verletzt hat. Was, ebenfalls, klar ist, ist, wozu man das Taschentuch nicht verwendet: zum Naseputzen. Dazu benutzt man – falls man es überhaupt machen muss – als Mann von Welt ein Papiertuch, auf der Toilette.

Zum ersten Mal bin ich einem Duft, dessen Kopfnote etwas Holziges hat und der ein wenig nach Weihrauch riecht, vor ein paar Jahren begegnet. Und zwar im «Park Hyatt» in Zürich, wo ich Sven Väth befragte. Ich meinte am Anfang, ich hätte es mit einem – aussergewöhnlich guten – Raumduft zu tun, der von einer Kerze oder einem Öl ausgehe. Doch Sven sagte mir, dass es sich dabei um sein neues Eau de Toilette, mit Namen Gucci «Home», handle. Das passt, fand ich, weil es irgendwie nach einem Zuhause roch sozusagen (das Parfüm heisst eigentlich Gucci «Homme», fand ich heraus, als ich es kaufte). Vor kurzem kam ein ähnlich schöner Duft heraus, «Silver Wind Wood» von Dsquared – und er hat mir auch sofort gefallen. Man kann fragen, ob ein solches Parfüm zu den warmen Monaten passt, die bald kommen. Ich finde, es passt. Wie ein Feuer im Kamin in einer Sommernacht.

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HANDSEIFE VON CRABTREE & EVELYN

Mein Grossvater war Bauer, mein Vater verliess den Hof, um in der Fabrik zu arbeiten, und ich verbringe mein Leben in Büros, Flugzeugen, Flughäfen et cetera (und Sie haben vermutlich eine ähnliche Geschichte). Gelegentlich aber, samstags meistens, topfe ich auf der Terrasse einen Rosenstock ein oder eine Minze um. Und, wenn ich die neue Erde festgedrückt habe und die Pflanze giesse, fühle ich mich gut, überlege dann, wie es wäre – Bauer zu werden oder Gärtner. Das sind Träume (die man zum Glück nicht verwirklicht), aber jeder hat seinen Umgang mit der schwierigen Zeit in der Mitte des Lebens, nicht wahr? Was man haben kann, ohne gleich alles in die Luft zu sprengen, ist die Seife «Gardeners Scrub» von Crabtree & Evelyn. Die ist nicht nur gut für Hände, sondern auch für das Auge, wenn sie im Bad steht. Und erinnert einen daran, wo man herkommt respektive hingehen könnte.

05 01 05 Die Docking-Station von JBL für MP3-Player oder Mobiltelefone ist ein Gerät, über das viel zu schreiben nicht nötig ist. Bloss so viel: Kaufen. Und dann feststellen, dass einem etwas fehlte ohne dieses Ding – Musik im Hotel zum Beispiel.

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03 Bezugsquellen SEITE 75

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Illustration GIAN GISIGER

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ZIMMERLI


POESI E – FEUER BUCHERER VERBINDET

UHREN BASEL

BERN

Z E R M AT T

D AV O S

ZÜRICH

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GENÈVE

BERLIN

INTERLAKEN

DÜSSELDORF

SCHMUCK L AU S A N N E

FRANKFURT

JUWELEN

LOCARNO

HAMBURG

LUGANO

MÜNCHEN

LUZERN

NÜRNBERG

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WIEN

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Von SANDRA BAUKNECHT

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STYLE ADVICE

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S 22

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Hoteltipp: Das neueröffnete «Laucala Island Resort», das auf einer eigenen kleinen Fidschi-Insel im Südwestpazifik liegt, hat sogar ein ins Kliff gebautes Restaurant.

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Von VALESKA JANSEN

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Bronzing-Puder intensiviert Bräune oder täuscht sie vor. Egal wie, der Teint strahlt – im Gesicht, auf den Schultern oder am Décolleté. Der «Pinceau magique» von «Pin Lancôme passt in jede Lan Handtasche und ist ein Ha super Sommeraccessoire. sup Mein Tipp: Verwenden M Sie ihn auch als WanSi genrouge – dazu dieses ge eeinfach mehrmals hintereinander im Wangenbereich auftragen. Die Tönung passt perfekt zum restlichen Teint und sieht wunderbar natürlich aus. Fr. 58.–

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Nagellack «Les fleurs d’été» von CHANEL, je Fr. 35.– Nagellack «Aloha» von DIOR, Fr. 54.– Lipgloss «Gloss Pur No. 11 Icy Effect» von YVES SAINT LAURENT, Fr. 36.– Sonnenschutz «Sun Age Control SPF 30» und «Sun Age Control After Sun» von LANCASTER, Fr. 79.– / Fr. 69.– Verlangsamt den Haarwuchs nach einer Epilation: «Aroma Confort – Gel double action post-épilation» von DECLÉOR, Fr. 28.– Schützt die Haare vor schädlicher UV-Strahlung: «Huile Céleste» von KÉRASTASE, Fr. 38.– Sonnenschutz mit extra hohem Lichtschutz: «Spray Solaire Lait-Fluide Sécurité» (UVA/UVB 50+) von CLARINS, Fr. 38.–

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Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gerade in Portofino war. . . Der Duft «Neroli Portofino» jedenfalls passt für mich zum Sommer – er ist frisch und sinnlich. Und der türkisblaue Flakon erinnert an das Meer. Was mir ebenfalls gefällt: Der Duft ist unisex. Das bedeutet: eine Flüssigkeit für zwei im Handgepäck. äck. Ab Fr. 245.–

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VA L E

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Art-News Von MICHELLE NICOL

Basel ist die fabulöseste Stadt der Welt, wenn es um zeitgenössische Kunst geht. Wenigstens während der Kunstmesse «Art Basel» (seit 42 Jahren). Immer im Juni – dieses Jahr vom 15. bis 19. – fallen Sammler, Galeristen und Sponsoren in Basel ein und finden da Inspiration, Impulse und Unterhaltung. Das Wissen über Kunst ist ein seltenes Gut, aber die Kunst drängt ins Leben und in die Stadt: mit Performances, Vernissagen, Cocktails. Auch in Zürich, einem Vorort Basels während dieser Tage, ist etwas los.

TOP-WERKE 1 2 3 4 5

von

Carsten Höller Douglas Gordon Cedric Price Josephsohn David Hominal

2 Kunst ist tragbar. Der Kaschmirpullover von Pringle of Scotland ist eine Edition von Douglas Gordon und repliziert seine Tattoos. Über Gagosian Gallery und Pringle of Scotland.

1 Carsten Höller will wissen, wie modernistische Architektur unser Leben beeinflusst. Die Rutschbahnen hat er eingezeichnet; sie produzieren Glück. «House Project», 2009. Galerie: Esther Schipper, Berlin. 4 Jeder sollte eine Josephsohn-Skulptur besitzen dürfen. Ihre unmittelbare Präsenz strahlt Ruhe aus. Galerie: Hauser & Wirth.

3 Der visionäre «Fun Palace» von Cedric Price (1934–2003) ist ein unrealisiertes Projekt. Starkurator Hans-Ulrich Obrist sagt: «Es gibt nicht nur Objekte, sondern auch Ideen, die es wert sind, untersucht zu werden. Kreiere konkrete ‹Utopia›.» Über Agency of Unrealized Projects.

TOP-PARTYS 1 2 3 5

David Hominal ist ein YSA, ein Young Swiss Artist, der sich mit den Heroen der Kunstgeschichte befasst. Hier mit einer Skulptur von Dieter Roth, die er nonchalant auf der Wand repliziert. «Untitled», 2009. Galerie: Karma International und Eva Presenhuber (Dieter Roth).

Art Basel Opening Party Cinema for Peace Dinner in der Fondation Beyeler Zurich Gallery Dinner

«Dinners are the new parties» (falls man dafür eine Einladung hat). Die offizielle Art Basel Opening Party, immerhin, ist für jeden offen; sie findet in der «Campari Bar» statt. Man trifft interessant aussehende Menschen und wird eingeladen für den folgenden Abend zum Kunst-Cocktail bei einem Sammler zu Hause.

Bilder CANADIAN CENTRE FOR ARCHITECTURE MONTRÉAL, KESSELHAUS JOSEPHSOHN ST. GALLEN/KATALIN DEÉR, PRO LITTERIS ZÜRICH

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BASEL’S FINEST


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Art-News TOP-KÜNSTLER

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Ai Weiwei Elad Lassry James Franco Walter Pfeiffer Miranda July

1 Der chinesische Konzeptkünstler wurde am 3. April von der chinesischen Polizei verhaftet. Sein Werk kommentiert die Veränderungen, die in China seit der wirtschaftlichen Öffnung stattfanden.

4 Er hasst es, wenn Modelle posieren, und regt sie zum Spielen an. Künstler und Fotograf Walter Pfeiffer (hier ein Selbstporträt) hat zwei Generationen von Bildermachern beeinflusst: Nan Goldin, Juergen Teller, Wolfgang Tillmans, Ryan McGinley.

2 Elad Lassry nennt es das «post-picture generation»-Vorgehen, wenn er bestehende Bilder zu einem neuen sexy Gesamtkonzept zusammenfügt. Er war 2010 im Museum of Modern Art in New York zu sehen und lebt aktuell mit zwei Pudeln in den Hollywood Hills.

3 Er ist Schauspieler und hat mit Anne Hathaway die Oscars präsentiert. Als Künstler zeigt er seine Arbeiten bei Peres Projects in Berlin und will die Zuschauer mit filmischen Arbeiten auf verschiedenen Ebenen ansprechen. Und er sieht gut aus. Wer wird erwartet in Basel, ohne Maske vor dem Gesicht?

5 Filmemacherin, Künstlerin, Autorin: Miranda July ist die Frau, die einfach alles kann. Ihre Arbeiten beschreiben die Absurditäten des Alltags. In ihrem jüngsten Film «The Future» wird die Geschichte aus Sicht einer Katze wiedergegeben.

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TOP-GALERIEN 1 2 3 4 5

Eva Presenhuber Peter Kilchmann Gagosian The Hole Neue Alte Brücke

Eva Presenhuber und Peter Kilchmann, zwei Zürcher Top-Galerien, haben den Schritt ins Zürcher Maag-Areal gemacht. Beide sind ab sofort im denkmalgeschützten «Diagonal»-Gebäude zu Hause, direkt neben dem höchsten Haus der Stadt, dem Prime Tower. Gagosian (13 Galerien weltweit) fasziniert kraft seiner Monumentalität. «The Hole» ist die bewegteste Galerie New Yorks, gerade an die Bowery gezogen – und gar kein Loch mehr. Ein Gegenmodell will die Neue Alte Brücke sein. Sie ist der Shootingstar in Frankfurt. Hier gibt es keine Einladungskarten – eine Aus stellung ist auch ein Gerücht.

Bilder COURTESY THE ARTIST AND GALERIE URS MEILE BEIJING-LUCERNE, JASON SCHMIDT, COURTESY PERES PROJECTS, RJ SHAUGHNESSY, COURTESY GALERIE BOB VAN ORSOUW ZÜRICH

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Wohn-News

SCHÖN SITZEN Wenn ein Stuhl oder Sofa nicht nur schön ist, sondern auch bequem, kann man von «Design» sprechen. Übersteht er/es zudem noch Jahre, von einem Lieblingsstück.

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Einzigartig: die Limited Edition (z. B. der Sessel «Modell 1436») von Werner Max Moser zum 80-Jahr-Jubiläum 80 Jahr Jubiläum von Wohnbedarf, Wohnbedarf Preis a. A.; www www. wohnbedarf.ch

Neuinterpretation der brasilianischen Sixties: Sofa «Carmel» von Jean-Marie Masseau, ab Fr. 2160.–; www.poliform.com

Von DELIA LENOIR

Alter Öko, neuer Chic: Bildband «Green Design», 240 Seiten, Fr. 39.90; www.verlagshaus-braun.de

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Wie zu Kolonialzeiten: die neue Stoffkollektion von Dedar für Hermès; Preis a. A.; www.hermes.com

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Erinnert an die dreissiger Jahre: Stehleuchte «Elegance», Preis a. A.; www.natuzzi.ch


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Satte Farben aus den Neunzigern: Sitzhockerr «Alice» von Kenzo, Preis is a. A.; www.kenzo.com

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Leicht wie die Fifties: der Starck-Stuhl «Masters», Preis a. A.; www.kartell.it

von STEFFEN KEHRLE Sind Sie eine CouchPotato? Gut. Um eine statische Anreihung zu vermeiden, achten Sie darauf, dass um Ihr Sofa herum genügend freier Raum bleibt. Das belebt den Wohnraum. Mit Grautönen oder Leder liegt man bei einem Sofa immer richtig, und beides ist pflegeleicht! Dazu ein Klubtisch wie der «Elliptical Table ETR» von Eames und eine Stehleuchte wie «Daphine» von Lumina. Weiche Formen wie das Sofa «Maralunga» von Magistretti oder das Sofa «Oblong» von Morrison eignen sich für Sportübertragungen. Gerade Formen, um Gäste zu beeindrucken. Etwa die Modelle «Chaos» oder «Odin» von Grcic. Oder mein eigenes «Cord» von Busk + Hertzog. Die ultimative Gemütlichkeit bleibt für mich, trotz allem, auf dem Boden zu fläzen. STEFFEN KEHRLE , 34, führt ein Design-Atelier in München und unterrichtet Möbeldesign und Ausstellungsarchitektur an der Universität Kassel; www.steffenkehrle.com

Bild MARIO BOTTA ARCHITETTO/PINO MUSI

Umfassend: die Retrospektive «Mario Botta. Architektur und Gedächtnis», Centre Dürrenmatt in Neuenburg, bis 14. August 2011; www.cdn.ch Schlaraffenland: Karl Lagerfeld designte für Magnum eine Hotelsuite aus Schokolade; www.magnum.ch

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Ohne dunkle Brille ist man irgendwie nackt, vor allem im Sommer. Hier die schönsten Modelle.

Bilder Labus consupe curopulut vius hae et L. Aperferumus; ssintesupiem imultur niusatiam.

Bilder von DANIEL SCHNITTERBAUM und ALEXIS ZURFLÜH

Styling: KIM DUNG NGUYEN

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KIM DUNG NGUYEN (STYLE COUNCIL)

Bilder: ALEXIS ZURFLÜH und DANIEL SCHNITTERBAUM

Styling: KIM DUNG NGUYEN

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Brille von CARTIER , Kleid von SALVATORE FERRAGAMO , Hut von DIVA


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Brille von TOM FORD, Kleid von ALBERTA FERRETTI

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WELTWOCHE STIL

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Weltwoche Stil  No. 3

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Bild diese seite:

Junger Mönch vor Trommel, am späten Nachmittag in Luang Prabang. Bild links:

Palmen von Phuket (Spiegelung im Pool des «AmanpuriResorts»).


WeltWoche Stil fressen die ameisen die Fische. und wenn das Wasser steigt, fressen die Fische die ameisen.» Diese neunzehn Wörter erzählen mehr über laos als viele Seiten des Führers, den ich vor der Reise in das land gelesen habe, finde ich. man lernt daraus zum Beispiel, dass in dem land, das als einziges in Südostasien nicht am meer liegt, Flüsse, im Besonderen der mekong, grosse Wichtigkeit haben. und dass die einwohner ein wenig die haltung haben: «es passiert sowieso, was passiert, mit oder ohne mein Zutun.» oder dass das, was passiert, keine endgültigkeit hat und man es plötzlich mit dem Gegenteil der lage, die gerade noch war, zu tun bekommt und so weiter. und was man ebenfalls lernt: man weiss nie ganz genau, als tourist auf jeden Fall, was die einheimischen meinen. Deshalb zuerst ein paar genaue informationen. laos hat eine Fläche von zirka 237 000 Quadratkilometern, ist also fast sechsmal so gross wie die Schweiz, in dem land leben aber bloss sechs millionen menschen (die hälfte laoten – ethnisch verwandt mit den thais –, die andere hälfte mon-Khmer, thais sowie angehörige von Bergstämmen; zwei Drittel glauben an die lehre Buddhas, ein Drittel an Religionen ihrer Stämme). laos befindet sich, einfach ausgedrückt, zwischen Vietnam im osten und thailand im Westen, es gibt zudem Grenzen zu china, Kambodscha und myanmar. Die meistgesprochene Sprache ist lao, das ähnlich ist wie thai. «laos wird rasch zu dem lieblingsland Südostasiens, mit seinem romantischen angebot von duftenden Frangipani-Bäumen, mönchen in orangefarbenen tüchern, rostigen Fahrrädern und goldenen tempeldächern», steht in dem «Footprint Southeast asia handbook». laos ist ausserdem das land, auf das am meisten Bomben abgeworfen wurden – schätzungsweise 2,5 tonnen je einwohner –, und zwar in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Flugzeugen der ame-

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«Wenn das Wasser sinkt,

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rikanischen armee (ein Dokumentarfilm von marc eberle mit namen Schnitzereien an «amerikas geheimer Krieg in laos» tempelwand erzählt die Geschichte). ich konnte in luang Prabang. während meiner Reise keine ausBild rechts unten: wirkungen dieser Zerstörung mehr Buddhas in den höhsehen an häusern oder der landlen von Pak ou am mekong, dargebracht schaft. Doch es ist vermutlich so, dass die haltung der menschen, von Gläubigen. die als «entspannt» oder «sorgenBild unten: f r e i » Strasse mit häusern beschrieben wird, mit den erfahin luang Prabang, rungen der jüngeren Geschichte zu der zweitgrössten tun hat. Welchen Sinn haben VerStadt von laos. spannungen oder Zukunftsängste, wenn einmal die ameisen die Fische fressen, einmal die Fische die ameisen und einmal eine fremde Supermacht fünfzehn millionen tonnen Sprengstoff a u f F l ü s s e , Fische, ameisen und menschen wirft? Die landung auf dem Flughafen von luang Prabang, der Stadt, in der die Könige des «elefantenreichs» lane Xang wohnten, gelegen im nordwesten des landes, erinnert an eine landung auf einem Flughafen im subsaharischen afrika. Das heisst, weniger die landung, mehr der Flughafen erinnert daran. Wäre man in afrika, würde man von einem «Buschflughafen» sprechen. Fünf minuten nach der landung ist man draussen, nicht draussen vor dem Flugzeug, sondern draus sen vor dem Buschflughafen, und sein Gepäck hat man auch bereits bekommen. nach zehn weiteren minuten erreicht man das Zentrum der Stadt mit 30 000 einwohnern respektive das hotel; ich wohnte im «amantaka», das vor ungefähr eineinhalb Jahren eröffnete, was bedeutet, dass die Bild rechts oBen:

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Demokratische Volksrepublik Laos) nicht zerstört wurde, sondern aus dem ein museum gemacht wurde. man lernt in dem eher kleinen Haus (kein Versailles-sur-mékong) etwa, dass König und Königin getrennt schliefen und staatsgäste aus asiatischen Ländern wertvoll aussehendes Kunsthandwerk mitbrachten, die amerikaner dagegen ein Plastikmodell ihrer mondlandefähre und die sowjets einen Teller mit einem sputnikBild. Das ausflugsprogramm wurde von den asien-spezialisten von Kuoni zusammengestellt und organisiert. Was geschieht, wenn zwei Küchen, die zu den besten der Welt gehören, die französische und die thailändische, zusammenkommen, findet man heraus in Restaurants von Luang Prabang. mit anderen Worten, man isst gut, jedenfalls, wenn man gutes Essen gleichsetzt mit einfachen speisen, zubereitet aus frischen Fischen, frischem Gemüse, frischen Früchten et cetera; michelin-sterne-Restaurants-Freunde oder anhänger der molekular-Kochschule werden das Gebotene vermutlich als «überschaubar» oder so bezeichnen, und auch sogenannte Weinkenner kommen wahrscheinlich nicht mit neuen Erkenntnissen retour. Die Lokale sind hübsch eingerichtet, einige bieten Blick auf den Fluss, und das hat mir gefallen. Ebenso die Einkaufsmöglichkeiten: stoffhandarbeiten etwa (eine Hochzeitsdecke aus von Hand gefärbter Rohseide, an der vier Frauen angeblich drei monate arbeiteten, befindet sich nun als Zierstück in meinem Ferienhaus; es gibt Geschäfte mit einer art Zertifikat dafür, dass sie Lieferanten einigermassen ordentlich bezahlen), ausserdem Keramik (Teller, Vasen), stücke aus Holz (schalen) und silber (statuen). Das Bild, das ich mitnahm aus Laos (ausser dem von den Fischen, die die ameisen fressen beziehungsweise andersrum), ist das von vielleicht hundert mönchen jeden alters, die morgens um 5.30 uhr durch die stadt gingen und über die strasse, die am «amantaka» vorbeiführt, um ein wenig klebrigen Reis, den man ihnen gibt, anzunehmen. Für jeden kommen so ungefähr zwei Teller voll zusammen; nach dem morgenbettelgang essen sie die Hälfte, den Rest dann am

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Chefs der aman-Gruppe (zu der einige der besten Resorts asiens gehören, die ich kenne) Laos hohe Chancen geben, ein wichtiges Reiseziel gutzahlender und viel verlangender Touristen zu werden. im augenblick kommen die meisten Besucher von Luang Prabang aus Thailand, Frankreich (pour voir ce qui se passe dans la colonie; unabhängigkeit seit 1949), australien oder amerika. in der stadt, in der es viele schöne und guterhaltene Häuser gibt aus der Zeit, als Frankreich Kolonialmacht war, und noch mehr schöne und guterhaltene Tempel, verschiebt man sich auf Fahrrädern, es gibt auch autos – neue sowie einige, die bei uns «Classic Cars» wären, in gepflegtem Zustand –, doch diese sind mehrheitlich geparkt, so sieht es aus. Die stadt wurde in einer Flussschleife angelegt. um genau zu sein: Es ist eine schlaufe aus zwei Flüssen, allenfalls bloss zwei Läufen des mekongs, das wurde mir nicht ganz klar. Doch das ist in Ordnung, Erforscher der ungefähr 4400 Kilometer langen «Lebensader südostasiens» (Wikipedia) sind sich nicht einig, wo der Fluss entspringt, dessen Wasserstand je nach Regenmenge zehn bis fünfzehn meter höher oder tiefer liegen kann (und dessen 1200 Fischarten dann die ameisen fressen oder gefressen werden). Es lohnt, sich Tempel zeigen zu lassen von einem Führer. mehr lohnt sich eine Fahrt auf dem mighty mekong, der wirklich braun und breit ist (so habe ich vor einem halben Jahr den mississippi beschrieben, ich weiss, doch die beiden ad- BildER links: jektive treffen wieder zu), zu den Tempelanlagen Höhlen von Pak Ou, mit Halt in einem im ehemaligen Dorf ohne namen, wo man stoffe und Königspalast des Töpferwaren kaufen kann. am meis- «Elefantenreiches». ten lohnt sich, in meinen augen, ein Bild OBEn: Besuch des früheren Königspalasts, 440 meter oder so der 1904 von Franzosen entworfen des mekongs, des wurde für den Laoten-König sisa- längsten Flusses von vang Vong und während der Revolu- südostasien tion im Jahr 1975 (unblutig, seither (4400 Kilometer).


nachmittag, das ist alles. eigentlich muss man es nicht sagen – ich habe keinen dicken mönch gesehen (und auch kaum dicke menschen, die nicht mönche waren). mehr Kleidung, nebenbei, als ein orangefarbenes tuch sowie offene Schuhe aus leder oder Plastik trug kein mönch, obwohl es manchmal regnete und windig war sowie kühl (fünfzehn Grad). auf Phuket, einer insel in der andamanensee im Süden thailands vor der Westküste, war weniger Wind, dafür fiel mehr Regen, nämlich so viel, dass man von «Starkregen» schreiben kann. Kurz eine Bekanntgabe: es ist aussergewöhnlich, dass im märz auf Phuket während tagen schlechtes Wetter ist. ich war bereits zweimal vorher dort, einmal im november, einmal im märz, und ich habe, mit ausnahme einiger minutenkurzer Schauer in der nacht, keine niederschläge erlebt. Grund sei «la niña», ein «Wetterereignis mit überdurchschnittlich hohen luftdruckunterschieden zwischen indonesien und Südamerika (so geht die wissenschaftliche erklärung wenigstens). ich erzähle kurz, was ich nicht gesehen habe dieses mal: Die Strände von Phuket gehören, bei gutem Wetter, zu den schönsten, die es gibt. und die Pansea-Bucht, in der das «amanpuri» liegt, in dem ich wohnte, ist, von mir aus gesehen, so etwas wie die «urbucht» (im Sinn von «urmeter»), die massgabe für Buchten im allgemeinen – was mich betrifft, hätte man den Film «the Beach» dort drehen können, hätte nicht nach Phi Phi fahren müssen, das sowieso in der nähe ist (möglicherweise hatten die Verantwortlichen des «amanpuri» wenig neigung, eine Filmproduktion den ResortBetrieb während Wochen beeinflussen zu lassen). im Südosten der 550 Quadratkilometer grossen insel (thailands grösste, fünfzig Kilometer lang, zwanzig breit; kein Rechenfehler, wir haben es nicht mit einem Rechteck zu tun) liegt Phuket city; die Besichtigung der Stadt, in der es noch häuser gibt, denen man ansieht, dass hier in der Vergangen-

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heit einmal chinesen sowie Portugiesen die Reichsten waren, empfehle ich. Von Besuchen in Patong zum Beispiel rate ich ab, da Reisende, die normalerweise hotels und Restaurants am oberen ende des angebots wählen, dort mit allem in Berührung kommten, was sie nicht sehen wollen (the great unwashed , wie man die andere hälfte der touristen, unter ihnen Briten, amerikaner, australier, aber auch andere europäer und Schweizer, beschreiben kann). Falls Sie trotzdem hinfahren, an der Bangla Road gibt es Geschäfte, die verkaufen bereits DVDs von Serien, die in amerika erst auf abonnentensendern laufen, oder Sonnenbrillen von Prada, Gucci usw., die so neu sind, dass man sie bei Prada, Gucci usw. noch nie gesehen hat (copyright dieser Beschreibung: helmut-maria Glogger, ein Schreiber, dem ich am Flughafen begegnete). Wer dagegen die meiste Zeit seines aufenthalts, den man am besten an das ende einer Rund- oder entdeckungsreise in diesem teil der Welt legt, in dem Resort, in dem er wohnt, und an dem dazugehörenden Strand verbringt, wird in der mehrheit Schönheit sehen – die architektur der hotels ist schön, die Pflanzen in den Gärten sind schön, die Speisen auf dem tisch ebenfalls, die mitarbeiter (im «amanpuri» etwa gibt es für einen Gast vier bis fünf angestellte) sehen zufrieden aus, und es gibt Restaurants, deren lage – auf Klippen über dem meer etwa – wahrscheinlich die lage der berühmtesten häuser von capri oder an der amalfiküste schlägt. Das einzige, was ich von nun an immer machen werde, bevor ich hinfahre: mich erkundigen, ob «la niña» (respektive «el niño» danach) im augenblick gerade wetterbestimmend ist. Denn, das gebe ich zu, nach bloss ein paar wenigen tagen laos kann ich die «Wenn das Wasser sinkt, fressen die ameisen die Fische, und wenn das Wasser steigt, fressen die Fische die ameisen»-haltung der menschen von dort noch nicht in jeder lage meines lebens einnehmen.

Diese Reise wurde von Kuoni geplant und möglich gemacht. Unser besonderer Dank geht an die Asien-Spezialisten des Unternehmens, die, von der Auswahl der Hotels bis zu den Buchungen der im Text beschriebenen Ausflüge, ein Programm nach unseren Wünschen zusammengestellt haben. Luang Prabang: 01 Restaurant «aPSaRa»: schöne terrasse 02 Restaurant «tamnaK lao»: bietet Kochkurse an 03 hotel «amantaKa»: schickstes Resort der Stadt 04 Shop «ocK PoP toK»: beste adresse für textilien 05 Shop «caRuSo GalleRy»: teures Kunsthandwerk Phuket: 06 Restaurant «Baan Rim Pa»: eines der (wenigen) feinen Restaurants, nicht in einem Resort 07 Restaurant im «tRiSaRa ReSoRt»: essen gut, Design weniger 08 Restaurant im «PaReSa ReSoRt»: auf Balkon über dem ozean 09 «amanPuRi ReSoRt»: das beste Resort der aman-Gruppe 10 «catch Beach cluB»: für ibiza-Gefühl auf Phuket

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illustrationen Gian GiSiGeR

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Mode von Ralph Lauren ist immer gut, «Klassik» nennt man das. Seine Kollektion für diesen Sommer ist – noch ein wenig besser, finden wir.

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Bilder: JORK WEISMANN Styling: EVELYN SAND

RECHTE SEITE: Blazer und Kleid von RALPH LAUREN COLLECTION; Seidenbluse von RALPH LAUREN BLUE LABEL.

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Styling EVELYN SAND (KATHRIN HOHBERG)

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No. 3 LINKE SEITE: Lederhose und Unterkleid von RALPH LAUREN COLLECTION, Bluse, Strickjacke und Weste von RALPH LAUREN BLUE LABEL; Schmuck von R. J. Graziano; Brosche und Stiefel von VINTAGE LOVE, M端nchen. DIESE SEITE: Lederkleid und G端rtel von RALPH LAUREN COLLECTION, Hemd von RALPH LAUREN BLUE LABEL.

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WELTWOCHE STIL DIESE SEITE: Kleid und G端rtel von RALPH LAUREN COLLECTION.

No. 3 RECHTE SEITE OBEN: Wildledershorts, Seidentop und Stiefel von RALPH LAUREN COLLECTION; Spitzenbody von LA PERLA.

Hair/Make-up: ULI WISSEL (uschi-rabe.com); Models: KAT (Iconic Management); DARYN (Modelwerk); Foto-Assistent: FABIAN FRINZEL; Styling-Assistentin: NICOLE KUHN.

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RECHTE SEITE UNTEN: Rock und Stiefel von RALPH LAUREN COLLECTION; Poncho von RALPH LAUREN BLUE LABEL.

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Der Reiter

Zum athleten hat es Ralph lauren nicht ganz gereicht, zum Glück nicht. ohne seine mode, die nie dem trend hinterherrennt, sondern immer klassisch ist, wäre die Welt weniger schön. und amerika hätte einen guten Botschafter weniger. Von ulF PoSchaRDt (Text) und BRuce WeBeR (Bilder) Ralph lauRen hat eine bemeRkensweRte Sammlung von spektakulären autos. unter ihnen sind Klassiker wie ein Ferrari 250 Gto, ein mercedes 300 Sl und jede menge Porsches. Für männer, die es nicht so mit der mode haben, senden diese eleganten meisterwerke aus der goldenen Zeit des Sportwagens ein unzweifelhaftes Signal von Kennerschaft und gentleman’s spirit. Dass lauren autos sammelt, passt nur allzu gut zu dem Bild eines luxuriösen lebensstils, der vor dem neureichen nicht erschreckt, sondern es als Zivilisationschance begreift. Geld kann die Welt schöner machen, und Ralph lauren will dabei mithelfen, so volksnah wie möglich, so bürgerlich wie nötig. längst ist der Poloreiter zu einer art erkennungszeichen unter all denen geworden, die sich zu einer global westlichen Zivilisiertheit bekennen. Ralph laurens mode, für Damen wie für herren, umgibt etwas unaufgeregtes, Pragmatisches. Das material ist stets gut genug, um auch höheren ansprüchen zu genügen. Die luxus-abteilungen von Ralph lauren wie das «Purple label» oder das «Black label» kommen ohne das abbild des Reiters aus. Sie bedienen vor allem jene Kunden, die sich in einer Welt aufhalten, in der vergleichsweise viele richtige Poloreiter gesehen werden.

lauren ist ein exemplarischer Selfmade-milliardär. Die Forbes-liste führt ihn auf Platz 173 der reichsten männer der Welt. Der 71-Jährige kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Seine eltern waren jüdische immigranten aus Weissrussland, die ihren Sohn liebevoll erzogen. Geboren wurde er als Ralph lifshitz. ein name, der für ein label, das die WaSP-Kernidentität aufsaugen, komprimieren und monetarisieren sollte, eher problematisch wäre. Doch nicht er, sondern sein Bruder, hatte den nachnamen verändert. nie distanzierte sich lauren von seiner Religion. laurens Vater war maler und eigentlich interessierte Ralph als Jungen Sport mehr als die schönen Dinge. Da ihm das ganz grosse sportliche talent bei Basket- und Baseball fehlte, lan dete er bei der mode, auch weil er sich immer ziemlich preppy anzog – und das zu einer Zeit, als der Preppy-look noch gar nicht populär war. er nähte sich Bermudas aus tweed und trug in Diskotheken anzüge, die er selbst umgeschneidert hatte. Von da an war es ein kleiner Weg zum eigenen Geschäft. alles begann mit einem kleinen Krawattenladen, in dem er eigene entwürfe verkaufte. Krawatten, es war ende

Gentleman mit «gentleman’s car», Jaguar XK140 Drop Head Coupé, aus seiner Sammlung.

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Kleid

79.90

FÜR FASHION

&FAIRNESS


S 64

WELTWOCHE STIL

der 60er, Anfang der 70er Jahre, waren eine Sache matter, alter Männer mit dicken Brillen; Lauren aber war jung und fuhr einen lauten Sportwagen. Das war die Krawatte als Rock ’n’ Roll. Wenig später wurde daraus eine Modelinie, die schon bald sehr erfolgreich verkaufte und ihr Publikum fand. Der Name «Polo» erinnerte ihn an seine Liebe zum Sport und vermied, den Namen des Designers als etwas allzu Modisches zu etablieren. Das Polohemd von Ralph Lauren dient den Zivilisierten als Uniform. Längst lässt sich damit keine Klassenzugehörigkeit mehr verbinden, sondern eher eine kulturelle Zuordnung. Der Träger dieses Polos will eine offensichtliche Provokation durch seine Bekleidung umschiffen. Er hat in der Regel kein Problem damit, als Bürgerlicher bezeichnet zu werden. Selten verspürt er den Drang, aus der Reihe zu tanzen, seine Indi­ vidualität muss er nicht vorlaut erstreiten, auch wenn das Polohemd in einigen Farben hergestellt wird, die einen muti­ gen Twist zulassen. Dennoch, das Hemd ist wie ein Seiten­ scheitel beim Mann oder ein Pferdeschwanz bei der Frau – die denkbar simpelste Form der Eleganz. Damit verdient er jedes Jahr Milliarden von Dollars. Unaufgeregt bis zum Stoizismus sind die besten Stücke aus den Ralph­Lauren­Kollektionen Klassiker, die sich weigern, alt zu werden, und die – wenn es das Material hergibt – weiter­ vererbt werden können. Obwohl das Label, verglichen mit Tra­ ditionsmarken der Bourgeoisie, als ein junges zu gelten hat, gelingt Lauren und seinen Teams, die Anmutung des schon immer Dagewesenen zu erzeugen. Dazu gehört auch die Ein­ richtung seiner Läden, die stets vorgeben, älter zu sein als alle Verkäufer, die dort arbeiten, zusammengezählt. Gediegene Patina soll die modische Frische der angebotenen Hemden, Goldknopfblazer und Krawatten relativieren. Die Wurzeln des RL­Stils reichen tiefer als die Geschichte der Marke und sollen etwas schaffen, das so wirkt, als wäre es immer schon da ge­ wesen: modische Selbstverständlichkeit. Und stets jenen Urtrieb der Mode vermeiden – sich ganz dem Neuen zu ver­ schreiben nämlich. Auf den zweiten Blick offenbaren sich die Feinheiten des Lauren­Blicks: Sensibel gesetzte Pointen und Details, die sich

No. 3

im Alltag nicht nur wohlgeborener Gentlemen und Prinzessinnen bewähren müssen, son­ dern bis tief in das oft hemdsärmligen Tage­ werk normaler Bürger reichen. Beim Polo­ hemd hilft der eng gehaltene Bund an der Taille, die Silhouette von Kunden zu strecken, die nicht mehr jeden Tag im Fitnessstudio ver­ bringen können; es lässt fast jeden Träger schmaler erscheinen. Zudem passen auch Wohlgenährte oft in Grösse M oder in jedem Fall in L. Das hilft, zumindest psychologisch. Für die Schlanken gibt es die Grössen S und XS. Sie verhelfen athletischen Käufern zu einer besonders virilen oder auch sexy Linie. Wie bei allen Uniformen droht die Unifor­ mierung allen, die sich wohl fühlen in ihrer zwei­ ten Haut. Sie verfallen dem Sog des auf den ersten Blick Unspektakulären und kaufen immer mehr bei RL. Dabei muss ein Stück von Ralph Lauren stets mit modischem Gegengift kombiniert werden: Dazu wird auch exaltierter Wahnsinn tragbar, in kleinen Dosen; gut pas­ Mit Familie: Tochter Dylan, sen auch Dinge, die wirklich alt sind. Der RL­Spies ser hat das Werk seines Meisters Sohn Andrew, Ehefrau Ricky, missverstanden: als eine Bestätigung eines unoriginellen Lebens, in der Komfortzone der Sohn David westlichen Welt. Er missbraucht RL als Camou­ (von links). flage, um unsichtbar zu werden. Dies ist nicht im Sinne des Erfinders. Ralph Lauren will Individualität nicht auslöschen, sondern akzentuieren. RL will auch ungewöhnliche Bedürfnisse befriedigen. Zum Beispiel mit einem Solar­Ruck­ sack, mit dem der Outdoor­Freund sein Handy in der Wildnis laden kann. Aber das sind Ausreisser. Ralph Lauren ist eine amerikanische Interpretation des Europäischen. Er benutzt das Beste aus beiden Welten. Mehr noch, er zeigt Europäern, was sie in ihrem Stil an grossartigen Elementen ignoriert und vergessen hatten. Die Selbsttreue des Designers, seine Erscheinung mit den grauen Haaren und der leicht gebräunten Haut liessen ihn zu seinem besten Modell werden. Ralph Lauren wirkt bis heute authentisch. Sein Produkt und sein Leben scheinen perfekt zusammenzupassen. Einigen kritischen Geistern vielleicht etwas zu gut. Aber wer ihn in Fern­ sehinterviews studiert oder seine bedachten Äusserungen liest, spürt, dass er die ganze Zeit in engem Kontakt mit sich selbst war, als er sein Stilimperium errichtete. Seine sanfte Nostalgie entstammt einem durch Hollywood­Filme und Sporthelden ge­ prägten Traum von einer besseren Welt. Auf eine typisch ame­ rikanisch­pragmatische Art materialisierte Lauren seine Ideale einer Welt, in der sich stolze, souveräne Menschen durchsetzen. Im Kino liebte er, wie er bei «Charlie Rose» beichtete, nur die good guys, Menschen mit Integrität und Anstand. Und egal, wie es wirklich in ihm aussieht, die meisten Kunden glauben ihm – weil sie diese Erfahrungen mit seinen Produkten haben. Mode ist in den seltensten Fällen eine ehrliche Haut. Bei Ralph Lauren könnte dies anders sein. Das ist seine typische Art, altmodisch und modern zu sein.

Die Oldtimer werden in Paris bis zum 28. August im Museum Les Arts Décoratifs ausgestellt.

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MONARD DATE, Ref. 342.502-003. 18K RosĂŠgold. Grossdatum. Handaufzugswerk Cal. HMC 342.502. Mindestens 7 Tage Gangdauer. Gangreserveanzeige auf Werkseite. Sichtboden. www.h-moser.com


Mein

Weg

PHILIPPE STARCK Kreativität habe ein zu hohes Ansehen in den Augen der meisten Leute, findet unser Autor, weil im Grunde jeder kreativ sein könne. – Wenn auch nicht ganz so kreativ wie er, doch das ist kein Grund zur Sorge, denn er ist ein Genie, vermutlich. VON PHILIPPE STARCK (Text) UND JEAN-BAPTISTE MONDINO (Bild)

S 66

ICH STEHE SEHR FRÜH AUF morgens, um

sechs oder sieben Uhr spätestens. Dann setze ich mich gleich an den Schreibtisch, um die Ergebnisse, also Gedanken der Nacht, die hinter mir liegt, aufzuschreiben. Das heisst, um genau zu sein, es sind nicht die Ergebnisse der Nacht, sondern die des Zustands, den ich «l’état semiouvert» nenne; das sind Augenblicke, bevor man einschläft und bevor man ganz aufwacht. In dieser Zeit ist man zwischen Wachsein und Schlafen, das ist so etwas wie das Gleichgewicht zwischen freiem Gedankenfluss der Träume und bewusst gedachten Gedanken des Wachzustands. Das Aufschreiben dauert ungefähr bis um ein Uhr am Nachmittag oder so. Um diese Zeit nehme ich ein kleines biologisches, vegetarisches Mittagessen zu mir. Danach mache ich einen Mittagsschlaf, mit meiner Frau zusammen. Sie ist schwanger, übrigens; sie ist 38, ich bin 62 Jahre alt, es wird ein Mädchen. Anschliessend arbeite ich weiter, bis ungefähr um sechs, dann setze ich mich auf mein Motorrad oder in mein Boot oder gehe zu Fuss, je nachdem, wo ich gerade bin, um in einem Restaurant etwas zu trinken. Ich mag kleine Lokale, Cafés eigentlich lieber. Manchmal bin ich in Venedig, manchmal in einem Wald, manchmal fahre ich aufs Land ausserhalb von Paris, wo Freunde von mir leben; ich esse am liebsten Austern – die esse ich, obwohl ich im Grunde Vegetarier bin oder es wenigstens sein möchte. Doch wenn man viel unterwegs ist, so wie ich, ist das ein Problem. Ich denke, als Veganer, oder auch als Vegetarier vielleicht, kann man kaum überleben, wenn man oft reist, Restaurants sind darauf einfach in den meisten Fällen nicht eingestellt. Kreativität – sie hat ein zu hohes Ansehen in den Augen von vielen, jeder kann kreativ sein, finde ich. Es ist eine Frage des Lebensentwurfs. Viele Leute verbringen ihr Leben damit, Projekte zu realisieren,

die nicht ihre sind, sondern Projekte anderer Leute. In diesem sehr deutschen Stück «Faust» verkauft der Hauptdarsteller seine Seele dem Teufel, um berühmt oder irgendetwas zu sein. Wie traurig. Meine Familie stammt, nebenbei, aus Deutschland, vor drei Generationen wanderte einer aus nach Frankreich. Ich habe fast kein Leben mehr, kein Leben für mich, jeder will etwas von mir, will meine Ideen. Und viele von denen, die etwas von mir wollen, sind sogar meine Freunde. Deshalb lebe ich zurückgezogen, sehe bloss meine Frau. Wir gehen nicht aus, nicht in das Kino, nicht in das Theater. Eine Zeitlang hatte ich eine richtige Firma, ein Büro mit sieben Mitarbeitern. Heute arbeite ich alleine, das heisst mit freien Mitarbeitern. Wenn ich nämlich meine Ruhe habe, kann ich der sein, der die Früchte meines Unterbewusstseins erntet sozusagen. Das funktioniert. Man braucht nichts zu tun, bloss zu warten, bis diese Früchte reifen. Vielleicht sich noch ein wenig Wissen zuführen; ich lese etwa Bücher über Mathematik, Biologie und so weiter, das ist wie Dünger für das Gehirn. Danach kann man ernten. Meine Kunden, Beobachter – jeder, der sieht, wie ich arbeite, staunt, wie schnell ich Gegenstände entwerfe, den «Costes»-Stuhl zum Beispiel: Ich benötigte vier oder fünf Minuten, um ihn zu zeichnen, und er ist ein Bestseller seit zwanzig Jahren oder mehr. Oder, etwas ganz anderes, die Mega-Jacht «A», dafür benötigte ich eineinhalb Stunden. Das war, übrigens, ein interessanter Entwurf für mich. Ich finde normalerweise Jachten wenig aufregend, doch als die Anfrage kam von diesem jungen russischen Milliardär, einem Genie mit grossen Brillengläsern vor dem Kopf, der das Geld seiner Kunden und sein eigenes gut bewirtschaftet und vermehrt – als diese Anfrage kam, sagte ich zuerst, ich wolle den Job nicht, und er solle etwas

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Gescheiteres machen mit seinem Geld, als es auszugeben für ein Boot und den Unterhalt. Doch der Russe, der wirklich ein feiner Kerl ist, sagte: «Machen Sie mir einen Vorschlag für ein gescheites Boot – und wir kommen ins Geschäft.» Also zeichnete ich ein Boot, dessen Form in Übereinstimmung ist mit der Form der Wellen. So nahm ich der Jacht erstens die Vulgarität, die Jachten normalerweise haben, weil es bloss darum geht, zu zeigen, wie viel Geld der Besitzer ausgeben konnte. Und zweitens braucht die «A» bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit sehr wenig Treibstoff, wegen ihrer Form, die kaum Wellen macht. Das heisst, ich habe eine ziemlich gescheite Jacht entwickelt, jedenfalls eine, wie es sie bis dahin noch nicht gab. Ideen kommen aus meinem Kopf raus wie bedrucktes Papier aus einem Drucker, ich muss bloss darauf achten, dass Tinte oder Toner oder so etwas drin ist, sozusagen. Vergangene Woche war ich in Brasilien, ich entwerfe dort gerade eine neue Stadt, eine Stadt mit einer Menge hoher Häuser; für den Entwurf benötigte ich zweimal sechs Stunden, danach war aber alles ausgearbeitet bis zu den Einzelheiten der Stockwerke. Die Behördenvertreter, mit denen ich zusammenarbeite, sagten: «We are impressed, we are impressed.» Und ich sagte, es gebe keinen Grund, beeindruckt zu sein; der Entwurf lag bereit in mir, ich musste ihn bloss ausdrucken. Ich denke pausenlos über irgendetwas nach, und zwar seit Jahrzehnten, ich bin kein junger Mann mehr. Deshalb habe ich meistens schon die Antwort bereit, wenn mich jemand etwas fragt. So ist das in meinem Leben, dem Leben eines Arbeiters.

PHILIPPE STARCK, 62, ist Designer und einer der bekanntesten Vertreter des Neuen Designs. Er ist hauptsächlich in den Bereichen Architektur und Produktedesign tätig und lebt und arbeitet in Paris und London.


WELTWOCHE STIL

No. 3

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Seine Kunden sagen: «We are impressed, we are impressed.» Und er sagt: «Es gibt keinen Grund, beeindruckt zu sein.»

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Die Seiten für den Mann

DER BOY RACER

S 68

Kann ein kleines Auto grosse Freude bereiten? – Ja, falls es sich um den BMW 1er M Coupé handelt. Und es einen nicht stört, dass man in Kurven nicht ins Rutschen kommt. Von MARK VAN HUISSELING (Text) und LYNDON HAYES (Illustration ) EINEN WAGEN ZUM TESTEN abzuholen, ist ein wenig wie an ein Blind Date gehen; jedenfalls, wenn es sich bei dem Wagen um ein Modell, das noch nicht auf öffentlichen Strassen zu sehen ist, handelt (wie bei dem BMW 1er M Coupé). Und es sich bei dem Autotester/-schreiber um jemanden handelt, der nicht regelmässig Auto Motor und Sport liest und keine Fotos von sogenannten «Erlkönigen» – Autos, die noch nicht auf öffentlichen Strassen fahren – im World Wide Web sucht (wie bei Ihrem Autotester/-schreiber). Was ich sagen will: Man weiss nicht, wie das Mädchen respektive das Auto aussieht, und ist deshalb neugierig. Dieses Mal war das «Mädchen» ein Fahrzeug, das ich als boy racer’s car beschreibe. Falls man mit diesem Begriff wenig anfangen kann, es handelt sich um Wagen, die Mitte der siebziger bis Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts neu waren und Autorennsportgefühle auch für Männer erlebbar machten, die weniger ausgeben konnten, als man als Mann ausgeben können sollte beim Kauf eines Fahrzeugs: Golf GTI, Lancia Delta HF Integrale, Renault 5 Turbo und so weiter. Wer, nebenbei, diese Autos nicht mehr vor Augen hat, sich aber für Populärkultur der siebziger und achtziger Jahre interessiert, kann Bilder der boy racer’s car-Sammlung von Kenny Schachter, mit dem ich bekannt bin, ansehen (www.rovecars.com, «Collection»). Um nach dieser langen Einleitung auf den Punkt respektive den BMW 1er M Coupé zu kommen – es handelt sich dabei, natürlich, um ein zeitgemässes, modernes Auto, finde ich, an dem nichts Siebziger- oder Achtziger-Jahre-mässig ist. Ausser, eben, der Entwurf des boy racer’s car. Und, im Fall meines Blind Date jedenfalls, die Farbe. «Valencia Orange Metallic» stand auf dem Fahrzeugdatenblatt. (Für die, denen das nichts sagt: eine Art schmutziges Orange mit Metallic-Glanz. Schmutzig, logisch, auf eine gute Art, wie wenn das Auto mit diesem alkoholfreien Aperitif-Getränk mit Namen «Crodino» übergossen worden wäre.)

Was sonst noch auf dem Blatt stand, unter anderem: «6 Zylinder / 2979 ccm, 1570 kg, 339 PS, 74 300 Franken (Grundausstattung)». Man zahlt also für ein PS weniger als 220 Franken. Und bekommt ein Auto dazu, das weniger als 1,6 Tonnen schwer ist. Mit anderen Worten, man kauft richtig viel Leistung für (im Verhältnis) recht wenig Geld oder einen boy racer’s car eben. Ich habe, klar, nachgedacht, wie man das aufschreiben soll, damit es passt in unsere Zeit der, sagen wir, streng über Verbrennungsmotor-betriebene Autos mit hoher Leistung urteilenden Leute («. . . grosse Sicherheit für Fahrer und Familie, falls er eine hat beziehungsweise dabeihat, beim Überholen»? Oder: «. . . gutes Gefühl, Leistungsreserven zu haben, die man nicht abrufen muss»?). Danach habe ich entschieden, es so zu machen, wie man es macht bei der Weltwoche, nämlich: «Schreiben, was ist» (Copyright: mein Verleger). Und das liest sich so: «Der kleine oder von mir aus ‹kompakte› BMW 1er M Coupé hat so viel Leistung und ist so leicht, weil es so viel Freude macht, wenn man darin sitzt und gelegentlich richtig Gas gibt» (Disclaimer: Man gibt nur richtig Gas, wenn die Sicht gut, die Strasse trocken ist und es ausserdem wenig Verkehr hat. Zudem bleibt man immer unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit und befolgt die Strassenverkehrsordnung, auch, besser: vor allem wenn in Zürich Stadtpolizisten gerade im sogenannten Bussenstreik sind). Das 1er-M-Coupé beginnt, Freude zu bereiten, wenn man auf dem Fahrersitz Platz nimmt, hinter dem kleinen Lenkrad mit Lederüberzug. Drückt man den Startknopf, hört man sofort, weshalb es hinten zwei dicke, nebeneinanderliegende Auspuffrohre gibt – damit der Wagen, ich will nicht sagen «lauter» tönt, obwohl man dieses Adjektiv stehenlassen könnte, ich schreibe: «. . . tönt, wie ein boy racer’s car tönen muss» (gut hörbar zwar, aber ein bisschen weniger tief als ein Gran Turismo, der, nur zum Vergleich, ein gentleman racer’s car ist). Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sich bereits viermal gefreut über das

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Auto (Ausstrahlung/Botschaft, Farbe, Lenkrad, Motorengeräusch) und ist noch nicht einmal damit gefahren (einverstanden, ich habe schon vom Schnellfahren erzählt, ich habe vorgegriffen). Das Fahren, damit das an der chronologisch richtigen Stelle auch gesagt ist, macht Spass. Nicht bloss das Schnellfahren, das auch, doch ebenfalls das Fahren einfach so; in jedem der sechs Gänge – ich mag im Grunde automatische Getriebe lieber bei Autos mit Hubraum unter sieben Litern –, bei jeder Geschwindigkeit, in der Stadt, auf der Landstrasse, der Autobahn (und auf dieser, um ehrlich zu sein, auf der Einspurstrecke besonders, wenn man im zweiten Gang auf 7000 Umdrehungen oder schätzungsweise 123 km/h hochgeht, um, an einem anderen Wagen vorbeifahrend, den rechten Fahrstreifen zu erreichen). Der durchschnittliche Benzinverbrauch, nur zum Sagen, lag unter dreizehn Litern auf hundert Kilometer. Und bevor ich es vergesse, dieser boy racer’s car hat richtig gute Bremsen, man könnte meinen, wenn man auf das Pedal tritt, man bremse in einem Porsche. Kann ein kleines Auto noch eine Freude bereiten? Ja, vorausgesetzt, man fährt damit ziemlich schnell (auch bekannt als «zu schnell») in eine Kurve. Weil nämlich Folgendes passiert (Sie vermuten es vermutlich): Nichts. Das heisst, es passiert nicht nichts, aber nichts, was man nicht mögen würde. Der Wagen bleibt in der Spur, er rutscht nicht, bricht nicht aus, er hält einfach. Auf jeden Fall auf trockener Strasse, und das war sie während der Zeit, da man mir das Auto überlassen hatte. Speaking of which: Ich fuhr den boy racer’s car nicht gerne retour nach Dielsdorf, um mich von ihm zu trennen. Dabei mag ich gar keine Blind Dates.

Bei dem von unserem Autor gefahrenen Modell handelt es sich um einen BMW 1er M Coupé mit 3,0-Liter-6-Zylinder-Motor mit 339 PS für 85 560 Franken (Preis des Modells in Grundausstattung: 74 300 Franken). Energieeffizienz-Kategorie: G.


S 69 Über den BMW 1er M Coupé freut man sich viermal – und das, bevor man ihn überhaupt gefahren ist. Die Models tragen Chanel und Versace.

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Mein

Tel Aviv

HÜGEL DES FRÜHLINGS

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Wenn der Name einer Stadt solches bedeutet, erwartet man viel von ihr. Unser Autor mag die in Weiss strahlenden Häuser. Und Spaziergänge am Meer, die kein Ende haben. Von RENÉ BRAGINSKY und LYDIA NICHOLS (Illustration) LICHT, WIND UND MEER vermengen sich in Tel Aviv zu einem neuen Lebensgefühl in dem Moment, in dem man aus dem gekühlten Flugzeug in die feuchtheisse Luft auf dem Flughafen Ben Gurion heraustritt. Viel Vertrautes transformiert das mediterrane Klima in das vertraute Andere. In Tel Aviv spaziere ich durch Europa – und eben doch nicht. Tel Aviv ist eine kleine Stadt. Aber sie ist eine Weltmetropole. Die Stadt am östlichen Mittelmeer vereint Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensanschauungen, Okzident, Orient. Sie vereint vieles von dem, was in anderen Städten trennt. Sie vereint Gegensätze und formt daraus einen pulsierenden Lebensgeist und ein Strassenbild, das für Mitteleuropäer zuerst ungewohnt scheinen mag und erst vor Ort verstanden wird. Zürich und Tel Aviv sind beide etwa 90 Quadratkilometer gross. Beide haben rund 380 000 Einwohner, sind Wirtschaftsmotoren und Zentrumsstädte. Städte mit Dynamik, die den Spagat zwischen Alt und Neu geradezu als Selbstverständnis zelebrieren. Während in Zürich die Historie bereits in den Hintergrund getreten ist und vor allem die Gegenwart präsent ist, wird die Geschichte des viel jüngeren Tel Aviv unmittelbar greifbar. Zuerst sind es die Strassennamen. Viele der Namen sind noch präsent und erzählen Tel Avivs Geschichte der letzten hundert Jahre auf den ausgedehnten Spaziergängen durch die Stadt geradezu mit. Namen wie Rothschild, Achad Haam, Ben Gurion, Weizmann, Ben Jehuda, Dizengoff, Herzl, Schabotinski, Frischmann, Montgomery auf den Strassenschildern rufen unentwegt in Erinnerung, dass in Tel Aviv Vision und Utopie immer Hand in Hand gingen. Namen, die geradezu für den Existenzialismus der Stadt stehen. Das ist mein Tel Aviv. Die Stadt der Kultur und Künste mit ihren Museen, der Oper und dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta, dem Theater Habima, den Jazzlokalen. Die Stadt der boomenden Wirtschaft, der leben-

digen Gesellschaften, der verschiedenen Generationen. Die farbige Stadt der endlosen Spaziergänge am Meer entlang in Richtung Jaffa, vorbei an den Stränden, an denen bis tief in die Nacht Menschen sitzen, diskutieren, musizieren, Familien zusammen picknicken oder Freunde zusammenfinden. Die Boulevards mit den Parkanlagen, den kühlenden Bäumen und Schatten und die labyrinthartig angeordneten kleinen Strassen im Kern der Stadt mit den wunderbaren, in Weiss strahlenden Häusern. Mein Tel Aviv ist unser Tel Aviv. Das Tel Aviv, in dem ich mit meiner Familie jährlich mehrmals bin. Tel Aviv ist die Stadt der Jugend ebenso wie die der älteren Menschen, der Pioniergeneration, die seit dem offiziellen Gründungsjahr 1908 unentwegt an dieser Stadt gebaut und gewirkt hat – oft europäische Einwanderer oder Flüchtlinge, die in der Mitte des letzten Jahrhunderts in Tel Aviv in ein neues Leben starteten, in Israel und speziell in Tel Aviv einen neuen Ort der Freiheit begründen wollten. Und so trifft man auf die vielen Zeugnisse aus jener Zeit, die Tel Aviv bis heute prägen. Auf die Bauhaus-Quartiere der Architektur-Avantgarde aus der Dessauer Schule, deren Gebäude heute als Unesco-Weltkulturerbe geschützt sind. Auf Kaffeehäuser und die malerischen Strassen in Neve Zedek, wo Israels Literaturnobelpreisträger Agnon lebte und schrieb. Auf die Strassen um das Dizengoff-Center mit dem AgamBrunnen und den vielen Geschäften. Auf das alte Jaffa am Meer mit den täglichen Märkten und dem alten historischen Kern der Stadt. Auf die Restaurantmeilen im Quartier Schenkin oder die Klubs und Bars im Hafenareal Namal oder im Norden die Asrieli-Skyline mit der Börse und den vielen boomenden nationalen und internationalen Firmen. Oder dann auf die Universität Tel Aviv mit Mario Bottas Synagoge mitten auf dem Campus und einem weiteren architektonischen Meilenstein in der Weissen Stadt. Mein und unser Tel Aviv ist eine

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Stadt der Gegensätze und der Inspiration. Es ist die Stadt der Gegensätze – oder vielleicht sogar der Einheit in der Vielfalt zwischen Moderne und Tradition, zwischen Provinz und Metropole, zwischen Europa und Orient, zwischen Säkularem und Religion. Bis hin zur Grenzüberschreitung. Und so ist das urbane, kosmopolitische, universelle Tel Aviv für mich seit je Inspiration zur Freiheit und Offenheit. Die leben sorientierte Gesellschaft, florierende Wirtschaft, innovative Kultur, die Stadt mit den unzähligen Restaurants, Bars und Klubs, mit den Nischen – sie ist zweite Heimat für viele. TIPPS: HOTEL MONTEFIORE

36 Montefiore Street, Tel. +972 3 564 6100 www.hotelmontefiore.co.il, DZ ab 320 Dollar Klein, stylish und unter dem heutigen Besitzer Mati Broudo zum Boutiquehotel und place to be geworden. Das «Montefiore» liegt zwar nicht am Strand, dafür im Herzen der Stadt, in der White City mit ihren Bauhaus-Gebäuden. RESTAURANT HERBERT SAMUEL

6 Koifman Street, Tel. +972 3 516 6516 www.herbertsamuel.co.il Haute-Cuisine-Koch Jonathan Roshfeld ist Garant für eine hervorragende, leichte italienische Küche – die Desserts sind ein Traum! CAFÉ BENEDICT

171 Ben Yehuda Street, Tel. +972 3 554 0345 Den Gästen wird 24 Stunden lang zu allen Frühstücksarten (New Yorker, biologisch, griechisch, mediterran, israelisch etc.) selbstgebackenes Brot offeriert. SOMMER CONTEMPORARY ART GALLERY

13 Rothschild Boulevard, Tel. +972 3 516 6400 www.sommergallery.com Vor zwanzig Jahren ist Irit Sommer aus Zürich nach Tel Aviv gezogen und hat hier die Galerie für zeitgenössische Kunst eröffnet. SIGHTSEEING IN OLD JAFFA

Flohmarkt Winzige Läden mit allem, was die Krämerseele erfreut. Dazwischen Cafés und Restaurants, die sich bei Sonnenuntergang in Bars und Nightclubs verwandeln.

RENÉ BRAGINSKY, 61, ist ein Zürcher Investor, der die jüdische Primarschule Noam in Zürich unterstützt oder das Weizmann Institute of Science in Israel. In der Bilanz ist sein Vermögen auf 300 bis 500 Millionen Franken geschätzt.


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So etwas wie eine zweite Heimat: Tel Aviv mit seiner lebensorientierten Gesellschaft, unz채hligen Restaurants, Bars und Klubs.

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Kulinarik

MEIN

FLEISCH

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Geht es um Kalbskoteletts oder Rib-Eye-Steaks, schlägt der Grill den Ofen. Weiter muss man einen guten Metzger haben und jemanden, der sagt, wie es geht, unseren Autor zum Beispiel. Von MAURIZIO BROCCA und SANDRA KENNEL (Bilder)

1 das wichtigste beim Fleisch. Ich kaufe seit fast 20 Jahren bei Urs Keller in Zürich ein. Das Vertrauen in den Metzger muss gross sein, er weiss, welches Fleisch ich will, wie gelagert – da muss man extrem heikel sein. Meine Kalbskoteletts kommen aus dem Bündnerland, beim Rindfleisch nehme ich Stücke vom irischen Angus-Rind, das Schweizer Rindsfilet hat mir zu wenig Biss. Leider haben sich viele daran gewöhnt, dass ein Filet butterzart sein muss, was eigentlich nicht stimmt. Aber am liebsten habe ich sowieso ein Rib-Eye, das schmeckt nach mehr. Filets oder Entrecôtes sind ja langweilig. Ich habe auch schon japanisches Kobe-Beef grilliert, aber das ist auch nicht nach meinem Geschmack, da tropft das Fett nur so herunter. Ich bestelle immer die ersten sechs Rippen vom Kalb, dann sind alle Koteletts gleich gross. Das Knochenstück lasse ich dran, das ist zwar Gewicht, das ich bezahlen muss, aber es sieht eleganter aus. Man kann das Kotelett dann je nach Wunsch auf 350 DER METZGER IST

bis 850 Gramm zuschneiden. Das Fleisch wird immer noch zwei bis drei Wochen vakuumverpackt im Kühlschrank gelagert. Bevor das Stück auf den Grill kommt, wird es mit einer Würzmischung, wenig Erdnussöl sowie Salz und Pfeffer mariniert. Von fertig mariniertem Fleisch beim Metzger ist abzuraten, da wird unter der Marinade etwas versteckt. Und beim Grillieren gibt es dann Flammen, das Zeug wird bitter, also Hände weg! Die beste Glut entsteht aus Holzkohle und Buchenholz, das ist für den Geschmack wichtig. 3

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Helfer kommen mir nicht in den Grill. Bis es eine schöne Glut hat, dauert es etwa 30 Minuten, die Temperatur geht dann auf bis zu 900 Grad Celsius hoch. Grillieren ist aufwendig, es braucht Zeit, aber der Geschmack ist einmalig. Ich kann kaum noch Filets aus der Pfanne essen. Das Spiel mit der Hitze ist die Kunst, zuerst braucht es viel Hitze, damit sich die Poren schliessen, dann muss man das Fleisch bei geringerer Hitze etwas ziehen lassen, und zum Schluss kommt nochmals Hitze. Damit es eine schöne Kruste gibt, pinsle ich etwas Butter und Gewürze auf, das ist der Trick. Ein Kotelett von 350 Gramm ist so in fünfzehn Minuten fertig. Es muss leicht rosa sein, dafür braucht es etwas Gefühl. Jeder, der sagt: «Es ist ja nur Grillieren», dem antworte ich: «Dann mach’s!» 850 Gramm Kalbskotelett auf dem Grill schön zart hinzubekommen, ist nicht dasselbe, wie wenn man es bei Niedertemperatur im Ofen gart. Das Anrichten gibt dann den letzten Schliff. Am Schluss kommt etwas Fleur de Sel auf das Kotelett, dazu knuspriger Rosmarin vom Grill und Olivenöl. Butter braucht es nicht. Man kann auch noch etwas feingeschnittene Zitronenschale dazugeben.

Das Beste ist natürlich Olivenholz, aber man kriegt es nur schwer, und es ist sehr teuer. Angefeuert wird nur mit trockenem Holz, zum Beispiel von Gemüsekisten. Damit dauert es fünf Minuten – und es brennt. Zündflüssigkeit oder ähnliche

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1. ZUSCHNEIDEN Ideal sind die ersten sechs Rippen vom Kalbskarree. Die Koteletts werden dann auf 350 bis 850 Gramm zugeschnitten. Der Knochen bleibt dran, das sieht schöner aus.

2. MARINIEREN Es braucht nicht viel: eine schöne Gewürzmischung, Salz, Pfeffer und wenig Erdnussöl. Hände weg von fertig mariniertem Fleisch beim Metzger!

3. GRILLIEREN Zuerst scharf anbraten, dann etwas ziehen lassen, dann nochmals volle Hitze geben. Mit etwas Butter gibt es eine schöne Kruste.

4. ANRICHTEN Zum Schluss etwas Fleur de Sel drauf, Olivenöl, grillierter Rosmarin und einige feine Streifen Zitronenschale.

Aufgezeichnet von: DAVID SCHNAPP

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MAURIZIO BROCCA , gelernter Koch, führt seit 1992 das «Ristorante Mauri’s la Rocca». Spezialitäten sind Fleisch und Fisch vom Grill sowie hausgemachte Pasta und Saucen.

«MAURI’S LA ROCCA»

Limmatstrasse 273, Zürich. Tel. 044 271 02 77; www.mauris-larocca.ch


WELTWOCHE STIL

No. 3

S 73

Ein Kalbskotelett von 350 Gramm ist in f端nfzehn Minuten fertig, das heisst: Leicht rosa muss es sein.

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Fragebogen

ENEA

«Gegenstand des letzten Streits?» – «Die Fernbedienung. Ich möchte immer den National-GeographicChannel schauen.»

Der Landschaftsdesigner liebt den Garten seines Grossvaters in der Emilia-Romagna. Und kann den Spagat. PETER JAMES FIELD (Illustration) Ihre erste Erinnerung an Gärten und Bäume? Als Bub habe ich Baumhütten gebaut. Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? 22 Minuten. Gegenstand des letzten Streits? Die Fernbedienung. Ich möchte immer den National-Geographic-Channel schauen. Ihre teuersten Möbelstücke für drinnen und für draussen, die Sie besitzen? Ein Holztisch von Jérôme-Abel Seguin und selbstentworfene Sandsteintöpfe. Was irritiert Sie an Leuten aus Ihrer Branche? Eigentlich nichts; ich lebe nach dem Motto «Leben und leben lassen». Erste Lust?

Skateboarden. Sie sind kein Freund von. . . Nicht frischem Essen und langen Sitzungen. Zudem hasse ich es, zu warten. Diese Begabung gäbe man Ihnen nicht: Dass ich den Spagat kann. In Ihrem Koffer gibt es immer. . . Einen Fotoapparat. Der schönste Garten, den Sie kennen: Der meines Grossvaters in Cesena, in der Emilia-Romagna. Wie viel Macht haben Frauen? Ich hoffe, immer mehr. Worauf sind Sie abonniert? Auf die italienische Küche im Restaurant «Dieci» in Rapperswil. Wunsch von der Fee? Dass uns die Natur noch lange erhalten bleibt und wir nicht ausgefischt werden.

M AI /JUNI 2011

Ich wäre gerne für einen Tag. . . Ein Falke. Ihr Lieblingsgeschäft? Blow, ein Coiffeur an der Falkenstrasse in Zürich. Und einem guten Käseladen kann ich nicht widerstehen. Der beste Song aller Zeiten? «Vivere» von Vasco Rossi. Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert haben, war. . . Das war ein komplizierter Sichtschutz aus Stoff im Bad. Warum sind Sie beliebt? Weil ich schöne Gärten baue. ENZO ENEA, 46, ist Landschaftsdesigner und Gartenarchitekt. Vergangenes Jahr eröffnete er in einem 75 000 m2 grossen Park am Zürcher Obersee sein Baummuseum. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Rapperswil.

Illustration PETER JAMES FIELD (AGENCY RUSH)

S 74

ENZO


Bezugsquellen 3.1 PHILLIP LIM

z. B. Vestibule, St. Peterstrasse 20, Zürich. Tel. 044 260 13 31; www.31philliplim.com

–D–

JUST CAVA LLI

POMELLATO

DECLÉOR

siehe Roberto Cavalli

z. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.decleor.de

–K–

z. B. Les Ambassadeurs, Bahnhofstasse 64, Zürich. Tel. 044 211 18 10; www.pomellato.it

4711

Kosmetik: z. B. Parfümerie Douglas AG, Bahnhofstrasse 32, Zürich. Tel. 044 212 40 65; www.4711.com –A–

K ATE MOSS FOR LONGCH A MP DIOR

z. B. rue du Rhône 60, Genf. Tel. 022 310 62 55; Bahnhofstrasse 13, Zürich. Tel. 044 215 68 80; www.dior.com

Bahnhofstrasse 58, Zürich. Tel. 044 213 10 80; www.longchamp.com K ÉR ASTASE

–R– R A LPH LAUR EN

Via Serlas 30, St. Moritz. Tel. 081 830 03 40; www.ralphlauren.com

Kosmetik: siehe 4711; www.kerastase.de

A LBERTA FER R ETTI

DI VA

z. B. Fidelio, Münzplatz 1, Zürich. Tel. 044 211 13 11; www.albertaferretti.com

Oberdorfstrasse 15, Zürich. Tel. 044 251 62 00; www.divabijouteria.com

ROBERTO CAVA LLI

AV ÈNE

DSQUA R ED

LA NCASTER

–S–

z. B. Löwen Apotheke, Bahnhofstrasse 58, Zürich. Tel. 043 344 83 83; www.loewen-apotheke-zuerich.ch

Parfüms: z. B. Marionnaud, Bahnhofstrasse 35, Zürich. Tel. 044 221 08 60; www.dsquared2.com

Kosmetik: z. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.lancaster-beauty.com

Bahnhofstr. 40 Zürich. Tel. 044 211 23 91; www.ferragamo.com

–B–

–E–

BA LM A IN

EMILIO PUCCI

z. B. Trois Pommes Studio, Weinplatz 4/5, Zürich. Tel. 043 497 31 10; www.balmain.com

z. B. Ciaolina, Marktgasse 51, Bern. Tel. 031 328 64 64; www.emiliopucci.com

KUONI

Auskunft über www.kuoni.ch –L–

–G– BULGA R I

GIORGIO A R M A NI

z. B. Bahnhofstrasse 25, Zürich. Tel. 044 212 53 03; rue du Rhône 30, Genf. Tel. 022 311 96 33; www.bulgari.com

Damenmode: z. B. Bahnhofstrasse 25, Zürich. Tel. 043 960 08 00; www.giorgioarmani.com

LA NCÔME

SBT

Kosmetik: z. B. Jelmoli, Seidengasse 1, Zürich. Tel. 044 220 44 11; www.sbt.ch

LA N V IN

–T–

z. B. Boutique Anita Smaga S. A., rue du Rhône 78, Genf. Tel. 022 310 81 43; www.lanvin.com

Auskunft über Tel. 0044 207 514 00 00; www.tabithasimmons-eu.com TOM BINNS

Auskunft über Tel. 001 310 396 80 78; www.tombinnsdesign.com

GUCCI

CA RTIER

Bahnhofstrasse 47, Zürich. Tel. 044 211 11 41; www. cartier.com

z. B. rue du Rhône 92, Genf. Tel. 022 310 84 06; Poststrasse 3, Zürich. Tel. 044 211 46 20; www.gucci.com/ch

CÉLINE

–H–

–M–

HER MÈS

M A NUFACTUM

z. B. Freie Strasse 107, Basel. Tel. 061 283 04 90; Bahnhofstrasse 31, Zürich. Tel. 044 211 41 77; www.hermes.com

Auskunft über www.manufactum.ch

–I– CHLOÉ

ISA BEL M A R A NT

z. B. Vestibule, St. Peterstrasse 20, Zürich. Tel. 044 260 13 31; www.chloe.com

z. B. Fidelio, Münzplatz 1, Zürich. Tel. 044 211 13 11; www.isabelmarant.tm.fr

CLA R INS

–J–

Kosmetik: z. B. Institut Clarins, Rennweg 35, Zürich. Tel. 044 222 12 85; www.clarins.com

TOM FOR D

Parfüms: z. B. Boutique Münsterhof 17, Zürich. Tel. 044 221 02 50; Brillen: z. B. Augenstern, Seefeldstrasse 127, Zürich. Tel. 044 420 14 70; www.tomford.com

M A RC JACOBS

TOMMY HILFIGER

z. B. Trois Pommes Designer, Storchengasse 4, Zürich. Tel. 043 497 20 60; www.marcjacobs.com

Bahnhofstrasse 24, Zürich. Tel. 044 210 26 26; www.tommy.com

M ATTHEW W ILLI A MSON

Auskunft über www.toryburch.com

TORY BURCH

z. B. Salvatore Schito, In Gassen 14, Zürich. Tel. 044 210 19 06; www.matthewwilliamson.com

JASON W U M A R NI

TUCK ER

z. B. Maud AG, In Gassen 6, Zürich. Tel. 043 344 09 90; www.tuckerbygabybasora.com

z. B. Glam.in, Weite Gasse 8, Zürich. Tel. 076 602 12 90; www.thewstudio.com

siehe Cuttler & Gross; www.marni.com

CLOSED

JBL

–N–

ULTR ASUN

z. B. Stereo Fashion, Seefeldstrasse 66, Zürich. Tel. 043 499 89 80; www.closed.com

z. B. Bernhard Elektronik, Ringstrasse 88, Chur. Tel. 081 250 25 25; www.jbl.com

NI V EA

Kosmetik: siehe 4711; www.nivea.ch

Kosmetik: z. B. Import Pafümerie, Bellevueplatz, Zürich. Tel. 043 243 78 78; www.ultrasun.ch

JO M A LONE

–O–

CR A BTR EE & EV ELY N

Parfüms: z. B. Jelmoli, Seidengasse 1, Zürich. Tel. 044 220 4 11; www.jomalone.com

OLI V ER PEOPLES

–Y–

siehe Cuttler & Gross; www.oliverpeoples.com

Kosmetik: siehe 4711; www.ysl.com

CUTTLER & GROSS

JOHN GA LLI A NO

–P–

–Z–

z. B. Burri Optik, Uraniastrasse 22, Zürich. Tel. 044 218 77 88; www.cuttlerandgross.com

z. B. Trois Pommes Style, Storchengasse 21, Zürich. Tel. 044 212 70 05; www.johngalliano.com

PA NDOR A

ZIMMER LI

z. B. Cimier, Limmatquai 56, Zürich. Tel. 044 202 30 30; www.pandora.net

z. B. Globus, Schweizergasse 11, Zürich. Tel. 044 226 60 60; www.zimmerli.com

z. B. Kuttelgasse 1, Zürich. Tel. 044 221 06 06; www.crabtree.ch

S 75

CH A NEL

TA BITH A SIMMONS

LOUIS VUITTON

–C–

Kosmetik: z. B. Boutique Bahnhofstr. 39, Zürich. Tel. 044 211 17 81; www.chanel.ch

SA LVATOR E FER R AGA MO

Kosmetik: z. B. Globus, Marktplatz 2, Basel. Tel. 058 578 45 45; www.lancome.de

z. B. Freie Strasse 88, Basel. Tel. 061 272 07 80; place du lac 2, Genf. Tel. 022 311 02 32; Bahnhofstrasse 30, Zürich. Tel. 044 221 11 00; www.vuitton.com

rue du Rhône 47, Genf. Tel. 022 312 14 60; www.celine.com

z. B. Gardenia, Bäckerstrasse 36, Zürich. Tel. 044 241 34 00; www.robertocavalli.com

–U–

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Die neue Weltwoche STIL No. 4 erscheint am 22. 9. 2011 MAI / JUNI 2011 WEW_STIL_21_000_BEZUG.indd 75

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