Stil No. 1 - 2012

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Stil

The Big Issue N o. 1, März/April 2012

Schöne Häuser, schöne Bücher teneuesverlag Seite 72

TrendReports

Mode, Duft, Uhren, Schmuck, Reisen, beauty, Wohnen auf  14 Seiten

Bag-Lady

Ilaria Fendi Seite 64

Fr. 10.— Euro 7.—

e r e ste s unrös abe t! g usg etz a sj bi




Weltwoche Stil No. 1

Liebe Leserin, lieber Leser Vergangene Woche war ich in Mailand – ja, doch, Sie befinden sich im Editorial der «Stil»Ausgabe (der ersten dieses Jahres), nicht in der Kolumne «MvH»; danke, dass Sie weiterlesen. Ich war Gast an einer Veranstaltung von Mini, der Automarke, und von Franca Sozzani, der Redaktionsdirektorin von Vogue Italia, in dem Geschäft mit Namen «Corso Como 10», das ihrer Schwester ­Carla gehört. Was ich schreiben will: «Corso Como 10» ist vielleicht das schönste Geschäft der Welt, mit Sicherheit das schönste, das ich kenne. Und, zweitens, Frauen ­in Mailand­sind möglicherweise nicht die schönsten, aber mit Sicherheit die am besten zurechtgemachten. Milano,­ kann man sagen, ist die Stil-Hauptstadt. Kann man, in der Folge, auch sagen: «Wer anderswo

lebt, braucht sich keine Mühe zu geben, weil er/sie das Raffinement der Hauptstädterinnen sowieso nicht erreicht»? Das finde ich nicht. Und das ist klar, sonst würde ich keine Zeitschrift machen, wie Sie sie in der Hand halten – die zwanzigste Ausgabe, nebenbei. Gut auszusehen, ist Arbeit, richtig. Und Frauen haben den härteren Job als Männer, wenn es darum geht – auch richtig. «Man hat Stil, oder man hat ihn nicht», sagen die, die ihn nicht haben oder sich nicht darum bemühen mögen. Das ist falsch. Stil kann man lernen, sich holen, ihn entwickeln. Man kann – etwa wenn man aus Mailand retour kommt und als Erstes Frauen sieht, die Männerschuhe anund (alte) Taschen von «Freitag» umhaben (die neuen sind in Ordnung) – beschliessen, dazu

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beizutragen, dass unsere Städte (in dieser Hinsicht) ein wenig mehr wie Mailand werden. Das heisst: ein wenig mehr arbeiten, Stil lernen, sich holen, ihn entwickeln. Und unsere Städte ein wenig voll(er) von Stil machen. Es lohnt sich: Stil ist ein zärtlicher Begleiter. Und ihn zu haben, macht Freude.

Ihr

Mark van Huisseling Stil

The Big Issue N o. 1, März/April 2012

Frühlingsputz mit Stil

Dirty work: Palm Springs, Februar 2012.

Stil No. 1 März /April 2012


AVAILABLE AT MÜNSTERHOF 17 ZÜRICH AND VIA SERLAS 29 7500 ST. MORITZ. TOMFORD.COM


Mitarbeiter des Monats

Thomas

Walter Pfeiffer

Sterchi ist einer der spannendsten Schweizer Un­ ter­­nehmer, dessen Namen Sie noch nie gehört haben. Thomas ­Sterchi gründete vor fünfzehn Jahren oder so die Stellenbörse Jobs.ch im damals neuen World Wide Web, baute diese auf zu einem Unternehmen mit kritischer Grösse und verkaufte die Firma an eine New Yorker Be­teiligungsgesellschaft. Seither ist er, sagen wir, wirtschaftlich unabhängig. Und macht noch immer eine Menge, aber nur, was ihm Spass bereitet. Unter anderem produziert er mit seiner Firma Millbrook Pictures Filme, etwa «W» über Präsident George W. Bush oder «A Dangerous Method», einen der interessantesten Filme (über die Beziehung von C. G. Jung zu Sigmund Freud respektive Fräulein Spielrein), der vergangenes Jahr im Kino lief. Für uns schrieb Sterchi, der gerne (alles ausser seinen Namen in der Zeitung) liest, über Zermatt, wo er im Winter lebt. Seite 70 unser autor

Contributors

falls man jemand mit ruhigem Gewissen als late bloomer, als einen, dessen Laufbahn ihre Blüte spät erreichte, bezeichnen kann, ist das der Grafiker, Fotograf und Künstler Walter Pfeiffer. Klar, Pfeiffers Fotos wurden bereits vor über zwanzig Jahren in Vogue oder i-D  veröffentlicht, da war der Schweizer um die vierzig Jahre alt. Aber seine besten Arbeiten, finden wir, machte er in den vergangenen Jahren: Fotos für Pringle of Scotland oder die Schweizer Modemarke Fogal. Wir zeigen davon die neus­ten Bilder, die auf Lanzarote entstanden. Was wir gerne wissen würden: wie Pfeiffer auf die Kanareninsel reiste. Denn am liebsten fährt er Zug. Auch weil er mittlerweile sein Billett zum niedrigeren Preis, den AHV-Empfänger bezahlen, bekommt. Seite 62

Yvonne  Wigger

Das Gegenstück zum mail room in Hollywood-Talent­ agenturen, wo Karrieren anfangen, ist auf Zeitschriften­ redaktionen der Praktikantentisch, wo Standardseiten wie unsere letzte redaktionelle Seite (die früher «Fragebogen» hiess und heute «Questionnaire» heisst) entstehen. Die Praktikantin, die bei uns an diesem Tisch sitzt im Augenblick, ist Yvonne Wigger. Die 19-Jährige mit Matura und Erfahrung aus ihrer Mitarbeit in der Krea­tivagentur Gustave ist somit ­­­über­qualifiziert dafür, Assis­ tentinnen von Branchen-Berühmtheiten zu bitten, dass ihr Chef den «Questionnaire» ausfüllt. Mit anderen Worten: Wenn Yvonne demnächst irgendwo als Stylistin oder Moderedaktorin arbeitet – hier haben Sie ihr Bild / ihren Namen zuerst gesehen. Seite 84

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Ilaria fendi zeitschriften sollen schöne Bilder und gute Texte liefern – finden wir – damit sie einer kauft, nicht Dinge verschenken (keine Sonnenhüte de chez nous). Ausser man hat eine Mitarbeiterin wie Ilaria Venturini Fendi, die Taschen entwarf für die Firma der Familie und heute Accessoires in Afrika herstellen lässt, um sie in Japan und Europa zu verkaufen (und das Geld den Afrikanern zu geben). Jetzt zu unserem ersten Giveaway: Ilaria verschenkt eine Tasche, die sie für «Mini» designt hat. Dabei handelt es sich um ein Einzelstück aus einer Kollektion von fünfzig Einzelstücken. Wenn Ilaria nicht in Kenia ist, wo sich ihr Betrieb Carmina Campus (Leit­idee: keine Wohltätigkeit, bloss Arbeit) befindet, betreibt sie einen Bauernhof in der Ge­ gend von Rom. Seite 64

Stil No. 1 März /April 2012




Get the movie now

M e n s w e a r C o l l e c t i o n S p r i n g / s u m m e r 2012 N ow ava i la b l e a t a l l Pa u l Ke h l a n d PKZ S t o r e s w w w. p a u l k e h l . c o m


Weltwoche Stil No. 1

M ode

f체r den kommenden Fr체hling und Sommer, fotografiert in dem Land, in dem die Sonne (fast) immer scheint. Seite

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Cover Bild: Andrew Kuykendall

AFACTORY311; Styling: Gena Tuso AJedroot; nastassia tr채gt ein Kleid von lela rose

Inhalt

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Stil No. 1 M채rz /April 2012


Eine Marke der Daimler AG

Es ist Frühling. Zeit für ein neues Sportgerät. Erleben Sie den neuen SL und den SLK vom 23. bis 25. März an den «Roadster Days». Die Vollendung kultivierter Sportlichkeit. Der neue SL 350 V6 mit Vollaluminium-Karosserie ist 140 kg leichter als sein Vorgänger. Sein Treibstoffverbrauch reduziert sich um 29,6 %, während gleichzeitig Dynamik und Agilität gesteigert werden. Profitieren Sie jetzt von der dauerhaften Preissenkung auf unsere gesamte Modellpalette und entdecken Sie den neuen SL neu ab CHF 124 800.– bei Ihrem Mercedes-Benz Partner, an den «Roadster Days» vom 23. bis 25. März.

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SL 350 BlueEFFICIENCY, V6/306 PS (225 kW)/3498 cm3, 3 Türen, CO2-Emission: 159 g/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen: 159 g/km), Treibstoffnormverbrauch gesamt: 6,8 l/100 km, Energieeffizienz-Kategorie: D.


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Editorial

36  Pola-kunst: von Helmut Newton, ausgestellt in Berlin.

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Contributors schmuck

Neuheiten 2012 Seite 30

Mitarbeiter des Monats 16

mvhs digest

Mode, Immobilien, Düfte, Uhren/Schmuck

LOADED

von Strellson Seite 32

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trend-report

Fashion 24

trend-report

Duft

18  trend-report: Fashion.

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trend-report

uhren-

Uhren

26 News

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trend-report

Schmuck 32

Made in l. A.

32  le Mâle Bei Jean Paul Gaultier

Ein Werbefilm entsteht 36

Reise-News

32  le Mâle Bei Jean Paul Gaultier

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trend-report

Beauty

40 hotel california girl 32  le Mâle Bei Jean Paul Gaultier

Inhalt

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Modestrecke aus Palm Springs

Stil No. 1 März /April 2012


HUGO BOSS (SCHWEIZ) AG Phone +41 41 727 38 00 www.hugoboss.com BOSS 0466/S BOSS Black

BOSS Store Zürich Bahnhofstrasse 39 BOSS Store Basel Gerbergasse 25 BOSS Store Genève Rue du Marché 18


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Seite 54  Porträt: Die TommyHilfigerStory.

Impressum

fürs volk

Tommy Hilfiger 58

happy diamond

Die ChopardStory 62

internet: www.weltwoche.ch

Schönes haar

Fogal – von Walter Pfeiffer 64

ilaria fendi

Frauen, die wir lieben 66

Kulinarik

Mit der Fliege fischen 68 DIE Seiten für DEN mann

BMW 650i xDrive 70

forellen

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Chopard, Seite

mein zermatt

Von Thomas Sterchi 72

Wie fangen und zubereiten Seite 66

Homestory ­d e luxe

Bücher des teNeues-Verlags 76

72  erfolg mit schönen bildbänden: teNeues-Verlag.

Herausgeberin: Weltwoche Verlags AG Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich redaktion: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 69 E-Mail: redaktionAweltwoche.ch E-Mail: leserbriefeAweltwoche.ch verlag: Telefon: 043 444 57 00 Fax: 043 444 56 07 E-Mail: verlagAweltwoche.ch

trend-report

Wohnen 84

fr agebogen

abo-Service: Telefon: 043 444 57 01 Fax: 043 444 50 91 E-Mail: aboserviceAweltwoche.ch Weltwoche: Jahresabonnement Inland Fr. 218.– (inkl. MwSt.) Weltwoche Stil: Jahresabonnement Inland Fr. 35.– (inkl. MwSt.) Weitere Angebote für In- und Ausland unter www.weltwoche.ch/abo E-mail-adreSSen: vorname.nameAweltwoche.ch gründer: Karl von Schumacher (1894 –1957) verleger und cHeFredaktor: Roger Köppel redaktionSleiter: Mark van Huisseling creative director: Mirko Borsche art-direction/layout: Alexis Zurflüh, Beni Haslimeier ProduktionScHeF: David Schnapp FotoProduktion/bildredaktion: Duong Nguyen Produktion: Oliver Schmuki EDITOR AT LARGE: Nadine Strittmatter korrektorat: Cornelia Bernegger und Rita Kempter (Leitung), Sybille Brütsch-Prévôt, Eva Koenig mitarbeiter dieSer auSgabe: Art/Bild: Agoera, Gian Gisiger, Hans-Ruedi Hebeisen, Play Hunter, Andrew Kuykendall, Zohar Lazar, Helmut Newton, Walter Pfeiffer, Becca Stadtlander, Alberto Venzago, Alexis Zurflüh Text/Redaktion: Beda Achermann, Sandra Bauknecht, Yvonne Beck, Hans-Ruedi Hebeisen, Valeska Jansen, Delia Lenoir, Serge Lutens, Thomas Sterchi, Raphael Suter, Ilaria Venturini Fendi, Yvonne Wigger Sekretariat: Miriam Schoch (Leitung), Inga-Maj Hojaij-Huber gESCHÄFTSFÜHRER: Sandro Rüegger Marketing: Guido Bertuzzi (Leitung) anZeigenVERKAUF: Christine Lesnik (Leitung); Jean-Claude Plüss (Leitung Weltwoche-Hauptausgabe), Brita Vasalli anZeigeninnendienSt: Samuel Hofmann (Leitung) Telefon: 043 444 57 02, Fax: 043 444 56 07 E-Mail: anzeigenidAweltwoche.ch druck: Ziegler Druck- und Verlags-AG, Rudolf-Diesel-Strasse 22, 8404 Winterthur

Serge Lutens 85

bezugsquellen

Wo’s was gibt

Inhalt

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Die Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

Stil No. 1 März /April 2012


H A N D G EFLOCHTENE OUTDOOR MÖBEL A U S D ER WETTERF ESTEN DEDON FASER

www.dedon.ch PAKA S.A. · 47 · Rue du XXXI Décembre · CH-1207 Genève · Tel. +41 (0) 22 707 70 70 · paka.sa@bluewin.ch Getzmann Moebel AG · CH-6030 Ebikon LU · +41 (0)41 429 30 60 Jardin Confort S.A. · CH 1095 Lutry VD · +41 (0)21 791 36 71 Ars Vivendi GmbH · CH-8706 Meilen ZH · +41 (0)43 843 99 11 Hauser Living · CH-8807 Freienbach SZ · +41 (0)55 415 00 80 Moebelle GmbH · CH-6032 Emmen LU · +41 (0)41 322 06 66 Gamma AG Einrichtungshaus · CH 9500 Will SG · +41 (0)71 914 88 85 Luigi Bernasconi Gamma AG, Einrichtungshaus & CI SA · 6850 Mendrisio TI · +41 (0)91 646 18 78


MVHs Digest

Was man wissen sollte über neue Mode, die Lage am Immobilienmarkt, Frühjahrsdüfte sowie aktuelle Uhren und schönen Schmuck – der Redaktions­ leiter hat beobachtet und recherchiert (damit Sie nicht müssen). N 0. 2

N 0. 1   Fashion

Immobilien

mode wird von Modemachern gemacht respektive entworfen, doch woher nehmen die ihre Ideen? Die Strasse, sagen Designer, inspiriere sie. Auch Filme (ich habe Albert Kriemler im Kino, in «A Dangerous Method», getroffen) und Ereignisse sind Ideenquellen (Jean Paul Gaultiers Models waren zurechtgemacht wie die Monate zuvor gestorbene Amy Winehouse). Sowie, natürlich, Magazine. Carine Roitfeld, ehemalige Chefin von Vogue ­Paris, war stilprägend. Ihre Nachfolgerin, Emmanuelle Alt, ist es nicht, finde ich. Dafür Franca Sozzani beziehungsweise ihre Vogue Italia. Die wichtigsten Trends, zusammengefasst von Moderedaktorin Sandra Bauknecht: Pastellfarben, Blumen- und Blütendrucke als Gesamt-Look (kein mix and match mehr), Applikationen in 3-D (Dolce & Gabbana waren auch im Kino, so sieht es aus). Und, das geht jeden Sommer: viel Weiss.

N 0. 3   duft

laufenden Jahr werden Preise für Wohneigentum in Zürich nicht weitersteigen, wie in vergangenen Jahren, sagt Christian Haupt von Kuoni Müller & Pa r tner, einem Makler. Am obersten Ende des Marktes (über 10 Millionen) werde es ruhiger, doch bei günstigeren Wohnungen (bis 2,5 Mio.) erwartet er eine gute Preisentwicklung. Vor dem Platzen der sogenannten Immobilienblase hat er wenig Angst – viele Eigentümer haben Festhypotheken mit bis zehn Jahren Laufzeit und tiefen Zinsen, das bringt stabile Verhälntnisse. Im

das schönste Kompliment, das ein Mann ­einer Frau machen kann, soll sein: «Du riechst so gut.» Sagen Frauen (Quelle: repräsentative Umfrage). Es ist wichtig also für Männer, über neue Düfte Bescheid zu wissen. «Lieblingsstoff der Parfümeure dieses Frühjahrs ist Oud, ein ätherisches Öl aus dem Adlerbaum», sagt Duft-Redaktorin Valeska Jansen (riecht erdig-süsslich – Oud, nicht Valeska). Ausserdem: das Jahr der Früchte (Guave, grüne Birne, Pfirsich) sowie «grüner Noten» – Tomatenblätter, Vetiver, Minze. Frauen, höre ich, riechen dieses Jahr fruchtig, frisch oder würzig-orientalisch. Und Männer sportlich; frische, leichte Noten, keine Leder- oder Holzgerüche. Zudem nach neuen sogenannten celebrity fragrances – von Kanye West, Madonna, Lady Gaga. (Vorsicht, nicht sagen: «Du riechst so gaga.»)

N 0. 4   Uhren und Schmuck Geld ausgibt für kostbare Güter, sieht das als Investition, nicht als Konsum. Darum folgen Uhren- und Schmuckdesigner weniger der Mode. Uhrmacher erinnerten sich bei ihren neuen Modellen an die Markengeschichte, sagt Uhren-Redaktor Raphael Suter – die «Royal Oak» von Audemars Piguet kommt wer

Für Vielbeschäftigte

Illustrationen: Gian gisiger

neu heraus, von Jaeger-LeCoultre gibt es eine neue «Reverso», bei IWC einen Nachfolger der «Mark XI». Dito beim Schmuck – Chanel und Tiffany zeigen Hommage-Kollektionen zu Ehren der Gründer. Lieblingsstücke dieser Saison, egal, welcher Marke: Colliers (enganliegend) und Armreife (gross).

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Stil No. 1 März /April 2012


windsor.de


Weltwoche Stil No.   1

Trend-Report F/S* 2012

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Modern und puristisch bei Céline , verspielt bei Givenchy, weiblich bei Jil Sander – mit Weiss steht und geht alles.

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Von

Viele Designer haben sich von der Farbe Weiss inspirieren lassen und ihren Fokus auf die Schnitt-Technik gelegt. Das Ergebnis sind moderne, noch nie gesehene Looks. ­A rchitektonisch klar wie bei Céline, verspielt wie bei Givenchy oder weiblich wie bei Jil Sander – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Weiss ist pur, rein und steht für einen Neuanfang. Wir wünschen einen warmen Frühling, mit schönen weissen Nächten.

Sandr a Bauknecht

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(Text)

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Unser Favorit

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N 0. 1 Anzug von   s t r ell son, Fr. 749.– | N0. 2 Schuhe von  nav yboot, Fr. 420.– |N 0. 3 Ring von  pandora, ca. Fr. 85.– | N0. 4 Tasche von  fendi, Preis a. A. | N0. 5 Collier von  au r é l i e b i d e r m a n n , ca. Fr. 1225.– | N0. 6 Outfit von  H&M, Blazer: Fr. 99.–, Hose: Fr. 69.90, Top: Fr. 29.90, Halsreif: Fr. 7.90 | N0. 7 Schuhe von  dolce & gabbana, ca. Fr. 903.– | N 0.  8 Sonnenbrille von   pr a da, ca. Fr. 316.– | N 0. 9 Schuhe von

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gi use ppe z a not t i de sig n,

ca. Fr. 724.– | N0. 10 Outfit von  jil sander, ca. Fr. 1349.– | N0. 11 Outfit von GI VENCHY, Preis a. A. | N0. 12 Outfit von  céline, Preis a. A.

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11 * Frühling / Sommer


Stil No. 1 M채rz /April 2012

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Trend-Report F/S 2012

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Was früher als einfallsarm galt – einen ganzen Look von einem Designer zu tragen –, darf man diese Saison tun. Und wählt von oben bis unten die gleichen Prints. 3 1

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8 war letzte Saison, diesen Sommer trägt man seine Lieblingsprints von oben bis unten. Das bedeutet gleichzeitig, dass man sich für einen Designer entscheiden darf: mit Ringelblumen Mix and match

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für Mary Katrantzou, Fantasie-Bouquets für Prada und einer Blumenwiese für Marni. Ganz weit vorne liegt man mit 3-D-Applikationen, gesehen bei Dolce & Gabbana – und beweist damit Trendgespür. Redaktion: SANDRA BAUKNECHT

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N0. 1 Outfit von  m arni, Oberteil: ca. Fr. 662.–, Rock: ca. Fr. 662.–, ­Schuhe: ca. Fr. 594.–, Ohrringe: ca. Fr. 324.– | N0. 2 Collier von  prada, Fr. 1610.– | N 0. 3 Chiffonkleid von   agen t provocateur, Fr. 1180.– | N0. 4 Clutch von  navyboot, Fr. 1050.– | N0. 5 Schuhe von  miu miu, Fr. 3130.– | N0. 6 Tasche von  dolce & gabbana, ca. Fr. 705.– | N0. 7 Schuhe von  charlot te olympi a, ca. Fr. 1163.– | N0. 8 Outfit von  dolce & gabbana, Preis a. A. | N0. 9 Tasche von  bally, ca. Fr. 1726.– | N0. 10 Outfit von  prada, Mantel: Fr. 3450.–, Gürtel: Fr. 1940.–, Schuhe: Fr. 1200.–| N0. 11 Outfit von m a ry ­k at r a n t z ou, Blazer: ca. Fr. 1980.–, Hose: ca. Fr. 1460.– | N0. 12 Outfit von  balmain, Jackett: ca. Fr. 26 745.–, Shorts: ca. Fr. 4190.–, Top: ca. Fr. 5423.–

Stil No. 1 März /April 2012


S W I T Z E R L A N D

navyboot.com

facebook.com/NavybootSwitzerland


Trend-Report F/S 2012

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Pastellfarben sehen gut aus in einem Eisbecher oder auf Leinwand (bei

Hockney, Peyton). Und dieses Frühjahr auch am Körper von Frauen – und Männern. 4 3

Unser Favorit

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2 wie Himbeerrosa, Pistaziengrün und Zitronengelb – zarte Töne dürfen von Kopf bis Fuss getragen und beliebig gemischt werden. Eine Tiara, wie bei Louis Vuitton auf dem Laufsteg gesehen, ist die Krönung. Auch Männer dürfen diesen Sommer als Bonbon verpackt daherkommen (besser ohne Tiara). Sorbetfarben

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N0. 1 Schuhe von  louis vuitton, Fr. 1230.– | N0. 2 Sonnenbrille von  diesel , Fr. 239.– | N 0. 3 Outfit von   GANT, Jackett: Fr. 649.–, Hose: Fr. 198.–, Schuhe: Fr. 129.– | N0. 4 Tasche von  jil sander, ca. Fr. 854.– | N0. 5 Schuhe von  v ersus, ca. Fr. 619.– | N0. 6 Schuhe von  ysl, ca. Fr. 1478.– | N0. 7 Tasche von  bulgari, Fr. 7900.– | N 0. 8 Tasche von   dolce & ga bbana, ca. Fr. 1658.– | N0. 9 Outfit von  louis vuitton, Top: Fr. 2700.–, Rock: Fr. 2520.– | N0. 10 Outfit von  prada, Rock: Fr. 1310.–, Top: Fr. 1000.–, Schuhe: Fr. 610.– | N0. 11 Outfit von  givenchy, Preis a. A. | N0. 1 2 Outfit von   just cavalli, Preis a. A. | N0. 13 Outfit von  christian dior, Bluse: ca. Fr. 6100.–, Rock: ca. Fr. 1460.– | N0. 14 Lidschatten von  DIOR, Fr. 92.– Redaktion: Sandra Bauknecht

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BERLIN

www. joop.com

Stil No. 1 M채rz /April 2012

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Trend-Report

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Sechs unsichtbare Begleiter, die den Frühling noch sinnlicher machen.

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«Sheer Beauty» von   calvin klein,

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EdT, ab Fr. 73.– «Black XS L'Excès» von   Paco rabanne,

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EdT, ab Fr. 77.– «L'Eau de Chloé» von  chloé, EdT, ab Fr. 76.– «Allure Homme Sport» von chanel, EdT, ab Fr. 95.– «Roberto Cavalli» von   roberto cavalli,

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EdP, ab Fr. 70.– «Kokorico» von  Jean paul gaultier, EdT, ab Fr. 76.90 Illustrationen Alexis Zurflüh

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Stil No. 1 März /April 2012


Die neue bmw 3er limousine

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in bestform.

Wer als Athlet der Konkurrenz voraus sein will, hat den Anspruch, immer Bestleistungen zu erzielen – mit einem Höchstmass an Ästhetik, Dynamik und Präzision. So wie bei der neuen BMW 3er Limousine: Athletisch wie nie zuvor vereint sie Sportlichkeit und Eleganz. Die neuen BMW TwinPower Turbomotoren sind kraftvoll und effizient zugleich. Innovative Technologien wie das Head-up-Display und zahlreiche Fahrassistenzsysteme sind wegweisend für ihre Klasse. Die neue BMW 3er Limousine ist gebaut, um vorauszufahren. Denn sie ist in Bestform. Mehr Informationen bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.ch

Die neue bmw 3er limousine.

freude am fahren


Weltwoche Stil No. 1

Trend-Report

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Die neuen Uhren dieses Frühjahrs haben etwas gemeinsam: Sie sind Erinnerungen an die Geschichte der Marken.

Baselworld Von R aphael Suter

(Text)

Deu t lich er T r en d : Neue Uhren sehen aus wie zu der Zeit, als die ersten Modelle der jeweiligen Linie herauskamen . Die «Khaki Navy P ­ ioneer» von Hamilton hat ­einen MarineChronometer aus den vierziger Jahren zum Vorbild. Mondaine bringt die Bahnhofsuhr in Vintage-Ausführung wieder, Eternas Viereckform des «Chronograph» geht zurück in das Jahr 1938. Auch Breitling, Blanc­pain oder Longines erfinden ­Uhren nicht neu, sondern zeigen überarbeitete Ausführungen erfolgreicher Typen.

NO. 1 Chronograf «Datezoner» von vogard, Fr. 15 000.– NO. 2 «Villeret Collection» von blancpain, 40-MillimeterWeissgold-Gehäuse, Preis a. A. NO. 3 «Saint-Imier Collection» von longines, Chronograf, Fr. 3850.– NO. 4 «Chronomat 44 GMT» von breitling, Preis a. A. NO. 5 «Heritage Pilot» von ALPINA, auf 1883 Stück limitiert, Fr. 1650.– NO. 6 Chronograf «Pioneer Stealth 1882» von hANHART, in zwei auf je 130 Stück limitierten Serien, Fr. 7900.– NO. 7 «Masterpiece Lune Rétrograde» von maurice lacroix, Fr. 8000.– O N . 8 «Heritage Chronograph ­Limited Edition 1938» von eterna, Fr. 4250.– NO. 9 «Big Crown Date Grey» von oris, Fr. 1600.– NO. 10 «Patravi EvoTec DayDate» von carl f. bucherer, Fr. 8100.– NO. 11 «Vintage» von mondaine, Fr. 675.– NO. 12 «Khaki Navy Pioneer» von hamilton, auf 1892 Stück limitiert, Fr. 2700.–

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Trend-Report

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Man soll sich nicht täuschen lassen – bloss äusserlich kommen die Neuheiten diesen Frühling daher wie Vintage-Modelle.

SIHH Genève

NO. 1 «Tank XL» in Roségold von cartier, Preis a. A. O N . 2 «Big Pilot’s Watch Perpetual Calendar Top Gun» von IWC, Fr. 38 000.– NO. 3 Chronograf «Deep Sea ­Vintage» von jaeger-lecoultre, Fr. 11 700.– NO. 4 «Star Classique Automatic» in 18-Karat-Rotgold von MONTBLANC, Fr. 8100.– NO. 5 «Vintage Tachydate» von montblanc, Fr. 46 500.– N0. 6 «Grande Reverso 1931» von jaeger-lecoultre, Fr. 8200.– NO. 6 «Grande Reverso 1931» von JAEGER-LECOULTRE, Fr. 8200.– NO. 7 «Pilot’s Watch Mark XVII» von iwc, Fr. 4800.– NO. 8 «Tank Folle» von cartier, Preis a. A. NO. 9 «Royal Oak Jumbo» von audemars piguet, Fr. 19 000.– NO. 10 «Linea 10 072» mit 22 Diamanten von baume & mercier, Fr. 3780.– O N . 11 «Lady Royal Oak» mit 520 Diamanten von audemars piguet, Fr. 13 900.– O N . 12 Chronograf «Capeland 10 062» von baume & mercier, Fr. 4100.–

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Redaktion: Raphael suter

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* Die Style Card kann ab dem Folgetag nach der Ausstellung in den erwähnten Abteilungen von Manor (exkl. Dienstleistungen) bis zum 27. 4. 2012 zur Zahlung gegeben werden. Weitere Informationen dazu in Ihrer Manor oder auf www.manor.ch.

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Stil No. 1 März /April 2012

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Weltwoche Stil No. 1

Trend-Report

vII

Lieblingsstücke der Saison: eng anliegende Colliers. Und Designer von heute beleben Entwürfe ihrer Vorgänger neu. 4

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Von Valeska Jansen

(Text)

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5 2 N0. 1 Ring in Weissgold mit ParaibaTurmalin, Cabochon, Brillanten von   kurz, Preis a. A. | N0. 2 Collier in Weissgold mit Brillanten, Turmalinen, Spinellen, Aquamarinen, Beryllen, Saphiren, «Limelight Garden Party»-Kollektion von   pi aget, Preis a. A. | N0. 3 Ring in Roségold mit Turmalin und Diamanten von  pomellato, Fr. 2560.– | N 0. 4 Bracelet aus Platin mit Aquamarin, Mondsteinen, Perlen, Diamanten, «Sortilège»Kollektion, von  cartier, Preis a. A. | N0. 5 Ring in Rotgold von   nana fink, Fr. 4280.– | N0. 6 Collier in Rubedo-Metall, «1837»-Kollektion von   tiffa n y & Co., Fr. 8700.– | N0. 7 Ring «Rose Dior» in Roségold mit Diamanten, Rosenquarz von   dior, Preis a. A. | N0. 8 Manschettenknöpfe von   c a r a n d’ach e , Fr. 410.– | N0. 9 Ohrhänger in Weissgold mit Brillanten, Turmalinen, Spinellen, Aquamarinen, «Limelight Garden Party»-Kollektion von   piaget, Preis a. A.

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das jahr 2012 ist das jahr der Erinnerung. Chanel präsentiert die Diamantkollektion «1932»: eine Hommage an Gabrielle Chanel und eine Geburtstagsfeier für die nun achtzigjährige «Bijoux de diamants»-Kollektion. Tiffany & Co. erinnert mit einer Jahreszahl an den Unternehmensgründer; die Schmuckstücke aus RubedoMetall der neuen «1837»-Kollektion sind mit der Signatur von Charles Lewis Tiffany versehen. Bulgari besinnt sich auf traditionelle Werte mit der «Monete»-Kollektion. Antike Silber- und Bronzemünzen markieren Traditionsbewusstsein. Dior stellt die Lieblingsblüte Chris­tian Diors in den Mittelpunkt: die Rose. Und Cartiers «Sortilège de Cartier» entdeckt die Welt des Parfüms und das Dolce Vita der italienischen Hauptstadt wieder.

Stil No. 1 März /April 2012


Alle Zeit der Welt – seit 1760 «Diamonds» by Beyer In unserem Atelier werden Träume fassbar. Diamant-Ring und Diamant-Ohrhänger aus edlem Platin mit geschliffenen Diamanten im «Square Emerald Cut». Ring 2.01 ct., Ohrhänger mit funkelnden 5.01 ct.

Beyer Uhren & Juwelen Bahnhofstrasse 31 8001 Zürich Tel +41 (0)43 344 63 63 beyer-ch.com Patek Philippe Rolex A. Lange & Söhne Breguet Jaeger-LeCoultre Hublot Breitling Cartier Chopard Baume & Mercier IWC Schaffhausen Tudor Jaquet Droz Wellendorff


Geht gegen den Strom: Vinnie Woolston.

Men in Black: Set für den «Loaded»-TV-Spot in Downtown Los Angeles.

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Stil No. 1 März /April 2012


Made in

Bei der Drehortwahl für den Spot seines dritten Parfüms bewies das Modelabel Strellson eine gute Nase: Die Strassen von Downtown L. A.

Los Angeles im vergangenen Dezember marschieren Männer in schwarzen Anzügen durch die Strassen von Los Angeles. Mitten in der uniformierten ­Masse schwimmt respektive geht ein schöner Mann in Jeans und weissem T-Shirt gegen den Strom. Vinnie Woolston, Model aus Neuseeland, stellt für das Schweizer Modelabel Strellson den urban hero  dar. Diesen Monat lanciert Strellson «Loaded»,­seinen dritten Herrenduft – der erste Duft zur Sportswear-Linie für den modernen Stadthelden oder wenigstens -menschen. Im Werbefilm bahnt sich Woolston seinen Weg durch mehr als hundert Statisten. Der Drehort, Downtown L. A., ist für Strellson das passende Set für seine neue Kam­pagne: cool und energetisch. Der tätowierte Neuseeländer Woolston wurde als Grossstadt-Rebell gecastet, wie man sagt. Besonderes Kennzeichen: sein bad boy-Look. Regisseur Anders Hallberg, dessen wohl bekannteste Werbekampagne die für Perrier (mit Dita Von Teese) war, ist ein PerfektioVALESKA nist. Im «Loaded»-Spot galt ­seine Aufmerksamkeit dem Lichteinfall. Ab dem frühen Morgen liess er von dreizehn Cops Strasse um Strasse absperren. Immer dem Licht hinterher stampften die Anzugträger im Gleichschritt durch die Strassenschluchten.

Nicht bloss der «Loaded»-Mann Woolston, alle Statisten tragen Strellson. Über hundert Anzüge und Krawatten wurden vom Impor­teur in Kanada geliefert; ein riesiger Parkplatz nahe dem Drehort war voller motor­homes  – Wohnmobile. Darin wurden die Statisten ausstaffiert, gestylt und geschminkt. Um Hauptdarsteller Woolston kümmerte sich eine eigene Stylisten-Crew. Drehgenehmigungen wurden frühzeitig eingeholt. Organisiert wurde das Ganze vom Produzenten Knut Losen, dessen Aufgabe darin bestand, den kompletten Tagesablauf minutiös vorzubereiten. Man sagt, der Producer sei der wichtigste Mann am Set, doch sein Name bleibt meist unerwähnt (nicht in diesem Fall). Ziel des Werbespots ist es, die Kernbotschaft, reduziert auf ein einziges Wort, zu transportieren: «Energie», sagen die Strellson-Verantwortlichen. Die Ziel­ gruppe von «Loaded»: 25- bis 35-jährige Männer, eine neue Generation, die eben nicht mit dem Strom schwimmt, sondern dagegen. Und wie riecht ein Mann respektive JANSEN so sein Parfüm? Antwort: überraschend. Neben den vertrauten Herren­ duftnoten Lavendel, Vetiver und Zedernholz m ­ acht La­kritze, kombiniert mit Va­nille, den Inhalt des silbernen Flachmannes von «Loaded» unverwechselbar.

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An einem Sonntag

Von

(Text)

Der tätowierte Neuseeländer Vinnie Woolston

wurde von Strellson als Grossstadt-Rebell gecastet, wie man sagt. Besonderes Kenn-­ zeichen: sein bad boy-Look.


Strellson und Vinnie machen einen Werbefilm Das Handwerk des Filmemachens beginnt mit einem Storyboard. Darin werden Setting, Action und alle einzelnen Einstellungen, meist in einem Comicstrip, festgehalten.

Auf dieses Storyboard stützte sich der schwedische Regisseur Anders Hallberg bei seiner Arbeit. Er ist bekannt ­dafür, ein Perfektionist und Technik-Narr zu sein. Punkto Ästhetik bleibt dabei nichts auf der Strecke: egal, ob er einen Strassenflitzer für Lexus inszeniert, eine Hochzeit für Ikea oder Dita Von ­Teese, die ihr Décolleté mit Perrier duscht.

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Amin coreratur rem quam quod qui senem et es autas dolestis dolorrum qui nonseria sit venimaio tecto veUt fuga. Itatur si ipidebis arum reicillenis

«Loaded» in Zahlen 200

Minuten Filmmaterial

220

Personen am Set

134

Statisten

13

Polizisten

10

Beleuchter

15

Männer hinter der L.-A.-Kulisse (grosses Bild): Kreativdirektor Thomas Hayo (Pepsi, Coca-Cola, Levi’s; kleines Bild) und ein KameraOperateur (unten).

Strassenabsperrungen

3

Kilometer Kabel

6

Garderobieren

2

Kameras bzw. Kameramänner

1

Drehtag und Fotoshooting

Rebell ohne Jackett, dafür mit Duft: ­«Loaded»-Model Vinnie Woolston.

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Weltwoche Stil No. 1

Trend-Report

VIII

Ein Grund mehr, nach Berlin zu fahren: HELMUT NEWTONS Polaroid-Show wird verlängert. Von

Helmut Newton

Yvonne Beck

Es gibt nicht viele zeitgenössische Künstler, deren Werk bei Kritikern gleich gut ankommt wie beim sogenannten breiten Publikum. Der 1920 in Berlin geborene, 2004 verstorbene Helmut Newton ist ein solcher. Die Ausstellung «Polaroids» mit über 300 Fotografien eröffnete im Juni 2011 in der Helmut-Newton-Stiftung. 70 000 «begeisterte» Besucher (StiftungsPressemitteilung) haben sie inzwischen gesehen. Newton hat seine Polas in einem Interview einmal als Ergebnis seiner Ungeduld und seines Wunsches, sofort zu wissen, wie ein Bild aussieht, beschrieben (das war vor dem leis­tungsstarken Mac-Computer). Das ist eine Untertreibung. Andere dürfen sagen: Es ist gute Kunst – schön anzusehen zudem.

Bilder  HELMUT NEWTON ESTATE, LESLEY LESLIE-SPINKS

(Text)

5 von 300 –

«Helmut Newton Polaroids», Helmut Newton: Stiftung, Jebensstrasse 2, 10 623 Berlin, verlängert bis 20. Mai 2012.

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Stil No. 1 März /April 2012


Weltwoche Stil No. 1

So ähnlich sah früher das Büro des Chefs aus – in dem Gebäude befand sich eine Bank; heute ist es das Wohnzimmer einer Suite im «Hotel de Rome».

Hotels und Galerien Das «Hotel de Rome» am Bebelplatz ist eines der wenigen Luxushotels Berlins, das sich noch in einem Originalgebäude (Baujahr 1889) befindet. Besonderes Highlight: Wo früher der Juwelentresor war, befindet sich heute ein Zwanzig-Meter-Pool. Weitere Hotels, die wir mögen: das «Savoy»-Hotel (Ex-Stammgäste: Maria Callas, ­Greta Garbo, Romy Schneider, Thomas Mann), das «nhow» (Lieblingshotel der Musik- und Entertainmentbranche mit zwei professionellen Tonstudios) und das «Soho House Berlin» (Private-Member-Klub mit Dach­terrasse inklusive Swimmingpool und Indoor-Bar).

«Hotel de Rome», Behrenstrasse 37, 10 117 Berlin, www.hotelderome.de «nhow», Stralauer Allee 3, 10 245 Berlin, www.nhow-hotels.com «Savoy», Fasanenstrasse 9–10, 10 623 Berlin, www.hotel-savoy.com «Soho House Berlin», Torstrasse 1, 10 119 Berlin, www.sohohouseberlin.de

Vom 27. bis zum 29. April laden 50 Berliner Galerien zu ihren Openings ein; www.galleryweekend-berlin.de

Im «Grill Royal», einem Steakhaus, fühlt man sich wie im Wohnzimmer von reichen Leuten, mit denen man bekannt ist. Das Fleisch schmeckt, die Kunst ist gut, und die Gäste sind interessant. «Grill Royal» (oben), Friedrichstrasse 105 b, 10 117 Berlin; www.grillroyal.com

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Die «Dreigroschenoper» und das Berliner Ensemble – Mackie Messer unterm Mond von Soho. Die Betteloper im eleganten Lichtzauber des Regisseurs Robert Wilson; www.berlinerensemble.de

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Weltwoche Trend-Report  IX Stil No. 1 Diese Saison wird bunt: zwei Farben auf den Nägeln und noch viele mehr auf den Augenlidern. UNSER Favorit

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unseren Lieblingsduft als Parfüm. «Voyage d’Hermès» wurde vor zwei Jahren lanciert, als Eau de Toilette. Jetzt kommen die würzig-spritzigen Noten noch besser zur Geltung. Besonders eine von ihnen: Amber. Die holzigfrischen Akzente werden mit Moschusnoten ergänzt. Auch der Auftritt ist neu, der ehemals transparente Glasflakon ist nun schwarz und noch eleganter. Wie ein silberner Steigbügel liegt die Hülle auf dem Glas. Der Hermèstypische Sattlernagel hält den drehbaren Flakon im Gleichgewicht. Dem dafür verantwortlichen Philippe Mouquet und Jean-Claude Ellena, dem Hausparfümeur, ist es gelungen, einen unverwechselbaren Unisex-Duft in eine aussergewöhnliches Verpackung zu stecken. Ab Fr. 105.– Endlich gibt es

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Pink auf den Augenlidern und Lippen. Auch Türkis, Lila und Apricot sind zu sehen. Alles geht, und auch Unschlüssige haben Glück: Alle Farben dürfen kombiniert werden (sogar einzelne Fingernägel unterschiedlich gelackt). Die bisher geltende Regel, sich für einen Punkt, den man betonen möchte, zu entscheiden, interessiert nicht mehr. Sollte sie aber! Ausser man möchte aussehen, als sei man in Farbtöpfe gefallen, finden wir. Die Augen bunt ist in Ordnung, dann sollte der Rest aber besser zurückhaltend geschminkt werden. Auch in allen Farben leuchtende Fingernägel sind nicht immer passend, und viele Make-up-Looks passen nicht in das Büro oder zu dem Alter der Trägerin. Immerhin, diese Saison darf man experimentieren und entdeckt so vielleicht eine neue Lieblingsfarbe. Grün auf den fingernägeln,

Redaktion: Valeska Jansen

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Bild   ANDREW KUYKENDALL

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Perfekt, um zu experi­mentieren. Besonders für die, deren Lieblingsfarbe fluores­zierendes Beige ist.

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N0. 1 Lidschattenpalette «Les Yeux Doux» von  Lancôme , Fr. 75.– 0 N . 2 Lidschattencreme «Shimmering Cream Eye Color» von  Shiseido, Fr. 43.– 0 N . 3 Lidschattenpalette «Ombres 5 Lumières» von Yves Saint Laurent, Fr. 89.– N0. 4 Mascara «Perfect Mascara Full Definition» von  Shiseido, Fr. 40.– N0. 5 Lidschattenpalette «Les 4 Ombres de Chanel» von  Chanel , Fr. 77.– N0. 6 Nagellack «Le Vernis June/April/May» von  Chanel , je Fr. 35.– 0 N . 7 Nagellack «Manucure Couture» von  Yves Saint Laurent, Fr. 49.– 0 N . 8 Nagellack «Pure Color Nail Lacquer Teal Topaz» von  Estée Lauder , Fr. 34.– 0 N . 9 Lidschattenpalette von  Armani , Fr. 78.–

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6 9 Weltwoche STIL Promotion

Be iconic! Wollen Sie Ihren individuellen Stil perfekt abrunden? «Dior ­Addict Extreme» stellt mit 12 neuen impulsiven Farbtönen erneut die Welt auf den Kopf! Es ist der erste FashionLippenstift, der extremen Halt und Glanz verspricht. Entdecken Sie in exklusivem Rahmen die aktuellsten Make-up-Techniken und Backstage- Geheimnisse professioneller Dior-Make-upArtisten, und finden Sie die pas­ sende Farbe zu Ihrem Stil, um iconic  zu sein. Die Workshops finden im ­Jelmoli statt und sind auf maximal 12 Teilnehmerinnen beschränkt.

Must-Go-Veranstaltung

«Dior Addict Extreme»

Reservieren Sie sich Ihren persönlichen Beauty-Termin für ein Fashion-Make-up bei einem Make-upArtisten von Dior über verlag@weltwoche.ch Stil No. 1 März /April 2012

Die Daten 12.–14. April 2012, Jelmoli Zürich Jeder Kurs dauert zirka 2,5 Stunden (jeweils 2 Kurse pro Tag). 12. 4. — 10 bis 12.30 h und 15.30 bis 18 h 13. 4. — 10 bis 12.30 h und 15.30 bis 18 h 14. 4. — 10 bis 12.30 h und 14.30 bis 17 h

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Maximal 12 Teilnehmerinnen. Teilnahmepreis: Fr. 120.–; für Weltwoche- Leserinnen: Fr. 90.–. Der Teilnahmepreis kann in Produkten rückvergütet werden.

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ho O teil i Ca aliforn n ia gii r l i Mode für den kommenden Frühling und Sommer,

fotografiert im Land, in dem die Sonne (fast) immer scheint.

Von  Andrew Kuykendall (Bilder) und  Gena Tuso (Styling )


Rock von Band of Outsiders, Unterrock und Bluse von H & M, Schuhe von Hugo Boss, Ohrringe von Sielian’s Vintage Apparel.


Diese seite:

Kleid und Schuhe von CHANEL, Sonnenbrille von Sielian’s Vintage Apparel. rechte seite und cover:

Kleid von LELA ROSE, Ohrringe von SIELIAN’S VINTAGE APPAREL, Schuhe von MIU MIU.




linke seite:

Bluse, Rock und Handtasche von MIU MIU. diese seite:

Pullover und Gürtel von Sielian’s Vintage Apparel, Leder­ hose und Schuhe von HUGO BOSS.



linke seite:

Rock, Jacke, Bluse und Schuhe von Dior, Gßrtel von Sielian’s Vintage Apparel. diese seite:

Kleid von gucci.


Pullover von H & M, Vintage-Armschmuck von Sielian’s Vintage Apparel, Rock von MOSCHINO.




linke seite:

Kleid von Marc Jacobs, Armband von H & M. diese seite:

Kleid von BALLY, Ohrringe von Sielian’s Vintage Apparel.


Hair / Make-up: Karo Kangas (Opus) Modell: Nastassia Lindes (Vision LA) Foto-Assistent: Eugene Kim

Diese seite:

Vintage-Top (privat), Briefs von marc jacobs, Ohrringe von Sielian’s Vintage Apparel.

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Stil No. 1 März /April 2012



«Ein amerikanisches Idol, ein Visionär seit über 25 Jahren»: Model Petra Nem­cova über Tommy Hilfiger.

fürs volk

Er wollte mehr Unternehmer sein als Designer. Er wurde beides – die Marke Tommy Hilfiger zieht the middle of the road  an, weltweit.

Von  Sandra Bauknecht (Text)


Mit zwei Freunden, wenig Geld (150 Dollar) und viel Ehrgeiz eröffnete Thomas ­Jacob Hilfiger in seiner home town, der Kleinstadt Elmira im Staat New York, einen Laden: «People’s ­Place». Die drei Freunde, die alle noch die Highschool von Elmira besuchten, verkauften gut – es war das Jahr 1967, und Schlaghosen sowie Batik-Tops waren die Must-haves der Hippie-Ära. Bald schon hatte Hil­ figer, geboren 1951 als zweites von neun Kindern, mehrere Läden, und der junge Mann, der die Modestile, die man auf den Strassen New Yorks sehen konnte, beobachtete, experimentierte zudem mit eigenen Designs. Es waren auch im privaten Leben glückliche Jahre für Tommy, wie man ihn schon damals nannte: Er lernte Susan kennen, mit der er vier Kinder hat und über zwanzig Jahre verheiratet war. Ende der siebziger Jahre war die Hippie-Zeit over  und, so sah es aus, damit auch der Erfolg Hilfigers, er musste seine Läden schliessen. Der ­erste Rückschlag im Leben eines Unternehmers, sagt man, entscheidet darüber, wie die Laufbahn weitergeht. Tommy zog nach New York, und wer das tut, tut es nicht, um aufzugeben, sondern um zu kämpfen und weil er gewinnen will. Doch es dauerte Jahre, bis er 1985 eine neue Herrenmodemarke gründen konnte: Tommy Hilfiger. Das Geld, das er dafür benötigte, erhielt er von Mohan Mur­jani, einem Textilunternehmer aus Indien, der mit den damals bestverkaufenden Gloria-Vanderbilt-Jeans – frühen Designerjeans sozusagen – Erfolg hatte. Hilfigers MarketingCoup war die Platzierung einer Werbe­tafel am Times Square, auf der er seine junge, kleine ­Marke darstellte, als wäre sie bereits gross und eingeführt wie Perry Ellis, Calvin Klein

oder Ralph Lauren, die Marken, gegen die er zur Hauptsache antreten wollte. Man kann es Chuzpe oder Frechheit nennen. Doch, so sieht es aus, in der Welt der Mode ist Wahrnehmung Wahrheit. Mit anderen Worten: Die Kunden glaubten ihm und kauften Kleider von Tommy Hilfiger. Bloss wenige Jahre später war er in der Lage, seinen Inves­ t or, der an ihn geglaubt hatte, Mohan Murjani, auszuzahlen – seine eigene Marke gehörte ihm. Bis er, wiederum einige Jahre später und mit der Unterstützung von Silas Chou, einem chinesischen Unternehmer, Tommy Hilfiger so gross gemacht hatte, dass er das Unternehmen zu einer Publikumsgesellschaft machte, deren Aktien an der

Upperclass-Look definierte und verfeinerte oder Calvin Klein sexy Kleider entwarf, zog Tommy Hilfiger die modische und soziodemografische Mitte an und versorgte sie mit Accessoires. Das heisst, Hilfigers Kunden sind, und das ist als Kompliment zu verstehen, ein heterogener Haufen: Dazu gehören, zum Beispiel, der sechzigjährige stolze Amerikaner, der Golf spielt, genauso wie der Gangsta-Rapper aus der Innenstadt. In Tommy Hilfiger laufen College-Abgänger herum und Leute, die nach der Highschool zu arbeiten beginnen. Model Petra Nem­cova hat über Hilfiger gesagt: «Er ist ein amerikanisches Idol, ein Visionär seit über 25 Jahren.» Die amerikanische Kultur, genauer: der Patriotismus,

Preppy chic: Die TommyHilfigerKollektion für Frühling und Sommer 2012.

ist schon immer seine grösste Inspira­tionsquelle gewesen. Die Käufer seines rot-­weissblauen Labels lieben den ­preppy chic, den College-Stil mit Button-down-Hemden, Poloshirts, Chinohosen. Und wo

Hilfigers Kunden sind, und das ist als Kompliment zu verstehen, ein heterogener Haufen. Börse gehandelt werden. Die Neunziger waren die TommyHilfiger-Jahre. Im Nach­hinein, wenn man weiss, wie die Geschichte sich entwickelt hat, und man Schlüsse daraus ziehen kann, kann man sagen, der Hauptgrund für den Erfolg war vielleicht mehr der herausragende Unternehmer als die gute, wenn auch nicht stilprägende Mode. Hilfiger ist kein typischer Designer, hat das Handwerk nicht gelernt und wollte wahrscheinlich auch nie zur Hauptsache Modemacher sein. Was er da­gegen wollte und will: Geschäftsmann sein. Und das ist er. Er ist, kann man schreiben, der Christian Dior oder Yves Saint Laurent des Unternehmertums. Statt Looks und Schnitte neu zu erfinden, wollte er modernisieren. Er veränderte Bestehendes. Und während Ralph Lauren den traditionellen, konservativen

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Back in the days: eine frühe Kleiderkollektion von Tommy Hilfiger – natürlich mit Nationalflagge.


ist der Unterschied zu den Basics von Ralph Lauren, abgesehen von der Hilfiger-typischen Einfassung der Knopflöcher mit grünem Faden? «Ich achte immer darauf, Sportswear und Konfektion zu kombinieren, um eine neue und aufregende Silhouette zu definieren», sagte Tommy Hilfiger einmal in einem Interview. «Ich versuche nicht, Kleidung für Museen zu entwerfen, sondern für das alltägliche Leben.» Mit dieser Einstellung – und den Entwürfen, die daraus entstanden – wurde er 1995 als Männer­ designer des Jahres ausgezeichnet vom Council of Fashion Designers of America (CFDA). Hilfiger wollte mit seiner Marke den Mainstream ansprechen, deshalb gab es von ihm immer bezahlbare Mode für die Masse. Dennoch setzte er im Marketing auf Celebritys, die im Grunde nichts gemein haben mit der Masse, dennoch oder gerade deshalb aber von dieser als besonders glaubwürdig angesehen werden, wenn es um Stil und Mode geht. Aufzuhören, daran denkt Tommy Hilfiger nicht, sagt er. Vergangenes Jahr gab er einem Journalisten der New York Times  ein Interview zu seinem sechzigsten Geburtstag und beantwortete die Frage, wie lange er noch im Geschäft bleiben wolle, so: «Wenn Giorgio, Karl und Ralph weitermachen können, kann ich das auch!» Und in seinem privaten Leben hat er sogar einen Neustart hinter sich, kann man sagen – seine zweite Frau Dee und er haben ­einen dreijährigen Sohn. Es ist mittlerweile ungefähr zehn Jahre her, dass das Unternehmen Tommy Hilfiger, das im Augenblick stark und vital aussieht und – etwa dank einer schönen und auffallenden Reklame-Kampagne («The Hilfiger») – in der Populärkultur gut sichtbar ist, in Schwierigkeiten steckte. Was

genau die Gründe waren, die dazu führten, dass die Kos­ ten schneller wuchsen als die Einnahmen, darüber gehen die Ansichten auseinander. ­Jedenfalls präsentierte sich das Unternehmen in einer Verfassung, in der bereits viele Unternehmen, die schnell gewachsen sind, sich plötzlich befunden haben. Und darum nahm Hilfiger 2006 ein Angebot der Investitionsgesellschaft Apax Partners an, deren Verantwortliche ihm seine Firma für 1,6 Milliarden Dollar abkauften. Ein guter Deal, weiss man ­heute: 2010, also bloss vier Jahre nach Hilfigers Verkauf, übernahm der Besitzer von Calvin Klein, PhillipsVan Heusen, die Marke zum fast doppelten Preis (drei Milliarden). Den Chefs von Apax war es gelungen, das Label wieder zu einem bestverkäufendem zu machen. Und das wäre vermutlich ohne Tommy, der Markenbotschafter des ehemals ihm gehörenden Unternehmens geblieben war, nicht gegangen. Und darum

steht er bis heute als Verkörperung des Brands, nach aussen im Minimum, vor dem Unternehmen, dessen Kleider seinen Namen tragen. Heute ist die Marke Tommy Hilfiger ein (fast) weltumspannendes Unternehmen mit 1000 Läden in 65 Ländern; der Hauptsitz der Firma befindet sich in Amsterdam, der oberste Europa-Chef des Geschäfts ist der Schweizer Daniel Grieder. «Tommy wird weiter als Head Designer und Visionär für uns tätig sein, das hat er in den vergangenen Jahren ständig gemacht und wird es weiter tun», sagte er in einem Interview vor zwei Jahren über den Firmengründer. Einen (kleinen) Teil seines Geldes aus dem Verkauf von Tommy Hilfiger hat Hilfiger wieder in die Modebranche investiert: Vor kurzem beteiligte er sich, zusammen mit Partnern, an der in Grossbritannien gegründeten, von einer Familie aus dem ­Veneto aufgebauten Marke Belstaff, die vor allem Bikerjacken herstellt (die, in Filmen, etwa N ­ icole

Eine Art Bill Gates mit Stil – Tommy Hilfiger vor seinem ersten Geschäft in der Kleinstadt Elmira im Staat New York, wo er aufwuchs.

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Kidman trug und, in der Freizeit auf dem Motorrad, George Clooney anzieht). Zur Mehrheit gehört Belstaff der Schweizer Holdinggesellschaft Labelux, die auch Eigentümerin von Bally oder Jimmy Choo ist. Er ist bei Belstaff im Verwaltungsrat und möchte mit der Marke, darf man behaupten, Erfolg haben. Wenn auch wahrscheinlich nicht mehr im Mainstream, in der Mitte des Marktes, sondern ziemlich weit oben, wo weniger Stücke verkauft werden, dafür zu höheren Preisen. In einem Alter, in dem andere Männer langsam das Ende ihrer Laufbahn antreten, beginnt Tommy Hilfiger ein weiteres Rennen.

In der Populärkultur sichtbar: Accessoires von Tommy Hilfiger.

Stil No. 1 März /April 2012


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OB MEHR ODER WENIGER: DER BESTE PREMIUM-KOMPAKTE.


Happy Diamond

Der Erfolg von Chopard begann mit den Tropfen eines Wasserfalls, heute ist das Schweizer Unternehmen mit seiner hohen Goldschmiedekunst filmreif.

im Jahr 1976 spazierte Ronald Kurowski, Dekorateur und Designer bei Chopard in ­Pforzheim, durch den Schwarzwald an einem Bach entlang. Und dort beobachtete er an einem kleinen Wasserfall Tropfen, die im Sonnenlicht funkelten oder, ein wenig poetischer geschrieben, «tanzten». Es war der Anfang einer Produktidee, die das Unternehmen, für das er arbeitete, berühmt und die Besitzerfamilie reich machte: «Tanzende» Diamanten sind der Clou der Chopard-Uhren und -Schmuckstücke mit Namen «Happy Diamonds». Die «Happy Diamonds»-Idee in Uhren umzusetzen, war eine technische Herausforderung, denn die Diamanten, die die Form von Wassertropfen haben, sollten zwar über das Zifferblatt rutschen, dieses und das Uhrglas aber nicht zerkratzen. In monatelanger Arbeit wurden mehrere Glasscheiben entwickelt, die als Schutzschild zwischen Zifferblatt und Uhrglas gesetzt wurden – jeder einzelne Diamant erhielt sozusagen einen Glaskäfig. Zifferblatt und Uhrglas blieben von nun an unberührt. Diese innovative Meisterleistung wurde noch im selben Jahr belohnt: Kurowski gewann mit seiner Chopard-Uhr die be­gehrte Goldene Rose von BadenBaden, den Oscar der Schmuckwelt. Die «Happy Diamonds»-Uhr sollte allerdings ein Einzelstück bleiben. Ihre Herstellung war zu aufwendig. So kam sie im folgenden Jahr als dekoratives An einem Frühjahrsmorgen

Von Valeska Jansen

(Text) und

Alberto Venzago

(Bild)

Ausstellungsstück mit zur Schmuckmesse in Basel und landete in einer Vitrine. Dort blieb sie nicht lange unbemerkt – bald kam Händler um Händler und wollte genau die Uhr bestellen. Dieses Geschäft wollten sich die Scheufeles, die Besitzerfamilie von Chopard, nicht entgehen lassen, und unzählige Bestellungen wurden entgegengenommen. Doch die Vorstellung der sparsamen Schwaben, die Herstellungszeit und damit auch die Produktions­kosten seien minimierbar, liess sich nicht umsetzen. Noch heute werden die Dia­manten in fast reiner Handarbeit zum Tanzen gebracht und glücklich gemacht. Ein Patent wurde angemeldet, und zu immer mehr «Happy Diamonds»-Uhrenmodellen kam ein beweglicher Clown als Kettenanhänger hinzu. Den Entwurf dafür lieferte Caroline Scheufele, Tochter der Inhaber und heute zusammen mit ihrem Bruder Karl-Friedrich Präsidentin von Chopard. Der Clown, gestaltet als Hampelmann, trägt in seinem Glasbauch Dia­manten und farbige Edelsteine, das sich am besten verkaufende Schmuckstück war gefunden worden. Heute ist es der Glücksbringer des Hauses, da-

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scheufele mals bildete der caroline Die Tochter des Mannes Clown den Anfang aus Schwaben, der einem Schweizer sein der «Happy Dia- Unternehmen abkaufte, monds»-Schmuck- ist Co-Präsidentin der Firma und für das kollek­tion. Damit Design verantwortlich. gelang es, neue Kundinnen zu gewinnen – jüngere Frauen. Gleichzeitig stand der glückliche Clown für den Einstieg von Caroline Scheufele ins Familiengeschäft. Doch wie kam ein urdeutsches Schmuck­unternehmen aus Pforzheim in Schwaben in die Schweiz und zu seinem gut klingenden französischen Namen? 1962 schaltete Karl Scheufele III. eine Annonce in einer Genfer Tageszeitung: «Schweizer Uhrenmanufaktur zu kaufen gesucht». Grund der Aktion war ein Streit mit seinem Schweizer Rohwerklieferanten. Der versorgte damit auch andere Unternehmen – entgegen der Abmachung, Uhrwerke ausschliesslich an die Karl Scheufele GmbH & Co. KG in Pforzheim zu liefern –, und zwar an deren stärksten Konkurrenten. Der Schwabe fuhr mit seiner Frau Karin nach Genf, um Paul-André Chopard – den Enkel von Louis-Ulysse Chopard, Gründer der Uhrenmanufaktur Chopard im Jahr 1860 – zu treffen. Der 70-jährige Uhrmacher wollte sein Geschäft verkaufen. Der eine stammte aus der Provinz im deutschen Schwarzwald, der andere aus einem Dorf im Schweizer Jura, Sonvilier – man verstand sich. Und fand sich.

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Mit Chopard und Oscar: Marion Cotillard, beste Hauptdarstellerin, 2008. «Bereits bei meinem ersten Besuch in der Genfer Werkstatt, als ich den alten Herrn Chopard an der Werkbank am Fenster sitzen sah, wusste ich, dass unsere beiden Unternehmen füreinander geschaffen waren», sagte Karl Scheufele in einem Interview. Mit dem Kauf der Manufaktur Chopard erhielt der Schwabe Zutritt zum wasserdicht verschlossenen Kreis der Schweizer Uhrmacher. Als in den 1990er Jahren Tochter Caroline und Sohn Karl-Friedrich immer mehr Aufgaben im Unternehmen übernahmen, begannen sie sich auch für Familientraditionen zu interessieren: Caroline Scheufele entwarf eine HauteJoaillerie-Kollektion, die der ursprünglichen Pforzheimer Goldschmiedekunst entsprach.

Mit dem Kauf der Manu­faktur Chopard erhielt ein Schwabe Zutritt zum wasserdicht verschlossenen Kreis von Schweizer Uhrmachern.

«Die Haute Joaillerie war eine natürliche Entwicklung für unser Unternehmen. Und die Tatsache, dass wir während des Filmfestivals von Cannes die wichtigsten Schauspielerinnen mit den schönsten Schmuckstücken ausstatten dürfen, bot uns eine Plattform, um sie einem grossen Publikum zu zeigen», sagte sie einmal. Und das habe auch der Haute Joaillerie gutgetan, so Scheufele weiter, diese sei die längste Zeit sehr klassisch und wenig innovativ gewesen. Bis Chopard auffälligere Stücke herstellte, die von den Trägerinnen Mode-Mut verlangten. Diesen Mode-Mut zeigen Schauspielerinnen: Cate Blanchett, Penélope Cruz, Diane Kruger, Charlize Theron, Catherine Deneuve und Angelina Jolie etwa tragen Schmuck-Kunststücke von Chopard. Und auch die Goldene Palme, den Preis, den alle gewinnen wollen, stellt das Unternehmen her. Chopard wurde bekannt, und das tat den Geschäftszahlen gut, so sieht es aus: 1972 arbeiteten 80 Leute für den Vater, heute sind es etwa 800 am Genfer Hauptsitz und 1100 weitere in der restlichen Welt. Die Firmengeschichte wäre, mög­ licherweise, anders verlaufen, wenn Ronald Kurowski, Dekorateur und Designer bei Chopard in Pforzheim, im Frühjahr 1976 nicht durch den Schwarzwald gewandert wäre. Und ihm dort auf Blättern liegende, im Sonnenlicht funkelnde Wassertropfen, Pardon, tanzende, glück­ liche Diamanten nicht aufgefallen wären.

Eva Herzigova an der Premiere von «The Da Vinci Code» in Cannes, 2006.

Am Anfang war ein Clown

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N0. 1 Clown-Anhänger von  «happy diamonds» 0 N . 2 Die allererste Armbanduhr der «happy diamonds»-Kollektion 0 N . 3/4 Armbanduhren von  chopard aus den siebziger Jahren

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Die vielen Gourmet-Produkte von Sélection gibts in grösseren Migros-Filialen und auf www.leshop.ch www.migros.ch / selection

widerstehen nden, war eine Verlockung, der ich nicht «Die Aromen von Käse und Wein zu verbi s gekürt wurde. Jahre des ation innov n Kreation zur Käse konnte», erzählt Käser Ueli Moser, desse stimmigste Wein der t zuers te muss nen statio Degu vielen Doch bis dahin war es ein langer Weg. In en länger. Wann wurd te tieren an und Ueli Mosers Näch gefunden werden. Dann fing das Experimen n. «Dass Frage über n Frage Hefe? sich Schimmel und muss der Käse ins Weinbad? Wie verhalten Kunden, der Lob das mich freut mehr viel natürlich. Doch meine Arbeit honoriert wurde, ehrt mich n heide besc er und geniessen», meint der Käsemeist die meine einmalige Kombination schätzen Käserei. und verschwindet in den Gängen seiner

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Schönes Haar

Die Bilder des Schweizer Fotokünstlers walter pfeiffer für die Modemarke Fogal entstanden auf Lanzarote. Weil dort bereits Frühling ist.

«Walter ist einer der seltenen Fotografen mit einem ganz eigenen Stil; ich erkenne diesen blind. Ausserdem ist er einer der wenigen, die ich kenne, die den Spagat zwischen hochstehender Modefotografie und Kunst schaffen.»

Beda Achermann ist der Schweizer Kreativ­direktor, der für die Fogal-Kampagne verantwortlich ist. Er war einer der Wiederentdecker von Pfeiffer. Die beiden arbeiten seit Jahren zusammen.


Wer ist

Walter Pfeiffer ?

Ein Schweizer Grafiker, Fotograf und K端nstler. Bekannt wurde er mit Arbeiten f端r i-D oder Vogue. Im Augenblick ist der 65-J辰hrige vielleicht der bestgebuchte Schweizer Fotograf. Er lebt in Z端rich.

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Ilaria Venturini Fendi

Römerinnen sind schwer zu schlagen, wenn es um persönlichen Stil geht. Das wird noch schwerer, wenn es sich um eine Fendi handelt.

Mein Stil: Ist wie ich. Eine Mischung aus ländlich – ich lebe auf dem Land – und städtisch, meiner Herkunft entsprechend; ich bin eine Stadtfrau, die in der M ­ odebranche arbeitete. Oder, in einem Wort, weird, komisch, auf eine gute Art, hoffe ich.

Mein liebstes Buch:

«World on the Edge » von Lester Brown.

Meine Ohrringe: Carmina Campus , meine Marke. Sie sind hergestellt aus einem Spielzeugauto meines Sohns.

Issey Miyake.

Meine Jacke:

Mein liebstes Hotel:

Junya Watanabe.

Mein liebster Film:

«Manhattan» von Woody Allen.

Meine Tätowierung: Das Zeichen von «Wyoming Outlaw» (Adler mit Kreuz). Es machen zu lassen, war eine Jugendsünde, darum bedecke ich meinen Arm immer; aber wenigstens war ich sehr verliebt damals.

«Ngong House » in Nairobi, ein Baumhaus-Hotel. Meine liebste Reise: Über jeden Weg in Afrika.

Eine FEe NdIi umsonst Die Tasche auf dem Foto ist aus der «Capsule Collection» von Carmina Campus für «Mini» (Nummer «01» von insgesamt 50 Einzelstücken) – wir schenken sie dem hundertsten Einsender (E-Mail an: verlag@weltwoche.ch, Betreff: «Ich möchte diese Tasche»).

Meine Tasche

(Bild)

Ilaria Venturini Fendi ist Gründe-

«Al Biondo Tevere », Via Ostiense, Rom. «Superheavy» von Superheavy.

Play hunter

Mein liebstes Restaurant:

Meine liebste CD:

Mein Kleid:

Von

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rin und Geschäftsführerin von Carmina Campus, einem Unternehmen in Kenia, für das Einheimische Mode-Accessoires, Handtaschen zum Beispiel, herstellen («zu 100 % made in Africa»), die in Japan und in einigen Ländern Europas verkauft werden (in der Schweiz im Augenblick noch nicht). Der Leitgedanke der Unternehmerin ist «No cha­ r ity – just work» («Keine Wohltätigkeit, bloss Arbeit»). Für den Autohersteller Mini hat sie fünfzig Taschen-Einzelstücke mittels der sogenannten Up­c ycling-Methode angefertigt (in Italien); diese bestehen aus Teilen (Sitzbezügen, Sicherheitsgurten, Türgriffen et cetera) von Prototypen des neuen, vergangenen Monat vorgestellten Mini Roadster, die nicht in Serie gingen. Allfällige Verkaufserlöse leitet die Firma Mini weiter an ein Hilfswerk nach Ilaria Fendis Wahl. Fendi arbeitete bis 2004 für die Marke Fendi; sie entwarf mit ihrer Schwes­ter Silvia, der Accessoires­Chefdesignerin, Schuhe und Hand­ taschen. Bis 2001 war sie verantwortlich für Accessoires von Fendissime, der sogenannten young line. Die fünf Fendi-Schwestern, unter ihnen Anna, Ilarias Mutter, verkauften das Unternehmen 1999 an die LVMH-Gruppe. Ilaria lebt heute mit ihrer Familie auf einem Bauernhof, den sie betreibt, ausserhalb Roms.

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Up­cycling-Methode:  Tasche aus Teilen von Prototypen des neuen Mini Roadster, die nicht in Serie gingen.


Der mit der Fliege tanzt

Beim Fliegenfischen geht es unter anderem darum, Fische zu fangen. Hauptsache aber ist, die Natur zu respektieren und von ihr zu lernen. Zudem ist die anspruchsvollste Art, zu angeln, so etwas wie Meditation im Stehen. die fliegenfischerei ist technisch anspruchsSchule sind die Damen motorisch oft den Herren übervoller als jede andere Art des Fischens mit der Angel. legen. Aber am Wasser sieht man den Unterschied. Die Sie ist aber auch die erfolgreichere Art, der Fischerei, Frau war in der Evolutionsgeschichte nie Jägerin und und sie ist dem Fisch gegenüber fair. Der Grund sind Fischerin. Das merkt man bis heute. Es gibt die Köder in Form künstlicher Fliegen, die so beschaf- Frauen, die zu kreischen beginnen, wenn sie einen fen sind, dass sie den Fisch praktisch nicht verlet- Fisch an der Angel haben. Die Urinstinkte sind zen. Wenn man einen Fisch zurück ins Wasser setzen bei den Männern auch unterschiedlich ausgeprägt. muss, schwimmt er fast unversehrt weiter. Man ist ja Die einen ­haben eine super Technik, fangen aber heute verpflichtet, gefangene Fische mitzunehmen. nicht viel. Die andern werfen nicht so gut, sind aber Ausnahmen gibt es nur für zu kleine Fische oder sol- erfolgreich, weil sie sich ein Gefühl für die Natur che, die man zur Arterhaltung zu brauchen glaubt. bewahrt haben. Fünfzig Prozent der Männer haben Nur zum Spass darf man nicht fischen. Als Fischer das verloren. Mir muss niemand weismachen wollen, der liebe habe ich eine Hegepflicht wie ein Jäger auch. Das Fliegenfischen braucht Übung, denn das Gott habe die Fische ins Wasser gesetzt, nur daKunst-Insekt wiegt ja nichts. Etwas, was nichts mit sie schwimmen und hübsch aussehen. Das ist weltfremd. Es gibt immer noch ganwiegt, zehn, zwanzig, dreissig Meze Völker, die von dem leben, was sie ter weit zu werfen, würde viel jagen und fangen. Nein, das Fischen Kraft brauchen bei null Effizienz. hans-ruedi Wir werfen aber die Fliegenschnur, und ist für den Menschen eine nachhaldiese wiegt bei einer Länge von dreissig tige Art, sich zu ernähren. Wenn hebeisen Metern zirka dreissig Gramm. Es ich fische oder jage, esse ich a­ nbraucht Rhythmus­gefühl, weil man schliessend, was ich gefangen oder zuerst nach hinten und dann nach erlegt habe. Das ist für mich eine vorn werfen muss. Wenn man es kann, ist es einfach. Pflicht. ­Grundsätzlich kommen bei mir keine Wenn man es nicht kann, ist es nicht so einfach. Wer Fische in den Tiefkühler. Man soll fangen, was man bei uns einen Kurs macht und dafür vier Abende essen kann. Das ist auch Fairness dem Fischbestand einsetzt, kann danach allein ans Wasser gehen und gegenüber. Meerfische esse ich lieber – obwohl man Fische fangen. Dafür braucht es keine besonderen am Meer kaum mit der Fliege fischt – als Süsswas­ Charaktereigenschaften, aber es gibt Leute, die mehr serfische, von denen ich Forellen und Äschen mag. Talent dafür haben, einen bestimmten Bewegungs- Zu meinen schönsten Fängen gehört eine 40 cm ablauf auszuführen, als andere. Eine besondere Bega- ­lange Bachforelle, die ich im kleinen, glasklaren bung zur Ruhe braucht es hingegen nicht. Trotzdem Bächlein, das durch den Flughafen Samedan hat das Fischen für mich etwas fliesst, mit einer kleinen Trockenfliege fing. Auf Meditatives. Wenn die Schnur die Grösse kommt es zwar meiner Meinung nach lautlos durch die Luft gleitet, hat nicht an, aber zu meinen eindrücklichsten Fängen das schon etwas sehr Erhabenes. gehört ein 12-Kilo-Lachs, den ich 1974 am River Wenn Sie schön werfen kön- Lærdal in Norwegen fing sowie zwei mehr als einen nen, aber nicht wissen, wo die Meter lange See­forellen, die ich im Yukon fing. Das Fliegenfischen ist mehr, als nur am Wasser Forelle gerade steckt, nützt Ihnen die ganze Technik aber zu stehen und Fische zu fangen. Es ist wie das Wühauch nichts. Und man muss len in einer Schatztruhe, in der man gräbt und gräbt und doch nie zum Boden vorstösst – weil sie keinen hans-ruedi Hebeisen zudem die richtige künstliche war Weltmeister im Fliege nehmen und sie dorthin Boden hat. Das Fliegenfischen, umfassend gesehen, Fliegenfischen und besteht aus Wurftechnik, Fisch- und Insektenkunde, werfen, wo der Fisch ist. hält Weltrekorde im Ich habe die Natur gern. Wenn Hege und Pflege, dem Fliegenbinden und so weiter. Weitwerfen der Fliege. Er führt ein einem die Natur fremd ist, hat Man kann auch selber Ruten aus Bambus fertigen Fischereigeschäft in – diese Tätigkeit bietet jedem die Möglichkeit, sich Zürich und gibt Kurse; man auch weniger Freude daran und weniger Erfolg. In meiner dem zu widmen, was er am liebsten tut. www.hebeisen.ch.

Von

(Text und Bild)

nar Kuli ik

Aufgezeichnet von: David Schnapp

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Rezept

Forelle hellblau

GRUNDSÄTZLICHES

Fisch muss frisch sein, aber auch tot, sonst zerspringt die Haut, und es dringt Sud oder Fett ins Fleisch. Der getötete Fisch liegt deshalb im Idealfall 12 bis 24 Stunden auf Eis. – Fisch ist so delikat, dass man ihn nicht mit Gewürzen oder gar Knoblauch, Käse und dergleichen kombinieren sollte. – Fisch ist immer viel früher gar, als man meint. Beim Braten eines ganzen Fisches einen Probeschnitt machen: Direkt hinter dem Kopf oben bis zu den Gräten schneiden, das Fleisch muss leicht glasig sein. – Für Fisch nimmt man weissen Pfeffer, diesen keinesfalls vor dem Braten über den Fisch geben, erst am Schluss.

ZUBEREITUNG

Hellblau, keinesfalls blau! Die blaue Farbe bekommt die Forelle, wenn man dem Sud Essig beigibt. Den Sud macht man aus Wasser, einem bis zwei Deziliter Weisswein (oder etwas Zitrone) sowie Karotten, Lorbeerblättern und wenig Nelken. Man kann eine Zwiebel mitkochen, auf jeden Fall braucht es Salz. Den Sud eine halbe Stunde köcheln lassen, den Herd abstellen und die Forellen hineingeben. Der Sud darf auf keinen Fall noch kochen. Nach fünfzehn bis zwanzig Minuten sind die Fische gar. Dazu passt Beurre Noisette.

BEILAGEN

Festkochende Kartoffeln. Mayonnaise gibt es nur zu gebratener Forelle, selbstverständlich frisch aufgeschlagen. Es gilt: je mehr Fisch, desto weniger Kartoffeln.

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Man soll fangen, was man esen kann. Das ist auch Fairness dem Fischbestand gegen端ber.

Man soll fangen, was man essen kann. Das ist auch Fairness dem Fischbestand gegen端ber.


Roter Sportwagen

Hinter diesem Vorurteil steht der BMW 650i xDrive. Der ist so gut, dass man ihn fahren darf, auch als Mann um Mitte vierzig. Es gibt wenig rote Autos, die man fah­ ren kann als Mann um Mitte vierzig. Und es gibt noch weniger rote Autos, die man fahren soll als Mann um Mitte vierzig. Der BMW 650i xDrive Coupé ist ein Auto, das man nicht bloss fahren kann in Rot, sondern fahren soll in der Nuance «rich­ tig rot» oder «sehr rot», hätte ich gesagt, doch bei BMW heisst das «Imolarot II». Imo­ la, für die, die nicht bei Wikipedia nachsehen Mark van mögen, ist eine Stadt in Oberitalien, wo bis 2006 im Autodromo agoer a Enzo e Dino ­Ferrari das Formel-1-Rennen «Der Grosse Preis von San Marino» ausge­ tragen wurde. Mit anderen Worten, wenn ein Auto rot, Verzeihung, imolarot ist, muss es entweder ein Ferrari sein oder ein Wagen einer anderen Marke, zu dem die Bezeichnung Sportwagen passt. Bei dem BMW 650i ist das so. Man könnte jetzt ein paar ergänzende Angaben machen, zum Beispiel, dass es sich bei dem Auto um ein Luxus-Sport­coupé handle oder um einen Gran Turismo. Einfach, um zu vermitteln, dass einem der Unterschied klar ist. Natürlich, ein grosser Wagen wie der xDrive Coupé ist kein leichtes Auto – Leergewicht (mit Auto­matikgetriebe): 1920 Kilogramm. Aber weil er von einem «BMW TwinPower Turbo Achtzylinder»Benzinmotor (kombiniert zwei Turbolader mit «Doppel-Vanos», was auch im­ mer das ist) mit einer Leistung von 407 PS angetrieben wird, passt die Bezeichnung Sportwagen trotzdem. Man darf sogar schreiben, dass es sich bei diesem BMW-Modell um eines han­ delt, bei dem man am meisten PS für sein Geld bekommt – das von mir gefahrene, voll (oder auf jeden Fall sehr gut) aus­ gerüstete Fahrzeug kostet 176 600 Fran­ ken, doch in der Grundausstattung gibt es das Auto ab 133 900 Franken, und das entspricht, kaufmännisch gerundet, 329 Franken/PS. Was man nicht schrei­ ben darf: «Versuchen Sie, das bei X oder Y zu bekommen für Ihr Geld.» Dies weil die Verantwortlichen von Unternehmen

nicht gerne vergleichende Werbung mö­ gen, vor allem wenn der Vergleich ihre ­Marke nicht gut aussehen lässt. Darum schreibe ich: «Ich denke, der 650i xDrive Coupé ist so etwas wie der best buy in seiner Leistungsgruppe.» Was das Coupé ausserdem ist: ein Auto, das Freude macht, jedenfalls einem Mann um­ Mitte vierzig. Nicht weil es, ich möchte Huisseling nicht sagen, «böse» oder «gef ährlich» aussieht, aber mit Sicherheit, sagen wir, «selbstbewusst» oder «männlich». Es ist so etwas wie die Erwachsenenausführung eines boy racer’s car, den man sich vor 25 Jah­ ren wünschte, ein X (­keine vergleichende Werbung – Sie erinnern sich) für Mitglieder der Geschäftsleitung. Wenn man den StartEngine-Knopf drückt, startet der Motor und gibt das Motorengeräusch (nicht den Motorenlärm) ab, das man sich wünscht. Nur zum Sagen: Obwohl ich gelesen habe, bei einem Modell eines BMWs der Fün­ fer-Reihe, M-Ausführung für Amerika, komme das Motorengeräusch, das man hört im Innenraum, nicht vom Motor, sondern aus den Lautsprechern (weil zu wenig Geräusche in den zu gut vor Lärm geschützten Innenraum dringen), denke ich, dass die Geräusche, die ich hörte, von dem Motor, der mir Eindruck machte, herrührten. Jetzt, spätestens jetzt, käme der Ab­ schnitt, in dem beschrieben würde, wie der 650i xDrive Coupé zu fahren sei. Und als Leser würde man wenigstens zwei Dinge erfahren: Der Schreiber ist, erstens, ein super Fahrer, der driften, sliden und so weiter kann, sowie, zwei­ tens, street-smart  genug, um keine Bussen wegen Geschwindigkeitsübertretungen zu bekommen. Meine Erfahrungen auf Strassen, die ich mit dem Auto gesammelt habe – ich habe 400 Kilometer zurückge­ legt –, entsprechen eher denen, die man als Durchschnittsfahrer ebenfalls macht: weil mir das Fahrzeug ziemlich genau wäh­ rend der Zeit überlassen worden war, als

Von

(Text) und (Illustration)

Die Seiten für den Mann

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immer zehn Grad unter null waren und es meistens schneite. Deshalb kann ich wenig erzählen von Lastwechseln beim Kurvenfahren oder so. Was ich erzählen kann: Beim Auf-die-Autobahn-Fahren merkt man, wie viel 407 PS sind respekti­ ve, was ein Achtgang-Getriebe, über Wip­ pen am Lenkrad geschaltet, kann. So viel, dass man ziemlich rasch ziemlich nahe aufgefahren ist auf andere Verkehrsteil­ nehmer, die vielleicht 75 km/h fahren (weil Sonntag ist oder die Strassen zwar trocken sind, aber am Rand Schnee liegt). Zwei weitere Dinge, die mir gut gefal­ len haben, bevor ich auf die Geschichte mit dem roten Auto und Männern um Mit­ te vierzig zurückkomme: das sogenann­ te Head-up-Display («Kopf oben»), das für Autos von BMW seit einiger Zeit erhältlich ist und das, vereinfacht gesagt, macht, dass der Fahrer die Geschwindigkeit in weissen oder gelben Zahlen auf der Windschutz­ scheibe angeschrieben sieht, ohne den Blick von der Strasse nehmen zu müssen. Und auch die Autopilot-Funktion («Ak­ tive Geschwindigkeits­regelung mit Stop&-Go-Funktion» heisst das bei BMW), die man einschalten kann und dank der das Auto auf der Autobahn zum Beispiel von selber abbremst, wenn man zu nahe auf den Wagen vor einem auffährt – sogar falls dessen Lenker einer von denen ist, die vor­ hin beschrieben wurden (und der die Spur wechselte) – kann ich empfehlen. Und falls bis hierher nicht klargewor­ den sein sollte, weshalb man ein solches Auto in Rot oder, meinetwegen, Imolarot II fahren darf, ja soll, als Mann um Mitte vier­ zig: Weil der BMW 650i xDrive Coupé ein Sportwagen ist, der vielleicht nicht «böse» oder «gefährlich» aussieht, mit Sicherheit aber «selbstbewusst» oder «männlich». Oder, kurz, ein Auto für mutige Män­ Bei dem von unserem Autor gefahrenen ner. Und wer Mut Modell handelt es hat, kann auch ein sich um einen BMW Auto fahren, das 650i xDrive Coupé mit 4,4-Liter-Achtzylinderaussieht, als hätte Turbomotor mit 407 PS der Fahrer Mut. Und für 176 600 Franken hat es darum in Rot (Preis für Modell in Grundausstattung: gekauft (andere Far­ ab 133 900 Franken). ben auch erhältlich). Energieeffizienz: G

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So etwas wie die Erwachsenenausführung eines  boy racer’s car, den man sich vor 25 Jahren wünschte.


Der Ruf des Matterhorns

Unser Autor weiss, dass sein zweiter Wohnort Zermatt mehr zu bieten hat, als – Sie wissen schon. 38 Viertausender etwa und ähnlich viele gute Restaurants. Als ich 1999 beschloss, erstmals am jährlichen Verlegerkongress teilzunehmen, war das mein erster Besuch in Zermatt. Ein Freund hatte mir einen Hoteltipp gegeben: das damals neueröffnete «Cœur des ­Alpes» von Leni und Thomas Müller-­ Julen, welches sich am Ende des Dorfes auf der Matterhorn-Seite befindet und sich bis heute als Top-Adresse gehalten hat. So erblickte ich beim Erwachen in der wunderschönen Dachsuite 401 – bei wolkenfreiem Himmel und klarer, kühler September-Luft – zum ersten Mal live das Matterhorn. Tausendmal auf Fotos gesehen und mittlerweile auch Tausende Male live, ist es für mich immer noch mit einem Wow-Effekt verbunden. Jedenfalls sagte ich am Folgetag die Buchung des Chalets, das ich für den kommenden Winter in Verbier gemietet hatte, ab und quartierte mich im nahe dem «Cœur des Alpes» gelegenen «Viewhouse», dem ersten architektonischen Wurf von Heinz Julen, ein. Bis heute bin ich Zermatt treu geblieben und verbringe seit 2004 die meiste Zeit des Winters im Bergdorf, besonders empfehlenswert finde ich die Zeit, die jetzt wieder bevorsteht – die Monate März, April, wenn die Tage länger und die Luft sowie der Schnee wärmer werden, «Bergfrühling» nennt man das. Zermatt hat noch viel mehr zu bieten als bloss das aussergewöhnlichste alpine Monument der Welt. Über 38 Viertausender etwa sorgen für ein spektakuläres Panorama und machen das Dorf im Sommer zu einem Kletterparadies. Und natürlich gibt es über 300 Kilometer perfekt gepflegte Pisten, von denen viele bis Mai geöffnet sind. Ich habe mich schon oft gefragt, wie es das Team der ZermattBergbahnen schafft, auch bei durchgängig schönem Wetter und minimalem Schneefall die Pisten immer so ideal zu präparieren. Trotzdem leiste ich mir ab und zu den Luxus, frühmorgens mit einem Hubschrauber der Air Zermatt auf die Testa Grigia zu fliegen; dann liegen auf der italienischen Seite fünfzehn menschenleere, frischpräparierte Pisten­kilometer zu meinen Füssen respektive Ski.

Mein Zermatt

Seit einigen Jahren ist das Skigebiet dank Bars im Hotel «Post», das «Pink», «Papa der Furi-Riffelberg-Bahn auch so erschlos- Caesar» oder das «Broken», wo der Name sen, dass man nach einem Italien-Abste- Programm ist, sowie das wunderschöne, cher bequem noch auf Ski zum Lunch ins aber mittlerweile meist menschenleere Gourmet-Dörfli  Findeln flitzen kann. Dort «Vernissage». gibt es nicht weniger als fünf feine Res­ Wer sich in einer Vollmondnacht in taurants. So trifft man mich oft nachmit- ­Zermatt befindet, sollte auf jeden Fall tags auf der Terrasse des «Chez Vrony», eine «Mondschein-Fahrt» mit Fondue im «Findlerhof» oder, Matterhorn-sei- auf dem Rothorn buchen; das Erlebnis tig, im «Zum See» an. Auf dem Weg nach dieser unbeleuchteten SternenhimmelHause stoppt es sich am besten im neu- Abfahrt auf frischen Pisten mit guten en «Cervo», welches nicht nur als gedie- Freunden und einem feinen Fondue gener Après-Ski-spot  top ist, sondern auch und Walliser Weisswein im Bauch ist als Hotel und Restaufast nicht zu über­ rant sehr empfehlensbieten. Als alternatiwert; im «Snowboat» ves Abendprogramm Thomas Sterchi oder, Matterhorngibt es auch die Möglichkeit, mit dem seitig, im legendär(oder zweimal en «Hennu­stall», wo Becca Stadtlander Taxi es einem noch besser in der Woche mit der gefällt, wenn man beGondel) hoch nach reits nicht mehr ganz Furi ins «Gitzgädi» des Hotels «Silvana» zu fahren und dann trocken ankommt. Danach ein kurzer wellness retreat  im mit dem Schlitten ins Dorf zu sausen. Hotel (Hoteltipps für Freunde siehe Box Ausserdem empfehle ich das bevorunten rechts). Wer ­keine Halbpen­sion stehende season ending: Am «Zermatt gebucht hat – was, von mir aus gesehen, Un­plugged» – dieses Jahr vom 17. bis zum besser ist –, kann abends ohne schlechtes 21. April – ist abends viel los im Dorf. Gewissen auswärts essen gehen. Mein Ge- Heuer treten auf, unter anderen: Amy heimtipp: das «Snowboat» mit seinen ge- Macdonald, Lauryn Hill, Aloe Blacc oder mütlichen Kojen, wo Luis Romo Aguirre Brooke Fraser, und das sind nur die Künstallabendlich ein fünfgängiges World- ler, die auf den Hauptbühnen spielen. Cuisine-Menü auf die Tische zaubert Ich gebe zu, ich bin auch hier Partei: Das (dazu gibt es Livemusik mit Niveau). Ich Festival für akustische Musik wurde von gehe auch gerne ins «Sonnmatten», wo mir gegründet. Viele Newcomer-Bands man den Abend auf einem romantischen können (tagsüber und nachts) in diversen Spaziergang über den Marienweg und Locations – und für Zuschauer gratis – entlang der Vispa zurück ins Dorf be- entdeckt werden. schliessen kann. Die Grillklassiker sind Zudem mischen HOTEL-TIPPS schönster Aussichts«Chez Heini» sowie das «Gitan». Und das Top-DJs das «Ver- An lage befinden sich Gourmet-Highlight im Dorf: das «Heim- nissage» und das das «Schönegg» (am besten im ­neuen berg»; im typisch gemütlichen und sty- Hotel «Post» auf. «Petit Chalet» buchen), lischen Heinz-Julen-Ambiente kredenzt Am besten das «Matterhorn-Focus» oder, für die, die es Chef Christian Geisler Überraschungs- erholt man sich zurückgezogen lieben, «Riffelalp»; menüs aus alpiner Küche. Machen Sie dann am nächs­ das mitten im Dorf liegt das sich davon aber ein eige­nes Bild – das ten Tag (falls man ­neuste Heinz-JulenHotel, das «Backstage». «Heimberg» gehört nämlich mir. es nicht auf die Auch empfehlenswert Late-Night-Entertainment ist ein biss- Piste schafft) auf ist das moderne Traditionshaus «Mirabeau» chen schwierig in Zermatt. Der grösste der Terrasse des oder der FünfTeil des Nachtlebens ist auf Saisonarbei- Hotels «Alex» oder Sterne-Annexbau des «Mont Cervin Palace»: ter ausgerichtet. So bleiben mir nur die des «Omnia». «Le Petit Cervin».

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In den Monaten März, April werden die Tage länger und die Luft sowie der Schnee wärmer: «Bergfrühling» nennt man das.



o H omest t ory de l lux xe

Verleger Hendrik TeNeues zeigt in seinen Büchern (auch) die schönsten Häuser der Welt.

Bild RETO GUNTLI

V

Ver­ leger, der Bücher veröffent­ licht über Woh­ nungen und Häuser von Leuten, die bekannt sind und/oder in besonders zeigenswerten Woh­ nungen und Häusern leben, erwartet man irgendwie, dass er auch ziemlich offen ist, was sein privates Leben angeht. Doch bei Hendrik teNeues ist das nicht so. Er lässt sich be­ reits Zeit, bevor er preisgibt, dass er recht oft Ski fährt (auf diesen Gegenstand kam man zu sprechen, weil das Treffen in St. Moritz, im Hotel «Suvret­ ta House», geplant war). Und er lässt sich auch gerne bitten, bevor er erzählt, dass er lieber abseits der Pisten fährt. Erst wenn man folgert, er müsse ein guter Skifahrer sein, gibt er zu, dass er in diesem Bereich «zu­ rechtkomme». Und dann weiss man ausserdem, dass Privates an die Öffentlichkeit zu brin­ gen, für den Mann, der etwa Schuhe in London kauft und Kleidung auf Mass schnei­ dern lässt, etwas ist, was ihn zwar interessiert, er aber gerne anderen Leuten überlässt. Was ihn angeht, überlässt er die Bühne am liebsten seinen sogenannten coffee­ on einem

Von DELIA LENOIR

(Text)

table-Büchern, anspruchsvol­ len Bildbänden, in denen etwa die Inneneinrichtung von Pro­ minentenhäusern vorgestellt wird. Oder Büchern, von ihm verlegt, die von Autoren mit bekannten Namen heraus­ gegeben werden – Caroline Sarkozy, um einen Namen zu nennen, Schwester des franzö­ sischen Präsidenten, hat zum Beispiel in einem Nachschla­ gewerk den Pariser WohnChic d ­ efiniert; die Bilder dazu stammen vom Schweizer Reto ­Guntli, der auch bereits eine Wohnstrecke für diese Zeit­ schrift fotografiert hat. Und weil die Wahl des richtigen Interieurs nur eine Seite eines gediege­nen Lebensstils ist, orientieren weitere erfolg­ reiche Fotografen im Verlagsprogramm über andere Dinge, die das Leben respektive Men­ schen schöner machen. Rus­ sell James zum Beispiel zeigt in einem neuen teNeues-Buch ­seine Reklamefotos für den Dessoushersteller Victoria’s ­Secret, oder Mi­chael Poliza

Linke seite: So wohnt die andere Hälfte . . . Salon aus dem  coffee-table book «Living in Style: Paris».

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dokumentiert seine­ ­R eise durch Kenia. Auch eine Retro­ spektive der letzten fünfzig Jahre, «Car Design ­Europe», gibt es im Programm von te­ Neues. Wohnen oder, wie ge­ schrieben, schön und gut leben mit allen Sinnen lässt sich em­ pirisch messen und aufzeigen. Werktags reist Hendrik ­teNeues normalerweise zwi­ schen seinen Büros in Kem­ pen bei Düsseldorf (die Fami­lie t eNeues stammt aus dem ­ nahen Krefeld an der deutschniederländischen Grenze) so­ wie Berlin hin und her, und an Wochenenden, falls es der Terminplan zulässt, fährt er auf das Land, um auszuspan­ nen (zum Beispiel nach Kitzbü­ hel, wie er nach mehrmaligem Nachhaken erzählt). Der Ver­ lag, der ihm, seinem Bruder und, zu einem kleinen Teil, ih­ rem Vater gehört, wurde 1931 als Offsetdruckerei gegrün­ det und legte 1950 sein erstes Verlagsprogramm vor. Heute ist teNeues einer der weltweit führenden Verlage von Bild­ bänden im Lifestyle-Bereich und Marktführer bei Kalen­ dern, sagt der Unternehmer. Privat versteht er es, so sieht es aus, Unebenheiten auszugleichen, die der Lauf der Zeit mit sich bringt. Zwei­ mal geschieden und Vater eines Sohnes, ist er heute mit Ste­ phanie von Pfuel zusammen,

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­ ifestyle-Expertin, Unterneh­ L merin und Mutter von sechs Kindern. In seinen Häusern stehen antike Truhen und tra­ ditionsreiche Schränke, für die er ein Faible hegt, aber, wie er versichert, nichts, was «angestaubt» ist. Stattdessen er­ gänzt er seinen Wohnstil etwa mit Stoffen von Andrew Martin, dem britischen Designer, wel­ cher high class mit native-Sujets kombiniert. Das ist auch bei denen gern gesehen, die wis­ sen wollen, woran sie bei einem Einrichter sind. Mit dem Wis­ sen um diesen Wert hat der Geschäftsmann teNeues die Arbeit des Briten in einem Bild­ band (Andrew Martin: «Inte­ rior Design Review») verlegt – das Ergebnis («Buch» wäre Hendrik Teneues

Sein Verlag (Kempen und Berlin) ist einer der wichtigsten für Lifestyle-Bildbände.


Bildband-Auszüge (im Uhrzeigersinn): Rosie Huntington-Whiteley («Russell James V2»), Stern- Fotografie («Erwin Blumenfeld»), House H in Kerzheim («Ecological Living»), Design von Rui Ribeiro («Interior Design Review»).

teNeues' Jahrhundert Unter der Marke teNeues erscheinen jährlich rund sechzig Titel, darunter Bestseller wie «Eyes Over Africa», «Cool Hotels» und «Luxury Houses». Mit über 130 Mitarbeitern und 200 ­Lizenzpartnern ist der Verlag weltweit präsent. 2007 wurde teNeues als «Marke des Jahrhunderts» für Bildkalender ausgezeichnet.

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Bilder  RUSSELL JAMES, ERWIN BLUMENFELD, ANDREW MARTIN, FOTO CROCE COURTESY OF YES-ARCHITECTURE

ein Understatement) ist die «Bibel für Inneneinrichter», stand in der Londoner Times. Fragt man den Verleger ge­ nauer nach seinen Vorlieben in der Architektur, findet man heraus, dass er «Frank Gehry und manches von Richard Meier» interes­ sant findet, aber «eher nichts Postmodernes». Und dass bei ihm Philip Johnson, der das neuartige «Glass House» entwarf, oder Michael Gra­ ves respek­tive dessen De­ signs wenig G ­ nade finden. Was vielleicht auch daran liegt, dass er, teNeues, Gra­ ves’ Teekessel für Alessi ein­ fach zu oft gesehen hat. Mit nicht ganz dem glei­ chen Schwung, gewinnt man den Eindruck, mit dem er gute Qualität als Verleger von Büchern findet, geht Hendrik teNeues das Problem an, dass Bücher aus Papier und Leinen in den Augen vieler Betrach­ ter ein nahes Ablaufdatum tragen wegen sogenannter E-Books, elektronischer Bü­ cher aus Bits und Bytes. Seine Antwort auf die Frage, was man als Verleger gegen die Digitalisierung mache: «einen Konsens finden». Zum Beispiel den, dass es Inhalte einiger seiner coffee-table books bereits als ­E-Books gibt, Architekturbände etwa. Zudem kann er eingestehen, nicht für jedes

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tischlektüre Das sind die neuen teNeues-­ Spitzentitel auf einen Blick: «Living in Style: London», der Bildband für Designbewusste; «Golf Resorts: Top of the World» für Frischluft-Fans und solche, die es werden wollen; und «The Bike Book», in dem die interessantesten und innovativsten Fahrräder gezeigt werden. Und als kleine Sneak-Preview: Im Herbst 2012 erscheint der Titel «Living in S ­ tyle: Mountain Chalets Top of the World», in dem die schönsten Häuser in Gstaad, St. Moritz, Kitzbühel und Aspen zu bewundern sind.

Problem bereits eine Lösung parat zu haben: Er sei zwar der Chef, müsse aber nicht immer alles besser wissen: «Ich lasse mich auch einmal überraschen.» Trotzdem, oder deshalb, wur­ den die acht «Cool City Guides» und die drei Hotelbücher, die Hen­drik teNeues verlegt hat, bis heute 700 000-mal als Apps für Smartphones oder TabletComputer heruntergeladen. Geplant seien in seinem Verlag ausserdem sogenannte ­E-Zines (elektronische Magazine). Doch dass eine Buchhandelskette wie Borders mit 650 Ladengeschäf­ ten in Ame­rika bankrottgeht, lässt Hen­drik teNeues erkennen, dass er es weiterhin mit einer Herausforderung zu tun hat, «die man nicht übersehen darf». Doch damit der gediegene Life­ style, den seine Bücher zeigen, dennoch erhältlich bleibt, was auch immer geschieht mit Buch­ handlungen, gibt es seine coffeetable books mittlerweile zudem in Museumsshops, Designoder Kleidergeschäften zu kau­ fen. Und natürlich sind sie, auch online, bestellbar. Sich immer, vor allem im Ge­ schäft, dem Wandel anzupas­ sen und dennoch Traditionen zu wahren, ist ein Drahtseilakt, mit dem Hendrik teNeues «gut zurechtkomme». Nur etwas will und wird er nicht verändern: eine Jacketts bleiben die gleichen, aus unverwüstlichem Lodenstoff.


Weltwoche Stil No. 1

Trend-Report

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Ursprünglich koloniale Pf lanzen gedeihen auch bei uns gut. Dank Sonne, Wasser und, natürlich, viel Liebe.

Von Delia lenoir

(Text)

Un jardin exotique Ein windstiller Platz und Temperaturen ab, sagen wir, fünfzehn Grad, und schon darf die Bromelia ananas aus dem Wohnraum und an die frische Luft. Noch pflegeleichter für u ­ nsere Breitengrade sind gartentaugliche Pflanzen wie Jasmin oder Indisches Blumen­r ohr, die in farbig glasierten Töpfen gut aussehen. Man kombiniert diese zum Beispiel mit verschiedenen Farnen, grossblättrigen Grünpflanzen und einer weissen geknoteten Hänge­matte.

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N0. 1 Canna indica N0. 2 Papaver stevenianum N0. 3 Coffea arabica N0. 4 Jasminum officinale N0. 5 Bromelia ananas N0. 6 Cypripedium javanicum

Mädchenkäfig Ausgezeichnet: Wurde, zu Recht, finden wir, mit dem Wallpaper-DesignAward 2012 ausgezeichnet: die Schminkkonsole «Cage for Birds» der Londonerin Fay Toogood. Preis: 28 000 Pfund. www.phillipsdepury.com

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Glasperlenspiel Weil eine Vase meistens nicht reicht: Das System «Bloomingbless» von Benjamin Graindorge kann man als Objekt aufstellen oder – tatsächlich – brauchen, um Blumen darin einzustellen. Im modernen  style exotique kommen einzelne limonen­grüne Nelken oder violette Stängel-Seerosen schön zur Geltung (Preis a. A.). www.ligne-roset.ch

Stil No. 1 März /April 2012


Ein ehrwürdiger Familiensitz für Generationen in Zollikon

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LU / VITZNAU

SH / BUCHBERG

Wohnen direkt am See ab 1.5 mio., das ist hier möglich! Die Residenz „Seesicht“ bietet Wohneinheiten von 130 bis 335 m2 Wohnfläche. Grosszügige Grundrisse und Panoramasicht auf den Vierwaldstättersee. Klima- und Steuer-Oase! Ref. 15129 auf deRham-Sothebys.ch

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SZ / ALTENDORF

ZH / KÜSNACHT

Steueroase mit Seesicht am oberen Zürichsee. „Alonda“ bietet verschieden grosse Eigentumswohnungen (3.5 / 4.5 / 5.5 / 6.5 Zimmer) mit einer Wohnfläche zwischen 107 und 246 m2, mit hoher Wohnqualität. Minergie- und hoher Ausbaustandard. Ref. 15070 auf deRham-Sothebys.ch

Gartenwohnung mit Bootsplatz und Badestrand direkt vor dem Haus. Fast 300 m2 Wohnfläche inkl. separatem Studio, klimatisierter Weinkeller. Ruhig gelegen, absolute Privacy, aller Komfort. 3 Garagenplätze mit direktem Zugang. Ref. 15199 auf deRham-Sothebys.ch


ZH / KÜSNACHT

ZH / STÄFA

Traumhafte Lage in Küsnacht Liegenschaft an erhöhter Lage mit Blick über den Zürichsee und wunderbarer Fernsicht. Sehr ruhige Wohnlage am Ende einer Sackgasse, an Wald und Bachtobel angrenzend. Ca. 2‘000 m2 Terrain mit 350 m2 WF, grosse Ausnützungsreserve, Neubau denkbar. Ref. 15413 auf deRham-Sothebys.ch

2-Familien-Haus mit 630m2 WF und PanoramaSeesicht. Z.B. Wohnen/Arbeiten unter einem Dach, alle Etagen mit Lift verbunden. Riesige Fensterfronten, unverbaubare Seesicht aus jedem Zimmer. Pool, grosse Garage. Alle Ausbauwünsche möglich. Ref. 14846 auf deRham-Sothebys.ch

ZH / UITIKON WALDEGG

ZH / ZÜRICHBERG

Ruhig gelegene Villa mit Steuervorteil. 6½-Zimmer Villa aus dem Jahre 2001, kürzlich renoviert, Nettowohnfläche 220 m2. Luxuriös ausgebaut, Warmluftcheminée, grosszügige Terrasse, Biotop und Whirlpool. Stadtnahes Bijou. Ref. 15091 auf deRham-Sothebys.ch

Umbauprojekt für eine moderne Stadtvilla mit fast 900 m2 Wohnfläche. Von allen 4 Etagen traumhafte Sicht vom Seebecken bis ins Limmattal. Raumkonzept kann noch mitbestimmt werden, auch Wohnungen oder Büro-Anteil möglich. Ref. 14976 auf deRham-Sothebys.ch

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ine erfolgreiche Geschichte, die 1832 auf der Halbinsel Giessen in Wädenswil begann, wird mit dem Projekt «Peninsula» fortgeführt. Das neu entwickelte Beach House ist ein Teil von Peninsula und fügt sich perfekt in die einzigartige Parklandschaft ein. Mit dem Peninsula Beach House wird ein Wohntraum geschaffen, in welchem die individuellen Ansprüche und Wünsche der neuen Eigentü mer ihre Verwirklichung finden. Jede der 23 Eigentumswohnungen ist umsichtig sowie durchdacht geplant und gewährt ihren Bewohnern eine selten zu findende Lebensqualität. Die moderne, zeitlose Architektur, aber auch die Verwendung edler und wertvoller Materialien sowie die Erfü llung der MINERGIE-Anforderungen unterstreichen die Einzigartigkeit dieser Wohnimmobilie. www.beach-house.ch

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Peninsula Beach House Highlights 1 Enea Landschafts- und Gartengestaltung – Sie leben von Beginn an in einer grünen Oase 2 Ein 20m-Indoor-Pool im Erdgeschoss mit uneingeschränkter Sicht auf See und Berge

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3 Fitnessbereich mit neusten Kraft- und Ausdauergeräten von Technogym, einer Bewegungshalle für Ihre persönlichen Fitness oder Yoga-Lektionen mit einem Personal Trainer sowie mit Squashcourt 4 Umfassende Nachhaltigkeitsstandards wie Wärmegewinnung mittels Seewasserpumpen und die Ausführung nach MINERGIE-Vorgaben 5 Hohe Lebensqualität in einem Mikrokosmos der Zukunft – Peninsula, einzigartiges Halbinselprojekt direkt am See 6 Erholung im hauseigenen Wellness-Spa mit Relaxbad, Sauna, Lounge und einem Natur-Wellnessgarten

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Die Eigentumswohnung im Peninsula Beach House – ein attraktiver und sicherer Wert Viele Argumente sprechen für eine Eigentumswohnung im Beach House: Der direkte Seezugang, die unverbaubare Seesicht und das Wertsteigerungspotenzial der Immobilie aufgrund der begehrten Lage in einer attraktiven Stadt sind

Ein Projekt der Peach Property Group AG

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Weltwoche Stil No. 1

Trend-Re

Kleines Fotoalbum aus der Welthauptstadt des Stils : Mailand, Fr Besucher des Events von  carmina campus für Mini (lin

Franca Sozzani

Saskia Verhagen

Unidentifizierte Besucherin

Event: Carmina Campus für mini, Corso Como, 10,

Von Play Hunter

Mailand, Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr

(Bilder)

Unidentifizierter Gast

J. J. Martin

Stil No. 1 März /April 2012


eport

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rühling 2012 – fare bella figura oder machen, dass man gut aussieht. nke Seite) und der  Gucci-Show (rechte Seite).

Alek Wek Anja Rubik

Event: Gucci-Show

Piazza Oberdan, 2 / B, Mailand, Mittwoch, 22. Februar 2012, 13.50 Uhr

Gucci-Models Angelo Flaccavento Anna Dello Russo

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Christiane Arp

Bryan «Bryanboy» Grey Yambao


Serge Lutens

Der französische Duft-créateur und Fotograf schätzt das weibliche Wesen, das hinter jeglicher Kreativität verborgen ist – auch hinter seiner eigenen.

­Geruchssinn fertig entwickelt, danach finden Sie bloss noch Gerüche wieder, die Sie im Grunde bereits kennen. Wie viel Zeit benötigen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten. Gegenstand des letzten Tischgesprächs? Das liegt zu lange zurück, so dass ich mich nicht mehr er­ innern kann. Ich arbeite viel. Gegenstand des letzten Streits? Ehrlichkeit. Ihr teuerstes Kunstwerk, das Sie besitzen? Ich hänge nicht an teuren Dingen. Kunstwerke sind ­Dekoration für das Haus. Ihr Lieblingsgeschäft? Der Buchladen Librairie ­Galignani (224, rue de ­Rivoli, 75 001 Paris). Welchen Titel soll ein ­Porträt über Sie tragen? Dazu fällt mir nichts ein. Das wichtigste Kosmetikprodukt aller Zeiten? Das Selbstbewusstsein einer Frau. Damit ist sie immer schön.

Was würde Ihre Mutter über Sie sagen? Das ist mein Sohn. Erste Lust? Nie stillzustehen, sich ständig ein Stück weit zu übertreffen. Ihre erste Erinnerung an Parfüm? Es ist kein Parfüm an sich, sondern eine Anhäufung von Dingen. Mit sieben ist der

Questionnaire

Q

Das wichtigste Kosmetikprodukt aller Zeiten?

A

Das selbstbewusstsein einer fr au.

Illustration: Zohar Lazar Redaktion: sandra bauknecht

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Sie sind kein Fan von . . . Dummheit und schlechtem Benehmen. Viele Menschen wissen nicht, dass Sie . . . Es ist besser, dass sie es nicht wissen. In Ihrem Koffer gibt es ­immer . . . Mein Koffer ist komplett leer, wenn ich Marokko verlasse, und wenn ich zurückkomme, voll bis zum Rand. Der beeindruckendste Mensch der Geschichte? Es ist meist nur eine Seite eines Menschen, die mich ­beeindruckt, so dass ich ­niemanden an sich nennen könnte. Wie viel Macht haben Frauen? Die Kraft der Überzeugung und der Kreativität. Alles Kreative, auch bei Männern, ist weiblich. Das möchten Sie können: Da gibt es nichts. Ich könnte sagen: gut singen oder tanzen, aber das würde keinen Sinn ergeben. Die Fakten sprechen für sich. Mein Glücksstern war dafür nicht gedacht. Was irritiert Sie an Leuten aus Ihrer Branche? Die Menschen, die professio­ nell sein wollen. Ich mag nur Amateure. Der beste Song aller Zeiten? Ich liebe Musik, habe aber keinen Lieblingssong. Das beste Parfüm aller Zeiten? Das, an dem ich gerade ­arbeite. Wunsch von der Fee? Dass sie meinen Kürbis in ­eine Kutsche verwandelt.

Stil No. 1 März /April 2012


BezugsQuellen Wo es was zu kaufen gibt.

B e a u t y

ARMANI www.armani.com DIOR www.dior.ch ESTÉE LAUDER www.esteelauder.ch HERMÈS www.hermes.com LANCÔME www.lancome.de SHISEIDO www.shiseido.com YVES SAINT LAURENT www.ysl.com D u f t

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CHRISTIAN DIOR www.dior.com DIESEL www.diesel.com DIOR www.dior.com DOLCE & GABBANA www.dolcegabbana.com FENDI www.fendi.com FOGAL www.fogal.com GANT www.gant.com GIUSEPPE ZANOTTI DESIGN www.giuseppezanottidesign.com GIVENCHY www.givenchy.com JIL SANDER www.jilsander.com JUST CAVALLI www.robertocavalli.com LELA ROSE www.lelarose.com LOUIS VUITTON www.louisvuitton.com MARNI www.marni.com MARY KATRANTZOU www.marykatrantzou.com MIU MIU www.miumiu.com NAVYBOOT www.navyboot.ch NINA RICCI www.ninaricci.com PANDORA www.pandora.net PRADA www.prada.com/de STRELLSON www.strellson.com TOMMY HILFIGER www.tommy.com VERSUS www.versace.com

T i t e l s t r e c k e

BALLY www.bally.com BAND OF OUTSIDERS www.bandofoutsiders.com GUCCI www.gucci.com H & M www.hm.com/ch HUGO BOSS www.hugoboss.com MARC JACOBS www.marcjacobs.com MIU MIU www.miumiu.com MOSCHINO www.moschino.it Sielian’s Vintage Apparel www.sieliansvintage­apparel.com U h r e n

S c h m u c k

BUCHERER www.bucherer.com CARAN D’ACHE www.carandache.ch CARTIER www.cartier.com CHOPARD www.chopard.com HERMÈS www.hermes.com KURZ www.kurzschmuckuhren.ch NANA FINK www.nanafink.com PIAGET www.piaget.com POMELLATO www.pomellato.it TF EST. 1968 www.tfco.ch TIFFANY & CO. www.tiffany.com

B e z u g s q u e l l e n

Die nächste Weltwoche Stil No. 2 erscheint am 26. 4. 12 85

ALPINA www.alpina-watches.com/de AUDERMARS PIGUET www.audemarspiguet.com BAUME & MERCIER www.baume-et-mercier.com BLANCPAIN www.blancpain.com/de BREITLING www.breitling.com/de CARL F. BUCHERER www.carl-f-bucherer.com CARTIER www.cartier.com ETERNA www.eterna.ch HAMILTON www.hamiltonwatch.com/de HANHART www.hanhart.com IWC www.iwc.com JAEGER-LECOULTRE www.jaeger-lecoultre.com LONGINES www.longines.com MAURICE LACROIX www.mauricelacroix.com MONDAINE www.mondaine.ch MONTBLANC www.montblanc.ch ORIS www.oris.ch VOGARD www.vogard.com V e r s c h i e d e n e s

BMW www.bmw.ch Hendrik teNeues www.teneues.com

Stil No. 1 März /April 2012


A u s s c h l i e s s l i c h i n L o u i s V u i t t o n G e s c h 채 f t e n e r h 채 l t l i c h . T e l . 0 4 4 2 21 11 0 0 l o u i s v u i t t o n . c o m


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