WW Magazin No. 1 März/April 2013
Mode
michele hicks fotografiert von Keiron O’connor
Fr. 6.50
Eine Zeitschrift der Weltwoche Verlags AG
Reportage
Editorial
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März April
Man sollte nicht das machen, was einen stört, wenn es andere tun. Ich mache es dennoch einmal und als Ausnahme: Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass es diese Zeitschrift ab sofort auch als App für Tablet-Computer (genauer: für iPads von Apple) gibt. Wie geschrieben, ich finde es im Grunde unoriginell, wenn Chefredaktoren die Zeilen ihres «Editorials» für Verlagsmitteilungen, sagen wir, missbrauchen. Doch, ganz ehrlich, Zeitschriften lesen und ansehen auf Tablet-Computern ist eine gute Geschichte in meinen Augen. Weil die Bilder eine Strahlkraft aufweisen, die es nicht gibt auf Zeitschriftenpapier. Oder weil man zusätzliche Inhalte geliefert bekommt, ohne dass man dafür bezahlen muss als Leser; gefilmte Interviews oder Mitschnitte von Gesprächen, die Journalisten mit den People geführt haben, die im Magazin vorkommen, und so weiter. Glauben Sie mir, ich mag Zeitungen und Zeitschriften so gerne wie irgendwer. Doch wer ein iPad benutzt, weiss, wovon ich schreibe (darum: Fangen Sie auch an damit, am besten heute), und bei den anderen entschuldige ich mich, sie gelangweilt zu haben. Einen Satz noch dazu dennoch: Die WW-Magazin-App, die es im Zeitungskiosk von Apple gibt, ist für Sie gratis dieses Mal.
Ihr Mark van Huisseling 4
Illustration: Gian Gisiger MÄRZ / APRIL 2013
Get the movie !
M e n s w e a r C o l l e c t i o n S p r i n g / s u m m e r 201 3 n o w ava i l a b l e a t a l l Pa u l K e h l a n d P K Z S t o r e s w w w. pa u l k e h l .c o m
Contributors James Goldstein Nora Baldenweg
Sie sind kein Paar, unsere Paris -Kennerin Nora und James, der Besitzer eines John-Lautner-Hauses in Los Angeles (und grösster Basketball-Fan Amerikas – sitzt bei jedem Spiel der beiden Mannschaften aus L. A. in der ersten R eihe – plus regelmässiger Besucher von Modeschauen in New York, Paris, Mailand – sitzt in der ersten Reihe), soviel wir wissen. Es ist mehr eine Zufalls bekanntschaft. Andererseits, eine so zufällige vielleicht auch nicht: U nsere Mode redaktorin (21 Jahre alt, dieses Mal nicht im Bild) kennt James eben falls von den Pariser défilés, an den Redaktionsleiter dagegen kann er sich nicht erinnern. Wir verstehen. Und zeigen, wie der Junggeselle in seinem Haus in Beverly Hills wohnt (ab Seite 52). Wo die Schweizer Filmmusikproduzentin und Journalistin (Wallpaper, Dazed & Confused) in Paris ausgeht, steht auf Seite 16. 8
akihiko ito «Agoera»
Unser Mann in Tokio, 26, fotografiert in der Freizeit Essen (und versendet die Bilder). Mehr wissen wir nicht über ihn (das nennt man virtuelle Bekanntschaft bzw. soziales Netzwerk). Das heisst, was wir auch wissen: Seine Illustrationen unserer Testwagen (Seite 67) haben eine Qualität, die wir aus sergewöhnlich finden. Vom Entwurf her: wie wenn Impressionisten Autos gemalt hätten statt Seerosen.
Michele hicks Mein Kollege Gianluca C antaro sagt, er habe genug von Foto produktionen mit M odels, er arbeite lieber mit Charakterköpfen; Gianluca ist Redaktionsleiter von L’Uomo Vogue, der Männerausgabe der italienischen Modezeitschrift. Ich gehe nicht ganz so weit, sehe es aber ähnlich. Weil es gut und recht ist, ein schönes, junges (siebzehn Jahre altes, geschminkt wie ein neunzehnjähriges) Mädchen-Model im Heft und auf dem Cover zu h aben. Doch schöner ist es, dort eine s chöne Frau zu haben. Eine Frau wie Michele Hicks zum Beispiel (ab Seite 32). Sie war Model (Chanel, D&G, Prada) und ist Schauspielerin (beim Film, etwa «Mulholland Drive»; in TVSerien, etwa «The Shield» oder «CSI: NY»). Und zudem eine richtige Frau. Ausserdem mögen wir diesen Benutzereintrag auf IMDB, der Filmdatenbank-Website: «Sie hat den ewigen Bitch-Look im Gesicht.»
Alexis Roche
Wir sind eine demokratische Redaktion, weisen nicht bloss darauf hin, wenn die Frau eines reichen und/oder berühmten Mannes für uns arbeitet, sondern auch, wenn der Mann eines reichen und/ oder berühmten Mannes für uns arbeitet. Der Stylist unserer Modestrecke, Alexis Roche, ist der Partner von John Galliano (Sie erinnern sich: Er war der Chefkreative von Dior, bis er in einer Bar in Paris abfällig und laut über andere Gäste redete; genauer werde ich nicht; Sie erinnern sich vielleicht auch daran – «WeltwocheBeilage ergreift Partei für Hitler-Fan», titelte 20 Minuten). Alexis macht, um die Geschichte nun zu erzählen, seinen eigenen Weg: als Stylist für Fotoproduk tionen von Mario Testino oder Nick Knight sowie für, unter anderen, die ehemalige Première Dame Frankreichs, Carla Bruni-Sarkozy, oder Rihanna. Wie er für uns arbeitete, sehen Sie ab S eite 32. MÄRZ / APRIL 2013
Inhalt
I
Wir finden sie bezaubernd, die Erotik eines – Hotelzimmers (im New Yorker «Nomad»-Hotel in diesem Fall). Willkommen! Ausserdem gibt es das ehemalige Topmodel Michele Hicks, das heute in amerikanischen TV-Serien spielt («CSI: NY», «The Shield»), zu sehen, auch von vorne, in der neuen Mode dieses Frühjahrs. Ab Seite 32. W
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SUITE FOR MY SWEET (grosses Bild) Kleid von Gucci, Schuhe von giuseppe zanotti, Handschuhe von The Baroness, Armreif von Oscar de la Renta.
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Titelbild: Lisa Romerein/OTTO Bild auf dieser Seite: Keiron O'Connor MÄRZ / APRIL 2013
BAYSWATER BAG
ZURICH STORCHENGASSE 4 TEL 043 497 3610
MULBERRY.COM
Inhalt
II
T r e n d - R e p o rt s
e d i to r i a l
Acc e ss o i r e
dritter streifen
Seite 20
Was Diego Della Valle als Nächstes macht Seite 42
Seite 4 co n t r i bu to r s
Seite 8 Fa s h i o n
Seite 22
e i n e f rau in einem kleid
m v hs l i s t e
Seite 14 Schmuck
Modemacherin Dorothée Vogel Seite 48
Seite 24
ich
liebe diese s ta dt
Nora Baldenweg gibt Tipps für Paris Seite 16
Uhren
TITELG E S CHICHTE
Seite 26
Hausbesuch beim geheimnisvollen Milliardär Seite 52
B eau t y
Seite 28 B e z u gs q u e l l e n
Seite 64 mein stil
Künstler Benjamin Shine Seite 18 12
Au to Technik
Seite 30
Mercedes-Benz CLS Seite 66
Illustrationen: Evie Cahir, Paul White Bilder: Horst Diekgerdes, Lisa Romerein/OTTO MÄRZ / APRIL 2013
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moderne klassiker
mvhs liste
Der Redaktionsleiter empfiehlt, was er selber benutzt (und zum Teil auch bezahlt hat). Von Evie Cahir (Illustrationen) W
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zeitschrift apartamento
Ihnen kann ich es ja sagen: Wohnzeitschriften schaue ich mir weniger an, um herauszu finden, was für neue Sofas, Kaschmirdecken, Windlich ter und Duftkerzen es gibt, sondern mehr, um zu sehen, wie andere Menschen wohnen. Und keine Zeitschrift, die ich kenne, zeigt mir das besser als Apartamento. Die Redak tion befindet sich in Spanien, der Verlag, falls ich es rich tig verstanden habe, in den Niederlanden – und die Woh nungen/Menschen, die vorge stellt werden, befinden sich irgendwo auf der Welt. Plus: Man lernt nicht bloss Leute kennen, man sieht, wie ihr Leben ausschaut. Zeitschrif ten, die wie ein Fächer auf dem c offee table liegen zum Beispiel, oder Tennisschläger, die im Entree an der Wand lehnen, fehlen im Leben die ser Menschen. Vielleicht, weil sie ein Leben haben, und erst noch ein spannendes.
N 1
Stahlrohr-möbel von bättig
Tablet-computer ipad von apple
Laufschuhe von on
Jetzt wird es ein bisschen kompliziert: Es gibt ein Ge schäft in Zürich mit Namen «Tisch, Bank, Stuhl», das ich mag, weil der Mitbe sitzer Urs Brack oft Möbel und Accessoires entdeckt, die mir gefallen. Und ausser dem hat er mein Esstisch
Ich habe vor ein paar Monaten das neuste M odell gekauft, und das ist, in InformatikZeitrechnung, schon lange nicht mehr neu. Doch d arum geht es nicht. Es geht darum, dass ich die Art des Lesens und den Lebensstil, der da mit verbunden ist, wenn man ein Tablet kauft (und nutzt), gern bekommen habe. Ich war die längste Zeit einer, der er zählte, wie old school (und also gut) Papier sei. Stimmt. Und es war die Gelegenheit, das Wort Haptik zu b enutzen, durch dessen Gebrauch man gebildet wirkt. Stimmt sogar auch. Ändert aber nichts dar an, dass es besser, bequemer und preiswerter ist, Zeitungen und Zeitschriften elektronisch
Was mir mein ganzes bisheri ges Leben lang nie Spass ge macht hat, ist Rennen. Und ich darf schreiben, ich habe es versucht. Jahrelang. Ein runners high hat sich bei mir nie eingestellt. Bloss Schmer zen in den Knien sowie das Gefühl, sich gut zu fühlen, nachdem die Rennerei hin ter mir lag (bloss denke ich, dass es einem ähnlich geht, wenn das Waterboarding oder Ähnliches vorbei ist). Als ein Bekannter von mir also erzählte, er gebe seine Stelle als Kommunikations chef von Vitra auf, um eine Laufschuhmarke mit aufzu bauen, gratulierte ich ihm, interessierte mich aber den noch nicht für die Schuhe. Auch als ein anderer Bekann ter erzählte, er sei Investor der Firma, die die Schuhe der Marke On herstelle, änderte das nichts. Dann bekam ich ein Paar (gratis) – und das trage ich seither, zum Ge hen, nicht zum Laufen. Es ist bequem. Und man sieht damit ein wenig aus wie Larry David, mein Stil-Held.
problem gelöst; er besass einen Posten altes Holz aus Häusern in Indonesien, die abgerissen worden waren, und aus diesem Holz k onnte man Tische tischlern las sen, so, wie man sie haben wollte (Länge, Breite, Höhe stimmten darum für einmal mit den Massen der Woh nung oder des Körpers, der daran sitzt, überein). Dieses Angebot gibt es nicht mehr; doch Urs empfahl mir die Schweizer Stahlrohrmöbel von B ättig. Ich werde mir solche kaufen für meine Loggia, denke ich.
zu lesen. Nie mehr werde ich sonntags an den Kiosk beim Bahnhof Zürich Stadelhofen fahren, um herauszufinden, dass die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung weg ist – und dann die NZZ am Sonntag lesen.
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H A C K E T T. C O M
E S S E N T I A L LY B R I T I S H
Paradeplatz, Zürich • Rue de la Tour-Maîtresse, Genève
ich
liebe diese stadt
paris
Die Schweiz-Australierin, Musikproduzentin und Modejournalistin Nora Baldenweg verrät uns ihre aktuellen Top-Adressen von der Stadt, in der sie lebt. Von K i ra Bu ns e (Porträt) W
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städtchen aufgewachsen ist wie ich), eben eröffnet, ist cool, sympathisch, laut und frisch. Und, es muss gesagt sein: absoluter Bart-, Tattoound Karohemden-Alarm! 43, rue Godefroy Cavaignac
origami jewellery Das schönste Mitbringsel aus der Stadt der Mode findet man in der Nähe der wundervollen Place des Vosges: Die Kettenanhänger von Origami Jewellery haben in Paris inzwischen Kultstatus erlangt – und entworfen werden sie von Claire und Arnaud, zwei guten Freunden von mir. Boutique Claire Naa, 10, rue de Birague
renden Kuriositäten in der Medizinischen Fakultät befinden sich auch die Originalinstrumente, die zur Autopsie von Napoleon und Louis XIV benutzt wurden. 12, rue de l'Ecole de Médecine
1 Museum, 2 Klubs und ein (versteckter) Ort Palais de Tokyo: Seit dem Umbau ist allein das Gebäude einen Museumsbesuch wert. (13, avenue du Président Wilson)
unsere frau in paris Als Mitgründerin des preisgekrönten Produzententeams Great Garbo entwickelt Nora Baldenweg zusammen mit ihren Brüdern Diego und Lionel Vincent Musik für internationale Werbekampagnen und Kinofilme. Zudem arbeitet die Modeexpertin als Journalistin; sie trifft für Fashion- und Lifestyle- Magazine Designer und andere wichtige Leute der Modewelt. 16
Bones Das erste eigene Restaurant von Hipster-Foodie-Darling James Henry (der im selben australischen Küsten
Candelaria Einfach ganz hinten in d ieser winzigen, grellen Taqueria die unscheinbare weisse Tür aufstossen – et voilà, befindet man sich in Paris’ bester Cocktail-Bar. Der versteckte Hang-out für Mode- und Filmschaffende aus dem Quartier. 52, rue de Saintonge
Musée d’histoire de la médecine Uralte Prothesen, Skalpelle und chirurgische Ketten sägen – unter den faszinie-
«Montana»: Hier tanzen die «Models of the moment» neben Kate Moss, Lou Doillon, Frédéric Beigbeder und anderen Nachtvögeln. (28, rue Saint-Benoît) «Silencio»: David Lynchs Nachtklub. (142, rue Montmartre)
«Le Comptoir Général»: schwer zu finden, noch schwieriger zu beschreiben – ein must-see. 80, quai de Jemmapes
stadtkennerin (grosses Bild) Nora aldenweg, hier vor der Ile de la Cité, B lebt seit sechs Jahren in Paris. MÄRZ / APRIL 2013
mein stil
Benjamin Shine
Der französische Künstler arbeitete erstmals für das Pariser Modehaus Givenchy – sein T-Shirt ist also künstliche ready-to-wear. W
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An einem Tag im Herbst 2008, als der amerikanische Wahlkampf am spannendsten war, zerriss Benjamin Shine eine alte US-Flagge und fertigte aus Stars-and-Stripes-Teilen ein Porträt vom Präsidentschaftskandidaten Barack Obama an. Man darf somit behaupten, dass die Art, wie Shine, ein Brite, zu grösserer Bekanntheit gelangte, nicht die konventionellste ist (obwohl in der Kunst Werke aus der amerikanischen Fahne nicht neu sind, Jasper Johns «Flags» fallen einem ein). Zum ersten Mal wahrgenommen wurde der Londoner, der am Central St. Martins College of Art studierte, 2004 mit seinem «Skoody», einem multifunktionalen Kinderkleidungsstück. Shine entwarf auch Spielzeuge, arbeitete für den Fussballklub Arsenal, für Harrods, Courvoisier, Google, Coca-Cola oder, wie zuletzt, für Givenchy; Angst vor Konsumgütermarken beziehungsweise vor Kooperationen mit deren Verkäufern hat er also keine. Zahlreiche Awards später macht der heute 35-Jährige noch immer Porträts. Am interessantesten sind vielleicht s eine Darstellungen von Rembrandt, Elizabeth Taylor oder Fürst Albert von Monaco – sie sind aus Tüll. Den Stoff faltet Shine zurecht, die Schattierungen mit einbeziehend, um ihn am Ende mit dem Bügeleisen zu fixieren (siehe kleines Bild unten rechts). Ja, Shine malt mit Stoff. Aber das ist bloss eine seiner vielen Fähigkeiten. Deshalb hat Riccardo Tisci, Kreativ chef von Givenchy, einen guten Geschmack (und eine gute Nase fürs Geschäft) bewiesen, als er Shine den Auftrag gab, ein T-Shirt für die Marke zu gestalten (siehe Bild rechte Seite). Givenchy, eine der interessantesten Modemarken im Augenblick, ist gut für Benjamin Shine, den, sagen wir, Renaissance-Mann des frühen 21. Jahrhunderts – und umgekehrt. 18
Mein Lieblings-Morgenritual: Müesli essen: mit Bananen, Blaubeeren, Zimt – und Milch. Meine Liebste arbeitsmusik: Old school-Funk und -Soul: Stevie Wonder, Prince, James Brown sind immer zuoberst auf meiner Playlist.
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Mein liebstes Kunstobjekt (das ich nicht besitze): Derzeit ist das die Skulptur «Red Square» von Tony Cragg. Meine Lieblingsrestaurants: Das «Tao» in New York und das «Baku» in London. Mein liebster Nachtklub: Klubs sind nicht meine Stärke, aber ich könnte ein paar fantastische Kräutertees empfehlen.
Mein Lieblingsmagazin: Das australische Belle.
Mein Lieblingshotel: Dank AKA (www.stayaka.com) kann ich in Luxusapartments mit Hotelservice New York wie ein New Yorker erleben.
Mein Lieblingsbuch: Ein x-beliebiges von Edward de Bono.
Mein Lieblingsdrink: Frischer Kokosnuss-Saft – eiskalt und direkt aus der Nuss! Mein Lieblingsfilm: Einer meiner «alten» Favoriten: «Back to the Future». Auch heute wünsche ich mir immer noch einen DeLorean.
Meine Lieblingsgegend: Das Soho-Quartier in New York. Ich liebe die dortige Künstlerszene, eine regelrechte Brutstätte verschiedenster Kulturen und Kunstformen. Meine Lieblingsgalerie: Das New Yorker Museum of Arts and Design. Mein Lieblingsmuseum: Das Victoria and Albert Museum (V&A) in London.
Mein Lieblingspark: Der Central Park in New York.
shine-shirt (rechts) Pullover für Givenchy. Preis a. A.
Mein liebstes Kunstobjekt (das ich besitze): «Dancers» des brasilianischen Serigrafie-Künstlers Romero Britto. Redaktion: Oliver Schmuki MÄRZ / APRIL 2013
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Trend-Report
accessoire des monats Miuccia Prada entwarf für die Neuverfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roman «The Great Gatsby» eine Kollektion, bestehend aus vierzig massgeschneiderten Prada- und Miu-Miu-Cocktail- sowie -Abendkleidern. Und die dazu passenden Strümpfe lieferte das Schweizer Unternehmen Fogal. «Die Kostümbildnerin Catherine Martin hat uns kontaktiert, weil sie auf der 20
Suche war nach einem kompetenten Strumpfhersteller, der schon in den Zwanzigern existierte», sagt Marcela Palek, Head of Communication bei Fogal. Die fünf Strumpf modelle aus «The Great Gatsby» sind in Fogal-Geschäften bereits erhältlich. Auf den Film von Baz Luhrmann muss man noch ein wenig warten: In der Schweiz ist er ab 16. Mai in den Kinos zu sehen. FOGAL (oben) Strümpfe aus der Schweiz. Bei dem hier abgebildeten Fogal-Modell handelt es sich um die Strumpfhose «Charleston» mit Trompe-l’Œil-Effekt (Fr. 65.–). Redaktion: Yvonne Wigger Bild: Warner Bros. Pictures MÄRZ / APRIL 2013
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Trend-Report mode
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Gemusterte Kleider in dezenten Farben und Röcke, die die Knie bedecken – die 1940er Jahre sind wieder da. W
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must-haves Sechs Lieblinge und ein Leitfaden
look des monats Ein wenig Vintage, gemischt mit ein wenig Romantik ergibt: die Frühjahrs/Sommer-Kollektion von Bottega Veneta. Tomas Maier, der deutsche Kreativdirektor des italienischen Labels, entwarf Kleider mit femininen Mustern und kniebe deckende Röcke – das alles in dezenten Farben. Der Look, den wir hier zeigen, wurde an 22
der Modenschau in Mailand von Ruby Aldridge präsentiert und ist unser Liebling (nicht nur wegen Ruby).
gucci
h&m
Auch dieses Lieblingsstück kommt im dezenten, warmen Farbenkleid daher. Collier von Gucci, ca. Fr. 1065.–
Für die kleinen, stilbewussten Romantikerinnen unter den Frauen. Kleidchen von H&M, Fr. 39.90
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midas-verlag
Raphaela Hermes’ Label heisst Neri Firenze. Ihr verdanken wir das Design von «Bauletto». Ca. Fr. 1120.–
Ein Buch über die stilprägenden Männer der Geschichte. Schliesslich hat Mann nie ausgelernt. Fr. 44.–
jil sander Schützt am schönsten vor den langersehnten Sonnenstrahlen. Sonnenbrille von Jil Sander, Fr. 330.–
bottega veneta (Grosses Bild) Kleid: Fr. 5450.–, Tasche «Ayers Studio ’73»: Fr. 5700.–, Schuhe: Fr. 1280.– (Rechte Spalte) 1. Oberteil: Fr. 2480.–, Rock: Fr. 2920.–, Gürtel: Fr. 460.–, Tasche Fr. 12 020.–, Schuhe: Fr. 1280.– 2. Kleid: Fr. 4630.–, Schuhe: Fr. 1280.–
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bottega veneta
Endlich kann man wieder offene HighHeel-Sandaletten (z. B. diese hier von Giorgio Armani, ca. Fr. 555.–) tragen!
Weitere Eindrücke aus der Bottega- Veneta-Kollektion – man kann einfach nicht genug davon bekommen.
Redaktion: Yvonne Wigger MÄRZ / APRIL 2013
VIRTUOS | SINNLICH
UHREN SCHMUCK JUWELEN Basel Bern Davos Genève Interlaken Lausanne Locarno Lugano Luzern St. Gallen St. Moritz Zermatt Zürich Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg München Nürnberg | Wien | bucherer.com
Trend-Report schmuck
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Mit den richtigen Steinen, auch mit kleinen, wird in diesem Frühjahr jeder Auftritt ein grosser. W
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must-haves Von Quarz bis Diamant
chanel Chanel-Armspange «Constellation du Lion» in Weissgold, mit Diamanten. Preis a. A.
piaget
tiffany & co.
Piaget-Ring aus Weissgold, mit Rubellit und Brillanten. Preis a. A.
Ketten «Paloma Picasso Crown of Hearts» von Paloma Picasso für Tiffany & Co. Je Fr. 570.–
bucherer
prada
Kirschblüten-Ohrringe von Bucherer aus Weissgold, mit rosa und weissem Quarz sowie Brillanten. Preis a. A.
Ohrhänger aus der «Bloom»Kollektion von Prada. Fr. 590.–
de grisogono
pomellato
Roségold-Ring mit Diamanten und rosa Saphiren aus der «Animal»-Kollektion von de Grisogono. Preis a. A.
«Nudo»-Ringe von Pomellato in Rosé- und Weissgold, mit Amethyst oder Topas. Ab Fr. 2100.–
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stück des monats «Die Kollektion ‹Couture Précieuse› von Piaget ist eine Hommage an die Schönheit der Frau», sagt Jean-Bernard Forot, Joaillerie-MarketingDirektor von Piaget. Um das Collier «Brandenbourg» zu fertigen, braucht es nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine ruhige Hand. Der Fächer bedarf besonderer Aufmerksamkeit:
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Hat der Goldschmied die Fassungen zehntelmillimeter genau v orbereitet, werden darin in einem nächsten A rbeitsschritt Diamanten eingepasst. Die Inspiration kommt aus der Haute Couture – Stickerei und Spitze. piaget (grosses Bild) Das filigrane Collier «Brandenbourg» mit seinem Rubellit ist das K ernstück der Kollektion. Und dieser diamantbesetzte Fächer ist seinerseits das Kernstück des Colliers.
Redaktion: Valeska Jansen MÄRZ / APRIL 2013
DER NEUE QUATTROPORTE GTS. VOLLKOMMENHEIT AUS ELEGANZ, TECHNIK UND KRAFT Der rundum neue Maserati Quattroporte GTS ist mehr als eine ausgezeichnete Sport-Limousine. Er vereint ausserordentliche Schönheit mit der kompromisslosen Leistung des neuen V8 Motors. Ein klassischer Gran-Tourer mit unverwechselbarem italienischem Design und einer technischen Präzision, wie sie nur von Maserati geboten wird.
V8-MOTOR 3799 CCM - LEISTUNG: 390 KW (530 PS) BEI 6500 U/MIN. MAX. DREHMOMENT: 650 NM BEI 2000 – 4400 U/MIN (OVERBOOST 710 NM BEI 2250 – 3500 U/MIN.) HÖCHSTGESCHWINDIWGKEIT: 307 KM/H - BESCHLEUNIGUNG 0-100 KM/H: 4,7 SEK. KRAFTSTOFFVERBRAUCH (L/100 KM): INNERORTS 17,4 AUSSERORTS 8,5 KOMBINIERT 11,8 CO2-EMISSION*: KOMBINIERT 274 G/KM - EFFIZIENZKLASSE G *CO2 ist das für die Erderwärmung hauptverantwortliche Treibhausgas; die mittlere CO2-Emission aller (markenübergreifend) angebotenen Fahrzeugtypen in der Schweiz beträgt 159 g/km. Überzeugen Sie sich selbst: www.maserati-testdrive.ch
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Trend-Report uhren
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Sportliche, stabile Modelle sind gefragt. Aber auch feine und komplizierte Werke kommen an. W
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uhr des monats Zu den (nicht wenigen) legendenhaften IWC-Modellen gehört die «Ingenieur», eine zeitlos-technische Uhr von 1955. Doch es dauerte zwanzig Jahre, bis sie stilbildend wurde: nachdem der Designer Gérald G enta ihr Äus seres über a rbeitet hatte, nämlich. Jetzt gibt sie IWC neu heraus als «Automatic» mit WeicheisenInnengehäuse – ein Merkmal aller Uhren dieser Linie –, das das Werk vor Magneteinwirkungen schützt. Auch der Rennsport-Bezug bleibt erhalten – durch neue Materialien und Funktionen.
N 1
must-haves Sechs Favoriten und eine Mysteriöse (unten links)
jaeger-lecoultre
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Die ultraflache «Master Ultra Thin Jubilee» feiert das 180-Jahr-Jubiläum der Manufaktur. Fr. 16 200.–
Die «Luminor 1950» verfügt über einen Flyback-Mechanismus. Fr. 11 100.–
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In der «Ingenieur Automatic» steckt das mechanische Kaliber 30 110. Fr. 6400.–
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Schwebende Zeiger sind die Spezialität von Cartiers «Rotonde de Cartier Mystery». Fr. 49 900.–
In die neue «Altiplano» in Weissgold hat Piaget eine Sekundenanzeige integriert. Fr. 21 100.–
Der «Royal Oak Offshore Diver» fällt auf – selbst tausend Meter unter Wasser. Fr. 20 000.–
26 Redaktion: Raphael Suter MÄRZ / APRIL 2013
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Trend-Report beauty
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Pf legeprodukte haben es auch nicht leicht, sie kämpfen gegen die Schwerkraft. W
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must-haves Acht für Frauen, eines für den Mann (oben Mitte)
creme des Monats Die Linie «Capture Totale» gibt es seit acht Jahren; doch für 2013 wurde sie über arbeitet. «Jetzt ist es gelungen, auch die tiefer in der Haut liegenden Zellen zu beeinflussen und so das Gewebe noch mehr zu verdichten», sagt Edouard Mauvais-Jarvis, Direktor für 28
wissenschaftliche Kommunikation bei Dior. V olumen werde aufgebaut und fixiert, und die Haut behalte ihre Spannkraft. Der Gedanke, der am Anfang stand, kommt von Christian Dior selbst: «Mein Traum ist es, Frauen nicht nur schöner, sondern auch glücklicher zu machen.» dior (grosses Bild) Die Creme «Capture Totale» von Dior hat es auf Falten abgesehen. Fr. 249.–
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Die Brustpartie zu glätten und zu festigen, das ist der Job des «Advanced Optimizer Gel Lift» von Yon-Ka. Fr. 127.–
Alle für einen, einer für alle (Männer): Das «All-in-One Face Treatment» von Lab Series. Fr. 38.–
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Gerade reifere Haut wird sich bei Vichy für die verdichtend-pflegende Wirkung von «Neovadiol Magistral» bedanken. Fr. 46.–
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Während wir schlafen, wirkt «Botanical D-Tox» von Sisley entgiftend und energiespendend. Fr. 209.–
Das «Super Aqua-Eye Serum» von Guerlain tut nichts G eringeres als die Augenfältchen aufpolstern. Fr. 127.–
Dank neuer Formel ist Chanels «Le Fluid» noch effektiver bei der Hautregeneration. Fr. 355.–
Redaktion: Valeska Jansen Bild: Alexis Zurflüh MÄRZ / APRIL 2013
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Bilder: XXX MÄRZ / APRIL 2013
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Dritter Streifen
Was macht ein Unternehmer, wenn er mit seiner Marke Tod’s die Welt der Mode schon zweimal verändert hat (und damit einmal Milliardär geworden ist), als Nächstes? Er b eginnt, die dritte Idee zu verkaufen, als wäre es das erste Mal: Nach seinem «Gommino», dem Schuh mit 133 Noppen auf der Sohle, und der «D-Bag», einer It-Tasche für Frauen, kommt Diego Della Valles «Double Stripe» – die Tasche für den Mann. Von Mark van Huisseling (Text)
A
n einem Dienstagmorgen im Januar ist Diego Della Valle in seinem Stadthaus in Mailand. Das heisst, «Stadthaus» ist im Grunde eine Untertreibung; der Bau mit sechs Stockwerken am Corso Venezia, über dessen Eingang in goldenen Buchstaben «Della Valle» steht, ist das, was in Italien «palazzo» heisst, in Paris «palais» – und wofür es auf Deutsch kein richtig treffendes Wort gibt, weil es dort wenige solcher Häuser gibt, wo man Deutsch spricht. Vom fünften Stock, wo sich ein Stockwerk unter Della Valles privater Wohnetage eine Art Gästewohnung befindet (Wohnzimmer mit Kunst – im Haus hängt ein Teil seiner Sammlung, Werke von Fontana, Calder, Picasso oder Kiefer –; Salon mit Esstisch für fünfzehn G äste, Terrasse mit Dach aus Glas), wurde unser Treffen in den zweiten Stock verlegt, in ein Zimmer, in dem nur ein grosser Besprechungstisch steht. DDV, wie man ihn nennt, ist 59 und, seit über zwölf Jahren, Präsident und Chef von Tod’s, der Schuh- und Kleidergruppe, die er gründete. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 963 Millionen Euro (zirka 1,19 Milliarden Franken; etwa 10 Prozent mehr als 2011); 2011 verdienten die Marken Tod’s, Hogan, Fay und Maison Roger Vivier zusammen 232 Millionen Euro (Ebitda; der Gewinn 2012 war noch nicht veröffentlicht zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Zeitschrift). Sein Vermögen wird auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt (Quelle: Forbes; DDV gehören rund 57 Prozent von Tod’s, die Aktien des Unternehmens werden an der Mailänder Börse gehandelt). Für die Gruppe arbeiten 3900 Leute, doch er habe eine Firma, die er 42
der baumeister (rechts) Vor 35 Jahren übernahm Diego Della Valle die Schuhmanufaktur seines Vaters mit 200 Mitarbeitern, heute zählt die Tod’s-Gruppe 3900 Angestellte.
alleine führe, sagte Della Valle einmal e inem Journalisten der Zeit. Und wenn so einer einlädt, einem ein wenig seiner Zeit schenkt also, um über etwas zu erzählen, was er sich ausdachte (und was ab März dieses Jahres in einigen der bestverkaufenden Tod’s-Boutiquen auf der ganzen Welt erhältlich sein wird), dann fährt man nach Mailand in das «Stadthaus», über dessen Eingang in goldenen Buchstaben «Della Valle» steht, um zuzuhören.
Handtasche für den Mann Und die Geschichte geht so: Es gibt eine neue Linie bei Tod’s, und sie heisst «Double Stripe». Dabei handelt es sich um eine Taschenkollektion für Männer, der Name kommt von den zwei Streifen aus Leder, die jedes Stück – ein Weekender, eine Aktenmappe, eine Schultertasche etwa – verzieren. Und zudem, sagt DDV, handle es sich um eine grosse Sache für seine Firma, (möglicherweise) um eine Entwicklung wie den «Gommino», den Mokassin mit 133 Noppen auf der Sohle, den der damals junge Diego in einer einfacheren Ausführung als «driving shoe» in Boston gefunden hatte, 1975, als er eine Zeit in Amerika verbrachte nach dem Studium der Rechtswissenschaften und vor der Arbeitsaufnahme in der Schuhfabrik seines Vaters mit rund 200 Mitarbeitern, in der Region Marche in Italiens Mitte, wo er in einem Dorf am Meer geboren wurde. Seine neue Idee soll eine weitere Säule werden, die die Firma (möglicherweise) trägt, eine Säule wie die «D-Bag» für Frauen, die MÄRZ / APRIL 2013
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männerhandtasche Was klingt wie ein Witz, auch wenn es eigentlich praktisch ist, sieht nicht mehr danach aus.
italian shoes «Weich wie Butter, passend wie Handschuhe», besungen von Mink DeVille, hergestellt von Tod’s. 44
MÄRZ / APRIL 2013
Kollektion f/s 2013 Herrenmode und -accessoires von Tod’s.
als eine frühe Ausgabe der It-Bag beschrieben werden kann; einer Tasche also, die Kundinnen haben wollen, koste sie, was sie wolle (respektive gerade darum). «Wir haben es heute mit einer internationalen Gemeinde zu tun, mit Leuten, die gleich hohe An sprüche stellen an, sagen wir, ein Auto, eine Bank oder einen Schuh respektive eine Tasche», sagt er, «das sind ‹Double Stripe›-Kunden.» Was er nicht sagt, was man unter Männern aber oft hört: dass man als Mann gerne so etwas wie eine Hand tasche haben würde, weil man zwar keine Schmink utensilien transportieren muss, sonst aber gleich viel oder mehr Gegenstände durch den Tag befördert wie eine Frau (Mobiltelefon, MP3-Abspielgerät, Tablet-Computer, Laptop, Zeitschriften und so weiter); dass man bloss keine Tasche findet, die man mit sich herumtragen will als Mann. Oder dass man, auf alle Fälle, die längste Zeit keine solche fand. DDV hat ein Gespür für Mode, vor allem aber für Märkte. Darum will er noch mehr (teure) Waren, an denen sein Unternehmen (gut) verdient, für Männer anbieten. Denn «Männermode ist en vogue – was das Geschäft angeht. Männer haben Nachholbedarf und kaufen seit neustem ein wie Frauen», stand zum Beispiel vergangenes Jahr in dieser Zeitschrift. Das Beratungsunternehmen Bain & Company sagt voraus, dass der weltweite Markt für Herrenmode in der n äheren Zukunft um 14 Prozent jährlich wachsen wird, der für Damenmode bloss um 8 Prozent. Der Grossteil dieses Zuwachses entfällt auf China und Osteuropa, wo Männer ihren neuen Reichtum am einfachsten durch den Besitz von Waren eingeführter Marken der «alten» Welt zeigen können. «Diese Männer haben eine unterschiedliche Herkunft, aber die gleiche Perspektive. Ihr Geschmack, Stil und Anspruch an Qualität ist derselbe. Nationalität ist kein Thema mehr», sagt Della Valle. Und Tod’s ist in einer guten Ausgangslage, um einen Teil der Renminbi (oder Euro und Dollar) dieser Männer verdienen zu können.
Manufaktur mit Kindergarten Um von Mailand nach Casette D’Ete (zirka 100 Kilometer von Pescara entfernt) zu reisen, nimmt Della Valle oft seinen Hubschrauber; dort befindet sich, ganz in der Nähe seines Geburtsorts, der Sitz der Firma sowie eine Fabrik, in der 900 Mitarbeiter Lederwaren von Tod’s herstellen. Es handelt sich dabei um die grösste Produktions stätte für hochwertige Schuhe Italiens. Ihr Reporter nahm den Zug bis Bologna (keinen Alstom-AGVZug, an dessen Betreibergesellschaft NTV D ella Valle unter anderen mit Luca di Montezemolo, dem Ferrari-Präsidenten, beteiligt ist; die Reise war von einer Tod’s-Mitarbeiterin gebucht und bezahlt MÄRZ / APRIL 2013
orden), wo ein Fahrer wartete, um in drei Stunw den die verbleibenden 220 Kilometer oder so auf der Strasse zurückzulegen. Die Gebäude des Sitzes von Tod’s erinnern an den Campus e iner Universität – falls Universitäten aus hellem italienischem Marmor gebaut würden und es in deren Innerem Fotokunst sowie andere Werke plus den Ferrari, auf dem Michael Schumacher zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister wurde, oder eine von Ron Arad entworfene Treppe aus Metall gäbe. Verantwortliche Architektin war Barbara Pistilli, DDVs Ehefrau, mit der er einen kleinen Sohn hat, der im Ort zur Schule geht (er hat zudem einen erwachsenen Sohn aus einer früheren Ehe, Emanuele, der in New York lebt und arbeitet). Im Unternehmen gibt es einen Kindergarten, das ist nicht üblich in irgendwelchen Betrieben, schon gar nicht in italienischen, und es werden viele Arbeiten, die es braucht, um Schuhe herzustellen, von Hand ausgeführt. Mit anderen Worten: Der Begriff Manufaktur trifft zu. Und das ist, wenn man überlegt, wie viele Schuhe von Tod’s
«Die Ansprüche an ein Auto sind heute gleich hoch wie an eine Bank, einen Schuh oder eine Tasche.» hergestellt werden (man findet keine Zahl dazu; die Schätzung des Reporters ist eine hohe sechsstellige oder niedrige siebenstellige Zahl von Paaren jährlich), eine gute Nachricht. Ein Gebäude von der Grösse eines Hangars ist das Lederlager. Darin befinden sich, in einem Raum, in dem Temperatur und Feuchtigkeit der Luft immer gleich gehalten werden, H äute von, etwas verallgemeinernd geschrieben, jedem Tier der Erde, das eine Haut hat, die gross genug ist, um daraus Schuhe, Taschen, Accessoires oder wenigstens Verzierungen dafür herzustellen. Vor allem Häute von Kälbern, aber auch von Schlangen, Panzerechsen, anderen Echsen, Straussen oder Fröschen (tatsächlich, es gibt so grosse Frösche, in Australien zum Beispiel). Die Herkunft der Häute sei verbrieft, das Artenschutzübereinkommen Cites werde eingehalten, sagt der zuständige Mitarbeiter, der weiter erzählt, dass man sozusagen jedes aussergewöhnliche Lederstück von genügend hoher Qualität, das angeboten werde, auf Vorrat kaufe – weil der Tag kommen werde, an dem man irgendetwas daraus herstelle. Für Männertaschen der neuen «Double Stripe»Linie – die nicht in dieser Manufaktur hergestellt werden, sondern in einer anderen der Gegend, die wir nicht besuchten – ist die Verarbeitung 45
hand und fuss Für die vielen hundert Arbeitsschritte, die es braucht für einen guten Schuh, ist Handarbeit nötig (in Italien jedenfalls).
der a usgefallensten Ledersorten nicht vorgesehen (aber nicht undenkbar, Kunden können ihre Wunsch-Doppelstreifen aus zurzeit zwölf verschiedenen Farben auswählen und zusammenstellen, zudem wird das Angebot breiter werden in Zukunft; das ist der Plan). Noch ist die Linie klein, doch die Welt, die Della Valle darum herum baute, schon gross: In einem Präsentationsbuch setzt er die Streifen gleich mit Schnitten des Künstlers Lucio Fontana in Leinwände oder sogar mit Säulen klassischer Bauten. Das ist vielleicht auch ein Hinweis, s ollte man es vergessen haben, dass der Unternehmer (respektive seine Aktionäre) 25 Millionen Euro in die Renovierung des Kolosseums in Rom plus über 5 Millionen in die Mailänder Scala investiert, ohne dort Tod’s-Reklamen aufzuhängen; man bringt das gescheiter unter die Leute, wenn man DDV ist (so zum Beispiel). «Double Stripe» ist die neuste Erfindung eines Markenartikelanbieters und begabten Unternehmers, die man noch nie gesehen hat, die einem aber trotzdem bekannt vorkommt wie ein Verwandter, den man zum ersten Mal trifft. Und was gut genug war für den Erfolg des «Gommino», den besser aussehenden und sich angenehmer anfühlenden Cousin der gewöhnlichen «Driving Shoes», wird vermutlich auch gut genug sein für «Double Stripe»-Taschen – Della Valle verbreitete vor dreissig Jahren oder
hirschleder (rechts) Ist die Haut eines Tiers gross genug zum Verarbeiten, kann man sie hier finden (im Bild: zertifiziertes Krokodil).
so Anzeigen mit amerikanischen Filmschauspielern und Politikern aus den glanzvollen sechziger Jahren, von denen man zwar die Füsse nicht sah, aber annahm, sie steckten in Schuhen von Tod’s, weil dieser Name nach New England und 200 Jahre (oder mehr) G eschichte tönte, obwohl ihn Della Valle, erzählt man, im Telefonbuch von Boston gefunden und ausgeliehen haben soll. Im «Double Stripe»-Buch doppelt er nach: JFK und 007 (Sean Connery) sind darin etwa zu sehen sowie, als einziger Italiener – doch das falle bloss Chinesen auf, sagte der Public-Relations-Mitarbeiter –, Marcello Mastroianni. Alle sehen gut, schön, männlich und reich aus wie Darsteller aus «La Dolce Vita», doch Taschen tragen sie keine, streng genommen. Aber es würde einen nicht wundern, wenn sie welche tragen würden. Und, in diesem Fall wären es wahrscheinlich welche von «Double Stripe», der Linie, die Diego Della Valle als Nächstes macht, nachdem er die ersten zwei «instant classics», den «Gommino» und die «D-Bag» gemacht hatte (und die erste Milliarde). Und trotzdem glaubt man ihm, wenn er, in seinem Stadthaus in Mailand, zum Abschied sagt: «Auf Wiedersehen in Capri, aber kommen Sie in Jeans und ohne Schuhe.»
46 46 Bilder: Leonardo Rinaldesi MÄRZ MÄRZ / APRIL 2013
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«Ich bin beim Einkauf dabei und berate oder passe an. So weiss ich, wie meine Kundinnen auf meine Mode reagieren»: Dorothée Vogel (mit Rücken zum Betrachter) über ihren Salon Privé.
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Bilder: XXX MÄRZ / APRIL 2013
eine frau in einem kleid
Dorothée vogel, modemacherin
Schon als kleines Mädchen im Weinland wollte sie in die Welt der Mode. Das hat sie erreicht – zuerst mit der von ihr mitgegründeten Marke Annex und danach mit der Kollektion, die ihren eigenen Namen trägt. Dann hat sie einen weiteren Traum wahrgemacht: Sie besuchte die Haute-Couture-Schule in Paris. Und was sie dort lernte, hat Auswirkungen auf ihre Mode. Von y vo nn e w i g g e r (Aufzeichnung)
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ls kleines Kind habe ich oft meine Mutter beobachtet, wie sie sich zum Ausgehen bereitmachte. Sie hatte dieses eine tolle Kleid, ein Chanel-artiges Kostüm, an das ich mich besonders gut erinnern kann. Es war schlicht, schwarz und hatte einen unglaublichen Rückenausschnitt. Was ich daran am meisten mochte, war, dass sie selbst eine Bindemasche aus Samt beim Rücken angenäht hatte, darauf steckte sie eine Diadem-Brosche. Dieses Kleid hat mich wirklich fasziniert und beeinflusst. Dorothée Vogel, die Schweizer Modedesignerin, die seit elf Jahren ihre eigene Marke führt, hat ihren ganz eigenen Stil und auch ihre eigene Ansicht über Mode. Dies erkennt man schon an ihrer besonderen Verkaufsstrategie: Zwei Mal im Jahr öffnet sie die Türen zu ihrem Showroom, dem sogenannten S alon Privé, und er befindet sich immer an einem anderen Ort, einem Ort, der zu der jeweiligen Kollektion passt. Kundinnen, die eingeladen werden MÄRZ / APRIL 2013 Bild: Markus Pritzi
oder sich selbst im S alon Privé anmelden, können die neue Kollektion anschauen, gleich einkaufen – oder sich die Modell anpassen lassen und bestellen; sie erhalten ihre Bestellung innert zwei bis drei Wochen. Mit diesem Verkaufskonzept – private shopping kann man es nennen, es gibt kein Gedränge und keine Verkäuferinnen, die das Angebot weniger gut kennen als die Käufer, sondern viel Platz und Beratung durch die Modemacherin selber – ist sie (fast) alleine in der Schweiz. Doch für sie stimmt es, denn wichtig ist ihr der persönliche Kontakt zur Kundschaft: «Ich bin zusammen mit Meinem Team bei jedem Einkauf dabei und berate mit oder passe an. So weiss ich, wer meine Kleider trägt und wie meine Kundinnen auf meine Mode reagieren.» Und es geht auch finanziell auf, was am Anfang von vielen bezweifelt wurde, zum Beispiel vom Journalisten selbst, der vor über zehn Jahren über das damals neue Vorhaben in der Weltwoche berichtete.
dorothÉe vogel (links) Vogel wurde 1959 in Dachsen ZH geboren, absolvierte nach der Mittelschule die Modeklasse der Kunstgewerbeschule Zürich. Anschliessend Praktikum in der d amals noch existierenden HauteCouture-Abteilung des Zürcher Modehauses Grieder. Sie erlangte Bekanntheit mit ihrer Firma Annex und begann 1985 mit dem Entwerfen ihrer eigenen Kollektionen, die sie in ihrem Salon-Privé direkt an ihre Kundinnen verkauft. 2002 gründete sie das Label Dorothée Vogel. Ihre Mode beschreibt sie als «schlicht, feminin, präzis und chic». Ihr Motto: «Le freak – c’est chic.»
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new shapes Das sind einige der Entwürfe der aktuellen Kollektion.
Favorit Dieser Look ist der Liebling der Designerin selbst 50
Ihre aktuelle Kollektion «New Shapes» kam im November heraus. Es handelte sich dabei um klassische, zeitlose Mode in dezenten Farben und schlicht wirkenden, aber aufwendigen Schnitten und Materialien von hoher Qualität. Ihr persönlicher Favorit der Kollektion, die aus insgesamt dreissig Looks besteht, ist das Modell mit der Nummer 20 (linke Spalte, unterstes Bild). «Dieses Kleid sagt für mich viel Neues aus, hat Eleganz und ein ganz spezielles, neuartiges Volumen im Rücken. Es widerspiegelt meine Couture-Vision.» Und diese Couture-Vision hat sich erst in den vergangenen Jahren entwickelt. Denn weil man auch als erfahrene Modemacherin nie auslernt – bevor Vogel ihre eigene Marke aufbaute, war sie die Designerin und Gründerin des Schweizer L abels Annex –, machte sie vor kurzem eine CoutureWeiterbildung in Paris, die ein halbes Jahr dauerte. Aus Interesse, sagt sie. Und weiter: «Es war wie Meditation, eine Art Befreiung für mich, das Schönste, was ich seit langem gemacht habe.» Als Kunde sieht man die Inspirationen und die Veränderung in ihren Entwürfen seit der Weiterbildung nicht auf den ersten Blick, denn es sind Details, die von den neuen Einflüssen kommen, umgesetzt in Schnitt, Technik und Volumen. Beispielsweise arbeitet sie intensiver und noch exakter an einem Ärmel eines Mantels zum B eispiel. Ihrer Meinung nach sei es das, was von den Kunden verlangt werde – noch mehr Qualität in der Verarbeitung, im Finish, Handwerk eben. Sie fügt hinzu: «Mode oder das Entwerfen und Umsetzten von Modellen braucht Zeit. Dies beginnt schon bei der Wahl des Stoffes, beim Schnitt und bei der Farbe und hört auf bei der Verarbeitung. Der ganze Look eines Modelles braucht also mehr Zeit.»
Fünf Kleider für jede Frau In der Zeit der schnellen Mode – bei Zara und H&M etwa gibt es keine Kollektionen mehr, stattdessen alle zwei bis drei Wochen Hun derte neuer Teile – und der fliessend wechselnden Trends sei es wichtig, sich Zeit zu nehmen und sich bewusst mit dem auseinanderzusetzen, was man produziere, findet Vogel. Aus der Weiterbildung schöpfte sie neue Kraft und auch Inspiration sowie Motivation, um die Geduld dafür aufzubringen. Von Trends will sie sowieso nicht viel wissen: «Meine Mode ist keine Massenware und hat auch nichts mit saisonalen Trends zu tun, die man sonst überall sieht. Damit möchte ich lieber nichts zu tun haben.» So hat jedes Stück, das sie entwirft, das Potenzial, modische Trends zu überdauern und dadurch ein jahrelanger Begleiter zu werden.
Sich inspirieren zu lassen, sei für sie nicht schwierig, erzählt Vogel, weil Mode für sie Ausdruck ihrer Kreativität bedeute. «Ein Buch, ein Foto oder eine Museumsausstellung, wie beispiels weise die von Anselm Reyle, welche ich im Januar in Hamburg gesehen habe, geben mir neue Ideen.» Einiges in Reyles Werk beispielsweise habe etwas in ihr ausgelöst, was sie nicht mehr losliess. «Ich sammle solche Bilder, und aus den Eindrücken entsteht eine Geschichte, eine Idee, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Meine Inspiration ist also gesehene Realität, kombiniert mit meiner Fantasie und Inspiration.» Ihrer Fantasie lässt sie auch f reien Lauf, wenn man sie fragt, was sie mit der Überschrift dieser Rubrik, «Eine Frau in einem Kleid» nämlich, anfangen könne? Es sei ein Satz mit wenigen Worten, der aber eine starke Aussage habe und ihr persönlich viel bedeute. Sie findet, eine Frau sollte mindestens fünf Kleider besitzen. Dann denkt sie nach (man hat das Gefühl, sie entwerfe gerade diese fünf Kleider in ihren Gedanken) und zählt auf: «Ich sehe ein schlichtes, körperbetontes, schwarzes Kleid, welches einfach kombiniert werden kann, sowie ein Kleid mit mehr Volumen. Ein weiteres wäre eines mit Rückenausschnitt, exklusiv und extravagant, vielleicht sogar mit einer kleinen Schleppe [das wäre dann dasjenige der Mutter]. Zusätzlich ein Kleid aus Jersey und ein gewagteres aus Leder.» Wie viele Kleider Dorothée Vogel besitzt, verrät sie nicht, und man bekommt den Eindruck, sie behalte das für sich, nicht weil es so viele sind (nichts Imelda-Marcos-Mässiges), sondern eher weil das Gegenteil zutrifft, doch ist klar, dass sie sich ihr ganzes Leben lang schon für Kleider inter essierte und Stil und Mode sie seit je begleiten. «Irgendwann als Teenarger hatte ich dann auch eine ganz dicke Ausgabe der Vogue ergattert, ich glaube, es war eine dieser September-Issues – und das Gesehene liess mich nicht mehr los. Ich wollte in d iese Welt kommen und begann zu überlegen, wie ich, ein Mädchen aus dem Weinland, dorthin kommen würde.» Ihre Antwort: «Alle anderen Pläne dafür aufgeben. Und nie aufhören, das Ziel mit Leidenschaft zu verfolgen.» Längst ist sie angekommen in dieser Welt. Und in Zürich, wo sie in einem der wenigen Häuser, die der Bauhaus-Entwerfer Max Breuer baute, wohnt – mit ihrem P artner, dem Art-Director Beda Achermann, der in seiner Welt so erfolgreich und stilprägend ist wie sie in ihrer. Wenn man heute an Schweizer Mode denkt, denkt man auch an Dorothée Vogel. Und an ihre Kleider. Bild: François Halard MÄRZ / APRIL 2013
Und wenn die Frau kein Kleid trägt, dann hat sie eine Lederhose an (von Dorothée Vogel). D ie M odemacherin auf einem Stuhl von Carlo Molino.
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Im Grunde ist das die Geschichte über eines der wenigen von John Lautner gebauten Häuser, in einem Canyon von Beverly Hills. Aber eigentlich ist das auch die Geschichte des Hausbesitzers, James Goldstein, von dem es viele Bilder gibt und wenig Angaben (zum Beispiel darüber, wie genau er sein Vermögen – eine Milliarde? – verdient hat). Aber wen interessiert die Vergangenheit, wenn er etwas über die Zukunft erfahren kann? Von mark van huisseling (Text) und li sa ro m e r e i n (Bilder) W
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ames Goldstein ist eigentlich eine öffentliche Person. Wenn man dem Mann, der immer Hut und fast immer Leder trägt, an einer Modeschau in Paris oder Mailand begegnet, darf man ihn ansprechen, ihm ein paar Fragen stellen und ein wenig smalltalken wie mit einem entfernten, lieben Bekannten, bevor er weitermuss, um seinen Platz in der ersten Reihe, wo die wichtigen Leute sitzen, einzunehmen (und man muss es ihm nachsehen, dass er beim nächsten Mal dasselbe erzählen und sich nicht an einen erinnern wird, jedenfalls falls man ein Mann mittleren Alters ist). Zwei Fragen aber soll man Jim, wie alle zu ihm sagen dürfen, nicht stellen: «Was machst du von Beruf?» (mit anderen Worten: «Wie hast du dein Geld verdient?») und: «Wie alt bist du?» Worüber er aber gerne redet: sein Haus. Es ist eine gute Ausgangslage, wenn Häuser Namen haben. Seines heisst «The Goldstein Residence» oder «Sheats Goldstein Residence», je nach Quelle (Quelle im ersten Fall: Jims Website; im zweiten Fall: Wikipedia). Wie auch immer, das Haus wurde 1962 fertiggestellt, Auftraggeber war ein Mr. Sheats, der danach mit Familie einzog, der Architekt war John Lautner, der zwei Jahre zuvor die Malin Residence, auch «Chemosphere» genannt – ein achtkantiges Haus, das an ein Ufo erinnert – beendet hatte («Chemosphere» gehört heute Benedikt Taschen, dem Verleger aus Köln). Das Sheats-Goldstein-Haus steht in Beverly Hills; allerdings nicht dort, wo man als Tourist Beverly Hills vermutet, sondern ein paar Meilen weiter hinten, im Benedict Canyon, einer Gegend, die aussieht wie aus einem Western, aber mit Postleitzahl 90210. Jim, der in Milwaukee aufwuchs, wo seinem Vater ein Waren-
beton gemütlich (oben) Die Sheats Goldstein Residence ist eines von zirka 35 Häusern, das der Architekt John Lautner (1911–1994) entworfen hat. Und das einzige, soviel man weiss, bei dem auch die Inneneinrichtung von ihm ist. drinnen draussen (rechts) Wie der Besitzer sein Haus in einem Canyon von Beverly Hills beschreibt: «Zeitgenössisch minimal vom Stil her, und man hat das Gefühl, draussen zu leben, obwohl man drin ist.»
haus gehörte, und in Stanford, in der Nähe von San Francisco, studierte, lernte Los Angeles Ende der sechziger Jahre kennen – es gefiel ihm. Und als er 1972 die heutige Goldstein Residence zum ersten Mal sah, erkannte er sofort das Haus, das er wollte. «Es war nicht besonders teuer, und der damalige Besitzer war rasch bereit auszuziehen», sagt er. Und was er auch noch sagt: «Seit damals lebe ich in dem Haus. Ich habe es umgebaut und renoviert die g anze Zeit, zum Teil zusammen mit John Lautner, das Haus ist mein Lebenswerk.» Er beschreibt es als «zeitgenössisch minimal vom Stil her, und man hat das Gefühl, draussen zu leben, obwohl man drin ist». Die Möbel, die sich im Haus befinden, wurden zu einem grossen Teil von Lautner dafür entworfen und hergestellt (es ist, soviel Jim weiss, das einzige Lautner-Haus mit von ihm selber designter Inneneinrichtung). Sie dürften möglicherweise aus heutiger Sicht als nicht besonders familiengeeignet und/oder kindergerecht bezeichnet werden. Egal, Jim, ein lebenslanger Junggeselle, wohnt alleine in dem im Grunde als Familienwohnung gebauten Haus. «Ich werde immer wieder gefragt», sagt er, «welches mein Lieblingszimmer ist. Mir sind eigentlich alle Zimmer gleich lieb, ausser den Gästeschlafzimmern. Doch streng gesehen geht es bei dem Haus nicht um Zimmer, sondern um den Blick.»
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filmstar (linke Seite) Falls einem das Haus beziehungsweise sein Inneres bekannt vorkommt – es spielte eine Rolle in «Charlie's Angels», «The Big Lebowski» und einem Video zu einem Stück von Snoop Dogg. ZIP code (diese Seite) Wer sich everly Hills überbauter vorgestellt B hat, hat recht. Hier ist «Beverly Hills Post Office», das heisst, man hat die gleiche Postleitzahl, 90210, ist aber ein paar Kilometer weit weg vom R odeo Drive, zum Beispiel.
Pool-party (diese Seite) Das ist das Schwimmbecken der Goldstein Residence; Gäste von Festen, die der Besitzer dort feierte, sind auf der Seite rechts zu sehen. Zurzeit wird ein lap pool, ein Becken, um L ängen schwimmen zu können, auf dem Grundstück gebaut.
«Wer zur Hölle ist James Goldstein?»
Das war die Überschrift eines Porträts im Interview Magazine. Die Antwort ist einfach: Der ältere Mann neben den Berühmtheiten.
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feine freunde
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Goldstein mit Paris Hilton (1), George Clooney (2), Penélope Cruz (3), Usher (4), Meg Ryan (5), Gisele Bündchen (6), P. Diddy (7), Bruce Willis (8), Kate Moss (9), Snoop Dogg (10, damals), André 3000 (11), Karl Lagerfeld (12), John Galliano (13).
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Im vergangenen Januar, erzählt er, habe es in L. A. während rund dreier Wochen aussergewöhnlich klare Tage gegeben, und man habe eine entsprechende Fernsicht gehabt – «dann ist mein Haus ein ganz zauberhafter Platz». Davon abgesehen ist es Jim in Los Angeles im Besonderen und Amerika im Allgemeinen nicht mehr so wohl wie früher. Er verbringt viel Zeit in Europa – nicht nur in Paris und Mailand, wo er wegen der Defilees hinfährt, Mode interessiert ihn sehr –; er kennt und Skandinavien gut und mag es sehr. «Die Mentalität der Menschen gefällt mir besser, ich fühle mich ihnen näher als den meisten Amerikanern», sagt er. Und das wundert einen, findet man als entfernter Bekannter doch, Jim sei der Amerikaner, wie man ihn aus der Popkultur kennt: gesprächig, freundlich, oberflächlich, ein wenig ausgefallen in seinem Kleidergeschmack und ein bisschen arm an Interesse für andere Menschen. Das ist aber, wie geschrieben, ein Eindruck, der entstand, ohne mit Jim besser bekannt zu sein, und seine Kleider sind, ausser den Hüten, fast alle von europäischen Designern (Versace, Givenchy, Saint Laurent und so weiter). Was ihn, im Ernst, in Los Angeles hält, ausser seinem Haus: die beiden Basketball-Mannschaften, die L. A. Lakers und die L. A. Clippers. Jim ist der Superfan (American Way), und NBA-Commissioner David Stern (NBA ist die Basketball- Liga Amerikas) sagte, er sei wahrscheinlich der Fan, der am meisten investierte. Jim besucht jährlich ungefähr hundert Spiele (95 Prozent aller Heimspiele der beiden Mannschaften), er reist aber auch in andere Städte und sagt, er möge mehr die Liga als ein bestimmtes Team. Was oft geschrieben wird, aber nicht stimmt: dass er (Mit-)Besitzer einer Mannschaft
engel im blick (oben) «Ich werde immer wieder gefragt», sagt der Besitzer, «welches mein Lieblingszimmer ist. Mir sind eigentlich alle Zimmer gleich lieb. Doch streng gesehen geht es bei dem Haus nicht um Zimmer, sondern um den Blick.» Blick aus dem Master-Bedroom.
sei. «Ich wollte ein Team kaufen, habe es dann aber nicht gemacht. Und bin froh heute, wenn ich die Probleme anderer Besitzer sehe, dass ich nur ein Fan bin, der die Spiele genies sen kann», sagte er dieser Zeitschrift. Seit einigen Jahren ist er damit beschäftigt, auf seinem Grundstück, neben dem Haus, ein zweites Haus, einen Komplex, besser geschrieben, zu bauen. «Es sind drei Stockwerke; es gibt einen Tennisplatz, ein Schwimmbad; eine Küche mit Bar, die zur Hälfte gedeckt ist; meinen eigenen, privaten Nachtklub und mein Büro.» Duncan Nicholson, der Architekt, mit dem zusammen er diesen Annex realisiert – ein Teil davon ist fertig, der Rest wird in einem Jahr so weit sein –, war ein Schüler von Lautner, und man könne sagen, findet Jim, die Erweiterung sei entworfen, wie Lautner es gewollt hätte. Fehlen noch die Antworten auf: «Was machst du von Beruf?» (mit anderen Worten: «Wie hast du dein Geld verdient?») und: «Wie alt bist du?» Er sei in der Lage, heute nicht mehr viel arbeiten zu müssen, sagt er. Zum Glück, denn dazu sei er eigentlich zu beschäftigt. Und was die andere Frage angeht: Er habe, als er jünger war, ein paar gute Geschäfte gemacht mit der Entwicklung von Immobilien. In diesem Fall vielleicht noch das: Kann James Goldstein es sich vorstellen, jemals in ein anderes Haus zu ziehen? «Nein. Ich werde hier bleiben, bis an mein Lebensende.» Und die Zeit danach hat er bereits vorgesorgt – das Haus gehört einer Stiftung, die es als Museum betreiben und erhalten wird.
60 MÄRZ / APRIL 2013
www.the-residence-pardenn.ch Baubeginn des Hotels mit 17 Residenzen ab Fr端hling 2013. Bezugsbereitschaft Herbst 2015. Verkauf und Beratung auf Voranmeldung: Irmgard Planzer +41 79 362 21 21
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WWMagazin No. 2 erscheint am 25. April 2013
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Private Property
| Altendorf SZ
Blue Sky
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Die Baulandparzelle mit maximaler Privatsphäre liegt direkt am Zürichsee. Über einen privaten Weg gelangen Sie zum Grundstück, welches westlich an die Naturschutzzone mit einem Weiher angrenzt. Ein einmaliges Panorama auf die gegenüberliegende Seeseite und den Weitblick in die Berge sind garantiert.
Das 3‘295 m2 grosse Grundstück mit bester Sicht auf den Zürichsee, welches in drei Parzellen unterteilt werden kann, liegt am Ende einer Privatstrasse. Ein Vorprojekt ist vorhanden. Das Projekt sieht drei exklusive und individuelle Häuser vor.
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Bei diesem Objekt handelt es sich um ein exklusives Terrassenhaus der besonderen Klasse. Geniessen Sie nicht nur den hochwertigen Innenausbau, sondern überzeugen Sie sich auch von der atemberaubenden Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau.
Black & White
Fireplace
Property One Partners AG Seestrasse 455b CH-8038 Zürich T +41 44 487 20 40
| Bäch SZ
Kontakt Agnes Waser M +41 79 766 44 88 agnes.waser@propertyone.ch
| Remetschwil AG
Weitere Projekte und Informationen:
auto
mercedes-benz cls Shooting Brake
Für einen Mann ist Stil bewahren einfacher als für einen Familienvater. Das gilt insbesondere auch in der Auto-Frage. Von dav i d s c h na p p (Text) und ag o e ra (Illustration) Stil zu haben und zu bewahren, ist in erster Linie eine Frage der inneren Haltung, es braucht dazu eine gewisse Disziplin. Etwas Geschmack und ein Auge für schöne Dinge helfen ebenfalls. Geld kommt etwa an dritter Stelle. Kinder aber sind nicht hilfreich beim Vorhaben, sein Leben stilvoll einzurichten. Das helle italienische Designersofa leidet unter den Attacken eines Zweijährigen, und auch wenn der Anzug noch so perfekt geschnitten ist, mit Babymilchspuren sieht er weniger gut aus, finden Männer. Und dann erst die Auto-Frage! Was fährt man als Familie, wenn man in style bleiben will? Mit zwei Kindern gibt es keinen Grund, etwas «Praktisches» auszuwählen wie etwa einen Citroën Berlingo, das dann aussieht wie ein Nutzfahrzeug, das zu klein geraten ist. Besser sucht man sich einen schönen
Mit zwei Kindern gibt es keinen Grund, etwas «Praktisches» auszuwählen. Kombi aus, und der schönste Kombi, den es derzeit gibt, dürfte der Mercedes CLS Shooting Brake sein. Als Mercedes 2004 den CLS, diese coupéhafte Limousine, vorstellte, hatte er nicht nur den Ruf, ein optisch ausserordentlich gelungenes Auto zu sein, sondern setzte auch einen Trend, dem etwa Audi (mit dem A7) oder BMW (mit dem Gran Coupé) folgten und sogar Aston Martin (mit dem Rapide). Nach der zweiten CLS-Generation gibt es ihn seit 2012 auch in der dritten Generation als Shooting Brake («Im Unterschied zum üblichen Kombi ist ein Shooting Brake insgesamt sportlicher und eleganter gestaltet», Wikipedia). 66
Als ich den Shooting Brake als Testwagen bekam, fuhr ich mit Frau und zwei Kindern in die Skiferien. Die Frage also, ob der CLS als Kombi taugt, w ürde schnell beantwortet sein. Zuerst aber das Auto: Mein Shooting Brake war in «Manganitgrau Shape» (optional, Fr. 2995.–) und mit schönen, g rossen 19-Zoll-Felgen aus dem AMG-Regal (Fr. 3620.–). Doch – logisch bei e inem Kombi – das s chönste Designdetail war im Kofferraum zu finden: ein Ladeboden aus Kirschbaumholz (Fr. 5611.–). Das ist gleichzeitig gewagt und stilvoll, es beweist ein gewisses Mass an Distinguiertheit plus ganz viel Understatement, was einem stilvollen Menschen wohl ansteht. Der Holzladeboden ist auch deshalb ein Höhepunkt, weil die übrige Innenraumgestaltung im Vergleich zum Aussendesign etwas gewöhnlich geraten ist und sich, wie man es kennt aus Deutschland, nicht durch besondere Einfälle abhebt. Man sitzt gut im Shooting Brake, aber die um zehn Zentimeter geringere Höhe im Vergleich zur E-Klasse, auf deren Basis der CLS gebaut wird, machen sich bemerkbar. Für sehr g rosse Menschen könnte es in diesem Auto eng werden. Auf den hinteren Plätzen, die unter dem steil abfallenden Dach liegen, verschärft sich das Problem. Aber hinten sassen die Kinder, und die stossen noch lange nicht an die Decke. Der entscheidende Moment kam am Morgen der Abfahrt, als das Gepäck hinter dem Wagen stand und ich zu Zweifeln neigte, ob alles reinpassen würde. Irgendwie sieht der CLS nicht aus wie ein Auto von fast fünf Meter Länge und zwei Meter Breite, was ein Kompliment an die Designer ist. Schliesslich verschwanden drei grosse Reisetaschen, ein kleiner Koffer, zwei Rucksäcke, eine Papier tüte mit Lebensmitteln, ein Paar Ski und weitere Kleinigkeiten im Laderaum, der
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auch noch über ein grosszügiges Fach in der T iefe (unter dem Holzboden) verfügt. Man könnte jetzt einwerfen, durch das Anbringen eines Dachträgersystems und einer Thule-Box würde sich das Platzproblem im Kofferraum von selbst lösen. Aber eine Transportkiste auf diesem Auto sähe aus, als ginge Gisele Bündchen mit einem Rucksack über den Laufsteg. Erstaunlicherweise ist die Performance dieses Autos irgendwie zweitrangig. Natürlich, ausgerüstet mit dem 6-Zylinder-Dieselmotor (2987 ccm, 265 PS), ist genügend Leistung vorhanden. Aber trotz seines dynamischen Äusseren ist der Shooting B rake kein Sportwagen, und man will ihn auch nicht so fahren. Durch die optionale Luftfederung Airmatic (Fr. 1606.–) wird sowieso eher der Fahrkomfort betont. Klar könnte man den CLS auch in der AMG-Version fahren. Dann hätte man ein sportliches Auto in einem schönen Kleid sowie einen grossen Laderaum. Aber als ich auf der stark verschneiten A3 von Zürich in Richtung Glarnerland fuhr, fehlte mir ein voluminöser Acht zylindermotor mit übermässiger Leistung nicht. Hingegen war ich angetan von dem hervorragenden Allradsystem, das perfekt zu der komfortablen, entspannten Grundhaltung des Wagens passt und der Sicherheit dient. Fazit: Meinen Familien-Stil-Test hat der Shooting Brake bestanden. Im Prinzip ist es dasselbe wie mit der Kleidung: Natürlich ist eine Trainerhose bequemer als Anzug und Krawatte, aber es sieht auch weniger gut aus.
shooting brake Bei dem von uns gefahrenen Modell handelt es sich um den Mercedes-Benz CLS 350 CDI 4Matic Blue-Efficiency mit 3-LiterDieselmotor und 265 PS. Grundpreis: Fr. 81 389.–; Testwagenpreis (inkl. Optionen): Fr. 124 772.–. MÄRZ / APRIL 2013
MÄRZ / APRIL 2013
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ww-questionnaire
fidler und herz
Graeme Fidler und Michael Herz sind die Kreativdirektoren von Bally – also dafür verantwortlich, wie die Schuhe der Schweizer Firma aussehen. Von KATRINE STOREBØ (Illustration) W
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Ihre Mutter würde über Sie sagen? Michael Herz: Dass ich ein hübsches Baby war. Graeme Fidler: Dass ich meine guten Manieren von ihr habe. Ihre erste Erinnerung an Mode? MH: Der elegante Stil meiner Mutter. GF: Der Wunsch, VintageKleidung zu tragen. Wie viel Zeit brauchen Sie, um sich anzuziehen, bevor Sie aus dem Haus gehen? Beide: So wenig wie möglich. Sie wären gerne für einen Tag . . . MH: Ein Cowboy. GF: Ein Spieler von Newcastle United.
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«Wunsch von der Fee?» – «Erdnussbutter ohne Ende.»
zwei für einen Michael Herz (links) und Graeme Fidler sind das Creative- Director-Duo des S chweizer Schuhherstellers Bally. Zuvor waren die beiden Briten beim Londoner Bekleidungsunternehmen Aquascutum.
Gegenstand des letzten Tischgesprächs? GF: Der Schultag meines Sohnes. Ihr teuerstes Kleidungsstück? MH: Meine Uhr. GF: Meine Schuhe. Welche Überschrift soll eine Biografie über Sie tragen? MH: «Der pragmatische Perfektionist». GF: «Eine Frage der Details». Das letzte Mal, dass Sie etwas repariert haben, war . . . MH: Bezahlt man nicht Menschen dafür? GF: Am Fahrrad meines Sohnes. Erste Leidenschaft? MH: Zeichnen. GF: Gegen einen Fussball zu treten.
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Gegenstand des letzten Streits? GF: Dass mein Sohn seinen Fisch mit in die Schule nehmen wollte. Sie sind kein Freund von . . . MH: Zeit verlieren. GF: Streiten. Die meisten Leute wissen nicht, dass ich . . . MH: Koch bin. GF: Golf spiele. In Ihrem Koffer gibt es immer . . . Beide: Einen Adapter. Der beeindruckendste Mensch der Geschichte? MH: Die Queen. GF: Winston Churchill. Grösste Ausgabe in den letzten zwölf Monaten? MH: Kunst. GF: Mein Auto. Das würden Sie gerne besonders gut können . . . MH: Witze zu behalten. GF: Italienisch zu sprechen. Wunsch von der Fee? MH: Erdnussbutter ohne Ende. GF: Zweimal mich selbst sein, damit ich gleich viel Zeit mit meiner Familie und im Job v erbringen könnte. Der beste Song aller Zeiten? MH: Der wechselt ständig. GF: «Walk of Life» von den Dire Straits. Warum sind Sie berühmt? MH: Ich wusste nicht, dass ich berühmt bin! GF: Zumindest meine Witze machen mich bei meinem Sohn zu einer Berühmtheit.
Redaktion: Yvonne Wigger MÄRZ / APRIL 2013
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