WW Magazin No. 1 - 2013

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WW Magazin No. 1 März/April 2013

Mode

michele hicks fotografiert von Keiron O’connor

Fr. 6.50

Eine Zeitschrift der Weltwoche Verlags AG

Reportage




Editorial

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no 1

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März April

Man sollte nicht das machen, was einen stört, wenn es andere tun. Ich mache es dennoch einmal und als Ausnahme: Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass es diese Zeitschrift ab sofort auch als App für Tablet-Computer (genauer: für iPads von Apple) gibt. Wie geschrieben, ich finde es im Grunde unoriginell, wenn Chefredaktoren die Zeilen ­ihres «Editorials» für Verlagsmitteilungen, sagen wir, missbrauchen. Doch, ganz ehrlich, Zeitschriften lesen und ansehen auf Tablet-Computern ist eine gute Geschichte in meinen Augen. Weil die Bilder eine Strahlkraft aufweisen, die es nicht gibt auf Zeitschriftenpapier. Oder weil man zusätzliche Inhalte geliefert bekommt, ohne dass man dafür bezahlen muss als Leser; gefilmte Interviews oder Mitschnitte von Gesprächen, die Journalisten mit den People geführt haben, die im Magazin vorkommen, und so weiter. Glauben Sie mir, ich mag Zeitungen und Zeitschriften so gerne wie irgendwer. Doch wer ein iPad benutzt, weiss, wovon ich schreibe (darum: Fangen Sie auch an damit, am ­besten heute), und bei den anderen entschuldige ich mich, sie gelangweilt zu haben. Einen Satz noch dazu dennoch: Die WW-Magazin-App, die es im Zeitungskiosk von Apple gibt, ist für Sie ­gratis dieses Mal.

Ihr Mark van Huisseling 4

Illustration: Gian Gisiger   MÄRZ / APRIL 2013




Get the movie !

M e n s w e a r C o l l e c t i o n S p r i n g / s u m m e r 201 3 n o w ava i l a b l e a t a l l Pa u l K e h l a n d P K Z S t o r e s w w w. pa u l k e h l .c o m


Contributors James Goldstein Nora Baldenweg

Sie sind kein Paar, ­unsere Paris­ -Kennerin Nora und James, der Besitzer eines John-Lautner-Hauses in Los Angeles (und grösster Basketball-Fan Amerikas – sitzt bei jedem Spiel der beiden Mannschaften aus L. A. in der ersten R ­ eihe – plus regelmässiger Besucher von Mode­schauen in New York, Paris, Mailand – sitzt in der ersten Reihe), soviel wir wissen. Es ist mehr eine Zufalls­ bekanntschaft. Andererseits, eine so zufällige vielleicht auch nicht: U ­ nsere Mode­ redaktorin (21 Jahre alt, dieses Mal nicht im Bild) kennt James eben­ falls von den Pariser défilés, an den Redaktionsleiter dagegen kann er sich nicht erinnern. Wir verstehen. Und zeigen, wie der Jungge­selle in seinem Haus in ­Beverly Hills wohnt (ab Seite 52). Wo die Schweizer Filmmusikproduzentin und Journalistin (Wallpaper, Dazed & Confused) in Paris ausgeht, steht auf Seite 16. 8

akihiko ito «Agoera»

Unser Mann in Tokio, 26, ­fotografiert in der Freizeit Essen (und versendet die Bilder). Mehr wissen wir ­ nicht über ihn (das nennt man virtuelle Bekanntschaft bzw. soziales Netzwerk). Das heisst, was wir auch wissen: ­Seine Illustrationen unserer ­Testwagen (Seite 67) haben eine Qualität, die wir aus­ sergewöhnlich finden. Vom Entwurf her: wie wenn Impressionisten Autos gemalt hätten statt Seerosen.

Michele hicks Mein Kollege Gianluca C ­ an­taro sagt, er habe genug von Foto­ produktionen mit M ­ odels, er arbeite lieber mit Charakterköpfen; Gianluca ist Redaktions­leiter von L’Uomo Vogue, der Männerausgabe der italienischen ­Modezeitschrift. Ich gehe nicht ganz so weit, sehe es aber ähnlich. Weil es gut und recht ist, ein ­schönes, junges (siebzehn Jahre ­altes, geschminkt wie ein neunzehnjähriges) Mädchen-­Model im Heft und auf dem Cover zu h ­ aben. Doch schöner ist es, dort eine s­ chöne Frau zu haben. Eine Frau wie Michele Hicks zum Beispiel (ab Seite 32). Sie war Model (Chanel, D&G, Prada) und ist Schauspielerin (beim Film, etwa «Mulholland Drive»; in TVSerien, etwa «The Shield» oder «CSI: NY»). Und zudem eine rich­tige Frau. Aus­serdem mögen wir diesen Benutzereintrag auf IMDB, der Filmdatenbank-Website: «Sie hat den ewigen Bitch-Look im ­Gesicht.»

Alexis Roche

Wir sind eine demokratische Redaktion, weisen nicht bloss darauf hin, wenn die Frau eines reichen und/oder berühmten Mannes für uns arbeitet, sondern auch, wenn der Mann eines reichen und/ oder berühmten Mannes für uns arbeitet. Der Stylist unserer Modestrecke, Alexis ­Roche, ist der Partner von John Galliano (Sie erinnern sich: Er war der Chef­kreative von Dior, bis er in ­einer Bar in Paris abfällig und laut über andere Gäste redete; genauer werde ich nicht; Sie erinnern sich vielleicht auch daran – «WeltwocheBeilage ergreift Partei für Hitler-Fan», ­titelte 20 Minuten). Alexis macht, um die Geschichte nun zu erzählen, seinen eigenen Weg: als Stylist für Fotoproduk­ tionen von Mario Testino oder Nick Knight sowie für, unter anderen, die ehemalige ­Première Dame Frankreichs, ­Carla Bruni-Sar­kozy, oder Rihanna. Wie er für uns arbeitete, sehen Sie ab S ­ eite 32. MÄRZ / APRIL 2013



Inhalt

I

Wir finden sie bezaubernd, die Erotik eines – Hotelzimmers (im New Yorker «Nomad»-Hotel in diesem Fall). Willkommen! Ausserdem gibt es das ehemalige Topmodel Michele Hicks, das heute in amerikanischen TV-Serien spielt («CSI: NY», «The Shield»), zu sehen, auch von vorne, in der neuen Mode dieses Frühjahrs. Ab Seite 32. W

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SUITE FOR MY SWEET  (grosses Bild) Kleid von Gucci, Schuhe von giuseppe zanotti, Handschuhe von The Baroness, Armreif von Oscar de la Renta.

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Titelbild: Lisa Romerein/OTTO  Bild auf dieser Seite: Keiron O'Connor   MÄRZ / APRIL 2013


BAYSWATER BAG

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Inhalt

II

T r e n d - R e p o rt s

e d i to r i a l

Acc e ss o i r e

dritter streifen

Seite 20

Was Diego Della Valle als Nächstes macht Seite 42

Seite 4 co n t r i bu to r s

Seite 8 Fa s h i o n

Seite 22

e i n e f rau in einem kleid

m v hs l i s t e

Seite 14 Schmuck

Modemacherin Dorothée Vogel Seite 48

Seite 24

ich

liebe diese s ta dt

Nora Baldenweg gibt Tipps für Paris Seite 16

Uhren

TITELG E S CHICHTE

Seite 26

Hausbesuch beim geheimnisvollen Milliardär Seite 52

B eau t y

Seite 28 B e z u gs q u e l l e n

Seite 64 mein stil

Künstler Benjamin Shine Seite 18 12

Au to Technik

Seite 30

Mercedes-Benz CLS Seite 66

Illustrationen: Evie Cahir, Paul White  Bilder: Horst Diekgerdes, Lisa Romerein/OTTO    MÄRZ / APRIL 2013


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moderne klassiker

mvhs liste

Der  Redaktionsleiter empfiehlt, was er selber benutzt (und zum Teil auch bezahlt hat). Von Evie Cahir (Illustrationen)  W

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zeitschrift apartamento

Ihnen kann ich es ja sagen: Wohnzeitschriften schaue ich mir weniger an, um herauszu­ finden, was für neue Sofas, Kaschmirdecken, Windlich­ ter und Duftkerzen es gibt, sondern mehr, um zu sehen, wie andere Menschen wohnen. Und keine Zeitschrift, die ich kenne, zeigt mir das besser als Apartamento. Die Redak­ tion befindet sich in Spanien, der Verlag, falls ich es rich­ tig verstanden habe, in den Niederlanden – und die Woh­ nungen/Menschen, die vorge­ stellt werden, befinden sich ­irgendwo auf der Welt. Plus: Man lernt nicht bloss Leute kennen, man sieht, wie ihr ­Leben ausschaut. Zeitschrif­ ten, die wie ein Fächer auf dem c­ offee ­table liegen zum Beispiel, oder Tennisschläger, die im Entree an der Wand lehnen, fehlen im Leben die­ ser Menschen. Vielleicht, weil sie ein Leben haben, und erst noch ein spannendes.

N 1

Stahlrohr-möbel von bättig

Tablet-computer ipad von apple

Laufschuhe von on

Jetzt wird es ein bisschen kompliziert: Es gibt ein Ge­ schäft in Zürich mit Namen «Tisch, Bank, Stuhl», das ich mag, weil der Mitbe­ sitzer Urs Brack oft ­Möbel und ­Accessoires entdeckt, die mir gefallen. Und ausser­ dem hat er mein Esstisch­

Ich habe vor ein paar ­Monaten das neuste M ­ odell gekauft, und das ist, in InformatikZeitrechnung, schon ­lange nicht mehr neu. Doch d ­ a­rum geht es nicht. Es geht ­dar­um, dass ich die Art des Lesens und den Lebensstil, der da­ mit verbunden ist, wenn man ein Tablet kauft (und nutzt), gern bekommen habe. Ich war die längste Zeit ­einer, der er­ zählte, wie old school (und also gut) Papier sei. Stimmt. Und es war die ­Gelegenheit, das Wort Haptik zu b ­ enutzen, durch dessen Gebrauch man gebildet wirkt. Stimmt sogar auch. Ändert aber nichts dar­ an, dass es besser, bequemer und preiswerter ist, Zeitungen und Zeitschriften elektronisch

Was mir mein ganzes bisheri­ ges Leben lang nie Spass ge­ macht hat, ist Rennen. Und ich darf schreiben, ich habe es versucht. Jahrelang. Ein runners high hat sich bei mir nie eingestellt. Bloss Schmer­ zen in den Knien sowie das Gefühl, sich gut zu fühlen, nachdem die Rennerei hin­ ter mir lag (bloss denke ich, dass es einem ähnlich geht, wenn das Waterboarding oder Ähnliches vorbei ist). Als ein Bekannter von mir also erzählte, er gebe seine Stelle als Kommunikations­ chef von Vitra auf, um eine Laufschuhmarke mit aufzu­ bauen, gratulierte ich ihm, interes­sierte mich aber den­ noch nicht für die Schuhe. Auch als ein anderer Bekann­ ter er­zählte, er sei Investor der Firma, die die Schuhe der Marke On her­stelle, änderte das nichts. Dann bekam ich ein Paar (gratis) – und das trage ich seither, zum Ge­ hen, nicht zum Laufen. Es ist bequem. Und man sieht damit ein wenig aus wie ­Larry ­David, mein Stil-Held.

problem gelöst; er besass einen Posten altes Holz aus Häusern in Indonesien, die abgerissen worden waren, und aus diesem Holz k ­ onnte man Tische tischlern las­ sen, so, wie man sie haben wollte (­Länge, Breite, Höhe stimmten darum für einmal mit den Massen der Woh­ nung oder des Körpers, der daran sitzt, überein). Dieses Angebot gibt es nicht mehr; doch Urs empfahl mir die Schweizer Stahlrohrmöbel von B ­ ättig. Ich werde mir solche kaufen für meine ­ ­Loggia, denke ich.

zu lesen. Nie mehr werde ich sonntags an den Kiosk beim Bahnhof Zürich Stadelhofen fahren, um herauszufinden, dass die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung weg ist – und dann die NZZ am Sonntag lesen.

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H A C K E T T. C O M

E S S E N T I A L LY B R I T I S H

Paradeplatz, Zürich • Rue de la Tour-Maîtresse, Genève


ich

liebe diese stadt

paris

Die Schweiz-Australierin, Musikproduzentin und Modejournalistin Nora Baldenweg verrät uns ihre aktuellen Top-Adressen von der Stadt, in der sie lebt. Von K i ra Bu ns e (Porträt) W

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städtchen aufgewachsen ist wie ich), eben eröffnet, ist cool, sympathisch, laut und frisch. Und, es muss gesagt sein: absoluter Bart-, Tattoound Karo­hemden-Alarm! 43, rue Godefroy Cavaignac

origami jewellery Das schönste Mitbringsel aus der Stadt der Mode findet man in der Nähe der wundervollen Place des ­Vosges: Die Kettenanhänger von Origami Jewellery haben in Paris inzwischen Kult­status erlangt – und entworfen werden sie von Claire und Arnaud, zwei guten Freunden von mir. Boutique Claire Naa, 10, rue de Birague

renden Kurio­sitäten in der Medizinischen Fakultät befinden sich auch die Originalinstrumente, die zur Autopsie von Napoleon und Louis XIV benutzt wurden. 12, rue de l'Ecole de Médecine

1 Museum, 2 Klubs und ein (versteckter) Ort Palais de Tokyo: Seit dem Umbau ist allein das Gebäude einen Museumsbesuch wert. (13, avenue du Président ­Wilson)

unsere frau in paris Als Mitgründerin des preisgekrönten Produzententeams Great Garbo ent­wickelt Nora Baldenweg zusammen mit ihren Brüdern Diego und Lionel Vincent Musik für internatio­nale Werbekam­pagnen und ­Kinofilme. Zudem arbeitet die Mode­expertin als Journalistin; sie trifft für Fashion- und Lifestyle-­ Magazine Designer und andere wichtige Leute der Modewelt. 16

Bones Das ­erste eigene Restaurant von ­Hipster-Foodie-Darling James Henry (der im selben aus­tralischen Küsten­

Candelaria Einfach ganz hinten in d ­ ieser winzigen, grellen Taqueria die unscheinbare weisse Tür aufstossen – et voilà, befindet man sich in Paris’ bester Cocktail-Bar. Der ver­steckte Hang-out für Mode- und Filmschaffende aus dem Quartier. 52, rue de Saintonge

Musée d’histoire de la médecine Uralte Prothesen, Skalpelle und chirurgische Ketten­ sägen – unter den faszinie-

«Montana»: Hier tanzen die «Models of the moment» neben Kate Moss, Lou Doillon, Frédéric ­Beigbeder und anderen Nacht­vögeln. (28, rue Saint-Benoît)  «Silencio»: David Lynchs Nachtklub. (142, rue Montmartre)

«Le Comptoir Général»: schwer zu finden, noch schwieriger zu beschreiben – ein must-see. 80, quai de Jemmapes

stadtkennerin (grosses Bild) Nora ­ aldenweg, hier vor der Ile de la Cité, B lebt seit sechs Jahren in Paris. MÄRZ / APRIL 2013



mein stil

Benjamin Shine

Der französische Künstler arbeitete erstmals für das Pariser Modehaus Givenchy – sein T-Shirt ist also künstliche ready-to-wear. W

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An einem Tag im Herbst 2008, als der amerikanische Wahlkampf am spannendsten war, zerriss Benjamin Shine eine alte US-Flagge und fertigte aus Stars-and-Stripes-Teilen ein Porträt vom Präsidentschaftskandidaten Barack ­Obama an. Man darf somit behaupten, dass die Art, wie Shine, ein Brite, zu grös­serer Bekanntheit ge­langte, nicht die konventionellste ist (obwohl in der Kunst Werke aus der amerikanischen Fahne nicht neu sind, Jasper Johns «Flags» fallen einem ein). Zum ersten Mal wahrgenommen ­wurde der Londoner, der am Central St. Martins College of Art studierte, 2004 mit seinem «Skoody», einem multifunk­tio­nalen Kinderkleidungsstück. Shine entwarf auch Spielzeuge, arbeitete für den Fussballklub Arsenal, für Harrods, Courvoisier, Google, ­Coca-Cola oder, wie zuletzt, für ­Givenchy; Angst vor Konsumgütermarken beziehungsweise vor Kooperationen mit deren Verkäufern hat er also keine. Zahlreiche Awards später macht der ­heute 35-Jährige noch immer Porträts. Am interessantesten sind vielleicht s­ eine Darstellungen von Rembrandt, Elizabeth Taylor oder Fürst Albert von ­Monaco – sie sind aus Tüll. Den Stoff faltet Shine zurecht, die Schattierungen mit einbeziehend, um ihn am Ende mit dem ­Bügeleisen zu fixieren (siehe kleines Bild unten rechts). Ja, Shine malt mit Stoff. Aber das ist bloss eine seiner ­vielen ­Fähigkeiten. Deshalb hat Riccardo Tisci, Kreativ­ chef von Givenchy, einen guten Geschmack (und eine gute Nase fürs Geschäft) bewiesen, als er ­Shine den Auftrag gab, ein T-Shirt für die Marke zu gestalten (siehe Bild rechte ­Seite). Givenchy, eine der interessantesten ­ ­Modemarken im ­Augenblick, ist gut für Benjamin ­Shine, den, sagen wir, ­Renaissance-Mann des frühen 21. Jahrhunderts – und ­umgekehrt. 18

Mein Lieblings-Morgenritual: Müesli essen: mit Bananen, Blaubeeren, Zimt – und Milch. Meine Liebste arbeitsmusik: Old school-Funk und -Soul: Stevie ­Wonder, Prince, James Brown sind ­immer zuoberst auf meiner Playlist.

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Mein liebstes Kunstobjekt (das ich nicht besitze): Derzeit ist das die Skulptur «Red Square» von Tony Cragg. Meine Lieblingsrestaurants: Das «Tao» in New York und das «Baku» in London. Mein liebster Nachtklub: Klubs sind nicht meine Stärke, aber ich könnte ein paar fantastische Kräutertees empfehlen.

Mein Lieblingsmagazin: Das australische Belle.

Mein Lieblingshotel: Dank AKA (www.stayaka.com) kann ich in Luxusapartments mit Hotelservice New York wie ein New Yorker erleben.

Mein Lieblingsbuch: Ein x-beliebiges von Edward de Bono.

Mein Lieblingsdrink: Frischer Kokosnuss-Saft – eiskalt und direkt aus der Nuss! Mein Lieblingsfilm: Einer meiner «alten» Favoriten: «Back to the Future». Auch heute wünsche ich mir immer noch einen DeLorean.

Meine Lieblingsgegend: Das Soho-Quartier in New York. Ich liebe die dortige ­Künstlerszene, eine regelrechte Brutstätte verschiedenster Kulturen und Kunstformen. Meine Lieblingsgalerie: Das New Yorker Museum of Arts and Design. Mein Lieblingsmuseum: Das Victoria and Albert Museum (V&A) in London.

Mein Lieblingspark: Der Central Park in New York.

shine-shirt (rechts) Pullover für Givenchy. Preis a. A.

Mein liebstes Kunstobjekt (das ich besitze): «Dancers» des brasilianischen Seri­grafie-Künstlers Romero Britto. Redaktion: Oliver Schmuki   MÄRZ / APRIL 2013


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März April

Trend-Report

accessoire des monats Miuccia Prada entwarf für die Neuverfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roman «The Great Gatsby» eine Kollektion, bestehend aus vierzig massgeschneiderten Prada- und Miu-Miu-Cocktail- sowie -Abendkleidern. Und die dazu ­passenden Strümpfe lieferte das Schweizer Unternehmen Fogal. «Die Kostümbildnerin ­Catherine Martin hat uns kontaktiert, weil sie auf der 20

Suche war nach einem kompetenten Strumpfhersteller, der schon in den Zwanzigern existierte», sagt Marcela­ Palek, Head of Communication bei Fogal. Die fünf Strumpf­ modelle aus «The Great Gatsby» sind in Fogal-Geschäften bereits erhältlich. Auf den Film von Baz Luhrmann muss man noch ein wenig warten: In der Schweiz ist er ab 16. Mai in den Kinos zu sehen. FOGAL (oben) Strümpfe aus der Schweiz. Bei dem hier abgebildeten Fogal-Modell ­handelt es sich um die Strumpfhose «Charleston» mit Trompe-l’Œil-Effekt (Fr. 65.–). Redaktion: Yvonne Wigger  Bild: Warner Bros. Pictures   MÄRZ / APRIL 2013


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A L E X A N D E R M c Q U E E N B A L M A I N D O LC E & G A B B A N A E T R O G A M M E B L E U G U CC I J I L S A N D E R J O H N LO B B K I TO N L A N V I N M E I N D L P R A DA P R A DA L I N E A R O S S A S A I N T L AU R E N T S TA L L I O N B O OT TO D ’S T H O M B R O W N E TO M F O R D JEWELLERY BY K I E S E L S T E I N – CO R D, S H A M B A L L A J E W E L S SKINCARE BY T H E B O DY D E L I W W W.TROISPOMMES.CH


Trend-Report mode

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Gemusterte Kleider in dezenten Farben und Röcke, die die Knie ­bedecken – die 1940er Jahre sind wieder da. W

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N 1

must-haves Sechs Lieblinge und ein Leitfaden

look des monats Ein wenig ­Vintage, gemischt mit ein wenig ­ Romantik ­ergibt: die Frühjahrs/Sommer-Kollektion von ­Bottega Veneta. Tomas ­Maier, der deutsche Kreativdirektor des italienischen Labels, entwarf ­Kleider mit femininen Mustern und kniebe­ deckende ­Röcke – das alles in dezenten Farben. Der Look, den wir hier zeigen, wurde an 22

der Modenschau in Mailand von Ruby Aldridge präsentiert und ist unser Liebling (nicht nur wegen Ruby).

gucci

h&m

Auch dieses Lieblingsstück kommt im dezenten, warmen Farbenkleid daher. Collier von Gucci, ca. Fr. 1065.–

Für die kleinen, stilbewussten ­Romantikerinnen unter den Frauen. Kleidchen von H&M, Fr. 39.90

neri firenze

midas-verlag

Raphaela Hermes’ Label heisst Neri Firenze. Ihr verdanken wir das Design von «Bauletto». Ca. Fr. 1120.–

Ein Buch über die stilprägenden ­Männer der Geschichte. Schliesslich hat Mann nie ausgelernt. Fr. 44.–

jil sander Schützt am ­schönsten vor den lang­ersehnten Sonnenstrahlen. ­Sonnenbrille von Jil Sander, Fr. 330.–

bottega veneta  (Grosses Bild) Kleid: Fr. 5450.–, ­ Tasche «Ayers ­Studio ’73»: Fr. 5700.–, Schuhe: Fr. 1280.– (Rechte Spalte)  1.  Oberteil: Fr. 2480.–, Rock: Fr. 2920.–, Gürtel: Fr. 460.–, Tasche Fr. 12 020.–, Schuhe: Fr. 1280.– 2.  Kleid: Fr. 4630.–, Schuhe: Fr. 1280.–

1 2 giorgio armani

bottega veneta

Endlich kann man wieder offene HighHeel-Sandaletten (z. B. diese hier von Giorgio Armani, ca. Fr. 555.–) tragen!

Weitere Eindrücke aus der Bottega-­ Veneta-Kollektion – man kann einfach nicht genug davon bekommen.

Redaktion: Yvonne Wigger   MÄRZ / APRIL 2013


VIRTUOS | SINNLICH

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Trend-Report schmuck

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Mit den richtigen Steinen, auch mit kleinen, wird in diesem Frühjahr jeder Auftritt ein grosser. W

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must-haves Von Quarz bis Diamant

chanel Chanel-Armspange «Constellation du Lion» in Weissgold, mit Diamanten. Preis a. A.

piaget

tiffany & co.

Piaget-Ring aus Weissgold, mit ­Rubellit und Brillanten. Preis a. A.

Ketten «Paloma Picasso Crown of Hearts» von Paloma Picasso für Tiffany & Co. Je Fr. 570.–

bucherer

prada

Kirschblüten-Ohrringe von Bucherer aus Weissgold, mit rosa und weissem Quarz sowie Brillanten. Preis a. A.

Ohrhänger aus der «Bloom»Kollektion von Prada. Fr. 590.–

de grisogono

pomellato

Roségold-Ring mit Diamanten und rosa Saphiren aus der «Animal»-Kollektion von de Grisogono. Preis a. A.

«Nudo»-Ringe von Pomellato in Rosé- und Weissgold, mit Amethyst oder Topas. Ab Fr. 2100.–

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stück des monats «Die Kollektion ‹Couture ­Précieuse› von Piaget ist eine Hommage an die Schönheit der Frau», sagt Jean-Bernard Forot, Joaillerie-MarketingDirektor von Piaget. Um das Collier «Brandenbourg» zu fertigen, braucht es nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine ruhige Hand. Der Fächer bedarf besonderer Aufmerksamkeit:

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Hat der Goldschmied die Fassungen zehntelmillimeter­ genau v ­orbereitet, werden darin in ­ einem nächsten ­A rbeitsschritt Diamanten eingepasst. Die Inspiration kommt aus der Haute Couture – ­Stickerei und Spitze. piaget  (grosses Bild) Das ­filigrane Collier «Brandenbourg» mit ­seinem Rubellit ist das K ­ ernstück der ­Kollektion. Und dieser ­diamantbesetzte Fächer ist ­seinerseits das Kernstück des Colliers.

Redaktion: Valeska Jansen   MÄRZ / APRIL 2013


DER NEUE QUATTROPORTE GTS. VOLLKOMMENHEIT AUS ELEGANZ, TECHNIK UND KRAFT Der rundum neue Maserati Quattroporte GTS ist mehr als eine ausgezeichnete Sport-Limousine. Er vereint ausserordentliche Schönheit mit der kompromisslosen Leistung des neuen V8 Motors. Ein klassischer Gran-Tourer mit unverwechselbarem italienischem Design und einer technischen Präzision, wie sie nur von Maserati geboten wird.

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Trend-Report uhren

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Sportliche, stabile Modelle sind gefragt. Aber auch feine und ­komplizierte Werke kommen an. W

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uhr des monats Zu den (nicht wenigen) legendenhaften IWC-Modellen gehört die «Inge­nieur», eine zeitlos-technische Uhr von 1955. Doch es dauerte zwanzig Jahre, bis sie stil­bildend wurde: nachdem der Designer ­Gérald G ­ enta ihr Äus­ seres über­ a rbeitet hatte, nämlich. Jetzt gibt sie IWC neu heraus als «­Automatic» mit WeicheisenInnenge­häuse – ein Merkmal aller Uhren dieser Linie –, das das Werk vor Magneteinwirkungen schützt. Auch der Rennsport-Bezug bleibt erhalten – durch neue Materialien und Funktionen.

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must-haves Sechs Favoriten und eine Mysteriöse (unten links)

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Die ultraflache «Master Ultra Thin Jubilee» feiert das 180-Jahr-Jubiläum der Manufaktur. Fr. 16 200.–

Die «Luminor 1950» verfügt über einen Flyback-Mechanismus. Fr. 11 100.–

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In der «Ingenieur Automatic» steckt das mechanische Kaliber 30 110. Fr. 6400.–

Die «Clifton 10 060» ist für den Alltag, aber alles andere als alltäglich. Fr. 12 900.–

Montblancs «Nicolas Rieussec Rising Hours» hat eine clevere Tag-Nacht-Mechanik. Fr. 11 600.–

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Schwebende Zeiger sind die Spezialität von Cartiers «Rotonde de Cartier Mystery». Fr. 49 900.–

In die neue «Altiplano» in Weissgold hat Piaget eine Sekundenanzeige integriert. Fr. 21 100.–

Der «Royal Oak Offshore Diver» fällt auf – selbst ­tausend Meter unter Wasser. Fr. 20 000.–

26   Redaktion: Raphael Suter  MÄRZ  /  APRIL 2013


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Trend-Report beauty

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Pf legeprodukte haben es auch nicht leicht, sie kämpfen gegen die Schwerkraft. W

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N 1

must-haves Acht für Frauen, eines für den Mann (oben Mitte)

creme des Monats Die Linie «Capture ­Totale» gibt es seit acht Jahren; doch für 2013 wurde sie über­ arbeitet. «Jetzt ist es gelungen, auch die tiefer in der Haut liegenden Zellen zu beeinflussen und so das ­Gewebe noch mehr zu verdichten», sagt Edouard Mauvais-­Jarvis, ­Direktor für 28

wissenschaftliche Kommunikation bei Dior. V ­ olumen ­werde aufgebaut und ­fixiert, und die Haut behalte ihre Spannkraft. Der Gedanke, der am Anfang stand, kommt von Christian Dior selbst: «Mein Traum ist es, Frauen nicht nur schöner, sondern auch glücklicher zu machen.» dior (grosses Bild) Die Creme «Capture Totale» von Dior hat es auf Falten abgesehen. Fr. 249.–

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Die Brustpartie zu glätten und zu festigen, das ist der Job des «Advanced Optimizer Gel Lift» von Yon-Ka. Fr. 127.–

Alle für einen, einer für alle (Männer): Das «All-in-One Face Treatment» von Lab Series. Fr. 38.–

Das «Multi-Perfection»Konzentrat von Dior lässt die Haut samtig und fein werden. Fr. 225.–

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vichy

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Zu jugendlicher Haut führt das neue «Prodigy Night» von Helena Rubinstein – Nacht für Nacht. Fr. 285.–

Gerade reifere Haut wird sich bei Vichy für die verdichtend-­pflegende Wirkung von «Neovadiol ­Magistral» bedanken. Fr. 46.–

Das Definieren von Konturen, diese ­Aufgabe hat Shiseido an ihre «Bio-Performance Super Restoring Cream» delegiert. Fr. 152.–

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chanel

Während wir schlafen, wirkt «Botanical D-Tox» von Sisley entgiftend und energiespendend. Fr. 209.–

Das «Super Aqua-Eye Serum» von Guerlain tut nichts ­G eringeres als die ­Augenfältchen aufpolstern. Fr. 127.–

Dank neuer Formel ist Chanels «Le Fluid» noch effektiver bei der Hautregeneration. Fr. 355.–

Redaktion: Valeska Jansen  Bild: Alexis Zurflüh   MÄRZ / APRIL 2013


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Bilder: XXX   MÄRZ / APRIL 2013


MÄRZ / APRIL 2013

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Dritter Streifen

Was macht ein Unternehmer, wenn er mit seiner Marke Tod’s die Welt der Mode schon zweimal verändert hat (und ­damit einmal Milliardär geworden ist), als Nächstes? Er ­b eginnt, die dritte Idee zu verkaufen, als wäre es das ­erste Mal: Nach seinem «Gommino», dem Schuh mit 133 Noppen auf der Sohle, und der «D-Bag», einer It-Tasche für Frauen, kommt Diego Della Valles «Double Stripe» – die Tasche für den Mann. Von Mark van Huisseling (Text)

A

n einem Dienstagmorgen im Januar ist­ Diego Della Valle in seinem Stadthaus in Mailand. Das heisst, «Stadthaus» ist im Grunde eine Untertreibung; der Bau mit sechs Stockwerken am Corso Venezia, über dessen Eingang in goldenen Buchstaben «Della Valle» steht, ist das, was in Italien «palazzo» heisst, in Paris «palais» – und wofür es auf Deutsch kein richtig treffendes Wort gibt, weil es dort wenige solcher Häuser gibt, wo man Deutsch spricht. Vom fünften Stock, wo sich ein Stockwerk unter ­Della Valles privater Wohnetage eine Art Gästewohnung befindet (Wohnzimmer mit Kunst – im Haus hängt ein Teil seiner Sammlung, Werke von Fontana, Calder, Picasso oder Kiefer –; Salon mit Esstisch für fünfzehn G ­ äste, Terrasse mit Dach aus Glas), ­wurde unser Treffen in den zweiten Stock verlegt, in ein Zimmer, in dem nur ein gros­ser Besprechungstisch steht. DDV, wie man ihn nennt, ist 59 und, seit über zwölf Jahren, Präsident und Chef von Tod’s, der Schuh- und Kleidergruppe, die er gründete. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 963 Mil­lionen Euro (zirka 1,19 Milliarden Franken; etwa 10 Prozent mehr als 2011); 2011 verdienten die Marken Tod’s, Hogan, Fay und Maison Roger Vivier zusammen 232 Millionen Euro (Ebitda; der Gewinn 2012 war noch nicht veröffentlicht zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Zeitschrift). Sein Vermögen wird auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt (Quelle: Forbes; DDV gehören rund 57 Prozent von Tod’s, die Aktien des Unternehmens werden an der ­Mailänder Börse gehandelt). Für die ­Gruppe arbeiten 3900 Leute, doch er habe eine Firma, die er 42

der baumeister (rechts) Vor 35 Jahren übernahm Diego Della Valle die Schuh­manufaktur seines Vaters mit 200 Mitarbeitern, heute zählt die Tod’s-Gruppe 3900 Angestellte.

alleine führe, sagte Della Valle einmal e­ inem Journalisten der Zeit. Und wenn so einer einlädt, ­einem ein wenig seiner Zeit schenkt also, um über etwas zu erzählen, was er sich ausdachte (und was ab März dieses Jahres in einigen der bestverkaufenden Tod’s-Boutiquen auf der ganzen Welt erhältlich sein wird), dann fährt man nach Mailand in das «Stadthaus», über dessen Eingang in goldenen Buchstaben «Della Valle» steht, um zuzuhören.

Handtasche für den Mann Und die Geschichte geht so: Es gibt eine neue ­Linie bei Tod’s, und sie heisst «Double Stripe». Dabei handelt es sich um eine Taschenkollektion für Männer, der Name kommt von den zwei Streifen aus Leder, die jedes Stück – ein Weekender, eine Aktenmappe, eine Schultertasche etwa – verzieren. Und zudem, sagt DDV, handle es sich um eine grosse Sache für seine Firma, (möglicher­weise) um eine Entwicklung wie den «Gommino», den Mokassin mit 133 Noppen auf der Sohle, den der damals junge Diego in einer einfacheren Ausführung als «driving shoe» in Boston gefunden ­hatte, 1975, als er eine Zeit in Amerika ver­brachte nach dem Studium der Rechtswissenschaften und vor der Arbeitsaufnahme in der Schuhfabrik seines Vaters mit rund 200 Mitarbeitern, in der Region Marche in Italiens ­Mitte, wo er in einem Dorf am Meer geboren wurde. Seine neue Idee soll eine weitere Säule werden, die die Firma (möglicher­weise) trägt, eine Säule wie die «D-Bag» für Frauen, die MÄRZ / APRIL 2013


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männerhandtasche  Was klingt wie ein Witz, auch wenn es eigentlich praktisch ist, sieht nicht mehr danach aus.

italian shoes  «Weich wie Butter, passend wie Handschuhe», besungen von Mink DeVille, hergestellt von Tod’s. 44

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Kollektion f/s 2013 Herrenmode und -accessoires von Tod’s.

als eine frühe Ausgabe der It-Bag beschrieben werden kann; einer Tasche also, die Kundinnen ­haben wollen, koste sie, was sie ­wolle (respek­tive gerade darum). «Wir haben es heute mit einer internationalen Gemeinde zu tun, mit Leuten, die gleich hohe An­ sprüche stellen an, sagen wir, ein Auto, eine Bank oder einen Schuh respektive eine Tasche», sagt er, «das sind ‹Double Stripe›-Kunden.» Was er nicht sagt, was man unter Männern aber oft hört: dass man als Mann gerne so etwas wie eine Hand­ tasche haben würde, weil man zwar keine Schmink­ utensilien transportieren muss, sonst aber gleich viel oder mehr Gegenstände durch den Tag befördert wie eine Frau (Mobiltelefon, MP3-Abspiel­gerät, Tablet-Computer, Laptop, Zeitschriften und so weiter); dass man bloss ­keine Tasche findet, die man mit sich herumtragen will als Mann. Oder dass man, auf alle Fälle, die längste Zeit keine solche fand. DDV hat ein Gespür für Mode, vor allem aber für Märkte. Darum will er noch mehr (teure) Waren, an denen sein Unternehmen (gut) verdient, für Männer anbieten. Denn «Männermode ist en vogue – was das Geschäft angeht. Männer haben Nachholbedarf und kaufen seit neustem ein wie ­Frauen», stand zum Beispiel vergangenes Jahr in dieser Zeitschrift. Das Beratungsunternehmen Bain & Company sagt voraus, dass der welt­weite Markt für Herrenmode in der n ­ äheren Zukunft um 14 Prozent jährlich wachsen wird, der für Damenmode bloss um 8 Prozent. Der Grossteil dieses Zuwachses entfällt auf China und Osteuropa, wo Männer ihren neuen Reichtum am einfachsten durch den Besitz von Waren eingeführter Marken der «alten» Welt zeigen können. «Diese Männer haben eine unterschiedliche Herkunft, aber die gleiche Perspektive. Ihr Geschmack, Stil und Anspruch an Qualität ist derselbe. Nationalität ist kein Thema mehr», sagt Della Valle. Und Tod’s ist in einer guten Ausgangs­lage, um einen Teil der Renminbi (oder Euro und Dollar) dieser Männer ver­dienen zu können.

Manufaktur mit Kindergarten Um von Mailand nach Casette D’Ete (zirka 100 Kilometer von Pescara entfernt) zu reisen, nimmt Della Valle oft seinen Hubschrauber; dort befindet sich, ganz in der Nähe seines Geburtsorts, der Sitz der Firma sowie eine Fabrik, in der 900 Mitarbeiter Lederwaren von Tod’s herstellen. Es handelt sich dabei um die grösste Produktions­ stätte für hochwertige Schuhe Italiens. Ihr Reporter nahm den Zug bis Bologna (keinen Alstom-AGVZug, an dessen Betreibergesellschaft NTV D ­ ella ­Valle ­unter anderen mit Luca di Montezemolo, dem ­Ferrari-Präsidenten, beteiligt ist; die Reise war von einer Tod’s-Mitarbeiterin gebucht und bezahlt MÄRZ / APRIL 2013

­ orden), wo ein Fahrer wartete, um in drei Stunw den die verbleibenden 220 Kilometer oder so auf der Strasse zurückzulegen. Die Gebäude des Sitzes von Tod’s erinnern an den Campus e­ iner Universität – falls Universitäten aus hellem italienischem Marmor gebaut würden und es in deren Innerem Fotokunst sowie andere Werke plus den ­Ferrari, auf dem Michael Schumacher zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister wurde, oder eine von Ron Arad entworfene Treppe aus Metall gäbe. Verantwortliche Architektin war Barbara Pistilli, DDVs Ehefrau, mit der er einen kleinen Sohn hat, der im Ort zur Schule geht (er hat zudem einen erwachsenen Sohn aus einer früheren Ehe, ­Emanuele, der in New York lebt und arbeitet). Im Unternehmen gibt es einen Kindergarten, das ist nicht üblich in irgendwelchen Betrieben, schon gar nicht in italienischen, und es werden viele ­Arbeiten, die es braucht, um Schuhe herzustellen, von Hand ausgeführt. Mit anderen Worten: Der Begriff Manufaktur trifft zu. Und das ist, wenn man überlegt, wie viele Schuhe von Tod’s

«Die ­Ansprüche an ein Auto sind heute gleich hoch wie an eine Bank, einen Schuh oder eine Tasche.» hergestellt werden (man findet keine Zahl dazu; die Schätzung des Reporters ist eine hohe sechsstellige oder niedrige siebenstellige Zahl von Paaren jährlich), eine gute Nachricht. Ein Gebäude von der Grösse eines Hangars ist das Lederlager. Darin befinden sich, in einem Raum, in dem Temperatur und Feuchtigkeit der Luft immer gleich gehalten werden, H ­ äute von, etwas verallgemeinernd geschrieben, jedem Tier der Erde, das eine Haut hat, die gross genug ist, um daraus ­Schuhe, ­Taschen, Accessoires oder wenigstens Verzierungen dafür herzustellen. Vor allem Häute von Kälbern, aber auch von Schlangen, Panzerechsen, anderen Echsen, Straussen oder Fröschen (tatsächlich, es gibt so grosse Frösche, in Australien zum Beispiel). Die Herkunft der ­Häute sei verbrieft, das Artenschutzübereinkommen ­Cites werde eingehalten, sagt der zuständige Mitarbeiter, der weiter erzählt, dass man sozusagen jedes aus­sergewöhnliche Lederstück von genügend hoher Qualität, das angeboten werde, auf Vorrat ­kaufe – weil der Tag kommen werde, an dem man irgendetwas daraus herstelle. Für Männertaschen der neuen «Double Stripe»Linie – die nicht in dieser Manufaktur hergestellt werden, sondern in einer anderen der Gegend, die wir nicht besuchten – ist die Verarbeitung 45


hand und fuss  Für die vielen hundert Arbeitsschritte, die es braucht für einen guten Schuh, ist Handarbeit nötig (in Italien jedenfalls).

der a ­ usgefallensten Ledersorten nicht vorgesehen (aber nicht undenkbar, Kunden können ihre Wunsch-Doppelstreifen aus zurzeit zwölf verschiedenen Farben auswählen und zusammenstellen, zudem wird das Angebot breiter werden in Zukunft; das ist der Plan). Noch ist die Linie klein, doch die Welt, die Della Valle darum herum ­baute, schon gross: In einem Präsenta­tionsbuch setzt er die Streifen gleich mit Schnitten des Künstlers ­Lucio Fontana in Leinwände oder sogar mit Säulen klassischer Bauten. Das ist vielleicht auch ein Hinweis, s­ ollte man es vergessen haben, dass der Unternehmer (respektive seine Aktionäre) 25 Millionen Euro in die Renovierung des Kolosseums in Rom plus über 5 Millionen in die Mailänder Scala investiert, ohne dort Tod’s-Reklamen aufzuhängen; man bringt das gescheiter unter die Leute, wenn man DDV ist (so zum Beispiel). «Double Stripe» ist die neuste Erfindung eines Markenartikel­anbieters und begabten Unternehmers, die man noch nie gesehen hat, die einem aber trotzdem bekannt vorkommt wie ein Verwandter, den man zum ersten Mal trifft. Und was gut genug war für den Erfolg des «Gommino», den besser aussehenden und sich angenehmer anfühlenden Cousin der gewöhnlichen «Driving Shoes», wird vermutlich auch gut genug sein für «­Double Stripe»-Taschen – Della Valle verbreitete vor dreis­sig Jahren oder

hirschleder (rechts) Ist die Haut eines Tiers gross genug zum Verarbeiten, kann man sie hier finden (im Bild: zertifiziertes Krokodil).

so Anzeigen mit amerikanischen Filmschauspielern und Politikern aus den glanzvollen sechziger Jahren, von denen man zwar die Füsse nicht sah, aber annahm, sie steckten in Schuhen von Tod’s, weil dieser Name nach New England und 200 ­Jahre (oder mehr) G ­ eschichte tönte, obwohl ihn Della Valle, erzählt man, im Telefonbuch von Boston gefunden und ausgeliehen haben soll. Im «Double Stripe»-Buch doppelt er nach: JFK und 007 (Sean Connery) sind darin etwa zu sehen sowie, als einziger Italiener – doch das falle bloss Chinesen auf, sagte der Public-­Relations-Mitarbeiter –, Marcello Mastroianni. Alle sehen gut, schön, männlich und reich aus wie Darsteller aus «La Dolce Vita», doch Taschen tragen sie ­keine, streng genommen. Aber es würde ­einen nicht wundern, wenn sie welche tragen würden. Und, in diesem Fall ­wären es wahrscheinlich welche von «Double Stripe», der Linie, die Diego ­Della Valle als Nächstes macht, nachdem er die ersten zwei «instant classics», den «Gommino» und die «D-Bag» gemacht hatte (und die erste Milliarde). Und trotzdem glaubt man ihm, wenn er, in seinem Stadthaus in Mailand, zum Abschied sagt: «Auf Wiedersehen in Capri, aber kommen Sie in Jeans und ohne Schuhe.»

46    46 Bilder: Leonardo Rinaldesi   MÄRZ  MÄRZ /  APRIL 2013


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