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UPDATE TRAINERINSPORTDEUTSCHLAND

1. Trainer*innen – mehr denn je gefordert

Gerade in Krisenzeiten wie der CoronaPandemie wird einmal mehr deutlich, welche bedeutende Rolle die Trainerinnen und Trainer einnehmen: Sie sind diejenigen, die virtuelle Sportangebote ermöglichen und Vereine sichtbar machen, auch wenn die Trainings- und Sportstätten geschlossen sind. Sie sind auch jetzt zentrale Bezugspersonen, setzen sich für ihre Sportlerinnen und Sportler ein und halten sie durch mentale Unterstützung physisch und psychisch fit.

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Unabhängig davon, dass viele Trainer selbst stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind und zum Teil ihre wirtschaftliche Existenz bedroht sehen, engagieren sie sich weiterhin dafür, dass Kinder und Jugendliche, Schüler, Athleten sowie Erwachsene und ganze Familien zuhause in Bewegung bleiben können. Sie haben innerhalb kürzester Zeit auf die neuen Herausforderungen reagiert und sich mit digitalen Möglichkeiten vertraut gemacht. Gleichzeitig liegt es jetzt in der Hand der Trainer, den Wiedereinstieg in das vereinsbasierte Sporttreiben zu ermöglichen, die regionalen Vorgaben einzuhalten, die Leitplanken des DOSB1 und die Handlungsempfehlungen der Spitzenverbände umzuset- zen und ihrer Vorbildfunktion mehr denn je gerecht zu werden.

Dieses Engagement verdient Wertschätzung und Anerkennung und verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, sich gemeinsam in Sportdeutschland für eine Verbesserung der Situation der Trainer stark zu machen. Bereits im letzten Jahr hat der DOSB dazu das Projekt TrainerInSportdeutschland gestartet und über das Projektvorhaben ausführlich berichtet (siehe Ausgabe 5/2019). Im Folgenden wird nun der aktuelle Projektfortschritt dargestellt und insbesondere auf die einzelnen Trainer*in-Projekte in den Sportorganisationen eingegangen.

2. Was ist seit Projektstart in Sportdeutschland passiert?

Qualitätssiegel. Dies wird beispielsweise in Form von personalisierten Badges für die elektronische Kommunikation (siehe Deutscher Tennis Bund) oder in Form von Trainerschildern (Deutsche Reiterliche Vereinigung) zur besseren Außendarstellung umgesetzt.

Eingegangen: 25.5.2020

1 https://www.dosb.de/medien-service/coronavirus/ sportartspezifische-uebergangsregeln/?Leitplanken=

2 https://trainerinsportdeutschland.dosb.de/vison/ 3 https://cdn.dosb.de/Berufsbild_Berufstrainer_in_ im_Sport.pdf

4 https://cdn.dosb.de/user_upload/www.dosb.de/ uber_uns/Mitgliederversammlung/Frankfurt_2019/ Anlagen/TOP_15.1_-_Anlage_-_Konzept_zur_Verbesserung_der_arbeitsrechtlichen_Rahmenbedingungen_fuer_Trainer.pdf

5 https://www.dsj.de/handlungsfelder/kinder-undjugendsport/persoenlichkeits-und-teamentwicklung/

6 https://www.icoachkids.eu/free-moocs-for-coachesof-children.html

7 http://bvtds.de/

Mit dem Start des Projekts TrainerInSportdeutschland wurden die Sportorganisationen aufgerufen, sich mit der Vision Trainer*in 2026 und den dazugehörigen 13Leitzielen2 auseinanderzusetzen. Zum Teil angeregt durch diesen Aufruf, aber auch unabhängig davon, passierte und passiert in Sportdeutschland einiges im Themenfeld Trainer. Da diese Inhalte und Auswirkungen ebenso auf die Erreichung der Trainervision 2026 und somit auf die Zielstellung des Projekts TrainerInSportdeutschland Einfluss nehmen, lohnt sich ein Blick auf ausgewählte Maßnahmen. Um die Möglichkeiten der Mitsprache für Trainer zu vereinfachen und sie stärker in den Strukturen zu verankern, wurden an manchen Stellen formale Gremien eingerichtet. Auf Initiative einiger Trainer wird es zum Beispiel beim Landessportbund Hessen ab 2021 einen Trainerrat geben, der sich für die Interessen der Trainer stark macht.

Beispielhafte Maßnahmen, um die Wertschätzung und Anerkennung der Trainer zu verbessern, sind Auszeichnungen von „Trainer*innen des Jahres“ oder vergleichbare Ehrungen. Dazu gibt es aktuell auf den verschiedenen Ebenen mehrerer Institutionen (DOSB, Fachverbände und Vereine) unterschiedliche Konzepte, die zum Teil sehr öffentlichkeitswirksam umgesetzt werden. Auch die Stärkung der Marke „DOSB-Trainer*in“ verfolgen einige Verbände durch die Ausstellung einer Art

Bereits 2017 wurde das Berufsbild „Berufstrainer*in im Sport“3 verabschiedet, um die Aufgaben und Leistungen von Berufstrainern transparent zu machen und zu schärfen. Die Spitzenverbände erhielten damit zudem eine Vorlage, die sie sportartspezifisch ausdifferenzieren können. Auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019 wurde das Konzept zur „Verbesserung der arbeitsvertraglichen Rahmenbedingungen für Trainer*innen“4 verabschiedet. Es ist ein Baustein der Leistungssportreform und zielt auf die Optimierung der Trainersituation. Gemeinsam mit der Trainerakademie des DOSB wird zudem an Möglichkeiten zur Akademisierung der Trainerbildung gearbeitet, um das Berufsbild attraktiver zu gestalten und Berufsperspektiven zu eröffnen. Die Deutsche Sportjugend (dsj) versteht, genauso wie der DOSB, Trainer als die wichtigsten Förderer von Kindern und Jugendlichen. Deshalb hat sie zur Unterstützung der Trainer das Konzept der „Persönlichkeits- und Teamentwicklung im Sport (PuT)“5 sowie ein pädagogisches Grundverständnis im Training und Wettkampf erstellt und ist dabei, noch stärker dafür zu sensibilisieren. Ebenso ist die dsj an der Weiterentwicklung des Projekts iCoachKids6 beteiligt, das Online-Kurse und kostenlose Materialien für Trainer zur Verfügung stellt.

Gemeinsam mit den Mitgliedsorganisationen wurde im Bereich Bildung des DOSB das DOSB-Kompetenzmodell erarbeitet, um die Trainer den Anforderungen ihrer Tätigkeit entsprechend bei ihrer Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Die Umsetzung dieses Kompetenzmodells kann maßgeblich dazu beitragen, die Qualität der Trainerbildung zu verbessern. Zudem entstehen aktuell sehr viele innovative Formate im Bereich der Ausund Weiterbildung für Trainer. Da aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise Präsenzlehrgänge nicht möglich sind, stellen die Verbände größtenteils auf Online-Formate um. Dies wird insbesondere in der Trainerbildung zu einem digitalen Fortschritt führen.

Der Berufsverband der Trainer im Deutschen Sport (BVTDS7) setzt sich als Interessensvertretung der (Berufs-)Trainer für die Verbesserung der Arbeitssituation der Trainer ein. Ganz aktuell befasst er sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die berufliche Situation der Trainer und bietet (hauptberuflichen) Trainern konkrete Unterstützung an, indem er z.B. in Sprechstunden arbeitsrechtliche Fragestellungen erörtert.

3. Was passiert im Projekt

TrainerInSportdeutschland?

Neben den verschiedenen Aktivitäten, die in Sportdeutschland angestoßen wurden, werden auch explizit im Rahmen des Projekts TrainerInSportdeutschland konkrete Maßnahmen umgesetzt. Die Trainer*inProjekte bilden dabei das Kernelement und werden weiter unten ausführlich erläutert.

Zu Beginn des Projekts war es wichtig, die Vision und das Projektvorhaben möglichst breit zu streuen und die unterschiedlichen Zielgruppen zu erreichen. Das Besondere an dem Organisationsent- wicklungsprojekt ist die Beteiligung möglichst aller Akteure im Trainerbereich. Daher wurde das Projekt auf zahlreichen Veranstaltungen wie der Leistungssportkonferenz 2019 platziert. Darüber hinaus haben einige Workshops stattgefunden, u. a. im Rahmen der Konferenzen der Jugendorganisationen der Spitzenverbände. Eine Podiumsdiskussion auf der Mitgliederversammlung des DOSB 2019 verdeutlichte noch einmal den Stellenwert der Trainer und zeigte die vielfältigen Anknüpfungspunkte in den verschiedenen Bereichen vom Breiten- bis zum Leistungssport, von der Sportentwicklung bis zur Deutschen Sportjugend auf. Ein großes Anliegen des Projekts ist es, Trainer in die Entwicklung, Durchführung und Reflexion des Projekts einzubinden, denn ihre Beteiligung ist ein wichtiger Maßstab in der Bewertung des Projekts. Neben den bereits angesprochenen Workshops findet ein regelmäßiger Austausch mit der Trainerkommission des DOSB statt. Im geplanten Projektverlauf sind weitere (digitale) Austauschformate vorgesehen, um die Erfahrungen aus den Trainer*in-Projekten und dem Gesamtprojekt zu teilen und möglichst viele Sportorganisationen und Trainer partizipativ einbinden zu können. Vornehmliches Ziel ist es, die Projektplanungen und den Projektverlauf regelmäßig auf den unterschiedlichen Ebenen zu diskutieren. Dazu gibt es bedarfs- und zielgruppengerechte Austauschformate innerhalb des Projekts. Diese Formate können je nach Bedarf auch bestimmte Themen (Beruf, Ehrenamt, Bildung etc.) fokussieren und tragen somit zum Wissensmanagement im Projekt bei.

Das Wissensmanagement wird im gesamten Projektverlauf sukzessive entwickelt, erprobt und langfristig verankert. Sowohl bei diesen Austauschprozessen als auch bei der Umsetzung der Trainer*inProjekte wird wertvolles Wissen generiert. Dieses Wissen liegt zum Teil dezentral an unterschiedlichen Orten und bei einer Vielzahl an Personen innerhalb der Sportorganisationen vor. Um dieses Wissen systematisch zu heben, ist innerhalb des Projekts TrainerInSportdeutschland ein Wissensmanagement notwendig. Dabei werden zwei Zielstellungen verfolgt. Zum einen sollen Erkenntnisse und Informationen im Themenfeld Trainer gehoben, sichtbar gemacht, dokumentiert und nachhaltig genutzt werden. Grundlegend hierfür ist die systematische Vernetzung von Akteuren, Organisationen und Einzelpersonen. Zum anderen werden die

Sportorganisationen dabei unterstützt, das spezifische Wissensmanagement für ihre Trainer zu verbessern. Aufbauend auf einer Analyse der bereits bestehenden Netzwerke und Tools wird geprüft, wie das Wissensmanagement weiterentwickelt werden kann bzw. wie sinnvolle Verknüpfungen aussehen können. Der DOSB und die dsj legen im Projekt TrainerInSportdeutschland besonderen Wert darauf, über die mediale Präsenz die öffentliche Aufmerksamkeit auf die herausragende Rolle von Trainern zu lenken und einzelne Initiativen von Trainern darzustellen. Der DOSB hat allein dafür einen eigenen Podcast TrainerInSportdeutschland aufgesetzt. Hier kommen unterschiedliche Trainer zu Wort und geben Einblicke in ihre Tätigkeit. Seit Oktober 2019 wird monatlich eine neue Folge veröffentlicht. Neben Bundestrainern und prominenten Persönlichkeiten aus dem Leistungssport, wie Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm oder Head of Women‘s Tennis Barbara Rittner, werden insbesondere auch ehrenamtlich engagierte Trainer interviewt. Die FacebookGruppe TrainerInSportdeutschland erreicht zurzeit mehr als 680 Trainer, die sich über aktuelle Themen austauschen, trainerspezifische Beiträge teilen und über sportartübergreifende Themen diskutieren. Darüber hinaus werden Trainer im Rahmen von Social-Media-Aktionen zu unterschiedlichen Themen in den Vordergrund gerückt und in der Berichterstattung mitgedacht. Weitere Maßnahmenpakete in Bezug auf die Anerkennung und Wertschätzung von Trainern sind geplant.

4. Die Trainer*in-Projekte

„Die Vielfalt der Themen und der Akteurinnen und Akteure spiegelt sich im Gesamtprojekt TrainerInSportdeutschland wider. Bei der Auswahl der Trainer*in-Projekte haben wir Wert darauf gelegt, aus der Fülle guter Bewerbungen verschiedene Bereiche zu berücksichtigen. Uns ist es wichtig, deren Gemeinsamkeiten zu verdeutlichen und zu stärken. Dabei ist es unerheblich, ob ein Projekt vordergründig im Kinder- und Jugendsport, im Leistungssport oder in der Sportentwicklung verankert ist. Wir können alle voneinander lernen, denn das Gesamtanliegen ist ein gemeinsames. Wir sind mit den unterschiedlichsten Projekten auf einem sehr guten Weg, der Vision Trainer*in ein spürbares Stück näherzukommen.“

(Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung des DOSB und Mitglied im Projektbeirat TrainerInSportdeutschland)

Im Mittelpunkt von TrainerInSportdeutschland stehen die Trainer*in-Projekte. Die Mitgliedsorganisationen und DOSB-nahen Institutionen waren aufgerufen, sich mit ihren Projektideen zur Verbesserung der Situation der Trainer um finanzielle und inhaltliche Unterstützung zu bewerben. Zahlreiche Bewerbungen wurden im Rahmen der ersten Projektphase (2019-2021) eingereicht. Bei der Auswahl der zu fördernden Projekte waren die Ausschreibungskriterien und die fachliche Qualität sowie die nachhaltige Implementation der Projekte und die zu erwartenden Impulse für Sportdeutschland entscheidend. Aus den vielen spannenden Anträgen hat der Projektlenkungsausschuss in Abstimmung mit dem Projektbeirat insgesamt 20Projektvorhaben ausgewählt, die nun in den Organisationen umgesetzt und durch den DOSB und die dsj begleitet werden. Die Schwerpunkte der Projekte sind völlig unterschiedlich und nicht ganz trennscharf zu bestimmen. Allen gemeinsam ist, dass sie auf die Vision Trainer*in 2026 und die 13 Leitziele einzahlen. Gewissermaßen kann man die Projekte folgenden Themenbereichen zuordnen: Trainerbildung, Wissensmanagement, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. So zahlen einige Projekte auf die Trainerbildung ein und wollen die Aus- und Fortbildung für Trainer langfristig verbessern. Hier wird beispielsweise der Deutsche Basketball Bund aktiv und entwickelt in seinem Projekt ein digitales Fortbildungsangebot für Minitrainer. In engem Zusammenhang mit der Trainerbildung steht das Wissensmanagement von und für Trainer. Diesem Schwerpunkt widmet sich unter anderem das Projekt „Wissen motiviert! Wissen stärkt! Wissen bringt hervor!“ des Landessportbundes Niedersachsen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Schwimmverband. Ziel ist es, das Wissen für Trainer aufzubereiten, ihnen leicht zugänglich zur Verfügung zu stellen und den Austausch darüber anzuregen. Das Thema Personalentwicklung von Trainern spielt ebenfalls eine große Rolle. Die Projekte beschäftigten sich zum einen damit, wie man (junge) Engagierte für die Trainertätigkeit gewinnen kann. Zum anderen geht es aber auch darum, die Kompetenzen von Trainern stärker in den Mittelpunkt zu rücken und durch entsprechende Unterstützung passgenau weiterzuentwickeln, sodass sie die Aufgaben eines Trainers bestmöglich bewältigen können. Das Projekt der Deutschen EisschnelllaufGemeinschaft zum Beispiel entwickelt Kompetenzprofile zur Entwicklung des Trainerpersonals. Ein umfassender Ansatz im Bereich Organisationsentwicklung wird mit dem Projekt „Next Coach Program“ des Deutschen Leichtathletik Verbands verfolgt, in dem die Rahmenbedingungen für Trainer auf verschiedenen Ebenen optimiert werden. Mit kreativen Ideen in der Öffentlichkeitsarbeit haben sich einige Projekte zum Ziel gesetzt, die Arbeit von Trainern zu zeigen, entsprechend anzuerkennen und das Bild der Trainer in der öffentlichen Wahrnehmung sowohl zu schärfen als auch positiv zu beleben. Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen beispielsweise stellt Trainer in den Fokus und fotografiert „Die besten Trainer*innen an den besten Orten“. Ausgewählte Trainer*in-Projekte werden in den Folgeausgaben von „Leistungssport“ näher vorgestellt.

Im Rahmen des Projekts TrainerInSportdeutschland werden die Trainer*in-Projekte eng begleitet. Ziel der Begleitung ist es, die Projekte dabei zu unterstützen, ihre Zielstellungen bestmöglich zu erreichen und damit ihren Projekterfolg zu sichern. Damit stellt die Begleitung ein zentrales Werkzeug zum Qualitätsmanagement in den Trainer*in-Projekten dar. Über Aufgabenstellungen auf dem DOSB-Campus werden die Projektleitungen kontinuierlich und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zur Reflexion ihres Projekts angeregt. Durch Transparenz in den Projekten und gegenseitiges (kollegiales) Feedback entsteht der Wissenstransfer unter den Projekten. Das Projektteam steht kontinuierlich im transparenten Austausch mit den Projekten zu deren Fortschritten, Herausforderungen und Erfahrungen, sodass es an vielen Punkten in den Projekten steuernd eingreifen kann. Zudem bietet das Projektteam durch WebinarSprechstunden Unterstützung bei konkreten Herausforderungen an. Ein Teil der Projektbegleitung besteht aus dem Entwickeln und Überprüfen von Key Performance Indicators. Die Projektleitungen wurden aufgefordert, Indikatoren zu benennen, anhand derer sie den Erfolg ihres Projekts messen. So gelingt eine transparente und nachvollziehbare Entwicklung von Kennzahlen zur Steuerung des Projekts. Alle Projekte werden mit einer Poster-Dokumentation abgeschlossen, in der Ziele, Verlauf und Ergebnisse zusammengefasst und für andere transparent gemacht werden.

Zur Auswertung des Gesamtprojekts werden sowohl die Projektleitungen als auch die Trainer, die an den Projekten beteiligt sind bzw. von ihnen profitieren, zu verschiedenen Zeitpunkten im Projektverlauf befragt. Direkt zu Beginn des Projekts wurde eine erste Evaluation durchgeführt und der Status quo in Bezug auf die

Vision Trainer*in 2026 und die dazugehörigen Leitziele durchgeführt. Nach Ablauf der Trainer*in-Projekte wird es eine zweite Evaluation geben. Ein Vergleich der Ergebnisse gibt Aufschlüsse darüber, inwiefern die Trainer*in-Projekte im Verlauf und am Ende der Vision Trainer*in 2026 näherkommen, wie sinnvolle Lösungsansätze und gelungene Modelle für die Unterstützung von Trainern aussehen können.

5. Ausblick

Für das Projekt TrainerInSportdeutschland können die Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht abschließend eingeschätzt werden. Das Gesamtprojekt profitiert aber stark davon, dass von Beginn an auf einen digitalen Ansatz im Projektund Wissensmanagement gesetzt wurde. Das erleichtert nicht nur generell die Projektarbeit, sondern trägt auch in der aktuellen Situation dazu bei, die Projektarbeit weitestgehend nach Plan umzusetzen. Für die Trainer*in-Projekte gibt die schrittweise Wiederaufnahme des vereinsbasierten Sporttreibens Anlass zur Hoffnung, dass sich die Auswirkungen in Grenzen halten. Die Trainer*in-Projekte werden bestmöglich umgesetzt, bei Bedarf auch mit geringen Anpassungen vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen. Denn gerade jetzt gilt es, die Rolle der Trainer weiter zu stärken und gemeinsam an der Vision Trainer*in 2026 festzuhalten. Perspektivisch wird es 2021 eine weitere Ausschreibungsrunde für Trainer*inProjekte geben. Die Ergebnisse und Erkenntnisse der aktuellen Trainer*in-Projekte fließen in die neue Ausschreibungsrunde ein. Bis dahin liegt der Fokus auf der Begleitung der Trainer*in-Projekte, der Sicherung der Erkenntnisse und der Zusammenführung der Ergebnisse aus den Projekten. Die nachhaltige Verankerung der Schlüsselperson Trainer im deutschen Sportsystem ist nach wie vor das prioritäre Ziel.

„Es ist ein großes Anliegen des Projektes, die Anerkennung und Wertschätzung der Trainerinnen und Trainer in der Öffentlichkeit zu verbessern. Wir möchten alles sichtbar machen, was diese leisten. Dadurch wollen wir es schaffen, noch mehr junge Menschen für deren Tätigkeit zu begeistern. Dafür wollen wir das Berufsbild der Trainerinnen und Trainer schärfen und uns aber gleichzeitig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen einset- zen. Zum anderen liegt uns auch die Basis am Herzen. Dort wird das Engagement nicht vergütet, aber viele Menschen stecken eine enorme Leidenschaft hinein. Hier ist unser Ziel, die Rahmenbedingungen bis in den kleinsten Verein zu optimieren, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Im Rahmen der Trainer*in-Projekte können wir verschiedene Maßnahmen erproben, aus denen wir dann Handlungsempfehlungen für ganz Sportdeutschland ableiten.“

(Uschi Schmitz, Vizepräsidentin Leistungssport des DOSB und Mitglied im Projektbeirat TrainerInSportdeutschland)

Korrespondenzadresse

Eva Zehnder, Projektleiterin TrainerInSportdeutschland, Deutscher Olympischer Sportbund, OttoFleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/Main

E-Mail: zehnder@dosb.de

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