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TRAINER*IN-PROJEKTE REALISIEREN – IMPULSE FÜR TRAINERINSPORTDEUTSC HL AND SETZEN

Themenschwerpunkt Personal- und Organisationsentwicklung

Die Trainer*in-Projekte stellen das Kernstück des Projekts TrainerInSportdeutschland dar. Die Sportorganisationen haben hier die Möglichkeit, Trainerinnen und Trainer in den Mittelpunkt zu

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1. Vorbemerkungen

Trainerinnen und Trainer nehmen bei der Entwicklung sportlicher Höchstleistungen zweifelsfrei eine Schlüsselrolle ein. Sie sind als wichtigste Partner der Athletinnen und Athleten unmittelbar verantwortlich für die zentralen Elemente der Trainings- und Wettkampfsteuerung. Der Tätigkeitsbereich von Trainern im modernen Spitzen- und Leistungssport geht jedoch weit über diese Kerntätigkeit hinaus. Die komplexen Anforderungen umfassen unterschiedliche Aufgabenbereiche (vgl. Internationale Coaching Framework [ICCE]). Basis für eine erfolgreiche Trainertätigkeit ist die Entwicklung einer Konzeptplanung für den jeweiligen Zuständigkeits- und Einsatzbereich im Gesamtkontext lokaler, regionaler und nationaler Konzepte, wie z.B. Leistungssportkonzepte oder Rahmentrainingspläne. Darüber hinaus müssen Trainer optimale Umfeldbedingungen organisieren und managen, um die praktische Umsetzung der Konzeption zu ermöglichen. Dies betrifft in erster Linie alle relevanten materiellen und personellen Ressourcen, z. B. für die Trainingsgestaltung. Wenn es um die Organisation von wichtigen Rahmenbedingungen wie beispielsweise das Regenerations- und Gesundheitsmanagement, die sportpsychologische Betreuung oder die duale Karriereplanung geht, werden Trainer idealerweise von weiteren Funktionsträgern im Verband bzw. an den Olympiastützpunkten entlastet. Eine äußerst wichtige Anforderung für Trainer ist es in diesem Zusammenhang, Beziehungen und Netzwerke aufzubauen rücken sowie Ideen und Projekte zu realisieren, die dazu beitragen, sich der Vision Trainer*in 2026 zu nähern. Dabei haben die Projekte unterschiedliche Themenschwerpunkte: von Trainerbildung über

Trainergewinnung und Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und Wissensmanagement hin zu Öffentlichkeitsarbeit.

Eingegangen: 13.11.2020 und zu pflegen. Dies betrifft nicht nur die Kommunikation mit Athleten, sondern mit allen am Prozess beteiligten Personen (u.a. Trainerkollegen, Funktionäre, Eltern). Die Kerntätigkeit der Trainer beinhaltet die Planung, Steuerung und praktische Durchführung des Trainings sowie die Wettkampfsteuerung und das Wettkampfcoaching. Darüber hinaus erfordern die dynamischen Entwicklungen insbesondere im Leistungssport von Trainern eine kontinuierliche Weiterentwicklung im Sinne des lebenslangen Lernens. Hier müssen sie ihr Trainerhandeln analysieren, reflektieren und innovativ ausrichten. Die komplexen und vielschichtigen Aufgaben, die Trainer (immer in Abhängigkeit vom Einsatzbereich) im täglichen Arbeitsprozess bewältigen, haben unmittelbar Einfluss auf den Erfolg des Gesamtsystems im Verein oder Verband. Deshalb ist eine zielgerichtete Trainerbildung als ein entscheidender Teil der Personalentwicklung zu verstehen. Diese sollte nicht nur darauf abzielen, mittel- und langfristig den Einsatz hoch qualifizierter Trainer zu gewährleisten, sondern auch durch zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen die Personalentwicklung im Gesamtsystem im Blick zu behalten, wenn es darum geht, Leistungssportpersonal zu entwickeln und zu qualifizieren.

Die nachfolgend vorgestellten Projekte widmen sich genau diesen Herausforderungen und rücken die Entwicklung der Trainer innerhalb des Gesamtsystems in den Vordergrund. Übergeordnet geht es auch hier darum, die Vision zu verfolgen, bis zum Jahr 2026 über eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Trainern zu verfügen. Neben der konkreten Erprobung von Personalentwicklungstools, wie beispielsweise dem Mentoring, werden als Lösungsansätze Konzepte erarbeitet, die eine passgenaue Ausbildung und Entwicklung verfolgen. In einem übergreifenden Ansatz werden die Rahmenbedingungen der Organisation in den Blick genommen und optimiert, um die Entwicklung von haupt- und ehrenamtlich engagierten Trainern zu fördern.

2. Die Projekte

Kompetenzprofile zur Entwicklung von Trainerpersonal im Eisschnelllaufen und Short Track

Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaf t (DESG), Projektleiterin Jenny Wolf Hintergrund

Im Gegensatz zur Entwicklung von Athleten, bei der man über verschiedene Instrumente der Diagnostik, StärkenSchwächen-Analysen und Trainingspläne verfügt, verläuft die Entwicklung von Trainern meist wenig gezielt oder gesteuert ab.

Eine langfristige, abgestimmte Personalentwicklung für Trainer ist nur selten gegeben, obwohl der Bedarf dafür vorhanden ist. Häufig werden Trainer mit unterschiedlichsten Ausbildungen und Vorwissen rekrutiert, sodass die Kompetenzen dann meist sehr heterogen sind. Abgesehen von den Stellenbeschreibungen für hauptamtliche Trainer, fehlt für Trainer in der DESG häufig ein detailliertes, ihren Einsatzgebieten im langfristigen Leistungsaufbau und den Disziplinen entsprechendes Anforderungsprofil. Darüber hinaus liegt häufig keine objektive Einschätzung des Ist-Zustandes der individuellen Kompetenzen im Verhältnis zum im Anforderungsprofil definierten Soll vor. Dementsprechend kann keine gezielte Intervention (individuelle und übergreifende Fortbildungen, Entwicklungspläne) erfolgen. Diesen Herausforderungen möchte die DESG mit dem Projekt entgegenwirken und zu einer langfristigen TrainerPersonal-Entwicklung beitragen.

Ziel

Das Ziel des Projekts ist es, ähnlich den disziplinspezifischen Anforderungsprofilen für die leistungssportliche Entwicklung der Athleten, einen Soll-Zustand bezüglich der Trainerkompetenzen zu etablieren und für die individuelle Entwicklung der Trainer handhabbar zu machen. Durch die Etablierung eines Werkzeuges zur Darstellung von individuellen Kompetenzen und deren Entwicklung erhalten DESG-Trainer einen Anhaltspunkt für die Einschätzung eigener Stärken und Schwächen. Durch die Objektivierung der Kompetenzausprägungen wird ein auf die Sachebene beschränktes Feedback möglich und es kann eine entwicklungsfördernde Feedbackkultur innerhalb des Verbandes etabliert werden. Darüber hinaus können Defizite, ob individuell oder strukturell begründet, gezielt angegangen und Interventionserfolge messbar gemacht werden (Erfolgskontrolle der DESG-Trainerschule).

Langfristig wird ein professionelles Personalmanagement im Trainerbereich angestrebt, um zukünftig verschiedene Zugangswege zum Trainerberuf zu öffnen, genügend Trainer zu gewinnen und diese dann lebenslang in ihrer Entwicklung zu fördern.

Maßnahme

Innerhalb des Projekts werden drei Phasen unterschieden. In der ersten Phase erarbeitet eine Arbeitsgruppe aus Bundestrainerin Aus- und Fortbildung, Verantwortlichen Personalentwicklung DESG, Vertretern von Bundes-, Landes- und Vereinstrainern gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft spezifische Anforderungsprofile für ausgewählte Trainerpositionen. Grundlage hierfür bilden u.a. das DOSB-Berufsbild Berufstrainer*in im Sport, die in der Ausbildungskonzeption der DESG beschriebenen Kompetenzen und aktuelle Literatur zum Thema.

In der zweiten Phase werden die Anforderungsprofile mit objektiv zu bewertenden Kategorien hinterlegt. Ein System zur Messung der Kompetenzausprägung wird entwickelt und erprobt. Experten aus der Wissenschaft unterstützen diesen Prozess. Das System wird mit ausgewählten Trainern erprobt und optimiert. Die direkte Einbindung in die Personalentwicklung ist anschließend möglich. Die Umsetzung der Bewertung im Rahmen der Personalentwicklung wird in Verbandsdokumenten beschrieben.

In der abschließenden dritten Phase wird ein cloudbasiertes Werkzeug entwickelt, um im Sinne einer zielgerichteten Personalführung individuelle und gruppenspezifische Stärken und Schwächen zu erfassen und Entwicklungen darzustellen. An diesem Punkt ist auch eine Verknüpfung mit ähnlichen Ansätzen anderer Verbände (IT-Lösung Personalentwicklung) denkbar und angestrebt.

Next Coach Program

Deutscher LeichtathletikVerband (DLV), Projektleiterin Prof. Dr. Kristin Behrens Hintergrund

Die Leichtathletik ist eine elementare Grundsportart, die über die gesamte Lebensspanne hinweg betrieben werden kann. Eine Grundsportart muss den Anspruch verfolgen, flächendeckend Leichtathletikräume, insbesondere für Kinder und Jugendliche, zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die 20 Mitgliedsverbände des DLV können diese flächendeckende Wirkung mit Hilfe ihrer Mitgliedsvereine erzeugen. Die Gewinnung und Bindung von Leichtathletiktalenten, Nachwuchsleistungssport und die daran anknüpfende Entwicklung von Spitzensportlern sind untrennbar miteinander verbunden und gleichzeitig an die elementare Personalressource „Trainer*innen“ gekoppelt. Insbesondere in strukturschwachen Regionen sind Maßnahmen erforderlich, die sich der Entwicklung von ehren- und hauptamtlichen Trainern widmen. Die demografischen Rahmenbedingungen vor allem in ländlichen Räumen erzeugen einen besonderen Handlungsdruck. Daher führt der DLV in Kooperation mit dem Leichtathletik-Verband Mecklenburg-Vorpommern (LVMV) dieses Modellprojekt zur Förderung von Trainern im ländlichen Raum durch, das den Anspruch der Übertragbarkeit auf andere Leichtathletikregionen erhebt.

Ziel

Das prioritäre Ziel des LVMV ist es, die Engagementbedingungen, das Beteiligungsmanagement und die überregionalen Kommunikationsstrukturen für Trainer zu verbessern. So soll sichergestellt werden, langfristig über eine ausreichende Anzahl an gut qualifizierten Trainern zu verfügen und damit die Erreichbarkeit der Leichtathletik im ländlichen Raum langfristig sicherzustellen. Dabei wird auf zwei verschiedenen Ebenen angesetzt.

Maßnahmen

Durch den bildungsorientieren Ansatz soll ein qualitativer und quantitativer Ausbau der Trainerausbildung erfolgen. Trainer werden in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt, denn die Bindung an vereinsgebundene Sportangebote ist maßgeblich von der Kompetenz der Trainer abhängig. Darüber hinaus moderiert die Qualität der Qualifikation der Trainer die

Akzeptanz und Nachhaltigkeit von Sportangeboten. Dies ist insbesondere im Erstkontakt mit Kindern und Jugendlichen von besonderer Bedeutung. Deshalb werden Bildungsangebote für Trainer in diesem Bereich ausgebaut (Übungsleiter-CLizenz, Kinderleichtathletik) und eine verstärkte Ausbildung von Basis-Trainern (C-Übungsleiterausbildung) angestrebt. Beim partizipativen Ansatz werden die Trainer in den Mittelpunkt gerückt und erhalten verstärkt die Möglichkeit, sich an der Entwicklung der Sportart zu beteiligen. Dies gelingt u. a. über die sportpolitische Einbindung (Verbandstag inkl. Workshops „Sportpolitik trifft auf Sportpraxis“), Verbandsdialoge, die Einführung des „Forum Leichtathletik“ als Bildungsund Kommunikationsplattform für Trainer, die Weiterentwicklung der Wertschätzungs- und Ehrungskultur sowie die verstärkte Verzahnung zwischen Sportpolitik und -praxis durch Änderung der Satzung und Verwaltungsordnung.

Personalentwicklung in Vereinen und Verbänden für Trainer im Kinder-, Jugendund Wettkampfsport Landessportbund Berlin (LSB Berlin), Projektleiterin Joana Seydel Hintergrund

In fast allen Sportvereinen und -verbänden, unabhängig von der Sportart, fehlt es objektiv und subjektiv gesehen an Trainern, vor allem an so umfangreich qualifizierten, dass diese perspektivisch für Landestrainerstellen zur Verfügung stehen. Dies betrifft auch den LSB Berlin und dessen Mitgliedsorganisationen. Die zu erfüllende Mindestvoraussetzung zur Anstellung als Landestrainer im LSB Berlin ist eine Trainer-A-Lizenz in der jeweiligen Sportart, optimalerweise gepaart mit einem sportwissenschaftlichen Hochschulstudium oder einem Abschluss als Diplom-Trainer der Trainerakademie des DOSB, welcher auch im Verlauf der Anstellung als Landestrainer im LSB Berlin nachgeholt werden kann. Diese Voraussetzungen werden derzeit nur von wenigen Personen erfüllt und es gibt zu wenig Nachwuchs, der zielgerichtet auf diese zentralen Positionen hin ausgebildet wird. Um aber im nationalen sowie internationalen Vergleich mithalten bzw. herausstechen zu können, müssen entsprechende Anstrengungen unternommen werden, dass ein gut ausgebildeter und auf diese Aufgabe vorbereiteter Pool an Nachwuchstrainern zur Verfügung steht.

Ziel

Ziel des Projekts ist es zum einen, die gezielte Ausbildung von (Landes-)Trainern voranzubringen, sowohl in olympischen als auch in nicht-olympische Sportarten, um die Qualität des Berliner Sports weiter zu steigern und nachhaltig zu sichern. Ein besonderer Fokus liegt hier auch auf der Förderung von Frauen sowie den Parasportarten und der gezielten Ansprache von Schülern der Eliteschulen des Sports und der Freiwilligendienstleistenden. Zum anderen wird die langfristige Planung und Begleitung von Trainerkarrieren aufgebaut.

Maßnahme

Die Umsetzung in der Praxis teilt sich in zwei Säulen, die im Optimalfall gemeinsam genutzt werden. Bei der Umsetzung beider Säulen könnte eine Zertifizierung durch den LSB für die entsprechenden Vereine/Verbände ausgesprochen werden. Die eine Säule umfasst ein Coaching für Vereine/Verbände im Bereich der Personalentwicklung für Trainer. Das Coaching für die Vereine/Verbände findet im Sinne einer Prozessbegleitung und Beratung statt. Inhalte sind hier die Formulierung von Zielen, Visionen und gewünschten Ergebnissen im Rahmen der Entwicklung eines Personalentwicklungskonzeptes. Als Unterstützung steht ein LSB-Expertenpool für spezielle Fragestellungen zur Verfügung. Grundsätzlich ist das Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht und soll zur langfristigen Qualitätsverbesserung dienen.

Die andere Säule richtet sich mit einem Mentoring-Programm direkt an Nachwuchs-Trainer. Im Bereich Mentoring geben erfahrene (Chef-/Landes-)Trainer Fach- und Erfahrungswissen an Nachwuchstrainer weiter. Hier findet ein enger Austausch zwischen den Sportarten im Sinne von Hospitationen statt, sodass die Mentees eine sportartübergreifende Ausbildung genießen.

WeCoach –

DTB Trainer*in 2026

Deutscher Turner-Bund (DTB), Projektleiterin

Dr. Kathrin Staufenbiel

Hintergrund

Der DTB teilt die Vision des DOSB, im Jahr 2026 über eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Trainern zu verfügen. Eine Notwendigkeit, diese Vision zu erreichen, besteht darin, die Bildung und Personalentwicklung der Trainer im DTB entsprechend auszurichten. Der DTB steht somit vor der Herausforderung, die Trainerausund -fortbildung in den olympischen Spitzensportarten (Gerätturnen männlich/ weiblich, Trampolinturnen und Rhythmische Sportgymnastik) weiter zu optimieren, um diese noch besser den Bedarfen der Trainer anzupassen. Die Anforderungen an Trainer haben sich gewandelt und durch die Digitalisierung ergeben sich neue Möglichkeiten. Auch die internationale Ausrichtung der Aus- und Fortbildung gilt es zu hinterfragen. Es soll an den richtigen „Stellschrauben“ gedreht werden, um im Jahr 2026 über eine ausreichende Anzahl an qualifizierten Trainern zu verfügen.

Eine zweite Herausforderung besteht darin, dass der DTB nach Wegen sucht, die Zusammenarbeit und den Wissensfluss bzw. das Wissensmanagement unter den Trainern weiter zu steigern. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht in der Entwicklung formaler Mentoring Tandems. Zum Mentoring bestehen bereits erste Erfahrungen im DTB (z. B. für ehemalige Kaderathleten). Im Mentoring als strukturiertem Personalentwicklungsinstrument liegt aus Sicht des DTB sehr viel Potenzial, um die Trainer der olympischen Spitzensportarten weiter zu fördern. Durch Mentoring wird zum einen Expertenwissen an zukünftige Trainer weitergegeben und zum anderen die Zusammenarbeit zwischen Trainern unterschiedlicher Regionen (z.B. unterschiedlicher Bundesstützpunkte) unterstützt. Auch können die Mentoren neue Impulse für ihre Arbeit bekommen. Nach einer Pilotphase soll Mentoring zukünftig als Bestandteil in die Traineraus- und -fortbildung im DTB integriert werden. Darüber hinaus soll auch geprüft werden, wie ein formales Mentoring auch in anderen Bereichen zur Förderung von Trainern eingesetzt werden kann.

Ziel

Mit dem Projekt „WeCoach – DTB Trainer*in 2026“ legt der DTB einen besonderen Fokus auf die Zusammen- und Teamarbeit mit und unter den Trainern. Es werden zwei Projektziele festgelegt, zum einen die Traineraus- und -fortbildung in einem partizipativen Verfahren zu reflektieren und neu auszurichten, zum andern ein Konzept für formale Mentoring Tandems zu entwickeln, in einem animierten Erklärvideo festzuhalten und in einer Pilotphase durchzuführen. Das animierte Erklärvideo soll zu einer positiven und innovativen Wahrnehmung des Themenfeldes Aus- und Fortbildung von Trainern beitragen.

Maßnahmen

Durch eine Online-Befragung aller Trainer mit A- und B-Lizenz in den olympischen Sportarten wurde der aktuelle Stand erfasst und nach Anregungen für den DTB gefragt (z.B. wie viele Trainer gerne in einem größeren Umfang als Trainer arbeiten würden und was dafür notwendig wäre, Anregungen zur Aus- und Fortbildung). Im Laufe des Jahres finden zwei Projekt- treffen statt, an denen alle Bundestrainer des DTB und weitere Verantwortliche der Traineraus- und -fortbildung (z.B. Referenten für Bildung, Verantwortliche für Aus- und Fortbildung der einzelnen Sportarten) teilnehmen und gemeinsam an einer Weiterentwicklung der Bildung und Personalentwicklung arbeiten. Ein Thema dieser Projekttreffen ist auch Mentoring als Instrument zur Personalentwicklung und die Umsetzung im DTB. Zusätzlich werden das Projekt und die Projektziele „WeCoach – DTB Trainer*in 2026“ in den Kadertrainerseminaren der vier olympischen Sportarten des DTB diskutiert, um so die Kadertrainer in die Neuausrichtung der Traineraus- und -fortbildung einzubinden. Um formale Mentoring-Beziehungen einzuführen, wird ein Verfahren entwickelt und in einer Pilotphase erprobt und ausgewertet. Anschließend wird das Verfahren in Form von animierten Erklärvideos dargestellt. Während der Projektphase sollen zudem erste formale Mentoring Tandems durchgeführt und ausgewertet werden.

BVSA-Bildungsoffensive: E-Learning als Triebkraft professioneller Bildungsarbeit im Landesfachverband

Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB SA) in Kooperation mit dem Basketball-Verband Sachsen-Anhalt (BVSA), Projektleiter Philipp Streit Hintergrund

Der BVSA ist als Landesfachverband für die Ausbildung und Gestaltung der Trainerausbildung der Stufe C in der Fachsportart Basketball und damit für den Grundstein der Trainer-Laufbahnen sowohl im Breiten- als auch im Leistungs- sport verantwortlich. Die Organisation und Durchführung der jährlichen Trainerausbildungen stellt für einen kleinen Landesfachverband eine Herausforderung dar, zum einen wegen des hohen Ressourcenaufwands, zum anderen in Bezug auf die Sicherstellung der Qualität. Mit Hilfe einer E-Learning-Produktion soll diesen Herausforderungen begegnet werden.

Ziel

Langfristig wird das Ziel verfolgt, ein Drittel der Lehreinheiten der Trainerausbildung zur Erlangung der Lizenzstufe C der Fachsportart Basketball in Form von ELearning-Videos aufzubereiten und zu produzieren, sodass diese alljährlich im Rahmen der Lizensierungslehrgänge zur Trainerausbildung eingesetzt werden können. Somit möchte man die Qualität über die Jahre hinweg sicherstellen und Standards setzen. Gleichzeitig bietet sich eine größere Flexibilität im Rahmen der Ausbildung bei niedrigerem Ressourcenaufwand. Durch das neue Format im Rahmen der Lizenzausbildung sollen Nachwuchstrainer gewonnen werden und es soll die Attraktivität der Ausbildung erhöht werden.

Maßnahmen

Konkret werden durch das Projekt Lernmaterialien in Form von Videos produziert. Dabei handelt es sich um 40 Lerneinheiten der Basisqualifikation, bei denen der Sachinhalt aufbereitet und didaktisch inszeniert wird. Im Produktionsprozess stellen die Trainer einen wichtigen Bestandteil dar. Sie sind nicht nur an der Ausarbeitung und Aufbereitung der Fachinhalte beteiligt, sondern auch an den Beratungsprozessen und Zwischenevaluationen. Diese werden dann auf einer Lernplattform in geeigneten Settings bereitgestellt und können von den Trainern in der Ausbildung abgerufen werden. Langfristig sollen die E-Learning-Videos einen festen Bestandteil der Basisqualifikation bilden und allen Landesfachverbänden sowie dem Dachverband zur Verfügung stehen.

Korrespondenzadresse

Eva Zehnder, Projektleiterin TrainerInSportdeutschland, Deutscher Olympischer Sportbund, OttoFleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/Main

E-Mail: zehnder@dosb.de

Eva Zehnder/Luca Wernert/Markus Finck/Dennis Drieschner/Kerstin Reichert/Carsten Röhrbein/Dorte Ewert/Thoms Plhak/ Julia Hämel

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