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EUR 2,-  / 31. Jahrgang / Ausgabe 1 / 2014

DRAHTESEL 2.0: Die Jubiläumsausgabe im neuen Kleid

Verkehrsstrafen: Wie die StVO Radfahrende benachteiligt

Rückenwind: Eine Fahrrad-Weltreise in Bildern

Seite 5

Seite 8

Seite 42

30

Jahre DRAHTESEL

P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien – Zlgnr.: 02Z033821M

Das österreichische Fahrradmagazin

ARGU

S

W I E N R AT H A U S P L AT

Z

5.-6. April 2014  ab Seite 23

Radfahren lernen

Wie

es

anfängt


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Drahtesel 1  ⁄  2014 – 2

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Brief des Herausgebers

Andrzej Felczak ARGUS-Vorsitzender und Vorsitzender Radlobby Österreich

Im März 1984 ist der DRAHTESEL zum ersten Mal erschienen. Er hat seither die Geschicke der Radfahrenden in diesem Land begleitet und dazu beigetragen, die Anliegen der FahrradBegeisterten in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir wollten dieses 30-JahreJubiläum zum Anlass nehmen, unser Heft noch schöner, vielschichtiger, moderner und leichter lesbar zu gestalten. Als österreichisches FahrradMagazin will der DRAHTESEL alle Themen für Sie aufbereiten, die das Radfahren im Alltag berührt: Von Verkehrspolitik bis Infrastruktur, von Lebensstil und Kultur bis Gesundheit, Technologie und Reisen. Wichtig war es uns, neue Themen ins Blatt zu holen, aber auch bewährten Inhalten Raum zu geben. Für den inhaltlichen Relaunch haben wir Matthias Bernold als neuen Chefredakteur an Bord geholt. Als Fahrrad-Blogger der Wiener Zeitung in der Szene bekannt, war Bernold davor als Redakteur für verschiedene österreichische Tages- und Wochenzeitungen tätig. Für die grafische Neugestaltung des Drahtesel zeichnet Anna Hazod verantwortlich, die zuvor unter anderem für den Falter und die Zeit tätig war.

Coverfoto: Thomas Jantzen Autorenporträts: Lysanne Bellemare

Was die Inhalte in diesem Heft angeht: Als Interessensvertreter der Alltags-Radfahrenden haben wir uns bei der Argus / Radlobby Wien sehr über das klare Votum für mehr Platz und mehr Lebensqualität auf der Mariahilfer Straße gefreut. Wir denken, es ist eine richtungsweisende Entscheidung, die positiven Einfluss auf die Wiener Mobilitätspolitik der nächsten Jahre haben wird. Das Fahrrad als wichtiges Verkehrsmittel wurde mit diesem

Votum bestätigt, was uns als Radlobby für die Zukunft hoffnungsvoll stimmt. Apropos Zukunft: die Kinder von heute sind die potenziellen Radfahrenden von morgen. Wie der Nachwuchs für das Radfahren begeistert werden kann, ist ein Schwerpunkt dieser Ausgabe. Kindermobilität – so meinen wir – ist ein Maßstab für die Kinderfreundlichkeit einer Gesellschaft, und hier gibt es noch viel Nachholbedarf. Nachholbedarf gibt es auch in der Straßenverkehrsordnung. Unsere Titelgeschichte aus dem Politikressort befasst sich mit der Frage, inwieweit Verkehrsstrafen für Radfahrende gerecht sind bzw. wo für mehr Ausgewogenheit gesorgt werden muss. Und wem zu Frühlingsbeginn der Sinn nach Urlaub und Reisen steht, der sollte mit der Fotoreportage der Rad-Reisenden Anita Burgholzer und Andreas Hübl seine Freude haben. Wir möchten auch alle ARGUSMitglieder herzlich zu unserer Generalversammlung am 23. Mai einladen – alle Informationen dazu finden Sie auf unserer Website unter argus.or.at/gv2014 Viel Vergnügen mit dem neuen Drahtesel und gute Fahrt! Andrzej Felczak P.S. Vom 5. bis 6. April findet am Wiener Rathausplatz das ARGUS Bike Festival statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 3

Liebe Leserin, lieber Leser,


Inhalt

Zur Orientierung: Kleine Gebrauchs­ anweisung für den Drahtesel 2.0

Politik

8 Schuld und Sühne

Wie gerecht ist unsere Straßenverkehrsordnung?

Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Lebensqualität

Die Bundesbahnen verteuern Tickets für Radfahrende

11 Bürger-Entscheid Mariahilfer Straße 12 ÖBB: Fragwürdige Tarif-Politik Community 14 Radelt zur Arbeit

Neuauflage der österreichweiten Fahrrad-Kampagne

Überprüfen Sie Ihre StVO-Kenntnisse

14 DRAHTESEL Vorrangquiz

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 4

15 Österreichs erste Radballerin

Die 15-jährige Sophie Spitzer weiß sich durchzusetzen

Infrastruktur

19 Wiens erster Fahrrad-Highway

Margit Palmans Fotoreportage zum Wienflussradweg

Fahrrad-Infrastruktur auf dem Prüfstand

Analyse von Verkehrsplaner Michael Meschik

Lebensstil

20 Plus / Minus

22 Debatte um Mehrzweckstreifen

27 Best of Fahrrad-Film

28

Welche Rad-Streifen Sie auf jeden Fall sehen müssen Aller Anfang ist schwer Wie Eltern ihren Kindern das Radfahren beibringen

Service & Recht 34 Neue Kolumne: Fit im Sattel

Sylvia Titze über Angst und Ausreden beim Radfahren

Johannes Pepelnik zum Thema Radeln mit Hund

35 Rechtskolumne: Das Tier und wir Produkte & Technik

36 Interview mit Christian Bezdeka

Der Woom-Erfinder über das perfekte Kinderrad

38 Der Pedelec-Kaufberater

Worauf Sie beim Kauf Ihres E-Bikes achten sollten

Tour & Reise

42 Einmal um die Welt radeln

Anita Burgholzer und Andreas Hübl haben es getan

Forum

46 Leserbriefe

Diskussion zum Thema Mehrzweckstreifen

Reinhold Seitl über den Frühling auf den Straßen

46 Der Reflektor

Politik Hier finden sich Berichte über Verkehrspolitik, Positionen der ARGUS / Radlobby Österreich und Ideen für lebensfreundliche Mobilität Community Hier gibt es Berichte von Länder-Organisationen, Aktionen, Kampagnen und Neues aus der RadlobbyCommunity Infrastruktur Fragen der Stadtplanung, verkehrs­steuernde Maßnahmen und Fahrrad-Infrastruktur im Praxis-Test Lebensstil Hier berichten wir über Fahrrad-Kultur und alles, was einen Fahrrad-orientierten Lebensstil ausmacht Service & Recht Hier befinden sich Rechtsund Gesundheitstipps, Hilfestellungen für unsere Leserinnen und Leser Produkte & Technik Tipps für Fahrräder und Fahrrad-Zubehör, innovative Ideen und Schnäppchen aus dem Argus-Shop Tour & Reise Ob Tagesausflug oder einmal um die Welt: Dieses Ressort präsentiert das Fahrrad als perfektes Reise-Vehikel Forum Leserbriefe, Gastkommentare und  Diskussionen zu DRAHTESEL-Themen


Drahtesel 2.0 Hurra! Da ist er, der Drahtesel im neuen Kleid. Und vollgepackt mit bunten Inhalten, Verkehrspolitik und jeder Menge Neuigkeiten aus der Welt des Radfahrens. Was Sie auf den folgenden Seiten erwartet und welche Gedanken wir uns beim Relaunch gemacht haben, lesen Sie hier.

Mit dem Relaunch dieses Heftes wollen wir den Drahtesel von einem reinen Vereinsheft zu einem Magazin für alle Alltagsradfahrenden in Österreich weiterentwickeln. Für uns bedeutet das: Neue Zielgruppen zu erschließen und für das Radfahren zu begeistern. Und zugleich den DRAHTESEL weiterhin die laute verkehrspolitische Stimme sein zu lassen, für die er seit seiner Gründung vor 30 Jahren bekannt ist. Unterstützt und getragen vom eleganten, klaren Layout unserer neuen Designerin Anna Hazod, nähern wir uns dieser

Aufgabe mit einer übersichtlichen und logischen Struktur. (Siehe auch Betriebsanleitung beim Inhaltsverzeichnis auf Seite 4) Diese Struktur soll es ermöglichen, die Aktivitäten der Rad-Interessensvertretungen so umfassend wie möglich darzustellen. Und – ebenso wichtig – Radfahren als freudespendende Aktivität in all ihren Facetten zu zeigen. Wir haben dabei das Rad nicht neu erfunden, sondern setzen auf einen Mix aus vertrauten und neuen Inhalten. Beliebte Rubriken – etwa die Infrastruktur-Rubrik Plus / Minus – gibt es weiterhin. Auch begegnen Sie Kolumnisten wie dem radelnden Kulturwissenschaftler Roland Girtler wieder, ergänzt um neue Gesichter wie die Grazer Sportwissenschaftlerin Sylvia Titze, die Wiener Journalistin Barbara Ottawa oder den Mode-Fotografen Paul Rasper. Zu weit will ich an dieser Stelle aber nicht vorgreifen und Sie nun ganz der Lektüre des neuen DRAHTESEL überlassen.

Matthias G. Bernold Chefredakteur

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 5

Jedes Handwerk kennt seine besonders freudvollen Aufgaben. Für Journalisten gibt es wahrscheinlich wenig schönere als die, ein Magazin neu zu gestalten. Es grenzt an Magie, mitzuerleben, wie aus der wabernden Wolke aus – nicht selten widersprüchlichen – Ideen, Vorstellungen und Erwartungen ein Magazin entsteht. Mit dem Drahtesel, dessen Inhalte ich neu ordnen, ergänzen und frisch verpacken durfte, ist meine Freude nocheinmal größer. Ereignete sich doch dieser Relaunch in einer Runde gleichgesinnter, hochmotivierter (und zumeist ehrenamtlicher!) Mit­ arbeiterinnen und Mitarbeiter, denen das Radfahren genauso am Herzen liegt wie mir.

Ich hoffe, Sie haben beim Lesen dieser Zeitschrift ebenso viele gute Momente wie wir beim Schreiben und Gestalten!

Glanzlichter in diesem Heft Schuld und Sühne: Wie gerecht ist unsere StVO? Seite 8

Radfahren lernen: Aller Anfang ist schwer Seite 28

Rückenwind: Mit dem Rad um die Welt Seite 42


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Politik Schuld und Sühne: Wie gerecht ist die StVO? Seite 8

Hurra: Weiter Radfahren auf der Mariahilfer Straße Seite 11

Teure Tickets: Die ÖBB bitten Radfahrer zur Kasse Seite 12

Liselotte Plesner Seit Dezember 2013 haben wir an der Botschaft drei Dienstfahrräder. Ich verwende es, wann immer ich Termine in den inneren Bezirken habe und wenn Wetter und Timing es zulassen. Zur OSCE in der Hofburg, zur EU-Delegation oder zu verschiedenen Ministerien bin ich mit dem Rad viel schneller. Außerdem tut frische Luft gut und man sieht mehr von dieser wunderschönen Stadt! Sie sind zum Neujahrs-Empfang des österreichischen Bundespräsidenten mit dem Rad gekommen. War das eine politische Botschaft? In Dänemark ist es normal, dass man mit dem Rad zu offiziellen Terminen fährt – alle machen das, auch die Ministerinnen und Minister. Was ich natürlich zeigen möchte ist, dass Radfahren viele Vorteile hat. Es ist praktisch,

umweltfreundlich und gesund – und das sind Eigenschaften, die uns in Dänemark am Herzen liegen. Wenn Sie Radfahren in Wien und Kopenhagen vergleichen: Wo liegen die Unterschiede? Zuerst einmal die Zahl der Radfahrenden: In Kopenhagen radeln fast 40 Prozent aller Menschen zur Arbeit. Es gibt Fahrrad-Schnellstraßen aus den Vororten in die Innenstadt. Die Menschen benutzen das Rad als ganz normales Verkehrsmittel, mit dem man die Kinder in den Kindergarten bringt und Einkäufe erledigt. Was ich in Wien super finde: dass viele Einbahnstraßen für Radfahrende auch in die Gegenrichtung geöffnet sind. Liselotte Plesner ist seit September 2013 Dänemarks Botschafterin in Wien. Beim Neujahrs-Empfang des österreichischen Bundespräsidenten fuhr sie mit dem Dienstfahrrad vor.

In Dänemark ist es normal, dass man zu offiziellen Terminen mit dem Fahrrad fährt. Liselotte Plesner TU-Studie sieht Mehrbedarf für Radparkplätze 30.000 Fahrrad-Abstellplätze gibt es in Wien. Wenn der Anteil der Fahrradfahrten steigen soll, braucht es in den kommenden Jahren allerdings 32.000 bis 47.000 weitere. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Verkehrswissenschaften an der TU Wien im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft. Mit Stand 15.6.2011 gab es in Wien insgesamt 3.426 öffentliche Fahrradabstellanlagen mit 32.445 Abstellplätzen. Bezogen auf die Zahl der Einwohner gibt es die meisten Stellplätze im 1. und 9. Bezirk, die wenigsten im 11. und 10. Bezirk. Nachholbedarf sieht Studienautor Paul Pfaffenbichler dennoch in der Inneren Stadt, weil dort besonders viele Leute zur Arbeit einpendeln.

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 7

DRAHTESEL Wie häufig und für welche Zwecke nutzen Sie Ihr Fahrrad?

Foto: Dänische Botschaft

Drei Fragen an Liselotte Plesner

Citybikes im Vergleich Wien

1,741.246 Einwohner

116

Stationen

41 km2

Netzabdeckung

1.400 Leihräder

Paris

2,249.975 Einwohner

1.211

Stationen

105 km2

Netzabdeckung

20.000 Leihräder

Velo-city 2013 als „Green event“ ausgezeichnet Die Velo-city 2013 – die weltweit größte Fahrrad-Konferenz, die im vergangenen Juni in Wien stattgefunden hat – konnte im Rahmen des Austrian Event Awards nicht nur in der Kategorie „Kongresse“ eine Nominierung erreichen, sondern wurde auch mit dem Sonderpreis „Green Award“ ausgezeichnet. Der Preis ging deshalb an die Velo-city, weil die Konferenz besonders umweltfreundlich und nachhaltig organisiert wurde. Bei der Velo-city 2013 handelte es sich um einen alljährlich weltweit durchgeführten Kongress zum Thema Fahrrad und smarte Mobilität. Wien ist es 2013 gelungen, die bis dato größte Teilnehmenden-Zahl von mehr als 1.400 Personen zu erreichen.

TOP

TU-Ringvorlesung Innovative Verkehrslösung ohne Motor, Konfliktvermeidung auf den Straßen, Kulturgeschichte des Fahrrades: Diese und weitere Aspekte des Rad­ fahrens behandeln Vortragende verschiedenster Disziplinen in der Ringvorlesung Rad­­fahren jeden Montag an der TU Wien, 18 Uhr.

FLOP

Werkstätten-Test Der „Konsument“, die Zeitschrift des Vereins für Konsumenteninformation, hat Fahrrad-Werkstätten getestet. Das Ergebnis: Wenig zufrieden stellend. In den meisten Werkstätten wurden Defekte übersehen. Frage an die DRAHTESELCommunity: Ist die Situation wirklich so schlimm? drahtesel@argus.or.at


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Schuld und Sühne Politik

Die Polizei in Wien geht verstärkt gegen Radfahrende vor. Mit großem Zeitund Personalaufwand wird angehalten, kontrolliert und abgestraft, als sei nicht die Förderung des Radverkehrs das politische Ziel, sondern dessen Begrenzung. Doch wo handeln Beamte rechtmäßig? Und: Sind die Strafen für Radfahrende in der Straßenverkehrsordnung überhaupt sachgemäß?

D

er Architekt und Klangkünstler Robert S. wird wegen Radfahrens in der Fußgängerzone am Kohlmarkt angehalten. Der Polizist kontrolliert die Ausstattung des Rades: Als Robert das Vorgehen des Beamten hinterfragt, wird er auch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angezeigt: 496 Euro Strafe.

Die Studentin Luise T. wird am Ring­ radweg Höhe Stubentor angehalten. Als die Alkoholprüfung nicht sofort anschlägt, wird sie von den Polizisten–wie sie sagt – „angeschrien“. Schließlich bleibt sie unterhalb der erlaubten Promille-Grenze. Der Polizist kontrolliert die Reflektorfolien mit Hilfe eines Lineals. Weil zu klein: 45 Euro Strafe. Der AHS-Lehrer Frederik A. fährt den Ringradweg entlang und übersieht eine gelbrote Ampel. Als ein Streifenwagen den Radweg blockiert, fährt Frederik davon. Die Polizisten stellen ihn und tragen für die Anzeige Delikte zusammen. Darunter Verstöße, die Frederik gar nicht begangen hat: 790 Euro

Strafe. Nach dem Einspruch: 390 Euro. Über Fälle wie diese (die Akten liegen dem Drahtesel vor) berichten derzeit viele Radfahrende in den Online-Foren. „Ich finde es arg, wie die Freiheit des Radfahrens immer weiter eingeschränkt wird“, sagt der eingangs erwähnte Robert S.: „Früher wäre es kein Problem gewesen, in der Nacht ohne Licht aufs Fahrrad zu steigen. Inzwischen traut sich das fast keiner mehr.“ Heute größeres Risiko, von der Polizei angehalten zu werden Tatsächlich besteht heute ein größeres Risiko, auf dem Rad von der Polizei angehalten zu werden, als noch vor einigen Jahren. Johann Golob, der Sprecher der Wiener Polizei, bestätigt, dass auf den Anstieg bei den Radfahrenden reagiert wurde. Polizei-Streifen auf Fahrrädern würden gezielt gegen berittene StVO-Sünder eingesetzt. Sowohl einzelne Wachzimmer als auch Stadtkommanden führten entsprech­ ende Schwerpunkt-Aktionen durch. In welchem Ausmaß kontrolliert wird,

will der Oberst nicht quantifizieren: „Unsere Landesverkehrsabteilung hat keine Aufzeichnungen über die Gesamtzahl der Aktionen oder wie viele Radfahrer-spezifische Delikte zur Anzeige gelangen.“ Wo keine statistischen Daten greifbar sind, bleibt man auf subjektive Beschwerden von Betroffenen angewiesen. Und die beklagten sich, dass viele Polizisten um die Rechtslage offenbar nicht genau Bescheid wüssten oder die Rechtsordnung bis hin zur Schikane ausreizen. Studentin Luise T., eine rege Person mit violettem Wuschelhaar, hatte – vom eingangs geschilderten Reflektorfall abgesehen  –  eine ganze Reihe merkwürdiger Erlebnisse mit der Polizei. „Inzwischen bin ich so weit, dass ich mich in der Nacht gar nicht mehr mit dem Rad fahren traue“, sagt sie. Wie aber sich gegen eine empfundene Schikane wehren? Keine leichte Sache, weiß Radlobby Anwalt Johannes Pepelnik, in dessen Kanzlei viele derartige Fälle landen. Während bei Misshandlungen oder körperlicher Gewalt Dienstaufsichts- oder Maßnahmenbeschwerden das Mittel der Wahl darstel-

Fehlverhalten im Straßenverkehr 1. Handy Wer beim Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung erwischt wird, zahlt 50 Euro (Organmandat OM) bzw. 72 Euro (Strafverfügung). 2. Gegen die Einbahn Die StVO unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen und gibt einen extrem weiten Rahmen von bis zu 726 Euro vor. In der Praxis liegt die Strafe für Radfahrende bei rund 70 Euro. OM: 50 Euro. 3. Freihändig fahren Sieht lässig aus, ist aber verboten: Die Strafen sind 30 Euro (OM) bzw. 72 Euro.

4. In der Fuzo fahren Ein Abstecher in die Fußgängerzone kostet rund 70 Euro (Strafverfügung). Mit OM sind es 30 Euro. 5. Alkohol Es drohen Geldstrafen ab 800 Euro. Der Strafrahmen ist für Radfahrende genauso hoch wie für Motorisierte und reicht bis 5.900 Euro. Organmandate sind nicht zulässig. 6. Ausstattungs-Mängel Die Fahrrad-Verordnung spezifiziert die Ausstattung eines Fahrrades. Fehlende Bremsen, Lichter, Reflektoren kosten je 20 Euro (OM) bzw. 70 Euro.

7. Gehsteig befahren Als OM: 30 Euro. Bei Gefährdung von Fußgängern: 50 Euro. Per Strafverfügung: 70 Euro. 8. Stopp-Schild überfahren Der Strafrahmen reicht bis 726 Euro. Strafen für Radfahrende liegen meistens bei 70 Euro. Als Organmandat: 50 Euro. 9. Fahren bei Rot Rotlicht einer Ampel ignorieren kostet 70 Euro (OM). Bei Strafverfügungen reicht der Rahmen laut StVO bis 726 Euro. 10. Nicht anhalten Teuer kann es werden, wenn man die behördliche Auffor-

derung anzuhalten ignoriert. Strafrahmen: bis 726 Euro. Für Radfahrende liegt die Strafe meist bei 70 Euro. OM: 50 Euro. Die Strafhöhen in dieser Aufstellung ergeben sich aus den Gesetzen bzw.  – bei Organmandaten – aus Angaben der Landespolizeidirektion Wien. Im Gespräch mit Beamten empfiehlt es sich, ruhig und respektvoll aufzutreten. Hat man das Delikt begangen und ist das OM niedrig, rentiert sich eine Anfechtung meist nicht. Bei Strafverfügungen machen Einsprüche durchaus Sinn. Häufig reduziert die Instanz die Strafhöhe deutlich.

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 9

Text: Matthias Bernold Illustrationen: Anna Hazod


Politik

Forderungen der Radlobby

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Gerecht durch Ungleichheit

Verkehrsexperten und Unfallstatistiken sind sich einig: Das Fahrrad stellt aufgrund niedrigen Gewichts und Geschwindigkeit sowie hoher Flexibilität in Relation zum Kfz eine deutlich geringere Gefährdung dar. Es ist diesem nicht gleichzustellen. Daher setzen die Forderungen der Radlobby auf zwei Ebenen an. Erstens: Anpassung jener StVO-Regelungen, die geschaffen wurden, um Kfz -Gefahren einzudämmen, aber für das Fahrrad anders definiert werden können. Darunter fallen Ampelregelungen (Erlaubnis von Rechtsabbiegen bei Rot), Stopp -Schilder (Handhabung wie Vorrangschild)oder Nebeneinanderfahrverbot (Erlaubnis nach deutschem Vorbild). Zweitens: Senkung der Verkehrsstrafen entsprechend dem geringen Gefährdungspotenzial des Fahrrads. Dies vor allem bei Alkoholgrenzüberschreitung, Telefonie und Ampelübertretungen. Unsere Minimalforderung an den Gesetzgeber: Der halbe Wert der Kfz-Mindeststrafe sollte die Maximalstrafe für Radfahrende sein. Denn nur wer die Verkehrsmittel gemäß ihrer Ungleichheit behandelt, handelt gerecht! Alec Hager Sprecher Radlobby Österreich

Fortsetzung von Seite 9 len, sei es schwierig, wenn der Beamte bloß das Gesetz übertrieben genau anwendet: „Wir sind uns einig, dass vieles kleinlich und Unfug ist. Aber die einzige Möglichkeit, gegen so etwas effizient vorzugehen, ist eine Gesetzesänderung.“ Nicht nur für Pepelnik ist die StVO reformbedürftig. „Es gibt zahlreiche Regeln, die aus Perspektive des Kfz-Verkehrs Sinn machen, jedoch als Regel für Radfahrende zu hinterfragen sind“, sagt etwa Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich: „Die Straßenverkehrsordnung wurde geschaffen, um den Kfz-Verkehr zu regeln. Entsprechend orientieren sich auch die Strafen an den Folgen, die ein Verkehrsdelikt durch ein Kfz verursachen kann.“ Anders als etwa Deutschland kennt die heimische StVO keinen Strafenkatalog, der nach Fahrzeug-Typ unterscheidet. Zwar legt §68 StVO Verhaltensregeln fest, die ausschließlich für Radfahrende gelten. Wenn es um Delikte wie das Queren einer Kreuzung bei Rot oder alkoholisiertes Fahren geht, ist der Strafrahmen aber für alle gleich. Das geringere Risikopotenzial des Rades wird nicht berücksichtigt. Gansterer: „Dabei wären allein die physikalischen Gesetze ein Argument für ein Überdenken der gleichen Strafhöhen.“ Strafrahmen: Anpassung der Rechtsordnung nötig? Wie Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung beim Kuratorium für Verkehrssicherheit, ausführt, fließt das unterschiedliche Gefährdungspotenzial allerdings in die Strafbemessung ein: „Es ist nicht das selbe, ob ein Radfah-

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rer oder ein Sattelschlepper durch die Fuzo rast. Es wäre ein Unsinn, beides über einen Kamm zu scheren.“ Gegen überhöhte Strafen bewährt sich in der Regel ein Einspruch wie das Beispiel von Frederik A. zeigt: Die „erfundenen“ Delikte nahm die Berufungsinstanz zurück. Die Strafe wurde von 790 Euro auf 390 Euro reduziert. Gefährdungspotenzial wird bei Strafbemessung berücksichtigt Während Kaltenegger derzeit keinen Bedarf erkennt, die Rechtsordnung zu ändern, sehen Gansterer und Pepelnik überschießende Regelungen zu Lasten der Radfahrenden: Gansterer geht vor allem die Radwegebenutzungspflicht gegen den Strich. Anwalt Pepelnik sieht bei Vorrangregeln und beim Verbot des Nebeneinanderfahrens Änderungsbedarf. Es mag für jene, die in ein Verwaltungsverfahren verwickelt sind, ein schwacher Trost sein. Aber die Rechtslage hat sich zuletzt ein Stück Richtung Fahrrad geöffnet. Verschiedene Gremien verhandeln unter Einbindung der Argus / Radlobby Verbesserungen. Die jüngst beschlossene Aufweichung der Radwegebenutzungspflicht, Radstraßen und Begegnungszonen sind erste Erfolge. Mit der stärkeren Präsenz der Radfahrenden im Stadtbild sollte sich auch die Kultur allmählich wandeln. „In Berlin wäre es vollkommen undenkbar, dass sich jemand über gemütlich fahrende Gehsteig-Radler beschwert“, sagt Architekt Robert S.: „Vielleicht erleben wir diese Toleranz ja eines Tages auch einmal in Wien.“


Abstimmung Mariahilfer StraSSe

Fotos: Christopher Ohmeyer

Ein Schritt in die richtige Richtung

Politik

N

beide Richtungen befahrbare parallele Radrouten in guter Qualität, bestenfalls natürlich als Fahrradstraßen.

ach jahrelangem Ringen gegen Auto-Zentriertheit, Boulevard-Propaganda, WKÖ-Kampagnen, Bürgerinitiativen und Parteistellvertretungskriege ist die Mariahilfer Straße nun via Bürgervotum vom Stau dauerhaft befreit – und weiterhin durchgängig für den Radverkehr geöffnet. Die Radlobby als Interessensvertretung für Radfahrende freut sich sehr über diese Entscheidung für eine gemeinsame, rücksichtsvolle Nutzung der Mahü durch Fuß- und Radverkehr.

Diese können die Mahü entlasten und der steigenden Zahl von Radfahrenden als schnelle Verbindungen dienen. Bei einer Verkehrsbeobachtung der Radlobby wurden im September 2013 bereits 5.000 Radelnde pro Tag auf der Mahü gezählt. Mit der Beibehaltung des Radverkehrs auf der Mahü ist nun ein weiterer Schritt in Richtung einer wirklich radfreundlichen Stadt getan.

53 Prozent für Verkehrsberuhigung und durchgängigen Radverkehr 53 Prozent der 31.000 Abstimmenden haben sich bei der Befragung für eine Verkehrsberuhigung und für durchgängigen Radverkehr ausgesprochen. Ausschlaggebend für dieses Votum waren neben der offensichtlichen Steigerung der Aufenthaltsqualität auf der Mahü die zahllosen Unterstützenden, die sich für diesen Modernisierungsschritt stark gemacht haben: Web- und Facebook-Initiativen wie „ja-zur-neuen-mahue.at“, Hausbesuche der Grünen, unabhängige Plattformen wie „Autofreie Stadt”, das grüne Viral Marketing mittels „Happy“-Tanzvideo. Nicht zuletzt die Facebook-, Postkartenund Plakataktion der Radlobby Wien (IGF & ARGUS), durch die über 4.000 Mitglieder in Wien aufgefordert wurden, ihre Freundinnen und Freunde in den Abstimmungsbezirken an die RadFrage zu erinnern, hat eine entscheidende Rolle gespielt. All das bewirkte einen

Schneeballeffekt, der schlussendlich die ausschlaggebenden 500 Stimmen ausmachte, die eine Pro-Rad-Mehrheit ergaben. Schon zu Beginn der Verkehrsberuhigungsdiskussion im Jahr 2011 haben sich ARGUS und IGF gemeinsam darauf festgelegt, die Fußgängerfreundlichkeit der zukünftig verkehrsberuhigten Mariahilfer Straße in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen zu stellen. Der größte Einkaufsboulevard des Landes braucht Aufenthaltsqualität und Ruhe, gleichzeitig soll er natürlich für Radfahrende, die in angepasstem Tempo unterwegs sind, nutzbar bleiben: Zum Einkaufen, zum Flanieren, als Verbindung in die Innenstadt und für die zahlreichen Schulkinder, die seit der Verkehrsberuhigung im August 2013 hier zum Unterricht radeln. Ebenso wichtig sind durchgängig in

Wir freuen uns über diese Entscheidung, die rücksichtsvollen Radverkehr auf einer wichtigen und familienfreundlichen Radverbindung ermöglicht

Alec Hager Sprecher der Radlobby Österreich

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Die Radfahrenden feiern in der Mariahilfer Straße nach der geglückten Befragung über die Verkehrs­beruhigung


Politik

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Wiederbelebt: Gmundner Straßenbahn Eine Steigung von 10 Prozent mit dem Rad zu bewältigen, ist eine Herausforderung. In Gmunden kann man ab 2017 hierfür die Straßenbahn nutzen. Das Wahrzeichen der Stadt überstand beide Weltkriege, wurde aber 1975 vom Autoverkehr zurückgedrängt und um 250 Meter verkürzt. Derzeit rollen zwischen Bahnhof und Franz-Josef-Platz bis 116 Jahre alte Garnituren. Nun wurde neues Rollmaterial beschafft. Elf Zweirichtungsfahrzeuge werden ab 2016 auf der Traunseebahn und der Attergaubahn zum Einsatz kommen. Die Gmundner Straßenbahn wird 2017 mit der Traunseebahn verknüpft. Wie in Innsbruck ist dann auch in Gmunden die Radmitnahme in Straßenbahnen möglich. Erwin Preuner

Neue Tarife: ÖBB verteuern die Mitnahme von Fahrrädern BERICHT: Eliza Brunmayr und Lukas Beurle

Die ÖBB bewerben die neue Tarifordnung als Vereinfachung, doch dahinter versteckt sich eine massive Verteuerung der Fahrradmitnahme. Der Preis von Fahrradtickets wird seit 1. Jänner 2014 nicht mehr pauschal, sondern entfernungsabhängig berechnet. Ein Rad-Ticket kostet jetzt 10 Prozent vom Preis eines regulären Fahrscheines, zumindest aber 2 Euro. Die Ermäßigungen für Personen mit Vorteilscard wurden gestrichen. Die neuen Tarife verschaffen dadurch ausschließlich Bahnreisenden ohne Vorteilscard Verbesserungen bei Einzelfahrten von kurzer bis mittlerer Distanz: Ein falsches Signal für die effiziente, umweltfreundliche Wegekombination Bahn und Rad. Vorteilscard-Besitzer zahlen drauf Auf kurzen Distanzen im Nahverkehr wäre ein entfernungsabhängiges Tarifmodell zu begrüßen. Durch die 2 Euro Mindestgebühr hält sich die Ersparnis jedoch in Grenzen. Bei Tagesausflügen (Hin- und Rückfahrt am selben Tag) zahlen Vorteilskartenbesitzende mindestens 60 Prozent mehr

für die Radmitnahme. Bei weiteren Tagesausflügen (ab 100 Kilometer pro Richtung) kann die Radmitnahme um mehr als 100 Prozent teurer werden. Im Fernverkehr ist zusätzlich die bisher kostenlose Stellplatzreservierung mit 3 Euro obligatorisch. Damit bleibt es für Vorteilscard-Besitzende im Fernverkehr bis 100 Kilometer gleich teuer. Bei längeren Distanzen steigen die Kosten für die Radmitnahme im österreichischen Fernverkehr um bis zu 100 Prozent. Die Radlobby setzt sich für radfreundliche Tarife ein Die Preiserhöhung ist jedenfalls nicht durch Qualitätsverbesserungen zu erklären. Im Gegenteil: Der Umbau der Railjets für die Radmitnahme lässt auf sich warten, das Angebot an schnellen Verbindungen mit Radtransport bleibt mangelhaft, grenzüberschreitende Direktverbindungen mit Radmitnahme wurden abgebaut. Die Radlobby Österreich setzt sichbei den ÖBB für eine radfreundliche Tarif- und Fahrplangestaltung ein.


Blick in die Welt Rad-Beauftragter in England London mag für Radfahrende ein gefährliches Pflaster sein. Die Mobilitätswende bricht aber auch in Großbritannien an. So hat man mit Robert Goodwill seit kurzem einen „Parliamentary Under Secretary at the Department for Transport“. Goodwill möchte vor allem den Alltags-Radverkehr fördern: „England braucht mehr Menschen in gewöhnlicher Kleidung mit Körbchen an den Lenkern“.

Deutschlands Fahrrad-Monitor Was die Deutschen über das Radfahren denken, verrät der „Fahrrad-Monitor 2013“ des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC): Sichere Abstellanlagen, gute Radwege, komfortable Radrouten und ein freundliches Verkehrsklima: Das steht auf der Wunschliste ganz oben. adfc.de

ECF-Generalversammlung in Dublin Die Generalversammlug der European Cyclists’ Federation (ECF) findet heuer vom 24. bis zum 30. April in der irischen Hauptstadt Dublin statt. Dublin erlebt einen rapiden Anstieg bei den Alltags-Radfahrenden: In den letzten fünf Jahren hat sich der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken auf 8 Prozent verdoppelt. cyclist.ie

Vision Zero im Silicon Valley Der „Vison Zero“, also dem Ziel, Straßen und Verkehrsmittel so sicher zu gestalten, dass es keine Verkehrstoten oder Schwerverletzten mehr gibt, hat man sich in Kalifornien verschrieben: Die Silicon Valley Bicycle Coalition versucht in Zusammenarbeit mit Medizinern, Verkehrsplanern und Behörden Radverbindungen und Kreuz­ ungen zu verbessern. bikesiliconvalley.org

Bambusräder zur Gleichberechtigung Dass Bambusräder einen Beitrag für die Entwicklung einer Region darstellen können, zeigt die Geschichte der Ghana Bamboo Bikes Initiative. „Wir kommen mit der Produktion der Fahrräder nicht nach“, wird Bernice Dapaah, die Gründerin des Projektes auf der CNN-Website zitiert. Das Unternehmen produziert derzeit 60 bis 100 Räder im Monat. Das Besondere an der mit dem UNFCCCFrauen-Preis ausgezeichneten Initiative: 25 von 30 Mitarbeitenden sind Frauen.

Neue Radwege für Berlin Der Berliner Senat plant heuer und im kommenden Jahr 55 neue Radwege. Insgesamt stehen dafür 8,3 Millionen Euro zur Verfügung. In den vergangenen Jahren ist der Radverkehr in der Stadt rapide angestiegen. Teilweise machen die Radfahrenden bis zu 50 Prozent der Verkehrsteilnehmer aus, wie zu Spitzenzeiten in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg. Die Berliner Stadtverwaltung will den Anteil des Radverkehrs von derzeit 13 auf 18 bis 20 Prozent erhöhen.

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Politik

Briefe aus der Ferne Vielleicht stammt der Begriff Drahtesel aus Afrika? Hier in Uganda sind Fahrräder wertvolle Lasttiere. Im frühmorgendlichen Nebel füllt ein Mann in der Kleinstadt Kayunga zehn PlastikKanister mit Wasser aus einer Handpumpe, bindet sie an seinem Fahrrad chinesischer Bauart fest und schiebt das Ganze die steile rote Sandstraße hinauf, wo die durstige Nachbarschaft schon auf ihn wartet. Später, auf einer unbefestigten Landstraße, die durch Ananas-Plantagen führt, überhole ich Menschen mit Fahrrädern, die mit zwei Meter hohen Ballen grüner Bananen beladen sind. Wer jetzt allerdings glaubt, Radfahren in Uganda wäre eine langsame Angelegenheit, der irrt: Ein

Bursche auf einem schweren Ein-GangRad fordert mich zum Sprint-Duell – und schlägt mich spielend. Das ganze Dorf versammelt sich spontan am Straßenrand, um den Lokalmatador anzufeuern. Darunter Kinder in Schuluniformen, die vor Freude springen. Ein Land im Banne des Radsports? Nicht ganz. Als ich mich mit rotem Gesicht auf einen Hügel hinaufquäle, werde ich von einer Dame gemächlich auf einem Moped überholt. Mit breitem Grinsen ruft sie mir eine Frage entgegen: „Warum kaufst du dir kein Auto?“

Chris Cummins ist Journalist und Radio-Moderator in Wien.

Foto: Chris Cummins

Dieses Mal: Uganda


Community Österreichs erste Radballerin Seite 15

ARGUS: Fördernde Mitglieder Seite 16

Serviceleistungen für ARGUS-Mitglieder Seite 17

Foto: Peter Provaznik /  die radvokaten

Am 1. Mai startet wieder die bundesweite Motivationskampagne „Österreich radelt zur Arbeit“. Seit dem Jahr 2011 gibt es die Aktion, die von der Radlobby in Kooperation mit dem Lebensministeriums und den beteiligten Landesregierungen durchgeführt wird. Durch spielerische Anreize sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Geschmack kommen, das Fahrrad auf dem Arbeitsweg zu nutzen. Im Vorjahr registrierten sich 17.000 Personen und sammelten Fahrrad-Kilometer. Wie jedes Jahr werden die besten Teams mit Preisen ausgezeichnet: Zu gewinnen gibt es Ballonflüge, Fahrräder, Städte­ trips, oder Mannerschnitten. radeltzurarbeit.at

Das DRAHTESEL Vorrangquiz

Tirol

Tirol

RadlBörsen in Innsbruck und Völs

Fahrradkampagne Wiener Neustadt

Das DRAHTESEL Vorrangquiz wird in Zusammenarbeit mit dem Raumplaner Moritz Polacek von der TU Wien erstellt. Im Rahmen seiner Diplomarbeit zum Thema Konflikte zwischen Radund Autofahrenden im Straßenverkehr fragte Polacek mit Hilfe von Diagrammen das Wissen um Vorrang-Regeln ab. Die Diplomarbeit soll Ende Juni fertig sein. Dann werden auch die Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht.

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) haben schon immer die Radfahrenden als potentielle Fahrgäste und nicht als Konkurrenz gesehen. So ist in Innsbruck die kostenlose und  – nach Möglichkeit – ganztägige Radmitnahme in allen Bussen und Straßenbahnen der IVB möglich. Nun erweitert in Kürze die IVB ihr Mobilitätsangebot um das Stadtradsystem „Nextbike“. Im Zuge dessen wird es eine neue Kooperation zwischen ARGUS  Rad­lobby Tirol und den IVB geben. IVBZeitkartenbesitzende (Halbjahres-, Jahres-, StudentInnen- und SeniorInnentickets) erhalten bis zu sechs Monate ARGUSMitgliedsbeitrag geschenkt.

Am 5. und 6. April 2014 führen ARGUS Radlobby Tirol und die PfadfinderInnen wieder „RadlBörsen“ im Großraum Innsbruck durch. Dabei können Gebrauchträder verkauft und gekauft werden. Die RadlBörsen funktionieren nach dem bewährten Prinzip der Tauschmärkte: Fahrtüchtige Kinder- und Erwachsenenräder können in der Früh abgegeben werden. Den Verkaufspreis legen die Radbesitzer selbst fest. Der Verkauf erfolgt am Vormittag durch die Veranstalter. Im Anschluss können die erzielten Erlöse bzw. nicht verkaufte Räder wieder abgeholt werden.

Gute Zeiten für Radfahrende in Wiener Neustadt: Heuer wird das aus sechs Hauptrouten und 400 Schildern bestehende Radleitsystem installiert. Und nach der durchgehend geöffneten FUZO Neunkirchner Straße werden zwei weitere in der Herzog-Leopold-Straße und der Wiener Straße von 19 bis 8 Uhr freigegeben. Dazu gibt es eine Informations-Offensive im Rahmen von wn.radelt.at, der Radkampagne von Stadt und Radlobby. 30 City-LightPoster werben fürs Radfahren. Dazu kommen Workshops in Kindergärten und Schulen, die Prämierung „RadlerIn des Monats“ und ein Blog. Bereits seit zwei Jahren hat die Radlobby im Amtsblatt der Stadt Wiener Neustadt eine eigene Kolumne und eine Plus / Minus-Rubrik.

Auflösung: Die Person im Auto hat Vorrang. §19 (6a) StVO Radfahrer, die eine Radfahranlage verlassen, haben anderen Fahrzeugen im fließenden Verkehr den Vorrang zu geben.

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Radelt zur Arbeit: Kampagne startet im Mai

Kooperation von IVB und ARGUS

Mehr Infos unter argus.or.at und ivb.at

Alle Infos zur Veranstaltung, Tipps zum Verkauf sowie alle Formulare als Download sind unter fahr.info abrufbar.

Niederösterreich


Steiermark

Sophie, die erste Radballerin Österreichs Seit kurzem gibt es in der Steiermark wieder Radball. In den Klassen Schüler und Jugend misst man sich schon mit Teams aus Vorarlberg und Niederösterreich, Ungarn und Tschechien.

mit Vereinskollegen Melvin in der Kategorie Jugend an. Auch wenn es gleich im ersten Match des Turniers gegen das Team von Zlin mit der tschechischen Meisterin Blanca Adamova eine empfindliche 0:9-Schlappe setzt, ist die 14-Jährige dennoch selbstbewusst: „Dass wir wenig Chancen haben, ist mir eigentlich wurscht.“

Vorarlberg

Wien

Mit über 15 Prozent Anteil von Alltags- und Freizeitradfahrenden ist Vorarlberg ein attraktives Bundesland für den Radverkehr. Schnelligkeit und Sicherheit sind für Alltagswege von großer Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Landes­regierung und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit startet die ARGUS Radlobby Vorarlberg deshalb das Projekt „Schneall und ghörig“, um einen Beitrag zur Entschärfung von Gefahrenstellen zu leisten. Alle Mitglieder sind aufgerufen, Gefahrenstellen zu identifizieren und online zu dokumentieren. Aus den Vorschlägen sollen einige mit Unterstützung von Land und Kommunen optimiert werden.

Seit 2012 wurden über das Web-Portal „RadKummer­ Kasten“ der Radlobby Wien (IGF & ARGUS) 900 Infrastruktur-Mängel und sonstige Rad-Ärgernisse von Radfahrenden eingebracht und von der Radlobby an die Zuständigen in der Stadt Wien weitergeleitet. Jetzt hat die Seite ein neues, Smartphone-taugliches Design und eine eigene Web­domain bekommen.

Initiative: „Schneall und ghörig“

Eva Häfele eva.haefele@radlobby.at board.net/p/schneallghoerig

Nicht absteigen ist die größte Heraus­ forderung. Lob gibt es auch vom Trainer: „Wir sind stolz auf sie, und dass sie einen solchen Ehrgeiz hat.“ Noch muss Sophie an den Basics feilen: „Die größte Herausforde-

rung ist, nicht absteigen zu müssen.“ Berührt man den Boden, muss man ja hinter die eigene Torlinie zurückfahren, ehe man weiterspielen darf. Auch die Schusstechnik ist noch verbesserungsfähig. Blaue Knie und Blasen an den Händen gehören dazu – auch für Mädchen, für die es keine eigenen Bewerbe gibt und für die bisher immer vor der Elite, wo es schon sehr körperbetont zugeht, Schluss war. Aber vielleicht ändert sich das mit Sophie, die allerdings im Sommer zunächst einmal für ein Jahr in die USA geht. Beitrag und Video unter graz.radln.net

Foto: ARGUS Stmk

Ein Beitrag auf dem Fernsehsender Sky hatte das Interesse der Grazer Gymnasiastin geweckt. Ein Freund fand heraus, dass man gerade in Deutschlandsberg dabei war, die vor drei Jahrzehnten entschlafene Sportart Radball wiederzubeleben. Sophie, die früher Handball spielte, gerne am Mountainbike fährt, Schlagzeug spielt und Pfadfinderin ist, nahm Kontakt mit Trainer Petz Macsek auf: Seit einem Jahr nimmt er sie nun zweimal die Woche nach der Schule von Graz nach Deutschlandsberg mit zum Training. Bei den Schülern spielte Sophie schon vorne mit, nun trat sie erstmals im gemischten Duo

Community

Sophie Spitzer

Radkummerkasten: Benutzerfreundlicher

An der bisherigen Vorgangs­ weise für die Nutzenden hat sich nichts geändert. Einfach die Situation beschreiben, Foto hochladen, den be­ troffenen Bezirk auswählen: Los geht’s. Weitere Kummerkasten-Versionen für andere Bundesländer sind bereits in Planung. radkummerkasten.at

Design: Peter Opsvik

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Freunde werden? Freunde werben! Neues Mitglied werben und Rad gewinnen! Community

Bringen Sie FreundInnen als neue Mitglieder zu den Radlobby-Vereinen ARGUS, ARGUS Steier­mark, IGF, Radlobby NÖ und Rad­lobby OÖ. Diese kommen ab Beitritt in den Genuss der Mitgliederleistungen wie Ver­sicherung, Einkaufsrabatt und DRAHTESEL-Abo. Die ersten 50, die neue Mitglieder

werben, bekommen als Dankeschön den Rad-Kalender 2014! Als Hauptpreis gelangt ein „Styria“-Rad beim ARGUS Bike Festival 2014 zur Verlosung. Weitere Preise: Qualitätshelme von ABUS! Die Aktion endet am 6. 4. 2014 radlobby.at/freunde-werben

ARGUS Fördernde Mitglieder

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Werden Sie ARGUS Fördermitglied! Unterstützen Sie die verkehrspolitische Arbeit der ARGUS! Wenn auch Sie förderndes Mitglied werden wollen, senden Sie bitte Ihre Daten direkt an uns: service@argus.or.at

Heavy Pedals Lastenradtransport und -verkauf OG Mittersteig 11 1040 Wien Tel.: 01 / 353 0 353 info@heavypedals.at heavypedals.at

Kosty Kosteletzky Fahrräder, Rennräder etc. Weyringergasse 37 1040 Wien Tel.: 01 / 505 06 86 kosty-radsport.at

IG-Fahrrad Shop Westbahnstraße 28 1070 Wien Tel.: 01 / 523 51 13 ig-fahrrad.at

Enzovelo Ing. Heinz Wipplinger Spittelauer Lände 11 1090 Wien Tel.: 01 / 310 05 45 enzovelo.at

Fahrradhändler stilrad°° Showroom Jordangasse 3, Ecke Schultergasse 1010 Wien Tel.: 01 / 890 65 60 stilrad.com Stilrad°° auf Facebook

Radmechaniker Werkstatt.Zubehör.eBIKES Gredlerstraße 2 1020 Wien Tel.: 0664 / 441 55 15 horst@radmechaniker.at radmechaniker.at

roadbiker.at Shop und Werkstatt Praterstraße 29 1020 Wien Tel.: 01 / 264 53 81 wien2@roadbiker.at roadbiker.at

SPORTHAUS RIH Fahrradverkauf und -reparatur Praterstraße 48 1020 Wien Tel.: 01 / 214 51 80

Stadtradler Dein Hollandrad-Spezialist Karlsgasse 16 1040 Wien Tel.: 0664 / 340 15 68 stadtradler.at

Cooperative Fahrrad Fahrradverkauf und -werkstatt Gumpendorfer Straße111 1060 Wien Tel.: 01 / 596 52 56 fahrrad.co.at

Ciclopia Fahrrad + Werkstatt Stiegengasse 20 1060 Wien Tel.: 01 / 586 76 33 ciclopia.at

H. Csarmann Gebrauchte Fahrräder Linke Wienzeile 124 1060 Wien Tel.: 01 / 597 82 88 fahrrad-ski.at.tc

Manfred Dittler Waffenradspezialist Schlöglgasse 19 1120 Wien Tel.: 01 / 802 52 22 waffenrad.at E.R.A. Bicycles e.U. Cruisers, Customs, Zubehör Herklotzgasse 44 1150 Wien Tel.: 0699 / 196 78 113 office@einradantrieb.at einradantrieb.at

Fahrräder TRAPPL Fahrradverkauf, Werkstatt und Verleih Leystraße 75 1200 Wien Tel.: 01 / 330 06 96

Naturprodukte

Fahrradhaus Franz Dorfinger Mechanikermeister Galvanigasse 19 1210 Wien Tel.: 01 / 271 14 47

Radverleih

Sport Eybl Österreichs führendes Sporthaus Linz, Wels, 2x Salzburg, Wien-Vösendorf, Mariahilf & Wien Nord eybl.at

Werner Kunster Fahrradmechanikermeister Mondscheingasse 4 8010 Graz Tel.: 0676 / 33 77 814

Naturkost Spittelberg Spittelberggasse 24 1070 Wien Tel.: 01 / 523 61 92 naturkost-spittelberg.at

Pedal Power Vienna rent a bike / city bike tours Ausstellungsstraße 3 1020 Wien Tel.: 01 / 729 72 34 pedalpower.at

Radverleih Hochschaubahn Reparatur+Garage (Mo-So) Prater 113, 1020 Wien Tel. / Fax: 01 / 729 58 88 radverleih-hochschaubahn.com

Reiseausrüstung Steppenwolf Alles für unterwegs Kirchengasse 34 1070 Wien Tel.: 01 / 523 40 55 steppenwolf.at Fahrradboten

Radshop.at Gabor Magyar e.U. Neubaugürtel 31 1150 Wien Tel.: 01 / 98 222 39 info@radshop.at radshop.at

Wolfgang Brunner Fahrradmechanikermeister Degengasse 37 1160 Wien Tel.: 01 / 485 57 32 das faltrad Ottakringer Str. 71 1160 Wien Tel.: 0681 / 104 07 744 dasfaltrad.at

Radreisen

Hermes Fahrradbotendienst Zirkusgasse 36 1020 Wien Tel.: 01 / 317 68 69 hermes.at

Rad & Reisen Europa und Übersee Schickgasse 9 1220 Wien Tel.: 01 / 405 38 73-0 eurocycle.at Veloce Botendienste GmbH Am Modenapark 7 1030 Wien Tel.: 01 / 521 17 veloce.at Fahrradständer Connex-kt Fahrradparker / Überdachungen Tel.: 07613 / 8895 connex-kt.at


Serviceleistungen für ARGUS-Mitglieder ARGUS – Die Radlobby, Radlobby Oberösterreich, ARGUS Steiermark – Die Radlobby, ARGUS Radlobby Tirol, ARGUS Radlobby Vorarlberg

Rechtsschutzversicherung europaweit; deckt Anwalts-, Gerichtsund Sachverständigenkosten bis Euro 57.000,- inkl. Ermittlungsstrafrechtsschutz, z.B. zur Durchsetzung von Schadenersatzforderungen nach Unfall (gilt subsidiär). Kein Rechtsschutz bei Verfahren betreffend Polizei- und Gerichtsstrafen bis Euro 145,35.

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Mitgliedschaft bei den Vereinen der Radlobby Österreich

Mitglied werden bei den Vereinen von Radlobby Österreich radlobby.at/mg Wien

Der Bundesverband aller RadverkehrsInteressensvertretungen in Österreich vertritt mit seinen Vereinen rund 6.000 Mitglieder in ganz Österreich. Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie unsere verkehrspolitische Arbeit für das Alltagsradfahren in Österreich. Die Mitgliederleistungen (darunter u.a. das DRAHTESEL-Abo, günstiger Einkauf bei Partnerbetrieben) und Mitgliedsbeiträge sind noch nicht gänzlich vereinheitlicht, Details entnehmen Sie den jeweiligen Websites. Wir empfehlen die Anmeldung bei einem Verein mit Schwerpunkt in Ihrer Region.

Kostenlose Werkstattbenützung: Kostenlose Benutzung der FahrradSelbsthilfe-Werkstatt im WUK,1090 Wien, Währinger Straße 59 fahrrad.wuk.at Günstig einkaufen: Günstiger einkaufen und reisen bei ARGUS- und Radlobby-ÖsterreichPartnern argus.or.at/partnerbetriebe

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Diese Ländergruppen sind unter dem Dach der ARGUS tätig, Mitgliedschaft über ARGUS. Radlobby Burgenland burgenland.radlobby.at Radlobby Kärnten kaernten.radlobby.at ARGUS Radlobby Tirol fahr.info ARGUS Radlobby Vorarlberg vorarlberg.radlobby.at

ARGUSMitgliedschaft

Radlobby Oberösterreich ooe.radlobby.at ARGUS – Die Radlobby www.argus.or.at

ARGUS LänderGruppen

Für mehr Informationen rufen Sie uns an (01 / 505 09 07) oder besuchen Sie uns in der Frankenberggasse: Mo.-Fr. 14-19h, Sa. 10-14h

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Ermäßigte Mitgliedschaft Ermäßigte Mitgliedschaft für Studierende (bis zum vollendeten 26. Lebensjahr), Jugendliche und Personen im selben Haushalt.

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Das österreichische Fahrradmagazin

31. Jahrgang   ⁄  Heft 1 Erscheinungsdatum 21. März 2014 Medieninhaberin (Verlegerin) und Herausgeberin ARGUS –  Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr DVR-Nr.: 0445495 ZVR-Zahl: 265962142

Anzeigen Hannes Friedrich h.friedrich@argus.or.at Illustrationen Anna Hazod Lysanne Bellemare (Autorenportraits)

Vorsitz Andrzej Felczak felczak@argus.or.at

Kontakt ARGUS-Fahrradbüro Frankenberggasse 11 1040 Wien Mo - Fr 10 - 13 Uhr & 14 - 19 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr Tel.: 01 / 505 09 07 Fax DW: 19 service@argus.or.at argus.or.at

Stv. Vorsitz Heidi Schmitt

Preis Euro 2,Inlandsabo: Euro 12,–

Chefredakteur Matthias G. Bernold

Bankverbindung IBAN AT40 6000 0000 0758 2600 BIC OPSKATWW

Sitz Frankenberggasse 11 1040 Wien

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 18

Bildbearbeitung Marlies Plank marliesplank.com

Unter Mitarbeit von Walter Albrecht Lukas Beurle Walter Bradler Eliza Brunmayr Andrzej Felczak Martin Friedl Hannes Friedrich Evelyn Eder Martina Gura Alec Hager Eva Häfele Hannes Höller Mirko Javurek Valerie Madeja Christopher Ohmeyer Margit Palman Erwin Preuner Martin Rotter Heidi Schmitt Reinhold Seitl Christian Steiner Beatrice Stude Horst Watzl Wolfgang Wehap Karl Zauner Kolumnisten Chris Cummins Marcin Dopieralski Roland Girtler Barbara Ottawa Johannes Pepelnik Paul Rasper Reinhold Seitl Sylvia Titze

Manche mögen´s bunt – das neue uGrip Bordo™!

Beiträge und Leserbriefe sind herzlich willkommen, allfällige Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der DRAHTESEL-Redaktion übereinstimmen.

ARGUS  – Die Radlobby ist Mitglied des Europäischen Radfahrverbandes ECF (European Cyclists’ Federation) Der Drahtesel ist das Vereinsmagazin der ARGUS und wird in Kooperation mit den Vereinen der Radlobby Österreich hergestellt.

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Infrastruktur PLUS  ⁄  MINUS: Rad-Infrastruktur im Test Seite 20

Verkehrsplaner M. Meschik: Wozu Mehrzweckstreifen? Seite 22

Ein Fahrrad-Highway mit Entwicklungspotenzial

Für Radfahrende ist der insgesamt zehn Kilometer lange Weg eine gute Möglichkeit, schnell und kreuzungsfrei voranzukommen. Wenn die Langstreckenroute bis nach Purkersdorf fertig gestellt ist, wird sie zumindest die Bezeichnung FahrradSchnellstraße zu Recht tragen. TEXT & FOTOS: Margit Palman

Pilotprojekt: Sharrows bewähren sich

Radlobby vergibt Infrastruktur­preis: Goldene Speiche 2013

Das seit Anfang 2013 erstmals in Österreich in der Tiroler Marktgemeinde Reutte durchgeführte Pilotprojekt zu den Sharrows hat sich bewährt. Die Fahrrad-Markierungen wurden an der Durchfahrtsstraße Obermarkt angebracht, weil ein Radweg oder Radstreifen dort nicht realisierbar war.

Die Stadt Wien hat das Jahr 2013 zum „RadJahr“ ausgerufen. Das Radverkehrsbudget der Stadt betrug 4,5 Millionen Euro. Nun sucht die Radlobby Wien die besten Radverkehrsmaß­nahmen, die im „RadJahr“ ergriffen wurden.

Befragungen und Videoaufzeichnungen zeigen nun, dass sich das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden (insbesondere der älteren) und die Rücksichtnahme durch Kfz-Lenkende verbessert haben: Knappes Überholen auf der mit 15.000 Kfz / Tag stark befahrenen Straße wurde seltener. Nennenswerte Behinderung der Kfz gab es nicht. Die Radlobbys empfehlen, die derzeit wenig bekannten Sharrows auch anderswo einzusetzen.

Ob Radweg, Verkehrsberuhigung, Bodenmarkierung oder Abstellanlage: Die Wienerinnen und Wiener sind aufgerufen, im Jahr 2013 geschaffene Radverkehrslösungen zu nominieren. Vorschläge können via Web-Verortung auf Open Street Maps oder via E-Mail an wien@radlobby.at eingereicht werden und stehen zum Public Voting bereit. Eine Fachjury erwählt sodann aus den stimmen­stärksten Vorschlägen den Preisträger. wien.radlobby.at

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Seit dem Jahr 2010 hat Wien seinen ersten „FahrradHighway“, der zwischen Auhof und Kennedybrücke entlang des Wienflusses verläuft. Auch wenn es unter Radfahrenden nicht unumstritten ist, ob diese Bezeichnung angemessen ist, wird die Strecke und ihre Verlängerung Richtung Westen von Radfahrenden gut angenommen und ist nicht zuletzt als Naherholungsgebiet beliebt.


Plus  ⁄  Minus

Infrastruktur

Verkehrs-Infrastruktur

Wien 22., Kagraner Platz

Wien 6., Burggasse Höhe Museumsquartier

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Radfahrerweiche Eine Radfahrerweiche (umgesetzt durch Bodenmarkierungen oder bauliche Maßnahmen) wird bei einer Kreuzung mit Rechtsabbieger angebracht. Sie ermöglicht es dem Kfz-Verkehr, frühzeitig und eindeutig die Fahrtrichtung der Radfahrenden zu erkennen. Rechts abbiegende Radfahrende werden vor der Kreuzung von geradeaus fahrenden getrennt. Rechts abbiegende Kfz erkennen eindeutig geradeaus Radfahrende und können sich dementsprechend verhalten. Diese Verkehrsorganisation sehen wir zum ersten Mal in Wien und wünschen uns einen häufigeren Einsatz.

Wegradiert

Radfahrerweiche

Der vor eineinhalb Jahren markierte Mehrzweckstreifen mit vorgezogener Haltefläche wurde ersatzlos entfernt und ein Lückenschluss wieder in eine Lücke verwandelt. Auf drei Fahrspuren darf sich der Autoverkehr jetzt ausbreiten, während Radfahrende mitten im Verkehrsgewühl durchkommen müssen. Die Begründung für die Änderung war, dass undisziplinierte Autofahrer die Kreuzung Breite Gasse verstellen und die Straßenbahnlinie 49 behindern. Sollte die Vorgangsweise, Radfahranlagen abzuschaffen, wenn der Autoverkehr die Öffis behindert, Schule machen, sehen wir für den Radverkehr schwarz.

NÖ, Waidhofen an der Ybbs

Schloss-Steg über die Ybbs

Im Rahmen der notwendigen Sanierung fordert die Radlobby Waidhofen an der Ybbs eine Verbreiterung des Stegs auf mindestens drei Meter, um diesen auch als Radweg in Kombination mit Gehenden nutzen zu können. Dies ist wichtig, um ein erwartbares Verkehrsaufkommen aus einem zukünftigen Siedlungsbereich abdecken zu können. Es ist auch mehr als notwendig, weil der offizielle Radweg Nr. 14 über diese Brücke führt. Noch heißt es aber absitzen und schieben.

Graz

Unterführung Eggenberger Straße beim HBF fertig

Schloß-Steg

Unterführung Eggenberger Straße

Die bedeutende Ost-WestAchse Eggenberger Straße ist nach zwei Jahren Notdurchfahrt während des Neubaus der Bahnbrücke nun über einen beidseitigen Geh- und Zweirichtungsradweg erschlossen. Sie stellt in Kombination mit der Entfernung der hinderlichen Abspannmasten (siehe DE 4/2013) einen echten Qualitätsgewinn auf der Route Zentrum – Eggenberg/ Fachhochschule (Hauptradroute 12) dar. Weniger geglückt ist die östliche Fortsetzung in der Annenstraße, wo auch der Radverkehr dem Primat der Öffis (Straßenbahn) untergeordnet wurde.


im Praxistest

Infrastruktur

NÖ, Klosterneuburg

NÖ/Wiens

Leopoldstraße Bereits zum dritten Mal wurde die Errichtung des dringend notwendigen Radweges in der Leopoldstraße (Klosterneuburg) abgesagt. Mit der Begründung, dass nur durch die Absage des bereits öffentlich verkündeten Radweg-Baues ein ausgeglichenes Budget für 2014 erzielt werden konnte. Der Radweg in der Leopoldstraße wäre die direkte Verbindung von Wien und dem Gewerbegebiet, um die Obere Stadt mit Rathaus und Stift zu erreichen. Derzeiat fahren in der als Einbahn geführten Leopoldstraße die Autos auf zwei (!) Fahrspuren bergab (= stadtauswärts), Radfahrende müssen am Gehsteig schiebend die Innenstadt erreichen – oder einen gewaltigen Umweg in Kauf nehmen.

ASt Terminal Wien-Inzersdorf

Frachtbahnhof Inzersdorf

Flughafen Graz Wien 10. /11.

Werkstätten­­wegSteg: Beschwerliche Querung Der Werkstättenweg-Steg ist für nicht-motorisierte Teilnehmer einer der wenigen Verbindungen zwischen den Bezirken 10 und 11. Beim Überqueren des Steges leisten Radfahrende Schwerstarbeit, das Rad muss über die 72 Stufen getragen werden, was auch nicht ganz ungefährlich ist. SchiebeRillen würden einfach und kostengünstig Abhilfe bringen und könnten ebenfalls für Kinderwagen oder Rollstühle eine Verbesserung bringen. Dieser Beitrag ist stellvertretend für die vielen anderen Brücken und Stege in Wien, wo Schieberillen sinnvoll wären.

Frachtbahnhof Inzersdorf ohne Radmöglichkeit Der Güterterminal / Frachtbahnhof Inzersdorf ist in Bau und wird einen eigenen Anschluss an die S1 bekommen. Der Anschluss liegt genau an der Rothneusiedler Straße (grüner Pfeil in der Grafik), die Biedermannsdorf und Hennersdorf mit Wien verbindet, aber beim Bau der S1 unterbrochen wurde. Jetzt hätte es die ideale Chance gegeben, diesen Fehler wieder gut zu machen. Nur wurde bei der Planung darauf vergessen. Dabei wäre dies die perfekte und direkte Radroute von Laxenburg mit Anschluss an die geplante Langstreckenradroute Süd / U-Bahn-Station Oberlaa und weiter beim Hauptbahnhof vorbei gerade ins Stadtzentrum. Wir fordern eine Änderung der Vorgaben, sodass bei jedem Bauprojekt das Verkehrsmittel Fahrrad verpflichtend berücksichtigt wird.

Graz

Radstrecke zum Flughafen unterbrochen

Leopoldstraße

Obwohl der überdachte Weg breit genug, sehr komfortabel und nur wenig von zu Fuß Gehenden frequentiert ist, darf er nicht mehr von Radfahrenden verwendet werden. Die gesamte Gehradweg-Achse auf der Flughafenstraße wird damit unterbrochen. Fotocredits: Linke Seite von oben nach unten: Andrzej Felzcak, Radlobby Waidhofen an der Ybbs, Helmut Gretsch Diese Seite von oben nach unten: Grafik von Andrzej Felczak, ARGUS Steiermark

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Debatte um Mehrzweckstreifen

Besser nichts als schmal Infrastruktur

Michael Meschik ist einer der führenden österreichischen Fachexperten im Bereich Radverkehrsplanung. Er ist Mitglied der Forschungsgesellschaft Straße Schiene und Verkehr und hat das „Planungshandbuch Radverkehr“ verfasst. Für den DRAHTESEL analysiert er Sinn und Unsinn von Mehrzweckstreifen.

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 22

ANALYSE: Michael Meschik

Wie sieht ein attraktiver und sicherer Mehrzweck­streifen aus? Er muss zunächst einmal breit genug sein. Konkret bedeutet das laut den „Richtlinien und Vorschriften für den Straßenverkehr“ (RVS): bis zu Geschwindigkeiten von 50 km / h sollten die Breiten 1,75 Meter zwischen Fließverkehr und Randstein bzw. mindestens 2,00 Meter neben parkenden Fahrzeugen betragen. Als praktikabler Kompromiss wurden in den RVS 1,50 Meter (Mindestbreite 1,25 m) und 1,75 Meter (Mindestbreite 1,50 m) neben parkenden Fahrzeugen festgelegt. Die links angrenzenden Fahrstreifen sollten etwa 2,75 Meter (mindestens 2,25 Meter) breit sein, damit Pkw darauf fahren können. Lkw und Busse sollten entlang eines Mehrzweck­streifens nicht zu häufig unterwegs sein. Welche Vorteile hat ein Mehrzweckstreifen? Sie sind als deutlich sichtbare Maßnahme präsent und erinnern Kfz-Lenkende an die Radfahrenden. Vor lichtsignalgeregelten Kreuzungen können Radfahrende bei Rot an den stehenden Kfz vorfahren. Pkw werden zur Fahrbahnmitte gelenkt, die Mittelleitlinie sollte entfallen – dadurch sinken die Geschwindigkeiten. Schnelle Radfahrende können leichter überholen als auf schmalen Radwegen. Welche Nachteile hat ein Mehrzweckstreifen? Die Nachteile liegen in der Anwendung zu schmaler Breiten. Es ist zu beobachten, dass Kfz-Lenkende knapp an die Markierung (Warnlinie) und damit bei

schmalen Mehrzweckstreifen knapper seitlich an Radfahrende heranfahren als auf einer Straße ohne Mehrzweckstreifen. Risikobereite Kfz-Lenker überholen häufiger und riskanter. Radfahrende werden dadurch in den Gefährdungsbereich aufgehender Autotüren gedrängt. Wie sicher ist ein Mehr­ zweckstreifen verglichen mit einem Radweg oder einer Straße ohne Radverkehrs­ anlage? In Summe scheinen getrennte Anlagen im Streckenbereich sicherer zu sein. An den Kreuzungen allerdings ist das Radfahren auf der Fahrbahn sicherer. Eines ist klar: Gute Anlagen sind deutlich weniger risiko­be­haftet als schlechte. Relativ gesichert ist, dass Radfahrende sichtbare Rad­fahranlagen schätzen und fordern. Straßen ohne Rad­fahranlage können bei geringen Geschwindigkeiten – zum Beispiel in Tempo30-Zonen – auch sehr sicher sein. Für welche Gruppen von Radfahrenden ist der Mehrzweckstreifen geeignet? Es ist anzunehmen, dass geübte Radfahrende besser mit Mehrzweckstreifen klar kommen als ungeübte und ängstliche. Letztere wünschen sich möglichst getrennte Anlagen, auf denen sie sich subjektiv sicherer fühlen. Gibt es Fälle, wo es besser ist, keinen Mehrzweckstreifen zu markieren? Jedenfalls dort, wo der Platz für eine gute Anlage nicht ausreicht. Wenn alle Fahrstreifen zu schmal

sind, kommt es zu riskant geringen seitlichen Abständen. Geübte Radfahrende wünschen sich eindeutig: entweder einen ausreichend breiten Mehrzweckstreifen oder nichts.

für den Kfz-Verkehr reduzierbar, um mehr Platz für gute Radfahranlagen zu schaffen. Dies ist eine gekürzte Stellungnahme. Die ungekürzte finden Sie auf der ARGUS-Website www.argus.or.at

Welche Möglichkeiten gibt es, die Bedingungen für Radfahrende bei beengten Platzverhältnissen komfortabler und sicherer zu gestalten? Jedenfalls ist eine Reduktion der Geschwindigkeit gut geeignet, gemischten Verkehr von Kfz und Fahrrad zu ermöglichen. Bei Zunahme des Radverkehrsanteils an den Wegen wären auch heilige Kühe wie Parkstreifen oder Anzahl der Fahrstreifen

DRAHTESEL-Leser diskutieren das Thema Mehrzweckstreifen im Forum (ab Seite 46)

Michael Meschik

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RADpaRADe

Weitere Infos: www.radparade.at

Wochentags bewegen sich gleichzeitig etwa 1500 Autos über den Ring. Das heißt motorisierter Individualverkehr und gilt als völlig normal. Wenn tausende Radfahrerinnen und Radfahrer gleichzeitig um den Ring fahren wollen, dann geht das nur am Wochenende und nur einmal im Jahr. Das ungewöhnliche Ereignis massenhaften Radfahrens ist als Demo anzumelden, die Radfahrerinnen und Radfahrer erhalten Polizeischutz, damit niemandem etwas passiert. Dennoch: Wir freuen uns auf die 4.Wiener RADpaRADe am Sonntag 6.April, Aufstellung ab 11.00, Start um 12.00 Uhr vor dem Burgtheater.

Die große FahrradMesse Das Argus Bike Festival ist mit alljährlich über 100.000 Besuchern die größte RadVeranstaltung Österreichs. Neben den Shows und Vorführungen ist für viele die große Bike-Messe der Hauptgrund das Festival zu besuchen: Kein Wunder, denn wegen der großen Anzahl an Herstellern, Händler und Marken kann man sich hier in kürzester Zeit einen Überblick verschaffen über die neuesten Bike-Trends und Rad-Innovationen, wie nirgends sonst. Größer denn je wird heuer der Bereich Fahrrad-Reisen präsentiert, 14 Regionen bzw. Reiseveranstalter setzen voll auf das Rad im Urlaub.

VIENNA AIR KING Der Dirt-Contest VIENNA AIR KING ist einer der großen Höhepunkte am Rathausplatz. Hoch ist das Niveau der Tricks die hier gezeigt werden, hoch aber auch der Startturm (8 Meter) und das Preisgeld (10.000 Euro). Nicht zu vergessen die hohen Erwartungen der 50 weltbesten MTB-Dirt-Fahrer, den Titel Vienna Air King 2014 mit nach Hause nehmen zu können. Mögen die Übungen gelingen und mögen die Temperaturen höher liegen als letztes Jahr! Wenn nicht: Aufwärmen kann man sich bei der Rider’s Party am Samstag Abend, die heuer gleich neben dem Rathausplatz im Volksgarten stattfindet.


Die weiteren Programmpunkte: Falter Fahrrad-Flohmarkt Für alle, die ein gebrauchtes Rad verkaufen wollen, für alle, die ein günstiges Bike suchen. Einfach Rad abgeben und abends Geld abholen, wenn das Rad verkauft wurde, für das Verkaufsprozedere sorgt die ARGUS.

Mini-Dirt-Parcours Wo Kinder und Jugendliche mit beigestellten Rädern und in voller Schutzausrüstung selbst einmal Dirt-Luft schnuppern und auf liebevoll angelegter Dirt-Bahn ihre Runden drehen können.

Gratis-Fahrrad-Check am ARGUS-Stand Täglich von 11-17 Uhr gibt‘s am ARGUSStand einen Gratis-Fahrrad-Check, und zusätzlich auch wieder am RADIO WIEN-Stand

Großes Gewinnspiel Mit Fahrrädern als Haupt- und vielen weiteren tollen Sachpreisen. Verlosung täglich um 17.15 Uhr

Fahrrad-Kinder-Welt Ein großer Bereich nur für Eltern und Kinder! Mit Fahrrad-Kinderparcours für 3 verschiedene Altersklassen, mit Beratung und Testmöglichkeit zum Thema Kinder-Transport am Fahrrad, Rad-Anhänger, Kinder-Programm, uvm.

Nicht versäumen E-Bike-Test, Flohmarkt historische Räder mit Sonderschau „die ersten Mountainbikes“, Einrad-Show, 24-Stunden-Radeln, Präsentation neues altes Puch-Waffenrad, Vorstellung der neuen Strecken In Velo Veritas

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Die besten Lokal- und Restauranttipps. Jede Woche.


Lebensstil Radfahren lernen: Aller Anfang ist schwer Seite 28

„BIKEline“-Initiator Scheiblhofer im Interview Seite 30

Unbeliebt: Fahrrad für Schulweg. Aber warum? Seite 31

Ihr Ölbild „Fahrrad mit rotem Sattel“ dient in einem deutschen Schulbuch als Anschauungsbeispiel und soll neben Werken von van Gogh, Monet und Degas die Fabulierkunst von Schülerinnen und Schülern anregen. Dabei handelt es sich um kein Einzelstück: Die Grazer Malerin Ingrid Knaus (55) hat seit 1995 einen ganzen Fahrrad-Zyklus geschaffen. Wie das? „Fahrräder waren für mich einst ein Ärgernis, wurden dann aber zur Inspiration“, erklärt die Künstlerin. Ärgernis deshalb, weil in den zwei WGs, in denen sie während des Studiums wohnte, die Mitbewohnerinnen ihre Räder im Vorraum abstellten. „Weil die Debatten zu weiterem Ärger führten, habe ich irgendwann beschlossen, sie lieber als Vorlage zu verwenden.“

Die besten Fahrrad-Filme 1. Janapar (2012) Der Dokumentar / Romantik / Abenteuer-Streifen des Briten Tom Allen, der sich von England mit dem Fahrrad in die Welt aufmacht, um dabei die Liebe seines Lebens zu finden, beeindruckt mit großartigen Bildern und einem packenden Narrativ. 2. Premium Rush (2012) Die Geschichte um den Fahrrad-Boten Wilee, der einen Umschlag zu befördern hat, an dem einige finstere Gesellen größtes Interesse haben. Rasante Verfolgungsjagd durch Manhattan! 3. Das große Rennen von Belleville (2003) Als ihr Enkel während der Tour de France entführt wird, machen sich Madame Souza und ihr Hündchen Bruno auf zur Befreiungsaktion. Unterstützt werden

sie dabei von den Belleville Sisters, einer betagten Singund-Tanz-Formation. Entzückender Trickfilm! 4. Fast Friday (2009) Eine Dokumentation über die Track-Bike-Szene in Seattle. Regisseur David Rowe besucht das monatliche Cycling-Event „Fast Friday“, wo sich die weltbesten Fahrer treffen. 5. Breaking Away (1979) Als absoluter Klassiker verbindet dieser Film aus dem Jahr 1979 die Genres College-Movie, Sport-Drama und Liebesgeschichte. Das alles auf sehenswerten Retro-Rennrädern. Eine absolute Empfehlung. 6. Fahrraddiebe (1948) Die Oscar-nominierte Verfilmung des Buches von Luigi Bartolini: Ein römischer

Plakatkleber und dessen Sohn suchen nach einem gestohlenen Fahrrad. 7. Tempo (1996) Der österreichische Beitrag in dieser Liste: Stefan Ruzowitzkys Coming-of-Age-Film über den jungen Fahrradboten Jojo und dessen Kampf gegen Drogenhändler und eine Bande Neonazis. Detail am Rande: Die Neonazis werden von den FM4-Projekt X-Protagonisten Clemens Haipl, Gerald Votava und Herbert Knötzl gespielt. Auswahl: Matthias Bernold

Block 44: Wien bekommt drittes Rad-Café Neu-Eröffnung mit Radkultverdacht: Eine Mischung aus Maßschneiderei, individueller Radgestaltung und Café bietet „Block44“ in Wien 15, wo Räder von „FixDich“ und Kleidung von „Amateur Fashion“ verkauft werden. In der Gastro-Nische im frisch renovierten Lokal in der Reindorfgasse kredenzt der Wirt – Spitzname „Sailor“ – den Kaffee. Die Wiener Radcommunity bekommt damit ein drittes Radcafé: Im „Radlager“ in der Operngasse in Wien 4 kann man unter klassischen Rennrädern feine Roastbeef-Sandwiches verzehren. Das „Café Gagarin“ in Wien 9 vereint Studentenbeisl, Bike-CommunityHang-Out und Pay-As-YouWish-Konzept mit Bio-Food.

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 27

Fahrräder in Öl und aus dem Lehrbuch


Lebensstil

Wie

es

anfängt

Eltern erzählen, wie sie ihren Kindern das Radfahren beibringen. Oder es gerade versuchen

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 28

Text: Hannes Höller Fotos: Thomas Jantzen

Tipps für den Radfahrstart 1. Der richtige Zeitpunkt Den richtigen Zeitpunkt bestimmt das Kind. Jedes Kind hat eine andere Persönlichkeit und andere Fähigkeiten. Ausschlaggebend ist der individuelle motorische Entwicklungsstand des Kindes. 2. Sichere Umgebung Die ersten Übungsfahrten sollten immer unter Aufsicht der Eltern auf Plätzen ohne Kfz-Verkehr stattfinden. 3. Laufrad Nichts trainiert den Gleichgewichtssinn besser als ein Laufrad. Stützräder sollten hingegen vermieden werden, weil sie ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. 4. Rad muss passen Kaufen Sie kein Fahrrad „zum Reinwachsen“. Rahmen und Sattelhöhe sollten so gewählt werden, dass das Kind sicher anhalten und absteigen kann. 5. Schubsen! Wichtig ist, dass Sie nicht schieben, sondern Ihrem Kind immer nur einen Schubs geben. Gerade soviel, dass es losrollt. Nicht vergessen: Auch bremsen will gelernt sein.

H

elm auf und rauf aufs Rad. So schnell kann ich gar nicht schauen, flitzt sie auch schon dahin und ich flitze hinterher. Hannah ist gerade fünf Jahre geworden und rollt bereits ihr halbes Leben flott durch die Gegend. Zunächst auf dem Laufrad und dann auf ihrem ersten Kinderfahrrad. Beide haben wir gebraucht von Omas Nachbarn übernommen. Innerhalb von fünf Jahren kann man schon viel erleben. Die erste richtige Brezn reißen zum Beispiel, samt blauer Flecken als Erinnerung. Oder die vielen fröhlichen Erwachsenen, die einem während einer Ausfahrt ständig zuwinken. Schon verblüffend, wie sehr ein radelndes Kind sogar die grummeligsten Autofahrenden besänftigen kann. Da gehen alle vom Gas und halten schön brav Abstand. Ganz am Beginn stand – wie so oft, wenn man sich als Papa bei der Erziehung seines Kindes nicht ganz sicher ist, das Internet. Ich hab einfach nach Tipps zum Erlernen des Radfahrens gesucht und sie dann in der Praxis getestet. Das Laufrad funktionierte von Anfang an ausgezeichnet. Beim ersten richtigen Fahrrad stießen wir bei unserer Hannah allerdings auf ein kleineres Problem. Wir waren ein bisschen zu voreilig und haben ihr bereits zum dritten Geburtstag den roten Flitzer geschenkt. Das Rad war für unsere Kleine jedoch etwas zu groß und vor allem zu schwer. Gegen den Ratschlag der meisten Expertinnen und Experten montierten wir zähneknirschend doch

Stützräder. Da konnten wir als Eltern nicht mehr viel machen. Die Vorfreude aufs Radfahren war geweckt. Wenn wir uns da quergelegt hätten, hätten wir keine ruhige Minute mehr gehabt. Dazwischen ließen wir sie sicherheitshalber trotzdem immer wieder mit dem Laufrad rumkurven. An einem schönen Sonntagvormittag Mitte März ging es dann wirklich los. Es war eine autoarme 30 km/h-Straße mitten im Wohngebiet bei uns in Wiener Neustadt, und Mama und Papa waren dabei.

Papa ich kann das schon. Lass los! Die härteste Nuss beim RadfahrenLernen galt es gleich beim Start zu knacken: das Wegfahren. Hier hat es sich für uns bewährt, dass ich Hannah nicht geschoben habe, sondern ihr immer wieder einen Schubs gab. Gerade soviel, dass das Fahrrad losrollt. Festhalten bringt da gar nichts. Hab ich ja auch gar nicht dürfen. Da war Hannah viel zu streng mit mir. „Papa ich kann das schon. Lass los“, war ihr Lieblingsspruch. Vor Freude hat sie dann immer wieder aufs Hineintreten vergessen. Also hab ich mich statt aufs Festhalten aufs Einsagen verlegt: „Rechts bleiben. Nach vorne schauen. Tritt rein. Fahr nicht so schnell. Hannah, bitte bremsen.“ Bremsen ist übrigens auch leichter gesagt als getan. Hannah ist regelmäßig vom fahrenden Rad abgesprungen. Die Rücktrittbremse ist bis heute nicht


Lebensstil

Das Laufrad war gestern. Jetzt ist Jannik bereit für eine neue Herausforderung

immer hinterhergelaufen und musste dafür schon schnell auf den Beinen sein. Bei uns hat das Radfahren-Lernen übrigens zweimal eine Stunde jeweils an einem Sonntagvormittag gedauert. Seither flitzt Hannah ganz ohne Papas Schubser dahin. Den – mittlerweile Rad fahrenden  –  Einsager spiele ich aber immer noch.

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 29

ihr Ding. Mit der Vorderbremse hat sie sich schon angefreundet. Einen ganz interessanten Tipp hat mir Google auch mitgegeben: „Damit Sie Ihr Kind nicht ablenken, sollten Sie rückwärts vor dem Rad laufen.“ Eltern, die das schaffen, bewundere ich. Ich glaub aber eher, dass das etwas für Profis im Rückwärtslaufen ist. Ich jedenfalls bin

Eltern berichten aus ihrer Erfahrung Work in Progress Unserem Sohn Linus(4) fiel der Start beim Radfahren äußerst leicht: Als er das erste Mal mit einem „echten“ Kinderrad konfrontiert war, hatte er schon zwei Jahre Erfahrung mit einem Benny-Bike und einem Laufrad vorzuweisen. Die Scheu vor den Pedalen hatte er mit Hilfe eines Dreirads bei seiner Oma ebenfalls schon überwunden. Als dann das Kinderrad da war, fuhr er – ohne Stützräder – eigentlich gleich los. Trotzdem stehen wir nach dem Diebstahl seines kleinen Rades und einer Winterpause vor der Herausforderung, ihn an ein neues, größeres Rad gewöhnen zu müssen. Das ist noch „Work in Progress“. Nina & Michael

Wie ein Motocross-Fahrer ... Unser Sohn Jannik(4) hat mit zwei Jahren ein Laufrad bekommen. Seitdem ist er begeistert damit unterwegs und in seiner Fantasie – darf man das in einem Fahrrad-Magazin überhaupt schreiben? – ist er meistens ein Motocross Fahrer. Das Laufrad-Fahren hat

ihm zu einem sehr sicheren Gefühl für Balance und Lenkung verholfen. Jedoch auch leider mit dem Nachteil, dass der Umstieg aufs Fahrrad letzten Sommer nicht geklappt hat. Derzeit gefällt er sich in einer „Ich schaffe alles ganz locker“-Attitüde. Wenn es dann nicht gleich funktioniert, wirft er schnell das Handtuch. In die Pedale zu treten, hat er bisher jedes Mal nach kurzem Probieren und unter großem Protest aufgegeben. Wir werden jedoch dieses Frühjahr neu durchstarten! Annika & Markus

Update: Nachdem obiger Artikel bereits geschrieben war, fanden sich Annika, Markus und Jannik Sonntag vor zwei Wochen zum Foto-Shooting für das Cover dieser DRAHTESEL-Ausgabe ein. Die Präsenz unseres – kindererfahrenen – Fotografen ließ Jannik über sich selbst hinauswachsen. Je öfter er, geschubst von seinem Vater, in Richtung Kamera radelte, desto besser ging es dahin. Heute kann man daher sagen: Österreich hat ein radelndes Cover-Kind mehr ... Anm. d. Red.

Überzeugungsarbeit: Michael und sein Sohn Linus


Lebensstil

Drahtesel 1  ⁄  2014 – 30

Kreativwett­bewerb für Volksschulen in Wien Anlässlich des Wiener Schwerpunktthemas „Kinder & Rad“ lädt die Radlobby Wien (ARGUS & IGF) Lehrende sowie Schülerinnen und Schüler bis zur 4. Schulstufe zum Wettbewerb: Gesucht sind gezeichnete, gemalte oder aus Salzteig, Fimo, Ton oder Pappmache gefertigte Fahrrad-Schöpfungen. Jeweils ein Kollektiv-Werk pro Klasse kann bis spätestens 20. Mai eingesandt werden. Die ersten 30 Einsendungen gewinnen ein „SuperRad“-Kartenspiel, Hauptpreis ist ein kosten­loser „KinderRadSpass“-Workshop der Radlobby Wien. Einsendungen an: Radlobby Wien Lichtenauergasse 4 /1/1 1020 Wien

KinderRadSpaß: Freude am Radln vermitteln Anlässlich ihres Schwerpunktthemas 2014 „Schulkinder und Fahrrad“ fördert die Mobilitätsagentur der Stadt Wien Fahrrad-Kurse für 40 Volksschulklassen. In den „KinderRadSpass“-Kursen, die von der Radlobby Wien durchgeführt werden, lernen die Kinder die Basisfertigkeiten, damit ihnen der Übergang vom Spielgerät Fahrrad zum Verkehrsmittel gut gelingt. „Der lustvolle, spielerische Zu­ gang zum Radfahren steht im Vordergrund“, erklärt Eliza Brunmayr, Kursleiterin der Radlobby Wien: „Viele Kinder würden gerne viel öfter Fahrrad fahren, finden aber nicht das optimale Umfeld dafür. In unseren Workshops arbeiten wir mit der Bewegungsfreude der Kinder und vermitteln ihnen Begeisterung für das Radfahren.“ fahrsicherrad.at/ kinderradspass

Immer mehr Jugendliche radeln auf „BIKElines“ zur Schule „BIKEline“, das gemeinsame Zur-Schule-Radeln, wurde 2010 in der oststeirischen Ökoregion Kaindorf initiiert und hat inzwischen fast ganz Österreich erfasst. Seither haben 2. 725 Schülerinnen und Schüler an 42 Schulen an den gemeinsamen Fahrten teil­genommen. Das Projekt wurde für den österreichischen Klimaschutzpreis nominiert und mit dem Staatspreis für Mobilität 2013 ausgezeichnet. Der DRAHTESEL sprach mit „BIKE­line“-Initiator Dietmar Scheiblhofer.

DRAHTESEL Die Grundidee von BIKEline ist, das Fahrrad auch am Land wieder als Alltagsverkehrsmittel ins Spiel zu bringen. Dietmar Scheiblhofer Ja, so ist es. Wir wollen zeigen, dass gemeinsam Radeln sicherer ist und mehr Spaß macht. Das ge­meinsame Radeln hat aber auch soziale Aspekte, weil beispielsweise die Größeren auf die Kleineren aufpassen. Hat sich das Konzept bewährt? Es klingt doch sehr aufwändig: Routen mit Haltestellen und Abfahrtszeiten festlegen, die Kids müssen von den Eltern angemeldet werden und sich über einen Helmchip jedes Mal registrieren… Es sollte überhaupt Pflicht jeder Schule sein, geeignete Radwege zur Schule festzulegen. Die Anmeldung durch die Eltern ist aus rechtlichen Gründen nötig – wir nutzen dies jedoch auch dafür, die Eltern zu informieren. Unter „registrieren“ verstehen wir, dass der Be­treuer jeder Schülerin und jedem Schüler einen Chip zuordnet. Danach wird in der Schule bei einem Terminal, meist einem alten Computer, eingecheckt. Das hat den Vorteil, dass alle Fahrten automatisch erfasst werden. Welche Rolle spielen die Betreuenden vor Ort? Die administrativen Kräfte sind wichtig, weil sie die Abwicklung überneh-

men und fürs Mitmachen werben. Wenn sie selbst begeisterte Radler und Vorbilder sind, dann ist es leichter, die Schüler zum Mitmachen zu animieren. Wer die „BIKEline“ nutzt, um zur Schule zu fahren, nimmt an einem Gewinnspiel teil. Wie wichtig ist für die Teilnehmenden das Gewinnspiel? Wie sich auch aus dem Feedback ergibt, ist das Gewinnspiel ein essentieller Bestandteil. Die Möglichkeit, ein iPhone, Fahrräder, Paragleitflüge und dergleichen zu gewinnen, spornt an. Auch der Vergleich über die „Streetof-Fame“ auf unserer Website ist ein zusätzlicher Motivator. Ab heuer gibt es übrigens auch eine Schulen-Rangliste sowie eine eigene Wertung für das Lehrpersonal. Außerdem ist von den Schüleinnen und Schülern der Wunsch gekommen, auch außerhalb des Schulweges Punkte sammeln zu können. Wie viele werden heuer dabei sein? Die BIKEline gibt es ja das ganze Jahr. Unsere – fiktive – Reise um die Welt starten wir wieder am 5. Mai. Die Anmeldung ist derzeit voll im Gange. Aller Voraussicht nach werden es 40 bis 50 Schulen in acht Bundesländern – alle außer Vorarlberg – sein. Infos auf bikebird.at/bikeline


Gastbeitrag

Fahrrad für den Schulweg unbeliebt: warum eigentlich?

Lebensstil

Der Wiener Lehrer Jan Killian hat an zwei Schulen (ORG Komensky, BORG 3) eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten gemacht. Ergebnis: Nur rund sechs Prozent der Schüler kommen mit dem Fahrrad in die Schule. Hier sein Bericht.

Überraschend wenige fahren mit dem Rad Stellt man dann einer Gruppe von 17-Jährigen die Frage „Was würde dich dazu bewegen, öfter mit dem Fahrrad in die Schule zu fahren?“ kann man schon mal mit „Wenn das Rad einen Motor hätte, am besten 900 Kubik”, als Antwort rechnen. Um zu etwas ernsthafteren Antworten zu kommen, ließ ich noch 80 weitere junge Menschen zwischen 14 und 19 zu Wort kommen, fragte sie nach Länge und Dauer ihres Schulwegs, ihrem Modal-Split und ihrem Sicherheitsempfinden beim Radfahren. Ihre Antworten unterschieden sich dabei nicht wesentlich von denen der Restbevölkerung: Der Anteil jener, die regelmäßig Rad fahren, liegt mit etwa 6 Prozent im Wiener Schnitt. Dennoch überraschend wenig, da Schülerinnen und Schüler nur zwischen Öffis, Fahrrad und Zufußgehen wählen können (von Mama mit dem Auto gebracht zu werden, wollte zumindest niemand zugeben) und sich die meisten als recht fit und sicher auf dem Rad einschätzten. Ich versuche mich an meine Jugend zu erinnern und stelle fest: Auch ich bin nur selten mit dem Rad in die Schule gefahren, obwohl ich in der warmen Jahreshälfte beinahe täglich im Sattel saß. Damals wie heute wird das Rad als Freizeitgerät wahrgenommen. Da ist es in Ordnung, verschwitzt mit zerzausten Haaren am Ziel anzukommen. In der Schule, wo

man immer auch um Anerkennung und Aufmerksamkeit buhlt, offenbar nicht. Es ist auch nicht so, dass man Rad fahren würde, weil es die Freunde tun. Im Gegenteil: die fahren gemeinsam in der Schnellbahn, tauschen den neuesten Tratsch aus und schreiben noch schnell die Hausaufgabe ab. Als Statussymbol taugt das Fahrrad in dieser Altersgruppe offenbar auch nicht. Selbst wenn das eigene Auto immer weniger wichtig wird, und das neueste Smartphone mehr Interesse weckt, wird der Führerschein häufig schon vor der Matura gemacht: Das Erlebnis, die Freundin mit dem car2go zum Date abzuholen, erzählt scheinbar besser die Geschichte von mobiler Freiheit. Es soll aber nicht der Eindruck entstehen, dass die Wahl des Verkehrsmittels bei Schülerinnen und Schülern emotionale Gründe hätte: Richtige „Benzinbrüder“ oder Personen, die das Radfahren in der Stadt prinzipiell ablehnen, fanden sich in der Umfrage wenige. Bei mehr als einem Drittel der Befragten ist der Schulweg schlicht zu weit (über 10 Kilometer) oder zu kurz (wenige hundert Meter). Mit rund 20 Prozent der Befragten erstaunlich hoch, war auch die Zahl jener, die gar kein alltagstaugliches Rad besitzen.

Richtige Benzinbrüder fanden sich nur wenige Will man den Anteil der radfahrenden Schülerinnen und Schüler erhöhen, könnte man für bessere Abstellmöglichkeiten sorgen. Diejenigen, die sich im Verkehr nicht sicher fühlen, könnten gemeinsam mit einem erfahrenen Alltagsradfahrenden den Schulweg befahren und eine Route finden. Bei all diesen Bemühungen muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Öffis, die erst kürzlich mit dem Jugendticket deutlich verbilligt wurden, in Sachen Mobilität das Fahrrad deutlich abhängen. Darüber zerknirscht zu sein, wäre anmaßend. Ist doch keine Bevölkerungs­gruppe so umweltfreundlich unterwegs wie die Schülerinnen und Schüler.

TEXT: Jan Killian

Lehrer Jan Killian mit seinen Schülerinnen und Schülern. Die meisten fahren gerne Rad. Nur eben nicht in die Schule.

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Will ich pünktlich sein, kann ich mich nur auf mich selbst verlassen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die 20 Minuten Verspätung im öffentlichen Verkehr einberechnen, wenn sie das Haus verlassen. Das ist Lebenszeit, die – besonders vor 8 Uhr Früh – teuer erkauft ist. Auch unter meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen benutzen die meisten das Fahrrad zumindest gelegentlich. Der Lehrerradständer ist voll mit ihren Citybikes, Waffen- und Rennrädern.

Wie oft wird das Rad für den Schulweg benutzt? fast täglich 2-3x / Woche etwa 1x / Monat Nie


Bücher

Lebensstil

Radsport in Ruanda: Im Land der zweiten Chance

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Lewis, Tim Das Land der zweiten Chance Die erstaunliche Ge­schichte des ruandischen Radsportteams Bielefeld 2013: Covadonga Verlag 302 Seiten ISBN 978-3-936973-87-8 Euro 17,30

Im Mittelpunkt dieser flüssig geschriebenen Reportage des britischen Reporters Tim Lewis stehen die menschlichen Schicksale der Ruander während und nach dem Genozid von 1994. Ausgehend von den Mitgliedern des neuen ruandischen Radsportteams wird anschaulich das Alltagsleben im wiedererstandenen Ruanda unter Präsident Paul Kagame geschildert. Darüber hinaus wird eine Vielzahl interessanter Persönlichkeiten vorgestellt, die die Begeisterung für den Radsport und per­ sönliche Krisen zu einem Engagement in Afrika veranlasst haben.

Ganz nebenbei wird mit Tom Ritchey auch die Geschichte der Erfinder des Mountainbikes aus einer sehr persönlichen Perspektive mitgeliefert. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein bis Afrikaner genauso wie im Laufsport auch internationale Radrennen dominieren werden. Allerdings ist ein professionelles Radsport-Umfeld, gute Trainingsmöglich­keiten und hochwertiges Material im heutigen Afrika kaum zu bekommen und stark von engagierten Einzelpersönlichkeiten abhängig. Vielleicht wird einer der nächsten Tour-de-France-Sieger in diesem Buch porträtiert?

Die Physik des Radfahrens

Sieht gut aus: 200 Jahre Rad-Design

Stützrad, E-Bike, Daumenkino

Viel geweint, schlecht geschlafen

Rad fahren begeistert sowohl im Alltag als auch als Sport: Autor Max Glaskin taucht mit seinem Buch in die umfangreiche Fahrrad-Wissenschaft ein und lenkt den Blickwinkel auf praxistaugliche Ergebnisse. Mit anschaulichen Grafiken bebilderte Frage-AntwortSeiten präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse, auch Radsport-Themen kommen nicht zu kurz. Ein wissenschaftliches Radbuch mit umfangreichem Glossar, das auch für Nicht-Physiker gut aufbereitet viele technische Infos bereithält und so manche technische Frage anschaulich beantwortet.

Seit Karl Drais 1817 die Laufmaschine erfand, fasziniert die Balance auf zwei Rädern. Doch hat sich das Erscheinungsbild des Fahrrades in den vergangenen fast 200 Jahren vielfältig gewandelt. Dieser Bildband von Fotodesigner Florian Freund setzt 43 ausgewählte Exponate der Sammlung Siegfried Stahl professionell ins Licht: vom Velociped der 1860er Jahre bis zum Rennrad von 1983. Fahrräder längst vergessener deutscher Hersteller sind ebenso vertreten wie internationale Highlights.

In der deutschen Radstadt Münster geboren, muss man ja zum Radler werden: Kabarettist Georg Koeninger beschreibt in seiner Radbiografie seine Lebensabschnitte und die fahrbaren Begleiter: „Vom Kinderrad mit Stützrädern (Marke zusammengeschweißt vom Nachbarn) und dem ersten Hollandrad (150 Kilo Lebendgewicht) übers stolze Rennrad (im Keller) bis zum E-Bike (Gott, wie peinlich!).“ Eine amüsante und rad­affine Lebens  / RADerinnerung  – Daumen-Kino inklusive!

Die Graphic Novel „Zu fallen und weiter“ ist in Ansätzen eine Geschichte; nämlich die eines Verkehrsunfalls zwischen einem Radler und einem Fußgänger und den Konsequenzen, die dieses Geschehen für die Beteiligten (und deren soziales Umfeld) mit sich bringt. Eine Geschichte von Franz Suess, in der viel geweint, schlecht geschlafen und geträumt wird – mehr dazu auf franzsuess.com

Glaskin, Max Fahrrad fahren. Wie es funktioniert und worauf es ankommt: Daten, Fakten und Prinzipien Bielefeld 2013: Delius Klasing Verlag 191 Seiten ISBN 978-3-7688-5357-6 Euro 25,60

Freund, Florian velo evolution – Fahrradgeschichte Entwicklung – Design – Hintergründe Bern, 2014: Maxime Verlag 120 Seiten ISBN 978-3-931965-26-6 Euro 25,70

Koeninger, Georg Bis dass die Autotür uns scheidet Ein Leben in 12 Fahrrädern München, 2013: Malik Verlag 265 Seiten ISBN 978-3-89029-429-2 Euro 15,50

Suess, Franz Zu fallen und weiter 2013 / 14: Glaskrähe Verlag 188 Seiten ISBN 2200000041487 Euro 19,99


Schicke Fetzen, schöne Leut’ Paul Rasper

Auf seinem Blog „Vienna Cycle Chic“ porträtiert Paul Rasper Menschen, die Ihr Fahrrad als Transportmittel im urbanen Alltag nutzen. Unter dem Motto „Stil statt Geschwindigkeit“ wirbt Cycle Chic damit für einen eleganten Lebensstil mit Fahrrad. viennacyclechic.at

Fahrstil

Ein Finger für die Autler Wenn mich ein Autofahrer schneidet, übersieht oder zu knapp überholt, dann zeige ich ihm den Finger. Ganz klar, er muss erzogen werden. Ich fahre erst seit zwei Jahren in Wien Fahrrad, aber das habe ich gelernt: Autofahrer nicht ungestraft davonkommen lassen. Und wenn die von uns mehr oder weniger liebevoll genannten Autler dann meinen ausgestreckten Daumen gepaart mit meinem süffisanten Lächeln sehen, dann schauen sie meistens betreten weg, weil sie wissen, was sie falsch gemacht haben. Die, die es nicht wissen, denen kann ich beim kurzen Vorbeifahren ohnehin nicht helfen. Es funktioniert nicht immer und gesundheitsgefährdende Aktionen müssen anders geahndet werden. Aber in den meisten Fällen kann ich nach einer Finger / Lächel-Aktion mit

einem echten Grinser weiterradeln. Sie hilft auch, meine eigenen Aggressionen abzubauen. Denn in der täglichen Straßenschlacht trägt der Fahrtwind mitunter gute Kinderstube und Selbstbeherrschung davon. Dabei sind wir als Radfahrer privilegiert: unser Lächeln wird von anderen gesehen. Eingesperrt in ihren Blechkisten können Autofahrer das Gesicht verziehen so viel sie wollen, es sieht meist niemand. Radler haben dieses Instrument, mit dem kleinere Konflikte mit Autlern und Fußlern oft entschärft werden können. Für alle anderen Probleme im Straßenverkehr gibt es Arbeitsgruppen, Petitionen und Protestaktionen. Bei denen gilt – schon allein der Medienwirksamkeit wegen – ebenfalls: Bitte lächeln und die Hand zum Dialog ausstrecken – notfalls mit einem erhobenen Finger.

Barbara Ottawa ist Journalistin in Wien

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Fotos: Paul Rasper / Vienna Cycle Chic

Lebensstil


Service & Recht Die Angst des Radlers vor der Stadt Seite 34

Äußerln mit dem Rad: Darf man das überhaupt? Seite 35

Bicycle Business

Die Rikscha-Fahrer von Wien

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Was in anderen Städten längst zum Alltag auf den Straßen gehört, ist auch in Wien eine immer häufiger auftretende Erscheinung: Fahrrad-Rikschas. Den Markt teilen sich derzeit drei größere Unternehmen und einige Einzelunternehmer. Vierzehn Personen haben laut Wirtschaftskammer den Betrieb einer Personenbeförderung mit dem Fahrrad angemeldet. Neben den Gefährten der etablierten Betreiber von Faxi, Velocityline und Free Wheelie, sind auch einige unabhängige Rikscha-Fahrende dabei. Ins­ gesamt dürften rund drei Dutzend Rikschas in Wien existieren. Zum Vergleich: Taxis gibt es 4.673, Kutschen 164. Im Bild: Max Falkner (links) und Andi Penninger (mit Fahrgast) vom Einzelunter­ nehmer-Kollektiv Freie Rikscha Fahrer Wien. Foto: Matthias Bernold

Fit im Sattel

Die Gesundheitskolumne Viele Menschen sagen, sie hätten Angst, wenn sie in der Stadt radfahren. Besteht diese Angst zu Recht? Beim Radfahren in der Stadt über­ wiegen ganz klar die gesundheitlichen Vorteile, daher ist Radfahren eine empfehlenswerte Form der körperlichen Aktivität. Durch das Radfahren werden Lebensmonate gewonnen. Radfahren stärkt das Herz-KreislaufSystem, die allgemeine Fitness und es kräftigt die Beinmuskulatur. Für Menschen mit Übergewicht ist diese Aktivität gut geeignet, weil die Knie stoßfrei beansprucht werden. Nachteile bestehen beim Einatmen schadstoffbelasteter Luft und beim Unfallrisiko. Die Getötetenrate der Radfahrenden pro 1 Million Stunden Ver-

kehrsbeteiligung ist im Durchschnitt allerdings ge­ringer als die von Kfz-Lenkenden. Wichtig ist dabei, dass mit steigender Radnutzung das Unfallrisiko für Radfahrende sinkt. Aber: Angst lässt sich nicht mit statistischen Daten nehmen. Auf Wegen, die vom Autoverkehr getrennt sind, fühlen sich Radfahrende offenbar sicherer. Wir werden da nicht umhinkommen, massiv in die Infrastruktur zu investieren. Angst hängt auch viel mit Erfahrung zusammen: Wer den Straßenverkehr gewöhnt ist, fürchtet sich weniger. Angst ist schließlich auch oft vorgeschoben. Ich kenne Leute, die sind fit und körperlich ge­schickt, geben aber Angst als Grund an, um das Rad nicht als Fortbewegungsmittel zu verwenden.

Sylvia Titze leitet das Institut für Sport­ wissenschaft der Uni Graz. Für den DRAHTESEL beantwortet die ehemalige Staatsmeisterin im Turmspringen Fragen zu Gesundheit und Radfahren. Gesundheitsfragen an drahtesel@argus.or.at


Pepelniks Rechtstipps

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unde ausführen mit dem Fahrrad? Im Handel sind Gestänge erhältlich, die es Radfahrenden ermöglichen, den angeleinten Hund neben dem Fahrrad mitlaufen zu lassen. Doch Vorsicht: Was praktisch klingt, ist laut Straßenverkehrsordnung verboten. Die Frage der Zulässigkeit ist in § 99 Abs. 3 der Straßenverkehrsordnung (StVO) eindeutig geregelt: Demnach begeht eine Verwaltungsübertretung, „wer Tiere während der Fahrt an einer Leine hält oder an Fahrzeuge anhängt um sie mitlaufen zu lassen“. Als Strafe sieht das Gesetz bis zu Euro 726,- vor. Im Fall der Uneinbringlichkeit drohen bis zu zwei Wochen Freiheitsstrafe. Da Fahrräder Fahrzeuge sind, allerdings solche mit einer Vorrichtung zur Übertragung der menschlichen Kraft auf die Antriebsräder, gilt dieses Verbot eindeutig für Hunde, die neben dem Fahrrad herlaufen. Das Gesetz bestimmt: Ein Fahrrad ist kein Fuhrwerk

Cartoon: Fugart

Von der Bestimmung ausgenommen sind lediglich Fuhrwerke und Zugtiere. Aufgrund der Spezialbestimmung für Fahrräder, die eindeutig als Fahrzeuge anzusehen sind, kann auch dann nicht von einem Fuhrwerk gesprochen werden, wenn das Fahrrad von einem Zugtier gezogen wird.

Dann eben ohne Leine? Die Frage ist nun, ob der Hund ohne Leine neben dem Fahrrad herlaufen darf. Hierzu ist ein Blick in die jeweilige Gemeindeverordnung zu werfen. Erlaubt die Gemeindeverordnung das Freilaufen des Hundes, dann darf der Hund unangeleint neben dem Fahrrad mitjoggen. Herrscht allerdings in der jeweiligen Gemeinde Leinenzwang, dann ist das Radfahren mit Hund jedenfalls verboten. In manchen Gemeinden gibt es einen Leinen- oder Maulkorbzwang. In diesem Fall darf der Hund leinenlos neben dem Fahrrad traben, muss allerdings einen Maulkorb tragen. Rechtslage in Deutschland oder in der Schweiz ist liberaler In Wien gilt diesbezüglich das Wiener Tierhaltegesetz, wonach Hunde „an öffentlichen Orten, wie etwa Straßen, Plätzen, land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen sowie frei zugänglichen Teilen von Häusern, Höfen, Lokalen und Kleingartenanlagen entweder mit einem um den Fang geschlossenen Maulkorb versehen sein oder so an der Leine geführt werden müssen, dass eine jederzeitige Beherrschung des Tieres gewährleistet ist“. Abschließend darf noch kurz auf die liberalere Rechtslage in unseren Nachbarländern verwiesen werden. So legt die deutsche Straßenverkehrsordnung fest: „Es ist verboten, Tiere von Kraftfahrzeugen aus zu führen. Von Fahrrädern aus dürfen nur Hunde geführt werden.“ Diese Erlaubnis gilt gem. der deutschen Judikatur allerdings nur für große schnell laufende Hunde und unter Beachtung der jeweiligen Tierschutzgesetze. Auch in der Schweiz ist es gem. Artikel 71 erwachsenen Radfahrenden mit der gebotenen Vorsicht erlaubt, einen Hund an der Leine zu führen.

Service & Recht

Johannes Pepelnik ist Rechtsanwalt in Wien und im ARGUS-Vorstand

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Das Tier und wir


Produkte & Technik Testbericht: Die Modelle der KTM Life-Reihe Seite 37

Kaufberater: Wie finde ich das ideale Pedelec? Seite 38

Schnäppchenjagd: Produkte aus dem ARGUS-Shop Seite 39

Woom-Erfinder Christian Bezdeka im Interview

„Keine geschrumpften Erwachsenen-Räder“ Mit dem neuen Kinderradkonzept Woom sorgte der österreichische Produktdesigner Christian Bezdeka im vergangenen Jahr für Aufsehen. Dem DRAHTESEL erklärt Bezdeka, was ein gutes Kinderrad ausmacht und welchen Bedürfnissen es gerecht werden muss.

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DRAHTESEL Was hat Sie bewogen, ein Kinderrad zu entwerfen? Christian Bezdeka Die Geburt meines ersten Sohnes Luka. Ich habe schon vor seiner Geburt zu recherchieren begonnen, welches sein erstes Rad werden könnte. Aber nichts gefunden, das meiner Vorstellung entsprochen hätte. Alles war zu schwer und trotzdem nicht ganz billig. Aus meiner beruflichen Erfahrung als Designer in der Fahrradindustrie wusste ich: Das geht besser. Was macht ein gutes Kinderrad aus? Da sind viele Faktoren beteiligt. Vor allem geringes Gewicht und die gute Qualität aller Komponenten. Das Gewicht des Rades muss im Verhältnis zum Körpergewicht des Kindes konzipiert werden. Wichtig ist auch die Ergonomie, um die Räder konsequent an die Bedürfnisse und Körpermaße anzupassen. Kinderräder sind keine

geschrumpften Erwachsenenräder. Nehmen wir zum Beispiel die Bremshebel: Die müssen für kleine Hände erreichbar sein. Kinder wachsen ja so schnell, dass diese Anschaffung häufig erneuert werden muss ... Nachhaltigkeit ist daher ganz wichtig. Kinderräder sollten hochwertig, möglichst schadstofffrei und auch bezahlbar sein. Bei Woom haben wir deshalb das mitwachsende „Upcycle System“ entwickelt: Ein Rad kann innerhalb von 24 Monaten mit reduzierten Kosten auf die nächste Größe getauscht werden, das getauschte Rad geht verbilligt in den Verkauf zurück. Haben Sie einen Tipp an Eltern, deren Kinder beginnen, mit dem Fahrrad zu fahren? Der Anfang ist ganz wichtig, damit Radfahren als freudvoll erlebt wird. Angst wird durch schlechte Erfahrungen aufgebaut. Ein sicherer Umgang mit dem Rad hilft Angst zu vermeiden. Der Grundstein dafür wird im Kindesalter gelegt, gerade indem man kleine Stürze erlebt und als Eltern auch zulässt. woombikes.com Interview: Alec Hager Foto: Woom

Fix it-Der Reparaturtipp Frühjahrsputz

Foto: ARGUS

Ein sauberes Fahrrad schaut nicht nur besser aus: Es fährt sich auch flotter. Die Funktionalität von Kette, Kettenblättern und Ritzel lässt sich durch eine gründliche Reinigung deutlich verbessern. Marcin Dopieralski leitet den ARGUS-Shop. Der begeisterte Raddesigner – Eigenmarke B’IQ – gibt für den DRAHTESEL Reparatur-Tipps.

Fangen Sie mit dem groben Schmutz an, indem sie Rahmen und Laufräder grob abbürsten. Beim Schaltwerk sammelt sich viel Schmutz

an den Schalträdchen des Schalt­käfigs. Eine Kettenreinigung ohne Schaltwerk macht daher nicht viel Sinn. Zum Reinigen von mechanischen Teilen wie Schaltwerk und Kette können Sie einen speziellen Degreaser oder Backofenreiniger benutzen: einsprühen und einwirken lassen. Dann abspülen und trocknen lassen. Oberflächliche Roststellen können Sie mit Zitronensaft behandeln.

Eine Zitrone halbieren und die rostige Stelle abreiben. Für stärker verrostete Stellen können sie Backpulver und Natron im Verhältnis 1:1 und Wasser oder Essig mischen. Tragen Sie etwas davon auf einen Schwamm auf und reiben Sie über den Rost. Wichtig: Reinigen Sie die behandelten Metallteile nach der Entrostung, und behandeln Sie sie mit geeignetem Fahrrad-Öl.


Ein Arbeitstier mit Qualitäten

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eicht und agil fährt sich dieses KTM für ein eher konservatives Trekkingbike. Die Sitzposition ist aufrecht, das Fahrverhalten gut ausgewogen. Für eine weiter nach vorne geneigte Sitzhaltung kann man die Spacer (vier Stück zu je ein Zentimeter) vom Lenkerschaft abziehen. Das Vorderrad spricht auf Lenkbewegungen schnell an. Insgesamt verhält sich das Fahrrad spritzig. Ja, man kann den „Grauen" durchaus sportlich fahren!

Die bewährte Shimano LX-Gruppe wechselt zuverlässig die Gänge. Zehn Ritzel sitzen auf der Hinterachse, und mit drei Scheiben (48-36-26) an der Tretkurbel findet man in allen Fahrsituationen einen passenden Gang. Die Ausstattung ist komplett. Ein Gepäckträger mit Taschenbügel und ein Radständer am Hinterbau fehlen ebenso wenig wie eine Kettenabdeckung zum Schutz des Hosenbeins. Die nachleuchtende Lichtanlage wird von einem Nabendynamo gespeist.

Federgabel oder Scheibenbremsen sind hier nicht verbaut. Das ergibt kleine Abstriche beim Komfort. Alu-Rahmen und -Gabel sind verwindungs- und schwingungsarm, doch rigide. Aber dafür hat man weniger Gewicht unter sich und V-Brakes mit sehr geringem Serviceaufwand. Apropos Bremsen: Diese sprechen recht direkt an. Gefühl am Bremsgriff ist hier empfohlen. Die Dosierung der Vorderbremse kann der eingebaute Shimano Powermodulator erleichtern, indem er das Zugmoment bei stärkerem Seilzug abflacht.

Die Schwalbe-Bereifung ist leicht und noppenfrei, also auch für Asphalt gut geeignet; in 38 Milimeter Reifenbreite passt viel Luft, und man gewinnt dadurch an Fahrkomfort, besonders auf rauem Pflaster und auf groben Schotterwegen. Der zart geschwungene Lenker und die ergonomischen Griffe schonen die Handgelenke. Die Bremsgriffe sind werkseitig so steil nach unten angeschraubt, dass man die daran angebrachten Anzeigen für den eingelegten Gang nicht ablesen kann. Diese Anzeigen aus Plastik machen einen billigen Eindruck, was zur wertigen Ausführung des Gesamtfahrrades nicht passt.

Am Rahmen fällt das der Länge nach an seiner Unterseite eingezogene Oberrohr auf. In dieser Riefe verläuft das Seil der Hinterbremse. Der Rest der Bowdenzüge ist innen im Rahmen verlegt. Die Kettenstrebe ist vor dem Ausfall-Ende nach oben gebogen, um dem Lauf des Hinterrades eine höhere Stabilität zu verleihen. Das Tretlager ist im Rahmendreieck etwas höher platziert, was der Wendigkeit zugute kommt.

Produkte & Technik

Text: Reinhold Seitl Bilder: (c)commdes.at(1), KTM (1)

Modell KTM Life Sport Rahmen Alu Farbe topicgrey matt (black+white+orange) Gabel Alugabel Longleg 451mm 700C Bremse Shimano M422 V-Bremse Schaltung 30-G Shimano LX Scheibe dreifach 48-36-26 mit Schutzring Ritzel Shimano HG62-10 11-34 Bereifung Schwalbe Marathon Racer 40-622 (28") Gewicht 12,7 kg empf. VK-Preis Euro 999,-

Dennoch: Sucht man ein gutes Fahrrad für einen breiten Einsatzbereich, kann man beim Kauf des KTM Life Sport nichts falsch machen. Wer puren Luxus sucht, wird nach anderen Modellen Ausschau halten, wer ein verlässliches, leichtes Fahrrad für Alltag und Freizeit will, kann mit gutem Gewissen zum KTM Life Sport greifen.

Die Kettenstrebe ist vor dem Ausfall-Ende nach oben gebogen. Auch hier: saubere Verarbeitung, gute Materialien

Graues Understatement. Nur ein paar knallorange Farbtupfer weisen darauf hin, dass man dem KTM Life Sport effektiv die Sporen geben kann.

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Die Produktpalette der KTM Life-Modelle ist breit. Die 14 Modelle der „Life“-Straßenräder gibt es zwischen 500 Euro („Life Joy") und 1500 Euro („Life Style"). Der DRAHTESEL testete das „Life Sport", das preislich und qualitativ in der gehobenen Mittelklasse angesiedelt ist.


Der Pedelec-Ratgeber Produkte & Technik

Immer mehr Menschen entscheiden sich zum Kauf eines E-Bikes. Allerdings wird es zusehends schwieriger, den Überblick über Marken, Modelle und Motoren zu behalten. Der DRAHTESEL gibt eine erste Orientierungshilfe.

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Viel zum Thema Pedelc findet sich auch beim ARGUS Bike Festival (Wegweiser ab Seite 23)

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3. Akku Wichtig bei der Wahl des richtigen Pedelecs ist der Akku. Der bestimmt die Reichweite des E-Bikes. Die Kapazität

4. Motor-Management Steuergerät und Sensoren entscheiden über Effizienz und Zuverlässigkeit des Antriebs-Systems. Idealerweise kommen beide Teile vom selben Hersteller. Ein gutes System berücksichtigt Pedalkraft, Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Im Idealfall schaltet sich der Elektro-Motor sanft und unmerklich zu. Billige Systeme verfügen nur über

einen Ein-Aus-Schalter, ruckartig setzt die Kraft ein, mit Verzögerung wird der E-Motor wieder abgeschaltet. 5. Garantie und Preis Der Preis stellt eine erste Richtlinie dar, um die Wertigkeit eines E-Bikes abzuschätzen: Wegen der komplexen Einzelteile gibt es zuverlässige E-Bikes kaum unter 1.800 Euro (Heck-, Mittelmotor) bzw. 1.300,- Euro (Frontmotor). Wichtig ist es, die Garantie-Leistungen zu vergleichen: Bekannte Hersteller garantieren, dass es Ersatzteile auch noch in mehreren Jahren gibt. Fünf Jahre auf Motor und Steuerung sind ein Qualitätsbeweis. Zwei Jahre auf den Akku ist normal  –  auch der billigste Akku wird nach zwei Jahren noch 10 Prozent leisten: Markenhersteller garantieren mindestens 80 Prozent Kapazität nach zwei Jahren.

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2. Motor und Antrieb Den Markt teilen sich vier Hersteller: Bosch, BionX, Panasonic, Go-Swissdrive. Die Motoren dieser Hersteller werden auf verschiedene Arten und mit völlig unterschiedlichen Komponenten verbaut. Preisvergleiche anhand des eingebauten Motors sind beim E-Bike wenig sinnvoll.

des Akkus wird durch die Einheit Wattstunden (Wh) angegeben. Dies ist die einzig sinnvolle Kennzahl, um Akkus zu vergleichen. Für Strecken von 50 bis 80 Kilometer sind mindestens 300 Wh ratsam. Für Strecken von 70 bis 100 Kilometer mindestens 400 Wh. Die Kapazität des Akkus muss auf das Einsatzgebiet abgestimmt sein. Zu groß hat auch Nachteile: schwerer, teurer, längere Ladezeiten.

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1. Fahrrad und Ausstattung Wie immer beim Fahrrad-Kauf sind die Hochwertigkeit des Rahmens, Ausstattung und Ergonomie entscheidend. Das Fahrrad muss zu den Benutzenden passen und sollte unbedingt Probe gefahren werden.


Aktuelles aus dem

ARGUS-Shop 7

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1. Handschuhe Chiba–Summer Classic   perfekt für den Sommer. Die trendigen Dauerbrenner unter den Radhandschuhen überzeugen mit klassischem Material: Baumwoll-Häkel und Clarino. In vielen Farben und Größen erhältlich. Statt Euro 11,90 nur Euro 9,90 € 2. Handliches KTM-Lichtset Wasserdichtes Batterie-Lichtset für vorne und hinten zum Abnehmen mit Dauerlicht und Blink-Modus. Vorne mit einer LED (1 Watt) und hinten mit drei LEDs (0,5 Watt) sowie Reflektor zur werkzeugfreien Montage – mit Batterien. Statt Euro 27,90 nur Euro 23,90 3. Electra-Glocke Ding-Dong Optisch attraktiv, und auch der Klang überzeugt. In vielen Farben und Designs erhältlich. Statt Euro15,90 nur Euro13,90

4. Kabelfrei: Reelight SL120 Reelight Beleuchtungsset SL 120 Power Back Up Compact Blinklicht • Frontlicht mit Standlicht­­ funktion (2 Minuten) • Magnetinduktion (keine Batterien & Kabel) • für Standardfelgen und Bremsen • bestehend aus Vorder-/ Rücklicht • Vorderlichtstärke 30 candela / Rücklichtstärke 10 candela • robustes Plastikgehäuse • Anti-Korrosions-beschichtete Metallhalterung • rostfreie Stahlschrauben • 2 Neodymium Magnete statt Euro 49,90 nur Euro 42,90 5. Hercules City 7 Ein alltagstaugliches Rad für die Stadt, die täglichen Wege und den Einkauf oder Ausflüge ins Grüne. Super Ausstattung ideal für alle Wege – mit der Shimano Nexus 7-Gangschaltung, mit Federgabel und gefederter Sattelstütze sehr komfortabel.

Farbe weiß, Damenmodell Nur Euro 449,Wir haben mit dem Hercules Jump 7 auch Herrenmodelle lagernd! 6. Riese & Müller Kendu hybrid E-Bike mit komfortablem ­NuVinci-­Getriebe (stufenlose Drehgriffschaltung); ölgedämpfte Gabel; Scheiben­bremsen; LED-Beleuchtung; Gepäckträger; Kettenschutz; Ständer; Akku: Lithium-Ionen, 36 Volt, 8,2 Ah / 300 Wh, im Gepäckträger integriert; Schiebehilfe; Reifen: Schwalbe Big Ben 55-406, Reflex; Vorbau winkel- und höhenverstell­bar, Gewicht 24,9 kg Statt Euro 3.699.nur Euro 2.790,(Testrad, weiß) 7. KTM Velvet Stadt- und Tourenrad mit unschlagbarem Preis-Leistungsverhältnis: Alu-Rahmen, Shimano Nabendynamo, stabiler

Gepäckträger, Federgabel, gefederte Sattelstütze, 21-Gang Shimano-Schaltung uvm. Begrenzte Stückzahl verfügbar. Statt Euro 599,nur Euro 439,Zahlreiche weitere KTM-Räder KTM 27, KTM 27 light, Life 8, move 27, KTM Sedona Flite – für Touren und Alltag mit unterschiedlicher Ausstattung und in verschiedenen Größen lagernd! ARGUS-Shop in der Frankenbergg. 11, 1040 Wien, Mo.-Fr. 14-19h, Sa. 10-14 h Bestellungen auch telefonisch, im Web oder per Mail Tel.: 01 / 505 09 07 www.argusshop.org shop@argus.or.at

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Tour & Reise Roland Girtler gewinnt seine Radwette Seite 41

Rückenwind: Mit dem Fahrrad um die Welt Seite 42

Radstädte dieser Welt

In Velo Veritas – Ein Radklassiker auf neuen Wegen Am 14. und 15. Juni 2014 fällt die Klappe für die Neu­ auflage von „In Velo Veritas“, den Radklassiker im Weinviertel. Voraussetzung für die Teilnahme an In Velo Veritas ist ein Rennrad-Klassiker (bis Baujahr 1987 / 88). Die Schalthebel müssen am Rahmen befestigt sein. Klick-Pedale sind nicht zugelassen. Start und Zielort ist heuer der Hauptplatz von Korneuburg. Die drei verschiedenen Distanzen zu 70, 140 und 210 Kilometer ver­langen den Teilnehmenden einiges an Ausdauer ab. Während des Rennens steht Korneuburg zwei Tage lang ganz im Zeichen des Fahrrades. Unter anderem gibt es einen Radflohmarkt, Familienrunde, Kulturprogramm und vieles mehr. invelovertitas.at

Der Copenhagenize Index der Fahrrad-freundlichsten Städte

1.

Amsterdam

2. Drahtesel 1  ⁄  2014 – 40

Kopenhagen

3.

Utrecht 4. Sevilla 5. Bordeaux 6. Nantes 7. Antwerpen 8. Eindhoven 9. Malmö 10. Berlin 11. Dublin 12. Tokyo 13. München 14. Montreal 15. Nagoya Der Copenhagenize Index wird von der dänischen FahrradOrganisation Copenhagenize herausgegeben. Er würdigt Bemühungen der Stadtverwaltungen, das Fahrrad als umweltfreundliche, akzeptierte und praktische Form der Fortbewegung zu etablieren. Um die Rad-Freundlichkeit einer Stadt quantifizierbar zu machen, erhalten Städte Punkte in dreizehn Kategorien (u.a. Infrastruktur, Fahrrad-Kultur, Modal Split). Für den letzten, für das Jahr 2013 veröffentlichten, Index wurden 150 Städte berücksichtigt: Wien schaffte es zuletzt nicht in die Top 20. copenhagenize.eu/index

Foto: Peter Provaznik

Radreisen entlang der schönsten Küsten Der Oldenburger Reiseveranstalter „Die Landpartie Radeln und Reisen“ bietet geführte und individuelle Touren entlang von ausgewählten Küsten in Europa an. Neu im Angebot gibt es etwa eine einwöchige Tour durch Istrien. Schon länger im Angebot und überaus beliebt: Mehrtägige Touren (auch spezielle Elektroradtouren) auf dem Ostseeküstenradweg. dieLandpartie.de Kick-Off für EuroVelo  13 in Österreich Der durch Österreich verlaufende Teil des EuroVelo 13 „Eiserner Vorhang Radweg“ soll heuer – rechtzeitig zum Start der Rad-Tourismus-Saison – provisorisch eröffnet werden, berichtet die European Cyclist Federation (ECF). Bis zum Frühling 2015 soll der Radweg dann vollständig ausgeschildert sein. In den vergangenen Monaten gab es

koordinierende Sitzungen von Tourismus-Vertreterinnen und -Vertretern des Wald- und des Weinviertels mit dem österreichischen EuroVelo-Koordinator Christian Weinberger. Der EuroVelo 13 führt entlang der ehemaligen Grenze zwischen den politischen Blöcken in Europa über 9.000 Kilometer und durch 20 europäische Länder. eurovelo.org Rundkurs durchs Münchner Seengebiet Der Schärdinger RadreiseVeranstalter „Austria Radreisen“ bietet heuer erstmals einwöchige Touren durch die schönsten Regionen Oberbayerns. Von München führt der 200 Kilometer lange Rundkurs über gut beschilderte, asphaltierte Fernradwege und ruhige Nebenstraßen vorbei an Starnberger See, Weßlingerund Pilsen- zum Ammerund Tegernsee. austria-radreisen.at

Tirol: In jedem Monat ein Radausflug ARGUS Radlobby Tirol hat ein neues Projekt entwickelt: In jedem Monat von April bis Oktober wird ARGUS einen Radausflug anbieten. Die Touren starten entweder in Innsbruck oder sind gut öffentlich erreichbar. Die Radtouren werden dabei in drei Kategorien – leicht, mittel und schwer – eingeteilt. Die Teilnahme an den Ausflügen ist kostenlos, da sie durch ehrenamtliche, engagierte RadfahrerInnen organisiert und begleitet werden. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr. Die detaillierten Ankündi­gungen und Beschreibungen der Radtouren findet man rechtzeitig auf fahr.info. Der erste Radausflug wird eine Mountainbikerunde am 26. April sein. Zwecks besserer Planung wird um eine Anmeldung unter argus. tirol@radlobby.at gebeten.


Die Wette und die Radtour Tour & Reise

Liebe radelnde Freundinnen und Freunde!

Keiner der Burschen wollte mir glauben, dass ich diese Tour bewältigen würde Zwei Tage, bevor ich mich auf die Radtour begab, saß ich mit Freunden in meinem Stammlokal am Wiener Spittelberg und erzählte von meiner Reise, die ich nicht nur nach Kassel geplant hatte, sondern weiter in die Lüneburger Heide, nach Hamburg an die Ostsee, nach Rügen, durch Mecklenburg nach Berlin und von dort über Dresden nach Wien. Im Sattel meines Fahrrades wollte ich diese Tour bewältigen, zu einer Zeit, als es durch Deutschland kaum Radwege gab. Ich erzählte meinen Freunden von meiner Absicht, jeden Tag mit kulturwissenschaftlichen Gedanken zum Vagabundieren zu verbinden, die sich aus der jeweiligen Tagesetappe ergeben. In höchsten zwanzig Tagen würde ich diese Tour schaffen.

Keiner der Burschen, die um den Tisch saßen, wollte mir glauben, dass ich dies vermag, noch dazu im Stile eines Fahrradtouristen. Unter den Burschen befand sich auch mein Schwiegersohn Richard, dem ich gelassen antwortete: „Guter Freund, in zwanzig Tagen bin ich wieder da und ich bin mir sicher, nicht nur geradelt zu sein, sondern einiges, das für mich und meine Wissenschaft interessant ist, aufgeschrieben oder zumindest durchdacht und in Schlagworten notiert zu haben.“ Ich würde mehr als drei Wochen benötigen, meinte er, überhaupt wenn ich über Menschen und deren Kulturen sowie deren Geschichte etwas erfahren wolle. Auf seine Worte sprach ich die klassische Frage: „Wetten wir?“ Wir einigten uns auf ein großes Glas Bier, auf das der Verlierer der Wette nach meiner Rückkehr einzuladen habe. Es ist eine spannende Thematik, auf die ich mich hier einließ. Ich führte diese Radtour tatsächlich durch und gewann die Wette. Darüber erscheint demnächst mein neues Buch, in dem ich zeigen will, wie spannend eine Radtour sein kann. Überhaupt, wenn man drauf losfährt und nicht weiß, wo man am Abend sein Quartier findet. Ich erhebe auf das Wohlsein aller Radtouristinnen, Radtouristen und deren Sympathisanten mein Glas mit dem isotonischen Getränk Bier.

Roland Girtler Der vagabundierende Kulturwissenschaftler und Universitätsprofessor schreibt regelmäßig an dieser Stelle für den DRAHTESEL Drahtesel 1  ⁄  2014 – 41

In den 1990er-Jahren machte ich mich zu einer Radtour nach Kassel auf, wo ich an der Universität einen Vortrag zu halten und eine Studentin zu prüfen hatte. Diese Studentin, Bettina Becker ist ihr Name, hatte einige Semester in Wien studiert, ich war einer der Betreuer ihrer Dissertation. Da sie die Dissertation in Kassel eingereicht hatte, fand dort auch das Rigorosum statt.

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Drahtesel 1  ⁄  2014 – 42

– mit dem Rad um die Welt

Ein intensives, einfaches Leben, geprägt von körper­ lichen und mentalen Heraus­ forderungen und einzig­­­ artigen Begegnungen mit fremden Kulturen: So erlebten Andreas Hübl und Anita Burgholzer ihre zwei­jährige Radreise durch 35 Länder und über ins­­ gesamt 36.412 Kilometer. Hier ihre Foto-Reportage für den DRAHTESEL.


Auf solch einer Reise lernst du, wie wenig du zum persönlichen Glück benötigst Genau diesen Fragen wollten wir auf den Grund gehen, als wir am 5. Mai 2010 die Reise unseres Lebens starteten. Die Jobs wurden gekündigt, die Wohnung aufgelöst, das Auto verkauft. Raus aus der Tretmühle und rauf auf

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W

ie fühlt es sich an, wenn man mit zwei voll bepackten Reiserädern die vertraute Heimat verlässt? Was geht einem durch den Kopf, wenn man in 4.000 Meter Seehöhe nachts vom Sturm überrascht wird oder in als besonders gefährlich geltenden Ländern Getränke, Obst oder eine Schlafstätte angeboten bekommt? Wenn man einmal auf engen Straßen von rücksichtslosen Lkw-Fahrern fast in den Graben gedrängt wird und dann wieder auf einsamen Schotterpisten nichts wahrnimmt außer den weiten, blauen Horizont?

den Drahtesel, lautete unser Motto. Die Planung der Route beschränkte sich zunächst auf Island und Südamerika. Dass wir im Endeffekt 844 Tage lang unterwegs sein, 35 Länder durchqueren und 36.412 Kilometer zurücklegen würden, hätten wir uns zu Beginn der Reise nie gedacht. Mit dem Fahrrad reisten wir schnell genug, um in kurzer Zeit relativ weite Distanzen zu überwinden, aber auch langsam genug, um den Menschen auf dem Weg zu begegnen. Die Gastfreundschaft und Neugierde der Menschen auf unserem Weg – unvergesslich unsere Momente in Kolumbien und Iran – haben uns am meisten beeindruckt. Auf solch einer Reise lernst du, dass uns Menschen trotz aller Gegensätze, verschiedener Kulturen und Wertvorstellungen viel mehr Dinge verbinden als wir denken und außerdem: wie wenig du eigentlich zum persönlichen Glück benötigst. TEXT & FOTOS: Andreas Hübl und Anita Burgholzer


Vorige Doppelseite: Ostanatolien, Türkei Die iranisch-türkische Grenze liegt hinter uns. Dunkle Wolken verhüllen den Ararat – ein beeindruckendes Naturschauspiel! So muss sich wohl Noah gefühlt haben, als sich seine Arche nach hundertfünfzig Tagen auf diesem Gebirgs­zug niederließ.

Diese Doppelseite (v. l. n. r.): N.P. Cotopaxi, Ecuador Auf knapp 4.000 Meter Seehöhe schlagen wir nach einem anstrengenden Radtag unser Lager auf und werden mehr als belohnt. Über uns glitzert der atemberaubende Sternenhimmel und der Gletscher des Cotopaxi funkelt im Mondschein.

Junin, Peru Wenn eine Herde Alpacas die Piste quert, heißt es warten. Angesichts der spektakulären Kulisse fällt einem das jedoch ziemlich leicht.

Nordperu In unzähligen Serpentinen windet sich die Piste wie eine Schlange immer höher in den Himmel. Nach 47Kilometern, knapp 2.100 Höhenmetern und über sieben Stunden mühsamer Kletterei auf Schotter stehen wir endlich auf der Passhöhe.

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Es macht einfach Spaß mit dem vollgefederten Load hybrid unterwegs zu sein! Selbst schwer bepackt ist das E-Bike spielend handhabbar und transportiert dank des starken Bosch-Motors mühelos Kind und Kegel. Weitere Features: tiefer Durchstieg, verstellbare Sitzposition, winkel- und höhenverstellbarer Vorbau. Das Load ist ein echtes Familiengefährt, das jeder von 1,50 bis 1,95 m Größe problemlos steuern kann. Ausführliche Infos unter www.r-m.de.


Grenzübergang Kittsee Ausgerechnet an der Grenze zur Heimat springt der Tacho auf die 36.000 km-Marke! Langsam aber sicher schließt sich der Kreis.

Tour & Reise

Buchtipp Rückenwind – Mit dem Rad um die Welt Taschenbuch 304 Seiten mit 16 bebilderten Farbseiten Erschienen im Eigenverlag ISBN: 978-3-200-03297-2 Euro15,90 (zzgl. Versandkosten) www.nandita.at

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Forum Leserbriefe: Diskussion über Mehrzweckstreifen Seite 46

Der Reflektor: Reinhold Seitl über den Frühling Seite 46

Die Debatte um den Mehrzweckstreifen

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Kindesweglegung

Der Mehrzweckstreifen wurde in der StVO mit guten Gründen verankert: 1. Er bietet die Möglichkeit, Radstreifen VOR einer Reihe von parkenden Autos zu situieren und nicht dahinter. 2. Autofahrende sind per StVO dazu gezwungen, immer so weit rechts als möglich zu fahren. Muss ein Fahrrad überholt werden, sind Autolenkende ohne Mehrzweckstreifen gezwungen, zu bremsen und stark nach links auszulenken. Ist ein Mehrzweckstreifen vorhanden, kommt es auch dann zu keiner Kolision, wenn Autofahrende die Radfahrenden zu spät oder gar nicht erblicken, was einen Sicherheitsgewinn darstellt. 3. Maßnahmen, die eine Verringerung der für den MIV zur Verfügung stehenden Straßenbreite zumindest vortäuschen, reduzieren die auftretenden Geschwindigkeiten. Abschließend muss darauf hingewiesen werden, dass der Radverkehr dort zu sichern und zu fördern ist, wo er heute schon stattfindet – nämlich auf der Autostraße – und nicht in ein kompliziertes Radwege-Getto verbannt werden darf! Friedrich Dobretsberger

„MehrZWANGstreifen“

Auf Straßen in Ortsgebieten sind ganz normale Fahrbahnen mit dem Fahrrad in der Regel weitaus schneller und komfortabler und vor allem sicherer zu befahren als Radwege, die irgendwo auf Gehsteigen und hinter abgestellten Autos verlaufen. Leider ist es nach 60 Jahren Auto-Dressur unmöglich, dieses simple Faktum in die Köpfe jener Leute hineinzukriegen, die das Radfahren auf normalen Straßen für „viel zu gefährlich“ halten. Das war der Grund dafür, dass Anfang der 1980erJahre die Idee aufkam, Radfahrer bei der Benützung der normalen Fahrbahnen psychologisch zu unterstützen. Mehrzweckstreifen – ursprünglich „Suggestivstreifen“ genannt – sollte keine rechtlichen Auswirkungen haben, sondern lediglich eine Anregung darstellen, das Fahrrad als ganz normales Fahrzeug auf ganz normalen Straßen nach ganz normalen Verkehrsregeln zu benützen. Was dann 1994 in die StVO kam, war das genaue Gegenteil. Der Mehrzweckstreifen wurde rechtlich in die unsägliche Kategorie der „Radfahranlagen" eingeordnet. Wo ein solcher Streifen markiert wird, kann daher von normalen Verkehrsregeln keine

Rede mehr sein. Stattdessen gelten frei erfundene Sonderbestimmungen, deren praktische Anwendung selbst Verkehrsjuristen überfordert. Der Gipfel an Dummheit und Infamie ist die verkehrstechnische Ausführung: „MehrZWANGstreifen“ werden mit größter Unverfrorenheit im Schwenkbereich der Türen abgestellter Autos markiert – dort wo kein erfahrender Alltagsradfahrer freiwillig fahren würde. Was dazu gedacht war, gefährliche Dummheiten zu vermeiden, zu denen sich RadfahrAnfänger drängen lassen, dient nun dazu, dieses gefährliche Verhalten zu erzwingen. Wolfgang Rauh

Mehrzweckstreifen entbehrlich

Ich halte Mehrzweckstreifen für entbehrlich, denn auf der Straße kann man ja sowieso Rad fahren. Dass das Unfallrisiko bei Radfahranlagen auf der Straße geringer als bei baulich getrennten Radwegen ist, halte ich übrigens für einen statistischen Trugschluss. Auf der Straße trauen sich nur die Geübten fahren, und die machen eben weniger Fehler als die Freizeitradler, die mit möglichen Gefahren noch nicht so vertraut sind. Mario Sedlak

Der Reflektor Frühling

Als vernunftbegabtes Wesen wird der Mensch definiert, aber wie so oft, wird diese Begabung weder ausreichend gefördert noch trainiert. Alle Jahre wieder, wenn ringsum die Natur erblüht, führt die Vernunft eher ein Schattendasein. Es ist die Hochsaison politischer Wirrköpfe, liebestoller Pubertierender und revierkämpfender Pkw-Lenker, die sich Duelle liefern und langsamere Verkehrsteilnehmer aus ihrem Hoheitsgebiet drängen. Auspuffrohre hochgezüchteter Motorräder röhren – brünftigen Hirschen gleich – durch Erholungslandschaften. Frisch polierte Gefährte wollen chromblitzend imponieren. Farbenprächtig gekleidete Rennradfahrer rasen wie bunte Gockel und beanspruchen erhöhte Aufmerksamkeit.

Verhaltenspsychologen sind schon immer von dieser „intraspezifischen Aggression" (Konrad Lorenz) fasziniert. Sie fällt umso heftiger aus, je begrenzter der Raum ist, in dem sich die Individuen bewegen. Selbst sanfte Wesen können bestialisch werden, falls dem Aggressionsobjekt nicht genügend Fluchtraum zur Verfügung steht. Besonders gefährlich sind spontan überschießende Aggressionen nach langen Ruhephasen. Und doch lieben wir alle den Frühling, weil er uns Optimismus verleiht und neue Lebenskraft gibt. Gott sei Dank funktionieren unsere Instinkte! Im Straßenverkehr aber ist gerade im Frühling der verstärkte Einsatz der Vernunft überlebenswichtig.

Reinhold Seitl ist Mediendesigner und Journalist in Wien. Er betreibt das FahrradTextportal bikeletter.at


. . . e v i t a l r e p u S r e d n e r Radfah

REISEHIGHLIGHTS Reisetitel / -ziel Frühling in Italien Inselhüpfen Kroatien Rund um den Balaton Radarena Gardasee Deutsche Donau Isar-Radweg Bernsteinstraße Moldau-Radweg Oberitalienische Seen Masurische Seenplatte Therme Marburg Königliches Dänemark Unbekanntes Innviertel Slowakisches Paradies Rhein-Radweg - Teil 1 Bad Kleinkirchheim Klassisches Holland Tschechisch Kanada Donauknie Entlang der Save - Teil 1 Alpencross III Sternfahrt Zadar Inselhüpfen Kroatien Süd Wallfahrt Mariazell Unbekannte Toskana Inselcross Elba Meteora Klöster Ostungarn - Theiss

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Reisecode 14ert0412 14ert0426 14ert0511 14ert0513 14ert0517 14ert0529 14ert0613 14ert0619 14ert0624 14ert0704 14ert0704 14dan0705 14ert0712 14ert0716 14ert0719 14ert0731 14ert0801 14ert0809 14ert0815 14ert0819 14ert0823 14ert0906 14ert0906 14ert0912 14ert0920 14ert0920 14ert1004 14ert1016

eis

Radsaison 2014

Es ist tatsächlich schon ein Jahrzehnt vergangen, seit wir unsere erste Radreise erfolgreich durchgeführt haben. Rückblickend eine sehr schöne Zeit, mit Gästen, die zu Freunden wurden und vielen verwirklichten Ideen und Projekten. Aus dem einst sehr überschaubaren Programm ist mit den Jahren eine Reisevielfalt entstanden, an der wir festhalten wollen. Visionen haben wir immer noch... In Zeiten der Anonymität gibt es für uns nichts Wertvolleres, als persönliches und soziales Engagement. Ihr ELITE RAD TEAM

1210 Wien, Wagramerstraße 181 Tel: 01 - 513 22 25 Fax: 01 - 513 22 25 DW 44 Email: rad@elitetours.at


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SONNTAG

6. APRIL 4. WIENER RADPARADE

UM DEN RING

mit Unterstützung von

theater. 11.00 Uhr Treffpunkt beim Burg sts Vorprogramm, Live-Musik, Conte rt um den Ring. 12.00 Uhr Abfahrt zur Rundfah Wir setzen (uns) auf‘s Rad!


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