Online-Drahtesel Nr 4/2013

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EUR 2,- 30. Jahrgang, Nr. 4 / 2013

ÖSTERREICHS MAGAZIN FÜR ALLE RADFAHRER / INNEN

P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien - Zlgnr.: 02Z033821M

Rad-Strategie für Österreich Fr e Di un e de gr w oß e r Ra e M de dl it n? ob gl Fr by ied eu -V er nd er ak e ei tio we ne n rb ! al en le ! r

Reise: Lotus­blüten um Mantova Wer braucht Radmarketing?


2 DRAHTESEL 04 / 2013

INHALT

Editorial Andrzej Felczak über die RADpublik und den Handlungsbedarf der neuen Regierung 3 Radkultur in Bildern Eindrücke von Rasen am Ring und vom Radkult-Festival 4 politik 7 Mariahilfer Straße Warum Fahrräder in der Fußgängerzone unterwegs sein sollen 7 Rad-Strategie Peter Provaznik Zwölf Forderungen an die neue Regierung 8 Der Wiener Fotograf prägt Das Reförmchen die Bildsprache dieser Ausgabe Analyse der neuen Fahrrad-Verordnung 10 des DRAHTESEL. Seine Foto­ Kontroverse grafien, die so gekonnt die Wozu Mehrzweckstreifen gut sind. Eine Bestandsaufnahme 11 Lust am Radfahren dokumentieren, finden sich auf länder 12 den Fotoseiten ab Seite 4. Oberösterreich Fesch am Rad: Elegantes Treiben in Linz 12 Kärnten Tour de Fair: Von Weltladen zu Weltladen 12 Steiermark Klimatest 2013 in Graz: Mehr Hindernisse auf Radwegen 13 Kommentar Mehr Platz für Radfahrende schaffen. Und zwar auf Kosten der Autos 13 Tirol Wozu Radmarketing gut ist – Interview mit Patrick Kofler 14 Wien Martin Blum im Fadenkreuz 15 Johanna Kurz infrastruktur 16 Die Grafikerin stellte uns für diesen DRAHTESEL die entPlus – Minus zückenden Illustrationen aus Radverkehrslösungen genauer betrachtet 16 ihrem von zwölf Künstlerinnen Fahrrad-Parken und Künstlern gestalteten Fahr­ Die österreichischen Bundesländer im Vergleich 18 rad-Kalender zur Ver­fügung. Die Zeichnungen finden sich an verein 19 verschiedenen Stellen im Blatt. (S. 3, S.10, S. 22). Mitglieder Freunde werden? Freunde werben! aller Radlobby ÖsterreichDie große Mitglieder-Werbeaktion aller Radlobby Österreich-Vereine 19 Vereine beziehen den Kalender Fördernde Mitglieder zum Vorzugspreis von Die Unterstützer der ARGUS auf einen Blick 20 10 Euro via Versand unter www.kurzundkallweit.at Service 22 und im ARGUS-Shop. Rad & Recht Ob stehen, sitzen oder schieben: Wann ist es eigentlich Radfahren? 22 Testbericht Weehoo iGoPro: Ein Kinder-Anhänger zum Mittreten 24 produkte 25

ARGUS-Shop 25 Messe-News 26 reise

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Anna Hazod Lotusblüten um Mantova Die RadKulTour führte heuer in die Lombardei 28 Die Wiener Grafikdesignerin Girtlers Freiläufe und Illustratorin Anna Hazod Warum es ehrenwerter ist, nach Assisi zu pilgern als nach Santiago 30 hat diese Ausgabe des Drahtesel gestaltet. Zuvor war Hazod als Bücher 31  Layouterin unter anderem für die Zeit und den Falter tätig. Radbegeisterung zum Lesen Abenteuer auf zwei Rädern, Rechtsratgeber, Kalender und vieles mehr 31 Fotos: Peter Provaznik: privat Johanna Kurz: privat Anna Hazod: marlies plank


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Editorial

Editorial Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zur letzten Ausgabe des DRAHTESEL im Fahrradjahr 2013. Auch diesmal haben wir einen spannenden Mix aus Verkehrspolitik, praktischen Tipps und Nachrichten aus der Fahrrad-Szene zusammengestellt. Österreich hat gewählt, und zur Stunde ist noch nicht klar, wie die nächste Bundesregierung aussehen wird. In unserer RADpublik-Kampagne im letzten Heft haben wir die radrelevanten Ministerien, deren Kompetenzen und die Bilanz aus Sicht der Radfahrenden dargestellt. In dieser Ausgabe präsentieren wir unsere konkreten Forderungen an die künftige Regierung. Es sind Forderungen, die wir gemeinsam mit den RADpublikanern – also all jenen, die sich auf www.radpublik.at registrierten und dort mitdiskutierten – erstellt haben. Wie wir dafür sorgen wollen, mehr Fahrrad ins Regierungsprogramm einzubringen, lesen Sie auf Seite 8. Themawechsel: Unter Radfahrenden gibt es eine rege Diskussion zur Frage der Mehrzweckstreifen. Mit unserem Beitrag auf Seite 11 wollen wir einige Eckdaten liefern und einen Diskussionsprozess starten. Teilen Sie uns bitte Ihre Meinung mit, damit wir Sie bestmöglich vertreten können! Sonst noch in diesem Heft: Fotoseiten zu Beginn, mit denen wir Gusto aufs Radfahren machen und die blühende Fahrrad-Kultur in diesem Land dokumentieren wollen. Weiters ein Interview mit Fahrrad-Marketing-Guru Patrick Kofler zur Frage, wozu Marketing für Radfahren gut ist (Seite 14).

Das DRAHTESEL-Team wünscht frohe Weihnachten und gute Fahrt im neuen Jahr!

Schließlich gibt es einen Bericht von Heidi Schmitt über eine zauberhafte Radreise in die Lombardei (Seite 28). Viel Vergnügen beim Lesen und gute Fahrt wünscht Andrzej Felczak

Illustration: Johanna kurz, Radkalender 2014

Andrzej Felczak Argus-Vorsitzender und Vorsitzender Radlobby Österreich


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Events der Radlobby 1. und 4. Radball-Spieler auf dem Schwarzenbergplatz beim RADKULT-Festival 2. Haltungsnote 1+: BikeYogis in Aktion beim RADKULT-Festival in Wien 3. Top-Stimmung beim Hanky Panky Goldsprint im Fluc 5. Lanzengang per Tall Bike: Beim RADKULT-Festival im MAK Fotos: Peter Provaznik

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6. Eleganz beim Tweed Ride Vienna: Das Fahrrad als Schmuckst체ck 7. Wiens legend채rer FahrradMechaniker Wolfgang Brunner auf dem Tall Bike: Beim RADKULT-Festival 8. Paarweise Treten bei RASEN AM RING: Auf einer Konstruktion aus der WUK-Werkstatt 9. Hindernis Parcour f체r den Nachwuchs im MAK (RADKULT)

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9 Fotos: Peter Provaznik

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POLITIK

Verkehrsbeobachtung

Mariahilfer Straße rad­tauglicher als Ring Meinung der Radlobby

Fahrräder in der Mahü: Kein Problem Die Mischfläche in der Fußgängerzone Mariahilfer Straße im Bereich ohne die Busspur funktioniert gut und konfliktarm. Vor allem durch die im Vergleich zum Ring lineare Verkehrsführung, gute Sichtbeziehungen, angepasste Radgeschwindigkeit und genügend Raum auch zur Spitzenverkehrszeit. Die Geschwindigkeitsdisziplin ist bereits akzeptabel, sollte aber durch bauliche und bewusstseinsbildende Maßnahmen weiter verbessert werden. Dringender Handlungsbedarf zur Verbesserung der Fußgängerqualität besteht anderswo, zum Beispiel am Ringradweg, wo es zu deutlich mehr Konflikten kommt.

U

m die mediale Aufregung nach der Verkehrsberuhigung in der Mariahilfer Straße zu objektivieren, hat die Radlobby Wien die Situation auf der Einkaufsstraße zur Hauptverkehrszeit beobachtet und mit dem Ringradweg, dem meistbefahrenen Radweg Wiens, verglichen. Überraschend deutliches Ergebnis dabei: In der Mahü sind mit 400 Radfahrenden pro Stunde ebenso viele Radfahrende wie auf dem Ringradweg unterwegs. Dabei gibt es allerdings in der Mariahilferstraße deutlich weni-

ger Konflikte. Während im Untersuchungszeitraum auf dem Ring zwölf Konflikte zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden pro Stunde gezählt wurden, war in der Mahü kein einziger zu beobachten. Daraus wird erkennbar: Die Mahü ist nicht nur fahrradtauglich, sondern als Radverbindung ebenso wichtig wie der Ring und mangels parallel führender, durchgängiger ergänzender Radrouten nicht ersetzbar. Sogar der ÖAMTC befürwortet übrigens Radfahren in der Mariahilferstraße-Fußgängerzone.

Bahnverkehr:

Verkehrs­himbeere:

Petition:

FOTO: PETER PROVAZNIK

Fazit: Die Mariahilfer Straße zeigt bereits im Probebetrieb, dass sie für Fuß- und Radverkehr unersetzlich ist und dass die Koexistenz hier funktioniert. Die Rechtsunsicherheit beim Thema „Schrittgeschwindigkeit für Radverkehr“ sollte durch ein realistisches und verkehrsmittelgerechtes Maß in der Straßenverkehrsordnung geregelt werden. Die deutsche Rechtsprechung kann hier als Vorbild dienen. Dort wird eine „Geschwindigkeit von deutlich unter 20 km / h und so, dass unmittelbares Anhalten möglich ist“, als ausreichend festgestellt.

Jeden Sonntag Sorgenkind autofreier Ring Radmitnahme Ein autofreier Ring wäre ein Schmuckstück der Lebensqualität: Ruhe, Luft und Platz für Fußgänger­innen und Fußgänger, Radverkehr statt Stau und Platzverschwendung. Wie gut das funktioniert, zeigt „Rasen am Ring” zum Autofreien Tag jedes Jahr. Nun haben die Radlobby Wien und unterstützende Personen genug Unterschriften für eine Petition an die Stadt Wien für „Jeden Sonntag autofreier Ring!” gesammelt, damit sich der Gemeinderat mit diesem Anliegen auseinandersetzen muss. Ein Anliegen übrigens, das schon Bürgermeister Zilk im Jahr 1993 vorgeschlagen hatte. autofreiestadt.at

Die Mitnahme eines Fahrrades in der Bahn bleibt bei In- wie bei Auslandsreisen ein schwieriges oder unmögliches Unterfangen. Mit der stärkeren Nutzung von railjet-Garnituren im innerösterreichischen Fernverkehr sind die Möglichkeiten zur Radmitnahme gesunken. Aus der ursprünglich für Frühling 2013 angekündigten Mitnahmemöglichkeit im railjet wurde aufgrund ÖBB-interner Bedenken nichts. Die Bundesbahnen betonen allerdings, dass sie die Nachrüstung im nächsten Jahr durchführen wollen. Spätestens 2015 soll dann flächendeckend in ÖBB-Prämiumzügen die Radmitnahme möglich sein.

Christbäume vs. Radwege Die Plattform für nachhaltige Mobilität hat auch heuer wieder besonders unsinnige Maßnahmen im Straßenverkehr mit der „Verkehrshimbeere“ ausgezeichnet. Diesmal ging ein Sonderpreis an die Grazer Stadtverwaltung, die die Christbaumverkaufs-Stände derart vergibt, dass sie Hauptradrouten blockieren. Autoverkehrsflächen, Fahrbahnen und Abstellplätze bleiben hingegen gänzlich unberührt. Der Hauptpreis ging an das Verkehrsministerium und die ASFINAG für das vormoderne Megaprojekt der Traisental-Schnellstraße S34. verkehrshimbeere.at


Wo bleibt


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POLITIK

Frage an die neue Regierung:

die Rad-Strategie? Mit diesen zwölf Maßnahmen kann die neue Regierung das Land sicherer, menschenfreundlicher und fahrradtauglicher machen. Ein Forderungskatalog.

D

ie Radlobby Österreich hat mit ihrer Wahlinitiative „RADpublik“ in den Wochen vor der National­ ratswahl in mehreren Online-Abstimmungen die bundes­ politischen Knackpunkte für ein radfreundlicheres Österreich ermittelt. Diese zwölf Vorschläge trägt die Radlobby jetzt an die neue Regierung, um endlich Schwung in die Radverkehrspolitik zu bringen. Das Lebensministerium will den Radverkehrsanteil bis zum Jahr 2015 auf bundesweit 12 Prozent steigern. Im Vergleich zu Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, in denen der Radanteil schon heute bei 19 bzw. 31 Prozent liegt, wirkt dieses Ziel allerdings eher bescheiden. Beim Ausbau der Rad-Infrastruktur hinkt Österreich hinterher. Insbesondere die zunehmende Urbanisierung und der demographische Wandel stellen Städte und Kommunen auch im Verkehr vor enorme Herausforderungen. Um Städte, die heute vielfach am Autoverkehr zu ersticken drohen, lebenswert und attraktiv zu gestalten, ist ein Umdenken notwendig. Von konkreten bundespolitischen Maßnahmen für eine Mobilitätswende war die österreichische Regierung bisher allerdings noch weit entfernt. Mit Weitsicht, politischem Willen und kosteneffizienten Investitionen ließen sich auch hierzulande die dringend nötigen effektiven Veränderungen initiieren. Die generelle Grundforderung lautet: Einbinden aller radrelevanten Ministerressorts für eine gemeinsame Rad-Strategie durch Bündelung von politischem Willen und Budgets. Das betrifft die Ressorts Verkehr, Umwelt, Gesundheit, Bildung, Finanzen, Wirtschaft. Jedes dieser Ressorts kann seine Beiträge leisten. Hier die Forderungen aus der RADpublik an die neue Regierung. 1. Verbindliche Klimaziele Der Verkehr in Österreich verursacht pro Kopf 2,6 Tonnen CO2 pro Jahr, deutlich mehr als in den meisten anderen EU-Ländern. Österreich

ist eines der Schlusslichter der EU bei der Umsetzung der Klimaziele. Höchste Zeit also, verbindliche Klimaziele im Verkehrsbereich zu setzen und die betreffenden Maßnahmen vorzuschreiben. 2. Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bewegung

Klasse stattfindet. Praxis und Bewegung sollten die Theorie der schulischen Verkehrserziehung ergänzen und daher im Lehrplan verankert sein.

Bewegungsmangel und Umweltschäden haben Gesundheitskosten in Milliardenhöhe zur Folge. Mehr Alltagsradfahrende wären Teil der Lösung dieser Probleme. Der bereits existente Aktionsplan muss so bald wie möglich in Angriff genommen werden. 3. Gerechtigkeit bei Pendlerzahlungen und Kilometergeld

8. Flächendeckende Radmitnahme in ÖBB-Zügen

Kilometergeld für Dienstwege mit dem Fahrrad wird nur für Wege ausbezahlt, die länger als zwei Kilometer sind. Wer hingegen für eine kürzere Strecke ins Automobil steigt, wird bereits dafür entschädigt. Während das Kilometergeld bei der Verwendung eines Autos pro Jahr mit maximal 30.000 Kilometern limitiert ist, liegt die Obergrenze bei Fahrrädern bei nur 1.500 Kilometern pro Jahr, also fünf pro Tag. Diese Ungerechtigkeiten müssen endlich beseitigt werden.

Ein Dauerthema, das nicht an Brisanz verliert: Radmitnahmegelegenheiten werden weniger, obwohl die Nachfrage steigt. Vor allem der Railjet darf nicht radfreie Zone bleiben. (Siehe auch Kommentar auf S. 7)

Nach dem Vorbild der Niederlande wäre eine lohnsteuerfreie Auszahlung von Radkaufunterstützungsbeiträgen durch Arbeitgeber sinnvoll. Holländer können so 700 Euro im Zweijahresrhythmus bekommen. 5. Anreize für Radförderung im Betrieb Eine angemessene Reduktion der Arbeitgeberbeiträge bei Krankenkassen im Ausgleich für radförderliche Maßnahmen im Betrieb könnte die Motivation für Radabstellanlagen, Mobilitätsprämien oder Umkleideräume sein. Das Gesundheitssystem würde von aktiven Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern jedenfalls profitieren. 6. Praktische Radfahrausbildung an den Schulen Verkehrsausbildung kann Spaß machen und Sicherheit vermitteln, wenn sie im Straßenraum statt in der

bild linke Seite: Peter Provaznik

7. Temporäre autofreie Zonen vor Schulen Zu Fuß gehen oder Rad fahren wäre für Schulkinder nicht nur gesünder, sondern sicherer. Das bekräftigt eine aktuelle Universitätsstudie im Auftrag des deutschen Autoclubs ADAC: Eltern bringen durch das „Elterntaxi“ Gefahr ins Schulumfeld. Am besten zu entschärfen durch temporäre autofreie Zonen rund um Schulen, wie es Leibnitz und Bozen vorzeigen.

4. Steuerliche Anreize für den Radkauf

Text: Alec Hager

9. Abschaffung von diskriminierenden Sonder-Nachrangregeln Bei Verlassen einer Radfahranlage haben Radfahrende derzeit generell Nachrang. Rechtsregel und Reißverschlussprinzip sollten aber für alle Fahrzeuge gelten, also auch fürs Fahrrad. 10. Rechtsabbiegen bei Rot für Radfahrende Belgien, Niederlande, Deutschland und Frankreich zeigen es vor: Abbiegeerlaubnis mittels Zusatztafel bei Rot macht Radverkehr flüssiger und ist kein Sicherheitsproblem. 11. Regelung des Seitenabstandes beim Vorbeifahren Derzeit mangelt es an einer konkreten Regelung des Seitenabstandes, wenn Kfz Radfahrende überholen. Hier kann Portugal als Vorbild dienen, wo 1,5 Meter Mindestabstand vorgeschrieben sind. 12. Überarbeitung der Radverkehrs­ anlagenrichtlinien Um die Sicherheit zu verbessern, sollten die Mindestbreiten von Radverkehrsanlagen erhöht, Einsatzkriterien für Mehrzweckstreifen überdacht und Sharrows eingeführt werden.

Forderung der Radlobby „Herr Bundeskanzler, werte Ministerinnen und Minister! Verbessern Sie die Rahmenbedingungen für das Verkehrsmittel Fahrrad umfassend, und verankern Sie die nötigen Verbesserungsschritte im Regierungsprogramm! Sie haben eine Legislatur­ periode Zeit, um Österreich zum radfreundlichen Vorzeigeland zu machen!” Alec Hager, Sprecher der Radlobby Österreich


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POLITIK

Reförmchen mit Lücken Analyse: Alec Hager Illustration: CORNELIA RAUCHBÜCHL Radkalender 2014

Die neue Fahrradverordnung des Verkehrsministeriums bringt – nicht zuletzt dank des Einsatzes der Radlobby – zwei wichtige Neuerungen. Einige wesentliche Punkte blieben allerdings offen.

dies möglich. Das ändert sich nun mit der neuen Verordnung. Erforderlich für die Kindermitnahme sind Sitzgelegenheit und Gurte. Helmpflicht gilt auch im Lastenrad bis zwölf Jahre (Ausnahme: Kinder, die noch zu klein sind für handelsübliche Helme). Auf normalen Rädern darf weiterhin nur ein Kind mitgenommen werden. Bis zum Alter von acht Jahren sind dazu Kindersitze vorgeschrieben. Ob Kindersitze, die vor der fahrenden Person angebracht sind, zulässig sind, ist weiterhin strittig. Die FVO schließt das aus, die EU-Gleichwertigkeitsklausel erlaubt es jedoch. Anhängertransport

S Die neue Fahrrad Verordnung bringt: Mitnahme mehrerer Kinder in Transport­ rädern mit Gurt und Sitz Rennräder dürfen Anhänger ziehen Reflektor-Klebefolie erlaubt Die größten Mängel Sportraddefinition nicht zeitgemäß Praxisfremde Anhänger- bestimmungen Unnachvollziehbare Lichteinheit „Candela“

eit 2001 regelt die Fahrradverordnung (FVO) des Verkehrsministeriums (BMVIT), wie Fahrräder in Österreich ausgestattet sein müssen. Im Unterausschuss Radverkehr im BMVIT wies die Radlobby immer wieder auf die gravierende Realitätsferne der Verordnung hin. Anfang Oktober 2013 trat die lange erwartete Novelle der Verordnung in Kraft und brachte einige Verbesserungen: Die Legalisierung des Kindertransports in Transporträdern sowie die Aufhebung des Anhänger­verbotes für Rennräder. Darüber hinaus sind reflektierende Klebefolien als Rückstrahler zulässig. Damit sind freilich nicht alle Problemstellen der Verordnung gelöst. Kindermitnahme Bisher war in Österreich die Mitnahme von Kindern in Lastenrädern durch die Fahrradverordnung nicht explizit gestattet. Lediglich eine EU-Gleichwertigkeitsklausel machte

Dank des Radlobby-Einsatzes dürfen seit der Novelle auch Rennräder Lasten- und Kinderanhänger ziehen. Dafür sind die allgemein gültigen Anhängerziehbestimmungen „sinngemäß” – wie es in der Verordnung heißt – anzuwenden. Diese sind jedoch sehr realitätsfern, so ist zum Beispiel bei jedem Anhänger ziehenden Fahrrad ein Ständer vorgeschrieben. Das Befestigen von Radständern an Rennrädern ist allerdings als nicht „sinngemäß” einzuordnen und diese Bestimmung nicht anzuwenden. Nicht novelliert wurden: Die vorgeschriebene fixe Lichtanlage an Anhängern (tagsüber zwecklos); die Feststellbremsen (bei Lastenanhängern im Handel nicht erhältlich) sowie die Beschränkung des Maximal-Ladegewichts auf 60 Kilogramm. Licht und Reflektoren Eine Änderung betrifft die Beschaffenheit von weißen und roten Rückstrahlern. Diese dürfen jetzt auch aus „Rückstrahlmaterialien bestehen, die den Bestimmungen der ECE-Regelung Nr. R104 entsprechen“.

Das bedeutet, dass nun Reflektor-Folien mit einer Fläche von je 20 cm² auf Fahrrädern ausdrücklich erlaubt sind. Die Mindest-Reflektorfläche, die bei modernem Reflektor-Material keine Sicherheits-Bedeutung mehr hat, wurde leider beibehalten. Ebenso findet sich weiterhin die wenig gebräuchliche Einheit Candela für Lichtstärke in der Verordnung, statt handelsübliche Lichtstärkeangaben anzuwenden. Neu ist, dass nicht der Radhändler beim Verkauf für die Beleuchtungskörper am Rad verantwortlich ist. Rennradbestimmungen Große Schwächen hat die Novelle bei den Rennradbestimmungen. Völlig kurios wird dabei die Frage, worum es sich bei einem Rennrad handelt: Mountainbikes und andere Sporträder (Triathlon!) fallen immer noch wegen des Abstellens auf den veralteten Felgendurchmesser von 630 mm aus der Definition. Andrerseits hat das BMVIT per Brief an den Radrennsportverband die Lenkerdefinition für Rennräder dahingehend aufgeweicht, dass „jeder bei Rennen eingesetzte Lenkertyp“ als Rennlenker gilt. Also auch Triathlon-Lenker oder gerade MTB-Lenker. Diese BMVIT-Rechtsmeinung aus dem Jahr 2012 floss nun seltsamerweise nicht in die Novellierung ein, hat aber dennoch ihre Gültigkeit. Wenn man davon zufällig weiß. Radlobby-Resümee: Es bleibt noch viel zu tun bis die Fahrradverordnung wirklich praxistauglich ist. Aber ein erster wichtiger Schritt ist getan.


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POLITIK

Zankapfel Mehrzweckstreifen Mehrzweckstreifen sind die umstrittensten Radverkehrs­an­lagen überhaupt. Der DRAHTESEL nähert sich dem sensiblen Thema auf sachliche Weise und lädt Leserinnen und Leser zum Gedanken­austausch. ERFAHRUNGSBERICHTE Theresia Ostermann „Im Mai 2012 bog ich von der Währinger- in die Nußdorferstraße ein. Zwei Polizisten hielten mich an und verlangten meinen Ausweis. Ich hätte angeblich einen BMWFahrer behindert, da ich den Mehrzweckstreifen nicht benutzt hatte. Den Streifen benutzte ich jedoch zum Selbstschutz nicht. Jederzeit könnte eine Autotür aufgehen.”

In den einschlägigen Foren wird das Thema heiß diskutiert. Insbesondere geübte Radfahrende lehnen den Mehrzweckstreifen kategorisch ab und weisen auf die Gefahr einer Kollision mit einer unachtsam geöffneten Autotür („Dooring“) hin. Einige Fahrrad-Neulinge hingegen fühlen sich dank der aufgemalten Streifen sicherer. Grund genug, die Mehrzweckstreifen genauer unter die Lupe zu nehmen. Was ist eigentlich ein Mehrzweckstreifen? Die Straßenverkehrsordnung definiert Mehrzweckstreifen als „Radfahrstreifen, der unter besonderer Rücksichtnahme auf die Radfahrer von anderen Fahrzeugen befahren werden darf, wenn für diese der links an den Mehrzweckstreifen angrenzende Fahrstreifen nicht breit genug ist“. Mehrzweckstreifen werden dort eingesetzt, wo zu wenig Platz für einen Radweg oder einen Radfahrstreifen vorhanden ist. In Wien und einigen andern Bundesländern ist er an vielen Hauptstraßen vorhanden und wird bei Neuplanungen genau so oft eingesetzt wie klassische Radwege. Juristen haben mit Mehrzweckstreifen Probleme. Warum? Weil die Rechtslage widersprüchlich ist. Der normale Mehrzweckstreifen ist mit 1,5 Meter Breite so schmal, dass Radfahrende den laut Judikatur

vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von einem Meter zu parkenden Autos nicht einhalten können. Radfahrende, die im Schnitt 60 Zentimeter Breite haben, ragen zehn Zentimeter über den Mehrzweckstreifen in die Fahrbahn. Welche Argumente haben die Befürworter? Die Befürwortenden sprechen von erhöhter Verkehrssicherheit im Kreuzungsbereich, weil Sichtbeziehungen zwischen Rad und Kfz besser seien als bei Radwegen. Sie meinen, dass Abbiegevorgänge an Kreuzungen direkt und mit geringem Zeitverlust erfolgen und schließlich, dass Straßenquerung beziehungsweise die Zufahrt zur anderen Straßenseite auf Fahrbahnniveau möglich sind. Bei Stau erlaubt der Mehrzweckstreifen außerdem ein Vorbeifahren. Welche Argumente haben die Gegner? Dass die Mitbenutzung des Mehrzweckstreifens von Bussen und Lkw gefährlich sein kann. Dass insbesondere bei dichtem oder schnellem Verkehr die Situation für Radfahrende sehr unangenehm ist. Dass spurtreue Autofahrende Radfahrende sehr knapp überholen. Außerdem: Dass Radfahrende gezwungen sind, näher an geparkten Fahrzeugen zu fahren, was wiederum die Dooring-Gefahr erhöht.

Wie sicher sind Mehrzweck­streifen wirklich? Im Jahr 1997 wurde die Studie „Mehrzweckstreifen – Auswirkungen auf das Fahrverhalten“ vom Kuratorium für Verkehrssicherheit veröffentlicht. In der breiten Althanstraße ergab eine Befragung der Radfahrenden ergab, dass sich 90 Prozent sicherer fühlten als vorher. Bei der schmäleren Hollandstraße stellte man jedoch fest, dass „das Gefährdungspotential durch Überholmanöver gestiegen ist“. Die Verkehrsbehörde der Stadt Wien hat 2011 festgestellt, dass 11% der Radunfälle in Zusammenhang mit dem Öffnen der Wagentüre passieren. Wie viele davon auf Mehrzweckstreifen ist uns nicht bekannt.

Jenny Dupal „An sich habe ich Mehrzweck­streifen als gute Orientierung gesehen und mich als Radfahrerin sicherer gefühlt. Dort wo es allerdings zu Engstellen kommt, wie am Kagraner Platz oder auf der Leopold­auer Straße gehören Autofahrer mit breiten Fahrzeugen angehalten, einen Radfahrer nicht zu überholen. Laut Gesetz darf ein Rad­fahrer doch nur mit Sicher­heits­abstand überholt werden!”

Wie positioniert sich die ARGUS / die Radlobby? Aus Sicht der ARGUS / Radlobby werden derzeit viele Mehrzweckstreifen so angelegt, dass sie für ungeübte Radfahrende keine Verbesserung bringen und für geübte eine Verschlechterung bedeuten. Mehrzweckstreifen müssen ausreichend breit und gut angelegt sein. Ist eine ausreichende Qualität nicht erreichbar, gibt es bessere Lösungen: Etwa Fahrradpiktogramme / Sharrows.

Die ARGUS / Radlobby bittet um die Meinung ihrer Leserinnen und Leser an forum@radlobby.at

Text & Foto: Andrzej Felczak


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LÄNDER

Oberösterreich

Fesch am Rad: Auch heuer wieder in Linz Text: Mirko Javurek Fotos: Thomas Baldermann Paul Weber

Dass Radfahren auch in Sakko oder im eleganten Rock Spaß macht, bewiesen die mehr als 60 Teil­ nehmenden der „Fesch am Rad”Fahrt der Radlobby Oberösterreich in Linz. Zum bereits zweiten Mal fand die stilsichere Ausfahrt statt. Diesmal im Rahmen der WearFair, der Messe für ökologische Mode. „Es freut uns sehr, dass wir noch mehr Radfahrende als letztes Jahr begeistern konnten“, freute sich Paul Weber von der Radlobby Oberösterreich: „Die Outfits waren eine echte Augenweide.“ Im Anschluss an die Fahrt wurden die elegantesten Damen und Herren von einer Jury ausgezeichnet und mit Preisen von der WearFair belohnt.

Kärnten

ffDie 30 Teilnehmenden der Tour de Fair

Niederösterreich

Tour de Fair: „Verrückt”: Von Weltladen Südring wird zu Weltladen ausgebaut

Waidhofen: Neue Radgruppe

Im Rahmen der Tour de Fair besuchen Mitarbeiterinnen und Mit­arbeiter der österreichischen Weltläden per Fahrrad die Weltläden einer bestimmten Region. Mitte August radelten bei der insgesamt 15. Tour de Fair rund 30 Teilnehmende durch Kärnten und besuchten die Geschäfte in Villach, St. Veit, Feldkirchen und Klagenfurt. Ziel dabei: Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf fairen Handel und das Fahrrad als Verkehrsmittel zu lenken. In Villach gab es im Zuge der Tour, die über abwechslungsreiche Radstrecken und entlang der Kärntner Seen führte, eine Foto-Aktion für die Öffnung der Fußgängerzone, in Klagenfurt kostenlose Radchecks vor dem Weltladen.

Mehr als 60 Alltagsradfahrende in Waidhofen an der Ybbs (NÖ) haben sich zu einer Lokalgruppe der Radlobby Niederösterreich zusammengeschlossen. Ziel dabei: Nach jahrzehntelanger Begünstigung des motorisierten Verkehrs und der Schaffung autofreundlicher Strukturen soll die Stadt wieder menschenfreundlicher werden. Im Dialog mit lokalen Entscheidungsträgerinnen und -träger erarbeiten die Mitglieder der Gruppe Verkehrs-lösungen. Seit März 2013 ist bereits vieles realisiert worden. Ein Maßnahmenkatalog ist in Ausarbeitung und wird laufend ergänzt.. waidhofenybbs.radlobby.at

Claudia Katharina Partl

Bild: RAdlobby Kärnten

Tirol

Der Innsbrucker Südring, ein vier­ spuriger Straßenzug, der in einem Bogen von Osten nach Westen führt, wird nun – trotz Bedenken von Verkehrsexperten – ausgebaut. 40 Millionen Euro wollen Stadt und Land in die Untertunnelung der Graßmayrkreuzung samt Anschluss des Hauptbahnhofs investieren. Ein Unterfangen, das Verkehrsplaner Hermann Knoflacher als „verrückt“ bezeichnet. Nicht zuletzt deshalb, weil ein paar Meter südlich die Westautobahn mit vier Stadtausfahrten verläuft. Weil kaum begleitende Radfahranlagen realisiert wurden und die Bevölkerung ignoriert wurde. Sehenden Auges fällt Innsbruck in eine Verkehrsplanung der Automobilsteinzeit zurück. Und das mit grüner Regierungsbeteiligung. igsuedring.at

Gunnar Scholz


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LÄNDER

Steiermark

Fahrradklimatest 2013 in Graz: Mehr Hin­dernisse auf den Rad­wegen Wesentlich mehr Hindernisse als 2010 stellten die Grazerinnen und Grazer beim Radfahren fest. Das ist das Ergebnis des aktuellen Klimatests 2013, den die Forschungsgesellschaft Mobilität im Auftrag der Verkehrs­ planung Graz durchgeführt hat. Die allgemeine Zufriedenheit der Radfahrenden fiel wie im Jahr 2010 leicht positiv aus. Top Bewertungen gab es für „Rad fahren ist praktisch“ und „Rad fahren macht Spaß“. Am unzufriedensten ist man – nach dem Risiko Raddiebstahl – mit Radmitnahme in Öffentlichen Verkehrsmit-

Was Radfahrende in Graz ärgert:

teln und mit Fördermaßnahmen für den Radverkehr durch die Politik. Im Vergleich zu 2010 stellten die Befragten fest, dass es mehr Radinfrastruktur gibt. Allerdings fänden sich auch mehr Hindernisse auf den Radwegen und mehr negative Berichterstattung über Radfahrerende in den Medien. Laut Umfrage sind die Radfahrenden in Graz fast gleich zufrieden wie jene in Münster, Freiburg und Karlsruhe.

1. Fahrrad-Diebe 2. Fahrrad-Transport in Öffis 3. Rad-unfreundliche Politik

text: Heidi Schmitt Illustration: Anna Hazod

Meinung der Radlobby

Die Platz­frage Immer noch werden Radwege meistens nur dort errichtet, wo neben dem Autoverkehr gerade zufällig genug Platz ist. Oft hören sie an wichtigen Stellen oder Engpässen einfach auf. So als gäbe es überhaupt keine Planung für ein durch­gängiges Radverkehrsnetz. Dabei führen Lückenschlüsse im Radwegenetz nachweislich zu einer wesentlichen Steigerung des Radverkehrs. In Salzburg etwa radelten nach Errichtung der Unterführung bei der Reichsbrücke elf mal mehr Personen als vorher an dieser Strecke. Sobald es allerdings darum geht, einmal eine Kfz-Fahrbahn oder eine Parkspur zugunsten des Radverkehrs zu kappen, heißt es von den verantwortlichen Stellen: „Leider kein Platz!“.

Hier wäre es höchste Zeit, dass die Verkehrsplaner den längst fälligen Schritt ins 21. Jahrhundert machen. Und nicht mehr an den Konzepten der 1970er-Jahre festhalten. Flüssigkeit des Autoverkehrs und billiger Parkraum sind längst nicht mehr das Maß aller Dinge. Wir wissen heute etwa aufgrund einer Studie des Instituts für Umweltwirtschaft der Universität Linz aus dem Jahr 2000, dass 60 Prozent aller Autofahrten in Linz vermieden werden könnten. Nicht zuletzt aufgrund der negativen Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs für Umwelt, Sicherheit und Lebensqualität ist es höchste Zeit, die alten, Auto-zentrierten Konzepte durch zeitgemäße, Mensch-zentrierte zu ersetzen. Die Radlobby fordert deshalb mehr Platz für den Radverkehr.

Burgenland

Maßnahmen­paket für Eisenstadts Radfahrende Im Rahmen der Aktion „Step 2030“ fand am 30.Oktober 2013 auf Initiative der Radlobby Burgenland im Eisenstädter Rathaus ein Work­ shop zum Thema „Nicht motorisierter Individualverkehr“ statt. Die Teil­ nehmenden – unter ihnen Eisenstadts Radbeauftragter Werner Fleischhacker, Verkehrsplaner Christian Grubits, Vertreter der Radlobby, der Grünen und der Neos – diskutierten, warum Radfahren in Eisenstadt so wenig etabliert ist und welche Maßnahmen das Radfahren fördern

könnten. Darunter Vorschläge zur Schulweg­sicherheit, zu Tempo 30 und zum Öffnen der Einbahnen für Rad­ fahrende. Zur Planung von Aktionen findet das nächste Treffen der Work­ shopgruppe im Februar statt. Anfragen bitte per e-mail an burgenland@radlobby.at

Christian Steiner, Obmann Argus-Radlobby Burgenland

Und das kann nur und soll zu Lasten des Autoverkehrs und der Autoverkehrsinfrastruktur gehen. Beispiel: Die Umwidmung von Fahrspuren in Busspuren, die auch fürs Radfahren geöffnet sind und Bus und Rad attraktiv machen, während sie gleichzeitig den Platz für den Autoverkehr reduzieren. Fahrrad-De­­monstrationen wie jene in Linz mit dem Titel „Mehr Platz fürs Rad“, die am „autofreien Tag“, dem 21. September 2013 stattfand, sollen die Frage der Raumverteilung thematisieren. Und klar stellen, worum es sich bei der Aussage „Leider kein Platz“ handelt: Um eine schlechte Ausrede nämlich. Und zwar eine von vorgestern.

Ob Rad-Infrastrukur errichtet wird oder nicht, ist meistens keine Frage des Platzes. Sondern eine der politischen Courage.

Kommentar von Mirko Javurek, Radlobby oÖ; Karl Zauner, Radlobby NÖ

Burgenland

Spitzenreiter beim Asphaltieren Ein Entwicklungskonzept der TU Wien über den Raum Mattersburg rät zum Ausbau von Radverbindungen und Abstellmöglichkeiten für Räder. Dies nicht zuletzt deshalb, weil im Burgenland – wie Daten des Umwelt­bundesamtes belegen – täglich rund 3,4 Hektar Fläche verbaut oder asphaltiert werden. Damit ist das Burgenland Spitzenreiter in Österreich. Außerdem weist es mit 609 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner den höchsten Motorisierungsgrad auf. Christian Steiner


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LÄNDER

Patrick Kofler von der Kommunikationsagentur helios im Interview

Wer braucht Radmarketing? Das Gespräch führte Martina Gura von ARGUS Radlobby Tirol

Patrick Kofler

Heuer gab es in Innsbruck erstmals ein Budget für RadMarketing­maßnahmen. Der Großteil davon floss in das Projekt „Radworkshops: Fahrradstadt Innsbruck“, wo Interessensvertretungen und Verwaltung die Lage in Innsbruck analysierten. Begleitet wurde der Prozess vom Südtiroler Kommunikations-Unternehmen helios. Im Gespräch mit dem DRAHTESEL erklärt helios-Geschäftsführer Patrick Kofler, warum Rad-Marketing Sinn macht. DRAHTESEL Worin unterscheidet sich die Radsituation in Innsbruck von anderen Städten? KOFLER Radfahrende sind Teil der Verkehrsrealität in Innsbruck, viele Menschen fahren täglich mit dem Rad. Es fällt aber auf, dass viele mit einem Mountainbike radeln, das sieht man in anderen Städten so nicht. Der sportliche Aspekt scheint in Innsbruck stärker zum Selbstbild der Radfahrenden zu gehören. Bei der Infrastruktur fällt auf, dass das Radwegenetz nie organisch angegangen wurde. Wo es ging, hat man etwas gemacht, aber keine Radrouten konsequent durch die Stadt gezogen. Deswegen gibt es überall kleine Lücken im Netz. DRAHTESEL Viele Städte inner- und außerhalb Österreichs haben nun große Radbudgets, wobei teilweise die Hälfte des Geldes in reine Marketingmaßnahmen fließt. Wäre es nicht wichtiger, das Geld in Infrastruktur, also Radwege und Radstreifen zu stecken? KOFLER Es kann nur Hand in Hand gehen. Um etwas zu verändern, brauchen wir beides. Es zeigt sich aber, dass das Marketing besonders am Anfang wichtig ist und mit der Zeit in Relation weniger werden kann. Vorausgesetzt, man arbeitet zuerst mit guten, nachhaltigen Projekten, die dann quasi als Selbstläufer weitergehen. Fakt ist aber, dass man zum Beispiel mit 50.000 Euro ein tolles Marketingprojekt machen, aber nur ein paar Meter Radweg bauen kann. DRAHTESEL Warum ist Rad­ marketing überhaupt wichtig? KOFLER Unsere Entscheidungen werden nur zu 10 Prozent im Kopf

und zu 90 Prozent im Bauch, also intuitiv und unbewusst getroffen. Nicht umsonst arbeitet die Autowerbung schon seit Jahrzehnten mit Emotionen und Bildern. Ebenso kann Radmarketing die Menschen über Emotionen erreichen, dann ist auch eine Änderung von eintrainierten Verhaltensmustern möglich. Zudem lassen sich gerade schwierige Radprojekte in einem radfahrfreundlichen Klima eher umsetzen. DRAHTESEL Radfahrende sind die „besseren“ Kunden der Innenstadt, weil sie mehr Umsatz als die Autofahrenden bringen, daneben ist Radfahren das umweltfreundlichste, schnellste, gesündeste und billigste Verkehrsmittel. Warum fällt es der Politik so schwer, die Radfahrenden als Wahlvolk, das umworben werden will, zu entdecken? KOFLER Politik hat bestimmte Strukturen. Bei politischen Entscheidungen handelt es sich um vielschichtige Prozesse, die nicht immer logisch ablaufen. Marketingprojekte können helfen, aus gewissen Entscheidungs- und Haltungsmustern herauszuwachsen. DRAHTESEL Dort, wo Städte mehr für Radfahrende unternehmen, entdeckt oft die Opposition Rad­ fahrer als Feindbild und wettert gegen „Kampfradler“ und „Rad-Rowdies“. Was kann man dem entgegen setzen? KOFLER Es gibt zwei Ebenen. Die rationale und die emotionale. Auf der rationalen Ebene kann man mit Zahlen arbeiten. Die zeigen weitgehend überall, dass „Radlrambos“ die absolute Ausnahme sind. Der absolute Großteil der RadfahrerInnen verhält sich korrekt. Diese Zahlen sollte auch die Politik immer parat haben und geschickt einsetzen. Auf der emotionalen Ebene müssen wir stetig die positiven Seiten des Radfahrens darstellen, positive Ereignisse und Erlebnisse schaffen, das Radfahren positiv ins Gespräch bekommen, ihm mehr Platz in der öffentlichen Wahrnehmung geben. Wichtig ist, dass sich die Bevölkerung mit den Maßnahmen identifiziert und dazu sollte sie miteinbezogen werden. Die langfristig wirksame Ebene ist die emotionale und intuitive. Die Wirksamkeit dieses Ansatzes konnten wir beispielsweise in den letzten vier Jahren in München beobachten, wo sich die Stimmung gewendet hat und das Thema Fahrrad jetzt oben ange-

kommen ist. Radverkehrsförderung inklusive Kommunikation wird nicht mehr kritisiert. DRAHTESEL Und was halten sie von der Meinung „Radfahrer halten sich sowieso an keine Vorschriften.“ KOFLER Fehlverhalten im Straßenverkehr ist keine Frage des Verkehrs­ mittels, sondern des Charakters. Diese Diskussionen sind daher völlig unnötig. DRAHTESEL Während in den Städten das Radfahren zusehends populärer wird, hängen die Menschen im Umland der Städte und auf dem Land am Auto. Beide Gruppen bringen offenbar immer weniger Verständnis füreinander auf. Wie kann man die immer größer werdende Mobilitäts-Kluft zwischen Stadt und Land überbrücken? KOFLER Es gibt auch am Land ein großes Radpotential. Wir wissen, dass viele Wege unter fünf Kilometer und damit in einer idealen Raddistanz liegen. Auch am Land müssen Infrastrukturangebot und emotionaler Zugang zusammenpassen. Es braucht eine angenehme Radverbindung, niemand will auf der vielbefahrenen Bundesstraße Rad fahren, aber es muss auch cool sein, mit dem Rad zum Fußballtraining zu kommen. DRAHTESEL Wie kann oder soll es in Innsbruck nun weitergehen? KOFLER Natürlich wünschen wir uns die Fortsetzung des Projektes, die Workshops sollten nur der erste Schritt sein. Der zweite muss nun die Umsetzung von konkreten Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen sein. DRAHTESEL Ist dies mit dem derzeitigen Budget machbar? KOFLER Es macht keinen Sinn, in dieser Größen­ordnung weiterzumachen. Wenn man etwas bewirken will, muss man Geld in die Hand nehmen. München startete sein Radbudget mit 0,7 Euro je Einwohner. In etwa dieser Größenordnung würde es für mich auch in Innsbruck Sinn machen.


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LÄNDER

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Rückschau: Radjahr 2013 in Wien ARGUS Bike Festival Das im April stattfindende ARGUS Bike-Festival am Rathausplatz hat lange Tradition

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Medienethik: Ein Sack, der die Welt besser macht 4

Kann ein multifunktionales Papiersackerl die Welt verbessern? Dieses vielleicht schon: An der Außenseite der Einkaufstasche aus Naturpapier sind diverse Anhänger mit Sprüchen aufgedruckt, die Lust aufs Fahrrad fahren machen sollen. Die Anhänger können ausgeschnitten und an Fahrrädern oder sonstigen Gegenständen angebracht werden, wo sie für gute Stimmung sorgen. Die Studentinnen Felicia Mangold und Eva Hajdu

haben die aussagekräftigen Sackerln im Rahmen der Lehrveranstaltung Medienethik an der Fachhochschule Vorarlberg entworfen. Studierende entwickelten dort originelle Kampagnen für das Fahrrad und funktionierten mit Hilfe von Aufklebern und Spruch-Designs Verkehrszeichen, Fahrzeuge und Alltagsgegenstände in Kommunikations-Mittel um. ethify.org/blog/velocity

Martin Blum im Fadenkreuz Martin Blum, der Chef der Wiener Mobilitätsagentur, hat im Jahr 2013 viel für die Sache der Radfahrenden getan. Das macht ihn zur Zielscheibe all jener, denen vor einer umweltschonenden und menschen­freundlichen Mobilitätswende graut. Es ist eine ordentliche Erfolgsbilanz, die Martin Blum für das Jahr 2013 vorweisen kann. Die von ihm entworfene Kampagne RadJahr 2013 beinhaltete Fahrrad Picknicks, Moden­schauen, Klingelkonzerte und eine Tour des mobilen FahrRADhauses durch die Wiener Bezirke. Daneben unterstützte Blum die Events und Aktionen der Fahrrad-Community wie etwa die Tweed Rides oder das ARGUS Bike Festival. Dennoch – so scheint es – nutzt ihm diese Bilanz zur Zeit wenig. Wird er doch, seit er im November eine Umfrage zum Winter-Radfahren präsentierte und sich bei einer Hochrechnung irrte, von der Stadtopposition beflegelt und vom Boulevard vorgeführt. Dass so aggressiv auf den Fahrrad-Beauftragten losgegangen wird, ist frei-

lich kein Zufall und hat auch nichts mit Wahrheitsliebe zu tun: Blum ist schlicht und ergreifend ein Symbol für eine Wiener Verkehrspolitik, die den Autoverkehr in immer engere Schranken weist. Und vielen in dieser Stadt passt das ganz einfach nicht. So wie die meisten Stadtverwaltungen in Europa und vieler Städte Nordund Lateinamerikas sucht auch die Rot-Grüne Regierung in Wien nach umweltschonenden und menschenfreundlichen Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Städte wie Kopenhagen, München, Bozen oder Wien versuchen, den Anteil der Radfahrenden zu erhöhen. Dazu wird – zum einen – Fahrrad-Infrastruktur ausgebaut. Zum anderen für das Radfahren als Verkehrsmittel geworben. Genau diesem Zweck diente auch die Schaffung der Funktion des Radverkehrs-Beauftragten und die Einrichtung der Mobilitätsagentur im Jänner 2013. Damit ist Blum jedoch die logische Zielscheibe für Gegenkampagnen all jener, die von einer umweltfreundlichen Mobilitätswende nichts wissen wollen oder die auf die Wählerstimmen der Autofahrenden schielen. Ein Blick auf die Zahl der Automobil-Inserate in den Printme-

dien zeigt, wie viel Geld hier im Spiel ist. Und wie viele Mächtige ein Interesse daran haben, fahrradfreundliche Politik zu diskreditieren. Wo der Stadtopposition zukunftsweisende Verkehrskonzepte fehlen, kommt ein Rechenfehler während einer Pressekonferenz gerade recht. Die Unfalltoten, die Abgas- und die Lärmbelästigung, das alltägliche Risiko und die sonstigen negativen Folgen einer Auto-zentrierten Verkehrspolitik werden in dieser Abwehrschlacht der Automobil-Fürsprecher gerne ausgeklammert. Stattdessen wird in klassischer Opfer-Täter-Umkehr das Bild von den armen, ausgebeuteten Autofahrenden verbreitet und gegen „Rad-Rambos“ und „Radl-Pinocchios“ gewettert. Für Martin Blum ist es wichtig, in diesem absichtlich aufgeheizten Klima einen kühlen Kopf zu bewahren. Ihm sollte freilich bewusst sein, dass jeder kleine Moment der Schwäche genutzt wird, um ihm und dem Radfahren eines auszuwischen. Denn – wie jeder Kleinformat-Leser weiß – einer muss ja schuld sein ...

FahrRADhaus Per Lastenrad tourte das FahrRADhaus durch Wiens Bezirke Bike2help Rad-Kilometer registrieren für den guten Zweck Fahrradpicknick Das Gelände der Wiener Galopp-Rennbahn Freudenau wurde zur Picknickwiese mit mehr als 1.000 Gästen VeloStyle Im Juni wurde der Karlsplatz zum Catwalk für die Fahrrad-Modenschau VeloStyle Velo-city 2013 Die internationale FahrradKonferenz fand diesmal im Wiener Rathaus statt RADcorso 8.000 Radfahrende kamen zur gemeinsamen Ausfahrt

text: Matthias Bernold Foto: Christoph hopf

Matthias Bernold Autor des Wiener Zeitung Fahrrad-Blogs Freitritt, begleitete diese Ausgabe des DRAHTESEL redaktionell wienerzeitung.at/freitritt


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Infrastruktur

Zusammenstellung: Andrzej Felczak Bilder: Steiermark: Heidi Schmitt NÖ: Karl Zauner Wien 22: Gerhard Gstöttner Tirol: Martina Gura

Steiermark Aus Minus wird Plus

Graz: Aus für „Dicke Willis“ Anfang 2013 war der Ärger bei den Radfahrenden groß: Auf dem südlichen Geh- / Radweg an der Eggenbergerstraße pflanzte man dicke Betonsäulen auf, an denen die Graz Holding Tram-Fahrleitung und Beleuchtung befestigte. Diese sorgten dafür, dass die Behörde den Radverkehr untersagte und zwischen Köflachergasse und Asperngasse einen reinen Gehweg verordnete (der DRAHTESEL berichtete). Nun wurden zumindest die drei hinderlichsten „dicken Willis“ entfernt; die Verhandlung und Freigabe der wichtigen Ost-West-Radroute wird hoffentlich rasch erfolgen.

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EuroVelo 9, Niederösterreich Umfahrung Militärgelände Im Bereich Sollenau / Eggendorf wurde am Wiener Neustädter Kanal die Durchfahrt durch das Militärgelände Großmittel vor ca. zwei Jahren gesperrt. Seither gab es ein Provisorium mit großem Umweg und in sehr schlechter Qualität. Jetzt ist die neue Umfahrung des Militärgeländes fertig: Sie ist weniger weitläufig, und die Qualität des Fahrbelages ist in Ordnung. Ein Teilstück führt leider knapp an der neuen B17 vorbei. Der nächste Schritt sollte ein glatter Fahrbelag auf dem EuroVelo 9 bis Wiener Neustadt sein.

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Wien

Innsbruck, Tirol

Keine neue Fahrradstraßen

Benützungspflicht Innbrücke

Die Stadt Innsbruck hat auf der Innbrücke die Benützungspflicht der beidseitigen schmalen Radwege aufgehoben. Damit wurde rasch eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) umgesetzt, die es den Gemeinden erlaubt, diese Pflicht an bestimmten Stellen aufzuheben. Weitere Radwege sollen folgen.

Die erste Fahrradstraße Wiens wurde im April 2013 in der Kuchelauer Hafenstraße eingerichtet und sie bleibt – trotz Radjahr – die einzige. Schade: Denn diese Verkehrsorganisation erlaubt sowohl geübten Radfahrern schnelles Vorwärtskommen als auch weniger geübten komfortables Fahren im verkehrsberuhigtem Bereich. Beispiele wo die Einrichtung einer Fahrrad­straße sinnvoll wäre: Argentinier­straße, Neulinggasse, Herrengasse.

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Infrastruktur

Wien 22. Am Kaisermühlendamm Die Benützungspflicht auf dem parallel zum „Am Kaisermühlendamm“ verlaufenden Geh- und Radweg ist aufgehoben. Eine Win-Win-Situation: Schnelle Radfahrer kommen auf der ruhigen Straße (Durchfahrt für Privatfahrzeuge verboten) zügig voran und ersparen sich eine kleine Steigung. Radelnde Familien bleiben am Geh- und Radweg und teilen sich die Uferpromenade mit den Spaziergängern. Besonders erfreulich ist, dass weder die Routenführung des 92A, noch das Tempolimit von 50 km / h ein Hindernis für die Aufhebung der Benützungspflicht waren.

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St. Pölten, Niederösterreich Bikeboxen und Fahrradstraße In St. Pölten gehören mehrere „vorgezogene Halteflächen für Fahrräder“ nun zum Stadtbild. Ein Vorbild für die Städte in Niederösterreich. Außerdem wurde eine Hauptzufahrt vom Süden ab dem Traisentalradweg in Richtung Stadtzentrum als Fahrradstraße gewidmet. Beginn ab Traisentalradweg - Clichystraße - Johann Gassner Straße bis Schulring. Optimal wäre noch eine Weiterführung bis zur Fußgängerzone, die für Radfahrerende seit langem erfolgreich geöffnet ist.

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Gösting-Andritz, Steiermark

Waidhofen / Ybbs, Niederösterreich

Lückenschluss mit Lücken

Neue Schrankenanlagen

Im Frühjahr 2014 soll die Nordspange zwischen Gösting und Andritz fertig sein. Oder besser: Fast fertig. Denn mit der Unterführung Römerweg und der Weinzödlbrücke bleiben noch zwei Hindernisse bestehen. Was im Norden von Graz noch immer dringend fehlt, ist eine Ost-West-Verbindung zwischen den Bezirken Andritz / St. Veit und Gösting. Im August 2012 wurde in der ersten wichtigen Etappe die 165 m Längsbrücke entlang des Obi-Baumarktes eröffnet. Um vom

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Shopping Nord nach Gösting zu gelangen, muss eine Geländekante mittels Serpentine und der Einschnitt der Schleppbahn mit Hilfe einer Brücke überwunden werden. Die Arbeiten begannen in der zweiten Oktoberwoche und sollen bis voraussichtlich März abgeschlossen sein. Kostenpunkt: 900.000 Euro. Leider verbleiben aber vorerst zumindest noch zwei Lücken bestehen: die Schiebestrecke bei der Bahnunterfühung Römerweg und die (denkmalgeschütze) Weinzödlbrücke ohne Radverkehrsanlagen.

Die Schrankenanlagen im Naherholungsgebiet Allee in Waidhofen / Ybbs wurden endlich auf Vorschlag der Radlobby von der Gemeinde so umgebaut, dass eine sichere und geradlinige Durchfahrt auf befestigtem Grund möglich ist. (Foto: Radlobby Waidhofen / Ybbs)

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Infrastruktur

Fahrradparken: Kein Bundes­land wie das andere Analyse: Beatrice Stude, Radlobby Österreich Bild: Innovametall

Wenn es um Radabstellanlagen geht, zeigt sich der österreichische Föderalismus von seiner konfusesten Seite: Während Vorarlberg und Oberösterreich gut unterwegs sind und Salzburg ganz neue Wege geht, tut sich in anderen Bundesländern wenig. Bau auf ’s Rad! Unter diesem Titel hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) Tipps, Ideen und Anregungen für die Fahrradinfrastruktur bei Neubauvorhaben, vor allem aber auch einen Überblick über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Länder herausgegeben. Seit Publikation des BMVIT-Leitfadens Ende 2012 hat sich bereits einiges getan. So wurde in Vorarlberg und Oberösterreich dieses Jahr auf den steigenden Radverkehr reagiert und neue Vorgaben für die Errichtung von Radabstellanlagen bei Neubauten erlassen. Im Ländle müssen laut Stellplatzverordnung 3,5 Quadratmeter Fahrradabstellfläche pro Wohnung und 0,5 Quadratmeter überdachte Radabstellfläche im Eingangsbereich eingeplant werden. Dazu gibt es Vorgaben für Handelsbetriebe und Betriebsstätten.

Die Autorin war Interview­partnerin für den BMVIT-Leitfaden, erschienen im Dezember 2012

Radbox-Anlage in Eferding: Das Unternehmen Innovametall zeigt, wie künftig Intermodalität mit Fahrradparken, -mieten und -aufladen am Bahnhof aussehen kann. Soge­ nan­nte Safetydocks, voll automatisierte Fahrradgaragen, die begehbar auch genügend Platz für Kleidung und Gepäck bieten. Bankomatkarte oder personalisierter RFID-Transponder dienen hier als Zugangsschlüssel. Eine Innovation, die auch der VCÖ mit seinem diesjährigen Mobilitätspreis würdigte.

In Oberösterreich verpflichtet die Bautechnikverordnung 2013 nun zum Bau eines überdachten Radabstellplatzes je angefangene 60 Quadratmeter Wohnfläche, und es wurden Vorgaben für Heime, Arbeitsstätten, Bauwerke mit Besucherfrequenz und Bildungseinrichtungen erlassen. Salzburg ist da schon etwas weiter. Gesetzlich verankert ist die verpflichtende Errichtung von zwei zumindest überdachten Radabstellplätzen je Wohnung bereits seit 1999 im Bautechnikgesetz. Nun wird auch die Qualität der neu zu errichtenden Radabstellanlagen mit einem umfangreichen Leitfaden gesichert. Parallel dazu wurde die neue Radboxinitiative ins Leben gerufen. Unabhängig von Gebäude und Nutzung sollen schnell

und unkompliziert Abstellflächen in Form von mietbaren Radboxen den Bedarf bedienen: Einfach Radbox auf radbox.at vorschlagen, Stadt oder Land errichtet, und schon kann gemietet und abgestellt werden. Für eine Radbox in Salzburg Stadt sind 80 Euro pro Jahr zu entrichten, zwei Räder haben hierin Platz. In Wien wird derzeit noch diskutiert. Der Entwurf zur Bauordnungsnovelle liegt vor: Allerdings sieht es so aus, als würde die Chance, hier wieder eine Vorreiterrolle zu erlangen, ungenutzt bleiben. Denn bereits 2011 hatte Wien mit den Erläuterungen zur Novelle­des Garagengesetzes 2010 hohe Vorgaben für die zu errichtenden Fahrradräume eingeführt: Je 30 Quadratmeter Wohnfläche ist ein Radabstellplatz vorgeschrieben. Konkrete Vorgaben zu anderen Nutzungen, zur Ausstattung und Zugänglichkeit des Abstellplatzes lassen sich bislang allerdings nicht finden. Hier besteht weiterhin Nachholbedarf. In Wien: Rechtliche Konkretisierungen notwendig Trotz der intensiven Neubautätigkeit in Wien darf nicht vergessen werden, dass der größte Bedarf an Stellflächen für Fahrräder im Bestand liegt und dass generell im ganzen Stadtgebiet ein großer Mangel an adäquaten Radabstellanlagen besteht. Hier wäre die Einführung einer Radbox wie in Salzburg zielführend. Dies wäre sicherlich eine besondere Herausforderung, da die Stadtregierung vor der Umsetzung noch die 23 Bezirke zu überzeugen hat. Im Rest von Österreich tut sich wenig. Höchste Zeit jedoch, allerorts eine Lösung der Radabstellfrage anzugehen: Schließlich geht es um den Ausbau der leisen und schadstofflosen Mobilitätsform, die allen (Stadt-) bewohnerinnen und -bewohnern zugute kommt, weil sie unsere Lebens­ qualität steigert.

IMPRESSUM DRAHTESEL, Österreichs Magazin für alle Radfahrer / innen, 30. Jahrgang, Heft 4, Erscheinungsdatum 9. Dezember 2013 Medieninhaberin (Verlegerin) und Herausgeberin: ARGUS (Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr) DVR-Nr.: 0445495 ZVR-Zahl: 265962142 Sitz: Frankenberggasse 11, 1040 Wien, Vorsitz: Andrzej Felczak (felczak@argus.or.at), Stv. Vorsitz: Heidi Schmitt Redaktionsleitung: Matthias Bernold (CR) Unter Mitarbeit von Walter Albrecht, Lukas Beurle, Walter Bradler, Marcim Dopieralski, Andrzej Felczak, Hannes Friedrich, Evelyn Eder, Roland Girtler, Martina Gura, Alec Hager, Wolfgang Höfler, Mirko Javurek, Valerie Madeja, Ronald M ­ essisc, Ernst Miglbauer, Johannes Pepelnik, Sixtus Reimann, Martin Rotter, Heidi Schmitt, Christian Steiner, Beatrice Stude, Wolfgang Wehap, Karl Zauner Cover: Foto von © Stadt Wien, MA 18 / Christian Fürthner Layout: Anna Hazod / annahazod.com Anzeigen: Hannes Friedrich (h.friedrich@argus.or.at) Kontakt: ARGUS-Fahrradbüro, Frankenberggasse 11, 1040 Wien; Mo – Fr 10 – 13 Uhr und 14 – 19 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr. Tel. 01.505 09 07, Fax DW: 19, service@argus.or.at www.argus.or.at Preis: EUR 2,-; Inlandsabo: EUR 12,– Bankverbindung: IBAN AT40 6000 0000 0758 2600 BIC OPSKATWW Beiträge und Leserbriefe sind herzlich willkommen, allfällige Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der DRAHTESEL-Redaktion übereinstimmen. ARGUS – Die Radlobby ist Mitglied des Europäischen Radfahrverbandes ECF (European Cyclists’ Federation).

ARGUS-Die Radlobby ist Mitglied der Radlobby Österreich. Der DRAHTESEL versteht sich auch als Medium aller Vereine der Radlobby Österreich.

Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH

Die gesamte Produktion des DRAHTESELs wird nach dem österreichischen Umwelt­ zeichen abgewickelt.


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Verein

Freunde werden? Freunde werben! Neues Mitglied werben und Rad gewinnen! Bringen Sie FreundInnen als neue Mitglieder zu den RadlobbyVereinen ARGUS, ARGUS Steier­ mark, IGF, Radlobby NÖ und Rad­ lobby OÖ. Diese kommen sofort ab Beitritt in den Genuss der Mitgliederleistungen wie Ver­sicherungs­­ schutz, Einkaufsrabatt und DRAHTESEL-Abo. Die ersten 50, die neue Mitglieder werben, bekommen als Dankeschön unseren hübschen Rad-Kalender 2014! Als Hauptpreis kommt ein chices Rad von „Styria“ zur Verlosung unter allen WerberInnen. Weitere Preise: Qualitätshelme von ABUS! Aktionszeitraum: 1.12.2013 bis 6.4.2014 Verlosung des Fahrrads beim ARGUS Bike Festival 2014, Rathausplatz Wien radlobby.at/freunde-werben

Radkalender 2014

Styria 6100 Fahrrad

Radgruppe Währing

Herbstwork­ shop 2013

Ausgehend vom „Rad-Aktionstag“ hat sich in Wien-Währing eine lokale, parteiunabhängige Radgruppe gegründet. Sie wird von der Radlobby Wien mitorganisiert und will mit Initiativen und Projekten das Radfahren im Bezirk fördern. Beim Gründungstreffen im Oktober 2013 brachten viele engagierte Radfahrende erste Projektideen ein: Von Infrastrukturmaßnahmen über Workshops bis zur Beteiligung an lokalen Veranstaltungen. Die Termine der Gruppentreffen sind auf den Websites von ARGUS und Radlobby Wien abrufbar.

Von 18. bis 20. Oktober 2013 trafen sich knapp 50 aktive Mitglieder der Radlobby aus allen Bundesländern zum ersten Radlobby Herbstwork­ shop in St. Pölten. Gemeinsam wurde über Radverkehrsthemen diskutiert und künftige Projektideen entwickelt. Themen waren weiters Fundraising, Kampagnenarbeit und Verkehrsplanung. Auch die Neu-Gestaltung des DRAHTESEL wurde diskutiert. In Zukunft soll ein derartiger Workshop zumindest einmal im Jahr stattfinden.

Martin Rotter, Radlobby Wien

Foto: Peter Provaznik

Evelyn Eder, Radlobby Wien

Qualitätshelme von Abus


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verein

F Ö R D E R N D E

WERDEN SIE ARGUS FÖRDERMITGLIED! Unterstützen Sie die verkehrspolitische Arbeit der ARGUS! Wenn auch Sie förderndes Mitglied werden wollen, senden Sie bitte Ihre Daten direkt an uns: service@argus.or.at

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verein

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Diese Ländergruppen sind unter dem Dach der ARGUS tätig, Mitgliedschaft über ARGUS.

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ARGUS Steiermark – Die Radlobby http://graz.radln.net

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Mitgliedschaft bei den Vereinen der Radlobby Österreich Der neue Bundesverband aller Radverkehrs-Interessensvertretungen in Österreich vertritt mit seinen Vereinen rund 6.000 Mitglieder in ganz Österreich. Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie unsere verkehrspolitische Arbeit für das Alltagsradfahren in Österreich. Die Mitgliederleistungen (darunter u.a. das DRAHTESEL-ABO, günstiger Einkauf bei Partnerbetrieben) und Mitgliedsbeiträge sind noch nicht vereinheitlicht, Details entnehmen Sie den jeweiligen Websites. Wir empfehlen die Anmeldung bei einem Verein mit Schwerpunkt in Ihrer Region.


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Service

Rad & Recht

Stehen, Treten oder Schieben: Ab wann ist es Radfahren? Weil die Rechtslage schwammig ist, legt die in Österreich herrschende Rechtsprechung den Begriff des Radfahrens weit und zum Nachteil der Rad­fahrenden aus. Der Gesetzgeber ist aufgefordert, endlich eine klare Regelung zu schaffen. Text: Johannes Pepelnik GRAFIK: DANIELA STARLINGER RADKALENDER 2014

Johannes Pepelnik ist ARGUS-Vorstand und Rechtsanwalt in Wien

Es ist eines der großen Mysterien der Straßenverkehrsordnung (StVO): Das Gesetz beschreibt zwar genau, was ein Fahrrad ist und was man beim Radfahren nicht darf. Auf die Frage, wann es sich um Radfahren im rechtlichen Sinn handelt, bleibt die StVO eine eindeutige Antwort schuldig. Dabei ist die rechtliche Lösung dieser Frage nicht zuletzt deshalb wichtig, weil sie darüber entscheidet, ob jemand zum Beispiel gegen ein Fahrverbot in einer Fußgängerzone oder auf einem Gehweg verstößt. Nur vordergründig scheint die Antwort simpel: Wer sich vorwärts bewegt, während er auf dem Sattel sitzt, die Füße auf den Pedalen und die Hände am Lenker hat, der fährt Rad. So würden die meisten Menschen vermutlich das Radfahren beschreiben. Der juristische Teufel steckt – wie so oft – im Detail: Bekanntlich ist es mit etwas Geschick möglich, freihändig oder im Stehen zu fahren. Die Füße wiederum lassen sich während der Fahrt von den Pedalen abheben. Es stellt sich also die Frage, wie viele der genannten Elemente (auf dem Sattel sitzen, ein oder beide Hände am Lenker und ein oder beide Füße am Pedal) gegeben sein müssen, damit es sich im rechtlichen Sinn um Radfahren handelt und ein Fahrverbot missachtet wurde. Einigkeit besteht darüber, dass es sich

beim Schieben jedenfalls nicht um Radfahren handelt. Wer also neben dem Rad hergeht (und beide Hände am Lenker hat) schiebt ein Fahrrad und ist rechtlich ein Fuß­gänger und verstößt deshalb nicht gegen ein Fahrverbot. Dies übrigens selbst dann nicht, wenn dabei Lenker- oder Satteltaschen transportiert werden. Anders sieht es jedoch beim „Rollern“ oder „Scootern“ aus, bei dem der Mensch auf einem Pedal, sozusagen neben dem Rad steht, und wie beim Roller-Fahren dadurch Schwung holt, dass er sich mit einem Bein vom Boden abstößt. Wobei hier noch nicht gesagt ist, mit welchem Fuß auf welchem Pedal. Diese Form der Fortbewegung führte in der Vergangenheit zu der Frage: Handelt es sich bei dieser Fortbewegung rechtlich um Radfahren oder nicht? Die Rechtsprechung urteilte, dass eine Voraussetzung des Radfahrens die Benützung des Gleichgewichtssinnes sei. Aus diesem Grund wurde „Scootern“ mit dem Rad als Radfahren eingestuft. Da dies die derzeitige Rechtsprechung ist, muss sie auch beachtet werden.

Fragwürdiges Kriterium: Gleichgewichtssinn Allerdings kann diese Rechtsmeinung mit folgenden guten Gründen kritisiert werden. Der Gleichgewichtssinn wird bekanntlich nicht nur beim Radfahren, sondern so gut wie bei allen menschlichen Seins-Zuständen (mit Ausnahme des Liegens) benötigt. Wer beim Gehen, Sitzen, oder auch beim Radfahren, das Gleichgewicht verliert, der stolpert oder fällt. Jeden­ falls bedarf es auch des Gleichgewichtssinns um neben einem Rad zu

rollern. Als besonderes Kennzeichen des Radfahrens taugt dieses Kriterium also nicht. Auch bei der Verwendung von Rollschuhen, Tretrollern, Longboards etc. wird der Gleichgewichtssinn eingesetzt. Ob das Rollern nunmehr mit einem Rad bewerkstelligt wird oder einem Tretroller, muss egal sein. Wenn es nur um den Gleichgewichtssinn ginge, wären Tretroller, Rollschuhe, Longboards etc. in der Fußgängerzone ebenfalls verboten. Richtigerweise kommt es aber wohl auf den Geschwindigkeitsunterschied an: Wenn es beim Fahrverbot auf den Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Fußgängerverkehr und mobilen Teilnehmern ankommt, dann müsste alles verboten werden, was bei einem Zusammenstoß gefährlich ist, bzw. wo die schnelleren Verkehrsteilnehmer eine Gefahr für die langsameren darstellen. Etwa für eine Person, die gerade Auslagen der Geschäfte betrachtet oder die Architektur der umliegenden Gebäude bewundert. Das einseitige Verbot eines auf einem Pedal stehenden Radfahrers im Unterschied zu der Erlaubnis, einen Tretroller zu fahren, ist nicht sachgerecht. Zusammengefasst gibt es gute Gründe, die gegen eine Bestrafung eines „scooternden“ Radfahrenden in der Fußgängerzone sprechen. Es gibt allerdings noch bessere Argumente, den Gesetzgeber aufzufordern, hier Klarheit zu schaffen: Die Innovationskraft der zu Fuß Gehenden, mit Hilfe von immer neuen Technologien schneller voranzukommen, ist sehr groß.


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Service

Das Weehoo iGoPro im Test

Neues Fahrgefühl für Kinder Text: Julia und Joe Friedrich Bilder: Friedrich

Daten + Fakten Rad: 20 Zoll Nabe: mit Freilauf Sitz: mit Haltegriffen und 3-Punkt-Sicherheitsgurt; Sattelstützenkupplung: für Durchmesser von 25,4 mm, 26,8 mm, 27,2 mm, 30,9 mm & 31,6 mm Sonnenverdeck: optional Gewicht: 13,6 kg ohne Kupplung Preis: € 359,Vertrieb: Fahrrad­­studio Baden Tel.: 02252 / 47690 fahrradstudio.at Importeur: Fahrradstudio Baden Tel.: 02252 / 47690 fahrradstudio.at

Das Weehoo iGoPro ist ein neuartiger Fahrradanhänger für Kinder, die während der Fahrt wie bei einem Tandem mittreten können. Dank des bequemen Sitzes können sich die kleinen Passagiere auch ausruhen oder einschlafen, ohne dabei Gefahr zu laufen, aus dem Sitz zu kippen. „Ich sehe jetzt viel besser und das Mittreten macht wirklich Spaß.” Das ist der Befund meiner fünfjährigen Tochter Julia nach ihrer ersten Fahrt mit dem neuen Vehikel. Davor sind wir gemütlich die Donauinsel entlang geradelt – von der Reichsbrücke bis zur Freudenau. Ein leises Surren der Kette im Kettenkasten verrät mir dabei, wann Julia in die Pedale tritt. Will sie nicht mehr treten, dann bleiben ihre Füße aufgrund breiter, verstellbarer Riemen trotzdem fest auf den Pedalen. Vor der ersten Ausfahrt wird der Sitzabstand zur Kurbel individuell eingestellt, indem der Sitz auf einer Schiene verschoben und mittels Schnellspanner fixiert wird. Die gesamte Konstruktion wirkt sehr

stabil, ist dadurch aber kein Leichtgewicht. Um einen Kippeffekt beim Fahren zu verhindern, ist eine voll­ kommen spielfreie Befestigung der Sattelstützenkupplung notwendig. Die entsprechenden Adapter für die gängigsten Durchmesser werden mitgeliefert. Fahren mit dem Weehoo fühlt sich ähnlich wie das Fahren mit einem Kindersitz an, lediglich in engen Kurven muss man sich an den weiteren Kurvenradius gewöhnen. Bergauf ist das gemeinsame Treten von Vorteil, weil dadurch das Mehrgewicht des Anhängers zum Teil kompensiert wird. So können selbst steilere An­ stiege problemlos bewältigt werden. Alternative zu Kindersitz und Kinderanhänger Beim Auf- oder Absteigen hilft es, wenn eine Mauer oder ein Baum in der Nähe ist, um das Gespann daran anzulehnen.

plett vom Anhänger lösen und extra verstauen. Laut Hersteller ist das Weehoo für Kinder von zwei bis neun Jahren geeignet. Das ist ein längerer Zeitraum als es bei Kindersitzen im Allgemeinen möglich ist. Obwohl ich hoffe, dass Julia schon früher auf ihr eigenes Rad umsteigt, um mich auf längeren Fahrten zu begleiten. Fazit: Das Weehoo iGoPro ist eine interessante Alternative zu Kindersitz und Kinderanhänger. Das Vehikel beeindruckt durch solide Ver­ar­beitung und durch seinen breiten Anwendungsbereich für Kinder von zwei bis neun Jahren. Weil die Fahrgäste mittreten können, wird ihnen auch bei längeren Touren nicht schnell langweilig. Ab Februar soll es das Gefährt auch als Version für zwei Kinder geben.

Die Frage nach der platzsparendsten Lagerung ist auch schnell be­antwortet: Durch die geringe Baubreite passt das Gefährt überall hin. Außerdem lässt sich die Deichsel rasch mittels Schnellspanner kom-

Bilder von oben nach unten: ffFersengurt für sicheren Halt ffDrei Netz- und zwei Seitentaschen sorgen für Stauraum ffPassgenauer Sitz zwischen Deichsel und Sattelstützenkupplung ffVariable Fixierung des Sitzes mittels zwei Schnellspannern


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PRODUKTE

Aktuelles aus dem ARGUS-Shop ffKTM Sedona Flite 29 Zoll Mountainbike, weiß-orange Shimano XT 30-Gang-Schaltung, hydraulische Scheiben­­ bremse M445, SR Suntour XCR RL Gabel 100 mm mit remote Lock-Out Aktionspreis 799,-

Zahlreiche weitere KTM-Räder: KTM 27, KTM 27 light, Life 8, move 27, Velvet – mit unterschied­licher Ausstattung und in verschiedenen Größen lagernd. Aktionspreise ab 439,Riese & Müller E-Bike E-Bike mit komfortablem ­NuVinci-­ Getriebe (stufenlose Drehgriffschaltung); ölgedämpfte Gabel; Scheiben­bremsen; LED-Beleuchtung; Gepäckträger; Kettenschutz; Ständer; Akku: Lithium-Ionen, 36 Volt, 8,2 Ah / 300 Wh, im Gepäckträger integriert; Schiebehilfe; Reifen: Schwalbe Big Ben 55-406, Reflex; Vorbau winkel- und höhenverstellbar Gewicht 24,9 kg Statt 3669,-

Anti-Platt gegen Nägel, Scherben, Dornen, Splitter zur einfachen Montage zwischen Schlauch und Mantel für die diversen Reifengrößen – bewahrt dich vor unliebsamen Überraschungen minus 15% z.B. Antiplatt Blau (28 Zoll 32-35 x 622) Statt 13,90

VAUDE Winterhandschuhe Siberia Zweifinger-Handschuh gegen sibirische Kälte Statt 55,-

jetzt 45,-

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jetzt 2890,Brille Cool Swiss Transparent Orange, Gelb Polycarbonat Linsen UV 400 Statt 28,-

jetzt 23,-

Alle Bilder sind Symbolfotos, Farbabweichungen möglich, alle Angaben zu Produkten und Preisen vorbehaltlich Druck- bzw. Satzfehler Alle Preise in Euro inkl. MWSt. Bildrechte bei den Herstellern


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PRODUKTE

Neue Fahrrad Produkte

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Raincombi Der Ganzkörper-Regenschutz ist bequem, schnell an- und ausgezogen, leicht und multifunktional. Die bei der Herstellung des Regenanzugs verwendeten Materialien sind OekoTex 100 zertifiziert und stammen fast ausschließlich aus der EU. Das wasser- und winddichte Kleidungsstück ist atmungsaktiv und hilft dir trocken durch den Winter. raincombi.at

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Fotorechte aller Abbildungen bei den Herstellern

Puch Waffenrad PUCH bringt für 2014 eine Neu-Auf­ lage seines legendären Waffenrades. Die Retro-Modelle kommen mit dünnem, gemufften Stahlrahmen, großen Laufrädern, Trommelbremse und drei Gängen. Wer es gerne etwas sportlicher hat, aber nicht auf den Waffenrad-Look verzichten möchte, kann das Waffenrad 2.0 mit AluRahmen, 7-Gang-Schaltung und moderner V-Brake beziehen.

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PUKY SKYRIDE® 24-3 / 24-7 CITY LIGHT Die Kinder-Fahrräder der Serie PUKY SKYRIDE kommen mit Alurahmen, langer Alusattelstütze, Alukurbelgarnitur, LED-Scheinwerfern und SHIMANO Nabendynamo. Relativ leicht und robust sind sie ein guter Einstieg in die Welt des Radfahrens.

Thule Coaster Wer einen einfachen, praktischen Kinder-Fahrradanhänger ohne viel Gschisti-Gschasti sucht, ist mit dem neuen Thule Coaster gut bedient: Er wird komplett mit Fahrraddeichsel, Kupplung und einem Kinderwagenrad geliefert. Der Preis liegt bei 399 Euro.

puky.de

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Ortlieb Black’n White Line Die erfolgreiche „White Line“ des Taschenherstellers Ortlieb wird für 2014 modifiziert und die Grafik aufgefrischt. Nicht nur der Logodruck, auch das Material wurde überarbeitet: es kommt ein neu entwickeltes PVC-freies Gewebe zum Einsatz. Die Radtaschen der „Black‘n White Line“ sind mit dem neu konzipierten Aufhängesystem QL2.1 ausgestattet.

Tern eclipse-x20 Im Produkt-Folder als „Piraten-Ninja“ angepriesen, ist dieses Faltrad eine schnelle und leichte Alternative zu anderen Rädern in diesem Segment. Der Preis liegt bei 1.999 Euro. ternbicycles.com

ortlieb.de

puch-bike.at

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PRODUKTE

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Racktime Workit Wide Höchsten Tragekomfort bietet die neue Bürotasche Work It von Racktime: Störende Halterungselemente bleiben dank des ORTLIEB QL3-Befestigungssystems am Rad – die Taschenrückseite ist damit flach und gut zu tragen. Während der Fahrt kann der Schultergurt schnell und einfach unter dem magnetischen Deckelflap gesichert werden. Auch dank der von außen zugänglichen Reißverschlusstasche und des separaten und gepolsterten Notebookfachs macht das Pendeln ins Büro Spaß. Preis: 109,90 Euro

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LUMOTEC IQ2 Eyc von Busch & Müller Wer ganzjährig radeln will, braucht zur Winterzeit einen leistungsfähigen Scheinwerfer für Fahrten in der Dunkelheit. Busch & Müller bringen mit dem LUMOTEC IQ2 Eyc ihren bisher kleinsten LED-Scheinwerfer für den Dynamobetrieb auf den Markt: Der LED-Dynamoscheinwerfer bietet bei einer Lichtstärke von 50 Lux gute Fahrbahnausleuchtung und passt – ohne Lampenhalter – beinahe in ein Überraschungs-Ei. bumm.de

racktime.com

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Das Faltschloss uGrip Bordo von Abus bringt Farbe ins Leben Laut Hersteller bietet das launige Stahlteil guten Schutz bei niedrigem bis mittlerem Diebstahlrisiko. Die Modelle „lime“, „pink“ und „blue“ sind außerdem farblich auf das Helmmodell ABUS Pedelec abgestimmt. abus.com

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Reise

Die RadKulTour der Radlobby ARGUS Steiermark führte heuer in die Lombardei

Lotus­blüten und Kultur um Mantova

Von Heidi Schmitt und Stephan Landgraf Fotos: Heidi Schmitt

ccDer Hofer war’s: Besuch beim Standbild des Tiroler Freiheitskämpfers

I

n sechs Tagestouren erkundete eine Gruppe von zwölf Radfahrenden und Radfahrerinnen die Provinz Mantova und ihre gleichnamige Hauptstadt in der norditalienischen Lombardei. Die Stadt, die in Österreich vor allem als Hinrichtungsort des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer bekannt ist, beeindruckt durch ihre einzigartige Lage inmitten einer idyllischen Seenlandschaft.

Mozart auftrat. Die geschwungenen Balkone, Säulen und Verzierungen, allesamt aus Holz, sind so bemalt, als wären sie aus Stein erbaut. Mit einer Gruppe österreichischer Reisender darf natürlich auch ein Besuch beim Andreas-Hofer-Denkmal nicht fehlen. Am 20. Februar 1810 wurde der Freiheitskämpfer hier von Napoleons Gefolgschaft hingerichtet, obwohl sich die Bevölkerung von Mantova für ihn eingesetzt hatte.

1. Tag: Altstadt von Mantova

2. Tag: Parco Oglio Sud

Zum Auftakt der RadKulTour, die heuer von 25. bis 30. August stattfand, wurde Mantova, das von knapp 400 Jahren Herrschaft der mächtigen Familie Gonzaga geprägt wurde, erkundet. Organisiert wurde die Reise von der Radlobby ARGUS Steiermark, diesmal mit Unterstützung von Daniele Mattioli, dem Präsidenten des lokalen Schwestervereins „FIAB Mantova“ (RadfreundInnen Mantua).

Am zweiten Tag startete die Tour regenbedingt mit einer Stunde Verspätung durch die wenig bekannte Flusslandschaft des Parco Oglio Sud zum Zusammenfluss von Oglio und Po. Auf dem Po-Deich ging es zu einer der wenigen verbliebenen, jedoch stark ramponierten Bootsbrücken am Oglio. Da die Brücke aus Personal-Einsparungsgründen nicht mehr je nach Wasserstand auf verschiedene Höhen angepasst werden kann, war sie wegen anhaltender Trockenheit nicht passierbar. So radelten wir direkt weiter nach Gazzuolo – einer Stadt, berühmt für ihre von den Gonzagas im 16. Jahrhundert erbauten Bogengänge.

Mattioli führte die Gruppe per Rad durch die Altstadt, die von der Unesco mit dem Prädikat Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Von einer Sehenswürdigkeit ging es zur nächsten. Darunter die romanische Rundkirche „Rotonda di San Lorenzo“ und das „Teatro Bibiena“, das im Jahr 1767 unter österreichischer Herrschaft errichtet wurde und wo einst der junge

Nach der Mittagsrast im Park fuhren wir in das sehr ähnlich wie Gazzuolo gestaltete San Martino und weiter

nach Bozzolo, wo es per Zug zurück nach Mantova ging. Dort präsentierte der Künstler und Fahrrad-Restaurator Francesco (restaurobici.it) seine Fahrradkreationen: Alte Fahrräder versetzt der ehemalige Modedesigner entweder in den ursprünglichen Zustand zurück oder baut sie in stylische Rad-Kunstwerke um. Seine neueste Kreation ist übrigens inspiriert von den Socken seiner Freundin: ein Fahrrad mit Lackierung in rosa und grau mit weißen Punkten. 3. Tag: Valeggio sul Mincio Entlang des Mincio-Kanals führt die Eurovelo 7 zur alten Mühle von Massimbona, die im Jahr 1150 erbaut wurde. Signor Ramaroli, der Besitzer zeigte uns das historische Gebäude, das außer einem modernen Bad wenig an Luxus bietet. Im malerischen Borghetto überragt die mächtige Viscontibrücke die kleinen Mühlen. Im Hintergrund erhebt sich das Castello Scaligero von Valeggio sul Mincio, eine mittelalterliche Burg, die im 13. Jahrhundert vom Geschlecht der Scaligeri erbaut wurde. 4. Am Ufer des Mincio Die Landschaft entlang des Flusses Mincio ist geprägt von der Wasserwirtschaft mit ihren großen Pumpwerken, deren wesentliche Aufgabe die Entwässerung und der


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Reise

eeDie alte Bootsbrücke über den Oglio: wegen Niedrig­­­wassers leider nicht passierbar eeUnterwegs in Bagnolo San Vito eeVor dem Palazzo Ducale in Mantova

Hochwasserschutz in der Po-Ebene ist. Quasi als Nebeneffekt sorgen die Werke für die Bewässerung der Felder. In Bagnolo San Vito organisierte Daniele Mattioli eine Führung im Pumpwerk „Idrovoro della Travata“. Das alte Gebäude überrascht mit seinem hervorragenden Zustand und der Jugendstildekoration im Inneren, die eher an Kathedralen als an Maschinenräume erinnert. Seit den 1920er-Jahren laufen die gut gewarteten Pumpen noch immer zuverlässig und ohne Computersteuerung. Nächster Höhepunkt der Tour ist die „Riserisa il Galeotto“, eine Reismühle aus dem späten 18. Jahrhundert, die noch immer in Funktion ist. Das Recht, Wasserkraft für die Mühle einzusetzen, geht auf Maria Theresia zurück. Die entsprechende Urkunde wird noch heute in der Reismühle aufbewahrt. Geführt wird die Mühle heute von einem Nachfahren der Gründerfamilie, einem sehr freundlichen, pensionierten Chirurgen. Nach der Besichtigung bewirtet er uns mit „Risotto alla pilota“, einem für die Gegend typischen deftigen Risotto mit Wurstbrät, das traditionell der Vorarbeiter, also der Pilota, nach der Reisernte persönlich servierte. 5. Tag: Die Moränenhügel Über die Eurovelo 7 gelangten wir zum Naturschutzgebiet „Bosco

Fontana“, einem kleinen Rest des Eichenwaldes, der einst die Po-Ebene bedeckte. Radfahren ist im Wald streng verboten, daher legen wir den Weg zum Palazzo Gonzaga zu Fuß zurück. Etwas befremdet sind wir, als wir sehen, dass für Autos offenbar vereinzelt Ausnahmen gemacht werden. In den sanften Moränenhügeln von Volta Mantovana steht ein weiterer Palazzo Gonzaga, der heute als Rathaus verwendet wird. Nach einer kurzen Pause mit Panorama-Blick geht es erst zum Eis essen und dann weiter zu einem besonderen Ort der Ruhe: Auf einem Hügel im nahe gelegenen Campagnolo thront die kleine Kirche S. Anna und lädt zur Rast ein. Schließlich erreichen wir in Peschiera del Garda den Gardasee, wo für die Rückfahrt der Bicibus, der reguläre Linienbus mit Anhänger, bestellt war. 6. Tag: Seeumrundung Mantova liegt wie eine Insel eingebettet in die Fluss- bzw. Seenlandschaft des Mincio, die wir an diesem Tag umrunden. Im Unwetter vom Vortrag umgestürzte Bäume machen den Weg zum Palazzo Te nur mühsam passierbar. Der Palazzo wurde von Giulio Romano im 16. Jahrhundert als Lustschloss errichtet und stellt ein

bedeutendes Bauwerk des Manierismus dar. Die Besichtigung der Räume mit den wunderschönen Fresken ist für viele ein besonderer Höhepunkt der Reise. Nach der Mittagspause geht es nach Sacca zu einer uralten, 30 Meter hohen Eiche mit einem Stamm von über fünf Metern Umfang. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Rivalta fahren wir zum Wallfahrtsort Grazie mit seiner ungewöhnlichen Kirche: Die Spenderinnen und Spender der ältesten Votivgaben sind dort selbst als Wachsfiguren dargestellt, inklusive der jeweiligen Unglücke, denen sie entronnen sind: So wirkt die Kirche unheimlich wie ein Gruselkabinett. Zum Abschluss der Tour erwarteten die „Barcaioli del Mincio“ die Gruppe, um sie inklusive der Fahrräder gemächlich per Boot durch die Lotusblütenfelder nach Mantova zu bringen. Weil eine der Reisenden Geburtstag hat, gibt es sogar Sekt und Kuchen. Und der Bootsführer steuert einen frisch geernteten Lotusblumenstrauß bei.

Lombardei Die Lombardei (italienisch: Regione Lombardia) ist eine norditalienische Region mit einer Fläche von 23.863 km² und knapp zehn Millionen Einwohnern. Sie ist in zwölf Provinzen aufgeteilt und liegt zwischen Lago Maggiore, Po und Gardasee. Mantua, italienisch Mantova, ist die Provinzhauptstadt in der gleichnamigen Provinz.

RadKulTour RadKulTour –  Pedalare in Italia(no) 1990 vom italienischen Kunst­historiker Vittorio Magoga als VHS-Kurs in Nürnberg gestartet, seit 2000 von Stephan Landgraf und Heidi Schmitt (Radlobby ARGUS Steiermark) weitergeführt. Die rund 70 km langen Touren in Norditalien führen max. 15 Personen sternförmig auf verkehrsarmen Wegen in Orte abseits des Massentourismus. Ein Angebot für alle fünf Sinne: Sonne, Duft und Geräusche der Natur, landestypische Kulinarik, Kunst und Alltagsleben.


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Reise

Rad-Pilgern, aber richtig Foto: Haijes

Warum es ehrenwerter ist, nach Assisi zu pilgern als nach Santiago De Compostela, erklärt der vaga­bundierende Sozialwissenschaftler Roland Girtler in seiner DRAHTESEL-Kolumne. Prof. Roland Girtler

ff„Ich bin mir sicher, hätte es damals schon das Fahrrad gegeben, der heilige Franziskus wäre geradelt”

Vor einigen Jahren radelte ich von Wien nach Assisi. Ich hatte von Beginn an keine fixe Route geplant, sondern bloß eine ungefähre. Tag für Tag fuhr ich dann dort, wo es mir am interessantesten schien. So gelangte ich im Sattel meines Fahrrades nach Bologna und über den Apennin nach Perugia und schließlich weiter nach Assisi. Ich wollte zur Wirkungsstätte des heiligen Franz von Assisi (1181 – 1226), einem mir unglaublich sympathischen Heiligen, der zum Kritiker des Pomps der katholischen Kirche im Mittelalter wurde. Geboren wurde der heilige Franz als Giovanni Bernardone. Franziskus war sein Spitzname, denn seine Mutter war eine Fränkin. Man nannte ihn also den kleinen Franken, dieser Name blieb ihm.

Franziskus, der aus einem wohlhabenden Haus stammte, war zu Fuß unterwegs, auf Schusters Rappen, also per pedes apostolorum – also mit den Füßen der Apostel. So lernte er damals die Welt kennen. Ich bin mir sicher, hätte es damals im Jahr 1200 schon das Fahrrad gegeben, Franziskus wäre geradelt. Jakobsweg ist Schande für Europa Es imponiert mir, dass der neue Papst als Papstname den Namen Franziskus wählte, eben den Namen eines bescheidenen frommen Mannes, der die Menschen, Tiere und die Natur als Schöpfung Gottes liebte. Angeblich versucht der neue Papst, ohne Auto auszukommen. Bevor er Papst wurde, fuhr er als Bischof nicht in einer bischöflichen Limousine, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Idee, nach Assisi zu radeln, entstand in mir, weil alle Welt heute auf dem Jakobsweg nach Santiago, der eigentlich eine Schande für Europa ist, pilgert. In meinem Buch „Irrweg

Jakobsweg“ habe ich zu zeigen versucht, dass der Jakobsweg, der auf die Eroberungszüge Karls des Großen zurückgeht, eine üble Sache ist, denn mit dem heiligen Jakob, der nie in Spanien war, wurden die weitgehend liberalen Mauren aus Spanien vertrieben. Viel verdanken wir aber der Kultur der Mauren – durch sie kam die Null und die griechische Philosophie zu uns. Mit dem heiligen Jakob als Schutzherrn vertrieb man 1492 aber auch auf grausame Weise die Juden aus Spanien, die bis dahin unter dem Schutz der Mauren standen. Eine Radwanderung zum heiligen Franz nach Assisi ist also eine menschenfreundliche Pilgerreise. Auf das Wohl all derer, die nach Assisi zum heiligen Franz radeln, erhebe ich mein Glas mit dem isotonischen Getränk Bier.


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BÜCHER

Fünfeinhalb Jahre auf Radwanderschaft Schaudy, Valeska und Philipp: 2-Rad-Abenteuer In 5 1 / 2 Jahren 87.000 Kilometer um die Welt Softcover, Graz 2013, 363 Seiten, Morre Verlag ISBN 978-3-902920-06-5 Euro 21,50

Die Erlebnisse aus fünfeinhalb Jahren auf 87.000 Rad-Kilometern und in 55 Ländern zwischen zwei Buchdeckel zu bringen, ist ein schwieriges Unterfangen. Valeska und Philipp Schaudy lösten es, indem sie aus ihren 33 Tagebüchern die eindrucksvollsten Momente herausgriffen. Statt um Sehenswürdigkeiten geht es vor allem um das Besondere im Nebensächlichen: um Essen, Bekanntschaften oder Übernachten. Gerade letzteres, das die beiden Autoren oft über das Internet organisierten, erwies sich als zwischenmenschlich bereichernd.

Valeska und Philipp erzählen von vielen Begegnungen, darunter auch mit Kaliforniens Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Mit Erscheinen des Buches starten die beiden ARGUS SteiermarkMitglieder eine Multimedia-Vortragstour, die sie durch Österreich (2-play-on-earth.net) führen wird. Gewidmet haben Valeska und Philipp ihr Buch übrigens allen Eltern, die ihren Kindern das Radfahren beibringen. Ein guter Tipp, nicht zuletzt in eigener Sache, zumal sie bald zu dritt durchs Leben radeln werden. RZ

Die schönsten Räder aus Wien

Recht für Radfahrende

Der Kalender „Wiener Räder – Radeln in Wien 2014” verbindet eine optisch beeindruckende Auswahl der schönsten Wiener Räder mit den wichtigsten Terminen rund ums Radfahren in der Hauptstadt. Die kunstvollen Details der Räder – fotografiert von Philipp Horak – stehen im Vordergrund.

Martin Vergeiner, Leiter der Bezirkshauptmannschaft Bregenz, hat im Manz Verlag das Buch „Recht für Radfahrer“ veröffentlicht. Bregenz ist in Sachen Radverkehrspolitik Vorreiter, doch nicht alles dort lässt sich auf ganz Österreich übertragen. Als Beispiel sei nur die unterschiedliche Markierungspraxis der Radwege genannt. Der Ratgeber behandelt die gängigsten Fragen zum Alltagsradverkehr von der Helm- bis zur Radwegebenützungs-Pflicht. Einige Graubereiche für Radfahrende werden aber nicht beleuchtet. Beispielsweise gilt für Vergeiner als Fußgänger, wer beide Füße am Boden hat und als Radfahrer, wer auf dem Rad sitzt. Eine – wie unser Rechts-Beitrag im aktuellen DRAHTESEL zeigt – ungenaue Darstellung.

Wiener Räder – Radeln in Wien 2014 Verlagsbuchhandlung Brüder Hollinek & Co. GesmbH: Purkersdorf, 2013. Format A3 Hochformat, 250 g Kunstdruck, spiralisiert mit Aufhänger. Den Kalender gibt’s im ARGUSShop (für Mitglieder zum Sonderpreis von Euro 14,90 (statt Euro 19,90) – bei Versand plus Euro 3,00) oder per Online-Bestellung: wiener-mechanikerraeder.at oder hollinek.at

Vergeiner, Martin: Recht für Radfahrer Inklusive der aktuellen Radfahr­novelle. 144 Seiten, Manz: Wien, 2013 ISBN 978-3-214-00693-8 Euro 18,80

BikeSnobNYC Bike Snob goes Europe – die Nr. 3 des US-Bike-Bloggers BikeSnobNYC erobert Europa ganz persönlich – wie immer pointiert und optisch ansprechend. Bike Snob Abroad. Strange Customs, Incredible Fiets, and the Quest for Cycling Paradise: Cronicle Books, 2013 ISBN 978-1452105253 191 Seiten, Euro 12,20 Fahrradfreunde Hinreißende Fahrradgeschichten und -gedichte von Schriftsteller­ innen und Schriftsteller wie Siegfried Lenz, Urs Widmer, Andrea Camilleri oder Axel Hacke – gesammelt in Daniel Kampas RADLesebuch zum immer wieder Gern-Lesen. Kampa, Daniel (Hrsg.): Fahrradfreunde Diogenes, 2013 ISBN 978-3-257-06863-4 Euro 17,40 The eBike Book Als fotografisch beeindruckender Nachfolger von The Bike Book entführt dieser Bildband in die neue, moderne Welt der E-Bikes. The eBike Book: teNeues 2013, 220 Seiten ISBN 978-3-8327-9701-0 Euro 49,90 Spinning ist was für Friseure Hunderte Sprüche aus der Welt der Rennrad-Fahrenden. Verbale Ausrutscher und Start-Ziel-Siege, Bonmots, Twitter-Notizen und Interviewfetzen – für alle Rennrad-Fans. Beune, Andreas: Spinning ist was für Friseure Das neue Buch der Radsportzitate. Covadonga 2013, 127 Seiten ISBN 978-3-936973-79-2 Euro 9,10 Klassische Fahrräder Wer sich für alte Fahrräder und außergewöhnliche Rad-Kons­ truktionen interessiert, wird am Kalender des deutschen Technik-Historikers Hans-Erhard Lessing seine Freude haben. Von Laufrad über Feuerwehrrad bis hin zu ein paar ziemlich hip aussehenden Bahnrad-Old­timern ist alles vorhanden. Klassische Fahrräder Es gibt den Kalender auf Bestellung in verschiedenen Formaten zu Preisen von 18,90 bis 29,90 Euro. Erhältlich ist er über Online-Versandhäuser.



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