Drahtesel - Journal für Radfahrer/innen 1/2012

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ARGUS

EUR 2,- sfr 4,- 29. Jahrgang, Nr. 1/2012

Drahtesel P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien - Zlgnr.: 02Z033821M

GUS 2.A RWiener RADpaRADe

Wir setzen (uns) auf’s Rad! W I E N R AT H A U S P L AT

Z

Wiens Radverkehrskoordinator:

Martin Blum gibt Antwort Öko-Schwindel oder Grün-Wunder?

Große E-Bike-Diskussion Mit dem Fahrrad sicher unterwegs

Fahrschulen fürs Biken Wiens Radverkehrskoordinator:

Martin Blum gibt Antwort Öko-Schwindel oder Grün-Wunder?

Große E-Bike-Diskussion Mit dem Fahrrad sicher unterwegs

Fahrschulen fürs Biken Wir setzen (uns) auf‘s Rad!

2. WIENER

RADPARADE


Luis, 23 Radfahrer

www.masdesign.at

Entdecke die Stadt.

Radfahren in Wien liegt voll im Trend. Ob in die Arbeit, ins Wirtshaus, ins Kino oder zum Einkaufen: Mehr als 1.200 km gekennzeichnete Radwege warten auf Dich. Radfahren ist schnell, individuell und macht einfach Spaß. Darum: „Fahr Rad in Wien“. Das macht Wien zur Stadt fürs Leben.

Infos zum Radfahren in Wien: www.radfahren.wien.at www.radparade.at © Radagentur Wien


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DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

MIT KOPERNIKUS WURDE DIE GEISTIGE UMKEHR VOLLZOGEN, DASS DIE ERDE KEINE SONNE IST, UM DIE HERUM SICH ALLES BEWEGT, SONDERN EIN PLANET UNTER VIELEN ANDEREN.

D

ie Sonne erscheint alle Tage morgens an der einen Seite des Horizonts, steigt in einem Bogen über das Himmelsgewölbe und versinkt abends an der anderen Seite des Horizonts. Also dreht sich diese Sonne um die Erde. Im Zentrum des Alls steht also die Erde, und alles dreht sich um sie. So nimmt das der Mensch wahr. Alles dreht sich um ihn. Alles orientiert sich an seinen Vorstellungen. Nur so kann es sein, weil es evident erscheint und weil es immer so war. Da gab es Galileo, der erkannte, dass dieser Anschein trügt, aber die politische Macht zwang ihn, diese Erkenntnis zu widerrufen („Und sie dreht sich doch!“). Und da gab es auch Giordano Bruno, der erkannte, dass seine geliebte Kirche in diesem Punkt irrt, doch weil er nicht widerrief, wurde er von der Kirchenmacht am Scheiterhaufen verbrannt. Die Machtstrukturen stehen der Erkenntnis und der Vernunft oft feindlich gegenüber.

VOR-SCHAU

unzähliger Wesen auf dieser Erde (unter anderem auch die Zukunft des Menschen selbst) vernichtet, dieser Erkenntnis stehen die Machtstrukturen feindlich gegenüber.

3 TEXT: REINHOLD SEITL

Doch da gab es auch Kopernikus. Ein recht „bunter Hund“ unter den Wissenschaftlern seiner Zeit, ein mehrfach Studierter (und vielfacher Studienabbrecher), reisefreudig lehrte er an vielen Orten. Er schaffte die Kopernikanische Wende: die Erkenntnis, dass die Sonne und nicht die Erde im Zentrum steht, setzte sich von da an nach und nach durch. Kopernikus war für zahlreiche einflussreiche Menschen seiner Zeit tätig. Er konnte seiner liebsten Freizeitbeschäftigung, nämlich den astronomischen Berechnungen, nachgehen, weil ihm dazu die Geldmittel nicht fehlten. Als Arzt kannte er offenbar die Men-

Denkwende

Die große KFZ-Flut erwacht alle Tage morgens, schwillt tagsüber zum alles beherrschenden Geschehen im öffentlichen Raum an. Die Flut überrollt alle Flächen, ohrenbetäubend tosend, giftiges Gas verbreitend und mehr Menschen tötend, als in Kriegen um ihr Leben kommen. Im Zentrum dieses Geschehens steht also das Kraftfahrzeug, alles dreht sich um es. So nimmt das der Mensch wahr. Alles orientiert sich an den Kraftfahrzeugen. Der Verkehr ist der Verkehr von Kraftfahrzeugen. Daher werden Fußgängerpassagen unter dem KFZ-Verkehr geführt – und nicht umgekehrt: Daher reduzieren abgestellte Fahrräder Parkplätze für KFZ – und nicht die zunehmend größer gebauten KFZ. Daher behindern kleinere, langsamere Fahrzeuge größere und schnellere, anstatt den gefährlichen, motorisierten Verkehr von jenen Menschen möglichst fern zu halten, die sich ungeschützt im öffentlichen Raum bewegen. Ja, wer viel Platz beansprucht, laut und schnell ist und töten kann, der hat die Macht auf seiner Seite. Der Erkenntnis, dass weltweiter KFZ-Verkehr für alle Menschen nicht möglich ist, ja dass schon der bestehende, fortgeführt, die Zukunft

schen, und als Ökonom (er schrieb auch ein führendes Werk zur Geldtheorie) kannte er die Machtverhältnisse. Sein revolutionäres astronomisches Werk widmete er – ausgerechnet – dem Papst. Die wissenschaftlichen Nachweise, dass sich das Weltall ganz und gar nicht um diese Menschenerde dreht, hatte Kopernikus 30 Jahre in seiner Schreibtischlade unter Verschluss gehalten. Er hatte offenbar auch ein gutes Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Heute, im 21. Jahrhundert, beginnt eine Kopernikanische Wende auch im Straßenverkehr zu reifen. Politiker, die auf der Höhe ihrer Zeit sind, räumen dem KFZ-Verkehr nicht länger seine alles beherrschende Stellung ein. Zu viel Stau, zu viel Gift, zu viel Leid.

Freilich: noch schwänzt die Mehrheit der Menschen diese Denkwende, und diese wird nicht von heute auf morgen passieren. Es gibt sie ja auch heute noch, 500 Jahre nach Kopernikus, die Erkenntnisresistenten, die sich in ihrem kleinen Geist noch immer als das Zentrum des Weltalls betrachten. Aber immerhin: diese EwigGestrigen sind in unseren Tagen zur belächelten Minderheit geworden.

Das Verkehrszeichen

„Umkehrgebot“ verpflichtet zum Umkehren, was bedeutet, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist. Hierbei wird den Fahrzeuglenker/innen nicht die Entscheidung überlassen, ob sie umdrehen wollen, sondern sie haben dies verpflichtend durchzuführen.


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DRAHTESEL, Journal für Radfahrer/innen, 29. Jahrgang, Heft 1, Erscheinungsdatum: 16.03.2012 Medieninhaberin (Verlegerin) und Herausgeberin: ARGUS (Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr) DVR-Nr.: 0445495 ZVR-Zahl: 265962142 Offenlegung lt. § 25 Mediengesetz: Überparteiliches Medium zur Verbreitung der Vereinsziele. Sitz: Frankenberggasse 11, 1040 Wien. Vorsitz: Andrzej Felczak (felczak@argus.or.at), Stv. Vorsitz: Ben Hemmens Redaktionsleitung: Reinhold Seitl (redaktion@commdes.at). Unter Mitarbeit von: Bernhard Dorfmann, Andrzej Felczak, Hannes Friedrich, Markus Fröhlich, Roland Girtler, Daniel Horak, Mirko Javurek, Susanne Kummer, Fabian Küster (ECF), Martin Lischka, Valerie Madeja, Günter Marek, Siegfried Nykodem, Johannes Pepelnik, Erwin Preuner, Gerhard Prieler, Bernhard Redl, Klaus Renoldner, Heidi Schmitt, René Schuster, Albert Waaijenberg, Horst Watzl. Titelbild von: Event Company (www.dieeventcompany.at) Grafik & Layout: Communication & Design (www.commdes.at) Anzeigen: Hannes Friedrich (h.friedrich@argus.or.at) Kontakt: ARGUS-Fahrradbüro, Frankenberggasse 11, 1040 Wien; Mo–Fr 9–13 Uhr und 14–19 Uhr, Sa 10–14 Uhr. Tel. 01.505 09 07, Fax DW: 19, service@argus.or.at - www.argus.or.at Preis: EUR 2,-; Inlandsabo: EUR 12,– Bankverbindung: PSK 7582.600, BLZ 60.000 Beiträge und Leserbriefe sind herzlich willkommen, allfällige Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Drahtesel-Redaktion übereinstimmen. Redaktionsschluss für den DRAHTESEL 2/2012 ist der 19.04.2012.

Drahtesel Inhalt ARGUS

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VERKEHRSPOLITIK

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Bike-Festival, ECF Vollversammlung…

ARGUS-Shop

Aktuelle und preisgünstige Angebote

Fördernde Mitglieder

Unterstützer der verkehrspolitischen Arbeit

Partnerbetriebe

Neue Partner mit Vorteilen für ARGUS-Mitglieder

Serviceleistungen

Abo, Versicherungspaket, Beratungsservice

„Es geht nicht von heute auf morgen“

Wiens Radverkehrsbeauftragter im Interview

1.4.2012 ist RADpaRADe!

„Wir setzen (uns) auf's Rad“ ist das heurige Motto

Masse und Macht

Critical Mass demonstriert Radverkehr

Soll Radweg Bahnlinie zerstören?

Ybbstalbahn + Radverkehr ist kein Widerspruch

30

Türkei als Fahrradland

VERMISCHTES

10

Elektrofahrrad

13

Termine

28

BUNDESLÄNDER

INTERNATIONAL

RUBRIKEN

Auf jeden Fall empfehlenswert!

Der E-Bike-Boom zeigt sich durchaus vielschichtig Events von und für ARGUS-Mitglieder

Zum Lernen ist es nie zu früh und nie zu spät Radfahrschulen für alle zukünftigen Radl-Freunde

34

Steiermark

35

Niederösterreich

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*)

Die gesamte Produktion des DRAHTESELs wird nach dem österreichischen Umweltzeichen abgewickelt. Das Österreichische Umweltzeichen wurde von Friedensreich Hundertwasser entworfen und symbolisiert die Elemente Erde, Wasser, Natur und Luft. Es ist das offizielle staatliche Umweltzeichen. Druckerzeugnisse müssen auf Recycling- bzw. chlorfrei gebleichtem Papier produziert werden. Weiters dürfen ausschließlich Lösungsmittel und Druckfarben verwendet bzw. Buchbinde- und Veredelungsverfahren angewendet werden, die bestimmten Anforderungen entsprechen.

ARGUS-Aktivitäten

UNTERWEGS

ARGUS ist Mitglied des Europäischen Radfahrverbandes ECF (European Cyclists' Federation).

Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH

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Vinzi-Radanhänger, Meldungen Genießen von Tälern, Ausblicken und Buckeln

Tirol

Hunderte Fahrräder bei der 5. Völser Radlbörse

32

Aus dem EU-Parlament

32

Wird München zum neuen Amsterdam?

33

Licht und Schatten für den Radverkehr

Der Radverkehrsanteil nimmt laufend zu

In der Zwillingsstadt Wiens tut sich was Auch Bratislava mit steigendem Radverkehr

3

VOR-Schau: Denkwende

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Forum

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Kopernikanische Wende im Verkehr Leser schreiben über Radler/innen-Anliegen

Plus – Minus

Positives und Negatives zu Verkehrslösungen

Bahn & Rad

Plus und Minus des heurigen ÖBB-Fahrplans

Rad & Recht

Fahrradleichen

Gesundheit

Wie man sitzt, so fährt man

Girtlers Freilauf

Der Zauber des Donaukanals (2)

Bücher

Fahrradliteratur für Sie aufgespürt

*) BILD: CANNONDALE

IMPRESSUM

DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012


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DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

ARGUS

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ARGUS-Aktivitäten ARGUS BIKE-FESTIVAL Heuer ist das Programm des ARGUS Bike-Festivals noch umfangreicher! Wir laden Sie sehr herzlich ein, es werden alle, egal ob Alltags-, Freizeit- oder Sportradler/in, auf ihre Rechnung kommen. Das Bike-Festival ist die größte Fahrrad-Veranstaltung für das breite Publikum in Europa. Das hat uns der ECF, der europäische Fahrradverband, bestätigt. Dass wir hier eine Vorreiterrolle haben, erfüllt uns mit Freude.

NEUE RADFAHRER/INNEN Jetzt ist die Zeit reif, mehr Menschen und neue Gruppen für das Radfahren zu gewinnen! Im Vorfeld zeigten Studien unerwartet, dass es wesentliche Ähnlichkeiten im Persönlichkeitsprofil von Radfahrer/innen und Autofahrer/innen gibt: Beide Gruppen sind Individualist/innen, identifizieren sich sehr stark mit ihrem Fahrzeug, haben einen emotionalen Zugang zum Thema Verkehr und schätzen Schnelligkeit und Flexibilität. Es überrascht daher nicht, dass besonders bei Autofahrer/innen das Potenzial zum Umstieg auf das Fahrrad gesehen wird. Daher wird für die Kampagnen die Autowerbung genau unter die Lupe genommen.

ECF-VERSAMMLUNG In nächster Zeit wird Wien sich als „Radhauptstadt“ international profilieren können. Gleichzeitig mit dem ARGUS Bike-Festival im März findet die Generalversammlung des Europäischen Fahrraddachverbandes ECF statt. ARGUS und die Radlobby.IGF laden gemeinsam

DICKER „DRAHTESEL“ In den Händen halten Sie den umfangreichsten DRAHTESEL, welchen die ARGUS je herausgab, und wir sind stolz, Ihnen diese Ausgabe vorstellen zu dürfen. Der Schwerpunkt der 48 Seiten liegt natürlich auf dem ARGUS Bike-Festival, wir haben auch den Themenbereich um Rad+Recht und Rad+Gesundheit erweitert, und unsere Fotoreportage widmen wir dieses Mal dem Phänomen „Critical Mass“. Das Hauptanliegen der ARGUS, die Radverkehrspolitik, hat selbstverständlich einen zentralen Stellenwert. Hier möchten wir Sie besonders auf unser Interview mit dem Wiener Radverkehrsbeauftragten Martin Blum hinweisen. E-Bikes/Pedelecs werden immer populärer. Die Ansichten zu diesem Thema sind kontroversiell. In diese Ausgabe lassen wir Befürworter und Skeptiker zu Wort kommen. Machen Sie sich ihr eigenes Bild! dazu ein. Als Nebeneffekt erhalten wir hier die Chance, die Wiener Radverkehrspolitik von vielen Seiten bewertet zu bekommen.

VELO-CITY IN WIEN Im Juni 2013 wird in Wien der größte Fahrradkongress der Welt mit Schwerpunkt Alltagsradverkehr, die Velo-city, stattfinden. Nach einem harten Auswahlverfahren hat ECF sich für die österreichische Bundeshauptstadt ent-

schieden. Die Wiener Stadtverwaltung plant ein umfangreiches Rahmenprogramm, um die Bevölkerung Wiens und des Umlandes einzubinden.

MEHR RAD IN OSTEUROPA Sowohl bei der ECF Generalversammlung als auch bei der Velocity rechnen wir mit vielen Vertreter/innen aus osteuropäischen Ländern. Für unsere östlichen Nachbarn können wir auf viele gute und einige verbesserungswürdige Erfahrungen und Beispiele zurückgreifen. Durch die geografische Lage und die gemeinsame Geschichte wird eine Zusammenarbeit zwischen den Radvereinen und den Stadtverwaltungen sehr naheliegend.

TEXT: ANDRZEJ FELCZAK, ARGUS-VORSITZENDER

ARGUS + RADLOBBY.IGF In den nächsten Jahren wird das Thema „Fahrrad“ eine Fülle von Aufgaben generieren, und es wird mehr Projekte geben, als die ARGUS allein abwickeln könnte. Um möglichst viel für den Radverkehr zu erreichen, intensivieren wir daher die Zusammenarbeit mit Radlobby.IGF. Bei den Gesprächen mit der Stadt Wien, bei der ECF Generalversammlung und bei den Vorbereitungen zur Velo-city 2013 arbeiten wir schon gemeinsam mit. Um die Arbeit zu koordinieren und auszubauen, veranstalten wir ab sofort in Wien gemeinsame ARGUS-IGF-Jour-Fixes, wo wir über die aktuellen Themen informieren, auch "vereinsfremde" Interessierte in Themen einführen und Projekte besprechen. Wir laden alle herzlich ein, uns kennen zulernen und mitzumachen!

ARGUS-Homepage: www.argus.or.at

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Teilnehmer-

/innen der ARGUS-Vorstandssitzung (v.l.n.r): Gerhard Gstöttner, Valerie Madeja, Heidi Schmitt, Rolf Nagel (hinten), Andrzej Felczak, Fidelius Krammel, Ben Hemmens, Gregor Stratil-Sauer, Mirko Javurek


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FORUM

SCHONRAUM STATT REALITÄT Zum Leben zu wenig... Seit 17 Jahren trainiert die „Forschungsgesellschaft Mobilität“ (FGM) Grazer Volksschüler/innen im Straßenraum als Vorbereitung für den Radführerschein mit 10. Heuer wurde das erfolgreiche Projekt zurückgestutzt, weil das Land diese Art von Trainings nicht mehr finanziert. FPÖ-Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann hat jedoch unlängst Autobahnvignetten um EUR 20.000.- über ei-

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nen Privatsender verschenkt, so dass das Sparargument einer ursprünglich geplanten völligen Streichung nicht wirklich nachvollziehbar war. Auf empörte Reaktionen hin, lenkte FPÖ-Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann ein und investiert die EUR 18.000 nun in steiermarkweite Trainings im Schonraum. Was die Aufteilung nach dem Gießkannenprinzip bedeutet, lässt sich leicht ausmalen. Schonraumtrainings gelten zudem seit langem als nur begrenzt sinnvoll. ARGUS Steiermark

FORUM AGGRESSION GEFORDERT Gratulation + Wünsche

Anonym eingesandte Lesermeinungen werden grundsätzlich nicht veröffentlicht. Die volle Namensnennung wird nur auf ausdrücklichen Wunsch des Schreibers abgedruckt. Die Beiträge wurden teilweise gekürzt.

Herzliche Gratulation zur letzten Ausgabe (Nr. 5/2011) des „Drahtesels“!! Sie war sehr informativ und abwechslungsreich. Wirklich gut zu lesen. Ich wünsche dem neuen Team alles Gute bei der Umsetzung seiner Pläne, die mir sehr gut gefallen… Die Lobby-Arbeit der Fahrrad-Gemeinde muss einfach stärker und auch "aggressiver" werden… Glück auf, ein frohes und stolzes Mitglied, Wolfgang L.

ARGUS AUCH FÜR MOUNTAINBIKER? ARGUS-Zielgruppe neu großes lob für das neue outfit. man merkt gleich, dass sich was geändert hat. mit dem drahtesel davor war ich auch zufrieden, jetzt wirkt er etwas frischer. bzgl editorial von hrn. seitl: ich bin begeisterter muskelbetriebener zweiradfahrer mit entsprechender ausrüstung. den nostalgie-ausflug in die zeiten mit baumwolltrikot finde ich nett, aber ich würde mich so nicht mehr aufs rad setzen wollen (wenn ich

sportlich fahren will). vielleicht ist das auch eine weitere zielgruppe der argus, der sportliche rad/mtb-fahrer (vermutlich mit auto etc.), der bis jetzt auch zuwenig raum bekommen hat? ansonsten alles gute weiterhin, lg andreas f.

RADHELMPFLICHT FÜR KLEINKINDER Kleinkind im Anhänger Ist es vorgeschrieben bzw. sinnvoll einen Radhelm zu verwenden, wenn ich ein Kind (1 Jahr alt) im Fahrradanhänger transportiere? Mit freundlichen Grüßen Sonja Z. Antwort: Die Vorschrift ist §68 (6) StVO (6) Kinder unter 12 Jahren müssen beim Rad fahren, beim Transport in einem Fahrradanhänger und wenn sie auf einem Fahrrad mitgeführt werden, einen Sturzhelm in bestimmungsgemäßer Weise gebrauchen. Dies gilt nicht, wenn der Gebrauch des Helms wegen der körperlichen Beschaffenheit des Kindes nicht möglich ist. Wer ein Kind beim Rad fahren beaufsichtigt, auf

einem Fahrrad mitführt oder in einem Fahrradanhänger transportiert, muss dafür sorgen, dass das Kind den Sturzhelm in bestimmungsgemäßer Weise gebraucht. Im Falle eines Verkehrsunfalls begründet das Nichttragen des Helms kein Mitverschulden im Sinne des § 1304 des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches, JGS Nr. 946/1811, an den Folgen des Unfalls. Die einzige Einschränkung ist im 2. Satz: „Dies gilt nicht, wenn der Gebrauch des Helms wegen der körperlichen Beschaffenheit des Kindes nicht möglich ist.“ Das heißt, sobald das Kind groß genug ist, um ein Helm zu tragen, muss es auch einen tragen. Im Grunde muss man mit dem Kind zum Händler gehen und nachfragen, ob es einen passenden Helm gibt: wenn gut passende Modelle vorhanden sind, dann ist die Pflicht gegeben. Im Alter von genau 1 Jahr könnte das vielleicht noch grenzwertig sein. Ich weiß nur aus eigener Erfahrung, dass wir für meine Tochter schon letzten Sommer, als sie ca. 15 Monate alt war, problemlos einen Helm bekommen haben. Ben Hemmens, ARGUS Stmk

ÖSTERREICHWEIT – ODER NICHT!? ARGUS in Gefahr? ARGUS ist eine Österreich weite Radlobby! Es ist mir nicht bekannt, dass es jemals einen öffentlichen Diskurs oder Überlegungen dazu gegeben hat, in der die ARGUS Mitglieder ihre Meinungen dazu äußern konnten, ob dies anders sein sollte. Wir erwarten uns bei allfälligen Änderungen in der ARGUS-Organisationsstruktur und deren Inhalten einen offenen Diskurs, bei großen Vorhaben wie Namensänderung z.B. eine demokratische Urabstimmung. Professionalisierung wie im neuen Drahtesel angekündigt in Ehren, wie

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schaut der Kostenfaktor aus. Wie werden die Finanzen verwaltet, verteilt und rad-politisch eingesetzt? Wir wollen keine Funktionärsorganisation mit „qualifizierten Selbstdarstellern“. ARGUS ist eine parteipolitisch unabhängige NGO, und keine Vorfeldorganisation einer politischen Partei - oder einer anderen Radlobby. Solidarität und flache Hierarchien waren immer ein Kennzeichen von ARGUS – auch als radpolitische Basisorganisation, die uns nach außen vertritt. In diesem Sinn unterscheidet sich ARGUS von vielen verkehrspolitischen Gegnern, die nur ein "top-down"- Lobbyieren kennen wollen. Ich hoffe und wünsche, dass es auch weiterhin Sinn macht, ARGUS Mitglied zu sein und damit einer Organisation anzugehören, die eindeutig Österreich weit die größte und führende Radlobby-Organisation ist. In diesem Sinn werden wir auch die Arbeit des ARGUS Vorstandes beobachten und wünsche Ihnen Geradlinigkeit und Selbstvertrauen, den politischen Kontrahenten gegenüber, aber auch gegenüber kleineren Fahrradlobbyisten Vereinen, die am liebsten ARGUS „in den (Krampus-)Sack stecken“ wollen! Hans Gattringer und weitere ARGUS Mitglieder

„FREILAUF“ GIRTLERS BLEIBT Kulturwissenschaftlich Girtler: ...Ich möchte höflich fragen, ob man mit meiner Kolumne, die ich seit mindestens 20 Jahren betreue und die ich auch gerne weiter betreue, zufrieden ist und ob die Kolumne auch in Euer Konzept passt. Ich versuche, Radfahren mit vor allem kulturwissenschaftlichen Gedanken zu verbinden. Drahtesel (Seitl): ...ich schätze deine Kolumne im Drahtesel, weil ich aber vor kurzem ins siebente Lebensjahrzehnt


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Girtler(s Fahrrad) in Siebenbürgen (Rumänien) eingetreten bin, habe ich auch (um ein paar Jahrzehnte) jüngere Leute gefragt, was sie von deiner Kolumne halten, und die haben gerade den „typisch alt-österreichischen Ton“ (Zitat) gut geheißen. Girtler: Der Hinweis auf meinen „typisch alt-österreichischen“ Ton ehrt mich. Schreibe gerne weiter. Werde demnächst über die Forschung in Rumänien schreiben. Anbei ein Bild, das einen rumänischen Pferdewagen zeigt, an den ich wegens des Fotos das Radl, mit dem ich um das Dorf Großpold (Apoldu de Sus) unterwegs bin, lehne. Am Gepäckträger habe ich einen Sack mit Socken, die mir die Frau eines Hirten für mich und meine Studenten usw. gestrickt hat… Dabei wurde mir wiederum bewusst, dass echte Feldforschung nur zu Fuß und mit dem Fahrrad möglich ist. Die Fortbewegung aus eigenen Kraft ist doch die edelste Art der Fortbewegung. Alles Schöne! Roland Girtler

„WEIßER FLECK“ ALBANIEN Radfahrers Weltsicht Das Foto entstand am Rande eines – in unseren Breiten kaum (mehr) vorstellbaren – Marktes, auf dem es ALLES zu kaufen gab: von Erdäpfeln und Zwiebeln auf riesigen Haufen über Schuhe und Kleider auf ebensolchen, Werkzeug aller Art und lebendes Getier in großer Vielfalt – von Hühnern, die über den Mofa-Lenker gehängt heimtransportiert werden bis zu Ferkeln, die in strohgepolsterten Mercedes-Kofferräumen auf Käufer warten – bis hin zu Ofenrohren und Möbeln! Die Vielfalt an verwendeten Transportmitteln ist groß, die Bandbreite der Straßenverhältnisse auch (der Asphalt am Foto ist nicht wirklich repräsentativ...) Wir haben viel gesehen und erlebt, der weiße Fleck namens Albanien ist für uns bunt geworden :) Sonnige Grüße aus Kärnten claudia & peter

Unterwegs in Albanien (Claudia & Peter)


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VERKEHRSPOLITIK

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fahren, manche nur vereinzelt in der Woche oder noch seltener. Verstärkt sollen aber die gewonnen werden, die knapp davor stehen, also dem Radfahren positiv gegenüber stehen, manchmal auf's Rad steigen, aber dann regelmäßig fahren sollen.

„Es geht nicht von heute auf morgen“ Das Gespräch mit Martin Blum führten Andrzej Felczak und Reinhold Seitl.

Wie kann man die Arbeit der Radagentur draußen auf der Straße wahrnehmen? Ich hoffe, dass unsere Arbeit rasch wahrgenommen wird, indem es steigende Radverkehrsanteile gibt. Wir wollen das Radfahren in Wien sichtbarer machen und dafür eine Dachmarke kreieren. Das Logo wird dann verstärkt im öffentlichen Raum zum Einsatz kommen. Ein zentraler Punkt ist das "Fahrradhaus" ab Mitte April bis Ende Oktober in der Planungswerkstatt - als Anlaufstelle für alle Radfahrer/innen, mit monatlichen Schwerpunkten, z.B. "Mit dem Rad Einkaufen" oder "Mit dem Rad zur Arbeit". Es werden dort auch Diskussionsveranstaltungen stattfinden, wir werden ein attraktives Programm anbieten. Wie wird Ihre Öffentlichkeitsarbeit evaluiert? In der Öffentlichkeitsarbeit werden wir erheben, wie sich das Image des Fahrrades verändert hat. Wir beginnen im Jahr 2012 mit diesem Prozess, der in den nächsten Jahren fortgesetzt wird. Das geht nicht von heute auf morgen, das wird schrittweise verbessert. Will die Agentur eigentlich in erster Linie die Noch-nicht-Radler oder mehr die schon aktiven ansprechen? Da gibt es verschiedene Abstufungen: Es gibt jene, die jeden Tag

Die „schwarzen Schafe“ unter den Radfahrern sind keine Zielgruppe für die Radagentur? Mir geht es um das Miteinander im Straßenverkehr. Es gibt unter allen Verkehrsteilnehmer/innen solche, die rücksichtslos unterwegs sind. Die Straßenverkehrsordnung wurde im wesentlichen in den 60er Jahren erstellt, wo die Motorisierung begonnen hat. Dieses Gedankengut merkt man noch. Es ist aber jetzt ein Prozess in Gang gekommen, die StVO für's Radfahren und Zu-Fuß-Gehen attraktiver zu gestalten. In Belgien ist z.B. in Tempo-30-Zonen das Radfahren gegen die Einbahn grundsätzlich erlaubt; in Frankreich ist es möglich, dass Radfahrer/innen bei Rotlicht rechts abbiegen. Welche Kompetenzen hat die Radagentur, ihre Anliegen in der Stadtverwaltung überhaupt durchzusetzen? Wir haben ein eigenes Budget und können Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für's Radfahren betreiben. Zweitens gibt es Gremien zum Radfahren, die regelmäßig tagen, da bringen wir uns als Radfahragentur mit Themen und Konzepten ein und nehmen so auf die Verkehrspolitik der Stadt Einfluss. Wichtig ist, dass jetzt mit der Radagentur ein Mobilitätsmanagement für Radfahren möglich ist. Kooperationen mit etwa der Wirtschaft oder Bildungseinrichtungen sind jetzt in der Zuständigkeit der Radagentur. Wird es von der Radagentur in Zukunft auch kritische Stimmen zur Infrastruktur und zu anderen problematischen Bereichen im Zusammenhang mit Radfahren in Wien geben? Vergossener Milch weinen wir nicht nach. Was wir machen: wir bringen uns aktiv in bestehende Planungen ein und regen Verbesserungen an. In manchen Fällen werden Kompromisse geschlossen, die nicht 100 Prozent das sind, was wir uns optimaler Weise wünschen, aber wir setzen uns für möglichst gute Lösungen ein. Und die guten Lösungen werden wir auch kommunizieren.

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DI Martin Blum ist seit 1. November 2011 Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien und als solcher Geschäftsführer der Radfahragentur Wien GmbH. „100 Tage Blum“ – Der DRAHTESEL wollte wissen, was bisher geschah und was von der Radfahragentur zu erwarten ist. Wir sind auch Anlaufstelle für alle Radfahrer/innen und für Radcommunities. Wo es Schwachstellen gibt, wo es Probleme gibt, da ersuchen wir, uns das zu berichten. Bei manchen Problemen funktioniert eine Lösung rasch und unkompliziert, bei anderen kann es auch länger dauern. Die Anliegen liegen bei uns in guten Händen, und wir schauen, dass die Sachen verbessert werden. Der Bürger bekommt auf sein Anliegen eine konkrete Antwort? Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Entweder leiten wir die Anfrage weiter und es gibt eine Antwort der betreffenden Stelle oder von uns direkt. Es gibt ja durchaus unterschiedliche Kompetenzen in den Bezirken und Magistratsabteilungen. Ja. Erhaltung der Bodenmarkierungen fällt z.B. in die Kompetenz der Bezirke. Aber das geht bis zum Grünschnitt, wenn Zweige in den Radweg hineinragen. Da ist dann der Grundeigentümer zuständig. Wo ist die Kompetenzenabgrenzung z.B. zwischen Blaha (MA 46) und Blum (MA 28)? Franz Blaha ist für Radverkehrs-Infrastruktur zuständig, also für Planung, Radfahren gegen die Einbahn, Verkehrssicherheit beim Radfahren usw., und wir sind für


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VERKEHRSPOLITIK

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FOTO (C) COMMDES.AT

Martin Blum ist

Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien und guter Dinge : „In Wien ist durchaus mehr Radverkehr möglich. Es geht um eine Änderung der Gewohnheiten. Den Wiener/innen soll mehr Lust auf's Radfahren gemacht werden. “

Radfahren usw., und wir sind für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig. Wir sind also die Schnittstelle. Wir bekommen die Anliegen und leiten sie dann weiter, das kann manchmal die Straßenbauabteilung sein, manchmal ist es Franz Blaha selbst. Die Anliegen kommen so in die richtigen Hände, und wir schauen darauf, dass sie auch bearbeitet werden. Andere Anfragen betreffen uns direkt. Etwa Anfragen, wann endlich die Nummerntaferln für Radfahrer kommen (lacht). Wie schaut die Zusammenarbeit mit Niederösterreich aus? Da gehen wir gerade die ersten Schritte. Termine mit dem Stadtumland-Management stehen bevor. Hier gibt es erste Kontakte, um zu schauen, was können wir tun, dass Leute aus dem Umland direkt in die Stadt pendeln und dann mit der U-Bahn weiterfahren. Ist geplant, Aktionen speziell in den Wiener Bezirken zu setzen? Da wird's was geben, es gibt schon Gespräche, aber bevor es nicht fix ist, will ich noch nichts darüber sagen. Es geht in Richtung Jugendliche und Kinder. Ein wichtiger Schritt ist, dass in Zukunft mehr Kinder mit dem Fahrrad fahren.

Da wird es auch Aktionen in den Bezirken geben. Gibt es Konkretes zum Thema „Organisation von Radevents“? Mit der Stadt Wien sind wir beim ARGUS Bike-Festival, in die Radparade sind wir wesentlich involviert, wir machen das "Fahrradhaus" mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, die Aktionen "Mit dem Rad in's Bad" und "Bike to Work", und im Herbst machen wir eine bewusstseinsbildende Aktion für die Beleuchtung am Fahrrad, wie es ARGUS Steiermark schon seit vielen Jahren macht. Und im Jahr 2013 soll es jede Woche eine Aktion zum Thema Radfahren geben, und als Kristallisationspunkt natürlich die Velo-city 2013, die in Wien stattfindet. Weitere besonders wichtige Aufgaben sind...? Es ist unser Ziel und unser Auftrag, das Image des Radfahrens zu verbessern. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Radfahrern ist uns dabei sehr wichtig. Mir ist es auch ein besonderes Anliegen, dass Hauptverkehrsrouten im Radverkehr entsprechenden Qualitätskriterien entsprechen. Es müssen in den nächsten Jahren hochrangige Fahrradwege errichtet werden, wie etwa in London

oder Amsterdam, das ist ein nächster Schritt, der in Wien in den nächsten Jahren nötig ist. Diese Hauptrouten müssen gewisse Qualitätsstandards aufweisen, wie ausreichende Kurvenradien, attraktive Wegeführung, rasches Vorankommen usw. Wir als Radfahrer können auch sehr viel bewegen, das Positiv-Image für's Radfahren aufzubauen. Fußgänger rüberwinken, Autofahrern auch einmal Vorfahrt geben, dabei ein freundliches Gesicht machen... Da bekommt man viel Positives zurück, und es entsteht ein ganz anderes Bild über Radfahrer/innen. Da kann jeder durchaus viel bewegen. Aber das gilt natürlich für alle Verkehrsteilnehmer/innen. Nur - Radfahrer/innen sind sichtbarer. Radfahrer sind immer in der Auslage, und zwar als Person und nicht als Objekt. Sind Sie bei Critical Mass dabei? Ich nehme mir schon lange vor, dabei zu sein, aber jetzt nach viel Arbeit während der Woche gehört der Freitag Abend der Familie. Jetzt warte ich auf die wärmere Jahreszeit, und dann fahre ich mit dem Lastenrad mit und setze meine Kinder vorne rein. Wir danken für das ausführliche Gespräch!

Radfahragentur Wien GmbH Lienfeldergasse 96 1170 Wien Tel. 01 4000 49 901 E-Mail: martin.blum @radagenturwien.at Zum Zeitpunkt der Drucklegung war die Internet-Homepage der Agentur noch im Entstehen.


VERMISCHTES

ÖSTERREICHISCHES PUCH-E-BIKE MADE IN ITALY? Die neuen Puch E-Bikes kommen doch von Piaggio, hört man. Oder?... Richtig ist, dass das Traditionsunternehmen Puch die Markenrechte an Zweirädern 1987 an den Piaggio-Konzern abgetreten hatte. Dieser gab aber seine Rechte für den Fahrradbereich in der Folge an den Radl-Konzernriesen Cycleurope weiter. Was soll nun am Puch-E-Bike österreichisch sein? Der Österreichische Zweirad-Importeur Faber hat nun mit Cycleurope gemeinsam eine Produktpalette – geplant sind 10 E-Bikemodelle – unter dem Label „Puch“ entwickelt. Faber betont, dass die Produktkreationen von seiner Seite kommen. Technisch betrachtet gibt es keine Überraschungen: Pedelec mit Panasonic Mittelmotor, Akku am Sitzrohr, Shimano-Komponenten…

DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

Es gibt viele Aspekte des E-Bikes, und sie werden durchaus kontroversiell diskutiert. Lesen Sie hier Meinungen aus den Themenbereichen Ökologie, Alltagstauglichkeit, Gesundheit und Tourismus.

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Meistverkauft: Pedelec mit Mittelmotor, Kettenantrieb, Akku am Sitzrohr

ÖKO-WUNDER? Aus: Elektrorad – (k)ein Ökowunder! Autor: René Schuster

Eum sinnvoll betrieben werden zu können. lektroräder benötigen elektrischen Strom

FOTO: COMMDES.AT

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Wenn jemand nun nicht seine eigene Photovoltaik Anlage oder einen Ökostromanbieter zur Ladung nutzt, dann sieht es bei dem Strommix – wegen hoher Anteile von nuklearer und fossiler Energie – mit der Umweltfreundlichkeit schlecht aus. Elektrischer Strom ist bei seiner

ELEKTRO

Quelle: www.bikingvienna.at

MEHR E-BIKES AM DONAURADWEG! Das Land Oberösterreich fördert das Projekt „Donauradweg – E-Mobilitätsoffensive“. Vermarktungsoffensive des Donauradweges für den Tourismus! 28 fahrradfreundliche Betriebe mit E-Tankstellen haben sich zusammengeschlossen, um den Anteil der Radfahrer mit Elektrofahrrädern am Donauradweg und im Hinterland der Donau zu erhöhen. Die Zahl der Nächtigungen der Rad-Touristen soll dadurch gesteigert werden, hofft man. Das Land fördert die Umsetzung dieses Kooperationsprojekts heuer mit 70.000 Euro. QUELLE: WWW.REGIONEWS.AT

BOSCH IST WICHTIGER E-BIKE-AUSRÜSTER Fast jedes vierte E-Bike in Deutschland wurde 2011 von Bosch ausgerüstet. Aus ihrem vorläufigen Geschäftsbericht der Robert Bosch GmbH ist den veröffentlichten Zahlen zu entnehmen, dass das Unternehmen seinen Fuß tief in das Fahrradsegment gestellt hat, wenngleich der Anteil der „verklopften“ E-Bike-Motoren am Gesamtumsatz des Unternehmens von 51,4 Milliarden eher klein ist. QUELLE: WWW.VELOBIZ.DE

Erzeugung, Umwandlung und seinem Transport schon mit beträchtlichen Verlusten behaftet. Durch die Speicherung in Akkus kommen noch weitere Verluste hinzu. In den Akkus sind problematische Chemikalien enthalten, welche dann zumindest zu einem Teil wieder in der Natur landen und somit in unserer Nahrungskette. Die Akkus werden mit bis zu 600 Ladezyklen und Kosten zwischen 250 und 600 Euro beworben. Die Maximalanzahl an Ladezyklen kann nur unter optimalem Gebrauch (Temperatur, Entladetiefe, Gebrauchsfrequenz) erreicht werden. Das in den Akkus enthaltene Lithium ist nur an wenigen Stellen der Erde in förderbarer Form vorhanden. Die Arbeitsbedingungen und Umweltvorschriften in jenen Gegenden sind oft nicht die besten. Das Lithium kann nicht recycled werden und die Akkus sind bei täglichem Gebrauch nach 1 – 2 Jahren Sondermüll. Ein wichtiger Grund für die aktuelle Beliebtheit der Elektrofahrräder ist der Werbungsdruck, welcher von den (Atom-)Energiekonzernen auf die Bevölkerung ausgeübt wird, um mehr Energie verkaufen zu können und mehr Profite auf Kosten der Umwelt und unserer Zukunft einzufahren. Auch die Tourismusbranche hat das E-Bike für sich entdeckt und lockt mit Angeboten zum Tourenurlaub mit dem elektrisch motorisierten Fahrrad. Das durch diesen künstlichen Trend auch einige unmotorisierte Fahrradfahrer/innen zum Umstieg aufs Elektrorad bewegt werden, ist zu erwarten. Falls tatsächlich vom Auto aufs Elektrorad umgestiegen wird, dann gibt es zwei positive Effekte, die das Elektrorad mit sich bringt: Die Verkehrsflächen werden von den platzverschwenderischen Karossen entlastet und die Stadtbewohner/innen können ob der Feinstaubreduktion wieder ein wenig aufatmen. Am Elektrorad stört am meisten das grüne Mäntelchen, welches man ihm immer wieder versucht umzuhängen. Es handelt sich um ein

sanft motorisiertes Zweirad, aber eben ein motorisiertes mit den Folgen des dafür notwendigen Ressourcenverbrauchs. Falls der PKW dadurch weniger genutzt wird, hat das durchaus einen positiven Effekt. Würde man ähnlich aufwändige Werbekampagnen für das unmotorisierte Fahrradfahren machen, hätten Mensch und Natur aber deutlich mehr davon.

FEINE SACHE! Aus: „E-Bike bringt neuen Schwung für's Radfahren“ Autor: Mag. Gerhard Prieler, stv. Vorsitzender der Initiative FahrRad OÖ

WErstaunen vieler Freunde - manche wa-

arum ich mir vor knapp zwei Jahren zum

ren sogar entsetzt darüber - ein E-Bike gekauft habe? Der einzige Grund: Wir wohnen auf einem ziemlich steilen Hügel in Leonding und ich habe auf meinem Arbeitsweg starke Steigungen zu überwinden. Eine Reihe von Bekannten, die meisten zwischen 45 und 55, haben sich in letzter Zeit ebenfalls ein E-Bike zugelegt. Aus unterschiedlichen Motiven: • Einer führt damit täglich im Anhänger sein jüngstes Kind in den Kindergarten. • Eine Kollegin wohnt im hügeligen Mühlviertel und fährt dort wieder verstärkt und über längere Distanzen als bisher mit dem Rad • Ein Freund, der bisher Radmuffel war, hat Probleme mit seinem Fuß. Er muss deshalb sein geliebtes Laufen aufgeben. Radfahren „mit Turbo" ist jetzt eine Alternative für ihn. Allein das sind m. E. überzeugende Gründe für das Pedelec. Tatsache ist, der Aktionsradius erhöht sich mit einem E-Bike beträchtlich. Für viele auch der Spaß am Radfahren. Und es verleiht dem Thema Radfahren zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit und trägt zu dessen Imagegewinn bei. „Im Kielwasser der E-Mobilität profitiert auch der normale Radfahrer. Das E-Bike schafft Handlungsdruck


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TOURISMUS Der Tourismus setzt verstärkt auf E-Bikes. Feri Schwarz, Bürgermeister Bad Schönau, auf Fragen des DRAHTESEL

Warum boomt E-Bike im Tourismus?

E-Biken ist ein neues und sehr attraktives Angebot. Die überwiegende Mehrzahl der Gäste kommt mit einem Lächeln im Gesicht zurück. Die Menschen erleben ein Erfolgsgefühl, weil sie mit dem E-Bike – quasi mit beständigem Rückenwind – selbst die Hügel der Buckligen Welt bezwingen können. Ihre wichtigste Zielgruppe für E-Bike-Urlaub? Das Angebot richtet sich in erster Linie an Genuss-Radler. Also an Menschen, meist ab dem mittleren Alter, bei denen nicht die sportliche Höchstleistung im Vordergrund steht. Warum gerade E-Bike? Neben der freizeitorientierten Bewegung geht es uns darum, die Menschen ganz generell für

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die Nutzung elektrischer Mobilität, sei es mit E-Bike, E-Scooter, Segway oder dem E-Auto zu sensibilisieren und zu begeistern. Im Sinne dieses ganzheitlichen Ansatzes wird im Rahmen unseres Projektes der dafür benötigte Strom über Wind- und Sonnenenergie erzeugt. Problematische Aspekte beim E-Bike? Die Kosten für ein qualitätsvolles E-Bike sind nicht gerade niedrig, und die Technologiesprünge erfolgen in sehr kurzen Abständen. Ein heute gekauftes E-Bike könnte also schon bald alt aussehen. Wichtig ist natürlich eine stimmige Infrastruktur, also z.B. Lademöglichkeit, ev. sogar eine Möglichkeit (wie im Rahmen unseres Angebotes) leere Akkus einfach gegen geladene auszutauschen oder geschulte Servicepartner und gut gekennzeichnete Wegstrecken usw. Auch die nicht einheitlichen Stecker bzw. Akkus stellen gelegentlich ein Problem dar. Darüber hinaus wird für die Nutzung einer öffentlichen E-Tankstelle oft ein Adapterkabel benötigt, das die Biker in der Regel nicht mitführen.

FAHRRAD für Politiker, etwas für den Radverkehr zu tun", meinte Univ. Prof. Priewasser bei einer Klausur der Initiative FahrRad OÖ. Dass das E-Bike auch seine „Schattenseiten" hat, will ich nicht negieren. Natürlich, es braucht Strom; doch Hand aufs Herz, wie viel? Bei einem angenommenen mittleren Verbrauch von 10 Wh/km kommt man mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie 100 km weit - bei nur etwa 20 cent Stromkosten! Selbst bei extrem hohen Fahrleistungen von z.B. 10.000 km pro Jahr liegen somit die Strommehrkosten bei nur 20 Euro pro Jahr. Davon wird wohl kein Energiekonzern reich. Und ihm deswegen die Umweltfreundlichkeit abzusprechen halte ich für reichlich überzogen. Natürlich, die Produktion und die Entsorgung der Akkus sind ein ökologisches Problem, übrigens wie die aller Akkus, z.B. in unser aller Laptops! Und noch etwas: Ich bin doch nicht nur E-Bike-Fahrer. Ich fahre mit meinem alten „Bahnhofsrad" zum Zug, mit dem Tourenrad auf Ausflüge und - leider viel zu selten - mit meinem alten Rennrad auf Spritzfahrten.

GESUNDHEIT Aus: Sind E-Bikes ökologisch und gesund? Autoren: Dr. med. Klaus Renoldner, DI Michael Schwingshackl

Ddes Radfahrens sind noch immer viel zu

ie beachtlichen gesundheitlichen Vorteile

wenig ins Bewusstsein unserer Bevölkerung eingedrungen. Alle durch mehrere großangelegte medizinische Studien belegten präventiven Effekte des Radfahrens gelten natürlich auch für das E-Biken, solange man tritt und eine gewisse körperliche Arbeit leistet: Leute, die regelmäßig in die Arbeit radeln, haben infolge der vorbeugenden Wirkung der regelmäßigen Bewegung beachtlich geringere Erkrankungsrisiken (im Schnitt 30 bis 50%!) bei Bluthochdruck, Typ 2-Diabetes, Osteoporose,

Brustkrebs, Darmkrebs, Gallensteine und anderen. Regelmäßiges Radeln hat auch mehrere positive Effekte auf das Nervensystem und die Abwehrkräfte. Die Weltgesundheitsorganisation empfahl schon 1999 in der London Chartre on Traffic die Förderung des Radfahrens aus Gründen der Gesundheit. Eine Untersuchung von Froböse an der Medizinischen Universität Köln belegte eine Verbesserung des Fettstoffwechsels und des Kreislaufs, der Muskeln, des Skeletts, Immunsystems und einen Anti-Aging-Effekt. Auch wenn man alle Gesundheitsrisiken und Unfälle etc. mit einberechnet, sind laut Cycling-England -Report die durch Radfahren gewonnenen Gesundheitsvorteile - statistisch gesehen zwanzig mal größer als die Nachteile. All das und die Klimawandel-lindernden Effekte und dadurch auch die präventiven Effekte auf die Gesundheitsopfer des Klimawandels in den Entwicklungsländern kann durch Radfahren wie durch E-biken erzielt werden. Radfahrer sind weniger Tage im Krankenstand, haben niedrigere Arzt- und Medikamentenkosten. Das sind positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, das Gesundheitsbudget und die Handelsbilanz (Ölimporte). Aus Erfahrung empfehlen wir folgende Richtlinien: • Weniger als 2 km Weg (z.B. in die Arbeit): zu Fuß gehen oder Rad, dann aber noch zusätzliche Bewegung. • 5-10 km in die Arbeit: Rad; wenn bergig oder viel Gepäck, eventuell Elektrofahrrad • 10 - 25 km in die Arbeit: Elektrofahrrad oder Fahrrad, je nach Kondition und Umständen • Über 25 km in die Arbeit: Fahrrad oder E-Fahrrad mit Bahn kombinieren Die medizinische Überlegung hinter dieser Einstufung ist, dass man/frau sich mindestens eine Stunde lang täglich ordentlich bewegen sollte. Und es ist ökologisch und zeitökonomisch am sinnvollsten, diese Bewegung in die ohnehin nötigen Wege zu integrieren. Probieren geht über Studieren!

VERMISCHTES

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AUTOMOBILHERSTELLER „BEGRÜNEN“ SICH MIT „E“ Smart tut es, und Opel tut es nun auch, und Renault tut es schon lange… Der Autobauer Smart will in wenigen Wochen unter seiner Marke (s)ein ebike präsentieren, und der Branchenkollege Opel hat nun unter dem Namen „RAD e“ sein elektrisches Radl angekündigt. Opel greift dabei in dieselbe Designerkiste wie bei seinen PKWs, vermischt mit ein bisschen BikeRetrolook. Antriebstechnisch auch hier nichts Neues: ein 250 Watt-Motor ist für's Pedelec tätig; der Zahnriemen (wie bei Smart) ist nicht wirklich eine Sensation. Am Genfer Automobilsalon soll das „RAD e“ bestaunt werden. QUELLE: WWW.CLEANTHINKING.DE

ERSTE „TOUR D’E-BIKE“ QUER DURCH DEUTSCHLAND Ende Juli führt die erste „Tour d'E-Bike“ von Raleigh bis zur Zugspitze. Die Veranstalter der Tour, der Solarmodulhersteller Emmvee Photovoltaics und der RadClub Deutschland, bringen mehrere Teams an den Start. In neun Tagen werden die Tour d‘E-Bike-Fahrer rund 1000 Kilometer zurücklegen. Die Etappen sind unterschiedlich gestaltet: Bergzeitfahren, Geschicklichkeitsaufgaben, Langstreckenfahrten und Teamaufgaben. Eine groß angelegte Werbefahrt für's E-Bike! QUELLE: WWW.ELEKTROTECHNIK.VOGEL.DE

VIELE UNBEKANNTE BEGRIFFE RUND UM DIE E-MOBILITÄT Was sind Ampère-Stunden, Pedelecs, S-Pedelecs und Wattstunden...? Man muss nicht unbedingt Elektrotechniker sein, um all die Begriffe rund um's E-Bike zu verstehen, aber die meisten von uns haben doch Nachholbedarf in dieser speziellen Begriffskunde. Aufklärungsarbeit leistet hier die sehr informative Website ExtraEnergy.org: Unter „Informationen“ findet sich der Unterpunkt „Technik“, und im Artikel E-Mobilität für Einsteiger - Was ist Was? wird man mit geballtem Wissen versorgt. Die Website liefert auch eine Reihe von Produkt-Test u.v.m. Wissen tanken für die Zukunft! QUELLE: HTTP://EXTRAENERGY.ORG


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VERMISCHTES

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ELEKTROFAHRRAD H

ochwertige Akkus sind Lithium-Ionen- oder LithiumPolymer-Typen. Sie besitzen eine hohe Energiedichte und haben keinen Memory-Effekt. Die Selbstentladung ist gering. Für die Zukunft sind weitere Fortschritte in der technischen Entwicklung zu erwarten.

80%. Nachladen ist meist nicht erforderlich. Eine Tiefentladung ist zu vermeiden.

GEFAHREN Akkus haben zwar ein Sicherheitssystem eingebaut, das die Spannungsgrenzen, Entladeströme, Temperaturverhältnisse und den

AKKUS AM E-BIKE Akkus sind temperaturempfindlich. Bei Kälte verlieren sie an Leistung und Lebensdauer. Bei großer Hitze und großer Kälte können sie Schaden nehmen. Akkus haben eine begrenzte Lebensdauer. Nach rund 500 Ladezyklen ist zumindest bei den billigeren Varianten mit Leistungsabbau zu rechnen.

LAGERUNG Bei längerem Nichtgebrauch soll der Akku in einem kühlen Raum (10 bis 15 Grad) gelagert werden. Optimaler Ladezustand: 50 bis

Druck überwacht. Dennoch ist keine absolute Sicherheit garantiert. Es kann selten zu Explosionen und/oder Brand kommen. Mechanische Beschädigungen (Sturz mit dem Fahrrad!) können zu Zellkurzschlüssen führen. Auch Überladen ist problematisch.

ENTSORGUNG Batterien (Akkus) sind Sondermüll. Die Pole sollten am besten isoliert werden. Keinesfalls in den Restmüll werfen, sondern die speziellen Vorschriften zum Entsorgen von Lithium-Akkus beachten!

DAMIT ES NICHT BRENZLIG WIRD ¢ Nur Qualitätsgeräte kaufen. Man sollte auch nach dem neu entwickelten BATSO-Zertifikat* für Batterien fragen. ¢ Am besten nur laden, wenn man anwesend ist. ¢ Batterien nur mit den dafür vorgesehenen Ladegeräten laden! ¢ Versicherung darüber informieren, dass Gefahrengut höherer Klasse im Haus ist, damit im Brandfall Schadenersatzanspruch besteht. ¢ Batterien bei längerer Lagerung aus dem Fahrrad nehmen. ¢ Sollte es einmal zum Brand kommen, schnell reagieren. Wenn noch möglich, Stecker aus der Steckdose ziehen, den Akku keinesfalls angreifen, sich in Sicherheit bringen und Feuerwehr alarmieren! * BATSO: BATTERY SAFETY ORGANIZATION, WWW.BATSO.ORG

Was ist ein E-Bike recht gesehen?

E

in Elektro-Fahrrad, E-Bike oder Pedelec ist in Österreich ein Fahrrad mit Tretunterstützung, die mit 25 km/h beschränkt ist. Die Leistung des E-Motors darf 600 Watt nicht überschreiten. Bei einer höheren Leistung ist ein E-Bike kein Fahrrad sondern ein Moped. Hier gelten die (strengeren) Gesetze wie Ausweis- und Helmpflicht. Auch ein E-Fahrrad muss auf Radfahranlagen benützt werden, außer es ist mehrspurig und bis 80 cm breit oder es zieht einen Anhänger bis zu 80 cm Breite. Dann darf man

damit wahlweise auch auf der Fahrbahn fahren. Es gelten die selben Ausrüstungsvorschriften (Licht, Klingel, Reflektoren...) wie für alle Fahrräder. Die österreichische Bestimmung weicht von denen in anderen Ländern ab! In Deutschland ist ein E-Bike max. mit einem 250 WattMotor führerscheinfrei zu betreiben. E-Bikes mit Anfahrtshilfe dürfen dort erst ab 15 Jahren gefahren werden. Für E-Bikes gibt es keine EU-Typgenehmigung. (Ist in Diskussion)

E-Bike für Finanz kein einfaches Fahrrad

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nterschiedlich bewertet das Finanzamt elektrisch betriebene Fahrräder und solche ohne Motor. Die Anschaffung eines Elektrofahrrades ist – im Gegensatz zu einem „normalen“ Fahrrad – als Bike nicht abzugsteuerfähig. Das gilt auch für die bloße Miete oder den Betrieb eines E-Bikes. Grund: ein E-Bike ist kein Fahrzeug, „das ausschließlich durch die mechanische Umsetzung der Muskelkraft bewegt wird“, definiert der Gesetzgeber (UStG §12, Abs.2, Z.2 lit b). Das ist für Unternehmer bzw. Selb-

ständige von besonderer Bedeutung, weil sie keinen Vorsteuerabzug in diesem Zusammenhang geltend machen können. Für fahrradfahrende Selbstständige besteht aber weiterhin die Möglichkeit, betriebliche Fahrten (auch zwischen Wohnung und Betriebsstätte) steuerlich abzugsfähig zu gestalten. So beträgt etwa das „Fahrrad-Kilometergeld“ derzeit 38 Cent, das auch von Angestellten für Dienstreisen in die Arbeitnehmerveranlagung aufgenommen werden kann.


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TERMINE

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Radgipfel erstmals in Niederösterreich

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In Velo Veritas im Vorjahr

„In Velo Veritas“ Am 3. Juni startet die internationale Radfahrt für historische Räder im Weinviertel. Geplant sind vier Routen-Angebote über 240 km, 160 km, 80 km und 40 km – je nach Zustand der Fahrer bzw. betagten Fahrräder. Gefahren wird teilweise auf anspruchsvollen Nebenstraßen mit asphaltfreier Oberfläche und Kopfsteinpflaster. Die Veranstalter und Teilnehmer freuen sich auf ein „Radler-Fest“, auf echtes „Randonneur-Feeling“ mit Musik und bodenständigem Essen entlang der Strecke. Info: www.inveloveritas.at

nter dem Motto „GrenzenLOS RADELN!“ werden auf Burg Perchtoldsdorf am 26. und 27. März Möglichkeiten diskutiert, Grenzen zu überwinden – Barrieren im Kopf ebenso wie Grenzen auf der Landkarte. Vorträge, Workshops, Diskussionen, Geschichten, Filme und Bilder zum Radfahren, ein bike-beauty-Contest und internationale Beispiele erfolgreicher Verkehrskonzepte zur

Förderung des klimafreundlichen Radverkehrs sind geplant. Umweltminister DI Nikolaus Berlakovich und NÖ Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf haben ihr Kommen zugesagt. Anmeldung & Information: NÖ Energie- und Umweltagentur, Grenzgasse 10/ 2, 3100 St. Pölten, Tel. 02742 219 19 E-Mail: radland@enu.at Web: www.enu.at

GRÜNDUNG DER ARGUS VORARLBERG Wir laden alle interessierten Radfahrer/innen und Fußgänger/innen zur Gründungsversammlung der ARGUS Vorarlberg ein. Wir möchten uns im Sinne von ARGUS Österreich für die Anerkennung des Fahrrads als vollwertiges Verkehrsmittel für Beruf, Alltag und Freizeit einsetzen und für bessere Bedingungen für Radfahrer/innen und Fußgänger/innen in Vorarlberg

tätig werden. Möglichst viele sollen mitmachen und diese Anliegen unterstützen! – Juliane Alton, Eva Häfele und Gernot Kiermayr-Egger

ARGUS VORARLBERG 30. MÄRZ 2012 UM 18.00 UHR AHA DORNBIRN, POSTSTRAßE 1 (GEGENÜBER VOM BAHNHOF) Anmeldung bei: Eva Häfele unter eva.haefele@worknet.at

CityRadln in Graz

48h-Höhenmeter

Nordkap-Radreise

Am 25. April wird in Graz wieder die Aktion CityRadln gestartet. Die Grazer Abteilung für Verkehrsplanung organisiert auf autofreien Straßen leichte Tagestouren. Bis zum August findet monatlich eine Tour statt (Start 18 Uhr), Juni und Juli zusätzliche eine Vollmondtour (Start 21 Uhr). Polizei, Guides, Sicherheitsdienst und Rettung garantieren den sicheren Ablauf. 25.04.2012, 18:00 Uhr, Graz, Mariahilferplatz

Den 48h-Höhenmeter-Weltrekord auf dem Fahrrad will der Langstrecken-Spezialist und ARGUS-Mitglied Jacob Zurl brechen. Als Herausforderung dient die 25.534 Hm-Bestmarke des Innsbruckers Wolfgang Mader. 123 Mal will Zurl die Auffahrt zum Gasthof Rinner in 48 Stunden bewältigen. Zielankunft Rinnegg bei Graz, 16:00 Uhr (gut erreichbar über R4 Andritz - Annagraben). 20.04.2012 – 22.04.2012

Visuell und akustisch untermalter Reisebericht mit Lesung über eine 4.700 km-Radtour zum Nordkap: Andreas Renoldner (Wien) über 24 Tage mit „Wild Camp“-Erlaubnis, über die angebliche „Radfahrerfreundlichkeit“ der skandinavischen Länder, die unterschiedlichen Einstellungen von Fernradler/innen, elfmaliges Umsteigen bei der Zuganreise… 3.4.2012, 20:00 Uhr, Graz, FGM, Schönaugasse 8a

Weitere aktuelle Informationen online: http://graz.radln.net


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PLUS-MINUS

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rum sie eine Radfahranlage benutzen müssen, wenn diese sie in den entscheidenden Momenten (Kreuzungen) im Stich lassen.

3) Wien 1, Opernring Kollisionen gewünscht?

1) Wien 9, Garnisongasse: Radfahrstreifen verlängert

PLUS.MINUS 1) Wien 9, Garnisongasse

Kaum sind die Jubelmeldungen über „1 Mio Radfahrende am Opernring 2011“ verhallt, eröffnet man einen Albertina-Zugang hart am Rand der meistbefahrenen Radfahranlage Wiens. Dass sich die Debatte anschließend um Fußgänger/innen vs. Radfahrende dreht, nimmt angesichts solcher Kollisionskonstellationen nicht wunder und lenkt wie von selbst davon ab, dass den motorisierten Fahrzeugen am Opernring der Platz für eine Hauptfahrbahn mit drei Fahrstreifen, zwei Nebenfahrbahnen und bis zu drei Parkstreifen zur Verfügung steht.

Radfahrstreifen

+

Erfreulicherweise wird der von der Garnisongasse kommende Radfahrstreifen über die Alserstraße zum Radweg auf der Landesgerichtsstraße durchgezogen. Auf diese Weise greift die Regel, dass Radfahrende beim Verlassen einer Radfahranlage Nachrang gegenüber dem fließenden Verkehr haben, nicht.

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5) Wien 22, Aspernstraße Mehrzweckstreifen

+

Die Entfernung zwischen Hirschstetten/Siedlung Quadenstraße und der U-Bahn-Station Aspernstraße beträgt etwa 1,5 km, was sich mit dem Fahrrad in etwa 6 Minuten zurücklegen lässt. Bei der U-Bahn sind schon überdachte Radabstellanlagen vorhanden und mit dem neuen Mehrzweckstreifen in der Aspernstraße ist die Zufahrt auch für ungeübte Radfahrer erheblich verbessert worden. Roman Korecky hat sich die neue Anlage angeschaut und zwischen der U2-Station und dem Contiweg beträgt die Breite komfortable 2,0 m. Unter der Brücke ist der Streifen neben dem Randstein aber nur 1,1 m, was unter dem RVS-Minimum von 1,25 m liegt. Die laut RVS empfohlene Breite beträgt 1,5 m und hier besteht Änderungsbedarf. Zwischen der Plankenmaisstraße und dem Bahnübergang ist der Streifen mit 0,9 – 1,0 m ebenfalls viel zu schmal, hier fordern wir die zuständigen Stellen auf, bei dem geplanten Umbau den Streifen auf RVS-Regelmaß zu verbreitern.

3) Wien 1, Opernring

4) Wien 9, Währingerstraße Wohlfühlradeln (ohne Abb.)

+

6) Wien 21, Mehrzweckstreifen in der Leopoldauerstraße

2) Wien 3, Kundmanngasse

Die Währingerstraße stadteinwärts im Abschnitt zwischen Schwarzspanierstraße und Rooseveltplatz ist mit den gestiegenem Platzangebot kaum wieder zu erkennen. So fühlt man sich als Radfahrer/in willkommen. Noch schöner wäre, wenn der Radfahrstreifen ab Höhe Hörlgasse bis vor zur Universitätsstraße geführt und das allgemeine Tempolimit auf 30 km/h reduziert würde.

Plötzlich Nachrang

FOTOS: 1), 2) UND 3): BERNHARD DORFMANN, 5): GERT TIETZ

Der Radweg in der Kundmanngasse endet an der Erdbergstraße, um nach derselben wieder zu beginnen. Es ist keine Radfahrerüberfahrt eingerichtet, so dass man auf gerader Strecke plötzlich absolute Wartepflicht gegenüber dem fließenden Querverkehr hat. Radfahrende fragen sich genau aus solchen Gründen, wa-

2) Wien 3, Kundmanngasse

5) Wien 22, Aspernstraße

6) Wien 21, Leopoldauerstraße Mehrzweckstreifen

Im Mai 2007 wurde in der Leopoldauer Straße nördlich der B3 ein Mehrzweckstreifen mit 1,5 m Breite, 2,3 m Kernfahrbahn und eine sehr lange Mittelinsel errichtet. Die ARGUS hat die zuständigen Stellen damals auf die Problematik dieser Lösung hingewiesen und angeführt, dass durch die Mittelinsel der Überholabstand zu gering ist. Heuer wurde, trotz der damaligen Kritik, südlich der B3 der Mehrzweckstreifen in genau derselben Weise verlängert. Wir sind sehr enttäuscht, dass unsere damaligen Anregungen nicht berücksichtigt wurden, das hätten wir von einem grünen Verkehrsressort eigentlich erwartet. Unser


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Vorschlag: Mittelinsel entfernen (außer bei den ÖV-Haltestellen und Fußgängerquerungen) und mit dem gewonnenen Platz den Mehrzweckstreifen auf die RVS Regelbreite von 1,75 m verbreitern.

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PLUS-MINUS

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ein bestehender Felgenkiller gegen eine wetterfeste Radabstellanlage ausgetauscht. Die IVB-Anlage wurde kostenlos aufgestellt. Trotzdem gab es auch Widerstände von Einzelpersonen gegen die Aufstellung. Daher gibt es auch weiterhin die Möglichkeit, Räder in Felgenkillern abzustellen. Die Anlage ist vorerst 6 Monate im Probebetrieb.

10) Innsbruck, Unibrücke: Radahrer/innen auf den Gehweg!

7) Graz, neue Bikeboxen

7) Graz: Bikeboxen Neue Boxen zum Mieten

+

Am Nahverkehrsknoten Puntigam und am GKB-Bahnhof Straßgang wurden von der Stadt mit Unterstützung der Schieneninfrastruktur Gesellschaft die ersten 15 Bikeboxen (Orion) in Graz installiert. Gemietet werden kann eine Box über „MobilZentral“ um € 10.-/50.-/90.- im Monat/Halbjahr/Jahr.

8) Graz, Joanneumviertel Ohne Radabstellanlagen

Neu und aufgeräumt präsentiert sich seit kurzem das Joanneumviertel. Weggeräumt wurden leider auch die Radabstellanlagen: Die eckig designten Abstellbügel sind außerhalb der neu entstandenen Piazza in Ecken gerückt worden (Kalchberggasse, Landhausgasse/Neutorgasse) und bedingen längere Anmarschwege.

9) Innsbruck, Radabstellanlage

10) Innsbruck, Unibrücke Blasius-Hueber-Straße

In Innsbruck werden im Moment neue Straßenbahnlinien gebaut. Da der Straßenraum begrenzt ist, ist dadurch oft weniger Straßenraum für andere Verkehrsteilnehmer/innen zur Verfügung. Wirklich für alle anderen? Schaut man sich so manche Planung an, hat man wohl eher das Gefühl, die Fahrstreifen für den MIV sind fix vorgegeben, gestrichen wird dann der Platz für die Radfahrer/innen, Fußgänger/innen und Taxis. So geschehen z. B.l bei der Unibrücke: Die Anzahl der Fahrstreifen ist gleich geblieben. Die Radfahrer/innen, die zuvor die Busspur mitbenutzen durften bzw. in die Gegenrichtung einen Radstreifen hatten, also in beiden Richtungen auf der Fahrbahn fuhren, wurden wie in den 1970-er Jahren auf einen nur gering verbreiterten Gehsteig verbannt und müssen diesen nun als getrennt markierten Geh-Radweg benützen. Der Platz reicht, wie ein Lokalaugenschein in den Ferien beweist, für beide Gruppen keineswegs aus.

11) Tirol, Zirler Berg 20 Jahre Radfahrverbot 8) Graz, Joanneumviertel

9) Innsbruck Pfarre Petrus Canisius

+

Auf Initiative des Pastoralassistenten hin wurde in der Pfarre Petrus Canisius in Innsbruck in Kooperation mit der IVB

Seit 20 Jahren besteht auf der Bundesstraße 177 über den Zirlerberg talwärts ein Radfahrverbot. Die B177 stellt eine wichtige Verbindung zwischen Seefelder Plateau und Inntal dar. Grund des Radfahrverbots ist das starke Straßengefälle von bis zu 16%. Da ARGUS Tirol der Mei-

PLUS.MINUS nung ist, dass es einerseits im Verantwortungsbereich der Radfahrer/innen liegen sollte, die abschüssige Strecke zu fahren oder den Umweg in Kauf zu nehmen, und es andererseits zahlreiche geübte Radfahrer/innen gibt, die diese interessante Strecke ohne

11) Tirol, Zirlerberg: noch immer für Radler/innen gesperrt Probleme bewältigen können und wollen, stellte sie mit 2. Juni 2011 bei der BH Innsbruck einen Antrag auf „Aufhebung des Radfahrverbots Zirler Berg“. Per Schreiben mit 7.7.2011 teilte die Behörde mit, dass „keine Veranlassung“ besteht, das Fahrverbot zu überprüfen. Wir sahen uns daher gezwungen, unseren Antrag am 15.7.2011 zu wiederholen und mit weiteren Argumenten zu unterstreichen. Bis heute haben wir trotz Nachfrage noch keine Reaktion der Behörde erhalten. Trotzdem muss sich die Behörde nun mit dem Fahrverbot beschäftigen, da der Tiroler Landtag selbst im Oktober beschlossen hat, das Fahrverbot zu überprüfen!


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PRODUKTE

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„Urcool“ und elektrisch D

as E-Motion NEO XTREM zu fahren, macht auf Anhieb Spaß. Kaum dass man in die Pedale tritt, treibt es einen vorwärts. Dafür sorgt der starke, bürstenlose 350 Watt-Motor an der Hinterachse. Bei 25 km/h ist – dem Zulassungsgesetz für Pedelecs entsprechend – Schluss mit der muskelkraftschonenden Unterstützung. Wer schneller fahren will, muss sehr

kräftig weitertreten, um das knapp 20 kg schwere Fahrrad weiter zu beschleunigen. Auch das Design des E-Bikes kann auf Anhieb überzeugen und wird vor allem bei Radfahrern Gefallen finden, denen ein sportliches Aussehen wichtig ist. Dafür sorgen auch die bestollten Continental Explorer-„Gummis“, die zum Fahren auf Feld und Flur einladen. Wer auf der Straße unterwegs sein will, sollte daran denken, sich gleich beim Kauf Glocke, Reflektoren und Lichtanlage zu montieren. Diese Ausstattung fehlt dem NEO XTREM zur Gänze. Auffälliges Detail ist der am Unterrohr eingearbeitete Akku. Er ist versperrbar und kann mit einiger Übung abgenommen werden. Eine Griffmulde oder ähnliches würde hier das Handling beim Abziehen des Akkus erleichtern. Die Ladeeinrichtung für den Akku ist mit einem Lüfter, der im Betrieb leise vor sich hinsurrt, ausgestattet. Die Kapazität des Akkus von 36 V/9 Ah reicht laut Hersteller für durch-

Das Aussehen des E-Motion

BILDER UND TESTFAHRT: MARKUS FRÖHLICH

NEO XTREM animiert zu Ausfahrten über Feld und Flur. Fahrspaß ist garantiert.

Der Li-Io-Akku muss vom

Unterrohr abgenommen werden, um ihn aufladen zu können.

Das Fahrrad ist im Fachhandel erhältlich und kostet EUR 2.190,(empfohlener VK-Preis)

FAHRRAD Rahmen Alu 26", NEO XTREM Gabel Suntour XCT MLO Schaltung Shimano Alivio, 8-fach Bremsen Disk Tektro Auriga, 8-fach Räder Continental Explorer Licht Gewicht 19,8 kg

MOTOR, ELEKTRIK System Motor

RDS mit Regeneration 350 W, bürstenlos 4 Tretunterstützungen Akku Li-Io, Samsung 100% Lebensdauer auf den ersten 35.000 km Kapazität 36 V, 9 Ah Spannung 36 V Display abnehmbar

Bild oben: Das Display zeigt neben typischen Anzeigen eines Fahrradcomputers (Geschwindigkeiten, Zeiten, Strecken...) den Ladezustand und die Unterstützungsleistung. Neben dem Display sind die Knöpfe für die Motorsteuerung angebracht.

Bild Mitte: Der 350W-Motor ist an der Hinterradachse verbaut. Am Vorder- und Hinterrad sitzen Scheibenbremsen.

Bild unten: Die acht Ritzel

und drei Scheiben der Shimano Alivio bieten ein breites Übersetzungsverhältnis.

schnittlich 90 km und sollte in vier bis fünf Stunden wieder voll geladen sein. Als Bedienungsanleitung kommt ein mehrsprachiges Büchlein mit, das dieses und andere Modelle der E-Motion-Reihe im Textfluss abwechselnd berücksichtigt. Das ergibt mangelnde Übersichtlichkeit. Das NEO XTREM soll mit seinem „coolen“ Aussehen offenbar verstärkt Jugendliche ansprechen und wird dort auch seine Käufer finden.

LICHT UND SCHATTEN + Schnittiges Design + Starker Motor + Hoher Fahrspaß + relativ kurze Ladezeit – Akku-Entnahme fummelig – Unübersichtliche Bedienungsanleitung – Licht, Glocke und Reflektoren fehlen


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PRODUKTE

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Im Alltagstest: das Simpel wegwärts NuVinci N360

FOTO: MARKUS FRÖHLICH

Draufsetzen und gleich losfahren! SUSANNE KUMMER, MARKUS FRÖHLICH

W

as einen Alltags-Radfahrer nervt ohne Ende, sind ständig verstellte Gänge, abgenutzte Bremsbacken und ein verdreckter Rahmen bzw. ölige Hosenbeine. All das kann man mit dem Simpel wegwärts NuVinci getrost vergessen – diese Probleme existieren nicht mehr. Dieses Fahrrad ist maximal wartungsarm, durch großteils im Rahmen liegende Leitungen, die stufenlose Nabenschaltung, die Rollenbremsen und den geschlossenen Kettenschutz (Hebie Chainglider). Angenehm nicht nur für auditiv veranlagten Fahrer: Es gibt kein Quietschen der Bremsen und kein „Grummel“ der Kette mehr. Lediglich ein leises angenehmes Schnurren des Chainglider ist wahrnehmbar. Eindeutig ein wunderbares Alltagsrad, solide, verlässlich und komfortabel.

Das absolute Highlight ist natürlich die stufenlose Nabenschaltung, die man nach kürzester Zeit wie von selbst bedient. Der Drehgriff ist leichtgängig, und man kann erfreulicherweise auch im Stand „schalten“, was das Anfahren an Ampeln und Kreuzungen angenehm leicht macht. Die 360% der Schaltung reichen für die meisten Steigungen aus. Wer täglich starke Steigungen überwinden muss, wird in der Standardversion nach unten hin zwei bis drei Gänge vermissen. In diesem Fall sollte man die Option eines größeren Ritzels für einen leichteren Übersetzungsbereich nutzen. Die gesamte Ausrüstung ist von hoher Qualität und Stabilität, beispielsweise die Schwalbe-Reifen, der Gepäckträger oder die Ergo-Griffe. Die Anbringung des Ständers in der Mitte ist nicht ideal, das Fahrrad kippt leicht, wenn man es mit einer schweren Packtasche belädt. Ein Minuspunkt ist das hohe Gewicht von über 17 kg, das ei-

nem Steigungen zusätzlich erschwert. Was das Fahrrad-Leben erfreulich leichter – und vor allem sicherer – macht, ist die leistungsfähige Lichtanlage, die schon nach 2-3 Meter rollen angeht und erstaunlich lange im Stand nachleuchtet. Besonders die automatische An-Aus-Funktion ist komfortabel und aktiviert sich bei Bedarf sofort. Ein weiterer Pluspunkt für die Sicherheit sind die Rollenbremsen, die auch bei Nässe die gleiche hohe Bremsleistung haben.

FAZIT Nach 10 Monaten Testfahren in Alltagsbedingungen: Das wegwärts NuVinci ist ein hoch komfortables, absolut durchdachtes, solides und wartungsarmes Fahrrad, das einfach zu bedienen ist. Es ist jedoch nur bedingt empfehlenswert für spritzig-sportive Fahrer. Ansonsten ist es ein Fahrrad mit höchstem Komfortfaktor, das sich angenehm fährt und perfekt funktionsfähig ist.

Simpel wegwärts NuVinci N360 • Aluminium Rahmen 28" • Stufenlose NuVinci

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N360 Nabenschaltung, Gesamtübersetzung 360% Drehgriff stufenlos, NuVinci Schaltgriff Rollenbremsen, Shimano BR-IM80 Aluminium Doppelwandfelge Rigida ZAC-2000 28 Schwalbe Marathon 700x35C Geschlossener Kettenschutz, Hebie Chainglider Komfortsattel, Sattelstütze gefedert Gewicht ca. 17.4 kg Preis: EUR 1049,-

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Dieser Poncho mit langen Ärmeln ist ruckzuck übergezogen und schützt rundum vor Nässe. Besonders praktisch: Er lässt sich komplett in der Fronttasche verstauen. Details: • 2 Eingriffe seitlich • 1 Fronttasche zum Verstauen der Jacke • wei-

tenregulierbare Ärmelbündchen • elastischer Bauchgurt innen • angeschnittene, weitenregulierbare Kapuze • reflektierende Elemente an Vorder- und Rückenteil • Handschlaufen Gewicht: 353g Hauptstoff - Außenseite: 100% Polyamid; Beschichtung: 100% Polyurethan statt 50,nur 43,50

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VERKEHRSPOLITIK

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SÜDBAHN

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ist der Regionalverkehr auf der Semmering-Südrampe de facto eingestellt worden. Eines der größten Schigebiete Ostösterreichs, das Stuhleck, ist somit nicht mehr per Bahn erreichbar, obwohl Spital am Semmering direkt an der Südbahn liegt. Damit ist das ständige Polit-Gefasel vom Klimaschutz endgültig ad absurdum geführt. Argument der ÖBB: zu wenig Bedarf. Eh klar: zuerst hat man die Verbindungen systematisch verschlechtert: Schnellzugs- und Intercityhalte von einst in Spital am Semmering wurden gestrichen. Die Anbindung der Regionalzüge an den Intercity-Takt ebenfalls. Nun fahren die Semmering-Züge in Wiener Neustadt zwischendurch ab – nur fallweise haben sie schnelle Anschlusszüge aus Wien. Aus allen anderen Richtungen heißt es in Wiener Neustadt ohnehin ständig: Mehr als eine halbe Stunde warten.

Intercity nach

Kärnten (in Leoben Hbf): Im Winter und Frühling noch häufig mit Radtransport – ab dem Sommer nach Umstellung auf Railjet größtenteils ohne, außer die ÖBB geben die Railjets tatsächlich für Radler/innen frei.

ÖBB: Plus und Minus des heurigen Fahrplans

Eine kleine Verbesserung gibt es für Kärnten-Radler/innen: Der SpätIC um 20:20 von Villach nach Wien, der freilich nur an manchen Sonnund Feiertagen verkehrt, nimmt nun Fahrräder mit. Der an allen anderen Tagen letzte Zug in dieser Relation ist freilich ein Railjet, weshalb man dann mit Fahrrad schon um 17:16 in Villach aufbrechen muss. Sarkastisch formuliert ist das aber ohnehin kein wirkliches Problem: Denn ab dem Sommer wird der Frühzug in der Gegenrichtung von Wien ab 6:29 nach Villach ohnehin von Intercity auf Railjet umgestellt – so wie zahllose andere Intercitys der Südbahn ebenfalls. Fazit: Der Radtransport fällt dann weg. Dazu kommt ein deutlicher Komfort-Verlust durch die schlechte "Economy"-Class im Railjet.

Die Radmitnahmemöglichkeit ins Waldviertel und Richtung Tschechien bleibt gut, allerdings sind die Fahrzeiten der Regionalexpresszüge bis Gmünd heuer um 24 Minuten länger. Unangenehm: Der letzte Zug ab Gmünd nach Wien fährt nun zum 19:05 statt um 19:29, bei exakt gleicher Ankunftszeit in Wien. WESTBAHN

Die Radmitnahme in der privaten "Westbahn" bringt gewisse Vorteile bis Salzburg, die vielen ÖBB-Railjets und ICEs sind für Radler/innen aber nach wie vor gesperrt. Immerhin bieten die Nachtzüge nach Bregenz und Zürich nach wie vor Radmitnahmemöglichkeit. SCHOBERPASS

Die Schnellzugsverbindung GrazSalzburg wurde nicht – wie von den ÖBB geplant – gestrichen, sondern nur ausgedünnt und vom Fahrkomfort her verschlechtert: Statt ICGarnituren fahren nun City-Shuttles ohne 1. Klasse. Der Vorteil: Für Radmitnahme bleibt in den Steuerwagen relativ viel Platz. Dennoch gelten Reservierungspflicht und die teuren IC-Tarife, obwohl es sich nominell nur um D-Züge handelt.

HOFFNUNGSSCHIMMER RAILJET

Erstmals seit Einführung der Railjets signalisieren die ÖBB ein mögliches Einlenken bezüglich der Öffnung für Radfahrer/innen: Eine Radmitnahme im Railjet werde "überprüft" – so die offizielle Diktion. Gemessen am bisher stets hinausposaunten kategorischen "NEIN" ist das freilich schon eine Sensation. Hintergrund dürfte sein, dass sich angesichts des immer weiter ausgedehnten Railjet-Einsatzes immer mehr Widerstand gegen die Sperre des Zuges für Radfahrer regt. Wegen viel zu großzügiger Fahrzeug-Bestellungen bei der Industrie muss bekanntlich der Railjet-Einsatz auch auf dafür ganz und gar nicht geeignete Strecken ausgedehnt werden – Beispiel Südbahn, wo der Railjet null Fahrzeitgewinn bringt.

TEXT UND BILD: MARTIN LISCHKA

Rad & Bahn

Überdies muss man neuerdings auch an Wochenenden ein zusätzliches Mal umsteigen – und zwar in Payerbach-Reichenau. Ergebnis: Kaum jemand tut es sich mehr an, für gut 100 Kilometer ab Wien mitsamt der Schiausrüstung zweimal umzusteigen. Bedarf vernichtet, Züge eingestellt, ein tolles Ergebnis der ÖBB. Fragt sich nur, wie man den Bau des Semmeringbasistunnels rechtfertigen will, wenn ohnehin von Jahr zu Jahr weniger Züge über den Berg fahren.

FRANZ JOSEPHS BAHN

Das gedruckte Kursbuch ist Geschichte Der gedruckte Eisenbahnfahrplan in Form des Kursbuches ist Geschichte. Das für heuer aufgelegte Exemplar darf aufgrund einer gerichtlichen Verfügung nicht verkauft werden, weil die Züge der privaten "Westbahn" darin nicht abgedruckt sind. Ab nächstem Jahr wollen die ÖBB die Druckversion des Kursbuches wegen der rückläufigen Nachfrage endgültig einstellen.


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Wir setzen (uns) auf’s Rad! Nach dem gigantischen Erfolg mit 8000 Teilnehmer/innen im Vorjahr findet am Sonntag, dem 1.April, die 2. Wiener RADpaRADe rund um den Ring statt. „Wir setzen (uns) auf's Rad“ ist das Motto, viele, viele Teilnehmer/innen das Ziel.

Am Wochenende des ARGUS Bike-Festivals geht es wie immer rund: Am Rathausplatz sowieso, am Sonntag aber auch in gemeinsamer Radausfahrt rund um den Ring. Die 2.Wiener RADpaRADe ist das große Stadt-Thema an diesem Tag, „Wir setzen (uns) auf's Rad“ das Motto tausender Freunde des städtischen Pedalierens. Alle, die letztes Jahr dabei waren, wissen ja bereits wie es abläuft: Treffpunkt ab 11.00 Uhr beim Burgtheater, diverse Bands und Kapellen auf Lastenrädern sorgen bereits hier für ausgelassene Stimmung. Um Punkt 12.00 Uhr geht es dann los, unter Begleitung der Musikkapellen auf Lastenfahrrädern werden wir den Ring umrunden und ein Zeichen setzen, wie wichtig uns das Fahrrad als Verkehrsmittel in der Stadt ist, wie schön es wäre, wenn man innerstädtisch ungefährdet durch den Autoverkehr mit dem Rad unterwegs sein könnte.

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RADpaRADe

Rund um den Ring am Sonntag!

Die große Fahrrad-Messe Mit zuletzt 120.000 Besuchern ist das ARGUS BIKE FESTIVAL nicht nur die größte Fahrrad-Veranstaltung Österreichs, sondern auch das größte Bike-Festival Europas: Eine Leitmesse mit internationalem Format mit über 100 Ausstellern aus den Bereichen Fahrrad, Zubehör, Handel, Tourismus, Gesundheit und allem, was zusammenhängt mit dem Thema Fahrrad. Dabei sind alle wesentlichen Hersteller, alle Wiener Radhändler von Bedeutung: Eine einmalige Möglichkeit, sich einen umfassenden Martküberblick zu verschaffen.

Nach dem tollen Erfog findet auch heuer aus Anlaß des ARGUS BIKE FESTIVAL wieder eine RADpaRADe rund um den Ring statt, und zwar am Sonntag, den 1. April. Eintreffen ab 11.00 Uhr zur Aufstellung am Ring vor dem Burgtheater, Abfahrt pünktlich um 12.00 Uhr. Jeder, der Freude daran hat, mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs zu sein, ist herzlich eingeladen. Das Erlebnis, den Ring ohne Autos zu erfahren, ist einzigartig, nur das Surren der Räder und das Läuten der Fahrrad-Klingeln wird ab 12.00 Uhr am Ring zu hören sein. Die RADpaRADe ist auch ein guter Ausflugstipp für Familien mit Kindern! Weitere Infos: www.radparade.at

Der Dirt-Contest VIENNA AIR KING Großer Höhepunkt ist wie immer der Dirt-Contest VIENNA AIR KING, bei dem die 50 weltbesten MTB-Dirt-Fahrer um ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro fighten werden. Das technische Niveau steigt von Jahr zu Jahr, die Tricks werden immer radikaler, man darf gespannt sein, was die WeltElite heuer in Wien an neuen Tricks zeigen wird. Der Startturm wird über 7m hoch sein, weil es so toll ausgesehen hat, wird der Parcours auch heuer wieder vom Rathaus in Richtung Burgtheater ausgerichtet. Der VIENNA AIR KING ist wie immer Saison-Auftakt der FREERIDE MOUNTAINBIKE (FMB) WORLD TOUR.

Diese Radler spinnen nicht! Ein Überraschungs-Act am Sonntag Nachmittag, zuviel wird noch nicht verraten, nur so viel: Schnelle Rhythmen, schnelle Beine und fliegende Kurbeln!

Official Rider’s Party

Samstag 31. März, Doors open 21.00 Uhr Diskothek U4 1120 Wien, Schönbrunner Straße 222 25


Die weiteren Programmpunkte: E-Bike-Test Die Idee des großen E-Bike-Tests setzen wir fort, mit etwa 30 verschiedenen E-Bike-Marken und über 50 Modellen. Dazu wird die Felderstraße am Wochenende gesperrt: In 18 (!) Aussteller-Zelten können die neuesten E-Bike-Modelle gratis getestet werden. Ausweis mitbringen, wer E-Bikes oder Pedelecs testen will! Historische Räder mit Flohmarkt Ausstellung historischer Räder mit dem legendären Teileflohmarkt, mit seltenen Stücken für Jäger und Sammler. NEU: Pump-Track Der Bike-Park Semmering kommt mit einer völlig neuen Attraktion, einem Pump-Track, der nur mit Hilfe geschickter Gewichtsverlagerung durchfahren werden kann. Prämiert wird der jeweilige Tagessieger, der schnellste darf sich dann Vienna Pump King nennen. Fahrrad-Kinder-Welt Ein Bereich der Eltern und Kindern gewidmet ist, mit Fahrrad-Kinderparcours für 3 verschiedene Altersklassen, mit Beratung und Testmöglichkeit zum Thema Kinder-Transport am Fahrrad, Rad-Anhänger, KinderProgramm, eigenem Gastrobereich uvm.

Falter-Fahrrad-Flohmarkt (heuer neben dem Rathau Ecke Lichtenfelsgasse!) Für alle, die ein gebrauchtes Rad verkaufen wollen, für alle, die ein günstiges Bike suchen. Einfach Rad abgeben und abends Geld abholen, wenn das Rad verkauft wurde, für das Verkaufsprozedere sorgt der Veranstalter. Mini-Dirt-Parcours Wo Kinder und Jugendliche mit beigestellten Rädern und in voller Schutzausrüstung selbst einmal Dirt-Luft schnuppern und auf liebevoll angelegter Dirt-Bahn ihre Runden drehen können. Gratis-Rad-Registrierung von Fase24 Die Sicherheitsaktion der Wiener Polizei gibt es in dieser Form nicht mehr, ein Nachfolgeprojekt im Sinne der Diebstahlsprävention ist die Fahrrad-Registrierung von Fase24 - an sich kostenpflichtig, aber gratis für alle Besucher des ARGUS BIKE FESTIVAL. Großes Gewinnspiel Mit täglicher Verlosung eines Urbanbike und tollen Sachpreisen wie etwa Lumix-Kameras als Hauptpreis!

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VERMISCHTES

DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

ARGUS Radfahrlehrer berichten aus der Praxis

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ass es Erwachsene gibt, die Radfahren lernen möchten, überrascht nicht zuletzt die Interessierten selbst. Doch in den motorbegeisterten 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts erhielten nicht alle Kinder die Möglichkeit, Radfahren zu lernen. Während ihres anschließenden Erwerbslebens fehlte schlicht die Zeit dazu und jetzt, wo sie in Pension sind, wollen sie das endlich nachholen. Die zweite große Gruppe der Interessierten am Radfahren Lernen sind Migrant/innen aus allen Bildungsschichten und jedweden Alters. Die ARGUS konnte im Jahr 2011 Menschen aus Ägypten, Algerien, Bulgarien, Georgien, Indien, Pakistan, Philippinen, Rumänien, Serbien, Tschechien, u.a. das Radfahren beibringen. Was jedoch alle Teilnehmenden gemeinsam hatten, war das Verlangen nach der Freiheit, mit eigenen Mitteln unabhängig dorthin fahren zu können, wohin man wollte.

ARGUS Radfahrkurse Die ARGUS veranstaltete 2011 an drei Sammelterminen Radfahrkurse mit bis zu je sechs Teilnehmenden und ergänzend dazu Radfahrkurse an individuellen Terminen. Den Teilnehmer/innen wurden leicht zu handhabende 20 Zoll Falträder zum Lernen zur Verfügung gestellt. Man traf sich beim Praterstadion und lernte auf einem kleinen Seitenplatz unter Anleitung von zwei Instruktoren zuerst das Gleichgewicht finden, dann das Bremsen und Anhalten, anschließend das Kurbeln und Lenken. Später stieß man auf den größeren Hauptplatz vor und erkundete die andere Seite des Stadions. Dann war die komplette Umrundung ohne abzusteigen das Ziel. Diese Erfolge machten Lust auf mehr, es stieg aber auch die Anzahl der Situationen, die bewältigt werden mussten. Fußgänger/innen, spielende Kinder, Kfzs der MA, andere Radfahrer/innen waren die dynamische Komponente, Bäume, geparkte Autos, Wände, Säulen die statische dieser neuen Herausforderungen. Alle Teilnehmenden haben es geschafft, Radfahren zu lernen. Die jüngste war 4, die älteste 72 Jahre alt, am weitesten angereist war eine Teilnehmerin aus Tirol. Ab 2. Mai 2012 finden die nächsten „Absolute Beginners“-Radfahrkurse der City Cycling School in Kooperation mit der ARGUS statt. Infos auf www.argus.or.at und Tel. 01.505 0907 .

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Die Nachfrage bei Radfahrschulen steigt

Zum Lernen ist es ist nie zu früh und nie zu spät Sicher Rad fahren setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: zum einen soll das Fahrgerät, zum anderen das richtige Verkehrsverhalten beherrscht werden. Der Stadtverkehr fordert Souveränität in beiden Bereichen.

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ekonnte Fahrtechnik beginnt beim Aufsteigen und endet beim Absteigen. Wegen der geringen Geschwindigkeit ist es dabei schwieriger, ohne Wackeln das Gleichgewicht zu halten. Apropos Gleichgewicht: diese Fähigkeit zu trainieren, ist das Um und Auf beim Radfahren. Es wird am besten bei der langsamen Fahrt trainiert, und zwar in der Geradeaus- und in der Kurvenfahrt. Radfahrer/innen sollen auch die schnelle Fahrt üben. Das Gefährt rollt zwar stabiler, aber beim Kurvenfahren und Stehenbleiben sieht die Sache etwas anders aus. Die wichtigste Bremse ist übrigens die Vorderradbremse. Keine Angst! So

schnell köpfelt man beim Bremsen nicht vom Rad.

SCHULTERBLICK Gerade ein Biker in der Stadt muss einhändig fahren können, und zwar links und rechts, damit er Zeichen beim Spurwechsel oder Abbiegen geben kann. Dabei ist der vorherige Schulterblick überlebenswichtig! Das Fahrrad darf dabei nicht mitgeschwenkt werden!

DIALOG Im Verkehrsverhalten gilt die Grundregel: Mit den anderen Verkehrsteilnehmer/innen im Dialog sein: Blickkontakt suchen, Geräusche aufnehmen, eindeutige Zeichen geben. Noch eins: nicht schreckhaft reagieren, aus Angst nicht unvorhersehbar bremsen oder plötzlich rechts ranfahren. Zu berücksichtigen ist auch die Sogwirkung schnell vorbeifahrender größerer Autos. Lenker festhalten! Weiterradeln! Besonders gefährlich kann das Befahren von Gleisen sein, insbesondere, wenn sie nass sind. Dasselbe gilt übrigens auch für manche Farbaufträge auf der Fahrbahn.

25.000 Schüler übten bei mobiler Radfahrschule Sicherheit und Fahrspaß soll erhöht werden. Selbstsichere Menschen, die ihr Fahrrad beherrschen, haben ein geringeres Unfallrisiko – das ist die Philosophie der Mobilen Fahrradschule in Schladming in der Steiermark. In den Jahren

Freude und Sicherheit beim Radfahren ist das zentrale Thema, Schüler und Schülerinnen sind die wichtigste Zielgruppe 2003 bis 2011 nahmen über 23.500 Schüler/innen an den Radfahrkursen teil. Sie sind die primäre Zielgruppe der Schule. Durch die Partnerschaft mit dem steirischen Landesschulrat, der AUVA, Energie Steiermark und der UNIQA können

die Kurse auch bundesweit durchgeführt werden. Die Nachfrage nach den Kursen steigt weiterhin. Wegen der aktuell steigenden Nachfrage bei E-Bikes haben sich weitere Bereiche eröffnet. So ist die Erhaltung bzw. Wiedererlangung der Mobilität für ältere Menschen über den Sicherheitsaspekt hinaus ein weiteres Angebot der Fahrschule. Angestrebt wird zudem die Integration und „neue“ Mobilität für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Anmeldung und Information: Mobile Radfahrschule Werner Madlencnik www.radfahrschule.at info@radfahrschule.at

BILD FGM / VOLKER HOFFMANN

Die Förderungen für Radfahr-

trainings im Verkehrsraum werden heuer vom Land Steiermark gestrichen. (siehe FORUM S. 6)


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VERMISCHTES

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BILD (C) RICARDA BRAUN - FOTOLIA.COM

STADT-RADELN LERNEN

Radfahrkurse werden für alle Altersstufen vom Kind bis zu Senior/innen angeboten. SCHULRADFAHRKURSE IN WIEN: KINDER SICHER IM VERKEHR

Weit-, Durch- und Schulterblick Verständnis bildet die Basis für sicheres und selbstbewusstes Agieren im Stadtverkehr.

Weniger als 1% der Wiener Schulkinder nutzen das Fahrrad für ihren Schulweg, obwohl etwa 90% die Radfahrprüfung absolvieren. Der Verein Schulterblick wurde mit dem Ziel gegründet, Kinder optimal auf das Radfahren in der Stadt vorzubereiten..

„Wir messen unseren Erfolg nicht so sehr an der Anzahl der Kinder, die die Kurse absolvieren, sondern vielmehr daran, wie viele wir zum Radfahren motivieren können. Entscheidend dafür ist die Einbeziehung der Eltern “, meint der Vereinsgründer Robert Fuchs. Eltern können an den Kursen teilnehmen. Für all jene, denen das nicht möglich ist, gibt es Verhaltenstipps, wie man das Radfahren mit Kindern in der Stadt angenehm gestalten kann. Ab Mai sind zusätzlich Eltern-Kind Radfahrkurse geplant.

Die Schulterblick–Kurse für Schulklassen ab der 4. Schulstufe finden in der Verkehrswirklichkeit statt, vor allem auf Radwegen. Dort erlernen die Kinder jene Fähigkeiten, auf die es beim Radfahren in der Stadt ankommt: Risikokompetenz + Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation mit anderen Verkehrsteilnehmer/innen. Es geht darum, ein grundlegendes Verständnis dafür zu entwickeln, wie man die zahlreichen Interaktionen erfolgreich gestalten kann. Dieses

Anmeldung und Information: schulterblick@gmx.at www.wiener-radfahrschule.at

MIT „FAHR.SICHER.RAD“ THEORIE UND PRAXIS TRAINIEREN

Selbst-Sicherheit am Fahrrad

Wer kennt nicht jemanden im Bekanntenkreis, dem das Radfahren in der Stadt, speziell in Wien, zu gefährlich erscheint und daher auf das Fahrrad in der Stadt verzichtet? Bernhard Dorfmann zäumt das Pferd sozusagen von vorne auf, indem er im Rahmen seiner „City Cycling School“ Radfahrkurse für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Senior/innen fürs Radfahren in der Stadt anbietet. Er hat mit Blick auf die in Wien auftretenden Verkehrssituationen einen Katalog von Fahrtechniken, Verhaltensweisen („City Cycling Standards“) und Leitlinien („Manifest geschmeidiges Radfahren in der Stadt“) entwickelt. Er gibt konkrete Antworten auf Fragen wie z.B. „Radfahren auf einer Schienenstraße mit seitlich geparkten Kfzs, Ankommen an Kreuzungen von Radfahranlagen gegen die Einbahn, Vorrangregeln bei Verlassen von Radfahranlagen, Überwinden von Kanten, Wechseln der Fahrspur, Linkseinbiegen in die Fahrbahn, Fußgänger/innen etc. Es gibt in der breiten Angebotspalette einstündige Schnupperkurse, mehrstündige Kurse für Profis und Freizeit-Radler, Angebote für „Bike 2 Work – Mit dem Fahrrad zur Arbeit“, „Bike 2 School – Mit dem Fahrrad zur Schule“, „Eltern-Kind Radfahren“ sowie Pedelec/Elektrorad/E-Bike und sogar „Rennradfahren in der Gruppe“. Kontakte: www.citycyclingschool.at info@citycyclingschool.at

BILD (C) SCHLAER/HEUTE

Der Radfahrkurs „FahrSicherRad“ ist ein Angebot der Radlobby IG.F mit dem Ziel, radfahrinteressierte Menschen in Wien zu ermutigen und sie dabei zu unterstützen, (wieder) aufs Fahrrad zu steigen, um sicher und selbstbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen. Das Kursprogramm inklusive eines ausführlichen Vortrags über Selbst-Sicherheit am Fahrrad wurde 2010 von der Radlobby IG.F erarbeitet und seitdem bei Rad-Aktionstagen in Betrieben und als Kursprogramm von VHS und IGF durchgeführt. Der Kurs kommt also gerne zu Ihnen! Die Radfahrkurse sind in drei aufeinander aufbauende Abschnitte gegliedert, die zuerst sicheres und regelkonformes Fahrverhalten theoretisch darlegen, danach wird

Auf dem Weg zum coolen City Cycling

in verkehrsfreien Zonen die Beherrschung des Fahrrads geübt, um daraufhin im ruhigen Alltagsverkehr das Gelernte unter Begleitung umzusetzen. Kursprogramm, Termine: www.fahrsicherrad.at

Alle Infos auch auf: www.argus.or.at/ tipps/radfahrenlernen

Tipps für geschmeidiges Stadt-Radfahren › Viel und oft fahren › Beim Spurwechsel, Abbiegen und Halten Schulterblick + Handzeichen › Bei Richtungsradfahranlagen auf die richtige Fahrtrichtung achten › Radfahren oder telefonieren, das ist hier die Frage! › Halte einen Abstand nach rechts und fahre eine für von hinten herankommende Kfz vorhersehbare Fahrlinie › Fußgänger/innen: berühren und erschrecken verboten! - auch wenn sie gerade eine Radfahranlage als Gehweg benutzen


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REISE

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Türkei als Fa

I Radweg-Bodenmarkierung in Antalya Ankunft in Göreme mit Blick auf die Stadt der Höhlen und Feenkamine Begegenung mit anderen Slow-Travellers Abgestellte Fahrräder in Konya, Stadt der Derwische

m Frühjahr 2011 bin ich mit meiner Frau zu einer vierwöchigen Reise aufgebrochen. Die Hinfahrt erfolgte mit der Bahn über Rumänien, da ich in Sighisoara einen Vortrag einplanen konnte, die Rückreise direkt mit dem Zug von Istanbul nach Wien. Wien - Istanbul kostet mit Vorteilscard 108 Euro pro Fahrtrichtung und dauert laut Fahrplan cirka 35 Stunden, mit Verspätungen muss man aber rechnen. Man fährt um 20 Uhr abends in Wien ab und ist mit einmaligem Umsteigen am übernächsten Tag um 8 Uhr Früh in Istanbul. Bei der Hinreise hatten wir drei, bei der Rückreise ca. 8 Stunden Verspätung, da der Anschlusszug in Sofia abgefahren war, eine Zeit, die man am besten für eine Stadtbesichtigung verwendet. Zum Fahrpreis kommen die Schlafwagengebühren für zwei Nächte, ca. 50 Euro in Wien und 30 Euro in Sofia. Man kann zwar preislich nicht mit den Billigstfliegern konkurrieren, reist aber wesentlich ökologischer und treibhausgasärmer. Die Balkanreise auf der ehemaligen Orientexpresslinie lässt zwar heute an Komfort ein bisschen zu wünschen übrig, ist aber immer noch ein Erlebnis. Wir reisen mit unseren DAHON Touren-Falträdern, die zusammengefaltet in jedem Zug und Bus mitgenommen werden können. Istanbul hat zwar sein Metropolen-typisches Autoverkehrschaos, aber es gibt immerhin auch einige Radfahrer und ein paar Radwege, freilich noch viel zu wenige. Auch eine Critial Mass wird im asiatischen Teil der Stadt regelmäßig veranstaltet. Radfahren in Istanbul ist gewöhnungsbedürftig, aber möglich. Von Istanbul nehmen wir nach drei Tagen die Fähre nach Bandirma, dort wartet schon der Zug nach Izmir. Unsere Reise führt uns nach Selcuk, Ephesos, Kusadasi, Milet, Didim und über Jassos nach Bodrum (mit einem Tagesausflug per Fähre auf die griechische Insel Kos); weiter per Bus nach Antalya, zu den griechischen Ruinen von Perge, nach Ortaköy und über Sparta mit dem Bus nach Konya, in die Stadt der Derwische und Radfahrer. Ein weiterer Bus bringt uns nach Aksaray, von wo aus wir die fantastische Landschaft Kapadokiens durchradeln und stellenweise auch durchwandern. Die Rückkehr erfolgt mit einem Nachtbus von Göreme nach Istanbul, wo wir noch zwei Tage bleiben, dann geht es per Bahn nach Hause.

TOURISTIK Die Türkei ist eine Schatzkammer verschiedener Kulturen, in den Dörfern fanden wir als Radfahrer große Gastfreundschaft, viele Deutsch spre-


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REISE

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Fahrradland

gesetappen lagen bei 50 bis 70 Kilometern, dabei war Zeit für Besichtigungen. In Istanbul, Selcuk, Bodrum, Antalya, Konya und Göreme blieben wir zwei- oder mehrmals über Nacht.

VERKEHR Die Autofahrer sind meist rücksichtsvoll, die Straßen sind breit. Natürlich empfiehlt es sich, bei der Tourenplanung überwiegend Nebenstraßen zu wählen. Da wir nicht immer ausreichend genaue Karten hatten, mussten wir uns nach lokalen Auskünften richten, die wir auch freundlich erhielten.

KOSTEN In der Türkei sind Bahn und Autobusse sehr preiswert, die Übernachtungen kosteten im Durchschnitt 30 Euro für das Doppelzimmer. Die Quartiere waren zumindest in der Vorsaison überall relativ leicht spontan zu bekommen.

FAZIT Insgesamt finden wir die Türkei als Fahrradland auf jeden Fall empfehlenswert!

chende ehemalige Gastarbeiter luden uns in den Teehäusern zum Tee. In Ortaköy, das keine Pensionen hat, bot man uns an, in der Moschee zu übernachten. Fantastische Landschaften ergänzen den Reisegenuss.

AUF DEN STRASSEN Die Straßen haben teilweise etwas groben Asphalt, besonders am Rand, da wäre ein gefedertes Mountainbike manchmal besser gewesen. Aber es gab keine ernsten Probleme. Unsere Ta-

TEXT UND BILDER: DR. KLAUS RENOLDNER WWW.RENOLDNER.EU

„Ich weiß nicht, woher das Gerücht stammt, aber viele Leute behaupten, in der Türkei sei Radfahren so gefährlich, da die Autofahrer keine Rücksicht auf Radler nehmen würden. Aber Pauschalbehauptungen gegenüber war ich immer skeptisch...“

Dr. Renoldner im

Schlafwagen, mit zwei Falträdern Dreirad in Konya Nahe Güzelyurt


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INTERNATIONAL

BEN HEMMENS, ARGUS-STEIERMARK:

Gut – Tempo 30 empfohlen ¢ Ende September 2011 wurde der „Koch-Bericht“ über Verkehrssicherheit vom Parlament angenommen. Darin wird unter anderem den Mitgliedsstaaten nachdrücklich empfohlen, „in Wohngebieten und auf allen einspurigen Straßen in Stadtgebieten, die keine getrennte Fahrbahn für Radfahrer haben … generell eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h vorzuschreiben“.

Gut – Megatrucks abgelehnt ¢ Am 15. Dezember 2011 wurde beschlossen, die Genehmigung so genannter „Megatrucks“ (auch „europäisches modulares System“ genannt) weiterhin den Mitgliedsstaaten zu überlassen. Somit bleibt es beim Verbot dieser überlangen Lkw in Österreich.

Zweifelhaft – Fahrraddefinition ausdehnen ¢ Aktuell in Arbeit ist ein Vorschlag, bei der PedelecKategorie in Richtlinie 2002/24/EG die Leistungsobergrenze und die Kopplung der Motorfunktion ans Treten zu streichen. Somit wären kräftigere e-Bikes und/oder e-Mopeds von der EU-Typgenehmigung ausgenommen und könnten von den Mitgliedsstaaten als Fahrräder behandelt werden. Wir sind selbstverständlich dagegen, nicht zuletzt weil wir in Österreich viele Radfahranlagen haben, die mit solchen Fahrzeugen nicht sicher zu befahren wären. Der ECF setzt sich dagegen ein; eine Behandlung im Plenum wird für März erwartet.

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Dreimal mehr Radler/innen in Bayerns Landeshauptstadt

Wird München zum neuen Amsterdam? Wenn man vom Radfahren in Deutschland redet, kommen einem normalerweise die bekannten Rad-Städte in den Sinn, z.B. Bremen mit seinem Radverkehrsanteil von fast 30%. Aber München ist dabei, rasant aufzuholen. FABIAN KÜSTER, ECF

L

aut einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung hat sich der Radverkehrsanteil in München seit 1996 fast verdreifacht, von 6% auf 17,4%. Beim ECF verfolgen wir positive Entwicklungen immer mit Interesse. Der Fall München liegt uns seit einigen Jahren am Herzen, unter anderem weil die Stadt im Jahre 2007 Veranstaltungsort des Velo-CityKongresses war. Wenn Velo-city kommt, ist das oft ein Signal, dass die Gastgeber in Sachen Fahrrad etwas vor haben, und wir sind

natürlich froh, wenn wir mit dem Kongress Impulse geben können. Der für Verkehr zuständige 3. Bürgermeister Hep Monatzeder (Grüne, Anm.) hat jedenfalls Velo-city als Anlass genommen, kräftig in die Pedale zu treten. Wie er jetzt sagt, „eine der zentralen Botschaften von Velo-city war, dass man für den Radverkehr nicht nur Infrastruktur bauen muss, sondern auch Maßnahmen für Bewusstseinsbildung, also Kommunikation und Information, braucht“. (Ein Interview mit Bgmst. Monatzeder ist auf YouTube im Kanal fgmadmin leicht zu finden.)

ZUKUNFT IN ZAHLEN Obwohl die Stadt noch einen ziemlich weiten Weg vor sich hat, wenn sie die nördlichen Vorzeigestädte einholen möchte, weisen die Zahlen in eine sehr gute Richtung: • Das Wachstum beim Radverkehr wurde nicht auf

Kosten des öffentlichen Verkehrs erzielt: Der ÖV-Anteil ist in den letzten 3 Jahren von 21 auf 22,8% gestiegen. • Der Autoanteil ist sehr deutlich gesunken, nämlich von 29% 2002 auf sehr niedrige 22,9% 2011. (Zum Vergleich: Hier in Brüssel werden 65 % der Wege mit dem Auto zurückgelegt). Also scheint es möglich, auch im autobegeisterten Land Deutschland die Leute davon zu überzeugen, dass das Rad das schnellste und effizienteste Verkehrsmittel in der Stadt ist.

UND DER PREIS? Was hat es gekostet? Das Budget für Radverkehr beträgt ca. 10 Millionen Euro pro Jahr, davon 95% für Infrastruktur und 5% für die Kampagne „Radlhauptstadt“. Das ist recht wenig, besonders wenn man es in Relation zu den Baukosten für 1 km Autobahn (5–10 Mio.) setzt. Irgendwie scheint München also die richtigen Dinge zu tun.

Das Ableben der Schweizer Nummerntaferln – Ein Nachruf

Velo-Vignette sanft entschlafen Die Velonummer war lange Zeit ein kleines Blechschild auf jedem Schweizer Fahrrad. ALBERT WAAIJENBERG

Darauf die Kennzeichnung des Kantons und die Jahreszahl. Klein daneben eine Identifikationsnummer, woran man den Besitzer erkennen konnte. Nach 1990

wurde dann das Blechschild durch einen Aufkleber ersetzt, den man überall am Rahmen befestigen durfte. Es ging nicht darum, die Velofahrer bei Regelverstößen zu fotografieren und zu identifizieren, sondern es war der Nachweis einer speziellen Haftpflichtversicherung für Radfahrer. Beschädigte man mit dem Rad eine Sache oder einen Men-

schen, so kam diese Versicherung für den Schaden auf. In den letzten Jahrzehnten war es aber so, dass die normalen Haftpflichtversicherungen diese Schäden sowieso bezahlt haben. Die Velovignette wurde irrelevant. Die Velonummer ist nun am 31. Dezember 2011 friedlich eingeschlafen, sie wurde 120 Jahre alt.


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INTERNATIONAL

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Cyklokoalícia: Auch Bratislava rechnet mit steigendem Radverkehr

In der Zwillingsstadt Wiens tut sich was

B

ratislava erlebt gerade eine Umwandlung, die in Wien schon mindestens vor 20 Jahren stattgefunden hat. Viele Radler in der Stadt wollen ihr „Sport“-Gerät auch als alltägliches Fortbewegungsmittel benutzen. Critical Mass hat die Leute zusammengeführt. Bei regelmäßigen Treffen und vor allem über soziale Netzwerke hat sich eine digitale Gruppe geformt. Diese hat den Namen Cyklokoalícia (Fahrradkoalition) bekommen.

Der nicht aktiv Fahrrad fahrrender Bürgermeister von Bratislava, Milan Ftácnik, will in vier Jahren den Fahrradweganteil am Modal Split auf 5% bringen, obwohl die Stadt nicht mal

DANIEL HORAK

weiß, wieviel Fahrradfahrer es offiziell überhaupt gibt. Auch aus diesem Grund hat Cyklokoalícia eine freiwillige Fahrradzählung durchgeführt und festgestellt, dass alle Brücken intensiv benutzt werden und dass auch an kälteren Tagen viele den Weg in die Arbeit oder Schule auf dem Fahrrad nicht scheuen. Anfang 2011 hat die Stadt auch eine Fahrradkommission gegründet, in welcher sich die Vertreter von Magistrat, Bezirken, Verkehrs- und Sportabteilung (zuständig für den Fahrradwegeausbau) und Cyklokoalícia unregelmäßig alle 2 Monate

treffen und neue Vorhaben besprechen. Im Sommer vergangenen Jahres hat der Bürgermeister Ftácnik Wien besucht und mit Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou über den Erfolg der Citybikes sowie die Einbahnregelung gesprochen. Bratislava hat Wien auch bei der Velo-cityBewerbung unterstützt. In Bratislava wurde das Budget für Radinfrastruktur um das 15-fache gesteigert. Dieses Jahr sollte die Altstadtrundfahrt, ähnlich wie der Ringradweg in Wien, eröffnet und Anbindungen von den unterschiedlichen Bezirken an die Altstadt errichtet werden.

Wien verbindet mit Bratislava nicht nur die 60km lange EuroVelo-6, sondern auch viele Leute, die in beiden Städten täglich mit dem Rad fahren. All diese Menschen bevorzugen die Bewegung in der Stadt am Fahrrad und wollen sicher ans Ziel kommen.

Kontakt: www.cyklokoalicia.sk


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BUNDESLÄNDER

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„Vinzi-Cargo“ I

n Graz wurde im Rahmen eines Fahrradanhänger-Baukurses für Roma aus Hostice im Sommer eine Kleinserie an Cargo-Trailern gebaut.

BILD VELOZIPED MUSEUMSCENTER KUNSTHALLE LEOBEN

Gebaut wurden 24 Anhänger, davon acht mit Hochdeichsel und 16 Stück mit Seitendeichsel. Durchgeführt wurde der Bau der Fahrradanhänger Ende August beim sozialökonomischen Betrieb „Bicycle“.

Ein- und Ausgaben mit Jahresende ergab sich ein Gesamterlös von rund 3.200 Euro. Der Projekterlös wurde in voller Höhe den Kursteilnehmern ausbezahlt. Die Spenden kamen letztlich den Roma aus Hostice zugute.

Der erste Anhänger läuft „vom Band“

Die Anhänger werden gegen eine freiwillige Spende abgegeben. Der Großzügigkeit sind natürlich keine Grenzen gesetzt.

Inzwischen wurde auch damit begonnen, als mögliches Folgemodell eine Leichtbauvariante zu entwickeln. Dabei wird das Transportbehältnis aus Holz durch eine Haut aus Lkw-Plane in einem Alu-Rahmen ersetzt, was einen erheblichen Gewichtsvorteil bringt.

Das Projekt wurde mit Bewohner/innen des Vinzi-Nestes in Graz umgesetzt. Die Organisation lag in Händen der Vinzigemeinschaft Eggenberg. Nach Bilanzierung der

HTTP://GRAZ.RADLN.NET HTTP://WWW.BERGARBEITEN.AT

LEOBEN PFLEGT „RADKULT“

ZUKUNFTSFÄHIGE VERKEHRSPOLITIK

RADBALL UND KUNSTRADFAHREN

Fahrradkult

Autofasten

Radkünstler

Dem Fahrrad und dem Radfahren von den Anfängen bis in die Gegenwart ist die Ausstellung „RadKult“ gewidmet, die vom 28. April bis 30. September in der Kunsthalle in Leoben gezeigt wird.

Am 7. April (Karsamstag) endet die Zeit der österreichweiten Aktion „Autofasten“. Die Initiatorin, Hemma Opis-Piber von der Diözese Graz-Seckau, hofft auf nachhaltige Wirkung der Aktion. Zum Auftakt meinte sie mahnend: „Feinstaub-Tage ohne Ende, Verschlechterungen im Zugsangebot, deutlich gestiegene Pkw-Zulassungen: Österreich ist weit entfernt von einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik. Ohne aktives Gegensteuern fahren wir einer lebensfeindlichen Zukunft entgegen.“

Mit den Staatsmeisterschaften in Radball und Kunstradfahren der Junioren am 2. Juni 2012 in Deutschlandsberg findet ein Comeback dieser beiden Sportarten statt. Die Jugendlichen finden nun in der neuen Halle die nötige Infrastruktur vor, um in der Steiermark diese trainingsintensiven Sportarten zu betreiben. Immerhin konnte aus der Kunstradhochburg Vorarlberg leihweise ein Trainer gewonnen werden, kommen doch die amtierenden Weltmeister im Radball aus dem Ländle!

WWW.AUTOFASTEN.AT

WWW.VEREIN-RBZ.AT

WWW.MUSEUMSCENTER-LEOBEN.AT

Der „Vinzi-Cargo“ bewährt sich im praktischen Einsatz

Unterstützer/innen auch bei der Organisation und Distribution sind sehr willkommen!

BILDER (C) KK

Wer an einem eventuellen Folgeprojekt im Sommer 2012 mitarbeiten will oder einen Anhänger abnehmen will, meldet bei Nora Musenbichler von der Vinzenzgemeinschaft: vinzihaus@vinzi.at

„Kurzparkzonen“ für Einkäufe mit dem Fahrrad

E

s geht beim Einkaufen darum, das Abstellen, Absperren und Aufladen der Räder komfortabel und nutzerfreundlich zu gestalten. Die Fa. Connex-KT aus Kirchham hat ein Spezialprodukt für Super-

Zwei Faktoren sind für praktikables Fahrradparken wichtig: der zentrale Standort und die Benutzerfreundlichkeit der Fahrradparker. märkte und "Fahrradkurzparkzonen" entwickelt. Der Fahrradparker (Connex Xserie) ist auf einem stabilen Rohrrahmen aufgebaut und kommt ohne Bodenbefestigung aus. Als Befestigungselemente wurden spezielle Kunststeinele-

mente entwickelt, die den Radfahrer/innen als Ablagefläche für Einkaufstaschen, Helme (...) oder als Sitzgelegenheit dienen. Fahrräder aller Art werden im Parker gehalten und stehen stabil, ohne dass die Felge des Rades belastet wird. Durch den Bügel kann der Rahmen des Rades leicht und sicher abgesperrt werden. ARGUS war von Anfang an in die Entwicklung miteinbezogen und konnte bei den Tests den Connex Entwicklern noch wertvolle Tipps geben. Die Kundschaft – seit 2011 werden bei SPAR und REWE diese Connex-Produkte eingesetzt – nehmen die neuen Parker sehr gut an und finden sich problemlos zurecht.

BILD (C) CONNEX-KT

Entwickelt und verbessert

seit Jahren Radparker für Einkaufen mit dem Bike: Fa. Connex-KT aus Kirchham


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BUNDESLÄNDER

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Genießen von Tälern, Ausblicken und Buckeln Seit 2010 werden in der Tourismusdestination „Wiener Alpen“ neue Radwege gelegt und Radtouren aufbereitet. Diese Routen sind vielfältig miteinander kombinierbar, ob mit dem Tourenrad, dem Mountain- oder mit dem E-Bike.

TEXT UND BILD: ERNST MIGLBAUER

Bucklige Welt,

Wechsel, Semmering, Puchberg und Piestingtal werden mit dem Begriff „Wiener Alpen“ zusammengefasst. Im Bild: Auf der Großen Wechselrunde

D

er neue EuroVelo-9-Radweg dient seit 2011 nicht nur als Hauptroute zum Durchradeln, im Maximalfall von Danzig bis Pula. Er fungiert auch als Zubringer für lohnende Touren in Seitentäler und Kleinregionen wie etwa in das Feistritztal. Durch dieses führt der 2011 eröffnete Radweg, bis hinein nach Trattenbach, wohin es einst Ludwig Wittgenstein als Volksschullehrer verschlug. Mit knapp 20 Kilometern ist es ein kurzes Wegestück, das sich mit seiner Tal-Idylle vorzüglich für Familienausflüge mit dem Rad eignet. Radgästen mit sportlicheren Gelüsten dient dieser Radweg als Aufwärmstück für Tagestouren, wie die knapp 70 Kilometer lange Große Wiener Alpenrunde, in Verbindung mit EuroVelo-9- und Schwarzataler-Radweg über Raach im Gebirge und Gloggnitz. Nach Süden hin verbindet die Große Wechselrunde das Feistritztal über Mönichkirchen mit dem EuroVelo 9-Radweg. Als ganz andere Kulturlandschaften erfahren die Radler das Schwarzatal: Um Payerbach und Reichenau liegt noch der Hauch von Sommerfrische- und Literatenflair, Ternitz und Neukirchen hingegen sind Hauptorte des Industrieviertels. Vom SchwarzatalerRadweg aus führen Runden zum gemütlichen Erkunden von idyllischen Plätzen und Ecken wie etwa in den Theaterort Thalhof. Im Vorfeld des etablierten Bike-Parks Semmering gibt es jedoch auch aussichtsreiche Trekkingrouten, um auf zwei Rädern die Höhenkämme der Wiener Alpen zu genie-

ßen, etwa auf der Kreuzberg- oder der Liechtenstein-Strecke. Besonders empfehlenswert unter den anspruchsvolleren Genießerrouten ist die Runde um den Schneeberg mit seinen Almenabschnitten. In der Nachbarschaft läuft der Biedermeier-Radweg durch das Piestingtal. Hier lohnen sich Abstecher, die dann schon einmal auch bergauf führen wie zu den Myra-Wasserfällen oder nach Rohr im Gebirge. Dort laden Gastbetriebe zum Einkehren und Übernachten in „aller Ruhe“ ein. Radfreundliche Betriebe an allen Radrouten sind ein wesentlicher

Teil der Radtourenqualität in den Wiener Alpen. Weiters bieten geprüfte Mountain-Bike-Guides Fahrtechnik-Kurse und geführte Touren an. Kleine Verbesserungen der Fahrtechnik führen zu einem Mehr an „Genießenkönnen“ der Touren. Gänzlich neu werden seit 2011 vier Radtouren mit dem E-Bike in der Buckligen Welt um Bad Schönau, Kirchschlag, Krumbach und Lichtenegg angeboten. Sie führen zu regionalen Köstlichkeiten und lassen den Radlern Berge und Buckel auf neue Art erfahren – oben prächtige Ausblicke und den Anstieg dorthin als entspanntes Bergauf- bzw. „Buckelauffahren“.

Tourismusdestination Wiener Alpen, www.wieneralpen.at Geführte Touren und Kurse: www.mountainbikeguides.com

Waldviertler „Funbike-Trails“ Der Verein Fun & Bike Oberes Waldviertel bietet eine Reihe abwechslungsreicher Radrouten für Alltagsräder, Mountainbikes, Rennräder und E-Bikes interaktiv auf seiner Website. Eine Bildergalerie, Videos, Streckenprofile und genaue Tourbeschreibungen sollen Lust zum Aktiv-Werden wecken. Das grenzüberschreitende Mountainbike-Netz wird anhand von Karten und GPS-Daten per Download zur Verfügung gestellt.

Das Waldviertel bietet in Zusammenarbeit mit radfreundlichen Partnerbetrieben auch Bike-Packages für unterschiedliche Themenschwerpunkte an. Je nach Wunsch kann der Radurlaub etwa mit einem Wellness-Aufenthalt, einem Sporturlaub oder einer kulinarisch betonten Reise kombiniert werden. Auch mehrtägige Radwanderungen inklusive Gepäcktransport zwischen den Unterkünften sind möglich!

Funbike Oberes Waldviertel www.funbiketrails.com www.facebok.com/funbiketrails www.youtube.com/ WaldviertelTourismus



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RAD & RECHT

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Räumung von Fahrradkellern, Entsorgung von eigentümerlosen Fahrrädern

zu setzen und zu verwenden/verkaufen. Diesen stellt sich die Frage nach dem rechtlich richtigen Vorgehen: Zunächst gilt hier zu beachten, dass über die Räder nur der/die Eigentümer/in verfügen darf. Das österreichische allgemeine Gesetzbuch von 1811 schreibt im Artikel § 386. „Bewegliche Sachen, welche der Eigentümer nicht mehr als die seinigen behalten will, und daher verläßt, kann sich jedes Mitglied des Staates eigen machen. Im Zweifel ist nicht zu vermuten, dass jemand sein Eigentum aufgeben wolle; daher darf kein Finder eine gefundene Sache für verlassen ansehen und sich diese zueignen.“ Das heißt mit anderen Worten, Fahrräder die keine/r mehr behalten will, kann sich ein/e ander/e nehmen. Allerdings ist nicht zu vermuten, dass jemand das Eigentum an sein/ihrem Fahrrad aufgeben möchte. Der Vorgang der Aufgabe des Eigentums heißt Dereliktion (Preisgabe). Ein Blick in die spärlichen Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs zeigt,

se Sachen aufgeben wollte: 40 R 253/07p. Papier, welches in einen Sammelbehälter geworfen wird, wird nicht derelikiert, sondern an den Entsorger übergeben. Wenn die Fahrräder im Haus einfach stehengelassen werden, kann dies eine Besitzstörung (§ 339 ABGB) oder eine Eigentumsstörung (§523 AGB) darstellen. Selbstverständlich müsste zuerst der/die Eigentümer/in des Fahrrades ausgeforscht werden. Wie soll nun also die Hausverwaltung vorgehen, um den Radkeller oder die immer belegte Abstellanlage von „Fahrradleichen“ zu befreien: Im Grunde genauso wie bei Kellerräumungen und anderen Entfernungen von Unrat von den allgemeinen Flächen einer Liegenschaft. Ich halte folgendes Vorgehen für adäquat: Zunächst sollten alle Eigentümer/innen sowie Mieter/innen und Bewohner/innen schriftlich durch einen Aushang und eine Postwurfsendung davon informiert werden, dass in sechs Monaten bis dahin nicht identifizierte

stellt haben. Das Problem ist sicherlich, dass, wenn ein langer Zeitraum zwischen Aussendung und Räumung liegt, die Pickerl wieder entfernt sein könnten. Ich würde allerdings keinen kürzeren Zeitraum vorschlagen, weil man ja Radfahrer/innen nicht zwingen kann, im Winter ihre Räder zu verwenden. Die Räumung selbst sollte dann derart durchgeführt werden, dass die Räder jedenfalls daraufhin kontrolliert werden, ob diese von der Polizei kodiert worden sind, um so eventuell gestohlene Räder wieder an die ursprünglichen Besitzer/innen zurückzugeben. Da selbstverständlich auch nicht kodierte Räder gestohlen sein können, sollte jedenfalls bei „teuren“ Rädern auch die Polizei gefragt werden, ob diese als gestohlen gemeldet wurden. Hier spielt nun sicherlich der Zustand eines Rades eine Rolle. Ist das Rad alt, ungepflegt, verrostet und nicht fahrbereit und wird es auch innerhalb von sechs Monaten nicht identifiziert, kann guten Gewissens angenommen werden, dass der/die Ei-

M

sen. Die Entfernung ist ferner ohne weiteres Verfahren zu veranlassen a) bei einem Gegenstand, bei dem zu vermuten ist, daß sich dessen der Inhaber entledigen wollte …“ Die MA 48 der Stadt Wien handhabt die Entsorgung wie folgt: „Fahrräder, die über lange Zeit in einem desolaten, nicht fahrfähigen Zustand am selben Ort abgestellt sind, werden mit einer Infoschleife der MA 48 versehen. Darin wird die Besitzerin oder der Besitzer zur Entfernung aufgefordert. Andernfalls wird das Fahrrad durch die MA 48 entfernt (vermutete Entledigungsabsicht).“ Hierzu ist kritisch anzumerken, dass die MA 48 jedoch des Öfteren von Gegner/innen des Radverkehrs instrumentalisiert wird, Räder abzuschleppen, weil sie nach Meinung der aufgebrachten Radgegner/ innen nicht ins Stadtbild passten. So sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen Besitzer/innen von alten Rikschas aufgefordert wurden dieselben zu entfernen, da sie als nicht fahrbereit eingestuft wurden.

Fahrradleichen

DR. JOHANNES PEPELNIK, RECHTSANWALT IN WIEN

RAD & RECHT

dass über diese Frage scheinbar nicht oft (wohl auch aufgrund des geringen) Wertes gestritten wurde. Bei von einem Mieter in der Wohnung zurückgelassener Möbel hat das Landesgericht Wien festgestellt, dass hier nicht davon ausgegangen werden darf, dass der ehemalige Mieter die-

gentümer/in sich davon trennen wollte. Auf öffentlichem Grund ist die Entfernung für die Stadtgemeinden etwas einfacher, weil es die Verwaltungsvorschrift des §89a Abs.2 StVO gilt, der auszugsweise lautet: „Wird durch einen Gegenstand auf der Straße, insbesondere durch ein stehendes Fahrzeug (und Fahrräder sind Fahrzeuge), mag es betriebsfähig oder nicht betriebsfähig sein, … der Verkehr beeinträchtigt, so hat die Behörde die Entfernung des Gegenstandes ohne weiteres Verfahren zu veranlas-

FOTO (C) ANNA STÖCHER

anche Räder sind noch funktionsfähig, andere nicht. Die gleiche Frage gibt es auch bei der Abstellanlage vor dem Haus. Hausverwaltungen und engagierte Radfahrer/innen wollen nunmehr diese Räder entfernen um den Platz zu nützen oder um die kaputten Räder wieder in Gang

Fahrräder entfernt werden. Für die Identifizierung gibt es nun zwei Varianten: Entweder die Hausverwaltung versieht jedes Fahrrad mit einem Pickerl und fordert die Eigentümer/innen der Räder auf, das Pickerl zu entfernen als Zeichen, dass dieses Rad noch benützt wird. Oder andersherum, die Eigentümer/innen sollen ihre Räder identifizieren und mit dem Pickerl, welches ihnen im Anschreiben geschickt wurde, versehen. Auf die letzte Art könnte auch geklärt werden, ob einzelne viele Räder einfach nur abge-

Oft sind Radfahrer/innen mit folgendem Problem konfrontiert: Im Haus existieren zwar ein Radkeller oder Abstellanlagen, diese sind jedoch mit Rädern belegt, die schon geraume Zeit nicht mehr verwendet wurden...


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VERKEHRSPOLITIK

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Vom Einzelkämpfer zur wirksamen Masse

(1) Musiker als

CM-Teilnehmer in Linz

(2) Bikelifting auf

Wiener Reichsbrücke

1. Einzelne Radfahrer werden von KFZ-Lenkern als Hindernis wahrgenommen.

(3) Piraten„schiff“

beweist freie Kreativität der Radler/innen (4) 70.000 wheels in the air (Budapest)

2. Gruppe: Einer geschlossenen Gruppe von etwa 10 Radfahrern begegnen KFZ-Lenker wie einem einzigen, großen, langsamen Verkehrsobjekt. 3. Fließverkehr: Ein dichter, mehrspuriger Radverkehr bestimmt die Verkehrssituation genauso stark wie dichter KFZ-Verkehr. Radfahrer sind als ständig präsenter und fließender Radverkehr gleichrangige Verkehrsteilnehmer.

FOTOCREDITS: (1) JAVUREK,. (2) UND (3) ANDRZEJ FELCZAK, (4) WIKIPEDIA © BECHERPIG, BILD BEARBEITET

INFOS http://www.criticalmass.at http://de.wikipedia.org/wiki/ Critical_Mass_(Protestform) http://criticalmass.wikia.com Leibetseder, Bettina: Critical Mass – Eine neue soziale Bewegung; in: KONTRASTE Nr. 2, März 2009, S. 15-21, Hrsg: Institut für Gesellschaftspolitik der Johannes Kepler Universität Linz

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S

Masse und

eit dem Beginn der Critical Mass Bewegung 1992 in San Francisco hat sich die CRITICAL MASS zu einer globalen Bewegung entwickelt, die noch immer das selbe Ziel wie damals verfolgt: Sie soll zu voller Akzeptanz der Fahrradfahrer/innen im Straßenverkehr führen, genügend Raum und Achtsamkeit für sie erreichen und allgemein zu einem respektvolleren und bewussteren Umgang zwischen allen Verkehrsteilnehmer/innen beitragen. Alle Teilnehmer/innen bilden eine „kritische Masse“: Radfahrer/innen, die uneingeschränkt radfahren wollen. Menschen, die den dadurch gewonnen Raum lustvoll erleben und den sonst so hektischen Straßenverkehr friedvoller mitgestalten wollen. Das Wort „Critical Mass“ gibt mehrere Hinweise. Es bezeichnet zunächst jene situativ abhängige Zahl von gemeinsam Radfahrenden, ab der das Verhältnis zwischen Kfzs und Fahrrädern zugunsten letzterer kippt und sich dadurch entscheidet, wer sich wem


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(5) Bike-Wedding für heiratswillige CM-Freunde in Wien (6) CM ist immer möglich, nicht nur bei Sonnenschein (7) „Historische“ erste CM in Linz 2007 FOTOCREDITS: (5) UND (6) ERWIN PREUNER, (7) HERZENBERGER TEXT-QUELLEN: INITIATIVE FAHRRAD OÖ, BERNHARD DORFMANN, WWW.CRITICALMASS.AT

und Macht

anpassen muss. Die Route ist Resultat spontaner Entscheidungen der Feldspitze und orientiert sich grob am vorab auf www.criticalmass.at bekannt gegebenen Zielort und Zeitrahmen. Dabei helfen Polizist/innen auf Motor- und Fahrrädern den Teilnehmer/innen rechtzeitig die Seitengassen zu „korken“ – d.h. kurzfristig vor Kfz abzusichern – oder Kreuzungen frei zu machen. Die gefahrene Geschwindigkeit pendelt um die 15 km/h, man fährt in weitmaschiger Formation, Gelassenheit ist die vorwiegende Stimmungslage. Allein die vielen verschiedenen Fahrradarten und die dabei zum Ausdruck gebrachte persönliche Phantasie erzeugen denselben Effekt wie eine aufregende Fahrradschau. Es ist wunderbar und den eigenen Radfahrspirit befeuernd, an einer Critical Mass teilzunehmen! Zu den größten CM-Events zählt Budapest. Am 22. April 2007 fuhren 50.000 Menschen durch die Budapester Innenstadt, am 20. April 2008 schon 80.000!

VERKEHRSPOLITIK

WANN & WO

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Graz: graz.criticalmass.at Jeden letzten Freitag im Monat – Treffpunkt 16:30 Uhr am Südtirolerplatz Keine Winterpause! Innsbruck: innsbruck.criticalmass.at Jeden letzten Freitag im Monat – Treffpunkt 17:00 Uhr in der Maria-Theresien-Straße Winterpause Dezember – Februar Linz: linz.criticalmass.at Jeden letzten Freitag im Monat – Treffpunkt 16:30 Uhr am Hauptplatz, Abfahrt 17:00 Uhr Winterpause November – Februar Salzburg: salzburg.criticalmass.at Jeden letzten Freitag im Monat – Treffpunkt 17:00 Uhr im Kurpark vor dem Kongresshaus Winterpause November – Februar Wien: vienna.criticalmass.at Jeden 3. Freitag im Monat – Treffpunkt 16:30 Uhr am Schwarzenbergplatz. 17:00 Abfahrt. Pünktlich :) Keine Winterpause! Wiener Neustadt: wn.criticalmass.at NEU: Ab jetzt mindestens 2x im Jahr. Termine auf der Homepage nachsehen! wienerneustadt@criticalmass.at Treffpunkt ab 16:00 Uhr am Bahnhofplatz, Abfahrt 16:30 Uhr, ca. 10-15 km.


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GESUNDHEIT

Die häufigstenSchmerzen vieler Radfahrer/innen können in vier Bereichen lokalisiert werden: Kopf/Nacken/ Schulter, Kreuz/Becken (Sitzen), Hände und Knie. Praktisch für alle diese Beschwerden ist eine falsche Sitzhaltung verantwortlich. Positiv ausgedrückt: Die meisten Beschwerden dieser Art können mit einer richtigen Sitzhaltung minimiert werden.

W TEXT: REINHOLD SEITL GRAFIKEN: COMMDES.AT

er stets locker, entspannt und aufrecht Rad fährt, bekommt keine Beschwerden. – Ein weit verbreiteter Irrtum! Beim Radfahren sind viele Muskeln beteiligt. Das aufrechte Sitzen zum Beispiel auf einem Hollandrad unterfordert Bauch- und Rückenmuskulatur, welche zum Aufrechterhalten der Wirbelsäulen-Balance aktiv sein sollte. Wer länger aufrecht sitzt, neigt dazu, in sich zusammen zu sinken, also seine Wirbelsäule zu krümmen. Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Fahrer/innen bei aufrechter Haltung tendenziell zu stark am Lenker ziehen.

Figur (1): Bei einer vollständig auf-

rechten Position (z.B. am Hollandrad) weist die Wirbelsäule (hellblau) die gesunde S-Form auf. Man sitzt zentral am Becken (dunkelblau). Bei Rückenfehlhaltung tendiert man zu Figur (3).

Figur (2): Bei der empfohlenen moderat vorgeneigten Haltung kippt das Becken etwas nach vorne. Dabei soll die Wirbelsäule nicht wesentlich gekrümmt werden, sondern die S-Form beibehalten. Das Bein „verlängert“ sich; eine höhe Sattelposition soll eingenommen werden. Weiters wird der Pedaldruck durch die vorgeneigte Körperhaltung verstärkt. Aus dieser Haltung ergibt sich eine längere Sitzweite am Fahrrad. Figur (3): Ein nach hinten verkipptes Becken (3) erzeugt eine gekrümmte Halswirbelsäule (1), einen Rundrücken (2) und eine Einengung des Brustkorbes (4). Bei längeren Fahrten in dieser Haltung ist mit nachhaltigen Beschwerden zu rechnen.

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Wie man sitzt, s Verspannungen und Schmerzen im Nacken und an den Händen sind die Folge.

SITZEN Generell ist für gesundes Radfahren eine moderat nach vorne geneigt Sitzposition zu empfehlen. Dabei soll der Rücken aber nicht gekrümmt werden, sondern das Becken nach vorne gekippt, damit die S-Form der Wirbelsäule erhalten bleibt. Damit nicht zu viel Last auf die Arme und Hände gelangt, werden die Rückenstrecker-Muskeln aktiviert. Bitte beachten Sie für diese Sitzhaltung die Grafiken und ihre Bildtexte! Der gestreckte Rücken kann wegen der unterschiedlichen Beckenformen bei Männern und Frauen unterschiedlich weit nach vorne geneigt werden. Frauen fahren

demnach etwas aufrechter. Die etwas geringere Becken- bzw. Rückenneigung kann aber durch eine geringe Neigung der Sattelnase nach unten fast ausgeglichen werden. Druckschmerzen im Schambereich sind immer zu vermeiden.

SATTEL Ein breiter, weicher Sattel verhindert Sitzprobleme. – Noch ein weit verbreiteter Irrtum! Ein weicher Sattel ist für längere Fahrten ungeeignet. Nur härtere Sättel können die abwechselnde Links-rechts-Be- und Entlastung der Sitzauflage leisten. Ein weicher Sattel verhindert durch die Formanpassung die Druck entlastung der gerade unbelasteten Seite des Beckens. Auf breiten Sätteln ist die Gefahr des Beinscheuerns auf der Innen-

seite gegeben. Weil die Beckenformen teilweise große individuelle Unterschiede aufweisen, kann keine generelle Empfehlung für eine spezielle Sattelform gegeben werden. Sättel mit einen Spalt oder Loch in der Mitte können bei Männern Prostatabeschwerden (wegen Kälte, Zug, Nässe) nach sich ziehen.

KNIE Zu tiefes Sitzen und schwere Gänge bringen unweigerlich Knieschmerzen. Ist der Sattel zu tief eingestellt, muss beim Treten das eine Bein aus einem zu kleinen Öffnungswinkel gestreckt werden, während das andere Bein im zu kleinen Öffnungswinkel keine ausreichnende Entspannung findet. Schwere („dicke“) Gänge führen besonders bei instabilen Knien, also untrai-


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t, so fährt man nierten Seitenbändern zu dauernder Überbelastung. Schneller und leichter treten – es lohnt, dafür zu trainieren.

HÄNDE Durch eine falsche Sitzposition und durch untrai-

GESUNDHEIT

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nierte Rückenmuskeln kann die Rückenmuskulatur den Rumpf nicht ausreichend tragen. Dadurch entsteht ein zu starker Druck auf die Handgelenke. Oft wird eine zu kurze Sitzlänge gewählt! Abhilfe: Sattel nach hinten, Lenker

weiter vorne, längeres Fahrrad, etwas höhere(!) Sitzposition.

RAHMENHÖHE Die Rahmengröße (Höhe) orientiert sich an der Beinlänge der Fahrer/innen. Als Faustregel kann die Tretlagerhöhe minus Beinlänge herangezogen werden. Durch die individuelle Streubreite von Arm- und Rumpflängen muss aber

Der STR-Wert ist das

Verhältnis von Stack (Höhe) und Reach (vordere Länge) des Rahmens. Ein STR-Wert über 1,5 erlaubt ein komfortables Fahren.

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ein Feintuning gemacht werden. Die Angabe der Rahmenhöhe ist nur zum Teil geeignet, die richtige Fahrradgröße zu finden. Aussagekräftiger ist zusätzlich der so genannte STR-Wert. Er ist das Verhältnis von Rahmenhöhe (Stack) zu Rahmenlänge (Reach). Rahmen mit nach vorne „verschobener“ Geometrie haben bei gleicher Rahmenhöhe einen kleineren STR-Wert, fordern vom Fahrer eine flachere Sitzposition und sind weniger komfortabel zu fahren.

LENKER Die passende Sitzlänge wird auch vom Lenker beeinflusst. Positionsänderungen lassen sich durch die Lenkerform (Renn-, Mountainbike- und Citybike-Lenker), den Lenkervorbau (je nach Länge) und die Höhe des Lenkers einstellen. Ist der Sattel höher als die Lenkstange (Sattelüberhöhung), vergrößert sich die Sitzlänge.

Liebe Freundinnen und Freunde des Fahrrades! Weiter am Donaukanal! Bei der Augartenbrücke direkt am Donaukanal, der von 15 Straßen- und 5 Eisenbahnbrücken überquert wird, sitze ich auf einer Bank und schaue dem Treiben der Menschen zu, es ist ein schöner Sommertag. Ich packe meine Sachen zusammen und radle nun weiter. Ich komme zur Salztorbrücke. Junge Leute sonnen sich in Liegestühlen, die auf Sand stehen, der an den Strand des Mittelmeeres erinnert. Es ist der Gemeinde Wien zu danken, dass sie solches möglich macht. Ich bin hier beim Tel Aviv-Beach. Es ist ein warmer Tag. Die Besucher können bei einer Bar Getränke erwerben. Ich bitte einen der Kell-

ner, mir meine Wasserflasche zu füllen. Er tut dies freundlich und gratis. Ich radle weiter unter der Salztorbrücke durch. Ihr Name genauso wie der „Salzgries“ im 1. Wiener Bezirk weist auf den Salzhandel hin, der in früheren Zeiten hier betrieben wurde. Der Stadtplaner und Architekt Otto Wagner hatte gegenüber, also an der rechten Seite des Donaukanals, einen „Zentralen Fischmarkt“ geplant, der tatsächlich von 1904 bis 1976 bestand. Die ansonsten steil zum Kanal abfallende Kaimauer ist hier beim früheren Fischmarkt als Treppenkai gestaltet. Die Salztorbrücke hieß bis 1919 Stephaniebrücke, benannt nach Stephanie von Belgien, der Gattin von Kronprinz Rudolf.

1945, als um Wien gekämpft wurde, sprengte man die Brücke. Erst 1960/61 wurde hier eine Spannbetonbrücke errichtet. Weiter geht es zur Marienbrücke, zur Schwedenbrücke und schließlich, bei der Augartenbrücke, sehe ich schon die Urania. Bis zur Franzensbrücke, die 1899 eröffnet wurde und in ihrem Stil an die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts erinnert, herrscht reges Leben am Donaukanal. Spaziergänger sind unterwegs, Dauerläufer mühen sich ab. Das Grün am Donaukanal nimmt zu, die Kaimauer wird niedriger und verschwindet ganz. Ich lasse die Rotundenund die Stadionbrücke hinter mir und gelange zum Gaswerksteig. Über

eine Stiege hinauf trage ich mein Rad und blicke zum Gaswerk. Der frühere Gasometer wurde bei der Revolution von 1848, als Wiener Studenten, Arbeiter und Bürger für dieselben Freiheitsrechte gegen den Kaiser kämpften wie es heute arabische junge Leute tun, in Brand geschossen. Die Niederschlagung der Revolution durch den Kaiser war ähnlich wie heute die Revolution in den arabischen Ländern. In Wien gab es damals über 2.000 Tote. Ich bin froh, dass ich am Donaukanal die Freiheit des Radfahrens genießen kann. Ich leere auf das Wohlsein all jener, die das Radeln am Donaukanal lieben, ein kleines Glas mit dem isotonischen Getränk Bier.

Girtlers Freilauf

Der Zauber des Donaukanals (2)


ARGUS

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VERKEHRSPOLITIK

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Bahn- und Radfahren im Ybbstal soll auch in Zukunft einander nicht ausschließen

Soll Radweg Bahnlinie zerstören?

D

as im südwestlichen Teil Niederösterreichs gelegene Ybbstal soll demnächst durch einen Radweg erschlossen werden. Dazu will man Teile der Trasse der Ybbstalbahn verwenden. Eine eher ungewöhnliche Vorgangsweise, durch das Herausreißen von Schienen Platz zu machen für einen Radweg. Das Zerstören der für den Tourismus wichtigen Infrastruktur in der stark von der Abwanderung betroffenen Region ist ein Schritt in die absolut falsche Richtung. Radfahrer, vor allem mit Kind und Kegel, schätzen Sicherheit. Dazu gehört allemal bei Schlechtwettereinbruch oder anderen Unpässlichkeiten die sichere Rückkehr zum Ausgangspunkt der Tour. Eine Aufgabe, für welche die schmalspurige Ybbstabahn geradezu prädestiniert ist. Zusätzlich ist eine Fahrt mit der Ybbstalbahn ein besonderes Erlebnis. Damit es die ideale Kombination von Fahrrad und Bahn auch im

Ybbstal gibt, regt sich Widerstand auf breitester Basis. 11.000 Unterschriften gegen das Zusperren – eine Phalanx über alle Parteigrenzen hinweg – kämpft gegen dieses wohl abstruse, mutwillige Zerstören der Ybbstalbahn. Es müssen alle Kräfte gebündelt werden. Die dünn besiedelte Region, ein unverfälschtes Naturparadies, könnte den Bewohnern der Zentralräume Wien und Linz Erholung und Erleb-

nis bieten: im Sinne des sanften und nachhaltigen Tourismus, so man Ybbstalbahn und Radwege als sich optimal ergänzende Infrastruktur in ihrem Wert erkennt. Dann stehen für eine touristische Aufwärtsentwicklung die Signale auf grün. Der Weitblick der Politiker ist in Zeiten des Klimawandels, des zu Ende gehenden Erdöles und fortschreitender Umweltzerstörung gefordert!

Einstellung der Ybbstalbahn wegen Radwegen?

TEXT UND BILD: ING. SIEGFRIED NYKODEM, YBBSTALBAHN ENTWICKLUNGSGEMEINSCHAFT


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BUNDESLÄNDER

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VÖLSER RADLBÖRSE Ort: Cyta Flohmarktgelände Datum: Sonntag, 22. April Annahme: 8:00 - 10:00 Uhr Verkauf: 10:00 - 12:00 Uhr Rückgabe: 12:00 - 13:00 Uhr Kosten: 2,- Euro Annahmegebühr. Im Falle des Verkaufes 10% Verkaufsgebühr (max. 30,Euro) Weitere Informationen: www.fahr.info. Hier finden Sie alle Details, Kontakte sowie Downloads zur RadlBörse FOTO: ARGUS TIROL

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Fahrradtauschmarkt für Gebrauchträder

Altes Rad im Keller? Haben auch Sie Räder im Keller oder im Hof, die nicht mehr verwendet werden und nur Platz wegnehmen?

R

echtzeitig zu Frühlingsbeginn führen ARGUS Tirol und die Pfadfinder/innen Völs bereits zum fünften Mal den großen Radlmarkt für Gebrauchträder durch. Die Völser RadlBörse funktioniert nach dem bewährten Prinzip der Tauschmärkte: Fahrtüchtige Kinder- und Erwachsenenräder, aber auch Sonderfahrräder, Elektroräder und Anhänger können in der Früh abgegeben werden. Der Verkauf erfolgt am Vormittag durch die Veranstalter. Wir erwarten über 200 Fahrräder: Erfahrungsgemäß wird es das 10Euro-„Bahnhofsrad“ genauso geben wie das hochwertige Karbonmountainbike, zahlreiche Kinderräder in allen Größen ergänzen das Angebot. Im Anschluss können die erzielten Erlöse bzw. nicht verkaufte Räder wieder abgeholt werden.

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre übersteigt die Nachfrage nach qualitativen, günstigen Rädern oft das Angebot. Wenn also auch Sie nicht mehr verwendete Fahrräder im Keller haben, bringen Sie diese auf Vordermann und kommen Sie mit dem Rad (oder den Rädern) am 22. April zur Völser RadlBörse! Im Zuge der Veranstaltung wird auch die Möglichkeit zur Fahrradcodierung durch den ÖAMTC angeboten. Der Erlös der Veranstaltung fließt den Pfadfinder/innen Völs zu. Wer am 22. April keine Zeit oder Lust hat, kann sein Fahrrad (kaputt oder fahrtüchtig) auch im Vorfeld den Pfadfindern spenden: Solche Räder können jeden Freitag ab 19 Uhr im Pfadfinderheim Völs abgegeben werden. Fahrräder aus Völs werden durch die Pfadfinder/innen auf Wunsch auch direkt bei Ihnen daheim abgeholt. Diese Räder werden dann unter Anleitung von den jungen Pfadfinder/innen repariert und bei der RadlBörse verkauft. Letzter Termin für die Fahrradabgabe ist am 30.03.2012!

Fahrtechnik, Orientierung, Tourenplanung, Erste Hilfe, Rechtsfragen

Fundierte Bikeguide-Ausbildung Verband alpiner Vereine Österreichs www.vavoe.at www.bikegruppe.at Telefon: +43.1.512 54 88, +43.1.512 73 73

Der VAVÖ, der Dachverband aller bedeutenden alpinen Vereine in Österreich, hat beginnend ab 1995 auch seine Ausbildungstätigkeit auf Radtourenführer und MTB-Guides ausgedehnt, weil in den alpinen Vereinen Radtouren und MTBAusfahrten vermehrt nachgefragt werden. Radtourenführer oder Mountainbikeguides werden von Tourismusverbänden, Hotels, alpinen Vereinen, Reiseveranstaltern und Clubs eingesetzt. Sie organisieren und leiten Gruppenausfahrten mit Inhalten. Dem entsprechend deckt eine fundierte Ausbildung diese beiden Bereiche ab.

Vom VAVÖ ausgebildete Bikeguides sind Frauen

und Männer, die sich auf der gewählten Route besonders gut auskennen. Sie lieben die Natur, bewegen sich gerne im Freien, sind kontaktfreudig und lernen gerne Menschen kennen.

MOUNTAINBIKEGUIDES MTB-Guides organisieren und leiten auf freigegebenen Routen, Forststraßen und unbefestigten Wegen (Trails) Mountainbikefahrten.

2012 werden folgende Kurse vom VAVÖ angeboten: • Grundmodul Rad+MTB: 12.06 bis 15.06. • Intensivmodul MTB: 16.06. bis 19.06. • Grundmodul MTB: 03.09 bis 06.09.2012.

RADTOURENFÜHRER/INNEN

Außerdem Fahrtechnik-Wochenenden für alle Stufen:

Ihr Einsatzbereich liegt vor allem in der Organisation und Durchführung von Radtouren auf befestigten Straßen und Radwegen mit Trekking und Tourenfahrrädern.

26.05./27.05.2012, 16.06./17.06.2012, 07.07./08.07.2012, 01.09./02.09.2012, 08.09./09.09.2012


Entdecke die Welt neu...

MEER

Radfahren - Reisen mit Zukunft ! Mit dem Rad Land und Leute kennenzulernen, liegt voll im Trend der heutigen Zeit. Ob die Natur hautnah zu erleben oder Städte mit dem Rad zu erkunden - unser Programm 2012 lässt keine Wünsche offen. Auch für sportlich Ambitionierte ist etwas dabei. Reisecode

Datum

12ert0331 12ert0409 12ert0414 12ert0418 12ert0427 12ert0428 12rsf0502 12ert0505d 12ert0505m 12ert0506 12ert0517 12ert0526 12ert0607 12ert0610 12ert0616 12ert0622 12ert0630b 12ert0630m 12ert0706 12ert0727 12ert0802 12ert0805b 12ert0805m 12ert0818 12ert0825t 12ert0825a 12ert0913 12ert0916 12ert0921 12ert0929 12ert1006w 12ert1006b 12ert1021 12ert1026 12ert1101

Sa 31.03.2012 Mo 09.04.2012 Sa 14.04.2012 Mi 18.04.2012 Fr 27.04.2012 Sa 28.04.2012 Mi 02.05.2012 Sa 05.05.2012 Sa 05.05.2012 So 06.05.2012 Do 17.05.2012 Sa 26.05.2012 Do 07.06.2012 So 10.06.2012 Sa 16.06.2012 Fr 22.06.2012 Sa 30.06.2012 Sa 30.06.2012 Fr 06.07.2012 Fr 27.07.2012 Do 02.08.2012 So 05.08.2012 So 05.08.2012 Sa 18.08.2012 Sa 25.08.2012 Sa 25.08.2012 Do 13.09.2012 So 16.09.2012 Fr 21.09.2012 Sa 29.09.2012 Sa 06.10.2012 Sa 06.10.2012 So 21.10.2012 Fr 26.10.2012 Do 01.11.2012

Tage Reisetitel / Reiseziel

6 1 1 5 9 4 1 9 9 6 4 3 4 1 8 3 8 2 10 3 4 12 12 5 9 9 4 6 3 2 6 9 1 3 4

Land

Ostern in Grado Saisoneröffnung: Schubertradweg Kirschblütenradweg Parenzana / Triest - Pula Sternfahrt Zadar (Falkensteiner) Slowenische Terme Neusiedl am See Inselhüpfen Dalmatien Montenegro Radarena Gardasee Sternfahrt Bäderdreieck Donauknie - Györ nach Budapest Salzkammergut / Dachsteinrunde Unbekanntes Mostviertel Rumänien - Siebenbürgen Bernsteinstraße - Olmütz Entlang der Elbe von Dresden nach Berlin March Mecklenburg Vorpommern, Rügen, Usetom Sturm auf den Glockner Watzmann / Hochkönig Baltikum Masuren Ostungarn - Hortobagy Puszta Toskana Alpencross Piavetal - Auf den Spuren des Frizzantes Rund um den Balaton Höhlenfahrt Slowenien Bakony Wald Mountainbiken am Weissensee Bulgarische Donau Saisonabschluss: Zöbern - Köszeg Rad & Therme Bük Rad & Therme Ptuj

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DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

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Serviceleistungen für ARGUS-Mitglieder Drahtesel-Abo + Versicherungspaket + Beratungsservice + Shop-Rabatt + u.v.m. WIR SIND FÜR SIE DA! ARGUS-Zentrale Tel. +43.1.505 09 07 Fax-DW 19 service@argus.or.at www.argus.or.at Initiative FahrRad Oberösterreich (ARGUS-OÖ) info@ifahrrad.at www.ifahrrad.at ARGUS-SteiermarkDie Radlobby argus-stmk@gmx.at graz.radln.net ARGUS-Tirol argus.tirol@fahr.info fahr.info.blogspot.com ARGUS-Vorarlberg eva.haefele@worknet.at

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þ Drahtesel-Abo

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þ Versicherungspaket

Haftpflichtversicherung: bis EUR 1,5 Mio., europaweit inkl. Mittelmeerstaaten (gilt subsidiär). Rechtsschutzversicherung: europaweit; deckt Anwalts-, Gerichts- und Sachverständigenkosten bis EUR 57.000,– inkl. Ermittlungsrechtsschutz, z.B. zur Durchsetzung von Schadenersatzforderungen nach einem Unfall (gilt subsidiär). Kein Rechtsschutz bei Verfahren betreffend Polizei- und Gerichtsstrafen bis EUR 145,35. Unfallversicherung: Leistung von EUR 7.267,28 ab 50%iger Invalidität; weltweit

Haftpflichtversicherung Rechtsschutzversicherung Unfallversicherung

þ Ermäßigte Mitgliedschaft

Ermäßigte Mitgliedschaft für Studierende (bis zum vollendeten 26. Lebensjahr), Jugendliche und Personen im selben Haushalt. Beachten Sie bitte die Mitgliedsbeiträge auf derselben Seite

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JA, ich möchte ARGUS-Mitglied werden (inkl. Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Unfallversicherung sowie ein DRAHTESEL-Abo) JA, schickt mir bitte ein DRAHTESELSchnupper-Abo (3 Ausgaben). JA, schickt mir Infos über die ARGUS-FahrradDiebstahlversicherung.

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Mitglied werden ist ganz einfach: Zahlen Sie den passenden Betrag (oder mehr, denn Spenden sind für die ARGUS unentbehrlich) mit einem Erlagschein auf das Konto PSK 7582.600, BLZ 60000 ein! • Einzelmitglied

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Mitgliedschaft ist nur bei Hauptwohnsitz in Österreich möglich.


BÜCHER

DRAHTESEL – Ausgabe 01|2012

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(1) TOTALSCHADEN – DAS AUTOHASSERBUCH ¢ Gietinger, Klaus: Totalschaden - das Autohasserbuch. Westend, 2010. ISBN 978-3938060476, 320 Seiten, EUR 16,95. Der Regisseur, Soziologe und Verkehrsexperte Klaus Gietinger sieht sich als einer der 5 einzigen echten Autokritiker Deutschlands. Unechte gäbe es viele, die erkenne man daran, dass sie in Diskussionen sagen: „Ich will ja das Auto nicht verteufeln, aber …“. Im Gegensatz dazu sagt Gietinger: „Es wird endlich Zeit, das Auto zu verteufeln!“, ein Exorzismus sei nötig. Eindrücklich schildert er die enormen Schäden, die durch das Auto weltweit entstanden sind, insbesondere durch die Milliarden Verletzten und Verkrüppelten sowie die Abermillionen getöteten Menschen. Dennoch genießen Autofahrer eine „eingebaute Vorfahrt“ und werden bei Unfällen immer wieder vergleichsweise geringfügig bestraft. Er vergleicht konsequent das Auto mit einer Droge, Autofahrer mit Drogenabhängigen und Politiker mit Drogendealern und erklärt damit, warum das System trotz der katastrophalen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt so immanent gegen Veränderungen ist. So düster die Schilderungen der negativen Auswirkungen des Autoverkehrs sind, umso erhellender ist das Schlusskapitel, in dem Gietinger die Vision einer 2030 (weitgehend) autobefreiten Gesellschaft schildert, in der zu Fuß gehen, Radfahren und öffentlicher Verkehr die Hauptrolle spielen und Vorrechte gegenüber dem stark reduzierten Autoverkehr genießen.

(2) BEST OF BIKE-BLOG ¢ Randerson, James; Walker, Peter: Cyclebabble. Bloggers on Biking. Guardian Books: London, 2011. ISBN 978-0-85625-230-5, 258 Seiten, EUR 9,90. Wie geht man mit Raddiebstahl um, Rechtsfragen zum Rad, praktische Tipps und Tricks, über die vermeintlichen Gefahren des Radelns, über Radfahren im Sommerkleid, in der Schwangerschaft oder mit den Kindern, auf dem

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Faltrad oder Fixie - alles rund ums Rad findet Platz in „Cyclebabble: Bloggers on Cycling“. Kaum ein Thema fehlt im Buch vom Bike Blog des „Guardian“, der als einer der lebendigsten Teile der Website dieser Zeitung genannt wird. Auch die Postings einer weltweiten Radlergemeinde haben Eingang gefunden in dieses Buch mit ihren Neuigkeiten, Meinungen, ihrer Freude und dem Ärger am Radfahren. Von den Freuden des Nachtradelns über Cyclocross bis zum Kampf um den Platz auf der Straße sind alle nur erdenklichen Themen, Standpunkte hier vertreten, die den begeisterten Radfahrer zum Lachen, Verständigen Nicken oder Kopfschütteln und überzeugten Protestieren bringen können: "Cycling is the King of A to B. Whatever our differences, we love one another. Lycra mankini or tweed trousers tucked into your socks. Traffic lights - a suggestion or an order? Racer or hybrid, helmet or commando, freewheel or fixie? Nothing sours the bond.", meint Guardian-Kolumnistin Zoe Williams im Vorwort. Viele verschiedene Stimmen vom Sportler bis zur Alltagsradlerin, vom Radaktivisten und der Polizei kommen zu Wort, geben ihre – persönliche – Meinung ab, in der man sich ganz und gar oder aber gar nicht wiederfinden kann. Amüsantes und informatives Sammelsurium, das zeigt, dass Radlerthemen überall ähnlich sind – weiterlesen jederzeit möglich unter http://www.guardian.co.uk/ environment/bike-blog

(3) OSTALPEN-MTB-TOUR ¢ Zahn, Achim: Alpencross Ostalpen: Mit dem Mountainbike über die Alpen. Bruckmann Verlag: München, 2011. ISBN 978-3-7654-5397-7, 287 Seiten, EUR 13,20. Eine Alpenüberquerung bedeutet für viele Radsportler/innen den Sommer-Höhepunkt, für MTBiker/innen präsentiert Autor Achim Zahn mit seinem Radführer "Alpencross - Ostalpen" ein ideales Werkzeug zur Vorbereitung und Planung der – individuellen – Route: Brandneu recherchiert und mit GPS-Routing lassen sich mit

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dem bewährten Alpencross-Baukastensystem beliebig viele Routen über insgesamt 268 Pässe zwischen Bodensee und Königssee, zwischen Rhein und Salzach, zwischen Lago Maggiore und Millstätter See, zwischen Lugano und Venedig zusammenstellen. In den letzten 17 Jahren hat Achim Zahn fast 200 vollständige Alpenüberquerungen mit dem MTB gemacht, als Reiseveranstalter, Bildjournalist und Testfahrer: Er beschreibt im Buch 19 verschiedene Routen, auf der beiliegenden CD finden sich die GPS-Tracks von rund 180 Alpencross-Etappen mit 1.700 Wegpunkten. Zusätzlich gibt's in diesem Bikeguide die wichtigsten Tourendaten – Schwierigkeit, Charakteristik, Streckeninfo – und eine vom Autor subjektive Bewertung am Anfang jeder Tour dient zum Vergleich der Ansprüche und Inhalte der Fahrstrecken. Nicht zuletzt machen auch Infos zu Planung und Vorbereitung, Tourentaktik, Ausrüstung, Erster Hilfe und Wetterkunde das Buch komplett. Ebenfalls neu im Bruckmann Verlag erschienen ist das Buch "Mountainbike Treks – Südtirol und Dolomiten" (ISBN 978-3-7654-5281-9) von U. Preunkert, C. Kreutzer und M. Pietschmann, das – auch mit CD mit GPS-Tracks und Karten – 39 Touren in 11 Regionen von Südtirol und den Dolomiten für jedes Trainingsniveau vorstellt - jetzt muss nur noch der Sommer kommen!

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SONNTAG

1. APRIL

2012

2. WIENER RADPARADE

UM DEN RING

mit Unterstützung von

theater. 11.00 Uhr Treffpunkt beim Burg sts Vorprogramm, Live-Musik, Conte rt um den Ring. 12.00 Uhr Abfahrt zur Rundfah Wir setzen (uns) auf‘s Rad!

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