Treffpunkt Gesundheit
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Schwere Zeiten leichter überstehen Wie Resilienz hilft, Krisen zu meistern Schicksalsschläge und Krisen wie die Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Einschränkungen und Veränderungen bringen manche Menschen an den Rand der Verzweiflung, rufen unter Umständen sogar Depressionen und Ängste hervor. Andere Menschen hingegen kommen scheinbar gelassen durch die Krise und meistern selbst einschneidende Lebensereignisse wie den Tod von nahen Angehörigen, ohne daran zu zerbrechen. Die Psychologie geht davon aus, dass manche Menschen seelisch widerstandsfähiger, das heißt resilienter gegenüber einschneidenden Lebensereignissen sind als andere. Ursprünglich stammt der Begriff Resilienz aus der Materialforschung. Er bezeichnet Materialien, die auch nach hohen Belastungen unbeschädigt in ihren alten Zustand zurückkehren, so wie ein
Gummiband, das nach einer Dehnung wieder seine Form annimmt. Doch warum ist bei manchen Menschen die Resilienz stärker ausgeprägt als bei anderen? Und lässt sich Resilienz vielleicht sogar erlernen? Erbanlagen und Umwelt
Einige Menschen mit einer bestimmten Genvariante scheinen auf Stress
anfälliger zu reagieren und weniger belastungsfähig zu sein – vorausgesetzt, sie waren schon in ihrer Kindheit traumatischen Erlebnissen, zum Beispiel Gewalt, ausgesetzt. Das zeigen zumindest wissenschaftliche Studien. Allerdings ist dieser Zusammenhang zwischen traumatischer Kindheit, den Genen und einer verringerten Resilienz nicht zwangs-
Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2021