EHCO-Clubmagazin Powermouse | Ausgabe Dezember 2019

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Clubmagazin Powermouse Dezember 2019

Im Auge des Sturms

Wie die Kanadier Garry Nunn und Dion Knelsen die Oltner Offensive befeuern

Kleine Geheimnisse aus der Garderobe Die internen Team-Awards zum Jahresabschluss

Fanclub International www.ehco.ch

Der EHCO bewegt auch jenseits der Grenze

Eishockeyclub Olten AG


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Vorwort 03

Aussichten und Abschied Vor zwei Monaten hat Headcoach Fredrik Söderström in der letzten Ausgabe dieser Clubzeitschrift erklärt, weshalb der EHC Olten noch zu oft verliert. Und mit einiger Gelassenheit in Aussicht gestellt, dass sich das bald ändern wird. Nun erklären die beiden Kanadier Dion Knelsen und Garry Nunn im Interview, wieso der EHC Olten mittlerweile fast nur noch gewinnt. Wieso auch Ihnen selbst plötzlich das gelingt, was von ihnen erwartet wird: Tore, Punkte, Siege. Ich selbst habe dem Coach damals jedes Wort abgenommen. Nicht, weil er ein hervorragender Kommunikator ist. Sondern weil er scharfsinnig und selbstreflektiert genug ist, um das Richtige zu tun. Zuviele Trainer machen die Rechnung ohne die Mentalität ihrer Spieler, kennen keinen Plan B. Fredrik Söderström hat das Wesen seiner Mannschaft erkannt. Das sind vielversprechende Voraussetzungen für den Rest dieser Saison! Für mich persönlich endet die Reise im Club hier. Nach vier so interessanten wie intensiven Jahren als EHCO-Kommunikationsverantwortlicher möchte ich mich mit dieser Ausgabe unserer

Clubzeitschrift von Ihnen, liebe EHCO-Fans und -Partner, verabschieden. Und herzlich danke sagen für das Interesse und die Leidenschaft, die unser Club Tag für Tag erfahren darf. Das hat meine Arbeit ungemein bereichert. Diese Arbeit übernimmt ab 2020 mein Nachfolger Stephan Felder. Auch das sind vielversprechende Voraussetzungen für die Zukunft. Denn nicht nur Fredrik Söderström weiss: Mit guter Kommunikation alleine ist nichts gewonnen – irgendwann entpuppt sie sich als heisse Luft; ohne gute Kommunikation aber kann man gar nicht gewinnen. Frohe Festtage und Hopp Oute! Herzlichst

Pierre Hagmann, Leiter Kommunikation

Erstklassig werden | sein | kommunizieren

Frohburgstrasse 4 | Olten www.chilimedia.ch | 062 207 00 40 Clubmagazin Powermouse № 02  Eishockeyclub Olten AG  Dezember 2019


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THOMAS MÜLLER Inhaber/CEO ALBAN AVDYLI Stv. CEO

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Inhalt 05

KURZPOST VOM KLEINHOLZ

Die Team-Awards – and the Winner is ...

23–25 EHCO-Splitter

07– 09

Ein Tag im Leben von ... Diego Schwarzenbach

36–37 Helmgeschichten

28–29 EHCO-Fans im Ausland Alban Rexha – das Porträt

10–13

32–33 Nachwuchs-Coach Oldrich Jindra

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mc

Merry green-white Christmas

40–41 Interview mit Garry Nunn und Dion Knelsen

16–20

Mitarbeiter des Monats: Sven Wyss und Raphael Nemeth

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Impressum Redaktionelle Verantwortung Pierre Hagmann, Leiter Kommunikation Autoren Peter M. Birrer, Stephan Felder, Pierre Hagmann, Oliver Bono Bilder Freshfocus, Yves Stuber Druck und Layout Dietschi Print&Design AG

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EHCO-Splitter 07

KURZPOST VOM KLEINHOLZ

Bilder: Freshfocus

Zur Lage der Swiss League

Famigros-Days im Kleinholz

6 Mannschaften gehören zur breiten Spitze der Swiss League. Kloten, Ajoie, Visp, Thurgau, Olten, Langenthal – eine dieser Mannschaften wird die Quali gewinnen. Dahinter zeichnet sich ab, dass die GCK Lions und La Chaux-de-Fonds die letzten beiden Playoff-Plätze belegen werden. Wobei sich auch Sierre und die EVZ Academy noch gewisse Hoffnungen machen dürfen. Für Winterthur und die Ticino Rockets hat im Grund der Abstiegskampf schon begonnen. Aus der MySports League gibt es vier Aufstiegsbewerber: Martigny, Basel, Chur, Arosa. Allerdings planen gewisse National-League-Mutterhäuser, den drohenden Abstieg ihres Farmteams mittels Reglementsänderung mitten in der Saison (Abstiegsmoratorium) zu verhindern, im Februar wird an der Ligaversammlung darüber abgestimmt. Eine Regeländerung verlangt eine 2/3-Stimmenmehrheit. Kommt der Antrag durch, droht bei einem Aufstieg eines Teams aus der MySports League eine Swiss League mit 13 Teams ...

Famigros, der Familienclub der Migros, macht im Dezember wieder Halt im Kleinholz. Wie beim Heimspiel vom 7. Dezember gegen die EVZ Academy wird auch am 27. Dezember, bei der Partie gegen den HC Thurgau, ein eigener Famigros-Sektor im Stadion eingerichtet, wo die Kleinen dank speziellen Aktionen besonders auf ihre Kosten kommen. Auch sonst stehen einige attraktive Affichen an über den Jahreswechsel im Stadion Kleinholz... ehco.ch/tickets!

Goldener EHCO-Herbst Dass der EHCO im Oktober gerne zu sportlichen Höhenflügen ansetzt, hat schon fast Tradition. Aber ein November mit 5 Siegen aus 7 Partien, darunter die 7:2-Demonstration in Kloten, das ist aussergewöhnlich erfreulich für Oltner Verhältnisse. So hat sich das Team nach Startschwierigkeiten massiv gesteigert und hat den Anschluss an die Spitze geschafft. Das manifestiert sich auch in vielen Statistiken. • Mit Dion Knelsen ist diese Saison erstmals ein Oltner Spieler in den Top 10 der Skorerliste aufgerückt: 31 Punkte (17 Tore) aus 25 Spielen bedeuten aktuell Rang 10 der Liga • Philipp Rytz ist mit seiner Plus/Minus-Bilanz von +16 die aktuelle Nummer 9 der Liga. Bei den Strafminuten liegt er derweil auf Platz 2. • Silas Matthys ist mit einer tollen Fangquote von 93,33 Prozent weiterhin der statistisch beste Torhüter der Swiss League • 3,6 Tore schiesst der EHCO pro Spiel – das ist der zweitbeste Wert hinter Ajoie. Die 2,56 Gegentore pro Spiel bedeuten derweil Rang 4. • Aus 12 Heimspielen hat der EHCO 10 Heimsiege errungen – erfolgreicher im heimischen Stadion ist nur der HC Thurgau. In der Auswärtstabelle liegt der EHC Olten auf Rang 5.

Die EHCO-Kids kommen! Weihnachtszeit ist im Kleinholz auch Familienzeit.

Das Restprogramm 2019 Dienstag, 17. Dezember 2019, 19:45 Uhr EHC Olten – HC Sierre Samstag, 21. Dezember 2019, 17:45 Uhr EHC Visp - EHC Olten Montag, 23. Dezember 2019, 19:45 Uhr EHC Olten – SC Langenthal Freitag, 27. Dezember 2019, 19:45 Uhr EHC Olten – HC Thurgau Sonntag, 29. Dezember 2019, 15:45 Uhr EHC Kloten - EHC Olten

Viel Jubel vor Heimpublikum: Der EHCO gewinnt zuhause fast immer (Freshfocus)

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EHCO-Zuschauerbusse: Herzlichen Dank an die Sponsoren! Der EHC Olten dankt den Busbetrieben Olten Gösgen Gäu für den Betrieb der Zuschauerbusse während sämtlicher Heimspiele zum Kleinholz. Unser herzlicher Dank gilt folgenden Unternehmen, die im November und Dezember 2019 als Sponsoren die Gratis-Shuttle-Busfahrten von der Schützenmatte ins Stadion Kleinholz vor und nach den Heimspielen möglich gemacht haben. www.bogg.ch

Daniel Eigenmann, AXA Olten Gasthof Teufelsschlucht, Hägendorf Blumen Fleischli, Wangen bei Olten Metzgerei Brune Mutz, Beat Werthmüller, Wangen bei Olten Elektro- Fürst, Hägendorf Vögeli Beck, Hägendorf


EHCO-Splitter 09

In der Altstadt angekommen

Die schöne Geste der EHCO-Fans

Die EHCO-Geschäftsstelle ist Anfang November umgezogen und nun mitten in der Oltner Altstadt zuhause. An der Hauptgasse 11, oberhalb der Suteria, weht nun neben Weihnachtsdekoration auch die EHCO-Fahne. Ausserdem das Backoffice hat Verstärkung erhalten: Vor einigen Wochen hat Karin Kronenberg ihre Arbeit als Sachbearbeiterin Rechnungswesen im Teilzeitpensum aufgenommen. Das ganze Büroteam freut sich auf Ihren Besuch in der neuen Geschäftsstelle!

Der Abgang von Assistenztrainer Dennis Hall kam überraschend. Der Schwede ist bekanntlich aus gesundheitlichen Gründen Mitte November in seine Heimat zurückgekehrt. Beim darauffolgenden Auswärtsderby in Langenthal traten die Oltner Fans dann mit einer schönen Geste in Erscheinung. Mit einem Banner richteten sie ihre aufmunternde Botschaft an Dennis Hall, der sich sehr über die Bilder der Aktion freute. Nach dem Abgang von Hall übernahm Sportchef Marc Grieder interimistisch das Amt des Assistenten. Gut möglich, dass die Suche nach einem geeigneten Nachfolger während der aktuellen Nationalmannschaftspause beendet werden kann.

Geschäftsstelle: Angepasste Öffnungszeiten während den Festtagen: Wochentag Datum Öffnungszeiten Bemerkungen Montag 23.12.19 9–12 / 14–17 statt nur nachmittags offen Dienstag 24.12.19 9–12 Heiligabend Mittwoch 25.12.19 geschlossen Weihnachten Donnerstag 26.12.19 geschlossen Stephanstag Montag 30.12.19 9–12 / 14–17 statt nur nachmittags offen Dienstag 31.12.19 9–12 Silvester Mittwoch 01.01.20 geschlossen Neujahr Donnerstag 02.01.20 geschlossen Berchtoldstag

Kopf hoch, Dennis! Der EHCO-Fansektor vor dem Derby in Langenthal.

U20 A im Mittelfeld

Der EHCO ist nun in der Altstadt zuhause.

Die ältesten EHCO-Junioren, die in der dritthöchsten Liga U20 A spielen, finden sich nach 9 gespielten Partien im Mittelfeld der Tabelle wieder. 5 Siegen stehen 4 Niederlagen gegenüber. Das Team des neuen Headcoach Marcel Erismann wird diese Saison voraussichtlich weder mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben.

Offizieller und

stolzer Ausrüster des EHC Olten

Weitere Filialen:

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Conte Hockey Shop Olten Container EHC Olten Sportstrasse 91 4600 Olten

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DER BODENSTÄNDIGE,

DER GESCHICHTE SCHRIEB Alban Rexha erzielte als erster Spieler mit kosovarischen Wurzeln einen Treffer in der National League – dann stoppte ihn ein Unfall. Doch der Emmentaler kann nicht genug kriegen vom Eishockey.


Alban Rexha 11

Den Satz sagt er gegen Ende des Gesprächs, als es um seine Zukunft geht. «Wer weiss», sagt Alban Rexha, «vielleicht bleibe ich noch zehn Jahre hier.»

Text. Peter M. Birrer Bilder. Freshfocus

Da redet jemand, dem es vorzüglich gefällt in Olten. Der sich beim EHC bestens aufgehoben fühlt. Der schätzt, dass er mit dem Velo von seiner Wohnung im nahen Bornfeld ins Training fahren kann. Der im Team anerkannt ist und mit seinen Qualitäten zu den Arrivierten zählt. Seit Februar 2018 ist Olten der Lebensmittelpunkt des heute 27-jährigen Stürmers. Damals hatte sich der frühere Geschäftsführer Peter Rötheli bei ihm erkundigt, ob Interesse an einem Transfer bestehe. Rexha war inzwischen beim EHC Chur in der MySports League und zu 60 Prozent im Büro einer Heizungsfirma tätig. Als sich die Chance bot, ins Profi-Geschäft zurückzukehren, brauchte er nicht lange zu überlegen. Natürlich hatte er Lust, natürlich hatte er den Ehrgeiz, sich auf diesem Niveau nochmals zu beweisen.

Rexhas Helden von 1998

Die Geschichte von Alban Rexha beginnt im Emmental. Er wächst in Langnau auf, zu Fuss hat er nur fünf Minuten zur Ilfis-Halle. Bei dieser Konstellation ist es schwierig, nicht mit Eishockey in Berührung zu kommen. Den Sport lieben in seiner Familie alle, die Mutter, die Grosseltern, die in Signau einen Landwirtschaftsbetrieb führen, die Cousins, alle. Als Knirps wird Alban nicht nur Fan der Tigers, sondern steht früh schon selber auf Schlittschuhen. Bald verbringt er im Winter einen Grossteil seiner Freizeit mit Freunden auf dem Eis. Die Helden seiner Kindheit heissen Greg Parks, Walter «Wale» und Martin «Tinu» Gerber, die 1998 jene Mannschaft mitprägten, die den Aufstieg in die Nationalliga A schaffte. Rexhas Mutter ist Signauerin, der Vater stammt aus Gjakova im Kosovo. Dieser folgte mit 20 seinem Bruder in die Schweiz, ist Bäcker und hat seit bald drei Jahrzehnten den gleichen Arbeitgeber. Als sich die Eltern trennten, blieb Alban bei seiner Mutter. Mit dem Vater, der in Burgdorf lebt, pflegt er nach wie vor einen guten Kontakt. Die Unterhaltung findet dabei stets auf Deutsch

statt – Kosovo-Albanisch hat er nie gelernt. Und er besitzt auch nur den Schweizer Pass. Wenn er sich mit seinen kosovarischen Verwandten verständigen will, muss er das auf Englisch tun. Oder mit Händen und Füssen. «Ich habe zwar eine familiäre Verbindung zum Kosovo», sagt Rexha, «aber meine Heimat ist die Schweiz.» Rexha durchläuft alle Juniorenstufen, und er ist ein grosses Talent. Das kommt immer wieder zum Vorschein. Er nähert sich der ersten Mannschaft, absolviert aber auch eine Lehre als Heizungsinstallateur. Ihm gibt dieses berufliche Standbein eine gewisse Sicherheit, falls es mit dem Durchbruch als Profi nicht klappen sollte.

Stoff für Schlagzeilen

Aber Rexha denkt nicht ans Scheitern, sondern nur daran, sich durchzusetzen und mit dem Sport seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Am 2. Oktober 2010, kurz vor seinem 18. Geburtstag, ist es soweit: Er gibt seinen Einstand in der höchsten Spielklasse. Die SCL Tigers verlieren in Ambri zwar das Spiel 2:4, aber für den Debütanten hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Er ist in der NLA angekommen, und ihm ist auf Anhieb sein erster Treffer gelungen. Da kommt einiges an Emotionen zusammen. «Die Erinnerungen habe ich alle abgespeichert», sagt Rexha. Ausserdem hat er immer noch ein Souvenir an diesen Abend: Nach seinem zwischenzeitlichen 2:1 – übrigens auf Zuspiel von Lukas Haas – schnappt er sich den Puck und stellt ihn später daheim auf wie eine Trophäe. Mit seinem Auftritt in der Leventina liefert er Stoff für Schlagzeilen. Die «Berner Zeitung» titelt: «Ein Tor für die Geschichtsbücher.» Als erster Eishockeyspieler mit Wurzeln in Kosovo hat er ein NLA-Tor erzielt. Das Bild dazu: Rexha posiert in einem Trikot der Schweizer Nationalmannschaft und mit einer kosovarischen Flagge. Rexha legt einen steilen Aufstieg hin, muss dann aber eine herbe Enttäuschung verarbeiten: den Abstieg in die Zweitklassigkeit mit Langnau. Der Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler hält dem Club trotzdem die Treue. Es wäre ihm, der vor kurzem noch als Fan in


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Nachhaltig gut.


der Ilfis-Halle stand, gewiss nie in den Sinn gekommen, einfach davonzulaufen. Bald aber muss er noch einen Rückschlag verkraften, einen, der ihn in seiner Entwicklung jäh bremst. Rexha erleidet im Sommertraining beim Fussballspielen einen Kreuzbandriss im linken Knie. Er gibt danach zwar sein Comeback, kann sich aber nicht für einen neuen Vertrag aufdrängen.

Chur ist der Ausweg

2015 zieht er fort aus Langnau, er setzt seine Karriere in Martigny fort, bei Red Ice in der Swiss League gehört er zum Stammpersonal. Aber nach zwei Jahren melden die Walliser Konkurs an. Rexha muss sich nach einem neuen Verein umsehen, nur: Konkrete Offerten erhält er keine. Also wechselt er nach Chur, zu einem Verein, der zwar nur drittklassig ist, aber eine traditionsreiche Geschichte mit einer Vergangenheit in der Nationalliga A hat. Rexha ist sich nicht zu schade dafür, sondern dankbar, dass er bei den Bündnern eine Chance erhält. Und dass er einen Arbeitgeber findet, der ihm einen Rexha als NachBürojob gibt. wuchs-Nationalspieler 2011 Nach ein paar Monaten ändert sich die Situation bereits wieder: Im Frühjahr 2018 verlässt er Chur Richtung Olten und bekommt bei den Powermäusen einen Vertrag bis 2021. «Olten muss sich nicht verstecken», sagt er nun, angesprochen auf die Frage nach den Ambitionen, «der EHCO ist in der Swiss League neben Kloten der Club mit der meisten Tradition. Und er hat eine Fanbasis, wie sie nicht mancher Konkurrent vorweisen kann.» Nur: Welches Ziel darf denn nun in dieser Saison realistischerweise gesetzt werden? Rexhas

Antwort: «Die Konstellation ist die, dass in unserer Liga sechs, sieben Teams die Qualität haben, Meister zu werden. Wir gehören zu diesen Aspiranten, weil wir uns nach harzigem Saisonstart gefangen haben. Und weil wir die Ideen unseres Trainers Fredrik Söderström immer besser umsetzen.» Als es anfänglich nicht lief, zerbrach sich Rexha nicht gleich den Kopf. «Es braucht nach einem personellen Umbruch immer eine gewisse Zeit, bis die Mechanismen greifen», sagt er, «für mich war klar: Wir müssen ruhig bleiben. Schliesslich steckt in unserem Kader reichlich Substanz.»

«Gäbigi Lüüt» und Lieblingspinguine

Wenn Rexha nicht für den EHCO aktiv ist, geniesst er die Freizeit im «herzigen Städtli», wie er es nennt. Er spielt mit seiner Freundin, die er während seiner Churer Zeit kennengelernt hat, gerne Tennis. Oder er fährt mit ihr regelmässig in seine Heimat Langnau. Die Region im Emmental bleibt für ihn sein Rückzugsort, gewissermassen eine Oase der Gemütlichkeit, in der er auftanken kann. Er trifft dort nicht nur Verwandte, sondern alte Weggefährten, «einfach gäbigi Lüüt». Wenn sich die Chance bietet, ein Spiel der Tigers zu sehen, läuft es ihm bei der Atmosphäre in der Ilfishalle «manchmal kalt den Rücken runter».

Alban Rexha 13

Im EHCO-Dress gegen seinen Stammclub SCL Tigers: Rexha im CupSpiel vom Oktober 2019 (Freshfocus)

vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, noch einmal in der National League zu spielen. Wieso nicht mit Olten?», sagt er. Nach der Aktivzeit sei es denkbar, dass er sein Wissen als Trainer weitergebe. «Ich kann mir auch gut vorstellen, später in einem Büro zu arbeiten.» Dafür sorgt Alban Rexha vor. Er ist daran, das Handelsdiplom zu erwerben. Das Fernziel seiner Fortbildung hat er auch definiert: Er möchte Technischer Kaufmann werden. Er ist ein vielbeschäftigter Mann, eines hat er aber nie verloren: seine Bodenständigkeit. Und eines hat er stets beibehalten: seine Liebe zum Eishockey. Er kann nicht genug bekommen von Hockey und jeden Abend einen Match im TV schauen. Bevor er ins Training radelt, informiert er sich zudem über das, was in der nordamerikanischen NHL in der Nacht gelaufen ist. Die Pittsburgh Penguins sind sein bevorzugtes Team, weil dort mit Sidney Crosby sein Lieblingsspieler unter Vertrag steht.

Aber manchmal, sagt Oltens Nummer 16, sei es doch von Vorteil, abzuschalten und Die Gegenwart: Rexha Und was Distanz zu gewinnen. Er tut seiner zweiten hat er vor in Saison beim EHCO das, indem er mit seiner Freunnach der din auf Reisen geht, wie zuletzt Karriere? nach Südafrika. 2020 möchte er mit ihr Plant er eine Rückkehr in den wieder aufbrechen, würde den Abflug Beruf als Heizungsinstallateur? aber gerne verschieben – wenn er dafür Oder bleibt er dem Hockey als mit dem EHCO den maximalen Erfolg Trainer erhalten? «Zuerst feiern kann. einmal möchte ich noch eine Weile selber spielen. Und


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Interview 16

« DAS IST NUN WIRKLICH NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH » Interview ☞ Pierre Hagmann Bilder ☞ Yves Stuber

Die beiden EHCO-Kanadier Dion Knelsen und Garry Nunn schiessen mittlerweile Tor um Tor. Was ist anders als zu Saisonbeginn? Und wie erleben Sie Eishockey in Olten? Offene Antworten im grossen Doppelinterview. Dion Knelsen, was ist Garry Nunns herausragende Stärke und wo könnte er sich verbessern? Er ist sehr schnell und verfügt über einen herausragenden Schuss. Aber er spielt auch tolle Pässe. Und seine Schwäche ... (überlegt lange)...

Du brauchst vor jedem Bully eine Strategie im Kopf. Und du musst die Strategie immer wieder überdenken innerhalb eines Spiels, weil der Gegner mitdenkt. In erster Linie geht es aber ums Timing und schlicht darum, kräftiger zu sein als der Gegenspieler. Ich arbeite im Krafttraining auch gezielt daran, um die besten Voraussetzungen zu schaffen. Du musst mit totalem Fokus und einer gewissen Wut in ein Bully-Duell, mit der innerlichen Botschaft an den Gegner: Du wirst diesen Puck nicht berühren ... Garry: Ich habe auch schon Center gespielt, es ist wirklich eine mentale Sache. Fokus, absoluter Wille, Anpassungsfähigkeit ...

Garry: ... ich könnte kräftiger sein. Dion: Ok, ja, wir sind jetzt beide nicht ganz die grossen Brocken (lacht). Garry, was ist Dions herausragende Stärke und wo könnte er sich verbessern? Seine grosse Stärke ist seine Vielseitigkeit, er ist ein kompletter Spieler. Handgelenkschuss, Übersicht, Geschwindigkeit, Arbeitsethik ... Und er gewinnt fast jedes Bully, was für mich als Flügel ein enormer Vorteil ist! Sein Manko? ... (überlegt lange) Dion: ... mir unterlaufen hie und da unnötige Scheibenverluste, da fehlt mir vielleicht etwas die Ruhe am Puck. Ich habe eine Idee im Kopf, die dann in der Realität aber in einem blöden Turnover resultiert, dann müssen die anderen backchecken wegen mir. Was wir beide steigern können, ist die Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Tor. Dion, Du warst schon in der National League einer der besten Bullyspieler. Was ist Dein Geheimnis?

« WENN WIR IN EINEM SPIEL HART ARBEITEN, GEWINNEN WIR »

Wie erlebt ihr aktuell den Spirit im Team? Ich weiss, Spieler sagen ja öffentlich nie, dass die Stimmung schlecht ist ...  Garry: Es wäre in den meisten Fällen ja auch nicht zielführend, es öffentlich zu sagen, wenn’s so ist. Das klärt man dann besser intern. Aber, ganz ehrlich, wir haben hier einen tollen Spirit, eine Gruppe mit gutem Zusammenhalt. Dion war für mich sehr hilfreich bei der Integration, er kennt ja die Schweiz bestens, aber auch für ihn war es ein neues Team. Jedenfalls haben wir sehr positive Energie im Team ...  Dion: Absolut. Und es ist ein sehr positives Zeichen, dass wir auch in der ersten ziemlich harzigen Saisonphase keine Negativität oder starke Gruppenbildung erlebt haben.

Wenn ein Team eine gewisse Anfälligkeit dafür hat, dann kommt es in einer solchen Phase zum Vorschein. Ich mag tatsächlich jeden einzelnen in diesem Team, das ist nun wirklich nicht selbstverständlich (schmunzelt). Garry: Ich kenne auch die andere Seite, wenn der Teamspirit schlecht ist. Mein letztes Jahr in der AHL (American Hockey League, die raue Farmteam-Liga der NHL, Anm. der Red.) war sehr schwierig. In der AHL ist es so, dass allein die Konstellation für enorm viel Konkurrenzdenken sorgt, weil sich ja alle für einen Platz in einem NHL-Team aufdrängen wollen. Selbst der Linienpartner wird oft vor allem als Konkurrent betrachtet. Eigentlich will niemand in dieser Liga sein. Die Folge ist vielerorts eine auslaugende Atmosphäre, die man normalerweise nicht allzu lange mitmacht. Sobald ein Spieler realisiert, dass es für die NHL nicht reicht, verlässt er die AHL, zum Beispiel Richtung Europa eben. Ihr habt den harzigen Start angesprochen. Nun läufts dem Team und Euch persönlich deutlich besser. Was ist anders? Dion: Wir hatten einige Anpassungen im System, mit der Folge, dass wir nun viel mehr im Puckbesitz sind. Es brauchte auch etwas Zeit, um sich gegenseitig kennenzulernen. Wir haben immer hart gearbeitet, nun zahlt sich diese Arbeit langsam aus. Heute habe ich das Gefühl: Wenn wir in einem Spiel hart arbeiten, gewinnen wir. Das macht schon auch viel mehr Spass (lacht). Hinzu kommt immer der Schneeballeffekt beim Selbstvertrauen.

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Interview 18

Garry: Fredrik kennt nun die Einzelspieler, er konnte sein System justieren. Wir haben im Team wohl nicht die Masse und Physis, die sein ursprünglich angedachtes Hockey voraussetzt. So haben wir zu Beginn viel Energie verbraucht für wenig Ertrag. Dion: Und gleichzeitig sehr viele Strafen kassiert. Jetzt wählen wir gezielter aus, in welcher Situation wir aggressiv forechecken und wann eben nicht. Wir haben nun nicht nur viel öfters den Puck, sondern auch mehr Energie übrig, wenn wir im Puckbesitz sind.

was ich in meiner Karriere erleben durfte. Wir verstehen uns immer besser und können sehr viel kreieren. Unsere Ausbeute ist mittlerweile okay, aber könnte noch grösser sein, gemessen an den Chancen, die wir kreieren. Dion: Ja, manchmal denken wir nach einem Spiel, alleine unsere Linie hätte heute 7 Tore schiessen müssen (lacht).

Garry: Ja, zu Beginn der Saison war ich so wenig im Scheibenbesitz, wie ich das noch selten in meiner Karriere erlebt habe. Niemand im Team sah den Puck viel, es war sonderbar. Nun ist das ganz anders. Und zusammen mit Dion in einer Linie zu spielen funktioniert immer besser, die Chemie stimmt. Auch mit Stan Horansky. Das hilft mir enorm.

Schaut ihr manchmal nach Ajoie und denkt: Solche Werte wie deren Kanadier Devos und Hazen sollten wir auch erreichen? Dion: Ich glaube nicht, dass wir je 35 Minuten Eiszeit erhalten werden und das ist auch gut so (schmunzelt). Aber ihre Stats sind unglaublich. Wenn die beiden heisslaufen,

Dion: Wir kreieren mittlerweile viele Chance aus der eigenen und der neutralen Zone heraus. Das Timing ist viel besser, so dass wir mit viel Geschwindigkeit in die Offensive vordringen können.

« ONLINEKOMMENTARE ZU LESEN HILFT NICHT.»

Wie wichtig ist es Euch, zusammen zu spielen? Dion: Es ist sicher schön, Garry und ich verstehen uns auf und neben dem Eis wunderbar. Gleiche Sprache, gleicher Background, ausserdem spielen wir ein sehr ähnliches Spiel. Das heisst? Dion: Es gibt Spieler, die sind meist im Slot, schiessen vor allem. Andere sind klassische Spielmacher beziehungsweise Passer. Garry und ich spielen beide eine Art Hybrid, vermischen beide Stile. Garry hat einen grossartigen Schuss, aber sein Spiel ist nicht eindimensional. Es ist ein Privileg, mit Garry und Stan in der Linie zu sein, denn beides sind Spieler, die auch unter Druck viel Sorge zur Scheibe tragen, sie sind so schnell, geschickt und ruhig an der Scheibe, das hilft extrem, damit wir viel Zeit in der Offensive verbringen können. Garry: Ich hatte schon einige sehr gute Spieler als Linienpartner, aber diese Linie mit Stan und Dion gehört sicher zum Besten,

sind sie wirklich kaum zu stoppen. Ajoie hat aber auch sonst ein gutes Team, sonst schlägst Du nicht die ZSC Lions auf diese Weise im Cup. Garry: Solche Scoring-Werte siehst du in der Tat nicht oft. Die beiden sind sicher auch in einer speziellen Situation in der Ajoie mit ihrer Eiszeit, mit der langjährigen Zusammenarbeit. Ich selber würde solche Eiszeiten gar nicht wollen. Einerseits wollen wir über vier Linien Schritt für Schritt besser werden. Andererseits hab ich selber in Norwegen erlebt, wie ich überstrapaziert wurde in der Qualifikation, mit rund 25 Minuten pro Spiel. Das merkte ich dann in den Playoffs, mein Tank war leer. Ausserdem zählen nicht nur Scorerpunkte. Sportchef Marc Grieder hat uns vor der Saison gesagt, dass es natürlich unsere Aufgabe sei, zu scoren, aber gleichzeitig auch, für die Jungen da zu sein, als Leader auf und neben dem Eis. Ein gutes Vorbild zu sein, in allen Facetten des Spiels, zum Beispiel auch im Backchecking. ➞

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Interview 19

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Interview 20

Ähnliche Wege

Garry Nunn (30) stammt aus der Nähe von Vancouver und

stand nach seinen Juniorenjahren hauptsächlich in den nordamerikanischen Ligen EHCL und AHL im Einsatz, ehe er 2017 endgültig den Schritt nach Europa wagte. In seinem ersten Jahr wurde er prompt Liga-Topscorer der norwegischen Liga, ehe er zu AIK Stockholm in die zweithöchste schwedische Liga wechselte. Seit dieser Saison spielt er nun beim EHCO mit Vertag für 1 Saison plus Option. Im letzten Sommer hat Nunn seine kanadische Freundin geheiratet.

Dion Knelsen (30) wuchs in der kanadischen Provinz Alberta

auf. Nach Juniorenjahren in Kanada und den USA wechselte Knelsen 2010 im Alter von 21 Jahren nach Skandinavien. Er spielte mehrere Jahre für Sparta Sarpsborg in Norwegen, ausserdem zwei Jahre in der zweithöchsten schwedischen Liga Allsvenksan. 2016 schloss er sich den Rapperswil-Jona Lakers, mit denen er zwei Jahre später, 2018, den Aufstieg in die National League schaffte. Nach einem Jahr NL wechselte er auf diese Saison hin zum EHCO. Er hat einen Vertrag bis 2021. Knelsen ist verheiratet und Vater dreier Kinder.

Wie geht ihr mit dem Druck um, der auf Stress. Ich hatte davon gehört, dass in Verden Schultern von ausländischen Spielern gangenheit die Imports in Olten nicht immer in der Swiss League, in Olten besonders die gewünschte Rolle gespielt hatten. Dann lastet? hatte ich am Anfang mit Verletzungen und Dion: Ich weiss, was von uns erwartet wird dem Rhythmus zu kämpfen und es gab und weiss auch, was hilft, um besser damit schon Gedanken in Richtung: Oh Mann, das umzugehen. Was nicht hilft: Online-Fan- darf nicht wahr sein. Aber das war selbstgeKommentare oder Zeitungsberichte lesen. machter Druck, vom Club selbst kam keiIch verstehe Deutsch, aber ich tue das be- nerlei Druck. Von Marc Grieder spürte ich wusst nicht, egal, ob es gut oder schlecht Vertrauen und Bestärkung, auch in schwieläuft; entweder bist du der Held, was nicht rigen Momenten. Das zahlt sich nun aus. Dion: Wir sind beides ambitionierte Typen, die nicht nur hier sind, um den Lohnschein abzuholen. Wir wollen unbedingt gewinnen und wir wollen unbedingt scoren, denn scoren macht einfach Spass.

« ICH VERMISSE ES NICHT, JEDEN ABEND ZU VERLIEREN» gesund sein kann, oder du bist der Sündenbock, und das nützt einem eh schon angeschlagenen Selbstvertrauen auch nicht. Was nicht heisst, dass mir die Meinungen der Fans egal sind, natürlich wollen wir geschätzt werden. Garry: Druck gehört zum Job, ich bin es mir gewohnt, letztes Jahr in Stockholm war er deutlich grösser. In der ersten Saisonphase hier fühlte ich aber schon einen gewissen

Dion, vor zwei Jahren bist Du mit Rapperswil aufgestiegen. Wie siehst Du das aktuelle EHCO-Team im Vergleich zum damaligen Aufstiegsteam? Dion: Gute Frage. Damals wie mittlerweile auch jetzt beim EHCO war und bin ich der Meinung: Wenn wir das spielen, was wir spielen können, dann sind wir sehr schwer zu schlagen. Vor allem in einer Serie über Best of 7. Ein Unterschied zu Rappi ist sicher, dass wir damals grossenteils schon drei Jahre zusammengespielt hatten, mit dem selben Coach. Das gibt Stabilität. Und wir sind damals in der Aufstiegssaison sicher auch mit

grösseren Erwartungen in die Saison gestartet als jetzt mit Olten. Man muss sich jedenfalls bewusst sein: Der Aufstieg ist ein sehr, sehr schwieriges Unterfangen. Garry: Du hast mir mal erzählt, dass du findest, dass wir aktuell grössere spielerische Fähigkeiten im Team haben als die damalige Rappi-Aufstiegsmannschaft es hatte. Dion: Ja. Gleichzeitig war Rappi grösser, kräftiger, erfahrener. Vermisst Du die National League? Dion: Ich vermisse gewisse Dinge, ja, aber ich vermisse es nicht, praktisch jedes Spiel zu verlieren (schmunzelt). Sicher, es bleibt mein Ziel, nochmals aufzusteigen. Klar ist es aufregender, in Bern vor 17’000 Zuschauern zu spielen als in Biasca vor 100. Aber ich schätze mich sehr glücklich, für den EHC Olten spielen zu dürfen. Unter anderem auch, weil mich überrascht hat, wie gross und weitreichend die EHCO-Fanbasis ist. Ich sehe EHCO-Kleber an vielen Orten im ganzen Land. Und ich wurde in den paar Monaten hier in der Stadt oder Umgebung wohl schon öfters von Fans erkannt und angesprochen als in Rappi in den drei Jahren. Diese Region ist schon sehr leidenschaftlich für seinen EHC Olten, das ist ziemlich cool.

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Team-Awards 23

Wer ist die grösste Tratschtante? Und 33 weitere Fragen ans Captain-Team. Die EHCO-Team-Awards zum Jahresabschluss! And the Winners are ...

Aufgezeichnet: Pierre Hagmann Bilder: Freshfocus

Toller Musikgeschmack: Esbjörn Fogstad Vold

Wer im Team ist ...  ... der bestangezogene Spieler? Daniel Eigenmann  ... der schlechteste Verlierer? Simon Rytz  ... der lauteste Mensch? Silvan Wyss  ... das stillste Wasser? Stan Horansky

... der Lustigste? Lukas Haas  ... der Intellektuelle? Anthony Roullier  ... der beste Jasser? Diego Schwarzenbach  ... der beste Pingpongspieler? Evgueni Chiriayev

... der beste Two-Touch-Spieler? Silas Matthys / Simon Lüthi

... der schnellste Schlittschuhläufer? Nunn / Rudolf /  Horansky

... der lauteste Schnarcher? Philipp Rytz

... der Mann mit der besten Übersicht? Lukas Haas

... der beste Stocktechniker? Stan Horansky /  Garry Nunn

... der härteste Hund? Michael Rudolf

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Wir wünschen dem EHCO eine erfolgreiche Saison 19/20!


Team-Awards 25

Hat die Haare schön: Jérôme Lanz

Feinfühliger Kamerad und lauter Schnarcher: Philipp Rytz

Hart wie Stahl: Michael Rudolf

... das grösste Sprachtalent? Rouiller / Heughebaert /  Chiriayev  ... der grösste Serienjunkie? WG Elsener, Maurer  ... der beste Gamer? Jérôme Lanz

... der feinfühligste Kamerad in der Garderobe? Philipp Rytz  ... die grösste Tratschtante? Silvan Wyss  ... der Grosszügigste? Simon Lüthi

... der grösste Bluffer? Alban Rexha

. ... der Bussenkönig? Philipp Rytz / Wyss

... der beste Interviewgeber? Dion Knelsen

. ... der Pünktlichste? Riccardo Sartori

... der schlechteste Interviewgeber? Haas / Salzgeber

... der Trainingsweltmeister? Stéphane Heughebaert

... der politischste? Diego Schwarzenbach

... der am meisten auf die Ernährung achtet? Dan Weisskopf

Immer für einen Schwatz zu haben: Silvan Wyss mit Frauenschwarm Daniel Eigenmann

... der grösste Frauenschwarm? Eigenmann / Lanz  ... der Mann mit der schönsten Frisur? Jérôme Lanz

... der Kaltblütigste? Dion Knelsen  ... der Mann mit dem besten Musikgeschmack? Weder / Fogstad  ... der grösste Öko? Simon Rytz

... der Mann mit der kuriosesten Frisur? Janis Elsener

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28 Helmgeschichten

DIE GESCHICHTE Was verrät eine Goalie-Maske über seinen Träger?

Silas Matthys Allgemeine Bedeutung Für mich ist die Goalie-Maske ein Statement. Ich erzähle über sie auch eine Geschichte. Wer ich bin. Und für wen ich mein Bestes gebe. In diesem Fall für den EHC Olten. Das Logo Vorne unten in der Mitte prangt das EHCO-Retro-Logo aus den 70er-Jahren. Neben dem offiziellen Maus-Logo ist dieses Logo ja auch recht präsent und populär im Club-Umfeld. Mir persönlich gefällt es sehr gut. Ausserdem war es praktischer fürs Besprayen auf die gewölbte Unterlage als das komplexere Mauslogo.

Der Tannenwald Die drei Tannen aus dem Oltner Stadtwappen ragen in der Mitte der Maske in der Höhe hervor, links und rechts geht der Tannenwald weiter, passend zum Hintergrund, den Bergen. Die Berge Abgebildet sind die Golden Ears, eine Gebirgskette in Kanada, ausserhalb von Vancouver in der Provinz British Columbia. Es ist die Heimat meiner Frau und zu meiner eigenen zweiten Heimat geworden. Ich habe ja 5 Jahre in der Region gelebt

und gespielt während meiner Zeit an der Trinity Western University. Die verbogene Gitterstange Ein Schuss vom letzten Spiel gegen Sierre. Die Rückseite Einerseits mein Hochzeitsdatum – der 27. Juli 2019. Andererseits zwei Bibelverse, die mir viel bedeuten. Johannes 3.16 über die Gottesliebe. Und das Evangelium 3.21. Die Gestaltung Die verschiedenen Ideen für diese Maske hab ich zusammen mit meiner Frau

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kreiert, sie hat dann die Gestaltung übernommen. Sie ist da ziemlich begabt, hat im Nebenfach Kunst und Design studiert. Umgesetzt wurde das Design dann vom Schweizer Studio Airxess von Marco Streit und Alec Voggel.


Helmgeschichten 29

MIT DER MASKE Wir haben bei den beiden EHCO-Torhütern Simon Rytz und Silas Matthys nachgefragt.

Göttibuben. Ich erinnere mich dann daran, wie wir das zusammen gemacht haben, das vermittelt mir schöne Bilder und eine positive Emotion.

Simon Rytz Allgemeine Bedeutung Am Anfang meiner Karriere war mir die optische Wirkung und die Bedeutung des Abgebildeten wichtiger als heute. Im Idealfall passt sie optisch zur restlichen Ausrüstung ...  Der Ursprung Meine zweijährige Tochter Kaya spielt zuhause gerne mit meinen früheren Masken. So kam plötzlich die Idee, ihr die Gestaltung der neuen Maske zu überlassen. Oder zumindest die Hälfte. Für die andere Hälfte war dann mein Göttibub (9) Levin zuständig, dem Sohn meines Bruders Philipp. Einerseits hab

ich so eine sehr persönliches Design, andererseits auch mal was ganz anderes, eigenes. Wüsste jedenfalls nicht, dass sonst jemand mit so einer Kinderzeichnung auf dem Kopf spielt. Der Gestaltungsprozess Wir haben verschiedene Wasserfarben bereitgestellt für meine Tochter, die sich dann mit ihren Händen und einem Pinsel ausgetobt hat. Wir haben sie wirklich machen lassen, worauf sie gerade Lust hatte. Es ist ziemlich violett geworden, ich weiss nicht, wieso sie gerade diese Farbe gewählt hat.

Göttibub Levin hat sich für eine Pokemon-Figur entschieden. Am Ende wurde alles noch lackiert, et voilà, fertig das Familienkunstwerk. Die Wertung Ich selber bin eher fürs Grobe zuständig und kann das Werk vom künstlerischen Standpunkt her nicht beurteilen (lacht). Aber auch van Gogh hat mal klein angefangen! Die Wirkung Bevor ich die Maske vor einem Spiel aufsetze, sehe ich die Malereien meiner Tochter und meines

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Die Rückseite Das Familienwappen Rytz. Ein Mann mit einer Tanne in der Hand. Ich kenne die Bedeutung des Namens Rytz nicht. Aber das Wappen passt zu meinem jüngeren Stammbaum. Mein Grossvater war Förster, mein Vater Forstwart.


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32 EHCO international

Grenzenlose Fanliebe

Text. Pierre Hagmann

«Es chlises Städtli, zmetzt im Norde, sesch bekannt im ganze Land ... » – und nicht nur! Der EHC Olten weckt auch ausserhalb der Landesgrenzen Interesse. Zwei Geschichten und ein paar Statistiken.

Der spezielle Fanclub aus England Weil ein Oltner Kantilehrer mit seiner Klasse eine Reise nach Chester im Nordwesten Englands machte, gibt es dort nun einen EHCO-Fanclub. Der Fanclub heisst EHCO Fans Chester. Es gibt eine eigene Fahne. Paul McLaughlin ist Gründer – und einziges Mitglied. Früher waren es mal zwei Mitglieder. Bei einem gemeinsamen Besuch in Olten haben sich die beiden aber zerstritten. Da fand sich Paul alleine wieder im Fanclub. Man kann sich nun darüber streiten, ob ein Fanclub mit nur einem Mitglied ein Fanclub ist. Aber wer will das schon so todernst sehen? Sicher nicht Paul McLaughlin, 60 Jahre alt, von Beruf Dekorateur und gesegnet mit trockenem nordwestenglischem Humor. Chester liegt 40 Kilometer südlich von Liverpool und Manchester. Paul liebt Basketball und Cricket, von Eishockey hat er wie die meisten Briten keine Ahnung. Bis er Thomas Kellerhals, den Oltner Kantilehrer und EHCO-Fan, bei einem Bier kennenlernt und die beide Freunde werden. Seither hat er insgesamt schon 25 EHCO-Spiele live besucht. «Meistens reise ich im Oktober und im Februar für die Playoffs in die Schweiz. Die Trips plane ich so, dass ich möglichst ein paar Spiele zu sehen kriege. Vor allem die Auswärtsfahrten sind tolle Erlebnisse, so lerne ich auch das Land kennen. Ausser Winterthur und Zug habe ich mittlerweile alle Swiss-League-Stadien gesehen.» Und sein Team enttäuscht ihn fast nie. Von den 25 Partien, die er gesehen hat, gewann der EHC Olten 22. «Nur gegen Rappi, Ajoie und Biel (im Cup) musste ich Niederlagen miterleben. Die Jungs verwöhnen mich!»

paar peinliche Video-Aufnahmen von mir, wie ich schlecht, aber leidenschaftlich mitsinge.» Wenn er nicht live vor Ort sein könne, also die meiste Zeit, verfolgt Paul McLaughlin die Spiele des EHC Olten über den Liveticker. «Aber ich erhalte manchmal auch

Updates über Whatsapp von meinen EHCO-Freunden.» Und das ehemalige zweite Fanclub-Mitglied, mit dem er sich zerstritten hat? «Er ist zwar nicht in den Fanclub zurückgekehrt. Aber wir haben uns versöhnt und sind wieder Freunde.» Happy End in Chester!

Paul McLaughlin (ganz rechts) mit Thomas Kellerhals (ganz links), anderen Fans – und seiner Fanclub-Fahne. (zvg)

Immer dabei bei seinen Trips ist die Fahne. «Ich habe schnell gemerkt, dass Fahnen ein wesentlicher Bestandteil der Fankultur in der Schweiz sind. Also habe ich eine eigene gemacht.» Mittlerweile könne er auch ein, zwei Fanlieder singen. «Mein Freund Thomas Kellerhals hat mir den Text niedergeschrieben, jetzt kann ich mitsingen bei ‹Es chlises Städtli›! Ich glaube, meine EHCO-Freunde haben ein Mittlerweile kennt er auch paar Fanlieder: McLaughlin in der Oltner Südkurve. (zvg)

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EHCO international 33

Die Fernbeziehung Berlin – Olten Früher hatte er immer ein Saisonabo und war an fast jedem Auswärtsspiel des EHC Olten dabei. Dann, vor zwei Jahren, zog der Oltner Oliver Hochenwarter nach Berlin. Plötzlich lagen 1000 Kilometer Luftlinie zwischen ihm und dem Kleinholz. In der Saison 2017/18 kam er noch fast alle drei Wochen zurück und besuchte Spiele. Nun ist er Vater und die Zeit knapp geworden. Heute sagt er: «Ich führe eine Fernbeziehung mit dem EHC Olten.» Diese Saison konnte er erst ein Spiel sehen, aber immerhin ein spektakuläres: das erste Auswärtsderby in Langenthal, das der EHCO nach verrückter Schlussphase 4:3 gewann. Manchmal zieht ihn das EHCO-Fieber auch ganz spontan in die Heimat. In den letzten Playoffs, als der EHCO Spiel 6 gegen Langenthal gewinnen musste, entschied er sich: Mein Team braucht Unterstützung. Donnerstagabend Flug gebucht, Freitag um 13 Uhr planmässiger Abflug, aber der Flug hat Verspätung, mehrere Stunden, auf die Minute schafft er es pünktlich zu Spielbeginn nach Langenthal. Doch aller Support, alles Fangesänge nützen nichts, das Spiel geht verloren, die Saison zu Ende, und Oli Hochenwarter am Sonntagmorgen zurück nach Berlin. Wenn immer möglich versuche er aber, statt zu fliegen mit dem Zug in die Schweiz zu reisen, das sind dann knapp 10 Stunden Reise von Tür zu Tür. «Wir fahren ab und zu als Familie in die Schweiz, und das Wochenende wird zum Leidwesen meiner Freundin oft auch nach der Attraktivität des Eishockeyspiels ausgesucht.» Meist aber ist das eben: eine Fernbeziehung. Dann verfolgt Hochenwarter die Oltner Meisterschaftsspiele via Liveticker. Oder wenn Radio Inside überträgt «ist das natürlich noch besser, Kommentator Mige Stalder bringt da immer gut Emotionen rüber.» Und wenn mittwochs manchmal auf MySports ein EHCO-Spiel live am TV übertragen wird, kriegt er gerne Besuch von Marco, einem anderen Exiloltner in Berlin. «Dann holen wir uns (sehr teures) Schweizer Bier, schauen zusammen den Match und bekämpfen unser Hockeyheimweh gemeinsam.»

Zahlen

Zugriff auf ehco.ch nach Ländern

Oliver Hochenwarter mit EHCO-Schal in seiner Berliner Heimat (zvg)

Facebook-Follower EHC Olten nach Ländern Land

Fans

Schweiz 7.231 Deutschland 369 USA 99 Kanada 91 Tschechische Republik 70 Italien 61 Österreich 43 Frankreich 36 Spanien 26 Vereinigtes Königreich 22 Norwegen 20 Finnland 17 Brasilien 17 Australien 15 Thailand 14 Kroatien 13 Indien 13 Serbien 12 Slowakei 12 Türkei 12 Schweden 11 Indonesien 9 Kosovo 9 Philippinen 8 Niederlande 8 Kolumbien 7 Bosnien und Herzegowina 7 Marokko 6 China 6 Liechtenstein 6 Rumänien 6 Belgien 5 Russland 5 Portugal 5 Vietnam 5 Hongkong 4 Japan 4 Dänemark 4 Mexiko 4 Malaysia 4 Peru 4 Polen 4 Taiwan 3 Ägypten 3 Slowenien 3


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MItarbeiter des Monats 35

DIE RAFFINIERTEN REGISSEURE

Sven Wyss übergibt an Raphael Nemeth: Der bisherige und der neue Leiter Regie im EHCO-Medienteam gewähren Einblicke in das manchmal komplizierte Schaffen für ihren Lieblingsclub.

Text. Pierre Hagmann Bild. Freshfocus

dion kommen, künftig aber mehr als Fan. Also begann die Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Der Kommandoraum des Stadion Kleinholz ist das Reich des Regisseurs. Hier kommen alle Fäden zusammen, hier steuert er das Live-Inhouse-TV, kommuniziert mittels Funk mit den Leuten an der Kamera und dem Speaker, bestimmt, was auf den Videowürfel kommt, wann Musik läuft, wann Werbung oder Wiederholungen oder Szenen aus dem Publikum.

Herzblut und Knowhow Raphael Nemeth hat früher mal Videos geschnitten für den FC Wangen. Über verschlungene Wege, via Regio Live, landete er im EHCO-Medienteam. Da war er 15, heute ist er 23. Und bereit, um die Leitung der Regie

stellen. Über den Sommer haben sie gemeinsam in viel ehrenamtlicher Arbeit eine neue, individuell zusammengestellte PC-Infrastruktur im Kommandoraum eingerichtet. Das war nötig, um Schritt zu halten mit den gestiegenen technischen Ansprüchen. Jetzt wirkt Wyss noch im Hintergrund als Unterstützung und Raphael Nemeth lernt bei jedem Match dazu. Und sagt: «Das übers ganze Stadion verteilte technische Konstrukt ist schon sehr komplex mittlerweile. Und diese Komplexität zeigt sich erst, wenn etwas nicht läuft.» Wenn ein Computer aussteige oder ein Signal oder der Ton. Denn meist ist nicht auf den ersten Blick erkennbar, wo das Problem liegt. «Es gibt viele Abhängigkeiten im System», erklärt Nemeth, «diverse Computer, Programme, Systeme, Leitungen, Adapter – das bedeutet: es gibt sehr viele Fehlerquellen.» Und dann sei es ja nicht so, dass der Match pausiere, während man versucht, das Problem zu eruieren.

Schon 14 Jahre lang ist es Sven Wyss, der entscheidet, welche Knöpfe gedrückt werden. Früher, vor der Stadion-Totalsanierung im Jahr 2014, war es eine simple Leinwand, die er bediente. Dann kam der Videowürfel und mit ihm kamen ganz neue Möglichkeiten, aber auch schlaflose Nächte. Ganz am Anfang jedenfalls. Wyss musste mehrere Tage freinehmen, um alles vorzubereiten. «Ich war vielleicht in meinem ganzen Leben noch nie so Glücklicherweise und dank spenervös wie vor der Premiere», zifischer Programmierung laufe erinnert sich Wyss, heute kann er heute aber vieles viel automatidarüber lachen. Es kam schliesssiert ab. Wenn zum Beispiel ein lich alles gut. Doch schon beim Tor fällt, reicht ein Knopfdruck, zweiten Spiel erlebt die Crew eium sowohl Tormusik als auch Vinen Totalausfall. Und keiner deoanimation zu starten und gleichzeitig automatisch das wusste, was los war. Mittlerwei- Behalten die Übersicht: Sven Wyss (links) und Raphael Nemeth in der Kleinholz-Kommandozentrale. le kennt Sven Wyss das System so gut, dass von Sven Wyss zu übernehmen. Als die An- Replay der Torszene vorzubereiten, dass dann er viel besser reagieren kann, wenn etwas frage kam, habe er «keine Sekunde gezögert», gleich im Anschluss abgespielt werden kann. nicht will, und wie das halt ist mit Technik, sagt Raphi Nemeth. Seit Monaten läuft der es will ab und zu nicht wunschgemäss. Vi- fliessende Übergang zwischen den beiden. Am Ende gelingt die Show aber nur dank deobearbeitung, Grafik, Technik, IT, RegieTeamwork.Pro Spiel sind fünf Personen im programme, Ton, Kamera, es kommt einiges «Raphi ist technisch absolut auf der Höhe, ich Einsatz, zwei an der Kamera, zwei in der zusammen und verlangt viel Know-How. hätte nicht gedacht, dass er so schnell so weit Regie und ein Speaker. Im Medienteam teilen «Das macht die Aufgabe aber auch umso in- ist», sagt Sven Wyss. «Sven war von Anfang sich gesamthaft zwölf Personen diese Aufgateressanter», sagt Wyss, der in Sursee zuhau- an dabei und kennt jede Verbindung in die- ben über die ganze Saison hinweg, darunter se ist. sem Stadion, das macht es viel einfacher für auch vier junge Frauen. «Das tolle Team ist mich», sagt Raphael Nemeth. Die beiden mit das Beste an der ganzen Sache», sagt In wenigen Tagen wird er nun 39, und nach schätzen und verstehen sich. Und für beide ist Raphael Nemeth. Und fügt schmunzelnd an: all den Jahren im Amt befand er, dass es Zeit der EHCO eine Herzensangelegenheit und ein «Wir sind stolz auf unsere Frauenquote!». ist, kürzerzutreten. Er will weiterhin ins Sta- Freizeit-Engagement neben ihren Vollzeit-

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Diego Scharzenbach 37

Ein Tag im Leben von Diego Schwarzenbach Hausbau, Juniorentraining, Inlinehockey: Der 32-jährige Stürmer erzählt, wie er seine Tage nach Trainingsschluss beim EHC Olten ausfüllt. Aufgezeichnet: Stephan Felder / Bild: Yves Stuber

An einem normalen Trainingstag stehe ich zwischen acht und halb neun Uhr auf. Nach einem Frühstück zuhause mache ich mich auf den Weg ins Kleinholz zum Training. Die Fahrt von Laupersdorf nach Olten dauert rund 25 Minuten. Zum Glück hat es zu den Zeiten, an denen ich unterwegs bin, kaum Verkehr; im Stau stehe ich praktisch nie. Das Training dauert meist bis zwölf Uhr. Zweimal pro Woche treffe ich mich nach der Übungseinheit mit einigen Jungs aus der Mannschaft zum Mittagessen. Die Nachmittage verbringe ich meist sehr unterschiedlich. Am Mittwoch unterrichte ich an der Eishockeyschule beim EHCO und mache Techniktraining mit den Junioren. Am Mittwochabend steht dann meist das Eistraining mit den U15-Junioren auf dem Programm. Dort bin ich Assistenztrainer. Diesen Posten habe ich auch mit Blick auf die Zukunft übernommen. Ich kann mir gut vorstellen, nach meiner Aktivkarriere den Weg in Richtung Coaching einzuschlagen. Ich absolviere momentan auch die entsprechenden Trainerausbildungen. Ich bin in einem Programm, das Spielern der National und Swiss League, die über 500 Spiele in den beiden obersten Ligen bestritten haben, eine verkürzte Trainerausbildung ermöglicht. Während der Saison ist die Ausbildung jeweils auf Eis gelegt, die Kurse finden im Sommer statt. Entsprechend zieht sich der Prozess in die Länge. Bis ich das höchste Diplom habe, dauert es gut noch vier, fünf Jahre. Na-

türlich ist es mein Ziel, bis dahin selber Profieishockey zu spielen. Mir macht der Sport immer noch unheimlich viel Freude. Das eigene Haus Der Montagnachmittag gehört meist meinem Göttibuben, der an diesem Tag jeweils von meinen Eltern betreut wird. Ich gehe jeden Montag auf einen Besuch vorbei und verbringe dann gerne zwei, drei Stunden mit ihm. An den übrigen Nachmittagen habe ich in den letzten Monaten praktisch jede freie Sekunde in den Hausbau investiert. Ich habe in Laupersdorf mit meiner Freundin ein Haus gebaut und bei diesem Bau relativ viel selbst gemacht. Zum Beispiel haben wir die Gipsplatten an den Wänden montiert oder die Böden gelegt. Dazu machen wir alles, was mit Holz zu tun hat. Mein Schwiegervater sowie der Bruder meiner Freundin sind Zimmermänner, von ihnen erhalte ich fachgerechte und tatkräftige Unterstützung. Laupersdorf ist meine Heimat und bedeutet mir viel. Ich habe praktisch mein ganzes Leben dort gewohnt, was für einen Eishockeyspieler eher aussergewöhnlich ist. Und mir ist absolut bewusst, dass ich es dem EHC Olten verdanke, dass ich immer in meinem Dorf bleiben konnte. In Laupersdorf fühle ich mich ganz einfach sehr wohl, ich hatte nie das Bedürfnis, irgendwo anders zu wohnen. In den Sommermonaten, wenn der Eishockeybetrieb ruht, steht am Abend manchmal Inlinehockey auf dem Programm. Dieser Sport hat mir immer viel bedeutet. Alle meine Kollegen spielen beim HC Laupersdorf, ich pflege daher auch mein soziales Umfeld mit meiner Aktivität bei diesem Club. Das Problem ist einfach, dass ich mit fortschreitendem Alter weniger Energie fürs Inlinehockey aufbringen kann. Jeden Abend ins Training gehen und am Wochenende noch zwei Spiele bestreiten, das liegt nicht

mehr drin. Daher kann ich Inlinehockey nicht mehr so intensiv betreiben, wie ich das früher gemacht habe; eine Teilnahme an einer Weltmeisterschaft etwa wäre mir nicht mehr möglich. Es ist aber immer noch so, dass sehr viele Eishockeyspieler auch im

« Laupersdorf ist meine Heimat. » Inline tätig sind, ein gutes Beispiel ist Stefan Tschannen, mit dem ich in der Nationalmannschaft oft gespielt habe. Mein Sommerhobby Im Sommer gehe ich gerne aufs Wasser, das ist ein weiteres grosses Hobby von mir. Vor drei Jahren habe ich die Bootsprüfung gemacht. Ich habe zwar kein eigenes Boot, im Sommer mieten wir aber gerne übers Wochenende ein Boot und gehen aufs Wakeboard oder Wasserskifahren. Zwei, drei Wochen verbringen wir jeweils im Tessin, auch auf dem Zürich- und dem Bielersee waren wir schon. Aber auch hier gilt ähnlich wie beim Inlinehockey, dass ich gerne mehr Zeit für dieses Hobby hätte und es nicht in dem Umfang betreiben kann, wie ich es mir ab und an wünsche. An den Abenden ohne EHCO-Spiel oder Inlinehockey sind wir gerne auch einfach mal zuhause. Dann koche ich mit der Freundin ein gutes Essen und wir machen uns einen gemütlichen Fernsehabend. Am nächsten Tag geht es schliesslich wieder mit einem ausgefüllten Programm weiter.

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COACH MIT DIGITALEM AUGE

EHCO 2000 / Nachwuchs 39

Text Oliver Bono Bilder Freshfocus

Oldrich Jindra, Profitrainer beim EHCO-Nachwuchs, trägt einen Namen, der in Tschechien für grosses Eishockey steht. Aber «Olly», wie ihn alle nennen, konnte sich auf seinem Weg weder auf ein «family-network», noch auf eine tschechische Hockey-DNA abstützen. Der leidenschaftliche Ausbildner und Coach hat sich alles selbst erarbeitet.

Wer in der weltbekannten Eishockey-App «Elite Prospects» den Namen Jindra eingibt, stösst auf rund zwei Dutzend tschechische Hockeyspieler -und Coaches mit mehrheitlich internationalem Renommée. «Mit all den grossen Jindras habe ich nichts zu tun», sagt der Oltner Profi-Nachwuchstrainer Oldrich «Olly» Jindrach. Weder mein Vater noch irgendein naher Verwandter hatten mit Eishockey etwas am Hut. Ich habe mir meine Karriere ganz alleine, ohne jegliches Vitamin B erarbeitet». Nach seiner kurzen Aktivzeit als Eishockeygoalie entschied sich Olly für eine akademische Laufbahn. Er hat in Tschechien Geschichte, Deutsch und Psychologie studiert und sich bereits mit 19 Jahren für eine Trainerkarriere entschieden. «Ich teile ganz die Meinung des höchst erfolgreichen Fussballtrainers José Mourinho, der findet: Du

musst kein Rennpferd gewesen sein, um als Jockey Erfolg zu haben», sagt Olly auf die Frage nach seiner bescheidenen Spielerkarriere. Tschechien – Engadin – Olten In den vergangenen 13 Jahren war Olly bei diversen Schweizer Klubs in verschiedensten Profi-Trainerfunktionen tätig. Nach den Stationen bei Rheintal, Herisau, Schaffhausen und dem HC Engiadina verpflichtete ihn der EHCO 2000 Nachwuchs vor einem knappen Jahr. Mitten in der Saison mit seiner noch jungen Familie vom Engadin ins Schweizer Mittelland zu ziehen, war nicht nur einfach. Aber Ollys gewinnende Art, seine hohe Hockey-Kompetenz und das familienfreundliche Umfeld in Olten haben ihm und seinen Liebsten die rasche Integration erleichtert.

Ein Video-Freak Im Verein hat es Jindra in Windeseile geschafft, die Jungen aller Stufen zu erreichen, sie zu motivieren und weiter zu bringen. Seine originell gestalteten Stickhandling-Trainings wurden beispielsweise bereits im Sommer zu den Highlights für die Oltner Kids. Als wahrer Glückstreffer für den EHCO haben sich Ollys Skills mit der Digitalkamera entpuppt. Die Clips, die der Mann auf seinem Multimedia-Notebook produziert und zum Teil auch auf Social Media als «coachjindra» publiziert, sind Extraklasse. «Ich habe mich schon sehr früh und autodidaktisch mit Video, digitalem Editing und IT-Anwendungen befasst. Heute kann ich dies nicht nur für die Videoanalyse im Verein anwenden, sondern auch bei Seminaren des Eishockeyverbandes an andere Coaches weitergeben» sagt Olly auf seine bescheidene Art. «Dass man hier in Olten schon auf tiefer Juniorenstufe mit Videoanalyse arbeiten will, spricht für das neue, zeitgemässe Ausbildungskonzept. Das können nicht alle Schweizer Vereine nachweisen. «Ich bin hier im EHCO und in der Region Olten jedenfalls am richtigen Ort!»

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FROHE GRÜN-WEISSE WEIHNACHTEN Ob Weihnachten grün oder weiss wird, weiss niemand. Aber manchmal kann man auch beides haben im Leben: grünweiss, EHCO forever! Ein EHCO-Fanartikel ist das passende Geschenk für unter jede Weihnachtstanne! Und sowieso, nach Weihnachten ist bald Playoff, und dann gilt erst recht, Farbe zu bekennen!

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Unser Online-Shop www.ehco.ch/shop EHCO-Fanshop im Kleinholz Sportstrasse 91, 4600 Olten, +41 79 669 58 57, www.contesports.ch/ conte-hockeyshop-olten Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag: 11.00 Uhr – 18.30 Uhr, Samstag: 9.00 – 16.00 Uhr, sowie vor und nach allen EHCO-Heimspielen (Ab 90 Min. vor Spiel, bis 30 Min. nach Spiel.) EHCO-Fankiosk in der Geschäftsstelle Eine Auswahl von Fanartikeln gibt es auch auf der EHCO-Geschäftsstelle an der Hauptgasse 11 in Olten.


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