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Tipps für die Zukunftsplanung

Berufsorientierung in 3 Schritten

Mehrere hundert Ausbildungsberufe und rund 1.500 grundständige Studiengänge – wie sollst du bei der riesigen Auswahl wissen, was das Richtige für dich ist? Wir helfen dir bei der Berufswahl und zeigen dir Schritt für Schritt, wie du am besten vorgehst.

Der erste Schritt: dich mit deinen eigenen Fähigkeiten und Talenten auseinandersetzen. Das ist eine ziemlich einfache Aufgabe, bei der du systematisch durchgehst, wofür du dich am meisten interessierst, wie du gerne einen freien Tag verbringst, und was deine Hobbys sind. Wichtig ist dabei, dass du nicht nur darauf achtest, was du gut kannst, sondern vor allem darauf, was du am liebsten machst. Viele Berufsberater:innen sprechen hier von den „Lieblingsfähigkeiten“, die für die Berufsorientierung berücksichtigt werden sollten. Vor der Frage „Was will ich werden?“ steht also erst mal „Was kann ich gut?“ und „Was mache ich gern?“. Ihre These: Das individuelle Interesse an einem Fach und die eigenen Fähigkeiten sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium oder eine gelungene Ausbildung – und helfen dir morgens auch besser aus dem Bett, wenn um sieben der Wecker klingelt.

Diese Fragen können dir helfen

Oft geben schon die Lieblingsfächer aus der Schule oder Hobbys entscheidende Hinweise, in welche Richtung die Berufswahl gehen sollte. Du kannst zum Beispiel folgende Fragen beantworten, um deinem Traumberuf näher zu kommen: • Was sind deine drei Lieblingsbeschäftigungen?

• Was schätzen deine Eltern/Geschwister/Freunde und

Freundinnen an dir?

• Welche Schulfächer liegen dir am meisten?

• Welche Fernsehsendungen siehst du gerne?

• Welche Bücher oder Zeitschriften liest du gerne?

• Worüber diskutierst du gerne?

• Womit verbringst du in deiner Freizeit die meiste Zeit?

• Was hat dir in der Kindheit (Jugend) besonders viel Spaß gemacht?

• Welche Fähigkeiten sind bei dir am stärksten ausgeprägt?

• Wessen Beruf/Karriere/Lebensführung findest du gut?

Warum?

• Wie wünschst du dir dein Leben in zehn Jahren?

1. Nimm dir Zeit für eine Selbsteinschätzung

Du weißt jetzt, worin du gut bist und wo du dich informieren kannst. Jetzt musst du dich nur noch festlegen. Grundsätzlich solltest du dich hier an dem orientieren, was dir die meiste Freude bereitet. Sich allein danach zu entscheiden, was auf dem Arbeitsmarkt derzeit am gefragtesten ist, ist oft der falsche Ansatz. Denn die Gegebenheiten des Marktes ändern sich so schnell, dass man nie sicher sein kann, ob nach Abschluss des Studiums der Bedarf an Arbeitskräften in der jeweiligen Branche wirklich so groß ist wie erhofft. Auch das Geld sollte bei deiner Zukunftsplanung eine eher untergeordnete Rolle spielen. Nur wenige sind durch hohe Kontostände glücklich geworden, obwohl ihnen der Job keinen Spaß macht. Ein Tipp für eine bessere Entscheidung: Spiel die Wahl vorher in Gedanken durch und stell dir konkret vor, wie es im jeweiligen Job später sein wird. Ist dein Grundgefühl positiv, dann stimmt der Weg vermutlich. Diese Dinge können dich bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung oder ein Studium beeinflussen. Wie wichtig sie dir sind, musst du selbst entscheiden. Eins sei an dieser Stelle aber schon einmal gesagt: Nur selten vereint ein Beruf alle Vorzüge. Überlege dir also gut, worauf es dir bei einer Ausbildung oder einem Studium ankommt.

Geld

Willst du langfristig viel verdienen oder reicht es dir, gut über die Runden zu kommen? Und kannst du dich im Studium finanziell aus eigener Kraft über Wasser halten oder brauchst du Unterstützung?

Umzug

Bist du bereit, für die Ausbildung/das Studium/den Beruf Familie und Freundeskreis daheim zu lassen und in eine andere Stadt oder sogar in ein anderes Bundesland zu ziehen?

Information und berufliche Orientierung

Du bist dir nun deiner Fähigkeiten und Interessen bewusst. Das ist ein guter erster Schritt. Jetzt gilt es herauszufinden, welche Ausbildungsberufe oder Studiengänge am besten dazu passen. Wir geben dir ein paar Tipps, wie und wo du dich informieren, orientieren und ausprobieren kannst. Du kannst zum Beispiel folgende Möglichkeiten nutzen:

• Gespräche mit Freundinnen bzw. Freunden und Bekannten, die beruflich bereits einen Schritt weiter sind und studieren oder eine Berufsausbildung hinter sich haben, klären häufig viele offene Fragen. Führe am besten richtige Interviews mit ihnen und vergleiche nachher kritisch die Antworten.

• Im Rahmen einer Studien- und Berufsberatung helfen dir Expertinnen und Experten für die berufliche Orientierung, genau den passenden Studiengang bzw. die richtige Ausbildung zu finden. Solch eine Beratung gibt es direkt an der Uni, bei der

Arbeitsagentur oder bei privaten Beratungsunternehmen.

• Ein Praktikum oder Nebenjob schlägt die Brücke von der Schule ins Berufsleben. Wer zum Beispiel für ein paar Wochen Einblick in den Alltag eines Bankkaufmanns oder einer Chemie-Laborantin gewinnt, kann anschließend mit größerer Sicherheit sagen, ob der Job wirklich etwas für ihn ist.

• Beim Besuch von Abiturienten- oder Berufsorientierungs-Messen triffst du auf Vertreter von Hochschulen, Unternehmen, Sprachreise-Veranstaltern und öffentlichen Institutionen und kannst dich dort über Ausbildungsmöglichkeiten, Studiengänge, Karrierechancen und Auslandsaufenthalte informieren. Vergiss nicht, dich sorgfältig auf die Messe vorzubereiten, bei den Einstieg Messen zum Beispiel mit dem Online-Interessencheck: www.einstieg.com/interressencheck

• Im künstlerischen Bereich helfen dir Mappen-Vorbereitungskurse dabei herauszufinden, ob du eine Chance hast an der Design- oder Kunsthochschule angenommen zu werden. Solche

Vorbereitungskurse gibt es an privaten Instituten, aber auch an mancher Volkshochschule.

• Ein Schnupperstudium oder der Besuch einer Hochschule am

Tag der offenen Tür sind eine gute Gelegenheit, den Uni-Alltag und einzelne Studiengänge kennenzulernen. Hierbei solltest du versuchen, mit möglichst vielen Studierenden zu sprechen.

Eine weitere Informationsmöglichkeit sind Uni-Podcasts und

Filme auf den Uni-Webseiten. Das Absolvieren eines Vorsemesters bereitet sogar noch intensiver auf Uni oder Fachhochschule vor als ein Schnupperstudium. Danach weiß man sicher, ob das

Fach zu einem passt.

• Einige Uni-Dozentinnen und Dozenten stellen ihre Vorlesungen online zur Verfügung. Solche Filme werden tausendfach angeklickt, denn sie stehen jederzeit bereit, können unterbrochen und fortgesetzt oder mehrfach angeschaut werden, wenn etwas nicht verstanden wurde. Du findest sie entweder auf You-

Tube oder auf speziellen Lernplattformen. Diese Art des Lernens wird übrigens Studium Digitale genannt. Seiten, die nur für Uni-Kurse im Web entwickelt wurden, sind zum Beispiel die

Plattformen Coursera und Iversity.

Ganz egal, welchen Informationskanal du nutzt und welche Praxiserfahrungen du machen willst – wichtig ist, dass du eine Vorstellung von der Realität des Jobs und vom Alltag in der Ausbildung oder dem Studium bekommst. Denn nur dann kannst du auch entscheiden, ob der Weg der richtige ist.

Berufsentscheidung treffen 3.

Praktische Tätigkeit

Bist du eher der/die Macher:in, der/die mit den Händen arbeiten will und am Ende des Arbeitstages spüren will, dass er/sie etwas geschafft hat?

Theoretisches Lernen

Oder bist du eher ein Kopfmensch und verbringst liebend gerne Zeit damit, dein Oberstübchen zu fordern? Oftmals verbringst du den Arbeitsalltag dann eher am Schreibtisch als im Stehen oder Gehen.

Sicherheit

Je nachdem in welcher Branche du nach deiner Ausbildung oder deinem Studium arbeitest, ist deine berufliche Zukunft sicher oder eben nicht. In manchen Berufen und etlichen Unternehmen gibt es keine Arbeitsplatzgarantie, in anderen wiederum wird es auch zukünftig viele Jobs geben.

Karrierechancen

Stehst du auf Beförderungen und willst nach und nach mehr Verantwortung übernehmen? Es gibt Berufe, in denen sind die Karrierechancen eher begrenzt. In anderen Jobs kannst du dagegen schnell zur Führungskraft aufsteigen.

Anerkennung

Willst du eine Arbeit ausüben, mit der du bei anderen punkten kannst und durch die du Anerkennung bekommst? Das kannst du entweder durch einen gesellschaftlich sehr angesehenen Beruf erreichen oder aber durch einen sehr sozialen Job.

Sich festlegen

Willst du dich durch eine Ausbildung beruflich festlegen oder möchtest du dir durch ein allgemeines Studium die Option freihalten, einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen?

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