Sich selbst einschätzen, informieren, entscheiden
Berufsorientierung in 3 Schritten Mehrere hundert Ausbildungsberufe und rund 1.500 grundständige Studiengänge – wie sollst du bei der riesigen Auswahl wissen, was das Richtige für dich ist? Wir helfen dir bei der Berufswahl und zeigen dir Schritt für Schritt, wie du am besten vorgehst.
1.
D
er erste Schritt: dich mit deinen eigenen Fähigkeiten und Talenten auseinandersetzen. Das ist eine ziemlich einfache Aufgabe, bei der du systematisch durchgehst, wofür du dich am meisten interessierst, wie du gerne einen freien Tag verbringst, und was deine Hobbys sind. Wichtig ist dabei, dass du nicht nur darauf achtest, was du gut kannst, sondern vor allem darauf, was du am liebsten machst. Viele Berufsberater:innen sprechen hier von den „Lieblingsfähigkeiten“, die für die Berufsorientierung berücksichtigt werden sollten. Vor der Frage „Was will ich werden?“ steht also erst mal „Was kann ich gut?“ und „Was mache ich gern?“. Ihre These: Das individuelle Interesse an einem Fach und die eigenen Fähigkeiten sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium oder eine gelungene Ausbildung – und helfen dir morgens auch besser aus dem Bett, wenn um sieben der Wecker klingelt. Diese Fragen können dir helfen Oft geben schon die Lieblingsfächer aus der Schule oder Hobbys entscheidende Hinweise, in welche Richtung die Berufswahl gehen sollte. Du kannst zum Beispiel folgende Fragen beantworten, um deinem Traumberuf näher zu kommen:
D
u weißt jetzt, worin du gut bist und wo du dich informieren kannst. Jetzt musst du dich nur noch festlegen. Grundsätzlich solltest du dich hier an dem orientieren, was dir die meiste Freude bereitet. Sich allein danach zu entscheiden, was auf dem Arbeitsmarkt derzeit am gefragtesten ist, ist oft der falsche Ansatz. Denn die Gegebenheiten des Marktes ändern sich so schnell, dass man nie sicher sein kann, ob nach Abschluss des Studiums der Bedarf an Arbeitskräften in der jeweiligen Branche wirklich so groß ist wie erhofft. Auch das Geld sollte bei deiner Zukunftsplanung eine eher untergeordnete Rolle spielen. Nur wenige sind durch hohe Kontostände glücklich geworden, obwohl ihnen der Job keinen Spaß macht. Ein Tipp für eine bessere Entscheidung: Spiel die Wahl vorher in Gedanken durch und stell dir konkret vor, wie es im jeweiligen Job später sein wird. Ist dein Grundgefühl positiv, dann stimmt der Weg vermutlich.
10
Nimm dir Zeit für eine Selbsteinschätzung
• Was sind deine drei Lieblingsbeschäftigungen? • Was schätzen deine Eltern/Geschwister/Freunde und Freundinnen an dir? • Welche Schulfächer liegen dir am meisten? • Welche Fernsehsendungen siehst du gerne? • Welche Bücher oder Zeitschriften liest du gerne? • Worüber diskutierst du gerne? • Womit verbringst du in deiner Freizeit die meiste Zeit? • Was hat dir in der Kindheit (Jugend) besonders viel Spaß gemacht? • Welche Fähigkeiten sind bei dir am stärksten ausgeprägt? • Wessen Beruf/Karriere/Lebensführung findest du gut? Warum? • Wie wünschst du dir dein Leben in zehn Jahren?
Diese Dinge können dich bei deiner Entscheidung für oder gegen eine Ausbildung oder ein Studium beeinflussen. Wie wichtig sie dir sind, musst du selbst entscheiden. Eins sei an dieser Stelle aber schon einmal gesagt: Nur selten vereint ein Beruf alle Vorzüge. Überlege dir also gut, worauf es dir bei einer Ausbildung oder einem Studium ankommt. Geld Willst du langfristig viel verdienen oder reicht es dir, gut über die Runden zu kommen? Und kannst du dich im Studium finanziell aus eigener Kraft über Wasser halten oder brauchst du Unterstützung? Umzug Bist du bereit, für die Ausbildung/das Studium/den Beruf Familie und Freundeskreis daheim zu lassen und in eine andere Stadt oder sogar in ein anderes Bundesland zu ziehen?