Einstieg Magazin 2020

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Studieren im Ausland

Trau dich! Österreich Hochschulsystem und Studium

Hochschulsystem und Studium

Das österreichische Hochschulsystem unterscheidet sich kaum vom deutschen. Es gibt 22 staatliche Unis, 4 Medizinische Universitäten, 13 Universitäten der Wissenschaft, 6 Universitäten der Künste, 21 Fachhochschulen sowie 12 Privatuniversitäten. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurden auch in Österreich die Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt. Genau wie in Deutschland ist das Diplomstudium mit Ausnahme von Medizin und Zahnmedizin in Österreich abgeschafft. Alle Abschlüsse, die du in Österreich machst, werden in Deutschland anerkannt.

In der Schweiz gibt es 12 anerkannte universitäre Hochschulen, 8 Fachhochschulen, 20 pädagogische Hochschulen sowie zwei Eidgenössische Technische Hochschulen und vier Forschungsanstalten. Das Studiensystem ist mit dem deutschen vergleichbar: Es gibt dreijährige Bachelor- und zweijährige Masterstudiengänge. Unterteilt ist das Studienjahr wie bei uns in zwei Semester - allerdings sprechen die Schweizer von einem Herbst- und Frühlingssemester.

Die Zulassung Generell ist das Zulassungsverfahren im Alpenland simpel. Die Schulabschlusszeugnisse der EU sind der österreichischen Matura gleichgestellt. Also: Einschreiben in das Fach deiner Wahl - und schon bist du aufgenommen. Die meisten Studiengänge sind zulassungsfrei. Bei Studiengängen mit hoher Bewerberzahl (Psychologie, Architektur oder Biologie) sind Zusatz- oder Ergänzungsprüfungen möglich. An den Kunstund Fachhochschulen gelten besondere Aufnahmeverfahren. Anders als an den Universitäten gibt es hier je nach Fach sogar einen NC. Denke bei der Einschreibung unbedingt daran, die Fristen einzuhalten: Je nach Hochschule reichen sie von Anfang Juli bis Anfang September.

Die Kosten Studierende einer Uni oder Pädagogischen Hochschule, die aus Österreich oder der EU kommen und in der Regelstudienzeit plus zwei Semester darüber studieren, sind von den Studiengebühren befreit. Alle anderen müssen zahlen. Eine Ausnahme bilden die Privathochschulen, an denen die Kosten variieren. Auch an einigen Fachhochschulen werden Studiengebühren von bis zu 370 Euro pro Semester erhoben. Sich vorher schlau zu machen, ist in jedem Falle ratsam.

Das Medizinstudium Für das Medizinstudium in Österreich brauchst du anders als in Deutschland keinen NC. Auch Studiengebühren werden nicht erhoben. Allerdings gibt es die sogenannte „Österreicherquote“, die die Vergabe der Studienplätze regelt: 75 Prozent der Plätze gehen an Österreicher, 20 Prozent an EU-Bürger und 5 Prozent an Nicht-EU-Bürger. An den vier medizinischen Hochschulen werden die Studienplätze durch einen Aufnahmetest vergeben. Da die Tests an allen Medizinfakultäten gleichzeitig stattfinden und landesweit einheitlich sind, musst du dich für eine Uni entscheiden und rechtzeitig bewerben. 30

Schweiz

Die Zulassung Für ein Studium an den Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen brauchst du wie bei uns die Allgemeine Hochschulreife. Fachhochschulen verlangen die Fachhochschulreife. Grundsätzlich entscheidet jede Hochschule über die Zulassungsbedingungen und den Bewerbungsablauf. In Fächern mit knappen Aufnahmekapazitäten bzw. hoher Nachfrage steht es den Universitäten frei, die Zulassung für ausländische Studenten zu beschränken. In medizinischen Fächern ist die Zulassung ausländischer Studenten gesondert geregelt. Du solltest dich also rechtzeitig an deiner Wunsch-Uni über die individuellen Voraussetzungen informieren.

Die Kosten Die Schweizer Hochschulen erheben Studiengebühren, die zwischen 450 Euro und 3.700 Euro pro Semester liegen. Einige verlangen zudem zusätzliche Gebühren von ausländischen Studenten. Das Studium in der Schweiz ist also nicht gerade billig. Wenn du die Kosten nicht alleine tragen kannst, solltest du dich über Möglichkeiten der Studienfinanzierung informieren. An den Hochschulen gibt es entsprechende Beratungsstellen. Zwar gibt es so genannte kantonale Stipendien, diese dürfen von ausländischen Studenten aber in der Regel nicht beansprucht werden. Es lohnt sich dennoch in der Stipendiendatenbank des DAAD nach Möglichkeiten zu forschen: www.daad.de

Die Sprache In der Schweiz gibt es vier Landessprachen: Schweizerdeutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Je nachdem, in welchem Teil der Schweiz du studierst, musst du auch entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen. Für einen Studienaufenthalt im französischsprachigen Teil der Schweiz beispielsweise müssen deine Sprachkenntnisse vor Beginn des Studiums so gut sein, dass du problemlos an den Lehrveranstaltungen teilnehmen kannst. Je nach Hochschule musst du vor der Einschreibung eine entsprechende Sprachprüfung bestehen.


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