Stellenanzeigen verstehen
Was wollen die von mir? Wer auf der Suche nach einer Ausbildung oder einem Job ist, wird jede Menge Stellenausschreibungen lesen. Schnell kommt dabei die Frage auf, was die ganzen Begriffe und Anforderungen eigentlich bedeuten sollen. Wir geben dir einen Überblick über die gängigen Formulierungen und erklären, was Arbeitgeber damit in der Regel meinen. Aufgeschlossenheit Wenn du laut Stellenanzeige aufgeschlossen sein sollst, dann wirst du höchstwahrscheinlich mit vielen neuen Kollegen und Kunden zu tun haben. Ideal ist es also, wenn du gerne und freundlich auf fremde Menschen zugehst und keine Angst vor dir bislang unbekannten Aufgaben oder Themen hast. Eine schüchterne und unsichere Art wird dir in diesem Job aller Wahrscheinlichkeit nach genauso viele Probleme machen wie fehlende Flexibilität.
Durchsetzungsfähigkeit Es geht vor allem darum, die Interessen des Unternehmens gegenüber anderen durchsetzen zu können. Bei Verhandlungen mit Geschäftspartnern über Preise, Mengen und Lieferzeiten beispielsweise ist diese Fähigkeit besonders wichtig. Aber auch, wenn du Führungsaufgaben übernehmen sollst, musst du dich gegenüber deinen Mitarbeitern behaupten und eine Meinung vertreten können, die nicht der der anderen entspricht. Voraussetzung für Durchsetzungsfähigkeit sind ein gesundes Selbstbewusstsein, Fachwissen und Kommunikationsfähigkeit.
Emotionale Stabilität Es gibt soziale Berufe, in denen du mit kranken oder schwierigen Menschen zu 36
tun hast – mit schwer erziehbaren Jugendlichen oder Patienten in der Psychiatrie zum Beispiel. Aber auch im Kindergarten arbeitest du mit Persönlichkeiten, die noch nicht „nach der Regel“ funktionieren. In so einem Fall musst du eine starke Persönlichkeit besitzen, damit dich außergewöhnliche Situationen oder Reaktionen nicht aus der Fassung bringen. Emotional stabil bist du, wenn du jederzeit sachlich bleiben kannst und nicht sofort deinen Gefühlen freien Lauf lässt. Ein starkes Selbstbewusstsein und die Fähigkeit der Selbstbeherrschung sind eine Voraussetzung dafür – nur dann kannst du die notwendige Ruhe und Zufriedenheit ausstrahlen.
Neutralität Kreativität Eine Anforderung, die du vor allem in gestaltenden Berufen zwingend mitbringen musst. Immer neue Ideen brauchen zum Beispiel Grafikdesigner, Mediengestalter, Goldschmiede, Webdesigner, Raumausstatter oder Gestalter für visuelles Marketing. Sie müssen auf Kundenwunsch Produkte oder Dienstleistungen erbringen, die Aufmerksamkeit erregen, das Unternehmen angemessen präsentieren oder einfach nur gut aussehen. Kreativität ist aber auch in anderen Berufen gefragt: Kunden und Vorgesetzte erwarten auch von Informatikern und Architekten einfallsreiche Lösungen für Probleme oder wollen mit innovativen Ideen überzeugt werden.
Neutralität bedeutet, dass du weitestgehend auf Emotionen verzichten musst. Überall dort, wo du mit unterschiedlichen Menschen und extremen Situationen zu tun hast, ist Neutralität gefragt. Das gilt zum Beispiel für alle Beamte wie Polizisten, Anwälte und Finanzbeamte. Aber auch als Lehrer solltest du die Noten nach Leistung vergeben und nicht nach Sympathie. Im Journalismus ist ebenso Neutralität gefragt, schließlich gilt es Daten und Fakten zu vermitteln und nicht deine persönliche Meinung kundzutun. Die sachliche Einschätzung einer Situation oder Person im Beruf ist in vielen Positionen wichtig. Führungskräfte sollten beispielsweise auch fähig sein, objektiv zu urteilen und zu handeln.