Althaus modernisieren 4/5-2022

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A K T UELL

André Schneider Redakteur Althaus modernisieren

KOMMENTAR: Das Umweltbundesamt steigt aus der ökologischen Vernunft aus

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DAS HEIZEN MIT HOLZ STEHT IN DER KRITIK Hintergrund: Am 10. Februar 2022 riet der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, auf das Heizen mit Holz zu verzichten. Diese Aussage machte er bei der Vorstellung des aktuellen Berichts zu den Luftqualitätsgrenzwerten. Für das Jahr 2021 gab es keine Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte in Deutschland. Dennoch wurde die erhebliche gesundheitliche Belastung durch Feinstaub als Bedrohung eingestuft. Die Hauptquellen für die relevanten Partikel sind die Industrie mit 25,2 Prozent Anteil, der Verkehr mit 24,3 Prozent und die Haushalte mit 23,2 Prozent. Das Heizen mit Holz verbieten? Dazu sagt Tim Froitzheim, Referent Ofen- und Luftheizungsbau, Erneuerbare Energien im Zentralverband Sanitär Heizung Klima: „Die Sichtweise des UBA ist sehr einseitig. Wenn man alle positiven Aspekte der Holzfeuerung ausblendet und eine Bewertung allein aus Sicht der Feinstaubbelastung sieht, könnte man diesen Schluss ziehen. Eine vernünftige Entscheidung sollte man jedoch nicht anhand eines einzigen Parameters treffen. Auch der Mensch belastet mit seiner Atmung insbesondere die Innenraumluft, was wir spätestens seit Corona endgültig gelernt haben. Deshalb kommt aber niemand auf die Idee, uns das Atmen zu verbieten. Wenn wir allein aufgrund des Grades der Luftbelastung politische Entscheidungen treffen würden, müssten wir auch Autos verbieten und Schifffahrt und Landwirtschaft und Industrie selbstverständlich auch.“ Weitere Fakten: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation kochen weit über drei Milliarden Menschen im eigenen Wohnraum am offenen Feuer, die meisten davon ohne Schornstein und ohne Sicherheitsstandards. Deutschland hat moderne Feuerungstechnik mit strengen Emissionsgrenzwerten und ein beachtliches Sicherheitsniveau. Gleichzeitig ist die Luftqualität in Deutschland nach Aussage des UBAs selbst die beste seit Beginn der Aufzeichnungen. Und unter diesen Rahmenbedingungen schlägt das UBA vor, über ein Komplettverbot der privaten Holzfeuerung nachzudenken. Das klingt eher danach, Aufmerksamkeit

Gleichmäßige und vollständige Verbrennung: Beim Heizen mit Holz werden ausgefeilte Techniken für Kachelöfen, Heizkamine und Kaminöfen eingesetzt.

Hohe Flexibilität beim Brennstoff: Kombikessel verfeuern Scheitholz und Pellets. So nutzt man die Vorteile eines Stückgutkessels und eines vollautomatischen Heizsystems.

Adressen Seite 83

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erregen zu wollen.

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Deutschland steigt aus der Kernkraft aus, aus der Kohle, aus Öl und Gas und bald noch aus der ökologischen Vernunft. Das Umweltbundesamt hat jetzt ein neues Feindbild erkoren: die Holzheizung. Allen Ernstes ruft das Umweltbundesamt (UBA) aus Gründen der Luftqualität dazu auf, auf das Heizen mit Pellets und Scheitholz zu verzichten. Bei genauerem Hinsehen entspricht diese UBA-Forderung keineswegs einer vernunftbasierten Überlegung, sondern ideologischer Verblendung. Noch nie war die Luft in Deutschland so sauber wie heute. Lediglich 8,2 Prozent des Feinstaubausstoßes geht auf Holzheizungen zurück. Das UBA sollte die rückläufigen Mengen bei Feinstaub aus Holzfeuerungen in den letzten zehn Jahren endlich zur Kenntnis nehmen. Diese Entwicklung wird sich aufgrund von Stilllegungsfristen für Kaminöfen weiter fortsetzen. Die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) regelt diese Außerbetriebnahmen von alten Anlagen bereits, sodass keine zusätzlichen ordnungspolitischen Vorgaben benötigt werden. Moderne, automatisch betriebene und vom Staat geförderte Holzfeuerungen sind heute so sauber wie noch nie. So werden die gesetzlich vorgegebenen Staubgrenzwerte von 0,02 g/m3 Abluft vom Schornsteinfeger regelmäßig kontrolliert, wie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V. betont. Das UBA macht ganz amtlich und offiziell einen klimaneutralen Brennstoff schlecht, der in Deutschland nachwächst, in deutschen Wäldern nachhaltig bewirtschaftet und unter strengen gesetzlichen Vorgaben fürs Heizen benutzt wird. Ist dem UBA etwa Erdgas aus Russland lieber oder Heizöl aus Saudi-Arabien? Zugespitzt formuliert: Das UBA macht sich zum unfreiwilligen Handlanger dieser autokratischen Länder. Denn: Geht es nicht darum, Deutschland beim Heizen von fossilen Importen aus diesen Diktaturen unabhängiger zu machen und eine nachwachsende Ressource, die im eigenen Land wächst, zu nutzen? Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und sie sind „Freiheitsenergien“, wie Bundesfinanzminister Christian Lindner treffend formuliert. Wer die Energiewende in Deutschland will, muss sich zur Holzheizung bekennen.


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