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E MV Nachfolgeregelung – frühzeitige Einbindung

EMV: Nachfolgeregelung – frühzeitige Einbindung

Wie beurteilen Sie das Thema Nachfolgereglung aus der Perspektive des deutschlandweiten Küchen- und Einrichtungsfachhandels? Unternehmensnachfolge im Küchen-und Einrichtungsfachhandel ist in Deutschland ein sehr aktuelles Thema. Je Unternehmen sind die Möglichkeiten, den Betrieb übergeben zu können unterschiedlich. Ein ganz wesentlicher Faktor ist die aktuelle Wirtschaftlichkeit des Unternehmens sowie die Ausrichtung auch auf zukünftige Herausforderungen. Ist das Angebot gut auf die aktuellen Kundenwünsche ausgerichtet? Arbeitet der Betrieb wirtschaftlich und gibt es besonders für den Bereich des Marketings eine belastbare Digitalstrategie? Bei Übergaben innerhalb einer Familie ist zudem die Kernfrage, ob die nächste Generation sich im Bereich Küchen- und Einrichtungsfachhandel engagieren möchte, oder ob es andere Berufs- und Entwicklungswünsche gibt. Die aktuell rasante Konzentration im Handel wirft bei der kommenden Generation teilweise Fragen bezüglich der Sinnhaftigkeit der Unternehmensnachfolge auf und führt dazu, dass auch alternative Berufsmöglichkeiten geprüft werden.

Wie viel Prozent Ihrer Mitglieder stehen in den nächsten fünf Jahren vor der Aufgabe, Ihre Nachfolge zu regeln? Der Wert liegt erfahrungsgemäß bei ca. 3-5 % pro Jahr. Betrachtet man einen Zeitraum von fünf Jahren, so werden 15 – 25 % der Unternehmen sich mit dem Thema beschäftigen.

Wie viel Prozent Ihrer Mitglieder finden ihre Nachfolger in der eigenen Familie? Wie viel Prozent müssen am Markt auf die Suche nach einem möglichen Nachfolger gehen? Der überwiegende Anteil der Nachfolgeregelungen wird innerhalb der Familien durchgeführt. Unternehmensübertragungen einschließlich Übernahmen durch expansive Großunternehmen machen schätzungsweise 10 % der Fälle aus. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Übernahmen durch expansive Großunternehmen eher umsatzstärkere Betriebe betreffen.

Wann sollte man Ihrer Erfahrung nach mit der Planung einer möglichen Nachfolge beginnen? Wir empfehlen einen Zeitraum von 5 bis 7 Jahren.

Feli x Doerr , Geschäftsführung EMV Ulf Rebens chü tz, Geschäftsführung EMV

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Probleme bei der Umsetzung der Nachfolgeregelung? Die unternehmerische Ausbildung und Orientierung der Nachfolger ist eine ganz wesentliche Grundlage. Fehlt diese, kann der Prozess nur schwer positiv gestaltet werden. Darüber hinaus ist es bedeutsam, dass die Nachfolger ihr eigenes Profil gewinnen und das Unternehmen aktiv an den aktuellen Herausforderungen ausrichten. Problematisch sind Innovations- und Entwicklungsbrüche, die entstehen, wenn die übergebende Generation die aktuellen Themen nicht vorantreibt, weil die nachfolgende Generation das dann machen wird. Wenn sich dann der Übergabeprozess über 3 bis 5 Jahre hinzieht, und die neuen Themen nicht angegangen werden, dann ist oft ein Entwicklungs- oder Innovationsbruch entstanden, die die Kunden und auch die Mitarbeiter spüren.

Mit welchen Maßnahmen unterstützen Sie Ihre Mitglieder bei der Findung einer Nachfolgeregelung? Die frühzeitige Einbindung von möglichen Nachfolgern in Juniorentagungen und Seminare sowie Jungunternehmer-Gruppen ist ein ganz wesentlicher Baustein. Hierdurch entstehen aktive Netzwerke der Nachfolger. Erfahrungsaustausch, voneinander Lernen und gemeinsame Erlebnisse schaffen die Basis für zukünftige gemeinsame Verbandsarbeit. Vermittelt werden Fachwissen und ausgewählte Aspekte der persönlichen Entwicklung (Kommunikation, Rhetorik, Präsentation, Gesprächsführung etc.). Darüber hinaus bieten wir persönliche Beratungen an und können Kontakte zu weiteren Beratern wie Rechtsanwälten und Steuerberatern herstellen. Zusätzlich haben wir eine Unternehmensbörse im Europa MöbelVerbund organisiert. Hier können Unternehmen, die an Übernahmen interessiert sind, ihre Profile hinterlegen. Hierdurch ist ein diskreter Umgang mit den Informationen gewährleistet. www.emverbund.de

Überraschend positive Rückmeldungen –Fachhandel stellt sich der Krise

Zwischenstand nach dem Lockdown – Garant-Mitglieder ziehen Bilanz

Die Garant Gruppe, Rheda-Wiedenbrück, hatte ihren angeschlossenen Handelspartnern mit Beginn der Corona-Krise ein umfangreiches Hilfsprogramm zusammengestellt. Aber wie zufrieden waren die Mitgliedshäuser mit dieser Unterstützung und vor allem: Wie beurteilen die Händler aus den Bereichen Wohnen, Küche und Schlafen kurz- und mittelfristig die konjunkturelle Lage?

Die anonyme Umfrage, zu der der Verband vom 08.05. bis zum 18.05 alle Handelspartner einlud, enthielt 56 Fragestellungen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit lag bei knapp 30 Minuten. Umso erfreulicher, dass sich knapp 200 Handelspartner an der

Befragung beteiligten. Ziel der Garant Gruppe ist es, auf Basis der

Ergebnisse wichtige Informationen zur weiteren Steuerung des Geschäfts zu gewinnen und daraus weitere bedarfsgerechte Unterstützungen für den Fachhandel und das Fachhandwerk abzuleiten.

Vom Vollsortime nter bis zum Betten-Spe zialist Im Bereich Möbel und Küche ordneten sich die Teilnehmer selbst zu 35 % der Kategorie Küchenspezialist zu, 25 % stellten die Betten- und Schlafraumspezialisten dar, bei 21 % der Teilnehmer handelte es sich um Möbelhäuser mit Vollsortiment inklusive Küchen, 12 % entfielen auf Hochwert-Einrichter mit und 7 % auf Hochwert-Einrichter ohne Küchen. Die Ausw irkunge n des Lockdowns 48 Prozent aller befragten Fachhändler betreiben ihr Geschäft in der eigenen Immobilie. Mitglieder mit angemieteten Geschäftsräumen haben im Zuge des Lockdowns zu einem Großteil mit ihrem Vermieter Vereinbarungen zur Mietstundung (52 %) und/oder Mietkürzung (44 %) vereinbart. Für 90 % der befragten Händler endete die „harte“ Phase des Lockdowns mit einer Wiedereröffnung in den Kalenderwochen 17 und 18.

Auf trags lage und Ums ätze besse r als erwartet Die „allgemeine Geschäftsentwicklung“ seit der Wiedereröffnung bewerten die Mitglieder insgesamt mit gut bis befriedigend. Während die Hochwert-Einrichter (mit und ohne Küche) eher verhalten zufrieden sind, bewerten die Küchenspezialisten der Verbundgruppe die Entwicklung deutlich positiver. Gut zufrieden zeigen sie sich vor allem mit der Kundenfrequenz und der Kundenqualität. Die Premium

Häuser unter ihnen beurteilen Frequenz sogar „am Anschlag“, da Lieferungen und Qualität eher befriedigend. Vollsorund Montage quasi ununterbrochen weitimenter und Bettenspezialisten penterlaufen konnten. Zudem hätten sehr delten sich dazwischen ein. Insgesamt viele Fachhändler in der Krise eindrucksgaben 40 % aller Teilnehmer an, dass die voll und in Rekordzeit alternative MögKundenfrequenz im Vergleich zu vor der lichkeiten gefunden, um ihre Kunden Krise gefallen sei, 43 % bewerten sie als weiter zu beraten und Aufträge abzugleichgeblieben und 18 % verbucht sogar schließen. Ganz offensichtlich habe sich eine Steigerung. der mittelständische Fachhandel in der Die gewichtete Auftragseingangsentwicklung aller Teilnehmer wurde für „Bis jetzt sieht es tatsächlich so aus, Krise sehr gut behauptet“, so Jens Hölper abschließend. den Zeitraum vor der Krise mit einem als würde der mittelständische Plus von 11,75 % gegenüber dem Vorjahr bewertet, während der Krise mit einem Minus von 31,22 % und seit der WiederMöbel- und Küchenhandel mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ Auf dem Prüfs tand Staatliche Unterstützungsleistungen waren in den vergangenen Wochen für eröffnung mit einem Plus von 3,38 % (jedavonkommen – und das direkte jeden Unternehmer ein großes Thema. weils zum Vorjahr). Bei der Umsatzentwicklung prognostizierten die Befragten vor der Krise ein Plus von 9,26 im VerFeedback aus dem Handel im Nachgang zur Umfrage bestätigt Mit diversen Maßnahmen und Paketen versprach die Regierung schnelle und unbürokratische Hilfen zur Rettung der gleich zum Vorjahr, während der Krise das, denn zum Teil lagen AuftragsWirtschaft. Aber wie sah das in der Praein Minus von 5,7 % und nach Beendigung des Lockdowns ein Plus von 2,73 %. Jens Hölper, Geschäftsführer der Garant eingang und Umsatz deutlich über dem Vorjahr.“ xis aus? Die Akzeptanz war durchgängig hoch. So nahmen 77,3 % der Garant HandelspartGruppe, bewertet die Ergebnisse in AnJens Hölper, Geschäftsführer der Garant Gruppe ner mindestens eine der von der Bundesbetracht der Umstände durchaus posiregierung angebotenen Unterstützungen tiv: „Bis jetzt sieht es tatsächlich so aus, in Anspruch. 73 % beantragen Kurzarals würde der mittelständische Möbel- und Küchenhandel mit dem beitergeld, 67 % die Corona-Sofort-Hilfe und 28 % Steuer-Stundunsprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkommen – und das direkte gen. Die Bearbeitung der jeweiligen Anträge sowie die gesamte AbFeedback aus dem Handel im Nachgang zur Umfrage bestätigt das, wicklung wie Kurzarbeit, Sofort-Hilfe und Steuerstundungen wurden denn zum Teil lagen Auftragseingang und Umsatz deutlich über dem durchaus positiv bewertet. Durchgefallen ist für die Garant Mitglieder Vorjahr.“ Wobei man natürlich differenzieren müsse. hingegen das KfW-Darlehen. Lediglich 12 % nahmen es in Anspruch, Küchenspezialisten stünden beispielsweise besser da als die Vollsordie Zufriedenheit mit der Antragsbearbeitung stellte mit das Schlusstimenter – viele der Garant Küchen Areal Partner arbeiteten derzeit licht der Bewertung unter den Mitgliedern dar.

50 Prozent ges tärkt aus der Krise Ihre aktuelle Liquiditäts- und Ertragssituation bewerteten die Teilnehmer mit gut bis befriedigend. Die Zukunft sieht dabei für viele nicht so düster aus, wie zunächst befürchtet. Jens Hölper: „40 % unserer befragten Mitglieder gaben an, weder gestärkt noch geschwächt aus der Krise hervorzugehen. 50 % – und damit die Hälfte – sind gar der Meinung, eher gestärkt aus ihr hervorzugehen. Ja, die Lage ist ernst, aber Pessimismus hat noch keinen Unternehmer weitergebracht. Wir sind jedenfalls weiterhin eng an der Seite unserer Mitglieder, um den weiteren Weg mitzugehen – und auch einige neue

Pfade zu beschreiten. Für uns steht fest, dass der mittelständische Fachhandel seine Stärken und Vorteile nun stärker denn je ausspielen muss – und sich das auch bestimmt bezahlt macht.“ Zahlreiche, betont Jens Hölper, „Support your local“ Initiativen während des Lockdowns hätten gezeigt, dass die Verbraucher sich mit ihren lokalen Händlern solidarisch zeigten. „Wir haben jedenfalls festgestellt, dass die Bindung zu unseren Partnern wechselseitig noch stärker geworden ist. Und darauf bauen wir nun weiter auf und bieten weiterhin ein umfassendes Angebot von der Digital Marketing Unterstützung bis hin zur Betriebsberatung.“ www.Garant-gruppe.de

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