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Kaminofen prägt das Wohnambiente
Offenheit mit Ofen als Solitär
Das stimmungsvolle Feuer im drehbaren Kaminofen lässt sich aus jeder Richtung betrachten.
Die Stülpschalung der Fassade besteht aus Fichtenholz, das mit einer typisch skandinavischen Lasur gestrichen ist.
Mit der nötigen Kreativität ist es möglich, auch eine einfache Scheune zu einem außer-
gewöhnlichen Wohnhaus mitten im Ortskern umzugestalten – wie dieses Beispiel zeigt . In dem alten Gebäude mit Holztragwerk besitzt ein Kaminfeuer besonders urtümlichen Charme.
Blick durch den gläsernen Steg in das Erdgeschoss.
Der Kaminofen fügt sich dezent in die weite Blickachse. Die Scheibe auf dem Boden schützt das Parkett vor Funken und Glutstücken.
Die Baufamilie wünschte sich einen offenen Grundriss. Helles Eichenparkett und die Oberflächenbehandlung der Hölzer in einem eher zurückhaltenden Weiß unterstreichen die Raumwirkung. Im Hintergrund setzt die schwarze Feuerstätte einen kleinen Akzent.
Auf dem von den Großeltern ererbten Grundstück befand sich neben einem Nachbargebäude, worin sich das Büro der Bauherren befindet, auch eine alte Scheune. Die Idee, diese als Wohnhaus zu nutzen, versprach somit den Wegfall täglicher Fahrwege. Projektleiterin Monika Fuhl vom Architekturbüro Haefele in Tübingen machte sich schließlich an die Umsetzung des ambitionierten Umbaus, der hervorragend zu ihren architektonischen Konzepten passte: „In vielen Facetten erscheinen mir Ortskerne ziemlich grau. Deshalb liegt mir am Herzen, dass die Häuser dort wieder zum Leben erweckt werden. Das können auch kleine Lösungen sein, und man kann auch sukzessive modernisieren. Zudem offeriert der Staat interessante Zuschüsse.“
Wie bei der gesamten Sanierung konsequent ökologische Materialien verwendet wurden, so ist auch das Heizkonzept durchweg umwelt- und klimafreundlich. Neben einer Brennstoffzelle sorgt der „Q-BE“-Kaminofen von Attika für die nötige Wärme. Wie der Name nahelegt, ist die Brennkammer des Kaminofens ein drehbarer Quader von kubistischer Anmutung. Somit lässt sich aus jeder Richtung des Raums ein mittiger Blick auf das Feuer werfen, das durch eine hohe und elegant um die Ecke gebogenen Scheibe aus Glaskeramik sichtbar ist. Vor den hellen Wänden nimmt sich die Ausführung in schwarzem Stahl besonders markant aus, es gibt den „Q-BE“ allerdings auch in fünf weiteren Farbvariationen.
Das intakte Tragwerk aus Eichen- und Nadelholz bot beste Voraussetzungen für eine hochwertige Umnutzung, denn das Dach hatte die Bausubstanz über die Jahrzehnte vor Schäden bewahrt. Das so entstandene Wohnhaus ist vor allem geprägt von der imposanten Wirkung hoher und offener Räume, ein begehbarer Glassteg im Obergeschoss gewährt freien Blick vom Fußboden des Erdgeschosses bis unter das Holzwerk des Daches. „Wir finden das Raumgefüge spektakulär, und halten uns eigentlich überall im Gebäude gern auf “, so die Bewohner über ihr neues Zuhause. ❙
DATEN & FAKTEN Baujahr 1899 Umbau: 2019 Wohnfläche: ca.140 m2 Bauweise Eichen- und NadelholzTragwerk (Bestand) Fassade Stülpschalung auf Holzweichfaserplatten Dach Aufsparrendämmung mit Holzweichfaserplatten, Biberschwanzziegel Heizung Brennstoffzelle, Kaminofen, Fußbodenheizung Kaminofen Attika, Modell Q-BE www.attika.ch Architekt Haefele Architekten BDA 72070 Tübingen Telefon 07071/407860 www.haefele-architekten.de