NATURPOOL KNOW-HOW
Wahr oder falsch? – Teichpflegemythen im Check Heute zählt Wasser zu den wichtigsten Elementen im Garten. Das HightechUnternehmen Weitz Wasserwelt als Spezialist für die Wasserpflege in Schwimmteichen und Naturpools hat die häufigsten Wasserpflegemythen genauer unter die Lupe genommen. Hier erfahren Sie wertvolle Tipps und Fakten. Text: Sven J. Griebert (Weitz Wasserwelt)
Mythos 1: Der Teich regeneriert sich allein!? Natürliche Mikroorganismen übernehmen wichtige Funktionen in Seen und Teichen. Im Wasser bilden sie die Lebensgrundlage für ein gesundes ökologisches System und die Verwertung überschüssiger Nährstoffe sowie die Entwicklung von Pflanzzonen. Und sie fördern gewünschte Lebensräume innerhalb eines Biotops. Bereits kleinste Abweichungen und Unregelmäßigkeiten können zu einer Störung des natürlichen Kreislaufs führen. Mit unerwünschten Konsequenzen: Im Gegensatz zu einem natürlichen See werden in einem erbauten Teich und dem darin befindlichen Wasser nur eingeschränkt teichfördernde Mikroorganismen gebildet. Gleichzeitig findet aber eine zum Teil unerkannte Reduktion vorhandener oder zugeführter Hochleistungs-Mikroorganismen statt. Bereits dauerhafte Sonneneinstrahlung vernichtet direkt Ammonium abbauende Mikroorganismen. Durch den fehlenden Abbau des Ammoniums fehlt es den Nitrit abbauenden Bakterien an Nährstoffen. Der bis dahin existierende und wichtige Stickstoffkreislauf gerät so aus den Fugen. An diesem Beispiel ist bereits die Dringlichkeit eines guten Verhältnisses zwischen Einwirkungen von außen und der Existenz eines ökologischen Gleichgewichts zu erkennen. Fazit: wahr und falsch!
Mythos 2: Regenwasser ist ungefährlich!? Auch der gewollte oder ungewollte Eintrag von neuem Wasser in den Teich kann eine entscheidende Rolle für die zukünftige Wasserqualität spielen. Jede Form von neuer Wasserzufuhr verdünnt das Teichwasser und somit
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auch den Bestand an Mikroorganismen im Teich. Kommen zudem höhere Belastungen aus dem Neuwasser hinzu, steht die Teichbiologie vor neuen Herausforderungen. Unerwünschte Nährstoffe gelangen beispielsweise über das Regenwasser in den Teich. Suboptimal ist es, das Regenwasser vom Dach für den Teich zu nutzen. Denn gerade im Frühjahr und Sommer, wenn sich Pollen, Blüten und Staub auf dem Dach ansammeln, werden diese geradewegs in den Teich gespült – nicht zu vergessen der Vogelkot. In einem natürlichen oder natürlich gepflegten Gewässer sorgen die Selbstreinigungskräfte von Mikroorgansimen dafür, dass das Wasser wieder sauber wird. Gerade nach einem heftigen Gewitter ist der Eintrag zu hoch und das Teichwasser benötigt dringend Hilfe durch den Teichbesitzer. Übrigens: Regenwasser ist überdurchschnittlich weich. Fazit: falsch!
Mythos 3: Klares Wasser ist gesundes Wasser!? Die Gründe für trübes Wasser und Algenwachstum basieren auf dem Überangebot an Nährstoffen und dem Fehlen wichtiger natürlicher und nicht toxischer Hochleistungs-Mikroorganismen. Algen lieben und brauchen die Stoffe Nitrat, Nitrit und Phosphat. Dabei bilden sie schädliches Ammonium. Verschiedene Algenarten, vor allem Schmier- und Fadenalgen, greifen durch ihren Bewuchs die Oberflächen von Kunststoffen und anderen Bauteilen im Teich an. Sie verursachen die frühzeitige Korrosion von Teichfolien, Pumpen und Schläuchen und verringern somit deren Lebensdauer. Klärt sich ein getrübter Teich nach einiger Zeit, kommt es zu
Foto: Hotel Mooshof Bodenmais/Günter Standl
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