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#107 Hilfe ohne Entwicklung Das Versagen der Entwicklungshilfe
Fazit Nr. 107 8/2014 EURO 4,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-8010 Graz P.b.b. 04Z035487 M
November 2014
Der letzte Wirt
Fazitgespräch mit Günther Huber
Destillerie Bauer im Portrait Essay von Rainer Hank
Abenteuer am Polarkreis
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
Transporte. Logistik. Entsorgung. www.jerichholding.com
« Jerich Holding ist Ihr Partner für Transport, Müllentsorgung und Logistik im Großraum Europa.»
Editorial
Von Christian Klepej
I
ch hätte nicht gedacht, dass es im Zusammenhang mit Claudia Bandion-Ortner etwas geben könnte, dass mich mehr ärgert als die Tatsache, dass sie von der ÖVP zur Justizministerin bestellt wurde. So kann man sich täuschen. Bandion war ja vor ihrem Gastspiel in der Regierung Richterin und hatte es geschafft, dabei eine Art »Promi-Status« zu erlangen. Das prangerte ich damals schon an, weil ich der Überzeugung bin, dass Richter keine besondere »Öffentlichkeit« haben sollten. Nun haben zahlreiche österreichische Journalisten in Verbindung mit einem Gutteil der Innenpolitikdarsteller aber den Vogel abgeschossen. Bandion arbeitet für das »König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog« (KAICIID, wohl das Akronym der englischen Bezeichnung), eine internationale Regierungsorganisation mit Sitz in Wien. In dieser Funktion hat sie dem Wochenmagazin »Profil« ein Interview gegeben und damit für heftige Reaktionen gesorgt. Zum Einen war es ihr Sager über »nicht jeden Freitag« betref-
Die Gehässigkeit der vereinigten Flachkappen von Österreich
fend Hinrichtungen in Saudi-Arabien, zum Anderen ihre Auseinandersetzung mit der für Frauen obligaten Ganzkörperverschleierung ebendort. Bandion wurden in den vergangenen Tagen von in ihrer selbstgerechten Tonalität nicht zu überbietenden Kommentatoren von »reiner Geldgier« (Elfriede Hammerl) über »selbstgewisse Indolenz« (Hans Rauscher) bis hin zur »Schamlosigkeit« (Anneliese Rohrer) alle Niedertrachten dieser Welt vorgeworfen und einhellig erklang der Ruf nach einem Berufsverbot als Richterin. Seitens des Justizministeriums soll ernsthaft der Auftrag an das Oberlandesgericht Graz zur »Prüfung der Causa Bandion« mit der möglichen Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen sie ergangen sein. SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder zeigte sich »schockiert über die Blödheit, die in dem Interview steckt«. Ob er auch darüber schockiert ist, dass er nicht weiß, dass eine internationale Regierungsorganisation mit Sitz in Österreich hier natürlich steuerrechtliche Vorteile in Anspruch nehmen kann – unsere Regierung hat das gemeinsam mit jenen Spaniens und Saudi-Arabiens vertraglich beschlossen –, ist nicht überliefert. Immerhin ließ er sich zu einem »da braucht es Aufklärung« hinreissen. Ähnlich auch der derzeit und zur Vertragsunterzeichnung regierende Bundeskanzler, Werner Faymann, der will sich jetzt »Informationen über den Vertrag mit dem König Abdullah-Zentrum« bestellen. Zur rechten Zeit, möchte man meinen. Ich habe das Interview gelesen und ich kann diese, wie mir scheint, geheuchelte Aufregung nicht verstehen. Bandion hat nämlich eines aufs Neue bewiesen, dass sie zu jeder Stunde ihrer Ministertätigkeit in dieser Funktion überfordert war. Eine Tatsache, die dem verständigen Beobachter mit der Bekanntgabe ihrer Bestellung klar gewesen ist und damit keinesfalls Rechtfertigung, ihr nun auf so gehässige Art und Weise nachzutreten. Zudem hat sie gezeigt, dass sie zu naiv ist, um von einer Christa Zöchling »fair« interviewt zu werden. Noch dazu, wenn man kein prononciert linker Politiker ist oder war. Sie hat ausreichend klargestellt, dass sie
gegen die Todesstrafe ist. Meines Wissens im Übrigen keine Notwendigkeit, rechtschaffener Bürger der Republik Österreich zu sein. Selbstverständlich soll mich niemand in meiner Ablehnung gegenüber der Todesstrafe übertreffen, ein weiteres Anliegen an den Rechtsstaat habe ich schon: das Recht auf freie Meinungsäußerung! Dabei wird die ehemalige Ministerin nur deswegen angegriffen, weil sie nicht den »genehmen Ton« im Umgang mit islamischen Sitten in islamischen Ländern, in Europa nimmt man das von der anderen Seite her strenger, getroffen hat. Und dann noch der lächerliche Vorwurf, sie hätte die Verschleierung der Frauen in Saudi-Arabien nicht ausreichend »kritisiert«. (Was passiert mit Politikern, die die Ganzkörperverschleierung in Europa kritisieren? Rechtspopulist ist wohl die geringste Strafe, die dann ausgesprochen würde.) Nun gleich das ganze KAICIID in Frage zu stellen, ist hanebüchen. In aller Regel sind islamische Staaten undemokratisch verfasst. Das gilt es immer und immer wieder abzulehnen. Genauso gilt aber auch, dass sich kein Staat in die inneren Angelegenheiten eines anderen einzumischen hat. Der Dialog zwischen den Ländern muss trotzdem stattfinden – Bandion kann ja nicht in Saudi-Arabien einmarschieren – und dieses Zentrum, in dem erstmals islamische, christliche und jüdische (!) Vertreter gleichgestellt miteinander diskutieren, aufgrund lauter Flachkappen wieder zu schließen, erscheint mir nicht als der n Weisheit letzter Schluss.
Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at Fazit November 2014 /// 3
Inhalt Fazit November 2014 49
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Fotos: Piero Pichleretto, Arlene Joobes, Enlarge, Alex Stangl, Katharina Zimmermann
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Solidaritätsverbot
Der bundesdeutsche Journalist und Autor Rainer Hank zur Theorie nationalstaatlicher Souveränität in Europa.
Hilfe ohne Entwicklung
Über zwei Milliarden Menschen weltweit leben an der Armutsgrenze. Entwicklungshilfe sucht den Ausweg, nimmt aber zu oft die falschen Abzweigungen.
Der letzte Wirt
Günther Huber ist scheidender Chef des Landhauskellers und einer der letzten seiner Art. Im Fazitgespräch sprach er über die Zukunft der Gastronomie.
Ausgabe November 2014 XI. Jahrgang Nr. 107 (8/2014) FAZIT © Klepej &Tandl OG, Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit »Promotion« oder »l« gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen.
4 /// Willkommen Im Fazit
Wirtschaft und mehr. 68 74
Rubriken Editorial 3 Politicks 12 Investor 34 Essentials 58 Immobilien 66 Alles Kultur 80 Schluss 82
Liebe Leser!
Günther Huber verlässt nach 25 erfolgreichen Jahren den Grazer Landhauskeller. Grund genug, den »letzten Wirt« zum Gespräch zu bitten um herauszufinden, warum es sich als Gastronom leichter lebt, wenn man zwar auf Qualität, nicht jedoch auf Hauben und andere Auszeichnungen Wert legt.
In der Coverstory geht es um Entwicklungshilfe. Entwicklungszusammenarbeit ist ja inzwischen der politisch korrektere Begriff. Wir wollten wissen, warum die westlichen Hilfsprogramme und -projekte fast nie funktionieren, während etwa China mit seinem als »Handelsimperialismus« verunglimpften wirtschaftlichen Expansionskurs in den letzten beiden Jahrzehnten in weiten Teilen Afrikas tatsächlich eine nachhaltige Entwicklung ausgelöst hat.
Im Fazitessay führt der Wirtschaftsjournalist Rainer Hank (Frankfurter Allgemeine) viele der Probleme, mit denen die EU heute zu kämpfen hat, darauf zurück, dass mit dem Zurückdrängen der Nationalstaaten eine Endsolidarisierung einhergegangen ist. Im Fazitportrait stellen wir die Grazer Destillerie Bauer vor und die Fazitreise führt uns diesmal in den hohen Norden. Gutes Lesen! -red-
Geistreich
Mitten in Graz destilliert ein Familienbetrieb seit 94 Jahren Spezialitäten. Besonders bekannt ist das Kultgetränk Jägermeister.
Impressum
Polarkreis-Hopping
Fisch am Feuer gebraten und als edle Garnierung Blätter in allen Herbstfarben. Katharina Zimmermann war in Lappland.
Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG Chefredaktion Christian Klepej Mag. Johannes Tandl
Redaktion Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Katharina Kocher-Lichem, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Peter Pichler (Satz), Vanessa Fuchs (Organisation)
in ell per T m hel er O Wil Graz e 80 der Seit
Lektorat AdLiteram
Druck Leykam, Neudörfl
Essentials Die w
ichtigen Dinge vo n Winzer Christian Krampl.
Seite 58
Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer
Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec
Titelfoto von Arlene Joobes
Redaktionsanschrift Kalchberggasse 1/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin
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Entwicklungshilfe
Hilfe ohne Entwicklung
Einbahnstraße Entwicklungshilfe
Fast zwei Billionen Dollar hat der Westen in den vergangenen 50 Jahren allein nach Afrika überwiesen. Doch nicht nur Korruption, Krankheiten und Bürgerkriege halten die Entwicklungshilfe auf. Auch die Industrieländer stehen sich selbst im Weg.
A
uch ein paar Handschuhe können helfen. In keinem Land in Westafrika leiden die Menschen mehr unter Ebola wie in Liberia. 2.500 Menschen sind dort bereits an der Infektionskrankheit verstorben. Dass es in den Krankenhäusern allein schon an Handschuhen fehlt, die vor dem Virus schützen könnten, klingt nach Normalität in einem armen und von jahrelangem Bürgerkrieg geprägten Land. Und doch ist es mehr als paradox: Denn ausgerechnet Liberia ist auch reich, zumindest an Kautschuk – es ist eines der Länder mit dem weltweit größten Kautschukvorkommen. Doch der Markt wird vom amerikanischen Unternehmen Firestone beherrscht. Der Rohstoff wird exportiert, heimische Industrie zur Handschuhfertigung gibt es keine. Nur eine Geschichte vom Versagen der Entwicklungshilfe. Seit der ersten Konferenz der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – kurz OECD – am 16. November 1961 in Paris wird dieser Begriff verwendet, um das Bestreben der westlichen Staaten nach Unterstützung der Entwicklungsländer zu bezeichnen. Wobei das Bestreben selbst nicht immer da war.
Der Wettlauf um die große Unbekannte
Illustration: Pedro el libre
Ende des 15. Jahrhunderts waren die europäischen Staaten von ihrer geistigen und kulturellen Vorherrschaft auf der Welt über-
zeugt. Aufgrund ihres technologischen Fortschritts bauten sie im Akkord Schiffe und brachen über alle Weltmeere in die Epoche des neuzeitlichen Kolonialismus auf. Es dauerte nur ein paar wenige Jahrhunderte, um all das, was über Jahrtausende an kultureller Vielfalt entstanden war, aber als rückständig angesehen wurde, einzunehmen, zu missionieren und auszubeuten. Mit neuen Ressourcen und Rohstoffen konnten sich die Europäer so an den indigenen Völkern der Welt bereichern und gaben ihnen als Abschiedsgeschenk neue territoriale Begrenzungen mit auf ihren weiteren Lebensweg. Afrika galt besondere Aufmerksamkeit. In den 1880ern war plötzlich der Wettlauf um den bis dahin weitestgehend unbekannten Kontinent gestartet worden, der in der sogenannten Kongokonferenz in Berlin sein erstes großes Etappenziel fand. Deutschlands Reichskanzler Otto von Bismarck hatte im November 1884 nach Berlin geladen und drei zähe Verhandlungsmonate später war im Februar 1885 eine willkürliche Spaltung des Kontinents beschlossene Sache – ohne auch nur einen Afrikaner darüber zu Wort kommen zu lassen. Einen aus den über 3.000 unterschiedlichen Stämmen des Kontinents, auf dem über 2.000 verschiedene Sprachen gesprochen wurden. Ihrem aus ihrer selbstauferlegten Überlegenheit gegebenen Recht waren sich die 14 Teilnehmer der Konferenz dennoch sicher. Otto von Bismarck selbst wird jenes Zitat zugeschrieben: »Unsere Von Peter K. Wagner Mitarbeit: Philipp Tripolt
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Entwicklungshilfe
»Dead Aid – Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann« von Dambis Moyo, 2011, Verlag Haffmans & Tolkemitt, ca. 15 Euro haffmans-tolkemitt.de
Regierungen teilen den Wunsch, den Eingeborenen Afrikas den Anschluss an die Zivilisation zu ermöglichen, indem das Innere dieses Kontinents für Handel und Bildung erschlossen wird und damit begonnen wird, der Sklaverei ein Ende zu machen.« Mit Abstrichen klingt auch das eigentlich nach Entwicklungshilfe späteren Verständnisses. Wobei schon das Wort Entwicklung selbst Raum für vielerlei Diskussion eröffnet. Was der eine als entwickelt, fortschrittlicher oder gar modernisiert betrachtet, muss für den anderen noch lange nicht erstrebenswert sein. Der Weg zur Feststellung der Unterentwicklung ist ein kurzer. Doch wer definiert, dass aus westlichen Gesichtspunkten gesehene lebensnotwendige Güter und lebenswichtige Dienstleistungen auch für andere Menschen ein Leben lebenswert machen?
Unterentwicklung als Attraktion »Mordshunger – Wer profitiert vom Elend der armen Länder?« von Jean Feyder, 2010, Verlag Westend, ca. 19 Euro westendverlag.de
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Im Golf von Bengalen ist die Zeit stehengeblieben. Etwas weiter als auf halber Strecke zwischen der indischen Ostküste und den letzten südlichen Ausläufern von Myanmar liegen die Andamanen und Nikobaren. Eine Gruppe von 204 Inseln mit allem, was das Touristenherz begehrt. Weiße Sandstrände, erstklassige Tauchresorts und eine atemberaubende Flora und Fauna locken jährlich etwa 200.000 Touristen an – die meisten aus Indien. Und viel zu viele von ihnen gehen auf Safari. Ihre Kameras lechzen aber nicht nach Tieren, sondern nach Menschen. Denn auf zwei der vielen Inseln leben hier noch Ureinwohner als Jäger und Sammler – die Jarawa. Auf zahlreichen Videos im Internet lassen Touristen die Stammesangehörigen tanzen – zum Dank gibt es Bananen oder Süßigkeiten. Gefühlte Unterentwicklung als Attraktion. 1990 hätten die Jarawa zwanghaft sesshaft gemacht werden sollen, NGOs setzten sich für sie ein und konnten das verhindern.
Entwicklungshilfe
Erst 1998 nahmen die kleinwüchsigen, dunkelhäutigen Ureinwohner nach etwa 60.000 Jahren ihrer Geschichte bewusst Kontakt mit den restlichen, hauptsächlich indischstämmigen Bewohnern der Insel auf. Was folgte, war eine Massenepidemie, weil sie in den vergangenen Jahrhunderten gegen gewisse Erreger keine Abwehrkräfte gebildet hatten. Wären sie nie mit anderen, »moderner« lebenden Menschen in Berührung gekommen, wären nicht so viele von ihnen gestorben und es gäbe auch heute noch weitaus mehr als nur noch 400 ihres Stamms.
Der alte Japaner und der junge Afrikaner
Gesundheit ist auch das Spezialgebiet des schwedischen Professors Hans Rosling. Der Mediziner machte sich mit »Gapminder« einen Namen – einem Online-Tool, das komplexe Statistiken so verständlich darstellt, dass Google ihm seine Idee 2007 abkaufte. Sein Werkzeug hilft ihm auch bei der Darstellung seines berühmtesten Videos. Der Titel: »200 Länder, 200 Jahre, 4 Minuten.« Die kurze Präsentation, die im Internet rauf und runter gespielt wurde und wird, zeigt, dass die Lebenserwartung weltweit seit Anfang des 19. Jahrhunderts stieg. Selbst die ärmsten afrikanischen Länder stehen heute lediglich aufgrund von Epidemien wie HIV erst dort, wo die Spitzenreiterländer schon vor über 200 Jahren angekommen waren. Aber gleichzeitig zeigt sie eben auch, dass die Schere der Lebenserwartung zwischen den Ländern nicht mehr um wenige Jahre auseinander klafft, sondern um Jahrzehnte. In Japan werden Menschen heute 87 Jahre alt, in Sierra Leone nur 46. Aber es geht noch plakativer: Tag für Tag sterben 25.000 Menschen an den Folgen von Hunger und Unterernährung, gleichzeitig sind 1,4 Milliarden Menschen fettleibig. Und während 1,2 Milliarden Menschen mit weniger als einem Euro pro
Tag auskommen müssen, besitzt ein Prozent der 7,2 Milliarden Menschen weltweit die Hälfte des gesamten Reichtums. Das hat sich die OECD alles ganz anders vorgestellt, als sie 1961 zu Taten schritt – und armen Ländern ein bisschen vom eigenen Reichtum abgab, um selbigen dort zu ermöglichen. Vor allem nach Afrika. Bereits in den 1950er Jahren waren um die 100 Millionen Dollar als Entwicklungshilfe in den zweitgrößten Kontinent der Welt geflossen. Bereits 1965 waren es über 950 Millionen Dollar. Allein Ghana erhielt 90 davon, Sambia, Kenia und Malawi bis zum Ende der 1960er Jahre an die 315 Millionen Dollar. Wie viel Geld genau in die zumeist gerade erst kürzlich entkolonialisierten Staaten floss, weiß man nicht so genau. Statistische Aufzeichnungen gibt es kaum. Fest steht, dass das meiste Geld in Brücken, Flughäfen und Eisenbahnstrecken investiert werden hätte sollen – zu Beginn der 1970er allerdings noch alles andere als eine nennenswerte Infrastruktur vorherrschte. Was folgte, war die Ölkrise und eine in die Finanzkrise stürzende Weltwirtschaft. Die Erdölexporteure deponierten ihre steigenden Einnahmen auf internationalen Bankkonten – und diese wiederum wollten immer mehr Kredite vergeben. Auch an Entwicklungsländer. Der steigende Erdölpreis führte zu höheren Lebensmittelpreisen und auch die Entwicklungshilfe wandelte sich alsbald: Statt der Infrastruktur wurde der Armutsbekämpfung Geld zur Verfügung gestellt. Doch die meist mit variablen Zinssätzen vergebenen Kredite an die Entwicklungsländer wurden bald immer teurer, weil die Zentralbanken der Industrienationen auf den zweiten Ölpreisschock reagierten, indem sie die Zinsen anhoben. Schon 1982 ging Afrika unter einer Schuldenlast von etwa acht Milliarden Dollar unter – 1975 waren es noch zwei Milliarden Dollar gewesen. Als dann der mexikanische Finanzminister Jesus Silva Herzog auf die Idee kam,
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Entwicklungshilfe
dass Mexiko seine fälligen Schuldzahlungen nicht leisten werde, weil es einfach nicht möglich war, wurde man auch in Afrika hellhörig. Länder wie Angola, die Elfenbeinküste, Kongo, Nigeria oder Sambia schlossen sich an. Um die globale Finanzstabilität nicht zu gefährden, wurde umgeschuldet und Schulden erlassen. Man versucht es also fortan mit Neoliberalismus. Die Märkte der Schwellenländer Asiens wurden als Vorbild ausgemacht und die Entwicklungshilfe förderte die Einschränkung staatlicher Eingriffe, die Privatisierung staatlicher Betriebe sowie die Liberalisierung des Handels oder die Einschränkung der öffentlichen Verwaltung. Der staatliche Anteil an Firmenvermögen sank in Afrika von fast 90 auf zehn Prozent – es herrschte Freiheit der Märkte. Freiheit für Erfolg, aber auch Freiheit zu scheitern. Geld wurde indes weiterhin immer mehr aus dem Westen überwiesen – Ende der 1980er hatten die Entwicklungsländer Schulden von mindestens einer Billion Dollar.
Eine Frage der Moral
Doch es half alles nichts. Das Wirtschaftswachstum sank, die Armut nahm weiter zu. Neben Fehlern in der Zielsetzung und Einsetzung der finanziellen Hilfsleistungen aus dem Ausland hatten dem Kontinent auch Krankheiten wie Aids stark zugesetzt. Bürgerkriege, die die westlichen Kolonialisten mit ihrer Territorialpolitik einst förderten, standen ebenso an der Tagesordnung, und dann war da noch zusätzlich die Frage nach der Integrität der politischen Führung. Denn nicht nur der Hunger auf den Straßen
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wurde immer größer, auch die Korruption hielt sich immer hartnäckiger. Nur ein bekanntes Beispiel: Zaires Präsident Mobutu Sese Seko bat sein amerikanisches Pendant Ronald Reagan einst um leichtere Rückzahlungskonditionen für Schulden in der Höhe von fünf Milliarden Euro. Nur um kurz darauf seine Tochter mit einer Concorde zu ihrer Hochzeit in die Elfenbeinküste einzufliegen. Es dauerte bis Ender 1990er, bis die Geberlaune der Industrienationen sank, dennoch blieb für viele Länder in Afrika die Entwicklungshilfe aus dem Ausland die Hauptfinanzeinnahme. In zu vielen Nationen entstammten zwischen 1987 und 1996 bis zu 90 Prozent der Nettoausgaben der Entwicklungshilfe. Als die Lage endgültig verfahren schien, wurde es um die Jahrtausendwende glamourös und die Musiker Bob Geldorf und Bono von U2 jetteten um die Welt, um die Ära der Moralaktivisten einzuläuten, die sich für Afrika einsetzen wollten. Alles und nichts sollte gerettet und unterstützt werden. Patenschaft hier, Spende dort. Das Gefühl, das bei den Menschen in Afrika entstand, beschrieb der damalige Präsident von Tansania wie folgt: »Es ist ein Skandal, dass wir dazu gezwungen werden, zwischen einer medizinischen Grundversorgungen, der Ausbildung unserer Menschen und der Rückzahlung historischer Schulden zu wählen.« Er sprach diese Worte fünf Jahre nachdem sich Vertreter der UNO, der Weltbank, der OECD und mehreren NGOs im September 2000 in New York trafen, um die so genannten Millenniums-Entwicklungsziele zu erarbeiten. Eine acht Ziele umfassende Erklärung, die genau auf diese Bereiche und noch mehr abzielte: Neben der
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Entwicklungshilfe
Bekämpfung von extremer Armut und Hunger umfasste die Resolution auch Punkte wie die Primärschulbildung für alle, Senkung der Kindersterblichkeit, Bekämpfung von Krankheiten wie Aids oder Malaria sowie ökologische Nachhaltigkeit und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter.
China auf dem Vormarsch
Auch wenn sie selbst noch mit vielen Problemen zu kämpfen haben, sind die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, schön längste Wirtschaftsmächte. Und gerade China weiß seine Macht einzusetzen. Nicht zuletzt in Afrika. Es war das Land der aufgehenden Sonne, das sich alsbald am nachhaltigsten am Kontinent einbrachte. Schon in den 1970ern baute China für 500 Millionen Dollar die 1.860 Kilometer lange Eisenbahnstrecke, die Sambia über Tansania mit dem Indischen Ozean verbindet. Und nach der Jahrtausendwende ging es richtig los. Allein 2006 unterzeichnete China mit Afrika Handelsverträge in der Höhe von fast 60 Milliarden Dollar. 30 Milliarden Dollar wurden zwischen 2000 und 2005 an Direktinvestitionen geleistet. Äthiopische Straßen, sudanesische Pipelines, nigerianische Eisenbahngleise oder Textilfabriken in Lesotho und Minen in Sambia – alles ein Werk Chinas. Dahinter steckte der Plan, dominierende ausländische Macht am Kontinent zu werden. Wie ernst dieser Plan verfolgt wurde, zeigte auch das 5,5 Milliarden teure Engagement an der Standard Bank – 20 Prozent der größten einheimischen afrikanischen Bankengruppe gehört seit 2007 Peking. Studien
Neues Denken
belegen, dass auch die Menschen in Afrika den Chinesen besser gesinnt sind als anderen Investoren. Selbst in Ländern, in denen etwa China und die USA gleichermaßen positiv bewertet werden, freut man sich über die Asiaten mehr. 86 Prozent der Senegalesen sind überzeugt, dass China ihnen hilft, ihre Situation zu verbessern. Von den USA glauben das nur 56 Prozent. Dambisa Moyo wurde in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia geboren. Schon 2009 veröffentlichte sie ein Buch mit dem Titel »Dead Aid«, in dem sie erklärt, warum die bisherige Entwicklungshilfe trotz der fast abenteuerlichen Höhe von fast zwei Billionen Dollar in den vergangen 50 Jahren nicht funktioniert hat. Ihre Kernaussage wiederholt sie heute noch stetig und sie ist radikal: Die Entwicklungshilfe muss gestoppt werden. Warum, weiß die Autorin, die in Oxford in Volkswirtschaftslehre promovierte, ganz genau: »Der Fehler des Westens war und ist es, ohne Gegenleistung gegeben zu haben«, erklärt sie. Und zieht den Vergleich mit China. »Das Geheimnis des chinesischen Erfolges besteht darin, dass es den Chinesen nur um Geschäfte geht. Der Westen schickt Entwicklungshilfe nach Afrika und kümmert sich wenig darum, was dort damit geschieht. China dagegen überweist Geld nach Afrika, um Gewinne zu machen.« Und lässt den Satz folgen, den man eigentlich gerade im Westen immer verstanden hat: »Auf die Wirtschaft kommt es an.«
zeigt Wirkung.
Wir haben in den vergangenen Monaten intensiv an der Reform der SPÖ Steiermark gearbeitet. Voller Engagement und Begeisterung starten wir in den Herbst. Die Ergebnisse unserer Parteireform werden beim Reformparteitag am 15. November präsentiert. Dann geht es mit ganzer Kraft in Richtung Landtagswahl 2015. Möchten Sie mit dabei sein? Wir schicken Ihnen zeitgerecht eine Einladung, wenn Sie uns Ihre Adresse schicken. www.stmk.spoe.at
Politik in neuer Form
Ich will eine Abgabenquote von unter 40 Prozent. Finanzminister Hans Jörg Schelling
Fotos: Frankl, Thurm
Nach dem Verfassungsgerichtshofentscheid zur Gemeindereform sitzt LH-Vize Hermann Schützenhöfer fester als je zuvor im Sattel.
Voves ist bundesweit der zweitbeliebteste Landeshauptmann Beim aktuellen bundesweiten APA/OGM Vertrauensindex der österreichischen Landeshauptleute befinden sich überraschenderweise alle Länderchefs im Vertrauensplus. Dass die Landeshauptleute im eigenen Bundesland zu überzeugen vermögen, ist nichts Neues. Dass sie bei einer bundesweiten Befragung so gut abschneiden schon. An der Vertrauensspitze liegt der wenig polarisierende Oberösterreicher Josef Pühringer mit einem Saldo von plus 30 Punkten. Das heißt, dass ihm um 30 Prozentpunkte mehr Wähler vertrauen als misstrauen. Doch schon auf Rang zwei folgt Franz Voves mit einem Saldowert von plus 26. Bei OGM glaubt man, dass Voves vor allem von der bundesweiten Berichterstattung über die weitere Fortsetzung des Reformkurses profitiert, die er mit der Bekanntgabe seiner nochmaligen Kandidatur bei der steirischen Landtagswahl ausgelöst hat. Außerdem vermag Voves, so OGM, auch bei ÖVP-Anhängern zu punkten, weil er die Reformen nicht durch die Parteibrille sehe 12 /// Fazit NOVEMBER 2014
und zuletzt sogar die neuen ÖVP-Regierer gelobt habe. Am Ende des Ranking steht übrigens Wiens Bürgermeister Michael Häupl mit einem Saldo von nur plus zwei Punkten. Das kann, muss aber keine politischen Ursachen haben, denn Politiker, die nach der Maxime „Wien zuerst!“ leben, haben außerhalb der Bundeshauptstadt naturgemäß keinen besonders einfachen Stand. Jetzt könnte man aus diesem Ranking natürlich auch herauslesen, dass Voves die besten Chancen hätte, für die SPÖ die kommende Nationalratswahl zu gewinnen – schließlich ist Werner Faymann nur deshalb einigermaßen unumstritten, weil sich die etwaigen personellen Alternativen völlig bedeckt halten. Aber Gott sei Dank regiert gerade bei Franz Voves nicht immer die Logik der Politik, sondern auch viel Emotion.
Wann entscheidet sich Schützenhöfer LH-Vize Hermann Schützenhöfer sitzt nach dem spektakulären Verfassungsgerichtshofurteil zu den Berufungen gegen die Gemeindereform fest im Sattel wie eh und
je. Aus seiner Sicht kann ihn derzeit nichts und niemand dazu drängen, eine etwaige Wiederkandidatur eher früher als später bekannt zu geben. Dass Schützenhöfer wieder kandidiert, ist ziemlich plausibel. Denn es gäbe einfach keinen Grund mit einer Entscheidung zuzuwarten, falls er es nicht tun würde. Und auch Franz Voves rechnet offenbar fest mit einer Fortsetzung der Reformpartnerschaft mit Schützenhöfer. Bei einer SPÖ-Pressekonferenz hat er in einem Nebensatz gesagt: „Wir haben mit unseren Frauen gesprochen“, und die hätten das nochmalige Antreten abgesegnet. Da Franz Voves nicht im Majestäts-Plural spricht, gehen diejenigen, die diese Äußerung gehört haben, davon aus, dass er mit „wir“ sich selbst und Hermann Schützenhöfer gemeint hat. Dennoch gibt es in der ÖVP eine Gruppe, die den Wechsel lieber heute als morgen sehen würde. Und mit Siegfried Nagl stünde ja sogar ein Nachfolgekandidat bereit, der gegen einen – aus heutiger Sicht – übermächtigen Franz Voves in den Ring steigen würde. Für Nagl spricht außerdem, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat. Trotz des Koalitionsbruchs der FPÖ und der dadurch ziemlich kompliziert gewordenen politischen Lage hat er ein auf den ersten Blick grundvernünftiges Grazer Stadtbudget zusammengebracht. Dazu bedurfte es zwar der Zustimmung der KPÖ. Doch die Gefälligkeiten, die Nagl den Kommunisten erfüllen musste, halten sich in Grenzen. Und der Umstand, dass Budget und auch Schulden steigen, ergibt sich aus Infrastrukturerweiterungen und -erneuerungen, die in einer so stark wachsenden Stadt nun einmal dringend notwendig sind. Drexler punktet auch mit der Ärztearbeitszeitregelung Ein neuer Besen kehrt gut. Gesundheitslandesrat Christopher Drexler präsentierte kürzlich gemeinsam mit dem KAGES-Vorstand und der Ärztekammer als erstes Bundesland für die Steiermark eine tragfähige Lösung zur Umsetzung der neuen ÄrzteArbeitszeitregelung, die mit 1. Jänner 2015 in Kraft treten soll. Die Spitalsbetreiber be-
Politicks
Mit Johannes Tandl
finden sich in einer Art Doppelmühle. Sie müssen einerseits den Auswirkungen des Ärztemangels entgegenwirken und ihre Häuser einsatzfähig erhalten und anderseits damit leben, dass die EU die wöchentliche Ärztearbeitszeit von derzeit 60 Stunden auf zukünftig 48 Stunden beschränkt. Bei der steirischen Lösung können die Ärzte vorläufig optional bis 2021 weiterhin 60 Stunden Dienst verrichten. Im Gegenzug werden die Grundgehälter angehoben, damit auch jene Ärzte, die nicht für den Verbleib im alten Modell optieren, ohne finanzielle Abstriche durchkommen. Auf diese Weise wollen die steirischen Spitäler als Arbeitgeber attraktiver werden, damit sie mit den anderen österreichischen Krankenhäusern konkurrieren können. Jungärzte sollen so davon abgehalten werden zu anderen Bundesländer oder gar nach Deutschland auszuwandern. Das neue Modell kostet viel Geld. Das müsse aber – so Drexler – in die Hand genommen werden, um gehaltsmäßig an andere Bundesländer aufzuschließen und „um auch künftig die gewohnt qualitätsvolle ärztliche Versorgung in der Steiermark sicherzustellen.“ Im nächsten Jahr bekommen die steirischen Spitalsärzte insgesamt um 28 Millionen Euro mehr, in den Folgejahren wird dieser Aufwand auf 35 Millionen ansteigen. Auch an einer anderen Front ist Drexler, dem Vernehmen nach auf einem guten Weg. Der Landesrechnungshof hat ja das steirische Pflegewesen wegen Vorgängen unter Drexlers Amtsvorgängern massiv kritisiert. Jetzt wird seit geraumer Zeit hinter verschlossenen Türen und unter vereinbartem Stillschweigen mit den privaten Pflegeheimbetreibern verhandelt. Angeblich herrscht bei diesen Verhandlungen nicht nur ein gutes Gesprächsklima, sondern es gibt auch eine gewisse Annäherung der Verhandlungspositionen. Landesbudget 2015 – Ausgeglichen, dafür aber völlig intransparent Als finanzpolitische Fata Morgana bezeichnen die Grünen das von Finanzlandesrätin Bettina Vollath im Landtag präsentierte ausgeglichene Landesbudget für 2015. Tatsächlich wurden den Abgeordneten nur
Finanzlandesrätin Bettina Vollath präsentierte dem Landtag ein zwar ausgeglichenes, aber dafür ziemlich intransparentes Budget. die Globalbudgets der einzelnen Ressorts – nicht aber die jeder seriösen Budgetierung zugrunde liegenden detaillierten Kostenpläne übermittelt. Der Umfang der den Landtagsklubs zugänglichen Unterlagen macht demnach nur einen Bruchteil dessen aus, mit dem sich die Abgeordneten in der Vergangenheit herumschlagen mussten. Dem Landtag bleibt daher nach seiner Budgetdebatte wohl nur die Möglichkeit zu einem oberflächlichen Beschluss über den von Vollath präsentierten Budgetrahmen und die ebenso ziemlich intransparenten Wirkungsanalysen der Ressortausgaben. Die Darstellung der Globalbudgets verunmöglicht es den Abgeordneten nämlich, Details zu erkennen. Anders als bei der Kameralistik, die es geübten Kennern immerhin ermöglichte festzustellen, in welchen Bereichen die Ausgaben steigen oder sinken, ist das bei Globalbudgets undenkbar. Wenn er die geplanten Landesausgaben aber nicht mehr überprüfen und beurteilen kann, bleibt von der Budgethoheit des Landtages nicht viel übrig. „Die Finanzlandesrätin hätte die Möglichkeit gehabt, der Steiermark zu zeigen, dass sie in verschiedenen Bereichen nach vorne kommen will, doch diese Chance vergibt dieses Budget leider“, bedauerte etwa Grünen Chef Lambert Schönleitner. Daher sei das vorgelegte Budget aus seiner Sicht eine „finanzpolitische Fata Morgana in einer reformpartnerschaftlichen Wüste“. Er kündigte daher bereits an, in der Budgetdebatte sehr viele Fragen zu den vorgelegten Texten und Zahlen stellen zu müssen. Schelling will die Abgabenquote unter 40 Prozent drücken Finanzminister Hans Jörg Schelling ließ zuletzt keine Zweifel offen, dass er keine
Alternative zu einer ausgabenseitigen Budgetsanierung sieht. „Ich will eine Abgabenquote von unter 40 Prozent“, so der Finanzminister bei einem Auftritt Mitte Oktober in Graz. Derzeit liegen wir mit knapp 55 Prozent ja im EU-Spitzenfeld, die effiziente Schweiz liegt bei nur 27 Prozent. Schelling ergänzte jedoch, dass dieses Ziel angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen bis 2018 voraussichtlich nicht erreichbar sei. Der Finanzminister nützt Gespräche in den Bundesländern, um die Umsetzungsmöglichkeiten für die Steuerreform abzustecken. Denn mit niedrigeren Steuereinnahmen sinkt auch der absolute Anteil der Länder und Gemeinden am Steuerkuchen. Falls die Steuerzahler tatsächlich um fünf Milliarden Euro entlastet werden, kostet das die Steiermark mehrere hundert Millionen Euro auf der Einnahmenseite. Insofern ist also auch der aktuelle Finanzausgleich von der Steuerreform betroffen. Und das obwohl sich Bund und Länder zuletzt auf eine Verlängerung bis Ende 2016 geeinigt hatten. Fazit NOVEMBER 2014 /// 13
Kurz & News
Am 14. September 2014 fand in Wien der Giro d’Italia Vienna statt. Erstmals gab es in Wien einen „Gran Fondo“, einen Jedermann-Radmarathon für Hobbyathleten. Mit dabei war DHL Freight Official Supplier – der Spezialist für Eventlogistik –, der neben Koordination der Lieferungen und Abtransporte auch mit Streckenfahrzeugen direkt auf der Rennstrecke unterwegs sowie mit Infostand vertreten war. Als offizieller Logistikpartner besorgte man nicht nur Zu- und Ablieferung, sondern auch das „Einsammeln“ aller ausgeschiedenen Teilnehmer. Der gelungene Auftritt wurde durch einen Promotionstand im Zielbereich unterstützt.
Power Tower – saubere Energie durch Innovation Erste Sponsionsfeier der OTH Regensburg in Wien Seit 2012 ist die OTH Regensburg der Hochschulpartner von Ingenium Education. Ende September wurden nun die ersten österreichischen Absolventen im Wiener Parkschlössl geehrt. Highlights der Feierlichkeiten waren neben der Rollenübergabe die musikalische Umrahmung durch das bekannte Duo Jenner/Mori. Zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft und Hochschulwesen gratulierten den Absolventen. Sie unterstrichen die hohen Leistungen der Absolventen und die Wichtigkeit dieses Studienmodells für die Hochschullandschaft. HR Günther Friedrich, Gründer von Ingenium Education, freute sich über die Entwicklung dieser Studienprogramme.
Volksbank Steiermark Mitte gegründet Wellness-Oase Nova-Spa Reloaded Der Tag der offenen Tür im Nova-Spa am 26. September war ein voller Erfolg! Zahlreiche Besucher nutzten die Chance, die Wellness-Oase mithilfe exklusiver Führungen zu entdecken. Mit umfangreichen Renovierungs- und Umbauarbeiten wurde im Nova-Spa seit dem Sommer ein zauberhaftes Ambiente erschaffen. Auf der „Einweihungsparty“ stieß man auf die gute Zusammenarbeit von GF Mag. Koschutnig mit den Raumgestaltern Stefan und Peter Gaisrucker an. Das Highlight des Abends war die neue Salzoase – und die positive Reaktion der Gäste auf die Neugestaltung war das größte Lob. 14 /// Fazit NOVEMBER 2014
Die drei Volksbanken Graz-Bruck, Bezirk Weiz und Süd-Weststeiermark schließen sich nach einer intensiven Vorbereitungsphase zur Volksbank Steiermark Mitte zusammen. Erklärtes Ziel ist es, die Menschen der Region optimal mit Bankdienstleistungen zu versorgen und als starker Partner für die regionale und lokale Wirtschaft zur Verfügung zu stehen. Über 350 MitarbeiterInnen werden dann in 26 Filialen rund 60.000 Privat- und 6.500 Firmenkunden betreuen. Die prognostizierte Bilanzsumme wird bei rund EUR 2,3 Mrd. liegen. „Unser Ziel ist es, eine starke Regionalbank mit hoher Schlagkraft in einem der wirtschaftlich interessantesten Gebiete in Österreich zu etablieren“, so das Vorstandsteam.
„Der Power Tower hebt ab wie eine Rakete – Starten Sie mit uns in eine saubere Zukunft!“ – mit diesen Worten eröffnete der GF der Energie Graz, Dr. Gert Heigl, die neu errichtete Photovoltaik-Anlage am ehemaligen Lechthaler Silo in Graz-Eggenberg. „Der Einsatz erneuerbarer Energien ist unentbehrlich für eine nachhaltige Energieversorgung“, ergänzte MMag. Werner Ressi, GF der Energie Graz. Mit dem Partner Marienhütte konnte das Projekt im Sommer in Rekordzeit umgesetzt werden.
„Kroatien 365“ – Ein Erlebnis für das ganze Jahr Mit einem eigenen Design-Auftritt präsentiert sich Kroatien als Allround-Destination für 365 Tage im Jahr: „Die pointierte Kampagne soll Kroatien als Europas Top-Destination für alle Jahreszeiten darstellen“, so Ranko Vlatkovic, Leiter der Kroatischen Zentrale für Tourismus in Wien. Sechs Kernprodukte repräsentieren die touristische Vielfältigkeit: Aktiv-, Bike-, Gesundheits- und Wellness-, Gastronomie- und Wein-, Kultur- und Geschäfts-Tourismus. „Dafür haben wir 22 Destinationen ausgewählt und sechs touristische Schwerpunkte gesetzt, die für das perfekte Angebot das ganze Jahr über stehen.“ Infos: www.croatia365.eu
Fotos: DHL Freight, Hotel Novapark, Ingenium / Hermann Burgstaller, Foto Fischer, Croatia Tourist Board,
DHL betreute Giro d’Italia Vienna
Foto: bit group
Kurz im Gespräch mit
Foto: SWV / Petra Spiola
Manfred Brandner Geschäftsführer bit group
KR Karlheinz Winkler vom SWV fordert mehr soziale Fairness für Selbständige und Kleinunternehmer
Mehr soziale Fairness für die Selbstständigen Ö
sterreich hat eines der besten Sozialsysteme der Welt, doch leider nicht für Selbstständige. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es für viele EinPersonen-, Kleinst- und KleinunternehmerInnen fast unmöglich, sich zusätzlich auf eigene Kosten sozial abzusichern. Diese UnternehmerInnen haben es jedoch verdient, sich auf eine faire Sozialpolitik verlassen zu können. Dafür setzt sich der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) ein. Die Einkommenssituation vieler Selbstständiger ist äußerst schwierig. Mehr als 50 % verdienen weniger als € 1.000,-monatlich. Die Beiträge zur Sozialversicherung sind gleich hoch wie für ArbeitnehmerInnen, die Leistung allerdings nicht. In der Regel haben SVA-Versicherte beim Arztbesuch einen Kostenanteil von 20 % zu bezahlen. Auch ExpertInnen sind zu der Erkenntnis gekommen, dass ein Selbstbehalt keinen entsprechenden
Regulierungsfaktor aufweist. Durch den Selbstbehalt entstehen durch den (zu) späten Arztbesuch wesentlich höhere Folgekosten. Seit mehr als drei Jahren blockiert der ÖVP-Wirtschaftsbund die Ideen des SWV, die Selbstständigen wesentliche Erleichterungen im SVA-Bereich brächten. Auch bei der Herabsetzung der Mindestbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung fanden wir keine Unterstützung durch den WB, dem ein Einfrieren der Höchstbeitragsgrundlage wichtiger ist. Ein grober Affront gegenüber jenen Selbstständigen, die Monat für Monat alles geben müssen, um ihre Existenz zu sichern. Auch der Antrag, gehandicapte UnternehmerInnen darüber zu informieren, dass sie sich vom 20%igen Selbstbehalt befreien lassen können, wenn sie einen Behinderungsgrad von mindestens 50 % haben, wurde weder von WB noch SVA unterstützt.
Die bit group hat international sehr stark expandiert, zuletzt auch außerhalb Europas. Wo sehen Sie in Zukunft interessante Märkte? Die bit gruppe arbeitet bereits seit 1996 international. In dieser Zeit wurden in mehr als zehn Ländern eigene Tochterunternehmen gegründet. Gleichzeitig realisierte die bit gruppe seit dieser Zeit viele Projekte in verschiedensten Ländern. Heute generiert die bit gruppe bereits mehr als ein Drittel ihres Umsatzes im internationalen Umfeld und konnte damit auch bereits den Exportpreis im Bereich Dienstleistung in der Steiermark gewinnen. Unsere Märkte der Zukunft werden sich natürlich auch weiterhin in Europa befinden, aber auch der asiatische Markt bietet für die Zukunft viel Potenzial. Was bedeutet Bildungsconsulting konkret und wie können Sie damit den Menschen vor Ort helfen? Ein Beispiel für Bildungsconsulting war der Aufbau eines Schulsystems im Nordirak. In diesem Projekt wurde das ausgezeichnete System der österreichischen HTLs in drei Städten im Nordirak aufgebaut. Das Schulsystem wurde so beliebt, dass Schülerzahlen die möglichen Plätze immer bei weitem überstiegen. Für dieses Know-how-Transfer-Projekt erhielten wir später den Staatspreis für Consulting in Österreich. Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Ausbildungsprogramme und Kurse? Die Schwerpunkte im internationalen Umfeld werden vom Kunden vorgegeben – aber gerne orientieren wir uns an den Kernkompetenzen, für die Österreich steht: Dazu gehören das duale Ausbildungssystem, technische Bildung, aber auch der Tourismus. Neben dem Bildungssegment beschäftigen wir uns auch intensiv mit e-government Projekten.
Fazit NOVEMBER 2014 /// 15
Kurz & News
„Elektrisierende“ Zukunft in der LBS Arnfels
Mithilfe des Kooperationspartners Energie Steiermark wurden insgesamt sechs EFahrzeuge für das LKH-Univ. Klinikum Graz angeschafft, die für innerbetriebliche Fahrten genutzt werden. Fünf Stück Renault ZOE sowie ein E-Gator ersetzen veraltete Autos, darunter drei 14 Jahre alte Fahrzeuge mit teils mehr als 100.000 Kilometern auf dem Tacho.
Da war das Staunen groß, als beim Technikseminars des TZA in der Landesberufsschule Arnfels plötzlich der neue BMW i8, der BMW i3 und der brandneue BMW 2-er Active-Tourer in der Lehrwerkstätte standen! Die Elektromobilität gilt als eine Antriebsart der Zukunft – viele Hersteller entwickeln hier auf Hochtouren und auch die Ausbildung des KFZ-Nachwuchses hält Schritt. „Die Anpassung an neue Entwicklungen ist für uns eine Dauerbedingung. Die Mobilität von morgen braucht gut ausgebildetes Fachpersonal – hier sind wir in Arnfels am Puls der Zeit“ – ist Hubert Gollob, GF des TZA, überzeugt.
Steirer ist bester Tischler Österreichs In der Landesberufsschule in Pöchlarn zeigten die besten Nachwuchstischler Österreichs bei den Staatsmeisterschaften in der Kategorie Möbeltischler ihr Können. Die Gesamtarbeitszeit für die Anfertigung des Wettbewerbsstückes betrug insgesamt elf Stunden. Der Wettbewerb erforderte hervorragende Fachkenntnisse im Umgang mit Massivholz. Staatsmeister wurde der Steirer Manfred Zink (Stmk), Lehrbetrieb Lux Tischlerei & Kooperative GmbH, Roman Zinggl, Grafendorf bei Hartberg. Gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Prader aus dem Bereich Bautischler stehen damit zwei würdige Vertreter Österreichs bei der Berufsweltmeisterschaft im August 2015 in São Paulo fest. 16 /// Fazit NOVEMBER 2014
10 Jahre matura@spar Seit 2004 unterstützt SPAR seine Mitarbeiter mit matura@spar dabei, eine Lehre mit Matura bzw. die Berufsmatura zu absolvieren. Die Lehrbeauftragten dafür kommen auf Basis einer individuell mit dem WIFI Steiermark konzipierten Kooperation ins Haus (SPAR-Zentrale Graz-Puntigam). Diese Matura ist gemeinsam mit der AHS- und der BHS-Reifeprüfung die dritte vollwertige Matura in Österreich. „Unser Erfolg beruht schließlich zu einem wichtigen Teil auf sehr gut ausgebildeten, motivierten Mitarbeitern“, erklärt Mag. Christoph Holzer, GF SPAR Steiermark und Südburgenland.
Wert der Nahrung bewusst machen Am 16. Oktober wurde wieder der Welternährungstag begangen, der dieses Mal unter dem Motto „Bäuerliche Familienbetriebe: Die Welt ernähren, die Erde schützen“ steht. Die überraschende Prognose der UN, dass die Weltbevölkerung bis zum Ende des 21. Jahrhundert auf mehr als 12 Milliarden Menschen ansteigen wird, rückt das Thema Versorgungssicherheit Jahr für Jahr stärker in den Mittelpunkt. In Österreich werden pro Jahr 157 Millionen Kilogramm Lebensmittel in den Müll geworfen. AgrarLR Johann Seitinger mahnt: „Angesichts dieser dramatischen Zahlen appelliere ich an jeden einzelnen, noch respektvoller mit Lebensmitteln umzugehen.“
Holding Graz Linien testen Kunden-Zufriedenheit
Nach dem Erfolg des Projektes „Enerqi“ in den vergangenen Jahren und dem Auslaufen der EU-weiten Befragung der Mobilitätsdienstleistungen führen die Holding Graz Linien (HGL) als Folgeprojekt das Online-KundInnenbarometer ein, um wieder eine Umfrage unter ihren Kunden durchzuführen. Im Internet findet man einen Fragebogen mit 30 Fragen, der Bewertungen über alle Punkte zulässt, die eine Fahrt mit den HGL betreffen – von der Einstieg- bis zur Ausstiegshaltestelle. Fahrpersonal, Fahrzeuge, und Haltestellen können ebenso beurteilt werden wie Fahrpläne und Infrastruktur.
Jorj Konstantinov, Fotos: Energie Steiermark, WKO Steiermark, LBS Arnfels, Lebensressort Steiermark, SPAR, Steiermärkische Sparkasse, Foto Freisinger,
Strom statt Benzin am Klinikum Graz
Steiermärkische Sparkasse auf neuen Wegen „Wir wollen aktiv hinaus und offen auf unsere Kunden zugehen. Wir möchten zeigen, dass unsere neue Wertekampagne ‚Was zählt, sind die Menschen‘ in die Realität umgesetzt wird“, erklärt Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter Mag. Franz Kerber den außergewöhnlichen Aktionstag am 15. Oktober. Sehr viele Mitarbeiter der Steiermärkischen Sparkasse waren an diesem Tag in Graz und in zahlreichen steirischen Gemeinden mit Gutscheinen und Schokoladen ausgerüstet unterwegs, um ihre Kunden und Nichtkunden „draußen“ zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen und sich für die Fragen der Bevölkerung Zeit zu nehmen.
Students City Lodge Leoben eröffnet In Rekordbauzeit entstanden in der Innenstadt von Leoben Österreichs erste „All inclusive“-Studentenwohnungen. Für die Idee und Realisierung dieses Vorzeigeprojektes zeichnet der bekannte Leobner Unternehmer Rudolf Tischhart verantwortlich, der den neuen Firmensitz seiner TIQA Werbe- & Marketing GmbH am selben Standort errichtete. Und das Konzept kann sich sehen lassen – „all inclusive“ bedeutet voll möblierte Wohnungen und einen Gesamtpreis für Miete, Betriebskosten, Strom, Heizung sowie wöchentliche Reinigung. Zu einem monatlichen Mietpreis ab 345,– Euro wäre man dabei – wäre deshalb, weil die Wohnungen bereits seit Monaten ausgebucht sind.
WIKI kooperiert mit Thermenland Steiermark WIKI und das Thermenland Steiermark setzen ihre erfolgreiche Kooperation rund um regionale Leitprodukte fort: Nach Apfel und Kürbis gibt es aktuell gemeinsame Schwerpunkte zur Weintraube, um Kindern die Bedeutung und das Wissen um die gesunde Köstlichkeit zu vermitteln. Die Weintraube ist eine von vielen regionalen und vor allem gesunden Schätzen der Steiermark. „Als größter privater Anbieter von Kinderbetreuung in der Steiermark ist uns das Thema gesunde Ernährung ein besonderes Anliegen. Mit dem Thermenland Steiermark konnten wir hierfür einen idealen Partner gewinnen“, so Bernhard Ederer, WIKI-Obmann.
DER STEIRISCHE JUNKER ’14
MESSE GRAZ, HALLE A 5. NOVEMBER 2014 Beginn: 17.00 Uhr
www.dersteirischejunker.at www.facebook.com/steirischerjunker
Kartenverkauf: bei allen Ö-Ticket Vorverkaufsstellen www.oeticket.com, www.dieeintrittskarte.at und an der Abendkasse
Bildung
GIBS – diese Schule in Graz ist besonders „smart“
Eltern möglichst gering halten.
Seit 1991 besteht in Graz das einzige öffentlichrechtliche Gymnasiums Österreichs mit bilingualem Unterricht. Im GIBS (Graz International Bilingual School) vermittelt man den Unterrichtsstoff überwiegend in englischer Sprache. Aber auch andere Sprachen kommen nicht zu kurz.
A
us bescheidenen Anfängen mit 70 Schülern hat sich ein Vollgymnasium mit 560 Schülern und rund 60 Lehrern entwickelt, das vor fünf Jahren in der ehemaligen katholischen Pädak in Eggenberg, dem markanten Dome-
direktorin Mag. imelda Görög sieht die GiBs als mittlerweile unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort Graz. 330 Euro mehr als moderat und dient in erster Linie zur Entlohnung von den Unterricht unterstützenden Native Speakern.“ Als frisch gewählter Präsident des Fördervereins will Mag. Klaus Zausinger ebenfalls die Kosten für die
nig-Gebäude, ein neues Heim und damit endlich adäquate Räumlichkeiten gefunden hat. Ausdrücklichen Wert legt man beim GIBS darauf, keine Privatschule zu sein, betont die Direktorin Imelda Görög: „Der Schulbeitrag ist mit jährlich
Wichtig für den Wirtschaftsstandort Steiermark Die Schüler stammen zum großen Teil aus bildungsaffinen Familien; der Anteil von Kindern mit englischer Muttersprache liegt zwischen 15 und 20 Prozent. Sie kommen meist aus Familien, die wegen des Arbeitsplatzes oder aus persönlichen Gründen nach Graz gezogen sind. Die Nachfrage nach Schulplätzen ist größer denn je, da den Eltern bewusst ist, dass perfekte Englischkenntnisse für viele Studien eine unverzichtbare Voraussetzung sind. Von rund 180 Bewerbern können pro Jahr nur rund 75 als Schüler aufgenommen werden, auch wenn viele die Voraussetzungen erfüllen würden, bedauert Görög. Dabei ist die perfekte BeherrNähere Infos auf generali.at/notfall-app
Ich will APP er in ein österreichisches Spital. Anna E., 42, Griechenland-Urlauberin
Hilfe auf Knopfdruck: die Notfall App für Generali Kunden. Hier gratis downloaden:
Um zu verstehen, muss man zuhören. Generali Gesundheitsvorsorge-Kunden mit MedReise-Versicherungsschutz sind jetzt noch ein bisschen sicherer – egal, ob in Österreich oder im Ausland. Die Notfall App ortet Ihren Standort sofort, verbindet Sie mit unserer Notrufzentrale und schon kümmern wir uns um Ihr Problem.* Regionaldirektion Steiermark, Conrad-von-Hötzendorfstraße 8, 8010 Graz, T +43 31680 56 0, Mail: office.stmk.at@generali.com
Unter den Flügeln des Löwen. *Voraussetzung für die ordnungsgemäße Funktion der Generali Notfall App ist die Verbindung zu einem GSM-Netz und GPS-System.
Bildung
schung von Englisch keine Voraussetzung für die Aufnahme. Wenn die Schüler an die Schule kommen, sprechen sie meist wenig oder gar kein Englisch. Nach einer „Intensivphase“ des Spracherwerbs, die während des ersten Jahres unterstützt wird, erreichen sie ein sprachliches Niveau, das ihnen erlaubt, an den in englischer Sprache gehaltenen Unterrichtsstunden aktiv teilzunehmen. Besonders in den ersten fünf Jahren stärken fächerübergreifende Projekte äußerst effizient den Spracherwerb, ergänzt Görög. Hohe Bildungsstandards und offenes Kurssystem „Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich beispielsweise in der letzten Erhebung der Bildungsstandards Englisch in der 8. Schulstufe, bei der unsere Schule das mit Abstand
beste Ergebnis Österreichs erzielt hat“, betont Görög stolz. Als Besonderheit kann auch das Kurssystem für die Oberstufe gelten, das den Schülern bessere Möglichkeiten bietet, verstärkt Schwerpunkte entsprechend ihrer Interessen zu setzen – von Naturwissenschaften über Kreativfächer, Rhetorik und Sport bis hin zum Unternehmerführerschein. Einen integralen Bestandteil bildet der Schüleraustausch mit UK, den USA, Frankreich und Spanien. Weniger erfreut ist Görög über die Zentralmatura für Deutsch, die ab kommendem Jahr auch für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache verpflichtend sein soll. „Für jene Jugendlichen ohne Deutschkenntnisse, die in der Oberstufe einsteigen, ist das fast nicht machbar, zumindest bedarf es eines sehr intensiven Tutorings“,
erklärt die Direktorin. Eine Lösung wäre die Einführung des „International Baccalaureate“ (IB), eines international anerkannten Schulabschlusses, der der Matura gleichgestellt ist. Um den schulischen Alltag an der GIBS kennenzulernen, gibt es bis 19. Dezember für Kinder die Möglichkeit des „Schnupperns“ in einer ersten Klasse. Ab sofort können interessierte Eltern im Sekretariat einen Schnuppertermin vereinbaren. Anmeldungen für das Schuljahr 2015/16: 09.12.2014 bis 12.01.2015
Kontakt:
GIBS – Graz International Bilingual School Georgigasse 85-89 8020 GRAZ Tel. 0316/771050 E-Mail: office@gibs.at Internet: www.gibs.at
Hans Resel-Gasse 27 8020 Graz T: +43 316 714640-0 F: DW 24 M: ratundtat@wvstmk.at ZVR: 018668364
www.wirtschaftsverband-steiermark.at
spracherwerb geht auch mit spiel und spaß
Kulinarik
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Herbstgenüsse im »Häuserl im Wald« Wenn der Wald in den buntesten Farben erstrahlt und sonnige Herbsttage Lust auf Ausflüge machen, dann steht das „Häuserl im Wald“ ganz oben auf der Liste der potenziellen Ziele im Grazer Raum.
Fotos: Legenstein
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20 /// Fazit NOVEMBER 2014
itten im idyllischen Leechwald, am Grazer Stadtrand vor Mariatrost gelegen, erfreuen sich Gäste an der schönen Landschaft, den mit Liebe gestalteten Gartenbereichen und nicht zuletzt gemütlichen Räumlichkeiten des Landgasthofs der Legensteins – ein echter Familienbetrieb, in dem gutbürgerliche Gastlichkeit noch gelebt wird. Das in absolut ruhiger Lage gelegene Hotel-Restaurant ist ein beliebter Ort für Erholungssuchende und Freunde kulinarischer Köstlichkeiten. Die zahlreichen Gasträume und Terrassen bieten Platz für Gruppen in allen Größen und eignen sich ideal für Feiern, Familienfeste oder Firmenevents. Daneben bieten romantische und individuell gestaltete Gästezimmer auch gleich die Gelegenheit zum gemütlichen Nächtigen oder für erholsame Kurzurlaube mitten in der wunderbaren Natur unweit der Großstadt. Der angrenzende Waldpark bietet lauschige Waldwege, plätschernde Bächlein und einen schönen Waldteich, die die Besucher zu einem kurzweiligen Spaziergang oder zum entspannenden Verweilen in naturbelassenem Ambiente einladen. Familien mit Kindern finden hier und am Abenteuer-Spielplatz viel Freiraum für einen vergnüglichen Aufenthalt. Die umliegenden Wanderwege laden zu Spaziergängen in der frischen Luft des steirischen Hügellandes ein. Ob Spezialitäten der klassischen österreichischen Küche, regionale Schmankerl oder internationale Gerichte, hier findet jeder Gast das passende zum Verwöhnen des Gaumens. Für die harmonische Ergänzung bietet der hauseigene Weinkeller für die Kenner eines köstlichen Tropfens ein breites Spektrum von Weinen, um aus der reichhaltigen Auswahl den passenden Re-
bensaft für verschiedene Anlässe zu wählen. Ein besonderes Highlight sind die herrlichen Wildwochen, die sich im Häuserl im Wald im Gegensatz zu vielen anderen Gaststätten bis Weihnachten erstrecken. Natürlich darf ab November auch das traditionelle Martiniganserl auf dem Speiseplan nicht fehlen. Das reichhaltige Angebot reicht vom Herbstlichen Vorspeisenteller mit Wildspezialitäten über Gänseleberpralinen bis zum Carpaccio vom Rind. In der kühler werdenden Jahreszeit munden auch deftige Suppen, wie die Maronicreme- oder Schwammerlsuppe mit Heidensterz, das steirische Ur-Gericht schlechthin. An Hauptspeisen empfehlen sich dem Besucher Rehfilet auf verschiedene Arten zubereitet, das klassische Hirschrückensteak oder geschmorte Hasenkeulen. Vom Wildgeflügel verführen Wildente oder Fasanbrust zum Schlemmen. Als süßer Nachtisch verlocken unter anderem Dessertvariationen aus Kastanienherz, -roulade und -parfait, Zwetschkenknödel oder Kürbis-Krokantmousse.
Kontakt & Öffnungszeiten
Familie Legenstein Roseggerweg 105 8044 Graz Telefon +43 316 391165 Fax 392277 E-Mail: rezeption@legenstein-hiw.at Internet: www.legenstein-hiw.at Öffnungszeiten 7 bis 24 Uhr Warme Küche : 11 bis 23 Uhr (Sommerzeit) 11 bis 22 Uhr (Winterzeit) Montag Ruhetag
Kulinarik
Ein schwieriges Jahr für die steirische Landwirtschaft Ein launisches Wetter mit extrem hohen Niederschlägen im Sommer und zur Haupterntezeit hat den steirischen Bauern heuer das Leben schwergemacht. Während bei Heu, Getreide und Obst die Ernte gut ausfiel, gab es Einbußen bei Ölkürbissen und anderen Spezialkulturen. Große Sorgen für den heimischen Export bereitet das Russland-Embargo. engenmäßig gute Ernten trotz widriger Bedingungen durch das feuchtkalte Wetter gab es bei Äpfeln, Getreide und Heu, erklärte der steirische LandwirtschaftskammerPräsident Franz Titschenbacher bei der diesjährigen Erntebilanz am 24. Oktober. Bei den Ölkürbissen, Wein und Beerenobst schaut es weniger rosig aus, denn Hochwasser und kalte Witterung haben zum Teil drastische Reduktionen der Erntemengen gebracht. Erschwerend neben den starken Niederschlägen und Schädlingsbefall sind die Import-Beschränkungen Russlands für Agrarprodukte aus der Europäischen Union, ergänzte Titschenbacher. Das Embargo hat die heimische Landwirtschaft auf dem falschen Fuß erwischt, vor allem den Markt für Äpfel und Schweinefleisch unter Druck gebracht. Deswegen seien die Preise stark gefallen, so Titschenbacher, ebenso für Molkereiprodukte. Preisturbulenzen durch Russland-Embargo „Die vorrangige Aufgabe lautet jetzt, den Markt zu stabilisieren und wieder in Schwung zu bringen, um den anhaltenden Wertverlust bei hochwertigen
heimischen Lebensmitteln wie Schweinefleisch und Äpfel zu stoppen“, unterstreicht der LWK-Präsident. Er appelliert an die Lebensmittelketten, die angespannte Marktsituation nicht auszunützen und die Preise nicht künstlich zu drücken. Titschenbacher: „Eine faire Partnerschaft bedeutet auch faire Preise für die Bauern und Konsumenten.“ Ein Hoffnungsschimmer sei der baldige erhoffte Start von verstärkten Agrar-Exporten nach Asien. Ein Veterinärabkommen mit China soll den baldigen Export von Schweinefleisch ermöglichen und auch Korea will demnächst den Import von verarbeitetem Schweinefleisch aus Österreich zulassen. Kurzfristig könne diese Entwicklung aber nicht den Ausfall des russischen Marktes ersetzen. Massive Schädlingsprobleme beim Mais Sehr unterschiedlich fielen heuer die Maiserträge aus: Nicht die Trockenheit – wie im Vorjahr – ist schuld, sondern der Doppelschädling Maiswurzelbohrer, der die Pflanzen regional massiv geschädigt hat. Die Larve frisst die Maiswurzel und bringt die Halme zum Umbrechen, der Käfer stört die Befruchtung – auf dem
Maiskolben wachsen dann kaum Körner. Für heuer wird zwar auf den nicht geschädigten Flächen mit überdurchschnittlichen Hektarerträgen gerechnet, aber insgesamt ist durch die Insektenschädlinge eine deutlich schwächere Ernte zu erwarten. Außerdem wurde durch eine Ausweitung der Fruchtfolge eine starke Reduktion der Maisflächen umgesetzt. Die Ersatzkulturen Raps und Hirse sowie Getreide haben sich durch sehr gute Erträge ausgezeichnet, allerdings sorgt auch hier die Preisentwicklung für Kummer. Engpässe bei Wein und Kernöl zu erwarten Die steirischen Winzer hofften vergeblich auf eine gute Ernte. Nach der durchschnittlichen Ernte des Vorjahres mit 220.000 Hektoliter erwarten die Weinbauern mit rund 190.000 bis 200.000 Hektolitern eine deutlich geringere Erntemenge. Durch die massiven Niederschläge während der Reife musste weit mehr Handarbeit in die Lese investiert werden. Wenig erfreulich sind auch Zahlen der Ölkürbisernte. Der Anbau erfolgte aufgrund der Nässe großteils erst Anfang Mai. Aufgrund von Hochwasser wurden zudem im Sep-
tember rund 500 Hektar der Anbaufläche vernichtet. Die schlechte Witterung wirkt sich auch auf die Erträge aus. Ausfälle von rund 30 bis 35 Prozent sind durchaus üblich. Die steirischen Kürbiskerne sind heuer sehr knapp, die Nachfrage nach dem Öl bleibt weiter sehr groß. Es ist folglich zu erwarten, dass der Kürbiskernölpreis anziehen wird.
Fotos: LK Steiermark
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LWK-Präsident Franz Titschenbacher und Kammerdirektor Werner Brugner: „Trotz teils guter Ernten bereiten den steirischen Bauern die Importsperre Russlands und der Maisbohrer große Sorgen.“
Fazit NOVEMBER 2014 /// 21
Sozialministeriumservice Tourismus
Professionelle Unterstützung für Unternehmen Sie möchten Ihr Unternehmen auch für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder für Jugendliche mit sozialen Benachteiligungen öffnen? Foto: Steiermark Tourismus / Bernhard Loder
Sie wollen auch ältere Mitarbeiter/innen in Ihrem Unternehmen halten und von deren Know-How profitieren? Sie möchten mehr für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter/innen tun? Sie wollen Ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und mehr personelle Vielfalt in ihrem Betrieb haben - aber wer unterstützt Sie dabei?
Steiermark als Tourismusland – Gemeinsam sind wir ein Herz
Das Sozialministeriumservice (vormals Bundessozialamt) hat dazu eine Reihe von Angeboten entwickelt, die stetig weiter ausgebaut und den aktuellen Bedingungen am Arbeitsmarkt angepasst werden.
Betriebsberatung
Mehr als 300 steirische Touristiker ließen sich die Premiere des „Treffpunkt Tourismus“ in Graz nicht entgehen, um die Strategie 2015 bis 2020 für den steirischen Tourismus zu erleben. Technische Neuheiten im digitalen Marketing sowie eine Tourismusausstellung rundeten die Netzwerkveranstaltung ab.
Die fit2work Betriebsberatung berät als Schnittstelle über verschiedenste Angebote (Förderungen, Arbeitsplatzadaptionen und Unterstützungsmaßnahmen). Sie ist ein kostenloses Angebot im Auftrag des Sozialministeriumservice, das neben betrieblicher Gesundheitsförderung und ergänzend zu gesetzlich vorgeschriebenen Schutzbestimmungen Betriebe strukturell beim Erhalt der Arbeitsgesundheit für ihre Arbeitnehmer/innen unterstützt.
K
Sprechen Sie mit den Mitarbeiter/innen von fit2work, die Ihnen praxisnah die Möglichkeiten der Beratung von Personen und Betrieben aufzeigen.
sozialministeriumservice.at
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Infos unter: www.fit2work.at
Landesstelle Steiermark
LH-Stv. Hermann Schützenhöfer (re.) und Erich Neuhold, GF von Steiermark Tourismus, mit der neuen Strategie beim 1. Treffpunkt Tourismus in Graz.
ernpunkt der Strategie: Die Steiermark soll als nachhaltiger, authentischer, vielfältiger Erlebnisraum wahrgenommen werden – mit starken regionalen Produkten und herzlichen Gastgebern. LH-Stv. Hermann Schützenhöfer zog Bilanz: „Wir erleben kontinuierliche Zuwächse, allein die vergangenen fünf Jahre brachten ein Plus von 770.000 Nächtigungen. Unser Ziel ist eine Steigerung des Marktanteils national und international, wobei auch die Mittel des digitalen Zeitalters vermehrt zum Einsatz kommen sollen.“ Steiermark als authentischer Erlebnisraum Die großen Ziele lauten Erhöhung der Auslastung und der Wertschöpfung. Für gut situierte Zielgruppen sollen daher auch die entsprechenden
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Produkte entwickelt werden – zum Beispiel den Frühling und Herbst sowie die Kultur als starke Marke positionieren – und stärker die wichtigsten Auslandsmärkte bearbeitet werden. In den Erlebnisfeldern „Natur & Bewegung“, „Essen & Trinken“, „Regeneration & Wellness“ sowie „Kultur in Stadt & Land“ sind Leitprodukte heute ein unverzichtbares Element. Diese brauchen eine authentische Strahlkraft, um unverwechselbar zu sein, so Erich Neuhold, GF von Steiermark Tourismus: „Unsere Strategie auf den Punkt gebracht lautet: Gemeinsam sind wir ein Herz. Die Zeit für Einzellösungen und Bauchläden ist vorbei. Gemeinsam wollen wir an frischen Leitprodukten arbeiten, um neue Zielgruppen zu erreichen. Dafür wollen wir unsere Partner im Steiermark Tourismus begeistern.“
Foto: ETI
Tourismus
Der Nationalpark von Göreme in der Türkei gehört zum UNESCO-Welterbe.
Abheben, egal wohin Mit den guten Linienanbindungen sind die Fluggäste des Flughafens Graz perfekt an die Welt angebunden. Das Ferienflugprogramm bringt Sonne in trübe Wintertage.
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und 130 Mal pro Woche geht es von Graz zu einem der großen Umsteigeflughäfen wie z. B. Frankfurt, München, Wien, Düsseldorf oder Berlin. Unzählig sind die Umsteigeverbindungen, die sich für den Fluggast ab Graz aus diesen rund 130 Abflügen ergeben. Und somit sind es auch unzählige Möglichkeiten, ab Graz Europa zu bereisen oder die Welt zu entdecken.
Urlaubsreisen im Winter Gerade nach einem Sommer wie dem vergangenen ist im Winter die Sehnsucht nach Wärme und Sonne besonders groß. Wen es weiter weg zieht, der hat mit den Linienflügen die perfekte Verbindung in die Welt. Daneben stehen aber auch Direkt- bzw. Sonderflüge auf dem Programm: Durchgehende wöchentliche Flüge gehen auf die kanarische Insel Teneriffa sowie zu den beiden Hot Spots am Roten
Meer, Hurghada und Sharm el Sheikh. Antalya und damit die türkische Riviera sind noch bis Ende November ab Graz erreichbar. Nach einer Winterpause starten die Abflüge schließlich wieder Anfang März. Ebenfalls eine Winterpause machen die Flüge nach Palma de Mallorca. Mitte Februar startet Niki wieder mit den Abflügen auf die größte Baleareninsel. Zuerst noch zwei Mal pro Woche, später werden bis zu sechs Flüge pro Woche von Graz nach Mallorca angeboten. Weitere Möglichkeiten bieten die Sonderflüge: Im Jänner geht es nach Sal, einer Insel der Kapverden, im Februar nach Marokko, im März kann der Autosalon in Genf wieder direkt ab Graz erreicht werden; und Funchal auf Madeira steht ab Mitte März gleich mehrere Wochen auf dem Flugplan. Fazit NOVEMBER 2014 /// 23
Fazitgespräch Von Peter K. Wagner und Johannes Tandl Fotos: Arlene Joobes
Der letzte Wirt Landhauskeller-Chef Günther Huber über das Kraftfeld Landhaus, die Schnäppchenjagd der Konsumenten und das Gasthaussterben.
24 /// Fazit November 2014
Fazitgespräch
Es begann im Jahr 1596. Damals befand sich hier in der Schmiedgasse, ganz so, wie es der Name schon vermuten lässt, eine Schenke für Schmiedegesellen.
Weit mehr als vier Jahrhunderte wird im »Landhauskeller« also Gastronomie betrieben. Die vergangenen 25 Jahre von Günther und Doris Huber. Über 100.000 Gäste bewirteten die beiden zusammen mit ihren etwa 30 Mitarbeitern pro Jahr – mit hochwertiger, traditioneller heimischer Kost. Damit ist nun bald Schluss.
Günther Huber, der »Gastrosoph« unter den Grazer Gastronomen, und seine Frau stehen vor der Pensionierung. Grund genug, den wahrscheinlich letzten Wirt der alten Schule in der gesamten steirischen Landeshauptstadt zum Fazitgespräch zu bitten.
Fazit November 2014 /// 27
Fazitgespräch
Ich glaube nicht, dass einer hergeht und das Haus niederreißen wird. Günther Huber
Herr Huber, ein altes Sprichwort sagt: »Wer nix wird, wird Wirt.« Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, würden Sie dennoch wieder in diesen Beruf finden wollen? Eindeutig, ja. Und nicht nur, weil mir nichts anderes einfällt.
Dabei war Ihr Traumberuf doch eigentlich U-Boot-Kapitän. Ja, das stimmt. Wo haben Sie denn diese Information her? In meiner Jugendzeit gab es diese Serie über einen U-Boot-Kapitän. Das war so ein Schundheft – und in dieses Schundheft habe ich mich verliebt und noch mehr in seinen Protagonisten. Ich habe mir gedacht: »So kannst du die ganze Welt sehen und bist immer auf Abenteuern.« Wobei ich dazu sagen muss, dass das keine Kriegssituation war. Dieser Kapitän ist aus dem Ersten Weltkrieg mit seinem U-Boot übriggeblieben und mit seiner Mannschaft friedlich durch die Welt gezogen. Sie waren dann aber immerhin oberirdisch viel unterwegs. Ich habe für »Oberoi« gearbeitet. Das ist eine große indische Hotelkompanie. Ich habe in Mumbai meine Ausbildung gemacht und war dann als F&B-Assistant sowie später als F&B-Manager* im ägyptischen Assuan. Warum sind Sie nach Österreich zurückgekehrt? Ich habe meine liebe Frau kennengelernt. Da war ich schon im Hilton in Wien und hatte eigentlich noch einen anderen Karriereplan. Aber sie war dann eben der Grund, in Österreich zu bleiben. Und dann kam 1981 ein wunderschönes Angebot, die »Alte Post« in Schladming zu übernehmen.
Nach einer Zwischenstation im »Grand Hotel Wiesler« haben Sie gemeinsam mit Ihrer Frau Doris vor genau 25 Jahren den »Landhauskeller« übernommen. Sie haben unter anderem die Spielkarten aus dem Lokal verbannt. Was war der »Landhauskeller« damals für eine Gaststätte? Es war ein Lokal wie viele andere, aber auch damals schon eine einzigartige Lokalität. Man darf nicht vergessen, dass das ein Ort ist, der über so viele Jahrhunderte hinweg auch eine Form Kraftfeld ist. Wenn man sich das Zeughaus und das Landhaus ansieht, dazu die Lage im Zentrum der Stadt – der »Landhauskeller« wurde immer der Zeit gemäß geführt. Vorher war es eben eine * »F&B-Manager« entspricht einem Wirtschaftsdirektor. Steht für »Food and Beverage«, also Speisen und Getränke.
28 /// Fazit November 2014
Weinschänke, die etwas mehr auf Unterhaltung gesetzt hat. Es ist viel Musik gemacht worden. Wo hat man denn heute ein Lokal in Graz, wo regelmäßig lebende Musik gespielt wird? Es hat alles seine Zeit. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Betriebe wie diese bleiben in ihrer sogenannten Hardware immer bestehen. Ich glaube nicht, dass einer hergeht und das Haus niederreißen wird. Aber in der Software, da sind wir in der Veränderung. Und die ist noch immer der Mensch.
Sie haben sich damals für das Konzept entscheiden, regionale und saisonale Produkte auf die Karte zu bringen. Das ist heute modern, vor einem Vierteljahrhundert war es neu. Warum kamen Sie zu dieser Überzeugung? Weil wir die Produkte, die wir hier haben, mehr wertschätzen müssen. Wenn man sich die Italiener, die Franzosen, die Spanier anschaut – sie allen haben diese Probleme nie gehabt. Sie haben immer ihre Produkte verwendet. Das mussten wir in Österreich erst wieder mühsam lernen. Heute sind wir wieder so weit. Es wäre natürlich unverfroren, zu sagen, das wäre alles meine Erfindung. Ich habe mir viel angesehen, bin damals unter anderem auch in Wien gewesen. Ewald Plachutta ist ein guter Freund von mir. Er setzte wie heute noch immer auf gekochtes Rindfleisch. Das war etwas, das mir gefallen hat, weil man damit Österreich zeigen kann. Das gibt es in dieser Form weltweit kein zweites Mal.
Ein weiterer Grundsatz von Ihnen war es immer, qualitativ und nicht innovativ zu kochen – ohne Hauben. Warum? Ich glaube, die Auszeichnungen wie Hauben oder Kochlöffel ergeben einen Sinn, weil sie eine gewisse Form der Anerkennung und Wertschätzung sind – auch für die Mitarbeiter. Sie haben aber auch den Nachteil, dass manche Gäste damit Erwartungshaltungen verknüpfen, die so nicht erfüllt werden können. Sterben wegen dieser Erwartungshaltung auch so viele Lokale? Ja. Aber da kommt noch etwas hinzu. Wir leben heute in einer Zeit, in der es in unserem Beruf auf zwei Dinge ankommt: Das eine ist die Freizeitgesellschaft. Viele junge Mitarbeiter streben den Beruf einfach nicht mehr an, weil unsere Zeiten andere sind und man arbeitet, während die anderen schon zu Hause sind oder Wochenende haben. Daher haben viele Betriebe – auch familien-
Fazitgespräch Der klassische Wirt, wie Sie ihn verkörpern, stirbt ebenfalls aus. Was zeichnet Menschen wie Sie aus? Der Wirt ist meiner Meinung nach ein Verbinder. Er sollte das Schweigegelübde eines Pfarrers haben, von Natur aus freundlich und stressresistent sein. Er sollte bereit sein, permanent und konsequent zu leisten. Und er muss eine riesige Freude für den Beruf in sich haben. Ich glaube, das gilt für jede Arbeit. Wirt sein ist außerdem auch eine wunderbare Geschichte, weil du in den meisten Fällen in den glücklichen Momenten des Lebens mit anderen Menschen zusammen bist.
geführte – keine Nachfolger mehr. Das zweite ist, dass wir in einer Zeit leben, in der »Geiz geil« ist. Es bilden sich viele Menschen ein, dass sie die beste Qualität zum kleinsten Preis bekommen müssen. Früher haben wir uns bei Marketingideen überlegt, was wir an Mehrwert produzieren können. Heute wird sehr oft überlegt, wie man billiger sein kann. Und irgendwann ist die Schraube im Boden. Und was ist passiert? Die Lohn- und Lohnnebenkosten explodieren. Und warum wir in der Gastronomie und im Tourismus die höchste Rate an Konkursen haben, ist leicht erklärt: Weil die Klein- und Mittelbetriebe sofort über die Klinge hüpfen, da gibt es keine großen Nachsichten. Anders als bei Betrieben, in denen 200 bis 300 Leute sind – da haben wir alle möglichen Hebel, die dann in Bewegung gesetzt werden. Wobei ich auch sagen muss, dass wir immer noch einen sehr großen Anteil an Gastronomie- und Tourismusbetrieben in der Steiermark haben. Es sind fast 8.000.
Welche Leute haben heute noch diese Leidenschaft für die Gastronomie? Wir haben über 100 junge Leute ausgebildet in diesem Haus in den letzten 25 Jahren. Wir haben heute aber eine völlig andere Situation als noch vor zwanzig Jahren. Hatte ich früher Hauptschul- und Polytechnikum-Abgänger, haben wir heute mit unserem Betrieb Leute, die entweder abgebrochene Studien haben, Maturanten sind oder in der 5. oder 6. Klasse Gymnasium das Handtuch geschmissen haben. Viele junge Menschen wissen mit 15 einfach noch nicht, wohin die Reise geht. Daher ist diese Dropout-Rate am Anfang höher. Wir haben nach wie vor nicht wirklich Mangel. Wir nicht. Allgemein gibt es ihn aber schon.
Welche Betriebe haben denn noch eine Zukunft? Wir werden uns in Zukunft nur über Spezialisierung weiterentwickeln können. Betriebe, die sich klar spezialisieren und straff organisiert sind – und zwar auch betriebswirtschaftlich. Das ist ja auch immer der Vorteil dieses Hauses gewesen, dass wir beide aus der Großhotellerie kommen, meine Frau und ich sind insofern ein »Dreamteam«: Sie ist der perfekte Back-Office-Typ und ich bin der Front-Typ. Einen Betrieb mit 30 Mitarbeitern kannst du familiär führen, du hast die Fäden in der Hand, aber du brauchst trotzdem Managementstrukturen. Mein Steuerberater muss mir nicht nach einem Jahr erzählen, dass ich ein schlechtes Jahr hatte. Das weiß ich auf Knopfdruck jeden Tag.
Wie kann man dem entgegen steuern? Wir müssen in unserer Gesellschaft verdeutlichen, dass eine Lehre mindestens so viel wert ist wie ein Studium. Wir müssen klar und deutlich sagen, dass Lehre keine Notlösung ist.
19.–22. Juni 2014: Grand Prix von Österreich
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Das Grüne Herz Österreichs pulsiert vor Aufregung, wenn sich 2014 ein Top-Event an das andere reiht: Beim Nightrace in Schladming war Spannung bis zur letzten Hundertstelsekunde garantiert, in Spielberg heulen die Motoren der Formel-1-Boliden wieder auf und beim Aufsteirern in Graz feiert die ganze Stadt das steirische Lebensgefühl. Die Steiermark – Herzklopfen in Weiß-Grün.
Das Land Weitere Veranstaltungen unter www.events.steiermark.com Tourismusressort – www.tourismus-ressort.steiermark.at
Steiermark
Fazitgespräch Wir reden viel von der Zukunft der Gastronomie, die Sie nur mehr aus der Distanz erleben werden. Sie und Ihre Frau haben gerade die 25 Jahre im »Landhauskeller« voll gemacht und gehen nun mit Jahreswechsel in Pension. Warum? Die 25 Jahre waren ein Grund, aber auch wirtschaftliche Überlegungen. Der Betrieb ist momentan bestens in Schuss. Aber ich gehe durch das Haus und sehe die nächsten 400.000 Euro Investition kommen. Bei aller Freundschaft denke ich hier wieder als Wirtschaftler: Einen »Return of Invest« habe ich dann nicht mehr. Also gehe ich jetzt. Ich habe hier immerhin jedes Jahr mindestens eine Million Schilling investiert, seit ich das Haus habe.
Sie übergeben an Judith und Gerald Schwarz vom »Aiola«. Sind das die richtigen Nachfolger? Auf jeden Fall. In den beiden finden sich meine Frau und ich sogar seitenverkehrt wieder. 25 Jahre jünger. Er, der Betriebswirt, was bei mir meine Frau ist, und sie, die Frontfrau, die Wirtin, was ich hier bin. Auch das Konzept ist richtig. Nicht überkandidelt, wie einst im »Aiola City«, wo sie es mit einem Haubenkoch probiert haben. Dieser Ehrgeiz ist ja da in den Menschen: Ich möchte einmal etwas zeigen. Ich möchte nicht sagen, dass es nicht aufgegangen ist, aber es ist sicher nicht so aufgegangen, wie sie es sich vorgestellt haben. Mittlerweile führen die beiden das »Aiola Upstairs«, das »St. Veiter Schlössl« sowie das »Café Promenade«. Halsen sich Ihre Nachfolger mit einem vierten Lokal nicht zu viel auf? Es wurde von den beiden klar und deutlich ausgesprochen, dass ihr Mittelpunkt hier im »Landhauskeller« sein wird. Wichtig ist,
und das habe ich ihnen auch gesagt, dass dieser Betrieb hier eine persönliche Aufmerksamkeit braucht, die über die normalen Maße hinausgeht.
Man geht ja nicht zum Landhauskeller, man geht zum Huber. Ich bin überzeugt davon, dass beide mit einer Grundfreude, aber mit einem gewissen Respekt an die Arbeit herangehen. Das merke ich immer wieder. Wir müssen uns hier auch darüber im Klaren sein, dass in Zukunft jene Betriebe überleben werden, die in gewisser Form Ressourcenbündelung betreiben. Ihr Mitarbeiterpool umfasst dann an die 100 Leute: Man hat andere Karrieremöglichkeiten für die eigenen Mitarbeiter, ohne dass man sie verliert. Ich sehe gerade darin eine Riesenchance. Haben Sie bei dieser Übernahme Angst, dass etwas von Ihrem Lebenswerk zerstört wird? Nein. Natürlich gehe ich mit Wehmut – keine Frage. Ein Gutteil meines Lebens war die Gastronomie. Ein Viertel Jahrhundert – das war über die Hälfte meines Berufslebens – hab ich in diesem Betrieb verbracht. Aber ich gehe mit einer gewissen Grundfreude. Weil ich sage, ich habe auch hier etwas geschafft, was vielleicht nicht so selbstverständlich ist. Sollte es sein, ist es aber nicht. Betriebe werden heute in der Gastronomie zum Schluss sehr oft wirtschaftlich an die Wand gefahren oder die Betreiber sind so krank, dass sie nicht mehr weitermachen können. Im schlimmsten Fall beides. Bei mir stimmt Gott sei Dank weder das eine noch das andere. Es war immer wichtig, dass ich kein bröckelndes Denkmal übergebe.
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Fazitgespräch
Werden Ihnen die Gäste abgehen? Sicher. Aber auch hier kommt etwas hinzu: Viele meiner Gäste sind Freunde geworden.
Wie gut ist das Verhältnis zu Ihrem berühmtesten Stammgast Arnold Schwarzenegger eigentlich? Er kennt mich. Ich bin weder mit ihm in die Schule gegangen wie die meisten Grazer, noch war ich mit ihm beim Bundesheer – wie die anderen Grazer. Aber er ist von Beginn an da gewesen. Er ist ein guter Bekannter geworden und ich nehme an, wenn ich über die Straße gehe und »Grüß Gott, Arnold!« sage, kennt er mich. Doch mehr auch nicht. Ich fahre weder zu ihm auf Urlaub noch sonst was. Aber er ist ein sehr angenehmer und netter Mensch. Allgemein sind alle Promis, die ich kennengelernt habe, von ihrer Art her sehr angenehm gewesen. Nur ihre Entourage war oft einmal schwierig. Die müssen eben ihren Job machen und sich beweisen. Nicht weltweit, aber doch lokal berühmt ist die steirische Landespolitik, die Sie jahrelang bewirtet haben. Ist die Alkoholikerrate unter Landespolitikern eigentlich gestiegen oder gesunken in den vergangen Jahren? Günther Huber wurde 1952 im steirischen
Leoben geboren und ging mit 18 Jahren in die
Schweiz. Dort besuchte er eine Hotelfachschule in Lausanne und arbeitete als Pizzakoch. Nach
Es wird wesentlich weniger Alkohol getrunken als früher. Aber das ist ein allgemein gesellschaftliches Phänomen. Das bezieht sich nicht nur auf Politiker. Und Politiker haben nie in diesem Ausmaß »gesoffen«. Sie haben aber sicher mehr als die Trinkgewohnheiten der Landespolitik mitbekommen in Ihrer Zeit. Man ist sehr oft in einer Situation, in der man gewisse Dinge begleiten darf. Die Professionalität muss man dann auch haben, die Privatsphäre jedes Menschen zu schützen. Besonders von Menschen, die hier sind, um etwas zu besprechen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wo trifft man Günther Huber in einem Jahr? Der Lebensmittelpunkt bleibt Graz, aber die Reisen werden nicht zu kurz kommen. Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass wir einen Sohn haben, der ein sehr großes Seniorenheim betreibt und ein wenig Hilfe braucht. Und vor allem eine Einrichtung betreibt, wo ich die Möglichkeit habe, mich jetzt schon langsam an das nächste Stadium zu gewöhnen. Herr Huber, vielen Dank für das Gespräch.
Stationen im »Weißen Rössl« am Wolfgangsee,
Ägypten und Indien landete er über das Wiener Hilton und die »Alte Post« in Schladming im
»Grand Hotel Wiesler«. 1989 übernahm er den
Grazer »Landhauskeller« zusammen mit seiner
Frau Doris, den die beiden per 1. Jänner 2015 an
Judith und Gerald Schwarz vom »Aiola« übergeben. Günter Huber hat einen Sohn und zwei Enkel.
Fazit November 2014 /// 33
Steuerboard
Jeder kommt dran
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Sind in einer GmbH mehrere Geschäftsführer bestellt, kommt es regelmäßig vor, dass eine Aufgabenverteilung (Ressortverteilung) zwischen den Geschäftsführern erfolgt. Die Geschäftsführer sind dann jedenfalls im Innenverhältnis für das ihnen zugeteilte Ressort zuständig und hauptverantwortlich. Eine Zuständigkeit, die alle Geschäftsführer gleichermaßen und unabhängig von einer Ressortverteilung betrifft, ist allerdings die rechtzeitige Aufstellung des Jahresabschlusses. Sie haben auch über die ordnungsgemäße Ausübung von Ansatz-, Bewertungs- und Ausweiswahlrechten sowie Ermessensfragen zu entscheiden und den Jahresabschluss zu unterzeichnen. In der Theorie schön und gut, doch muss sich ein technischer Geschäftsführer in der Praxis tatsächlich mit der Dokumentation der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zum Bilanzstichtag befassen? Kann er sich nicht vertreten lassen? Erst recht, wenn der Gesellschaftsvertrag auch Einzelvertretung vorsieht? Vorsicht: Mit der Unterzeichnung des Jahresabschlusses belegen Geschäftsführer, dass sie ihrer Verpflichtung der Aufstellung des Jahresabschlusses nachgekommen sind. Es ist daher sinnvoll, dass ausnahmslos alle Geschäftsführer unterzeichnen und damit dokumentieren, dass auch sie sich mit ihrer Kernaufgabe befasst haben.
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Lockheed: Durchbruch bei der Kernfusion? Der Rüstungskonzern Lockheed Martin forscht seit 60 Jahren am Thema Kernfusion. Nun kündigte der Konzern an, einen Durchbruch erreicht zu haben. Binnen 10 Jahren soll ein Fusions-Reaktor marktreif sein, der Schiffe und Flugzeuge versorgt.
A
n sich ist Lockheed Martin für seine Kampfflugzeuge bekannt. Nun will das Unternehmen kompakte Kernfusionsreaktoren in Serienfertigung herstellen. Die Kernfusion ist so etwas wie der Heilige Gral der Physik, denn sie gilt als unerschöpfliche Energiequelle. Schon lange arbeiten Forscher an einer kommerziell nutzbaren Form. Nun gibt es angeblich einen Durchbruch. In nur vierjährigen, geheimen Forschungsarbeiten wollen die Lockheed-Ingenieure die Umsetzbarkeit eines 100-MegawattFusions-Reaktors demonstriert haben. Mit unglaublich bescheidenen Ausmaßen von zwei Mal drei Metern würde der Reaktor in Flugzeuge, auf Lastwägen und in Schiffe passen. Als Brennstoff werden – so Lockheed – Deuterium und Tritium, beides Varianten von Wasserstoff, verwendet. Projektleiter Tom McGuire sagte, Lockheed befände sich auf der Suche nach Partnern in Industrie, an Universitäten und bei Regierungsstellen, um die Entwicklung voranzutreiben. Bei der Kernfusion finden die gleichen Prozesse wie auf der Sonne statt: Verschiedene Atome verschmelzen zu neuen, noch stabileren Atomen und setzen dabei Unmengen an Energie frei. Bis dato war es den Forschern in mehreren Versuchsreaktoren nicht gelungen, eine stabile Kettenreaktion hervorzurufen. Falls sich hinter der Lockheed-Ankündigung tatsächlich mehr verbirgt als die Suche nach Risiko-Kapitalgebern für ein ziemlich dubioses Forschungsprojekt, wären die Energieprobleme unseres Planeten nachhaltig gelöst. Deuterium findet sich in den Ozeanen und bei der Fusion
34 /// Fazit NOVEMBER 2014
Foto: Steve Jurvetson
Steuerberater Mag. Alexander Hofer
Lockheed Martin will in den nächsten Jahren einen serienreifen Kernfusionsreaktor umsetzen. werden keine Treibhausgase wie bei fossilen Brennstoffen frei. Im Gegensatz zur gefährlichen Kernspaltung entsteht bei der Fusion keine Radioaktivität. Bei der Kernfusion setzt ein Gramm Brennstoff gleich viel Energie frei wie elf Tonnen Kohle. Im Reaktor wird ein Gas aus geladenen Wasserstoffatomen (Plasma) mit starken Magnetfeldern eingeschlossen und auf mehrere hundert Millionen Grad erhitzt. Dadurch wird die Kettenreaktion ausgelöst. Anders als bei einem Atomkraftwerk oder einer Atombombe kann sich die Reaktion jedoch nicht verselbstständigen. Bei einem Störfall würde das Magnetfeld zwangsläufig zusammenbrechen und die Kernfusion gestoppt.
Foto: Michael Daddino
US Notenbank droht US-Banken mit Zerschlagung S
echs Jahre Krise – und kein Ende. Wie das „Wall Street Journal Deutschland“ berichtet, hat die Federal Reserve Bank (Fed) allem Anschein nach die Nase voll. Sie droht
nun jenen Banken, die ihr Risikoverhalten nicht grundlegend ändern wollen, sogar mit der Zerschlagung. Mit dieser Ankündigung bringt die Fed ihre stärksten Geschütze in Stellung. Fed-Gouverneur Daniel Tarullo forderte von den WallStreet-Bankern eine deutliche Verhaltensänderung beim
iPhone 6 befeuert Apple
Umgang mit Risiken und der Risikobereitschaft ihrer Mitarbeiter ein. Nach sechs Jahren Krise sei das Vertrauen in die Großbanken tief erschüttert. Aus Sicht der Aufseher müssen die Banken ihre Anstrengungen, die verloren gegangene Reputation wiederzuerlangen, deutlich steigern. Beispielhaft für das uneinsichtige Verhal-
ten der Wall Street seien die laufenden Ermittlungen wegen Manipulationen am Devisenmarkt und bei Referenzzinssätzen, Steuervermeidung und der Umgehung internationaler Sanktionen. Falls die Banken so weitermachen würden und die geltenden Rechtsvorschriften weiterhin ignorieren sollten, sieht der Chef der New Yorker Fed-Niederlassung, William Dudley, als einzig verbleibende Folgerung, dass die Banken zu groß seien, um vom Management wirksam gesteuert zu werden. Es bliebe daher nur die Möglichkeit, die Institute dramatisch zu verkleinern.
Entgegen dem Markttrend hat Apple im dritten Quartal seines Geschäftsjahres mehr Smartphones und Computer verkauft als je zuvor. Das nahende Weihnachtsgeschäft lässt den Konzern auf weitere Rekorde erwarten. neuesten iPhone-Generation. Die beiden neuen iPhoneModelle kosten nochmals 100 Dollar mehr als die Vorgängerversionen.
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Erst der Schliff aus Meisterhand macht einen Rohdiamanten so wertvoll. Foto: Jan-Willem Reusink
Unternehmen, die es schaffen, sich gegen den Markttrend zu behaupten, sind selten geworden. Der Technologiekonzern aus Cupertino in Kalifornien konnte im Luxussegment des Smartphone- und Computermarktes mit seinen hochpreisigen Geräten neue Umsatzund Absatzrekorde einfahren. Der Umsatz bei den Handys stieg im Vorjahresvergleich um satte 21 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar. Verantwortlich für den Erfolg ist ein etwas größerer Bildschirm bei der
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Fazit NOVEMBER 2014 /// 35
Foto: fotoateliermoser
Und sichere Staatsanleihen – wie die von Österreich oder Deutschland? Mündelsichere Anleihen, wie etwa österreichische Bundesanleihen, bringen keinen Ertrag – auf 10 Jahre sind es 11,6 Prozent, damit kann man bei der derzeitigen Inflation von 1,6 Prozent (oder für 10 Jahre kumuliert 17,2 Prozent) kein Vermögen auf-, sondern nur abbauen. Wer auf Anleihen setzt, sollte auch in inflationsgeschützte Anleihen veranlagen und eine breite Beimischung in Fremdwährungen überlegen.
Schoellerbank-Direktor Heimo Haidmayer sieht keine Alternative zu einem breit gestreuten Aktienportfolio.
Die Schoellerbank hilft beim Vermögenserhalt Die Schoellerbank zählt zu den Marktführern im Bereich des Private Banking. FAZIT sprach mit Heimo Haidmayer, dem Direktor der Grazer Filiale des zur Unicredit-Gruppe zählenden Instituts, über die Möglichkeiten, sein Vermögen in Zeiten niedriger Zinsen zu erhalten und zu vermehren.
36 /// Fazit NOVEMBER 2014
Was empfehlen Sie einem Neukunden, der zu Ihnen kommt, weil er Angst vor den Realverlusten seines Sparbuchs hat? Grundsätzlich raten wir dazu, Vermögen breit zu streuen und niemals alles auf eine Karte zu setzen. Mit einem Sparbuch seine Pensionslücke schließen zu wollen, ergibt absolut keinen Sinn. Da vernichtet man nur Geld. Ich kann jedem Sparbuchsparer, aber auch den Besitzern von Staatsanleihen nur empfehlen, auf Sachwerte – also z. B. auf Aktien – zu setzen.
Was halten Sie von Unternehmensanleihen? Die werfen doch ordentliche Renditen ab. Ich kann nur sagen: Finger weg! Das Risiko ist aus unserer Sicht zu hoch. Außerdem sind sie hoffnungslos überteuert. Darüber hinaus befürchte ich, dass wir in diesem Segment in den nächsten Jahren ein paar unliebsame Überraschungen erleben werden.
Sie glauben, dass der Euro weiter fällt? Das halte ich für durchaus möglich. Der Wirtschaft Europas geht es nicht gut und die Sanktionen gegen Russland verstärken diese Entwicklung. Es gibt auch realwirtschaftliche Indikatoren, die darauf hindeuten, dass der Euro weiter fallen wird. Wir verabschieden uns daher jetzt teilweise von den Euroanleihen und gewichten unsere Fremdwährungsanleihen höher. Da können wir dann auch die Wechselkursgewinne mitnehmen. Aber der Dollar hat ja zuletzt schon so stark zugelegt. Glauben Sie, dass sich dieser Trend tatsächlich fortsetzt? Sowohl aus der unterschiedlichen Konkurrenz- und Wachstumssituation als auch aus dem unterschiedlichen Konjunkturzyklus heraus sollten die USA in den kommenden Jahren einen Vorteil gegenüber Europa bieten. Auch die neue Energieautonomie mit vielen Industrieansiedlungen spielt dem Dollar in die Hände. Da stecken Sparer, die Angst vor Aktien haben, aber in einer Falle. Es gibt keine Alternative zu
Raten Sie Ihren Kunden etwa zu chinesischen Einzeltiteln? Wir haben einige Werte aus Hongkong auf unserer Empfehlungsliste, dieser Raum ist aber eine Sonderzone und nicht mit dem chinesischen Festland zu verwechseln. Aber auch in Asien gilt unser Grundsatz, so breit wie möglich zu streuen. Es gibt exzellente Fonds, die dort am Markt vor Ort sind. Unsere Fondsselektion bewertet mit einem strengen Korsett und wählt nur die Besten für ein Investment.
Wie geht es eigentlich Ihren eigenen Fonds – etwa dem „Schoellerbank-Global-Pension-Fonds“? Das ist nach wie vor eines unserer Flaggschiffe. Er füllt sich durch Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen. Unser „Global-Pension“ liegt über die letzten zehn Jahre an zweiter Stelle von allen österreichischen Fonds. Mit einer Performance von 32,7 Prozent in den letzten drei Jahren und von immerhin 61,4 Prozent auf zehn Jahre.
Was sagen Sie jemanden, der über eine Lebensversicherung vorsorgt? Zu einer Lebensversicherung sag ich dann „ja“, wenn gewisse Absicherungsmotive im
Hintergrund vorhanden sind. Wenn man etwa eine Immobilienfinanzierung oder seine Familie durch eine Lebensversicherung absichern will, ergibt das nach wie vor durchaus Sinn. Auch wir bieten Versicherungsmäntel für Vermögensverwaltungsprodukte an. Jedoch nicht zur Vorsorge, sondern nur, wenn wir die Möglichkeit sehen, dass unsere Kunden dadurch Steuern optimieren können. Im Klartext: Versicherungsmäntel ergeben dann Sinn, wenn die Versicherungssteuer absehbar niedriger ist als die Kapitalertragssteuer.
Wie viele frei verfügbare Mittel muss man eigentlich haben, um eine individuelle Vermögensverwaltung durch die Schoellerbank in Anspruch nehmen zu können? Unsere Eintrittsbarriere liegt bei 400.000 Euro, wobei man uns ab 150.000 Euro testen kann. Darunter zahlt sich das nicht aus, denn wir als Vermögensverwalter benötigen eine entsprechende „Manövriermasse“ für eine breite und sinnvolle Streuung. Zum Schluss noch einen Anlagetipp für die FAZIT-Leser … Ich sage noch einmal: So breit wie möglich streuen, denn die Möglichkeit besteht natürlich, dass wir in den nächsten Monaten eine größere Korrektur erleben. Dennoch ist klar, dass die Aktienmärkte langfristig weiter steigen werden. Große Unternehmen, wie Nestle, Coca Cola oder Novartis, schütten im Schnitt 2 ½ bis 3 ½ Prozent an Dividenden aus. Das bekommen Anleger nur bei Aktien. Dafür müssen sie halt mit den Schwankungen leben. Herr Haidmayer, danke für das Gespräch.
Management-Forum Die Zahlen im Griff: Bilanz und Budget im Fokus Foto: Fazit
Aktien. Natürlich sind viele Werte bezogen auf das „KursGewinn-Verhältnis“ ziemlich teuer geworden. Unsere Aufgabe als Vermögensverwalter ist es jedoch, Titel zu finden, die immer noch ziemlich günstig bewertet sind. Und da sehen wir auf den asiatischen Märkten am meisten Potenzial. Natürlich muss jeder Anleger aber sein persönliches maximales Risiko kennen und sollte sich erst dann für eine entsprechend große oder eben kleinere Aktienbeimischung entscheiden.
Die Referenten Mag. Gerhard Poppe, Dr. Nadja Hubmann und GF Mag. Helmut Leitinger
D
ie von der Hofer Leitinger & Poppe Unternehmensentwicklung GmbH initiierte Veranstaltungsreihe „Management-Forum“ beschäftigt sich mit ausgesuchten Herausforderungen der Geschäftsleitung und zeigt interessante, praxisnahe Lösungen auf. Stets im Fokus steht die erfolgreiche Geschäftsführung. Bilanz und Budget standen im dritten Modul am 9.10.2014 im Fokus. Denn mit dem Gesellschaftsrechtsänderungsgesetz 2013 wurde die Pflicht zur Einberufung einer Generalversammlung verschärft. Es liegt daher in der Verantwortung des Geschäftsführers, dass ein den Anforderungen des Unternehmens entsprechendes Rechnungswesen und internes Kontrollsystem geführt werden. Dr. Nadja Hubmann, Steuerberaterin und Gesellschafterin bei Hofer Leitinger
Steuerberatung, und Mag. Gerhard Poppe, Geschäftsführer der Leykam Let’s Print, zeigten auf, wie diese Kennzahlen nach dem URG zu berechnen sind, wie oft diese überhaupt berechnet werden müssen und wie der Geschäftsführer überprüfen kann, ob das interne Kontrollsystem ausreichend ist oder Schwächen aufweist. Das Management-Forum by Hofer Leitinger & Poppe gilt als Treffpunkt für Entscheidungsträger der heimischen Wirtschaftsszene. Hochkarätige Experten geben auch im nächsten Modul wertvolle Praxistipps für Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Personen im Management mit auf den Weg. Am 6. November 2014 stehen die Marken im Fokus. Der Markenentwickler Franz Hirschmugl referiert zum Thema „Marken mag man eben“.
Weitere Termine:
6. 11. 2014 Modul 5 „Marken mag man eben“ ab 16.00 Uhr im Hotel Das Weitzer
Informationen und Anmeldung unter: Management-Forum by Hofer Leitinger & Poppe www.hoferleitinger.at / management-forum@hoferleitinger.at Tel. 0316 386001 92 Fazit NOVEMBER 2014 /// 37
Kurz & News
„GENiert-foliert“ in der HYPO Steiermark Kreativität par excellence bietet die HYPO Steiermark zurzeit: die styrianARTfoundation präsentierte im Oktober das eindrucksvolle Ergebnis der 10. KünstlerInnen-Klausur zum Thema „GENiert-foliert“. Die neun Künstlerinnen und Künstler sind Artemis Athenais, Anna Baumann, Ursula Susanne Buchart, Walter Klug, Nikolaus Lapuch, Bernhard Mager, Regina Moritz, Florian Nitsch und Edith Temmel. Ein Abend voll Emotionen, Inspiration und Kommunikation begeisterte die große Gästeschar in der HYPO Steiermark bei der Eröffnung mit rund 100 Werken auf vier Etagen.
Die beiden südoststeirischen „Fairsorgerunternehmen“ Kiendler GmbH und eLugitsch setzen Akzente am Strommarkt. Treu dem „fairsorger“-Prinzip senken sie die Strompreise ab November um mehr als 10 Prozent. Diese Preissenkung wird nicht nur Neukunden gewährt, sondern auch Bestandskunden profitieren davon. „Da die Kunden bei uns im Mittelpunkt stehen, ist es uns wichtig, die fallenden Einkaufspreise rasch an sie weiterzugeben“, erklärt KR Paul Kiendler, und Florian Lugitsch ergänzt: „Uns freut es besonders, dass unser Vulkanlandstrom sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Damit bleibt die komplette Wertschöpfung in der Region.“
Neuer SPAR-Supermarkt für Pirka
Top-Lehrlinge bei Stars of Styria Jährlich werden die besten Lehrlinge der Steiermark mit dem „Star of Styria“ ausgezeichnet. Mehr als 200 dieser Sterntrophäen wurden in der Aula der Grazer Karl-Franzens-Universität den stolzen Anwärtern persönlich überreicht. „Damit setzen wir ein deutliches Zeichen der Wertschätzung gegenüber Menschen und Unternehmen, die in die fachliche Ausbildung investieren“, bekräftigt die Obfrau der WK-Regionalstelle Graz, Sabine Wendlinger-Slanina. „Leider gibt es die paradoxe Situation, dass Lehrstellensuchende keinen Job finden und andererseits offene Lehrstellen nicht besetzt werden können, weil Basisqualifikationen fehlen“, ergänzt Viktor Larissegger.
Pirka hat im Oktober mit dem neuen SPAR-Supermarkt einen großzügigen und bequemen Nahversorger mit Gastronomie, Frischgebäck und Fischabteilung bekommen. Bei der Architektur kommen nachhaltige Energiekonzepte wie LED-Beleuchtung zum Einsatz. Rund die Hälfte der 1.500 SPAR-Standorte werden von selbstständigen Einzelhandelskaufleuten geführt – ein Erfolgsrezept, das für Gründer besonders attraktiv ist. Auch der neue Markt in Pirka wird von Unternehmern geführt.
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Strompreissenkung in der Steiermark
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Kurz im Gespräch mit
Foto: FH Joanneum
Dr. Burghard Kaltenbeck GF SFG (Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft)
Rektor Karl P. Pfeiffer, LR Christopher Drexler und aufmännischer GF Günter Riegler
Rekordumsatz der FH Joanneum in F&E
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urch den Rekordumsatz in Forschung und Entwicklung sind die Finanzen der FH Joanneum für das Studienjahr 2013/2014 trotz fehlender Bundesvalorisierung stabil. Drittmittelerlöse von 5 Mio. Euro für F&E sowie die Studienplatzfinanzierung des Bundes lassen rund 30 Mio. Euro in die Steiermark fließen. Der Aufsichtsrat der FH Joanneum hat in seiner Sitzung vom 30. September 2014 den vom Abschlussprüfer positiv beurkundeten Jahresabschluss für 2013/2014 geprüft und kommt zu dem insgesamt überaus positiven Ergebnis: Das Ergebnis vor Landesförderung („EVL“) ist um 1 Mio. Euro besser als geplant, was vor allem auf einen Rekordumsatz in der Forschung und Entwicklung (Drittmittelerlöse von erstmals mehr als 5 Mio. Euro) sowie auf einen Rekordumsatz bei den Studienplatzeinnahmen (+1,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr) zurück zu führen ist. Der kaufmännische GF Günter Riegler er-
klärt: „Es ist uns nun zum dritten Mal in Folge gelungen, die Erlöse zu steigern. Wir beschäftigen damit ca. 550 Mitarbeiter in Forschung, Lehre und Administration.“ Sorgen macht der Geschäftsführung der FH Joanneum der Bund, der bei der Studienplatzfinanzierung seit 2009 keine Valorisierung mehr zugestanden hat; Rektor Karl Peter Pfeiffer: „Das bedeutet für uns, dass wir die Bundeseinnahmen auf dem Preisniveau von 2009 bekommen, die Gehälter und Materialkosten aber auf dem Niveau von 2014 bezahlen müssen.“ Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Landesrat Christopher Drexler freut sich über die guten Kennzahlen: „Ich gratuliere dem Management und dem Aufsichtsrat zu dieser Performance. Wir haben im Budget 2015 Vorkehrungen getroffen, welche die erfolgreiche Entwicklung weiterhin absichern werden.“
Mit Ende September wurde die „SFG neu“ geschaffen, was wird sich dadurch in Förderungsfragen für die Unternehmen ändern? Die SFG (Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft), die IF (Innofinanz – Steiermärkische Forschungs- und Entwicklungsförderungsgesellschaft), die StBFG (Steirische Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft) und die STUG (Steirische Umstrukturierungsgesellschaft) wurden in eine Gesellschaft fusioniert, um die Struktur einfacher zu machen und Kosten einzusparen. Diese Strukturveränderung wurde erst durch die Änderung des Bankwesengesetzes möglich. Das steirische Wirtschaftsressort und die SFG haben diese Chance rasch ergriffen und umgesetzt. Wird sich diese Neuaufstellung in Form konkreter Einsparungen niederschlagen? Ja, selbstverständlich. Im gesamten Förderungssystem der SFG sowie der steirischen Cluster und Netzwerke werden über 2 Millionen Euro eingespart, die nunmehr insbesondere für wirtschaftsrelevante Projekte von Firmen und für weitere Verbesserungsmaßnahmen des Wirtschaftsressorts verwendet werden können.
In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen der SFG in der näheren Zukunft? Es wird speziell darum gehen, in den nächsten Jahren verstärkt kleine und mittlere Unternehmen zur Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten in Produkte, Dienstleistungen und Verfahren zu bewegen.
Fazit NOVEMBER 2014 /// 39
Logistik
Feierliche Eröffnung mit Ralf Schweighöfer (Managing Director DHL Express Österreich), Investor Philipp Sager, Manfred Wimmer (Service Center Manager) und Helmut Michael Salomon (Bgm. Peggau) v.l.n.r.
DHL eröffnet neues Service Center Der Versandspezialist DHL Express eröffnete Anfang Oktober sein neues Service Center in Peggau. Rund 5 Millionen Euro wurden in den nördlich von Graz gelegenen Neubau und die dazugehörige Infrastruktur investiert.
Fotos: DHL
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Der neue Standort liegt verkehrsgünstig am Knoten Peggau-Deutschfeistritz
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er neu errichtete Standort ist ein zentraler Bestandteil der Expansionsstrategie von DHL für Österreich. „Nach der Erweiterung und Modernisierung unserer Zentrale in Guntramsdorf haben wir unser Infrastrukturprogramm und unsere Wachstumsstrategie mit dem Bau des neuen Service Centers für die Steiermark erfolgreich fortgesetzt“, sagt Ralf Schweighöfer, Managing Director DHL Express Österreich. Dieses neue Standbein ermöglicht es dem weltweit führenden Spezialisten für zeitdefinierte Sendungen, die Unternehmen in der Steiermark noch effizienter an internationale Märkte anzubinden. Bereits seit Anfang September sorgen an die 100 Beschäftige und 65 Zustelltouren am funkelnagelneuen Standort für den ExpressVersand von Waren- und Dokumentensendungen in alle Welt.
Verkehrsgünstige Lage Der Expressdienstleister hatte sich 2013 dazu entschlossen, die beiden Standorte Werndorf und St. Michael zusammenzulegen und in ein neues modernes Service Center zu investieren. Dabei hat man in Peggau den perfekten Standort gefunden. Schweighöfer erklärt: „Einerseits ermöglicht uns das auf unsere Bedürfnisse perfekt zugeschnittene Gebäude, steigende Sendungsvolumina auch in Zukunft effizient und gleichzeitig ressourcenschonend abzuwickeln. Zum anderen sorgt die verkehrsgünstige Lage am Knoten Peggau-Deutschfeistritz für eine schnellere Anbindung an unseren nationalen Umschlagplatz in Linz wie auch den Flughafen Linz Hörsching. Für viele unserer Kunden bedeutet das, dass wir ihre Sendungen noch effizienter in unser Netzwerk einschleusen können, indem wir spätere Abholzeiten und damit größere Zeitfenster zur Sendungsbearbeitung oder -annahme ermöglichen.“
Effizienz und positive CO2-Bilanz im Fokus Das neue Gebäude wurde darauf ausgerichtet, Ressourcen zu schonen und hocheffizient zu arbeiten. So erlaubt der neue Standort eine wirtschaftlichere Planung der Transportrouten. Der Lkw-Verkehr wird auf diese Weise um 17 % und die Zustelltouren um 9 % im Vergleich zur aktuellen Situation reduziert. Im Linehaul-Verkehr, dem Liniennetz zwischen der Station und dem Hub in Linz, sind dies immerhin etwa 133.000 Kilometer im Jahr, also etwas mehr als drei Erdumrundungen. Durch eine energieschonende Gebäudetechnik werden darüber hinaus in Zukunft auch 58 % weniger Ressourcen als bisher verbraucht. Insgesamt können dadurch im Jahr 314 Tonnen CO2 eingespart werden.
DHL Express Service Center Peggau Gesamtfläche: 12.000 m² Produktionsfläche: 1.600 m² Bürofläche: 320 m² Kapazität: 4.000 Sendungen pro Stunde Volumen: 7.000 Sendungen täglich Fahrzeuge: ca. 64 Bust-, 5 LKW-Touren Arbeitsplätze: rund 100 Beschäftigte Ladeflächen: 62 Beladetore Zustellfahrzeuge und 9 Be- und Entladetore für LKWs Bauzeit: März 2014 bis August 2014
Logistik
KNAPP automatisiert die Lagerwelt von Marc Cain Das international erfolgreiche Modeunternehmen Marc Cain investiert in seine Logistik und setzt dabei auf Lagerautomationslösungen von KNAPP.
Investition in die Logistik-Zukunft Aufgrund der guten Auftragslage entschied sich Marc Cain für eine Erweiterung seiner Kapazitäten in Produktion und Logistik. Um die Marke Marc Cain weiter zu stärken und Marc Cain-Kunden sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich einen einzigartigen Lieferservice zu bieten, investiert das Unternehmen rund 34 Millionen Euro in die Logistik-Zukunft von Marc Cain.
Neues Logistik-Center In Bodelshausen – in der Nähe von Tübingen, Deutschland, dem Stammsitz des Unternehmens – entsteht derzeit das neue Logistik-Center. Das Gebäude, ein weißer DesignKomplex mit Glas-Elementen, fügt sich in den bestehenden Marc-Cain-Campus harmonisch ein. Sämtliche am Projekt beteiligte Unternehmen stammen aus der Region. Nur
Maßgeschneiderte Logistik Für die Modebranche bietet die KNAPP-Gruppe ein optimales Lösungsportfolio sowohl für Hängeware als auch Liegeware. Die Anforderungen an die liegend oder hängend gelagerten Artikel werden vom automatischen Lagersystem OSR Shuttle (OSR steht für Order Storage and Retrieval) und dem Dürkopp-Rolladapter perfekt abgedeckt – das belegen aus zahlreiche Referenzen. So setzen beispielsweise auch die Modehäuser OLYMP, BRAX oder C&A auf die Lagerlogistik-Lösungen der KNAPPGruppe.
Automatisierte Lagerwelt KNAPP bietet intralogistische Gesamtlösungen aus einer Hand, von der Konzeption über die Fertigung und Installation bis zur umfassenden Nachbetreuung. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Branchen Pharma, Fashion, General Retail & Lifestyle, Food Retail sowie Tools & Spares. KNAPP automatisiert in Lagerbereichen, wo es sinnvoll ist, und stellt in den anderen Bereichen den Lagermitarbeitern Technologien unterstützend zur Seite. Bei allen Logistiklösungen mit einer Mensch-Maschine-Interaktion stehen einfache Bedienung, ergonomisches und fehlerfreies Arbeiten im Vordergrund.
Foto: Marc Cain
bei der Wahl des IntralogistikAnbieters ging man über die regionalen Grenzen hinaus: KNAPP mit Hauptsitz in Hart bei Graz erhielt den Zuschlag in Höhe von 12 Millionen Euro.
Die internationale Modemarke Marc Cain investiert in seine Logistikprozesse – mit an Bord die steirische KNAPP AG mit einer Lagerautomationslösung für 12 Millionen Euro.
Foto: Marc Cain
arc Cain wurde 1973 von Helmut Schlotterer gegründet und ist heute eine weltweit bekannte PremiumMarke für Damenmode mit eigenem Produktionsanteil in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 800 Mitarbeiter allein in Deutschland und erreichte 2013 ein Umsatzvolumen von 253 Millionen Euro. 177 Marc-Cain-Stores, 287 Shopin-Stores, 472 Depotkunden und weitere 1.001 gehobene Fachhandelsgeschäfte in 59 Ländern charakterisieren die selektive Distributionsstrategie.
Klares Bekenntnis von Marc Cain zum deutschen Stammsitz: das neues Logistik-Center in Bodelshausen Foto: Knapp
M
KNAPP achtet auf ergonomische Arbeitsplätze bei Lagerautomation.
Fazit NOVEMBER 2014 /// 41
Bildung
Nächster Studienstart ist im März 2015!
Berufsbegleitend zum akademischen Abschluss D ie Studienmodelle des Studienzentrums Weiz (in Kooperation mit HS Mittweida) sind perfekt auf die Bedürfnisse von Berufstätigen abgestimmt: Die Kombination von geblockten Präsenzveranstaltungen (6 bis 7 Wochenenden pro Semester) und Fernstudienelementen erlaubt eine flexible Zeiteinteilung. Durch die Anrechnung bereits vorhandener Kompetenzen wird es für HTL-Absolventen mit Praxis möglich, das 8-semestrige Studium auf bis zu 4 Semester zu verkürzen. Es schließt mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. (FH) bzw. Dipl.-Wirtschaftsing. (FH). Zur Auswahl stehen die Studienrichtungen Maschinenbau, Technische Informatik
und Wirtschaftsingenieurwesen an 13 Standorten in ganz Österreich. „Mit dem Abschluss eines Fachhochschulstudiums erwirbt man durch die Praxisnähe eine besondere Empfehlung für den Arbeitsmarkt.“, Dipl.Wirtschaftsing. (FH) Thomas Ragger, Absolvent Wirtschaftsingenieurwesen.
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berufsbegleitend in 2 Jahren mit Fernstudienelementen
nächster Studienstart: März 2015
Studienrichtungen:
Wirtschaftsingenieurwesen Technische Informatik Maschinenbau Unterrichtsstandorte: Bulme Graz, Weiz insgesamt 13 Standorte in ganz Österreich Koop. HS Mittweida (D)/Ö-Cert gelistet/Reg. gem. § 27 HS-QSG
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42 /// Fazit NOVEMBER 2014 Inserat_90x120_Fazit_20141028.indd 1
16.10.2014 08:59:15
die Gewinner der Follow me-awards 2014 Martina Passegger, stefan Rauch, danja und damaris Gaberschek
„Follow me Award“ Sieger 2014 S eit Anfang September 2014 wurden beim Onlinevoting mehr als 16.000 Stimmen abgegeben. Bis zum Schluss war das Rennen spannend. Neben dem Gesamtsieger gibt es zwei Sieger der beiden Wettbewerbskategorien „familieninterne Übergabe“ und „familienexterne Übergabe“. Die drei glücklichen Gewinner sind Handwerksbetriebe aus Voitsberg, Murau und der Südoststeiermark. Dass Handwerk nicht nur Männersache ist, beweist Martina Passegger aus Voitsberg. Die mehrfach ausgezeichnete Fleischermeisterin aus der Weststeiermark sichert sich knapp mit nur neun Stimmen Vorsprung ein Drittel aller Votings und damit den Titel „Super.Nachfolger 2014“. Sie gewinnt nicht nur den begehrten Follow me Award, sondern darf sich außerdem über ein werbewirksames Medienpaket freuen. In der Kategorie „familieninterne Übergabe“ geht der
Sieg mit großem Vorsprung an Danja Gaberschek, Inhaberin von „D&D Haarkunst“ in Murau. Die Friseurmeisterin versteht es nicht nur geschickt, internationale Frisurentrends nach Murau zu holen, sondern sie ist auch eine Meisterin im Sammeln von Stimmen. Unter dem Motto „Chancen, die sich bieten, muss man nutzen“ startete Stefan Rauch aus Grabersdorf. Der gelernte Mechatroniker hat sich in seinem Betrieb auf die Bereiche Mechanik, Elektronik und Fluidtechnik-Feuerwehrtechnik spezialisiert. Er wurde durch die Nachfolgebörse auf die einzigartige Gelegenheit aufmerksam, einen Betrieb zu übernehmen, den er durch seine Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr kannte.
Bildung
WKO-Unternehmertag zur digitalen Zukunft Enormen Zudrang verzeichnete der WKO-Unternehmertag am 14. Oktober in der Grazer Stadthalle: Rund 2.300 Wirtschaftstreibende quer durch alle Branchen – und damit doppelt so viele wie voriges Jahr – folgten der Einladung zur zweiten Auflage dieser Veranstaltung.
D
as Angebot für die Besucher war äußerst reichhaltig: Auf dem Programm standen die Follow-meAward-Verleihung, die Bildungsmesse der Steirischen Bildungsanbieter sowie die Unternehmermesse, weiters die Roadshow der Außenwirtschaft Austria, der Dienstleisterkongress, 26 Branchentreffs und vieles mehr.
Benedikt Bittmann, Jürgen Roth, Richard david Precht, Josef herk und Christian Buchmann (v.l.n.r.) ende Politik, die mit diesen Entwicklungen mithalten könne, mahnte Precht: „Wir bauen heute an Kartenhäusern, während die Erde Risse bekommt.“
Prominent besetzte Podiumsdiskussion Starke Worte, an die Precht in der Podiumsdiskussion mit WKO Steiermark Präsident Josef Herk, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann und Prof. Christian Ramsauer von der TU Graz anschloss. Herk erinnerte daran, dass die Steiermark längst kein „gallisches Dorf“ mehr sei. „Deshalb brauchen wir einen offenen Markt und gleiche Spielregeln für alle, weniger Hürden, weniger Bürokratie.“ Gerade das Handwerk sei – so Precht – einer jener Bereiche, die relativ ungeschoren davonkommen könnten: „Man kann einfach nicht alles digitalisie-
ren. Aber wir müssen unsere Hochschulen ändern.“ In diese Kerbe schlug Ramsauer, der die Universitäten im Wandel sieht: „Die digitale Revolution ist nicht aufzuhalten. Deshalb ist es extrem wichtig, sie mit zu gestalten.“ Hier erkennt LR Buchmann eine der großen Stärken der Steiermark: „Wir sind top in Forschung und Entwicklung, in der Innovation. Schwächen gibt es im nachhinkenden Breitbandausbau.“ Fulminanter Erfolg – Fortsetzung folgt Unter den prominenten Gästen befanden sich LT-Präs. Franz Majcen, RLB-Generaldirektor Martin Schaller, Sparkassen-Vorstand Gerhard Fabisch, IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg, GRAWEGeneraldirektor Othmar Ederer, Messe-Vorstand Armin Egger, AT&S-Vorstand Andreas
Fotos: Fischer
Digitale Revolution wird alles verändern Den krönenden Höhepunkt des Tages bildete der Vortrag des deutschen Star-Philosophen Richard David Precht über „Die digitale Revolution“. Im Wechsel von humorvollen und drastischen Bildern zog er die Zuhörer in seinen Bann. Eindrucksvoll schilderte er die Auswirkungen der totalen Digitalisierung: „Die nächste Stufe der Google-Brille ist der eingepflanzte Chip im Auge, der Ihnen immer und überall alle Informationen, die Sie gerade benötigen, liefert. Das wird auch unglaubliche Folgen für unser Schulsystem haben.“ Extreme Spezialisierung wird die Folge sein: Nur Dienstleistungen in höchst entwickelten Sektoren (etwa Chirurgen) werde es noch geben. Precht: „Es wird wenige geben, die Computern sagen werden, was sie tun sollen, und umgekehrt wird es Computer geben, die vielen sagen, was sie tun sollen.“ Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden dramatisch sein, und deshalb brauche es eine vorausschau-
2.300 Besucher drängten sich am Unternehmertag der WKO steiermark Gerstenmayer, Kleine-ZeitungGF Thomas Spann und RemusCEO Angelika Kresch. „Alles in allem ein fulminanter Tag, der im nächsten Jahr auf jeden Fall seine Fortsetzung finden wird“, resümierten WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und die beiden Vizepräsidenten Jürgen Roth und Benedikt Bittmann sowie die Direktoren Karl-Heinz Dernoscheg und Peter Hochegger. Fazit NOVEMBER 2014 /// 43
Interview
Wie geht es Ihnen in Bezug auf die Reformpartnerschaft mit Ihrem ÖAAB? Unsere Vertreter stehen nach wie vor im Fokus der Reformpartnerschaft und die Maßnahmen treffen unsere Mitglieder in vollem Ausmaß. Egal ob es um eine Nulllohnrunde geht oder um Strukturreformen, immer ist unsere Klientel in der Ziehung. Dafür geht es uns eigentlich sehr gut. Wir haben unseren Mitgliedern einiges abverlangt. Doch die zeigten sich solidarisch. Ich bin stolz auf die demokratische Reife, die sie bewiesen haben.
Foto: teresa Rothwangl
Wie zufrieden können die Mitglieder da mit den Leistungen des ÖAAB sein? Es geht nun tatsächlich darum, sozialpolitisch und arbeitnehmerpolitisch einige wichtige Akzente zu setzen. Unser Ziel muss sein, dem leistungsorientierten Mittelstand als Melkkuh die ihm gebührende Wertschätzung zu geben und ihn spürbar zu entlasten. Dazu werden wir unsere Vorstellungen präsentieren, mit dem Ziel, diese in den nächsten Jahren umzusetzen.
Für ÖaaB-Obmann Christopher drexler steht die Entlastung der leistungsträger im Mittelpunkt.
ÖAAB: Entlastung für die leistungsorientierte Mitte Landesrat Christopher Drexler wurde mit 98 Prozent als Obmann des Steirischen ÖAAB wiedergewählt. FAZIT sprach mit ihm über die Ziele der ÖVP-Arbeitnehmer.
44 /// Fazit NOVEMBER 2014
Vertritt der ÖAAB eigentlich noch alle Arbeitnehmer oder nur mehr den öffentlichen Dienst? Ich weiß um unsere Schwächen, wenn ich mir unsere Mitgliederstruktur ansehe. Dennoch ist es uns gelungen, in wesentlichen Unternehmungen sehr gute Betriebsratswahlen zu schlagen. Wir haben hervorragende Leute in den Industriebetrieben. Und die erreichen durch ihr persönliches Engagement eine breite Anerkennung für den ÖAAB oder die FCG. Mir geht es jedenfalls darum, diese Kolleginnen und Kollegen verstärkt einzubinden und entsprechende Schwerpunkte zu setzen. Die Anliegen der ASVG-Bediensteten kommen also nicht kurz? Unsere Betriebsräte im ASVG-Bereich wissen ganz genau, was die Arbeitnehmer der sogenannten Privatwirtschaft von uns erwarten. In der Qualität der Beamtenvertretung kann der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) ohnehin niemand das Wasser reichen. Aber für die klischeeartige Verunglimpfung des öffentlichen Dienstes bin ich dennoch nicht zu haben. Ich kenne viele Kolleginnen und Kollegen, die täglich exzellente Arbeit im öffentlichen Dienst leisten. Das müssen wir auch als ÖAAB darzustellen. Das wesentliche aktuelle Thema ist die Entlastung der Lohn- und Einkommensteuerzahler. Wie ist Ihr Standpunkt?
Interview
Die Leistungsträger kommen sich manchmal als die „Geschnapsten der Nation“ vor, weil sie fast alles, was sie an Lohnerhöhungen dazubekommen, wieder an die Sozialkassen oder beim Fiskus abliefern müssen. Da werden wir in der Steuerdebatte für klare Akzente zu Gunsten der Leistungsträger sorgen. Die Tarifstufen sind doch ebenso ungerecht wie der hohe Eingangssteuersatz. Woran denken Sie da konkret? Ich unterstütze den Vorschlag, einen Gleittarif einzusetzen. Wir sollten nicht länger am ungerechten Stufentarif kleben, sondern über den Gleittarif dafür sorgen, dass jeder für sein individuelles Einkommen die adäquate Steuer zahlt. Da sind dann jene, die leisten, die Gewinner.
Wie soll die Steuerreform finanziert werden? Eine seriöse Diskussion über eine Steuerreform ist natürlich nur möglich, wenn man auch über eine Gegenfinanzierung spricht. Die Bundesregierung muss, so wie wir in der Steiermark, aufhören, nur über Reformen zu reden, sondern end-
lich Reformen umsetzen. Philosophische Streitereien darüber, was ausgabenseitig und was einnahmeseitig möglich ist, helfen niemanden. Wir brauchen endlich konkretes Handeln.
Trauen Sie dieser Bundesregierung noch Reformen zu? Dem Vernehmen nach hat sich die Regierung in Schladming ja darauf verständigt, endlich regieren zu wollen. Das halte ich für eine gute Nachricht. Der Bund soll es so machen, wie wir in der Steiermark es gemacht haben und endlich Einsparungen umsetzen. Ich bin davon überzeugt, dass eine Steuerreform nur dann etwas bringt, wenn sie durch Ausgabenkürzungen finanziert werden kann Auch beim Finanzausgleich – sprich beim Steueranteil der Länder und Gemeinden? Die bundesweit erscheinenden Medien haben sich der seltsamen Logik verschrieben, dass man am besten sparen kann, wenn man nur die Länder ein bisschen an die Kandare nimmt. Diese Logik erschließt sich mir ganz und gar nicht. Ich bleibe daher skeptisch, wenn gesagt wird, der Bund
sei der Effizienzcluster schlechthin, während alle anderen das Geld verschwenden. Das sehe ich definitiv nicht so. Eine Frage noch zur ÖVP. Was trauen Sie dem neuen Parteiobmann Reinhold Mitterlehner zu? Ich glaube, dass Reinhold Mitterlehner das Zeug dazu hat, den schwierigen Kosmos Volkspartei gut zu managen. Er darf nur nicht der Versuchung erliegen, die ersten Umfrageerfolge und positiven Kommentare für bare Münze zu nehmen. Denn es kommen mit Sicherheit noch die Mühen der Ebene. Aber er hat in Bezug auf die ÖVP und die Regierung zweifellos bereits eine gewisse Entkrampfung erreicht. Wenn Mitterlehner weiterhin vernünftig agiert, hat er, glaube ich, gute Chancen, über einen längeren Zeitraum als Bundesparteiobmann zu reüssieren. Wolfgang Schüssel hat das ja auch geschafft. Herr Landesrat, danke für das Gespräch.
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enn Ihr Produkt unbeschädigt ankommt, ist es nicht Zufall – es ist „Design by THIMM ACE“!“ Die (Werbe-)Botschaft von Geschäftsführer und Managing Director DI Agron Galimuna ist ebenso unmissverständlich wie herausfordernd. Und der Begriff „Ihr Produkt“ ist breit gestreut und weltweit
plante, die erste Mitarbeiterin einGrad. „Irgendwann wurde der Wunsch als sie Marketing tätig. seitens des Unternehmens immer größer, zustellen. „Da habe ich genau gerechnet, Das Konzept Und: Die Unterstützung der dass ich wieder an meinen Arbeitsplatz ob sich das wohl ausgeht. Aufgrund der ging jedenfalls auf. Steirischen Wirtschaftsförnach Graz komme.“ Verständlich, war vielen Termine und Fristen, die ich einUnd12soJahre ist man im Un- zuhalten derung SFG mit dem hatte, schaffte ich esFördeaber ohnesie dort doch lang heute als Leiterin ternehmen miteiner sechs Stand- hin nicht rungsprogramm Welt!Markt alleine.“ Inzwischen hat Oswald der Personalverrechnung großen orten in Österreich, den stetigen Weg zweite Mitarbeiterin aufgenommen Steuerberatungskanzlei tätig. DieDeutschSüd- eineerleichtert die sie gerade ausbildet. steirerin wollte Söhne auch nicht in hat, nach land ihre und beiden Tschechien vorne enorm. Sie istAlle laut drei sind übrigens Mütter alleine lassen. machte sie sich als der Also glücklichen Lage, nicht Damen GF Agron Galimuna „einund ent-demwird bei Sibit Personalverrechnerin südwest-wie entsprechend nur wertvolleim Zulieferteile scheidender Beitrag zur Rücksicht weiFamilienleben genommen. Birgit steirischenzum Wernersdorf selbstständig. Beispiel für die Nobel-Au- auf das teren Entwicklung, essenziell Und das mit so großem Erfolg, dass sie Oswald und ihr Team – drei Damen tomarke Aston Martin sicher und lebenswichtig“. bald Hilfe brauchte – und mit Erfolgs!Duo als Wegweiser aus dem Personalverans Ziel zu bringen, sondern auch bekam. Das Förderungsprogramm rechnungsdschungel. den Kunden auch Dienstleisder Steirischen Wirtschaftsförderung tungen wie WarenübernahSFG fördert Jungunternehmen bei der Ausstattung desTeilekonservierung Arbeitsplatzes für den me, (etwa Innovative steirische ersten Mitarbeiter. Birgit Oswald nahm Rostschutzbehandlung) und Unternehmen: diese Hilfe Containerbeladung an und engagierte ihreanbieten erste Eine Serie der Steirischen „Als Personalverrechnerin zu können. anzutreffen. Betrifft erMitarbeiterin. doch Wirtschaftsförderung SFG ist man verpflichtet, sich permanent „Wir haben uns bereits über im Konkreten die Bereiche weiterzubilden“, erklärt sie die Herausunsere einen Umwelt-, Medizin-, Messund forderungen ihrer Grenzen Tätigkeit.hinaus „Laufende anerkannten Namen gemacht Regeltechnik, Elektronik, die Änderungen in den gesetzlichen Vorund beliefern KunAutomobilindustrie undschriften Auto- zwingen einen nicht dazu. nur Damit denallem in unseren Nachbarlänmobilzulieferer. Und im zuletzt sind viele vor kleine und mittlere Unternehmen fachlich undauch ressourcendern, sondern bis China“, genannten Segment greift man mäßig überfordert. Deshalb lagern sie dieauf ist GF Agron Galimuna stolz heute auf einen unbezahlbaPersonalverrechnung aus.“ das immer breiter werdende ren „Schatz“ aus der VerganFoto: Schiffer
Foto: SFG
Agron Galimuna und ein weiÖsterreich. Freilich will man Weltweit sehr gut aufgestellt, aber dennoch terer Mitarbeiter von damals auch heimische Exporteure stets auf der Suche nach neuen internationalen Personalverrechnung ist etwas für Profis. Wer sich im Dickicht Arbeitsundperfekten VerpackungsChrysler-Eurostar an von der Entmit Märkten ist die THIMM ACE Packaging Systems Sozialversicherungsrecht, Dienstgeberbeiträgen, Zulagen, undunterstützen, um so wicklung diesesPauschalen, Projekts be-Steuern lösungen Und sie beschäftigten diedie Exportwirtschaft langfrisGmbH mit ihrer österreichischen dergleichen nicht völligNiederlassung verirren will, brauchtteiligt. eine helfende Hand. Aber auch sich akribisch mit dergibt Einfühtig zu beleben. Am ÖsterreichdiesemMan Gebiet brauchen – Erfolgs!Duo sie ihnen. in Hofstätten Profis an derinRaab. bedient vonUnterstützung hier rung von Verpackungen beim Standort in Hofstätten an der aus unter anderem die Automobilindustrie mit weltweitenin Verschicken Raabund sindindividuelle derzeit 30 Beratung Mitarbei-sind für das Unternehmen, dem ich damalsvon Service zukunftsweisenden Verpackungs- und LogistiklöIhr umfassendes Wissen angestellt hochwertigen war“, erzählt Birgit Oswald. unsere Auto-Zulieferter Stärken.“ in den Sparten Fertigung, ihr auchund zugute, Das ging aber nur bis zu einem gewissen in Personalfragen Teilen. Entwicklung, kam Vertrieb sungen.
internationale Geschäftsfeld genheit zurück. Denn schon Mehr als nur brutto und netto von THIMM ACE Packaging in in den 1990er Jahren Ihr waren Unternehmen nannte sie Sibit: Service, individuelle
Beratung,
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individuelles
Mit Hilfe der SFG konnte Birgit Oswald Training. Aus den Anfangsbuchstaben dieser Wörter setzt sich der FirmenInformationen bereits zu Unterstützungsmöglichkeiten rund um Internationalisierung und Export zwei Mitarbeiterinnen einstellen. name zusammen. Und der ist Programm:
Wenn internationale Märkte erschlossen werden, bahnbrechende Ideen zu Innovationen „Man muss neue dem Kunden mehr bieten, als nur und vom der Brutto zum Netto zu rechnen. werden oder beides zugleich geschieht: Nur mit dem Mut Entschlossenheit, Grenzen mache Zahlreiche nicht nur steirische die Personalverchuld“ an ihrerUnmögliches Karriere als auf Unterzu überschreiten, wird scheinbar einmalIch möglich. Firmen rechnung, sondern berate meine Kunden sind eigentlich Söhne Sie erwirtschaften dennehmerin Großteil ihres Umsatzesihre im Export. zeigen, wie es gehen kann, wenn man auch hat. in der Personalplanung und Tobias und Simon. „Inschon der lange Karenz sich nicht auf das beschränkt, was sich bewährt Deshalb unterstützt dasschule Wirtarbeitete ich teilweise von zu Hause aus die Mitarbeiter der Personalabteilungen. schaftsressort Initiativen für Internationalisierung und Innovation, um die Steiermark zu einer in jeder Hinsicht grenzüberschreitenden Region zu machen. Informationen zu Förderungsmöglichkeiten
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22 /// 2014 Fazit Jänner 2014 46 /// Fazit NOVEMBER
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Wirtschaft
D
ie 15. Weltmeisterschaft im Radfahren der Journalisten (WPCC) ist geschlagen. Bei perfekter Organisation von Rupert Tschernko und seinem Team fand sie vom 3. bis 7. September in der Thermenregion statt. Nicht nur das Radfahren stand im Vordergrund, sondern auch das Knüpfen internationaler Kontakte. Gefahren wurden drei Bewerbe in den jeweiligen Alterskategorien M1-M5 bei sehr herbstlichem Wetter: Sprinten in Bad Gleichenberg, 20 Kilometer Einzelzeitfahren in Bad Blumau und als Letztes das Straßenrennen in Bad Radkersburg. Die meisten Medaillen konnte sich Deutschland sichern: Insgesamt 6 Mal Gold
und somit sechs Weltmeistertitel, 5 Mal Silber und 1 Mal Bronze. Dicht dahinter folgten jedoch schon die österreichischen Journalisten: 5 Mal Gold, 4 Mal Silber und 2 Mal Bronze. Der Niederösterreicher Martin Ganglberger konnte zwei WMTitel ergattern. Ungeschlagen in allen Bewerben seiner Klasse war der Tiroler Hans Unterguggenberger: 3 Mal Gold! Fazit-Redakteur Helmut Wagner konnte im Einzelzeitfahren das Podest erobern und landete auf Rang drei. Die Mannschaftswertung konnte sich ebenfalls das Team Österreich sichern. Die WPCC 2016 findet vom 16. bis 19. September 2015 in Flandern statt.
Foto: thermenland steiermark
Rasende Reporter im Thermenland
Weltmeister im Einzelzeitfahren Werner Müller-schell (GER), Vincenco Moretti (ita), Fazit-Redakteur helmut Wagner (aUt).
Schmeckt gut, riecht gut, schaut gut aus und ist gesund! Bereits in 53 steirischen Schulen gibt es ein von „Unser Schulbuffet“ ausgezeichnetes, gesundes Angebot. „Das kommt an, wenn Eltern, Schüler-, Lehrer- sowie BuffetbetreiberInnen an einem Strang ziehen.“
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Die Koordinationsstelle Schulbuffet wird vom Gesundheitsressort des Landes Steiermark finanziert. Fazit NOVEMBER 2014 /// 47
Dialog
Recht haben
Von Andreas Kaufmann
E
in Architektenhonorar verjährt allgemein nach drei Jahren gemäß § 1486 ABGB. Die Verjährung beginnt mit Fertigstellung des Werks. Ist jedoch eine Rechnungslegung vereinbart oder notwendig, verjährt das Honorar binnen drei Jahren ab dem Zeitpunkt zu dem die Rechnungslegung objektiv möglich war. Also Achtung! Eine verspätete Rechnungslegung
einzelne Teil als selbstständiges Werk angesehen werden kann. Wird in solchen Fällen eine Teilrechnung gelegt, verjährt diese binnen drei Jahren, ab dem Zeitpunkt der Vorlegung - allerdings nur, wenn das Werk „in gewissen Abteilungen“ errichtet wurde. Liegt diese Art der Werkerrichtung nicht vor, und wird dennoch eine Teilrechnung gelegt , wurde in einer jüngst entschiedenen Rechtssache folgendes verlautbart: „Eine gesonderte Verjährung von Teilrechnungen kommt nur insoweit in Betracht, als der
Verjährung des Architektenhonoraranspruchs
hemmt den Lauf der Verjährung nicht. Gemäß § 1170 ABGB ist das Entgelt in der Regel nach Vollendung des Werks zu entrichten. Eine Modifikation der Fälligkeit sieht § 1170 zweiter Satz ABGB vor, wenn das Werk „in gewissen Abteilungen“ verrichtet wird. Der Unternehmer kann dann einen verhältnismäßigen Teil des Entgelts vor Vollendung des gesamten Werks fordern, und zwar jeweils nach Vollendung des Teilwerks. Ein solches Teilwerk liegt vor, wenn der
Unternehmer durch Zeitablauf den Anspruch auf Abschlagszahlungen verliert. Auch verjährte Teilrechnungen können aber in die Schlussrechnung aufgenommen und innerhalb der für diese geltenden Verjährungsfrist geltend gemacht werden.“ Maßgeblich für die Verjährung einer Teilrechnung ist also, ob es sich um eine Werkerrichtung „in gewissen Abteilungen“ handelt oder nicht. Für die Beurteilung dafür ist der Parteiwille und die Übung des redlichen Verkehrs entscheidend.
Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz, Daghofer, Kaufmann & Lausegger, Mariahilferstraße 20, Tel. 0316/7222950, www.dklra.at
Klubobfrau Eibinger startet Forum Landhaus Eines der politischen Ziele von ÖVP-Klubobfrau Barbara Eibinger ist die Öffnung des Landhauses für die Steirerinnen und Steirer. Gestartet wurde das „Forum Landhaus“ mit einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „(Quoten-) Frauen in die Politik!“.
E
ibinger steht für eine offene und transparente Landespolitik. Das „Forum Landhaus“ ist ein Beitrag, um die Bürger besser einzubinden. „Nachhaltige Politik ist mehr, als nur die aktuellen Herausforderungen zu meistern“, so Eibinger und sie ergänzt: „Wir müssen in die Zukunft blicken und die Lösungsvorschläge der Politik, aber auch die Ideen und Visionen für die Steiermark mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.“ Die erste Veranstaltung im Zuge des neuen Formats widmete sich dem Thema „(Quoten-) Frauen in die Politik!“. Nach einem Impulsreferat von Ridi Steibl, der langjährigen VP-Vorkämpferin für die bessere Einbindung von Frauen
48 /// Fazit NOVEMBER 2014
in die Politik, diskutierten 40 Interessierte begeistert die verschiedenen Aspekte des Themas. Einig war man sich, dass Bildung zwar ein entscheidender Faktor ist, aber alleine nicht ausreicht, um Frauen in die Politik zu bringen. Besonders emotional und kontrovers wurde das Reißverschlusssystem diskutiert. Die Wortmeldungen reichten von begeisterter Zustimmung bis hin zur völligen Ablehnung. Einig war man sich hingegen über die Notwendigkeit der lückenlosen Kinderbetreuung sowie auch die Einbindung der Väter, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen zu ermöglichen.
Essay von Rainer Hank
Solidaritätsverbot M
itten in einer Nacht des Jahres 1876 bekommt Seth Bullock, der Sheriff von Lewis and Clark County in Montana, Besuch von einem Mob aufgebrachter Bürger. Sie fordern die Auslieferung des bereits abgeurteilten Pferdediebs Clell Watson, der im Gefängnis auf seine Hinrichtung wartet. Es entwickelt sich ein Streit darum, wer den Delinquenten exekutieren darf: Der Mob sinnt auf Lynchjustiz; der Sheriff auf Staatsvollzug. Von zornigen Männern umzingelt, vollzieht Bullock kurzerhand die Strafe an Ort und Stelle: Er legt dem Kriminellen eine Schlinge um den Hals und lässt ihn auf einen Schemel steigen, den er selbst wegtritt. Den Mob kann Bullock nur mit einem Gewehr in Schach halten – den Rechtsstaat aber hat er gerettet.
Zur Theorie nationalstaatlicher Souveränität in Europa
Die Geschichte von Seth Bullock ist die Urszene der Souveränität. Der Philosoph Daniel Loick hat sie jüngst nacherzählt in seiner herausragenden Studie zur Kritik der Souveränität.1 Dem Pferdedieb ist ziemlich egal, wer ihn zur Strecke bringt; dem Rechtsstaat aber kann das nicht egal sein. Er und nur er verfügt über das Gewaltmonopol, dessen Kernbereich die Polizei- und Militärgewalt darstellt, das aber zum Beispiel auch das Recht, Steuern einzutreiben (eine Art Zwangsenteignung) umfasst. Nur der Staatsgewalt (einerlei ob durch Gott, Geburt oder das Volk legitimiert) billigen wir dieses Recht zu. Staatssouveränität ist der Preis, den wir zahlen zur Vermeidung des permanenten Bürgerkriegs (Mob!).
Damit bekommt die Idee der Souveränität von Anfang an etwas Ironisches, wie Daniel Loick bemerkt. So wie ein Reisender, der wegen seiner Flugangst ein Schiff besteigt und ausgerechnet mit diesem Schiff untergeht, so ist es auch eine Ironie der Souveränität, dass Gewalt nur vermieden werden kann durch die höchste denkbare verfassungsrechtliche Legitimation der Gewalt: might is right. Aber nur für den souveränen Staat. Nicht wer im Besitz der Wahrheit ist, sondern wer die Macht hat, bestimmt die Gesetze und die Verfassung: auctoritas, non veritas, facit legem. Seit Rousseau ist dieser Dezisionismus rückgebunden an den Willen des Volkes: In der Ausübung der Souveränität regiert das Volk sich selbst. Die Verpflichtung zum Gehorsam gegenüber der Staatsgewalt ist somit nicht nur der nackten Autorität des Souveräns geschuldet, sondern quasi moralische Selbst- und Gewissensverpflichtung des Volkes. Aus der absolutistischen wird demokratisch kontrollierte Souveränität, die strikt an das Territorialitätsprinzip gebunden und durch die Teilung der Gewalten als rechtsstaatliches Verfahren legitimiert ist. Nutznießer, Entscheidungsträger und Finanziers (Steuerzahler) innerhalb eines Gemeinwesens sollen deckungsgleich sein. Das gibt dem Dezisionismus von Macht, Souveränität und Hegemonie seine demokratische Legitimation. Etwas Besseres ist der Rechtsgeschichte bis heute nicht eingefallen. Seit Beginn der europäischen Einigung wurde die nationalstaatliche Souveränität vielfältig aufgeweicht. Es blieb freilich zunächst alle Delegation der Macht an transnational-europäische Institutionen rückgekoppelt an eine nationale
Foto: Wonge Bergmann
Während im Mittelalter ein polykratischer Wettbewerb der Herrschaftsausübung mit konkurrierenden Unterwerfungsansprüchen gang und gäbe war – man denke an den Investiturstreit -, entsteht in der Neuzeit die Idee der Souveränität. Ihr Erfinder ist Ende des 16. Jahrhunderts der französische Staatstheoretiker Jean Bodin. Seine bis heute gültige Definition in den Six Livres de la Republique heißt: »Unter der Souveränität ist die dem Staat eignende absolute und zeitlich unbegrenzte Gewalt zu verstehen.« In seinem Leviathan (1651) hat Thomas Hobbes daraus abgeleitet, dass der Staat, um den Krieg aller gegen alle zu beenden, für sich absolute Macht beanspruchen muss, der Bürger aber auf Macht verzichtet unter der Voraussetzung, dass seine Mitbürger auch dazu bereit sind. Der (National)Staat schützt die Rechts- und Wettbewerbsordnung und duldet zugleich keinen Wettbewerber neben sich. Er und kein Zweiter soll das Monopol ausüben dürfen.
Dr. Rainer Hank, geboren 1953, hat in Tübingen und Freiburg Literaturwissenschaft, Philosophie und Katholische Theologie studiert und wurde 1983 über die Literatur der Wiener Moderne promoviert. Er arbeitete beim katholischen Cusanuswerk in Bonn und war freier Mitarbeiter bei der »SZ«. Von 1988 bis 1997 war er Mitglied der Wirtschaftsredaktion der »FAZ«. Von 1999 bis 2001 beim Tagesspiegel, kehrte er 2001 zurück nach Frankfurt, um die »FAS« mitaufzubauen. Fazit November 2014 /// 49
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Wann ist Brüssel zuständig, wann Berlin? Und was, wenn beide sich zuständig fühlen? Dann weiß man nicht mehr weiter und nennt das »postdemokratisch«.
Letztentscheidung. Wo Kompetenzen auf europäische Institutionen übertragen wurden, hatten diese ihre Macht nur geliehen von der nationalen Souveränität. Insbesondere zur Fiskalverfassung hat das deutsche Verfassungsgericht zuletzt noch in seiner ESM-Entscheidung vom September 2012 insistiert, »dass die Entscheidung über Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen Hand als grundlegender Teil der demokratischen Selbstgestaltungsfähigkeit im Verfassungsstaat in der Hand des Deutschen Bundestags verbleibt«. Auch in einem System »intergouvernementalen Regierens« müssten die Abgeordneten als gewählte Repräsentanten des Volkes die Kontrolle über fundamentale haushaltspolitische Entscheidungen behalten. Durch die Blume haben damit die Verfassungsrichter eingestanden, dass die Souveränität des Nationalstaates an den Rändern ausfranst: Intergouvernemental (oder supranational) ist ein feineres Wort für die neue Polykratie, die die Politikwissenschaft vornehm »Mehrebenendemokratie« nennt. Allemal geraten jetzt wieder konkurrierende Souveränitätsansprüche miteinander in Konflikt. Wann ist Brüssel zuständig, wann Berlin? Und was, wenn beide sich zuständig fühlen? Dann weiß man nicht mehr weiter und nennt das »postdemokratisch«. Souveränitätsverzicht aus Gewohnheit Zentrales Ereignis dieser Ausfransung war die Geburt der Europäischen Währungsunion, die den Nationalstaaten die Befugnis über die Geldpolitik entzog und sie der Europäischen Zentralbank übertrug. In der Eurozone hat keiner mehr sein eigenes Geld. Die Höhe der Zinsen, zu der die Notenbank ihr Geld verleiht, oder die Entscheidung, eine Währung ab- oder aufzuwerten, ist dem nationalen Souverän entzogen. Die Deutschen fanden diesen im Grunde gravierenden Souveränitätsverzicht erträglich, weil sie aus ihrer Geschichte mit der Deutschen Bundesbank gewohnt waren, dass das Monopol über die Geldschöpfung immer schon dem Machtmonopol des Staates entzogen war. Sie schätzten gerade den Ausnahmecharakter der Bundesbank als Garant der Stabilität ihrer Währung: Denn diese Immunität vor politischer Begehrlichkeit schützte sie über fünfzig Jahre vor Inflation und bewahrte sie vor dem Rückfall in das Trauma des 20. Jahrhunderts. Wenn also die EZB so konstruiert wäre wie die Deutsche Bundesbank, dann wäre der staatliche Verzicht auf die Ausübung von Souveränität in diesem Fall kein Verlust, sondern ganz im Gegenteil ein Gewinn – so ungefähr lautete die rhetorische Akzeptanzformel, die den Deutschen den Abschied von der nationalen Währung schmackhaft machte. Derart fraglos wurde der Souveränitätsverzicht akzeptiert, dass offenbar niemand es für notwendig erachtete, zumindest Austrittsrechte und -wege aus dem Euro-Raum in die Verträge aufzunehmen. Dem Euro eignet eine implizite Ewigkeitsgarantie.
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Drei Bedingungen sollten die Gemeinschaftswährung gegen Störungen schützen: Europa sollte erstens keine Defizitgemeinschaft werden. Im Gegenteil: Das Vertrauen war groß, das Verschuldungsverbot werde, ähnlich dem, was man heute »Schuldenbremse« nennt, die Staaten dazu disziplinieren, eine solide Haushaltspolitik einzuleiten. Europa sollte zweitens keine »Haftungsgemeinschaft« sein. Das Bundesverfassungsgericht hat dies in seinem Euro-Urteil vom September 2011 ausdrücklich bestätigt. Demnach dürfe es »keine dauerhaften völkervertragsrechtlichen Mechanismen« geben, »die auf eine Haftungsübernahme für Willensentscheidungen anderer Staaten hinauslaufen, vor allem wenn sie mit schwer kalkulierbaren Folgewirkungen verbunden sind«. Damit ist bereits der dritte Ausschlussgrundsatz der Verträge angesprochen: Europa ist, weil keine Haftungs-, auch keine Transfergemeinschaft. Jeder haftet für sich und kann nicht auf »Solidarität« der anderen zählen. Es ist, als ob der Schreck über den Souveränitätsverzicht in der Geldpolitik alle Euro-Staaten zu dem Versprechen gezwungen hätte, ansonsten strikt und für immer an der nationalstaatlichen Souveränität festzuhalten. Nicht zuletzt das Scheitern einer Europäischen Verfassung im Jahr 2005 ist Ausdruck der von den Völkern gewünschten Abstinenz gegenüber einer weitergehenden Vergemeinschaftung der Politik. Doch Maastricht, wiewohl bis heute Gesetz, ist faktisch längst außer Kraft gesetzt. Die Rettung des Euro begann mit einem Rechtsbruch. Wie stets seit dem Rechtsbruch Adams
Essay von Rainer Hank
und Evas im Paradies zieht eine einzelne Sünde viele weitere nach sich, weshalb die Geschichte der Euro-Rettung inzwischen als »Chronik einer angekündigten Katastrophe« (Paul Krugman) viel mehr ist als nur eine Finanzkrise. Sie ist auch eine Katastrophe für den souveränen Staat. Die Europäische Union wandelt sich, nach einem Wort des Ökonomen Joachim Starbatty, »von einer Rechtsgemeinschaft in eine Hauruck-Gesellschaft mit nicht überschaubaren Kollateralschäden«:2 Das zersetzt auf Dauer das Vertrauen der Bürger in die politischen Institutionen, zumal zur Beschädigung rechtsstaatlicher Grundsätze mittels Vertragsbruch und Institutionendemontage noch, mindestens so gravierend, eine schleichende Aushöhlung der Demokratie hinzukommt. Solidarität nämlich ist der Feind der Souveränität, zumindest sofern sie nicht rein altruistisch, also verschwenderisch, gelebt, sondern an Bedingungen geknüpft wird (Austeritätsauflagen, Strukturreformen). Sollen diese nicht nur auf dem Papier stehen, bedarf es geeigneter Überprüfungsinstanzen: Eine Troika aus Vertretern fremder Mächte reist durch das Land und überwacht die Einhaltung von Haushaltsauflagen mit gravierenden Auswirkungen etwa auf Gehälter und Renten. Stärker kann das Gewaltmonopol eines Nationalstaates gar nicht demoliert werden. Die Proteste der Bürger sind ihr Einspruch gegen die Zertrümmerung der Volkssouveränität. Diese Beschädigung hat ihr Pendant in der erpresserischen Macht, die der Solidaritätsdruck auf die Parlamente der Geberländer ausübt. Sie können im Grunde die »Hilfe« gar nicht verweigern: Ihr Gewissen unterliegt einem Druck der Zwangsläufigkeit, der die Souveränität nur noch auf dem Papier bestehen lässt. Beide, Geber und Nehmer, sind in Solidarität aneinander gekettet, die die Souveränität morsch werden lässt.
Wie konnte das passieren? Ökonomische, rechtliche und politische Wirkmechanismen spielen auf unselige Weise zusammen. Anstatt zu disziplinieren hat die gemeinsame Währung die Staaten dazu angeregt, sich in besonders hohem Maße zu verschulden. Weil plötzlich die billigen Zinsen nicht mehr das unterschiedliche Risiko der Euro-Länder spiegelten, war eine grosszügige wohlfahrtsstaatliche Politik viel leichter geworden. Wer will, kann schon diesen Prozess wachsender Staatsverschuldung als schleichenden Souveränitätsverlust deuten – gegen die Vorschriften der europäischen Verträge. Denn die Staaten haben ihren Finanzierungsbedarf nicht den Steuerzahlern aufgebürdet, sondern an den Kapitalmarkt delegiert und sich von diesem – den volatilen Zinsen der Gläubiger und den Bewertungen der Ratingagenturen – abhängig gemacht. Falsch ist es indessen, zu behaupten, die »Märkte« hätten den Staaten ihre Souveränität geraubt und sie in den Würgegriff genommen. Kein Staat ist gezwungen, sich sein Geld am internationalen Bond-Markt zu besorgen. Wer sich freilich hoch verschuldet, muss wissen, dass seine Politik dadurch immer mehr von den Gläubigern als von den Bürgern bestimmt wird.
Wer sich freilich hoch verschuldet, muss wissen, dass seine Politik dadurch immer mehr von den Gläubigern als von den Bürgern bestimmt wird.
Kosten der Krise können umgewälzt werden Märkte und Politik haben das Verbot der Solidarität nie ernst genommen. Aus diesem Grund konnten die Gläubiger (die Banken) sich erlauben, exzessiv billige Kredite auszureichen. Denn sie setzten darauf, gegebenenfalls von »solidarischen Staaten« herausgepaukt zu werden. Offenbar war, insbesondere für die früheren »Weichwährungsländer«, unter dem Euro-Regime Maastricht zum Trotz von Anfang an eine hohe Verschuldung attraktiv, sofern eine Chance bestand, im Falle eines Falles die überbordende Verschuldung weg zu inflationieren. In dieser Strategie ist nicht zuletzt Italien gut geübt: Sie wird umso attraktiver, als die Kosten der Krise später auf alle (vor allem aber auf die vermögenderen Schichten Deutschlands) umgewälzt werden können. Erst als nach 2008 die Gefahr europäischer Staatspleiten erkennbar wurde, stiegen die Zinsdifferenzen wieder. Darin spiegelt sich nicht zuletzt das Risiko, dass die Eurozone zerbrechen und einzelne Länder den Euro-Raum verlassen könnten. Die Investoren wollten zur Absicherung gegen eine Währungsumstellung in einem Euro-Land einen Renditeaufschlag haben. Das ist rational und hat, anders als häufig behauptet, nichts mit irrationaler Spekulation zu tun.3
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Damit aber wirft die EZB ihre eigenen Prinzipien über Bord. Ihr ursprüngliches Ziel, gemäß der Tradition der Bundesbank für stabiles Geld in der Eurozone zu sorgen, wird in der Krise zunehmend verdrängt von der neuen Rolle, zahlungsunwillige Staaten günstig zu finanzieren.
Schließlich fiel auch das Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die Europäische Zentralbank. Die EZB kauft europäische Staatsanleihen am Sekundärmarkt auf, um die Nachfrage zu stärken und den Zins zu drücken. Sie akzeptiert als beleihbare Pfänder für Kredite an die Staaten immer risikoreichere Wertpapiere, und sie lässt schließlich zu, dass über die sogenannten Target-II-Salden die Krisenländer mehr oder weniger unbegrenzt Kredit erhalten, was de facto bedeutet, dass die Notenbanken der Südländer selbst die Druckerpresse anwerfen. Damit aber wirft die Europäische Zentralbank ihre eigenen Prinzipien über Bord. Ihr ursprüngliches Ziel, gemäß der Tradition der Bundesbank für stabiles Geld in der Eurozone zu sorgen, wird in der Krise zunehmend verdrängt von der neuen Rolle, zahlungsunwillige Staaten günstig zu finanzieren. Monetäre Staatsfinanzierung aber untersagen die Maastricht-Verträge den Notenbanken ausdrücklich. Dafür ist die nationale Finanzpolitik (und neuerdings auch die Rettungsinstitution ESM) zuständig, denn diese unterliegt der demokratischen Kontrolle durch die Steuerzahler. Geldpolitik in Europa ist, anders als in den Vereinigten Staaten, an Regeln gebunden und nur einem Ziel verpflichtet: der Stabilität der Währung. Den Schwenk der Europäischen Zentralbank vom Anwalt der Stabilität zum Erfüllungsgehilfen der Fiskalpolitik hat EZB-Chef Mario Draghi eingeleitet, dessen Bedeutung aber als politisch zweitrangig geschickt heruntergespielt. Zur Augenwischerei schickte Draghi hinterher, EZB-Geld gebe es nur, wenn zugleich der europäische Rettungsschirm ESM Hilfen bewillige und seine Zusage an Bedingungen struktureller Reformen in den Krisenländern binde. Das sollte beruhigend klingen. Dabei ist es in Wirklichkeit höchst beunruhigend: Denn die EZB, selbst der demokratischen Kontrolle enthoben, gibt ihre Unabhängigkeit auf, indem sie sich abhängig macht von den Budgetnotlagen einzelner Mitgliedstaaten und ihre Unabhängigkeit für Solidaritätsaktionen missbraucht, nachdem die Regierungen sich nicht mehr an den nationalen Souverän zu wenden wagen. Das deutsche Verfassungsgericht hat in seinem ESM-Urteil vom 12. September 2012 präzise gesehen, dass die EZB sich damit zum europäischen Fiskalsouverän aufschwingt, ohne dafür ein Mandat zu besitzen.
Nicht wenigen in Europa ist dieser Missbrauch des Mandats der EZB als Brückenkopf für weiter reichende Ziele allerdings durchaus recht. Sie nehmen es billigend oder gar wohlwollend in Kauf, dass auf die Teilentmachtung der nationalen Politik in der europäischen Geldpolitik nun deren vollständige Entmündigung durch ein europäisches Regime mit umfassenden fiskalischen Zuständigkeiten folgt. Entmündigung würden sie dies freilich nie nennen. Stattdessen verpacken sie die faktische Aushöhlung nationaler Souveränität als Gebot europäischer Solidarität und notwendiges Moment geschichtsphilosophischer Finalität. Ein teleologisches Prinzip verwandle, gleichsam wie die unsichtbare Hand des Marktes, die Währungs- in eine Fiskalunion und diese dann in eine soziale und politische Union. Nie darf in diesem Zusammenhang das Diktum von Jacques Rueff fehlen, der 1949 bekannt hat, die europäische Integration werde am besten ökonomisch gelingen: »L‘Europe se fera par la monnaie ou ne se fera pas.« Das war schon damals ungedeckte Überrumpelungsrhetorik, getragen von der Hoffnung, es werde schon keiner merken, dass der europäische Diskurs bislang nie als fiskalisches, sondern stets als kulturelles Projekt thematisiert wurde. Zu Beginn der europäischen Einigung in der Nachkriegszeit ging es um Freihandel und Wettbewerbsunion. Erst in den achtziger und neunziger Jahren schob sich die Idee einer gemeinsamen Währung als Integrator in den Vordergrund, motiviert von der Hoffnung Frankreichs, so das aus seiner Sicht hegemoniale Diktat der Bundesbank aushebeln zu können.
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Merkwürdig, warum der Euro heute abermals als Integrationstreiber Europas fungieren soll, obwohl die Währungsunion gravierende Konstruktionsfehler aufweist. Wäre es nicht besser, erst über die Gründe der Fehlkonstruktion nachzudenken? »Europe‘s unfinished currency« (Thomas Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank), ein typischer Titel aus der Kiste der Finalität, schreit nach Vollendung. Die Währungsunion gilt als Kindheitsphase und die heutige Krise als eine Art Kinderkrankheit. Jetzt soll der Über-
Essay von Rainer Hank
tritt ins Erwachsenenalter beginnen. Denn der Euro sei eben Torso, Fragment: Wer ihn retten wolle, müsse für »mehr« Europa sein. Denn nur Krisenzeiten seien Reformzeiten, tönen die Finalisten, ohne darüber Rechenschaft zu geben, dass, solange die Ursachen der Krise nicht geklärt sind, auch über weitere Ziele schwer zu reden ist. »Gebt Souveränität ab!« Dabei fällt auf, wie leichtfertig die Finalisten einem Abschied von nationaler Souveränität das Wort reden. »Gebt Souveränität ab!« tönt es von Jürgen Habermas bis Wolfgang Schäuble, gefeiert wie ein Befreiungsakt. Souveränität, jene die Bürger befriedende Errungenschaft der Neuzeit, wird inzwischen behandelt wie ein Klotz am Bein Europas, der den Prozess der weitergehenden Einigung behindert. Im Trilemma, zwischen Souveränität, größerer europäischer Integration und supranationaler Demokratisierung nur zwei Ziele durchsetzen zu können, bleibt stets die nationale Selbstbestimmung auf der Strecke.4 Womöglich schwingt hier bis heute der Verdacht gegen den autoritären Dezisionismus des hobbesschen Konzepts mit. Wenn wir es schaffen würden, mehr Europa mit mehr supranationaler Demokratie (strengere Kontrolle etc.) zu paaren, wen würde es dann kümmern, dass ein paar deutsche Verfassungsrichter ihren Job verlören, so lautet die weitverbreitete Souveränitätsaversion bei den politischen und intellektuellen Eliten, die übersehen, dass sie bei dieser Gelegenheit auch Haushaltsausschüsse, Parlament und nationale Fiskalpolitik entmachten (also zum Teil sich selbst). Als ob nicht längst zu spüren wäre, was die Aushebelung der Souveränität durch die europäischen Hilfs- und Austeritätsprogramme anzurichten in der Lage ist, bei denen die Empfängerregierungen ihre Aufträge nicht mehr vom Parlament, sondern von einer transnationalen Troika erhalten. Während die Südländer sich von den Gebern unterjocht fühlen, herrscht bei den Zahlern der Eindruck, sie würden von fremden Staaten zur Solidarität erpresst. Thomas Hobbes behält wieder einmal Recht: Wo Souveränität fehlt oder erodiert, folgen politische und ökonomische Desintegration auf dem Fuße. Der Bürgerkrieg ist dann nicht mehr fern.
Zu leicht machen es sich die Euromantiker, wenn sie die Abgabe von Souveränität, eine Art Selbstentmachtung, als positiven Akt präsentieren und damit Hobbes und Rousseau einfach vom Tisch fegen. Wohin der Abgebende abgibt, fragt niemand. Es kommt nicht darauf an. Mal ist es ein EU-Währungskommissar (ein Brüsseler Beamter, ein Mann der Administration mithin), der das Recht erhalten soll, »gegen die Budgets der Mitgliedsländer« (verabschiedet von gewählten Parlamenten!) sein Veto einzulegen (Wolfgang Schäuble). Mal ist es ein direkt gewählter europäischer Präsident (zuweilen auch Finanzminister), der quasi autokratisch Fiskalpolitik soll machen dürfen, indem er nationale Rechte außer Kraft setzt. Derart institutionell dürftig zeigt sich der Verfassungsdiskurs in den Zeiten der Krise, dass sogar der Grundsatz der Bostoner Tea Party »No taxation without representation« – schlechthin der Souveränitätsgrundsatz der Finanzautonomie – nichts mehr gilt: Macht doch nichts, solange andere Staaten sich am Geld der Bürger anderer Staaten bedienen können. Jene Schwärmer, die bereitwillig nationale Souveränität aufgeben wollen (sie lassen sich gerne »leidenschaftliche« oder »glühende« Europäer nennen), begeben sich ohnehin nicht gerne hinab in die Niederungen fiskalischer Selbstbestimmung in der Demokratie. Ihre Manifeste richten sich lieber appelativ an die Leser: »Vollende, was die europäischen Pioniere einst begonnen haben!« (Daniel Cohn-Bendit). Wem davor graut, wer warnt, aus der Fehlkonstruktion des Euro drohe eine noch schlimmere Fehlkonstruktion Europas zu werden, wird alsbald als Nationalist denunziert, der nicht nur Schlagbäume, sondern wahrscheinlich auch andere schlimme Dinge (und Kriege!) in Kauf zu nehmen bereit ist. Wer nicht für »mehr« Europa ist, der kann nur ein Zurück in den Egoismus der Kleinstaaterei und des »monetären Nationalismus« (Jürgen Habermas) wollen. Die »abschirmend-souveränitätsversessene Argumentationslinie« (Habermas) des Bundes-
Wem davor graut, wer warnt, aus der Fehlkonstruktion des Euro drohe eine noch schlimmere Fehlkonstruktion Europas zu werden, wird alsbald als Nationalist denunziert.
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verfassungsgerichts gilt folgerichtig als gestrig und wird ausgemustert.5 Solch hohen Ton nennt der Soziologie Hans Joas »Sakralisierung«: Ihn lasse das Tremolo in den Europa-Reden schaudern, sagt er. Denn das Sakrale, ursprünglich das von den Religionen gehütete Heilige, sei seit der religionskritischen Aufklärung ausschließlich der universalen Menschenwürde reserviert: Nur die Person ist unantastbar heilig, nichts anderes.6 Europa zu sakralisieren, idealisiert, romantisiert und immunisiert eine Staatengemeinschaft, deren Geschichte bestenfalls durchwachsen, deren Gegenwart gespalten, deren Währung gescheitert und deren Zukunft mehr als ungewiss ist. Dabei merken die Euromantiker gar nicht, dass sie, bei aller antinationalistischen Rhetorik, deren nationalistische Struktur auf postnationaler, europäischer Ebene nur wiederholen. »Der Verzicht auf die europäische Einigung wäre auch ein Abschied von der Weltgeschichte«, lautet Habermas‘ zentraler Satz, wobei ihm offenbar dessen neoimperiale Größenphantasie verborgen blieb: Welche weltgeschichtlichen Aufgaben Deutschland in einem geeinten Europa übernehmen soll, wird nicht gesagt. Habermas bemüht dasselbe Raunen, das auch Dax-Manager anstimmen, wenn sie sagen, nur mit mehr Europa und der Abgabe nationaler Souveränität könne der Kontinent im Wettbewerb mit Amerika oder Asien Schritt halten. Das wiederholt den imperialen Gestus des späten 19. Jahrhunderts.
Nichts spricht dafür, dass die Euro-Krise durch nachträgliche Initiativen für weitere zentralistische EU-Kompetenzen und bessere politische Legitimation der EU-Organe beendet oder auch nur leichter bewältigt werden kann. »Noch mehr Souveränitätsverzicht kann Europa auch nicht retten«, meint Fritz Scharpf, der Altmeister der politischen Ökonomie in Deutschland.7 Der italienische Staat, darauf macht nicht nur Scharpf aufmerksam, war bekanntlich trotz römischen Souveränitätsmonopols und einheitlicher Fiskalpolitik ebenso wenig in der Lage, die politische und ökonomische Deklassierung des Mezzogiorno zu überwinden, wie die deutsche Politik nach der unter einem falschen Wechselkurs vollzogenen Wiedervereinigung die Deindustrialisierung und Entvölkerung weiter ostdeutscher Regionen aufhalten konnte. »Wenn es um die Eurokrise geht, sollte man sich also von der Forderung nach einer europäischen politischen Union keine Entlastung erhoffen« (Scharpf). Wenn schon Belgien nicht zusammenhält, wenn angesichts der Krise gewichtige Gruppen in Katalonien oder Südtirol los von Madrid oder Rom wollen, woher sollen dann plötzlich die Kohäsionskräfte kommen, die nötig wären für einen neuen zentraleuropäischen Integrationsprozess? Wahrscheinlicher ist das Gegenteil: Eine weitere Integration, die das Europapathos der Neoimperialisten umsetzen will und die Auflösung der nationalstaatlichen Souveränität betreibt, hätte eine größere Desintegration zu gewärtigen. Nationalen Regierungen geben ihre Aufgaben und Pflichten ab
Die nationalen Regierungen geben ihre Aufgaben und Pflichten ab, aber niemand ist da, der sie übernehmen kann.
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Wenn die intellektuelle und politische Elite die Macht der Märkte durch eine Stärkung der demokratischen Institutionen auf europäischer Ebene zähmen will, dann überschätzt sie regelmäßig deren Erfolgschancen: Globalregierungen, das zeigt nicht zuletzt die Erfahrung der EU, einigen sich stets auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Die nationalen Regierungen geben ihre Aufgaben und Pflichten ab, aber niemand ist da, der sie übernehmen kann. Gerade wer an der Stärkung der Demokratie (gegen die Anonymität von Markt und Globalisierung) interessiert ist, müsste die nationale Souveränität verteidigen. Einen stärkeren Verbündeten gibt es nicht.
Die optimale Größe eines Landes ist genau dann erreicht, wenn sich der Nutzen seiner Größe und die Integrationskosten seiner Heterogenität die Waage halten. Staatliche Administration (mit dem politischen Willen zu zentralistisch-bürokratischer Macht) dringt auf Größe. Kulturelle Milieus und wirtschaftlich unterschiedlich erfolgreiche Provinzen, Milieus oder Klassen dringen auf Regionalisierung und Separation.8 Der Euro hatte von Anfang an keinen optimalen Währungsraum zur Verfügung; die Gegensätze sind auch seit seiner Einführung nicht geschrumpft. Offenbar ist jetzt aber der Punkt erreicht, an
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dem schon beim Versuch größerer Vereinheitlichung die Integrations- und Zentralisierungskosten höher sind als die Vergemeinschaftungsvorteile.
Was aber dann? Die Krise ist gewiss der schlechteste Moment, Europa eine Finalität aufzuzwingen. Selbst wenn man »glühender Anhänger« eines europäischen Bundesstaates wäre, müsste man es eine schändliche Ironie der Geschichte nennen, dass als sein Motor das eklatante Versagen der Währungsunion im Schuldensumpf fungiert. Und das just in einer Zeit, in der die Europabegeisterung der Menschen auf dem Tiefpunkt angelangt ist, der einstmals blühende kulturelle Europadiskurs (vor allem zwischen Deutschland und Frankreich) zunehmend ausdünnt und sich die politischen und intellektuellen Eliten in einer Vertrauenskrise befinden. Doch selbst wenn das Konzept des Euro aufgegangen wäre, müsste man vor einem Souveränitätsverzicht energisch warnen. Denn mit der Aufgabe von Souveränitätsrechten entmachtet der Bürger sich selbst als Gestalter im nationalen Rahmen:9 Die Distanz zwischen lokalen Wählern und politischen Entscheidern in Brüssel nähme dramatisch zu. Die Möglichkeit der Kontrolle nähme dagegen ab. Eine zentrale Finanzpolitik entfernt sich von den Wählern. Eine zentrale Sozialpolitik, die zwingend die Folge größerer Integration wäre, führte nur dazu, dass jeder danach trachtete, auf Kosten des anderen zu leben. Politikverdrossenheit wüchse noch weiter, die gesellschaftlichen und ökonomischen Ungerechtigkeiten wüchsen mit: Denn die als gerecht empfundenen Konnexe von Risiko und Haftung wie auch der Grundsatz, wer den Nutzen habe, müsse auch für den Schaden aufkommen, wären ein für allemal entkoppelt.
Dezentralisierung statt Zentralisierung heißt das Gebot. Umfragen des »World Values Survey« zeigen, dass in allen Völkern die Bindung an die eigene Nation stärker ist als alle anderen Identitäten. Die Menschen sehen sich in erster Linie als Bürger ihres Landes, in zweiter als Bewohner ihrer Stadt oder ihres Dorfes und erst in letzter Linie als »Bürger Europas« oder »Bürger der Welt« (Rodrik). Niemand hat bis heute das Oates-Theorem (1972) der Dezentralisierung außer Kraft gesetzt. In seiner knappsten Form besagt es, dass der Nutzen öffentlicher Leistungen stets am höchsten ist, wenn diese dezentral/ lokal bereitgestellt werden; zugleich sind dann die Kosten für diese Leistungen am niedrigsten.10 Als Grundsatz der Subsidiarität gehört dieses Prinzip von Anfang an zur rhetorischen Grundausstattung des europäischen Institutionendesigns. Doch die Verführungskraft des Zentralismus (»mehr Europa«) war für Politiker aller Schattierungen immer größer.
Die Menschen sehen sich in erster Linie als Bürger ihres Landes, in zweiter als Bewohner ihrer Stadt oder ihres Dorfes und erst in letzter Linie als »Bürger Europas«.
Viel wäre schon gewonnen, wenn es gelänge, die politische Rhetorik wegzubringen von der Alternative, »mehr Europa« sei der Weg zur Einheit des Bundesstaates, demgegenüber es nur ein »Zurück« in den Egoismus der Kleinstaaterei gäbe. Was zur Entscheidung steht, sind zwei Modelle der europäischen Integration: eines der Zentralisierung durch nationalen Souveränitätsverzicht, fiskalische Gemeinschaftshaftung und Transferzahlungen innerhalb eines Bundesstaates – und eines der Integration durch Wettbewerb und Dezentralisierung. Historisch erwies sich das Modell des Wettbewerbs als überlegen.11 Seine Moral heißt nicht »Solidarität«, sondern »No Bailout« als Prinzip der Selbstverantwortung. Besser als ein europäischer Bundesstaat, auf den die Souveränität (ganz oder teilweise) übertragen wird, ist ein Staatenbund, bei dem die Staaten ihre Souveränität behalten, sie diese sogar nach Möglichkeit an die nächstlokale Ebene nach unten abgeben im Interesse der Dezentralisierung. »No Bailout«, also das strikte Verbot gegenseitiger Hilfe im Interesse aller, hat die Eigenschaft eines dynamisch sich entwickelnden Vertrauenskapitalguts.12 Wer weiß, dass er im Notfall nicht von den anderen herausgepaukt wird, der wird sein Verhalten prospektiv darauf einrichten und dafür sorgen, nicht über seine Verhältnisse zu leben. Denn ein selbst zu verantwortender Bankrott wäre das Eingeständnis des Scheiterns und das politische Ende jeder Regierung. Wer dagegen (wie im Euro-Raum) erfolgreich darauf wetten kann, die anderen zu Hilfeleistungen erpressen zu können, wenn die Katastrophe eintritt, der braucht auch keine Fiskaldisziplin. Fiskalische Dezentralisierung aber funk-
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tioniert am besten, wenn sie mit Steuerautonomie und einem hohem Maß an Direktdemokratie auf lokaler Ebene verbunden ist. Denn dann sind die regionalen Gebietskörperschaften in der Lage, ihren Finanzierungsbedarf den Bürgern zur Abstimmung zu stellen und diesen qua Steuerhoheit auch durchzusetzen.
Das Solidaritätsverbot schützt gegen die Eingriffe anderer Staaten und wahrt am Ende die Souveränität eines Volkes.
Ein Europa, das »No Bailout« als Grundprinzip wieder einsetzt (die Maastricht-Verträge gelten bis heute), würde im Grunde die bewährte Ordnung einer liberalen Werte- und Wettbewerbsgemeinschaft restituieren. Hinzukommen müssten freilich zwingend Regeln für den Ausnahmezustand, damit im Falle eines abermaligen Bruchs des Solidariätsverbots, mit dem immer zu rechnen ist, nicht wieder ein zwanghafter, erpresserisch durchgesetzter und zugleich unkontrollierbarer Rettungsmechanismus in Gang gesetzt wird. Souverän ist eben nur, wer auch über den Ausnahmezustand (Carl Schmitt) entscheidet: Es geht um Regeln für den Fall des Regelbruchs. Die Arbeiten für solch ein »Notstandsgesetz« stecken in den Anfängen. Notwendig sind Exit-Regeln für den Austritt eines Mitgliedslandes aus der Eurozone, damit die Kosten für Insider und Outsider überschaubar bleiben und die Ansteckungsgefahr eines Austritts für andere Länder minimiert wird. Damit einhergehen müssten Regeln für die Insolvenz eines Staates, die – analog einer Insolvenzordnung im Privatrecht – bindende Vorgaben umfassen für einen Schuldenschnitt, die Bestimmung der Insolvenzquote und die Mechanismen, in welcher Reihenfolge die Gläubiger bedient werden. Das Solidaritätsverbot schützt gegen die Eingriffe anderer Staaten und wahrt am Ende die Souveränität eines Volkes. Keine Troika darf sich erdreisten, das Macht- und Fiskalmonopol eines souveränen Staates in Frage zu stellen, keine Staatengemeinschaft Parlamente unter Druck setzen, Solidarhilfe zu bewilligen. Der souveräne Staat und seine Bürger müssen ganz und gar Herr ihrer Ausgaben und Einnahmen bleiben. Beider Würde muss geschützt werden. All jene, die das Solidaritätsverbot als hartherzig denunzieren, müssten zumindest anerkennen, dass das Prinzip Selbstverantwortung (Souveränität) den Stolz eines Volkes stärkt. n
Dieser Beitrag erschien erstmals im Magazin »Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken«, Ausgabe 1/2013 vom 9. Jänner 2013. online-merkur.de 56 /// Fazit November 2014
Essay von Rainer Hank
Anmerkungen [1] Daniel Loick, Kritik der Souveränität. Frankfurt: Campus 2012.
[2] Joachim Starbatty, Über Macht- und Rechtsmissbrauch – das Beispiel der Europäischen Währungsunion. Ms. zur G. von Haberler-Konferenz in Liechtenstein am 29. Juni 2012. [3] Vgl. Stabile Architektur für Europa – Handlungsbedarf im Inland. Jahresgutachten 2012/2013 des Sachverständigenrats vom 7. November 2012. [4] Auf globaler Ebene hat das Dani Rodrik herausgearbeitet: vgl. Das Globalisierungs-Paradox. Die Demokratie und die Zukunft der Weltwirtschaft. München: Beck 2011.
[5] Daniel Cohn-Bendit /Guy Verhofstadt, Für Europa! Ein Manifest. München: Hanser 2012; vgl. Robert Menasse, Der Europäische Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede Europas oder Warum die geschenkte Demokratie einer erkämpften weichen muss. Wien: Zsolnay 2012; Jürgen Habermas / Peter Bofinger / Julian Nida-Rümelin, Für einen Kurswechsel in der Europapolitik. In: FAZ vom 3. August 2012. [6] Hans Joas, Die Sakralität der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte. Berlin: Suhrkamp 2011.
[7] Fritz Scharpf, Noch mehr Souveränitätsverzicht kann den Euro auch nicht retten. Unv. Ms. vom August 2012.
[8] Vgl. Rainer Hank, Wer hat Angst vor Kleinstaaterei? Wider die »Vereinigten Staaten von Europa«. In: Merkur, Nr. 752, Januar 2012. [9] Vgl. Kronberger Kreis, Wie viel Koordinierung braucht Europa? In: Argumente zur Marktwirtschaft und Politik, Nr. 55, 2012.
[10] Vgl. Wallace E. Oates, Fiscal Federalism. New York: Harcourt Brace 1972; Benny Geys / Kai A. Konrad, Federalism and Optimal Allocation Across Levels of Governance. Wissenschaftszentrum Berlin, Working Paper vom 25. Oktober 2010.
[11] Vgl. Rainer Hank, Die Pleite-Republik. Wie der Schuldenstaat uns entmündigt und wie wir uns befreien können. München: Blessing 2012.
[12] Vgl. Charles B. Blankart, Föderalismus, direkte Demokratie und Besteuerung: Eine Theorie der Schweiz. In: Ifo-Schnelldienst 12/2011.
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Fotos: Katharina Zimmermann
Essentials Christian Krampl
Von Katharina Zimmermann
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hristian Krampl ist seit 2010 für den Wein im »Weingut Oberguess« an der slowenischen Grenze zuständig. Als südwestlichster Weinbauer Österreichs ist er Grenzgänger und Visionär gleichermaßen. Für Fazit legt er seine »Essentials« auf den Gastgartentisch. Ein Handy findet sich bewusst nicht unter den Dingen, die Christian Krampl im Weingut Oberguess täglich braucht, denn am malerischen Ort mit Blick auf die Kapelle von Heiligen Geist hat man selten Netz. Umso mehr Energie kann der Winzer in die Produktion seiner liebsten Rebsorten stecken. Seine blauen Handschuhe trägt er, sobald es über die dunkle Wendeltreppe in den Weinkeller geht. In einer Hand hält er das Werkzeug, das zum Reinigen von Fässern und Tanks dient. Sobald ein Fass entleert wird, muss es von Grund auf gereinigt werden. »Hygiene ist das Um und Auf in Weinkellern«, sagt Christian Krampl. Zu einem sauberen Weinkeller trägt auch der orange kleine Schwamm bei. »Die Schlauchwaschkugel habe ich in verschiedenen Größen. Damit wird vermieden, dass sich in den Schläuchen etwas festsetzt oder ablagert«, erklärt der Wein58 /// Fazit November 2014
bauer. Mit einem Messgerät, dem »Refraktometer«, wird der Zuckergehalt der Traube vor der Ernte bestimmt. Dazu werden die Trauben an verschiedenen Stellen eingesammelt und dann ausgequetscht. Denn nur, wenn die Trauben eine gewisse Süße erreicht haben, sind sie reif für guten Wein. Das, was auf den ersten Blick wie eine Laterne wirkt, ist in Wahrheit ein Schauglas, das man beim Auspumpen der Fässer benötigt. Mithilfe dieses Gerätes kann Krampl überprüfen, ob sich schon genug sedimentierte Hefe abgesetzt hat. Sobald das passiert ist, kommt das Hefedepot auf den Kompost und der Rest wird dann irgendwann in die schönen »Oberguess«-Weinflaschen abgefüllt. Stichwort Flasche: Seit 2010 konzentriert sich Christian Krampl auf die zwei Weinsorten »Sauvignon Blanc« und »Gelber Muskateller«, seinen kostbarsten Wein hat er »Privat« getauft. Die lange Lagerung, der geringe Ertrag und die späte Ernte machen diesen Wein nicht nur zu Krampls Favoriten. Sein Lieblingsgetränk ist allerdings Bier, genauer
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gesagt Bier aus Leutschach. »Als Weinbauer sollte man auch mal etwas anderes, Basisches trinken. Das Bier kommt aus der Region und da Leutschach das größte Hopfenanbaugebiet in der Steiermark ist, liegt es nahe, dass man sein Bier von dort bezieht«, sagt er. Auf sechs Hektar hat Krampl seine Weinstöcke stehen, die er hegt und pflegt. Das Brett und das Hartwürstl stehen für den Buschenschank, der hier bereits seit den 50er Jahren in Betrieb ist. »In meinem Leben ist nichts symmetrisch. Das Brett hab ich selbst entworfen«, sagt Krampl. Das Würstl stammt vom Hochlandrind. »Unsere Weiden werden von unserem Nachbarn bewirtschaftet. Von ihnen bekommen wir das beste Fleisch, das es gibt. So funktioniert für uns Nachbarschaft: Die Synergien werden ausgenützt und man hilft und unterstützt sich gegenseitig. So bleibt alles hier in der Region,« erklärt der n Winzer. Das Weingut Oberguess liegt im steirischen Schlossberg, direkt an der slowenischen Grenze mit Buschenschank und Abhof-Verkauf. oberguess.com
Kurz & News
Mit dem gebürtigen Deutschen Thomas E. Drechsler leitet ab sofort ein erfahrener Touristiker den Tourismusverband Bad Waltersdorf, auch in Hinblick auf die Zusammenlegung der Gemeinde und des TVB. Drechsler zeigt sich gemeinsam mit TVB-Vorsitzenden Mag. Gernot Deutsch von den neuen Herausforderungen begeistert und kennt die Entwicklung der Region von Beginn an.
Mehr als 130 Gäste besuchten am 7. Oktober die WB Business Lounge spezial. Über die aktuelle politische Situation diskutierten Dr. Hans Jörg Schelling, Bundesminister für Finanzen, und Ing. Josef Herk, Präsident der WK Steiermark. BM Schelling erklärte: „Der Staat hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Ich möchte den Haushalt ohne neue Steuern konsolidieren.“ Wen der Finanzminister entlasten will, stellte er klar: „Transferleistungen und dazugehörige Programme gibt es in Österreich bereits ausreichend. Mein Ziel ist es, jene Menschen zu entlasten, die in Österreich ihre Steuern zahlen.“
Netzwerken beim Herbstfest des SWV
Medaillenregen bei EuroSkills
Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Steiermark mit seinem Vorsitzenden Karlheinz Winkler und GF Ernst Lenz veranstaltete ein gelungenes Herbstfest. Im Beisein von LR Michael Schickhofer, NRAbg. Michael Ehmann, Vizebgm. Martina Schröck, LGF Max Lercher und weiterer politischer Prominenz begrüßten der Vizepräsident der WKO Christoph Matznetter und Karlheinz Winkler rund 240 UnternehmerInnen, die den amüsanten Abend zum Netzwerken nützen konnten. Der Losverkauf für das Gewinnspiel mit tollen Preisen erbrachte einen Erlös von 1.000 Euro und wurde unter großem Applaus der Kinderkrebshilfe gespendet.
Riesenerfolg für die rot-weiß-roten Nachwuchsfachkräfte: 19 Medaillen und 4 Medallions of Excellence konnte sich das Team Austria bei den EuroSkills 2014 im französischen Lille sichern, zwei davon gehen in die Steiermark. Damit ist Österreich erneut die beste Nation bei den Berufs-EM. WKOSteiermark Präsident Josef Herk, der die Teilnehmer beim Wettbewerb angefeuert hat, ist stolz auf die Leistungen der jungen Fachkräfte: „Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Eindrucksvoller kann man das nicht bestätigen. Die EuroSkills sind ja auch ein Wettstreit der Berufsbildungssysteme in Europa – und da haben wir die Nase vorn!“
60 /// Fazit NOVEMBER 2014
Energie Steiermark eröffnet ersten Windpark Die Energie Steiermark eröffnete auf der Freiländeralm in der Gemeinde Kloster (Bezirk DL) ihren ersten Windpark mit Bürgerbeteiligung. Insgesamt drei Hochleistungs-Windräder mit einer Höhe von 145 Meter und einer Leistung von je zwei Megawatt erzeugen ab sofort 13 Millionen Kilowattstunden „grünen“ Strom pro Jahr und versorgen damit rund 3.500 Haushalte in der Region. Kunden der Energie Steiermark können sich mit einer Einlage von bis zu 3.000 Euro beteiligen und erhalten eine Rendite von 3,3 Prozent. „Das Interesse an diesem Modell ist groß, rund 600 Personen haben sich bereits vormerken lassen“, so Vorstandsdirektor DI Olaf Kieser.
Umgang mit Geld praxisnah ins Klassenzimmer Der Grundstein für spätere Probleme im Umgang mit Geld wird oft im Jugendalter gelegt. MONEY talk(s) ist eine WorkshopReihe der Steiermärkischen Sparkasse in Kooperation mit dem Landesschulrat für steirische Schulen. „Wir bringen uns in die Workshops ein, um den Schülern praxisnah die Funktion und den Echtbetrieb einer Bank näherzubringen“, beschreibt Dr. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, das Motiv für die Kooperation.
Fotos: TVB Bad Waltersdorf, WK Steiermark, Energie Steiermark, SWV, WKO Steiermark, Steiermärkische Sparkasse
Neuer Geschäftsführer für TVB Bad Waltersdorf
WB Business Lounge mit BM Hans Jörg Schelling
Foto: Fischer
Kurz im Gespräch mit
Foto: Generali / Martina Draper
Daniela Gmeinbauer Obfrau des WB Graz
Die stolzen Preisträger von Generali: Thomas Bayer, Birgit Dolezal, Hemma Massera, Christoph Zauner, Peter Tschemer, Mario Celofiga, Dagmar Seidl, Günther Gustavik (v.l.n.r.)
Generali punktet bei den AssCompactAwards 2014 Versicherungsmakler wählen Generali in mehreren Kategorien unter die Top Drei. Es gab Gold sowie Bestnoten für Gewerbeversicherung.
M
it insgesamt drei Podestplätzen bei den AssCompact Awards 2014 wurde die Generali Versicherung wiederum von den heimischen Maklern für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Das Ranking resultiert aus einer Umfrage unter 727 Vermittlern. Die Sieger erhielten im Rahmen des 8. AssCompact Trendtages in Vösendorf am 18. September ihre Preise überreicht. Im Bereich Gewerbe klar die Nummer 1 In der Gewerbeversicherung, hat die Generali eine Vorreiterrolle übernommen. In allen drei Unterkategorien – Gewerbe-Bündel, Gewerbe-Haftpflicht und technische Versicherung – vergaben die Makler Top-Noten. Somit ging die Generali als klarer Gesamtsieger hervor. Christoph Zauner, Leiter Kundensegment Retail und Corporate, bringt dieses ausgezeichnete Ergebnis auf den Punkt: „Gene-
rali steht für Qualität bei Produkt, Service und Schadenabwicklung.“
Weitere Topplatzierungen für Generali In der betrieblichen Altersvorsorge vergaben die Versicherungsmakler zum vierten Mal Silber an die Generali Versicherung. Hemma Massera, Leiterin Betriebliche Personenversicherung, führt die tolle Platzierung auf „die Generali als verlässlichen Partner, exzellente Produkte und die hohe Lösungsorientiertheit der Mitarbeiter“ zurück. Einen Podestplatz gab es beim Spezial-Award „Bester Online-Service für Vermittler“. „Professioneller Service bedeutet für uns, zuzuhören und zu verstehen, was unsere Partner benötigen“, freut sich der Vertreter der Generali, Günther Gustavik, Unabhängige Vertriebe, Sales Concept Systems, über die Auszeichnung.
Der Wirtschaftsbund hat im Vorfeld der WK-Wahlen zahlreiche Aktivitäten entwickelt – sind Sie zuversichtlich, das sehr gute Ergebnis von 2010 zu halten? Auf jeden Fall, wir sind davon überzeugt. Eine Stimme für den Wirtschaftsbund ist eine starke Stimme für die gesamte Wirtschaft in der Steiermark. Dafür garantieren unser Spitzenkandidat Josef Herk sowie sein gesamtes Team. Einsatz und Leistungsbereitschaft sind ein hoher Wert, der sich in unserem Land wieder lohnen muss. Welche Themen haben in der Stärkung des Wirtschaftsstandortes für Sie Priorität? Unsere Schwerpunkte lauten Senkung der Lohnnebenkosten, EntbürokratisierungsOffensive sowie eine Steuerreform, die den Mittelstand entlastet. Weiters wollen wir Vereinfachung und Neustrukturierung der Verwaltung auf allen Ebenen. Das spart den Betrieben wertvolle Zeit und Geld.
Welche Änderungen zugunsten der EPU, die sich nicht immer ausreichend vertreten fühlen, fänden Sie begrüßenswert? Die EPU sind ein wesentlicher Bestandteil des Mittelstands und können nicht getrennt betrachtet werden. Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass die Wirtschaft mit einer Stimme spricht. Unsere Serviceleistungen stehen sowohl den EPU als auch den KMU gleichermaßen zur Verfügung. Wichtige Verbesserungen wie z. B. „Krankengeld“ für Unternehmer bei lang andauernder Krankheit oder unbefristete Verlängerung der Lohnnebenkostenförderung sind erste Schritte. Fazit NOVEMBER 2014 /// 61
Foto: Porsche
Autotest
Porsche Cayenne, das facegeliftete Erfolgsmodell Mit dem 2002 eingeführten Wagen erweiterte Porsche seine bislang nur aus Sportwagen bestehende Modellpalette um einen SUV – den Cayenne. Seit 2010 ist die zweite Generation des Erfolgsmodells auf dem Markt. Nun folgte der neueste Clou: ein komplettes Face-Lifting. Premiere feierte das neu designte Modell des Power-SUV auf dem Autosalon Paris im Herbst.
A
uffälligste Änderung des Porsche Cayenne für den Modelljahrgang 2015 ist die kräftig überarbeitete Frontpartie. Der größere Kühlergrill wird links und rechts von zwei weiteren Kühlluftöffnungen eingerahmt, die an ihren Seiten mit markanten Luftfinnen mehr Luft auf die Ladeluftkühler befördern. Auch das Heck des neuen Cayenne ist umfassend überarbeitet: So sind die Heckleuchten jetzt in sich dreidimensional gegliedert, die Bremsleuchten sind, analog dem LED-Tagfahrlicht vorn, viergliedrig geformt. Eine automatisch betätigte Heckklappe ist nun immer Serie, hinzu kommen ein neues Multifunktionslenkrad und eine komfortablere hintere Sitzanlage mit optionaler Sitzbelüftung.
62 /// Fazit NOVEMBER 2014
Cayenne Hybrid Erheblich überarbeitet wurde der teilelektrische Antrieb im Porsche Cayenne Hybrid, der im Modelljahrgang 2015 zum
Plug-in-Hybrid wird. Der Porsche Cayenne Hybrid S kann an Ladestationen oder auch an der Garagen-Steckdose aufgeladen werden. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie wurde auf 10,8 kW erhöht, was die rein elektrische Reichweite laut Porsche je nach Fahrweise und Umfeld auf zwischen 18 und 36 Kilometer streckt. Gleichzeitig wurde die Leistung des Elektroantriebs auf 95 PS mehr als verdoppelt, rein elektrisch sind 125 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich. Der Porsche Cayenne Hybrid ist derzeit das einzige Oberklasse-Fahrzeug mit Plug-in-Technik. Die neuen Cayenne Modelle sind seit 11. Oktober 2014 auf dem Markt. Die Einstiegspreise: Der Cayenne Diesel kostet 78.688 Euro, der Cayenne S 101.673 Euro, der Cayenne S Diesel 101.327 Euro und der Cayenne Turbo 166.314 Euro. Den Cayenne S E-Hybrid gibt es ab 84.759 Euro.
Porsche Cayenne S
Hubraum: 3604 cm³ Leistung: 420 PS (309 kW) bei 6600 U/min. max. Drehmoment: 550 Nm bei 1350-4500 U/min. Verbrauch kombiniert: 9,8 -9,5 l/100 km CO2-Emission: 229-223 g/km Schadstoffeinstufung: Euro 6 Beschl. (0 – 100 km/h): 5,5 s Höchstgeschw.: 259 km/h
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Bauen & Wohnen
Design-Wettbewerb der steirischen Tischler Auf der Grazer Herbstmesse wählte das Publikum in der Sonderausstellung der steirischen Tischler aus den Favoriten die Preisträger des CRAFT DESIGN – in den Kategorien „Steirische Lehrlinge“, „Steirische Jungmeister“ und „Steirische Tischlereibetriebe“.
GF Michael Klamminger, Bernhard haidinger (sieger – lehrlinge), liM-stv. harald almer, Erich Mauerhofer (sieger – Betriebe), Jurymitglied Prof. Franz Klary, daniel Führer (sieger – Meister), thomas Karner (Messe Graz) und liM KommR Walter schadler (von li.)
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64 /// Fazit NOVEMBER 2014 Vignettenaktion 2014_90x120_Fazit.indd 1
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und 1.400 steirische Tischlereien, 140 Lehrlinge und 50 frischgebackene Meister waren von der Landesinnung der Tischler und der holzgestaltenden Gewerbe Steiermark eingeladen, ihre Arbeiten für den Designpreis einzureichen. „Aufgrund des großen Zuspruchs wurde der Wettbewerb zum dritten Mal durchgeführt. Unser Ziel ist es, mit dem Craft Design die Leistungen der steirischen Tischler im Hinblick auf Gestaltungsidee, Gebrauchswert, Kreativität und handwerkliche Ausführung unter Beweis zu stellen“, freut sich Landesinnungsmeister Walter Schadler über die rege Teilnahme am Wettbewerb.
And the winner is … In der Kategorie „Lehrlinge“ (Lehrabschlussprüfung 2013/2014 – 3. und 4. Lehrjahr) durfte sich Bernhard Haidinger mit seinem Stück „Minibar Genesis“ freuen (Lehrbetrieb: Walter Haidinger aus Feldbach). In der Kategorie „Meister“ (Meisterprüfung in den letzten 3 Jahren) hatte Daniel Führer mit seinem Stück „Für immer
02.10.14 15:17
vereint“ die Nase vorne. In der dritten Disziplin „Betriebe“ setzte sich Erich Mauerhofer vom Tischlereibetrieb EMWohnen Tischlerei Erich Mauerhofer aus Hartberg gegen die Mitstreiter durch. Platz eins bis drei der Tischlerbetriebe durften sich über je einen WIFI-Gutschein und einen Aufenthalt im Wellnesshotel Pierer freuen. Die drei erstplatzierten Jungmeister sowie Lehrlinge wurden in jeder Kategorie gesondert prämiert und erhielten tolle Sachpreise wie einen Bike-Gutschein, ein iPhone bzw. ein iPad. Junge Tischler vor den Vorhang Die Steiermark zählt rund 1.400 Innungsmitglieder in der Branche „Tischlerei und holzgestaltende Gewerbe“ mit insgesamt rund 5.000 Beschäftigten und 500 Lehrlingen. „Neben der Individualität punkten die steirischen Tischler mit ehrlichem Handwerk und vor allem gutem Design. Und genau das stellen wir mit dem Designpreis unter Beweis. Auch die jungen Tischlertalente konnten ihr Know-how und handwerkliches Geschick demonstrieren. Ich gratuliere dem Nachwuchs zu den tollen Stücken“, freut sich LandesinnungsmeisterStellvertreter und Landeslehrlingswart Anton Ulrich. Gewinnen konnte auch das Publikum, das mit seinem Voting die Wahl der Sieger direkt beeinflusste. „Da sich unsere Werkstücke am Markt behaupten müssen, wurde die Meinung des Publikums miteinbezogen. Herzliche Gratulation ergeht an Johann Kröpfl aus Pöllau, der sich über einen Gutschein in der Höhe von 1.000 Euro freuen darf – einzulösen für ein Tischlermöbel seiner Wahl bei einem steirischen Tischler“, so Landesinnungsmeister-Stellvertreter Harald Almer.
Informationen unter:
www.steirische-tischler.at
Foto: Fischer
Bauen & Wohnen
Gemeinsam für „Faire Vergaben“: Josef Muchitsch, Hans-Werner Frömmel, Josef Herk, Johann Seitinger, Hermann Talowski, Alexander Pongratz.
Geschafft: Land gibt grünes Licht für „Faire Vergaben“ Ein halbes Jahr hat der Kampf von Wirtschaftskammer und Gewerkschaftsbund für das „Bestbieterprinzip“ am Bau gedauert. Jetzt ist der Durchbruch geschafft: Am 30. Oktober wird im Weißen Saal der Grazer Burg eine gemeinsame Erklärung von Landessregierung und Sozialpartner unterschrieben: „Faire Vergaben“ sind damit fix.
S
ozialdumping, Billigstkonkurrenz aus dem Osten, undurchsichtige Subunternehmerketten: Seit über einem halben Jahr weisen Wirtschaftskammer und ÖGB auf die Probleme hin, die durch das „Billigstbieterprinzip“ in der Vergabepraxis entstehen. Nun ist ein wichtiges Ziel erreicht: Sozialpartner und Landesregierung werden am 30. Oktober im Weißen Saal der Grazer Burg eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen, die die stufenweise Umsetzung des Bestbieterprinzips für öffentliche Bauaufträge vorsieht. „Ein absoluter Meilenstein für die steirischen Unternehmen des Bau- und Baunebengewerbes und ihre Beschäftigten“, freut sich Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Steiermark,
die federführend an den Verhandlungen im Vorfeld beteiligt war.
Bestbieterprinzip: breite Zustimmung Unterschrieben wird die Erklärung von Landeshauptmann Franz Voves, seinem Stellvertreter Hermann Schützenhöfer sowie sämtlichen Mitgliedern der Landesregierung. Dazu kommen noch AK-Präsident Josef Pesserl, WK-Präsident Josef Herk, ÖGB-Landesvorsitzender Horst Schachner sowie Hermann Talowski und Bau-Holz-Chef Josef „Beppo“ Muchitsch, die im Hintergrund beharrlich die Fäden gezogen haben. „Über 30 Prozent aller Bau-Aufträge kommen von Land, Bund und öffentlichen Institutionen, im Tiefbau sind es sogar 51 Prozent, insgesamt verdienen 700.000 Per-
sonen österreichweit direkt oder indirekt ihr Brot im Bauwesen“, so Talowski über die wirtschaftlichen Hintergründe. „Natürlich muss man bei allen öffentlichen Vergaben auch auf den Preis schauen, aber was nutzt das, wenn man dann umso mehr an Steuern in eine angeschlagene Wirtschaft pumpen muss, weil die Betriebe nicht überleben können?“ „Faire Vergaben“ als Konjunktur-Turbo Um genau diese Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Unternehmen auch in Zukunft sicherzustellen, wird nun das Bestbieterprinzip stufenweise umgesetzt. In einem ersten Schritt gilt es, die Ausschreibungsbestimmungen mit entsprechend einheitlichen Eignungskriterien zu versehen, danach wird angestrebt,
die Zuschlagskriterien so zu gestalten, dass diese in der Praxis dem Bestbieterprinzip entsprechen. Die finanziellen Auswirkungen des Bestbieterprinzips auf die angespannte Lage der öffentlichen Budgets seien langfristig positiv, so Talowski, denn: „Die Kommunalsteuereinnahmen steigen, die Arbeitslosenzahlen sinken, die Wertschöpfung bleibt im Land.“ Und: Aus jeder Million Auftragsvolumen ergeben sich 10 Arbeitsplätze sowie Kommunalabgaben in der Höhe von 7.300 Euro – wichtige Impulse für Standort, Arbeitsmarkt und Konjunktur.
Fazit NOVEMBER 2014 /// 65
Bauen & Wohnen
Foto: Helmut Lunghammer
Eifriges Wettmauern in den Kasematten am Grazer Schlossberg zeigte das hohe handwerkliche Können der heimischen Jungmaurer.
Wettkampf der Jungmaurer am Grazer Schloßberg
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eim Bundesjungmaurerwettbewerb vom 7. bis 10. Oktober traten auf dem Grazer Schlossberg 22 Teilnehmer an, um im Wettkampf die Besten zu küren. Nach den theoretischen Prüfungen in der Bauakademie in Übelbach ging es auf die Kasematten, um am zweiten und dritten Tag die praktischen Aufgaben in Form von Hausecken zu erfüllen. Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen der Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer Steiermark. Herausfordernde Aufgaben Die insgesamt 22 Teilnehmer – die jeweils zwei besten aus den Landeswettbewerben in acht Bundesländern sowie sechs von der Bauindustrie entsandte Jungmaurer – hatten insgesamt 15 Stunden Zeit, um nach strengen Vorgaben die Ecke eines Hauses samt Fenster und Gesims von Grund auf zu errichten und dieses zu verputzen. Die Zeit war knapp bemessen, und neben der Geschwindigkeit zählte die Genauigkeit der Ausführung der Arbeiten. Eine hochkarätige Jury begutachtete jeden Hand-
66 /// Fazit NOVEMBER 2014
griff der jungen Fachkräfte sowie die Qualität der Werkstücke. „Aber auch saubere Arbeit sowie ein schönes Fugenbild werden bewertet“, erklärt Lehrlingswart Kurt Graf, der als Juryvorsitzender alle Arbeiten ebenfalls genau unter die Lupe nahm. BM Hans-Werner Frömmel betonte: „Ich bin beeindruckt von der Handwerkskunst, über die die Teilnehmer verfügen. Sie zeigt, welche exzellente Qualität Österreich in der Ausbildung hat.“ BM Alexander Pongratz ergänzte: „Ich bedanke mich bei den Ausbildern, die für diesen hohen Ausbildungsstandard stehen, dessen Ergebnis wir hier sehen.“ Den Sieg holte der Salzburger Robert Gradl, der Steirer Jeremy Werner Fink erreichte den 4. Platz. Dass die heimischen Maurer die Nase stets vorn haben, zeigt ein Blick auf die Statistik: Seit 2005 konnten zahlreiche WM- und EM-Titel „ermauert“ werden. Der Jungmaurerwettbewerb 2014 hat deutliche Signale gesetzt, dass an weiteren Erfolgen gebaut wird.
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Geistreich Fazitportrait
Von Volker Schögler
Der Familienbetrieb Franz Bauer ist eine riesige Destillerie mitten in Graz, wo seit 94 Jahren Spirituosen-Spezialitäten hergestellt werden.
1.500 Tonnen Obst verwandeln sich jedes Jahr in hochprozentige Liköre,
Foto: Croce & Wir
Wein- und Edelbrände. Star ist dabei das Kultgetränk Jägermeister.
Fazit November 2014 /// 69
Fazitportrait
Jägermeister macht knapp unter 50 Prozent des Umsatzes aus.
Hans-Werner Schlichte, Geschäftsführer
F
Steinhäger Nach einigen Semestern Volkswirtschaft, »Jura« und Betriebswirtschaft hat Schlichte sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach vielen Jahren in fremden Betrieben – darunter auch bei Jägermeister, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Günter Mast (Neffe des Getränkeerfinders Curt Mast) ein Freund seines Vaters war, ferner in einer süddeutschen Weinbrennerei und in Schottland, wo er die Geheimnisse des Malt-Whiskys ergründete –, reizte ihn die Grazer Destillerie noch mehr als der väterliche Betrieb, wo er zunächst noch den Vater unterstützte. Ein Betrieb mit langer Tradition als Kornbrennerei, die bis ins Jahr 1776 zurückreicht. Und wo bis heute die älteste »Steinhäger«-Marke hergestellt wird. (»Steinhäger – trinke ihn mäßig, aber regelmäßig«; im Volke bekannt ist auch die »Stein-Pils-Kur«: ein Steinhäger und ein Pils.) Die 1920 gegründete Franz-Bauer-Destillerie, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs durch schwere Bombentreffer fast zerstört,
70 /// Fazit November 2014
wurde bereits 1961 von der Familie Schlichte übernommen. Als Hans-Werner Schlichte für die vorgeblichen drei Jahre nach Graz kam, schrieb man das Jahr 1987. Und seitdem ist viel geschehen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich fast verdreifacht, der Umsatz verzehnfacht. Die alten Gemäuer und Gewölbe des seinerzeitigen Stammhauses der späteren Brauerei Puntigam ließ der traditionsbewusste Eigentümer behutsam restaurieren, aber auch zeitgemäß ausbauen, was ihm ein hohes Maß an Vorausschau abverlangte. Im Zuge ständiger Modernisierungen mussten riesige Kessel und Tanks untergebracht werden, bevor alte Decken repariert, umgebaut und geschlossen oder neue eingezogen wurden. Allein die beiden Tanks für das 80-prozentige Destillat fassen jeweils 35.000 Liter, aber auch die fünf Tanks für den Jägermeister sind mit jeweils 9.500 Liter nicht zu knapp bemessen. In einem Stück werden sie den Keller nie mehr verlassen.
Hochtechnologie Dreh- und Angelpunkt im Stammhaus, Werk I genannt, ist der Innenhof. Von hier gelangt man zu den vier Abfüllbändern, die bis zu 15.000 Flaschen pro Stunde schaffen. Da die Flaschengrößen sehr unterschiedlich sind (von 0,02 Liter bis 2 Liter) gibt es je zwei Linien für große und für kleine Flaschen. Gemäß der Auffassung von Hans-Werner Schlichte, dass man als Privater nur mit modernster Ausrüstung reüssieren kann, finden sich hier hochtechnisierte Reinigungs-, Abfüll- und Multipackgeräte, die besonders kompakt und klein sind und mit dem Hersteller, dem Papier- und Mischkonzern »Smurfit Kappa« aus dem Harzgebirge über 18 Kameras verbunden sind. Hauptlieferant der unterschiedlichen Flaschen ist »Stölzle Oberglas« in Köflach. Vor der Brennerei werden auch die Früchte angeliefert, zum überwiegenden Teil aus der Region, was der Philosophie des Hauses entspricht: kurze Wege, Nachhaltigkeit, Erhalt der Wertschöpfung in der Region. Aus dem sodann gereinigten und zerkleinerten Obst werden im Zwei- oder Dreischichtbetrieb zwischen 10 und 15 Tonnen Maische hergestellt, die wiederum mit Hefe versetzt wird, um den rund zweiwöchigen Prozess der Umwandlung von Zucker in Alkohol zu stabilisieren. Heuer etwa gab es wenig Sonne, daher weniger Zucker, daher weniger Alkohol, so die einfache Rechnung. Schließlich kommt die Maische in drei 450-Liter-Kupferbrennkessel, um in zwei Stufen gebrannt zu werden. Erste Stufe ist der Raubrand, die Trennung in fest und flüssig, bei dem Alkohol mit 30 bis 40 Volumprozent für die Lagerung entsteht. Zweite Stufe ist der Feinbrand, bestehend aus Vorlauf (enthält nichts Gutes), Mittellauf
Foto: Alex Stangl
ür drei Jahre wollte er bleiben. Das war vor mehr als einem Vierteljahrhundert. Hans-Werner Schlichte gefällt es hier. Und das beruht auf Gegenseitigkeit: Insbesondere sind es seine hochgeistigen Produkte, die – nicht nur – bei den Österreichern gut ankommen. Der Westfale betreibt mit seinem Familienunternehmen »Franz Bauer GmbH« die einzige Destillerie in Graz und versorgt In- und Ausland mit hochprozentigem Alkohol: Zahlreiche Brände, Schnäpse, Liköre und Geiste, aber auch das Kultgetränk »Jägermeister« werden auf einem 10.000 Quadratmeter großen Areal in der Prankergasse, mitten im Griesviertel, hergestellt. Auf branchenübliche 0,7-Liter-Einheiten umgerechnet, werden hier mit 92 Mitarbeitern über 3 Millionen Flaschen pro Jahr vertrieben, die für einen Umsatz vom 30 Millionen Euro sorgen. Davon entfällt knapp die Hälfte auf den – seit 1967 in Lizenz hergestellten – Jägermeister aus dem deutschen Wolfenbüttel. »Wir haben es von einem kleineren Betrieb zu einem größeren Betrieb geschafft, das ist schon toll«, erklärt Schlichte freimütig. Aber auch Land und Leute haben es dem Spross einer Spirituosendynastie aus Steinhagen angetan, ihm gefällt es, »in Österreich zu leben, wo andere Urlaub machen.« Den Regen im Osten von Nordrheinwestfalen mit der Sonne zu tauschen, könne so schlecht nicht sein. Aber es ist auch »der Spaß an der Arbeit«, was den 64-Jährigen antreibt. Und: »Die Symbiose aus deutschem Nach-vorne-Schauen und österreichischer Gemütlichkeit.«
Fotos: Croce & Wir (2), Alex Stangl
Fazitportrait
(das sogenannte Herzstück) und Nachlauf (der »Luter«). Verwendet wird nur das Beste: das Herzstück. Genau das zu erwischen, ist nicht mehr Rechenleistung des Computers, sondern möglichst langjährige Erfahrung des Destilleurs. 1.600 Plomben des Zolls sorgen dafür, dass niemand Alkohol abzweigt, denn da ist der Staat empfindlich: Die erst kürzlich von 10 auf 12 Euro pro Liter angehobene Alkoholsteuer sorgt für gewaltige Steuereinnahmen. Gelagert wird das 80-prozentige Destillat dann in den erwähnten 35.000-Liter-Tanks aus Edelstahl im Reifelager. Was vor zwei Jahren wegen des Frosts während der Blütezeit ziemlich hilfreich war. Die »Trinkstärkeneinstellung« schließlich – zum Beispiel auf 35 Prozent – erfolgt weniger aufsehenerregend, nämlich schlicht und einfach mit Wasser.
Idealer Standort Graz Abhängig vom Getränketypus stehen noch unzählige andere Lagerbehältnisse im Bauer-Keller: riesige Eichenfässer, Glasballons und Tongefäße. Letztere sind schon eine Besonderheit: Die letzten 1.000 und 2.000 Liter fassenden riesigen, glasierten Tonkrüge wurden nur bis kurz vor dem Krieg produziert. Aber in ihnen atmet der Likör besonders gut – sozusagen Geschmackssache. Wovon mehr als 500 Prämierungen der steirischen Edelbrände in zehn Jahren beredtes Zeugnis ablegen. Grundlage für die Qualität ist natürlich das möglichst reife, frische Obst – das vorwiegend aus der Steiermark kommt. Deshalb ist Graz für Schlichte der ideale Standort: »Da sind vor allem Äpfel, Zwetschken und die Williamsbirne. Marillen und Kirschen kommen überwiegend aus dem Burgenland. Bei Bedarf wird aber auch importiert. Marillen aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien, Williamsbirnen aus dem Schweizer Wallis und aus Südtirol, Vogelbeeren aus Tschechien und der Slowakei und schließlich gelbe Enzianwurzeln aus dem französischen Jura.« Pro Jahr werden so in der Franz-Bauer-Destillerie zwischen ein und zwei Millionen Kilogramm Früchte zu Geistreichem verarbeitet.
Jägermeister Die Rolle der Grazer Destillerie Bauer für Jägermeister ist nicht unbedeutend. Nur hier darf er in Lizenz für den österreichischen Markt hergestellt werden, überall sonst auf der Welt kommt er direkt aus Wolfenbüttel. Der Likör aus 56 Kräutern, Blüten, Wurzeln und Früchten, wovon etliche geheim sind, wird als Konzentrat an Bauer geliefert, hier mit verflüssigtem Zucker zum Grundstoff verarbeitet und durch die Zugabe von Wasser auf 35 Volumprozent gebracht. Dann geht ein Liter zur Überprüfung des Extraktgehalts nach Wolfenbüttel. Mit mehr als 90 Millionen verkauften 0,7-Liter-Einheiten ist Deutschlands beliebtester Kräuterlikör im Aufwind und die siebentstärkste Spirituosenmarke der Welt. 1,2 Millionen davon, knapp zwei Prozent, werden in Graz hergestellt und vertrieben. Als absolutes Unikum gilt, dass in Österreich jährlich mehr Kleinstflaschen (0,02 l) getrunken werden als in allen anderen Ländern weltweit zusammen. Auch ein Grund dafür, dass im Zuge umfangreicher Umbauarbeiten in Graz eine der modernsten Kleinstflaschenabfüllanlagen Europas entstanden ist. Unter Mithilfe von Ehefrau Christine und den Söhnen Hans-Werner Schlichte (24 Jahre, Trainee) und Oliver Dombrowski (36 Jahre, zweiter Geschäftsführer, Marketingchef) vertreibt der Familienbetrieb heute eine Palette von 360 »geistreichen« Produkten eigener und fremder Produktion. »Was ungefähr 100 verschiedenen Geschmacksrichtungen entspricht«, freut sich Schlichte, der das Erfinden neuer Geschmacksrichtungen als besondere Lust empfindet. Seine Kunden findet er in erster Linie in der Gastronomie, wie auch im Handel. Ein bisschen beliefert er seit Kurzem auch sich selbst: Auf der anderen Straßenseite der Prankergasse locken das hauseigene Bistro HirschBauer und der Shop GeniesserReich mit dem einzigen Jägermeister-Fan-Shop Österreichs. So ein- und aufgestellt, als Naturprodukthersteller auch ein Öko-Profit-Betrieb der Stadt Graz und als einzige Destillerie Österreichs ISO 22000 zertifiziert, ist nach einem Vierteljahrhunn dert klar: Er ist gekommen, um zu bleiben.
Destillerie Franz Bauer GmbH 8020 Graz, Prankergasse 29-31 Telefon: 0316 7700 bauerspirits.at Erlebnistour mit Verkostung um 9 Euro zu buchen über erlebniswelt-wirtschaft.at
Fazit November 2014 /// 73
Fazitreise
74 /// Fazit November 2014
Fazitreise
Polarkreis Hopping Eine Reise ins finnische Lappland
Fazit Juni 2014 /// 75
Fazitreise
Fisch am Feuer gebraten. Lachs in Hülle und Fülle und als Garnierung Blätter in allen Herbstfarben. Wenn die Nächte länger werden, ist noch immer genügend
Tageslicht da, um am Kukkolankoski-Fluss zu raften oder den
besten Fisch des Lebens zu essen. Und des Nächtens lockt die allseits beliebte Sauna mit hochprozentiger Begleitung in Form von Bier, Schnaps oder Cider.
Text und Fotos von Katharina Zimmermann
A
m Flughafen von Helsinki mischen sich auffallend viele Japaner unter die Europäer. Designexporte wie Marimekko oder die liebenswerten Mumins haben in Japan einen Exportschlager gefunden. Doch in das kleine Flugzeug nach Kemi Tornio steigen keine Design-Fans mehr, sondern eher Naturburschen und solche, die es noch werden wollen. Denn im Norden von Finnland, in der Gegend rund um Rovaniemi, wird man naturverbunden, ob man will oder nicht. Spätestens, wenn man über die lose erscheinenden Holzbretter hoch über dem Kukkolankoski-Fluss balanciert, weiß man, dass man sich hier gut mit der Natur arrangieren muss. Die Fischer versuchen hier, Renken zu fangen, und tun dies, indem sie auf ihren etwas wackligen Stegen stehen und selbst gebastelt wirkende Kescher auf professionelle Art ins Wasser halten. Auf der anderen Seite des Wassers, hinter den Stromschnellen, leuchten die dunkelroten Häuser Schwedens her, der Himmel ist grau und verbreitet düstere Stimmung. Man ist also im Norden von Europa angekommen. Es werde Licht Abends trifft man sich in einer kleinen Hütte etwas flussaufwärts, wo das Wasser ruhiger ist. Im Siikakartano-Haus werden die fangfrischen Renken direkt am offenen Feuer nach traditioneller
Methode zubereitet, dazu wird Sekt serviert, und während draußen das Grau des Tages in ein charmantes Abendblau übergeht, wird einem im Herzen warm. Der Fisch wird auf einem schlichten Holzbrett serviert und ebenso einfach mit den Händen gegessen. Beilage gibt es dazu keine, nur eine Vorspeise in Form eines kleinen Aals, dessen Kopf man vor dem Verzehr kurzerhand abreißt. Die Renke erinnert mehr an ein gutes steirisches Backhendl als an einen gerade am Feuer zubereiteten Fisch und zergeht auf der Zunge. Nur mit etwas Salz und dem Rauch des Feuers gewürzt, ist dies eine Art der Zubereitung, die gleichsam pur und fantastisch ist.
Einfach mitreißend In Lappland, rund um den Polarkreis, sind die Abenteuer zu Hause. Gleich nach dem Frühstück tauscht man die ohnehin schon sportliche Kleidung gegen Neoprenanzug, Helm und Schwimmweste. Der Weg ist das Ziel. Und dieser Weg führt den Fluss hinunter, Stromschnellen inklusive. In der Gruppe der Rafter wird es ruhig, viele sind zum ersten Mal dabei. Die, die bereits öfter einen vergleichbaren Ritt gewagt haben, verspüren etwas Vorfreude. Als Tipps dienen die Anordnungen: Immer paddeln, und wenn man aus dem Boot fällt, einfach auf den Rücken legen. Und schon geht das Wildwasserspektakel los. Wo man zuerst noch
Fazit November 2014 /// 77
Fazitreise
Muskelkraft braucht, um weiterzukommen, wird man bald vom Wasser getragen. Und schon türmen sich scheinbar meterhohe Wellen vor einem auf. Die Herz- und Paddelfrequenz steigt und plötzlich ist der Spuk auch wieder vorbei, wobei man die Rufe des Kapitäns, die sich auf »Paddle, paddle, paddle« beschränken, und das Rauschen der Kukkolankoski-Stromschnellen noch immer im Ohr hat. Finnische Tapas Auf der Fahrt von Kemi zur Hauptstadt Rovaniemi, die vielen als der fiktive Heimatort von Santa Claus bekannt sein könnte, reißen die Wolken auf und blauer Himmel zeigt sich. Die Sonnenstrahlen tauchen die flache Landschaft, die sich in Form von Wäldern beidseits der Straße ausbreitet, in goldenes Licht. Man fährt also durch ein Meer an Herbstfarben ins Herzen von Finnland, Richtung Polarkreis. Am Ziel angekommen, kann man sich im City Hotel stärken. Der Koch stammt aus Southampton, hat sich allerdings in eine Finnin verliebt und verzaubert nun die Finnen mit seinen Kreationen, die bunter und freundlicher nicht sein könnten: Rentiertatar oder Krabbenfleisch lassen den Gaumen jubilieren. Auch finnische Tapas sind im Kommen: Rentierwurst, Lachsröllchen, Pilzaufstriche und dergleichen machen Lust auf den Norden. Rund um den Napapiiri Rovaniemi erlitt ein trauriges Schicksal: Im zweiten Weltkrieg wurden alle Häuser verbrannt. Die Bewohner konnten glückli-
cherweise zum Großteil schon vorher flüchten, allerdings erklärt dieses Fakt, warum man im gesamten Stadtzentrum kein einziges altes Haus sieht. Möchte man etwas traditionell Finnisches sehen, dann kann man zum Beispiel zum »Poropirtti«, wo man auch gleich selbst Hand anlegt – wahlweise beim Kochen oder Fischen. In Butter angeröstete Kartoffeln duellieren sich mit den Pilzen und der cremigen Brennnesselsuppe im olfaktorischen Trio. Dazu wird geräucherter Lachs gereicht. Auf dem Holzhaus prangt auch der finnische Name für den Polarkreis: »Napapiiri«. Wieder ist es drinnen gemütlich – was auch daran erinnert, dass hier im Winter die Tage zu Nächten werden und man solche Wohlfühlorte einfach braucht.
Auf in die Sauna Apropos Wohlfühlen: Hier haben sich die Finnen schon ihr eigenes kleines Paradies geschaffen. Es gibt kaum Wohnsiedlungen beziehungsweise Häuser, welche über keine eigene Sauna verfügen. In Finnland gehört diese zum täglichen Leben und wird mit Bier, Hochprozentigem oder anderen kühlen Getränken als Gesellschaftsevent zelebriert. Wer’s mag, kann wie etwa im »Metsäkyly« – einem modernen Holzbau mitten im Wald – nach der althergebrachten finnischen Rauchsauna gleich die Treppe in einen arktischen See hinuntersteigen. Abkühlung ist gar kein Ausdruck! Doch erklärt diese Wechselwirkung wahrscheinlich auch, warum Finnen trotz tiefer Kälte und hohem Norden so fröhliche Gemüter haben. Und warum sie um so vieles jünger aussehen, als n sie es wirklich sind. Weitere Informationen
Übernachtungsmöglichkeiten Gleich beim Fluss befinden sich die typischen Holzhütten von »Torne River Cottages«, natürlich in Rot gehalten (nordicsafaris.com). Zusätzlich kann man hier auch das typische Renkenessen beziehungsweise Raften buchen. Nobler schläft man im »City Hotel Rovaniemi« (cityhotel.fi), das auch das beste Restaurant der Stadt hat. Essen & Trinken Im »Poropirtti« (laplandsafaris.com) kann man selbst am offenen Feuer kochen. Natürlich mit Assistenz von professionellen Köchen. Das Haus ist eines der ältesten der Gegend und noch immer in tadellosem Zustand. Im »Savotta« lockt der Mix aus finnischen Tapas, Sauna und dem malerischen Fluss Kemijoki. (lapponiasafaris.com) Erlebnis Lust auf Sauna mitten im Wald? Im »Metsäkyly Forest Retreat« (metsakyly.fi) lässt man es sich so richtig gut gehen. Von den beiden Whirlpools sieht man den arktischen See, der auch nach der Sauna für Erfrischung sorgt.
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Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten! Walter Ulbricht, Vorsitzender des Staatsrats der DDR, zwei Monate vor seiner Anordnung zum Bau der Berliner Mauer. Hier erinnert anläßlich der Designierung des neuen Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen
Oper
Holzhammer und Armbrust
Stephen Lawless inszeniert den »Wilhelm Tell« am Grazer Opernhaus gelinde gesagt plakativ. Nieder mit dem Steireranzug, es lebe der Schweizer Kapuzenpulli! Von Harald Steiner
Foto: Werner Kmetitsch
S
ie werden sich jetzt vielleicht denken, dass einer, der so etwas schreibt, wohl ein wenig spinnt, jedoch es hat alles seine Richtigkeit. Lassen Sie mich dazu etwas ausholen! Vor 723 Jahren wurde die Schweiz gegründet, vor 210 Jahren schrieb Friedrich Schiller sein Drama »Wilhelm Tell« – eine pure Sagengestalt übrigens, ohne historischen Kern. Vor 185 Jahren wiederum vertonte Gioachino Rossini den Stoff – sehr frei nach Schiller, aber bei Sagengestalten ist das ja erlaubt. Es sollte seine letzte Oper blieben, während seiner verbleibenden vier Lebensjahrzehnte komponierte Rossini keine Musik mehr. Und 115 Jahre ist es her, da wurde das Grazer Opernhaus, erbaut von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, mit just diesem »Wilhelm Tell« eröffnet. Unlängst fand man die Schlussstein-Urkunde, die jetzt in einer Vitrine im Foyer zu bewundern ist, und was lag näher, als diesen Anlass mit einer Neuinszenierung von Rossinis Opus Magnum zu feiern? Der dafür auserkorene britische Regisseur Stephen Lawless erzählt schon während der Ouvertüre (schwungvoll dirigiert von Antonino Fogliani) die halbe Geschichte: Da steht eine allegorische Helvetia-Figur mit Standarte vor einem Blumenbeet in Form der Schweizerflagge, und das Schweizer Mannsvolk trägt lange Bärte. Doch der älplerische Friede wird jäh gestört: Rüpelhafte Soldaten in 1.-Weltkrieg-Feldgrau stürmen die Büh-
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ne, rupfen die Blumen aus und ersetzen den Schriftzug »Helvetia« durch »Habsburg«. Hämisch grinsende Habsburgische in Steireranzügen lassen sich in der Proszeniumsloge blicken, beißen in Äpfel, ein Gesslerhut im Ausseerland-Design mit Gamsbart wird zurechtgelegt und die Helvetia-Figur in Ketten abgeführt. Was muss sie in Folge alles noch erdulden – Massenvergewaltigung, Ermordung, Beerdigung, Exhumierung; ein Apfelschuss ist nichts dagegen! Doch der Widerstand formiert sich schon: Zwei Sprayer in roten Kapuzenpullis mit dem Schweizerkreuz schreiben das Wort »Liberté« auf die Bühnenwand. Nachdem das alles passiert ist, kann die Oper beginnen! Das Geschehen spielt sich meist auf einer halbkreisförmigen Tribüne ab, und da sitzt dann auch der Chor und muss sich nicht viel bewegen – außer man bewirft sich gegenseitig mit Papierkügelchen, wie dies unerfindlicherweise während des Rütlischwurs geschieht. Der Wilhelm Tell Oper in vier Akten von Gioachino Rossini Libretto von Étienne de Jouy und Hippolyte Bis Bis 13. November 2014 oper-graz.com
erste Akt präsentiert sich stark gekürzt, was wohl nicht zu vermeiden war, aber der Handlungslogik schadet. Dafür aber geistert ständig eine Lenin-Figur über die Bühne und steckt sich gemütlich ein Zigaretterl nach dem anderen an. Als er endlich den ersten Ton zu singen hat, merkt man: Nicht Lenin ist’s, sondern Walter Fürst! Dazu der Regisseur im Programmheft: »Bei revolutionären Umstürzen gibt es immer einen, der in zweiter Reihe steht, dem die Leute nicht zutrauen, ein Revolutionsführer zu sein, der aber geschickt im Hintergrund manipuliert. Bestes Beispiel ist Lenin.« Lenin, ein Mann der zweiten Reihe? Gleichviel, wenn Lawless dann auch noch Mahatma Gandhi bemüht, wird klar, dass Geschichte doch kein so leichtes Fach ist. Der Sänger dieses russischen Walter Fürst heißt David McShane und ist trotz Kettenrauchens tadellos bei Stimme. Tell, der Titelheld, wird von Publikumsliebling und Bariton James Rutherford verkörpert,
Alles Kultur Komödie
Der Blick des Cockerspaniels
Turbulent geht es derzeit im Theater »Lechthaler-Belic« zu. Die Namensgeber des Theaters wirbeln als sich wild liebendes und zankendes Paar über die Bühne und ernten Standing Ovations.
Von Katharina Kocher-Lichem
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sein Söhnchen, dem er den Apfel vom Kopf schießen muss, von der quirligen Sopranistin Tatjana Miyus. Den Vogt Gessler gibt der stimmstarke Bass Derrick Ballard, Olesya Golovneva als Prinzessin Mathilde berührt mit ihrem klaren Sopran. Den stärksten Eindruck hinterlässt aber Tenor Yosep Kang als Arnold Melchtal, der in allen Spitzentonlagen dieser schwierigen Partie zuhause ist. Melchtal, ein Mann des Zwiespalts, der sich zwischen Helvetia und Habsburg zu entscheiden hat, worunter vor allem ein Steireranzug leidet. Und noch ganz zum Schluss kann sich’s Lawless nicht verkneifen, noch einmal ordentlich mit dem Holzhammer zu klopfen: Ein Scheinwerfer richtet sich auf die Loge, und wen sieht man da? Lenin, mit dem Ausseer Gesslerhut auf dem Kopf! Wie uns unsere Deutschlehrer immer gepredigt haben: Revolutionen bringen’s nicht, am Ende bleibt ja doch alles beim Alten! Der übliche Premierenapplaus, ein paar n vereinzelte Buhrufe.
ie Geschichte ist einfach erzählt – zwei Ehepaare sind auf Hochzeitsreise: Sybil und Elyot sowie Amanda und Victor. Sie haben dasselbe Luxushotel gebucht, und wie es der Zufall so haben möchte, liegen die Zimmer nebeneinander. Nun waren allerdings Elyot und Amanda einmal ein Paar und sind seit fünf Jahren geschieden. Für Turbulenzen ist also gesorgt, denn, wie man schnell erfährt, lieben sich Amanda und Elyot noch immer und die Komödie nimmt ihren Lauf. Rosie Belic als Amanda und Nikolaus Lechthaler als Elyot spielen mit viel Esprit und pointensicher das sich ewig liebende und zankende Paar. Die Ausstrahlungskraft der beiden birgt die Gefahr, dass andere Schauspieler neben ihnen verblassen könnten. Juliane Walch als Sybil und Bernhard Muik als Victor interpretieren aber die ihnen zugedachten undankbaren Rollen als »Ehe-Statisten« mit sehr viel Charakter und sorgen so für ein gelungenes Gleichgewicht auf der Bühne. Hohes Tempo und schneller Wortwitz zeichnen die Komödie aus, das Fett bekommen vor allem die jeweils lieblos geheirateten »Ehe-Statisten« ab. So bezeichnet Amanda ihren frisch Vermählten Victor als »Mann mit dem Blick eines Cockerspaniels bei schmelzendem Schnee«. Und als Sybil ihr Unbehagen an der Situation, dass ihr frisch Angetrauter schon wieder mit seiner Ex ins Bett hüpft, mit »ich fühle mich, als ob schleimige Tiere durch mich hindurchkriechen« zum Ausdruck bringt,
kommentiert Elyot dies banal mit: »Kann schon sein, das Sofa ist ziemlich alt!« Dass die Venus von Willendorf eine pointierte Rolle im Bühnenhintergrund dieser Komödie spielt, sei auch noch erwähnt. Die Autor dieses Stückes ist der Brite Noël Coward, von Königin Elisabeth II. zum »Sir« geadelt. Er war erfolgreicher Schauspieler, Komponist und Regisseur und erhielt 1943 einen Ehrenoscar. Als Autor schrieb er ebenso erfolgreich Komödien und Revuen. »Die Hochzeitsreise« wurde 1930 uraufgeführt, Lechthaler-Belic haben sie weitgehend belassen und nur in ganz kleinen Nuancen modernisiert. Rosie Belic und Nikolaus Lechthaler gehen ihren Weg seit vielen Jahren konsequent und haben es 2008 geschafft, in der Herrgottwiesgasse dieses kleine Theater zu errichten. Sie bespielen in Graz eine auf das Wesentliche reduzierte, qualitätsvolle Nische – das Publikum dankt es mit regelmäßig vollem Haus. Karten reservieren! n Die Hochzeitsreise Noch bis 29. November 2014 Theater Lechthaler-Belic 8020 Graz, Herrgottwiesgasse 4 Karten: 0316 680315 le-be.at
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Tandl macht Schluss! Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
D
ie letzte Fazittitelgeschichte, in der wir uns vor allem mit den positiven Aspekten der Migration auseinandergesetzt haben, hat eine große Bandbreite von Reaktionen ausgelöst. Einige sehen überhaupt kein Problem darin, wenn sich Armutsmigranten an unseren Sozialkassen bedienen. Wesentlich größer ist jedoch die Zahl jener verhetzten Zeitgenossen, die in jedem anerkannten Asylwerber und Zuwanderer aus einem ärmeren EULand eine Bedrohung für unsere Kultur erkennen. Inzwischen will uns die Politik wenigstens nicht länger vorgaukeln, dass wir kein Einwanderungsland sind. Bis auf die Freiheitlichen, die aus populistischen Gründen nicht auf ihr »Ausländer raus!«-Getue verzichten können, haben die Parteien die Realitäten, die sie entstehen ließen, weil sie das Problem der unkontrollierten Zuwanderung verschlafen haben, zumindest akzeptiert. Die Gegebenheiten sprechen jedoch trotz der Akzeptanzprobleme dafür, in Zukunft noch mehr Ausländer zu
Einwanderung als Standortchance
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uns zu holen. Denn nur wenige Länder auf der Welt altern so schnell wie Österreich. Die Alterszusammensetzung unserer Bevölkerung wird sich weiter dramatisch ändern. Die Babyboomer gehen in den nächsten fünfzehn Jahren in Pension. Und spätestens dann droht aus einem demografischen Problem eine demografische Katastrophe zu erwachsen. Derzeit kommen auf 100 Erwerbstätige etwa 52 Pensionisten. Bis 2040 werden es über 80 sein. Jetzt kann man diese Prognosen anzweifeln, weil vor allem die Erwerbsquoten kaum kalkulierbar sind. Eines ist dennoch klar: Wir haben nicht nur ein Problem bei der Pflegefinanzierung, sondern sämtliche Sozialkassen stehen vor dem Kollaps. Doch nur wenn wir es schaffen, Einwanderer zu holen, die mehr in das Sozialsystem einzahlen, als sie mit ihren Familien herausholen, können wir unser demografisches Problem über die Zuwanderung zumindest teilweise lösen. Ein weiteres Problem, das sich ebenfalls auf die schlechten demografischen Perspektiven zurückführen lässt, ist, dass unsere Unternehmen seit Jahren viel zu wenig investieren. Natürlich hat das auch andere Ursachen – etwa die irre hohen Energiekosten oder die nicht bewältigbare Eurokrise. Dennoch sollten wir darüber nachdenken, warum ein Unternehmen nicht an einem Standort investieren will, dessen Wettbewerbschancen in absehbarer Zeit dramatisch sinken werden, weil zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte und analog dazu auch zu wenig Kunden zur Verfügung stehen. Dabei bestünde gerade jetzt die Möglichkeit, unsere demografischen Perspektiven deutlich zu verbessern. Die Krise hat nämlich quer über Europa dazu geführt, dass Millionen gut qualifizierte oder zumindest gut qualifizierbare Menschen dazu bereit sind, ihre Heimat zu verlassen und zu uns zu kommen. Es ist völlig klar, dass Zuwanderung nur dann einen Sinn ergibt, wenn wir es schaffen, Leute zu uns zu holen, von denen wir erwarten können, dass sie auf lange Sicht mehr zum Sozialstaat beitragen als herausholen. Sonst wird jede große Einwanderungswelle – und dazu zählen auch
Menschen, die wir aus humanitären Gründen aufnehmen müssen – langfristig unser Sozialsystem gefährden. Im als besonders tolerant bekannten angloamerikanischen Raum fährt man seit vielen Jahren gut damit, die potenziellen Zuwanderer nach einem Punktesystem zu klassifizieren. Als Folge der gesteuerten Zuwanderung verfügen etwa 45 Prozent der in den letzten fünf Jahren in Kanada Zugewanderten über einen Universitätsabschluss – in Österreich kann man diesen Anteil mangels der Verfügbarkeit entsprechender Zahlen getrost auf einen Bruchteil dieses Wertes schätzen. Die Kinder der Migranten machen in Kanada in aller Regel einen akademischen Abschluss und übertreffen den Nachwuchs der Einheimischen bei Weitem. Bei uns liegen die Migrantenkinder bei den höheren Schulabschlüssen bekanntlich dramatisch hinter den Einheimischen. Machen wir doch aus der Zuwanderung ein Geschäft, von dem auch die eingesessene Bevölkerung profitiert. Sie auf die humanitäre Aufnahme von politisch und religiös Verfolgten zu beschränken, können wir uns jedenfalls nicht mehr lange n leisten.
Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at Wir lesen uns wieder AB 25. November 2014!
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