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FAZITGESPRÄCH Kontrolle ist besser

FAZITGESPRÄCH Kontrolle ist besser

Rechnungshofchef Heinz Drobesch im Interview

Rechnungshofchef Heinz Drobesch im Interview

FAZIT

FAZITESSAY Matthias Dembinski über die Aufgaben der Nato im Wandel der Zeit

November 2024 Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.

FAZITTHEMA LANDTAGSWAHL

Was wir wirklich brauchen …

Mit Sicherheit für die Steiermark

Unsere Arbeit ist nicht weniger als ein Bekenntnis zur Region und einer grünen Welt. Als verantwortungsvoller Partner mit dem notwendigen Überblick und Wissen tun wir alles dafür, den Menschen in der Steiermark eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten. Indem wir Ressourcen

der Natur nutzen und sie zugleich für nachfolgende Generationen bewahren. Nähe mit Nachhaltigkeit verbinden und da sind, wenn man uns braucht. Damit sicherer Strom auch in Zukunft sicher bleibt.

mein-steirerstrom.at

Editorial

Ganze zwei Wochen hat sich Alexander van der Bellen Zeit genommen, das Wahlergebnis vom 29. September absitzen zu lassen, um dann eine wesentliche Entscheidung zu treffen. Die Parteien mögen sich beraten, sie mögen eine Art Sondierungsrunde austragen, um die verzwickte Situation zwischen nichtlinker Mehrheit und der Denkunmöglichkeit eines freiheitlichen Kanzlers aufzulösen. Weise und bedacht hat damit der »Hüter der Verfassung« sein Amt walten lassen. Habe auch ich mir zwei, drei Tage gedacht, bis ich dem sympathischen Professor auf die Schliche gekommen bin. Wenig ist daran weise, nichts daran hat das Potential, den gordischen Knoten einer Koalitionsbildung aufzulösen. Er hat sich im Grunde lediglich die »Unannehmlichkeit« erspart, einem Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag zu erteilen. Und er hat sich Zeit erkauft. Gut gemeint, aber in der Auswirkung kontraproduktiv. Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich halte eine Kanzlerschaft Kickls für wenig prickelnd. Nur die Vorstellung der Alternative Schwarz-Rot-Pink erfreut

Das Patt im Parlament lässt für die Zukunft wenig Gutes erwarten

mich noch weniger. (Schwarz-Rot-Grün möchte ich aus Gründen des Anstands hier nicht ansprechen.) Van der Bellen hat damit ebenfalls die Nehammersche Sackgasse beschritten, den FPÖ-Chef durch »besondere Behandlung« größer zu machen, als er ist. Und der kann nun noch viel effektvoller die Märtyrerkarte spielen.

Viel »demokratischer« wäre es gewesen, Kickl ohne viel Brimborium diesen Auftrag zu erteilen und die Parteien verhandeln zu lassen. Natürlich stimmt der Teil der präsidialen Erklärung mit den »starren Fronten«, die »Normalität« im österreichischen Parlamentarismus aber einfach aufrecht zu erhalten, hätte niemandem geschadet und Kickl dann wohlwahrscheinlich scheitern lassen. Und wenn ich geschrieben habe, nicht Herbert Kickl als Kanzler haben zu wollen, dann hat das noch einen weiteren Grund. Einen, den ich im Grunde verachte und einer, von dem ich nicht weiss, wie lange ich ihn noch gelten lasse. Das sind die zu erwartenden Demonstrationen und Agitationen gegen eine solche blaue Kanzlerschaft. Die aufrechten Demokraten haben ja schon am Wahlabend mit ihren Kundgebungen begonnen, und bald nach der Wahl gab es Protestmärsche in Wien und anderen Städten des Landes. Die aus meiner Sicht skurrile Ironie, die Demokratie damit retten zu wollen, indem gegen das Ergebnis einer freien Wahl in einem freien Land protestiert wird, scheint in diesen Kreisen nicht wahrgenommen zu werden. Gut, das sind wir von Links gewohnt, was nicht in den eigenen »Narrativ« passt, wird negiert. Und so wird kommen, was kommen muss. Eine Kanzlerschaft der Volkspartei in einer Koalition gemeinsam mit einer sich in desaströsem Zustand befindlichen Sozialdemokratie und einer immer wieder verhaltensauffälligen Neos-Truppe, die mit ein paar vernünftigen Ansätzen in Wirtschaftsund Außenpolitik ihre gesellschaftspolitische Volllinkslastigkeit auch nur schwer wird übertünchen können. Eine solche Regierung droht, diesem Land zu schaden. Ein leider unrealistischer Königsweg könnte sein, wenn FPÖ, ÖVP und Neos gemeinsam eine – dann mit Zweidrittel-

mehrheit im Parlament ausgestattete –Koalition bilden würden. Am besten mit einer unumstrittenen und keiner Partei zuzurechnenen Person als Kanzler. Ich denke wirklich, das wäre die einzige Möglichkeit aus diesem Wahlergebnis heraus eine für Österreich sinnvoll und gut arbeitende Regierung zu bilden. Denn eine Regierung ohne Beteiligung der FPÖ, kann die Blauen nur stärken. Die Schubumkehr in der Migrationsthematik hat – in ganz Europa – spürbar eingesetzt. Das Pendel, das gesamtgesellschaftliche Pendel in diesem Thema ist seit Wochen in die andere Richtung unterwegs. Man kann nur hoffen, dass es nicht allzuviel an Fahrt auffnimmt, und dann genau das bewirkt, was vernünftige Linke wie Rechte nicht wollen. Eine Mitte-Links-Links-Koalition – mit diesen in allen Parteien bestenfalls mediokren Bundespolitikern – wird wenig dazu beitragen können, gesellschaftlichen Zusammenhalt wieder herzustellen. Insgeheim hab ich übrigens eine letzte Hoffnung, dass nämlich in ein, zwei Jahren neu gewählt wird. Und sich die Volkspartei ihrer größten Stärke besinnt und diese zurück in die aktive Poltik holt. Einen dann mit mehr Lebenserfahrung ausgestatteten Altkanzler Sebastian Kurz. n

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at

Inhalt Fazit November 2024

Was wir wirklich brauchen

Die Landtagswahl steht im Schatten der Regierungsbildung im Bund. Dabei ist es alles andere als egal, wer Erster wird.

Kontrolle ist besser

Seit 40 Jahren verhindert der Landesrechnungshof große Finanzskandale. Seit acht Jahren mit Heinz Drobesch an der Spitze.

Nato im Wandel

Konfliktforscher Matthias Dembinski meint, dass die Nato mit dem Heranrücken an Russland viel militärisches Potenzial abbaute.

Nur eine Simulation von Muße

Peter K. Wagner hat es dann doch noch zu einem »Happening« (sagt man noch so?) des Steirischen Herbst geschafft. Er war beim »Kastner & Öhler«.

Seite 78

Fotos: Leonhard
Niederwimmer/Unsplash,
Jorj
Konstantinov, Enlarge, Johanna Lamprecht

Leder mit Leidenschaft

Vor fünf Jahren hat Lederhandwerker

Fritz Parmetler eine Grazer Taschnerei übernommen. Josef Schiffer war vor Ort.

Wirtschaft und mehr.

Rubriken

Editorial 3

Politicks 14

Investor 34

Außenansicht 38

Oberdengler 46

Immobilien 68

Alles Kultur 78

Schluss 82

Ölquellen der Zukunft

Das weltweit agierende Familienunternehmen Münzer Bioindustrie mit Sitz in Sinabelkirchen produziert Biodiesel aus altem Speisefett.

Binder

Fotos: Andreas Pankarter, Heimo

Liebe Leser!

Bei der Landtagswahl wird es eng für Landeshauptmann Christopher Drexler. Denn Mario Kunasek strebt im Windschatten von Herbert Kickl den Wahlsieg für die FPÖ an. Und auch Anton Lang von der SPÖ will Erster werden. Wir haben im Fazitthema die inhaltlichen Positionen der Parteien analysiert und stellen fest: Es ist nicht egal, wer die Steiermark als Landeshauptmann durch die turbulenten nächsten Jahre führt.

Zum Fazitgespräch trafen wir Landesrechnungshofdirektor Heinz Drobesch. Seine Institution sorgt seit vier Jahrzehnten dafür, dass die Steiermark von extremen Finanzskandalen und von kostenmäßig völlig aus dem Ruder laufenden Landesprojekten verschont bleibt. Vom neuen Landtag wünscht sich Drobesch eine Verfassungsänderung, um die Rechnungshofkompetenzen weiter zu stärken.

Auch der Sepp Oberdengler, das Alter Ego von August Schmölzer, widmet sich der letzten Nationalratswahl und legt sich am Stammtisch mit einem FPÖ-Wähler an. In der Kultur geht es abschließend um den Steirischen Herbst, um den »Kastner« und um die 210. Saison des Steirischen Musikvereins. Gutes Lesen! -red-

IMPRESSUM

Herausgeber

Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl

Medieninhaber & Verleger

Klepej & Tandl OG

Chefredaktion

Christian Klepej Mag. Johannes Tandl

Redaktion

Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Kim Vas (Satz und Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)

Lektorat

AdLiteram

Druck

Walstead-Leykam

Vertrieb & Anzeigenleitung

Horst Futterer

Kundenberatung

Irene Weber-Mzell

Redaktionsanschrift

Titelfoto von Jorj Konstantinov

Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

Fazitthema

Von Johannes Roth

In wenigen Wochen wird der letzte Wahlkampf des Superwahljahres geschlagen sein. Zeit, sich die Herausforderungen und die Herausforderer noch einmal genauer anzusehen.

Vorweg: Bei allen Unkenrufen, die in der heimischen politischen Landschaft in Wahlkampfzeiten abgesetzt werden – so schlecht steht die Steiermark nicht da. Grosso modo lässt sich sagen: Wir sind immer noch ein Land, das mit seiner hohen F&E-Quote in Europa ganz vorne mitspielt, und immer noch haben wir eine gut funktionierende und nachgefragte Industrieproduktion. Das Ausbildungs- und Arbeitslosenniveau ist im Vergleich zu anderen Regionen Europas exzellent, unser Bruttoinlandsprodukt reiht uns auch in dieser Hinsicht unter die Top-Regionen Europas. Mit einem monatlichen Bruttomedianeinkommen (monatliches Bruttoeinkommen inkl. anteiligem Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Zuordnung nach dem Arbeitsort) in der Höhe von 3.207 € liegt die Steiermark im Jahr 2023 auf Rang vier im Bundesländervergleich. Auch in puncto Bildung müssen sich die Steirer nicht verstecken: Die steirische Wohnbevölkerung ist gut gebildet. Im Jahr 2022 fiel der Anteil der

Personen mit maximal einem Pflichtschulabschluss in der Steiermark mit 14,9 Prozent niedriger als in Österreich insgesamt (17,1 Prozent) aus. Und, und, und. Es gibt zahlreiche Parameter und Indikatoren, auf die die Steirer zu Recht stolz sein dürfen.

Wirtschaftsdaten entmutigend

Die tragische Betonung liegt allerdings auf dem Satzteil �im Vergleich zu�. Denn auch wenn es anderen europäischen Regionen deutlich schlechter geht, so heißt das noch lange nicht, dass hier alles eitel Wonne ist. Im Gegenteil – die Konjunkturdaten sind einigermaßen besorgniserregend. Die Zahl der beim AMS als arbeitslos vorgemerkten Personen stieg im September 2024 steiermarkweit um 14,3 Prozent – deutlich über dem Österreichschnitt. Ende September 2024 waren somit 32.310 Personen beim AMS als arbeitslos vorgemerkt, besonders hoch ist die Arbeitslosenquote in Graz und Leoben. Die Entwicklung der

Ich lade die Steirerinnen und Steirer ein, uns ihre Stimme zu geben oder auch nur zu leihen.

ÖVP-Spitzenkandidat Landeshauptmann Christopher Drexler

technischen Produktion sinkt, besonders stark betroffen ist das Bauwesen. Der Produktionswert der technischen Produktion nahm im Juni 2024 (die letzten verfügbaren Zahlen) um 5,8 Prozent ab, im Bereich Bergbau und Herstellung von Waren wurde eine Abnahme des Produktionswertes um 3,9 Prozent beobachtet, die Auftragseingänge des produzierenden Bereiches nahmen in der Steiermark um 15,9 Prozent ab.

Insolvenzen steigen

Die schlechten Wirtschaftsdaten finden eine Fortsetzung in der Betrachtung der Insolvenzstatistik: Laut den aktuellen Zahlen des KSV1870 sind die Insolvenzen in der Steiermark im ersten Halbjahr 2024 um 29 Prozent angestiegen, was 367 Fällen entspricht. �Hohe Energiekosten und Preissteigerungen von Lieferanten, die nach wie vor hohe Inflation und ein gefühlt schlechteres Zahlungsverhalten werden seitens der steirischen Unternehmer als die häufigsten Gründe genannt, weshalb sich die wirtschaftliche Situation in den Betrieben innerhalb des vergangenen Jahres deutlich verschlechtert hat�, erklärt eine Aussendung des KSV. Besonders bemerkenswert ist, dass auch die Zahl der betroffenen Mitarbeiter zugenommen hat. Die angespannte wirtschaftliche Lage hat in den letzten sechs Monaten auch deutliche Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen: Die Arbeitslosigkeit ist im Durchschnitt um 11,6 Prozent gestiegen. Eine Umfrage des Austrian Business Check zeigt zudem, dass sich die Geschäftslage im Frühjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozentpunkte verschlechtert hat. Man könnte die Aufzählung dessen, was in der Grünen Mark gut und was schlecht läuft, ad infinitum fortsetzen. Kaum ein Parameter, der nicht exzellent dokumentiert und in den Kontext österreichi-

scher, europäischer oder OECD-Länder gestellt werden kann und wird. Vieles von dem, was an statistischem Material vorhanden ist, ist allerdings nur bedingt aussagekräftig – die Erhebungen finden teils nur zeitverzögert ihren Abschluss (der Wirtschaftsbericht des Landes für 2023 wurde gerade eben veröffentlicht), die Pandemiejahre machen jeden Vergleich obsolet. Was bedeutet: Die Zahlen können vielfach interpretiert werden, wie man will.

Sparkurs unabdingbar

Dennoch muss man kein Prophet sein, um die tatsächlichen Schwierigkeiten zu benennen, denn sie sind teilweise deutlich sichtbar: drohende Deindustrialisierung, die Migrationsproblematik, das Bildungswesen, die Infrastruktur, steigende Kosten durch Umweltkatastrophen, Energie, Teuerung, die Gesundheitsversorgung etc. Es sind Probleme, denen eine Landesregierung nur teilweise mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken kann – vieles davon lässt sich nur über Bundesgesetze oder die Europäische Union steuern.

Eines der größten Probleme in der kommenden Periode wird jedoch die Sanierung des Landesbudgets sein. Denn die Pandemie, die Teuerung und die Energiepreise haben ihre Spuren auch in der Finanzgebarung des Landes hinterlassen – und diese Spuren gilt es nun zu beseitigen. Die Abschaffung der kalten Progression hat ein Riesenloch in die Budgets gerissen – man hat weniger Geld und mehr Probleme. Ein Dilemma, das sich nur durch einen ambitionierten

Warum ist man statt eines neuen Leitspitals nicht ernsthaft den Weg gegangen, es Spezialisierungenmit an den drei bestehenden Standorten zu versuchen. Es gibt also viele, viele Fragezeichen ...

FPÖ-Spitzenkandidat

Mario Kunasek

Ich fordere ganz klar bei Kindern ab dem dritten Lebensjahr eine Sprachstandsfeststellung. Und dort, wo es ein Problem gibt, muss ver- pflichtend ein zweites Kindergartenjahr her.
SPÖ-Spitzenkandidat und LH-Vize Anton Lang

Sparkurs lösen lassen wird – darüber macht sich niemand mehr Illusionen. Ansonsten läuft die Steiermark Gefahr, die Stabilitätskriterien nicht mehr erfüllen zu können.

Es ist eine hochkomplexe Gemengelage, vor der die neue Landesregierung – wie immer sie sich zusammensetzt – stehen wird. Zumal die grünen Trotz-Blockaden, insbesondere jene von Ministerin Gewessler, der steirischen Infrastruktur schweren Schaden zugefügt haben, der mit gekürzten Budgetmitteln nur schwer behoben werden kann. Wer immer an der Spitze steht, darf sich keine Hoffnungen darauf machen, sich ein Bussibär-Image zu erarbeiten. Im Gegenteil: Man wird Beliebtheitswerte einem ideologiefreien Pragmatismus in der steirischen Landespolitik opfern müssen. Der berühmt gewordene �Steirische Weg�, das Miteinander in der Politik, wie es alle im Landtag vertretenen politischen Parteien pflegen, insbesondere aber die ÖVP und die SPÖ, wird wichtiger denn je werden. Nur wer bereit ist, diesen Weg auch in Zukunft zu gehen, wird politisch bestehen können, für Experimente, wie sie gerade in der steirischen Landeshauptstadt katastrophal schiefgehen, wird kein Raum sein.

Agenda Weiß-Grün Für die Steirische Volkspartei ist immer noch die Agenda Weiß-Grün das Maß aller Dinge. Sie trägt die Unterschriften von Hermann Schützenhöfer und Anton

Lang, stammt aus der präpandemischen Zeit und benennt schonungslos, was zu tun ist und wie. �Gemeinsam. Steiermark. Gestalten� hatten die Autoren damals im Subtext getitelt und damit eine grundlegende Richtung vorgegeben, die Christopher Drexler von Schützenhöfer übernahm und auch nach der kommenden Wahl verfolgen will: Die ÖVP hat erkannt, dass sie nur in einem ehrlich gelebten partnerschaftlichen Verhältnis mit einem Regierungspartner eine gestaltende Kraft bleiben kann. Die Agenda Weiß-Grün ist ein detailreiches Programm, das kaum Fragen offenlässt. Christopher Drexler greift daraus einen neuen Schwerpunkt heraus und fokussiert sich für den Wahlkampf auf das Thema �Arbeit� – die Arbeit, die er und sein Team nämlich für die Steiermark leisten wollen. �Arbeiten. Auf gut steirisch.� lautet dementsprechend der Slogan. �Der Landeshauptmann ist einer, der anpackt. Auf gut steirisch. Damit Sicherheit und Leistung zählen. Landeshauptmann Christopher Drexler scheut sich nicht vor Herausforderungen, er packt Probleme an und findet Lösungen�, erklärt Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg anlässlich der Präsentation der Wahlplakate den Ansatz. Eisel-Eiselsberg weiter: �Sicherheit ist die Basis für ein gutes Miteinander. Dafür braucht es eine starke Polizei, unser Bundesheer und die großartigen Freiwilligen Feuerwehren in unserer Steiermark. Sicherheit hat aber auch mit illegaler Migration und man-

gelnder Integration zu tun. Wer bei uns leben will, hat ohne Wenn und Aber unsere Rechtsordnung, unsere Demokratie und unsere Werte zu akzeptieren. Frauenfeindlichkeit hat bei uns keinen Millimeter Platz! Denn diese Werte sind auch unsere Hausordnung.�

Soziale Gerechtigkeit im Fokus

In der von Anton Lang angeführten SPÖ sieht man die Dinge naturgemäß ähnlich, wenngleich man sie doch anders beschreibt: Das politische Programm setzt in erster Linie auf Gerechtigkeit. �Gerechte Bildungschancen�, „Sozial gerecht und gesund�, �Gleichgestellte Steiermark�, �Leistbare Steiermark�, �Zukunftsfitte Steiermark� und �Starke Regionen� sind die Schlagworte, unter denen sich die politische Agenda der steirischen SPÖ ausbreitet. Bereits im Jänner hatte die SPÖ ihr Zukunftsprogramm �Neu-Land� beschlossen – ein Programm, das erstmals in der Parteigeschichte im Zuge eines Beteiligungsprozesses erstellt worden war. Insgesamt seien direkt vor Ort bei den Themenwerkstätten und online über die Homepage weit über 200 Ideen für die Zukunft der Steiermark gesammelt worden, verlautet die SPÖ auf ihrer Website. �Von der Elementarpädagogik bis hin zur Pflege, dem Wirtschaftsstandort oder dem Wohnbau sind Vorschläge für eine gerechte Steiermark der Zukunft eingelangt, die sich in unserer inhaltlichen Ausrichtung widerspiegeln werden�, verspricht man weiters.

Tatsächlich ist das Programm der SPÖ nicht weniger detailliert ausgearbeitet als die Agenda Weiß-Grün, und wenn sie sich auch teilweise deutlich voneinander unterscheiden, so liest man dennoch bei beiden Programmen eine gewisse Ernsthaftigkeit ebenso heraus, wie man beiden Parteien in der Bewertung ihrer Arbeit eine gewisse Kompromissbereitschaft nicht absprechen kann.

Migration als fast einziges Thema Gefährlichster Herausforderer der ÖVP und spätestens seit der Nationalratswahl Favorit auf Platz eins ist die FPÖ, deren Programm vom Grundsatz �Wir sagen was wir denken, und wir tun, was wir sagen!� (sic!) getragen ist. Soziales, Asyl, Gesundheit, Sicherheit, Familie, Verkehr, Kultur und Regionen sind die Schwerpunkte Mario Kunaseks. Weit weniger detailliert ausgearbeitet als die Programme von ÖVP und SPÖ übt sich das FPÖ-Programm darin, dem Wähler kurz und knapp die wesentlichen Inhalte zu präsentieren. Die sind wenig überraschend dominiert vom Generalthema der FPÖ: �Ausländer� vs. �Die anständigen und fleißigen Steirer�. Bereits unter dem

ersten Punkt �Soziales� ist beispielsweise zu lesen: �Die steirische Sozialpolitik muss sich auf die eigenen Staatsbürger konzentrieren, da vor allem in der jüngsten Vergangenheit die unkontrollierten Zuwanderungswellen das System an den Rand des Zusammenbruchs gebracht haben. Die unqualifizierte und damit unerwünschte Migration in den Sozialstaat kann nur gestoppt werden, wenn zukünftig noch stärker unterschieden wird, wer jahrelang Steuern gezahlt hat und wer erst vor Kurzem eingewandert ist.�

Top-Thema Islamisierung

Damit lassen sich nicht nur großartig Ressentiments bedienen, sondern – wie wir seit der Nationalratswahl wissen – auch ausreichend Wähler gewinnen. So hat man auch für die Steiermark wenige, aber konkrete Ideen, um der vermeintlichen Verschwendungssucht der Landesregierung in puncto Asylwesen Einhalt zu gebieten. �Priorisierung von Sachleistungen sowie die grundsätzliche Streichung von Bargeldleistungen unter Implementierung eines (personalisierten) Gutscheinsystems für anspruchsberechtigte grundversorgte Personen.

Verpflichtende Unterfertigung eines Verhaltenskodex (allgemeine Werte der Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie eine Erklärung gegen den islamistischen Terrorismus sowie gegen den radikalen und politischen Islam) mit entsprechenden Sanktionsmöglichkeiten.

Anwesenheitspflicht in steirischen Asylquartieren während der Nachtstunden – zwischen 22 und 6 Uhr – und penible Einhaltung sowie Kontrolle� seien unabdingbare Voraussetzungen für eine Reform des steirischen Asylwesens. Das Thema zieht sich durch und findet mit Sicherheit sein Publikum. Zur Lösung wirtschaftlicher, organisatorischer und infrastruktureller Probleme hat die FPÖ jedoch wenig in ihrem Programm stehen. Das trifft übrigens auch auf das Wahlprogramm der KPÖ zu, die ja dank der treuen Grazer Stammwählerschaft mit immerhin zwei Mandaten im Landtag vertreten ist und mit einiger Verzweiflung versucht, diese Mandate auch zu halten.

KPÖ – Raue Töne und linkspopulistische Forderungen

Die Strategie der KPÖ ist jedenfalls dieselbe wie die der FPÖ oder der Grünen: Das eigene Kernthema hochzujazzen, auf alle politisch relevanten Bereiche umzulegen und damit ein Programm zu formulieren. Im Fall der KPÖ ist das Kernthema Klassenkampf: Politiker verdienen zu viel, der einfache Arbeiter verdient zu wenig, Wohnen ist zu teuer, Gesundheit ist kein Privileg der Reichen etc. Hinter den rauen Tönen verbergen sich aber auch einige relativ vernünftige Analysen, die vor allem in Zeiten überbordender Teuerungsraten und steigender Mieten

bei bestimmten Wählern auf fruchtbaren Boden fallen. In der Pflege etwa besteht an mehreren Fronten Handlungsbedarf, umweltfreundliche und leistbare Energie ist unter mehreren Aspekten ein Gebot der Stunde und wer wollte behaupten, gute Bildung sei nicht wichtig? Mangel festzustellen ist die eine Sache, Ideen und Konzepte zu entwickeln, um ihn zu beheben, eine andere. Populäre Forderungen der KPÖ, wie die Kürzung von Politikergehältern, mögen – wie bei den FPÖ-Wählern die �Ausländer-raus�-Forderung – ihre Wirkung an der Wahlurne entfalten. Ein taugliches Konzept oder Programm, wie es SPÖ und ÖVP erarbeitet haben, ist es allerdings nicht.

NEOS: Eierlegende Wollmilchsau

Das ist bei den NEOS anders: Ihre Vision führt in der Theorie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Prosperität zusammen. Das NEOS-Kernthema ist Bildung, auch in der Steiermark – wobei das Thema auf Landesebene nur halb so viel hergibt wie im Bund, weshalb man sich auf Elementarbildung fokussieren muss. NEOS jedenfalls wollen den Mangel an Kindergartenplätzen beheben und das Bildungssystem reformieren, �um sicherzustellen, dass alle Kinder Zugang zu hochwertigen Bildungsangeboten haben.� Darum setzen sich Niko Swatek und sein Team für �einen Ausbau von Kinderkrippen und Kindergärten sowie eine bessere Unterstützung für Schulen in sozialen Brennpunkten ein�. Aber auch das Gesundheitssystem bedürfe einer Reform, die Wartezeiten seien zu lange, kassenärztliche Stellen sollen ausgebaut werden, Familien, Arbeitnehmer und

Unternehmen sollen steuerlich entlastet werden. Die Abschaffung der ORF-Landesabgabe, Transparenz und Korruptionsbekämpfung sowie der Ausbau erneuerbarer Energien und öffentlicher Verkehrsmittel runden das Wahlprogramm ab. Zwei Mandate halten die NEOS aktuell im steirischen Landtag, was sie einem Stimmenanteil von exakt 5,37 Prozent bei der Wahl 2019 verdanken. Sollten sie das Ergebnis halten können, darf man gespannt sein, wie sie damit ihre Kernforderungen (�Wirtschaftlicher Aufschwung� oder �verlässliche Gesundheitsversorgung�) durchsetzen werden.

Grüne Mogelpackung

Sandra Krautwaschl und das Team der Grünen haben es da leichter, zumindest wenn man die derzeitige Anzahl der Mandate (sechs) halten kann. Das Wahlprogramm für die Landtagswahl ist keine besondere Überraschung: �Für dich und gutes Klima� treten die Grünen ein. Die Details sind eine Ansammlung grüner Klischees. Der Bogen spannt sich von �Gesunden Lebensmitteln� über �Bremsen wir den Bodenverbrauch�, �Erhöhen wir die Leerstandsabgabe� bis zur �Täglichen Turnstunde�, einem �fixen Betreuungsplatz� und �Chancen statt Vorurteile�. In Summe also ein hoch ambitioniertes Programm, gegen das wenig zu sagen wäre, wüsste man nicht aus dem Beispiel der Stadt Graz und natürlich aus der Bundesregierung genau, worauf eine grüne Regierungsbeteiligung im Land hinauslaufen würde: kompromissloser Radikalumbau gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Gegebenheiten

ohne Rücksicht auf Verluste, Degrowth und ein permanentes Schwingen der Klimakeule.

Profis sind gefragt Zusammenfassend lässt sich sagen: Die aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen, mit denen die Steiermark konfrontiert ist – von der Deindustrialisierung über die Migrationsproblematik bis hin zu steigenden Energieund Umweltkosten – erfordern fundiertes Fachwissen und entschlossenes Handeln. Es braucht Profis, die nicht nur in der Lage sind, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen und das große Ganze zu sehen, sondern die auch in der Lage sind, langfristige, strategische Entscheidungen zu treffen, die über den Wahlkampf hinausgehen. Wenngleich populistische Lösungen kurzfristig Sympathien mobilisieren können, ist es doch umso wichtiger, auf professionelle politische Akteure zu setzen, die auf Erfahrung, Verhandlungsgeschick und Sachverstand bauen. Sie sind in der Lage, nicht nur auf momentane Krisen zu reagieren, sondern auch nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln, die sowohl regional als auch auf Bundes- und EU-Ebene wirken. Nur durch professionelles politisches Handeln kann das wirtschaftliche und soziale Gleichgewicht der Region wiederhergestellt werden. Die komplexen Herausforderungen, vor denen wir stehen, verlangen mehr als einfache Parolen – sie erfordern ideologiefreien Pragmatismus, um die Steiermark zukunftsfähig zu machen. �

Business

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Wenn es um einen Partner in Finanzfragen geht, dann ist es gut, wenn beide dieselbe Sprache sprechen. Als Bank mit starken lokalen Wurzeln fühlen wir uns den Menschen in unserer Region verpflichtet. Deshalb ist es uns wichtig, Sie bei der Verwirklichung Ihrer Ideen und Träume zu unterstützen. www.bks.at

Psychologen nennen es �erlernte Hilflosigkeit� , wenn die Leute glauben, dass ihre Entscheidungen keinen Einfluss auf ihr Leben nehmen.

Warum stützt der Bundespräsident die Märtyrererzählung von Herbert Kickl?

Die Weigerung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Herbert Kickl einen eindeutigen Regierungsbildungsauftrag zu erteilen, hat nicht nur in der FPÖ für Unmut gesorgt. Sie dürfte tatsächlich eher der grünen Vergangenheit unseres Staatsoberhauptes geschuldet sein als den Geboten von Demokratie, rationaler Vernunft oder gar von Fairness. Denn dass die FPÖ bei der Nationalratswahl mit 28,85 Prozent stimmenstärkste Partei wurde, ist nun einmal eine Tatsache. Und selbst wenn es nicht in der Verfassung steht, galt bis vor wenigen Tagen das ungeschriebene Gesetz, dass der Bundespräsident den Chef der stärksten Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Dieser Auftrag hätte nichts damit zu tun gehabt, dass Herbert Kickl tatsächlich die Bildung einer Regierung gelingt. Denn dafür braucht man in Österreich nun einmal das �Placet� von mehr als der Hälfte der 183 Nationalratsabgeordneten und nicht von nur 28,85 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Schade, dass der Bundespräsident dem

Landeshauptmann Christopher

Drexler bittet die Wähler, ihm ihre Stimmen zu geben oder auch nur zu leihen, um im Duell um Platz eins Erster zu bleiben.

J. D. Vance, in seinem Buch �Hillbilly Elegy� Außerdem sei der FPÖ-Chef eine Gefahr für die innere Sicherheit. Kickl schüre aus parteitaktischen Motiven Ängste in der Bevölkerung und verbreite Verschwörungstheorien wie jene, dass die WHO die Weltherrschaft anstrebe. Die ÖVP-Absage an die Person Herbert Kickl sei nicht verhandelbar. Sie dürfe aber nicht als Absage an die FPÖ und erst recht nicht als Zusage zu Schwarz-Rot-Pink verstanden werden.

Wahlsieger, also dem FPÖ-Chef einen eindeutigen Regierungsbildungsauftrag verweigert hat. Damit unterstützt er die von der FPÖ in ihren Social-Media-Kanälen und auf Parteiveranstaltungen gepflegte Erzählung vom �Sie sind gegen uns, weil wir für euch sind�.

Nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl. Mit der ungerechten Behandlung durch den Bundespräsidenten wurde der FPÖ ein weiteres Thema serviert, mit dem sie ihre steirischen Wählerinnen und Wähler bei der Nationalratswahl auch für die steirische Landtagswahl am 24. November mobilisieren wird. Das FPÖ-Hauptthema bleibt natürlich die illegale Massenmigration der letzten 10 Jahre und deren Folgen auf das Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem. Dass die Mehrheit der Steirerinnen und Steirer mit der Arbeit der schwarz-roten steirischen Landesregierung durchaus zufrieden ist, wird in diesem aufgeheizten Klima wohl zu wenig wahrgenommen werden.

Was wird jetzt aus dem selbsternannten Volkskanzler? ÖVP-Chef Karl Nehammer lehnt die Mitarbeit der ÖVP in einer von FPÖ-Chef Herbert Kickl geführten Bundesregierung auch nach der Wahl strikt ab. Nach einem vom Bundespräsidenten angeordneten Gespräch mit dem FPÖ-Chef sagte er in einer Pressekonferenz, er werde niemals den Steigbügelhalter für Herbert Kickl machen. Er halte das für seine historische Verantwortung und fühle sich jenen mehr als 70 Prozent verpflichtet, die Herbert Kickl nicht gewählt haben. Nehammers Einschätzung von Herbert Kickl habe sich seit der Nationalratswahl nicht geändert. Er bezeichnete Kickls Demokratieverständnis abermals als fragwürdig.

Kickl hingegen sieht in der Nehammer-Absage die Weigerung des ÖVPChefs, staatspolitische Verantwortung zu übernehmen. Das Gespräch mit Nehammer sei gut gewesen, Nehammer könne aber wohl aus parteitaktischen Gründen nicht über seinen Schatten springen. Die Frage, ob er zugunsten eines anderen FPÖ-Funktionärs auf die Nummer eins verzichten würde, stelle sich aus FPÖSicht überhaupt nicht.

Nehammer werde sich wohl tatsächlich an den Versuch heranwagen, eine Verliererkoalition mit ihm an der Spitze zu formen. Die ÖVP bewege sich damit aber auch inhaltlich in Richtung der Babler-SPÖ. Aus seiner Sicht habe sich Nehammer dem linkslinken SPÖ-Chef Andreas Babler ohne Not ausgeliefert. Damit würden sowohl die 32-Stunden-Woche als auch Vermögenssteuern zum Programm von Schwarz-Rot-Pink gehören. Daher bleibe abzuwarten, wie der VP-Wirtschaftsflügel auf die Nehammer-Absage an die FPÖ reagieren werde. Kickls Hand bleibe jedenfalls ausgestreckt, und die Chancen auf eine FPÖ-ÖVP-Zusammenarbeit mit ihm als Bundeskanzler seien daher durchaus intakt.

Tatsächlich wäre eine FP-VP-Koalition vor allem in Hinblick auf die Wettbewerbsbedingungen auf dem angeschlagenen Wirtschaftsstandort, aber wohl auch aus Sicht der ÖVP-Bauern durchaus attraktiv. Schließlich gibt es zahlreiche wirtschaftspolitische Übereinstimmungen der beiden Parteien. Kickl zeigte sich am Tag nach der Nehammer-Absage Fotos: Oberascher Stefan Leitner

durchaus zuversichtlich, doch noch Bundeskanzler zu werden. Und falls nicht, sei das vor allem in Hinblick auf die steirische Landtagswahl auch kein Beinbruch. Denn vielen ÖVP-Wählern sei klar, dass eine Zusammenarbeit der ÖVP mit einer deutlichen nach links gerückten SPÖ niemals in ihrem Sinne sein könne. Tatsächlich sehen die meisten innenpolitischen Analysten durch Nehammers Kickl-Absage die Verhandlungsposition von Andreas Babler deutlich gestärkt.

Landtagswahl: Starker Gegenwind für die ÖVP, noch stärkerer für die SPÖ Viel mehr Gegenwind aus Wien, wie ihn der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler und LH-Vize Anton Lang derzeit verspüren, ist eigentlich fast nicht denkbar. Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl in der Steiermark mit 32,5 Prozent noch wesentlich besser abgeschnitten als österreichweit mit 28,8 Prozent. Damit liegt die FPÖ in der Steiermark um mehr als fünf Prozentpunkte vor der ÖVP und um unglaubliche 14 Punkte vor der SPÖ. Das macht die steirische FPÖ mit Mario Kunasek an der Spitze auch für die Landtagswahl zum Favoriten. Dabei lag Anton Lang noch vor wenigen Monaten Kopf an Kopf mit FPÖ und ÖVP. Als Juniorpartner in einer schwarz-roten Regierungskoalition ist es für ihn deutlich schwieriger, den negativen Bundestrend abzuschütteln, als für Landeshauptmann Christopher Drexler. Inhaltlich ist die SPÖ mit ihrem Programm �Neu Land� umfassend aufgestellt. Im Mittelpunkt stehen �Gerechte Bildungschancen�, �Sozial gerecht und gesund�, �Gleichgestellte Steiermark�, �Leistbare Steiermark�, �Zukunftsfitte Steiermark� und �Starke Regionen�.

Lang sieht sich trotz der für die SPÖ schlechten Nationalratswahl immer noch im Kampf um den LH-Sessel. Um den bundespolitischen Gegenwind einzudämmen, fordert er von der SPÖ, sich im Koalitionspoker entweder durchzusetzen oder in der Opposition zu bleiben. Im Vergleich zur Nationalratswahl muss die SPÖ bei der Landtagswahl zulegen. Sonst

Politicks

geht sich womöglich weder mit der ÖVP noch mit der FPÖ eine Zweierkoalition aus. Die SPÖ hat bei der Nationalratswahl in Graz zwar den ersten Platz erreicht. Bei der Landtagswahl ist jedoch gerade in der Landeshauptstadt mit einer starken KPÖ zu rechnen, die wohl wieder mit mehreren Mandaten in den Landtag einziehen wird. Auch das macht es für Anton Lang nicht einfacher.

Drexler erwartet ein Duell um den ersten Platz

Landeshauptmann Christopher Drexler will mit der ÖVP natürlich unbedingt Erster bleiben. Ob das möglich ist, hängt davon ab, wie gut er den Wählerinnen und Wählern vermitteln kann, dass es bei der Landtagswahl um die Richtung, die die Steiermark in den nächsten Jahren nehmen wird, geht, und nicht um irgendwelche Denkzettel wegen der europäischen Asylpolitik oder wegen der Corona-Maßnahmen.

Mit den Worten: �Ich lade die Steirerinnen und Steirer ein, uns ihre Stimme zu geben oder auch nur zu leihen�, lässt der Landeshauptmann im Wahlkampf derzeit keine Gelegenheit aus, um ein Duell mit der FPÖ um den ersten Platz auszurufen. Gleichzeitig betont er das gute Klima der Zusammenarbeit mit dem Regierungspartner, aber auch mit den Oppositionsparteien.

Die Steiermark ist wie selten zuvor auf eine professionell und klug handelnde Landesregierung angewiesen. Das Land befindet sich mit seinem starken Automotive-Bereich und seiner mächtigen Exportindustrie im Zentrum der aktuellen wirtschaftlichen Verwerfungen. Die heimische Wirtschaft kann nur dann so erfolgreich wie in der Vergangenheit bleiben, wenn sie es sowohl in Bezug auf die Qualität ihrer Produkte als auch auf die Kosten schafft, besser bzw. günstiger als die Konkurrenz in China, den USA oder im restlichen Europa anzubieten. Um den Standort und, was gerne vergessen wird, den Sozialstaat zu erhalten, muss

die nächste Landesregierung daher für ein investitionsfreundliches Klima mit besten Rahmenbedingungen für die innovativen Unternehmen sorgen. Nur wenn das gelingt, bleiben die Spitzenunternehmen dazu in der Lage, hier statt im wesentlich kostengünstigeren Ausland zu investieren.

In Bezug auf die anstehenden Infrastrukturprojekte ist die Steiermark auch auf die kommende Bundesregierung angewiesen. Daher hat Drexler eine Reihe von Forderungen postuliert, die von der ÖVP unbedingt im nächsten Koalitionspakt untergebracht werden müssen. Was die zukünftige steirische Regierungskoalition angeht, würde Drexler am liebsten die Zusammenarbeit mit der SPÖ fortsetzen. Als möglichen Koalitionspartner hat er aber nur die KPÖ ausgeschlossen. Klar ist auch, dass Drexler der nächsten Landesregierung nur als Landeshauptmann angehören wird. �

LH Vize Lang muss mit der SPÖ im Vergleich zur Nationalratswahl deutlich zulegen und setzt im Programm „Neu-Land“ vor allem auf Gerechtigkeitsthemen.

Recht haben

Verbot von Sklaverei und Zwangsarbeit

Artikel 5 der Charta der Grundrechte (GRC) der Europäischen Union behandelt das Verbot von Sklaverei und Zwangsarbeit und stellt damit einen zentralen Baustein des Menschenrechtsschutzes in der EU dar. Der Artikel untergliedert sich in drei Hauptaspekte: das Verbot der Sklaverei, das Verbot der Zwangsarbeit und das Verbot des Menschenhandels. Ein zunehmend wichtiger Aspekt in der Diskussion um Artikel 5 ist die Verbindung zu Nachhaltigkeitszielen und -verpflichtungen, insbesondere im Kontext von Wirtschaft und globalen Lieferketten und die damit einhergehende verstärkte Aufmerksamkeit auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen in allen Stufen der Produktion.

Art. 5 GRC steht in direktem Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), insbesondere mit Ziel 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), das den Schutz vor Zwangsarbeit und moderner Sklaverei sowie die Förderung sicherer und gerechter Arbeitsbedingungen betont. Nachhaltigkeit ist längst nicht mehr nur ein ökologisches Thema, sondern schließt auch soziale Dimensionen wie faire Arbeitsbedingungen und den Schutz vor Ausbeutung ein. Im Rahmen der »Corporate Sustainability Reporting Directive« (CSRD) und der EU-Lieferkettenrichtlinie werden Unternehmen verpflichtet, menschenrechtliche Risiken in ihren globalen Lieferketten zu bewerten.

Große multinationale Unternehmen müssen sicherstellen, dass keine Produkte aus Zwangsarbeit oder Ausbeutung stammen. Dies gilt insbesondere für Industrien, die stark auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sind, wie die Textil-, Technologie- und Landwirtschaftssektoren. Öffentliche und private Unternehmen sind zunehmend verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Lieferketten nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch sozial verantwortungsvoll sind, indem sie Arbeitsbedingungen überprüfen und Zwangsarbeit verhindern.

Fazit: Art. 5 GRC hat weitreichende rechtliche und ethische Implikationen, die weit über den Schutz vor Sklaverei und Zwangsarbeit hinausgehen. In einer zunehmend globalisierten Welt, in der nachhaltige Wirtschaftspraktiken und menschenwürdige Arbeit im Mittelpunkt stehen, ist dieser Artikel ein zentraler Baustein für die Schaffung fairer und verantwortungsvoller Lieferketten. Unternehmen und Staaten tragen eine wachsende Verantwortung, menschenrechtliche und ökologische Standards in Einklang zu bringen und sicherzustellen, dass Nachhaltigkeit im umfassenden Sinne –sozial, wirtschaftlich und ökologisch – erreicht wird. n

Die große steirische Wohnraumoffensive

Die Steirische Volkspartei will auch in Zukunft leistbares, nachhaltiges und hochwertiges Wohnen für die Steirerinnen und Steirer ermöglichen. Deshalb haben wir im Landtag-Steiermark die große steirische Wohnraumoffensive beschlossen und mit einem Fünf-Punkte-Plan eine kraftvolle Antwort auf die aktuellen Herausforderungen gefunden. Von der Förderung junger Familien über die Unterstützung zur Errichtung und Sanierung eines Eigenheimes mithilfe günstiger Landesdarlehen bis hin zu attraktiven Förderungen für thermische Sanierungen und günstige Mietwohnungen können alle Steirerinnen und Steirer profitieren – egal wie sie wohnen.

Die Maßnahmen für leistbaren, nachhaltigen und hochwertigen Wohnraum der Zukunft:

- Jungfamilienbonus

- Eigenheimförderung

- Günstige Landesdarlehen

- Geschoßbauturbo

- Sanieren für alle

„Die neue Wohnraumoffensive ergänzt und erweitert die Unterstützung des Landes in allen Belangen rund ums Thema Wohnen und soll gerade jungen Familien wieder Eigentum ermöglichen. Dafür gibt es die günstige Landesdarlehen von bis zu 200.000 Euro und einen Jungfamilienbonus von bis zu 10.000 Euro. Damit steuern wir den negativen Effekten der KIM-VO entgegen und bieten vielfältige Unterstützung für Eigenheime, denn die eigenen vier Wände sind nicht nur ein Wohntraum, sondern auch eine Perspektive, eine Motivation und eine Absicherung im Alter“, so Klubobfrau Barbara Riener. Förderungen können ab sofort beantragt werden!

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. Er ist spezialisiert auf Bau-, Immobilien-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsrecht. ak-anwaltskanzlei.at

VP-Club VP-Klubobfrau Barbara Riener: „Mit der Wohnraumoffensive steuern wir den negativen Effekten der KIM-Verordnung entgegen.“

Schluss mit überlangen Bauverfahren

Neben der wirtschaftlich schwierigen Situation sorgen in Graz überlange Bauverfahren in der Baubranche für massive Probleme. Die WKO Steiermark macht sich auf Grundlage höchstgerichtlicher Urteile für eine Novellierung des steirischen Raumordnungsgesetzes stark. Damit sollen Bauwerber künftig mehr Rechts- und Planungssicherheit erhalten.

Konkret gefordert wird in diesem Entwurf mehr Personal für die Erstellung von Bebauungsplänen bzw. eine Auslagerung an externe Experten sowie ein neuer gesetzlicher Automatismus, durch den – bei Überschreitung der 18-Monate-Frist – ein Übergang in ein „normales“ Bauverfahren ermöglicht wird. Josef Herk, Präsident WKO Steiermark, betont: „Wir müssen endlich raus aus dem Krisenmodus, da ist kein Platz mehr für künstliche Belastungen, wie die KIM-Verordnung oder massive Verfahrensverzögerungen, wie sie die Stadt Graz der Baubranche auferlegt.“

Abkürzung verschleppter Verfahren

Viele Projekte hängen „künstlich“ in der Pipeline, da die Stadt Graz bei der Erlassung der Bebauungspläne massiv säumig ist. Laut Gesetz darf die Ausarbeitung solcher Pläne nicht länger als 18 Monate dauern, in der Praxis liegt man aber in der Landeshauptstadt deutlich darüber – in Einzelfällen sogar sieben Jahre. Die WKO Steiermark nimmt das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs nun zum Anlass, um eine Novelle im steirischen Raumordnungsgesetz einzufordern. Regionalstellen-Obmann Bernhard Bauer: „Die Grazer Wirtschaft leidet aktuell massiv unter Planungsmängeln seitens der Behörden und Stadtpolitik. Einerseits dauern Baustellen im öffentlichen Bereich viel zu lange, und auf der anderen Seite leistet man sich den Luxus von überlangen Bauverfahren, was die Investitionstätigkeit künstlich erschwert. Hier muss es endlich ein Umdenken geben, denn die Bauwirtschaft sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region.“

Fordern eine Beschleunigung der Bauverfahren: (v.l.n.r.) Projektentwickler Hannes Schreiner, WKO-Präs.

Gerald Gollenz

21.10. bis 03.11.2024 in Graz

Internationaler Trüffelmarkt im Paradeishof –Innenhof Kastner & Öhler

22.10. – 02.11.2024, jeweils von 10.30 – 18.30 Uhr (geschlossen am 26.10., 27.10., 01.11.2024)

Internationale Aussteller präsentieren exquisite TrüffelSpezialitäten aus verschiedensten Regionen.

25.10.2024, 16.00 – 21.00 Uhr: Beat, Sax & Truffle 31.10.2024, 16.00 – 21.00 Uhr: Jazz, Wine & Truffle graztourismus.at/trueffelmarkt

Kulinarische Highlights mit der Graz-Trüffel in Partnerbetrieben der GenussHauptstadt Graz 21.10. – 03.11.2024

Ausgewählte Partnerbetriebe der GenussHauptstadt Graz bieten kulinarische Trüffel-Highlights an –Tisch-Reservierung direkt in den Betrieben! graztourismus.at/trueffelgerichte

Geführte Trüffelwanderungen im Grazer Leechwald 12.10. – 07.11.2024 I an ausgewählten Terminen Trüffelwanderung im Grazer Leechwald mit speziell trainierten Trüffelhunden und Verkostung. Buchung: graztourismus.at/trueffelwanderungen

Wussten Sie, dass in den Wäldern der GenussHauptstadt Graz Trüffeln wachsen? Überzeugen Sie sich beim Trüffelfestival selbst von der exquisiten Edelknolle! genusshauptstadt.at

Josef Herk, WKO-Graz-Obmann Bernhard Bauer und FG-Obmann
© Graz Tourismus
–Werner Krug

Graz hat's

Feier für 200 neue „Stars of Styria“

Derzeit absolvieren 13.644 Jugendliche in der Steiermark eine Lehrausbildung. Rund ein Fünftel der Absolventen schafft bei der Lehrabschlussprüfung einen ausgezeichneten Erfolg. Sie werden mit ihren Ausbildungsbetrieben und mit den Absolventen von Meister- und Befähigungsprüfungen jährlich als Stars of Styria nominiert. Am 8. und 9. Oktober wurden im Europasaal der WKO die Trophäen und Urkunden überreicht: 20 Meister, 120 Lehrabsolventen und 60 Ausbildungsbetriebe nahmen mit strahlenden Gesichtern ihren Stern und Urkunde auf der Bühne von den WKO Regionalstellenchefs Bernhard Bauer und Natalie Moscher-Tuscher, den WKO Präsidenten Josef Herk und Andreas Herz sowie Regionalstellenleiter Viktor Larissegger entgegen.

„Tag der Lehrberufe“ in Graz Über 1.000 Jugendliche informierten sich am 4. Oktober beim „Tag der Lehrberufe“ am Grazer Hauptplatz über Karriere mit Lehre. „Wir leben in wirtschaftlich sehr bewegten Zeiten“, so Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „unser duales Ausbildungssystem ist ein internationales Erfolgskonzept und wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Der Tag der Lehrberufe zeigt, wie vielfältig Karriere mit Lehre gemacht werden kann.“ In der Steiermark zählt man derzeit 1.350 offene Lehrstellen, wie das AMS kürzlich bekanntgab. „Unser Ziel ist ein bestmögliches Matching von jungen Menschen und der richtigen Lehrausbildung. Unsere Bildungsabteilung leistet mit den Angeboten zur Berufsorientierung hier sehr gute Arbeit“, betont Hohensinner.

11. Steirisches Herbstfest des KSV1870 Graz

Am 4. Oktober war es wieder soweit: Der KSV1870 lud zum bereits elften Mal zum Herbstfest in Graz ein. Trotz des ungemütlichen Wetters, das mit Regen und kühlen Temperaturen eher zum Daheimbleiben einlud, folgten rund 150 Geschäftspartner, Kunden und Mitglieder der Einladung von Hausherrn und KSV1870 Regionalleiter Süd René Jonke in die Räumlichkeiten des Kreditschutzverbands in der Kaiserfeldgasse. Über den Dächern von Graz wurden bei steirischen Köstlichkeiten neue Geschäftskontakte geknüpft und bestehende Beziehungen gepflegt. Einmal mehr zeigte sich, dass das Herbstfest in der Landeshauptstadt längst zu einem beliebten Fixpunkt im Eventkalender der steirischen Wirtschaft geworden ist.

Boutique Ravai in Graz eröffnet

Neues in der Grazer Modeszene: Im Herzen der Altstadt eröffnete am 1. Oktober eine exklusive Boutique für Damen. Andrea Ravai, in der Branche seit vielen Jahren als Fashionexpertin, u. a. bei Knilli, bekannt und beliebt, machte sich selbstständig und bietet mit ihrer Boutique Ravai am Joanneumring 8 ab sofort ein Einkaufserlebnis der besonderen Art. Diese wird garantiert durch exklusive Marken wie zum Beispiel Golden Goose, Missoni oder Max Mara, sowie auch durch die individuelle und typgerechte Beratung in einer gemütlich-eleganten Wohlfühlatmosphäre. Bei der exklusiven Eröffnungsfeier – moderiert von Dorian Steidl – gratulierten Fashion Lovers und Prominente aus Politik, Wirtschaft sowie Gesellschaft.

Fotos: Stadt
Graz
/ Fischer, KSV1870, Conny Leitgeb, Foto Fischer, Laura Schaffelhofer, Daniela Juwan

Führungskräfte-Tagung der Pflege

Rund 200 Führungskräfte aus der Pflege der KAGes hielten am 4. Oktober ihr Annual Meeting im Steiermarkhof ab. Die Pflege in der KAGes ist mit über 9.000 Mitarbeitenden der personell größte Bereich des steirischen Spitalsträgers in öffentlicher Hand. Das jährliche Treffen ist nicht nur Vernetzung und Austausch zwischen den Fachbereichen und Standorten, sondern behandelt auch aktuelle Themen und Trends, die die Pflege derzeit beschäftigen. Neben Best Practice Beispielen zu den fünf Dimensionen der Strategie 2030 war die Keynote von Extremsportler Christoph Strasser ein Highlight der Tagung. LR Karlheinz Kornhäusl ließ es sich nicht nehmen, die versammelten Stationsleiter und -leiterinnen persönlich zu begrüßen.

Ausstellung am Merkur Campus

Am 8. Oktober fand am Merkur Campus die Eröffnung der Ausstellung „Look at me“ der Künstlerin Marion Rauter statt. Zahlreiche Gäste, darunter prominente Persönlichkeiten aus der Kunst- und Kulturszene wie Stefan Temmel, Carola Deutsch und Dominika Köck, zeigten sich von den tiefgreifenden Werken begeistert. Mit ihrem unverkennbaren Stil stellt Rauter vor allem die Menschlichkeit im Laufe des Lebens und in all ihren Facetten dar. Im Rahmen der Eröffnung betonte Markus Spellmeyer, Vorstandsmitglied der Merkur Versicherung, die Bedeutung der Förderung regionaler Kunst und Kultur als wesentlichen Wert des Unternehmens. Die Ausstellung ist bis 8. November am Merkur Campus zu sehen.

Kurz im Gespräch mit

BKS Bank Steiermark

Der Weltspartag naht – wie ist die Sparneigung der Kunden angesichts der herrschender Inflation und des Zinsniveaus? Sparen erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Verändert hat sich lediglich das Angebot an Sparformen, welches um ein Vielfaches breiter geworden ist. Kunden können die Laufzeit, die Art der Verzinsung, ob fix oder variabel, sowie zwischen Einmalerlägen, regelmäßigen Fixbeträgen oder auch flexiblen Lösungen wählen. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch nachhaltige Sparformen, wie zum Beispiel unser Grünes Sparbuch.

Wie schätzen Sie die Investitionsneigung der steirischen Wirtschaft derzeit ein?

Wir befinden uns im dritten Jahr einer Rezession, als Folge einer verminderten Auftragslage und einem Rückgang an Exporten. Auch der private Konsum zeigt sich sehr zurückhaltend, was in Kombination mit einer gestiegenen Kostenstruktur die wirtschaftliche Lage zusätzlich belastet. Die Unternehmen legen ihren Fokus darauf, Kosten zu sparen und die Produktivität zu verbessern. Als langjähriger Wegbegleiter unterstützen wir unsere Kunden auch in schwierigen Zeiten mit kompetenter Beratung und individuellen Finanzierungslösungen. Mit gezielten Investitionen kann jetzt eine gute Basis für den nächsten Aufschwung geschaffen werden.

Was bedeutet das für die Kreditnachfrage seitens der steirischen Wirtschaft?

Die Kreditnachfrage war im ersten Halbjahr verhalten. Wir erwarten jedoch für das nächste Quartal einen Anstieg und verzeichnen bei privaten Wohnbaukrediten sogar eine moderate Erholung. Wir unterstützen die Wirtschaft mit maßgeschneiderten Kreditangeboten und sehen die Zeichen eines nachhaltigen Aufschwungs.

(v.l.nr.) Barbara Eibinger-Miedl, Michael und Monika Hechenblaickner, Philipp und Bernhard Wurzer, Friedrich Behounek, Margareta Reichsthaler, Martina Kaufmann und Daniela Gmeinbauer

Julius Award für Grazer Unternehmen

Mit dem „Julius Award“ zeichnet der Wirtschaftsbund steirische Qualitätsbetriebe aus − vom EPU über KMU bis hin zu Großbetrieben. Am 15. Oktober war es in Graz wieder so weit: Vier weitere glückliche Preisträger durften ihre Auszeichnung im Autohaus Edelsbrunner in Empfang nehmen.

Die Zielsetzung des Julius Award ist es, heimische Qualitätsbetriebe vor den Vorhang zu holen, so WB-Graz-Obfrau Daniela Gmeinbauer, insbesondere sogenannte Hidden Champions, und damit Wertschätzung für die Leistungen der Betriebe auszudrücken. Der Award ist eine Hommage an Julius Raab, der durch sein Wirken die wirtschaftspolitisch entscheidenden Weichen für den Wiederaufbau Österreichs gesetzt hat.

Außergewöhnliche Leistungen „Uns geht es nicht um Größe oder allein den wirtschaftlichen Erfolg, sondern um besondere Leistungen von Unternehmen, die ganz unterschiedlich sein können, wie unsere Preisträger aus Graz zeigen. Die Eigenschaften Mut, Zukunftsfähigkeit, Leidenschaft und Tradition sind dabei für uns Leitlinie in der Bewertung“, betonte Gmeinbauer bei der Verleihung.

Die vier ausgezeichneten Betriebe sind: Genussladen Gut Schlossberg von Margarethe Reichsthaler, seit Mai 2022 am Fuße des Schloßberges, dessen Philosophie darin besteht, Produkte kleiner bäuerlicher und gewerblicher Produzenten direkt an die Konsumenten zu bringen.

Hechenblaickner GmbH, der größte Anbieter in den Bereichen Schnittholz, Furnier, Fensterkantel und Massivholzplatten im Süden Österreichs aus vorwiegend nachhaltiger Produktion.

Medizintechnik Behounek GmbH, die sich seit 1995 mit der Entwicklung des medizinischen Therapielasers LABpen MED befasst, der seitdem ständig weiterentwickelt und weltweit vertrieben wird.

Wurzer Solutions GmbH, die sich vom Bürowarengeschäft zu einem der führenden Experten für AV-Medientechnik entwickelt hat und aktuell über 1.000 Schulklassen beim Einsatz digitaler Schultafeln betreut.

Weihnachtsfeiern mit dem gewissen Flair

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� Adventkalender der guten Taten � bei SPAR

Jeden Tag im Advent einen Euro an ein soziales Projekt spenden: Der Adventkalender „Advent der guten Taten“ der Caritas Steiermark macht das möglich. Mit dem Verkaufspreis werden 24 Sozialprojekte in der Steiermark und in Wien unterstützt.

Der liebevoll illustrierte Kalender des �Advent der guten Ta ten�besteht aus 24 Karten zum Ablösen und Versenden – eine Karte steht für jeden Tag bis hin zum Heiligen Abend. Darauf vorgestellt wird je ein soziales Projekt, betrieben von der Caritas Steiermark (jeweils 12 aus der Steiermark und 12 aus Wien).

24 soziale Projekte von SPAR Steiermark Wer den �Adventkalender der guten Taten� kauft oder weiterschenkt, macht nicht nur sich und seinen Lieben eine Freude, sondern hilft dort, wo Hilfe dringend benötigt wird. Jedes Projekt bekommt pro verkauftem Kalender einen Euro. �Ich freue mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit beim ‚Advent der guten Taten‘ zählen können, und wünsche allen eine schöne Adventzeit, die sie sich hoffentlich mit dem Kauf eines unserer Adventkalender versüßen. Vielen Dank für die Unterstützung, die Hilfe in 24 sozialen Projekten ermöglicht!�, freut sich Nora Tödtling-Musenbichler, Direktorin der Caritas Steiermark.

Der �Adventkalender der guten Taten 2024� ist seit 7. Oktober steiermarkweit bei den Geschäften von Spar, Eurospar und Interspar erhältlich. Ein Kalender kostet 24 Euro. �Jeder verkaufte Kalender kommt zu 100 Prozent der Caritas zugute und fließt direkt in die 24 vorgestellten Hilfsinitiativen�, erklärt Christoph Holzer, GF von SPAR Steiermark. �Wir freuen uns, dass unsere Spar-Kundschaft auf einfachem Weg Menschen in Notlagen unterstützen kann und darüber hinaus dank des kreativ gestalteten Kalenders auch einen persönlichen Mehrwert für die Vorweihnachtszeit hat.� �

Antalya, Hurghada, LasTeneriffaPalmas,

Direkt ab Graz nach

Berlin

Düsseldorf

Frankfurt

Hamburg

München Wien

Zürich ... und mehr als 190 weitere Ziele über Drehkreuze erreichen.

(v.l.n.r.) Auch heuer wieder im Dienste der guten Sache: GF Christoph Holzer (SPAR), Caritas-Dir. Nora Tödtling-Musenbichler und Peter Umundum (Post)

Graz hat's

Digital Mornings Vol. 2 zu Marketing

Am 16. Oktober 2024 fand die zweite Ausgabe der Eventreihe „Digital Mornings“ statt, welche durch axtesys und M.I.T e-Solutions ins Leben gerufen wurde. Diesmal stand das Thema „Digital Marketing“ im Fokus und zahlreiche Teilnehmende folgten der Einladung, sich über effiziente und zielgerichtete Marketingstrategien im digitalen Zeitalter zu informieren. Bernd Maier, CEO der Rubikon Brand and Digital Agency, präsentierte den Vortrag „Digital Marketing Roadmap“, in dem er aufzeigte, wie Unternehmen durch eine strategische Nutzung digitaler Ressourcen messbare Erfolge erzielen können. „Unsere digitalisierte Welt verlangt nach Marketing, das auf messbaren Zielen basiert und nicht dem schnellen Erfolg hinterherjagt“, so Maier.

Science Garden-Festival

Unter dem Motto „Open your MINT“ startete am 19. September das erste Science Garden Festival in Graz. Vom 19. bis 21. September erlebten täglich rund 1.000 Kinder und Jugendliche am TU-Graz-Campus Inffeldgasse Naturwissenschaft und Technik hautnah. Das Festival ist Teil des Projekts „Science Garden“, einer Initiative der innoregio styria, die seit zwei über 500 MINT-Erlebnisse für Kinder und Jugendliche von 3 bis 19 Jahren anbietet. In Kooperation mit allen neun steirischen Hochschulen, der IV Steiermark, der WKO Steiermark sowie der SFG und dem Verband für Standort und Gesellschaft wird jungen Menschen auf spielerische Weise der Zugang zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ermöglicht.

Kunst trifft auf karitativen Zweck

Zum 12. Mal hat der Lions Club Graz Styria mit Jugend am Werk Steiermark zusammengearbeitet, um einen Adventskalender mit sozialem Mehrwert anzubieten. Hinter den Türchen verstecken sich Preise, die von steirischen Unternehmen gestiftet wurden. Dieses Jahr ist es der farbenfrohe Weihnachtsstern von Moritz Barnard, der den Kalender des Lions Club Graz Styria ziert. Das Ölpastell auf Papier ist in der Malwerkstatt von Jugend am Werk Steiermark entstanden, in der Künstler mit Behinderung seit über 30 Jahren Werke der „Art Brut“ schaffen. „Kunst ist eine gemeinsame Sprache, die uns alle verbindet. Seit mittlerweile 12 Jahren gestalten deshalb unsere Künstler das Titelbild für diesen Adventskalender“, sagt Vereinspräsident Walter Ferk.

Die Trüffel-Siegerweine 2024 stehen fest

Die Genuss-Hauptstadt Graz hat auch in diesem Herbst gemeinsam mit der Wein Steiermark die Trüffelwein-Verkostung organisiert – in bewährter Tradition anlässlich des bevorstehenden Trüffelfestivals.

Getreu dem Motto „Steirischer Wein trifft Graz-Trüffel“ wurden die Trüffelweine von einer prominenten Jury gekürt. Zu verkosten und genießen gibt es die Weine, passend zum intensiven Geschmack der Trüffel, ab 22. Oktober bis 2. November beim Internationalen Trüffelfestival im Grazer Paradeishof.

Steirerweine mit Eleganz und Finesse Bereits zum siebenten Mal wurden Steirische Winzer und Winzerinnen nach dem Motto „Steirischer Wein trifft Graz-Trüffel“ von der Wein Steiermark eingeladen, ihre Weine zur Blindverkostung einzureichen. Anlässlich des Internationalen Trüffelfestivals sind Weine gefragt, die den Geschmack der Trüffel unterstreichen. Die Anforderungen sind hoch: Steirische Orts- und Riedenweine, die über Eleganz, Feinheit und Finesse verfügen, Jahrgang 2022 und älter, sowie bevorzugt Rebsorten wie Riesling, Grauburgunder und Morillon bzw. Chardonnay. Die Fachjury – darunter Sänger Peter Kraus mit Frau Ingrid sowie Autorin Claudia Rossbacher mit Ehemann Hannes – wählte bei einer Blindverkostung Ende September aus 60 eingereichten Weinen zwölf Finalweine passend zum intensiven Geschmack der Trüffel aus.

Die drei Gewinnerweine wurden in der Finalverkostung am 2. Oktober in der SkyBar des Grazer Schlossbergrestaurants aus den 12 Finalweinen gekürt: Weingut Felberjörgl 2021 | Südsteiermark DAC | Morillon | Ried Höchleit'n, Weingut Krispel – Eruption 2020 | Vulkanland Steiermark DAC | Chardonnay | Ried Kaargebirge, Weingut Pock 2021 | Vulkanland Steiermark DAC | Grauburgunder | Ried Karlaberg �

Franz Labugger

Obmann der Gemeinschaft

Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. Kurz im Gespräch mit

Wie ist die Kürbisernte heuer verlaufen und wie ist die Qualität der Kerne?

Die Kürbisernte hat heuer in der Steiermark so früh wie noch nie zuvor begonnen. Viele Sonnenstunden und hohe Temperaturen im Sommer sowie die reichlichen Niederschläge haben die Reifung beschleunigt. Dia Anbauflächen waren um circa ein Viertel größer als i Vorjahr, der Ertrag pro Hektar liegt aber mit knapp 700 kg nur im Durchschnitt. Die Kerne haben eine exzellente Qualität und versprechen ein nussig-aromatisches Grünes Gold in der Flasche.

Mit welchen Widrigkeiten hatten die Kürbisbauern heuer zu kämpfen?

Die Keimung ist dank des neuen Beizmittels im Gegensatz zu den Problemen des Frühlings im Jahr davor sehr gut verlaufen, auch für die kommenden Jahre wird es entscheidend sein, dass wir ein praxistaugliches Beizmittel zur Verfügung zu haben, das das Saatgut vor den im Boden lebenden Schädlingen schützt. Regional haben Hagel und Überschwemmungen beträchtliche Schäden angerichtet, die zu Ernteausfällen führten.

Welche Rolle spielt der Export beim steirischen Kernöl und wer sind die größten Abnehmer?

Der stetig wachsende Exportanteil beträgt beim steirischen Kürbiskernöl inzwischen an die 40 Prozent, wobei Inflation und steigende Preise in den Auslandsmärkten in letzter Zeit für ein gewisses Stagnieren der Nachfrage gesorgt haben. Neben Europa spielt auch der Export nach Übersee, also in die USA und nach Fernost, eine zunehmende Rolle. Im Inland werden die Preise wegen steigender Kosten für Betriebsmittel nur geringfügig angepasst, bleiben also weitgehend stabil.

Foto:Michael Schaffer-Warga
Mit von der Jury für die Trüffelweine 2024 (v.l.): Hannes und Claudia Rossbacher, Peter Kraus und Ingrid Kraus sowie Werner Luttenberger, GF Wein Steiermark

Fazitgespräch

Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Jorj Konstantinov

Kontrolle ist besser

Der steirische Landesrechnungshofdirektor Heinz Drobesch über Prüfkompetenzen, das Landesbudget, vorbildliche und weniger vorbildliche Gemeinden und darüber, wie man ein Prüfvolumen von 23 Milliarden Euro mit nur 30 Mitarbeitern bewältigt.

Seit nunmehr acht Jahren prüft Heinz Drobesch im Auftrag des Landtags als Direktor des Landesrechnungshofs die großen finanziellen Fragen der Steiermark. Er und sein 30-köpfiges Team verhindern Korruption, verbessern Organisationsabläufe und Prozesse und sorgen dafür, dass es bei Landesprojekten keine Kostenexplosionen gibt und die Finanzgebarung nicht der Willkür Einzelner ausgeliefert ist.

Als vor 43 Jahren die Idee geboren wurde, die Finanzen des Landes unter die Kontrolle einer unabhängigen Behörde zu stellen, war das revolutionär. Bis dahin gab es nur den Bundesrechnungshof, der per Definitionem im föderalen System keinen wirklichen Zugriff auf die Finanzgebarung der Länder, der Gemeinden und der zugehörigen Unternehmensbeteiligungen hatte. Die Steiermark war das erste Bundesland, das einen Landesrechnungshof einführte. Die Bilanz seither ist beeindruckend.

Mehr als 800 Prüfberichte und über 100 Projektkontrollen hat das Kontrollorgan des Landtages mittlerweile veröffentlicht. Der Beitrag, den diese Institution zur Vertrauensbildung der öffentlichen Verwaltung und der Politik leistet, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Heinz Drobesch ist der nunmehr sechste Direktor des Landesrechnungshofes. Wir haben ihn gefragt, wie es ihm mit seiner Aufgabe geht.

Ich habe mir bei meinem Amtsantritt das Credo gesetzt, auch zu sagen, was gut läuft. Es ist nie alles schlecht.
Heinz Drobesch

Herr Direktor, die wesentliche Aufgabe des Landesrechnungshofes ist laut Verfassung die Gebarungskontrolle. Steht dabei die Rechtmäßigkeit der Mittelverwendung im Mittelpunkt oder geht es um Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit? Also Rechtmäßigkeitsprüfungen sind typische Organisationsprüfungen. Grundsätzlich steht schon die Rechtmäßigkeit im Mittelpunkt. Aber ich würde sagen, zwei Drittel unseres Aufgabenbereiches sind, dass wir uns die Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit ansehen. Das ist ganz wichtig. Es gibt aber auch Berichte, bei denen man danach Geld in die Hand nehmen muss, weil wir feststellen, dass Investitionen notwendig sind, um effizienter zu werden. Da geht es auch um Verfahrensschnelligkeit und Bürgerfreundlichkeit.

Der Bundesrechnungshof lässt meist kein gutes Haar an den von ihm zu prüfenden Körperschaften und Unternehmen. In den Berichten des Landesrechnungshofes gibt es immer eine Reihe von Umsetzungsempfehlungen, aber kaum diese klassischen Skandale, wie sie der Bundesrechnungshof aufdeckt, indem er seine Vorberichte gezielt irgendwohin durchsticht. Ist das eine Stilfrage oder kann man sagen, dass die Stellen, die von Ihnen überprüft werden, tatsächlich effizienter sind als die, die vom Bundesrechnungshof überprüft werden?

Ich habe mir bei meinem Amtsantritt das Credo gesetzt, auch zu sagen, was gut läuft. Es ist nie alles schlecht. Die Mängel werden auch bei uns immer hervorgehoben, aber wir schreiben auch Dinge in die Berichte, die in Ordnung sind. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die anderen Rechnungshöfe das nicht machen, aber bei uns ist das eine grundsätzliche Kulturfrage. Was die bessere Effizienz der von uns geprüften Stellen angeht, muss ich leider etwas relativieren. Es gibt auch bei uns aufsehenerregende Berichte. Und es wurden auch schon Sonderlandtage zu unseren Berichten einberufen. Etwa bei jenem über den Vollzug der Mindestsicherung. Dieser Bericht hat bis zum Misstrauensantrag gegen die zuständige Landesrätin geführt.

Können Sie einen Unterschied in der Rechtmäßigkeit der Gebarung von Gemeinden und der Landesverwaltung feststellen? Also, bei der Landesverwaltung erkennt man, dass diese inzwischen schon über 40 Jahre lang regelmäßig von uns geprüft wird, während Gemeinden erst seit 2015 geprüft werden. Daher steht die Landesverwaltung in der Organisationsfähigkeit grundsätzlich besser da: Es sind viel mehr Prozesse da, die die Notwendigkeiten einer ordnungsgemäßen Gebarung besser abdecken. Die Prozesse sind transparenter und so weiter. Es gibt also schon Unterschiede zwischen dem Land und den Gemeinden. In der Landesverwaltung ist eben einfach inzwischen das Bewusstsein da, dass sie überprüft werden können – also werden gewisse Fehler, die bei Gemeinden vorkommen, von vornherein nicht mehr gemacht.

Bei den Gemeinden scheint also noch nicht so richtig angekommen zu sein, dass sie nun auch vom Landesrechnungshof geprüft werden können …

Richtig, da sind selbst wir oft überrascht. Wir haben zum Beispiel eine Gemeinde geprüft, bei der wir über 80 Empfehlungen aussprechen mussten. Das war ein Negativrekord.

Welche Gemeinde war das?

Das war Niederwölz. Wir haben mittlerweile auch eine Folgeprüfung gemacht und da war noch relativ wenig aufgearbeitet.

Der Gemeindeaufsicht fallen solche Dinge nicht auf?

Doch, natürlich, aber die Gemeindeaufsicht hat nicht das gleiche Pouvoir, das wir haben. Sie hat weniger Möglichkeiten, zu prüfen. Zum Beispiel kann die Gemeindeaufsicht sich die Beteiligungen nicht genauer ansehen, wir aber schon. Wir haben eine eigene Gruppe, die sich diese Beteiligungen sowohl beim Land als auch bei den Gemeinden anschaut – also auch Stadtwerke und ausgegliederte Firmen von Gemeinden.

Dabei haben Sie nur 30 Mitarbeiter. Hier stellt sich uns schon die Frage, wie man mit einem so geringen Personalstand eine so große Aufgabe bewältigen kann. Wie kann man zusätzlich zu den Landesfinanzen auch noch Gemeindegebarungen prüfen, bei Gemeinden wie etwa Liezen, Gleisdorf oder die noch größeren, wie Leoben oder Kapfenberg?

Ab 10.000 Einwohner dürfen wir von Amts wegen nicht prüfen. Das dürfen wir nur, wenn wir einen Auftrag vom Landtag oder von der Landesregierung kriegen. Das ist aber noch nie vorgekommen. Ansonsten prüft der Bundesrechnungshof die großen Gemeinden. Es ist natürlich eine Riesenaufgabe – von den 286 Gemeinden in der Steiermark haben nur 13 über 10.000 Einwohner. Das wird natürlich dauern, bis wir die restlichen 273 prüftechnisch durchhaben.

Prüft der Landesrechnungshof ohne Anlass?

Wir prüfen nach Themen, nach Risiko – also zum Beispiel wenn der Verschuldungsgrad auffällig hoch ist. So haben wir uns etwa Lannach angeschaut. Die Gemeinde hat zwar keine hohe Verschuldung, aber auffällig hohe Ausgaben. Das wollten wir uns genauer ansehen. Und so wählen wir aus. Aber wir können natürlich nicht nur die Gemeinden prüfen, das Land selbst ist ja auch für ein großes Budgetvolumen zuständig. Insgesamt macht unser theoretisches Prüfvolumen über 22 Milliarden Euro aus. Davon sind vier Milliarden Budgetvolumen bei den Gemeinden. Der Rest, also 18 Milliarden, bezieht sich auf die Landesverwaltung und Landesbeteiligungen.

Würden Sie sagen, dass Sie den Gemeinden immer auf die Schliche kommen, wenn in deren Finanzgebarung etwas nicht stimmt? Hier gibt’s ja zig Möglichkeiten zur Manipulation …

Wir kennen natürlich die wichtigsten Bereiche, in denen etwas nicht stimmen könnte. So prüfen wir zum Beispiel das Mahnwesen, das Abgabenwesen von mehreren Gemeinden gleichzeitig und schauen uns genau an, ob da alles ordentlich eingehoben wird und

Fazitgespräch

ob sie darauf achten, dass das Geld reinkommt. Manchmal prüfen wir ganze Gemeinden von vorn bis hinten durch. Das haben wir am Anfang sehr oft gemacht, aber das ist auch ein Riesenaufwand. Daher setzen wir jetzt meistens Schwerpunkte. So sehen wir uns etwa die Pflegeheime an, die von Gemeinden geführt werden. Oder wir schauen uns den Vollzug im Bereich Wasserversorgung und Wasserentsorgung an.

Es gibt eine Benchmark für den Erfolg Ihrer Bemühungen, nämlich die Umsetzungsrate. Die beschreibt, wie viele der Empfehlungen, die sie nach einer Prüfung aussprechen, tatsächlich umgesetzt werden. Die Umsetzungsrate lag zuletzt bei 86 Prozent, im Jahr zuvor waren es nur 70 Prozent. Woher kommen diese Schwankungen?

Wir liegen eigentlich immer konstant über 85 Prozent Umsetzungsrate. Das vorletzte Jahr war ein Ausreißer. Da hatten wir zwei große Berichte, wo wenig Umsetzung feststellbar war. Wir erfahren ja von diesen Umsetzungen meistens, indem wir eine Folgeprüfung machen. Das machen wir aber nicht immer so. Es gibt Bundesländer wie Vorarlberg, die bei jeder Prüfung eine Folgeprüfung machen müssen. Wir müssen das nicht. Wer von uns geprüft wird, muss innerhalb von sechs Monaten an das Land berichten, was umgesetzt wurde. Das ist eine unserer Erkenntnisquellen. Und natürlich gibt es auch bei uns eigene Folgeprüfungen.

Die Gemeinden müssen das auch berichten?

Nein, die Gemeinden müssen das nicht berichten. Das ist eh ein Manko. Das hat man leider nicht geregelt, man hat auch nicht einmal geregelt, ob der Bericht im Gemeinderat behandelt werden

muss. Also wenn wir den Bericht abliefern, dann wird er veröffentlicht und natürlich zugestellt, elektronisch, aber ob er im Gemeinderat behandelt wird oder nicht, ist nicht verpflichtend.

Eine weitere wesentliche Aufgabe des Landesrechnungshofes ist die Kontrolle des Landesbudgets. Dieses ist nicht zuletzt wegen der Krisen unter Druck geraten. Zudem sind offenbar die Konjunkturprognosen von Wifo und der Nationalbank völlig danebengelegen, was enorme Auswirkungen auf das Budget des Landes Steiermark hat. Wie ist das aus Sicht des Rechnungshofes zu bewerten?

Wir schauen uns auch die Budgetierung im Hinblick auf die Maastricht-Ziele, das Maastricht-Defizit und den Stabilitätspakt an. Das machen wir in unserer Stellungnahme zum Rechnungsabschluss, zwar rückblickend, aber wir beziehen diese Erkenntnisse auch auf das kommende Budget und blicken ein wenig in die Zukunft. Eines ist klar: Die Ertragslage bricht gerade massiv ein. Der Bund wird das Dreiprozent-Maastricht-Ziel nicht halten können. Auch bei den Ländern besteht Handlungsbedarf. Man muss sich vorstellen: 2015 hatte die Steiermark vier Milliarden Euro Schulden bei einem Budget von sechs Milliarden Euro. Jetzt hat das Land sechs Milliarden Euro Schulden bei einem Budget von acht Milliarden Euro. Das heißt, die Schulden sind um 50 Prozent gestiegen, während das Budget nur um 25 bis 30 Prozent gewachsen ist.

Vom einst anvisierten Nulldefizit ist man also weiter entfernt als je zuvor.

Richtig, vor der Coronakrise hatte das Land Steiermark ambitionierte Pläne, das Budget auf ein Nulldefizit zu bringen. Für

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2020 waren lediglich 53 Millionen Euro als Maastricht-Defizit veranschlagt, und ich glaube, das hätte man auch erreicht. Leider musste man diesen Budgetpfad aufgrund der Coronakrise, des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Teuerungswelle verlassen, was zu großem Handlungsbedarf führte. In der kommenden Periode wird es daher dringend notwendig sein, das Budget zu sanieren. Das Land hat in den letzten Jahren ein Maastricht-Defizit von 500 bis 600 Millionen Euro pro Jahr angehäuft. Das kann auf Dauer nicht so weitergehen. Der Bund wird verlangen, dass der Stabilitätspakt wieder eingehalten wird, sonst drohen der Steiermark Strafzahlungen.

Apropos Bund: Wie bewerten Sie die aktuelle Steuerpolitik in Bezug auf ihre Haushaltsauswirkungen? Vor allem die Abschaffung der kalten Progression hat ja zu einem Einnahmenschwund geführt. Naja, wir wissen, dass das neben den Pensionslasten der größte Budgetbelastungsfaktor ist. Ob man das länger durchhält, kann ich nicht sagen, aber namhafte Stimmen, wie der Chef des Fiskalrates, Christoph Badelt, fordern hier, dass man das überdenkt. Es ist auf Dauer sehr belastend für die Einnahmensituation des Bundes. Herr Badelt hat bei uns bei der Direktorenkonferenz in Vorarlberg – die Landesrechnungshofdirektoren treffen sich zweimal im Jahr und tauschen sich aus – einen Vortrag gehalten. Bei diesem Vortrag jedenfalls hat sich herauskristallisiert, dass hier viel Druck auf den Bund zukommt, vor allem im Pensionsbereich.

Auch das Land leidet darunter. Welche Prioritäten muss die Landesregierung Ihrer Meinung nach setzen, um das wieder einzufangen?

Sie haben angedeutet, dass es ohne ausgabenseitige Überlegungen nicht gehen wird.

Normalerweise geht man bei einem Sanierungsprogramm so vor, dass man sagt, alle Ressorts müssen ihren Beitrag leisten. Das ist gescheit, aber eins ist auch klar: Die großen Brocken im Landesbudget werden mehr liefern müssen. Und die großen Brocken sind Soziales und Gesundheit. Das Kages-Budget macht 2,5 Milliarden aus – überhaupt machen Soziales und Gesundheit die Hälfte des gesamten Landesbudgets aus. Das Förderwesen beansprucht ungefähr eine Milliarde des Budgetvolumens. Und natürlich muss man das Personalbudget anschauen. Der Landesrechnungshof hat ja für beides eine Prüfzuständigkeit, für die 7.500 Landesmitarbeiter ebenso wie für die 18.000 Kages-Mitarbeiter.

Soll das Land Maßnahmen ergreifen, um die Kostendeckung zu steigern, etwa die Einnahmen bei der Kinderbetreuung oder auch bei Gesundheit und Pflege wieder ein bisschen zu steigern, sprich Pflegeregress, Kindergartenbeitrag?

Ich habe hier zwar eine klare Meinung, aber die trage ich nicht nach außen. Nur so viel: Wichtig ist, dass man immer eine soziale Treffsicherheit wahrt, dass man also nicht die Falschen trifft. Auch die Sachen, die jetzt im Bund gemacht wurden, würde ich durchaus hinterfragen.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel, dass man den Klimabonus wahllos auszahlt. Warum soll ich in meiner Verdienstklasse den kriegen? Das Gießkannenprinzip ist hier nicht unbedingt sehr vorteilhaft für den Steuerzahler.

Weltspartag am 29., 30. und 31. Oktober!

Heinz Drobesch wurde 1964 in Bad Aussee geboren. Damals war ihm eine politische Karriere in Graz nicht in die Wiege gelegt worden. Seine gesamte Schulbildung erwarb er sich in der Obersteiermark. Volks- und Hauptschule in Bad Mitterndorf, Handelsschule in Bad Aussee, Handelsakademie in Liezen. Mit der Matura 1983 verließ er die Heimat in Richtung Wien, wo er Jus studierte (Sponsion 1991) und im Staatsdienst als Polizist reüssierte. Erst 2003 wechselte er als Beamter in den Dienst des Landes Steiermark, wo er zunächst als juristischer Mitarbeiter im SPÖ-Landtagsklub arbeitete, bis er schließlich 2007 zum Direktor des steiermärkischen Landtages ernannt wurde. Nach weiteren Karrierestationen als Büroleiter von Siegfried Schrittwieser oder als Leiter der Abteilung 3 (Verfassung und Inneres) wurde Heinz Drobesch Direktor des Landesrechnungshofes. Er lebt mit seiner Familie in Graz.

Investitionen zurückzustellen, das kann uns sehr schnell wieder einholen.

Heinz Drobesch

Was bedeutet ein etwaiger Sparkurs für die dringend nötigen Investitionen des Landes?

Naja, das ist eine politische Entscheidung. Investitionen zurückzustellen, das kann uns sehr schnell wieder einholen. Wir haben uns zum Beispiel den Straßenbau angeschaut. Bei der Straßenerhaltung haben wir eingemahnt, dass, wenn man zu lange nicht saniert, die Kosten überproportional steigen. Im Brückenbau genauso. Man hat schon viel getan, aber wenn man jetzt in diesem Bereich einen Investitionsstopp machen würde, dann wären nachher die Kosten höher, als wenn man gleich investiert.

Kommen wir noch einmal zurück zum Sparpotenzial, insbesondere der Personalstand ist ja – wie Sie bereits angesprochen haben – ein heikles Thema. In den letzten Jahrzehnten haben in allen Wirtschaftsbereichen die moderne Bürokommunikation und andere Formen des technischen Fortschritts zu gewaltigen Automatisierungseffekten geführt. Nur an der Landesverwaltung scheint das spurlos vorübergegangen zu sein.

Nein, der Personalstand ist schon gesunken: Wenn man sich die letzten 20 Jahre anschaut, um ungefähr 25 bis 30 Prozent. Aber man kann sich natürlich jetzt anschauen, ob man das noch besser machen kann. Personalmanagement ist so etwas wie ein Steckenpferd von mir. Ich halte an der WU Vorträge zu diesem Thema. Darum kenn ich mich da ziemlich gut aus. Auch aus dem Personalbericht des Landes geht klar hervor, dass die Zahl der Beamten kontinuierlich sinkt. Den Personaleinsatz muss man trotzdem immer hinterfragen und wir machen das auch bei jeder Prüfung. Wir sehen, dass vor allem die Zahl der teuren Beamten immer niedriger wird. Aktuell sind etwa 25 Prozent des Personals verbeamtet. Der Bund hat ja fast 50 Prozent Beamte, aber der hat eine andere Berufsstruktur, denn der Bund stellt ja auch die Staatsanwälte, Richter, die Polizisten etc. – In der hoheitlichen Verwaltung arbeiten natürlich mehr Beamte.

Gibt es eigentlich eine übergeordnete Stelle, die sich nur mit Personalmanagement befasst?

Es gibt eine Personalabteilung, die wiederum ein Referat Personalmanagement hat. Dieses Referat haben wir uns gerade angeschaut, der Bericht liegt jetzt gerade im Landtag. Da kritisieren wir, dass es kein vorgegebenes Verfahren gibt, bei dem objektiv festgestellt wird, ob mehr oder weniger Personalbedarf herrscht. Das wird man jetzt einrichten. Also wenn jemand beispielsweise beim Staatsbürgerschaftsreferat sagt, er hat so viele Anträge, dass er mehr Leute braucht, dann muss das in Zukunft objektiviert werden. Da spielen dann Effizienz, aber auch Bürgerfreundlich-

keit und das Verfahrenstempo eine Rolle. Ich kann ja das Personal nicht so massiv runterfahren, dass man etwa beim Förderantrag für eine Photovoltaikanlage erst sieben, acht Monate, nachdem die Anlage fertig ist, sein Geld bekommt.

Apropos Verfahren: Sind Sie zufrieden mit den Kompetenzen des Rechnungshofes oder wären mehr Befugnisse sinnvoll? Tatsächlich würde ich mir eine Verfassungsänderung wünschen. Und zwar dahingehend, dass alle Förderungen, die eine gewisse Höhe überschreiten, von uns überprüfbar sind. Bei großen Förderungen, die über Jahre hinweg einen großen Anteil des Budgets ausmachen, wäre es sinnvoll, die gesamte Institution zu prüfen. Wir wollen keine Einzelpersonen beleuchten, das ist nicht unser Interesse. Aber bei Vereinen oder GmbHs, die erhebliche Beiträge erhalten, sollten wir umfassende Einblicke erhalten. Das klingt plausibel, oder?

Ja, aber es wäre eine massive Erweiterung der Kompetenzen. Bei der Gelegenheit möchte ich anmerken, dass ich ein Rederecht des Landesrechnungshofdirektors im Landtag für sinnvoll erachten würde. Vor allem dann, wenn die Interpretationen der Abgeordneten zu subjektiv werden. Im Nationalrat meldet sich die Bundesrechnungshofpräsidenten auch regelmäßig zu Wort, um manche Dinge klarzustellen; und bei uns im Landtag haben etwa die Bundesräte das Recht, sich zu Wort zu melden, nicht jedoch der Rechnungshofdirektor. Ich will nicht politisch im Landtag diskutieren, aber ich will fachliche Diskussionen unterstützen können. Dieses Rederecht gibt es in der einen oder anderen Form schon in manchen Bundesländern. In Oberösterreich hat man es dem Landesrechnungshofdirektor gegeben, in Kärnten gibt es so etwas ähnliches. Warum also nicht auch in der Steiermark?

Wenn Sie ein kurzes Resümee Ihrer bisherigen Arbeit ziehen: Worauf sind Sie besonders stolz?

Neben vielem Fachlichen ist es vor allem die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Medien. Die haben wir auf ein ganz neues Qualitätsniveau gehoben. Ich sehe Medien wirklich als Partner, denn die Berichterstattung erhöht den Umsetzungsdruck für unsere Empfehlungen – nicht zuletzt darum haben wir eine so hohe Umsetzungsquote. Bevor wir den Pressedienst in der Form, in der wir ihn heute haben, eingerichtet haben, wurde vieles einfach nicht berichtet – weil es von uns nicht beschrieben wurde.

Herr Drobesch, vielen Dank für das Gespräch.

Steuerboard

Vom Influencer zum Steuerzahler

Wenn sich das Produkt aus Hobby, persönlichem Mitteilungsbedürfnis und Social Media manifestiert und eine kritische Anzahl an Interessenten daran Anteil nimmt, eröffnet sich die virtuelle Welt der �Influencer� Fließend katapultieren Skalierungseffekte harmlose Attitüde zu konsequenzenreicher Gestion. Wenn das Posten und Posen nachhaltig und (erfolgreich) mit der Absicht, Gewinne zu erzielen, betrieben wird, zählt bald auch das Finanzamt zu den �Followern� Gewinn entsteht, wenn die Einnahmen höher als die Ausgaben sind. Zu den Einnahmen zählen neben den leicht erfassbaren Geldzuflüssen auch für den Influencer unentgeltlich oder verbilligt zu beziehende Sach- und Dienstleistungszuwendungen, in der Regel als Gegenwert für von ihnen erbrachte Werbeleistungen. Was steuerlich abzugsfähige Betriebsausgaben sind, orientiert sich am allgemeinen Steuerrecht. Neben einem Dienstverhältnis dürfen die selbständigen Einkünfte als Influencer im Jahr nicht mehr als € 730 betragen. Ohne anderer Einkünfte ist (2024) ein Gewinn von bis zu € 12 816 steuerfrei. Darüber heißt es: Einkommensteuererklärung abgeben und Steuer zahlen. Vielleicht auch Umsatzsteuer. Dazu in Kürze mehr.

Die Entwickler von fit2invest Roland Roitner von der RLB (links) und Stefan Palan vom Institut für Banken und Finanzierung der Uni Graz (rechts) mit RLB-Generaldirektor Martin Schaller und Uni-Graz-Rektor Peter Riedler (2.v.r.).

Online-Anlagesimulator von Uni Graz und Raiffeisen Landesbank

Auf steirischen Bankkonten liegen etwa 6,4 Milliarden schlecht verzinste Euro. Ein großer Teil dieser Gelder könnte wesentlich besser verzinst veranlagt werden. Da es den Bankkunden jedoch oft am nötigen Finanzwissen fehlt, hat die Raiffeisenlandesbank gemeinsam mit der Uni Graz den Online-Finanzsimulator „fit2invest“ entwickelt. Dabei können die Spieler unter anderem online verschiedene Anlagestrategien ausprobieren.

Mit dem Programm „fit2invest“ sollen die Finanzkompetenzen der Steirerinnen und Steirer gestärkt werden, mit dem Ziel, für sich bessere Anlageentscheidungen treffen zu können. „In vielen Beratungsgesprächen haben wir gemerkt, dass es einen großen Bedarf an der Steigerung von Finanzkompetenzen seitens der Kunden gibt“, so Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Speziell im Veranlagungs- und Wertpapierbereich fehle es oft an Wissen. Wissenschaftlich wurde die Umsetzung von der Universität Graz begleitet. „Als Bildungseinrichtung mit einer langen Tradition in den Finanzwissenschaften ist es der Universität Graz ein großes Anliegen, möglichst vielen Menschen ein fundiertes Finanzwissen zugänglich zu machen,“ begründet Rektor Peter Riedler das Engagement der Uni Graz.

„fit2invest“ ist ein innovativer Finanzsimulator, der den Benutzern spielerisch ermöglicht, vier verschiedene Anlagestrategien kennenzulernen und ein Gefühl von Chancen und Risiken in Wertpapierveranlagungen zu entwickeln. „Das neue daran ist, dass man nur in wenigen Minuten Spielzeit bis zu 30 Jahre historischer Entwicklungen an der Börse erleben kann“, erklärt Roland Roitner, Veranlagungsexperte und Mitentwickler des Finanzsimulators der RLB Steiermark. Den wissenschaftlichen Input für das Spiel hat Stefan Palan vom Institut für Banken und Finanzierung an der Uni Graz geliefert. „Mit fit2invest kann man Veranlagungsstrategien spielerisch und gleichzeitig wissenschaftlich fundiert erlernen. Dabei werden gängige Mythen ausgeräumt und nachhaltig erfolgversprechende Anlageregeln vermittelt.“ „fit2invest“ ist keine App, die heruntergeladen werden muss, sondern eine Website, die unter https://fit2invest.at zur freien Verfügung steht.

Mag. Alexander Hofer

Investor

AVL Ditest feiert die ersten 25 Jahre

AVL Ditest entwickelt Messgeräte für den Automotivebereich, E-Mobility, ECU-Diagnose, Abgasmessung und Klimaservice, die weltweit im Werkstättenbereich zum Einsatz kommen. Im Softwarebereich werden Gesamtlösungen für OEMs entwickelt, die von der Fahrzeugentwicklung über die Produktion bis hin zu den After Sales Services reichen.

WKÖ-Vizepräsident Herbert Ritter und Fachgruppen-Geschäftsführer Helmut Röck überreichten eine Urkunde an AVL-Ditest-Geschäftsführer Gerald Lackner, der die Geschicke des Unternehmens seit der Gründung vor 25 Jahren lenkt.

Anfang September feierte AVL Ditest in einer Abendgala in der Grazer Seifenfabrik sein 25-jähriges Bestehen. Die Erfolgsgeschichte von AVL Ditest begann im Jahr 1999, als die Business Unit aus dem AVL-Konzern ausgegliedert wurde. Als eigenständiges, hoch innovatives Unternehmen – die F&E-Quote beträgt mehr als zehn Prozent – konzentrierte sich das Spin-off in den ersten Jahren auf die Diagnose- und Abgasmesstechnik. Parallel dazu wurden die Vertriebsaktivitäten global ausgerollt. Bereits Anfang der 2000er Jahre zählten renommierte Prüforganisationen und führende Fahrzeug- und Motorradhersteller zu den Kunden. In den 2010er Jahren entwickelte AVL Ditest die Technologie zur Überprüfung von Elektro- und Hybridfahrzeugen und nahm damit eine Vorreiterrolle am Markt ein. Auch im Bereich Klimaservice konnte AVL Ditest mit der Entwicklung eines innovativen CO2-Klimaservcegeräts punkten.

Alle Produkte von AVL Ditest haben sich dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben. Mit seinen Mess- und Prüfgeräten leistet das Unternehmen seit jeher einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. �

Gewinnwarnung bei Voestalpine

Im August rechnete der österreichische Stahl- und Technologiekonzern noch mit einem Jahresgewinn von 1,7 Milliarden Euro für die laufende Periode. Innerhalb von zwei Monaten musste das Unternehmen seine Erwartungen auf 1,4 Milliarden zurückschrauben.

Als Ursachen machte das Voestalpine-Management das gebremste Autogeschäft in Deutschland und eine wegen Verzögerungen beim Buderus-Verkauf notwendig gewordene weitere Abwertung der deutschen Edelstahl-Tochter geltend. Im Geschäftsjahr 2024/25 erwartet man nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von nur noch 1,4 Milliarden Euro. Der Vorstand spricht in diesem Zusammenhang von Einmaleffekten, die diese Gewinnwarnung notwendig machten �

Binder+Co setzt auf Wachstum in Übersee

Trotz der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage in der österreichischen und europäischen Industrie präsentiert sich das Gleisdorfer Unternehmen Binder+Co im ersten Halbjahr 2024 weiterhin als äußerst widerstandsfähig und zukunftsorientiert. Während viele Industrieunternehmen in Österreich mit Personalabbau und negativen Ergebnissen kämpfen, kann Binder+Co solide Auftragseingänge und eine konstant hohe Ergebnisqualität vorweisen.

Die Vorstandsmitglieder Martin

und Jörg Rosegger von Binder+Co blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2024 zurück.

In der gegenwärtigen Situation, in der jedes zweite österreichische Industrieunternehmen mit steigenden Kosten und sinkenden Margen kämpft und die Aussichten für die kommenden Monate eher pessimistisch bleiben, zeigt sich das Unternehmen Binder+Co stabil. „Wir sind uns der Herausforderungen im Markt bewusst, insbesondere in baunahen Bereichen, wo wir die europäischen Märkte nach wie vor stark unter Druck sehen. Doch unsere Stärke liegt in der Innovationskraft und unserem Engagement für die Kreislaufwirtschaft“, betont Martin Pfeffer, Vorstandssprecher der Binder+Co AG.

Erfolgsfaktoren

Tradition und Innovation

Das Unternehmen Binder+Co feiert im heurigen Jahr sein 130-jähriges Bestehen und kann damit stolz auf eine traditionsreiche Unternehmensgeschichte zurückblicken. Die langjährige Zugehörigkeit vieler Mitarbeiter ist ein Beweis für das starke Team und das gebündelte Knowhow, das über Jahrzehnte hinweg in allen Abteilungen aufgebaut wurde. Ein bedeutender Erfolgsfaktor des Unterneh-

mens bleibt die Produktion am Standort Gleisdorf, in welchen in den letzten drei Jahren in umfangreichem Ausmaß in die Modernisierung der Produktionsanlagen investiert wurde, was als ein weiteres Bekenntnis zur Produktion in Österreich zu verstehen ist. Neben der langen Tradition spielt beständige Innovation in allen Bereichen eine zentrale Rolle im Unternehmen. Binder+Co ist ein Vorreiter in der Entwicklung von Maschinen und Anlagen für die Kreislaufwirtschaft und die nachhaltige Aufbereitung von Rohstoffen. Das Unternehmen setzt insbesondere auf das Recycling von Glas, Metallen und Bauschutt.

Erfolgreicher Start ins Jahr 2024 Zu den jüngsten Erfolgen gehört der Verkauf eines Clarity-Libs-Sortiersystems an einen der größten Metallrecycler in den USA. Dieses System spielt eine Schlüsselrolle im Aluminiumrecycling, bei dem bis zu 95 % Energie eingespart und der CO₂-Fußabdruck erheblich reduziert werden können. Binder+Co ermöglicht durch seine fortschrittlichen Sortiersysteme die Herstellung von sortenreinen Sekundärrohstoffen, die

für die Wiederverwertung von Metallen, Glas und Baureststoffen unerlässlich sind. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2024 die digitale Plattform b-connected erfolgreich gelauncht, die Kunden weltweit eine verbesserte Maschinensteuerung und -überwachung ermöglicht.

Weichen für die Zukunft gestellt

Binder+Co nimmt nicht nur in der Kreislaufwirtschaft eine Vorreiterrolle ein, sondern auch in puncto Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb. Dank der neuen Photovoltaikanlage, der Fernwärmeanbindung und der Nutzung erneuerbarer Energien wird Binder+Co ab 2025 seinen gesamten Energiebedarf aus nachhaltigen Quellen decken. Mit dem teilweisen Rückzug des langjährigen Investors Veit Sorger hat sich die Eigentümerstruktur von Binder+Co verändert. Die Liaunig Industrieholding AG, die nun 51,4 Prozent der Anteile hält, bleibt ein starker und verlässlicher Partner. Gemeinsam mit einem hochqualifizierten und motivierten Team ist Binder+Co für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet. �

Foto:
Pfeffer

�Leistung muss sich in unserem Land wieder lohnen�

Leistung muss sich lohnen: Diese deutliche Forderung stellen WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Gerd Zuschnig, Obmann der gewerblichen Dienstleister. Ganz konkret brauche es für diese Branche nun endlich eine Entlastung des Faktors Arbeit und eine Entbürokratisierungsoffensive.

Die WKO hat sich eine Leistungsagenda auf ihre Fahnen geschrieben. Was fordern Sie konkret?

Herk: Es braucht vor allem eine ganz rigorose Entlastung des Faktors Arbeit, sowohl was die Lohnnebenkosten betrifft als auch bei dem, was den Menschen am Ende des Tages netto übrigbleibt. Darüber hinaus darf unser Steuersystem nicht weiterhin „weniger Arbeiten“ fördern. Eine Folge davon ist nämlich eine Teilzeitquote auf Rekordniveau, damit muss Schluss sein! Unser System darf nicht länger die „Work-Life-Balance“ fördern, zumindest wenn man die Errungenschaften unseres Sozialsystems „Vollzeit“ nutzen will. Solidarität ist schließlich keine Einbahnstraße.

Zuschnig: Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Als Vertreter der der gewerblichen Dienstleister ist mir der Abbau von bürokratischen Hürden ein großes Anliegen. Denn unsere Branche ist vor allem von Klein- und Kleinstbetrieben geprägt, wir vereinen hier insgesamt 22 Berufsgruppen. Und niemand hat da Zeit oder Ressourcen, sich mit unnötigen Regelungen auseinanderzusetzen. Jede Minute, die unsere Betriebe mit Bürokratie verbringen, kostet ihnen wertvolle Zeit bei Kunden. Aus diesem Grund fordern wir mehr und einfachere Pauschalierungsmöglichkeiten sowie eine deutliche Anhebung der Kleinunternehmerreglung.

Gerd Zuschnig, Obmann der gewerblichen Dienstleister: „Als von Kleinund Kleinstbetrieben geprägte Branche fordern wir eine Entlastung von bürokratischer Überregulierung.“

WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk: „Es braucht wieder mehr Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft.“

Herrscht in unserem Land eine zu große Regulierungswut?

Zuschnig: So könnte man das wohl sagen. Österreichs Bürokratie hat sich – mit freundlicher Unterstützung aus Brüssel –61.000 Paragrafen und 38.000 Verordnungen einfallen lassen. Und die schränken unsere Unternehmen meistens immer noch ein bisschen mehr ein, als von der EU vorgegeben. Als gewerbliche Dienstleister bekommen wir das quer durch alle Branchen zu spüren. Hier braucht es eine Kehrtwende: Weg von dieser Regulierungswut, hin zu mehr Eigenverantwortung!

Stichwort mehr Eigenverantwortung:

Ist das generelles Problem?

Herk: Es ist eine der Hauptaufgaben der WKO, dafür zu sorgen, dass der Grundwasserspiegel von Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Leistungsbereitschaft wieder steigt. Steigt dieser Grundwasserspiegel nicht, werden wir die gewohnten Standards in unserem Land nicht halten können. Aus diesem Grund haben unsere Experten auch eine eigene Leistungsagenda erarbeitet, die wir gemeinsam mit der Politik umsetzen möchten. So zum Beispiel zusätzliche Leistungsanreize, etwa in Form eines Vollzeitbonus, aber auch eine Ausweitung von steuerbegünstigten Überstunden oder mehr Anreize für ein längeres Arbeiten im Alter.

Außenansicht

Es sind die Zeiten der Empörung, die uns irritieren und keine Ruhe gönnen. Empört über den Erfolg rechter Parteien, empört über islamistische Demonstrationen, dem plötzlichen Abfall von Thiem in der Rangliste der Tennisstars, über das Vorgehen der Israelis, den dummen Sprüchen von Trump und – zu guter Letzt – über Antisemitismus.

Zu allen Themen könnte ich mich mit einer Meinung melden. Je nachdem, wer mich worauf auch immer anspricht, habe ich die Möglichkeit, mit weisen Sprüchen ohne jede Bedeutung zu reagieren, und mich damit in die Neutralität zu flüchten. Oder auch eindeutig Stellung zu beziehen. Da bleibt jedoch ein Thema übrig, das mich wirklich beschäftigt, auch wenn ich versuche, auszuweichen: der Antisemitismus.

Es beginnt meist damit, dass ich jemanden leidtue, jemand mich bedauert, als würde ich ihm mit Krücken gegenüber stehen, wo er doch noch vor eine Woche mit mir Tennis gespielt hatte. Die in den Medien verbreiteten Nachrichten, dass

Wen kümmert eigentlich

Antisemitismus?

die jüdische Bevölkerung Beschimpfungen, Attacken, Angriffe auf Synagogen, auf Schulen und Altersheime, Belästigungen in jüdischen Restaurants und Cafés ausgesetzt sei, wird auf mich übertragen – und macht mich aufgrund meiner Religionszugehörigkeit zum Opfer. Ich gehe jedoch in keine jüdische Schule, und man hat mich noch nicht in ein jüdisches Altersheim eingesperrt. In jüdischen Restaurants esse ich selten, jüdische Cafés kenne ich nicht in Wien, also fehlen mir diese Erlebnisse. Was geht mich also der Antisemitismus an, waren meine ersten Gedanken, als er sich nach dem 7. Oktober ausbreitete und jedes Tabu der Vergangenheit keine Bedeutung mehr hatte? Solange ich nicht erkennbar bin, ich trage keine Kippa, keine Kleidung der orthodoxen Juden, kann ich am Markt im 15. Bezirk und im 10. Bezirk in Wien –beide Märkte haben Serben, Türken und Araber übernommen – einkaufen gehen. Keiner würde mich ansprechen, als Jude ansprechen.

Doch es kreist mich langsam ein, wie ein Zimmer mit beweglichen Wänden, die immer näher rücken. Ich hörte von einem Gymnasium in Döbling, dem Nobelbezirk von Wien, wo ein jüdischer Schüler tyrannisiert und verprügelt wurde, bis die Eltern ihn in der jüdischen Schule anmeldeten, in die er nie gehen wollte. Die arabischen Schüler sind weiter an der Schule im 19. Bezirk. Nach einer Talkshow fand ich mein Namensschild an der Haustüre herausgebrochen. Ich sah die Bilder des Brandanschlages auf den jüdischen Friedhof in Wien.

Ich begann, mich selbst zu hinterfragen, und musste mit Erschrecken feststellen, dass ich mich seit 7. Oktober doch verändert habe. Ich weiche Gesprächen über Israel aus, möchte mich nicht deklarieren, reagiere nicht auf banale Verurteilungen von Israel, ziehe mich zurück, halte eine schützende Distanz ein. Wenn mich jemand direkt fragt, antworte ich mit nichtssagenden Bemerkungen. Ich bin vorsichtig geworden, kontrolliere mich selbst, außer eben bei Talkshows im Fernsehen, wo ich meine Position verteidige.

Im Frühjahr bekam ich jedoch einen Anruf von Hakoah, dem jüdischen Sportverein in Wien, der mich aus dem Käfig herausholte. Die Tennissektion suchte nach Spielern für die Meisterschaft. Aufgrund meines Alters natürlich für die Seniorenmeisterschaft. Ich zögerte, da ich bereits zugesagt hatte, in der Mannschaft meines Klubs zu spielen. Dann dachte ich, warum nicht. Wenn ich helfen kann, spiele ich halt in zwei Vereinen. Ich verlor alle Spiele als Mitglied des Teams Hakoah. Mein Beitrag zum jüdischen Leben in Wien könnte als »begrenzt« bewertet werden. Die Spiele der Mannschaft meines Klubs gewann ich alle. Wozu also, ging mir durch den Kopf, spielte ich in beiden Klubs?

Ganz einfach, weil es eben nicht einfach zwei gleichwertige Klubs sind, zumindest nicht für mich. Es ist der Käfig im Kopf, das ständige Überlegen, was könnte ich tun, was sollte ich tun, wem könnte meine Unterstützung helfen? Der 7. Oktober zwang mir dieses Denken auf. Als Mitglied einer kleinen Religionsgemeinde – und innerhalb dieser Gemeinde als nichterkennbares Mitglied – kontrolliert mich meine selbsterwählte Gefangenschaft. Entscheidung und Diskussion werden hinterfragt mit einer möglichen Verbindung zum 7. Oktober. Ein mühsames, ein ziemlich sinnloses Unterfangen. Denn der Käfig wird immer enger. n

Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at

Essay von Matthias Dembinski

Die Nato-Aufgaben im Wandel

Die Wandlungsfähigkeit der Nato und damit auch die ihrer Aufgaben gilt in der Forschung als eine der Gründe für ihre Langlebigkeit und andauernde Relevanz (Wallander 2002). Sie ist bereits in dem schlanken und flexiblen Gründungsvertrag angelegt, der die Nato als eine multifunktionale Organisation mit verschiedenen Aufgaben ausweist. Die Allianz trägt die Züge aller drei klassischen Typen von Sicherheitsarrangements. Die Nato war und ist spätestens seit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022 wieder vorrangig ein Bündnis der kollektiven Verteidigung. Der zentrale Artikel 5 des Nordatlantikvertrags legt fest, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere Vertragsparteien »als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird«. Alle Mitgliedstaaten versprechen damit, sich gegenseitig Beistand zu leisten. Sie spielt gleichzeitig die Rolle einer Organisation kollektiver Sicherheit. Während Organisationen kollektiver Verteidigung gegen externe Bedrohungen gerichtet sind, schließen kollektive Sicherheitsorganisationen die als riskant geltenden Staaten ein. In der Frühphase der Allianz galt das wiederbewaffnete Deutschland als ein Risikofaktor, dessen militärisches Potenzial in der Abwehr gegen die Sowjetunion mobilisiert, aber gleichzeitig von der Nato kontrolliert werden sollte. Seit den 1970er Jahren gilt die Link hat Vorschau-PopupInterner Link: Rivalität zwischen den Bündnismitgliedern Griechenland und Türkei als Risikofaktor. Und schließlich trug die Nato schon früh Züge einer Sicherheitsgemeinschaft. Diese beruhen auf einer ideellen Basis gemeinsamer Werte und sollen auf dieser Grundlage die Kooperation zwischen ihren Mitgliedern sichern. So verweist schon die Präambel des Nordatlantikvertrages auf die »Grundsätze der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts (…)«. Artikel 2 verlangt, dass die Partner »ihre freien Einrichtungen festigen«. Artikel 4 fordert Konsultationen im Falle sicherheitspolitischer Bedrohungen.

Erweiterte Sicherheitsaufgaben der Nato Ein weiterer Blick auf die Aufgaben der Nato eröffnet sich mit der Unterscheidung zwischen einem klassischen und einem erweiterten Sicherheitsbegriff. Der klassische Sicherheitsbegriff meint die Verantwortung der Staaten, die Sicherheit ihrer Bürger vor externen militärischen Bedrohungen zu schützen. Ein erweiterter Sicherheitsbegriff schließt nicht-militärische Gefährdungen der Sicherheit von Gesellschaften ein. In dem Maße, in dem derartige Bedrohungen mit der zunehmenden Komplexität der globalisierten Welt nach 1990 zunahmen, erweiterte die Nato ihr Portfolio. Seitdem will sie auch zur Abwehr solcher nicht-militärischer Bedrohungen beitragen, die von außen auf die Mitgliedstaaten wirken und Bezüge zur militärischen Sicherheit haben. Hierzu zählen beispielsweise die Abwehr hybrider Bedrohungen, der grenzüberschreitende Terrorismus und Sabotage oder Cyberangriffe gegen die kritische Infrastruktur. Darüber hinaus zählt die Nato seit den 1990er Jahren die Krisenprävention und das Krisenmanagement zu ihren Aufgaben. Rückwirkungen von gewaltsamen Konflikten in anderen Regionen auf die transatlantische Sicherheit soll so vorgebeugt werden. Beispielsweise sollte die von der Nato verantwortete International Security Assistance Force Mission (ISAF) in Afghanistan dauerhaft verhindern, dass global agierende terroristische Netzwerke dort Rückzugsräume für die Planung von Anschlägen finden. Einer ähnlichen Logik folgte die Erweiterungspolitik der Allianz. Durch die Aufnahme ost- und südosteuropäischer Länder sollte die Demokratisierung abgesichert und Ursachen von Instabilität abgebaut werden.

Amerikanische Hilfe zur europäischen Selbsthilfe Im Laufe ihrer Geschichte gewichtete die Allianz diese Aufgaben abhängig von der Einschätzung äußerer Bedrohungslagen immer wieder neu. Mit der Nato-Gründung am 4. April 1949 reagierten die westlichen Staaten auf eine Reihe von bedrohlich erscheinenden Aktionen der Sowjetunion, [1] die ihre Macht in Osteuropa festigte und durch Druck auf Staaten in Nord- und Südosteuropa weiter ausbauen wollte, bis hin zur Berlin-Blockade 1948/49. Wahrscheinlicher als die direkte Bedrohung durch einen militärischen Überfall

Die Nato agierte in ihrer 75-jährigen Geschichte als Bündnis kollektiver Verteidigung, Organisation kollektiver Sicherheit und als Sicherheitsgemeinschaft. Ihre Aufgaben wurden immer wieder neu definiert.

Dr. Matthias Dembinski, geboren 1958, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter im Bereich »Internationale Institutionen« der Hessichen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt/Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Europäische Außenund Sicherheitspolitik, Transatlantische Beziehungen und die Nato.

Je näher die Nato geografisch an Russland heranrückte, desto weiter baute sie die Strukturen und Fähigkeiten der kollektiven Verteidigung ab.

erschien in dieser Zeit laut einem gemeinsamen Planungspapier westeuropäischer Staaten von 1948 eine sowjetische »Technik der indirekten Aggression« (Wiggershaus 1993: 23). Verwundbar erschienen die westeuropäischen Staaten aufgrund der nach dem Krieg miserablen Wirtschaftslage – hier sollte der Marshall-Plan von 1948 Abhilfe schaffen –, vor allem aber aufgrund der schieren Größenverhältnisse. Dem Koloss Sowjetunion stand eine Gruppe kleiner Staaten gegenüber, die jeder auf sich alleine gestellt kaum den Willen und die Ressourcen aufbringen würden, sich sowjetischen Ausgreifversuchen zu widersetzen. Dagegen würde eine defensive Allianz mit den USA als Unterstützerin den Selbstbehauptungswillen der europäischen Staaten stärken. Amerikanische politische und militärische Hilfe zur europäischen Selbsthilfe war also die primäre Aufgabe in der ersten Phase.

Zwischen kollektiver Verteidigung und Entspannungspolitik Mit dem Beginn des Korea-Kriegs 1950 wurde die militärische Bedrohung auch in Europa als akut wahrgenommen und die kollektive Verteidigung die wichtigste Aufgabe der Nato. Ermächtigt durch einen historischen Beschluss des US-Senats 1951 stationierten die USA in größerem Umfang Bodentruppen und bauten bis in die 1970er Jahre ihr Nuklearwaffenarsenal in Europa auf mehr als 7.000 Sprengköpfe aus. Damit verkoppelten die Vereinigten Staaten erstmals in ihrer Geschichte ihre eigene Sicherheit mit der Sicherheit anderer Länder. Die politische Dimension der Allianz blieb dagegen zunächst unterentwickelt. Erst als die Suez Krise 1956 das Bündnis zu spalten drohte [2], forderte der sogenannte »Bericht der Drei Weisen« der Außenminister Kanadas, Italiens und Norwegens Konsultationen über außereuropäische Konfliktlagen ein. 1967 stärkte der nach dem belgischen Außenminister Pierre Harmel benannte Bericht »über die künftigen Aufgaben der Allianz« abermals die politische Dimension. Danach sollte die Allianz einerseits die kollektive Verteidigung sicherstellen, andererseits nach Wegen der Entspannung mit dem Ostblock suchen. Auch die Absprache über konventionelle und nukleare Rüstungskontrolle gehört seitdem zum Aufgabenbereich der Nato.

»Stabilitätsexport« nach Ende des Kalten Kriegs Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts und der Sowjetunion richtete sich die Nato in einem mehrdimensionalen Wandlungsprozess neu aus und übernahm zusätzliche Aufgaben. Die kollektive Verteidigung trat sukzessive in den Hintergrund. Die Nato dünnte die integrierte Kommandostruktur aus. Gleichzeitig reduzierten die Mitgliedstaaten ihre Streitkräfte und bauten sie spätestens nach 2001 mit Blick auf »out-of-area«-Einsätze um. An die Stelle der Abschreckung des früheren Gegners trat der »Stabilitätsexport« in Richtung Ost- und Südosteuropa als weitere Aufgabe. 1999 nahm die Nato mit Polen, Ungarn und Tschechien drei ehemalige Warschauer Pakt Staaten auf; zwischen 2004 und 2009 folgten neun weitere ost- und südosteuropäische Länder. In einer 1995 veröffentlichten Erweiterungsstudie sowie dem auf dem Washingtoner Gipfel 1999 initiierten Membership Action Plan beschrieb die Nato die Logik dieses Prozesses und die Bedingungen der Aufnahme. [3] Dabei gewichtete sie politische Faktoren wie eine funktionierende Demokratie und Marktwirtschaft, eine faire Behandlung von Minderheiten, die Bereitschaft, Konflikte friedlich zu lösen sowie die zivile Kontrolle des Militärs hoch. Die militärischen Aufnahmekriterien spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Die Erweiterungsstudie nannte in diesem Zusammenhang die Bereitschaft, zu Nato-Operationen beizutragen. Bei der Einladung an weitere Staaten formulierte die Nato 2002 die Bedingung, dass die neuen Mitglieder einen »angemessenen Anteil« des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren. Daraus wurde im Vorfeld des Prager Gipfels 2002 das zunächst noch unverbindliche Zweiprozentpiel (von Krause 2018). Aus heutiger Sicht war die Folge dieser doppelten Entwicklung eine Paradoxie: Je näher die Nato geografisch an Russland heranrückte, desto weiter baute sie die Strukturen und Fähigkeiten der kollektiven Verteidigung ab. Aus damaliger Sicht war der weitgehende Verzicht auf die Erweiterung der integrierten Militärstruktur konsequent. Denn die Nato versuchte gleichzeitig, kooperative Beziehungen zu Russland als Nachfolgestaat der zerfallenen Sowjetunion zu festigen. Diesem Ziel diente die Nato-Russland-Grundakte von 1997 und der Nato-Russland-Rat, der für Transparenz sorgen und die Kommunikation institutionalisieren sollte. Beobachter attestierten der Nato durchaus Erfolge bei der Absicherung der demokratischen Reformen in den neuen Mitgliedsländern (Gheciu 2005). Dass die Nato diese Werte nicht nur nach außen, sondern auch nach innen verteidigen können muss, hat unter anderem die Parlamentarische Versammlung der Nato [4] gefordert. [5] Bis heute tut sich die Nato jedoch schwer, mit autoritären Tendenzen in ihren Mitgliedstaaten, zum Beispiel in der Türkei, offen und

konsequent umzugehen. Die Möglichkeit, ein Mitglied auszuschließen oder seine Rechte einzuschränken, sieht der Nordatlantikvertrag nicht vor.

Krisenmanagement ab den Neunzehnneunzigerjahren

Die Nato übernahm ab den frühen Neunzehnneuzigerjahren auch die Aufgabe des militärischen Krisenmanagements. 1992 erklärte der Nordatlantikrat die Bereitschaft, friedensschaffende Operationen in Europa unter der politischen Kontrolle der Vereinten Nationen (United Nations, UN) durchzuführen. Erste Einsätze erfolgten in den Kriegen in Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Gegen Jugoslawien führte die Nato vor allem in Serbien und Kosovo 1999 einen Luftkrieg auch ohne ein Mandat des UN-Sicherheitsrats.

Nach den Terrorangriffen des 11. September 2001 fiel die geografische Beschränkung auf die euro-atlantische Region. Stattdessen lautete der zentrale Satz im Schlussdokument des Gipfels in Prag 2002, »die Nato muss in der Lage sein, Streitkräfte aufzustellen, die schnell dorthin vorrücken können, wo sie benötigt werden« (englisch: »[…] Nato must be able to field forces that can move quickly to wherever they are needed […]«). [6] Allerdings scheiterte die verlustreiche Intervention in Afghanistan, mit den Einsätzen im Rahmen der ISAF und der Folgemission »Resolute Support«, 2021 mit der Machtübernahme der Taliban. Auf den Luftkrieg in Libyen 2011 folgte nicht nur eine bis heute andauernde instabile politische und militärische Lage in dem Land, sondern auch eine völkerrechtliche Debatte, ob die Nato über ihr Mandat hinaus gehandelt habe.

Das Krisenmanagement bleibt trotz dieser Erfahrungen eine der drei zentralen Nato-Aufgaben; die politische Bereitschaft zu derartigen Einsätzen ist allerdings in den meisten Mitgliedsländern geringer als in den ersten beiden Dekaden des 21. Jahrhunderts. Denn die kollektive Verteidigung gilt wieder als Kernaufgabe. So heißt es beispielsweise in den Verteidigungspolitischen Richtlinien Deutschlands [7], alle anderen Aufträge der Bundeswehr seien der Landes- und Bündnisverteidigung nachgeordnet. Vor dem Hintergrund des Scheiterns des Nato-Einsatzes in Afghanistan und der UN-Friedensmission in Mali gelten zudem die Erfolgsaussichten von großangelegten Friedensmissionen, die auf gesellschaftliche und politische Transformation in den Zielländern setzen, als gering. Und bei robusten militärischen Interventionen etwa zur Terrorismusbekämpfung setzen Staaten weniger auf multilateralen Organisationen mit ihren Konsenszwängen und eher auf »Koalitionen der Willigen« (Dembinski 2023).

Aufbau von Partnerschaften

Größere Bedeutung könnte in Zukunft einem dritten Aufgabenbereich zukommen, der sogenannten kooperativen Sicherheit. Darunter summiert die Nato die Partnerschaften und Kooperationsformate, die sie seit den 1990er Jahren mit verschiedenen Staaten weltweit unterhält. Seitdem das Abschlussdokument des Gipfels in London 2019 erstmals die mit dem Aufstieg Chinas verbundenen sicherheitspolitischen Risiken erwähnte, baut die Nato die Kooperation mit den »AP4« genannten ostasiatischen und pazifischen Demokratien – Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland – aus. Perspektivisch könnte damit die Diskussion um eine globale Nato an Bedeutung gewinnen, die schon einmal in den frühen Zweitausenderjahren geführt wurde (Daalder & Goldgeier 2006). Allerdings hält die Nato an einer entscheidenden Einschränkung fest: Der Artikel 5 und die kollektive Verteidigung sind geografisch auf die transatlantische Region begrenzt. In anderen Weltregionen ist die Nato nur als sicherheitspolitische Organisation tätig.

Rückkehr zur kollektiven Verteidigung

Mit dem russischen Aggressionskrieg 2022 gegen die Ukraine wurde die neue Existenzberechtigung (Raison d‘Être) der Nato auch wieder die alte: die kollektive Verteidigung. Auch wenn die Allianz ihren ersten Aufgabenbereich, die Abschreckung und Verteidigung, heute breiter fasst und hier auch Themen wie Cyberbedrohungen, Energiesicherheit oder hybride Bedrohungen subsumiert, ist die militärische Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit wieder ihre Hauptaufgabe. Um das Versprechen einzulösen, »jeden Quadratmeter des erweiterten Bündnisgebiets verteidigen« zu können, hat die Nato auf dem Gipfel in Madrid 2022 ein neues Streitkräftemodell beschlossen. Das »New Force Model« sieht unter anderem eine Verachtfachung der schnell einsatzbereiten Verbände vor. Diesen Beschluss mit Leben zu füllen, wird die Nato-Staaten im kommenden Jahrzehnt vollauf beschäftigen. n

Fußnoten

[1] Zu diesen Aktionen zählen etwa der Druck auf die Türkei und Griechenland 1947, sowie ein Jahr später der Prager Staatsstreich, die Erpressung Finnlands, einen Freundschaftsvertrag abzuschließen, ein befürchtetes Ultimatum an Norwegen (German 1982) und die Berlin-Blockade. Siehe dazu: Marc Trachtenberg 1999: A Constructed Peace. The Making of the European Settlement 1945-1963, Princeton University Press.

[2] Auf die Verstaatlichung der mehrheitlich britisch-französischen Suez-Kanal Gesellschaft reagierten Großbritannien und Frankreich an der Seite Israels mit einer militärischen Intervention. Die USA unterstützten ihren Verbündeten nicht, sondern brachten das Unternehmen mit einer gemeinsamen Initiative mit der Sowjetunion in den Vereinten Nationen zu Fall.

[3] Die Erweiterungsstudie von 1995 (Study on Enlargement) ist abrufbar unter: https://www.nato.int/cps/en/natohq/official_texts_24733.htm.

[4] Die Parlamentarische Versammlung der NATO (NATO-PV) ist ein Diskussionsforum, die den 32 Legislativen der NATO-Mitgliedstaaten den Austausch über gemeinsame Sicherheitsinteressen ermöglicht. Die NATO-PV ist rechtlich unabhängig von der NATO.

[5] Gerry Connally, NATO Parliamentary Assembly Political Committee Report: NATO @70: Why the Alliance remains indispensable, 2019 (https://www.nato-pa.int/document/2019nato70-why-alliance-remains-indispensable-146-pctr-19-erev1-fin).

[6] Prague Summit Declaration, 21 November 2002, NATO Press release 127 (https://www.nato.int/docu/pr/2002/p02127e.htm).

[7] https://www.bmvg.de/resource/blob/5701724/5ba8d8c460d931164c7b00f49994d41d/verteidigungspolitische-richtlinien-2023-data.pdf

Literatur

Daalder, Ivo & Goldgeier, James 2006: Global NATO, in Foreign Affairs 85 (5), S. 105-113.

Dembinski, Matthias (2023): Zum Design militärischer Interventionen für Frieden und humanitären Schutz. Motive, Trends und Konsequenzen für deutsche und europäische Politik, PRIF Report 5/2023, Frankfurt/M.

Gheciu, Alexandra (2005): NATO in the “New Europe”: The Politics of International Socialization after the Cold War, Stanford: Stanford University Press.

Von Krause, Ulf 2018: Zwei Prozent-Ziel und Bundeswehr, Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Arbeitspapier 23/2018.

Wallander, Celeste (2002): Institutional Assets and Adaptability: NATO after the Cold War, in: International Organization 54(4), S. 705-736.

Wiggershaus, Norbert 1993: Nordatlantische Bedrohungsperzeptionen im Kalten Krieg 1948-1956, in: Klaus A. Maier und Norbert Wiggershausen (Hg.): Das Nordatlantische Bündnis 1949-1956, München: Oldenbourg Verlag, S. 17-54.

Vorliegender Text von Matthias Dembinski erschien am 15. Oktober dieses Jahres auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung unter der Creative Commons Lizenz »CC BY-NCND 4.0«. bpb.de

Fritz Parmetler wurde am 13. September 1968 in Wien geboren und zog mit der Familie in jungen Jahren nach Bad Gleichenberg. Nach Ausbildungen im technischen und kaufmännischen Bereich »stolperte« er 1998 in die Lederwarenbranche. Im Jahr 2002 wurde das eigene Unternehmen gegründet, das als Agentur für Importe dient. Daneben baute er seine Geschäfte in Bad Gleichenberg, Leibnitz und Graz auf und fungiert als Obmann in mehreren Vereinen der Kaufmannschaft.

Fazitbegegnung

Josef Schiffer trifft auf Fritz Parmetler

Für Leder aus Leidenschaft

Mein Besuch bei Fritz Parmetler findet in den Werkstatträumen seines Lederwarengeschäfts in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße 15a statt. Vor rund fünf Jahren hat er den Standort von der Vorbesitzerin übernommen und hier als die »Taschnerei« mit Schwerpunkt auf Reparaturen und Lederhandwerk etabliert. Während an der Straßenseite die Fassade mit Schaufenster und Eingang zunächst nur auf ein relativ bescheidenes Geschäftslokal hindeutet, zieht sich im hinteren Gebäudeteil zur Überraschung des Besuchers eine Flucht von Lagerräumen bis nach hinten in die Werkstatt. Hier sitzen die bis zu drei Mitarbeiterinnen an den altehrwürdigen, aber äußerst robusten Fabriknähmaschinen und anderen Lederbearbeitungsgeräten. Sie fertigen und personalisieren Utensilien aus Leder und reparieren Gepäckstücke, Taschen oder Rucksäcke. Um all die Reparaturen rasch erledigen zu können, verfügt die Taschnerei über ein umfangreiches Lager an Ersatzteilen sowohl für Produkte von namhaften Herstellern, als auch für No-Name-Produkte.

Neugierig richtet sich meine erste Frage nach seinem Familiennamen, der mir nur von einem Schulfreund geläufig ist, aber in unseren Breiten sonst eher selten anzutreffen ist. Fritz Parmetler erklärt mir, dass der Nachname weltweit nur in Argentinien häufiger vorkommt. Der Vorfahre aller Namensträger hierzulande ist laut Familienüberlieferung wohl schon einige Zeit vor dem Ersten Weltkrieg aus Südamerika nach Österreich gekommen, die genaue Herkunft sei nicht ganz geklärt. Doch rasch kommen wir beim Gespräch zum eigentlichen Thema: der Liebe und Leidenschaft für Leder, die ihn schon seit Jahrzehnten begleitet und bei der Fritz Parmetler ins Schwärmen kommt, insbesondere bei hochwertigen und langlebigen Produkten, die man auch guten Gewissens reparieren lassen kann. Er hat im Jahr 1998 auf Vorschlag eines Lieferanten mit einer Lederwarenagentur und dem Großhandel begonnen, konzentriert sich aber heute neben seinen Geschäftsstandorten auf die Vertretung von drei renommierten Handelsmarken in ganz Österreich und Slowenien. Der Begriff Lederwaren erklärt mir Parmetler ist ein fast »paradox« umfassender, denn er erstreckt sich von der einfachen Geldbörse bis hin zum voluminösen Reisegepäck.

Fragt man Inhaber Fritz Parmetler nach seiner Firmenphilosophie, antwortet er: »Mein Ziel war es von jeher, alle Bereiche

abzudecken, also Lederwaren zu importieren, Verkaufsläden zu besitzen, und auf der anderen Seite wollte ich auch immer schon reparieren, weil das für mich einen geschlossenen Kreislauf ergibt. Wir können dem Kunden beim Verkauf in die Augen schauen und das können wir dann auch bei Reklamationen, das war mir immer sehr wichtig. Wir wollen mehr, als nur Produkte zu verkaufen. Als alteingesessener Handwerksbetrieb verbinden wir in unserem Betrieb Tradition mit Innovation.« Neben dem Verkauf und der Anfertigung von Taschen, bietet die Taschnerei ein umfangreiche Reparatur- und Änderungsservice für Taschen aus Leder, Kunststoff und Textilmaterialien an.

Das steht im Gegensatz zur schnellen Konsumgesellschaft, wo in Asien gefertigte Teile aus Kunststoff bereits nach kurzer Zeit im Sondermüll enden. Natürlich sind synthetische Stoffe heute nicht mehr restlos verzichtbar, finden sich im Sortiment der Taschnerei aber nur im dort angebotenen Reisegepäck und bestehen selbst da in der Regel aus recycelten Materialien. »Das Siegel Echt Leder kann als Qualitätsgarant nur bedingt dienen, denn auch hier können bis zu 40 Prozent Kunststoffe enthalten sein«, erklärt Parmetler. Vieles sei ihm erst, seit er die Reparaturwerkstatt betreibt, bewusst geworden, als er gesehen hat, welche minderwertigen Stücke von den Kunden hier abgegeben wurden.

Die Stütze seines Geschäftes sind drei gelernte und erfahrene Taschnerinnen, ein Lehrberuf, der leider immer seltener wird und dessen Ausgelernte heute oft in der Autoindustrie lukrative Beschäftigung finden. Zwei der Mitarbeiterinnen von Parmetler haben auch akademische Abschlüsse, aber wieder für sich zur befriedigenderen Handarbeit zurückgefunden. Die Frage, ob sich das Kundenbewusstsein nicht verändert habe, sieht Parmetler eher pessimistisch, denn vor allem die großen und »prestigeträchtigen« Labels, die jeder kennt, setzen auf intensives Marketing. Obwohl sich der Handel der oft mangelhaften Qualität bewusst ist, floriert der Verkauf damit, weil Reklamationen angesichts der Margen geschluckt werden, ärgert sich Parmetler über die zynische Einstellung der Händler. Andererseits seien auch die Kunden nicht einfacher geworden, und bräuchten neben fachlicher auch mitunter eine psychologische Betreuung scherzt Parmetler bitter, nicht umsonst arbeite bei ihm eine ehemalige Krankenschwester. n

Eisige Selbstfürsorge

Ein kühler Weg zu mehr innerer

Gelassenheit

ECarola Payer im Gespräch mit dem Kältetrainer und »Eisbader« Bernhard Friedrich

Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

in Meer an Informationen prasselt tagtäglich auf uns ein, ein »Change« nach dem anderen gibt sich im beruflichen Umfeld die Hand. Basissysteme des Lebens verändern sich und fordern jahrzehntelange Gewohnheiten plötzlich aufzugeben. Stress, Hektik, ständige Erreichbarkeit und Aktionismus dominieren den Alltag vieler Menschen. Gleichzeitig vermitteln die Ereignisse in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft das Bild, das keiner so genau weiß, was auf uns zukommt. Das verringert auch Optimismus und die Zuversicht in die Zukunft. Körper, Seele und Geist schreien nach Pause, Ruhe, Balance und dem Gefühl der inneren Sicherheit. Selbstfürsorge wird hier schon zur Pflicht, um noch aufmerksam und motiviert durchs Arbeits- und Berufsleben zu kommen. Selbstfürsorge heißt, sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen und sich darum zu kümmern, dass es einem gut geht – geistig, seelisch und körperlich. Eigene Bedürfnisse und das eigene Wohl rücken dabei ebenso in den Fokus wie der Schutz vor Belastungen und Selbstausbeutung. Bernhard Friedrich: »Die Menschen sind sehr viel mit Ihrer Wahrnehmung im Außen und nehmen sich selbst nur mehr wenig wahr. Viele versuchen etwas zu erreichen, das wenig mit ihnen selbst zu tun hat. Viele haben die Verbindung zu sich verloren.« Bernhard Friedrich sieht aber auch einen Verlust der Fähigkeit, resilient zu sein: »Wir leben in einer Komfortgesellschaft. Das ist eine große Errungenschaft. Jedoch haben wir verlernt, uns mit Schwierigkeiten auseinanderzusetzten. Ich werde immer gut in dem, was ich übe. Viele junge Menschen haben Probleme, schwierige Situationen zu bewältigen, weil es ihnen fremd ist. Sie haben keine Erfahrung darin. Da entsteht dann eine Form der Passivität, die ich kritisch sehe.«

Kaltes Wasser, klarer Kopf.

Entspannung auf allen Ebenen

Eine Methode, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, ist das Eisbaden. Bernhard Friedrich hat sich selbst und als Dienstleister für Kältetraining dieser trendigen Freizeitaktivität verschrieben. Während diese Praxis auf den ersten Blick für viele abschreckend wirken mag, erweist sich das Bad in eiskaltem Wasser für viele als kraftvolle Form der Selbstfürsorge. Eisbaden bedeutet, in kaltem Wasser zu baden – in der Regel bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius. Oft findet es im Winter in natürlichen Gewässern statt, wenn Seen, Flüsse oder das Meer fast zugefroren sind. Bernhard Friedrich erzählt von einem beeindruckenden Eisbade-Erlebnis des heurigen Jahres: »Das war zu dritt im Jänner am zum Großteil zugefrorenen Tieberteich. Wolkenloser Himmel, null Grad Wassertemperatur. Das Eis bewegte sich mit den Wellen, die wir verursachten und machte dabei ein mystisches Geräusch.« Einige Menschen praktizieren Eisbaden in speziell vorbereiteten Eiswannen oder mit Kältebädern zu Hause. Was früher vor allem als extreme Form des Sports oder als Teil nordischer Traditionen galt, ist heute eine anerkannte Methode zur Stärkung des physischen und psychischen Wohlbefindens.

»Eisbader sind aufgeschlossen und ein wenig abenteuerlustig. Sie haben die Erfahrung schon gemacht, an Grenzen zu gehen.«
Fotos: Marija Kanizaj, David Gu

Körperliche Vorteile des Eisbadens

Bernhard Friedrich: »Viele tun es für ihre Gesundheit. Eisbaden heißt, dass ich es in einem Temperaturbereich mache, wo ich muskulär und körperlich noch immer entspannt bin, nicht verkrampfe und den Atem kontrolliere und meinen gesamten Körper wahrnehme. Atmen ist das Mittel, um Stress zu regulieren, und ich kann mit der Atmung sehr gut die innere Entspannung fördern. Das Motto hier ist: Langsam anfangen und langsam steigern, damit sich der Körper an diesen Kälteimpuls gewöhnt. Manche haben gesundheitliche Probleme, die sie zwingen, es zu machen. Es hat eine schmerzstillende Wirkung. Man sollte aber immer vorher einen Arzt konsultieren. Ungeeignet ist das Eisbaden für Menschen mit Herz-, Gefäß- und Nierenerkrankungen sowie bei akuten Infekten.« Die wissenschaftlich erforschten Effekte des Eisbaden zeigen, dass es eine Vielzahl von körperlichen Vorteilen mit sich bringt: Stärkung des Immunsystems etwa, also wenn kaltes Wasser das Immunsystem aktiviert, was die Produktion weißer Blutkörperchen anregt. Diese sind maßgeblich daran beteiligt, den Körper gegen Infektionen und Krankheiten zu schützen. Regelmäßiges Eisbaden kann daher langfristig die Abwehrkräfte stärken. Oder verbesserte Durchblutung: Beim Eintauchen ins kalte Wasser ziehen sich die Blutgefäße zunächst zusammen, um die Wärme zu speichern. Sobald man das Wasser wieder verlässt, weiten sich die Gefäße, und die Durchblutung wird angeregt. Dies fördert nicht nur die allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheit, sondern kann auch bei Muskelkater oder Gelenkschmerzen Linderung verschaffen. Und Regeneration und Entzündungshemmung: Athleten schwören seit langem auf Kältebäder zur schnelleren Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten. Kaltes Wasser hilft dabei, Entzündungen zu

reduzieren und Muskelkater vorzubeugen. Auch bei chronischen Entzündungen können Kältebäder hilfreich sein. Schließlich Fettverbrennung und Stoffwechsel: Eisbaden fördert die Aktivierung des sogenannten braunen Fettgewebes, das in der Lage ist, Wärme zu erzeugen. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt und es werden mehr Kalorien verbrannt.

Mentale Vorteile des Eisbadens

Bernhard Friedrich: »Kälte ist immer Stress für den Körper. Die Stresshormone werden bei regelmäßiger Anwendung von Kältetraining weniger und das überträgt sich dann in alle Lebensbereiche. Man wir einfach klarer und aufmerksamer.« Neben den körperlichen Vorteilen hat Eisbaden eine starke psychische Komponente, die es zu einer effektiven Methode der Selbstfürsorge macht, etwa Stressabbau: Kaltes Wasser wirkt wie ein »Schock« auf das Nervensystem und sorgt dafür, dass der Körper Adrenalin freisetzt. Gleichzeitig werden Endorphine (»Glückshormone«) ausgeschüttet. Bernhard Friedrich: »Man ist danach euphorisch, sehr lebendig und glücklich.« Eisbaden trainiert den Körper und Geist, mit extremen Bedingungen umzugehen. Es erfordert Mut und Überwindung, sich bewusst in eine unbequeme Situation zu begeben, doch diese Erfahrung stärkt das Selbstbewusstsein und die mentale Widerstandsfähigkeit. Menschen, die regelmäßig Eisbaden, berichten oft, dass sie auch in anderen Lebensbereichen gelassener und stressresistenter geworden sind. Beim Eisbaden gibt es keinen Platz für Ablenkungen. Die intensive Kälte zwingt einen, vollkommen im Moment zu sein und auf den eigenen Atem zu achten. Diese Achtsamkeit und Konzentration helfen dabei, den Geist zu klären und sich von Alltagssorgen zu lösen. Es ist eine Form der Meditation, bei der man ganz in seinem Körper und seiner Umgebung ankommt. Und schließlich die Überwindung von Ängsten: Für viele Menschen ist die Vorstellung, in eiskaltes Wasser zu steigen, mit Angst und Unbehagen verbunden. Doch genau diese Überwindung macht Eisbaden so wertvoll: Es bietet die Möglichkeit, seine Komfortzone zu verlassen und sich mit Ängsten zu konfrontieren. Das Gefühl der Stärke und des Stolzes nach einem Eisbade-Erlebnis kann das Selbstvertrauen erheblich steigern. Bernhard Friedrich sieht in seinen Gruppen, die er begleitet: »Eisbader sind aufgeschlossen und ein wenig abenteuerlustig. Sie haben die Erfahrung schon gemacht, an Grenzen zu gehen. Durch das Eisbaden kann ich lernen, meinen Stress besser wahrzunehmen, ich trainiere meine Selbstwahrnehmung und lerne dadurch zu wissen, ob ich ein langes oder ein kurzes Eisbad brauche oder ob ich darauf verzichten soll. Man muss sich selbst in der Kälte kennenlernen. Kälteresilienz zu entwickeln, ist Trainingssache.«

Für Anfänger gilt, langsam zu starten. Ein kaltes Bad muss nicht sofort im eisigen Wasser eines Sees stattfinden. Man kann sich mit kalten Duschen oder kurzen Abkühlungen an die niedrigen Temperaturen gewöhnen. Wer sich auf diese kalte Herausforderung einlässt, kann tiefe Einsichten über sich selbst gewinnen und gestärkt in den Alltag zurückkehren. Die Wirkung wird intensiviert bei regelmäßiger Anwendung. Bernhard Friedrich: »Ich habe Methoden entwickelt, ohne dass man leiden muss und ohne dass es schwer ist, ins kalte Wasser zu gehen. Mich treibt der gesundheitliche, emotionale und mentale Aspekt an und ich habe auch enormen Spaß dabei. Das möchte ich auch anderen Menschen vermitteln und weitergeben.« n

kaltbaden.at

August Schmölzer ist Sepp Oberdengler mit seiner Rundschau

Langes Schweigen, ich schau ihm in die Augen, die nun etwas hervortreten, das Gesicht wird rot und röter.

Liebe Steirer und Innen! Es grüßt Sie herzlich wie immer der Sepp Oberdengler zur Fazit-Rundschau. Jetzt hama den gmischten Satz, wie die Weinbauern sagen. Sieg Blau. Geduldete Alleinregierung? Schwarz-Blau mit oder ohne? Rot-Schwarz mit a biss’l Pink oder gar Grün? Oder Neuwahlen? Wer kann, will oder darf eine Regierung bilden? Der Herr Bundespräsident hat g’sagt, so sind wir nicht, das war ein Irrtum, denn so sind wir wirklich, wenn’s drauf ankommt. Als Elder Statesman und Vizebürgermeister von St. Vinzenz hätt ich sofort die FPÖ mit der Regierungsbildung beauftragt. Wenn sie es nicht schafft, ist die Usance erfüllt und da Zweite ist dran. Wenn sie es aber schaffen, sofort ab in die Regierungsverantwortung und dann können sie alles besser machen. Wenn sie dieses Mal nicht an die Macht kommen, muss sich die Dreierkoalition aber sehr anstrengen. Denn wenn sie versagt, wird die FPÖ das nächste Mal eine absolute Mehrheit erreichen.

Kurz nach der Wahl habe ich im Gasthaus einen Nachbarn getroffen und gefragt, wie er die Wahl sieht. „Is dos net a Wahnsinn“ hat er strahlend g’sagt. Ich frage nach, wie er des meint. »Na der blaue Erfolg«, sagt er. »Aha, du bist ana«, sag ich. »Najo, i man, es muss sich jo wos ändern, net?« »Und was«, frag ich? Schweigen, langes Schweigen, ich schau ihm in die Augen, die nun etwas hervortreten, das Gesicht wird rot und röter, die Halsadern schwellen an. Ich frag nach und auf einmal schreit er los, dass ich kein einziges Wort versteh, was ich aber heraushöre, ist dieser vorwurfsvolle Singsang des Parteichefs der FPÖ, der mich an den Singsang des Propagandaministers der Nazis erinnert. Und der Nachbar schreit jetzt genauso. Nicht das, was er schreit, sondern wie er es schreit ... da bricht eine tiefe Verletzung auf. Endlich ist er fertig, er keucht nur noch, hat gemerkt, dass er doch vielleicht zu weit gegangen ist.

Die wenigen Herumsitzenden lachen sich ins Fäustchen und schauen weg. Ich bin schmähstad, habe in meinem Nachbarn einen anderen Menschen kennengelernt, und das macht mir Angst. Nicht, dass er FPÖ gewählt hat, das ist legitim, sondern wie er g’schrien hat, wie ein waidwundes Tier. Ich dreh mich um und will gehen, mir reicht’s. »Die anderen kriegen alles und mir sind die Depp’n«, schiebt er mir verständnisheischend etwas ruhiger nach. Ich dreh mich um und mache einen Schritt auf ihn zu. »Ahso, als du vor einem Jahr Deinen Herzkasperl g’habt hast, bist mit dem Heli ins Krankenhaus g’flog’n worden. Gott sei Dank bist wieder einigermaßen gesund durch beste Medizin. Kriegst a schöne Frührentnerpension, hast sie auch verdient. Die Nachbarn hob’n dir inzwischen deine Landwirtschaft g’macht. Von allem Möglichem bist befreit. Kriegst den Klimabonus, Heizzuschuss und, und, und. Jetzt sag mir, was und wer dir was wegnimmt«, werd’ ich nun lauter. Wieder brüllt er mich aus dem Stand unartikuliert an, nur diesmal hat er Tränen in den Augen. Hass, denke ich, das ist abgrundtiefer Hass. Aber gegen wen? Gegen sich selbst? Ist es das Wissen, dass er selbst für sein Leben verantwortlich ist? Oder nicht mehr aus seinem Leben gemacht zu haben und nun Sündenböcke zu brauchen, sonst wäre das nicht zu ertragen? Er schupft mich weg und geht. Wenn ich weiter gemacht hätte, hätte er zugeschlagen?

Ich möchte Sie, liebe Fazitleser, einladen, uns zu schreiben: Wo möchten Sie lieber leben als in Österreich? Zum Beispiel in Nicaragua, in China, in Bulgarien oder gar in Russland? Wo? Bitte schicken Sie Ihre Antwort mit nachvollziehbarer Begründung an das Fazitmagazin, als Preis winkt eine geführte Eintagesexkursion für zwei Personen in ein Konzentrationslager Ihrer Wahl. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Genießen Sie noch die herrlichen Herbsttage.

Herzlichst und bis zum nächsten Mal, Ihr Sepp Oberdengler.

PS. Aufpassen! Der Teif’l schloft net!

Sie möchten Sepp Oberdengler im Radio hören? Immer zum Monatsende gibt es auf Radio Steiermark eine neue Folge. Auch als Podcast. Die aktuelle Programminformation finden Sie auf steiermark.orf.at

SPAR-Markt in Hart bei Graz wird zum EUROSPAR

Am 19. September öffnete der Nahversorger in Hart bei Graz wieder seine Pforten. Nach nur drei Monaten Bauzeit ist aus dem SPAR-Supermarkt ein über 1.000 m² großer EUROSPAR geworden. Er präsentiert sich nicht nur als Frischeparadies, sondern auch nachhaltiger, mit Luftwärmepumpe, CO2-Kühlanlage und Umrüstung auf LED-Beleuchtung.

Hereinspaziert: Der neue EUROSPAR in der Pachern-Hauptstraße in Hart bei Graz lädt auf großzügigen 1.000 m² zum entspannten Gustieren ein. Der Fokus liegt auf frischen Lebensmitteln und feinen Spezialitäten zu fairen Preisen. Zugleich steht ein umfangreiches Sortiment an regionalen Produkten aus der Steiermark bereit. In Kombination mit den SPAR-Marken zu erstklassigem Preis-Leistungsverhältnis bietet der Supermarkt genau das, was die Menschen in Hart und Umgebung brauchen: eine schnelle Jause, Getränke und alles für den großen Wocheneinkauf.

Nachhaltige Technik und freundliches Team Zukunftsweisend: Der EUROSPAR ist in Sachen Gebäudetechnik komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Geheizt wird mittels Luftwärmepumpe, die Kühlung wurde auf umweltfreundliche CO2-Technologie umgestellt. Der gesamte Standort leuchtet innen wie außen mit nachhaltigen LED-Leuchtmitteln. SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer zeigt sich bei der Eröffnung begeistert: „Der neue EUROSPAR hier in Hart bei Graz ist perfekt gelungen und ich freue mich auf einen guten Start für das SPAR-Team und unsere Kunden.“

Scheckübergabe mit Bgm. Jakob Frey, Tageswerkstätten-Leiterinnen Gabriele Marin und Marlene Hödl, Marktleiterin Brigitte Grubholz, Marktleiterin-Stv. Sandra Schimek und SPARGF Christoph Holzer

Unter der Führung von Marktleiterin Brigitte Grubholz sind 33 Mitarbeiter im neuen EUROSPAR beschäftigt, darunter sind zwei Lehrlinge. Das Team ist höchstmotiviert, die Stammkundschaft aus Hart bei Graz willkommen zu heißen. Kundenfreundlich sind auch die extralangen Öffnungszeiten: Der Nahversorger ist von Montag bis Freitag von 7.15 bis 19.30 Uhr geöffnet und samstags von 7.15 bis 18 Uhr.

Kostenlose Welt der Bücher

AK-Bibliothek mit 100.000 Büchern, DVDs, Hörbüchern und Magazinen

Viel Neues auf der Grazer Herbstmesse

Fünf Tage lang bot die Grazer Herbstmesse 2024 am Gelände der Messe Graz den perfekten Ort, um sich auf die bunte Jahreszeit einzustellen. Genauso bunt waren auch das gebotene Programm sowie der Aussteller-Mix.

Neben intensiven Beratungsgesprächen an den Ständen, der erfolgreichen Rückkehr von „Die Messe tanzt“ oder dem beliebten Nintendo-Areal begeisterten altbekannte Klassiker rund 80.000 Besucherinnen und Besucher.

Aussteller ziehen positive Bilanz

auch einem steirischen Publikum direkt zu präsentieren. Wir sind sehr froh über das positive Feedback der Besucherinnen und Besucher.“

Alle Informationen und OnlineRegistrierung für das eBook-Angebot auf www.akstmk.at/bibliothek

Die Grazer Herbstmesse hat eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort, da sie sowohl die lokale Wirtschaft als auch die regionale Vernetzung und Innovationskraft fördert. Dies trägt auch zur Belebung der Stadt und ihrer Umgebung bei. Für zahlreiche Firmen, darunter auch Start-ups und junge Unternehmen, bietet die Messe eine ideale Gelegenheit, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entdecken – das bestätigen auch die Aussteller. „Wir waren zum ersten Mal Aussteller auf der Grazer Herbstmesse und blicken auf erfolgreiche Tage zurück. Durch ausgiebige Produktberatungen und Badebomben-Workshops konnten wir die Besucher der Messe im wahrsten Sinne Lush-Luft schnuppern lassen und für einen Besuch in unserem Shop am Grazer Hauptplatz begeistern“, erzählt Clara Lachmann von Lush GmbH. Armin Bachmann von Herzschlag resümiert: „Wir haben die Grazer Herbstmesse genützt, um unseren Store in Velden am Wörthersee zu promoten und unsere Mode

Zahlreiche Fans fand auch das Nintendo-Areal, wo alle brandneuen Spiele getestet werden konnten.

Spiel und Spaß auf der Messe Die Inhaberin der Spielewelt Gutmann, Marina Gutmann, zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Für kleine regionale Unternehmer ist die Grazer Herbstmesse eine optimale Möglichkeit, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Unser buntes Spielesortiment sowie die Messepreise haben perfekt in das Konzept der Gamefusion-Halle gepasst.“ Dazu passte auch das Nintendo-Areal, wo mit Super Mario die Controller glühten. Dabei konnten brandneue Abenteuer wie The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom, Mario Party Superstars oder Pikmin 4 und altbekannte Klassiker wie Mario Kart ausgiebig getestet werden. �

Innovative Konzepte machen die Grazer Messe wieder zu einem Besuchermagnet.

Neuer Standort für Chemie Akademie

Am Bildungscampus der WKO Steiermark hat die Chemie Akademie ihre neue Heimat gefunden. Sie hat ihren Standort von Puntigam nach Geidorf verlegt und vor kurzem am „Rosenhof“ eröffnet, der umfassend revitalisiert worden ist.

Am Standort ist die langfristige Absicherung der Bildungseinrichtung gewährleistet, denn Zuschüsse in der Höhe von 2,8 Mio. Euro werden von der Stadt Graz, dem Land Steiermark, dem Bund und der Wirtschaft übernommen. Angeboten werden ein Chemie-Kolleg, eine Werkmeisterschule für Technische Chemie und Umwelttechnik sowie Fort- und Weiterbildungen am Chemiesektor. Die Absolventen sind in Industrie und Wirtschaft sowie im öffentlichen Bereich und an den Universitäten sehr gefragt.

Viele Synergieeffekte

Die Immobilienentwicklung der Brauerei Puntigam machte den Standortwechsel in den Bezirk Geidorf notwendig. „Wir freuen uns sehr, dass wir hier eine neue Heimat gefunden haben“, betont die Leiterin der Chemie Akademie, Andrea Hickel, die hier viele Synergieeffekte sieht. Zehn Mio. Euro wurden in die Hand genommen, um den Rosenhof, der nun von der Chemie Akademie, aber auch von der FH Campus02 und vom Wifi genutzt wird, zu revitalisieren und mit den entsprechenden Laboratorien auszustatten.

Vernetzung von Ausbildungen

Bei der WKO Steiermark zeigt man sich erfreut, dass die Rettung dieser wichtigen Ausbildungseinrichtung nun gelungen ist: „Die Absolventinnen und Absolventen der Chemie Akademie werden in der Wirtschaft dringend gebraucht“, so WKO-Präs. Josef Herk und Dir. Karl-Heinz Dernoscheg. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Chemie Akademie an den Standort am Gelände der WKO Steiermark holen konnten – nicht nur, weil hier mit dem Center of Excellence neue Ausbildungsmaßstäbe gesetzt werden, sondern auch, weil am Standort zahlreiche Know-how-Träger wie Campus02, Wifi, Talentcenter und Lehrlingsstelle vorhanden sind. �

Freude über die Neueröffnung der Chemie Akademie am WKOBildungscampus: WKO-Präs. Josef Herk, Chemie-Akademie-Leiterin

Andrea Hickel, LRin Barbara Eibinger-Miedl und GL Pharma Inhaberin

Ilse Bartenstein (v.l.)

„Arbeit neu denken – Potenziale nutzen“

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Foto: Foto Fischer

Kurz & News

Merkur verlängert Sponsoring für Graz99ers

Die Merkur Versicherung setzt ihr langjähriges Engagement im Eishockey fort und verlängert das Sponsoring der Graz99ers für die Saison 2024/25 bis Ende März. Seit Beginn der Partnerschaft in der Saison 2019/20 wurde die Unterstützung der Merkur Versicherung Jahr für Jahr intensiviert, um den regionalen Spitzensport bestmöglich zu fördern. „Das Sponsoring mit den Graz99ers ist für uns kein Selbstzweck, sondern das Ergebnis eines gewachsenen Vertrauens und eines partnerschaftlichen Austausches, basierend auf gemeinsamen Werten. Darauf sind wir stolz und freuen uns, diese erfolgreiche Zusammenarbeit weiterzuführen“, erklärt Markus Spellmeyer, Vorstandsmitglied der Merkur Versicherung.

Schluss mit überteuerter Fernwärme

Was Fernwärme-Kunden immer öfter empört, sind enorme, willkürlich anmutende Preissteigerungen sowie intransparente Abrechnungen. Die beiden steirischen Unternehmen Pink Energie- und Speichertechnik und „meo Energy“ wollen den Kunden eine Lösung anbieten. Mittels Digitalisierung von Heizungsanlagen und dank eines intelligenten Speichersystems soll die effektive Senkung von Heizkosten sowie ein verringerter CO2-Ausstoß erzielt werden. Werner Pink, CEO Pink GmbH: „Die Optimierung von Heizungsanlagen mit effizienten Wärmespeichern ist seit Jahrzehnten unser Kerngeschäft. Unsere digitale Technologie hilft nun, Wärme im Verbund mit Strom als effizientes Gesamtsystem zu betreiben und so 30 Prozent und mehr an Kosten zu sparen.“

Verkehrssicherheitskampagne „Sicha umi“ Im Jahr 2024 gab es eine alarmierende Zunahme von Unfällen an steirischen Eisenbahnkreuzungen. Bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres wurde die Zahl von zehn Unfällen erreicht, die im Durchschnitt im gesamten Jahr zu verzeichnen ist. Diese besorgniserregende Entwicklung hat das Verkehrsressort des Landes Steiermark in Zusammenarbeit mit der ÖBB, der Steiermarkbahn und der Polizei dazu veranlasst, eine gezielte Verkehrssicherheitskampagne zu starten. Die Kampagne trägt das Motto „Sicha umi!“ und richtet sich in besonderer Weise an die Bevölkerung entlang der betroffenen Bahnstrecken. Mit dem steirischen Dialekt in der Ansprache wird die Bevölkerung direkt und eindringlich auf die Gefahren aufmerksam gemacht.

Fotos: meo Energy, Daniela Juwan, Land
Steiermark / Resch

Literaturpreis

�Rotahorn� 2024

Mit dem „Rotahorn“ bereichert bereits seit 2011 ein hochdotierter Literaturpreis, initiiert von Saubermacher-Gründer Hans Roth, die österreichische Kulturlandschaft. Die Auswahl der Preisträger erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift „manuskripte“. Erstmals gab es beim Rotahorn-Literaturwettbewerb drei Preise: Den Hauptpreis erhielten Max Höfler und Thea Mengeler (jeweils 4.000 Euro), mit dem zweiten Preis (3.000 Euro) wurde Yuliia Iliukha geehrt. Die Autoren und Autorinnen überzeugten die Fachjury, bestehend aus den steirischen Schriftstellern Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky, von ihrem literarischen Können.

Lobende Jurybewertungen

Max Höflers „erweiterte Literatur“ verstehe es, den Konzepten der experimentellen Avantgarde neue ästhetische sowie politisch engagierte Schärfe einzuhauchen. Die große Stärke des Grazer Autors liege in der virtuosen Anwendung von Montage- und Collage-Techniken, mit denen er die Hohlräume hinter unserem Alltag und seiner Sprache auf aufklärerische wie humorvolle Weise freilegt. In der Begründung für Thea Mengeler heißt es: „Sie schreibt ebenso unaufdringliche wie eindringliche Prosa – leicht lesbar, und dennoch alles andere als oberflächlich. Ähnlich agiert sie in der Wahl ihrer Themen, die zuerst auf Marginales zu zielen scheinen, dann jedoch ins Schwarze der gesellschaftlichen Aktualität treffen.“ Yuliia Iliukhas Erzählband „Meine Frauen“ berichtet von Kriegserlebnissen ukrainischer Frauen in kristalliner Weise: „Iliukha macht die individuellen Erfahrungen des Krieges sichtbar, die für uns hinter der anonymen Masse verborgen sind. Sie gibt dem Krieg ein Gesicht, viele Gesichter. Ihre Sprache ist dicht, kompromisslos und wird auch sperrigen Schicksalen gerecht.“

Präsentation der

mit

WKO-Fachverbandsobmann Personenberatung und Personenbetreuung Kurz im Gespräch

Wie stellt sich die personelle Situation bei den Personenbetreuern auf mittelfristige Sicht dar?

Durch die Einsatzbereitschaft und Flexibilität der selbstständigen Personenbetreuer und -betreuerinnen („24-Stunden-Betreuung“) sowie die Professionalität der Vermittlungsagenturen gelingt es meist sehr gut, bei Bedarf flächendeckend zeitnah zu regieren. Der „Betreuungsfall“ tritt ja häufig von einem Tag auf den anderen ein und Betroffene benötigen rasch kompetente und engagierte Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Mittelfristig geht es darum, die Grundlagen für die Attraktivität dieser Tätigkeit nicht aus den Augen zu verlieren.

Wird man da künftig verstärkt auch auf außereuropäische Regionen zurückgreifen müssen, Stichwort Südamerika?

Die Dienstleistungsfreiheit für Selbstständige besteht zurzeit innerhalb der Europäischen Union. Ob es in Zukunft „Erweiterungen“ geben wird, liegt in der Hand der gesetzgebenden Organe. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass selbstständige Tätigkeit auch in Zukunft eine unverzichtbare Säule der Betreuung sein wird.

Inwiefern kann der „Daheim Betreut Award“ beitragen, das Image der Pflege zu stärken?

Der „Daheim betreut Award“ ist ein bewusstseinsbildendes Zeichen für die enorme Bedeutung selbstständig tätiger Betreuungskräfte für die Versorgung unserer älter werdenden Bevölkerung. Und eine starke Geste der Wertschätzung für jene rund 60.000 in Österreich tätigen Personenbetreuer und -betreuerinnen, die Tag und Nacht für Menschen da sind, die ihren Lebensabend gut betreut in den eigenen vier Wänden verbringen wollen.

Preisträger – Hans Roth, Christoph Hartner, Valerie Fritsch, Julian Kolleritsch, Andreas Unterweger (v. l. n. r.)

Basketball:

Der UBSC will es wieder wissen

Der UBSC Graz blickt auf die erfolgreichste Saison seines 47-jährigen Bestehens zurück, die als Superliga-Vizemeister beendet wurde. Sportliches Highlight der Saison 2024/2025 soll das Final-Four-Turnier im Basketballcup werden, das der UBSC am 18. und 19. Jänner im Raiffeisen-Sportpark ausrichten wird. Doch zuvor muss man sich erst einmal für diesen Saisonhöhepunkt qualifizieren.

Wie in der vorigen Rekordsaison in der der UBSC Graz erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Vizemeistertitel erringen konnte, startete das Grazer Basketballteam auch heuer durchwachsen in die Basketball-Superliga. Während das erste Spiel zu Hause im Raiffeisen-Sportpark Graz gegen Eisenstadt gewonnen werden konnte, setzte es auswärts gegen den BC Vienna und die Gmunden Swans Niederlagen. „Wir haben auch im Vorjahr recht schlecht begonnen und dann die beste Saison seit Bestehen des UBSC Graz abgeliefert,“ bleibt UBSC-Teammanager Michael Fuchs cool. Aber wie jedes Jahr bewegt sich der UBSC auch heuer wieder am Limit. Leider ist es nicht gelungen, den sensationellen Finaleinzug des Vorjahres in zusätzliche Sponsorengelder umzumünzen. Wie jedes Jahr gab es beim UBSC auch heuer wieder einen Umbruch im Kader. Die Top-US-Legionäre des Vorjahres waren nicht zu halten, doch bei einigen Neuzugängen läuft es schon recht gut, während andere mit Anlaufschwierigkeiten kämpfen. Teamleader Jeremy Smith scorte gegen Gmunden bereits 30 Punkte. Probleme gibt es

auf der Spielmacherposition. Rob Cooper schafft es noch nicht, den nach Jena abgewanderten Zach Cooks zu ersetzen. UBSC-Sportchef Karl Sommer setzt auf den jungen College-Spieler Greg Johnson, aber auch auf Nicholas Lynch und Matt Grace.

Wichtigstes Ziel ist für Michael Fuchs heuer das Erreichen der Final Four im Österreichischen Basketball-Cup. Beim Basketball ist ein Cuperfolg übrigens ähnlich wertvoll wie ein Meistertitel. Das Final-Four-Turnier wird nächstes Jahr, am 18. und 19. Jänner, nämlich erstmals im Sportpark Graz mit dem UBSC als Mitveranstalter ausgetragen. Logisch, dass die Grazer dabei sein wollen. Was die aktuelle Superligasaison angeht, wäre Fuchs übrigens mit einer Platzierung zwischen Rang vier und Rang acht zufrieden. Im Bereich der Fanbetreuung wird beim UBSC gerade der Social-Media-Bereich und die eigene Videoproduktion neu aufgestellt. Das nächste auf ORF-Sport-Plus live übertragene Fernsehspiel des UBSC findet übrigens am 15. November gegen St. Pölten statt.

Jürgen Roth, Obmann des steirischen Energiehandels, und Fachgruppen-GF Oliver Käfer (re.) freuen sich über den erfolgreichen Auftakt.

Kinder-Erlebnisraum zum Thema Energie

„KiERa“, die bunte Erlebniswelt, die Kindern das Thema Energieformen näherbringt, kommt nach Graz: Das Projekt Kinder-Erlebnis-Raum „Energie“ feierte auf Initiative der WKO-Fachgruppen Energiehandel in Kooperation mit Garagen, Tankstellen und Serviceunternehmungen zwischen 14. und 16. Oktober seine Steiermark-Premiere im Center of Excellence der WKO Steiermark.

Bei „KiERa Energie“, das seit 2022 in Tirol eingesetzt wird, geht es darum, zu erforschen, wie sich der Energieverbrauch entwickelt hat und wie wir in Zukunft effizienter mit Energie umgehen können. Die interaktive, bunte und lehrreiche Umgebung besteht aus Holzkojen, ausgestattet mit Rätseln und Spielen. Über 500 Schülerinnen und Schüler sind für das Projekt angemeldet. Sie kommen insgesamt aus elf Schulen, darunter die VS Graz Eisteich, VS Dobl, VS Werndorf, VS Stattegg, VS Rosenberg, VS Lieboch, VS Pirka, MS Webling,

VS Engelsdorf, VS Nestelbach bei Graz und VS Graz St. Peter.

Tankstellen und Energiehandel Im aktuellen Schwerpunkt wird auch das Thema „Tankstellen“ beleuchtet. Nicht nur die alltägliche Funktion von Tankstellen als Ort, an dem wir tanken, einkaufen oder Kaffee trinken. Es wird darüber hinaus die Frage gestellt, welche Energieformen wir heute und in Zukunft nutzen werden. „Die Erlebniswelt zeigt Kindern, wie man den Herausforderungen zur Energieversor-

gung der Zukunft mit Technologieoffenheit begegnen kann“, sagt Fachgruppen-GF Oliver Käfer, „die Tankstellen und der Energiehandel nehmen eine Vorreiterrolle ein – das Projekt soll auf die Bezirke ausgeweitet werden.“ „Es geht darum, den Kindern aufzuzeigen, dass jede Form der Energie Vor- und Nachteile hat. Es ist entscheidend, dass wir uns technologisch offen zeigen und alle möglichen Lösungen in Betracht ziehen, um die Klimaziele zu erreichen“, ergänzt Jürgen Roth, Bundes-Obmann der Fachgruppe Energiehandel. �

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ab 07. 10. 2024

Finanzielle Gesundheitstage

Mit Weitblick die finanzielle Gesundheit sichern und gemeinsam mit unserem Team gesetzte Ziele erreichen.

Die Hofheldinnen des Jahres 2024

Die Landwirtschaftskammer Steiermark hat am 11. Oktober die „Bäuerlichen Unternehmerinnen 2024“ ausgezeichnet. Dabei wurden jene Bäuerinnen geehrt, die mit ihren Innovationen und ihrem Engagement die steirische Landwirtschaft prägen und als Vorbilder für die mehr als 30.000 Bäuerinnen des Landes dienen.

Ihre Leistungen, ihr Können und ihre Kompetenzen für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Landwirtschaft stellten die bäuerlichen Unternehmerinnen bei der Kür zur „Hofheldin 2024“ beeindruckend unter Beweis. „Sie sind bestens ausgebildete, innovative und entscheidungskräftige Frauen, die die Zukunft der Höfe und des ländlichen Raums prägen“, gratuliert Vizepräsidentin Maria Pein den Siegerinnen und Nominierten. „Die Hofheldinnen sind Mutmacherinnen für die mehr als 30.000 steirischen Bäuerinnen, die bewusst ihre wichtige Rolle als moderne Frauen am Hof sichtbar machen – sei es als Quereinsteigerin, Innovatorin oder Betriebsführerin“, betont die Vizepräsidentin.

Inspirierende Vorbilder

Den Titel in der Kategorie Urproduktion sicherte sich die Obstbau-Wiedereinsteigerin Karin Absenger aus Heiligenkreuz/W. In der Kategorie Diversifizierung/Innovation gewann Michaela Stangl aus Paurach, die mit drei Standbeinen – Obstbau, Edelbrennerei und Direktvermarktung – ihren Hof auf Erfolgskurs brachte. In der Urproduktion belegte Milchbäuerin Margret Karelly aus Aflenz den 2. Platz und die Quereinsteigerin Roswitha Marold aus Aigen erreichte Platz 3. In Diversifizierung/ Innovation erzielte Obstbau-Quereinsteigerin Daniela Eberl aus Albersdorf-Prebuch den verdienten 2. Platz, Platz 3 ging an die Gänse- und Rinderbäuerin Claudia Kerschbaumer aus Wenigzell. Erstmals vergab die Landwirtschaftskammer auch den Sonderpreis „Die Soziale“, der an Maria Fink aus Neustift bei Sebersdorf ging, die jahrzehntelang ihre Tochter sowie Schwiegereltern pflegte beziehungsweise pflegt. �

Die Heldinnen des Abends: die Obstbäuerinnen Michaela Stangl (2.v.l.) und Karin Absenger (2.v.r.) mit Schirmherrin Maria Pein (links) sowie Steiermärkische Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl

Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang (4. von li.) und Verkehrsverbund-GF Peter Gspaltl (li.) freuen sich mit ihrem Team über die Ausweitung der RegioBus-Linien.

RegioBus Steiermark baut das Angebot aus

Das Land Steiermark arbeitet weiterhin konsequent an der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrsangebotes, insbesondere in den Regionen abseits der Schiene. Nach dem erfolgreichen Start des Busbündels Hartberg/Fürstenfeld im September 2021, das bereits große Verbesserungen im RegioBus-Verkehr gebracht hat, wird das Angebot nun nochmals erweitert.

Ab dem 26. Oktober 2024 werden Ausweitungen der Busfahrpläne angeboten, um die Qualität weiter zu steigern. Die zusätzlichen Verbindungen sollen Lücken in den Fahrplänen schließen und den Freizeitverkehr weiter ausbauen. Tagsüber erweitert werden unter anderem die Schnellkursverbindungen Graz nach Fürstenfeld/Hartberg sowie die Spätabend-Kurse, die nun auch von Montag bis Donnerstag angeboten werden.

Attraktive Öffis für Landregionen

„In den letzten Jahren haben wir es geschafft, durch Investitionen den öffentlichen Verkehr in der Steiermark auf ein neues Qualitätsniveau zu heben. Mit den zusätzlichen Verbindungen setzen wir einen weiteren Schritt, um den Menschen in dieser Region eine noch bessere Anbindung zu bieten. Gerade in ländlichen Gebieten ist es wichtig, den öffentlichen Verkehr so attraktiv zu gestalten, dass er eine echte Alternative zum Auto bietet. Mit rund 252.000 zusätzlichen Kurskilometern pro Jahr wird das Regio-Bus-Angebot in dieser Region nochmals massiv verbessert und wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und zum Klimaschutz in der Steiermark“, betont Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang. Die Kosten für diese Erweiterungen belaufen sich auf 570.000 Euro.

„Wir freuen uns, nach Abschluss der RegioBus-Planungen für die gesamte Steiermark im Sommer nun zusätzliche Verbindungen für die Region Hartberg-Fürstenfeld bieten zu können. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, sind Verbesserungen im Angebot ein wesentlicher Faktor für die Neugewinnung von Fahrgästen“, erklärt Peter Gspaltl, GF Verkehrsverbund Steiermark. �

Terrorszenario am Flughafen Graz

Eine Einsatzübung am Airport Graz, an der rund 500 Personen beteiligt waren, hat sich am 15. Oktober mit dem Szenario einer Flugzeugentführung befasst.

Während in den vergangenen Jahren Katastropheneinsätze mit Feuerwehr- und Rettungskräften durchgespielt wurden, lag in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der polizeilichen Arbeit (LPD und EKO Cobra) sowie der Kommunikation zwischen Behörden, Einsatzorganisationen, Fluglinie und Flug -

In der Mittagszeit des 15.10.2024 ist ein Flug mit der Airline Neuroline von Graz nach Tomorrow Town geplant. Nachdem die Passagiere an Bord gegangen sind, geschieht das Unvorstellbare: Mehrere Täter entführen das Flugzeug. Sobald die Entführung bekannt ist, werden vom Flughafen die Sicherheitsbehörden und Einsatzorganisationen sowie alle internen Stellen alarmiert. Die LPD Steiermark übernimmt als verantwortliche Sicherheitsbehörde den Einsatzstab und stellt den Einsatzleiter. Gemeinsam mit der Verhandlungsgruppe Süd und dem EKO Cobra wird mit den Tätern verhandelt. Dabei kommt es zu Verletzten und zur Freilassung einiger Entführungsopfer. Schließlich wird eine mögliche Erstürmung des Flugzeugs immer wahrscheinlicher …

Umfangreiche Vorbereitungen

Für den Flughafen ist eine Einsatzübung dieses Formats keine Kleinigkeit. Rund 500 Teilnehmer mussten bei laufendem Flugbetrieb koordiniert werden. Damit die Übung realitätsnah erfolgen konnte, waren die Organisatoren bemüht, als Partner eine Fluglinie zu finden, die bereit ist, ein Flugzeug für einen ganzen Tag als Übungsobjekt bereitzustellen. Dazu Alexander Gsteu, Eurowings Base Captain Graz und Wien: „Als größte Airline am Standort arbeiten wir erfolgreich mit dem Flughafen Graz zusammen. Da Sicherheit die oberste Maxime im Luftverkehr ist, haben wir uns im Rahmen unserer engen Partnerschaft gerne an der Übung beteiligt.“

WIR PRÄMIEREN GESUNDE TEAMS UND BLÜHENDE FIRMEN!

Überzeugen Sie uns mit innovativen und nachhaltigen Gesundheitskonzepten für Ihre Mitarbeiter:innen und holen Sie den fit im job-AWARD 2025 in Ihr Unternehmen!

Gerade in den jetzigen herausfordernden Zeiten erweisen sich betriebliche Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter:innen – sowohl in physischer als auch in psychischer Hinsicht fördern – als besonders wichtig. Immer mehr steirische Unternehmen haben dies erkannt und das Thema Gesundheit in ihre Unternehmensphilosophie aufgenommen. Auch für die Mitarbeiter:innen zeigt sich, dass Maßnahmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein Schlüssel zum Erfolg für die Menschen im und das gesamte Unternehmen sind. Wir freuen uns, auch 2025 wieder großartige Projekte prämieren zu dürfen, denn – was im Jahr 2002 mit einer Handvoll Betrieben begonnen wurde, ist zu einer umfassenden gesunden Bewegung geworden, der sich immer mehr Unternehmen anschließen.

KommR Daniela Gmeinbauer Obfrau der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe

JETZT ONLINE EINREICHEN bis 15. November 2024

www.fitimjob-stmk.at

Zum „Happy End“ kam es, als die Entführer gefesselt abgeführt und die Geiseln befreit wUrden.
Foto © Klaus Morgenstern

Verleihung der Prima-la-Musica-Awards

Am 8. Oktober hat Landesrat Werner Amon im Steiermarkhaus in Brüssel Jungmusikerinnen und Jungmusiker mit dem „prima la musica Europapreis“ ausgezeichnet. Prämiert wurden drei Künstler, die beim Bundeswettbewerb den ersten Preis gewonnen haben. Als besondere Wertschätzung für musikalische Leistungen hat Amon den Europa-Sonderpreis im Vorjahr erstmals initiiert, der österreichweit nur in der Steiermark verliehen wird. „Ich gratuliere den Preisträgerinnen und dem Preisträger herzlich. Mein Ziel ist es, dass in Zukunft jedes steirische Kind die Möglichkeit hat, ein Instrument zu erlernen. Ich appelliere an den Bund, die Bedingungen zu schaffen, um das Musikschulwesen in das Regelschulwesen zu integrieren“, so LR Amon.

Gelebtes Kulturerbe der Steiermark

Vom Ausseer Fasching und Murauer Faschingrennen über das Korbflechten und Holzschindelklieben bis hin zu den obersteirischen Nikolo- und Krampusspielen – die Steiermark ist reich an regionalen Traditionen und geprägt von überliefertem Handwerk. Das wird auch im Nationalen Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes sichtbar, in dem die Steiermark mit insgesamt 52 Eintragungen vertreten ist. Bei der Netzwerk Volkskultur-Tagung im Schloss Trautenfels, die sich ebenso dem „Gelebten immateriellen Kulturerbe“ gewidmet hat, konnte die Volkskultur Steiermark GmbH nun eine neue Ausgabe des Journals Fokus Volkskultur präsentieren, die alle steirischen Kulturpraktiken anschaulich und umfassend in Bild und Wort vorstellt.

� kanal3 � –ein regionaler Fernsehsender mit Tradition

Seit über 20 Jahren besteht der steirische Fernsehsender kanal3 am regionalen, seit zehn Jahren am nationalen Fernsehmarkt. Der Sender liegt bei 80 Technischer Reichweite (TRW) laut einer Befragung und statistischen Auswertung: AGGT/Gfk Teletest 2023 Evogenius Reporting. Das entspricht 425.680 Haushalten im gesamten Bundesland.

Die Ausstrahlung der Programme erfolgt über Kabelnetz und Satellit HD ASTRA. Einfach nach den Sender kanal3 oder den Sender R9 suchen. kanal3 gehört nämlich seit zehn Jahren dem Sendeverbund R9 – Regionales Fernsehen Österreich an. Gemeinsam erreichen dabei neun Sender (die größten des jeweiligen Bundeslandes) über 3,1 Millionen Österreicher und Österreicherinnen pro Monat. Tendenz steigend, denn der Fortschritt macht auch vor diesen Sendern nicht halt. So findet man R9 auch auf der Joyn Österreich App.

Umfangreiche Web- und Programminhalte Am Puls der Zeit bleibt kanal3 mit zusätzlichen On-Demand-Angeboten wie HBB-TV, der eigenen kanal3.tv Online-Mediathek, LIVE-Streams oder Social-Media-Kanälen, von YouTube bis Instagram. Zu HBB-TV ist zu erwähnen, wenn man am Sender kanal3 die Applikation „Jetzt den roten Button drücken“ mit der entsprechenden Taste der Fernbedienung bestätigt, so erreicht man über den Smart-TV eine kanal3 Website mit zusätzlichen Möglichkeiten, wie On-Demand-Beiträgen, Mediathek oder Live-Bildern von Wetter und Co. Erreicht werden durch das Fernsehen pro Woche rund 100.000 kanal3 Seher und Seherinnen. Und was sieht man, wenn man kanal3 einschaltet? Lokale Neuigkeiten, Ereignisse, Kultur, Traditionen, Events und jetzt auch Sport, aus allen Regionen, seit jeher unter dem Motto „Aus der Steiermark, für die Steiermark“. Schau vorbei, schau kanal3! Werbemöglichkeiten und Infos unter www.kanal3.tv.

Fotos:Simon Blakely, Schmid
Die Gesichter von kanal3 – die Moderatorinnen GFin Anna Koller (li.) und Nina Wilding.

Murkraftwerk Gratkorn geht in

Am 4. Oktober wurde gemeinsam mit LH Christopher Drexler und HH-Stv. Anton Lang das neueste Murkraftwerk von Verbund und Energie Steiermark in Betrieb genommen. In zweieinhalbjähriger Bauzeit ist mit dem Laufkraftwerk Gratkorn das modernste Wasserkraftwerk an der Mur entstanden.

Strom aus Wasserkraft ist die bedeutendste erneuerbare Energiequelle der Steiermark. Bereits seit 120 Jahren wird die Kraft der Mur für die Stromerzeugung genutzt. Mit einer Leistung von 11 Megawatt und einer jährlichen Stromerzeugung von 54 Mio. CO2-freien KWh wird das neue Kraftwerk den Strombedarf von mehr als 15.000 Haushalten decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten.

Meilenstein für Energiewende

LH Christopher Drexler betonte bei der Eröffnung: „Das neue Murkraftwerk in Gratkorn ist ein Quantensprung in der steirischen Energiewende. Uns ist es wichtig, die Energieversorgung für die Steirerinnen und Steirer sicher und nachhaltig zu gestalten und dafür die natürliche Kraft des Wassers zu nutzen.“ „Ein wesentlicher Teil der Maßnahmen für den Klimaschutz ist der massive Ausbau der erneuerbaren Energien. Ich freue mich daher sehr, dass mit dem Murkraftwerk ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung gekommen ist. Mit diesem Vorzeigeprojekt wird ein weiterer wichtiger Beitrag für den Klimaschutz geleistet“, ergänzt LH-Stv. Anton Lang.

Vorstands-Duo Christian Purrer und Martin Graf von der Energie Steiermark zur erfolgreichen Kooperation: „Das Murkraftwerk Gratkorn ist das jüngste Gemeinschaftsprojekt von Verbund und Energie Steiermark und ein weiterer Meilenstein, um den Anteil von grünem Strom in der Steiermark zu erhöhen. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zur Klimastrategie des Landes. Parallel dazu wurde der Natur- und Freizeitbereich entlang der Mur durch ökologische Maßnahmen aufgewertet und schafft so einen Mehrwert für den Großraum Graz.“ �

GESUND LEBEN, ERFOLGREICH ARBEITEN!

Überzeugen Sie uns mit innovativen und nachhaltigen Gesundheitskonzepten für Ihre Mitarbeiter:innen und holen Sie den fit im job-AWARD 2025 in Ihr Unternehmen!

Vorbeugen ist besser als heilen. Das ist eine Tatsache. Immer mehr Unternehmen unterstützen diese Vorbeugung, indem sie beim betrieblichen Gesundheitsförderungsprogramm „fit im job“ aktiv mitmachen. Der Lohn sind weniger Krankenstandstage der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „fit im job“ wirkt also. Und je mehr Unternehmen dabei mitmachen, desto breiter ist die Wirkung.

Dr. Michael Sacherer

Präsident der Ärztekammer Steiermark

Die körperliche und geistige Gesundheit der Beschäftigten ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ihre Leistungsfähigkeit und damit für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Betriebliche Gesundheitsförderung, ganzheitlich und nachhaltig betrieben, trägt erheblich zur Erhaltung der Gesundheit bei und ist damit ein Gewinn für das Unternehmen und für die Beschäftigten. Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen der steirischen Betriebe und bei den Belegschaftsvertreter:innen für dieses Engagement und unterstütze die Auszeichnung der Betriebe im Rahmen von „fit im job 2025“ sehr gerne.

Josef Pesserl

Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Steiermark

JETZT ONLINE EINREICHEN bis 15. November 2024

www.fitimjob-stmk.at

Feierliche Inbetriebsetzung des Murkraftwerks Gratkorn (v. li.): Michael Strugl, Achim Kaspar, LH-Stv. Anton Lang, LH Christopher Drexler, Martin Graf, Karl Heinz Gruber, Christian Purrer und Michael Amerer
Foto © Schiffer/Ärztekammer Steiermark

Mountainfilmfestival 2024

Zum wiederholten Mal unterstützt die Steiermärkische Sparkasse das Mountainfilmfestival und ist Partnerin einer großartigen Veranstaltung rund um Sport, Natur, Abenteuer, Menschen und Kulturen. Von 12. bis 16. November wird das Programm von Mountainfilm Graz 2024 im Schubertkino und im Congress Graz zu sehen sein und bietet Filmschaffenden aus rund 40 Ländern mit über 300 eingereichten Produktionen eine großartige Bühne. „Das Mountainfilmfestival versetzt Graz in ein Bergfilmfieber und lässt die Besucher über Naturräume staunen und abenteuerliche Expeditionen gespannt verfolgen. Umso mehr freue ich mich auf Filmgenuss im Zeichen von Mensch, Natur und Abenteuer“, betont Vorstandsmitglied Walburga Seidl.

Kürbiskernöl-Championat 2024/25

Am 15. Oktober erkostete eine prominente 70-köpfige Expertenjury in der Landesberufsschule Bad Gleichenberg für Kulinarik und Tourismus aus den Top 20Ölen die absolut besten Kernöle des Landes. Veranstalter waren die Landwirtschaftskammer und die Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl. Den Titel „Kürbiskernöl-Champion 2024/25“ holte sich der erst 23-jährige begeisterte Kürbiskernölproduzent Clemens Lackner aus Söding (Voitsberg), für den „Qualität über alles geht“. Platz 2 ging an die Kernölprofis Hubert und Elke Ottenbacher aus Mureck, für die „ein gutes Kernöl kein Himbeersaft ist“. Platz 3 belegten Martina und Andreas Eberhardt aus Deutschlandsberg, deren Erfolgsrezept „leidenschaftliche Qualitätsarbeit“ ist.

Raiffeisenhaus mit Vernissage eröffnet

Es präsentiert sich als einer der architektonischen Herzstücke der Grazer Innenstadt: das Raiffeisenhaus. Vor kurzem wurde das Haus nach einer grundlegenden Erneuerung mit einem „Tag der offenen Tür“ und einer Vernissage der Künstlerin Asma Kocjan offiziell eröffnet. Gen-Dir. Martin Schaller und Marktvorstand Rainer Stelzer konnten gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen Ariane Pfleger und Florian Stryeck zahlreiche Kunden begrüßen. Diese nutzen die Gelegenheit auch gleich, um sich an mehreren Stationen über die im Haus ansässigen Abteilungen zu informieren. Zudem bestand die Möglichkeit, mit einem virtuellen Rundgang einen Blick hinter die Kulissen zu wagen oder mit dem RLB-Finanzsimulator „fit2invest“ realitätsnah zu investieren.

Staatspreis für Klimawandelanpassung

Thomas Hlatky hat am 16. Oktober den erstmals verliehenen Staatspreis für Klimawandelanpassung (CliA) für das Projekt Hora erhalten. Er war maßgeblich für die Entwicklung und Ausgestaltung verantwortlich. Die Hochwasserrisikozonierung bietet allen Bürgern die Möglichkeit, mittels Adresseneingabe eine erste Gefahrenabschätzung für diverse Naturgefahren/Wetterereignisse wie Hochwasser, Sturm, Hagel, Blitz oder Schneelast zu erhalten. Ziele von Hora sind die Schärfung der Risikowahrnehmung, die Entwicklung eines Bewusstseins der Bevölkerung für Naturgefahren und die Anregung zur Eigenvorsorge. „Die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Klimawandelanpassung wurden uns erst jüngst wieder vor Augen geführt“, so Hlatky

Kristoferitsch, Bill Lorenz, GRAWE Sophie Zechner

Goldene Tanne � für SPAR Landmarkt Admont

Im Rahmen der jährlichen Tagung der selbstständigen SPAR-Kaufleute in Klagenfurt wurden die besten SPAR-Einzelhändler in Österreich mit der

Als besonders engagierter Spar-Einzelhändler erhielt in diesem Jahr der SPAR-Landmarkt in Admont in der Steiermark die Auszeichnung. Beurteilt wurden heuer kaufmännische Erfolgsziffern, die Brot-, Obst und Gemüse- sowie Feinkostabteilung. Zudem wurde die Umsetzung der automatisierten Mengenfindung bewertet. Die automatisch errechneten Nachbestellungen stellen einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen dar.

Freude über wiederholten Sieg SPAR-Landmarkt-Admont Marktleiterin Kornelia Stockreiter freut sich sehr über die Würdigung: „Wir wurden bereits 2023 zum ersten Mal mit der Goldenen Tanne ausgezeichnet. Dass wir diese tolle Leistung heuer wiederholen konnten, erfüllt uns mit Stolz. Die Auszeichnung ist eine großartige Anerkennung für die Arbeit, die wir als Team leisten, und ein Beleg dafür, dass es uns gelingt, den Kunden und Kundinnen ein tolles Einkaufserlebnis zu bereiten.“ Die große Produktvielfalt mit einer Auswahl an regionalen Produkten aus der Region begeistert die Kunden ebenso wie die Freundlichkeit und das Service der Mitarbeiter.

Selbstständige Kaufleute als Basis

Mit 1.556 Standorten ist die Handelskette SPAR in 75 Prozent aller österreichischen Gemeinden vertreten. Rund die Hälfte der SPAR-Märkte in Österreich wird sehr erfolgreich von selbstständigen Kaufleuten geführt, 128 davon in der Steiermark. „Die Landmarkt betreibt 12 Spar- bzw. EUROSPAR-Standorte bei uns in der Region und ist in der Region stark verankert. Wir gratulieren der Landmarkt und dem Team des SPAR-Landmarkt in Admont sehr herzlich zur erneuten, Goldene Tanne‘-Auszeichnung“, erklärt SPAR Steiermark-GF Christoph Holzer. �

Gewinner der „Goldenen

Johannes Pauritsch (GF Landmarkt) und SPAR-GF Christoph Holzer

GEMEINSAM FIT FÜR DIE ZUKUNFT!

Überzeugen Sie uns mit innovativen und nachhaltigen Gesundheitskonzepten für Ihre Mitarbeiter:innen und holen Sie den fit im job-AWARD 2025 in Ihr Unternehmen!

„fit im job“ ist ein in jederlei Hinsicht vorbildliches Projekt. Denn betriebliche Gesundheitsförderung gewinnt nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels enorm an Bedeutung. Innerhalb von nur 15 Jahren ist die Zahl der über 50-jährigen unselbständig Beschäftigten in der Steiermark von rund 69.000 auf fast 151.000 gestiegen – das ist mehr als eine Verdoppelung! Aus diesem Grund ist es nicht nur für jeden von uns persönlich wichtig sich fit und gesund zu halten, es spielt auch für den Standort Steiermark eine große volkswirtschaftliche Rolle.

Vorsorge statt Reparatur ist unser Anspruch als Gesundheitsversicherung – mit einem klaren Ziel: mehr gesunde Lebensjahre für alle Selbständigen in Österreich. 1,3 Millionen Kundinnen und Kunden profitieren vom breiten Präventions- sowie Gesundheitsförderungsangebot der SVS. Mehr noch: Wir engagieren uns darüber hinaus und unterstützen Aktionen wie den Steirischen Gesundheitspreis „fit im job“. Und zwar aus gutem Grund. Innovative Unternehmen vor den Vorhang zu holen und auszuzeichnen, motiviert auch andere in die Gesundheit und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden zu investieren.

KommR Johann Lampl

Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen, Landesstelle Steiermark

JETZT ONLINE EINREICHEN bis 15. November 2024

www.fitimjob-stmk.at

Tanne 2024“: (v.l.n.r.) Jörg Bernert (Vertriebsleiter), Wolfgang Stockreiter (Landmarkt), Klaus Zlatnik (Bereichsleiter Landmarkt), Marktleiterin Kornelia Stockreiter,
Ing. Josef Herk Präsident der WKO Steiermark
Foto © Wolf
Foto © Fischer
Natur Steirisch pur
In einer Flasche vereint.

Eine Million Grüne

Steirer-Herzen

Noch nie waren so viele Grüne-Herz-Aufkleber im Umlauf. Die Kooperation zwischen SPAR Steiermark und der Steirischen Tourismus und Standortmarketing GmbH macht´s möglich.

Im Rahmen des SPAR-Regionalitäts-Gewinnspiels im Oktober 2024 legte die Handelskette den Fokus auf regionale Produkte. Daher gab es für alle Käuferinnen und Käufer den Steiermark-Herz-Aufkleber dazu – und z. B. einen Urlaub in der Oststeiermark zu gewinnen. Beim Fotografieren mit Herz kann man bis Ende November eines von 100 Steiermark-Fan-Paketen gewinnen.

Symbol für steirische Kulinarik

Tourismus-LRin Barbara Eibinger-Miedl und STG-GF Michael Feiertag betonen die Bedeutung der Aktion: „Das Grüne Herz steht für wunderbare Kulinarik, die sich aus der regionalen Vielfalt steirischer Spezialitäten speist. Diese Kooperation verstärkt diese Verbindung noch weiter. Noch nie waren so viele Grüne-Herz-Aufkleber im Umlauf, und wir freuen uns, die Regionalität der Produkte auf diese Weise noch sichtbarer zu machen.“

Regionalität im Fokus

SPAR-Märkte bieten immerhin über 4.000 steirische Produkte von 333 steirischen Produzentinnen und Produzenten in den Regalen. Christoph Holzer, GF von SPAR Steiermark/ Südburgenland, erläutert: „Für uns ist Regionalität ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots. Durch diese Kooperation möchten wir den regionalen Wertschöpfungskreislauf weiter stärken und den Konsumentinnen und Konsumenten die Vielfalt steirischer Produkte näherbringen.“

So funktioniert das Steiermark-Gewinnspiel steiermark.com/herz bis Ende November: Beim Einkauf regionaler Produkte gibt es bei den Sparmärkten das Steiermark-Herz an der Kassa dazu. Dann Fotos mit Grünem Herz machen: gerne kulinarisch. Je origineller, desto besser und hochladen auf steiermark.com/herz und schließlich eines von 100 Steiermark-Fan-Paketen (z.B. Hauben, T-Shirts etc.) gewinnen. �

(v.l.n.r.) STG-GF Michael Feiertag, LRin Barbara Eibinger-Miedl und SPAR-GF Christoph Holzer brennen für regionale Produkte aus der Steiermark – und das Grüne Herz.

Kurz im Gespräch mit

Werner Luttenberger GF Wein Steiermark

Wie ist die Weinlese heuer verlaufen und wie sieht es mit der Traubenqualität aus?

Die Weinernte in der Steiermark hat dieses Jahr aufgrund der vielen Sonnentage zwei Wochen früher als in den vergangenen Jahren begonnen. Gelesen wurde bereits ab Ende August. Erwartet wird ein qualitativ sehr guter Jahrgang, weil die Trauben eine ausgezeichnete Reife aufwiesen und dabei absolut gesund am Stock standen. So schöne Trauben hatten wir zuletzt im Jahr 2011 auf den Rebstöcken. Welchen Einfluss hatten in diesem Jahr die Wetterbedingungen für den steirischen Wein?

Das Weinjahr zeigte sich im Frühjahr fordernd, weil im April Spätfrostgefahr herrschte. Auch kam es während der Blüte zu „Verrieselungsschäden“, die zu weniger Beeren auf den Trauben führten. Die weitere Entwicklung war aber dann sehr erfreulich und schlussendlich entwickelte sich durch das schöne Sommerwetter perfektes Traubenmaterial. Der herrliche Sommer mit gerade ausreichend Feuchtigkeit hat die Trauben früh reifen lassen. Die herrlich reifen, sauberen Trauben lassen einen sehr harmonischen Jahrgang erwarten.

Bald steht wieder die Junker-Präsentation an, welche Rolle spielt der Junker als Botschafter für den steirischen Wein?

Ab 25. Oktober ist der Steirische Junker schon traditionell der Vorbote des neuen Jahrgangs erhältlich und wird am 6. November dem Publikum in der Grazer Stadthalle präsentiert. Der Junker gibt seit bald dreißig Jahren erste Eindrücke, wie sich der Jahrgang entwickeln wird, und verkürzt mit jugendlich-frischen Aromen das Warten auf die DAC-Weine.

Steirische Unternehmerinnen des Jahres

Mit der Kür der „Unternehmerinnen des Jahres“ bekamen fünf steirische Geschäftsfrauen am 3. Oktober eine große Bühne. WKO-Vize-Präs. und FiW-Landes-Vors. Gabriele Lechner und LRin Barbara Eibinger-Miedl überreichten den begehrten Award im Europasaal der WKO Steiermark in fünf Kategorien. Ausgezeichnet wurden Monika Fuchs als „beste Neugründerin“ und Iris Kastner als „Beste Durchhalterin“, Anita Frauwallner konnte sich den Titel „Beste Innovatorin“ sichern, Lobna Elgheriani wurde zur „Besten Nachhaltigen“ gekürt und Gundula Lorenz konnte sich den Publikumspreis sichern. Gabriele Lechner: „Unternehmerinnen leisten Tag für Tag Unglaubliches indem sie wirtschaftliche und familiäre Herausforderungen unter einen Hut zu bekommen.“

AMS berät Jugendliche zu Lehrberufen

52 neue E-Ladestellen am Red Bull Ring

Die Energie Steiermark hat 52 Parkplätze am Red Bull Ring mit modernster Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ausgestattet. Die Investition entspringt einer Kooperation zwischen dem Landesenergieunternehmen und dem Red Bull Ring. Die neue Infrastruktur ermöglicht eine nachhaltige Anreise. Als führender Anbieter von Ladestelleninfrastruktur hat die Energie Steiermark das Gesamt-Management übernommen - von der Verkabelung über Installation bis zum Verrechnungs-Service. „Es freut uns, dass wir damit unsere Kompetenzen in E-Mobility unter Beweis stellen und im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen weitere Potenziale für emissionsfreie Fortbewegung heben konnten“, so Christian Purrer und Martin Graf, Vorstandsduo der Energie Steiermark.

Welche Lehrberufe gibt es?“, „Wo liegen meine persönlichen Interessen und Stärken?“, „Welcher Beruf passt überhaupt zu mir?“: Für all diese Fragen bot die 8. Lehrstellen-Powerwoche vom 23. bis 27. September 2024 in den neun Berufs-Info-Zentren (BIZ) des AMS Steiermark den perfekten Rahmen. Die BIZ-Experten unterstützten Jugendliche mit einer kostenlosen Bildungs- und Berufsberatung. Angesichts von aktuell mehr als 2.100 offenen Lehrstellen betont die stellvertretende AMS-Landes-GF Yvonne Popper-Pieber: „Die duale Ausbildung ist ein sehr gutes Sprungbrett für ein erfolgreiches Berufsleben. Wir wollen alle Jugendlichen unterstützen, die noch unsicher sind, welcher Lehrberuf der richtige für sie ist und mit einem Interessentest gemeinsam Vorlieben ausloten. Wichtig ist zudem, dass sich Jugendliche bei uns als lehrstellensuchend melden.

Gleichenfeier für Gesundheitscampus in Kapfenberg

Die Errichtung des Gesundheitscampus Kapfenberg, der ab September 2025 Platz für bis zu 220 Studierende des Bachelorstudiums „Gesundheits- und Krankenpflege“ der FH Joanneum bieten wird, geht zügig voran. Der Baufortschritt wurde nun unter anderem mit am Bau Beteiligten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der FH Joanneum mit einer Gleichenfeier am 3. Oktober gefeiert. LRin Barbara Eibinger-Miedl: „Mit der Errichtung des FH-Gesundheitscampus in Kapfenberg setzen wir den Ausbau der Studienplätze im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege weiter fort und tragen dem steigenden Bedarf an Pflegekräften Rechnung. Wir schaffen darüber hinaus erstmals ein entsprechendes Ausbildungsangebot außerhalb von Graz.“

Fotos: Morgenstern, FH Joanneum / Terler, Energie Steiermark

Industrie-Obleute fordern Entlastung der Leitbetriebe

Hohe Abgabenquoten, gestiegene Energiekosten und überbordende Bürokratie waren zentrale Themen bei der jährlichen Konferenz mit den Obleuten der Industriesparten aus Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg.

Von der nächsten Bundesregierung fordern sie rasche Maßnahmen. „Wir brauchen ein entschlossenes Handeln der Politik, um die industrielle Basis und damit den Wohlstand unseres Landes nicht zu gefährden“, so der steirische Industrie-Spartenobmann Max Oberhumer.

Bürokratie auf gesundes Maß reduzieren Neben den hohen Abgabenquoten belasten Energiekosten und Bürokratie die Betriebe immer mehr. „Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Unternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen zunehmend unter Druck geraten und Mitarbeiter abbauen müssen“, warnt Oberhumer. „Es braucht von der nächsten Bundesregierung klare politische Signale und Maßnahmen, die rasch kurzfristige Entlastungen bringen.“ In Zeiten des stärker werdenden globalen Wettbewerbs dürfe man die Industriebetriebe nicht

Forderung nach Entlastung der Betriebe:

Erich Frommwald (OÖ),

Oberhumer (Steiermark) und Michael Velmeden (Kärnten)

mit übertriebener Bürokratie und hohen Abgaben belasten. „Wir brauchen Maßnahmen, die die Bürokratie auf ein gesundes Maß zurückführt und im Land nachhaltig Wachstum zurückbringt.“

Drei-Punkte-Plan zur Entlastung

Die Branchenvertreter Erich Frommwald (Oberösterreich), Markus Comploj (Vorarlberg), Michael Velmeden (Kärnten), Max Oberhumer (Steiermark), Anita Wautischer (Salzburg) und Oswald Wolkenstein (Tirol) verabschiedeten im Zuge der Konferenz einen konkreten Drei-Punkte-Plan zur Entlastung der Industrie. Dieser umfasst neben der Senkung der Abgabenquote und der Lohnnebenkosten auch eine praxistaugliche Energietransformation mit wettbewerbsfähigen Preisen sowie einen Bürokratieabbau durch die Reduktion von überbordenden Meldepflichten und die Beschleunigung von Verwaltungsverfahren. �

Was bietet das Gesundheitstelefon

Nähere Infos auf www.gesundheitsfonds-steiermark.at/1450

Beratung in Gesundheitsfragen von Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger*innen

Tipps, was Sie selbst tun können

Infos zu geöffneten Apotheken

Infos zu geöffneten Ordinationen und dem Bereitschaftsdienst

Wenn es notwendig ist, kommt ein Arzt oder eine Ärztin zu Ihnen nach Hause (Visitendienst).

In Leibnitz/Wildon, Kindberg/Bruck und Weiz/Gleisdorf: Pilotprojekt MedMobil – 1450 Steiermark (Visitendienst in der Nacht)

Beratung von Kinderfachärzt*innen am Wochenende

Kontakte im Bereich psychosoziale Versorgung Bei Bedarf werden Sie direkt weiterverbunden.

Markus Comploj (Vbg.), Max

Hörspezialist Neuroth setzt auf KI

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Auch im Bereich der Audiologie hat sie das Potenzial, das Leben von Millionen Menschen zu verbessern. Darum setzt der Hörakustikexperte Neuroth auf Künstliche Intelligenz und bietet erstmals ein neues Level KI-basierter Hörgeräte an. Das Unternehmen blickt dem Fortschritt mit KI-gestützten Geräten mit großer Vorfreude entgegen. „Die aktuellen technischen Möglichkeiten heben Hörstärke auf eine neue Ebene. In modernen Hörsystemen helfen Funktionen mit KI, Hörsituationen in Echtzeit zu analysieren, um das Hörsystem automatisch an die Hörsituation anzupassen“, betont Lukas Schinko. Dabei wird die gesamte Klangumgebung mehrere hundert Mal pro Sekunde gescannt.

Bank Austria Sozialpreis 2024

Indischer Technologieminister besuchte Steiermark

Der Minister für IT & Digital Services des indischen Bundesstaates Tamil Nadu, P. Thiaga Rajan hat im September die Steiermark besucht und war von der Innovationskraft, der technologischen Expertise und der Exportstärke der steirischen Unternehmen beeindruckt. Im Arbeitsgespräch mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Ebinger-Miedl brachte Minister Rajan den Wunsch zum Ausdruck, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Steiermark und Tamil Nadu weiter zu vertiefen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet die seitens des Internationalisierungscenters Steiermark (ICS) initiierte Wirtschaftsmission zum Thema Automotive, die im März 2025 nach Tamil Nadu und weiteren indischen Hotspots der Automobilindustrie führen wird.

Der Bank Austria Sozialpreis zeichnet bereits zum fünfzehnten Mal in Folge soziale Initiativen in Österreich aus. Der Sieger des Bank Austria Sozialpreises 2024 in der Steiermark ist das Projekt „Kleine Kinder Bärenstark“ der Caritas. Im Familienhaus St. Christoph in Graz-Liebenau werden Mütter und Väter unterstützt und begleitet, damit sie ihren späteren Alltag mit ihren Kindern selbstständig meistern können. Im Mittelpunkt der Betreuung steht das Wohl der Babys und Kleinkinder. Damit sich diese bestmöglich entwickeln können, ist die Zusammenarbeit mit Frühförderinnen und Steep-Beraterinnen sehr wertvoll. Die Bindung zwischen Müttern, Vätern und Kindern wird gefördert. Eltern lernen, die Bedürfnisse ihrer Kinder besser zu erkennen, auf diese einzugehen und sie zu fördern.

Steiermark-Schau 2025 „Ambition & Illusion“

Unter dem Titel Ambition & Illusion verwandelt sich Schloss Eggenberg mit Ende April 2025 zum Schauplatz der dritten Steiermark-Schau. Das Unesco-Welterbe sowie alle Museen vor Ort laden ihre Besucher und Besucherinnen dazu ein, einen unverfälschten Blick auf die Geschichte des Schlosses und seine Bewohner zu werfen. Zudem wird die Schau 2025 mit drei Pavillons komplettiert, die unter dem Titel „History Repeating?“ künstlerische Positionen versammeln und die Möglichkeit einer neuen Rezeption der Vergangenheit bieten. Die Preview im März 2025 zeigt alle Pavillons am Heldenplatz in Wien, ehe sie in Eggenberg, in den steirischen Regionen und über die Landesgrenzen hinaus präsentiert werden. Am 16. Oktober wurde im Planetensaal des Schlosses Eggenberg das Ausstellungskonzept präsentiert. Fotos: ICS, J.J. Kucek, Neuroth

Neues Forschungszentrum der Montan-Uni eröffnet

Am 17. Oktober öffnete das neue Forschungszentrum für Wasserstoff und Kohlenstoff in Leoben-Leitendorf feierlich seine Pforten. Die offizielle Eröffnungsfeier wurde im Beisein von Vertretern der Montanuniversität Leoben, Industriepartnern und Politik abgehalten.

Das neue Forschungszentrum für Wasserstoff und Kohlenstoff nimmt eine Schlüsselrolle in der Erforschung von Wasserstoff- und Kohlenstofftechnologien entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufes ein. In seiner Eröffnungsrede betonte Peter Moser, Rektor der Montanuniversität Leoben: „Diese Einrichtung wird entscheidend dazu beitragen, neue, nachhaltige Technologien zu entwickeln, welche die einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung unserer Industrie leisten. Dabei wird das Zentrum unmittelbar einen wesentlichen Beitrag zur raschen industriellen Umsetzung dieser Technologien leisten und somit die Weichen zu einer maßgeblichen Reduktion von Treibhausgasemissionen am Industriestandort Österreich stellen.“

Stärkefeld Grüne Technologien Wissenschafts-LRin Barbara Eibinger-Miedl ging auf die Bedeutung des

Das neue Forschungszentrum für Wasserstoff und Kohlenstoff wurde in Leoben-Leitendorf im Beisein zahlreicher Ehrengäste feierlich eröffnet.

neuen Forschungszentrums für die Förderung grüner Technologien ein: „Forschung, Entwicklung und Innovation sind wichtige Eckpfeiler, um die Grüne Transformation erfolgreich meistern zu können. Gerade auf Wasserstoff basierende Technologien bieten hier eine Vielzahl an Chancen. Das neue Forschungszentrum wird dazu beitragen, unsere international anerkannte Kompetenz im Bereich der

Unsere Starthilfe, um Ihr volles Potential zu entfalten.

Grünen Technologien weiter auszubauen.“ Unter den Ehrengästen befanden sich BMin Leonore Gewessler, BM Martin Polaschek, LAbg. Helga Ahrer, LRin Barbara Eibinger-Miedl in Stellvertretung von LH Christopher Drexler sowie Bgm Kurt Wallner. Den Abschluss der erfolgreichen Veranstaltung bildete ein geselliges Beisammensein, zu dem das Rektorat der Montanuniversität einlud. �

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Wahlkampfauftakt des SWV

Mit einem „SWV-Business-Fest für Unternehmer und Unternehmerinnen“ startete der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Steiermark seinen Wahlkampf für die WK-Wahlen im März 2025. Unternehmer und Unternehmerinnen aus unterschiedlichsten Branchen in der Steiermark nutzten die Gelegenheit für anregende Gespräche und zum Networking. SWV-Steiermark Präsident Karlheinz Winkler und SWV-Österreich-Präsident Christoph Matznetter konnten zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft begrüßen. Neben vielen steirischen Gewerbetreibenden kamen LH-Stv. Anton Lang, LR Doris Kampus, NAbg. Karin Greiner, Klubobmann Hannes Schwarz und Industriemanager Günter Dörflinger zum Meinungsaustausch in die Straßengler Halle.

Ingrid Karner als Expertin beim Phyt´Arom Kongress

Ende September wurde Grasse, die Parfum-Hauptstadt Frankreichs, erneut zum Zentrum der internationalen Aromatherapie-Welt, als der Phyt‘Arom Kongress stattfand. Experten aus Australien, Afrika, Amerika und der EU trafen sich, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu teilen und Praxiserfahrungen auszutauschen. Der Kongress bot eine einzigartige Gelegenheit, sich über neueste Entwicklungen und Anwendungen in der Aromatherapie weiterzubilden. Ein besonderes Highlight dieses Jahres: Ingrid Karner war eingeladen, um über das Thema „Aromatherapie im Spannungsfeld zwischen Therapie und Wellness in Österreich“ zu referieren. Mit ihrer umfassenden Expertise konnte sie den Kongress um einen bedeutenden Beitrag bereichern.

Wildbienenhotel für die VS Schönau

Ein Insektenhotel für Wildbienen errichteten die Schülerinnen und Schüler der 4A-Klasse der Volksschule Schönau in einem Workshop mit Konrad Guggi von der Berg- und Naturwacht. Zur Aufstellung des Bienenhotels besuchte die Präsidentin des Steirischen Naturschutzbundes, Romana Ull, die jungen Umweltschützer. Direktorin Angelika Katenböck-Luef hatte einen Blühstreifen, also Nahrung für die Bewohner der Insektenhotels, angelegt. Die Schüler zeigten sich beim Werken begeistert und waren mit viel Geduld und Geschick bei der Sache. Saubermacher Hans Roth: „Der Schutz der Umwelt ist Saubermacher ein wichtiges Anliegen. Mit diesem Bienen-Umweltprojekt geben wir auch Kindern die Möglichkeit, sich für ihre Umwelt zu engagieren.“

Weniger Verschwendung in steirischen Großküchen

Am 29. September, dem Welttag gegen Lebensmittelverschwendung, setzte das Land Steiermark gemeinsam mit der Initiative „United Against Waste“ ein klares Zeichen im Kampf gegen Lebensmittelabfälle. „Die Reduktion von Lebensmittelabfällen ist nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus ökologischer Sicht essenziell. Jedes Lebensmittel, das in der Mülltonne landet, belastet die Umwelt und verschwendet Ressourcen, das sind z.B. Emissionen von über 16.000 Tonnen CO₂ jährlich“, betont LRin Schmiedtbauer. In der Steiermark nehmen bereits 30 Großküchenstandorte am Monitoring von „United Against Waste“ teil. Diese Betriebe konnten ihre vermeidbaren Lebensmittelabfälle von 2022 auf 2023 um 12 Prozent reduzieren

Fotos: Mackert, SPÖ
SteiermarkHauer, Land
Steiermark, Michael Schnabl, aromainfo.at, Saubermacher, Erwin Scheriau

Generali Umfrage zeigt geteilte Stimmung

Erstmals hat die Generali in einer Generationenstudie Jugendliche und Eltern in Österreich über ihre aktuelle Lebenseinstellung und ihre Perspektiven befragt. Das brachte spannende Erkenntnisse: Junge Menschen sind zufriedener als die Elterngeneration und blicken auch optimistischer in die Zukunft. 91 % der Jugendlichen ist die Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse im Leben wichtig. Ihr Wissen über Versicherungen schätzen aber nur 13 % als sehr gut ein. „Diese Ergebnisse zeigen uns deutlich, welche Verantwortung wir bei der Absicherung dieser jungen Menschen gegen unvorhersehbare Ereignisse haben. Gefragt sind flexible Lösungen, die sich an ihre Lebenswelt und ihre Bedürfnisse anpassen“, kommentiert Generali CEO Gregor Pilgram die Ergebnisse.

Neue Leitung für Kunst im öffentlichen Raum

Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark realisiert Kunstprojekte mit regionalen, nationalen sowie internationalen Künstlern außerhalb geschlossener Räume und Museen, lotet neue Handlungsmöglichkeiten aus und untersucht dabei den öffentlichen Raum. Der Skulpturenpark in Premstätten präsentiert mehr als 80 Skulpturen in einer einzigartigen Landschaftsarchitektur und bringt dabei Kunst und Natur in Verbindung. Im Jänner 2025 werden sowohl das Institut als auch der Skulpturenpark von Gabriele Mackert als Leiterin übernommen. „Gerade heute ist es wichtig, auch aus den Museen zu den Menschen zu gehen und mit denjenigen ins Gespräch zu kommen, die nicht unbedingt den Weg ins Museum finden“, so Mackert.

Spatenstich für Jahrhundertprojekt

Durch die Errichtung der S6 war die überregionale Funktion und Bedeutung der B 116, Leobener Straße, wie der parallel verlaufenden L 138, Parschlugstraße, zwischen Hafendorf und Deuchendorf nicht mehr gegeben. „Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Kapfenberg realisieren wir in diesem Abschnitt nun bis März 2027 eine zukunftsweisende Infrastruktur, indem wir die B 116 und L 138 östlich des Kreisverkehrs Hafendorf auf einer Länge von etwa 1,2 Kilometer zusammenlegen und eine neue Infrastruktur − natürlich mit Geh- und Radwegen − errichten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 16,6 Mio. Euro, wobei der Landesanteil knapp 11 Mio. Euro beträgt“, sagt Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang anlässlich des Spatenstiches.

Für verlässliche Kraft der Mitte

Die steirische Sozialdemokratie hat am außerordentlichen Landesparteitag im Leobner Congress am 12. Oktober ihre Landesliste für die Landtagswahl beschlossen. Spitzenkandidat Anton Lang wurde mit 96,09 % bestätigt. Hinter ihm gehen Klubobmann Hannes Schwarz, die 2. LT-Präs. Gabriele Kolar, FSG-Vors. LAbg. Klaus Zenz, LRin Ursula Lackner, der Bgm. Jochen Bocksruker, LRin Doris Kampus auf der Landesliste ins Rennen. In der Parteitagsrede hat Anton Lang seinen „steirischen Weg der Mitte“ beschrieben: „Ich mache mir Sorgen um unsere schöne Steiermark. Ich spüre, dass immer tiefere Keile in unsere Gesellschaft getrieben werden. Ja, wir müssen Probleme, die es gibt, offen und ehrlich auszusprechen. Ich bin bekannt dafür, Klartext zu reden.“

WE PROCESS THE FUTURE

Binder+Co gilt als Synonym für innovative Aufbereitung in der Rohstoff- und Recyclingindustrie. Weltweit erfolgreich eingesetztes Know-how, ein hochqualifiziertes Mitarbeiterteam und wegbereitende Technologien sind unsere Stärke. Das macht uns zum Weltmarktführer in der Altglasaufbereitung und in der Siebtechnik für schwierige Aufgabenstellungen. Binder+Co - ein kompetenter Partner in über 100 Ländern. www.binder-co.at

Bauen & Wohnen

Baustart für größten steirischen Photovoltaik-Park

In Dobl-Zwaring entsteht zurzeit der größte Photovoltaik-Park der Steiermark. Er soll bereits ab kommendem Jahr grünen Strom für mehr als 6.000 Haushalte im Bezirk Graz-Umgebung liefern.

Auf dem rund 20 ha großen Areal werden ab dem kommenden Jahr jährlich über 22 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom produziert. Damit können CO2-Emissionen von mehr als 6.300 t pro Jahr eingespart werden. Eine agrarische Doppelnutzung mit Schafhaltung ist Teil des Konzepts.

Die Energie Steiermark investiert mit dem Partner-Unternehmen Enery rund 13 Mio. Euro in das Projekt. Die Klima-Ziele des Landes sehen vor, die Photovoltaik-Erzeugung in der Steiermark bis zum Jahr 2030 zu vervierfachen.

Alle Flächenpotenziale nutzen „Bis 2030 wird die Energie Steiermark mehr als 1,5 Mrd. Euro in den Um- und Ausbau der steirischen Netz-Infrastruktur investieren, mehr als 600 Mio. EUR fließen in den Ausbau erneuerbarer Energie

IHR PARTNER FÜR BÜRO- UND LAGERFLÄCHEN

− Photovoltaik ist ein überaus wichtiger Aspekt dabei. Unsere Sonnenstrom-Offensive sieht vor, in den kommenden Jahren 300 Megawatt Leistung zu installieren. Damit könnten über 100.000 Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden“, so die Vorstände Christian Purrer und Martin Graf, „die Herausforderung für den Netzausbau ist jedoch enorm.“ Parallel zum Bau von PV-Anlagen auf Freiflächen setzt die Energie Steiermark alles daran, auch das Potenzial von vorhandenen Dachflächen umfassend zu nutzen.

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In der Gemeinde Dobl-Zwaring findet das Projekt positiven Zuspruch. „Wir sind überzeugt, dass der Photovoltaik-Park eine äußerst zukunftsweisende Lösung für unsere Gemeinde, für das Klima und die Zukunft unserer Kinder ist“ führt

BGm.in Waltraud Walch von Dobl-Zwaring, aus. „Außerdem wird es bei diesem Projekt bei der nur punktuell versiegelten Fläche auch landwirtschaftliche Doppelnutzung mit Schafhaltung geben,“ ergänzt Vize-Bgm. Ernst Gödl.

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(v.l.n.r.): PV-Anlage mit Schafweiden: Richard König (CEO Enery), Bgm.in Waltraud Walch, Horst Schachner (in Vertr. v. LH-Stv. Anton Lang) und LH Christopher Drexler sowie Vorstandsdirektor Martin Graf

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Das Grundstück ist ostseitig in Hanglage ausgerichtet. Fläche insgesamt 3.556 m², davon 573 m² Waldanteil an der Westseite, Wohnen Allgemein, Dichte: 0,2-0,4. KP: 198.000,- Euro.

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Fazitportrait

derÖlquellenZukunft

Von Josef Schiffer mit Fotos von Heimo Binder

Das steirische Familienunternehmen

Münzer Bioindustrie produziert aus Altspeisefetten und -ölen den Löwenanteil des Biodiesels, der zur Beimischung im Dieselkraftstoff dient. Das in Sinabelkirchen ansässige Unternehmen wurde 1991 von Ewald Münzer gegründet und wird heute von den Söhnen Ewald-Marco und Michael geführt. Neben Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft steht die weitere Internationalisierung über Europa hinaus auf ihrer Agenda.

Heute kaum mehr vorstellbar: Noch Anfang der Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bestand ein nur geringes Bewusstsein hinsichtlich der Entsorgung von flüssigen Abfällen, die eine enorme Gefahr für Trinkwasser und Umwelt darstellen. Die Trennung von festen Wertstoffen war schon längst etabliert, als man einsehen musste, dass man auch Altspeiseöle und ähnliche Substanzen nicht weiterhin in überforderte Kläranlagen oder gar auf Mülldeponien entsorgen konnte. Ewald Münzer senior erkannte im Jahr 1991 die Zeichen der Zeit und gründete in Gleisdorf sein vorerst noch kleines Unternehmen, das sich auf die Marktlücke der Entsorgung von Altspeisefetten sowie Kanalreinigung spezialisierte. Durch die verpflichtende Installation von Fettabscheidern in Gastronomie und anderen Großküchen wurde die Sammlung von Altspeiseölen grundlegend vereinfacht und automatisiert.

Pionier der Biodieselherstellung

In nur wenigen Jahren ging Ewald Münzer den innovativen Schritt weiter von der Entsorgung hin zur Verwertung und stieg 1999 in den Geschäftsbereich der Produktion von abfallbasierten Biokraftstoffen ein. Er leistete Pionierarbeit bei der Umsetzung der bis heute angewendeten Technologie in die Praxis, die am Institut für Organische Chemie an der Karl-Franzens-Universität Graz im Lauf der Neunzehnachtzigerjahre erforscht wurde, um aus Altspeisefetten und -ölen einen alternativen Energieträger herzustellen. Dieser Herstellungsprozess wurde im Laufe der Neunzehnneunzigerjahre unter anderem von »BDI BioEnergy International« zur Industriereife geführt. Im Jahr 2004 wurde im Rahmen der Unternehmensgruppe die Biodiesel Vienna GmbH gegründet und im Wiener Ölhafen Lobau 2006 die größte Biodieselproduktionsanlage Österreichs in Betrieb genommen. Dort werden jährlich rund 140.000 Tonnen Biodiesel, rund zwei Drittel der Produktionskapazität des Konzerns, erzeugt.

Unser Kerngeschäft ist es, alternative Kraftstoffe herzustellen.

Ewald-Marco Münzer

Stolz auf Standort Steiermark

Im Jahr 2014 kam mit dem Erwerb des Standorts Gaishorn im Paltental eine zweite Erzeugungsanlage zum Unternehmen, die jährlich rund 70.000 Tonnen Biodiesel produziert. Hier wurden von Münzer Bioindustrie in den vergangenen zehn Jahren rund 10 Mio. Euro investiert. Für die Identität als in der Steiermark verwurzeltes Unternehmen spielt der Standort eine wichtige Rolle, erklärt CEO Ewald-Marco Münzer nicht ohne Stolz. Ein Vorteil des Standortes ist auch, dass die Abfallenergie des Nachbarunternehmens Cycleenergy in Form von Wärme und Dampf als Primärenergie für die Biodieselproduktion genutzt werden kann. Als Nebenprodukte fallen an beiden Standorten Kaliumsulfat, der als Dünger dient, sowie pharmazeutisches Glycerin an, das in der Medizintechnik sowie für Frostschutzmittel breite Anwendung findet und unter anderem zur Herstellung von Desinfektionsmitteln verwendet wird. Heute betreibt Münzer mit rund 530 Mitarbeitern weltweit 15 Standorte in neun Ländern: neben Österreich, Deutschland und anderen Ländern Europa seit einiger Zeit auch in Indien, Bangladesch und Kenia. Mit einem Gesamtumsatz von 475 Mio. Euro hat sich das Unternehmen in den Top 20 der steirischen Unternehmen etabliert. Beim Wirtschaftswettbewerb des Landes – Austria’s Leading Companies –im Oktober 2023 wurde Münzer Bioindustrie mit dem 2. Platz in der Kategorie Großbetriebe in der Steiermark ausgezeichnet, um nur einen der vielen inzwischen eingeheimsten Preise anzuführen.

Von der Fritteuse in den Tank Wie wird nun aus altem Speiseöl für die Verwendung in Kraftfahrzeugen geeigneter Biodiesel? Der erste Schritt besteht in der umweltgerechten Sammlung von Altspeisefetten. Das geschieht auf mehreren Wegen sowohl für Großkunden als auch für Privathaushalte. »Den Kunden in Gastronomie und Hotellerie bieten wir einen umfassenden Rundumservice, der die einfache und saubere Sammlung, die verlässliche Abholung sowie die fachgerechte und vorschriftskonforme Entsorgung von Altspeiseölen garantiert«, erklärt Ewald-Marco Münzer. Der Anspruch dabei ist es, verlässliche und saubere Lösungen anzubieten, die praktikabel und vor allem hygienisch sind. Für die Sammlung von Ölabfällen aus Haushalten wurde eine eigene Münzer-Altspeiseöltonne konzipiert, die an öffentlichen Sammelstellen zu finden ist. Aus einem Liter Altspeisefett entsteht in den Produktionsanlagen von Münzer etwa ein Liter Biodiesel, technisch gesprochen Fettsäuremethylester, mit dessen Verwendung sich im Vergleich zu fossilem Diesel circa drei Kilogramm Kohlendioxid

einsparen lassen. Dieser als Umesterung bezeichnete Prozess geschieht unter Zugabe von Methanol und Kaliumhydroxid zur Grundmasse, die neben Altspeisefett auch technische Öle, wie Raps- oder Sojaöl enthält, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Rund die Hälfte des fertigen Biodiesels wird per Pipeline an die OMV weitergeleitet, die andere Hälfte per Lkw und Zug möglichst klimaneutral zu anderen Raffinerien transportiert.

Konzernzentrale in Sinabelkirchen Bereits wenige Jahre nach dem Erwerb der Biodieselanlage in Wien/Lobau wurde klar, dass der ursprüngliche Firmenstandort in Gleisdorf den neuen Anforderungen weder platzmäßig noch von der technischen Seite mehr genügen konnte. Die Wahl des Standortes für die neue Firmenzentrale fiel auf das Gewerbegebiet Untergroßau, das – an der Autobahnauffahrt Sinabelkirchen gelegen – eine ideale Verkehrsanbindung bietet. Das im Jahr 2010 errichtete Headquarter beinhaltet nicht nur die Bürogebäude für Konzernleitung und -verwaltung, sondern auch Lagerhallen für Sammelbehälter sowie moderne Infrastruktur für die Logistik. In den vergangenen Jahren wurden und auch zurzeit werden die vorhandenen Strukturen weiter ausgebaut, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Für Ewald-Marco Münzer ist es ein Anliegen, sich trotz der voranschreitenden Internationalisierung weiterhin als genuin steirisches Familienunternehmen zu verstehen. Ein Markenzeichen für das Unternehmen ist die Gestaltung der Firmen-Lkw mit der markanten weißen Grundfarbe, die schon beim ersten Fuhrpark des Firmengründers zur Anwendung gekommen ist. Damit verbindet sich, erklärt Münzer, ein sichtbares Statement, die höchsten Ansprüche an Sauberkeit und Sicherheit für die Mitarbeiter zu erfüllen. Dazu gehört auch die Bereitstellung von regelmäßig gereinigten Sammelbehältern bei den Kunden und Abfallverbänden.

Erhöhte Beimengung erwünscht

Seit 2003 gibt es eine EU-Richtlinie, die den vermehrten Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehr umsetzen soll. Die Verwendung solcher Biokraftstoffe zur Reduktion der Kohlendioxidemissionen erfolgt in Österreich seit Oktober 2005 in erster Linie durch die Beimischung von Biodiesel zu Diesel bzw. von Bioethanol zu Benzin. Mit Jänner 2009 wurde die Möglichkeit der Beimischung von Biodiesel auf maximal sieben Prozent erhöht. Die Umstellung erfolgte weitgehend problemlos und führt nur in seltenen Fällen bei älteren Fahrzeugen mitunter zu Problemen. Ewald-Marco Münzer sieht es daher als überfällig, dass hier über eine weitere

Foto: Krato
Die politische Entscheidung, den Biodieselanteil zu erhöhen, ist überfällig.
Ewald-Marco Münzer

Erhöhung des Biodieselanteils auch seitens der Politik nachgedacht wird und endlich neue Rahmenbedingungen geschaffen werden. »Wir sprechen hier von enormen Potenzialen für die weitere Reduktion von Kohlendioxidemissionen. Allein im Jahr 2022 wurden durch Biokraftstoffe in Österreich rund 1,32 Mio. Tonnen Kohlendioxid eingespart. Eine Erhöhung des Biodieselanteils von derzeit noch B7 auf B10 könnte zusätzlich über eine Million Tonnen einsparen. Die Argumentation dafür ist bestechend, denn so könnte man auf relativ einfachem Weg rund 25 Prozent der Pariser Klimaziele erfüllen«, so Münzer.

Internationalisierung macht gesund Schon längst wächst das Unternehmen nicht mehr nur in Österreich. Seit kurzem rollt Münzer Bioindustrie ihr bewährtes Sammelsystem auch in Deutschland aus. Damit leistet das österreichische Familienunternehmen Pionierarbeit, denn als erster privater Dienstleister nimmt man sich der Sammlung des vermeintlichen Abfallstoffes in unserem Nachbarland systematisch an. Aber auch weit über Europa hinaus ist das Knowhow der steirischen Biodieselpioniere weltweit gefragt. Eine Anekdote, wie es dazu durch einen kuriosen Anlass gekommen ist, hat sich laut Münzer vor einigen Jahren zugetragen, als der indische Erdölminister mit seiner Delegation Österreich besuchte. Zum Erstaunen von Münzer interessierte er sich auch sehr für die Biodieselerzeugung. Der Grund dafür stellte sich im Gespräch mit ihm rasch heraus: Wie in vielen Ländern des Südens ist es auch in Indien verbreitete Praxis, dass Speiseöl in fast endlosen Schleifen vom gehobenen Hotel bis zur kleinen Straßenküche weiterverwendet wird. Die wiederholte Erhitzung der Fette führt bei den Konsumenten zu einer erhöhten Dioxinbelastung, die sich in hohen Herzinfarktraten bei unter 30-Jährigen niederschlägt. Darum sind die Regierungen dieser Länder

bestrebt, die Verwendung von gebrauchten Ölen durch Sammlung einzudämmen. Inzwischen sammelt Münzer an 24 Standorten in Europa, Asien – darunter Indien und Bangladesch – sowie Kenia Altspeisefette und nutzt diese zur Energieerzeugung. Damit leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur gesundheitlichen Situation in diesen Regionen sowie zum Klima- und Umweltschutz.

Zukunftspläne für eigene Biogasanlage Zukünftig plant das Unternehmen, auch die in der Produktion abfallenden festen Bioabfälle, etwa Lebensmittelreste, selbst weiter zu verwerten und in eigenen Anlagen in Biogas zu verwandeln, weil sich das ideal mit dem Kerngeschäft verbinden lässt. Mit dem im EU-Ministerrat beschlossenen »Erneuerbares-Gas-Gesetz« wäre die Voraussetzung geschaffen, Biogas direkt in Gaspipelines einzuspeisen. Es konnte vor Ablauf dieser Legislaturperiode seitens der Politik in Österreich nicht mehr beschlossen werden, womit Münzer jedoch für die kommende Regierungsperiode rechnet. Zunächst gelte es noch abwarten und sich auf längerfristiges Projekt einzustellen, aber die Pläne für die Errichtung einer firmeneigenen Biogasanlage im Norden von Wien sind bereits fortgeschritten. Sobald der Genehmigungsprozess für das 40-Millioneneuroprojekt abgeschlossen ist, kann gebaut werden; der Start der Produktion ist angesichts der Gesetzeslage noch offen. Bis heute ist jedenfalls nur ein kleiner Teil der in Österreich existierenden Anlagen technisch in der Lage, Biogas in der Qualität von Erdgas zu erzeugen, das direkt ins Gasnetz eingespeist werden kann. »Derzeit werden auch Verfahren entwickelt, um Biomethan auf mittlere Sicht als synthetischen Kraftstoff zu nutzen, wenn sich die Überzeugung durchsetzt, dass Technologieoffenheit der bessere Weg für die Mobilität der Zukunft ist«, prophezeit Ewald-Marco Münzer. n

Münzer Bioindustrie GmbH

8261 Sinabelkirchen, Untergroßau 207 Telefon +43 (0) 50180 muenzer.at

Ganze Männer machen halbe-halbe.

Helga Konrad, 1948–2024, österreichische Politikerin und Frauenministerin

Steirischer Herbst

Nur eine Simulation von Muße

Es war wieder Herbst in Graz. Unser Autor hat es in diesem Jahr leider nur zu einer Veranstaltung geschafft. Im eigentlich geschlossenen »Kastner« zu Graz machte er sich auf die Suche nach den Idealen der Erholung.

Freitag ab eins – macht jeder seins, hörte ich vom Chefredakteur bei meinem ersten Praktikum stets. Immerhin ist in einer konventionellen Arbeitswelt der letzte Werktag der Woche auch der Startschuss fürs Wochenende. Also hoch die Hände und ab zur Freizeitbeschäftigung der Wahl. Nun, da es herbstelt, muss ich mich darauf einstellen, dass das größte Wintermußemissverständnis bald zurückkehrt: das »Glühweintrinkengehen«. Davor geht‘s vielerhaushalts noch zum handelsüblichen Herbstausflug. Wahlweise in Tour-de-France-geprüften atmungsaktiven Zweiteiler am E-Bike. Oder mit dem PKW raus in die Natur. Wer sich am Parkplatz verirrt, geht dabei länger als die 27 Meter zur Lieblingsbuschenschank.

Bester Ort zum Shoppen Weil Weihnachten vor der Tür steht, gewinnt der Dauerbrenner »Einkaufengehen« auch an Bedeutung. Für Kommerzrauschige gibt es in Graz seit über 150 Jahren eigentlich keinen besseren Ort dafür als »den Kastner«. Und somit sind wir angekommen. Es ist Freitag, lange nach eins, und der Autor dieser Zeilen macht endlich seins. Er gönnt sich Kultur beim hoch geschätzten »Steirischen Herbst«.

Wanderlust im Konsumtempel

Es ist kurz vor 20 Uhr, unsere Führerin trägt Wanderschuhe an den Füßen und Steiermarkkarte in der Hand. Sie steht im Foyer des Grazer Traditionskaufhauses Kastner & Öhler. Auf dem Programm steht eine vielseitige Simulation zweier beliebter Formen der Muße: Wandern und Einkaufen. »Warenhaus Wanderlust« nennt Thomas Verstraeten das Schauspiel, in dem die Grenze zwischen Konsum und Naturerlebnis verwischen. Der belgische Künstler will uns wohl fragen, ob wir unsere Freizeit wirklich als authentische Erholung erleben.

Künstliche Natur, dafür Kunst Ganz und gar nicht authentisch ist in seiner Performance jedenfalls die Natur. Die Bäume sind künstlich, das Vogelgezwitscher wohl aus Graz, aber eingespielt, dem Kaufhaus fehlt es zwar nicht an Waren, doch weder Rolltreppen noch Kassen sind aktiviert. »Bitte zusammenbleiben, es kann schnell gefährlich werden in der Natur«, ist von der Führerin und ihrem Kollegen mehrdeutigst zu hören. Oder: »Wir sind hier nur Gäste, bitte nichts hinterlassen«. Im Tiefgeschoß wird nebst der Holzdeko nahezu naturgemäß Brenngut geschlagen. Das nackte Liebespaar liegt hier auch richtig

Alles Kultur

– den auch auf einer fiktiven Alm »gibt’s ka Sünd«. Dass die beiden sich in der Dirndl- und Lederhosenabteilung vergnügen, ist zusätzlich praktisch, hängt doch nur hier die veranstaltungsgerechte Kleidung danach. Apropos. Die Mode der jagenden oder musizierenden Darsteller weckt wahrlich nostalgische Gefühle. Sie bildet einen starken Kontrast zu den modernen Kollektionen, die hier feilgeboten werden. Letztlich betonen all die gezeigten steirischen Traditionen der Marke »Erlebnistag im Freilichtmuseum Stü-

bing« eine weitere zentrale Frage: Ist ein Innenstadtkaufhaus wie »der Kastner« ein Relikt alter Tage? Als der Lift, pardon »die Gondel«, nach unten fährt, und wir wieder im Erdgeschoß ankommen, ist es schließlich Zeit für den obligatorischen Kulturabendabschluss. Richtig, es geht ums »Noch-Was-trinken-gehen«. Es war erst Mitte Oktober. Glühweinstand wurde es folglich keiner. Glücklicherweise, wie ich festhalten möchte. Immerhin gilt für die Freizeitgestaltung auch noch um Freitag ab »neine«: jedem das Seine. n

Zweihundertzehn Jahre Musikverein

Die Programmpräsentation des Grazer Musikvereines liegt zwar schon einige Zeit zurück, doch umso intensiver wollen wir auf die Saison 2024/25 hinweisen. Handelt es sich doch um ein Programm von außergewöhnlicher Güte.

Intendant des Musikvereins

Michael Nemeth

Vortrag von Michael Lehofer

Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im LKH-Graz

5. November 2024 19.30 Uhr im Stieglerhaus in St. Stefan ob Stainz Anmelden unter stieglerhaus.at

Rund um die 210. Saison des Musikvereins und vor dem 140-jährigen Bestehen des Stefaniensaals lässt Intendant Michael Nemeth tief in sein kuratorisches Wissen und Repertoire schauen. Im September wurden unter der Leitung von Adam Fischer bereits mehrere Symphonien von Joseph Haydn aufgeführt. »Der Musikverein richtet als einziger Veranstalter Österreichs ein Fest für Joseph Haydn aus«, betonte Nemeth in einer Presseaussendung.

Rundes wie tolles Angebot

Aber auch das weitere Programm über den Jahreslauf und die kommenden Monate kann sich sehen lassen. Ein Superstar nach dem anderen gibt sich in den kommenden Monaten die Klinke, die Stimme, das Instrument, den Taktstock in die Hand. Auf einige Beispiele in Aufzählung, die das restliche Engagement und Programm nicht schmälern sollten, wollen wir extra hinweisen. Etwa besucht Igor Levit Graz und bringt Brahms und Beethovens Siebte im

Zuviel

Gepäck mit. Rudolf Buchbinder befeiert und befeuert Mozarts Geburtstag mit Werken von ebenjenem. Zudem lässt er Schumann mit seinen Symphonischen Etüden hochleben. Im Februar 2025 kommt dann Riccardo Muti mit den Wiener Philharmonikern. Franz Schubert und der noch immer zu feiernde Anton Bruckner lassen grüßen beziehungsweise werden in Graz begrüßt werden.

Und weitere Schmankerln Ein besonderes Schmankerl verspricht der Abend mit unter anderem Anna Netrebko zu werden. Opernarien und Duette mit Elina Maximova und Pavel Nebolsin stehen auf dem Programm. Und Elīna Garanča als Ehrenmitglied des Musikvereines darf nicht fehlen. Sie wird im Mai mit Liedern von Berlioz und Respighi den Saal füllen. Hören Sie sich das an! n

Musikverein Graz 8010 Graz, Sparkassenplatz 3 musikverein-graz.at

von Allem und zu wenig vom Richtigen!

Wir leben in einer verwöhnten Gesellschaft. Verwöhnung ist eine andere Form von Vernachlässigung und der goldene Weg zur Frustration. Das Phänomen ist nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene, sondern in unseren Beziehungen und vor allem uns selbst gegenüber zu beobachten. Wir sollten wieder die Kunst der „artgerechten Haltung“ von uns selbst lernen, uns selbst und einander im Eigentlichen verstehen und das anstreben, worum es uns eigentlich geht.

Rezension

Einladung zum Nachdenken

Das Erstlingswerk des steirisch-oberösterreichischen

Autors Robert Eichenauer lädt zum Nachdenken über Tiefen und Untiefen des menschlichen Charakters ein.

Bardo« – ein Begriff aus der buddhistischen Lehre, der einen krisenhaften Zwischenzustand mit dem Ziel beschreibt, uns vom gewöhnlichen Geisteszustand mit all seinen Verblendungen zu befreien. Und gleich vorweg: Dieses Ziel erreicht der steirische Autor Robert Eichenauer (die oberösterreichischen Wurzeln können inzwischen als leidlich überwunden gelten) jedenfalls.

Sechs Kurzgeschichten

Wer nach dem Lesen jeder einzelnen der sechs Novellen im Erzählband »Bardo« nicht ins Grübeln über die Menschen oder besser den Menschen an sich oder gar sich selbst und stellenweise auch die Gesellschaft kommt, hat das Denken wohl an die Pferde ausgelagert, weil die größere Köpfe haben. Eine Einladung zum Nachdenken also, der man sich kaum entziehen kann, als vollwertiger Ersatz für intellektuell-philosophische Diskussionsnachmittage (oder -nächte) im Freundeskreis. Eichenauer nutzt die fiktiven, aber plausiblen Krisen der Protagonistinnen und Protagonisten seiner Geschichten, um uns nicht nur einen Spiegel vorzuhalten, vielmehr leuchtet er mit einem Suchscheinwerfer die Tiefen und Untiefen aus, die wohl in jedem Charakter verborgen sind. Lustvoll reflektiert er beim Erzählen seine literarischen Vorbilder von Thomas Bernhard (eindeutig) bis Hermann Hesse (vielleicht), auf Dostojewski und andere lässt er seine Figuren gerne selbst Bezug nehmen.

Klar erzählt

Von der strengen Klarheit in der Erzählung über Anna, ein Bauernmädchen das zuerst die Erniedrigungen eines Lebens als Magd erfahren muss, bis sie als Schriftstellerin zu sich selbst findet, aber es nicht mehr schafft, die Leibesfrucht der als Magd er-

Bardo von Robert Eichenauer, Taschenbuch, 208 Seiten, Österreich 2023 Eigenverlag, ca. 20 Euro

littenen Vergewaltigung zu lieben, über die Ambivalenz einer verwöhnten jungen Frau, die die im buddhistischen Kloster gewonnenen Einsichten als Argumente ihrer Abgrenzung nützt, und auch die Auseinandersetzung zwischen jugendlicher Tatkraft und erwachsener Abgebrühtheit im Umgang mit der Radikalisierung unserer Gesellschaft, reicht der Bogen der ersten drei Geschichten. In der zweiten Hälfte spielt der Autor mit dem Thema »Gelassenheit«, zeigt auf, wie Boulevardjournalismus der Gesellschaft schaden kann, und scheut auch nicht vor der Auseinandersetzung mit der Ignoranz gegenüber der eigenen Gesundheit zurück.

Fazit: Bardo bietet Nudging zum Nachdenken meist außerhalb jener Krisen, die uns ohnehin tagtäglich beschäftigen, eine Entführung in schönere Welten zum Abschalten will es nicht sein. n

Von Reinhard Marczik

Roth macht Schluss!

Allmonatliche Finalbetrachtung diesmal von Johannes Roth

Intelligenzinsolvenz irgendwo eine Klage wegen Verbrechen gegen die intellektuelle Redlichkeit einzubringen.

Als ich jüngst dem deutschen Moderator Mickey Beisenherz zusehen musste, wie er versuchte, Thomas Gottschalk wegen angeblicher Political Incorrectness vorzuführen, musste ich an mein Elternhaus denken. Dort hing in der Küche ein Stück Stoff, in das meine Mutter den Sinnspruch »Lasst uns an dem Alten, so es gut ist, halten, und auf diesem neuen Grund Neues bauen jede Stund« gestickt hatte. Es ist seit meiner Jugend die Essenz dessen, was ich unter einer überlegten Lebenshaltung verstehe. In der Politik ist dies gemeinhin als »konservativ« bekannt. Es ist eine Haltung, die mehr ermöglicht als verhindert, und ich darf Ihnen versichern: Was man der progressiven Linken zuallererst vorwerfen sollte, ist, dass sie den erfolgreichen Versuch unternommen hat, das Konservative als etwas Schlechtes zu framen. Wann immer ich einen Rotzlöffel höre, wenn er Phrasen wie »Hallooo? Wir haben 2024!« als Argument verwendet, dann sucht mein innerer Generalstaatsanwalt nach Möglichkeiten, gegen diese

Genug von links.

Ein Plädoyer für das Konservative

Geht nicht, schade. Denn tatsächlich haben die extrem linken Kräfte – insbesondere die Grünen – der Gesellschaft irreparablen Schaden zugefügt. Mir fällt spontan nichts ein, was nicht gut gemeint begann, maßlos übertrieben wurde und dann in eine Katastrophe mündete. Ob es die offenen Arme waren, mit denen man die »Refugees« empfing oder die blinde Wut auf Atomstrom, mit der man ganz Europa destabilisierte – das Muster ist immer das gleiche. Denken Sie an die Lächerlichkeit der Genderdebatte, die schon lange vor Grotesken wie Markus »Tessa« Ganserer nur mehr peinlich dumm war. Die Linke hat das Spiel zu weit getrieben. Heute darf man Menschen, die »behaupten«, es gebe zwei Geschlechter, straffrei öffentlich demütigen und mit De-Facto-Berufsverboten belegen. Mehr Schaden hätten auch die versammelten Rechten Europas nicht anrichten können. Noch deutlicher wird das Versagen linken Intellekts bei komplexen juristischen, moralischen und philosophischen Fragen. Die noch immer absurde »Ehe für Alle« oder ein vermeintliches »Menschenrecht auf Abtreibung« werden schlicht außer Diskussion gestellt. Was richtig und was falsch ist, sagen uns Geistesgrößen wie Babler, Schilling oder Strobl, während die Böhmermanns, Klenks und Wolfs uns vorgaukeln, linke Thesen seien »Common Sense«. Dabei sind es politische Randerscheinungen, die diese massiven Veränderungen einleiten: Mit weniger als 15 Prozent der Wählerstimmen gelingt den Grünen in Berlin gerade der Totalumbau der Gesellschaft, ebenso wie es ihnen in Graz mit 17 Prozent gelingt, hunderte Millionen Euro für eine »Verkehrswende« zu missbrauchen. In Graz sieht man, wie sich die Fixierung auf Kohlendioxid und »soziale Gerechtigkeit« auswirkt: Ein Radwegeextremismus schikaniert Autofahrer durch bewusst geförderte Staus, während die Stadt wirtschaftlich handlungsunfähig regiert wird. Die brutale Kompromisslosigkeit, mit der die intellektuell Unaufdringlichen ihren furchtsamen Fanatismus in unsere Mitte

tragen, löst kaum ein Problem, bewirkt aber Chaos in der gesellschaftlichen Ordnung: Seit sich vor etwa 30 Jahren die Wirkung der 68er-Kulturrevolution voll entfaltet hat, hat die Linke die Gewissheiten, die Fundament unseres gesellschaftlichen Fortkommens waren, systematisch pulverisiert: Ehe, Familie, Religion, Sexualität, Bildung, Leistung als Grundlage der Weiterentwicklung, der Staat in seinen Grenzen, Neutralität, Gut und Böse, Mann und Frau, Sprache, Eigentum, Mobilität, Identität, Nationalität … es gibt kaum einen Bereich, der sich nicht fundamental verändert hat. Dass es heute Paraden für homosexuelle Exhibitionisten gibt, während Versuche, klassische, intakte Familien zu fördern, als »Zurück-an-den-Herd-Mentalität« gebrandmarkt werden, spricht Bände. Darin keinen Rückschritt zu erkennen, sondern das Märchen von einer segensreichen, notwendigen, »demokratischen Veränderung«, die sich nur mehr an Minderheiten orientieren muss, unhinterfragt zu glauben, ist ein Armutszeugnis für jeden mündigen Wähler. Die Rückbesinnung auf konservative Werte wäre ein Gebot der Stunde. Und es ist hoch an der Zeit, diese Wahrheit einmal auszusprechen. n

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