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FAZITGESPRÄCH Kapitän auf rauer See WK-Präsident Josef Herk im Interview

FAZIT

FAZITESSAY

Günter Riegler über notwendige neue Ansätze für unsere Politik

März 2025 Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.

FAZITTHEMA STEIRISCHE EXPORTE Was

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UNS GEHT’S UM SIE

DEditorial

Von Christian Klepej

ie Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind also gescheitert. Das Aufatmen der Anständigen und Moralinhaber im Land war und ist deutlich spürbar, laut Schauspieler und Multikunstausübendem Hosea Ratschiller etwa soll es in Wien-Alsergrund zu spontanen Autokorsos mit Österreich-Flaggen gekommen sein. Gut. Dass sich die beiden Parteien die »Schuld« für dieses Verhandlungsende gegenseitig zuschieben, ist wenig überraschend, als externer Beobachter sehe ich beide gleichermaßen in Veranwortung für dieses Versagen beim Versuch einer Regierungsbildung. Das größere Kasperltheaterpotential verdient die ÖVP. Die hat den gesamten Wahlkampf über Herbert Kickl als »unzusammenarbeitsbar« erhöht und als dann Karl Nehammer zurückgetreten ist, mit Christian Stocker ausgerechnet den lautesten »Nie-mit-Kickl«-Argumentierer zum Nachfolger erkoren. Ich mag ja den Begriff »Wendehals« nicht so sehr, selbstverständlich darf man seine Meinung ändern, aber das war dann doch eine unglaublich dämliche Strategie. Wie dünn ist die Personalde-

Allzuviele Chancen, uns aus der Krise zu bringen, wird es nicht mehr geben

cke, mit der diese einst so stolze und große konservative Partei heute ihr leidliches Auslangen finden muss? Interessant auch Stockers Reaktion auf das Verhandlungsende in der ZiB-2, in der er sich ansonsten gut geschlagen hat. Seine Kernbotschaft war im Grunde, es sei gescheitert, weil die ÖVP nicht in der Lage gewesen wäre, die Österreicher ausreichend vor Herbert Kickl zu beschützen. Was einen ratlos zurücklässt. Warum ist Stocker dann überhaupt in Verhandlungen eingetreten? Aber auch gut. Um nichts besser die Freiheitlichen, vor allem ihr Parteichef, der – aus meiner Sicht zu Unrecht – »gefürchtete« Herbert Kickl. Der hat offenbar mit Erhalt des Regierungsbildungsauftrages, jedes wirkliche Interesse, Kanzler und so Regierungschef zu werden, fahren gelassen. Zumindest hat es so gewirkt. Jetzt ist mir persönlich Pathos besonders wichtig, aber hier geht es ja dann doch um Wesentliches, und da muss man einfach in der Lage sein, »staatsmännisch« auftreten zu können. Und nicht die ÖVP in einer Art Präambelansprache viel zu sehr vorzuführen. Auch wieder interessant, nach dem Crash in seiner gut dreißigminütigen Rede zur besten Sendezeit live auf ORF1 – was muss sich das Redaktionskollektiv geärgert haben – war er durchaus überzeugend und zumindest dem nicht total voreingenommenen Zuhörer gegenüber von gewisser politischer Verantwortung getragen. Aber man kann hier seinen so oft überschießenden Kritikern recht geben, diese Rede war schon der Startschuss für den nächsten Wahlkampf.

Insgesamt ist also FPÖ wie ÖVP der nüchterne Befund auzustellen, die wollten das nicht zum postiven Abschluss bringen. Und es war wohl Kalkül beider Parteien, jeweils ihr eigenes Süppchen zu kochen. Der eine durch Neuwahlen noch stärker zu werden – denkbar, der andere durch neuerliche Verhandlungen mit SPÖ (und Neos) das Kanzleramt zu retten – auch denkbar. Das ist übrigens nicht nur teuflisch. Machtinteressen zu haben und sich nach diesen zu richten, ist ja nur aus linkem »Narrativ« heraus per se schlecht. Und alles, was mit »Narrativen« zu tun hat, ist in aller Regel lediglich am Salzamt gut aufgehoben.

Wie auch immer, Österreich steht vor veritablen Herausforderungen, was nicht unalltäglich ist, nur langsam geht auch mir immerwährendem Optimisten die Zuversicht zur Neige. Energie-, Wirtschaftsund Industriedesaster durch verheerende linksgrüne Ideologiedurchdrückung in Europas wichtigster Volkswirtschaft Deutschland, gefährden unser aller Wohlstand – und damit über kurz oder lang natürlich auch jede staatliche Sozialleistungsfähigkeit. Außerdem brauchen beinahe alle europäischen Volkswirtschaften zum einen geordneten Zuzug und Migration so dringend wie lange nicht (und eigene Kinder!), werden aber gleichzeitig, welch historische Ironie, zum anderen von einer illegalen Massenzuwanderung überschwemmt, die tagtäglich das Sicherheitsversprechen unserer westlichen Entitäten mehr und mehr verblassen lässt. Ja geradezu Hohn spottet.

Profil-Chefin Anna Thalhammer sieht in der neuen Lage die Chance, »gemeinsam gegen Populismus und die Spaltung der Gesellschaft« zu kämpfen. Ich sehe in Populismus wenig Gefahr und der vollendeten »Spaltung der Gesellschaft« wird man nur entgegenwirken können, wenn endlich linke wie rechte Demokraten sich an einen Tisch setzen und gemeinsam für diesen Kontinent, für unsere einzelnen Staaten eintreten. Sonst wird das nichts mehr werden. n

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at

Inhalt Fazit März 2025

Made in Styria. Taxed in the USA

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump ergibt sich für die Steiermark ein noch viel zu wenig beachtetes Gefahrenpotenzial.

Kapitän auf rauer See

Selten brauchte die Wirtschaft so dringend eine starke Vertretung. Wir sprachen mit dem steirischen WKO-Chef Josef Herk. »Kein weiter wie bisher«

Der Grazer Stadtrat Günter Riegler ortet in der Tendenz zum Weg des geringsten Widerstandes ein Hauptproblem der Politik.

Roedelius kommt nach Graz

Der große Hans-Joachim Roedelius, Kultfigur des Krautrock, wird im Rahmen des Elevate Festivals Graz beehren. Michael Petrowitsch bereitet vor.

Seite 80

Fotos: Library of Congress, Erwin Schweriau, Enlarge, Andreas Pankarter, Heimo Binder, Peter Stumpf

Die Frau Karl Beatrix Karl, Rektorin der Pädagogischen Hochschule, war schon Justizministerin oder Weltausstellungskoordinatorin.

Wirtschaft und mehr.

Rubriken

Editorial 5 Politicks 14

Investor 34 Außenansicht 38

Oberdengler 46

Immobilien 66

Alles Kultur 78

Schluss 82

Heizen. Lüften. Kühlen.

»Reisenhofer Haustechnik« wird 65. Karl Reisenhofer konzentriert sich auf Technik für Industrie und Gewerbe. Und moderne Kunst.

Liebe Leser!

Das Ausmaß der Auswirkungen der sich gerade ändernden US-Handelspolitik auf die steirischen Exportunternehmen ist noch nicht klar. Fix ist, dass Donald Trump dabei nicht nur wirtschaftliche Ziele verfolgt, sondern die USA zu Lasten Brüssels politisch stärken will. Trotzdem werden die USA der zweitwichtigste Exportmarkt der steirischen Wirtschaft bleiben.

Selten brauchte die Wirtschaft so dringend eine starke Interessenvertretung wie jetzt. Inflation, Sanktionen oder Energiepreise treffen auf einen leistungsfeindlichen und europakritischen politischen Zeitgeist. Wir haben den steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Josef Herk gefragt, wie es ihm damit und mit der aktuellen Bundespolitik geht. Das Fazitporträt führte uns nach Gleisdorf, wo Karl Reisenhofer mit großem Erfolg das Unternehmen »Reisenhofer Haustechnik« führt. Er hat sich auf Lösungen für Gewerbe und Industrie und auf das Sammeln moderner Kunst spezialisiert. Und in der Kultur werfen wir einen Blick auf die Diagonale, die am 27. März mit allerhand Satire und einer steirischen Überraschung als Eröffnungsfilm beginnt. Gutes Lesen! -red-

IMPRESSUM

Herausgeber

Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl

Medieninhaber & Verleger

Klepej & Tandl OG

Chefredaktion

Christian Klepej Mag. Johannes Tandl

Redaktion

Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina

Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Kim Vas (Satz und Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)

Lektorat

AdLiteram

Druck

Walstead-Leykam

Vertrieb & Anzeigenleitung

Horst Futterer

Kundenberatung

Irene Weber-Mzell

Redaktionsanschrift

Titelfoto von Erwin Scheriau

Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

Fazitthema

Von Johannes Roth

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump ergibt sich für die Steiermark ein noch zu wenig beachtetes Gefahrenpotenzial. Eine sich ändernde US-Handelsund Außenpolitik könnte uns stärker treffen, als uns bewusst ist.

Wer noch Zweifel hatte, wohin die Reise für die Europäische Wirtschaft und die politische Kultur der Gemeinschaft nach der Wahl von Donald Trump gehen wird, dem wurden dieser Tage die Augen geöffnet: Man musste dafür nur dem amerikanischen Vizepräsidenten JD Vance zuhören, als er in Paris, beim Artificial Intelligence Action Summit, die Haltung der USA zur KI und deren Weiterentwicklung erläuterte. In präzisen, an Selbstbewusstsein nicht zu überbietenden Worten verdeutlichte Vance rhetorisch brillant der versammelten politischen Weltelite – insbesondere aber EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen – nicht nur, wer in Bezug auf die Entwicklung von KI den Lead haben würde. Zwischen den Zeilen war vor allem hörbar, wer am europäi-

schen Kontinent künftig das Sagen hat. Spoiler: Geht es nach dem derzeitigen amerikanischen Regime, wird das jedenfalls nicht Brüssel sein.

Die Rede des amerikanischen Vizepräsidenten war nicht mehr und nicht weniger als eine Kampfansage: Entweder man arbeitet mit den USA zusammen und spielt das Spiel nach Donald Trumps Regeln. Oder man versucht weiter, die USA in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu behindern, indem man Themen wie KI oder Soziale Medien regulieren will. Dann, so Vance sinngemäß, werde man sehr schnell sehr klar machen, wie sehr der Europäischen Gemeinschaft an einem guten Einvernehmen mit den USA gelegen ist.

Zweitwichtigster Exportmarkt Betrachtet man nur die Steiermark, liegt dieses Faktum auf der Hand. Nach Deutschland sind die USA der zweitwichtigste Handelspartner der Steirer. Mehr noch: Während die Exporte insgesamt zurückgehen und die Steiermark als exportorientierter Wirtschaftsstandort in den vergangenen zwei Jahren deutlich geschwächelt hatte, stiegen die Exporte in die USA überproportional an. Den höchsten Anstieg (1. Halbjahr 2024) innerhalb der TOP-15-Handelspartner gab es ausgerechnet bei den USA mit einem Plus von 22,2 %, insgesamt exportierte man Waren um 1,9 Milliarden Euro über den großen Teich. Damit setzt sich ein Trend fort: Schon 2023 konnten die Steirer ihr Exportvolumen in die USA um 35 Prozent steigern; gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 (Jänner bis Juni) war das in absoluten Zahlen ein sattes Plus von 409 Millionen Euro.

Gefährliche Subventionen

Dabei hatte es auch Joe Biden den Steirern nicht gerade leicht gemacht. Sein

Anfang 2023 in Kraft getretener Inflation Reduction Act (IRA) stellte vor allem jene Teile der heimischen Wirtschaft vor große Herausforderungen, die den Versprechungen des Green Deal vertraut und massiv in umweltfreundliche Technologien investiert hatten. Der IRA bot plötzlich großzügige Steuergutschriften und Subventionen für Unternehmen, die in den USA in grüne Technologien – insbesondere Elektromobilität und erneuerbare Energien – investierten. Für steirische Unternehmen, die in ähnlichen Bereichen tätig sind, führte das zu direkten und indirekten Wettbewerbsnachteilen. US-Konkurrenten konnten durch diese Subventionen kostengünstiger produzieren. Besonders betroffen war die Automobilzulieferindustrie, Unternehmen wie Magna Steyr und AVL. Der IRA gewährte beispielsweise Steuervorteile für Elektrofahrzeuge, die in Nordamerika hergestellt wurden, was europäische Exporteure benachteiligte. Die steirischen Zulieferer standen plötzlich vor dem Problem, dass ihren deutschen Autobauer-Kunden nicht nur der

chinesische, sondern auch der US-amerikanische Markt wegbrach. Die Folgen waren gravierend: Der US-Autohersteller Fisker, der in Graz bei Magna produzieren ließ, meldete mit 3,8 Milliarden Euro die größte Insolvenz in der steirischen Wirtschaftsgeschichte an. Als Konsequenz musste Magna hunderte Mitarbeiter an verschiedenen Standorten entlassen. Die Insolvenz von Fisker traf Magna zudem zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt und brachte erhebliche Herausforderungen für die Produktionsplanung mit sich. Die schwache Nachfrage im Bereich Elektromobilität setzte sich 2024 fort. Zusätzlich zur Fisker-Pleite hatte, laut Berichten des Industriemagazins, Ineos Automotive – das E-Auto-Projekt des britischen Chemie-Milliardärs James Ratcliffe – die Entwicklung des dritten Ineos-Modells »Fusilier « bei Magna Steyr eingestellt. Dieses Modell sollte in den kommenden Monaten in Graz zur Serienreife entwickelt und ab 2027 mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 30.000 Fahrzeugen gefertigt werden. Obwohl der Verlust dieses Volumens für ein Unternehmen, das in Spitzenjahren bis zu 250.000 Fahrzeuge produziert, auf den ersten Blick verkraftbar erscheint, kam die Entscheidung zur denkbar schlechtesten Zeit. Die Fisker-Pleite hatte bereits eine massive Lücke in der Produktionsplanung hinterlassen: Ursprünglich sollten jährlich 40.000 Einheiten des Fisker Ocean das Werk in Graz verlassen.

Autozulieferer am Scheideweg Zudem stehen, so das Industriemagazin, weitere wichtige Produktionsvolumina kurz vor dem geplanten Auslaufen: Noch 2024 wurde die Fertigung des Jaguar E-Pace und des Elektro-Crossovers I-Pace eingestellt. Anfang 2026 endet die Produktion des BMW Z4 und des Toyota Supra. Angesichts der Vorlaufzeiten von etwa zwei Jahren für neue Aufträge wäre es essenziell, dass bereits Projekte in der Pipeline sind – doch aktuell fehlen die entsprechenden Perspektiven. Überraschungsaufträge wie der für die Nachbesserung des in BMWs verbauten Bremssystems von Contis (Brake by wire) oder Hoffnungsaufträge wie der des E-Autoherstellers Forseven konnten die Magna-Verluste des vergangenen Jahres noch nicht kompensieren. Schon die Bilanz für das erste Halbjahr 2024 wies

für die Gesamtfahrzeugfertigung von Magna Steyr in Graz deutliche Rückgänge aus. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 war der Betriebsgewinn (Ebit) um 45 Prozent auf 43,4 Millionen Euro gesunken. In den ersten sechs Monaten wurden in Graz 40.900 Autos gefertigt –ein Minus von 33 Prozent.

Schutz- und Strafzölle verschärfen Unsicherheit

In dieser aus verschiedenen Gründen für die steirische Industrie ungünstigen Situation kommt die Drohung von Strafzöllen aus den USA besonders ungelegen. Tatsächlich ist das Industrieland Steiermark von den Plänen Donald Trumps unmittelbar betroffen. Trump hatte sich bei den Steirern schon in seiner ersten Amtszeit durch hohe Zölle insbesondere auf Stahl und Aluminium unbeliebt gemacht. Von 2017 bis 2021 hatte Donald Trump europäischen Stahl mit 25-prozentigen und Aluminium mit 10-prozentigen Zöllen belegt. Die steirische Industrie traf das empfindlich, denn Trump zeigte sich auch von den »Vergeltungsmaßnahmen« der Europäischen Union unbeeindruckt: Zölle auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Levi-Strauss-Jeans oder Harley Davidson Motorräder ließen die heimischen Industriellen, die sich eher neue Handelsabkommen erwarteten, um neue Märkte erschließen zu können, eher ratlos zurück – bis dann Joe Biden diese Zölle ausgesetzt und durch eine Einfuhrquote in der Höhe des historischen Handelsniveaus ersetzt hat. Im Gegenzug suspendierte auch die EU ihre Zölle. Diese Pause war bis zum 31. März 2025 vorgesehen und Trump hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie nicht verlängern würde.

Im Fokus stehen Stahl und Aluminium Heißt: Ab sofort gelten wieder 25 Prozent Einfuhrzölle für Stahl und Aluminium. Und auch weil derzeit noch niemand genau weiß, welche Produkte genau von den Einfuhrzöllen betroffen sein werden, sind die Folgen schwer abzuschätzen: Zum einen ist Stahl ein traditionell steirisches Exportgut und würde sich auf dem wichtigen amerikanischen Markt unzumutbar verteuern. Zum anderen wären Unternehmen betroffen, die beispielsweise Aluminium oder Stahl aus Asien importieren und in der Steiermark wei-

terverarbeiten. Diese Betriebe könnten indirekt von den Zöllen belastet werden, da es durchaus denkbar ist, dass die EU ihrerseits Zölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium verhängt. Dies würde die Rohstoffe für heimische Unternehmen verteuern und in der Folge auch ihre Endprodukte – die ohnehin angeschlagene Autoindustrie würde einmal mehr zum Handkuss kommen und die Wettbewerbsfähigkeit am globalen Markt noch einmal erheblich beeinträchtigen.

Auch Mikrochips und Pharma im Visier Ganz allgemein ist die protektionistische Zollpolitik des amerikanischen Präsidenten eine Gefahr für die steirische Industrie. Immerhin haben die USA in den Raum gestellt, weitere Schutzzölle erheben zu wollen. Nicht nur auf Fahrzeuge, sondern auch auf Mikrochips und pharmazeutische Produkte. Er habe »kein Problem damit, wenn andere Länder reagieren« , ließ Trump verlauten. Tatsächlich haben sich manche steirische Unternehmen jedoch rechtzeitig so aufgestellt, dass sie nun einen Wettbewerbsvorteil haben. Für AMS-Osram in Unterpremstätten bei Graz, das sowohl Halbleiter herstellt als auch – über die Lampensparte – in der Fahrzeugzulieferindustrie ein Standbein hat, soll die Trump'sche Ankündigung keine Bedrohung darstellen, beruhigt AMS-Osram-CEO Aldo Kamper. Die Tageszeitung »Die Presse « berichtet von einer Pressekonferenz in München, in deren Rahmen Kamper erklärt habe, AMS-Osram sei „auf der Halbleiter-Seite in der Lage, damit umzugehen“. Zumindest was direkte Auswirkungen angehe, so die Presse, sei das Unternehmen gut aufgestellt. AMS-Osram habe nämlich rechtzeitig einige Produkte von China in das geopolitisch weniger exponierte Malaysia verlegt, wo der Konzern ein Werk unterhält, um so den Zöllen aus dem Weg zu gehen. Und im Automobil-Geschäft könne man, so die Presse, unter Umständen sogar von Einfuhrzöllen in die USA profitieren, weil Osram der einzige große Hersteller sei, der Auto-Ersatzlampen in den USA selbst produziere. Laut Kamper seien es vor allem die indirekten Effekte der Zollpolitik, die schwer abzuschätzen seien. Niemand könne etwa sagen, wie sich eine durch Zollschranken verursachte sinkende Nachfrage nach Autos in den USA auswirken würde.

Es gibt aber auch Erfolgsstorys Bis es so weit ist, wird jedoch noch einiges Wasser die Mur hinabfließen. Und: Auch abseits der Handelspolitik von Donald Trump existiert eine starke wirtschaftliche Verbindung zwischen den USA und der Steiermark. Sie bietet nicht nur großen Unternehmen Chancen, sondern auch kleinen und mittleren Unternehmen. Denn auch für die ist Nordamerika ein attraktiver Markt. Eine Erfolgsgeschichte ist etwa die der Distillery Krauss von Carmen und Werner Krauss aus Schwanberg, die ihr Business im Jahr 2007 nach einem zweitägigen Brennereikurs in einer Garage in Schwanberg begannen. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt in der Qualität der Produkte: Gin, Whisky, Rum, Vodka, Wermut, Edelbrände und Liköre überzeugen durch intensive Geschmacksnoten und kommen ganz ohne den Zusatz von Zucker, Aromen oder Farbstoffen aus. Mit der Hilfe des Internationalisierungscenters und der Außenhandelsstelle New York gelang den beiden der Sprung über den großen Teich, nachdem der Gin der beiden 2015 das begehrte Doppelgold in San Francisco für sich gewonnen hatte. Drei Jahre Vorbereitungszeit hätte es gebraucht, berichtet das ICS (Internationalisierungscenter Steiermark), das exportorientierten Unternehmen jeder Größenordnung das notwendige Service, die richtigen Netzwerke und die entsprechende Beratungsleistung bereitstellt –heute sei Krauss eine Success Story. Eine andere ist die des Oststeirers Erwin Schrötter, der gemeinsam mit einem New Yorker Partner vor Jahrzehnten das nicht nur in der Österreicher-Community in New York bekannte Café Katja (benannt nach Schrötters Tochter) etablierte. Das kleine, aber feine Restaurant in der Lower East Side Manhattans hat den Geheimtipp-Status längst hinter sich gelassen und ist Botschafter österreichischer und steirischer Gastlichkeit geworden. Schrötters Küche will nicht als gehoben gelten, sondern als solide, sie will aber auch nicht typisch österreichisch sein, sondern erfüllt eher den Anspruch, auf Grundlage urösterreichischer Rezepte Gerichte für den amerikanischen Gaumen zu zaubern. Das gelingt Schrötter so gut, dass der Oststeirer mittlerweile mit der Kochshow »Erwin Cooks « in die Fußstapfen des großen Antony Bourdain tritt: Schrötter bereist die Welt, vor-

nehmlich durch Deutschland, die Alpen und Mitteleuropa, um die vielfältigen regionalen Küchen publikumswirksam zu probieren und nachzukochen. Er reist aber auch durch die USA, um seine Erfahrungen als Einwanderer und den kulinarischen Einfluss, den die Küche fremder Kulturen auf den amerikanischen Geschmack hat, zu beleuchten. Das macht er so gut, dass Schrötter dafür sogar einen Emmy Award gewinnen konnte.

Von Gleisdorf in die weite Welt Schrötter und Krauss sind nur zwei Beispiele, wie es gelingen kann, in den USA mit steirischem Know-how und smartem Unternehmergeist Fuß zu fassen. Und auch wenn das Big Business zuweilen unter der politischen und damit einhergehenden wirtschaftlichen Volatilität stöhnen mag, ist Amerika nach wie vor ein guter Boden für steirische Investitionen. Das bestätigte auch der Gleisdorfer Transportunternehmer Herbert Jerich, der seit 25 Jahren in den USA nicht nur Geschäfte macht, sondern ein eigenes Transport- und Logistikunternehmen aufgebaut hat. Gerade hat Jerich wieder einen Großauftrag erhalten, der unterstreicht, dass man sich mit Fleiß und Intelligenz auch gegen große Mitbewerber durchsetzen kann. Die österreichische Gründlichkeit habe dabei geholfen, Fehler zu vermeiden und effizienter zu arbeiten, erklärt Jerich gegenüber Fazit. Dadurch sei es möglich gewesen, die Lager schlanker zu betreiben und Kosten zu sparen, was ihm gegenüber dem Mitbewerb einen Wettbewerbsvorteil verschafft habe. Wenn man dies beherrsche, so Jerich, brauche man nicht fünf Arbeiter, sondern nur drei für dieselbe Aufgabenstellung. Mit der richtigen Organisation und einem Supervisor vor Ort habe man die Prozesse effizient gestalten können. »Über die Zeit haben wir uns in den USA ein Netzwerk aufgebaut «, erklärt Herbert Jerich. Er habe erkannt, dass sich der US-Markt – gleich wie auch der europäische – nur mit einem starken Netzwerk erschließen und bedienen lässt. So seien in den vergangenen Jahren »nach und nach« Standorte in Savannah, Los Angeles und Chicago entstanden, mit denen man nun die gesamten USA abdecken könne. Neben der Organisationseffizienz und dem Netzwerk an der Ost- und Westküste sei ein weiterer Erfolgsfaktor ein für die USA völlig innovatives Preismodell gewesen, das den Preis pro Tonne Frachtgut in Abhängigkeit von der Postleitzahlregion berechnet habe. »Für den amerikanischen Markt war das neu – das hat richtig gezogen« , so Herbert Jerich.

Die Chance lebt trotz Trump Wer also weiß, wie, und bereit ist, das nötige Risiko in Kauf zu nehmen, kann in den USA immer noch gute Geschäfte machen. Wenngleich auch die USA unter den Zinsen, Energiepreisen und globalen Handelsbeschränkungen leiden, sind die Wirtschaftsdaten nach der Administration Biden und am Beginn der zweiten Amtszeit Donald Trumps gut: Die US-Wirtschaft verzeichnete im vierten Quartal 2024 ein Wachstum von 2,3 Prozent – was deutlich besser ist als die Rezession, in der sich die heimische Wirtschaft befindet: Die USA sind damit die am stärksten wachsende Industrienation. Eine treibende Kraft für den Aufschwung war im letzten Jahr der gestiegene private Konsum. Allerdings werden auch in den USA Konsumenten kostenbewusster und die Aufträge für Industrieproduktion ge -

hen zurück – ein Faktum, dem Trump durch Protektionismus entgegenwirken will. Nichtsdestotrotz steigen österreichische Warenexporte weiter an, berichtet das ICS. Es gebe ein vermehrtes Interesse an Investitionen in den USA von österreichischen Firmen, was auch damit zusammenhängen könnte, dass Donald Trump mit der Unterzeichnung und Umsetzung seiner Executive Orders » das goldene Zeitalter Amerikas « eingeläutet habe. »Das Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal 24 mit einer annualisierten Rate von 2,8 Prozent, was jedoch unter der Schätzung von 3,1 und dem Wert von 3,0 Prozent im zweiten Quartal liegt. Trotz steigender Zinsen wurde in den USA in vielen Branchen privat, aber auch im öffentlichen Bereich investiert, was ebenso zum starken Wachstum beitrug « , so der Außenwirtschaftsbericht zu den USA. Einen Schatten über die vergleichsweise boomende Wirtschaft wirft neben der Unsicherheit, die Donald Trump bei dem einen oder anderen Großinvestor ausgelöst hat, das anhaltend hohe Zinsniveau, das für ein im Vergleich zum Vorjahr leicht sinkendes Wirtschaftswachstum verantwortlich gemacht wird.

If you can make it there…

In diesem Umfeld arbeiten steirische Unternehmen auf einem der größten und begehrtesten Exportmärkte der Welt. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Steiermark und den USA zeigen ein ambivalentes Bild: Während die USA für die steirische Exportwirtschaft unverzichtbar bleiben und in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen haben, stellt die amerikanische Handelspolitik unter Donald Trump eine Gratwanderung dar. Von protektionistischen Zöllen bis hin zu Subventionsprogrammen des präsidentiellen Vorgängers wie dem Inflation Reduction Act – die politischen Rahmenbedingungen aus Washington haben spürbare Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Industrie. Donald Trumps Rückkehr und seine protektionistische Rhetorik zeigen klar, dass die steirische Wirtschaft künftig mit noch größeren Unsicherheiten rechnen muss. Strafzölle auf Stahl und Aluminium sowie potenzielle Zölle auf andere Schlüsselindustrien könnten bestehende Handelsvorteile zunichtemachen und zu erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen führen. Gleichzeitig sind steirische Unternehmen gefordert, ihre strategische Ausrichtung zu überdenken, um flexibel auf wechselnde Marktbedingungen reagieren zu können. Doch die Herausforderungen bergen auch Chancen: Steirische Unternehmen, die frühzeitig auf Innovationen setzen und ihre Netzwerke in den USA stärken, können trotz widriger Umstände erfolgreich sein. Beispiele wie AMS-Osram, die Distillery Krauss oder Herbert Jerich zeigen, dass Know-how, Qualität und Anpassungsfähigkeit nach wie vor Erfolgsgaranten sind – selbst in einem volatilen politischen Umfeld. Mit der richtigen Strategie können steirische Unternehmen nicht nur ihre Marktposition sichern, sondern auch neue Wachstumschancen nutzen.

Die USA bleiben ein wichtiger Partner – einer, der allerdings klare Spielregeln vorgibt. Es liegt nun an der steirischen Wirtschaft, sich innerhalb dieser Rahmenbedingungen zu behaupten und die transatlantischen Beziehungen auch in stürmischen Zeiten als Chance zu begreifen. �

Wie sieht deine Welt von morgen aus?

„Die KI wird wahrscheinlich zum Ende der Welt führen, aber in der Zwischenzeit wird es große Unternehmen geben.“

Sam Altman, ehemaliger und jetzt wieder CEO von OpenAI

Blauschwarze Landesregierung stellt Forderungen an den Bund in den Mittelpunkt

Nach der Regierungsklausur Anfang Februar in Schloss Seggau formulierte Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) das Budgetziel, im Jahr 2025 unter einer Milliarde Euro Defizit zu bleiben. Um das Budget mittelfristig bis 2030 zu konsolidieren, brauche es aber sowohl Maßnahmen auf der Einnahmenseite als auch auf der Ausgabenseite. Dazu sollen die Landesförderungen hinsichtlich ihrer Effizienz und Treffsicherheit überprüft werden. Ein wichtiges Thema sei auch die Überprüfung des »Luft-Hunderters«. Auch ein umfassendes Bettelverbot werde man auf den Weg bringen. Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom (ÖVP) will auch durch den Abbau der Landesbürokratie einsparen. Daher werde man im Sommer das erste Deregulierungsgesetz auf den Weg bringen. Außerdem soll bis Jahresende ein steirisches Digitalisierungsgesetz zur Entbürokratisierung beitragen. Bei der Bezahlkarte für Asylwerber wolle man

LH Mario Kunasek und LHStv. Manuela Khom unterschreiben ihre „Sieben Leitprojekte für die Steiermark“, die allerdings allesamt von der nächsten Bundesregierung beschlossen werden müssen.

sich einer vom Bund vorzuschlagenden Lösung anschließen.

Dass die positive Entwicklung der Steiermark trotz der ambitionierten Landesregierung überwiegend von der Bundespolitik abhängt, zeigte sich an den als »Sieben Leitprojekte« titulierten Schwerpunkten des Landes. Dabei handelt es sich nämlich ausschließlich um Forderungen an die nächste Bunderegierung – wer auch immer und wann auch immer das sein wird.

I Mehr Gerechtigkeit beim Finanzausgleich

Der Finanzausgleich regelt die finanziellen Beziehungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Im Grunde geht es darum, festzulegen, wer wie viel Geld aus den vom Staat eingehobenen Steuern und Abgaben erhält. Das Geld wird nach einem komplizierten Schlüssel verteilt. Aber den empfindet die Landesregierung als höchst ungerecht. Die Bereiche Gesundheit, Soziales, Pflege und Bildung weisen nämlich überdurchschnittliche Ausgabensteigerungen aus, die Einnahmen können mit dieser Entwicklung aber nicht Schritt halten. Dadurch haben sich die finanziellen Lasten in den letzten Jahren deutlich vom Bund zu den Gemeinden und Ländern verschoben.

Die Steiermark und ihre Gemeinden sehen sich beim Finanzausgleich durch den historisch bedingten Verteilungsschlüssel außerdem zusätzlich benachteiligt. In der Berechnung der Ertragsanteile werden nämlich fiktive Einnahmen der Gemeinden wie etwa solche für die im Jahr 2000 abgeschaffte Getränkesteuer oder die Werbeabgabe angesetzt und ausbezahlt. Mit dem Ergebnis, dass etwa Tourismusgemeinden, in denen vor 2000 viele Getränke verkauft wurden, bis heute mehr aus dem Finanzausgleich bekommen als Gemeinden, die den Tourismus erst nach 2000 entwickeln konnten.

Dadurch sind nach dem derzeitigen Berechnungsmodell die Menschen in Westösterreich für den Staat deutlich mehr

»wert« als etwa die Steirerinnen und Steirer. Aber auch für Stadtbewohner gibt es wegen des sogenannten abgestuften Bevölkerungsschlüssels wesentlich mehr Steuergeld pro Kopf als für Bewohner von kleineren Gemeinden. Die Landesregierung sieht eine eklatante Benachteiligung der Gemeinden in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Burgenland und Steiermark. Ein neuer Finanzausgleich müsse sich in Bezug auf die Ertragsanteile viel stärker an den Aufgaben einer Gemeinde, dafür jedoch an einem einheitlichen Bevölkerungsschlüssel orientieren.

Von einem aus ihrer Sicht fairen Finanzausgleich erwartet sich die Landesregierung übrigens zusätzliche Einnahmen von bis zu 130 Millionen Euro jährlich.

II Maßnahmen zur Standortstärkung

Das Industrieland Steiermark hat in der Vergangenheit vor allem wegen der hohen Innovationsquote nicht nur als Wissenschafts-, sondern auch Wirtschaftsstandort gepunktet. Doch nun droht als Folge der hohen Energie- und Personalkosten die Deindustrialisierung. Mit ihr würden deutliche Wohlstandsverluste für die gesamte Bevölkerung – unabhängig vom Sektor, in dem die Menschen arbeiten –einhergehen. Und natürlich muss die Landesregierung dieser Entwicklung mit aller Kraft – also jener des Bundes – entgegenwirken.

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu erhalten bzw. wiederherzustellen, fordert die Landesregierung vom Bund daher die Weiterführung der Forschungsprämie, die Wiedereinführung einer Investitionsprämie, um die Konjunktur anzukurbeln, die Fortsetzung des COMET-Kompetenzzentrenprogramms, mit dem die Steiermark zu einer der innovationsstärksten Nuts-2-Regionen Europas werden konnte.

Außerdem will die Landesregierung vom Bund die Wiedereinführung der Strompreiskompensation (durchgehend bis Foto: Land Steiermark/Binder

2030) für energieintensive Unternehmen. Ebenso auf dem Programm stehen eine Senkung der Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber sowie die Weiterentwicklung der Rot-Weiß-Rot-Karte für hochqualifizierte Fachkräfte, aber auch die Stärkung der Finanzpolizei, um Lohn- und Sozialdumping ausländischer (Sub-)Unternehmer zu bekämpfen.

III Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Mit den Investitionen in das Eisenbahnnetz scheint die Landesregierung ganz zufrieden zu sein. Denn die Koralmbahn steht vor der Eröffnung und auch die Elektrifizierung der Ostbahn und der Radkersburgerbahn stehen vor der Umsetzung. Ob der Grazer S-Bahn-Tunnel als rotrotgrünes Prestigeprojekt irgendwann auch zum Herzensprojekt der neuen Landesregierung wird, bleibt abzuwarten. Solang er das nicht ist, ist wohl auch nicht mit der Umsetzung zu rechnen. Auf die Liste der »Sieben Leitprojekte« hat es aber der Straßenausbau geschafft. Die Steiermärkische Landesregierung bekennt sich zu folgenden Projekten und fordert diese explizit vom Bund ein: der dreispurige Ausbau der A9 Pyhrn-Autobahn im Süden von Graz, der Ausbau der S36 von Judenburg nach St. Georgen ob Judenburg und weiter bis Scheifling, der Lückenschluss der S 37 von Scheifling nach Kärnten, die Realisierung von A2-Anschlussstellen Hartberg Süd und in Hart bei Graz sowie der Ausbau des Knotens Liezen an die A9 Pyhrn-Autobahn als Vollanschluss.

IV Die Aufwertung der Staatsbürgerschaft

Dass die Steiermärkische Landesregierung sich ausdrücklich zur bisher gelebten Selbstverständlichkeit bekennt, dass der Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft erst am Ende eines gelungenen Integrationsprozesses stehen darf, ist wohl als Placebo für die Wähler zu verstehen, die die FPÖ zur stärksten Partei des Landes gemacht haben. Zu den westlichen Werten, die als Voraussetzungen für einen Staatsbürgerschaftserwerb

Politicks

verinnerlicht werden müssen, zählen demnach die deutsche Sprache, die Trennung von Religion und Staat, aber auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Von der Bundesregierung fordert die Landesregierung daher Maßnahmen, um die Einstellung der angehenden Österreicher in Bezug auf diese Grundwerte vorab sorgfältig zu prüfen. Außerdem soll der Bund die Möglichkeit einer frühzeitigen Einbürgerung nach sechs Jahren streichen.

V Erhöhung der Medizinstudienplätze Um den Mehrbedarf an gut ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten abdecken zu können, sollen die Medizinstudienplätze auf der Medizinischen Universität Graz erhöht werden. Dabei soll irgendwie sichergestellt werden, dass das EU-rechtlich so klappt, dass die zusätzlichen Ärztinnen und Ärzten sich nach dem Studium zu einer Tätigkeit im öffentlichen Versorgungswesen in der Steiermark verpflichten. Die Landesregierung fordert außerdem ein jährliches Fixkontingent von 20 gewidmeten Studienplätzen, die das Land nach festgelegten Kriterien – also wohl nicht an deutsche Numerus-Clausus-Flüchtlinge –vergeben kann.

VI Erhöhung des Strafrahmens bei Gewalt an Kindern und Frauen

Auch mit diesem Punkt entspricht die Landesregierung dem FPÖ-Prinzip nach mehr Härte in Fragen der Sicherheit, denn die »Gewalttaten an Kindern und Jugendlichen, auch innerhalb dieser Altersgruppe, sowie das erschreckende Ausmaß an Gewalt gegenüber Frauen sorgen für großes Entsetzen und ein schwindendes Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung.« Statistiken würden, so die Landesregierung, zeigen, dass die Steiermark im Bereich der Kriminalität gegen Frauen und Kinder betroffen ist – ob in einem höheren oder niedrigeren Ausmaß als die anderen europäischen Nuts-2-Regionen, wurde aber nicht dargelegt.

Auf alle Fälle fordert die Landesregierung umfangreiche Präventions-, Schutz- und

Hilfsmaßnahmen, die neben einem umfassenden Beratungs- und Betreuungsangebot und Präventionsarbeit aus spezialund generalpräventiven Gründen auch einen höheren Strafrahmen für Gewalttäter vorsehen. Die Landesregierung fordert daher vom Bund, die strafrechtlichen Normen bei Delikten gegen Leib, Leben sowie die sexuelle Integrität und Selbstbestimmtheit zu überprüfen und deren Strafrahmen zu erhöhen.

VII Stärkung des Flughafens Graz

Die Landesregierung muss die Pläne von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler, den Flughafen Graz massiv zu beschneiden, natürlich eindämmen. Der Airport ist für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Südösterreich nämlich von grundlegender Bedeutung. Die von Gewessler propagierte Streichung der Flugverbindung Wien-Graz wäre für die steirische Wirtschaft ein herber Rückschlag und hätte kaum positive Auswirkungen auf das Klima, da sich die Emissionen nur auf andere Verkehrsmittel und Verkehrsrouten verlagern würden. Die Flugverbindung Graz-Wien stellt außerdem sicher, dass von Graz abfliegende Passagiere das internationale Drehkreuz des Flughafens Wien nutzen und nicht auf alternative Hubs im Ausland ausweichen müssen. Die Landesregierung fordert explizit, die bestehenden Flugverbindungen Graz-Wien, Graz-Frankfurt und Graz-München beizubehalten und nach Möglichkeit neue Flugverbindungen wie etwa Graz-Stuttgart oder Graz-Brüssel einzurichten. Außerdem muss Gewesslers Schildbürgerstreich, die Koralmbahn ohne Haltestelle am Flughafen Graz vorbeizuführen, rückabgewickelt werden. Das Ergebnis der steirischen Regierungsklausur zeigt, wie sehr eine erfolgreiche Landespolitik auf ihr Verhältnis zum Bund angewiesen ist. Über den Erfolg von Mario Kunasek und Manuela Khom wird also in Wien entschieden. �

Recht haben

Hass im Netz

Die Anonymität des Internets fördert die Meinungsfreiheit, birgt jedoch auch Risiken. Kreditschädigende oder beleidigende Kommentare können erheblichen Schaden anrichten, insbesondere wenn sie anonym veröffentlicht werden. Geschädigte sind jedoch nicht wehrlos.

Der erste Schritt besteht in der Aufforderung zur Löschung des Kommentars und Eruierung des Verfassers. Plattformbetreiber haften unter bestimmten Voraussetzungen als Störer und sind verpflichtet, rechtswidrige Inhalte nach Kenntnisnahme umgehend zu entfernen.

Gemäß § 13 Abs 3 E-Commerce-Gesetz (ECG) sind Hostingdiensteanbieter zwar nicht verpflichtet, die von ihnen gespeicherten Informationen aktiv zu überwachen, sobald sie aber von rechtswidrigen Inhalten Kenntnis erlangen, müssen sie unverzüglich handeln und diese entfernen oder den Zugang sperren. Vor allem müssen sie auf Verlangen der Betroffenen, sofern ein rechtliches Interesse glaubhaft gemacht werden kann, die Daten, wie Namen und Adressen der anonymen Verfasser, bekannt geben. Es kann auch ein gerichtlicher Antrag gestellt werden, um den Betreiber zur Offenlegung der Identität des Verfassers zu verpflichten.

Das (neue) »Hass-im-Netz-Bekämpfungsgesetz« (HiNBG) erleichtert die Durchsetzung von Unterlassungs- und Löschungsansprüchen und verpflichtet Plattformbetreiber, strafrechtlich relevante Inhalte zügig zu entfernen.

Gemäß § 6 Mediengesetz besteht gegen Medieninhaber im Zusammenhang mit verleumderischen oder kreditschädigenden Inhalten sogar ein Anspruch auf Abgeltung ideeller Schäden (erlittene Kränkung). Dies betrifft das jeweilige Medium bzw. den Medieninhaber. Dazu zählen etwa auch Betreiber einer Facebook-Seite.

Beleidigung (§ 115 StGB), üble Nachrede (§ 111 StGB) oder Kreditschädigung (§ 152 StGB) sind strafbare Handlungen. Dagegen können Betroffene mittels Privatanklagen (Achtung, kurze Fristen!) oder entsprechenden Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft strafrechtlich vorgehen. Neben strafrechtlichen Konsequenzen bestehen zivilrechtliche Ansprüche auf Unterlassung, Widerruf und Schadenersatz. Fazit: Anonyme Diffamierungen im Internet sind kein rechtsfreier Raum. Betroffene haben sowohl zivil- als auch strafrechtliche Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen. § 13 Abs. 3 ECG schützt Hostingdiensteanbieter vor einer allgemeinen Überwachungspflicht, verpflichtet sie aber zum Handeln bei Rechtsverletzungen. § 6 Mediengesetz ermöglicht eine weitergehende Haftung von Onlinemedien. n

Unfairer Finanzausgleich: Steiermark fehlen 130 Millionen

Aus Anlass der Gemeindesratswahlen im März stand im Steiermärkischen Landtag die angespannte finanzielle Situation der Gemeinden auf der Tagesordnung. ÖVP-Klubobmann Lukas Schnitzer fordert in diesem Zusammenhang mehr Fairness beim Finanzausgleich.

Tatsache ist, dass die kommunalen Aufgabenfelder zunehmend umfangreicher werden. Grund dafür ist, dass Aufgabenübertragungen des Bundes an die Gemeinden oft ohne entsprechende finanzielle Abgeltung erfolgen. Daher hat die neue steirische Landesregierung bereits Ende Jänner ein Schreiben an die künftige Bundesregierung verfasst, um den Finanzausgleich endlich fair zu gestalten. „Es darf nicht sein, dass die Steiermark weniger wert ist als andere Bundesländer. Die historisch gewachsene Benachteiligung der steirischen Gemeinden im Finanzausgleich muss endlich beendet werden“, unterstreicht ÖVP-Klubobmann Lukas Schnitzer und sagt weiter: „Durch einen fairen Finanzausgleich könnten wir rund 130 Millionen Euro zusätzlich in die Steiermark holen! Finanzieller Spielraum, der für die Gemeinden eine wesentliche Unterstützung darstellen würde.“

ÖVP-Gemeindesprecher Bruno Aschenbrenner wandte sich im Landtag gegen die Polemik der SPÖ: „Es ist in der vergangenen Regierungsperiode zweifelsohne sehr viel Gutes für die Gemeinden erreicht worden, das sollte auch die SPÖ in wenigen Wochen nicht vergessen haben.“ Aschenbrenner nannte den Ausbau der Kinderbetreuung oder die Modernisierung der Rahmenbedingungen für das Personal. Zusätzlich hätten die enormen Kostensteigerungen den Gemeinden viel Spielraum genommen. „Vor allem der Sozialbereich ist ein Kostentreiber, die Sozialkosten müssen daher genau evaluiert und entsprechend angepasst werden“, so der ÖVP-Gemeindesprecher. Die ÖVP sei seit Jahren der verlässliche Partner der Gemeinden. „Unser Bürgermeister leisten großartige Arbeit in den Regionen und bilden das Rückgrat der Steiermark, das lassen wir uns auch im Wahlkampf nicht schlecht reden“, so Aschenbrenner im Landtag. �

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. Er ist spezialisiert auf Bau-, Immobilien-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsrecht. ak-anwaltskanzlei.at

VP-Klubobmann Lukas Schnitzer fordert vom Bund mehr Fairness beim Finanzausgleich zugunsten der steirischen Gemeinden ein.

40. Häuslbauermesse war voller Erfolg

Die 40. Jubiläumsausgabe der Häuslbauermesse Graz war ein beeindruckender Meilenstein und übertraf die Erwartungen von Besuchern und Ausstellern gleichermaßen. Vom 23. bis 26. Januar 2025 strömten über 30.000 Interessierte in die Grazer Messehallen, um sich über die neuesten Innovationen und Trends rund um das Bauen, Renovieren, Energiesparen und Wohnen zu informieren.

Mit über 400 Ausstellerinnen und Ausstellern und einem umfangreichen Rahmenprogramm bestätigte die Messe einmal mehr ihre zentrale Rolle als führende Plattform für die Bau- und Wohnbranche in der Region. MCG-Vorstand Armin Egger freut sich über die stolze Bilanz: „Mit dieser breiten Palette an Ausstellern hat sich erneut gezeigt, dass die Häuslbauermesse Graz die zentrale Plattform für Hausbau, Renovierung, Einrichten und Energieeffizienz in der Region ist. Die Stimmung im Investitionsbereich zeigt erfreuliche Zeichen der Erholung. Diese positive Entwicklung gibt uns Zuversicht und Motivation. Wir freuen uns darauf, diesen Schwung mitzunehmen und die sich bietenden Chancen optimal zu nutzen und somit die Branche nachhaltig zu stärken.“

Highlights der Messe

Die Jubiläumsausgabe bot zahlreiche Highlights, die sowohl bei Fachbesuchern als auch Privatpersonen auf große Resonanz stießen. Beim Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz standen moderne Heizsysteme, Photovoltaiklösungen, nachhaltige Baustoffe und Smart-Home-Technologien im Fokus, die zeigen, wie Klimaschutz und Energieeinsparungen erfolgreich kombiniert werden können. Mit ihrem Programm „Jetzt erst recht – Tipps & Tricks für den Hausbau“ begeisterten die Experten Günther Nussbaum („Der Pfusch-am-Bau-Checker“) und Christian Horwath, bekannt aus dem TV, das Publikum mit praxisnahen Ratschlägen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit rund 70 Fachvorträgen und Live-Demonstrationen gab fundierte Einblicke in Themen wie ökologisches Bauen, Förderungen und rechtliche Aspekte des Bauens. Am 23. Januar erhielten Gewerbetreibende als Neuerung kostenlosen Eintritt zur Messe, eine Initiative, die von Fachbesuchern genutzt wurde, um Netzwerke auszubauen und neue Geschäftskontakte zu knüpfen.

Erfolgreiche Geschäfte

Die Stimmung unter den Ausstellern war sehr gut, erklärt Daniel Lechner von Vorwerk: „Vier fantastische Tage auf der Messe

Reger Besucherandrang und zufriedene Gesichter bei den Ausstellern

Stolzes Jubiläum der Häuslbauermesse für MCG-Vorstand Armin Egger und LH-Stv.in Manuela Khom

Graz liegen hinter uns. Spannende Gespräche, großartige Kunden und erfolgreiche Geschäfte – ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben!“ Ebenso die Bilanz von Edwin Grein von Design vom Grein: „Die Messe ist gut und vor allem qualitativ hochwertig besucht. Die Aufträge liefen sehr gut, ebenso die Gespräche – die Stimmung war durchweg positiv. Was will man mehr? Unser Messeauftritt hat sich mehr als nur ausgezahlt. Besonders der Gewerbetag am Donnerstag war ein voller Erfolg und sollte 2026 unbedingt wieder stattfinden. Ein großes Dankeschön an die Grazer Messe für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.“ Zufrieden zeigt sich auch Helmut Sechser, Leiter der Grazer Messe: „Die Messe ist ein wichtiger Impuls für einen Wirtschaftszweig, der es in den letzten Jahren nicht einfach hatte, und ein Lichtblick für viele Partner, die den Wert der persönlichen Betreuung auf der Messe schätzen. Neue Bereiche, wie die Premium-Möbelwelt im Obergeschoß der Halle A, sowie der erstmals veranstaltete Gewerbetag und der neue Wirtschaftsabend haben zusätzliche Besucher auf die Messe gebracht. Erstmalig konnten die Besucher eine Bewertung zu ihren favorisierten Ständen abgeben und haben diese Möglichkeit zahlreich genutzt.“ �

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

„Ich gehe selbstverständlich wählen, damit die Wirtschaft in Österreich eine starke Stimme hat.“

Wirtschaftskammerwahl 11.–13. März 2025

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Graz hat's

Unternehmer gegen Stillstand

Mit einer Protestaktion am Grazer Hauptplatz mahnen Unternehmerinnen und Unternehmer am 23. Jänner wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen in der Landeshauptstadt ein und setzten deutlich sichtbare Zeichen. Ein Weckruf, der laut WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und dem Obmann der Regionalstelle Graz, Bernhard Bauer, dringend notwendig sei, da die Stadt wirtschaftlich ins Hintertreffen zu geraten drohe. „Das zeigt sich in einer rückläufigen Zahl von Arbeitgeberbetrieben in wichtigen Branchen sowie in einer unterdurchschnittlichen Entwicklung des Kommunalsteueraufkommens“, so Herk und Bauer, die gemeinsam mit Unternehmern auch konkrete Lösungsvorschläge in Form eines Manifests für die Grazer Wirtschaft präsentiert haben.

Designer-Spieluhren begeistern Graz

Der deutsche Produktdesigner Dominik Harborth – Lebensgefährte der Grazer Schauspielhaus-Intendantin Andrea Vilter – stellt zurzeit im Interior Store Ox & Bear in der Grazer Bürgergasse seine ganz persönliche Designkollektion aus. Vor allem die hochwertigen Spieluhren-Editionen mit dem Modell „Mozartkugel“ sind besonders gefragt. Bereits Ende der 1990er-Jahre gründete der Produktdesigner mit seinem Studio-Partner Jörg Adam in Berlin das Designbüro Harborth & Adam. Im Zentrum der Kollektion stehen seit 2005 hochwertige Spieluhren-Editionen. Bereits das erste Modell, das sie in Anspielung auf die Form „Mozartkugel“ nannten, wurde zu einem internationalen Erfolg, u. a. als „Must-have“ der New York Times im Moma-Design Store.

Fotos: Fischer, Saubermacher, Steir. Bauernbund, SPAR / Ivo Velchev

Grazer Airport im Steigflug

Rund 820.000 Passagiere haben den Graz Airport im letzten Jahr für ihre Geschäfts- oder Privatreise genutzt, 86.000 mehr als im Jahr 2023. Befeuert wird diese Entwicklung vor allem vom Chartersegment, das ein Plus von 31 % aufweist, während das Liniensegment mit einem Zuwachs von rund 6,5 % abschließt. Die Fracht verzeichnet nach dem Rekordjahr 2023 ein kleines Minus von rund 3,6 %. Mit diesem Ergebnis und dem Sommerflugplan geht der Graz Airport von einer guten Entwicklung aus. „Der Graz Airport gewinnt weiter an Höhe“, freut sich Flughafen-GF Wolfgang Grimus. „Die Zahlen zeigen eindeutig, dass die starke Reiselust im Privatbereich weiter anhält. Gleichzeitig kommen immer mehr ausländische Urlauber auf dem Luftweg in die Steiermark.“

Erstes Grazer Tierfestival

Das Grazer Tierfestival fand von 14. bis 16. Februar 2025 das erste Mal statt und ist eine Erweiterung der bereits bekannten Alpaka Expo, die auch diesmal wieder Teil des Events war. Unter der Regie von Alpakazuchtverbandspräsident Thomas Pötsch wurde mit zahlreichen neuen Programmhighlights aufgewartet. Wichtige Unterstützer und Förderer des Tierfestivals sind Bauernbund-Direktor Franz Tonner und Grawe-Landesdirektor Franz Steiner. Beide haben für Mensch und Tier ein offenes Ohr und sind nicht nur familiär, sondern auch beruflich im Thema verwurzelt. Die Gäste erwarteten an die 200 Alpakas, ein Bereich mit den schönsten Rassekatzen, eine Kleintierzone sowie die Ausstellung der „Aquaristik Freunde Steiermark“.

Neue Personalentwicklerin bei Spar

Claudia Pukl ist neue Leiterin des Bereichs Personalentwicklung und Ausbildung bei Spar Steiermark und Südburgenland. Mit umfangreicher Erfahrung aus unterschiedlichen Branchen bringt die Betriebswirtin ihre Expertise nun in den Lebensmitteleinzelhandel ein. Gemeinsam mit ihrem engagierten Team verantwortet sie Aus- und Weiterbildungsprogramme für die gesamte Belegschaft sowie die Lehrlingsentwicklung in der Region. „Mit Claudia Pukl gewinnen wir eine ausgewiesene Expertin. Wir freuen uns, sie als neue Führungskraft bei uns willkommen zu heißen“, erklärt Spar Steiermark-GF Christoph Holzer „Die ganzheitliche Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter ist eine der Schlüsselkomponenten für den Erfolg unseres Unternehmens.“

Kurz im Gespräch mit

Kurt Hohensinner

Stadtrat für Bildung, Jugend, Familie, Inklusion, Sport und Märkte

Wo liegen die Probleme für den Grazer Innenstadthandel?

Viele Geschäftsleute sprechen mich darauf an, dass sich die Situation in den vergangenen Jahren massiv verschlechtert hat: Kundenrückgang und Umsatzeinbrüche bis zu 30, 40 Prozent. In der Verkehrspolitik werden Parkplätze gestrichen und wir erleben Stau, der die Kunden aus der Innenstadt vertreibt. Statt aktiv gegenzusteuern, wird die Stadt immer mehr in Schieflage gebracht. Während das Sozialbudget in der Mittelfristplanung verdoppelt wird, wurde das Budget in der Wirtschaft halbiert.

Wie will man den Leerständen bei Geschäftsflächen begegnen?

Elke Kahr nimmt ihre Rolle als oberste Citymanagerin überhaupt nicht wahr. Es braucht jetzt dringend einen Schwerpunkt auf die Innenstadtwirtschaft. Mit einem offenen Ohr, mehr Unterstützung und einem Kurswechsel in der Verkehrspolitik. Mit Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler habe ich viele Initiativen dazu in den Gemeinderat eingebracht. Leider wurden alle von der Koalition abgeschmettert.

Was bedeuten die Einsparungen im Bildungsbudget für die Kinderbetreuung in Graz?

Ich stehe für eine Politik, die in Kindern Chancen und Potenzial sieht, und nicht nur einen Kostenfaktor. Anstatt Kinderbetreuung auszubauen, wird an der ganz falschen Stelle gespart. Und das, obwohl Bund und Land zusätzliche Millionen bereitstellen. Geld, das mir vorenthalten wird. Ergebnis ist, dass wir bei den Kindergärten unter den Versorgungsgrad von 90 Prozent fallen, Kindergartenplätze immer mehr zur Mangelware werden. Ich werde aber nicht müde werden, für Geld für Bildung und Kinderbetreuung in unserer Stadt zu kämpfen.

Foto: Stadt
Graz / Fischer

Strategien gegen (Cyber-)Mobbing in der Schule

(Cyber-)Mobbing und Gewalt in Schulen stellen eine Herausforderung dar, die nicht nur den Alltag von Schülern und Schülerinnen, sondern auch deren langfristige Lebensqualität beeinträchtigt. Eine aktuelle AK-Studie zeigt nachhaltige Lösungsmöglichkeiten auf.

19 Pädagogen, Psychologen und Experten wurden für die qualitative AK-Studie, die vom Meinungsforschungsinstitut bmm durchgeführt wurde, befragt. Laut Studienautorin Claudia Brandstätter sehen sie konkrete Ansätze, die es im Schulalltag zu leben gilt.

Nachhaltige Lösungsansätze

Die Ergebnisse kurz zusammengefasst: Strategien gegen Mobbing erfordern frühzeitige Intervention, schnellstmögliche Erkennung und Reaktion sind entscheidend. Eine Grundlage bildet der Vertrauensaufbau, also eine stabile Beziehung zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Es braucht eine gemeinsame Schulkultur des Hinschauens und Handelns, um präventive Maßnahmen langfristig zu verankern. Dafür sind ausreichend finanzielle sowie personelle Mittel essenziell. Langfristige Strategien wie „Fair 2gether“ sollen flächendeckend eingeführt werden, um eine nachhaltige Anti-Mobbing-Kultur zu etablieren. Eltern sind gefordert, Anzeichen von Mobbing frühzeitig zu erkennen. Schüler sollen in ihrer Fähigkeit gestärkt werden, sich gegen Mobbing zu wehren. Peer-Mediation und Buddy-Systeme bieten Schülern die Möglichkeit, aktiv zur Prävention beizutragen.

„Schulen müssen sichere Orte sein, an denen Prävention, Intervention und die Stärkung der Schüler Hand in Hand gehen. Lehrer sind für sozial-emotionales Lernen nicht nur Impulsgeber, sondern positive Beispiele“, sagt AK-Präs. Josef Pesserl: „Nachdem es kein reines Schulproblem ist, sich aber dort manifestiert, müssen auch die Eltern ins Boot geholt werden.“ Die AK Steiermark bietet für alle Schultypen Präventionsworkshops an, schult Lehrpersonal und ist auf Elternabenden vertreten. �

AK-Präsident Josef Pesserl und Studienautorin Claudia Brandstätter präsentierten Strategien gegen (Cyber-)Mobbing.

Neuer DESPAR express Tankstellenshop

Am 19. Dezember eröffnete in der Weinzöttlstraße in Graz-Andritz der neue Despar express Tankstellenshop. Es ist bereits der zweite Tankstellenstandort in Graz, den Spar und ENI gemeinsam eröffnen.

Dezember hat der neue Despar express Tankstellenshop bei ENI in Graz-Andritz eröffnet.

Die Despar express Shops versprühen italienisches Lebensgefühl: Das Lebensmittel- und Gastro-Sortiment bietet neben einem ausgewählten Supermarkt-Sortiment besonders viele original italienische Produkte. Für alle Kund:innen in Graz Andritz bedeutet dies bequemes Einkaufen auch an allen Sonn- und (Weihnachts-)feiertagen und das zu Supermarktpreisen: Alle Spar-Marken, sowie Brot, Gebäck, Obst und Gemüse haben denselben Preis wie im Supermarkt. Insgesamt gibt es nun bereits fünf Spar bzw. Despar express Tankstellenshops in Graz.

Bella Italia zu Supermarktpreisen

Bei den Despar express-Tankstellenshops gibt es ein Sortiment mit rund 1.500 Produkten, das vom Snack zwischendurch bis zu frischen Zutaten alles bereithält. Auf die Spar- und Despar-Marken gilt die Supermarktpreisgarantie, sodass alle Eigen- und Exklusivmarken, Obst, Gemüse, Fleisch und vieles mehr genauso günstig wie im Supermarkt ist. Im Gastrobereich werden neben Snacks und kleinen Speisen auch die Urlaubsklassiker aus dem Eni-Sortiment, wie Cornetti, Calzone und Panini angeboten. Das erfolgreiche Lavazza-Kaffeekonzept wird ebenso beibehalten und rundet den Italien-Schwerpunkt ab.

Helles Design, angenehme Atmosphäre

Die Despar express-Tankstellenshops zeichnen sich durch helles Holz und freundliches, modern-urbanes Design aus. Das Interior lädt durch die entspannte Atmosphäre neben dem Tanken und Einkaufen auch zum Verweilen für eine kleine Mahlzeit oder auf einen schnellen Kaffee ein. „Wir freuen uns, dass wir in Graz nun bereits den zweiten Despar express Tankstellenshop gemeinsam mit ENI eröffnen können, den ersten mit Supermarktpreisen in Graz-Andritz“, freut sich Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer. �

Im

„Nur eine Kombination aus Entlastung, Flexibilität und gezielten Maßnahmen stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe nachhaltig und treibt die wirtschaftliche Erholung in der steirischen Wirtschaft voran.“

Mst. Hermann Talowski, Unternehmer und Obmann Sparte Gewerbe und Handwerk

„Entlasten, umsetzen, investieren!“

Steigende Energiekosten, schwache Konjunktur, der notorische Fachkräftemangel und bürokratische Hürdenläufe setzen das Gewerbe und Handwerk in der Steiermark massiv unter Druck. Die Betriebe brauchen dringend Entlastungen und strukturelle Reformen, fordert Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKO Steiermark, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu sichern.

Anhaltende Anspannung – so lässt sich die wirtschaftliche Lage derzeit am besten beschreiben, sagt Hermann Talowski, Spartenobmann Gewerbe und Handwerk.

„Die Rezession, hohe Energiekosten und eine sinkende Konsumnachfrage setzen vor allem kleine und mittlere Unternehmen permanent unter Druck.“ Dem Bau- und Baunebengewerbe setzen stagnierende Investitionen und restriktive Finanzierungsbedingungen zu und energieintensive Branchen kämpfen mit den Betriebskosten. Dazu kommt der Wegfall von Förderungen, etwa für den Heizkesseltausch. Alles in allem eine Gemengelage, die dem steirischen Gewerbe und Handwerk – der größten Sparte innerhalb der steirischen Wirtschaftskammer – das Leben schwer macht.

„Maßnahmen zügig und konsequent umsetzen!“ Talowski legt konkrete Forderungen an die Politik auf den Tisch – mit starken Argumenten. „Eine Leistungs-Flattax könnte Überstunden sowie den Zuverdienst von Menschen in Pension mit einer Pauschalbesteuerung von 20 Prozent belegen“, was einen starken Anreiz zu mehr Leistung bedeutet. Auch bei den Krankenstandsregelungen dürfe es keine

Tabus geben: „Ich wäre für ein Hybridmodell, bei dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Tag unbezahlte Karenz übernehmen, um Unternehmen kurzfristig zu entlasten. Der Urlaubsanspruch während des Krankenstands ist außerdem fragwürdig“, meint Talowski. Auch andere heiße Eisen wie die Zuwanderung gehören zum Forderungspaket, etwa die Rot-Weiß-Rot-Karte. Für die es dringend eine Modernisierung braucht: „Wir brauchen ein effizientes, bürokratiefreies System, um qualifizierte Fachkräfte schneller nach Österreich zu holen.“

Potenziale heben bei Fachkräften Stichwort Fachkräfte: Neben einer besseren, gezielteren Zuwanderungspolitik sieht Talowski auch nach wie vor Handlungsbedarf bei der Lehrlingsausbildung: „Die Lehrlingszahlen sind zwar erfreulicherweise stabil, aber in einigen Branchen gibt es durchaus Nachwuchsprobleme.“ Lehrlingskampagnen und -initiativen, wie sie die Sparte Gewerbe und Handwerk schon erfolgreich vormacht, müssten ausgebaut werden. Man könne aber nicht alles auf die demografische Entwicklung abschieben: „Sicher gibt es weniger Jugendliche, aber ein Problem ist auch, dass die Vorschriften

und Regelungen für Unternehmen ständig zunehmen. Es ist tatsächlich so, dass sich manche, vor allem kleinere Betriebe schon überlegen, ob sie überhaupt noch Lehrlinge ausbilden sollen, weil die Bürokratie in einem kleinen Unternehmen oft fast nicht mehr zu bewältigen ist. Hier gehören die gesetzlichen Regelungen dringend überarbeitet, um dieser Entwicklung gegenzusteuern.“

Investitionen rauf, Steuern runter Steuerliche Erleichterungen, wie die Senkung der Lohnnebenkosten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Schaffung neuer Arbeitsplätze, sind ein zentraler Aspekt und müssen rasch umgesetzt werden: „Betriebe brauchen Planungssicherheit. Ankündigungen allein helfen nicht, wenn die Maßnahmen nicht zügig folgen.“

Auch die Abschaffung der ORF-Haushaltsabgabe und der Landesabgabe gehört zum Forderungskatalog der Sparte, da das Betriebe merklich entlasten würde. Grundsätzlich gelte: Weniger Bürokratie – etwa schnellere Genehmigungsverfahren –, niedrigere Abgaben und steuerliche Anreize für Mehrleistung würden jetzt die Wirtschaft wieder ankurbeln: „Jetzt ist die Politik gefordert, rasch und entschlossen zu handeln.“

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Kurz & News

Orchester-Filmmusik in Leoben

Begeben Sie sich bei dieser Filmmusikund Musicalgala mit dem sorbischen Nationalensemble auf eine spannende Reise voller Leidenschaft und Abenteuer. Unter Leitung von Dirigent Soyoung Kim sind die beiden Solisten Verena Mackenberg und Charalampos Alexandropoulos zu hören. Für seine Kompositionen zu Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ bekam John Williams 1994 einen seiner fünf Oscars. Ein Jahr später erhielt Alan Silvestri eine Oscar-Nominierung für seine Musik zu „Forrest Gump“. Mit Nino Rota, Ennio Morricone, John Barry, Danny Elfman und Andrew Lloyd Webber sowie Theo Mackeben werden weitere Größen der Film- und Musicalmusik zu erleben sein. Veranstaltung am 6. März, 19:30 Uhr im Live Congress Leoben.

Ausstellung

zu Bildhauer

Hans Brandstetter

Am 22. Jänner wurde der steirische Künstler Hans Brandstetter (1854−1925) mit der Eröffnung einer Ausstellung und einer Buchpräsentation in der Pfarre Herz-Jesu gewürdigt. Aus seiner Künstlerhand stammen fast alle Bildhauerarbeiten in der Herz-Jesu-Kirche. Anlässlich des 100. Todestages präsentierte die Kunsthistorikerin Dagmar Probst das im Verlag Sublilium Schaffer erschienene Buch „Dem Schönen zugetan. Hans Brandstetter und sein sakrales Werk in der Herz-Jesu-Kirche in Graz“, das sie gemeinsam mit Friedrich Bouvier und Kunstgeschichte-Studierenden verfasst hat. Bis 23. Februar 2025 kann man sich in der Arkadengalerie Herz-Jesu ein Bild vom umfangreichen Œuvre Hans Brandstetters und der faszinierenden Ausdruckskraft seiner Werke machen.

Erfolgreich gründen mit dem AMS

Das AMS Steiermark begleitet mit dem Unternehmensgründungsprogramm arbeitsuchende Personen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. „Die 657 Neo-Unternehmer des Jahres 2024 schufen darüber hinaus 145 zusätzliche Jobs und setzten damit wertvolle Impulse am Arbeitsmarkt“, betont der steirische AMSLandes-GF Karl-Heinz Snobe. Ins gleiche Horn bläst Greta Ziegler: „Auch wenn es Höhen und Tiefen gibt, bereue ich zu keinem Zeitpunkt die Entscheidung zu meinem eigenen Unternehmen getroffen zu haben.“ Mit „faaya collective“ vertreibt die junge Grazerin über einen Onlineshop Kunstdrucke von heimischen Künstlern und unterstützt so die Kreativszene des Landes. Zudem wird lokal in Graz gedruckt, auf hochwertigem und zertifiziertem Naturpapier.

Saubermacher entsorgt bei Ski WM 2025

Als offizieller Entsorgungspartner hat Saubermacher mit seinem „Circular WM Konzept“ dazu beigetragen, die Ski WM 2025 im Sinne der Kreislaufwirtschaft nachhaltig zu gestalten.

(v.l.n.r.) Wegener Center-Leiter Karl Steininger, Saubermacher-Umweltbotschafterin Alexandra Meissnitzer, ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und Saubermacher-Gründer Hans Roth

Um Ressourcen zu schonen und nachhaltig wieder in den Kreislauf zurückzuführen, hat der Österreichische Skiverband im Rahmen der FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften Saalbach 2025 auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit besondere Rücksicht gelegt. Das Unternehmen Saubermacher hat dafür ein „Circular WM Konzept“ entwickelt und darin vier Handlungsfelder identifiziert. Durch aktive Bewusstseinsbildung, konsequente Abfalltrennung und -vermeidung, stoffliche Wiederverwertung sowie den Einsatz smarter E-LKW können bis zu 182 Tonnen an CO₂-Emissionen eingespart werden, rechnet das Wegener Center der Universität Graz im Auftrag von Saubermacher vor.

Umweltschonendes Sport-Event Saubermacher-Gründer Hans Roth betont das große Potenzial einer konsequent gelebten Kreislaufwirtschaft. „Als offizieller Entsorgungspartner der Ski WM 2025 sind wir stolz, mit unserem Know-how und Innovationsgeist einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Umsetzung des Großevents zu leisten.“

Das steirische Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Saubermacher hat bei diesem Sport-Event der Superlative durch den Einsatz von smarten E-Fahrzeugen, digitalen Technologien, rund 600 Abfallbehältern und 30 gut sichtbaren Sammelstationen für „saubere“ Wettkämpfe gesorgt. Hightech-Sensoren in Abfallbehältern an besonders stark frequentierten Orten haben Füllstände in Echtzeit erfasst und damit eine bedarfsgerechte Entleerung sichergestellt. Die gesammelten Wertstoffe werden bestmöglich in den Kreislauf zurückgeführt. So konnte der ÖSV gemeinsam mit Saubermacher seinem Ziel wieder einen Schritt näher kommen: maximales Skivergnügen bei minimalen Umweltauswirkungen.

Kurz im Gespräch mit

Günter Hirschbeck

Managing Director European Logistics

Dachser Austria

Welche Aufgaben erfüllt Dachser Österreich in den weltweiten Aktivitäten von Dachser Logistik? Dachser Österreich spielt eine wichtige Rolle als „Tor zum Osten“ im globalen Dachser-Netzwerk und übernimmt mit seinen beiden Geschäftsbereichen Road Logistics und Air & Sea Logistics Aufgaben, die zur nahtlosen Integration und zum reibungslosen Ablauf der Logistikprozesse auf globaler Ebene beitragen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Transport- und Lagerlogistik, Supply-Chain-Management und Distribution, IT-Systeme und digitale Distribution sowie spezialisierte Logistiklösungen mit Branchenfokus.

Wie sollen sich die Green Logistics in Hinblick auf eine nachhaltige Zukunft gestalten?

Green Logistics spielten eine zunehmend wichtige Rolle für die Logistikbranche im Hinblick auf eine zukunftsfähige Entwicklung. Dafür müssen strategische und technologische Aspekte in den Green Logistics berücksichtigt werden, wie Reduktion von CO2-Emissionen, Energieeffizienz und Ressourcenschonung, nachhaltige Lieferketten oder digitale Technologien. Dachser verfolgt eine langfristige Klimaschutzstrategie und treibt mit dem Fokus auf Effizienz, Innovation und integrative Verantwortung gemeinsam mit Kunden und Partnern den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Logistik voran.

Was bedeutet in diesem Kontext emissionsfreie City-Logistik?

Darunter versteht man die umweltfreundliche Gestaltung der Lieferprozesse in städtischen Gebieten, bei der null Emissionen durch Transport und Logistik erzeugt werden. Dies wird durch emissionsfreie E-Fahrzeuge etc. erreicht, um innerurban Waren zu transportieren und Lieferungen vorzunehmen.

Fazitgespräch

Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Erwin Scheriau

Kapitän auf rauer See

Selten brauchte die Wirtschaft eine Interessenvertretung so dringend wie jetzt. Inflation, Sanktionen, Energiepreise und ungünstige demografische Entwicklungen treffen auf einen leistungsfeindlichen und europakritischen politischen Zeitgeist. Wir haben den steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Josef Herk gefragt, wie es ihm damit geht.

Als WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Direktor Karl Heinz Dernoscheg das letzte Wirtschaftsbarometer präsentierten, wirkten die beiden alles andere als entspannt. Kein Wunder, die Erwartungen der steirischen Unternehmer geben kaum Anlass für Optimismus, im Gegenteil. Von einem »eisigen Konjunkturwind« war die Rede, eine »tiefe Rezession« würde sich abzeichnen, die Rahmenbedingungen würden für ein ausgesprochen »frostiges Wirtschaftsklima« sorgen.

Laut Prognosen des Instituts für Höhere Studien (IHS) wird für Österreich im Jahr 2024 ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6 Prozent erwartet, gefolgt von einem moderaten Wachstum von 0,8 Prozent im Jahr 2025.

Die Inflationsrate in Österreich betrug im Januar 2025 3,3 Prozent, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den zwei Prozent im Dezember 2024 darstellt.

Die Gewerkschaften haben im Superwahljahr 2024 hervorragende Abschlüsse erzielt, die zwar für die Arbeitnehmer gut sein mögen, die Arbeitgeber jedoch überproportional belasten. Dazu kommt eine demografische Entwicklung, die den Fachkräftemangel weiter verschärft. Das IHS warnt, dass diese Entwicklungen das Wachstumspotenzial der österreichischen Volkswirtschaft beeinträchtigen könnte.

All das wirkt sich auf die Stimmung der Unternehmer aus: In der Steiermark berichten 77,8 Prozent der befragten Unternehmer von einer weiteren Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftssituation. Vor diesem Hintergrund gilt es, Wirtschaftskammerwahlen zu schlagen. In der Steiermark sind 86.300 Unternehmer wahlberechtigt.

Wir erleben immer wieder, dass
Betriebe nach Flächen suchen, aber dann auf mutwillig aufgebaute Hindernisse stoßen.
Josef Herk

Herr Präsident, jetzt kommt nach dem Ampel-Aus auch die Blau-Schwarze Regierung nicht zusammen. Wie soll es weitergehen? Das nochmalige Scheitern der Regierungsverhandlungen ist nicht zuletzt Ausdruck der zunehmenden Polarisierung unserer Gesellschaft. Diese hat zu einem Verlust der Kompromissfähigkeit geführt. Einen guten Kompromiss braucht es aber als Grundlage der Demokratie genauso wie eine gemeinsame Vision für unser Land. Dafür müssen wir wieder mehr aufeinander zugehen und das erwarte ich mir auch von der Politik. Oberstes Ziel muss eine rasche Klarheit sein. Der Standort ist mit großen Herausforderungen konfrontiert und im internationalen Wettbewerb steht unser Land unter Druck. Deswegen ist es aus Sicht der Wirtschaft entscheidend, dass es so rasch wie möglich eine neue Regierung gibt, die zentrale Fragestellungen wie die Wettbewerbsfähigkeit vor allem im Bereich der Lohnstückkosten, der Energie und des Arbeitskräftepotenzials löst.

Jetzt sieht es aber so aus, als ob doch die SPÖ wieder als ÖVP-Regierungspartner zum Zug kommen könnte ... Wie gesagt: Es braucht ein Zugehen aller politischen Kräfte. Und auch wenn ich mir persönlich mit Andreas Babler und seinen Ideen sehr schwertue, hoffe ich, dass es jetzt auch bei der SPÖ Kräfte gibt, die Brücken bauen und die Notwendigkeiten am Standort sehen.

Da die FPÖ in der Sozialpartnerschaft praktisch nicht vertreten ist, wäre wohl damit zu rechnen gewesen, dass sowohl die Wirtschaftskammern als auch die Arbeiterkammern bei einer blauschwarzen Regierung gerupft worden wären? Sind Sie diesbezüglich nicht doch ein bisschen erleichtert, dass Kickl gescheitert ist?

Nachdem ich schon lange dabei bin, habe ich erlebt, welchen Einfluss gewisse Stimmungen auf Verhandlungsergebnisse haben können. Und Unzufriedenheiten gibt es überall. Was die Wirtschaftskammer betrifft, zeigen unsere Mitgliederbefragungen aber ein grundsätzlich positives Bild. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind zum überwiegenden Teil sehr froh, dass sie unsere Expertise in unseren Serviceangeboten nutzen können. Und sie sind froh, dass wir ihre Interessen vertreten.

Befürchten Sie als Spitzenkandidat des Wirtschaftsbundes nicht, dass die Erfolgswelle der FPÖ auch bei der Wirtschaftskammerwahl anhält?

Das ist keine spezifische Sorge, sondern spiegelt die generelle politische Situation wider. So wie sich das bei anderen Wahlen zeigt, wird sich das auch bei uns in irgendeiner Form bemerkbar machen. Damit muss ich als WB-Spitzenkandidat zurechtkommen. Aber seien Sie sicher: Ich starte mit vollem Einsatz und fordere mein Team auf, die erzielten Erfolge und Initiativen stolz zu präsentieren. Es geht darum, den Standort weiterzuentwickeln und zu zeigen, wohin die Investitionen fließen. Wir haben bereits viel erreicht, aber es steht auch noch einiges bevor.

Apropos Standort: Was erwarten Sie von der blau-schwarzen steirischen Landesregierung in Bezug auf die Standortentwicklung? Zunächst einmal haben wir einen Maßnahmenkatalog mit 100 Punkten für die Landesregierung vorbereitet, der eine Standortpartnerschaft beinhaltet. Darin bringen wir unsere Expertise und Erfahrungen ein, um die Belastungen für die Unternehmer zu verringern. So sind die Energiekosten in der Steiermark überdurchschnittlich hoch. Auch die Fachkräfteproblematik ist ein großes Thema: Es gibt aktuell 2.500 offene Lehrstellen, denen aber lediglich 1.500 Lehrstellensuchende gegenüberstehen. Der Arbeitsmarkt steht also weiterhin unter Druck. Abgesehen davon ist Bürokratie ein zentrales Thema. Es geht nicht darum, neue Gesetze zu schaffen, sondern bestehende Prozesse zu beschleunigen – ob bei Baugenehmigungsverfahren, Widmungen oder der Errichtung erneuerbarer Energieanlagen.

Brauchen wir jemanden wie Elon Musk oder Javier Milei, um die Bürokratie aufzuräumen?

Solche Ansätze finde ich schwierig, da sie die demokratischen Rechte der Betroffenen einschränken können. Stellen Sie sich vor, da fährt einfach jemand einfach drüber und manche Gruppen hätten gar nichts mehr zu sagen – Anrainerrechte zum Beispiel wären obsolet. Das unterstütze ich nicht. Dennoch braucht es klare Entscheidungen. Betriebe wollen sich entwickeln, aber Verfahren wie eine UVP verzögern vieles unnötig. Wir erleben immer wieder, dass Betriebe nach Flächen suchen, aber dann auf mutwillig aufgebaute Hindernisse stoßen. Selbst bei positiv abgeschlossenen UVP-Verfahren folgt dann oft noch eine Hürde auf die andere, wie etwa Bürgerbewegungen, die sich dagegenstellen. Irgendwann braucht es aber den Mut, klare Entscheidungen zugunsten des Projektwerbers zu treffen: Geht es, oder geht es nicht?

Ein brennendes Thema ist der Fachkräftemangel. Sie fordern die Aufwertung der Lehre. Was genau bedeutet das?

Ich fordere, dass die Wertschätzung der dualen Ausbildung weiter gestärkt wird. Wir haben schon viel erreicht – auch im Zusammenhang mit dem Bologna-Prozess – es geht aber immer noch um die Gleichwertigkeit, nicht Gleichartigkeit, von Bildungsabschlüssen.

Das heißt?

Eine Lehrabschlussprüfung ist gleichwertig, aber nicht gleichartig mit einer AHS-Matura. Wir sehen heute, dass durch die Erweiterung der Bildungsangebote die Diskriminierung der Berufsausbildung bildungspolitisch deutlich abgenommen hat. Beispiele dafür sind die kostenlose Meisterprüfung und der gesellschaftliche Diskurs um den Wert der beruflichen Bildung. Vor 30 Jahren galt es in vielen Familien noch als Makel, wenn ein Kind »nur« eine Lehre macht. Besonders von akademisch gebildeten Eltern wurde das oft als Zeichen des eigenen Versagens interpretiert. Das hat sich

Fazitgespräch

inzwischen deutlich geändert. Das ist einer meiner größten Erfolge: Wir haben deutlich gemacht, dass wir alle brauchen – Akademiker genauso wie Fachkräfte. Ein großes Problem ist dennoch die demografische Entwicklung: In den nächsten Jahren werden mehr Menschen in Pension gehen, als junge Menschen auf den Arbeitsmarkt nachrücken.

Wie lässt sich diese Lücke schließen?

Derzeit gehen doppelt so viele Menschen in Pension, wie neue Arbeitskräfte nachkommen. Vor 40 Jahren war das Verhältnis umgekehrt. Eine mögliche Lösung besteht darin, von einer Teilzeitwieder zur Vollzeitarbeitsgesellschaft zurückzukehren. Wenn alle Teilzeitbeschäftigten nur eine oder zwei Stunden mehr pro Tag arbeiten, gäbe es in den meisten Bereichen keine Personalprobleme mehr. Dieser Wandel zur Vollzeit setzt jedoch voraus, dass sich die Mehrarbeit auch finanziell lohnt – durch einen Vollzeitbonus beispielsweise. Wenn derzeit jemand seine Arbeitszeit von 20 auf 40 Wochenstunden verdoppelt, bleiben ihm in Endeffekt nur 30 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Das heißt, die zweite Hälfte der Arbeitszeit sollte in Bezug auf die Abzüge nicht mehr kosten als die erste? Genau. Das würde sich natürlich auch auf die Motivation auswirken. Wenn ich in meinem Betrieb derzeit die Mitarbeiter bitte, Überstunden zu machen, sagen sie oft, dass es sich finanziell kaum lohnt. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Wandel. Natürlich schließe ich dabei Menschen mit Betreuungspflichten, wie etwa Eltern, aus. Aber grundsätzlich profitieren alle gleich von unserem

AK-Steuerspartage 2025

Termine in Graz und den AK-Außenstellen

Graz

11. März, 14 – 20 Uhr

13. März, 13 – 17 Uhr

14. März, 10 – 14 Uhr

18. März, 14 – 20 Uhr

21. März, 10 – 14 Uhr

25. März, 14 – 20 Uhr

28. März, 10 – 14 Uhr

1. April, 10 – 14 Uhr

Liezen

10. März, 14 – 18 Uhr

Weiz

10. März, 14 – 18 Uhr

Fürstenfeld

12. März, 14 – 18 Uhr

Voitsberg

12. März, 14 – 18 Uhr

Bruck

12. März, 14 – 18 Uhr

Leibnitz

17. März, 14 – 18 Uhr

26. März, 14 – 18 Uhr

Murau

17. März, 14 – 18 Uhr

Deutschlandsberg

19. März, 14 – 18 Uhr

Hartberg

19. März, 14 – 18 Uhr

Mürzzuschlag

19. März, 14 – 18 Uhr

Feldbach

20. März, 14 – 18 Uhr

Leoben

20. März, 14 – 18 Uhr

Zeltweg

26. März, 14 – 18 Uhr

Sozialsystem, auch jene die aufgrund ihrer Teilzeitarbeit viel weniger etwa in die Krankenversicherung einzahlen. Das ist eigentlich nicht solidarisch jenen gegenüber, die Vollzeit arbeiten.

Die ÖVP ist mit Forderungen wie etwa einer KöSt- und KESt-Senkung in die Verhandlungen gegangen. Eine Senkung der Lohnnebenkosten wurde ebenfalls gefordert. Glauben Sie angesichts der aktuellen Budgetsituation noch an die dringend gebotenen Entlastungen?

Da sollte man jetzt natürlich realistisch bleiben muss. Wünsche kann man immer haben, aber angesichts der aktuellen Budgetlage ist uns allen bewusst, dass es bei deren Erfüllung Grenzen gibt. Man diskutiert, wie weit man durch die Reduktion von nicht zielgerichteten Förderungen – wie dem Klimabonus oder ähnlichen Maßnahmen – das Budget sanieren könnte. Darüber streiten sich die Experten. Es gibt viele, die sagen, wir haben kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Wir sollten aber froh sein, wenn es keine zusätzlichen Belastungen gibt. Der größte Kostendruck besteht derzeit bei den Energie- und bei den Lohnkosten. Ich hoffe, dass bei den nächsten Kollektivvertragsverhandlungen wieder mehr Vernunft einkehrt.

Gibt es Anzeichen dafür, dass die Gewerkschaften einlenken könnten? Bislang habe ich noch wenig Signale aus dieser Richtung erhalten. Wir werden sehen, wie sich die Verhandlungen im Herbst entwickeln und ob Einsicht und Vernunft vorhanden sind.

Ein großer Teil der derzeitigen Krise ist auf den Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland zurückzuführen. Gas ist zwar nicht sankti-

oniert, russisches Gas will dennoch niemand kaufen. Sollte Österreich nach dem Krieg wieder zu russischem Gas zurückkehren? Das kostet immerhin fast nur ungefähr ein Drittel des amerikanischen LNG. Ja, Gas ist nicht sanktioniert. Ich hoffe schon, dass wir irgendwann zur Normalität zurückkehren und es bald Frieden geben wird. Viele steirische Unternehmen waren stark am russischen Markt aktiv. Natürlich habe ich null Verständnis für ein Regime, das ein anderes Land überfällt. Aber ich hoffe, dass es eines Tages wieder Normalität und Zusammenarbeit geben wird. Gleichzeitig müssen wir uns Gedanken über einen dauerhaften Plan B bei der Energieversorgung machen.

Ist der Ausbau der erneuerbaren Energien, beispielsweise der Windkraft, der richtige Weg? Wird das ausreichen, um die Energie zu Preisen bereitzustellen, die günstig genug sind, um die Wirtschaft am Laufen zu halten? Die Windkraft allein wird das mit Sicherheit nicht schaffen. Sie ist meiner Meinung nach nur eine gute Ergänzung; ebenso wie andere Maßnahmen. Aber sie ist, wie die Sonnenenergie, ohne große Energiespeicher nicht grundlastfähig. Es gibt Tage ohne Wind und es gibt Tage ohne Sonne. Deshalb müssen wir frei von ideologisch getriebenen Ansätzen Realismus walten lassen. Wenn weder der Wind weht noch die Sonne scheint, läuft die österreichische Wirtschaft derzeit mit Atom- und Kohlestrom aus den Nachbarländern. Das ist ein Faktum, das uns aber nicht davon abhalten darf, die erneuerbaren Energien weiterzuentwickeln. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür wäre der effiziente Ausbau der Netzsysteme. In Österreich gibt es da noch viele Probleme.

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Josef Herk wurde 1960 in Knittelfeld geboren. Nach seinen Meisterprüfungen im Karosseriebau und KFZ-Mechanik übernahm er 1988 den elterlichen Karosserie- und Lackierbetrieb. Sein wirtschaftspolitisches Engagement begann in den 1990er Jahren im Wirtschaftsbund und der Wirtschaftskammer Steiermark. Seit 2011 ist er Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark und seit 2017 Landesgruppenobmann des Wirtschaftsbundes Steiermark. Er ist Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich sowie des Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark.

Bei der letzten Wahl im Jahr 2020 konnte der Wirtschaftsbund (WB) seine satte Mehrheit auf 71 Prozent der Stimmen weiter ausbauen. Auf den weiteren Plätzen folgten der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) mit 10,9 Prozent, die Grüne Wirtschaft mit 9,1 Prozent und die Freiheitliche Wirtschaft (FW) mit 7,1 Prozent.

Die Konjunktur beginnt in den Köpfen. Wenn die Unternehmen wissen, dass eine gewisse Stabilität gegeben ist, dann werden sie auch wieder investieren.
Josef Herk

Kann es sein, dass der Green Deal der EU die bestbezeugten steirischen Industriearbeitsplätze vernichtet?

Diese Aussage ist etwas zu hart. Die ambitionierten Ziele des Green Deals, wie sie von Experten dargestellt werden, sind in der vorgegebenen Form jedoch nicht erreichbar. Es ist, als würde man sagen: »Wir setzen das Olympia-Limit für den 100-Meter-Lauf auf sieben Sekunden.« Alle könnten zwar applaudieren, aber keiner wird es jemals schaffen. Es ist an der Zeit, zu mehr Realismus zurückzukehren. Die Frage muss sein: Was ist wirklich erreichbar und umsetzbar? Die Wirtschaft ist in diesem Zusammenhang nicht das Problem, sondern die Lösung. In der Steiermark gibt es zahlreiche Firmen, die die ökonomischen und ökologischen Ziele miteinander verbinden. Natürlich benötigen wir mehr Energie, aber viele Unternehmen zeigen bereits, dass das sinnvoll und nachhaltig geschehen kann. Auch auf europäischer Ebene sehe ich Hoffnung. Ursula von der Leyen hat bereits angedeutet, dass die Fit-for-55-Ziele und andere Regelungen möglicherweise nicht in der geplanten Form erreichbar sind. Gleiches gilt für die Lieferkettenverordnungen.

Was wäre also zu tun?

Es braucht einen Reality-Check. Forderungen müssen umsetzbar sein. Ich sitze in einem europäischen Verband und vertrete dort KMU im Bereich Klima, Energie und Umwelt. Oft sitzen da 20 bis 30 junge Menschen aus verschiedenen Ländern, die begeistert von Ideen wie dem »Right to Repair« sprechen. Das klingt zunächst wunderbar. Ich bin ein großer Anhänger der Kreislaufwirtschaft. Trotzdem ist das in der Praxis nicht überall umsetzbar.

Warum nicht?

Nehmen wir das Beispiel einer Waschmaschine: Eine solche Maschine müsste natürlich so gebaut werden, dass sie leicht reparierbar ist. Das könnte aber die Produktions- und Lagerhaltungskosten dermaßen steigern, dass eine Waschmaschine für viele unerschwinglich wird. Wir müssen daher auch die Realität der heutigen Märkte und Produktionsketten sowie die Kaufkraft der Haushalte berücksichtigen.

Jeder zweite Arbeitsplatz in der Steiermark hängt direkt oder indirekt von den Exporterfolgen ab. Unser zweitgrößter Handelspartner sind die USA. Wie bewerten Sie die Ankündigung von Donald Trump, das Handelsdefizit der USA mit Europa über Strafzölle abbauen zu wollen?

Donald Trump wird mich leider nicht nach meiner Meinung fragen. Sollte es tatsächlich zu Strafzöllen kommen, wäre das eine absolute Katastrophe. Nicht nur für Österreich und Europa, sondern auch für die USA selbst. Dass die Vereinigten Staaten tatsächlich die großen Gewinner wären, bezweifle ich stark. Ich glaube »Dritte« profitieren würden – und zwar China oder Indien. Ich kann nur hoffen, dass auch bei Trump irgendwann die Realität Einzug hält.

Wenn Trump tatsächlich seinen Handelskrieg auslöst, bleibt eigentlich nur noch die Konzentration auf jene Märkte, mit denen wir Freihandelsabkommen haben. Doch die ÖVP will etwa Mercosur nicht, weil der Bauernbund massiv dagegen ist, und die FPÖ lehnt die Erweiterung des Freihandels ohnehin kategorisch ab. Was tun?

In anderen Europäischen Ländern wird das Freihandelsthema viel differenzierter – ohne Populismus – diskutiert. Was mit einer Volkswirtschaft passiert, wenn sie sich vom globalen Handel abschottet, sieht man aktuell am Beispiel Großbritannien. Um das zu begreifen, muss man nicht einmal Volkswirtschaft studiert haben. Wirtschaftliche Alleingänge funktionieren einfach nicht mehr.

Schaffen wir es, in absehbarer Zeit zu echtem Wachstum zurückzukehren?

Die Wachstumsprognosen sind nicht besonders optimistisch. Das laufende Jahr wird wirtschaftlich schwierig bleiben. Es gibt allerdings die Hoffnung, dass sich die Konjunktur ab 2026 deutlich erholt. Neben den Hard Facts – also Energie, Arbeitsmarkt und Bürokratieabbau – spielt auch das wirtschaftliche Vertrauen eine zentrale Rolle. Die Konjunktur beginnt in den Köpfen. Wenn die Unternehmen wissen, dass eine gewisse Stabilität gegeben ist, dann werden sie auch wieder investieren. Und das bringt die ganze Wirtschaft in Bewegung. Am Ende des Tages ist jeder Unternehmer auch Optimist – sonst könnte er sein Geschäft gar nicht betreiben. Jeder, der lange im Wirtschaftsleben steht, kennt Höhen und Tiefen. Manchmal sind es marktwirtschaftliche Schwankungen, manchmal sind es selbstverschuldete Krisen, manchmal sind es externe Faktoren. Die Vergangenheit hat folgendes gezeigt: Sobald ein verlässlicher wirtschaftlicher Rahmen geschaffen ist, kehrt auch das Vertrauen zurück. Und genau das brauchen wir jetzt.

Herr Herk, vielen Dank für das Gespräch.

Generation Silber: Darf’s ein bisserl mehr sein?

Immer wieder stößt es bei Pensionisten auf Unverständnis, wenn sie wegen einer Erwerbstätigkeit mit Einkommensteuernachzahlungen konfrontiert werden. Das liegt im System der Einkommensteuer, wonach das Einkommen, zu dem sowohl die Pensionsbezüge als auch Erwerbseinkünfte zählen, steuerpflichtig ist. Nicht nur das: Die Erwerbseinkünfte sind außerdem „voll“ sozialversicherungspflichtig. Damit der eine oder andere im Regelpensionsalter (trotzdem) zur Weiterarbeit motiviert wird, wurde schon 2024 eine Begünstigung geschaffen, durch welche die vom Erwerbstätigen zu tragenden Pensionsversicherungsbeiträge in Höhe von 10,25% bis zu maximal € 112,97 monatlich bzw. € 1 335,64 jährlich vom Bund übernommen werden. Dies unabhängig davon, ob man weiterhin als Selbstständiger oder Arbeitnehmer tätig ist. Die schlechte Nachricht: Das gilt (vorläufig) nur noch 2025. Von dieser – automatisiert abgewickelten – Beitragsübernahme zu unterscheiden ist die Halbierung der Pensionsbeiträge für erwerbstätige „Pensionsaufschieber“, also Personen, die trotz erreichten Regelpensionsalter die Pension noch nicht beansprucht haben (Antragsprinzip!). Dieser Bestimmung kommt in der Regel wenig Lenkungswirkung zu, wenn man sich einem solchen Aufschub einmal rechnerisch nähert. Für ältere (unselbstständige) Arbeitnehmer gibt es außerdem Befreiungen vom Arbeitslosenversicherungsbeitrag und Insolvenzentgeltsicherungsbeitrag (spätestens ab dem vollendeten 63. Lebensjahr), beim Unfallversicherungsbeitrag, Dienstgeberbeitrag und DZ bereits ab dem vollendeten 60. Lebensjahr.

Raiffeisen Steiermark: Kehrt der Optimismus zurück?

Die Jahresauftakt-PK von Raiffeisen Steiermark war natürlich geprägt von der Rezession und den zahlreichen Unsicherheiten, welche die Wirtschaft und die Konjunktur belasten. Raiffeisen nutzte die aus Bankensicht guten Bilanzen, um seine Eigenmittel zu stärken. Man ortet Lichtblicke beim Wohnbau. Und sieht sich auch für die anstehende Investitionen gut aufgestellt.

„Anspruchsvolle Zeiten meistert man am besten mit verlässlichen Partnerschaften, wir haben gesehen, dass 2024 der Bedarf nach umfassenden und intensiven Beratungsgesprächen besonders hoch war“, unterstreicht RLB-Generaldirektor Martin Schaller die Rolle der Raiffeisenbanken in den steirischen Regionen. Für viele Kunden sei die Leistbarkeit von Wohnraum das zentrale Thema. Nachdem die Kreditnachfrage 2024 deutlich unter dem Normal-Niveau lag, gibt es 2025 gibt es Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Denn sowohl die gestiegenen Löhne als auch die sinkenden Zinsen – Raiffeisen rechnet in den kommenden Jahren mit weiteren Zinsschritten – würden bei stabilen Immobilienpreisen für eine leichte Entspannung bei der Leistbarkeit von Wohnraum sorgen.

Vorstandsdirektor Rainer Stelzer sieht demnach die Talsohle bei den Finanzierungsvolumina durchschritten und er betont: „Wir stehen unseren Kundinnen und Kunden mit maßgeschneiderten Wohnpaketen und Beratungen zur Seite.“ Unterstüt-

zend wirke auch die Wohnraumoffensive des Landes. Die steirischen Unternehmen sehen sich weiterhin mit mannigfaltigen Herausforderungen konfrontiert, darunter steigende Kosten, volatile Energiepreise und das unsichere wirtschaftspolitische Umfeld. „Raiffeisen ist der Blutkreislauf der heimischen Wirtschaft und so können wir Stabilität und Zeit bieten, damit sich Unternehmen finanziell festigen können“, erklärt Stelzer die Aufgabe der Bank. Raiffeisen werde den Kommerzkunden auch weiterhin mit einem breiten Beratungsangebot und zielgerichteten Instrumenten die erforderliche Liquidität sicherstellen. Obwohl 95 Prozent der Kreditvolumina der Unternehmen in sehr guten, guten und ausreichenden Bonitäten liegen, müsse man sich dennoch mit steigenden Risikovorsorgen gegen etwaige Ausfälle wappnen. Generell werde die Investitionsnachfrage aber wohl erst mit einem überfälligen Aufschwung anziehen: „Wir stehen Gewehr bei Fuß, dass Investitionen wieder kommen, wenn die Konjunktur das zulässt“, zeigt sich Generaldirektor Schaller optimistisch. �

RLB-Generaldirektor Martin Schaller und Vorstandsdirektor Rainer Stelzer gehen trotz der anhaltenden Rezession nicht allzu pessimistisch in das Jahr 2025. Raiffeisen rechnet mit einem Anziehen der Immobiliennachfrage und sieht sich gut aufgestellt, die Kommerzkunden mit ausreichend Liquidität durch die Krise zu begleiten.

Fotos: Riedler, Margit Kundigraber, Kanizaj

Investor

Steiermärkische und Wiener Städtische präsentieren Vorsorgestudie

Die „schlechten Zeiten“ spiegeln sich bei den Steirerinnen und Steirern auch beim Wunsch nach einer privaten Altersvorsorge wider. Eine Studie der Steiermärkischen Sparkasse und der Wiener Städtischen Versicherung zeigt, dass 60 Prozent der Befragten davon ausgehen, auch in der Pension weiterarbeiten zu müssen.

Befragt man die steirische Bevölkerung, ob sich die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Lebensqualität in den kommenden Monaten eher verbessern oder verschlechtern werden, gehen 56 Prozent von einer Verschlechterung aus. Nur sieben Prozent glauben an eine Verbesserung. Daher ist es wenig verwunderlich, so Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen Versicherung, dass in diesem Umfeld auch das Thema Vorsorge an Bedeutung gewinnt.

Auch die Zufriedenheit mit dem staatlichen Pensionssystem fällt bei den Steirerinnen und Steirern überwiegend negativ aus. „Zwei Drittel gehen in der Steiermark davon aus, später im Alter keine ausreichend hohe staatliche Pension zu bekommen. Damit steigt auch die Sorge, sich den gewünschten Lebensstandard im Ruhestand später einmal nicht leisten zu können“, erklärt Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, den Status quo. Befragt nach den Hauptgrün-

den, privat vorzusorgen, nennen 61 Prozent übrigens eventuelle Schicksalsschläge, 56 Prozent der Befragten wollen ihre Familien bzw. ihre Partner und Kinder absichern. und 40 Prozent sind davon überzeugt, sich nur so ihren Lebensstandard auch im Alter leisten zu können. Sechs von zehn Befragten gehen sogar davon aus, später in der Pension weiter arbeiten zu müssen. „Sehr erfreulich ist, dass die Höhe des Betrages, den die Menschen im Schnitt pro Monat bereit sind für ihre private Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren, weiterhin hoch bleibt. Trotz der wirtschaftlichen Anspannungen ist dieser mit 250 Euro sogar etwas höher als im Vorjahr“, so Fabisch.

Betrachtet man die von den Steirerinnen und Steirern bisher genutzten Vorsorgeinstrumente, werden vor allem Anlage-Klassiker genannt: das Sparbuch bzw. die Sparkarte (59 %), der Bausparvertrag (36 %) und die Lebensversicherung (35 %). Es folgen Fondssparpläne, Wertpapiere, Immobilien und Gold. �

Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen und Studienautor Paul Eiselsberg bei der Präsentation der Vorsorgestudie.

Industriekonjunktur trostlos

Nicht nur in der Steiermark verfestigt sich die schwierige Lage der Unternehmen auf negativem Niveau. Alle Indizes der IV-Konjunkturumfrage weisen erneut nach unten.

„Die Rezession infolge ungelöster Standortherausforderungen setzt der Industrie weiterhin zu und gefährdet den Wohlstand Österreichs“, fasst IV-Chefökonom Christian Helmenstein die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturerhebung der IV zusammen. Die Krise habe sich in der Breite der energieintensiven Industrie verfes-

tigt und die industrielle Wertschöpfung leide unter den hohen Kosten. Anzeichen für eine Trendwende seien derzeit nicht in Sicht, so Helmenstein.

Aus Sicht von IV-Steiermark-Geschäftsführer Christoph Robinson sind vor allem die Kosten für Energie und Personal

viel zu hoch. Aber auch die überbordende Regulatorik lähmt die heimischen Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und verhindert Investitionen. In diesem Zusammenhang begrüßt Robinson die angekündigte Deregulierungsoffensive der steirischen Landesregierung als ersten wichtigen Schritt. Die steirische In-

Investor

dustrie hofft, dass dieser Schritt auch auf die viel zu lange dauernden Genehmigungsverfahren wirkt. Für Christoph Robinson verlangt „die Fülle der Herausforderungen einen Kraftakt.“ Daher müsse jetzt an vielen Ecken und auf allen Ebenen ernsthaft angepackt werden.

Die negativen Auswirkungen der in Gang gesetzten Deindustrialisierung bleiben natürlich nicht auf den Industriebereich beschränkt. Von den kräftigen Produktivitätszuwächsen der Vergangenheit, dem überdurchschnittlichen Lohnniveau in der Industrie und den wieder preisstabilen Industrieprodukten profitierte nämlich die gesamte österreichische Volkswirtschaft in vielfältiger Weise. Den privaten Haushalten ermöglichte der industrielle Erfolg höhere Einkommen und eine gestärkte Kaufkraft. Diese Impulse fehlen jetzt und auch die Nachfrage nach Dienstleistungen muss ohne sie auskommen. Die schrumpfende Industrie führt daher zu erheblichen Einbußen in allen Bereichen.

Die zuletzt extrem negativen Prognosen bei Produktionskapazität und Produktionstätigkeit verbleiben zwar auch für die nächsten beiden Quartalen auf eindeutig negativem Niveau, jedoch nicht mehr so ausgeprägt wie zuletzt. 76 Prozent der Industrieunternehmen rechnen bis zur Jahresmitte auch nicht damit, dass sich die Geschäftslage verbessern wird. Angesichts der miserablen Konjunkturdaten verweist die IV-Steiermark auf die 15 Schritte für die ersten 100 Tage, die sie der neuen Landesregierung empfohlen hat, um aus eigener Kraft gegenzusteuern. �

IV-Steiermark-Geschäftsführer Christoph Robinson sieht die Ursachen für die schlechte Konjunktur bei den Kosten für Energie und Personal sowie bei der überbordenden Regulatorik.

Die Trigos Steiermark-Jury und das Organisationsteam sind schon gespannt, wer den begehrten Nachhaltigkeitspreis in diesem Jahr entgegennehmen darf.

Großes Interesse am Steiermark Trigos-Preis

Am 5. Februar informierten sich in der BKS-Bank-Direktion Steiermark zahlreiche steirische Unternehmen und Organisationen über die Einreichmodalitäten der begehrten Auszeichnung.

„Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen spielen eine essenzielle Rolle auf unserem Weg in eine nachhaltige Zukunft. In der Steiermark gibt es viele Unternehmen, die diesen Weg mit hoher Innovationskraft beschreiten. Der Trigos Steiermark macht diese Unternehmen sichtbar und stärkt ihre Position als nachhaltig agierende Unternehmen. Ein Kriterium, das im regionalen und auch im internationalen Wettbewerb zunehmend an Bedeutung gewinnt“, so Manfred Geiger, Leiter der BKS-Bank-Direktion Steiermark, der zahlreiche Unternehmer aus unterschiedlichsten Branchen begrüßen konnte.

Daneben berichtete Hanspeter Wirth, Projektleiter Trigos von „respACT – austrian business council for sustainable development“, über die Einreichmodalitäten, die Kategorien und über die Chancen, welche eine Einreichung zum Trigos mit sich bringt. Gabriele Faber-Wiener informierte als Juryvorsitzende des Trigos über die Bewertungskriterien: „Die Jury legt den Fokus insbesondere auf Innovationskraft, Wirkung, Wesentlichkeit und Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Initiativen und Projekte, aber vor allem das Kerngeschäft muss deutlich strategisch nachhaltig ausgerichtet sein.“

Bericht eines Trigos-Gewinners

Einen wichtigen Impuls leistete dabei Rupert Hasenöhrl, Marketingleiter der Weissenseer Holz-System-GmbH. Das regional und international agierende Unternehmen wurde im vergangenen Jahr mit dem Trigos Kärnten ausgezeichnet. „Ich rate allen nachhaltigen Unternehmen dazu, einzureichen, ganz gleich aus welcher Branche oder von welcher Größe. Die langfristige positive Wirkung eines Trigos ist garantiert“, betonte Hasenöhrl bei seinem sehr motivierenden Impulsvortrag. Einreichungen sind noch bis 7. März unter www.trigos.at möglich. �

Thomas Kainz, gf. Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft Steiermark

Weniger Bürokratie, mehr Transparenz und Freiheit für Unternehmer

FAZIT: Herr Kainz, die Wirtschaftskammer wird oft als schwerfällig und wenig unternehmerfreundlich wahrgenommen. Welche Reformen sind aus Ihrer Sicht notwendig?

Thomas Kainz: Die Wirtschaftskammer als Einrichtung mit rund 5.000 Mitarbeitern ist mehr mit sich selbst beschäftigt als mit den eigentlichen Anliegen der Unternehmer. Viele kleine und mittlere Betriebe fühlen sich durch Mehrfachmitgliedschaften und hohe Pflichtbeiträge finanziell belastet, anstatt unterstützt. Das Wahlsystem ermöglicht es dem ÖVP-Wirtschaftsbund, mit nur einem Drittel der Stimmen, nahezu alle Entscheidungen zu kontrollieren – ein massives Ungleichgewicht. Wir fordern daher eine grundlegende Reform: Die Kammer muss sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, transparent arbeiten und vor allem die Mehrfachmitgliedschaft abschaffen. Unternehmer verdienen eine Kammer, die sie unterstützt, nicht ausbremst.

FAZIT: Umwelt- und Klimapolitik sorgen oft für Konflikte zwischen Wirtschaft und Politik. Wie stehen Sie zu nachhaltigen Maßnahmen? Kainz: Es geht nicht darum, Umweltpolitik zu verhindern, sondern sie mit Hausverstand umzusetzen. Die aktuelle Klimapolitik ist ideologisch aufgeladen und belastet den Standort Österreich massiv. Verbote und überzogene Vorschriften schwächen unsere Betriebe und führen dazu, dass Produktionen ins Ausland verlagert werden – ohne dass das Klima davon profitiert. Stattdessen brauchen wir vernünftige Lösungen: weniger Kunststoffverpackungen, eine effizientere Kreislaufwirtschaft und gezielte Innovationsförderung für nachhaltige Technologien. Gleichzeitig fordern wir eine verlässliche Energieversorgung mit einem stabilen Kraftwerksmix, eine Strom- und Gaspreisbremse sowie den Stopp der CO₂-Steuer.

FAZIT: Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, die Inflation hoch. Welche Maßnahmen braucht es, um den Standort zu stärken?

Kainz: Wir müssen die Unternehmen entlasten, statt sie mit neuen Steuern und Vorschriften zu überhäufen. Österreich ist bereits ein Hochsteuerland – wir lehnen weitere Belastungen, etwa durch

das Klimaschutzgesetz oder die NoVA-Erhöhung, entschieden ab. Zudem brauchen wir Investitionsanreize, eine Gleichstellung von Eigen- und Fremdkapital sowie die Steuerfreiheit für nicht entnommene Gewinne. Unternehmen sollen eigenständig wachsen können, anstatt durch Bürokratie und Steuerlast ausgebremst zu werden.

FAZIT: Ein weiteres heißes Thema ist die Mobilität. Wie sieht die Zukunft aus?

Kainz: Wir setzen auf Technologieoffenheit. Ein starres Festhalten an der E-Mobilität ist nicht der richtige Weg – wir brauchen eine breite Palette an Antriebstechnologien, von Wasserstoff bis hin zu modernen Verbrennungsmotoren. Ein generelles Dieselverbot lehnen wir ab, genauso wie eine erzwungene Umstellung auf Elektromobilität. Die Unternehmer müssen selbst entscheiden können, welche Technologie für sie die beste ist.

FAZIT: Sie fordern die Abschaffung der ORF-Haushaltsabgabe. Warum ist das für Unternehmer relevant?

Kainz: Die ORF-Zwangsgebühr belastet nicht nur Haushalte, sondern auch Betriebe, die oft mehrfach zur Kasse gebeten werden. Viele Unternehmer fühlen sich ohnehin schon von steigenden Abgaben erdrückt, da ist die ORF-Zwangsabgabe eine zusätzliche Belastung, die es nicht braucht. Medienvielfalt ist wichtig, aber sie sollte nicht durch Zwangsgebühren finanziert werden, sondern durch ein faires, transparentes System.

FAZIT: Welche Kernbotschaft möchten Sie den Unternehmern mitgeben?

Kainz: Es ist Zeit für echte Veränderung. Die Wirtschaft braucht weniger Bürokratie, mehr Freiheit und eine Kammer, die für Unternehmer kämpft – nicht gegen sie. Leistung muss sich wieder lohnen, und wir müssen einen Wirtschaftsstandort schaffen, an dem Innovation, Mut und Unternehmertum gefördert werden. Das jetzige System begünstigt Stillstand, wir setzen auf Fortschritt. �

Außenansicht

In Essen, Deutschland, kam es vor ein paar Tagen zu einer interessanten Begegnung zweier Demonstrationszüge. Eine der Aktionen gegen Rechts – die sich jetzt überall in Deutschland nach der Zustimmung der AfD zu einem Antrag der Unionsparteien zur Migrantenfrage organisieren – musste ihre Wanderung durch die Stadt unterbrechen, weil an einer Kreuzung von rechts kommend eine Pro-Palästina Demonstration ihren Weg kreuzte. Da standen sie nun, geduldig wartend, mit ihren Plakaten gegen Faschismus, Rechtsextremismus, gegen AfD und CDU, gegen Merz und Vertreter der Rechten, bis der andere Zug an ihnen vorbeigegangen war.

Die andere Demonstration zeigte Palästina-Fahnen, Plakate, auf denen Israel als Faschistenstaat verurteilt wurde, als Apartheidstaat, verurteilt wegen des angeblichen Genozids, des Massenmords an der »unschuldigen« Bevölkerung von Gaza. In Sprechchören wurde Benjamin Netanjahu als Nazi beschimpft, und vereinzelt drängten sich antisemitische

Wer Faschist ist, bestimmen wir

Rufe, manche voller Hass gegen Israelis und Juden, in das Geschrei. Der Antifazug schwieg dazu. Der »Aufstand der Anständigen« – wie sie sich selbst beschreiben – machte eine Pause. Proteste gegen Faschisten und Nazis verstummten plötzlich, vereinzelt sah man in den Bildern der Videoaufnahme sogar Teilnehmer dem Pro-Palästina Zug zuklatschen und zuwinken.

Die Antifaschisten hatten kein Problem mit Islamfaschisten und ihren linken Sympathisanten, mit dem Antisemitismus und dem Hass gegen Israel, mit faschistoider Hetze und Verleumdung. Selbst Aufrufe zur Gewalt gegen jüdische Einrichtungen, Synagogen, zu Boykott von Geschäften mit jüdischen Besitzern wurden schweigend hingenommen. Auf all den Plakaten der Antifabewegung, die jetzt zu Tausenden durch die Straßen gegen Gewalt und Faschismus marschiert, gegen das drohende Ende der Demokratie, spielt der immer aggressiver aufkommende Antisemitismus keine Rolle. Als sei es zu trennen vom Protest gegen Rechts und Rechtsextrem, und der »verständnisvollen« und »akzeptablen« Reaktion auf den kriegerischen Einsatz Israels in Gaza.

Im Grunde genommen ist diese Antifabewegung zu bewundern. Eindrucksvoll die mentale Beweglichkeit, einerseits das Böse zu erkennen und zu verurteilen, anderseits es zu ignorieren, zu tolerieren, in manchen Fällen sogar zu unterstützen. Rechte Parteien als singuläre Gefahr für die Demokratie zu definieren, dagegen zu demonstrieren mit ständigem Verweis auf die eigene Vergangenheit, die Vergangenheit der Deutschen, der Vergangenheit Deutschlands, mit symbolkräftigen Vergleichen, wie schon »damals« alles so wie »heute« begonnen hätte, ist eine Meisterleistung der Desinformation, der Manipulation und Geschichtslüge. Historische Vergleiche stimmen im Grunde genommen nie. Ganz einfach, weil Heute nicht Gestern ist, und auch Morgen nicht Heute sein wird. Dass die AfD in weiten Teilen keine demokratische Partei ist, ist unumstritten. Ist sie mit

der NSDAP gleichzusetzen? Sicher nicht. Eine moderne, extremistische Partei, die sich mittels Propaganda und Rhetorik bei Wahlberechtigten durchsetzt, ist im Wahlkampf nicht mit historisch falschen Gleichnissen zu besiegen.

Die CDU versucht, ähnlich wie einst Exkanzler Kurz, den Rechten ihr wichtigstes Thema – die unkontrollierte Zuwanderung – streitig zu machen, ihnen das Thema einfach wegzunehmen und ihren Unterstützern zu vermitteln: Wegen dieser Sorgen braucht ihr keine extremistische Partei zu wählen, dieses Problem können auch wir in den Griff bekommen. Statt diese Aktion zu begrüßen, verteufelt das Segment der »Anständigen« die CDU unterschiedslos, wie sie die AfD verteufelt. Manche gehen so weit, auch die CDU als »Partei der Faschisten« zu denunzieren. Dieser sogenannte »Antifaschistische Konsens«, den linke Gruppen und Parteien stolz vor sich hertragen, hat zwei Probleme: Erstens werden Demokraten als Faschisten denunziert und zweitens hat der sogenannte Konsens Lücken wie ein Schweizer Käse, duldet faschistoide Bewegungen, wenn sie Feinde bekämpfen, die auch die Antifa zu Feinden erklärte. Beides macht den wichtigen Entschluss zum »Antifaschistischen Konsens«, einst von den Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald geschworen, zur Farce. n

Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at

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Essay von Günter Riegler

»Kein Weiter wie bisher!«

Ein Streifzug über den politischen Weg des geringsten Widerstandes

in Österreich

Die Nationalratswahl 2024 brachte Österreich nicht nur neue Mehrheitsverhältnisse und eine abwechslungsreiche Abfolge an Koalitionsgesprächen* sondern vor allem ein neues Motto: »Kein Weiter wie bisher!« Dieses programmatische Ausrufezeichen hat das Potenzial, zu einer weltumspannenden Bewegung zu werden, die linke und rechte, junge und alte Menschen, Arme und Reiche, Vegane und Fleischesser vereint. »Nicht-Wie-Bisher-Weitermacher aller Länder, vereinigt euch!« Grund genug, zu fragen: Stehen die Zeiten wirklich auf Veränderung? Gibt es eine Abkehr von der jahrzehntelangen Fortschreibelogik der politischen Arbeit? Stehen wir am Beginn eines Zeitalters echter und – wie oft herbeigesehnt: unpopulärer – Entscheidungen?

Diesem Essay liegt die Beobachtung zugrunde, dass die politischen Entscheidungsträger hierzulande in den letzten Jahrzehnten einem bequemen und risikolosen »Sowohl-alsauch«-Ansatz gefolgt sind, auch dann, wenn ein »Entweder-Oder« nötig gewesen wäre. Immer öfter hat sich die Politik in heiklen Fragen hinter Expertenräten, Algorithmen, Regelwerken, Rüttelstrecken und endlosen Prüfungs- und Begutachtungsschleifen versteckt oder die Entscheidung den Höchstgerichten überlassen. Das Gemeinsame aller dieser Methoden: den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen! Prioritätensetzungen und unbequeme Entscheidungen vermeiden. Ich möchte anhand einiger Beispiele illustrieren und untermauern, dass es dringend angeraten wäre, wieder in einen Politikmodus des Entscheidens, des Priorisierens und des bewussten »In-Kauf-Nehmens« von Gegenwind zu wechseln. Nicht nur um die anstehenden Probleme zu lösen, sondern auch um der Politik zu mehr Glaubwürdigkeit, dem demokratischen Prinzip zum Durchbruch zu verhelfen und die Kosten politischer Entscheidungen wieder einzufangen.

1. New Public Management: die Entpolitisierung der Politik

In den Achtzigerjahren kam das Konzept des »New Public Management« auf. Die unter Politikern willkommene Konzeptidee: Indem man Entscheidungen von Expertengremien transparent und nach fixen Regeln vor- und aufbereiten lässt, wird das politische Risiko minimiert. Die Verlockung: Den politischen Entscheidern solle es leichtgemacht werden, Unpopuläres einfach durchwinken zu können. Für Finanzen gibt es einen Fiskalrat, für Kulturpolitische Entscheidungen gibt es Fachbeiräte, Intendanzen und Jurys, im Spitalswesen gibt es Regionale und Nationale Strukturpläne, für die Klimarettung gibt es den Klimarat usw. Die ExpertInnen eröffnen die Königswege, die Ministerbüros bringen diese in die Regierung und anschließend in den parlamentarischen Prozess, der nun jede noch so kleine Schärfe oder jeden noch so versteckten Härtefall mit dem Weichmacher des Gegengeschäfts ausgleicht. Übrig bleiben »Nicht-Fisch-nichtFleisch«-Gesetze, alle Beteiligten sind unglücklich, aber wie sagt der Profi? Ein Kompromiss ist dann vollkommen, wenn alle unzufrieden sind.

Exkurs: Eine kurze Geschichte des österreichischen Kompromissgeistes

Mehrere Generationen österreichischer Schüler wurden in ihrer Schulzeit mit den Errungenschaften der Sozialpartnerschaft vertraut gemacht: Hierzulande, so unsere Wirtschaftskundelehrer, bemisst man die Streiks in Minuten. Italien galt immer als das

* Während ich diesen Essay endverarbeite, sind die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP geplatzt. Die Bildung einer nachhaltig erfolgsversprechenden Bundesregierung ist in weiter Ferne. Eine Expertenregierung wird zum wiederholten Male ins Spiel gebracht. Wenn Sie diesen Text lesen, wissen Sie vermutlich schon mehr.

Lieber »Sowohl-als-auch« statt dem oft notwendigen »Entweder-oder« sieht unser Autor als eines der wesentlichen Probleme unserer Politik. Und versucht Auswege aus diesem Dilemma aufzuzeigen.

Dr. Günter Riegler, geboren 1966 in Graz, ist seit 2017 als Stadtrat Mitglied der Grazer Stadtregierung. Aktuell für die Ressorts Wirtschaft und Kultur. Foto:

Marija
Kanizaj

In unangenehmen

Entscheidungsfragen lasse man einfach beide gewinnen oder verschiebe die Entscheidung auf übermorgen.

abschreckende Beispiel endloser Arbeitskämpfe. Das Fehlen von Konfliktaustragung als österreichisches Erfolgsrezept. Eine Erwin-Ringel-artige Analyse der österreichischen Seele drängt sich auf: In unangenehmen Entscheidungsfragen lasse man einfach beide gewinnen oder verschiebe die Entscheidung auf übermorgen. Das ging so lange gut, als wir in einer stationären und geschlossenen kleinen Volkswirtschaft mit eigener Währung lebten. Mit vom Weltmarkt abgekoppelter Stahlindustrie (die irgendwann kollabierte), eigener Zins- und Währungshoheit und monopolistisch geregelten Energiepreisen lässt es sich gut eine Zeit lang durchkommen – Produktivitätsverluste werden durch Währungsabwertungen ausgeglichen, bis der Protektionismus an seine Grenzen stößt. Ein EU-Beitritt, eine gehörige Portion Globalisierung und ein bis zwei Wirtschaftskrisen später wurde klar: Es wird für Österreich ungemütlicher, der Wettbewerb steigt, Abschotten war gestern, die Zins- und Währungspolitik machen Europäische Union und EZB und nicht mehr die hochbezahlten Direktoren der Nationalbank. Spätestens zu diesem Zeitpunkt geriet der österreichische Kompromissgeist erstmals ins Wanken – 1986: Jörg Haider, 2000: Schwarzblau – Pensionsreform, Universitätsreform, alles gegen Widerstände, große Koalition ade, dann der Versuch eines Neustarts von SchwarzRot, bis schließlich: 2017, Kern gegen Kurz und das Ende der Ära der vormalig großen Koalitionen. Die Ära Kurz: eine kurze Geschichte erhöhten Adrenalins, die bald an den Widerständen und an individuellen moralischen Mangelerscheinungen Einzelner scheiterte. Die jüngere österreichische Geschichte lehrt uns: Wann immer vom Weg des geringsten Widerstandes abgegangen wurde, gab es Brösel. Wer es langfristiger anlegt, suche und finde den Weg des Kompromisses. Die Frage lautet: Welches sind die Muster einer widerstandsfreien Politik und welche sind die Nebenwirkungen?

2. Die dreieinhalb Wege, Entscheidungen zu vermeiden. Eine Anleitung.

Beispiel Schuldenbremse: Man schreibt in die Verfassung, dass man die Schuldaufnahme mit einem bestimmten Prozentausmaß der Wirtschaftskraft limitiert. Die Bremse wirkt in diesem Fall nicht bloß in Form einer zweifellos sinnvollen Selbstbeschränkung, sie ist vielmehr obligat, oder wie es einmal formuliert wurde, »eine haushaltspolitische Zwangsjacke«. (Brian Deese). Ohne die Vor- und Nachteile im Detail hier diskutieren zu wollen: Kerngedanke ist, dass die politische Entscheidung über die Gabe eines finanzpolitischen Impulses (antizyklische Fiskalpolitik) an eine im Vorhinein fixierte Spielregel ausgelagert wird. Ähnliche Beispielslagen gibt es etwa in der Umweltpolitik (Lufthunderter bei Smogwetterlage), diskutiert wurden auch schon Asylobergrenzen (ab dem tausendsten Asylsuchenden ist es genug) oder auch automatische Anpassungen im Pensionssystem. Der entscheidende Punkt hier: Politische Entscheidungen werden an einen Autopiloten übertragen. Im Grunde ein Anwendungsfall von künstlicher Politintelligenz.

Eine andere Entscheidungsvermeidungsstrategie ist die Einrichtung von Beiräten, Expertengremien, Weisenräten und ähnlich bezeichneten Gruppen fachkundiger Personen. Auch das Intendanzprinzip gehört dazu. Ob es um die Schließung und Zusammenlegung von Spitalsstandorten (Regionale Strukturpläne Gesundheit), ob es um die Sammlung von Ideen für Einsparungsmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung, ob es um die versicherungsmathematische Festlegung von Anpassungen im Pensionssystem, ob es um die adäquate Verteilung von Kulturförderungen und die Abhaltung von politisch kontroversiellen Festivals geht, immer gibt es zum Schutze der politischen Entscheidungsträger eine Kommission, einen Beirat, einen Intendanten, der mit seiner Expertise etwaiges politisches Ungemach einhegt und sich nötigenfalls die öffentlichen Ohrfeigen abholt.

Eine dritte Methode ist die gleichzeitige Setzung von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen. Zuletzt besonders eindrucksvoll demonstriert anlässlich der Klimakrise: Man erhöhe die Preise für den Einsatz fossiler Energieträger durch die Einführung einer Kohlendioxidabgabe und schaffe zugleich einen Bonus, der die negativen Kaufkrafteffekte einer solchen Abgabe wieder neutralisiert. Aus Gerechtigkeitsgründen selbstverständlich für alle. Der Lenkungseffekt ist dadurch zwar zu 100 Prozent ausgeschaltet, dennoch kann man darauf verweisen, »einen ersten Schritt in die richtige Richtung« gesetzt zu haben. Vieles davon ist Heuchelei: Man weiß, dass Klimaschutz Kosten verursacht,

aber man wagt es nicht, dies zu benennen, und verschanzt sich hinter der Aussicht auf zusätzliche Einkommen infolge der Schaffung »tausender Green Jobs«. Einen Unterfall dieser dritten Methode, Entscheidungen zu vermeiden, ist das weitgehend kritiklose Zulassen von weltanschaulich unerwünschten Entwicklungen in der Hoffnung, dass sich der Ärger an der Politik vorbei direkt gegen die StakeholderInnen dieser Entwicklungen richtet. In diese Kategorie fallen Phänomene wie das einer permanenten Veränderung unterliegende Gendern (in Medien und in Ausbildungseinrichtungen), das Zulassen von Rücksichtnahmeexzessen wie z. B. im Falle von Schulklassen, die aus gut gemeinter religiöser und kultureller Toleranz auf Weihnachts- und Nikolausfeiern verzichten und an deren Stelle »Jahresendfeiern« treten lassen. Oder die Scheu vor der kulturellen Aneignung, zum Beispiel wenn es um Dreadlocks von Nicht-Dreadlock-Berechtigten bei Faschingsumzügen oder um das Interpretieren von Gedichten geht. In keinem politischen Feld gab es in den letzten fünf Jahren derart große Umbrüche in der gesellschaftlichen Wertehaltung wie auf den Spielwiesen der »Wokeness«.

3. Fazit und Ausblick: Leadership erfordert Mut zu Entscheidungen.

Allen Varianten gemein ist: Entscheidungen zu treffen ist anstrengend, oft schmerzhaft, Kontroversen auszuhalten ist belastend. Politiker werden ohnehin schon sehr stark angefeindet. Unser politisches System hat sich adaptiert und daran gewöhnt, den jeweiligen Amtsinhaber zu schützen, sei es durch kommunikative Wagenburgen, durch Aufblähung politischer Büros mit Heerscharen von Kommunikatoren, durch Zuständigmachung von Personen, die die schlechten Nachrichten verkünden, durch Auslagerung von Entscheidungen an Expertengremien und Autopiloten. Die jüngsten Wahlentscheidungen im Bund und in der Steiermark sowie viele Wahlgänge jüngerer Vergangenheit haben eine vielkommentierte »Erosion der politischen Mitte« gebracht, nicht selten lautete die Kritik, es müsse ein Ende des »Durchlavierens« geben, es müsste wieder schnellere behördliche Entscheidungen (vor allem bei Abschiebungen und Bauverfahren) geben, die »Bürokratie« müsse reduziert werden und die Politik des »Koste es, was es wolle« müsse ein Ende haben. Die Sehnsucht nach Entscheidungen ist groß.

Die hier von mir vertretene These lautet: Wir stehen am Ende einer Periode einer durchalgorithmisierten Politik, die niemandem wehtun will, die bisherige Ansätze ad infinitum fortschreibt, die keine Akzente zu setzen wagt. Nach dem Vorbild des US-Präsidenten, der am ersten Tag seiner Amtszeit publikumswirksam hunderte Dekrete unterschreibt, wird auch hierzulande nun mit alten Gewissheiten aufgeräumt: Wenn es nach den Wahlsiegern der Nationalrats- und Landtagswahlen geht, wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Die ORF-Abgabe soll auf Wunsch der Wahlsieger fallen, ebenso das Gendern, Straßen sollen ausgebaut und bestimmte klimapolitische Maßnahmen zurückgenommen werden, finanzielle Spielräume für Kunst-, Kultur- und Medien sollen kleiner werden und selbst im kommunistisch-grün regierten Graz kommt es im Kultur- und Wirtschaftsbereich zu Kürzungen, die zu echten Prioritätensetzungen zwingen. Vieles von dem mag unerfreulich und unbequem sein, es ermöglicht aber einen Glaubwürdigkeitsgewinn politischer Akteure. Wer immer glaubt, Politik bestehe im Durchwinken von Expertengutachten, wird eines Besseren belehrt. Die Zeit ist gekommen, gute Entscheidungen zu treffen. Vielleicht ist dies auch eine heilsame Medizin gegen Politikverdrossenheit. n

Wir stehen am Ende einer Periode einer durchalgorithmisierten Politik, die niemandem wehtun will, die bisherige Ansätze ad infinitum fortschreibt, die keine Akzente zu setzen wagt.

Beatrix Karl wurde am 10.12.1967 in Graz als erstes von drei Geschwistern geboren, wuchs in Bad Gleichenberg auf, wo ihr Vater eine KFZ-Werkstatt besaß. Nach der Volks- und Hauptschule maturierte sie am Borg Feldbach, studierte Jus und machte Karriere als Universitätsprofessorin und Ministerin. Die verheiratete Juristin ist heute Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

Fazitbegegnung

Volker Schögler trifft auf Beatrix Karl

Die Frau Karl

Der Name Karl ist in der Südoststeiermark als Familienname nicht unbekannt. Beatrix Karls Vater war Bürgermeister von Bad Gleichenberg, heute ist ihr Bruder dort Bürgermeister. Sie selbst ist seit 2022 Rektorin der Pädogogischen Hochschule (PH) Steiermark. Zu ihrem langen Titel ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. gehörte eigentlich noch BM a.D., schließlich war die Rechtswissenschaftlerin Beatrix Karl vier Jahre lang Bundesministerin. Und zwar ab 2010 für eineinviertel Jahre Wissenschaftsministerin und ab 2011 für zweidreiviertel Jahre Justizministerin, »naturgemäß sehr umstritten«, wie die Kleine Zeitung erst kürzlich schrieb. Aber man weiß ja, dass Dankbarkeit keine politische Kategorie ist. So verzichtet sie auch bewußt auf das Anhängsel BM a.D., denn: »Ich will daran gemessen werden, was ich jetzt tue und nicht daran, was ich irgendwann einmal war.«

Ihr Beruf ist eigentlich Universitätsprofessorin, als solche ist Beatrix Karl aber karenziert. Ihre Karriere ist jedenfalls beeindruckend: Nach der Matura im Borg Feldbach (mit ausgezeichnetem Erfolg) und dem Jusstudium in Graz (mit Auszeichnung und einem Wissenschaftspreis) wurde sie zunächst Assistenzprofessorin und 2003 erfolgte die Habilitation (ausgezeichnet mit dem Leopold-Kunschak-Preis) mit Arbeitsplatz am Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Karl-Franzens-Universität Graz, die heute übrigens nur mehr »Universität Graz« heißt. Zwei Jahre später verpasste sie als Quereinsteigerin den Einzug in den steiermärkischen Landtag, als die ÖVP unter Waltraud Klasnic den Landeshauptmannsessel verlor. Bereits im Folgejahr 2006 zog sie für die ÖVP als Abgeordnete für zunächst drei Jahre in den Nationalrat ein. Den folgenden Job als Generalsekretärin beim ÖAAB musste sie nach einigen Wochen canceln, weil sie im Jänner 2010 zur Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung berufen wurde. Wie manchen vielleicht erinnerlich, erschien sie zur Angelobung mit Gipsfuss, eigentlich einem Liegegips, aber das hielt die zielstrebige Juristin nicht ab. Justizministerin schließlich war sie bis 2013. Darauf folgten weitere vier Jahre als Nationalratsabgeordnete bis 2017. Im

selben Jahr stieg Karl aus den Politik aus und als Vizerektorin für Forschung und Entwicklung bei der PH ein, wo sie nach fünf Jahren Rektorin wurde.

Die Zeit der Pädaks ist längst vorüber, seit 2007 sind diese österreichweit in 14, steiermarkweit in zwei Pädagogischen Hochschulen aufgegangen – was viele nicht wissen. Die zweite PH in Graz ist im Übrigen das private Augustinum mit eigenem Rektorat. Die PH Steiermark hingegen hat öffentlich-rechtlichen Status und umfassendere Aufgabenbereiche. Dazu zählen zahlreiche Lehramtsstudien für die Primarstufe (Volksschule) mit zehn Studienschwerpunkten, für die »Sekundarstufe Allgemeinbildung« (AHS und Mittelschule) gemeinsam mit Universitäten und die »Sekundarstufe Berufsbildung« (BHMS, Berufsschulen und Erwachsenenbildung) sowie Elementarpädagogik (Kindergarten). Aber auch die Fort- und Weiterbildung für alle Lehrer aller Schultypen und aller Fächer und Fachbereiche. Beatrix Karl: «Für alle diese Schultypen bilden wir Lehrer aus, fort und weiter. Und wir begleiten und beforschen die Kinder und Jugendlichen beginnend vom Kindergarten bis zur Matura, also den ganzen Bildungsweg lang.« Zur Zeit gibt es an der PH Steiermark mehr als 3.000 Studierende, fast 3.000 Lehrer in der Weiterbildung und fast 13.000 in der Fortbildung. Wenn man bedenkt, wie viel Lehrer, die schlicht ermutigen und inspirieren, bewirken können, wird klar, dass die Aufgabe, eine gute Lehrerschaft heranzubilden, auch gesellschaftspolitisch eine große ist. Seit sie nicht mehr in der Politik ist, gibt es für Beatrix Karl auch mehr Privatleben. So hat sie im Jahr 2017 nicht nur den Beruf gewechselt, sondern nach 25jähriger »Probezeit« auch geheiratet. Da zur qualitativ hochwertigen Pädagogenausbildung genauso die Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschulen gehört, engagiert sie sich auch überregional als Vorsitzende der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen. Außerdem ist die langjährige Obfrau des steirischen Akademikerbundes Mitglied und/oder Vorsitzende unzähliger weiterer Institutionen, was nur heißen kann: Die ruhige Kugel ist nicht ihr Ding. n

Employer Branding

Der Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens

Carola Payer im Gespräch mit Laura Payer

Employer Branding beinhaltet alle strategischen Maßnahmen, die ein Unternehmen unternimmt, um sich als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, die sich durch eine klare Identität, Werte und Unternehmenskultur auszeichnet, ist im Wettbewerb und im Binden von Mitarbeitern für viele Unternehmen schon zum klaren Investitionsfeld geworden. Die Bedeutung des Employer Branding ist in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren gestiegen. Durch den Fachkräftemangel müssen Unternehmen sich mehr anstrengen, um Mitarbeiter zu gewinnen. Digitale Arbeitgeberbewertungen auf Onlineplattformen haben einen starken Einfluss auf die Wahrnehmung von Unternehmen. Natürlich fordert immer noch viele der Generationenwechsel. Millennials und die Generation Z legen besonderen Wert auf Werte, Work-Life-Balance und Unternehmenskultur.

Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens Mitarbeiter können eine authentische und glaubwürdige Stimme für das Unternehmen sein. Sie geben einen Einblick in den Arbeitsalltag, vermitteln die Unternehmenskultur und können so potenzielle Bewerber beeinflussen. Zufriedene Mitarbeiter identifizieren sich stärker mit ihrem Arbeitgeber und sind bereit, diesen nach außen positiv darzustellen. Unternehmen, die die Social-Medianutzung fördern und ihre Mitarbeiter dazu ermutigen, authentische Einblicke in ihren Arbeitsalltag auf Plattformen wie LinkedIn, Instagram, Facebook oder Tiktok zu teilen, erreichen große Reichweiten. Mitarbeiter werden zu »personal brands« und vertreten gleichzeitig ihr Unternehmen. Ein Trend, der gerade klar in den sozialen Medien zu erkennen ist. Daher können Weiterbildung und Incentives, wie Schulungen zum Thema Personal Branding oder gezielte Anreize, die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung erhöhen. Unternehmen binden ihre Mitarbeiter auch in Recruitingprozesse ein oder wirken als Testimonials in Recruitingkampagnen mit.

Generation Z weiß was, Generation Z will Laura Payer dachte schon immer daran, sich selbständig zu machen. Mit vielleicht etwa 30. Aber es kam anders. Die eigene Unzufriedenheit im Angestelltenverhältnis und eine geniale Idee hat früher dazu geführt. Mit »Geco – Generation connect« hat sie sich auf Linkedin Sichtbarkeit für das Thema aufgebaut, andere gut beraten zu können, wie man die Generation Z abholt, wie man sie führen sollte, was notwendig ist, damit sie im

»Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit der Generation Z und denken viel über eine erfolgreiche Ansprache und eine nachhaltige Bindung von jungen talentierten Menschen nach«

LAURA PAYER

Fotos: Marija Kanizaj, Carolina Coffler

Unternehmen bleiben. Die Unternehmensschwerpunkte liegen in den Themen, wie man die junge Generation für sich gewinnt, auf eine gute Onlinesichtbarkeit achtet und Employer-Branding auf die nächste Ebene hebt.

»Ich kann nichts verlieren.«

Der Mut zur Selbständigkeit kam auch aus diesem Gedanken: »Ich kann nichts verlieren. Im schlimmsten Fall bin ich dann wieder in einem Angestelltenverhältnis.« Laura Payer: »Was ich aber immer wusste, ist, dass ich als Selbstständige versage, wenn ich alleine bleibe. Daher habe ich auch bald Mitarbeiter an Bord geholt, die mich unterstützen und immer wieder einfangen, wenn meine Ideen mit mir durchgehen. Ich mache gerne Dinge für andere und ich bin ein Freigeist. Ich verliere hin und wieder den Fokus auf das, was wir gerade tun. Wir probieren sehr viel aus und jede Idee hat bei uns Raum. Wir beschäftigen uns sehr intensiv mit der Generation Z und denken viel über eine erfolgreiche Ansprache und eine nachhaltige Bindung von jungen talentierten Menschen nach. Von der Ausbildung ange-

fangen bis hin zu der Bewältigung von neuen Herausforderungen und Aufgabenstellungen. Weiters integrieren wir nun die Ambassador Factory. Dort liegt der Schwerpunkt darauf, Botschaften professionell zu gestalten und das Posten dieser auf Social-Media.« Mitarbeiter aus bestimmten Berufsfeldern, wie z. B. ein Prozesstechniker, werden dazu befähigt, über ihr Berufsbild guten, authentischen Content zu erzeugen.

Über »Social-Media« Unternehmen in die sozialen Medien bringen

Laura Payer: »Durch Keynotes und auf Onlineplattformen verbreiten wir unserer Ideen. Dort sehen mich die Kunden und laden mich auch wieder ein oder fragen dann direkt bei uns an. Unternehmen müssen heutzutage achtsam sein, was oder welche Plattform sich auftut und auch Social-Media mit Content zu bespielen.« Kommunikation nach innen und nach außen professionell zu gestalten, ist kein »nice to have« mehr. Stellenanzeigen nicht so zu gestalten, dass Bewerber Angst haben sich zu bewerben, sieht Laura Payer auch als wesentliches Entwicklungsfeld. »Teilweise trauen sich Bewerber gar nicht auf Stelleninserate zu reagieren, weil sie die geforderten Ausbildungen nicht haben. Nicht immer ist die Ausbildung Garant für Eignung.« Transparente Kommunikation ist ein zentraler Schlüssel – und auch ein großes Augenmerk auf die zwischenmenschliche Kommunikation zu legen. Wenn Arbeiten als Teil des Lebens wahrgenommen wird, soll es positive Beziehungserlebnisse bieten. Führungskräfte sind gefordert. Keiner will den Vorwurf bekommen: »Du hast uns junge Talente vergrault.«

Schein vs Sein

Employer Branding scheitert, wenn das vermittelte Bild nicht mit der Realität übereinstimmt oder als Inszenierung ohne authentischen Hintergrund wahrgenommen wird. Das führt zu Enttäuschungen und negativen Reaktionen, die auch wieder schnell in sozialen Medien sichtbar werden. Mitarbeiter könnten sich unter Druck gesetzt fühlen, das Unternehmen positiv darstellen zu müssen. Ein zu aggressives Employer-Branding kann auch dazu führen, dass kritische Stimmen unterdrückt oder überhört werden. Daher ist wesentlich, dass Employer Branding nicht nur als Kampagnenarbeit gesehen wird, sondern ein stetiges Arbeiten and Strukturen, Prozessen und einer Unternehmenskultur, die für alle Generationen Umfelder schafft, wo Leistungsbeiträge gerne erbracht und Zusammenarbeit gut miteinander gestaltet wird! n

GECO Generation Connect GmbH

Stelzhamerstraße 16 4600 Wels generation-connect.com

August Schmölzer ist

Sepp Oberdengler mit seiner Rundschau

Ich schlage der Londesregierung vor, eine Mandlkalenderpflicht für jeden steirischen Haushalt einzuführen

Liebe Steirer und Innen! Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr Sepp Oberdengler im Jahr 2025! Etwas spät, aber man muss sich nach der Deck‘n streck’n, auch im Journalismus. Geht‘s euch guat? Dry Tschännuary hat hinghaut? Bauchfett is weg? Luft kriag’n ma a wieda besser? Hobts euch endlich scheid‘n loss’n oder seid‘s imm no z’amm? Und wia stehts mit dem Rauch’n? Gor nimmer? Weniger? Oder stärker, oder gar des Doppelte? Wenn ma sich den Zustand der Wölt anschaut, wär’s eh schon wurscht. Mia brauch’n net nua a guate Kostitution, sondern auch an guat’n Mag’n. Mut is Ab’gschafft, Tugenden wie »Vertrauen«, »Ehrlichkeit« und »So wos tuat ma net« sind ersatzlos gestrichen.

I wünsch mir endlich wieda mehr Ruah, Zeit hob’n zum Zeithob’n. Überall is es laut, grell, aggressiv. Gred’ wir so vül Blödsinn, wia die Nocht finsta ist. Die Leut reden net miteinander, sondern übereinander. Und es stinkt vor lauter Feigheit im Land, dos da Sau graust, dabei hat das Jahr erscht An‘gfangt. Ma müsst in Schena in Südtirol anrufen ob sich der Erzherzog im Grab umdraht hot? Das Dachsteinlied hab I als Kultursteirer wenn schon im Herz’n. Auswendig singen kann i, wie die meisten Steirer sowieso nur die erste Stroph‘n. Da sind die ehemals slowenischen Gebiete nicht das Problem. Aber wenn die Landeshymne in den Verfassungsrang kommt, is das Völkerrechtlich unzulässig. I frog mi, warum und zu was das Gonze guat sein soll, brauch ma Feinde? Is dos gor a Strategie? Hama sonst kane Probleme? Als elter Staatsmann will ich der neuen Landesregierung über Fazit keine Ratschläge geben, den Ratschläge sind auch Schläge, aber ich sehe Grundsätzlich die steirische Volkskultur in Gefahr. Es werden wichtige Kulturförderungen z‘ruckg’halten.

Was ist mit dem alljährlichen Fuxschwanz schleifen in Sierlingegg? Oder dem Pfingstlottaverein von Mittnboch in der Obersteiermork. Auch die Südsteirischen Schrattner Palmbuschnbinda-Banda haben noch keine Förderungszusage für 2025 bekommen. Wie soll diese so wichtige freie Kulturscene arbeiten, wenn grad da gekürzt wird? Die kernigen Maipfeiferlbuam von Gamsig, nebenbei eine (Weltrarität) muss auf Blockflöten umsat-

tel’n ob dem Sparzwang? Sie überlegen schon ein Demonstationskonzert in der Grazer Burg. Von der Klöpfer Mundartdichtertraditionsgemeinschaft e.v. in Sulzn red I gar net, sie sorgen sich um ihren erdig dichterischen Nachwuchs und haben schon mit dem berühmten Rosegger-Waldbauernbub-Verein „Ohne Weiba is lustiger“ am Blinkkogl zwecks gemeinsamen Protestes Kontakt aufg’nommen. Gar net zu red’n von den Hirschberger Geweihschnitzern „Kua G’weih, kuan Euro, kuan Euro, kua Musi!“ Das sind ja alles wichtige steirische Magnete, die Touristen anziehen. Jetzt, wo es kaum mehr Schnee gibt, sind diese Traditionsvereine umso wichtiger. Ich habe auch keine Ahnung, warum man denen das sprichwörtliche Wossa ab’grabt. Aber die onderen diese windigen Staatskünstler, dieses steirische Herbstl’n und diese fäkalen Bruseumsgschichtl’n sowie andere unsteirische Kunsttempel, Forum Stadtpark, Literaturhaus etc. werden schon gefördert! Warum, frag ich? Wozu brauchen mir des? Hm?

Aber früa oder späta wird sich diese einseitige Landesklemmerei rächen und dann san ma schmästad und alle onderen werden dann schuld sein, nur net das Land. Dann braucht aber keiner jammern, denn der Sepp Oberdengler hat es Euch hier und jetzt im Fazit Magazin g’sagt, liebe Leser und Innen. Und es gibt noch was, dos mir wirklich sehr am Herzen liegt: unser steirischer Mandlkalender, ein Weltkulturerbe! Do steht alles drinnen für die Bauern, für den Gorten für die Arbeit im Wold und vieles Wichtiges mehr. Vielleicht wissen dos nur wenige von euch, es ist auch ein philosophisches Schriftl. Vielleicht kein Nostaradamus, aber mein Urgroßvota, mei Großvota, mei Vota haben sich dran g’halten und sie san immer guat damit g’fohrn. Ich schlage der Londesregierung vor, eine Mandlkalenderpflicht für jeden Haushalt einzuführen und dasselbige auch zu finanzieren. Wobei aus Einsparungsgründen geprüft werden muss, ob die Empfänger:innen auch Deutsch können. Mit einem der wichtigsten historisch gewachsenen, philosophischen Weisheiten der Steiermark aus dem Mandlkalender 2025 entlasse ich sie heute und freue mich schon auf die nächste Fazit-Ausgabe: Is zu Liachtmess noss und kolt, wird kua Londeshauptmann olt! Also, bis zum nächsten Mal und bleibms mir gewogen, herzlichst, Ihr Sepp Oberdengler.

PS. Aufpassen! Der Teif’l schloft net!

THOMAS KAINZ

LANDESOBMANN FW-STEIERMARK

WK-WAHL 2025

ECHTE PERSPEKTIVE

UNSERE 5 FREIHEITEN

BÜROKRATIE ABBAUEN

Ein moderner Wirtschaftsstandort braucht eine effiziente, serviceorientierte Verwaltung ohne Bevormundung der Betriebe

FAIRE BESTEUERUNG

Eine gerechte Steuerlast mit einem Ziel von 40 Prozent und wirksamen Steuersenkungen ist unser Ziel. Nein zu Vermögens- und Erbschaftssteuer!

INNOVATION FÖRDERN

Freiheit gibt Raum für Innovation und unterstützt einen starken Finanzplatz Österreich.

AUSBILDUNG STÄRKEN

Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Motor für den Standort Österreich.

„WIRTSCHAFTSKAMMER NEU“

Die „Wirtschaftskammer Neu“ muss eine Interessensvertretung ohne parteipolitischen Hintergrund sein.

Land Steiermark verlängert Kulturförderung

Das Land Steiermark fördert seit jeher künstlerische und kulturelle Aktivitäten in ihrer vollen Breite und Vielfalt. Wie im Regierungsprogramm verankert, bekennt sich das Land zur Beibehaltung der mehrjährigen Förderungsvereinbarung in den Jahren 2026 bis 2028 als wesentliches Element der Planungssicherheit für Kunst- und Kulturschaffende sowie der strategischen Weiterentwicklung − nicht zuletzt durch den breit angelegten, partizipativen Kulturstrategieprozess 2030. „Kunst und Kultur haben in unserem Land einen großen Stellenwert. Die Ausschreibung der mehrjährigen Kulturförderungen ermöglicht mehr Sicherheit und langfristige Perspektiven für die steirischen Kulturschaffenden“, betont Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl.

Junge Ideen für Business-Lösungen

Der Social Business Hub Styria lud am 6. Februar zur 4. Preisverleihung seines Ideenwettbewerbs ein und zeichnete innovative Ideen aus, die gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen unternehmerisch lösen. Das Event bot Einblicke in die Social-Entrepreneurship-Szene und zahlreiche Networking-Gelegenheiten. Neu in diesem Jahr war die Einführung einer eigenen Kategorie für Junior Companies. Die Preisträger sind: „Resnackable“ von Caroline Uran, BHAK Hartberg, und „Gemüsehelden“ von Lisa-Marie Plank, Caritas-HLW Rottenmann. Die Preise an die Junior Companies wurden von Ewald Hötzl (Junior Steiermark Landesbetreuer, STVG) und Vera Ebner vom EU-Projekt „Startup Schmiede Oststeiermark“ überreicht.

„Zeitreise“ im Museum für Geschichte

Das Salzkammergut, einst Zentrum der Tradition, Hort der Inspiration und Sehnsuchtsort für viele Kunstschaffende, wird heute durch klischeehafte Bilder als kitschige Kulisse der Tourismusindustrie geprägt. Das von Yvonne Oswald entwickelte Projekt Zeitreise lässt diese historischen Fotografien neu deuten und stellt somit eine Beziehung zum Heute her. Das Ausstellungsprojekt – entwickelt im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024 – wurde im vergangenen Jahr bereits in Grundlsee und in adaptierter Form in der Internationalen Stiftung Mozarteum, im Mozart-Wohnhaus, präsentiert. Nun wird die Ausstellung, welche die wenig bekannten historischen Fotografen des Salzkammerguts vor den Vorhang holt, im Museum für Geschichte gezeigt.

Ausstellung „Bühnen des Bürgertums“

Mit der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts wachsen die steirischen Städte rasant. Bahnhöfe, Museen, Waren- und Kaffeehäuser, Parks und Hotels prägen das Stadtbild, neue Verkehrsmittel revolutionieren die Mobilität. Das Bürgertum – Kaufleute, Beamte, Ärzte, Juristen und Industrielle – wird zur treibenden wirtschaftlichen und kulturellen Kraft. Die Jahresausstellung „Bühnen des Bürgertums“ im Museum für Geschichte wirft einen umfassenden Blick auf diese Epoche und deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Die Ausstellung führt durch fiktive Stadtlandschaft und in die ländliche Steiermark, die zentrale Orte des gesellschaftlichen Lebens um 1900 wie Bahnhof, Kaffeehaus, Oper & Theater, Hotel, Warenhaus und Zeitungsredaktion.

Fotos: Land Steiermark / Michaela Lorber, J. J. Kucek, Nadja Fuchs, J. J. Kucek

Foto: Peter Pichler

Kostenexplosion in der steirischen Behindertenhilfe

Die Politik hat es versäumt, Gesetze anzupassen. Dadurch ist ein teures, aber ineffektives System der Behindertenhilfe entstanden. Es mangelt an klaren Strukturen und zielgerichteten Maßnahmen. Die Qualität der Pflege und die Selbstbestimmung der Klienten leiden darunter.

Die Interessenvertretung „Special Interests“ (Spin) rund um Matthias Grasser setzt sich für mehr Effektivität in der Behindertenhilfe ein. Zu Vertretung zählen Menschen mit Behinderung, aber auch Angehörige und Berufsvertreter, die gemeinsam Missstände aufdecken und der neuen steirischen Landesregierung einen Zehnpunkteplan präsentieren, um mit weniger Kosten mehr Qualität in der Behindertenhilfe zu ermöglichen.

Dazu zählen der Abbau von überbordender Bürokratie, mehr Individualisierung bei der Hilfe für eine bessere Inklusion, faire und sichere Bezahlung von Betreuungspersonal um die enorme Abwanderung aus diesem Bereich zu stoppen sowie ein konsequentes Qualitätsmanagement um Missbrauch zu beseitigen. „Diese Dynamik von überbordender Bürokratisierung können wir nur durch eine Überarbeitung des aktuellen Gesetzes schaffen!“ meint Matthias Grasser, der die Interessenvertretung Spin leitet.

Das Ziel von Spin ist es, die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu verbessern und die sogenannte „Systembehinderung“ zu beseitigen. Damit ist die Abhängigkeit behinderter Menschen von ihren helfenden Institutionen gemeint. Spin fordert daher die sofortige Aufhebung der Isolation behinderter Menschen und eine bessere Aufklärung über ihre Möglichkeiten zur Selbstgestaltung. Alle, die sich auch für mehr Inklusion von Menschen mit Behinderung unterstützen wollen, finden dazu weitere Informationen auf der Webseite von Spin unter spia.org/spin

Matthias Grasser ist Vorsitzender des Monitoring Ausschusses in der Steiermark und leitet die Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung „Special Interests“, die sich für die Novellierung des Behindertengesetzes in der Steiermark einsetzt.

Kurz im Gespräch mit

Bildungslandesrat

Das Land Steiermark plant einen Schwerpunkt zur Aufwertung der dualen Ausbildung. Was spricht Ihrer Meinung nach für eine Lehre?

Für den Beginn einer Lehrausbildung gibt es zahlreiche Argumente. Der frühere Einstieg schafft eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit und sorgt für berufliche Sicherheit. Die richtige Berufswahl ist für jeden Jugendlichen eine höchstpersönliche Entscheidung, welche die persönliche Zukunft mitbestimmt.

Auch der Landesdienst nimmt wieder zahlreiche Lehrlinge auf. Welche Möglichkeiten hat man dort als Jugendlicher?

Es gibt wohl wenige Arbeitgeber, deren Tätigkeitsfeld so vielfältig ist. Vom Straßenerhaltungsdienst über die allgemeine Verwaltung bis zu landwirtschaftlichen Ausbildungen deckt der Landesdienst eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten ab. Neu ist auch, dass das Land gezielt nach Lehrlingen sucht, die im Leistungssport aktiv sind. Die Möglichkeiten sind also vielfältig. Das Land ist für Lehrlinge eine attraktive Anlaufstelle.

Oft ist bereits die Lehrberufswahl dafür verantwortlich, dass Frauen ihr Leben lang weniger Geld verdienen als Männer. Wie bringt man mehr Mädchen in gut bezahlte bisher eher für Männer typische Berufe? Es handelt sich dabei ja oftmals um technische Ausbildungswege. Seitens des Landes gibt es bereits gute Initiativen wie etwa den „Girls’ Day“, um bei Mädchen ein Bewusstsein für die Vielfältigkeit der Berufsfelder zu schaffen. Derartige Initiativen müssen auch in Zukunft gefördert und vertieft werden.

Stefan Hermann,
Foto: Fischer

Krisensichere Lehrstellen bei SPAR

Für Jugendliche am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn bietet das solide Umfeld des Lebensmittelhandels beim österreichischen Familienunternehmen Spar beste Bedingungen für eine erfolgreiche Karriere.

Die Karrierechancen bei SPAR sind vielfältig. Die Position der Marktleitung ist nach der Lehre und nach einigen Jahren Berufserfahrung ein erreichbares Ziel. Die Möglichkeiten reichen hier bis hin zur Selbstständigkeit. SPAR-GF Christoph Holzer: „Wir bieten sichere Jobs, Aufstiegsmöglichkeiten und fördern alle, die hoch hinauswollen. Es lohnt sich, genauer auf den Lebensmittelhandel als krisenfesten Arbeitgeber hinzusehen. Die Lehre bei SPAR ist abwechslungsreich und voller Chancen.“

Prämien und Benefits

Lehrlinge können sich neben Sozialleistungen in der Lehrzeit Prämien im Wert von über 6.700 Euro dazuverdienen – das sind mit die höchsten Lehrlingsprämien im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel. SPAR bietet auch Zusatzausbildungen, wie den bzw. die Regionalitätsmanager:in. In den SPAR-Akademie-Klassen der LBS Bad Radkersburg erhalten die Lehrlinge in allen drei Lehrjahren eine Zusatz-Ausbildung für praxisnahes Finanz-Know-how. „Damit möchten wir unseren Lehrlingen einen noch größeren Mehrwert und ein noch breiteres Wissen während der Lehrzeit vermitteln“, sagt SPAR Steiermark-GF Christoph Holzer.

Bewerbungen ab sofort möglich Wer Teil der SPAR-Familie werden möchte, sich für Lebensmittel interessiert, Freude am Kontakt mit Menschen hat und über sehr gute Deutschkenntnisse verfügt, für den ist eine Lehrlingsausbildung bei SPAR genau das Richtige. Bewerbungen sind jederzeit online über die SPAR-Jobbörse auf www.spar.at/lehre möglich. Um den Beruf im Einzelhandel kennenzulernen und um zu sehen, ob er den Vorstellungen entspricht, kann in den SPAR-Märkten ein Schnuppertag vereinbart werden. Alle Infos dazu auf www.spar.at/ karriere/lehre/kennenlernen-schnuppern. �

Auf Spar-Lehrlinge warten sichere Jobs mit vielfältigen Lernund Entwicklungsmöglichkeiten.

(v.l.n.r.) Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch, ÖNB-Gouverneur Robert Holzmann, Erste Asset Mgmt.-CIO Gerold Permoser und Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz

200 Jahre Steiermärkische Sparkasse und Börse

Am 30. Jänner lud das Private Banking Graz der Steiermärkischen Sparkasse zahlreiche Kunden und Kundinnen zur exklusiven Jahresauftaktveranstaltung unter dem Motto „200 Jahre Steiermärkische Sparkasse, über 100 Jahre Börse.“

Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch gab in seinen Begrüßungsworten einen Ausblick auf das Jahr 2025. Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz, betonte: „Wir wollen unsere Kunden gerade in wirtschaftlich volatilen Zeiten über neue Entwicklungen an den Finanzmärkten informieren und ihnen damit eine Orientierungshilfe für ihre finanziellen Entscheidungen bieten.“

Die Zukunft des Sparens

Die beiden Top-Referenten des Abends waren ÖNB-Gouverneur Robert Holzmann und Gerold Permoser, Chief Investment Office der Erste Asset Management. Holzmann betonte: „Heute hat sich der Spargedanke weiterentwickelt und es gilt, dabei unterschiedliche Aspekte zu betrachten. Mit Veranlagungen in den Kapitalmarkt können sich heutzutage breite Teile der Bevölkerung weltweit an Unternehmen beteiligen. Diese Kapitalmarkt-Kultur wird in den USA seit vielen Jahren gelebt.“ Europa müsse die Weichen stellen, um sich in diesem Bereich zu verbessern. Auch im Bereich des Geldes wird es zu weitreichenden Veränderungen kommen. Die EZB arbeitet sehr intensiv am digitalen Euro, um den internationalen Entwicklungen Rechnung tragen und den Euro präsenter zu machen.

Gerold Permoser beleuchtete die grundlegenden Regeln und Mechanismen der Vermögensanlage. Dabei betonte er, dass die Daten zeigen, dass es möglich ist, langfristig betrachtet mit Aktien attraktive reale Renditen zu erzielen. Das Einhalten wichtiger Grundregeln in der Aktienveranlagung ist jedoch essenziell – dazu gehören die breite weltweite Streuung und der lange Veranlagungshorizont. Erst dann kann sich die Kraft des Zinseszinseffektes richtig entfalten und die Produktivität des veranlagten Kapitals wird deutlich sichtbar. �

Foto: Thomas Raggam

Agrar-Zukunftsprojekte beim Vifzack 25 „Innovationen sind das Herzstück einer zukunftsfitten Land- und Forstwirtschaft. Sie sind eine Investition in die Zukunft, die die Land- und Forstwirtschaft voranbringen“, sagt LK-Präs. Franz Titschenbacher. Daher ermutigen LK Steiermark und Steiermärkische Sparkasse mit dem Agrarinnovationspreis „Vifzack 25“ Bäuerinnen und Bauern, ihre Ideen zu Leuchttürmen umzusetzen. „Unsere Top-Platzierten des Innovationswettbewerbs zeigen vor, dass sie in Lösungen denken und mit Feuereifer, Mut sowie unbändigem Umsetzungswillen neue Aktivitätsfelder begründen“, hebt Titschenbacher mit Stolz hervor. Die Sieger aus den sechs Top-Vorzeigeprojekten werden bei der Vifzack-Gala am 7. März um 18 Uhr im Steiermarkhof ausgezeichnet.

Überregulierung stranguliert Gastronomie

Bürokratie in der Gastronomie ist kein einzelnes Hindernis, sondern ein Netz aus zahllosen Vorschriften, das die Branche immer weiter fesselt. Fast zehn Prozent der Personalzeiten müssen für diese Aufgaben aufgewendet werden. Unzählige Aufzeichnungen und Nachweise für Lebensmittelhygiene, Arbeitssicherheit etc. werden verlangt – oft ohne erkennbaren Mehrwert. „Wirte stehen unter Generalverdacht, ihrer Verantwortung nicht nachzukommen. Es braucht weniger Misstrauen und mehr unternehmerische Freiheit in der steirischen Gastronomie und Hotellerie. Wenn die steirische Wirtshauskultur bestehen soll, muss die Politik handeln“, erklärt der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKO, Johann Spreitzhofer.

Auszeichnung zur familienfreundlichen Hochschule

Die FH Joanneum wurde zum zweiten Mal mit der Auszeichnung für Familienfreundlichkeit geehrt. Den rund 750 Mitarbeitenden und 5.000 Studierenden stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung, um Familie mit Beruf und Ausbildung vereinbaren zu können. Seit dem Jahr 2021 trägt die FH Joanneum das Gütezeichen für Familienfreundlichkeit. Für die seither umgesetzten zusätzlichen Maßnahmen bekam die Hochschule die Auszeichnung Ende Jänner 2025 erneut verliehen. Die beiden GF Corinna Engelhardt-Nowitzki und Martin Payer betonen: „Durch das Audit findet eine Evaluierung des Ist-Status und der Entwicklungsmöglichkeiten statt. Familienfreundlichkeit steigert die Attraktivität sowohl im Studien- als auch im beruflichen Kontext.“

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

„Ich gehe selbstverständlich wählen, weil’s nix hilft, wenn alle nur jammern und keiner selbst mitbestimmt.“

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Eveline Wild Konditormeisterin & Patissière

St. Kathrein a. O.

© Peter Straub

Pfandfreie Ölflaschen für Speisefettentsorgung

Altes Speisefett ist mehr als nur Abfall – es ist eine wertvolle Ressource zur Energiegewinnung. Heimische Unternehmen wie die Münzer Bioindustrie sammeln das Altspeisefett, das im Haushalt anfällt, und verwerten es zu hochwertigem Biodiesel.

Als praktische Methode zum Sammeln im Haushalt hat sich das Abfüllen des alten Speiseöls in leere Ölflaschen erwiesen. Seit der Einführung des Einwegpfands in Österreich stellen sich jedoch viele Menschen die Frage, welche Verpackungen von der neuen Regelung betroffen sind. Um Missverständnisse zu vermeiden: Das Einwegpfand gilt ausschließlich für Getränkeflaschen und -dosen mit dem offiziellen Einwegpfand-Logo. Speiseölflaschen aus Kunststoff sind von dieser Regelung ausgenommen.

Die richtige Sammelmethode

Die gelben Sammelboxen der Münzer Bioindustrie bleiben daher wie gewohnt die richtige Anlaufstelle für die Entsorgung von gebrauchten Speiseölen. Das bewährte System trägt dazu bei, dass Altspeisefett verantwortungsvoll gesammelt und weiterverarbeitet wird.

Die richtige Entsorgung funktioniert einfach und unkompliziert:

1. Verwendetes Fett bzw. Speiseöl vollständig abkühlen lassen

2. In eine leere Plastikflasche – zum Beispiel eine leere Speiseölflasche – einfüllen

3. Flasche gut verschließen und in eine der Münzer-Sammelboxen werfen

Die gesammelten Speiseöle verarbeitet die Münzer Bioindustrie GmbH zu hochwertigem Biodiesel, der bis zu 93 % CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Diesel einspart. Das 1991 gegründete Familienunternehmen ist einer der größten Sammler und Händler von Altspeisefetten in Europa. Im Wiener Ölhafen Lobau wird die größte heimische Biodiesel-Produktionsanlage betrieben. „Aus jedem Kilogramm Altspeisefett produzieren wir einen Kilogramm Biodiesel. Mit der ordnungsgemäßen Entsorgung ihres Altspeisefetts leisten somit alle Menschen einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur Kreislaufwirtschaft“, erklärt GF Ewald-Marco Münzer. �

Ab in die gelbe Sammeltonne – so wird

Iris und Roman Möstl sind langjährige Partner von SPAR. Seit kurzem produzieren sie nun im steirischen Premstätten auch das SPAR Natur*pur Bio Sauerkraut.

Steirisches Bio-Sauerkraut in Natur pur

Die Sauerkrautmanufaktur der Familie Möstl im steirischen Premstätten blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits in dritter Generation veredelt der Familienbetrieb gemeinsam mit 25 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Weißkraut und Bio-Weißkraut zu hochwertigem Sauerkraut.

Die Partnerschaft zwischen SPAR und der Familie Möstl besteht bereits seit über 15 Jahren und spiegelt die gemeinsame Leidenschaft für Qualität wider. Neben dem klassischen Sauerkraut für SPAR produziert die Familie Möstl seit kurzem nun auch exklusiv das neue „Natur pur Bio-Sauerkraut“.

Naturbelassene Erzeugung

Die Herstellung des SPAR Natur pur Sauerkraut folgt einem altbewährten Familienrezept: Bio-Weißkraut, Salz, Bio-Wacholder und Bio-Kümmel werden in Lärchenholzbottichen schonend und natürlich vergoren. Durch diese traditionelle Methode entsteht natürliche Milchsäure, die dem rohen Sauerkraut seinen besonderen Geschmack verleihen. „Das SPAR Natur pur Bio-Sauerkraut wird naturbelassen abgepackt und wird auch nicht pasteurisiert − so bleiben der milde Geschmack und die natürliche Milchsäure vollständig erhalten“, betonen die bäuerlichen Produzenten Iris und Roman Möstl.

Praktisch, frisch und feinster Genuss

Ab sofort ist das neue Spar Natur pur Bio-Sauerkraut in allen SPAR-, EuroSPAR- und InterSPAR-Märkten erhältlich – im praktischen 500-Gramm-Beutel. „Wir sind stolz auf unsere über 333 steirischen Erzeuger, wie die Familie Möstl, zu denen wir eine bereits eine über Jahrzehnte währende Partnerschaft pflegen dürfen. Besonders freut es uns, wenn unsere regionalen Produzenten auch unsere exklusiven SPAR-Markenprodukte hier in der Region herstellen, wie unser neues regionales Spitzenprodukt für Feinschmecker, das neue Natur pur Bio-Sauerkraut“, erklärt Christoph Holzer, GF SPAR Steiermark und Südburgenland.

Erfolgreiche Wachstumsstrategie bei Neuroth

Die Neuroth-Gruppe, Österreichs führendes Hörakustikunternehmen, hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von sechs Prozent abgeschlossen. Mit mittlerweile über 1.350 Mitarbeitern an rund 280 Standorten in acht Ländern erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 177 Mio. Euro. Und die Zeichen stehen weiter auf Expansion: In Serbien wird ein zusätzlicher Produktionsstandort aufgebaut. „Einen wesentlichen Beitrag zum Umsatzplus haben unsere 49 Hörcenter in den vier südosteuropäischen Ländern Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien & Herzegowina geleistet. Sie konnten das Geschäftsjahr mit einem Plus von über 26 Prozent abschließen“, erklärt Lukas Schinko, CEO der Neuroth-Gruppe.

Ausbildungsoffensive für Green Jobs

Das im Frühjahr 2023 gegründete Arbeitsbündnis ermöglicht Menschen Ausbildungen für Green Jobs: 2024 starteten rund 1.100 Personen Qualifizierungen in einem klimarelevanten Beruf, im Jahr davor waren es rund 950 gewesen. Rund 900 Schulungen erfolgten vor allem in den Bereichen Elektro- und Metalltechnik. 197 Personen begannen eine arbeitsplatznahe Ausbildung in einem heimischen Unternehmen, der Frauenanteil betrug knapp 25 Prozent. „Zur Bewahrung unseres Klimas ist die ökologische Transformation der Arbeitswelt unerlässlich: 1.100 Ausbildungen für Green Jobs sind ein starkes Signal und helfen dabei, den Bedarf an Fachkräften in diesem Zukunftsbereich zu decken“, sagt die stv. steirische AMS-Landes-GF Yvonne Popper-Pieber.

Staatliche Auszeichnung für Sinnwin-Kundin

Das Unternehmen murtax Steuerberatung mit Standorten in Tamsweg, Murau und Judenburg hat mit Claudia Schenner-Klivinyi von Sinnwin den geförderten Einführungs- und Verbesserungsprozess für die „Zertifizierung Beruf und Familie“ absolviert und die Auszeichnung bereits zum 2. Mal erhalten. In Workshops wurden unter Mitwirkung von Geschäftsführung, Führungskräften und Mitarbeitern Vereinbarkeitsressourcen bewusstgemacht und Verbesserungspotenziale erhoben sowie Maßnahmen abgeleitet. Schenner-Klivinyi: „Mit dieser Zertifizierung sprechen Unternehmen als Arbeitgeber eine breitere Personengruppe als künftige Mitarbeiter an bzw. halten bestehende Mitarbeiter langfristig und wirken so dem Fachkräftemangel besser entgegen.“

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© Joel Kernasenko

40 Jahre Heilthermen Resort Bad Waltersdorf

Vom Wasser berührt, von Innovationen bewegt: Unter diesem Motto feierte das Team des Heilthermen Resorts Bad Waltersdorf gemeinsam mit Wegbegleitern am 30. Jänner den Start in ein neues, erfolgreiches Jahr.

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1985 hat sich die Heiltherme von einem recht überschaubaren Unternehmen zu einem wegweisenden Leitbetrieb im Thermen- und Vulkanland Steiermark entwickelt. 2025 erstrahlt das neue Heilthermen Resort Bad Waltersdorf eingebettet in die Natur rundum erneuert und ist Arbeitgeber für rund 240 Menschen in der Region.

Vier Jahrzehnte Trendsetter

Bad Waltersdorf eröffnete 1985 als zweite Therme in der Steiermark und setzte mit dem Namen „Heiltherme“ einen wichtigen Grundstein. Sie war eine der ersten Thermen mit einem angeschlossenen Therapiezentrum und verband die Kraft des heilenden, wohltuenden Thermalwassers mit moderner Therapie. Mit dem Neubau des Quellenhotels 1996 setzte man den nächsten Meilenstein. Als einziges Hotel in Bad Waltersdorf, das direkt an die Heiltherme angeschlossen ist, brachte man Komfort und Service auf ein völlig neues Level. Mit dem Abschluss des Masterplans im August 2024 erreichte man den baulichen Höhepunkt. Das Heilthermen Resort erstrahlt rundum erneuert in neuem Glanz.

Die Erfolgsgeschichte geht weiter Die Neuerungen sind Abschluss und zugleich Auftakt für die nächsten Kapitel, um die Erfolgsgeschichte weiterzuführen. „Der Tourismus befindet sich im Wandel“, erklärt Heilthermen Resort-GF Gernot Deutsch. „Unser Fokus liegt darauf, Natur und Regionalität noch stärker zu integrieren. Mit unserem Konzept des Resonanztourismus schaffen wir ein Resort, das durch seine intakte Natur einzigartig ist. So wird ein Besuch bei uns zu einem Erlebnis für Körper, Geist und Herz. Ein Urlaub, der alle Sinne berührt.“ Das Heilthermen Resort Bad Waltersdorf bleibt seinem Weg treu: Innovation, Qualität und die Kraft der Natürlichkeit stehen weiterhin im Mittelpunkt. �

(v.l.) LK-Vizepräs. Maria Pein, LK-Präs. Franz Titschenbacher, die designierte BB-Obfrau Simone Schmiedtbauer und der designierte LK-Präs.

Hofübergabe in der steirischen Bauernvertretung

An der Spitze der steirischen Bauernvertretung gibt es einen Doppelwechsel: Der Biobauer Andreas Steinegger folgt Franz Titschenbacher als Präsident der Landwirtschaftskammer, während Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer seine Funktion beim Steirischen Bauernbund übernimmt.

Rechtzeitig vor den Wahlen im kommenden Jahr übergibt LK-Präs. Franz Titschenbacher seine Spitzenfunktion in der Landwirtschaftskammer an den Leobener Bezirkskammerobmann Andreas Steinegger. Gemeinsam mit Vize-Präs.in Maria Pein wird er das Haus mit ruhiger Hand weitersteuern. LRin Schmiedtbauer übernimmt das Amt als neue steirische Bauernbundobfrau. Die Gremien des Steirischen Bauernbundes haben Steinegger und Schmiedtbauer einstimmig in ihren Funktionen designiert.

Weichen zur richtigen Zeit gestellt

Bei der Amtsübergabe in einer so wichtigen Institution darf ein Vergleich aus bäuerlicher Tradition nicht fehlen: Er habe seine „Hofübergabe“ gut überlegt und vorbereitet, versichert Titschenbacher: „Ich bin zur Entscheidung gelangt, meine Funktionen zur Verfügung zu stellen und in kompetente Hände zu legen“ und ergänzt: „Diese Entscheidung habe ich deshalb jetzt getroffen, weil – wie auf jedem Bauernhof – eine rechtzeitige und gut gewählte Weichenstellung Stabilität und Kontinuität gewährleistet.“

Ein starkes und ambitioniertes Team

Steinegger und Pein stehen als ambitioniertes und starkes Team für Erneuerung, frische Ideen, neue Wege und Stabilität. „Meine beiden Nachfolger stehen für Erneuerung, Innovation und vor allem Stabilität. Sie werden die Anliegen der steirischen Bäuerinnen und Bauern mit Herz, Hirn und großem Sachverstand vertreten und viele neue Initiativen ergreifen. Sie sind ein kraftvolles Signal für frische Ideen und neue Wege. Ihnen gilt ebenso wie Landesrätin Simone Schmiedtbauer mein großer Dank für ihren leidenschaftlichen Einsatz für die steirischen Bäuerinnen und Bauern sowie unserer Jugend“, so Titschenbacher. �

Foto: Nadja Fuchs
Feiern 40 Jahre Heiltherme Bad Waltersdorf (v.l.) Christian Rotter (H2O Therme), Christian Contola (Thermen- & Vulkanland), Gernot Deutsch (Heilthermen Resort), Gunda und Werner Unterweger (Steirerhof)
Andreas Steinegger

Tierwohl wird bei Spar großgeschrieben

Das 5-Punkte-Eierprogramm der Lebensmittelkette Spar bewertet die Kriterien Tierschutz, Fütterung, Qualität, Hygiene und Herkunft. Ausgezeichnet werden Landwirte, die Frischeier unter besonders hohen Tierwohlstandards produzieren und für eine hervorragende Produktqualität stehen. Die Bestimmungen des Programms gehen über die gesetzlichen Richtlinien hinaus, und 170 heimische Eierlieferanten haben diese erfolgreich umgesetzt. Für diesen außergewöhnlichen Einsatz zahlt Spar rund 203.000 Euro Prämie an Eierbauern in ganz Österreich aus, davon gehen 48.350 Euro an Landwirte aus der Steiermark, stellvertretend für die steirischen Landwirte freute sich Familie Trattner (im Bild) aus Gersdorf an der Feistritz.

Strategien für gesundes Wachstum

Leoben im Fokus – Zukunft im Blick

Die Stadt Leoben lud am 27. Jänner zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang unter dem Motto „Leoben im Fokus – Zukunft im Blick“ ein. Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft würdigten die Erfolge des vergangenen Jahres und warfen einen inspirierenden Blick auf zukunftsweisende Projekte. Der Abend stand ganz im Zeichen der Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit. Bgm. Kurt Wallner, Finanzreferent Willibald Mautner und Leoben Holding-GF Edgar Schnedl präsentierten beeindruckende Zahlen und Fakten. Höhepunkt des Abends war die Verleihung des „Goldenen Bodens“, einer Auszeichnung für Städte, die durch moderne Infrastruktur, Digitalisierung und nachhaltige Konzepte wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung verbinden.

Unter dem Titel „Healthy Growth - Gesundes Wachstum in Zeiten der Rezession“ luden die Steiermärkische Sparkasse, Acredia Versicherung AG und Intermarket Bank AG am 23. Jänner zu einer Veranstaltung in den Schlossbergsaal ein. Im Mittelpunkt standen die wirtschaftliche Situation, Chancen und Risiken für Unternehmen sowie Erfolgsgeschichten und innovative Strategien, die zu Wachstum inspirieren sollen. Den Auftakt der Veranstaltung bildeten Impulsvorträge von Yorck Schmidt (AVL List) sowie Rainer Singer (Erste Group Bank AG). Die Vorträge und Diskussion verdeutlichten, so Vorstand Oliver Kröpfl, dass in einer wirtschaftlich angespannten Situation die Förderung von Investitionen und Innovationen am Standort nicht vernachlässigt werden soll.

175 Jahre Wirtschaftskammer Steiermark

Mit einem hochkarätig besetzten Symposium erfolgte der Auftakt ins Jubiläumsjahr. „Seit 175 Jahren steht die WKO Steiermark an der Seite der Unternehmer. Denn wirtschaftliches Wachstum führt nun einmal zu mehr Wohlstand, das hat die Geschichte eindeutig gezeigt“, betonten Präs. Josef Herk und Dir. Karl-Heinz Dernoscheg. „Die Grundsubstanz ist gegenüber früher hervorragend und hat sich immer positiv weiterentwickelt“, resümierte Thomas Krautzer, Leiter des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Universität Graz. Er zeigte in seinem Vortrag anhand der Geschichte der Steiermark auf, wie wirtschaftliche und politische Krisen immer wieder den Boden aufbereitet haben für Transformation und neue Perspektiven.

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Josef Rieberer geschäftsf. Vorstand

Brauerei Murau

Opernredoute 2025 im Zeichen des Mondes

Am 25. Jänner 2025 feierte auf der diesjährigen Opernredoute ein buntes Publikum unter dem Motto „Mondsüchtig“ eine rauschende Ballnacht, die bis in die frühen Morgenstunden andauerte.

Mit dem gesellschaftlichen Höhepunkt der steirischen Ballsaison verwandelte sich das Opernhaus in diesem Jahr in eine verzauberte Mondlandschaft, gestaltet von Ausstatterin Mignon Ritter. Intendant Ulrich Lenz, Bühnen-Graz-GF Bernhard Rinner, Wolfgang Hülbig (Theaterservice) sowie Maria Ohrenstein und Bernd Pürcher begrüßten die zahlreichen Gäste. Das Galeriefoyer präsentierte sich entsprechend dem Motiv des Abends als „Moon Light Bar“ mit einem dreidimensionalen Mond und überdimensionalen Wolfsfiguren, die die Magie des Monds verbildlichten.

Eine glanzvolle Ballnacht

Der Abend startete mit der prächtigen Polonaise im großen Ballsaal, gefolgt von einer beeindruckenden Eröffnungszeremonie, gestaltet von Patricia Stieder-Zebedin und Wolfgang Nicoletti. Schauspiel-Star Aglaia Szyszkowitz führte als Conférencière mit Eleganz, Charme und Lebensfreude durch den Abend. Die Mitternachtsshow, traditionell von den talentierten Künstlern und Künstlerinnen des Hauses gestaltet, überraschte die Gäste mit zahlreichen Highlights. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten und feierten Vertreter aus Kunst, Politik und Wirtschaft auf dem glanzvollsten Parkett des Jahres.

Die Veranstalter freuten sich über die zahlreichen Promis, unter anderem Vizekanzler Werner Kogler, LH-Stv. Manuela Khom, LRin Barbara Eibinger-Miedl, LR Karlheinz Kornhäusl, LR Hannes Amesbauer, Vize-Bgm.in Judith Schwentner, die Stadträte Günter Riegler und Kurt Hohensinner, RLB-Vst.-Dir. Martin Schaller, Christian Jauk (Grawe), Martin Graf und Christian Purrer (Energie Steiermark) und viele mehr. Ein besonderes Highlight war der neue Signature Drink „Moon Berry“, der zur Einstimmung auf den Abend serviert wurde.

Die prächtige Polonaise bot eine perfekte Inszenierung zur feierlichen Eröffnung der Opernredoute.

Breite und preiswerte Auswahl an Lebensmitteln im SPAR express Tankstellenshop bei SOCAR

SPAR express Tankstellenshops bei SOCAR

Im Rahmen einer strategischen Kooperation mit dem Tankstellenbetreiber SOCAR werden in diesem und im nächsten Jahr 16 neue SPAR express Standorte in Österreich eröffnet.

Der erste Spar express Standort in der Steiermark hat im Dezember bei SOCAR in der Kärntnerstraße in Knittelfeld eröffnet. Die Kunden und Kundinnen erwartet ein moderner Shop mit einem vielfältigen Sortiment zu Supermarktpreisen und kundenfreundlichen Öffnungszeiten von Montag bis Sonntag/ Feiertags von 06:00 bis 22:00 Uhr. Spar-Steiermark GF Christoph Holzer erklärt: „Wir freuen uns auf den ersten steirischen Spar express Tankstellenshop mit unserem neuen Partner SOCAR in Knittelfeld. Für alle Kunden bedeutet dies Spar-Markenprodukte genauso günstig wie im Spar-Supermarkt in entspannter Atmosphäre einkaufen, auch spät abends und an Sonn- und Feiertagen.“

Neues Designkonzept

Für die neuen Standorte wurde ein eigenes Layout- und Designkonzept entwickelt, das moderne Materialien und Farben verwendet. Die offene Shopgestaltung gibt Kunden einen guten Überblick über das Sortiment und den Tankstellenshop. Das Sortiment setzt sich aus den beliebten Spar-Marken-Produkten, frischem Bio-Gebäck, hervorragendem Obst und Gemüse sowie den Dingen des täglichen Bedarfs zusammen. Großes Augenmerk liegt beim Konzept auf frischen Snacks wie Leberkässemmeln und Panini sowie auf hochwertigem Kaffee. An den neuen Spar express Standorten gilt die Supermarktpreisgarantie für Spar-Marken.

Erweiterte Öffnungszeiten

Alle 17 Spar express bzw. Despar express-Tankstellenshops in der Steiermark und im Südburgenland sind an 365 Tagen im Jahr und somit auch zu Weihnachten und an den kommenden Feiertagen geöffnet, sodass die Kunden immer die Möglichkeit haben, zu Supermarktpreisen – auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten herkömmlicher Lebensmittelgeschäfte − einzukaufen. Viele Shops sind sogar rund um die Uhr geöffnet.

Marija Kanizaj

Lebensmittel sind kostbar

Verwenden statt verschwenden: In Österreich stammt mehr als die Hälfte aller weggeworfenen Lebensmittel aus privaten Haushalten, jedoch nur 5 % aus dem Handel. Bei Spar wird nur rund 1 % der angebotenen Lebensmittel nicht verkauft. Nicht mehr verkaufbare Produkte spendet Spar an soziale Tafeln und Einrichtungen. Beim Thema Altbrot und Gebäck betreibt Spar seit rund zehn Jahren eine regionale Kooperation mit einem steirischen Schweinemastbetrieb, welcher das Altbrot bzw. -gebäck zu hochwertigem Tierfutter verarbeitet und dadurch Lebensmittelverschwendung in einem zweiten Kreislauf vermeidet. Dank der Spar-Partnerschaft ist eine wertvolle Futtergrundlage entstanden – jährlich kann der regionale Betrieb damit 4.300 Schweine ernähren.

Lorbeer ist die Duftpflanze 2025

Mit seiner stolzen Erscheinung und dem unverwechselbaren Aroma wurde der Lorbeer von der Vaga-Vereinigung Aromapflege und gewerbliche Aromapraxis zur Duftpflanze des Jahres 2025 gewählt. Seit der Antike wird der immergrüne Baum mit Weisheit, Sieg und Schutz assoziiert. Seine glänzenden Blätter und der charakteristische Duft prägen nicht nur die Küche, sondern auch die Welt der Aromapflege. Seine erfrischende Wirkung auf Geist und Seele ist ideal bei Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche. Ein besonderes Highlight: Lisa-Marie König hat auch dieses Jahr ein ausdrucksstarkes Bild zur Duftpflanze des Jahres gestaltet. Die Künstlerin sowie Grafik- & Produktdesignerin visualisiert seit 2018 jährlich die gewählte Duftpflanze.

SPÖ-Kampagne zur Gemeinderatswahl

Der steirische SPÖ-Chef Max Lercher unterstreicht erneut die Wichtigkeit der Gemeinden und Städte: „Für ein gutes Zusammenleben, so wie wir es kennen, brauchen wir starke Kommunen. Darum ist es wichtig, bei der Gemeinderatswahl sozialdemokratisch zu wählen. Damit trotz angespannter Finanzlage die Schwerpunkte weiterhin im Interesse der Bevölkerung gesetzt werden. Wenn Kommunen laufende Kosten nicht mehr abdecken können und Leistungen kürzen müssen, hat das empfindliche Auswirkungen auf die Lebensrealität der Steirerinnen und Steirer. Wenn der Bund keine Unterstützung zustande bringt, dann muss das Land einspringen. Wir bringen daher im Landtag Vorschläge ein, unseren Gemeinden und Städten sofort zu helfen und sie zu entlasten.“

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

„Ich gehe selbstverständlich wählen, weil ich seit 15 Jahren Unternehmer bin und die WKO als verlässlichen Partner schätze.“

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Christian Ofner Der Backprofi Gleisdorf
© Werner Krug

Mit Fazit auf den steirischen Ball des Jahres!

Wir verlosen ganze 8 x 2

Eintrittskarten für den Bauernbundball am 28. Februar in Graz im Wert von jeweils 98 Euro!

Einfach ein Mail an bbb@wmedia.at mit Namen und Telefonnummer schicken!

Wer zuerst mailt, tanzt zuerst! Viel Glück :)

Der 74. Steirische Bauernbundball findet am 28. 2. 2025 in der Grazer Stadthalle statt. Eröffnung ist um 20 Uhr, Einlass ab 18.30. Eine Karte hat den Wert von 49 Euro, sie werden nur paarweise verlost. Bitte »Bauernbundballkarten« in den Betreff des Emails schreiben sowie Namen und Telefonnummer angeben. Wer gewonnen hat, wird informiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Viel Glück und jedenfalls viel Spaß am Bauernbundball!

Gründermesse 2025 − von der Vision zum Unternehmen

(v.l.n.r.) WKO-Präs. Josef Herk, Steiermärkische Vorst. Oliver Kröpfl, LRin Barbara Eibinger-Miedl, MCG-Vorst. Armin Egger, StR. Kurt Hohensinner (in Vertr. V. StR. Günter Riegler) und Messeleiter Helmut Sechser

Zahlreiche aufstrebende Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer treffen sich auf dem Marktplatz der Ideen, um wertvolle Einblicke zu erhalten und sich mit etablierten Unternehmen zu vernetzen. Für einen gelungenen Start in die Selbstständigkeit braucht es mehr als Mut und Ausdauer, besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Deshalb lädt die MCG gemeinsam mit dem Land Steiermark, der WKO Steiermark, der Steiermärkische Sparkasse und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG am 22. März neuerlich zur Gründermesse ein. Im Messecongress Graz erhalten Interessierte an einem Tag praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen zu den Themen Gründung, Markeneinführung und Unternehmensaufbau.

Inspiration durch Vorbilder

Die Gründermesse inspiriert traditionell mit spannenden Persönlichkeiten, die wertvolle Impulse für unternehmerischen Erfolg liefern. Extremsportler Christoph Strasser, jüngster Sieger des Race Across America (RAAM), zeigt, wie eng Erfolge und Rückschläge beieinanderliegen und welche Parallelen es zwischen Extremsport und Unternehmertum gibt – von Risikobereitschaft bis zur Fähigkeit, aus Niederlagen gestärkt hervorzugehen. Leadership Coach Verena Böhm, die sich bis ins Top-Management hocharbeitete und später die Be You Academy gründete, vermittelt, warum Authentizität und Selbstbewusstsein entscheidend sind, um als Unternehmer nachhaltig erfolgreich zu sein.

Info: Gründermesse 2025, 22. März 2025, 09.00 bis 17.00 Uhr, Messecongress Graz; Für alle Besucher kostenlos; Registrierung und Programm: www.gruendermessegraz.at �

Mit Holz in eine nachhaltige Zukunft

„Volle Fahrt voraus für die steirische Forst- und Holzwirtschaft!“ So klang es aus der Holz-Straßenbahn, die am Eröffnungstag der Häuslbauermesse durch Graz rollte. Sie markierte den Auftakt einer Impulsserie, die von Pro Holz-Steiermark ins Leben gerufen wurde. Mit „Wood Vibes“ soll ein Beitrag zur Stärkung der steirischen Wirtschaft geleistet und die Vielseitigkeit des Werkstoffs Holz in den Fokus gerückt werden. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, in der die Baubranche mit Unsicherheiten kämpft, setzt Pro Holz-Steiermark ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovation. „Unsere Forstwirtschaft und die gesamte Wertschöpfungskette Holz haben eine große Bedeutung für die waldreiche Steiermark“, so LRin Simone Schmiedtbauer.

Visionen einer lebenswerten Zukunft

Hohe Auszeichnung für einen Brückenbauer

Mit dem „Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich“ wurde der seit über 30 Jahren tätige Honorarkonsul von Ungarn, Rudi Roth, in Wien ausgezeichnet. BM Martin Polaschek und Laudator LR Karlheinz Kornhäusl lobten besonders das einmalige Engagement, dass Roth bisher über 250 Stipendien an österreichische und osteuropäische Studenten vergeben hat. Sie würdigten auch seine großen wirtschaftlichen Leistungen sowie die sportlichen Erfolge, wo er als einziger österreichischer Fußballer als Spieler (1975) und als Präsident (2004) mit dem GAK österreichischer Fußballmeister wurde. In der Dankesrede erinnerte Roth daran, dass Frieden und Völkerverständigung aktives Handeln erfordern. „Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst!“

Zum 200-Jahr-Jubiläum ruft die Steiermärkische Sparkasse Menschen auf, ihre Visionen einer lebenswerten Zukunft zu teilen. Den besten Projekten winkt eine Unterstützung von bis zu 10.000 Euro. Eingereicht werden kann ab sofort bis 30. Juni 2025. „Egal ob es die ideenhungrigen Gründer und Unternehmer sind, die Winzer, die Nachhaltigkeit und Erfolg vereinen, die Ehrenamtlichen, die sich für ein gerechteres Morgen einsetzen, oder die vielen Menschen, die unseren Alltag mit kleinen Gesten besser machen: Wir glauben an sie und unterstützen ihre Visionen einer lebenswerten Zukunft. Mit dem Welt-von-morgen-Fördertopf können wir noch mehr Menschen und ihre Projekte zu begleiten“, sagt Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch.

Erfolgreicher Abschluss für Projekt „KURT“

Das oststeirische Leuchtturmprojekt KURT („Klimafit und resilient im Thermen- & Vulkanland“) wurde kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Dabei entstand ein Handlungsleitfaden, der den touristischen Betrieben in der Region konkrete und praxisnahe Maßnahmen zur Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels bietet. Er basiert auf einem Entwicklungsprozess, der sowohl wissenschaftliche Analysen als auch die aktive Beteiligung regionaler Akteure umfasste. „Mit diesem Handlungsleitfaden haben wir ein wertvolles Instrument geschaffen, das unseren Betrieben hilft, den Klimawandel nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance zu begreifen“, betont Christian Contola, GF der Erlebnisregion Thermen- & Vulkanland.

Selbstverständlich wählen wir unsere eigene Vertretung.

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Ulli Retter Gastgeberin im Bio-Natur-Resort Retter Pöllauberg

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Neujahrsempfang der WKO Steiermark

Rund 270 prominente Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung folgten am 7. Jänner der Einladung der WKO-Steiermark-Führungsspitze rund um Präsident Josef Herk, den Vizepräsidenten Herbert Ritter, Gabi Lechner und Andreas Herz sowie Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und seinem Stellvertreter Gerhard Kienzl zum traditionellen WKO-Neujahrsempfang. Dieses Jahr steht unter einem ganz besonderen Stern, begeht die Wirtschaftskammer Steiermark doch ihr 175-Jahr-Jubiläum mit zahlreichen Feierlichkeiten. „175 Jahre, in denen wir stets an der Seite der Unternehmerinnen und Unternehmer gestanden sind, um den Wirtschaftsstandort zum Wohle aller Menschen aktiv weiterzuentwickeln“, betonte Herk bei seiner Ansprache.

Neues Vorstandsteam für Energie Steiermark

Ende des Jahres hat der Aufsichtsrat der Energie Steiermark einstimmig beschlossen, Martin Graf und Werner Ressi ab 1. April für die Dauer von fünf Jahren zum Vorstand des Konzerns zu bestellen. „Wir sind davon überzeugt, mit ihnen Kraft ihrer Expertise eine hervorragende Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Energie Steiermark zu haben“, so Karl Rose, Präsident des Aufsichtsrates. „Dem scheidenden Vorstandssprecher Christian Purrer gilt Dank und Wertschätzung für seine herausragende Tätigkeit, er hat mit seiner Kompetenz und verbindenden Persönlichkeit den Konzern seit 2012 maßgeblich geprägt und zu einem der erfolgreichsten Landesenergieunternehmen Österreichs entwickelt“, so Rose.

Ökoprofit-Gütesiegel für Brauerei Puntigam

Am 26. November 2024 wurden an der Kunstuniversität Graz 36 Betriebe von Vize-Bgm. Judith Schwentner und dem Abteilungsleiter vom Umweltamt Graz, Werner Prutsch, mit dem Ökoprofit-Gütesiegel der Stadt Graz geehrt. Unter den ausgezeichneten Betrieben war auch die Brauerei Puntigam. „Wir freuen uns über die 20-jährige Partnerschaft mit Ökoprofit, die – mit kleineren Unterbrechungen – seit 1994 besteht. Das Ziel der Stadt Graz, eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in der Region zu fördern, passt hervorragend zu unserem Anspruch, kontinuierlich Schritte in den Bereichen Ressourcenschonung, Emissionsreduktion und Nutzung erneuerbarer Energien zu setzen“, so Daniela Winnicki, Director Corporate Affairs bei der Brau Union Österreich.

Fotos: Foto Fischer, Energie Steiermark, Foto Fischer, Foto Fischer, Stadt Graz

Neuer Glanz für Stadtpark-Juwel

Seit etwas mehr als 150 Jahren ist der historische Stadtparkbrunnen ein gern besuchtes Juwel in der „grünen Lunge“ von Graz. Dieses Alter merkt man ihm leider an allen Ecken und Enden an. Doch Besserung ist in Sicht: Im Februar startet die Sanierung des Brunnens, die etwas mehr als eine Million Euro kosten wird. Stadtrat Günter Riegler erklärt: „Es ist unübersehbar, dass der Stadtparkbrunnen saniert werden muss. Der Brunnen ist längst zu einer Art Wahrzeichen von Graz geworden. Wie den Uhrturm haben wir auch ihn großzügigen Bürgern zu verdanken, die anno dazumal die finanziellen Mittel aufbrachten. Ihnen sind wir es schuldig, für dessen Erhaltung zu sorgen, damit sich künftige Generationen noch daran erfreuen können.“

Steiermärkische stockt Vorstandsteam auf

Der erfahrene Banker Sigmund Loibner verstärkt ab 1. Juni 2025 als viertes Mitglied das Vorstandsteam der Steiermärkischen Sparkasse. Damit werden im Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse ab Juni 2025 neben Georg Bucher als neuem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kröpfl und Walburga Seidl als bestehende Vorstandsmitglieder sowie Sigmund Loibner als neues viertes Vorstandsmitglied vertreten sein. Der Aufsichtsrat der Steiermärkischen Sparkasse hat Sigmund Loibner, derzeit Leiter der Abteilung Workout Management, ab 1. Juni 2025 als viertes Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse ernannt. Mit Loibner gewinnt die Steiermärkische Sparkasse eine erfahrene Führungspersönlichkeit mit jahrelanger Bankerfahrung.

BLEIBEN FAIR. ECHTE FANS

Sag Nein zu Gewalt. Für den Fußball, den wir lieben.

graz.at/fairplay

Wechsel an der Spitze der Holzindustrie

Staffelübergabe in der Fachgruppe der steirischen Holzindustrie: Nach zwölf Jahren an der Spitze übergibt Monika Zechner mit Jahresende die Obmannschaft an Josef Stoppacher. Zechners Bilanz kann sich dabei mehr als sehen lassen: Eines der herausragenden Projekte, das unter ihrer Leitung ins Leben gerufen wurde, ist die Lehrlings-, Ausbilder- und Fachkräfteakademie der steirischen Holzindustrie. Diese Initiative hat es geschafft, die Nachwuchsförderung in der Branche auf ein neues Niveau zu heben. Ein Beispiel ist das Buch „Straße der Maße“, das in Zusammenarbeit mit Lehrlingsausbildern entwickelt wurde. Dieses Werk hat seinen festen Platz in den Lehrplänen und dient als wertvolle Grundlage für die Ausbildung neuer Fachkräfte.

Neuer Regionaldirektor bei Interspar

Seit Anfang des Jahres ist Josef Fuchs neuer Regionaldirektor bei Interspar. In seiner neuen Position als Regionaldirektor ist er erfolgsverantwortlich für acht Interspar-Hypermärkte. 2021 übernahm der 55-jährige Gössendorfer die Marktleitung in Fürstenfeld und 2023 die Leitung des Interspar in Leibnitz. Ab sofort verantwortet Fuchs acht Interspar-Standorte in der Steiermark. „Ich freue mich auf die Aufgaben, die meine neue Position mit sich bringt. Die Weiterentwicklung der Mitarbeiter und der Märkte ist mir besonders wichtig“, erklärt Josef Fuchs. Der in Gössendorf ansässige Fuchs ist verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Söhne. Den idealen Ausgleich zu seiner Arbeit findet der Gössendorfer im Laufen.

LEHREHAT

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Fotos: Marija Kanizaj, Interspar / Werner Krug, MUL / Tauderer, Benjamin Gasser

Projekt zur innovativen Wasserstoffspeicherung

Ein Expertenteam des Lehrstuhls für Energy Geosciences unter der Leitung von Univ.-Prof. David Misch widmet sich in Zusammenarbeit mit Geologen der Salinen Austria AG im Rahmen des FFG-Projekts „H2Cavern“ der Erforschung innovativer Möglichkeiten zur Wasserstoffspeicherung in österreichischen Salzkavernen. Das Projekt könnte einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wasserstoffversorgung der heimischen Industrie leisten. Das Team rund um Misch plant, alle verfügbaren Bergbaudaten zu sondieren. Ergänzend dazu sollen Laborexperimente und numerische Modelle das Langzeitrisiko abschätzen. Die Forschung soll die Erschließung eines der vielversprechendsten Wasserstoff-Speicherkonzepte für heimische Akteure im Energiesektor vorantreiben.

Der Kosovo feierte den 17. Geburtstag

Anlässlich der 17-jährigen Unabhängigkeit des Kosovo haben der Honorarkonsul Manfred Brandner (r.), der Unternehmer Kened Baftiaj sowie der Gemeinderat Arsim Gjergji in dessen Restaurant „eleven“ in die Kaiserfeldgasse geladen. Kosovarische Spezialitäten begleiteten den Geburtstag ebenso wie die Nationalhymne „Europa“. Ihr lauschten neben dem Doyen der Grazer Honorarkonsule Rudi Roth auch WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg (re.), die Konsule Andreas Bardeau und Bernhard Kügler sowie der Saubermacher-Gründer Hans Roth.

Zu Gast bei Fazit

Es gibt Themen, die nicht nur gesellschaftspolitisch relevant sind, sondern auch persönlich berühren – wie die Frage nach einem fairen Zugang zu Verhütung. Als Initiatorin des Volksbegehrens »Gratis Verhütung« liegt mir dieses Anliegen besonders am Herzen. Nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch basierend auf wissenschaftlichen Studien bin ich überzeugt: Gratisverhütung spart Geld, verbessert die Gesundheit von allen und fördert Gleichberechtigung. Doch warum ist das so?

Die Einführung von Gratisverhütung bedeutet auf den ersten Blick zusätzliche Kosten für den Staat. Doch zahlreiche internationale Studien belegen, dass sich diese Investition mehrfach auszahlt. Eine Untersuchung der »Washington University School of Medicine« zeigt, dass durch kostenlose Verhütung Teenagerschwangerschaften um bis zu 80 Prozent und Abtreibungen um bis zu 62 Prozent reduziert werden können. Weniger ungewollte Schwangerschaften bedeuten weniger Ausgaben für Schwangerschafts-

Warum Gratisverhütung
mehr Geld und auch Gleichberechtigung bringt

abbrüche, Geburtskosten und soziale Unterstützungsleistungen. Und ein Bericht des »Joint Economic Committee« des US-Kongresses schätzt, dass jeder in Verhütung investierte Dollar dem Staat langfristig sechs Dollar spart. Österreich könnte also sogar sparen, in der jetzigen Budgetlage nicht ganz unwesentlich. Gleichberechtigung beginnt bei der Verhütung! Wir haben tatsächlich schon kostenlose Verhütung in Österreich – die HIV-PrEP [Anmerkung: Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt] – aber wer verwendet diese vorwiegend? Männer, die mit Männern Sex haben. Die Forderung nach kostenfreier Verhütung kommt also nicht aus irgendeiner Ideologie, sondern soll faktische Ungleichheit bereinigen. In Österreich tragen Frauen überproportional die Kosten für Verhütung. Der Verhütungsbericht 2024 des Gesundheitsministeriums zeigt, dass 50 Prozent der Frauen Verhütung alleine bezahlen – ein Kostenfaktor, der besonders junge oder einkommensschwache Frauen belastet. Hinzu kommt, dass Verhütungsberatung bei Gynäkolog:innen als Privatleistung abgerechnet wird. Und während Frauen nicht nur die finanziellen Lasten, sondern oft auch die körperlichen Nebenwirkungen von Verhütungsmethoden tragen, bleibt ein solidarischer Beitrag der Männer oft aus. Dabei wäre es mehr als fair, die Verantwortung für Verhütung gerechter zu verteilen – sei es finanziell oder durch die Entwicklung von männlichen Verhütungsmethoden, die über Kondome hinausgehen.

Die Gesundheit darf nicht vergessen werden. Einerseits schützen Kondome und Lecktücher vor sexuell übertragbaren Infektionen, wo wir in Europa gerade einen Höhepunkt erreicht haben – aus dieser Sicht vielleicht nicht so blöd, sich hier einmal Maßnahmen zu überlegen, bei Covid ging’s ja auch. Außerdem würde der Zugang zu kostenloser Verhütung es Frauen ermöglichen, die Methode zu wählen, die am besten zu ihrem Körper passt. Langzeitverhütungsmittel wie Spirale oder Stäbchen bieten höchste Sicherheit, sind aber oft teuer und daher für

viele Frauen unerschwinglich. Studien belegen, dass kostenlose Verhütung dazu führen würde, dass dann eher zu Langzeitmethoden gegriffen wird. Gratisverhütung würde auch die Tabuisierung des Themas aufbrechen und die Bereitschaft erhöhen, über die verschiedenen Optionen zu sprechen. Gerade bei Jugendlichen wäre das ein entscheidender Schritt, um von Beginn an informierte Entscheidungen zu fördern – hier setzt auch unsere Forderung nach mehr sexualpädagogischer Bildung an. Die Zahlen und Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Kostenlose Verhütung ist nicht nur ein Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung, sondern auch ein wirtschaftlich sinnvoller Schritt. Die Einsparungen für den Staat, die gesundheitlichen Vorteile und die Fortschritte in der Gleichberechtigung machen dieses Modell zu einer Win-win-Situation für alle. Doch dieses Thema ist nicht nur eine abstrakte Rechnung oder ein politisches Anliegen. Es ist eine Frage von Fairness. Jede:r sollte ohne finanzielle Hürden die Möglichkeit haben, über den eigenen Körper entscheiden zu können. Deshalb lade ich Sie ein: Unterstützen Sie das Volksbegehren »Gratis Verhütung«. Jede Unterschrift zählt – für mehr Prävention, Zugänglichkeit und Aufklärung! n

Aisha Gstöttner, geboren 2000, ist Initiatorin des Volksbegehrens »Gratis Verhütung«, arbeitet für die HPV-Impfung als Brand- und Liaison-Managerin und ist Bezirksrätin in Wien Meidling (ÖVP). Daneben studiert die gebürtige Steirerin im Master das Fach Gender Studies.

Sie erreichen die Autorin unter redaktion@wmedia.at

Bauen & Wohnen

Bund fördert Grazer

Klimaschutzprojekte

Die Stadt Graz startet 2025 mit einem starken Impuls für den Klimaschutz: Die FFG steuert 170.000 Euro an Förderungen für vier innovative Grazer Klimaschutz-Projekte bei.

Mit diesen Fördermitteln wird nicht nur das städtische Budget entlastet, sondern Graz kommt auch dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 näher, ist sich Vize-Bgm.in Judith Schwentner sicher: „Mit den Förderungen können wir wichtige Klimaschutz-Projekte umsetzen und unsere Bürger noch aktiver in den Klimaschutz einbeziehen. Gemeinsam gestalten wir eine lebenswerte und umweltfreundliche Zukunft für alle Grazer.“

Die Projekte im Überblick: Klik – Qualifizierungsnetzwerk für klimaneutrale Städte: Ein Schulungsprogramm stärkt die Klimakompetenz der Mitarbeiter in Stadtverwaltungen und kommunalen Unternehmen. Die Schulungsmaterialien werden von den Klimapioniergroßstädten gemeinsam mit Institutionen wie dem Wegener Center Graz entwickelt.

Klimapionierquartiere Graz: Dieses Projekt untersucht das weitgehend fertiggestellte Quartier Smart City-Graz Mitte und zielt auf eine Übertragung wirksamer Klimaschutz- Maßnahmen in den Bereichen nachhaltige Energie, Mobilität, Grünflächen und soziale Infrastruktur auf die Entwicklungsgebiete Ostbahnhof und Smart-City Nord-West ab.

Gemma K! Gemeinschaf(f)t Klimaschutz: Bürger werden als Multiplikatoren ausgebildet, um in ihrem privaten Umfeld Klimagemeinschaften“ zu bilden und so noch mehr Menschen zu klimafreundlichen Lebensstilen zu motivieren.

Nucleus – Nachhaltige urbane Cluster: Das Projekt erforscht, wie bestehende Stadtquartiere wie das revitalisierte Industrieareal Tagger als Modelle für klimaneutrale Stadtentwicklung dienen können. Dabei wird ausgelotet, inwieweit innovative Energieproduktion vor Ort positiv auf den umliegenden urbanen Raum ausstrahlt, und damit bestehende Infrastruktur verbessern und wirtschaftliche Impulse setzen kann.

Diese Projekte sind ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen und lebenswerten Stadtentwicklung. Sie bieten den Menschen Zugang zu einem umweltfreundlichen Umfeld, fördern die Zusammenarbeit innerhalb der Gesellschaft und bringen die Stadt dem Ziel der Klimaneutralität ein großes Stück näher.

Idyllische Liegenschaft im Sulmtal: Erhöhte, sonnige Ruhelage, ein Traum für alle Naturliebhaberideal auch als Ferien- und Wochenendhaus, moderner Grundriss, angenehmes Wohnklima, Gfl. 1289 m². HWB 145,2 kWh/m²a, fGEE 1,95, KP: auf Anfrage.

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25 Jahre für die steirische Immobilienwirtschaft

Gerald Gollenz beendet seine Funktion als Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKO Steiermark mit Ende dieser Periode. „Leicht fällt es mir nicht“, so Gollenz: „Die Baustellen für die steirische Branche wurden in den letzten Jahren durch strenge Finanzierungsvorgaben und schwierige rechtliche Rahmenbedingungen wirklich nicht einfacher! Zu tun gibt es leider mehr als genug!“

Im Jahr 2000 wurde Gerald Gollenz erstmals in den Ausschuss der Fachgruppe gewählt. Eine Funktionsperiode später, 2005, übernahm er dann die Obmannschaft. „Prägend war neben der guten Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und dem Team der Wirtschaftskammer vor allem die zahlreichen Krisen für die Branche! Ob Wirtschafts-, Euro-, Flüchtlings- oder Energiekrise – die Zeiten waren und sind zukünftig turbulent und wirken sich sehr unmittelbar auf unsere Branche aus“ so Gollenz. „Auch Höhen wie die Goldgräberstimmung bei Anlegerwohnungen und der Immoboom waren Teil der Entwicklungen. Und daher kann ich rückblickend auch klar festhalten, dass Immobilien wie ein Fels in der Brandung diese Zeiten krisensicher überstehen!“

Gollenz: „Interessenvertretung unabkömmlich“

„Genau aus diesem Grund war und ist es wichtig, die Interessensvertretung für unsere Mitgliedsbetriebe in der Steiermark mit aller Kraft wahrzunehmen“ so Gollenz, der von Anfang an als Obmann einen Schwerpunkt auf die Imagebildung und damit Bedeutung der Branche setzte. „Sichtbar zu machen, was unsere Branche tagtäglich leistet, stand für mich immer ganz oben auf der Agenda,“ betont der (Noch-)Obmann. „Denn nur mit Verständnis für unsere Leistung schafft man auch ein offenes Gehör für unsere Probleme und Anliegen.“

Brückenbauer am Immobiliensektor „Wichtig war mir darüber hinaus auch, dass sich alle Branchen, die rund um eine Immobilie tätig sind, über die Initiative „Immobiliensektor“ austauschen. Eine Krise am Immobilienmarkt hat weitreichende Folgen auf unterschiedlichste Wirtschaftszweige. Diese zusammen zu bringen und auch gemeinsame Forderungen aufzustellen, war und ist unausweichlich für die Stabilität der Unternehmen am Markt“, ist Gollenz überzeugt, dessen weiteres Anliegen es immer war, Mitglieder durch umfassendes Service und einen regen Austausch zu stärken und zusammen zu führen. „Die Bundesimmobilientage 2010, 2019 und 2024 wurden in der Steiermark ausgerichtet und brachten somit auch Kolleginnen und Kollegen aus ganz Österreich zu uns“ so Gollenz.

Wie sich die Immobilienwirtschaft nach den massiven Einschränkungen durch KIM-Verordnung, Bestellerprinzip bei Mietwohnungen oder den immer komplizierter werdenden Rahmenbedingungen verändern werde, hänge vor allem davon ab, wie geeint man sich für die Forderungen der Branche einsetze, um gehört zu werden, betont Gollenz: „Das Ende der KIM-Verordnung konnten wir nämlich nur so durchsetzen. Selbst wenn wir vor politischen Wendepunkten im Bund und in der Steiermark stehen, die Anliegen unserer Betriebe bleiben dieselben! Auch der Sprecher der steirischen Bauträger, Andreas Kern, ist mit seiner Expertise und seinem Einsatz bestens gerüstet!“

„Technik für Kinder“ in Feldbach eröffnet

Am 31. Jänner wurde das Technikhaus für Kinder und Jugendliche in Feldbach mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Bildung feierlich eröffnet. Das Technikhaus ist eine moderne Werkstätte, die Kindern zwischen 7 und 14 Jahren ermöglicht, ihre handwerklichen Fähigkeiten zu entdecken. An 24 professionell ausgestatteten Arbeitsplätzen lernen sie den Umgang mit Werkzeugen und Materialien, unterstützt von erfahrenen Fachkräften. Möglich wurde dieses Projekt durch die Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben, Sponsoren sowie Förderungen von Bund, Land und der EU. „Das Technikhaus bietet eine professionelle Infrastruktur mit unzähligen Möglichkeiten, damit Kinder ihre Talente entfalten können“, betont Vereins-Obfrau Silvia Reindl.

Skilegenden als Markenbotschafter

Die Merkur Versicherung begrüßt mit Reinfried Herbst und Manfred Pranger zwei neue Gesichter als Testimonials. Die ehemaligen Weltklasse-Skirennläufer, die mit ihren Erfolgen Skisportgeschichte geschrieben haben, stehen ab sofort als Markenbotschafter für die Themen Vorsorge und Gesundheit. Als sichtbare Botschafter tragen sie das Logo der Merkur Versicherung und inspirieren dazu, Vorsorge und Gesundheit zu einem selbstverständlichen Teil des Alltags zu machen. „Reinfried Herbst und Manfred Pranger verkörpern Leidenschaft und den Willen, sich selbst und andere zu Höchstleistungen zu motivieren. Sie sind daher die perfekten Botschafter, um Bewegung, Vorsorge und Gesundheit in den Vordergrund zu rücken“, erzählt CSO Markus Spellmeyer.

Wechsel im Junge-Industrie-Vorsitzteam

Im Vorsitz der Jungen Industrie Steiermark wurde die Spitze neu formiert. Hella Riedl-Rabensteiner wurde in die Funktion der Vorsitzenden gewählt und bildet mit Patrick Hirtl-Stelzer die bewährte Doppelspitze der JI Steiermark. Dominik Santner zieht sich nach zwei Perioden als Vorsitzender zurück, verbleibt aber im Vorstand. Mit Blick auf gesellschaftspolitische Themen setzt Riedl-Rabensteiner, GF der Geodata Informationstechnologie GmbH, klare Akzente: „Wir verstehen uns nicht nur als Netzwerk, sondern auch als treibende Kraft für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Eine ‚Herdprämie‘, die Frauen nachhaltig in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit beschneidet und die berufliche Gleichstellung ausbremst, ist für uns keine Option.“

Fotos: Johann Schleich, Merkur, JI Steiermark

Die „Glorreichen Sieben“ für den Bauernbundball

„Gesellig wird’s sein mit Steirischem Wein“ lautet das Motto des diesjährigen Bauernbundballes am 28. Februar in der Grazer Stadthalle. Daher wurde die traditionelle Ballweinverkostung zu einem richtigen Event ausgebaut.

Sage und schreibe 175 Weine wurden zur Vorverkostung in der Weinbauschule Silberberg eingereicht, davon schafften es die jeweils besten drei Weine aus den sieben Kategorien in das Finale am Steiermarkhof.

In einer abschließenden Blindverkostung wurden die Kandidaten unter der Leitung von Werner Luttenberger, Bauernbund-Dir. Franz Tonner und Ballorganisator Raffael Fux durch eine hochkarätige Jury auf Herz und Nieren geprüft. Am Ende gab es „Die Glorreichen Sieben“, die sich Bauernbundballwein 2025 nennen dürfen und mit einem handgefertigten Glas-Award ausgezeichnet wurden:

- Sauvignon Blanc − „Der mit der Stachelbeere tanzt“: Weingut Tschermonegg aus Leutschach

- Muskateller − „Der Fruchtige“: Weingut Kollerhof am Eichberg aus Leutschach

- Junker − „Der Jüngling“: Weingut Assigal aus Leibnitz

- Burgunder Sekt − „Der Explosive“: Weingut Potzinger aus Gabersdorf

- Rieden Burgunder − „Der Kräftige“: Weinhof Platzer – aus Tischen

- Schilcher − „Der Extravagante“: Schilcherweingut Friedrich aus Stainz

- Rotwein – „Der Vollmundige“: Weingut Riegelnegg – Ollwitschhof aus Gamlitz

„Mit der Präsentation unserer Glorreichen Sieben wird der Steirische Bauernbundball zum Sinnbild der steirischen Weinkultur. Ein Hoch auf die Geselligkeit, die Tüchtigkeit und die Vielfalt. Das sind Werte, die in der Steiermark gelebt und geliebt werden“, freut sich Weinbaudirektor Luttenberger gemeinsam mit dem steirischen Weinbauobmann Stefan Potzinger. Alle Siegerweine wird es selbstverständlich am 74. Steirischen Bauernbundball am 28. Februar in der Grazer Stadthalle zum Verkosten geben, wenn es heißt: „Gemütlich wird’s sein mit Steirischem Wein!“ �

(v.l.n.r.) Bauernbund-Dir. Franz Tonner, der design. LK-Präs. Andreas Steinegger, Weinbauobmann Stefan Potzinger, flankiert von den beiden Weinhoheiten, Weinbaudirektor Werner Luttenberger und Ballorganisator Raffael Fux.

Hermann Talowski, Unternehmer und WKO-Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk Kurz im Gespräch mit

Wird der Wirtschaftsbund seine dominante Stellung bei den kommenden WK-Wahlen halten oder sehen Sie angesichts der politischen Lage hier Veränderungen?

Es gibt natürlich Trends, die sich auch bei der WK-Wahl niederschlagen können. Was aber letzten Endes zählt, ist die fachliche Arbeit in den Innungen und Fachgruppen. Wir sind für die Interessenpolitik zuständig, nicht für die Parteipolitik. Denn alle, die ein Unternehmen führen, haben eine Sorge gemeinsam: Am 1. des Monats sind die Löhne fällig, am 15. die Steuern.

Viel ist jüngst von Reformen die Rede, welche strukturellen Änderungen würden Sie sich in der WKO wünschen?

Wenn man Reformen von der Politik einfordert, dann muss man auch Reformen in der WKO andenken. Eine der Fragen ist etwa: Braucht es wirklich neun Landeskammern oder wäre es sinnvoll, kleinere Kammern mit größeren zusammenzulegen, um mehr Effizienz zu erreichen? Allein die steirische Sparte Gewerbe und Handwerk hat beispielsweise mehr Mitglieder als die gesamte WKO Burgenland ...

Die Entwicklung bei den Meisterprüfungen ist erfreulich, wie sieht es mit dem Lehrlingsnachwuchs aus?

Die Meisterprüfungen sind absolut erfreulich. Schwierig ist jedoch die Lehrlingsausbildung generell, und zwar für die ausbildenden Unternehmen, die mit immer mehr Regulierungen zu kämpfen haben. Viele überlegen sich mittlerweile schon, ob sie sich das wirklich antun möchten. Die Gesetze gehören hier dringend entrümpelt, um die für den Standort so wichtige Fachkräfteausbildung zu sichern.

Foto:Oliver Wolf

Fazitportrait

Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder

Heizen. Lüften. Kühlen.

Das oststeirische Familienunternehmen »Reisenhofer Haustechnik« feiert heuer sein 65-jähriges Bestandsjubiläum und hat sich vom kleinen Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur zu einem auf Gewerbe und Industrie spezialisierten Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern und einem Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe entwickelt. Was Frank Stronach damit zu tun hat und warum der kunstaffine Firmenchef diesmal vielleicht doch keine große Feier machen wird, erfahren Sie hier.

Im Eingangsbereich von Reisenhofer Haustechnik stößt der Besucher auf das zwei mal zweieinhalb Meter große Bild »Showerstory« der Fotografin Elfie Semotan, direkt davor eine Sitzgelegenheit, die sich als eine aufgeschnittene orange Badewanne von Peter Pilz (»Baden verboten!«) entpuppt. Einfach Querverweise darauf, wo man sich gerade befindet? In den weiteren Gängen des Gebäudekomplexes wird man sprichwörtlich eines Besseren belehrt. Dutzende Werke von Künstlern zieren die Wände, darunter so klingenden Namen wie Peter Kogler, Ronald Kodritsch, Herbert Soltys, Deborah Sengl, Constantin Luser oder Martha Jungwirth. Firmenchef Karl Reisenhofer outet sich als Kunstliebhaber, aber erst seit einem bestimmten Zeitpunkt. Der liegt 15 Jahre zurück und verortet sich in Jennersdorf, wohin ihn ein Freund zu einer Vernissage mitnahm: »Alle haben sich gefragt, was macht der Reisenhofer da, aber niemand hat mit mir gesprochen.« Für einen begnadeten Netzwerker ein schwer erträglicher Zustand. Reisenhofer: »Bis sich einer der Künstler erbarmt hat und angefangen hat, mit mir zu reden. So haben sich die ersten Kontakte ergeben. Davor habe ich alles Mögliche gesammelt, nur keine Bilder. In Jennersdorf war der Startschuss.«

Das war der Kick-off, der Mut etwas Großes anzugehen und es auch zu machen.
Karl Reisenhofer

Als die Reisenhofer Haustechnik im Jahr 2010 das Stammhaus in Gleisdorf sanierte und erweiterte, stand gerade das 50-Jahrjubiläum an. Karl Reisenhofers Idee: Wenn wir schon eine Feier machen, dann aber richtig. Wie stellt man das an, wenn man mit Kunst infiziert ist? Man lädt mit Hilfe von Experten 50 Künstler ein, lässt sie mehrere Monate lang 163 Exponate in den Firmenräumlichkeiten ausstellen und produziert einen 55 Seiten dicken Kunstkatalog. Das Unternehmen Reisenhofer Haustechnik erweist sich in Gestalt des Unternehmers Karl Reisenhofer damit als Grenzgänger, bereit, sich neue Horizonte zu erschließen. Er erachtet Kunst als ein besonderes Kulturgut und meint, es bereichere das Leben der Menschen und trage zur Attraktivität, Lebensqualität und sozialen Balance in der Gesellschaft bei. Auch die lichtdurchfluteten Räume des Betriebs könnten an Aussagekraft dazugewinnen. Dieser positive Imagetransfers spielt dabei eine wichtige Rolle und ein kulturell engagiertes Unternehmen ist nicht nur für seine Mitarbeiter attraktiv. Im Kontext steht natürlich auch der Fördergedanke zwischen der unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung. Der fiskale Teil der Welt allerdings, jener der Finanz- und Betriebsprüfungen, mochte das nicht ganz so sehen, interpretierte den Zusammenhang zwischen Unternehmensgegenstand und Kunst, zwischen Vernetzung und Förderung anders und ließ daher für diesbezüglichen Aufwand keinerlei Abzugsfähigkeit gelten, sprach von Liebhaberei und Privatvergnügen. Unter diesen Voraussetzungen und dem Eindruck, dass eine so große Feier mit engagierter Kunstausstellung auch einen höheren fünfstelligen Betrag verschlingen kann – und es war nicht die einzige Ausstellung im Hause Reisenhofer – überlegt sich der Unternehmer mit dem erweiterten Horizont und der Gesinnung eines ordentlichen Kaufmanns ernsthaft, ob er wirklich zu einer Wiederholungstat schreiten soll. Und da er mit beiden Beinen fest am Boden steht, macht er auch kurz und bündig klar: »Unser Brotberuf ist schon die Haustechnik. Wir heizen, lüften, kühlen.«

Neue Ära ab 1997

Das Unternehmen wurde von Hans Reisenhofer, einem Onkel von Karl, im Jahr 1960 in Ludersdorf gegründet. Ein Jahr später erfolgte die Übersiedlung nach Gleisdorf, an den heutigen Hauptsitz. Zwölf Jahre später erwirbt Karl Reisenhofer Senior (90), der Vater des heutigen Eigentümers, das Unternehmen. Der erste Auslandsauftrag kam aus Italien: 1977 beschädigte ein Erdbeben Siedlungen im friulanischen Gemona, wo in der Folge Fertigteil-

häuser für Schulen und Kindergärten aufgestellt wurden und die Reisenhofer Haustechnik für deren Heizungs- und Sanitäranlagen sorgte. Der heutige, 63-jährige Firmenchef besuchte damals gerade die HTL in Pinkafeld und trat schließlich 1980 als 19-jähriger in den Betrieb des Vaters ein, der noch bis 1999 blieb. Im Jahr 1997 fand die entscheidende Wende in der Firmengeschichte statt, als im Auftrag von Frank Stronach in der kanadisch-amerikanischen Vorzeigesiedlung »Fontana Wohnpark« in Oberwaltersdorf Luxusbäder sowie Heizungs- und Lüftungsanlagen zu errichten waren. »Das war der Kickoff, der Mut etwas Großes anzugehen und es auch zu machen«, so Karl Reisenhofer. Damals fiel auch der Startschuss für Magna Heavy Stamping in Gleisdorf, Magna Drive Train in Lannach und Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz, wo der Gleisdorfer Betrieb jeweils seine Finger im Spiel hatte und hat. Für die Reisenhofer Haustechnik brach eine neue Ära an mit klarem Fokus auf Kunden im Bereich Industrie und Gewerbe.

Gewerbe und Industrie bevorzugt

Im Laufe der Jahrzehnte geriet die Referenzliste der Kunden, die mit Reisenhofer Haustechnik versorgt sind, immer länger. Viele bekannte Firmennamen befinden sich darauf, wie etwa Binder & Co, Austria Druckguss, Logistik Jerich, Sattler Textilwerke, Citypark Graz, aber auch Wasserversorgungsanlagen in zahlreichen steirischen Gemeinden, einige Schulen und Hotels oder das Gleisdorfer Rathaus und das Wellenbad. Mit den Aufträgen von Stronach begann der Betrieb zu wachsen und auch die Projekte wurden größer. Das hatte zur Folge, dass Aufträge für Wohnbauprojekte und private Einfamilienhäuser nur mehr in Ausnahmefällen übernommen wurden. Reisenhofer: »Das wollen wir heute bewusst nicht mehr, höchstens für gut Bekannte.« Die Marge sei zu gering, der Mitbewerb zu groß. Anders bei Gewerbe und Industrie: Bei der Installation der Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Sanitäranlagen etwa für ein Logistikzentrum für die Gebrüder Weiß in Maria Lanzendorf betrug das Umsatzvolumen 3,3 Millionen Euro, für das Kurbad Bad Tatzmannsdorf zusätzlich mit Wassertechnik und Thermalwassernutzung mehr als 5,1 Millionen Euro. Als bei der Weiterentwicklung und dem Weiterverkauf des Wohnparks Fontana vorwiegend Generalunternehmerprojekte entstanden, entwickelte Karl Reisenhofer seine Firmenphilosophie weiter: »Wir bevorzugen es, direkt am Endkunden zu arbeiten, das ermöglicht es, ein den spezifischen Anforderungen entsprechendes Haustechnikprojekt umzusetzen. Damals haben wir

Damals haben wir erkannt, dass Gewerbe und Industrie unsere Kunden sind.
Karl Reisenhofer

erkannt, dass Gewerbe und Industrie unsere Kunden sind.« Die vollen Auftragsbücher geben ihm recht, was auch darauf zurückzuführen ist, dass zurzeit die Investitionsstaus aus der CoronaZeit aufgelöst werden.

Typische Beispiele für seine Kunden aus Gewerbe und Industrie sind etwa die Lebensmittelhändler wie die Rewe-Gruppe oder die Hofer-Märkte. Installationstechnisch hat sich in den letzten Jahren viel geändert, die Anforderungen und Aufgabenstellungen sind komplexer geworden. »Heute gibt es keine klassische Heizzentrale mehr, im Lebensmittelhandel kommt die Energie für das Heizen aus der Abwärme, die bei der Kälteproduktion entsteht, einfach auch deshalb, weil sich die Kühlaggregate enorm vervielfacht haben«, so Reisenhofer. Die Auskopplung der sogenannten Verbundkälten über Wärmetauscher erfolgt durch andere, darauf spezialisierte Gewerbekälteunternehmen. Reisenhofer: »Wir übernehmen die schon fertige Wärme.« Die Aufgabe des Haustechnikunternehmens ist sohin die Verteilung der Wärme im Verkaufsraum.

Geheimnisse des Erfolges

denheit, wenn immer alles funktioniert: »Das ist unser Zugang, die Kunden zufriedenzustellen und möglichst lange zu behalten.« Insbesondere Gewerbe und Industrie beschäftigen sich mit der Haustechnik im eigenen Haus nicht, jeder hat sein eigenes Geschäft zu bedienen. Die seinerzeit übliche betriebsinterne Instandsetzung wird aufgrund Personalmangels oder fehlender Qualifikation reduziert oder gar nicht nachbesetzt. In diese Bresche springt Reisenhofer und bietet seinen Kunden, wie etwa dem Verlagshaus Morawa in Wien, entsprechende Wartungsverträge an: »Aber keinen Service oder Notdienst. Doch durch die Wartung können wir fast garantieren, dass die Anlagen betriebssicher sind.«

Fitness im eigenen Studio Karl Reisenhofer ist Vater zweier erwachsener Kinder, die noch studieren, er war für einige Jahre Finanzstadtrat von Gleisdorf und ist daher ein kühler Rechner. Mit seinen rund 70 Mitarbeitern erwirtschaftet die Reisenhofer Haustechnik einen jährlich schwankenden Umsatz zwischen 10 und 15 Millionen Euro. Den Mitarbeitern steht im Gebäudekomplex ein 24 Stunden durchgehend geöffnetes Fitnessstudio zur Verfügung, zweimal pro Woche mit einem Coach. 20 Prozent vom Gewinn werden als Prämien an die Mitarbeiter ausgeschüttet, aber nicht nach dem Gießkannenprinzip – im Wissen, dass Aufträge sich kostenmäßig sehr unterschiedlich entwickeln können und darüber, dass jedes Prämiensystem ungerecht ist, vertraut er seinem Gefühl und behält sich als Chef die Aufteilung vor.

Das Konzept im Lager unterstützt die Mitarbeiter. Projektzugehörige Boxen mit dem gesamten Zubehör für eine Baustelle sind dem Monteur jederzeit, also auch nachts oder am Wochenende (»24/7«) zugänglich. Die Idee dahinter: Jede Baustellenanlieferung – etwa mit Material oder Werkzeug – ist eine Unterbrechung der Arbeit und ein Störfaktor vor Ort. Was wie eine Kleinigkeit klingt, ist eigentlich eines der Betriebsgeheimnisse des Unternehmens, die den Erfolg ausmachen. Ein wichtiges Standbein des Unternehmens ist Wartung und Instandhaltung. Dieser Zweig macht bereits sieben bis acht Prozent des Volumens aus, schätzt Reisenhofer. Es hebt die KundenzufrieReisenhofer Haustechnik Karl Reisenhofer GmbH

Intensives Nachdenken darüber, was im geschäftlichen Heute zu tun ist, wird bei Karl Reisenhofer großgeschrieben, was in fünf Jahren sein wird, beschäftigt ihn hingegen weniger: »Weil wir es nicht beeinflussen können.« Das bestimmt der Markt. n

8200 Gleisdorf, Gartengasse 4 Telefon +43 (0) 31122429*0 reisenhofer.at

Nichts muß so gut vorbereitet sein wie eine Improvisation.
Otto

Transformationale

Ökologische Transformation

Der breit aufgestellte Begriff der »Transformation« ist zu einem Schlüsselthema geworden. Eine steirische Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, prozessbegleitend für und in den steirischen Regionen aktiv werden.

Mit der Schaffung eines interdisziplinären Diskurses, eines Labs, will das Start-up in einem breit angelegten Prozess gesellschaftliche Transformation losgelöst von Verkopfung und allzu elitären Ansätzen in den steirischen Regionen etablieren. Die Kernthemen um die Fragestellungen Wirtschaft, Regionen, Klima und Kultur wurden laut den Betreibern des Projektes, Gerolf Wicher und Michael Petrowitsch, in den letzten Jahren zwar unikausal behandelt, aber zu wenig miteinander gedacht. Hierfür soll nun mittels der neu gegründeten Initiative »Transformationale« Abhilfe geschaffen werden. Dabei erachten die Aktivisten die zentralen Themen unseres Kulturkreises für basische Instrumentarien ihres Handelns. Diese sind die wirtschaftliche Ungleichheit und die ungerechte Ausbeutung unseres Planeten zugunsten einiger weniger und zulasten vieler. Die Verantwortung für diese Herausforderungen wird zwischen Wirtschaft und Politik hin- und hergeschoben. Dies alles geschieht zuungunsten der Bevölkerung und zugunsten einiger weniger.

Regionalisieren

Anerkannte Formate und Thinktanks sollen auf steirische Verhältnisse und Regionen heruntergebrochen werden, um auf die spezifischen Bedürfnisse einzugehen. In einem längerfristigen Prozess werden

mit analytischer Tiefenschärfe brauchbare Ergebnisse geliefert. Ergebnisse, die der Politik Handlungsfelder bieten und ihr einen breiten Spielraum für die Umsetzung erlauben. Mit der Transformationale als »Lab« und als praktisches Versuchslaboratorium fokussieren die Macher auf die beiden angesprochenen Themen und verbinden sie mit dem Diskurs der Nachhaltigkeit und Regionalität als eine daraus ableitbare neue Kultur des Miteinander. Das Lab versteht sich als Unterstützung der Transformation und als Ermöglicher neuer Dimensionen. Wobei es wichtig ist, diesen Themenbereich verständlich herunterzubrechen, um einen breiten Zugang zu ermöglichen. Darunter verstehen wir ein Aufbrechen und ein Teilhabenlassen der Bevölke-

rung auf vielen Ebenen. Damit sind wird zudem gefordert, den Green Deal der EU weiterzudenken und ihn zielsicher in der Steiermark zu positionieren.

Kultur als Triebmittel fungiert als transformatorischer Anker in den steirischen Regionen. Man will mit und für die steirische Bevölkerung eine intellektuelle und konkrete Auseinandersetzung mit den Themenbereichen bieten.

Die zu startende Strategie arbeitet mit inklusiven Formaten: Impulsstatements, Speakers’ Corner, Diskussionen, Gespräche und natürlich niederschwellige Partizipation als zentrales Element sowie weitere sich im Prozess ergebende Diskursformen beinhalten.

Raus aus den Denksilos »Kultur« ist transformatorischer Anker und Teil des Ergebnisses. Ein humanistischer, partizipativer Kulturbegriff ist in dieser Situation gefragter denn je, denn mit ihm und dem Einsatz entsprechender politischer Player können Werte und Verbindungen geschaffen werden. Diese sollen es ermöglichen, die Wirtschaft sowie proaktiv Klimaschutz betreibende Communities und die Bevölkerung aus ihren Denksilos herauszulocken, herauszufordern und zu ermuntern, sich den anstehenden Transformationsprozessen gemeinsam zu stellen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Es erfordert neue betriebswirtschaftliche Ansätze, die sich

von den linearen »Homo oeconomicus «-Konzepten lösen und sich zu Co-Creation hinwenden. Die Klimathematik zählt laut dem letzten »Club of Rome«-Bericht »Earth for all«, zu den fünf wichtigsten Bereichen, die eine sofortige Kehrtwende erfordern. Die Problematik dürfte in vielen gesellschaftlichen Schichten angekommen sein, jedoch fehlen Werkzeuge und das nötige Bewusstsein. Die Reaktionen und Umsetzungen dazu sind noch sehr verhalten. Die Verständnisbildung von Mensch und Natur als untrennbar verbundene Einheit benötigt noch transformatorische Kraft. Die Communities des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit laufen Gefahr, sich in ihren eigenen Echokammern zu verfangen. Die Transformationale soll Brücken schlagen und mithelfen, an einer inklusiven Zukunft gemeinsam zu arbeiten – ganz im Sinne des »New European Bauhaus«, jener Initiative der EU-Kommission, die den Green Deal mit den Lebensräumen verbindet und konkret herunterbricht.

Niederschwellig

Die Betreiber denken an niederschwellige Ansätze mit intellektuellem Anspruch: einige kleine viele Forum Alpbachs, auf die jeweiligen steirischen Regionen zugeschnitten. Dies beinhaltet einen breiten Ansatz im Sinne konkreter Diskussionsplattformen. Die Ergebnisse werden gesammelt und fließen in finale Publikation ein. Wir gehen davon aus, dass in jeder Region ein anderer Kulturansatz gelebt wird, damit sind andere Zugänge und Prozesse vonnöten. Gerade in diesen Bereichen verschiedener kultureller Vielfalt ist damit auch ein sensibler Zugang im Bereich der Kommunikation von Wichtigkeit. Dies betrifft auch die lokalen Wirtschaftstreibenden. Das Projekt erachtet es als Ziel, in analogen Branchen die digitale und ökologische Transformation zu begleiten. Innovationen, Digitalisierung, Ökologisierung bleiben keine Schlagworte und dies ist gerade im niederschwelligen Bereich zu kommunizieren. Denn ohne Basis kein Mehrwert, so die beiden Macher. n

Alles Kultur

Musikverein

Anna Netrebko kommt. Wahrscheinlich

AAnna Netrebko, Elena Maximova und Pavel Nebolsin (Klavier)

19. Februar 2025, 19.30 Musikverein Graz

ls Groupie hat Mann es nicht leicht. Ich würde sogar sagen Mann hat es schwer. Einer Anna Netrebko nachzureisen -zumindest in beschränktem geografischem Ausmaß mit bescheidenen finanziellen Mitteln- ist so eine Aufgabe, die man sich freiwillig mitunter gerne stellt, an der man aber auch zerbrechen kann. Schön waren ihre Auftritte mit dem Exgatten in letzter Zeit, berührend die Doppelconferencen mit Elina Garanca, fantastisch der letztjährige russische Liederabend in der Staatsoper. Da darfs dann schon mal »ausgefallener« werden. Ariadne auf Naxos mit Netrebko in der Wiener Staatsoper das wäre nice gewesen. War es aber nicht. Anna hat kurzfris-

tig abgesagt. Karten wurden enttäuscht retourniert. In der Presse hielt man sich über Gründe zurück.

Nun fungierte Lise Davidsen nicht als Platzhalter für die kurzfristig Verhinderte. Vielmehr war es ein Höhenflug und wahrlich ein Gesamtereignis. Und schlußendlich im Nachgang betrachtet die bessere Entscheidung, um die Richard Strausssche Meta-Oper mit all ihren interpretatorischen Facetten nicht einer Diva zu überlassen und den Rest wegzukleistern. So ergab sich eine Ausgeglichenheit, die dem Abend guttat. Stehende Ovationen, glückseliges Publikum. Die nächste Chance auf Anna in fußläufiger Reichweite haben wir am 19. Februar im Grazer Musikverein. Hoffentlich bleibt sie bis dahin gesund und bei guter Verfassung. n

Von Konstantin Lippenbauer

Diagonale

Es flimmert wieder

Die Diagonale, das österreichische Filmfestival, geht in das zweite Jahr mit neuer Intendanz. Mit allerhand Satire und einer steirischen Überraschung als Eröffnungsfilm im Gepäck.

Österreich – eine Satire«, so lautet der Titel der filmgeschichtlichen Specials, die die Aficionados erwarten dürfen. 2025 widmet sich das Festival in sieben Programmen mittels einer Spurensuche dem satirischen Schaffen von 1976 bis 1989 in der österreichischen Film- und Fernsehgeschichte. Gerade was Letztere betrifft, wird dies als eine »goldene Ära« interpretiert, in der humorvolle Strategien als Mittel der Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen in die Wohnzimmer des Landes ziehen konnten. Wohl wahr und jedenfalls ein Garant, dass Realität und Satire oft nah beieinander liegen, wie man so schön sagt. Nun.

Der Duft der Großstadt

Das Festival des österreichischen Films findet vom 27. März bis 1. April 2025 zum 28. Mal statt. Graz kann sich nach wie vor glücklich schätzen, damit für ein paar Tage ein wenig nach »großstädtischem Flair« zu duften. Das Ziel des Intendantenduos Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh wird weiterhin sein, »ein Ort der unerwarteten Begegnung, des Austauschs und der Ausrichtung auf neue Horizonte bleiben«, wie sie mitteilen. Und weiteraus tiefgründiger formulieren die Intendanten in ihrer Aussendung: »Komik kehrt Hierarchien um. Sie liebt die anarchische Kraft alles Körperlichen und tritt selbst dem Schauerlichen der Geschichte mit spöttischem Grinsen entgegen.« Wir freuen uns auf wertvolle Rückblicke. Nach vorne geschaut wird aber auch, denn überraschend unerwartet ist in jedem Falle der Eröffnungsfilm in der Helmut List Halle. Hatten wir uns von den beiden doch ein »politisches Statement« zur allgegenwärtigen Transformation erwartet. Aber dies Statement kommt (vielleicht, wir werden sehen) vielleicht weitaus subtiler. Vielleicht ist das Private wieder politisch. Sie eröffnet diesmal mit der Österreichpremiere von Florian Pochlatkos Langfilmdebüt »How to Be Normal

and the Oddness of the Other World«. Wir zitieren aus dem Vorbericht: Luisa-Céline Gaffron spielt darin die junge Pia, für die sowohl die Welt als auch ihr eigener Kopf eine einzige Katastrophe darstellen. Eben aus der Psychiatrie entlassen, muss sie zwischen Eltern, Exfreund und anderen Dämonen navigieren. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität, so heißt es, aber Pia lebt in vielen. Ein mit Spannung erwartetes Debüt, das einer großen Wunschmaschine gleicht, eine infernalische Komödie und ein Tor zu unserer Gegenwart, dieser Zeit voller Monster. Am Ende steht mit einem Zitat von David Lynch jedoch ein Hoffnungsschimmer: Die Zukunft könnte also doch strahlend sein. Uns erwartet also ein Film mit Geschichte, Erzählung und Handlung. Wir sind gespannt auf die Botschaft. Der Regisseur Florian Pochlatko, Jahrgang 1986 und ehemals Student für Filmregie bei Michael Haneke, ist in den letzten Jahren mit einigen herausragenden Kurzfilmperlen aufgefallen. Es ist ein feiner Zug der Jury, das Talent mit der ersten Langfilmproduktion zu würdigen. Im Rahmen der Eröffnung wird auch zum 18. Mal der Große Diagonale Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur verliehen. Die Preisträgerin Inge Maux wird den Preis, gestaltet von Maruša Sagadin, persönlich entgegennehmen. Wir freuen uns auf intensive Tage. n

Der große Hans-Joachim Roedelius wird im Rahmen des Elevate Festivals Graz beehren. Sein Besuch ist nur einer der Höhepunkte des heurigen Konzert- und Denkfrühlings. Ein kurzer Streifzug.

Das Elevate Festival steht alljährlich für kritischen Diskurs und (tanzbare) musikalische Moderne. Der Brückenschlag füllt über mehrere Tage verteilt zu oft mehr als hundertprozentiger Auslastung, wie der Hauptbetreiber und Mastermind Bernhard Steirer ausführt. Im letzten Jahr stand man bei 12.000 Besuchern, der Andrang war weit höher. Dies hat natürlich auch mit den teilweise mangelhaften Kapazitäten der Veranstaltungsorte und Auslastungsmöglichkeiten in Graz zu tun. Wertschöpfend positiv zu verorten ist die Unterstützung durch die öffentliche Hand allemal. Zwei Drittel des Vorverkaufes kommen von außerhalb. Naturgemäß reist ein großer Teil aus dem Wiener Raum an, Deutschland und Exjugoslawien rangieren gleich danach.

Atmosphärisch verdichtet

Die Ausrichtung des Programms definiert sich jährlich neu und passt sich kritisch den allgemeinen Weltgegebenheiten und den atmosphärischen Verdichtungen an. Denn die Veranstalter bringen das jeweils Angesagte nach Graz. Das gilt für die Musik und das kritische Wort. Zur diesjährigen Ausgabe sei als Beispiel Jens Balzer erwähnt, der am 8. März im Heimatsaal über den Nahostkonflikt und seine Rezeption in punkte Empörung, Empathie und Engagement sprechen wird. Der Feuilletonist der »Zeit« hat neben seiner dreibändigen Popkulturund Gesellschaftsgeschichte der Bundesre-

Die beiden Festivalleiter der Diagonale, Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh

Elevate

Roedelius kommt nach Graz

publik (»Das entfesselte Jahrzehnt. Sound und Geist der 70er«) gerade seine aktuelle Publikation »After Woke« ganz oben in den Charts. Grundsätzlich geht es in der von Irina Nalis besorgten Diskursschiene heuer um den Dauerbrenner KI. Den »Medien« und mit ihren Vertrauenswürdigkeiten ist ein besonderer Erzählstrang eingeräumt.

International

Das Musikprogramm des diesjährigen Festivals verspricht vom 5. bis 9. März 2025 einmal mehr einen internationalen musikalischen Cocktail, bestehend aus Extravaganz, Avantgarde und Underground, welcher exklusiv für Graz gemixt wurde. Zudem kommt die heimische Szene nicht zu kurz. Als Tüpfelchen auf dem i hat, wie oben angesprochen, niemand Geringeres als Hans Joachim Roedelius zugesagt. Und auf einen weiteren Lecker-

bissen für ältere Semester darf man sich freuen. Der große Goldie wird für den Rave in der Helmut-List-Halle mehr als dreißig Jahre nach seinen bahnbrechenden Arbeiten zeigen, dass Altern und Populäres sich nicht ausschließen. Der neunzigjährige Roedelius, einer der Kultfiguren des »Krautrock« und der elektronischen Musik zwischen U und E, wird im Übrigen den Grazer Dom bespielen. Ein Pflichttermin für all jene, die C/Kluster, Harmonia und die vielen Kooperationen des Meister geschichtsbewusst einzuordnen wissen. Besucherzahlen auf vorpandemischem Niveau, weltweite Resonanz, ordentliche Wertschöpfungszahlen und sich im Programm nicht zu wiederholend: eine gute Basis für Weiters und wohl auch beispielgebend für andere (in die Jahre gekommene) Festivals der Stadt. Wir freuen uns auf einen heißen März. n

Seit über 20 Jahren passiert in der Behindertenhilfe nichts! Behörden warten und die Politik unterlässt wichtige gesetzliche Novellierungen. Als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung protestieren wir und fordern eine schnellstmögliche Anpassung der Gesetze und den Abbau von Bürokratie.

Unterstütze unsere Interessen!

Jetzt Kontakt aufnehmen und informieren: SPECIAL INTERESTS Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung

+43 316 677 248 www.spia.org/spin

Hans Joachim Roedelius Kultfigur des Krautrock

Tandl macht Schluss!

Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

Wenn unsere Parteien nicht bald eine Regierung zusammenbringen, kann das zur Tragödie für viele Arbeitnehmer werden. Daher brauchen wir jetzt dringend Strukturen, mit denen die Parlamentsparteien die für den Wirtschaftsstandort notwendigen Entscheidungen auch ohne funktionierende Bundesregierung treffen können. Aufgrund der einzementierten Standpunkte der Parteien ist das nur mit wechselnden Mehrheiten möglich. Denn dass der Wirtschaftsstandort Österreich massiv gelitten hat und dadurch Deindustrialisierung samt Arbeitsplatzverluste quer über alle Sektoren hinweg drohen, steht bei der großen Mehrheit der frisch gewählten Abgeordneten außer Streit. Wenn wir keine Regierung haben, die das Heft in die Hand nehmen kann, müssen eben die Sozialpartner einspringen und die Regie übernehmen. Anstatt den Streit zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in die Parteienauseinandersetzung zu tragen, müssen sich IV und WKO auf der einen und ÖGB und AK auf der anderen Seite zusam-

Sozialpartnerschaft, übernehmen SIe!

mentun. Nur sie können zumindest bei jenen Reformvorhaben, bei denen sie einigermaßen übereinstimmen, für entsprechende Parlamentsmehrheiten sorgen. Damit werden die Sozialpartner endlich zu dem, was man ihnen ohnehin schon seit ihrer Gründung nachsagt. Nämlich zur Schattenregierung, die die Nationalratsklubs zu dringend erforderlichen Beschlüssen bewegt. Außerdem ist da ja auch noch die Übergangsregierung bzw. die noch zu ernennende Expertenregierung. Die kann ohne Parlamentsmehrheit zwar nur verwalten, statt gestalten, Wenn jedoch die Sozialpartner bei den Parlamentsklubs für die Mehrheiten sorgen, könnte deutlich mehr für den Wirtschaftsstandort weitergehen als zuletzt unter Türkis-Grün. Da hat der grünideologisch geprägte Regierungsteil bekanntlich viele für die Wirtschaft notwendige Initiativen bewusst blockiert. Es geht jetzt ja nicht darum, langfristige Probleme zu lösen, die vielleicht das Investitionsklima in zehn Jahren beeinflussen. Jetzt geht es zum Beispiel um die österreichischen Exporteure, die wieder wettbewerbsfähig werden müssen. Der Fachkräftemangel könnte durch kurzfristig umsetzbare Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte gemildert werden. Und den ruinösen Energiepreisen kann mit einer neuen Energiepreiskompensation entgegengewirkt werden. Ohne schnelle einschlägige politische Maßnahmen drohen unserem Land Abwanderung, sinkende Investitionen und der Verlust des Wohlstands. Österreich darf in den internationalen Wettbewerbsrankings nicht noch weiter zurückfallen. Im IMD-Ranking 2024 rutschte das Land vom 24. auf den 26. Platz ab, bei Steuerpolitik sind wir nur auf Platz 64. Und bei der wirtschaftlichen Performance der Politik sind wir in nur einem Jahr sogar von Platz 22 auf Platz 33 abgestürzt. Auch bei anderen Rankings landet Österreich bestenfalls im Mittelfeld. Zentrale Aussage: Trotz guter Infrastruktur fehlt es an Innovationen und Ambitionen, um im globalen Wettbewerb vorne bleiben zu können. Länder wie Dänemark, Schweiz und Schweden haben uns hinter sich gelassen. Und das nur, weil ihre Regierungen reformbereit waren, die Bü-

rokratie nicht weiter ansteigen ließen und ihre Verwaltungen in die Lage versetzt wurden, die Verfahren zügig abzuwickeln. Vielleicht bieten die gescheiterten Regierungsverhandlungen sogar die Chance, zumindest einen Teil der bislang verweigerten Reformen nachzuholen. Zu nennen ist etwa das Arbeitslosengeld, das – so wie es jetzt ist – verhindert, dass Langzeitarbeitslose wieder Arbeit bekommen, oder Maßnahmen zur Beendigung des Runs auf Teilzeitarbeit. Derzeit lohnt es sich für viele Betroffenen einfach nicht, in Vollzeit zu wechseln. Der wer in Österreich seine Arbeitszeit von 50 auf 100 Prozent verdoppelt, verdient netto nur um etwa 30 Prozent mehr.

Zu den Problemen, die angegangen werden müssen, gehören natürlich auch die zu hohen Arbeitskosten. Aber dazu brauchen WKO und ÖGB ohnehin nur sich selbst; und zwar in den Kollektivvertragsverhandlungen. Zumindest »off the record« sind sich sogar die Gewerkschaften bewusst, dass sie es mit der Durchsetzung von Lohn- und Gehaltssteigerungen von bis zu 20 Prozent in nur drei Jahren etwas übertrieben haben. Die Sozialpartner sollen zeigen, dass sie auch Reformen initiieren können. n

Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at

24/7: Immer für Sie da

Die Grazer Bestattung ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für Sie unter 0316 887-2800 erreichbar. grazerbestattung.at

Auf Graz vertrauen: die Grazer Bestattung

Alles aus einer Hand. Die Grazer Bestattung bietet seit 130 Jahren besten Service, ehrliche Preise und einfühlsame Beratung.

Die Grazer Bestattung trägt ihren Namen aus gutem Grund. Seit 130 Jahren sorgt sie in der Landeshauptstadt für die würdevolle Verabschiedung der Verstorbenen. Als städtische Institution dient sie den Menschen in Graz.

Das Gute liegt so nah. Warum in die Ferne schweifen, wenn es Pro s aus Graz gibt? Viele Grazer:innen fragen sich zu Recht, warum sie auf Anbieter aus Wien oder Kärnten zurückgreifen sollten, wo sie doch die Grazer Bestattung haben. Die noch dazu als einziger Anbieter in Graz über ein eigenes Krematorium verfügt. Was das für die Hinterbliebenen bedeutet?

Sie können bei der Grazer Bestattung darauf vertrauen, dass die Verstorbenen direkt in Graz kremiert werden. Und dafür nicht eigens aus Graz gebracht oder gar über Landesgrenzen geführt werden. Was für das Krematorium gilt, gilt auch für die Feuerhalle am Urnenfriedhof: Warum zu irgendeiner Bestattung in Graz gehen und nicht gleich zur Bestattung Graz? Schließlich gehört die Feuerhalle mit ihrem denkmalgeschützten Zeremoniensaal der Grazer Bestattung. Zusätzliche Mietkosten wie bei anderen Anbietern fallen bei ihr darum nicht an.

Was liegt, das pickt.

Bei der Grazer Bestattung gilt, was es wiegt, das hat es. Bei den Kosten für die Bestattungen wird darum nicht das Blaue vom Himmel versprochen, sondern ehrlich kommuniziert. Der angebotene Preis hält – nachträgliche Verrechnungen von Nebenleistungen, Gebühren oder Mieten gibt es bei der Grazer Bestattung nicht. Das gilt selbstverständlich für alle angebotenen Bestattungsformen wie Erd-, Feuer-, Baum- und Rasenbestattungen. Mit einer eigenen Au ahrungshalle in Mariatrost, dem Urnenfriedhof samt einer Friedhofgärtnerei und einem Team aus ausschließlich bestens geschulten hauptberu ichen Bestatter:innen steht die Grazer Bestattung all jenen bei, die sich von ihren Liebsten verabschieden müssen.

DARUM RAIFFEISEN.

WEIL UNSERE KRAFT IN DER VIELFALT LIEGT.

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