FAZITGESPRÄCH Industrie im Wanken
Industriellenchef Kurt Maier im Interview
FAZITGESPRÄCH Industrie im Wanken
Industriellenchef Kurt Maier im Interview
Oktober 2024
FAZITTHEMA NATIONALRATSWAHL
FAZITESSAY
Renzo Ruf über die Prozesse gegen Trump und ihre Rolle im Wahlkampf
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
Von Christian Klepej
Die »ÖVP schafft versehentlich das biologische Geschlecht ab« schrieb dieser Tage die Tageszeitung »Die Presse« und berichtete damit von »einer Panne« der Regierungspartei in der letzten Sitzung des Nationalrats vor den Wahlen. Im Rahmen einer Dienstrechtsnovelle kam es zu einer Änderung im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz. Dort ist jetzt nicht mehr die Rede von »Frauen und Männern«, dort gibt es in Hinkunft Gleichstellung wie Gleichbehandlung »aufgrund des Geschlechts«. Und dieses wird nun wie folgt definiert: »Geschlecht im Sinne dieses Bundesgesetzes umfasst Geschlechtsmerkmale, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und Geschlechterrolle.«
Dankenswerterweise gibt dazu noch weiterführenden Text in den Erläuterungen zum Gesetz: »Der Begriff ‚Geschlecht‘ ist im vorliegenden Gesetz umfassend zu verstehen und bezieht sich auf biologische wie soziale Dimensionen. ... Der Begriff ‚Geschlechtsmerkmale‘ betrifft die biologische Dimension von Geschlecht und umfasst Aspekte des chromosomalen, gonadalen, anatomischen
Die mangelnde Professionalität bedroht unsere Demokratie
und hormonellen Geschlechts. ... Die innerlich gefühlte Geschlechtsidentität eines Menschen (auch ‚psychisches Geschlecht‘) muss nicht seinem biologischen Geschlecht entsprechen und wird auf der Basis seines eigenen psychischen Empfindens festgelegt. Damit steht auch der Geschlechtsausdruck als individuelle Manifestation der persönlichen Geschlechtsidentität sowie der Wahrnehmung dieser durch Dritte im Zusammenhang ... Der Begriff Geschlechterrolle ist ein Aspekt des sozialen Geschlechts. Dieses bezeichnet gesellschaftliche Rollenvorstellungen, -zuschreibungen und -erwartungen bezüglich Mann- und Frausein, inklusive der Frage, wie weit hier nur eindeutig weibliche oder männliche Rollen zugelassen werden. Im Kontext von Intersexualität und Transidentität geht es darüber hinaus um die Frage, welche soziale Geschlechterrolle (Kleidung, Habitus, soziale Rolle u.a.) jemand unabhängig vom biologischen Geschlecht lebt. ...« Entschuldigen Sie diese elendslange Zitierung. Sie ist notwendig, um die augenscheinliche Unfähigkeit dieses aktuell gesetzgebenden Gremiums zu veranschaulichen, seiner Pflicht nachzukommen, allgemein verständliche Gesetzestexte zu formulieren. In den Erläuterungen wird zudem noch auf Definitionen der österreichischen Bioethikkommission und weitere Literatur verwiesen.
Als gesetzestreuer Bürger wäre ich demnach genötigt, zahlreiche Bücher zu lesen, um das gesamte Gesetz überhaupt sinngemäß erfassen zu können. Es geht mir heute gar nicht darum, dass ich dieses Geschwurbel inhaltlich selbstverständlich aus tiefsten Herzen ablehne, es geht mir darum, dass auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern im Sprachraum ständig von der bedrohten Demokratie die Rede ist, der Gesetzgeber aber gar nicht merkt, wie sehr er mit so einem Schwammigkeitsmoloch als Gesetz demokratische Sitten verkommen lässt. Dass dabei die ÖVP eine besonders traurige Rolle eingenommen hat, schmerzt mich als Parteigänger, kann mich aber als interessierten Beobachter der letzten Jahre nicht wirklich überraschen. Juristische Expertise ist in der Bundes-ÖVP seit Jahr und Tag nicht mehr nur Mangelware, sie ist schlicht
nicht mehr auf Lager. Anders hätte ja auch die Groteske um das Renaturierungsgesetz (durch den unverfrorenen Alleingang Leonore Gewesslers!) der ÖVP nie »passieren« können wie dürfen. Das ist fatal. Als konservativer Demokrat, der ich bin, als Mitterechtsdemokrat, muss ich es schon ertragen, dass sich meine Partei nur getraut, als »Kraft der Mitte« aufzutreten, weil es überstandige Spindoktoren so in ihren Hochglanzwahlkampfberatungen der Parteispitze vorgeben. Das ist traurig genug, aber gerade angesichts der enormen Herausforderungen »Übermigration und Migrantismus« (furchbarer Anstieg des Antisemitismus und immer größere Bedrohung der inneren Sicherheit), »wirtschaftlicher Niedergang« (VW in Turbulenzen, Mercedes und auch andere bundesdeutsche Konzerne ... ich will mir gar nicht ausmalen, was das für die damit verbundene Zulieferindustrie bei uns bedeutet!) und eben dieser hanebüchenen »Multigenderei« (in Verbindung mit abstrusen Identitätspolitiken) bräuchte es eine starke konservative Kraft, die inhaltlich wenigstens den Anschein erweckt, dies alles schultern zu können. Ich werde noch einmal »meiner« ÖVP meine Stimme dazu geben. Mit innerer Überzeugung werde ich es derzeit nicht tun. n
Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at
Was planen die Parteien?
Es ist höchste Zeit, zu einer konsequenten, zielgerichteten Wirtschaftspolitik zurückzukehren. Wer kann überzeugen?
Industrie im Wanken
Der frisch gewählte IV-Präsident Kurt Mayer über die Rezession, die Klimawende und erste Anzeichen einer Deindustrialisierung. Die Prozesse gegen Trump
Der Schweizer Journalist Renzo Ruf über Donald Trump, und wie es um dessen Ermittlungs- und Gerichtsverfahren steht.
Die große Komödie
Seit vielen Jahren beweist die »Komödie Graz«, wie man mit geringen Förderungen ein breitenwirksames Theaterprogramm auf die Bühne bringt.
Seite 78
Der letzte Philatelist
Manfred Bürscher betreibt das letzte Briefmarkenfachgeschäft in Graz. Volker Schögler hat ihn besucht.
Rubriken
Editorial 3 Politicks 12 Investor 30 Außenansicht 38 Oberdengler 46
Immobilien 66
Alles Kultur 78 Schluss 82
Mit Laib und Seele
Die »Alpenbrot Bäckerei Jechart« in Edelschrott wurde schon dreimal zum beliebtesten Bäcker der Steiermark gewählt.
Am Sonntag wird gewählt. Damit wird auch darüber entschieden, ob und wie der Wirtschaftsstandort so fit gemacht werden soll, dass die Deindustrialisierung gestoppt wird. Wir analysieren die extrem unterschiedlichen Programme der voraussichtlich dem nächsten Nationalrat angehörenden Parteien.
Auch beim Fazitgespräch mit dem steirischen IV-Präsidenten Kurt Mayer steht die sinkende Wettbewerbsfähigkeit als »Causa Prima« im Mittelpunkt. Mayer sieht es als wichtigste Aufgabe seiner Organisation, die nächste Regierung dazu zu bringen, die Vorschläge der Industrie zumindest anzuhören und mitzubedenken.
In seiner Außenansicht wirft Peter Sichrovsky anhand der TV-Duelle die Frage auf, wie eine Politikergeneration an die Spitze gelangen konnte, die nicht einmal die rhetorischen Grundprinzipien beherrscht.
Und dann trafen wir noch Manfred Bürscher. Er betreibt das letzte Briefmarkenfachgeschäft in Graz und ist mit uns in die stille, aber umso tiefere Welt der Philatelie eingetaucht. Er ist davon überzeugt, dass das 170 Jahre alte Hobby Zukunft hat. Aber die wird überwiegend online stattfinden.
Gutes Lesen! -red-
IMPRESSUM
Herausgeber
Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Medieninhaber & Verleger
Klepej & Tandl OG
Chefredaktion
Christian Klepej Mag. Johannes Tandl
Redaktion
Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Kim Vas (Satz und Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)
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Von Johannes Roth
Nach Jahren der Improvisation wird es nun allmählich Zeit, den Krisenmodus wieder zu verlassen und eine konsequente, zielgerichtete Wirtschaftspolitik zu etablieren. Wir haben uns angesehen, was die Parteien für die Zeit nach der Wahl angekündigt haben.
Ständig wechselnde Personalien in den Ministerien und dem Kanzleramt machen Kontinuität und Konsequenz in der Wirtschafts- und Finanzpolitik grundsätzlich nicht leichter. Wenn dann auch noch Jahrhundertereignisse wie Corona und ein russischer Angriffskrieg die Wirtschaftspolitik determinieren und sich nahezu zeitgleich die Zinspolitik der Zentralbank diametral ändert und die Energiepreise dramatisch steigen, dann ist man auch als Politiker mehr Passagier als Kapitän. Keine Frage: Die scheidende Regierung hatte es nicht leicht. Als das Land in der Pandemie eine ruhige Hand und kühle Köpfe gebraucht hätte, mussten sich diese mit den Nachwirkungen von Ibiza und WhatsApp-Chats herumschlagen. Eine gekränkte FPÖ und die durch Wählerschwund nahezu paralysierte, zu konstruktiver parlamentarischer Zusammenarbeit unfähige SPÖ gefielen sich darin, die Oppositionsarbeit zu nutzen, um in einem besonders herausfordernden Umfeld die Kanzlerpartei in U-Ausschüssen medienwirksam sturmreif zu schießen. In den letzten sechs Jahren wechselte Österreich nicht weniger als sechs Mal den Kanzler, der derzeitige Wirtschaftsminister ist gerade einmal zwei Jahre im Amt, die Partner in der Regierung verfolgen grundsätzlich völlig andere Ziele. Stabil ist anders.
Verlorene Jahre
All das hat Spuren in den Wirtschaftsdaten des Landes hinterlassen. Die Staatsschulden sind mittlerweile auf 371 Milliarden Euro (78% des BIP) angewachsen, vor fünf Jahren waren es nur 280 Milliarden Euro. Das BIP zeichnet sich 2024 gegenüber 2023 real – voraussichtlich – durch ein Nullwachstum aus, immerhin ein Fortschritt – 2023 war es noch um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Betrachtet man die zu Ende gehende Regierungsperiode, spricht man bereits von fünf verlorenen Jahren: Zwischen 2019 und 2024 ist das reale BIP pro Kopf um 1,7 Prozent gesunken. Andere Länder haben die Zeit besser genutzt: In Kroatien etwa ist das BIP im selben Zeitraum um 23 Prozent gestiegen, in Bulgarien um 21 Prozent und in Irland um 20 Prozent. Österreich hat also das schwächste Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union und auch auf Sicht keine Chance, sich zu verbessern, wenn die kommende Regierung nicht bereit ist, an einigen grundlegenden Schrauben zu drehen.
Die Wirtschaft sind wir alle Um die Probleme zu verstehen, die die Wirtschaft in Österreich hat, muss man zunächst verstehen, was „die Wirtschaft“ genau
ist: Während linke Denker und Lenker in ihr bloß ein Instrument sehen wollen, das Manager und Eigentümer unverschämt reich macht, weiß man in der politischen Mitte der Gesellschaft, dass �die Wirtschaft� der Motor ist, der dem Staat 2023 rund 236 Milliarden Euro an Einnahmen verschaffte. 87 Prozent davon, also 205 Milliarden Euro kommen aus Steuer- und Sozialabgaben – der überwiegende Teil von denen, die man landläufig als �Leistungsträger� bezeichnet. Stottert dieser Motor, dann sinken die Einnahmen, ein Effekt, der relativ unmittelbar spürbar ist, während die Ausgaben sich natürlich nicht auf Knopfdruck reduzieren lassen. Die Defizite zwischen Einnahmen und Ausgaben steigen also, was wiederum den Finanzierungsbedarf unangenehm erhöht, Abhängigkeiten schafft und Prioritäten verschiebt.
Zwischen Kleinstunternehmen und Exportgiganten Nahezu alle heimischen Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft sind KMU, also Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern und einer Umsatzsumme bis 50 Millionen Euro bzw. einer Bilanzsumme bis 43 Millionen Euro. Im Jahr 2022 waren das rund 601.000 Unternehmen, 92 Prozent davon waren Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten. Eine Million Arbeiter und fast drei Millionen Angestellte bzw. öffentlich Bedienstete leben von der Arbeit in diesen Unternehmen. Nicht alle zahlen in den Lohn- bzw. Einkommensteuertopf der Republik ein, im Gegenteil: 2020 trug ein Drittel der Arbeitnehmer überhaupt nichts zur Einkommensteuer bei. Sie verdienen so wenig, dass sie die Grenze zur Steuerpflicht nicht erreichen. �Die Wirtschaft� ist aber auch sehr stark Exportwirtschaft, die ihrerseits von der Industrie getragen ist. 53 Prozent des österreichischen BIP stammen aus Exporten. Der produzierende Sektor (ohne Bauwesen) erzielt 57 Prozent seiner Umsätze durch den Export. Pro Einwohner werden Waren im Wert von über 15.000 Euro exportiert. Der Außenhandel sichert etwa 1,7 Millionen Arbeitsplätze. Wird nur ein Prozent mehr exportiert, bringt das Berechnungen der IV zufolge 10.000 neue Jobs. Die Ergebnisse einer anderen Studie der Forschungsplattform FIW und des Ministeriums für Arbeit und Wirtschaft zeigen, dass etwa zwei Drittel der österreichischen Industrieunternehmen im Export tätig sind, und weisen darauf hin, dass exportierende Unternehmen größer und produktiver sind, höhere Überschüsse erwirtschaften, mehr investieren und mehr für den Umweltschutz ausgeben als Nichtexporteure.
Strukturelle Probleme
Umso erstaunlicher ist, dass die heimische Wirtschaft von Deindustrialisierungstendenzen erfasst ist. Denn auch das zeigen zahlreiche Studien. Deloitte sieht die Attraktivität des Industriestandortes Österreich stark unter Druck und macht erste Anzeichen von Produktionsverlagerungen aus. Als Grund werden die hohen Arbeitskosten und die Bürokratie aufgrund der Überregulierung ausgemacht. Weitere Watchouts: der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften bei gleichzeitiger Belastung der Sozialsysteme durch eine hohe Arbeitslosenquote, eine hohe Teilzeitquote, ein im Vergleich zu den anderen EU-Ländern langsames Produktivitätswachstum, hohe Energiekosten und lange Genehmigungsverfahren.
Die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik der künftigen Regierung wird daher von eminenter Bedeutung für den Wohlstand und damit für den sozialen Frieden im Land sein. Sieht man von den Spaßparteien ab, ist diese Bedeutung auch allen wahlwerbenden Parteien mehr oder weniger klar. Sie unterscheiden sich
teils jedoch deutlich in Schwerpunktsetzungen und dem allgemeinen Zugang zum Thema �Wirtschaft�.
ÖVP: Ein Plan für alle
Das Wahlprogramm der ÖVP trägt den klingenden Namen �Österreich-Plan�. In ihm spiegelt sich das Motto �Stabilität statt Chaos� wider, Wirtschaft ist als einer von drei Kernwerten der Gesellschaft beschrieben. �Wirtschaft, Leistung, Familie� ist der Untertitel des Plans und entsprechend weit führen auch die Überlegungen der Kanzlerpartei. Eine starke Leistungskultur sei die Basis für Prosperität, weshalb es besonders wichtig sei, die arbeitende Mitte zu entlasten. Dies soll durch gezielte Steuerreformen erreicht werden. Mehr Netto vom Brutto ist einmal mehr das verheißungsvolle Versprechen an die Arbeitnehmer. Der Plan sieht eine Senkung des Eingangssteuersatzes von 20 % auf 15 % und den Wegfall der 48%-Steuerstufe vor – Kritiker sehen darin allerdings einen weiteren Anreiz für Teilzeitbeschäftigung und eine Entlastung der Spitzenverdiener. Um einen weiteren Leistungsanreiz zu setzen, sollen zudem Überstunden steuerfrei ausbezahlt werden können. Das hat seinen Preis: Um Menschen schneller wieder in Arbeit zu bringen, will man das Arbeitslosengeld degressiv gestalten, ein Zuverdienst auf geringfügiger Basis während der Arbeitslosigkeit soll nicht mehr erlaubt sein. Einer Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich erteilt die ÖVP in ihrem Österreich-Plan eine klare Absage.
Vereinfachte Zuwanderungsverfahren sollen qualifizierten Arbeitskräften ermöglichen, leichter nach Österreich zu kommen, wobei dem Missbrauch des Sozialsystems durch Einwanderer ein Riegel vorgeschoben werden soll: Sozialleistungen sollen erst nach fünf Jahren legalen Aufenthalts in vollem Umfang gewährt werden.
Standortpolitik als weiterer ÖVP-Schwerpunkt
Ein weiterer Schwerpunkt des Plans liegt auf der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Umfeld. Um die Wirtschaft zu entlasten und Unternehmertum zu fördern, sollen bürokratische Hürden abgebaut und der Prozess der Deregulierung beschleunigt werden. Formulare sollen vereinfacht, Kennzeichnungspflichten reduziert und rivalisierende Rechtsvorschriften harmonisiert werden. Besonders kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sollen profitieren, indem beispielsweise die Belegerteilungspflicht für Kleinstbeträge entfällt und die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 2.000 Euro erhöht wird.
SPÖ: Profit-Verhinderung im Vordergrund �Mangelnde Ernsthaftigkeit� konstatierte SPÖ-Urgestein Doris Bures dem Wahlprogramm ihrer Partei. Tatsächlich nährt die einfache Google-Suche nach �SPÖ Wahlprogramm 2024� den Verdacht, dass das sozialdemokratische Wirtschaftsprogramm von Andreas Babler mehr auf emotionale Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet ist als darauf, den Unternehmen durch das Schaffen entsprechender Rahmenbedingungen einen Vorteil im globalen Mitbewerb zu verschaffen. Deutlich sichtbar als Hauptanliegen kommuniziert wird �Superreiche besteuern�, das steht im SPÖ-Programm noch vor der Forderung �Löhne rauf und 4-Tage-Woche� und �Österreich gerechter machen�.
Ein SPÖ-�Wünsch dir was� für die Arbeitnehmer Unter dem Punkt �Starke Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze� führt Andreas Babler aus, wie man die Wirtschaft wieder so
weit bringen kann, dass die Kuh wieder genug Milch gibt, um kräftig gemolken werden zu können. �Mit einem Klima-Transformationsfonds wird die SPÖ den sozial-ökologischen Wandel von Wirtschaft und Industrie aktiv gestalten, die Energiewende vorantreiben und gute Arbeitsplätze schaffen�, schwurbelt das Programm dahin, während Babler erklärt: �Wir wollen aufbrechen und den Wechsel, der Österreich bevorsteht, in eine progressive Richtung lenken. Unser Wahlprogramm ist ein Zukunftsprogramm, das uns aus der Mangelverwaltung und dem Wirtschaftsabschwung herausholt.� Das �Zukunftsprogramm�– das ist dem Wesen der derzeitigen SPÖ-Linie inhärent – will die �Mangelverwaltung� zunächst abschaffen, indem über weite Strecken allzu großer Profit bei Wirtschaftstreibenden verhindert werden soll. Eine Mietpreisbremse soll nicht nur bis 2026 wirken, sondern auch Mieterhöhungen seit 2023 rückgängig machen. Geht es nach der derzeitigen SPÖ, sollen auch Wohnbaukredite nicht mehr als maximal drei Prozent Zinsen bringen, die �Finanzwirtschaft�, die Übergewinne gemacht hat, solle das finanzieren. Auch bei der Schaffung von Arbeitsplätzen setzt die SPÖ auf direkte staatliche Eingriffe in den Markt: Langzeitarbeitslose sollen über staatliche Beschäftigungsprogramme wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Vorbild ist das sogenannte Marienthal-Projekt, ein seit 2020 laufender Versuch einer Studiengruppe des AMS Niederösterreich, der Uni Oxford und Sozialwissenschaftlern der Uni Wien, bei dem die Auswirkungen einer Job-Garantie für Langzeitarbeitslose getestet werden.
Die SPÖ fordert die Vier-Tage-Woche und Vermögenssteuern Die Entlastung von Arbeitseinkommen ist auch der SPÖ ein Anliegen. Finanziert werden soll der rote Traum durch eine
Erbschafts- und Schenkungssteuer auf Vermögen über 1,5 Millionen Euro (mit Ausnahmen für Immobilien innerhalb der Familie), eine Substanzsteuer auf große Vermögen, eine Erhöhung der Körperschaftssteuer von 23 auf 25 Prozent, ein dauerhafter Spitzensteuersatz von 55 Prozent und eine Digitalsteuer auf Plattformumsätze. Weitere staatliche Eingriffe im Finanzsektor (etwa ein �Österreich-Sparbuch�, das eine garantierte Verzinsung von drei Prozent auf die ersten 20.000 Euro Einlagen pro Bürger bieten soll) runden die Vorstellungen der SPÖ von einer künftigen Wirtschaftspolitik ab. Ein besonders ambitioniertes Ziel der SPÖ ist dabei die flächendeckende Einführung der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Partei sieht darin eine Lösung für den Fachkräftemangel: Eine verkürzte Arbeitszeit soll Berufe in Mangelbranchen attraktiver machen und Menschen, die nur in Teilzeit arbeiten, motivieren, ihre Stunden zu erhöhen.
Liberal, sozial, national: Das FPÖ-Programm Vor langer Zeit vertrat die FPÖ eine liberale Richtung in der Wirtschaftspolitik: Möglichst viel individueller Gestaltungsspielraum, möglichst wenig staatliche Eingriffe. Heute betont die Partei die �patriotische Note� ihres Wirtschaftsprogrammes, die die Partei des ambitionierten Volkskanzlers unter dem Titel �Festung Österreich, Festung der Freiheit� subsummiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen, die Arbeitnehmerund Arbeitgeberinteressen trennen, will die FPÖ diese beiden Gruppen als Teil eines untrennbaren Gesamtsystems, das nur im Gleichklang erfolgreich funktionieren kann, behandelt wissen. Dieser integrative Ansatz soll die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs auf internationaler Ebene stärken.
Wirtschaftsorientierte FPÖ-Wahlversprechen Ein zentraler Schwerpunkt der FPÖ-Wirtschaftspolitik ist die Erhöhung der Gehälter durch die Senkung der Lohnnebenkosten – auch aus blauer Sicht ist dieser Punkt unumstritten. Den steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere im Bereich Wohnen, soll durch steuerliche Entlastungen entgegengewirkt werden: Die Erhöhung der Werbungskostenpauschale und die dauerhafte Steuerbefreiung für Mitarbeiterprämien sieht die FPÖ als Schlüssel zur Stärkung der Kaufkraft. Auch für Unternehmen will die FPÖ Anreize schaffen, insbesondere für jene, die attraktive, gut bezahlte und sichere Arbeitsplätze bieten. Sie fordert Förderungen für Unternehmen, die Arbeitsplätze mit langfristiger Sicherheit schaffen, da diese aufgrund höherer Fixkosten ein größeres wirtschaftliches Risiko tragen. Durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen sollen Unternehmen gestärkt werden, die nicht auf Leiharbeit oder Subunternehmen setzen, sondern auf stabile, direkte Beschäftigungsverhältnisse.
Infrastruktur im FPÖ-Fokus
Darüber hinaus betont die FPÖ die Bedeutung einer gut funktionierenden Infrastruktur. Dabei soll kein Verkehrsträger, ob
Versorgungssicherheit zu gewährleisten und einem möglichen Wohlstandsverlust entgegenzuwirken.
NEOS: Flügel heben und Unternehmer befreien Als liberale Partei links der Mitte wollen die NEOS mit ihrem Programm nicht nur �Die Mitte entlasten�, sondern auch �Mehr Freiheit für Betriebe�. Ziel ihrer Wirtschaftspolitik ist die Entlastung der Steuerzahler – und zwar die der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer gleichermaßen. Wie die anderen Parteien auch, wollen sie zu diesem Zweck die Lohnnebenkosten �massiv� senken. Auch das Gießkannen-Prinzip in der Sozialpolitik ist ihnen ein Dorn im Auge: �Statt teurer Einmalzahlungen in Form von Boni und Gutscheinen würden wir die ärmsten Haushalte zielgerichtet unterstützen und zur Entlastung der Mitte der Gesellschaft die Kalte Progression abschaffen – und zwar rückwirkend mit 1.1.2022 und vollständig, nicht erst ab 2023 und nicht nur zu zwei Dritteln� verkündet das Wahlprogramm der Pinken. Nicht näher ausgeführt ist, wie das gegenfinanziert werden soll, hier bleibt das NEOS-Programm vage: Eine Strukturreform und eine Pensionsreform sollen helfen, Entbürokratisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen in der Verwaltung würden ebenfalls ein
Berechnungsbeispiel am Modell Focus Titanium Edition 5-Türer 1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW (125 PS) 6-Gang-Schaltgetriebe FWD: Barzahlungspreis € 26.490,00; Leasingentgeltvorauszahlung € 7.947,00; Laufzeit 48 Monate; 10.000 Kilometer / Jahr; Restwert € 12.296,66; monatliche Rate € 159,00; Sollzinssatz 1,99% (FIX); Effektivzinssatz 2,55%; Bearbeitungsgebühr (in monatlicher Rate enthalten) € 156,00; gesetz. Vertragsgebühr € 155,79; zu zahlender Gesamtbetrag € 28.031,45; Gesamtkosten € 1.541,45. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über Ford Credit, einem Angebot der Santander Consumer Bank. Bankübliche Bonitätskriterien vorausgesetzt. Freibleibendes unverbindliches Angebot, vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler.
Flexiblere Öffnungszeiten, mehr Offenheit für alternative Finanzierungsformen und ein Ende von Zwangsmitgliedschaften sollen dem heimischen Unternehmergeist helfen, „die Flügel zu heben“. Publikumswirksam und glaubwürdig nach außen getragen werden die NEOS-Forderungen vom Salzburger Gastronomen und Social-Media-Phänomen Sepp Schellhorn und ihrem steirischen Spitzenkandidaten Veit Dengler.
Klima hat Vorrang: Die Wirtschaft der Grünen Dass die Grünen in ihrem Programm Wirtschaft nicht ohne Klimaschutz denken wollen, liegt in der Natur der Sache. Konsequent wird das Thema �Nachhaltigkeit� in allen Eckpunkten des Wahlprogrammes mitgedacht, das Dogma Klimaschutz steht ganz oben auf der Prioritätenliste des Wirtschaftsprogrammes. Ziel der Grünen Wirtschaftspolitik ist – natürlich nach dem Klimaschutz – Wohlstand für alle. Die Vision ist eine �klimaneutrale� Wirtschaft. Dementsprechend soll der Staat �zögernde Unternehmen verlässlich dabei unterstützen, auf klimaneutrale Prozesse umzusteigen�. Durch die CO₂-Bepreisung habe man einen wichtigen Schritt gesetzt, um klimaneutralen Produktionsweisen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. �Je mehr der CO₂-Preis Kostenwahrheit widerspiegelt, desto leichter können klimaneutrale Produkte noch höhere Marktanteile erreichen. Zugleich entlasten wir durch die Rückverteilung der Einnahmen auf sozial gerechte Weise Konsument:innen und Unternehmen.�
Wirtschaft ist bei den Grünen dem Klima untergeordnet Was man den Grünen nicht vorwerfen kann, ist, dass sie vor radikalen Eingriffen zurückschrecken würden. Wenn sie von
In Umsetzung:
Feldbach, Wildon, Trofaiach, Gratkorner Becken, Kleinregion Hartberg, Fürstenfeld, Bruck/Mur, Radregion Weiz, Kleinregion Gleisdorf, Leoben, Zentralraum Leibnitz, Radoffensive Graz 2030, Bad Radkersburg, Fehring, Murau-Murtal, GU-Süd
Vor Umsetzung:
GU6, Kernraum Voitsberg, Region Deutschlandsberg, Mürzzuschlag, Region Steirisches Salzkammergut, Frohnleiten, Region Mureck-Deutschgoritz, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 1
In Planung und Vorbereitung:
Region Kapfenberg, Liezen, Teilregionale Zentren Südweststeiermark Teil 2 und 3
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�Investitionen� sprechen, dann meinen sie Investitionen in den Klimaschutz. Energiekonzerne wollen sie verpflichten, ihre Gewinne in erneuerbare Energien zu investieren. Klimaschädliche Subventionen sollen abgeschafft werden, alles, was CO₂ spart, soll gefördert werden. Die Autozulieferindustrie etwa sei �prädestiniert dazu, eine ebenso starke Rolle in der Belieferung für den Ausbau Österreichs als E-Mobilitäts-, Bahn-, Öffi- und Radland einzunehmen�. Einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, der Nutzung von Wasserstoff, dem Recycling von Rohstoffen, einer klimaneutralen Bauwirtschaft, dem sanftem Tourismus und der Entwicklung von Prozessen, mit denen unvermeidliche Emissionen aufgefangen und gespeichert werden können, werden ebenfalls Prioritäten eingeräumt.
Die Grünen sind aber auch Verfechter einer gerechten Welt –dementsprechend haben sie das Lieferkettengesetz in ihr Programm aufgenommen.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Wirtschaftsprogramme der Nationalratsparteien deutliche ideologiegetriebene Unterschiede aufweisen. Während die SPÖ tendenziell auf staatliche Intervention und eine �gerechtere Umverteilung� setzt, um soziale Ungleichheit zu bekämpfen, legen ÖVP, FPÖ und Neos Wert auf wirtschaftliche Freiheit, private Initiative und den Abbau staatlicher Eingriffe. Es zeigt sich, dass der politische Diskurs über Wirtschaftspolitik ein komplexes Spannungsfeld zwischen individuellen Freiheiten und kollektiver Verantwortung ist, bei dem – wie so oft – der Standort den Standpunkt bestimmt. �
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Kamala Harris, US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin
Für Andreas Babler läuft der Wahlkampf nicht rund. Anstatt mit Themen wie »leistbares Wohnen« oder der Gefahr der Zweiklassenmedizin zu punkten, bringen ihn die Wähler mit der 32-Stundenwoche und Steuererhöhungen in Verbindung.
Steirische Grüne wollen mit Hochwasser punkten
Die Grünen nützten in der ersten Landtagssitzung nach der Sommerpause die Gunst des Augenblicks für eine »aktuelle Stunde« zum Thema Extremwetter und Klimawandel. Dabei forderte Klubobfrau Sandra Krautwaschl, dass das Land endlich in den technischen Hochwasserschutz, aber auch in Vorsorgemaßnahmen und Renaturierung investieren müsse. Krautwaschl behauptete, dass die steirischen Klimaschutzmaßnahmen seit 2017 nicht mehr angepasst worden seien. Landeshauptmann Christopher Drexler reagierte mit Empörung auf die Vorwürfe der grünen Klubchefin: »Mir bleibt beinahe die Spucke weg, wenn Sie sagen, wir sind (in der Klimapolitik) tatenlos und ohne Ambitionen – Frau Klubobfrau. Glauben Sie tatsächlich, wir brauchen Sie, um uns zu erklären, dass wir im Klimawandel gefordert sind und
uns anpassen müssen? Mitnichten!« Umweltlandesrätin Ursula Lackner ließ sich den grünen Pauschalangriff ebenfalls nicht gefallen. Die Klimawandelanpassung bilde seit fast zehn Jahren einen wichtigen Schwerpunkt in der Landespolitik. Es sei unglaublich, dass die Grünen das nicht mitbekommen hätten, nur weil sie politisches Kleingeld wechseln wollen. Lackner sprach von 55 Millionen Euro jährlich für den Hochwasserschutz, von den steirischen Öko-Förderungen, den Aufforstungsmaßnahmen und dem Entsiegelungskonzept des Landes.
Wahl 24: Gibt es die ÖVP-Aufholjagd wirklich?
Geht es nach der Meinungsforschung, gibt es überhaupt keinen Zweifel daran, dass die FPÖ die Nationalratswahl klar gewinnen wird. Obwohl der Abstand zuletzt geschrumpft ist, liegt die Kickl-Partei bei sämtlichen Umfragen um zwei bis
sechs (!) Prozentpunkten klar vor der ÖVP. Trotzdem orten vor allem die Politologen eine Aufholjagd der Kanzlerpartei. Denn Umfragen sind keine Wahlen. Und ob die Institute die Ursachen für die FPÖ-Überdeklaration und die ÖVP-Unterdeklaration vor sämtlichen Wahlgängen der letzten Monate inzwischen herausgefunden und in ihre Prognosen eingearbeitet haben, bleibt abzuwarten. Vor der EU-Wahl wiesen die Umfragen die FPÖ nämlich ebenfalls zwei bis fünf Prozentpunkte vor der ÖVP aus; am Ende betrug der Unterschied aber nur 0,8 Prozent.
In der ÖVP geht man davon aus, dass das knappe EU-Ergebnis die Funktionäre dazu motiviert hat, im Nationalratswahlkampf voll für ihre ÖVP zu laufen. Beim Wahlkampfauftakt in der Wiener Eissporthalle wurden die Funktionäre daher darauf eingeschworen, die Chance zu nutzen und um Platz eins zu kämpfen. Klubchef August Wöginger kündigte in seiner Rede bereits einen ÖVP-Wahlsieg an, denn die Volkspartei habe eine gute Bilanz in schwierigen Zeiten vorzuweisen und mit Karl Nehammer »den mit Abstand besten Spitzenkandidaten für diese Nationalratswahl«. Seit Juni wird Karl Nehammer übrigens vom Wiener PR-Profi Wolfgang Rosam beraten. Der soll ihn dabei unterstützen, einen Kanzlerbonus herauszuarbeiten und sich als Kandidat der Mitte zu positionieren. Und tatsächlich ist der ÖVP zumindest in den Umfragen zur fiktiven Kanzlerdirektwahl der Turnaround geglückt. Im Juni lag Nehammer noch bei 21 Prozent und Herbert Kickl bei 30 Prozent (Lazersfeld). Bei einer Insa-Umfrage Anfang September – also noch vor dem verheerenden Hochwasser – lag Nehammer mit 27 Prozent bereits deutlich vor Kickl, den nur mehr 21 Prozent der Wählerinnen und Wähler direkt zum Kanzler wählen wollten. Karl Nehammer hat in den letzten Wochen jedenfalls, für alle sichtbar, Mut zu sich selbst gefasst, und kommt auf einmal staatstragender und weniger fahrig über die Bildschirme. Ob es die ÖVP-Aufholjagd tatsächlich gibt, oder ob Fotos:
sie nur den Wünschen der türkisen Fanbase entspringt, wird wohl erst die die Hochrechnung am 29. September, knapp nach Wahlschluss, zeigen.
Wahl 24: Die SPÖ-Kampagne läuft wieder einmal nicht rund In der SPÖ spricht nur mehr Parteichef Andreas Babler von einem Duell um Platz eins. Denn sämtliche Umfrageinstitute, mit Ausnahme des SPÖ-nahen Ifes-Instituts, sehen die Sozialdemokratie derzeit klar auf Platz drei – etwa zwei bis vier Punkte hinter der ÖVP. Wie schon in der Vergangenheit ist die SPÖ wieder einmal drauf und dran, an sich selbst zu scheitern. Querschüsse wie der geleakte Bures-Brief zum SPÖ-Wahlprogramm oder die Wehmut der Doskozil-Anhänger, die nach wie vor davon überzeugt sind, dass sie mit dem burgenländischen Landeshauptmann als Spitzenkandidaten klar Erster geworden wären.
Geeint ist die SPÖ derzeit nur in der Frage, wie der Wahlkampf läuft: nämlich schlecht. In der Frage, warum die Partei nicht vom Fleck kommt, gehen die Meinungen jedoch extrem weit auseinander. Für die Anhänger von Andreas Babler sind es die Fans von Peter Doskozil und einige Wiener Realos, welche die Babler-Kampagne gezielt sabotieren. Für die meisten anderen ist es das Thema Migration, bei dem die SPÖ ihren Wählern nichts bieten kann. In der roten Obersteiermark, sind sich die SPÖ-Funktionäre weitgehend einig, dass die Partei unter Babler so weit nach links gerückt ist, dass selbst traditionelle Stammwähler Probleme bekommen, ihr Kreuzerl bei der Sozialdemokratie zu machen.
Dabei hat die SPÖ ihren Wahlkampf auf emotionale Themen ausgerichtet, mit denen sie bei ihrer traditionellen Klientel durchaus punkten würde. Die Teuerung und da vor allem das »leistbare Wohnen«, die drohende Zweiklassenmedizin und »Arbeit und Bildung« sind hervorragend geeignet, die traditionellen SPÖ-Wähler zu aktivieren. Stattdessen hat sich Babler
MIT JOHANNES TANDL
mit vorangegangen Äußerungen so exponiert, dass er von den Wählern eher mit neuen Steuern, einer 32-Stunden-Woche, deren Durchsetzung selbst die meisten Gewerkschafter für völlig illusorisch halten, und sicheren Asylkorridoren zwischen den Herkunftsländern und Österreich in Zusammenhang gebracht wird. Auch das Hochwasser könnte der SPÖ schaden, weil es die Grünen mit ihrer Klimaschutzagenda stärkt. Selbst, wenn die SPÖ jetzt knapp vor der Wahl versucht, beim Klimathema anzudocken, wird ihr das nicht unbedingt nützen. Angeblich plant Babler einen Frontalangriff auf Bundeskanzler Nehammer, weil dieser sich zuletzt für Verbrennermotoren ausgesprochen habe. Aber auch das wird der SPÖ wohl keine Wählerstimmen bringen, denn für viele Wähler sind E-Autos einfach viel zu teuer. Und dass ausgerechnet der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig in einer gemeinsamen PK mit dem Bundeskanzler aufgetreten ist (sinnvollerund notwendigerweise), dürfte ebenfalls schmerzen.
Wahl 24: Die FPÖ hofft, dass das Hochwasser aus den Schlagzeilen verschwindet Dass Katastrophen wie das verheerende Hochwasser normalerweise den Regierenden nützen, ist bekannt. Die deutschsprachige Politikwissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von der »Stunde der Exekutive«, in den USA benennt man das Phänomen als »Rally ’round the flag-Effekt«. Damit ist die erhöhte kurzfristige Unterstützung der politischen Führung eines Landes durch die Bevölkerung in Krisenzeiten oder während eines Krieges gemeint. FPÖ-Chef Herbert Kickl ist Profi genug, um in den
Bundeskanzler Karl Nehammer glaubt an die Chance, mit der ÖVP Erster bei der Nationalratswahl zu werden.
klassischen Medien gegen diesen Effekt ankämpfen zu wollen. Er hat daher wie alle anderen Kandidaten kurzfristig den Wahlkampf unterbrochen und sich mit einer Videobotschaft, in der er sich im Flanellhemd bei der Feuerwehr und den Helfern bedankt, an die Öffentlichkeit gewandt.
Abseits der Massenmedien hat sich Kickl jedoch weiterhin auf das konzentriert, was die FPÖ besser als anderen Parteien kann. Sie hat ihre Anhänger in den Sozialen Medien mit zahlreichen Beiträgen im FPÖ-TV und anderen Kanälen bedient. Darin zieht darin über die Regierung her, weil diese angeblich die Flutopfer im Stich lässt. Auch das Migrationsproblem und die Corona-Politik stehen auch während der offiziellen Wahlkampfpause im Zentrum der FPÖ-Social-Media-Kampagne. �
Artikel 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (GRC) lautet: »Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.«
Diese Charta ist am 7. Dezember 2000 in Nizza verkündet worden und wurde am 1. Dezember 2009 durch den Vertrag von Lissabon rechtsverbindlich. Sie umfasst wesentliche Rechte und Freiheiten, die für alle Bürger der EU garantiert sind.
Das Verbot der Folter und der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung ist in der EU nicht nur moralisches und ethisches Prinzip, sondern auch rechtlich durchsetzbares Recht. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Polizeiarbeit, das Justizsystem und die Flüchtlings- und Migrationspolitik. Zum Beispiel darf kein Mitgliedsstaat der EU Folter anwenden oder dulden und Asylsuchende dürfen nicht in Länder zurückgeführt werden, in denen ihnen Folter oder unmenschliche Behandlung droht, gemäß dem Grundsatz des non-refoulement, der auch in der Charta verankert ist.
Trotz des klaren Verbots gibt es immer wieder Berichte und Diskussionen über Menschenrechtsverletzungen, die die Einhaltung der Grundrechte in der Praxis in Frage stellen. Herausforderungen bestehen insbesondere im Umgang mit Terrorismusbekämpfung, nationaler Sicherheit und Flüchtlingspolitik. Hier sind die Balance und die Überwachung von Maßnahmen von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Rechte gemäß Artikel 4 nicht verletzt werden.
Diese Diskrepanzen, Wertungsdivergenzen und Herausforderungen veranschaulicht beispielsweise sehr eindrucksvoll Ferdinand von Schirach, bekannter deutscher Jurist (Fachanwalt für Strafrecht) und Autor. In seinen Werken, etwa in den Erzählungsbänden »Schuld« und »Verbrechen«, setzt er sich mit den Themen Recht, Gerechtigkeit und Menschenwürde auseinander, dabei auch mit der Komplexität menschlichen Verhaltens und den Herausforderungen der Strafrechtspflege, die auch im Kontext von Artikel 4 von Bedeutung sind. Seine literarische Arbeit trägt zur kritischen Reflexion über die Anwendung und die Grenzen des Strafrechts zur Frage bei, was im Einklang mit den Menschenrechten steht, die durch die Grundrechtecharta geschützt werden.
Schirachs Werke zeigen Grenzfälle auf und regen dazu an, über die ethischen Implikationen von Strafe und Rechtssystem nachzudenken. Die Grundrechtecharta bietet in diesem Zusammenhang einen klaren ethischen Standard, der besagt, dass keine Art der physischen oder psychischen Misshandlung gerechtfertigt ist. n
Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. Er ist spezialisiert auf Bau-, Immobilien-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsrecht. ak-anwaltskanzlei.at
Auf Vorschlag von Bildungslandesrat Werner Amon hat der Steiermärkische Landtag eine weitere Reform des Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes beschlossen. Konkret geht es in dieser Novelle darum, mehr Möglichkeiten und Verbesserungen für Tageseltern, Gemeinden und Betriebe zu schaffen.
„Die Tageseltern sind eine wichtige Ergänzung für eine qualitätsvolle Kinderbildung und -betreuung in der Steiermark. Es ist mir ein Anliegen, dass wir die Rahmenbedingungen für sie entsprechend erleichtern und damit das Betreuungsangebot weiter ausbauen“, so Amon.
„Vor einem Jahr wurde erstmalig die Möglichkeit geschaffen, dass Tageseltern auch in gemeindeeigenen Räumlichkeiten Kinder betreuen. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass viele bauliche Voraussetzungen kompliziert und kostspielig waren, daher gibt es jetzt eine Angleichung an die Regelungen, die auch für Betriebstageseltern gelten. Mit diesen Verbesserungen wird es in Zukunft möglich sein, dass noch mehr Gemeinden auf das bewährte System der Tageseltern zurückgreifen“, freut sich LAbg. Julia Paar.
Konkret haben Tageseltern die Möglichkeit, nicht nur im privaten Umfeld Kinderbetreuung anzubieten, sondern auch in Gemeinderäumlichkeiten oder in Betriebsstätten, die von Unternehmen angeboten werden. Eine wichtige Lockerung bringt die Novelle hinsichtlich der notwendigen getrennten Räumlichkeiten ab zwei Tageseltern an einem Standort: Wenn zwei Tageseltern an einem Standort tätig sind, soll künftig je ein entsprechend großer Wohn- und Schlafbereich ausreichen. Die Vorgaben hinsichtlich getrennter Eingänge und Küchen sind damit ebenso hinfällig.
Bildungslandesrat Werner Amon und LAbg. Julia Paar freuen sich über die Verbesserungen für Tageseltern.
Rund 1.000 Unternehmerinnen und Unternehmer sind am 18. September der Einladung der WKO zum zweiten Impulstag in den Grazer Messe Congress gefolgt. Der krönende Höhepunkt war eine höchst inspirierende Keynote von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.
Der Grazer Messe Congress stand beim 2. Impulstag voll und ganz im Zeichen des Unternehmertums. „Ein Tag, an dem neue Trends und Inputs für den betrieblichen Wissensvorsprung im Fokus stehen, aber auch Impulse für eine leistungsstarke Wirtschaft. Denn diese brauchen wir angesichts der aktuellen Herausforderungen“, betonte WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk zur Eröffnung der Veranstaltung.
Die Herausforderungen meistern Mehr als 1.000 Wirtschaftstreibende und Opinion Leader folgten der Einladung der WKO Steiermark zur zweiten Auflage des Impulstags. Dieser begann bereits um 9 Uhr mit ersten Workshops und interessanten Vorträgen, so zum Beispiel einer Keynote von Felix Gottwald. Der mit 18 Medaillen erfolgreichste Sportler der österreichischen Olympia-Geschichte beeindruckte mit einem Vortrag unter dem Titel „Annehmen. Ausrichten. Agieren. Veränderung einfach meistern.“
Gemäß dem Motto der Veranstaltung „Herausforderungen meistern – Zukunft sichern: Impulse für eine leistungsstarke Wirtschaft“ wurde den Besuchern ein umfangreiches Programm geboten, angefangen von den Möglichkeiten für den AI-Einsatz in Unternehmen bis hin zum richtigen Talente-Management und Tipps für Nachhaltigkeit. „Denn die Herausforderungen werden hier in Zeiten der Transformation noch weiter
zunehmen“, erklärte Herk: „Darum haben wir mit dem Impulstag ein Programm für den betrieblichen Wissensvorsprung zusammengestellt. Es freut uns, dass dieses einmal mehr so gut angenommen wurde.“
Fundierte Ratschläge vom Teamchef Highlight des Tages war dann die Keynote von Ralf Rangnick, Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, der Einblick in seine Geheimnisse der richtigen Inspiration und Motivation als Leistungsmotor bot: „Wenn man möchte, dass seine Mitarbeiter, seine Sportler mehr machen als Dienst nach Vorschrift, dann muss man sie auch entsprechend behandeln. Man muss ihnen zutrauen, Dinge selbstständig zu lösen. Es braucht einen entscheidungsfreudigen Chef, der sie Aufgaben selbstständig lösen lässt. Mitarbeiter wollen wie
auch Sportler mitgenommen und begeistert werden für eine gemeinsame Mission. Will man als Führungskraft Fußspuren hinterlassen, muss man neue Pfade gehen. Entwicklung und Leistungssteigerung geht nur über die Entwicklung der einzelnen Spieler oder Mitarbeiter, das ist im Sport genauso wie in der Wirtschaft“, rät Rangnick im Rahmen seiner Keynote.
Neben viel Applaus erhielt der ÖFB-Teamchef von Herk auch die Teambekleidung von SkillsAustria überreicht, der erfolgreichen österreichischen Mannschaft von der Berufs-WM in Lyon. „Wir haben Spitzensportler und Spitzenfachkräfte. Entscheidend ist das Feuer und die Leidenschaft zu wecken, wie es Rangnick bei unserem Fußballteam gelungen ist“, gratulierte Herk bei der Überreichung.
WKO-Präs. Josef
Kinderkrippe der Steiermark
Als erste inklusive Kinderbetreuung der Steiermark bietet die Mikado-Kinderkrippe Betreuungsplätze für Kinder mit und ohne Behinderung. „Die Mikado-Kinderkrippe ist ein echter Meilenstein für die Kinderbetreuung in der Steiermark“, erklärte Daniela Wohlmuth, GF von „Tagesmütter*väter“ Steiermark, bei der Eröffnung. „Die erste inklusive Kinderkrippe leistet einen wesentlichen Beitrag, Kinder darin zu unterstützen, ihre Potenziale auszuschöpfen, betont StR. Kurt Hohensinner. „Wir wollen in der Steiermark kein Kind zurücklassen. Umso mehr freut es mich, dass in Graz die erste inklusive Kinderkrippe eröffnet hat – und Kindern mit und ohne Beeinträchtigung eine qualitätsvolle Betreuung bietet“, so LR Werner Amon.
Die Steiermärkische Landesregierung hat im Sommer den Grundsatzbeschluss für das Radverkehrskonzept GU6 gefasst und die finanziellen Mittel für die erste Etappe freigegeben. Gemeinsam mit den sechs Gemeinden werden bis 2026 insgesamt rund 13 Mio. Euro für Verbesserungen im Alltagsradverkehr investiert. „Das Radverkehrskonzept GU6 ist ein wesentlicher Teil unserer Strategie und ist nach GU-Süd und dem Gratkorner Becken das dritte Konzept, das wir für den Bezirk Graz-Umgebung präsentieren können. Steiermarkweit befinden sich aktuell 28 Radverkehrskonzepte mit einem Gesamtvolumen von knapp 380 Mio. Euro in Planung und Umsetzung“, erklärte LH-Stv. Anton Lang anlässlich einer Pressekonferenz.
Klubobfrau
Am 16. September wurde Anna Hopper in der Sitzung des Gemeinderatsklubs der Grazer Volkspartei einstimmig zur Nachfolgerin von Daniela Gmeinbauer gewählt. „Ich freue mich auf die Herausforderung, noch stärker für ein besseres Graz zu kämpfen. Die ersten drei Jahre der Kahr-Koalition haben die Stadt in eine Schieflage gebracht. Immer mehr Grazerinnen und Grazer leiden unter den Schwerpunktsetzungen von Kahr, Schwentner & Co: Mit einer Verkehrspolitik, die das Auto aussperrt und ganz Graz still stehen lässt. Mit gebrochenen Wahlversprechen bei Öffi-Ausbau, Verbauung und Stadion. Und mit einer verfehlten Budgetpolitik, wo Sozialbudgets maßlos ausgeweitet werden und stattdessen bei den Kindern gespart wird“, so Hopper.
Bernhard Rinner GF der Bühnen Graz
Von 24. bis 26. Oktober 2024 findet in der Grazer Innenstadt wieder „Klanglicht“, das Festival der Bühnen Graz, statt. Hat sich der Herbsttermin bewährt?
Ja, der Termin im Herbst hat sich absolut bewährt. Die Lichtverhältnisse sind optimal, da es früher dunkel wird und Klanglicht somit schon ab 18 Uhr starten kann. Außerdem fällt das Festival auf den Nationalfeiertag, der touristisch sehr relevant ist. Graz wird nicht zuletzt durch unsere Veranstaltung zu einer Top-Destination, was sich auch in den Zahlen zeigt: Letztes Jahr hatten wir rund 100.000 Besucher und Besucherinnen an drei Tagen. Das bedeutet neben dem künstlerischen Impact auch eine enorme Wertschöpfung für Graz.
Was ist das übergeordnete Leitbild von Klanglicht in diesem Jahr?
Das diesjährige Motto lautet „Träume“. Klanglicht 2024 lädt dazu ein, in die Welt der Träume einzutauchen und die Grenzen zwischen Realität und Fantasie zu erkunden. Die Installationen der Künstlerinnen und Künstler eröffnen traumhafte Realitäten und lassen uns hinter die Fassade der Träumerei blicken. Es ist eine Einladung, sich von der eigenen Fantasie tragen zu lassen und weiter zu träumen.
Nach welchen Kriterien werden die Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler ausgewählt?
Unsere Kuratorin Birgit Lill begibt sich international auf die Suche nach Installationen, die zum jeweiligen Motto und den aktuellen hier herrschenden Rahmenbedingungen passen. Zudem legen wir großen Wert darauf, auch junge Künstlerinnen und Künstler zu motivieren, ihre Ideen einzubringen und so neue Perspektiven in das Festival zu bringen.
Logistik-Leiter Günther Weitzer, SPAR-Vorstand Marcus Wild, Christoph Holzer (GF SPAR Steiermark), SPAR-Vorstands-Vors. Hans K. Reisch und Gerhard Drexel (SPARAR-Vors.) bei der Eröffnung des neuen Lagerzubaus.
Nach einer knapp zweijährigen Bauphase wurde am 7. September das neu ausgebaute Logistikzentrum der SPAR-Zentrale Graz eröffnet. Es ist die 5. Ausbaustufe am Standort Graz, für die über 50 Mio. Euro investiert wurden.
Der Ausbau wurde notwendig, um den wachsenden Anforderungen an eine große Sortimentsauswahl gerecht zu werden und die Versorgung von 1,4 Mio. Menschen in der Region Steiermark und südliches Burgenland weiterhin sicherzustellen. „Mit der Erweiterung des Lagers in Graz stärken wir nicht nur unsere logistischen Kapazitäten, sondern setzen auch ein klares Zeichen für unser Engagement als verlässlicher Nahversorger in der Region“, so SPAR-Vorstandsvorsitzender Hans K. Reisch.
Modernste Lagerlogistik
Die Logistikfläche der SPAR-Zentrale wurde um 40 % erweitert. Durch den Ausbau kamen 12.000 Palettenplätze neu hinzu, davon die Hälfte in einem automatisierten Paletten-Hochregallager. Die innovative Technik wurde mit dem Logistikexperten Knapp umgesetzt. Es wurde bewusst 10 m in die Tiefe und 17 m in die Höhe gebaut, wodurch mehr Lagerflächen auf gleicher Grundfläche ermöglicht wurden. „Bestehende Strukturen organisch zu erweitern, dabei auf Innovationen und automatisierte Prozesse zu setzen, das kennzeichnet das SPAR-Logistik-Netzwerk. Damit wird die Flächenproduktivität enorm gesteigert, es ist nachhaltig, ressourcenschonend, schafft modernste Arbeitsbedingungen und sichert robust die Versorgung. Der Ausbau unseres Lagers der Zweigniederlassung Graz ist auf diesem Weg ein weiterer, grandioser Meilenstein“, unterstreicht Marcus Wild, der im SPAR-Vorstand für Logistik verantwortlich ist, und ergänzt: „Nachhaltiges Zukunftsdenken hat seit der Gründung von SPAR, einem zu 100% österreichischen Familienunternehmen, einen hohen Stellenwert.“
Nachhaltige Energieversorgung
Auf dem Dach des neuen Logistikzentrums wurde eine neue PV-Anlage errichtet, die 6-mal mehr Strom liefert als die bisherige Anlage: von knapp 114 kWp Leistung auf nun 700 kWp. „Mit der aktuellen Investition von 51 Mio. Euro sichern wir den Logistikstandort in Graz-Puntigam für die Zukunft optimal ab. Uns war auch wichtig, das Lager energetisch auf gute Beine zu stellen. Die neue PV-Anlage am Dach produziert den Stromjahresbedarf von rund 250 Haushalten“, sagt Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer. Der Fuhrpark in Graz umfasst 56 LKWs sowie Anhänger, welche die SPAR-Standorte mit frischer
Ware versorgen. Seit Herbst des vergangenen Jahres wird die Firmen-LKW- und PKW-Flotte mit biobasiertem HVO-Treibstoff aus Altspeiseöl und -fetten betankt. Das spart bis -90% Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel ein.
Wirtschaftliche Strahlkraft
Die SPAR-Zweigniederlassung Graz ist eine von sechs Regionalzentralen in Österreich. Von hier aus werden die 273 SPAR-Standorte sowie Tankstellenshops in der Region Steiermark und Südburgenland beliefert. 900 Personen arbeiten am Standort in Graz-Puntigam, rund 500 davon im Lager und Logistikbereich. Die reine Lagergrundfläche beträgt rund 40.000 m². Über 570 verschiedene Lieferanten liefern pro Tag etwa 3.700 Paletten an Ware an das SPAR-Lager. Über 5.350 verschiedene Produkte aus den Bereichen haltbare Lebensmittel, Obst und Gemüse sowie Milch- und Molkereiprodukte werden vom Lager in Graz-Puntigam ausgeliefert. Weitere 18.000 Produkte lagern im Zentrallager Wels und werden mittels Cross-Docking über das Lager in Graz an die Märkte ausgeliefert. Das ausgebaute Lager verfügt nun über 31 neue und damit insgesamt 94 Aus- bzw. Anliefertore. Kommissioniert wird ausschließlich händisch auf Rollbehältern. Lediglich die Einlagerung findet bei einem Teil der Ware in der neuen Knapp-Anlage automatisiert statt. �
Am Dach des Lagers wurde eine neue PV-Anlage mit 700 kWp Leistung errichtet. Damit kann der Jahresstromverbrauch von über 250 Haushalten erzeugt werden.
Die Zeit der massiven Preissteigerungen scheint überwunden – für das Gesamtjahr rechnet das Wifo mit einer Inflation von 3,4 %. Gleichzeitig drückt sich die konjunkturelle Schieflage in anderen Zahlen deutlich aus: So konnte der steirische Handel in der ersten Jahreshälfte einen Netto-Umsatz in der Höhe von 17,8 Mrd. Euro erwirtschaften. Das entspricht einem nominellen Umsatzminus von -2,7 Prozent, real minimal höher bei -2,8 %.
Große Unterschiede zeigen sich im Einzelhandel. Dort reicht die Umsatzentwicklung von plus 8,2 % im Uhren- und Schmuckhandel bis zu minus 2,5 % im Online-Handel. „Der Großhandel ist weiterhin im Krisenmodus, in der Kfz-Wirtschaft hingegen hält der Aufwärtstrend glücklicherweise weiter an“, berichtet Spartenobmann Gerhard Wohlmuth.
Gedämpfte Inflation, schrumpfende Umsätze
Im Jahresvergleich sinken sowohl der Energiepreis-, der Erzeugerpreis- als auch der Großhandelspreisindex – und auch der Einzelhandel wirkt mit +2,5 % weiter inflationsdämpfend. „Das ist weder nominell noch um die Preissteigerungen bereinigt, ein Umsatzwachstum. Die Netto-Halbjahresumsätze sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vielmehr um rund 235 Mio. Euro zurückgegangen“, berichtet Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft. Hinsichtlich der Preisentwicklung zeigt sich der allgemeine Trend auch im Handel: Mit +2,5 % Preissteigerung wirkt der Einzelhandel inflationsdämpfend, ebenso der Großhandel (-1,0 %) und die Kfz-Wirtschaft (+1,5 %).
Spartenobmann Gerhard Wohlmuth (l.) und Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft (iföw) präsentieren die Halbjahresbilanz des steirischen Handels.
Die schwächelnde konjunkturelle Entwicklung hat gleichzeitig massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Die Zahl der Beschäftigten im steirischen Handel sank um 0,8 % auf 73.522 Personen und auch die Zahl der offenen Stellen ist rückläufig. Wohlmuth: „Umso dringender appelliere ich, bei den KV-Verhandlungen Vernunft vor Emotionen zu stellen. Ohne Entlastung für die steirischen Händler geht es nicht.“ �
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Am 20. August fand auf Initiative der Edda-Egger-Stiftung ein inspirierendes Frühstück in den Räumlichkeiten von aromainfo.at statt. Mit dabei: die Abgeordnete zum Nationalrat Martina Kaufmann, und der Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. In bewusst kleinem Kreis, ausschließlich unter Frauen, wurden wichtige Anliegen rund um die Themen Aromatherapie, Aromapflege und Aromapraxis diskutiert. Ärzte, Apothekerinnen, Vertreterinnen der Pflege und der gewerblichen Aromapraxis nutzten die Gelegenheit, um ihre Ideen und Visionen einzubringen. Die Gespräche waren nicht nur inspirierend, sondern gaben wertvolle Impulse für zukünftige Entwicklungen in diesen Bereichen.
In diesem Herbst bietet das Novapark Flugzeughotel im Norden von Graz, Fischeraustraße 22, wieder eine ganze Reihe von Veranstaltungen für alle Besucher und Besucherinnen. Ab 3. Oktober gibt es monatlich donnerstags Tanzabende zu „Boogie & Swing“ in der Hotelbar Corrida sowie sonntags den „5 Uhr Tee“ mit Steirerwolf. Der 12. Oktober verspricht einen Abend lang Unterhaltung mit viel Spaß, Klamauk, artistisch geschwungenen Tanzbeinen und lustigen Parodien sowie witzigen Persiflagen und frechen Conferencen unter dem Titel „Dona Loca − Best of Travestie“ (Eintritt 29 Euro). Weiters werden die Klassiker Lange Saunanacht, Piano Live und Old but Goldies DJ Night stattfinden. Alle Termine unter: www.novapark.at/alle-veranstaltungen/
Digitalisierung und technologischer Wandel erfordern in der Weiterbildung neue Qualifikationen, für die es eine moderne Infrastruktur braucht. Mit dem „Center of Excellence“ hat die WKO Steiermark das größte Bildungs-Bauprojekt ihrer Geschichte gestartet, dessen erster Abschnitt nun eröffnet wurde.
Der neue Bildungscampus, entworfen von Christoph Achammer und seinem Team von ATP architekten ingenieure, wird „den gesamten Grazer Norden aufwerten“, sind sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg sicher. Insgesamt 14.200 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche werden im Rahmen des Bauprojekts neu errichtet, sie bieten Platz für modernste Werkstätten und Qualifizierungsangebote in vielen Branchen. Am 11. September ging der erste Abschnitt offiziell in Betrieb. „Ein Meilenstein für die berufliche Qualifizierung“, betonen Herk und Dernoscheg gemeinsam mit Wifi-Kurator Markus Kohlmeier und Institutsleiter Martin Neubauer.
Meilenstein für Qualifizierung
Nach Probelehrveranstaltungen soll im Sommersemester der Lehrbetrieb aufgenommen werden. „Die ersten Fachbereiche, die im Center of Excellence gelehrt werden, sind Schweißtechnik, Elektrotechnik und Mechatronik sowie Klimatechnik, Energie- und Gebäudetechnik“, erklären Kohlmeier und Neubauer. „Qualifizierungen, die wir angesichts der Herausforderungen der Energiewende dringend benötigen“, ergänzen Herk und Dernoscheg den nachhaltigen Fokus. „Vielen Dank an Funktionäre sowie Mitarbeiter, allen voran Vizepräsident Herbert Ritter, den Vorsitzenden des Bauausschusses.“ Im Herbst 2025 soll der zweite Bauabschnitt mit den Bereichen Metalltechnik, Kfz-Technik und Gastronomie folgen. Um auch in der Zeit der Bauarbeiten die Erreichbarkeit des WKO-Areals zu erleichtern, wurden die Fahrradabstellplätze und die öffentliche Anbindung in Zusammenarbeit mit der Holding Graz massiv ausgebaut.
Stolz aufs neue Center of Excellence (v.l.): Institutsleiter Martin Neubauer, Kurator Markus Kohlmeier, WKO-Präs. Josef Herk, die Vize-Präs. Gabi Lechner, Andreas Herz und Herbert Ritter sowie Dir. KarlHeinz Dernoscheg und Dir.-Stv. Gerhard Kienzl
Peter Moser Rektor der Montanuniversität Leoben
Wie entwickeln sich die Studierendenzahlen, insbesondere was den Frauenanteil betrifft?
Schon seit einigen Jahren gibt es bei uns gezielte Maßnahmen, um mehr Frauen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge zu begeistern. Durch Initiativen wie Informationstage, Mentoring-Programme und gezielte Öffentlichkeitsarbeit kommen zunehmend mehr Frauen an die Montanuniversität. Es zeigt sich, dass der Frauenanteil an der Universität stetig wächst, auch wenn wir in einige Fachbereichen noch Nachholbedarf haben.
Inwieweit hat sich das Studienangebot der Montanuniversität entsprechend den Erfordernissen der Zeit verändert?
Die Montanuni erweitert ihr Profil laufend, um den globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung gerecht zu werden. Studiengänge und Schwerpunkte wie Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Rohstoffgewinnung sowie Recycling wurden den neuen Anforderungen angepasst. Auch interdisziplinäre Ansätze und verstärkte Zusammenarbeit mit der Industrie haben zu einer Modernisierung des Lehrangebots beigetragen.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in den technischen Disziplinen?
Künstliche Intelligenz treibt Innovationen in den technischen Disziplinen voran. Sie wirkt dabei als Katalysator für den technologischen Fortschritt und ermöglicht Durchbrüche, die zuvor undenkbar waren. Sie verändert nicht nur die Art und Weise, wie Forschung betrieben wird, sondern eröffnet neue Möglichkeiten, Prozesse und Systeme intelligenter, flexibler und effizienter zu gestalten. Doch hinter jeder Künstlichen Intelligenz stehen Personen, die wir an der Montanuniversität Leoben bestens ausbilden.
Fazitgespräch
Von Johannes Tandl und Andreas Pankarter mit Fotos von Marija Kanizaj
Der im Juli gewählte steirische IV-Präsident
Kurt Maier über die Rezession, den Wirtschaftsstandort und eine Klimawende, die nur mit einer wettbewerbsfähigen Industrie funktionieren wird.
Kurt Maier ist seit Juli steirischer IV-Präsident. Wer erwartet hatte, dass die Industrie nach dem kunstsinnigen Schuhindustriellen
Stefan Stolitzka einen Präsidenten wählen würde, der mit lautem Getöse gegen eine Politik anstürmt, die den Standort verludern lässt und viel zu wenig gegen die drohende Industrialisierung unternimmt, mag von Maiers Antrittsrede überrascht gewesen sein. Maier setzte nämlich auf sanfte Töne, sagte aber dennoch, was gesagt werden muss.
Seine Botschaften sollen auch Politiker erreichen, die in der IV sonst eher das Sprachrohr des Klassenfeindes sehen, ohne diese zu brüskieren.
Und diese Botschaft ist klar und unmissverständlich: Ohne Industrie ist der Wohlstand nicht zu halten. Auch die Ziele der Klimawende sind auf die Innovations- und Investitionskraft der Industrie angewiesen.
Wir fordern eine Absenkung der Lohnnebenkosten. Und es muss sich für Arbeitnehmer auszahlen, voll arbeiten zu gehen.
Kurt Maier
Herr Präsident, die Industrie befindet sich in einer Rezession. Sehen Sie irgendwelche Anzeichen für einen Aufschwung? Ich sehe momentan keine Anzeichen auf Besserung, aber ich glaube durchaus, dass es irgendwann wieder besser wird, umso mehr müssen standortpolitische Maßnahmen gesetzt werden.
Knapp vor den Wahlen überschlagen sich einige Parteien mit Ideen zur Standortqualität. Die Linken reden die aktuellen Probleme klein. Was erwartet sich die steirische Industrie von der nächsten Regierung?
Die Industrie erwartet sich, dass die Regierung zuhört und die Themen, die wir einbringen, ernst nimmt. Wir wollen, dass die Regierung in uns einen Kooperationspartner sieht. Ich verstehe, dass sich die Politik mitunter schwertut, wenn es um spezifische Probleme der Industrie geht. Es gehört daher auch zu unseren Aufgaben, Lösungen zu aufzuzeigen und zu kommunizieren – das machen wir sehr konsequent. In der Steiermark funktioniert das durchaus gut.
Welche Vorschläge haben Sie bezüglich der relativen Energiekosten? Die sind in Österreich ja zwei- bis dreimal höher als in den USA oder in Asien
Nicht nur das. Wir haben auch das Problem, dass unsere Energie im EU-Vergleich viel zu teuer ist. Wir müssen daher kurzfristig wieder unsere Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU hinbekommen. Dazu brauchen wir dringend die Verlängerung des SAG [Strompreiskostenausgleichsgesetz, Anmerkung] wie wir es im Jahr 2022 hatten. Andere EU-Staaten, die ihre energieintensive Industrie behalten wollen, haben so ein Gesetz bis 2030.
Warum haben sie das nicht schon lange durchgesetzt? Es sieht nicht so aus, dass uns die derzeitige Regierung in den ihr verbleibenden Wochen noch die dafür notwendigen Beschlüsse fassen wird. Was uns zusätzlich Sorge bereitet, ist das Erneuerbares-Gas-Gesetz, das in der aktuell diskutierten Form zu einer weiteren erheblichen Mehrbelastung für die Betriebe führen würde.
Dabei geht es um die Biogaseinspeisung ins Gasnetz. Wenn das so kommt, wie von der Regierung geplant, wäre das extrem schlecht für den Standort. Wir müssten Biogas in das öffentliche Netz einspeisen und zu einem gewissen Anteil an unseren Gesamtgasverbrauch wieder zurückkaufen. Und was wir selber erzeugen und in den eigenen Fabriken verwenden, wird nicht einmal angerechnet. Das Biogas ist mit einem Tarif von 125 Euro pro Megawatt einfach viel zu teuer, zumal es in der Herstellung wesentlich günstiger ist.
Wollen sich da einige Großbauern auf Kosten der Industrie eine goldene Nase verdienen?
Für uns zählen Augenmaß und Zukunftsfähigkeit – wir hoffen auf einen Vorschlag, der für Landwirtschaft wie Industrie vertretbar ist. Neuerliche Preiserhöhungen lehnen wir jedenfalls ab.
Wir hatten bis vor 50 Jahren in der Steiermark eine mächtige Textilund Schuhindustrie. Die ist weg. Droht uns, wenn die Politik nicht bald einschreitet, ein ähnliches Schicksal bei den energieintensiven Branchen wie Metall, Glas oder auch Baustoffen?
Genau das befürchten wir. Wenn der Wert der Industrie für unseren Wohlstand nicht bald erkannt und bezüglich der Energiekosten gegengesteuert wird, werden die energieintensiven Branchen mittelfristig woanders investieren. Es wird wohl keine harte Abwanderung geben. Aber allein durch das »Nichtinvestieren« wird es früher oder später zu einer Verlagerung der Standorte kommen.
Wie groß ist die Angst vor einer weiteren Regierungsbeteiligung der Grünen?
In der Steiermark haben wir ein gutes Miteinander mit der Landesregierung. Wir wollen das auch auf Bundesebene hinkriegen. Ich werde das aber nicht an den Parteifarben festmachen. Es geht darum, dass die kompetenten Personen in den Parteien in die Regierung kommen.
Auch die hohen Lohnkosten sind für viele Unternehmen ein Problem. Wie lautet da ihr Vorschlag?
Wir wollen, dass sich die Sozialpartner rechtzeitig vor Start der Verhandlungen zusammensetzen, um über neue Modelle nachzudenken. Die Benya-Formel ist veraltet. Die Gewerkschaft sollte ihre Position »Inflationsrate plus Aufschlag« überdenken. Wenn man diese Benya-Formel hernimmt, müsste es heuer übrigens Reallohneinbußen geben, weil ja die Produktivität gesunken ist. Und das ist ganz sicher nicht im Sinne der Sozialpartner. Wenn die Verhandlungen erst einmal begonnen haben, gehen die Wogen viel zu hoch, um ein neues Augenmaß zu erarbeiten.
Ist das ein Zurückhaltungsappell an die Gewerkschaft? Es ist ja auch im Sinne der Arbeitnehmer, nicht alles auf die Industrie abzuwälzen; ganz egal ob das jetzt die Inflationskosten und damit die höheren Lohnkosten oder die höheren Energiekosten als Folge der grünen Transformation betrifft. Die Industrie allein kann das nicht stemmen. Und das geht letztlich zu Lasten der Arbeitnehmer. Das weiß hoffentlich auch die Gewerkschaft. Wir werden uns aber ganz sicher nicht in die Kollektivvertragsverhandlungen einmischen.
Auch die hohe Teilzeitquote wird zum Problem für den Standort. Offensichtlich rechnet es sich für viele Teilzeitarbeitende nicht, länger zu arbeiten. Wie bekommt man mehr Menschen in die Vollzeit?
Wir fordern eine Absenkung der Lohnnebenkosten. Und es muss sich für Arbeitnehmer auszahlen, voll arbeiten zu gehen. Daher darf die Differenz zwischen Teilzeit- und Vollzeitgehalt nicht überproportional durch Steuern und Lohnnebenkosten aufgefressen werden. Man muss auch darüber nachdenken, Überstunden steuer- und abgabenfrei zu stellen.
Was halten Sie vom Vorschlag eines Ihre Vorgänger, die Arbeitszeit zu verlängern?
Man kann über alles nachdenken. Klar ist jedenfalls dass es sich für unseren Wohlstand nicht ausgehen kann, wenn ein immer größerer Teil der Bevölkerung immer kürzer arbeitet.
Wie geht es Ihnen mit der Forderung nach einer 32-Stundenwoche?
Die ist einfach nicht nachvollziehbar. Wie soll sich das ausgehen, wenn immer mehr Menschen weniger arbeiten und immer weniger in den Sozialtopf einspeisen, aber zu 100 Prozent rausnehmen? Das kann nicht funktionieren.
Welche mittelfristigen Konzepte verfolgt die Industriellenvereinigung gegen den Fachkräftemangel?
Das Fachkräftethema ist massiv. Obwohl wir aufgrund der konjunkturellen Situation derzeit gezwungen sind, Arbeitsplätze abzubauen, können wir viele Stellen immer noch nicht besetzen. Das hat uns schon bisher sehr viel Wachstum gekostet. Es muss finanziell einfach deutlich attraktiver sein zu arbeiten als nicht zu arbeiten. Außerdem weiß jeder, dass wir den Zuzug von Arbeitskräften erleichtern müssen. Trotzdem gibt es in Österreich extrem hohe bürokratische Hürden. Da muss die Regierung einfach mehr tun, dass das einfacher wird. Die Rot-Weiß-Rot-Card ist immer noch viel zu aufwendig. Und Potenzial liegt natürlich auch in der besseren Vereinbarkeit von Familien und Beruf – Stichwort Kinderbetreuung.
Die IV beschäftigt sich auch mit dem Zustand des Bildungssystems. Angeblich können 30 Prozent der Jugendlichen nach der 9. Schul-
stufe nicht sinnerfassend lesen. Wie lauten die Vorschläge der IV, dass unser Schulsystem nicht ständig noch schlechtere Ergebnisse abliefert?
Wir kommen gerade aus einer Sitzung gemeinsam mit den Universitäten und den Fachhochschulen. Wir sind uns einig, dass man die Kinder bereits im Vorschulalter an die späteren Bildungsmöglichkeiten heranführen soll. Unser wichtigstes Aushängeschlid ist der »Science Garden«.
Und damit dringen Sie zu den Kindern und Jugendlichen durch?
Wir bieten dort hunderte Wissenschafts- und Technikerlebnisse für 3- bis 19-Jährige zum Mitmachen und Mitexperimentieren an. Im September gibt es eine Veranstaltung für 3.000 Kinder aus der ganzen Steiermark. Wir sind davon überzeugt, dass es unglaublich wichtig ist, den Kindern die Türen zu Technik und Innovation zu öffnen und zu zeigen, welche Möglichkeiten es im wissenschaftlichen und technischen Bereich für sie gibt. Die ganze Industrie ist dazu aufgerufen, Kinder einzuladen und ihnen zu zeigen, was möglich ist.
Wie kann man sich das vorstellen?
Die Kinder haben keine Ahnung, was in den innovativen Industrieunternehmen passiert. Offenbar erzählen auch die Eltern zu Hause viel zu selten, welche Spitzenleistungen sie in ihren Unternehmen erbringen. Außerdem gibt es heute wesentlich differenziertere Ausbildungsmöglichkeiten als zu unserer Zeit. Da konnte man im Wesentlichen Medizin, Jus und BWL studieren bzw. auf der TU Elektrotechnik, Maschinenbau oder Bauwesen. Heute sind
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die Ausbildungsmöglichkeiten unglaublich vielschichtig und weder die Kids noch ihre Eltern haben den Überblick, was man mit diesen Ausbildungen später anfangen kann. Der Science Garden zeigt diese Wege auf. Bei der Breite an von Bildungsangeboten und inhaltlichen Fülle in den Studienplänen wollen auch wir als IV den jungen Leuten dabei helfen, die richtige Ausbildung für sich selbst zu finden.
Als geradezu »riesiges« Standortproblem sehen viele Unternehmen die wuchernde Bürokratie. Jetzt ist klar, dass man das Problem nur mit »deutlich weniger Staat« lösen kann. Wie sehen die Vorschläge der IV aus, und wie wollen Sie damit Gehör in der Politik finden?
Das ist tatsächlich ein zentrales Thema von uns. Wir sehen bereits das Eingreifen des Staates mit seinen zahlreichen Fördermechanismen als Problem an. Nicht nur weil die Förderungen meist sehr viel Bürokratie verursachen, sondern auch, weil sie den Markt beeinflussen und verzerren. Es ist nie gesund, wenn sich die Anbieter dazu veranlasst sehen, förderungskonform und nicht marktkonform zu agieren. Ein ungeheures bürokratisches Problem für die Unternehmen sind die langwierigen Genehmigungsverfahren. Viele Betriebe werden dadurch davon abgehalten, in Österreich zu investieren. Die Verfahren dauern oft mehrere Jahre. UVP-Verfahren [Umweltverträglichkeitsprüfung, Anmerkung] können selbst dann nicht abgekürzt werden, wenn sämtliche Fakten bekannt sind und auf dem Tisch liegen. Wir sehen sowohl Land als auch Bund in der dringenden Verantwortung, hier wirkungsvoll Bürokratie abzubauen.
Wenn die österreichische Politik von Überbürokratie spricht, meint sie aber nie sich selbst, sondern meistens »die EU«.
Auch das ist ein großes Thema. Die Regularien, die von der EU kommen, sind für uns eine starke Zusatzbelastung. Da stellt man sich schon die Sinnfrage, warum man etwa mit dem Lieferkettengesetz so viel bürokratischen Ballast auf den Unternehmen ablädt. Dazu kommt das österreichspezifische »Golden Plating«. Die Politik lässt zu, dass viele von Brüssel geregelte Dinge bei uns noch wesentlich bürokratischer ablaufen bzw. übererfüllt werden als fast überall sonst in Europa. Warum müssen wir immer noch »besser« und damit bürokratischer sein, als die EU vorgibt? Außerdem hat es keinen Sinn, die Unternehmen weiteren Zielvorgaben auszusetzen, von denen wir heute schon wissen, dass sie nicht machbar sind, weil es die Technologien dafür noch nicht gibt. Da ist die österreichische Politik in Verantwortung.
Wie beurteilen Sie eigentlich die Maßnahmen der EU? Sie will unter allen Umständen verhindern, dass europäische Unternehmen vor dem Kohlendioxidregime in Drittländer ausweichen und reagiert darauf mit Kohlendioxidzöllen. Wie steht die IV dazu?
Damit die Unternehmen Europa nicht verlassen, braucht es wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Wir können immer nur darauf aufmerksam machen, was praktikabel ist und was nicht. Leider werden wir oft nicht gehört. Österreich hat zum Beispiel das strengste Forstrecht der Welt. Warum müssen wir uns zusätzlich mit der von der EU-erlassenen »Deforestation Regulation« herumschlagen, die in Österreich überhaupt nicht umsetzbar ist. Das versteht doch niemand und trotzdem wird sie mit 1. Jänner 2025
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Kurt Maier wurde 1961 in Graz geboren. Er studierte an der TU Graz Wirtschaftsingenieur für Maschinenbau, wo er auch promovierte. Nach Stationen im Automotivbereich wechselte er 2005 in die Zellstoff- und Papierindustrie. Von 2005 bis 2006 war er CFO und ab 2006 bis 2016 CEO der Zellstoff Pöls AG. 2016 wurde er CEO der Heinzel Group. Diesen produziert Marktzellstoff, Verpackungs- und Magazinpapier und handelt weltweit mit Zellstoff, (Alt-)Papier und Karton. Die Funktion des CEO gab er 2022 an Sebastian Heinzel von der Gründerfamilie weiter. Seither ist er als COO für das operative Geschäft des Zellstoffkonzerns zuständig. Im Landesvorstand der IV-Steiermark ist Kurt Maier seit 2005, im IV-Bundesvorstand seit 2017. Kurt Maier ist verheiratet und hat vier Kinder.
Ohne den Ausbau der Infrastruktur und den technischen Lösungen wird die angestrebte Klimaneutralität nicht schaffbar sein.
Kurt Maier
in Kraft treten. Es gibt dazu natürlich auch die zur Umsetzung vorgesehene Software noch nicht. Leider gibt es eine Vielzahl von Regularien, die überhaupt keinen Mehrwert haben.
Kommen wir zurück zur konjunkturellen Situation. Warum stimmt es immer noch, dass die österreichische Industrie eine schwere Grippe bekommt, wenn die deutsche Wirtschaft leicht hustet?
Deutschland ist nach wie vor eines der wichtigsten Exportländer für uns. Inzwischen sehen wir aber, dass wir gegenüber Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verlieren – etwa bei den Lohn- und Energiekosten. Auch das erleichtert unsere Marktposition in Deutschland nicht.
Und warum schaffen wir es nicht, die Probleme mit Deutschland auf anderen Märkten zu kompensieren?
Die Industrie exportiert 80 bis 90 Prozent ihrer Produkte: Unsere Zielmärkte liegen natürlich längst nicht mehr nur mehr in Deutschland, sondern auf allen Kontinenten. Es gibt aber in Asien starke Schwankungen nach oben und nach unten. Ähnliches gilt für Amerika. Unserer Wettbewerbsfähigkeit am europäischen Binnenmarkt ist essenziell. Und auch da zeigt unsere Performance in die falsche Richtung. Daher sind wir nicht nur gegenüber Deutschland, den USA und Asien, sondern auch innerhalb Europas abgerutscht.
Die USA saugen gerade europäische Produktionen auf. Beim Inflation-Reduction-Act geht es um Steueranreize in Höhe von etwa 270 Milliarden US-Dollar für US-Unternehmen, die an den Erwerb von Produkten aus US-Produktion geknüpft sind. Wie sollte Europa darauf reagieren?
Durch das kontinuierliche Stärken von Forschung & Entwicklung, um uns technologisch fit zu halten. Zusätzlich sind Steuerentlastungen ein Weg, weil sie das Budget nicht unmittelbar belasten, und weniger regulatorische Vorgaben sowie eine effiziente Verwaltung.
Die Investitionen der Industrie sind massiv zurückgegangen. Könnten Investitionsförderungen wie eine vorzeitige AFA oder ein Investitionsfreibetrag etwas bewirken?
Uns geht es um die Verbesserung des Investitionsklimas in Österreich und dazu bedarf es mehr struktureller Maßnahmen.
Woran denken Sie dabei … Es gäbe viele Unternehmen, die gerne in Österreich investieren würden, aber es fehlt unter anderem die Planbarkeit. Ständig neue Regulatoren schaffen ständig neue Rahmenbedingungen. Eine Industrieinvestition hat nicht die nächsten ein bis zwei Jahre im Fokus, sondern die nächsten Jahrzehnte. Die Politik muss endlich klar sagen, ob sie weiterhin ein Industrieland Österreich haben will.
Sowohl das Paris-Abkommen als auch weite Teile des Green Deals, also Klimaneutralität bis 2050, wurden von der IV ausdrücklich begrüßt. Ist diese Position angesichts des europäischen Produktivitätsverfalls noch aufrecht zu erhalten?
Man muss sicher evaluieren, was ist in welcher Zeit umsetzbar ist. Österreich will ja sogar schon 2040 klimaneutral werden – zehn Jahre vor der restlichen EU – und geht wieder einmal den Weg des »Golden Platings«. Das ist nicht seriös. Dabei fehlen immer noch die technischen Lösungen bzw. die breite technologische Umsetzbarkeit. Wir wissen nicht, woher der grüne Wasserstoff kommen wird, und wie er zu den Unternehmen gelangen soll und die Stromleitungsnetze bremsen den PV- und Windkraftausbau. Ohne den Ausbau der Infrastruktur und den technischen Lösungen wird die angestrebte Klimaneutralität nicht schaffbar sein.
Abschließend, sind die Steuern in Österreich für die Unternehmen zu hoch oder, wie manche Parteien sagen, zu niedrig?
Im OECD-Vergleich liegen wir im vorderen Feld der Länder mit den höchsten Steuer- und Abgabenquoten. Daher müssen die Steuern runter. Unser Ziel muss es sein, mit der Abgabenquote endlich in Richtung 40 Prozent zu kommen.
Herr Maier, vielen Dank für das Gespräch.
Die mit viel Eigenlob eingeführten Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der sogenannten �kalten Progression� durch Inflationsanpassung steuerlicher Werte sind – anders betrachtet – ein Eingeständnis, Steuerpflichtige über Jahre übergebührlich besteuert zu haben. Insbesondere die selbstständigen Steuerzahler wissen, dass zahlreiche in den Steuergesetzen verankerten Beträge weiterhin an Werthaltigkeit verlieren, indem sie auch künftig offensichtlich unangetastet bleiben. Allen voran die Angemessenheitsgrenze für Pkw mit € 40.000 (von der Versagung des Vorsteuerabzugs für Unternehmer gar nicht zu reden). Oder die Obergrenzen für die Anwendung der Betriebsausgabenpauschalierung sowie Obergrenzen für pauschale Betriebsausgaben und Werbungskosten. Und bis zuletzt auch das Kilometergeld. Nun aber, nach 16 Jahren, in denen für Pkw unverändert ein Kilometergeld von € 0,42 gegolten hat, soll es auf € 0,50 erhöht werden. Das auch für Motorräder sowie Fahrräder und E-Bikes (bisher € 0,24 bzw. € 0,38). Außerdem können Radkilometer künftig bis 3.000 km pro Jahr (derzeit 1.500 km) berücksichtigt werden. Auch die Tagesgelder (Diäten) und Nächtigungsgelder erfahren eine Anpassung auf € 30 (derzeit: € 26,40) bzw. € 17 (€ 15). Eine automatische Wertanpassung in den Folgejahren ist allerdings nicht vorgesehen. Diese Maßnahmen sind also der nächste – und hoffentlich nicht letzte – Schritt, siehe oben, sehr reale Kostensteigerungen auch ins Steuerrecht zu transformieren.
Die Industrie sah sich bereits als – im wahrsten Sinne des Wortes – Bauernopfer des „Erneuerbarem-Gas-Gesetzes“ (EGG). Die Grünen wollten nämlich unbedingt noch vor der Nationalratswahl eine Biogasquote im heimischen Gasnetz durchsetzen und die ÖVP hatte sich diesem Ansinnen, mit Blick auf die bäuerlichen Biogaserzeuger, gebeugt. Nun ist das Gesetz in der letzten Nationalratssitzung vor der Wahl doch noch gescheitert. Die ÖVP hat die Latte für die SPÖ aus taktischen Gründen so hoch gelegt, dass diese nicht zustimmen konnte.
Mit dem geplanten Gesetz sollten die Gasversorger dazu gezwungen werden, fossiles Erdgas schrittweise durch Biogas zu ersetzen, wobei der Biogasanteil bis 2030 auf 11 Prozent steigen sollte. Befürwortet wurde das Gesetz von den Umwelt-NGOs, den Landwirtschaftskammern und den Biogasanlagenbetreibern. Strikt abgelehnt wurde es von der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Stein des Anstoßes war der völlig überhöhte Preis für das eingespeiste Biogas von etwa 125 Euro je Megawattstunde. Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Gas-Großhandelspreis nur etwa 36 Euro.
Mit dem geplanten Gesetz sollten die Gasversorger dazu gezwungen werden, fossiles Erdgas schrittweise durch Biogas zu ersetzen, wobei der Biogasanteil bis 2030 auf 11 Prozent steigen sollte. Befürwortet wurde das Gesetz von den Umwelt-NGOs, den Landwirtschaftskammern und den Biogasanlagenbetreibern. Strikt abgelehnt wurde es von der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Stein des Anstoßes war der völlig überhöhte Preis für das eingespeiste Biogas von etwa 125 Euro je Megawattstunde. Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Gas-Großhandelspreis nur etwa 36 Euro.
So warnte etwa IV-Generalsekretär Christoph Neumayer: „Die heimische Industrie befindet sich aktuell unter massivem Druck und in einer bereits lang andauernden Rezession. Nun den Unternehmen noch einen milliardenschweren Kostenrucksack umzuhängen, ist mehr als unverantwortlich.“ Und Voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner ergänzte: „Für die voestalpine rechnen wir im Zeitraum von 2024-2030 mit einer Mehrbelastung von weit über einer Milliarde Euro. Das sind 150 Millionen Euro pro Jahr – oder in Arbeitsplätzen ausgedrückt: 2.000 Arbeitsplätze in Österreich –, die wir einsparen müssen, um diese Kosten zu kompensieren.“ Auch in der ebenfalls energieintensiven Papierindustrie sorgt der EGG-Entwurf für Aufregung. Der steirische IV-Präsident Kurt Maier, er ist auch Präsidiumsmitglied von Austropapier, sagte, dass das Gesetz Mehrkosten bei Gas von bis zu 30 Prozent für die heimischen Papierindustriestandorte bedeute.
„Im konzerninternen Wettbewerb machen schon geringe Unterschiede bei den Energiekosten den Unterschied zwischen einem profitablen und einem stillgelegten Standort aus.“ so Maier.
Die ÖVP stimmte dem Erstentwurf des Klimaschutzministeriums bereits im Februar im Ministerrat zu. Das war möglich,
VON JOHANNES TANDL
Mit dem „Erneuerbarem-Gas-Gesetz“ sollte Biogas aus heimischen Biogasanlagen in die Gasnetze eingespeist werden. Allerdings zu Kosten von etwa 125 Euro je Megawattstunde, dem Drei- bis Vierfachen des aktuellen Großhandelspreises.
weil sie zuvor vom ÖVP-Bauernbund auf Linie gebracht worden war. Dass das aus Sicht der Wirtschaft standortgefährdende Gesetz nun auch im zweiten Anlauf scheiterte, ist der SPÖ geschuldet, die aus Sorge um die Gaspreise für die privaten Verbraucher die Verfassungsmehrheit verweigerte. Für den mit der ÖVP akkordierten zweiten Entwurf versprach Umweltministerin Gewessler der SPÖ zwar, etwaige Mehrkosten für die Verbraucher mit Förderungen abzufangen, im Gesetzestext fand sich diese Zusage – wohl auf Betreiben der ÖVP – aber nicht wieder. SPÖ-Klubobmann Philip Kucher verweigerte daraufhin seine Zustimmung und zeigte sich darüber empört, dass die Regierung ihre Versprechen nicht eingehalten habe. Der Widerstand von WKO und IV zielte natürlich auf die ÖVP ab. Um ihren Ruf als Wirtschaftspartei nicht vollständig auf Spiel zu setzen, dürfte ihr
das abermalige Scheitern des EGG daher, wenige Tage vor der Wahl, durchaus entgegen gekommen sein.
Biogassprecher Hannes Hauptmann befürchtet nun, weil das Gesetz nicht beschlossen wurde, das viele Biogas-Investitionen nicht getätigt und die bestehenden Anlagen zurückgebaut oder stillgelegt werden müssen. „Es ergibt einfach keinen Sinn, das bestehende Potenzial und langjährige Know-how der heimischen Biogasbranche nicht zu nutzen. Nur so können wir garantieren, dass die Wertschöpfung in unseren Regionen bleibt. Grünes Gas teuer aus dem Ausland zuzukaufen, kann ja wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“
Es ist also fix davon auszugehen, dass der Streit um die Biogaseinspeisung nach der Wahl seine Fortsetzung findet. �
Mit dem Standortwechsel in den Westen von Graz setzt die Generali Versicherung neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und moderne Arbeitsumgebungen.
Feierliche Eröffnung mit (v.l.n.r) Generali CSMO Reinhard Pohn, WKO-Präs. Josef Herk, GRin Daniela Gamsjäger-Katzensteiner, Generali CEO Gregor Pilgram, LRin Barbara Eibinger-Miedl, Generali
Wolfgang
Die Generali hat ihre Regionaldirektion für Steiermark und Kärnten-Osttirol in die neue Smart City Mitte Graz verlegt und geht damit einen weiteren wichtigen Schritt in eine nachhaltige Zukunft. Der neue Standort ist ESG-konform gebaut und hat eine ÖGNI-Zertifizierung erhalten. Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) zertifiziert nachhaltige Gebäude und Quartiere nach dem europäischen Qualitätszertifikat DGNB. Das neue Center Office wurde von ihr als elftes Gebäude in der Steiermark mit der Top-Bewertung Platin in der Kategorie Büros und Verwaltungsgebäude ausgezeichnet und erhielt als erst drittes Gebäude im Bundesland Kristall für herausragende soziale Nachhaltigkeit.
Modernes und effizientes Arbeitsumfeld
Eine Vielzahl innovativer Technologien führt zur Verkleine -
Helle und einladende Besprechungsräume schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld.
AK-Präs. Josef Pesserl und Landesdirektor Alexander Fehringer
rung des ökologischen Fußabdrucks. Darüber hinaus bietet die Smart City durch ihre Infrastruktur beste Voraussetzungen für nachhaltige Mobilität. „Wir sind stolz, mit unserem State-of-the-Art-Standort ein Zeichen für Nachhaltigkeit und moderne Arbeitsweisen zu setzen", erklärt Wolfgang Gratzer, Generali-Regionaldirektor für Steiermark und Kärnten-Osttirol. „Das neue Bürogebäude bietet nicht nur eine umweltfreundliche Arbeitsumgebung, sondern stärkt auch die Zusammenarbeit und Innovation.“ Mit dem Umzug in die Waagner-Biro-Straße 102 fördert die Generali ihre Unternehmenskultur, welche die Werte Effizienz, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit vereint. Durch die Schaffung einer attraktiven hybriden Arbeitsumgebung werden flexible Arbeitsmodelle, Remote-Optionen und innovative Büroflächen möglich gemacht, bei gleichzeitiger effizienter Nutzung aller Ressourcen wie Raum und Energie. �
Die moderne Fassade des neuen Headquarters von Generali
Fazit sprach mit den Investmentexperten der Hypo Vorarlberg über das bisherige Anlegerjahr 2024. Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Rezessionsängste in den USA, die Zinssenkungen der EZB und der FED sowie die unerwartete Zinserhöhung der Bank of Japan erschweren den Durchblick auf realistische Markteinschätzungen und erfordern eine erfahrene professionelle Expertise.
Herr Regionaldirektor Albegger, Anfang August gab es erhebliche Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Was waren die Hauptursachen für diesen plötzlichen Einbruch?
Ernst Albegger: Die jüngsten Turbulenzen wurden durch eine Kombination mehrerer Faktoren verursacht. Ein Hauptfaktor waren die aufkommenden Rezessionsängste für die USA. Ein schwächerer Trend der US-Wirtschaft zeichnete sich bereits seit Anfang Juni ab und der schwache US-Arbeitsmarktbericht vom 2. August wirkte wie ein Brandbeschleuniger. Zudem hat die jüngste Zuspitzung im Nahostkonflikt, insbesondere nach der Tötung des Hamas-Führers Hanija in Teheran, die Märkte weiter belastet. Die Gefahr eines Flächenbrands im Nahen und Mittleren Osten hat damit deutlich zugenommen.
Regionaldirektor Ernst Albegger
Gibt es in diesem Kontext weitere Themen?
Gerhard Vollmann: Neben den vorhin erwähnten Gründen spielten Yen-CarryTrades ebenfalls eine wesentliche Rolle. Investoren haben Yen-Kredite zu Zinssätzen nahe null aufgenommen und dieses Kapital dann in höher rentierende Anlagen wie Aktien oder Anleihen investiert. Die Bank of Japan hat zuletzt die Leitzin-
sen unerwartet um 15 Basispunkte erhöht, während die amerikanische Federal Reserve (Fed) eine erste Zinssenkung für September in Aussicht stellte. Diese gegensätzlichen Maßnahmen führten dazu, dass der Yen merklich aufwertete. Dies löste zahlreiche Nachschussforderungen (Margin Calls) aus, was wiederum die Investoren dazu veranlasste, ihre Positionen zu schließen und die jeweiligen Aktien bzw. Anleihen zu verkaufen.
Leiter Privat Banking Gerhard Vollmann
Gibt es in diesem Kontext weitere Themen?
Daniel Gerhold: Neben den vorhin erwähnten Gründen spielten Yen-Carry-Trades ebenfalls eine wesentliche Rolle. Investoren haben Yen-Kredite zu Zinssätzen nahe null aufgenommen und dieses Kapital dann in höher rentierende Anlagen wie Aktien oder Anleihen investiert. Die Bank of Japan hat zuletzt die Leitzinsen unerwartet um 15 Basispunkte erhöht, während die amerikanische Federal Reserve (Fed) eine erste Zinssenkung für September in Aussicht stellte. Diese gegensätzlichen Maßnahmen führten dazu, dass der Yen merklich aufwertete. Dies löste zahlreiche Nachschussforderungen (Margin Calls) aus, was wiederum die Investoren dazu veranlasste, ihre Positionen zu schließen und die jeweiligen Aktien bzw. Anleihen zu verkaufen.
Wie hat die Hypo Vorarlberg auf diese Entwicklungen reagiert?
Vollmann: Unser Asset Management agierte während dieser markanten Marktreaktion antizyklisch und proaktiv. Wir nutzten diesen „Mini-Crash“, um die Aktienquoten unserer Selektions-Strategien von ursprünglich neutral auf eine einfache Übergewichtung hochzustufen. Diese Maßnahme ermöglichte es uns, die Marktchancen optimal zu nutzen und unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten.
Wie schätzen Sie den weiteren Verlauf des restlichen Kapitalmarktjahres ein? Albegger: Für das restliche Jahr rechnen wir damit, dass ein enges Rennen bei der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl die Volatilität weiter erhöhen könnte. Die Überbewertungen, insbesondere bei amerikanischen Technologieaktien, haben sich hingegen weiter abgebaut und nähern sich allmählich einem fairen Niveau. Insgesamt gehen wir 2024 von einem übergeordnet positiven Kapitalmarktjahr aus, auch wenn wir uns voraussichtlich weiterhin in schwierigem Fahrwasser befinden dürften. Bei einer gut ausbalancierten, nachhaltigen Ausrichtung der Depots unterstützen wir unsere Kunden sehr gerne im persönlichen Gespräch.
Stv. Regionaldirektor, Daniel Gerhold
Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse, sieht eine Belebung bei Finanzierungen von Unternehmensinvestitionen. Er spricht sich im Interview mit FAZIT für �mehr Markt� im Bankensektor aus, ist gegen eine Übergewinnsteuer und hält den digitalen Euro für entbehrlich.
Die Steiermärkische Sparkasse blickt auf ein Rekordjahr zurück. Sind die Banken, so wie es manche Politiker behaupten, also doch die großen Gewinner der Krise?
Faktum ist, dass viele Banken in den letzten zwei Jahren gute Ergebnisse erzielt haben. Grund dafür ist die erfreuliche Tatsache, dass weniger Risiko schlagend wurde, als man zuvor dachte. Und auch die Zinsmarge hat natürlich zum Ergebnis beigetragen. Dazu kommt, dass die Banken in den letzten 15 Jahren massiv an ihrer Effizienz gearbeitet haben.
Wäre also eine Übergewinnsteuer, wie viele Politiker sie fordern, nicht doch angebracht?
Ich bin dafür, dass man die Banken wirtschaften und erfolgreich sein lässt. Banken, die gut wirtschaften, sollen ordnungsgemäß besteuert, aber nicht für ihren Erfolg zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Gleichzeitig soll man auch darüber nachdenken, Banken, die in wirtschaftliche Schieflage geraten sind, abzuwickeln, anstatt sie mit Steuergeld zu retten.
In welchem Ausmaß ist das hohe Eigenkapital von fast 2,9 Milliarden für ihren Erfolg verantwortlich?
Viele Banken, darunter auch die Steiermärkische Sparkasse, haben weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus Kapital aufgebaut. Wir kommen inzwischen auf eine Eigenmittelquote von fast 30 Prozent. Das ist mehr als doppelt so viel wie gesetzlich notwendig. Für uns ist das ein zufriedenstellender Risikopuffer. Außerdem versetzt uns die gute Eigenkapitalsituation in die Lage, bei passender Gelegenheit Zukäufe zu tätigen.
Inzwischen ist die Inflation mit 2,4 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April 2021 gesunken. Müsste sich der Leitzins daher nicht eher bei 0,5 Prozent befinden anstatt bei 3,65 Prozent?
Wenn man auf die letzten 30 Jahre vor der Finanzkrise zurückschaut, dann wird man feststellen, dass es selbst bei niedriger Inflation nie ein Zinsniveau von 0,5 Prozent gab. Aus meiner Sicht wäre es wichtig, wenn das Zinsniveau weiter sinkt. Wer eine Investition plant, die sie sich nur bei extrem niedrigen Zinsen rechnet, sollte diese jedoch noch einmal überdenken. Ein gesundes Geschäftsmodell muss auch Zinsen, wie wir sie jetzt haben, aushalten können.
Wie hoch sollten die Zinsen Ihrer Meinung nach also sein?
Ich wünsche mir, dass das Zinsniveau auf 2,5 bis 3 Prozent sinkt. Es gab gerade einen Zinsschritt der EZB um 0,25 Prozent und ein weiterer sollte heuer noch folgen.
Sie sind innerhalb der Steiermärkischen Sparkasse für das Kommerzgeschäft verantwortlich. Wie entwickelt sich das aktuelle Kreditgeschäft?
Das Kreditwachstum kommt derzeit rein aus dem Unternehmensbereich. Aufgrund der Situation im Wohnbau (Anmerkung: KIM-Verordnung; hohe Zinsen und hohe Baukosten) tut sich in diesem Bereich derzeit so gut wie nichts. Die überwiegende Zahl der Unternehmenskredite sind echte Investitionsfinanzierungen. Mit dem Volumen sind wir aber alles andere als zufrieden. Unsere Ausleihungen werden heuer wahrschein-
lich um 3 bis 3,5 Prozent steigen. Wünschenswert wäre, in diesem Bereich um 5 bis 7 Prozent zu wachsen.
Gibt es keine Nachfrage nach Finanzierungen?
Die gäbe es schon, aber heuer sind unsere Wachstumsziele einfach nicht umsetzbar. Da müssten wir massiv ins Risiko gehen. Was mich freut, ist, dass die letzten Monate in Bezug auf die Investitionen wesentlich dynamischer waren als der Jahresbeginn. Das geht über alle Branchen. Auch der gewerbliche Immobilienmarkt nimmt wieder etwas Fahrt auf.
Ist bei den Wohnraumfinanzierungen inzwischen wenigstens die „Steirische Wohnbauförderung Neu“ auf dem Markt angekommen?
Wir sehen das nur minimal. Ich finde es richtig, dass die Politik versucht, Signale zu setzen. Aber die große Zeitspanne zwischen Ankündigung und Umsetzung hat geschadet. Die war zwar technisch notwendig, hat aber bereits geplante Finanzierungen weiter verzögert und die Menschen verunsichert. Den großen Impact durch die neue Wohnbauförderung auf den Marktsehe ich aktuell nicht.
Bis wann sehen sie ein Anspringen des privaten Wohnbaus?
Ich glaube, dass gerade ein Paradigmenwechsel stattfindet. Der Durst, den wir nach dem Einstieg ins Berufsleben nach Wohnen im Eigentum hatten, ist bei der jüngeren Generation derzeit nicht da. Meine Sorge ist, dass wenn immer mehr Menschen in Miete leben und wenig gebaut wird, die Mieten ständig steigen werden. Die Gefahr ist groß, dass sich viele diese Miete irgendwann kaum mehr
Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse, sieht eine Belebung der Unternehmensinvestitionen.
leisten können. Und wenn viele der heute jungen Generation als Mieter anstatt mit einem Eigenheim in Pension gehen, schlittern wir, fürchte ich, in ein massives Altersarmut-Thema.
Sie sind im Vorstand auch für Werbung zuständig. Was bewirbt eine Bank in Zeiten der Rezession?
Wir setzen seit einigen Jahren in enger Partnerschaft mit Erste Bank und Sparkassen eher auf Image als auf Produktwerbung. Die Marke „Sparkasse“ hat damit in den letzten fünf bis sieben Jahren deutlich zugelegt hat. Also werden wir diesen Kurs fortsetzen.
Wir stehen vor der Einführung des digitalen Euro. Mit welchen Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr ist dadurch zu rechnen?
Der Zahlungsverkehr ist ein wesentliches Geschäftsfeld für die Banken. Vor zehn Jahren glaubte man, dass Google, Apple und FinTechs dieses Geschäftsfeld
übernehmen werden. Überraschend ist für mich, dass sich nun die EZB diesem Thema angenommen hat. Ich sehe es kritisch, wenn die EZB Aufgaben übernehmen möchte, die ich eher nicht ihrem Kerngeschäft zuordnen würde. Falls es den digitalen Euro tatsächlich irgendwann geben sollte, sehe ich nicht die EZB in der Rolle, als Plattform dafür zu fungieren. Von Kundenseite sind die Rückmeldungen zum digitalen Euro bisher sehr spärlich und der Bedarf ist meiner Wahrnehmung nach noch nicht wirklich da.
Wie sieht die personelle Zukunft in der Steiermärkischen Sparkasse aus? CEO Gerhard Fabisch scheidet in einem halben Jahr aus und angeblich will der Aufsichtsrat, dass der nächste CEO aus dem bestehenden Vorstandsteam kommt. Werden Sie sich um die Nachfolge bewerben?
Klar ist, dass Gerhard Fabisch im nächsten Jahr mit 65 Jahren das satzungs-
mäßige Alterslimit erreicht und die Steiermärkische Sparkasse sich im Vorstandsteam in den nächsten Monaten neu aufstellen wird. Nach 25 Jahren in der Steiermärkischen Sparkasse möchte ich diese auch weiterhin mitgestalten und bin daran interessiert, wie es weitergeht. Wenn mir der Aufsichtsrat die Möglichkeit gibt, meine Vorstellungen und Ideen zu präsentieren, werde ich das gerne annehmen.
Herr Kröpfl, danke für das Gespräch
Von Peter Sichrovsky
Wie immer diese Wahl ausgehen wird, während der Wochen vor dem Wahltermin erreichten die Duelle der Spitzenkandidaten und der Spitzenkandidatin ein Niveau, das als Kennzeichen dieser Wahl verewigt werden sollte. Es gab einmal Zeiten – ältere Menschen erinnern sich gerne und sprechen wahrscheinlich zu oft von der Vergangenheit, – in denen Parteichefs ohne Moderatoren diskutierten. Sie saßen einander gegenüber während des Streitgesprächs, schonten einander nicht, unterbrachen und widersprachen einander. Doch kein Journalist und keine Journalistin musste wie in der Schule daran erinnern, dass es keine Themenverfehlungen, keine Schreiereien, und keine Beleidigungen geben dürfe, beide immer wieder ermahnend, wie man sich benehmen sollte. Jetzt ist alles anders. Sie stehen einander gegenüber und scharren mit den Hufen. Springen und kreischen wie nervöse, wildgewordene Tiere während der Brunft, um nach der Wahl sich als Du-Freunde auf eine gemeinsame Koa-
Simmering gegen
lition zu einigen, die allen, die eine enge Erfolgspyramide in der Privatindustrie meiden, zumindest ein großzügiges Einkommen garantiert. Es waren keine Diskussionen, niemand hörte dem oder der anderen zu, um dann mit einem Gegenargument zu reagieren. Eher absurde, oft peinliche Schreiduelle mit hilflosen Versuchen, den Gegner zu beleidigen, zu verunsichern, zu demaskieren. Oft suchten sie nach symbolhaften, effektvollen, plakativen Begriffen, doch leider, es fielen ihnen keine ein. Mit sprachlicher Reduktion ging es hin und her wie bei einem Pingpongspiel und verfing sich immer wieder im Netz der Banalitäten. Gemeinsam mit Journalistinnen und Journalisten stürzen Politikerinnen und Politiker in der Hitliste der Glaubwürdigkeit ins Uferlose. Warum wohl? Vielleicht sollte man diese Dialogtragödie eher als Komödie genießen, versuchten Karl Nehammer gegen Andreas Babler und Herbert Kickl gegen Werner Kogler die Auftritte Farkas gegen Waldbrunn wiederzubeleben. Dafür sei ihnen allerdings zu danken, denn die Lücke seit dem Tod dieser beiden Kabarettisten war schmerzvoll. Farkas und Waldbrunn einigten sich allerdings vor den Gesprächen, wer den Gescheiten und wer den Blöden spielen sollte. Dieses System könnte man auf Schreiduelle der Politkandidaten übertragen, sonst käme man als Zuseher noch auf die Idee, verzweifelt nach einem der beiden zu suchen. Es gibt keine Politverdrossenheit, wie uns Fachleute immer wieder einreden wollen. Es gibt auch keine Frustwähler. Doch es gibt den Frust und Verdrossenheit als Reaktion auf die reale Performance der Vertreter politischer Parteien. Die zehn Rhetorikregeln für eine interessante Diskussion werden in politischen Diskussionen im Grunde alle beinahe durchgehen missachtet: 1. Diskussion ist kein Wettkampf – bei Politikern nur Wettkampf. 2. Einander ausreden lassen – lassen einander nie ausreden. 3. Standpunkt begründen – wird nie begründet, nur behauptet. 4. Aktiv zuhören – Zuhören ist das Atemholen während des eigenen Monologs. 5. Stelle offene Fragen
– Politiker scheinen nicht zu wissen, was das ist. 6. Finde Gemeinsamkeiten – generell nie, doch immer die Unterschiede. 7. Bleibe beim Thema – prinzipiell wird mit einem anderen Thema geantwortet, als in der Frage formuliert. 8. Argument auf Augenhöhe – bei politischen Diskussionen zeigt sich vor allem die gegenseitige Verachtung. 9. Sachlich kritisieren – das Gegenteil ist die Realität. 10. Ruhig bleiben – schaffen sie nicht.
Doch die quälende Banalität erreicht diesmal auch die Plakate. Ich möchte nur ein Beispiel herausnehmen: Auf einem Plakat fragt mich ein Vertreter der KPÖ, ob meine Miete zu hoch sei. Wenn ich dieser Meinung wäre, sollte ich KPÖ wählen. Ich wusste allerdings nicht, dass das Haus, in dem meine Wohnung ist, der KPÖ gehört, und diese aus Dank über meine Stimme die Miete reduziert. Natürlich ist es nur symbolisch gemeint, doch auch symbolhafte Botschaften sollten einen gewissen Sinn ergeben.
Egozentrische Selbstdarstellung während des Streits mit dem politischen Gegner verselbständigt sich, wird zu Angriff und Verteidigung einer einzelnen Person, löst sich von politischen Ideen, Programmen und Strategien, und damit auch von Wählern - ist im Grunde genommen eine Form der Respektlosigkeit gegenüber der Demokratie. n
Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at
Von den aktuellen Verfahren gegen Trump am weitesten fortgeschritten ist die Schweigegeldaffäre. In allen 34 Anklagepunkten wurde Trump am 30. Mai 2024 nach einem Prozess im New Yorker Stadtbezirk Manhattan von zwölf Geschworenen für schuldig gesprochen. [1] Gemäß US-amerikanischem Recht gilt Trump damit als vorbestraft, obwohl seine Anwälte nach der Urteilsverkündigung Berufung gegen das Urteil einlegten. Die Schweigegeldaffäre dreht sich um eine angebliche sexuelle Begegnung, die der verheiratete und mehrfache Vater Donald Trump im Juli 2006 mit der Pornofilmdarstellerin Stormy Daniels gehabt haben soll – lange vor seinem Einstieg in die Politik. Im Wahlkampf 2016, als Trump erstmals zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner nominiert wurde, gab es Gerüchte, dass Daniels öffentlich über ihre Beziehung Auskunft geben und Geld damit verdienen wolle. Ein gekonnt platziertes Interview hätte auf den von wiederholten Skandalen markierten Wahlkampf Trumps verheerende Auswirkungen haben können. Michael Cohen, ein enger Mitarbeiter und damaliger Anwalt des Präsidentschaftskandidaten, kontaktierte deshalb Daniels‘ Anwalt und setzte eine Verschwiegenheitsvereinbarung auf. Gegen die Bezahlung von 130.000 Dollar verpflichtete sich Daniels, künftig über die angebliche Affäre zu schweigen. Sie unterzeichnete den Vertrag kurz vor dem Wahltag im November 2016 und bekam das Schweigegeld.
Illegal war diese Zahlung nicht. Gesetzeswidrig war vielmehr, was sich nach der Geldüberweisung an Daniels abspielte. In Anwesenheit von Trump besprachen enge Mitarbeiter des designierten US-Präsidenten, wie Cohen für seine Zahlung an Daniels entschädigt werden könnte. Die Lösung, auf die sich die Runde verständigte: Die finanzielle Rückerstattung wurde in den Büchern des Familienunternehmens Trump Organization als Anwaltskosten kaschiert. Die entsprechenden Transaktionen begannen im April 2017. Zu diesem Zeitpunkt wohnte Trump bereits im Weißen Haus in Washington. In den Augen der lokalen Staatsanwaltschaft in Manhattan – Teil des Justizapparates im Bundesstaat New York – wurde somit die Buchhaltung eines Unternehmens gefälscht, um eine Straftat zu vertuschen. Denn diese Zahlung wäre gemäß den Bestimmungen der US-Wahlkampf-Vorschriften meldepflichtig gewesen. Auf Antrag von Staatsanwalt Alvin Bragg erhob eine Grand Jury deshalb im März 2023 Anklage gegen Trump. Bragg gehört der Demokratischen Partei an und wurde 2021 – wie in den meisten US-Bundesstaaten üblich – in sein Amt als District Attorney gewählt.
Trump versucht nach seiner Verurteilung im medienwirksamen New Yorker Prozess die nächsten Schritte in dem Verfahren hinauszuzögern. Dabei erzielte er bereits einen Zwischenerfolg. Am 6. September gab der Richter Juan Merchan bekannt, das Strafmaß gegen den Präsidentschaftskandidaten erst drei Wochen nach dem Wahltag am 5. November bekanntzugeben. Diese Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, schrieb Merchan in einem vier Seiten zählenden Brief, aber sie diene «den Interessen der Gerechtigkeit” am besten. Er wolle unbedingt vermeiden, dass der Eindruck entstehe, der New Yorker Prozess wirke sich auf den Wahlkampf aus. [2] Ursprünglich hatte Merchan die Höhe von Trumps Strafe am 18. September bekanntgeben wollen. Theoretisch könnte Trump zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden; Justizexperten rechnen aber mit einer weniger drakonischen Strafe.
Höchstgerichtsurteil in »Trump v. United States«
Zwei Wochen vor dieser Sitzung will Richter Merchan bekanntgeben, welche Auswirkungen ein neues Leiturteil des Supreme Court auf die Schweigegeldaffäre habe. Die neun Richter des US-Supreme Court werden auf Lebenszeit vom US-Präsidenten beru-
Donald Trump schreibt Geschichte. Der Republikaner ist der erste Präsidentschaftskandidat einer US-amerikanischen Großpartei, gegen den im Wahlkampf mehrere Ermittlungs- und Gerichtsverfahren laufen. Auch ist Trump, 78 Jahre alt, in der langen Geschichte der USA der bisher einzige Expräsident, der aufgrund einer schweren Straftat verurteilt wurde.
Renzo Ruf, geboren 1975 in Bern, ist ein langjähriger Amerika-Korrespondent. Seit 2009 berichtet er für Schweizer Zeitungen aus Washington. Seine Texte erscheinen in den Publikationen des Verlagshauses CH Media. Zudem schreibt er regelmäßig für die »Neue Zürcher Zeitung«.
Die Prozesse gegen Trump und ihre Rolle im Wahlkampf
Während seiner Präsidentschaft hatte Trump gleich drei Richterposten ernannt und in diesem Zuge die konservative Mehrheit im Obersten Gericht gestärkt.
fen. Während seiner Präsidentschaft hatte Trump gleich drei Richterposten ernannt und in diesem Zuge die konservative Mehrheit im Obersten Gericht gestärkt. Am 1. Juli 2024 entschied das höchste Gericht der USA in Washington im Fall Trump v. United States, ein ehemaliger US-Präsident genieße auch nach Ablauf seiner Amtszeit »absolute Immunität« vor Strafverfolgung, falls die Vorwürfe sich auf offizielle Amtshandlungen bezögen, die seine »eindeutigen und ausschließlichen« verfassungsrechtlichen Befugnisse beträfen. [3] Der Supreme Court unterließ es aber, den Begriff »offizielle Amtshandlungen« zu definieren. Die Anwälte Trumps argumentieren, im New Yorker Prozess sei dieser neue Grundsatz verletzt worden – weil der Staatsanwalt Bragg Beweismittel vorgetragen habe, die Teil von »offiziellen Amtshandlungen« eines Präsidenten gewesen seien. Merchan muss entscheiden, ob diese Behauptung fundiert ist.
Dokumentenaffäre in Florida
Das weitreichende Leiturteil des Supreme Court, das Aufgrund seiner juristischen Tragweite unter Experten hochumstritten ist, wirkte sich in einem anderen Verfahren gegen Trump bereits zu seinen Gunsten aus. Der Sonderermittler Jack Smith, der als unabhängiger Ermittler von Merrick Garland (dem Justizminister im Kabinett Biden) ernannt wurde, hatte im Sommer 2023 eine Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten in die Wege geleitet. Smith wirft Trump vor, nach Ende seiner Amtszeit strenggeheime Regierungsdokumente aus dem Weißen Haus entwendet zu haben. [4] Auf diese Akten war die Bundespolizei FBI während einer spektakulären Razzia in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) im August 2022 gestoßen. Dennoch streitet Trump die Anschuldigung entschieden ab.
Am 15. Juli 2024 beschloss die zuständige Bundesrichterin in Florida, Aileen Cannon, in der Dokumentenaffäre sämtliche Anklagepunkte gegen den Expräsidenten fallen zu lassen. Richterin Cannon wurde 2020 vom damaligen Präsidenten Trump ins Amt berufen und steht der Republikanischen Partei nahe. Sie argumentierte, die Ernennung eines Sonderermittlers verletze das Prinzip der Gewaltenteilung und verstoße damit gegen die US-amerikanische Verfassung. Dabei berief sich Cannon auch auf das Leiturteil des Supreme Court. Smith hat gegen diese aufsehenerregende Entscheidung bereits Berufung eingelegt. Das Verfahren in Florida liegt derweil auf Eis.
Das Urteil des Supreme Court spielt auch im dritten wichtigen Strafverfahren gegen Trump eine zentrale Rolle. Dieses dreht sich die Vorfälle am 6. Januar 2021, als Tausende von Anhängerinnen und Anhänger des abgewählten republikanischen Präsidenten das Kapitol in Washington, den Sitz des US-Kongresses stürmten. Damit wollten radikale Trump-Unterstützer verhindern, dass Senat und Repräsentantenhaus den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden offiziell zertifizieren. Sonderermittler Jack Smith, der auch in diesem Verfahren die Anklagebehörde vertritt, sieht in Trump den Drahtzieher dieser Ereignisse. Er wirft ihm Wahlbeeinflussung vor. Nach dem Urteil des Supreme Court sah sich der Sonderermittler aber gezwungen, seine Anklageschrift vollständig zu überarbeiten. Am 27. August 2024 legte Smith der Anklagebehörde Grand Jury eine neue Anklageschrift vor. [5] Sämtliche Passagen, die offizielle Amtshandlungen Trumps betrafen, fehlten in der revidierten Schrift – zum Beispiel seine Versuche auf Vertreter des Justizministeriums Druck auszuüben.
Hingegen hielt Smith am Vorwurf fest, Trump sei Teil einer Verschwörung einer Gruppe von Privatpersonen gewesen, die ihn an der Macht habe halten wollen. Die Bundesrichterin Tanya Chutkan, die in der Hauptstadt zuständig für dieses Verfahren ist, muss in einem nächsten Schritt abwägen, ob diese neue Anklageschrift die Vorgaben des höchsten Gerichts tatsächlich »respektiere«, so wie von Smith behauptet. Die Trump-Anwälte wiederum werden alles daransetzen, das Verfahren weiter in die Länge zu ziehen. Stichtag in diesem juristischen Seilziehen ist der Wahltag – sollte es Trump zum zweiten Mal gelingen, die Präsidentenwahl zu gewinnen, würde der Sonderermittler seine Arbeit beenden müssen. Denn ein Wahlsieger Trump könnte, spätestens nach seinem
Amtsantritt am 20. Januar 2025, das Justizministerium beauftragen, sämtliche offenen Ermittlungen und Verfahren gegen ihn einzustellen. Ein solcher Befehl wäre legal und ließe sich wohl auch über die staatliche Gerichtsbarkeit nicht umstoßen. Diese Anomalie deutet auf Lücken im US-amerikanischen Rechtsstaat hin, könnte der Präsident mit einem solchen Befehl doch die gegenseitige Kontrolle der Verfassungsorgane (das sogenannte Checks and Balances) aushebeln.
Anklage in Georgia
Allerdings besitzt der US-Präsident keine Befugnisse, zivil- und strafrechtliche Justizverfahren in den einzelnen Bundesstaaten der USA zu stoppen. Das Gerichtsverfahren in New York würde also auch nach einer erneuten Wahl des Republikaners weitergehen. Das gleiche gilt für ein Justizverfahren im Bundesstaat Georgia.
Dieses dreht sich um die Versuche Trumps, seine Niederlage in diesem politisch umkämpften Bundesstaat nach der Wahl 2020 abzuwenden. Fani Willis, Staatsanwältin im Bezirk Fulton County, wirft Trump vor, ungebührlich Einfluss auf lokale Behördenvertreter genommen zu haben. Damit habe er lokale Gesetze gebrochen. [6] Die entsprechende Anklageschrift, die sich auch gegen eine große Zahl von Vertrauten des Expräsidenten richtet, wurde im August 2023 publik. Auch hier streitet der Expräsident die Anschuldigungen der Staatsanwältin ab.
Das Gerichtsverfahren in Georgia allerdings ist seit Monaten blockiert. Die Demokratin Willis sieht sich mit dem Vorwurf eines Interessenskonflikts konfrontiert – weil ihr einstiger Lebenspartner vorübergehend federführend in der Anklagebehörde tätig war. Die Trump-Anwälte versuchen derzeit, die Staatsanwältin auf dem Rechtsweg zu disqualifizieren. Der zuständige Richter Scott McAfee lehnte dieses Begehren im März 2024 vorerst ab, [7] was Trump umgehend angefochten hat. Ein Berufungsgericht in Georgia hat eine Anhörung auf den 5. Dezember angesetzt, einen Monat nach der Präsidentenwahl. Mit einer Entscheidung wäre demnach frühestens Anfang 2025 zu rechnen. Sollte Trump den Urnengang im November jedoch gewinnen, würde das Verfahren wohl mindestens bis zum Ende seiner Amtszeit ausgesetzt.
Keine großen Auswirkungen auf den Wahlkampf
Im aktuellen Wahlkampf spielen die Rechtsverfahren gegen Trump – vier strafrechtliche und mindestens zwei zivilrechtliche – lediglich eine Nebenrolle. Der Republikaner nutzt sie, um gegen das Establishment zu schimpfen. So behauptet Trump, er sei nun das Ziel einer »Hexenjagd« der parteiischen Justiz, weil er die angebliche Korruption in Washington stoppen wollte. Für diese Behauptung gibt es keine Beweise. Die Demokratische Kandidatin Kamala Harris wiederum betont oft und häufig die historische Abnormität, die ihr vorbestrafter Kontrahent verkörpert. Auch warnt sie vor den Folgen, die das Urteil des Supreme Court auf den Regierungsstil von Trump in einer zweiten Amtszeit haben könnte: »Stellen Sie sich Donald Trump ohne Leitplanken vor, wie er die immensen Befugnisse eines amerikanischen Präsidenten nutzen würde«, sagte Harris am Parteitag der Demokraten.
Auf das Wahlverhalten der breiten Wählerschaft aber scheinen negative wie positive Schlagzeilen über anhängige Gerichtsverfahren gegen Trump keinen Einfluss zu haben. Zwar findet laut Umfragen eine relative Mehrheit der Wählerinnen und Wähler, dass Harris ehrlicher sei als Trump. In dem polarisierten politischen Klima der USA scheint dies jedoch für die Wahlentscheidung nicht ausschlaggebend zu sein. Die Demokratin und der Republikaner liefern sich in sämtlichen Meinungsumfragen aktuell ein Kopfan-Kopf-Rennen. n
Fußnoten
[1] Urteil der Geschworenen (Verdict Sheet), New York State Unified Court System, 30.05.2024. Online verfügbar: https:// www.nycourts.gov/LegacyPDFS/press/PDFs/Trump-VerdictSheet.pdf
[2] Letter Re: People v. Trump, New York State Unified Court System, 06.09.2024. Online verfügbar: https://www.nycourts. gov/LegacyPDFS/press/pdfs/PeoplevDJT-Letter-Adjournment-Dec9-6-24.pdf
[3] Trump v. United States, Supreme Court of the United States, 01.07.2024. Online verfügbar: https://www.supremecourt. gov/opinions/23pdf/23-939_e2pg.pdf
[4] United States of America v. Donald J. Trump at al. Überarbeitete Anklageschrift (Superseding Indictment), U.S. Department of Justice, 27.07.2023. Online verfügbar: https://www.justice. gov/storage/US-v-Trump-Nauta-De-Oliveira-23-80101.pdf
[5] United States of America v. Donald J. Trump. Überarbeitete Anklageschrift (Superseding Indictment). CourtListener, 27.08.2024. Online verfügbar: https://storage.courtlistener.com/recap/gov.uscourts.dcd.258148/gov.uscourts. dcd.258148.226.0.pdf
[6] The State of Georgia v. Donald John Trump et al. Anklageschrift (Indictment), Fulton County Superior & Magistrate Courts, 14.08.2023. Online verfügbar: https://www.fultonclerk. org/DocumentCenter/View/2108/CRIMINAL-INDICTMENT
[7] State of Georgia v. Donald John Trump et al. Richterliche Entscheidung über den Antrag, die Staatsanwältin von Fulton County zu disqualifizieren (Order on Defendants’ Motions to Dismiss and Disqualify the Fulton County District Attorney), Fulton County Superior & Magistrate Courts, 15.03.2024. Online verfügbar: https://www.fultonclerk.org/DocumentCenter/ View/4200/151-ORDER-03-15-2024
Vorliegender Text von Renzo Ruf erschien am 3. September dieses Jahres auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung unter der Creative Commons Lizenz »CC BY-NC-ND 4.0«. bpb.de
Im aktuellen Wahlkampf spielen die Rechtsverfahren gegen Trump – vier strafrechtliche und mindestens zwei zivilrechtliche – lediglich eine Nebenrolle.
Manfred Bürscher wurde am 2. Februar 1962 als einer von drei Söhnen einer Hausfrau und eines Postbeamten geboren und ging in Niederschöckl in die Volks-, in der Grazer Elisabethschule in die Hauptschule. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre im Lebensmittelhandel bei Meindl. Seit 1983 ist er Briefmarkenhändler, seit 1991 betreibt er in einem denkmalgeschützten Neunzehnsiebzigerjahregeschäft in der Stubenberggasse 5 in Graz die »City-Philatelie«.
Volker Schögler trifft
Manfred Bürscher
Manfred Bürscher betreibt das letzte Briefmarkenfachgeschäft in Graz. Tatsächlich ist die kleine stille, aber umso tiefere Welt der Philatelie in kaufmännischer Hinsicht überwiegend ein Versandgeschäft, das auf dem analogen Postweg abgewickelt wird, wo wiederum Briefmarken für die Frankierung verwendet werden und kein schnöder Postgebühr-bar-bezahlt-Stempel. Vorzugsweise natürlich besondere Marken, die auch besonders sorgfältig abgestempelt werden. Schließlich kennen Briefmarkensammler verschiedene sogenannte »Erhaltungen«: gestempelt, ungestempelt, gebraucht, ungebraucht, als Briefausschnitt, postfrisch wie verausgabt, ungebraucht mit Falz oder ungebraucht ohne Gummi – honni soit qui mal y pense, allesamt fachspezifische Ausdrücke. Der 62jährige Philatelist hat nach einer kaufmännischen Ausbildung bei Meindl bereits mit 21 Jahren einen Gewerbeschein gelöst und ist damit seit 42 Jahren im Geschäft. Aber nicht nur in der winzigen, leicht zu übersehenden »City-Philatelie« in der Stubenberggasse, direkt neben dem H&M. »Wir leben vom Postversand, im Ladengeschäft zahlen wir dazu. Aber das ist es mir wert, sonst verliere ich die Basis zu den Leuten«, so Bürscher. Deshalb hat er 1991 das Geschäftslokal angemietet. Überraschenderweise verteilen sich die 50 Quadratmeter über drei Etagen. Das Verkaufslokal selbst misst gerade einmal knappe 14 Quadratmeter. In den Neunzehnsiebzigerjahren konzipiert für einen Optiker, steht das Kleinod heute unter Denkmalschutz. Briefmarkenhändler ist genau sein Ding. Wie viele in seiner Generation wurde Manfred Bürscher schon als Kind durch ein Geschenk mit »Briefmarkenmassenware« infiziert. Er hat kein Auto und kein Handy, für die Arbeit am Computer hat er eigene Mitarbeiter, kurz, er ist eher der analoge Typ. Starkes Übergewicht drängte ihn schon früh in eine Außenseiterrolle und erst mit Hilfe einer Freundin und der Freiheit in der Selbstständigkeit gelang es ihm ab Mitte dreißig von 140 Kilos mehr als 50 zu verlieren – durch Diät und Sport. »Ich bin ein Läufer«, so Bürscher, »jeden zweiten Tag für 2 bis 3 Stunden beziehungsweise 20 bis 25 Kilometer, meistens bergauf.« So war er schon mehrmals am Großglockner, manchmal auch mit Mitarbeitern und kennt die Strecke von Heiligen Blut bis zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe inund auswendig. Auch Krafttraining steht regelmäßig auf seiner Agenda, was angesichts der bis zu 30 Kilo schweren Pakete mit gewichtigem Zubehör wie Alben und Katalogen für den Postversand nur von Vorteil sein kann. Angesprochen auf den typischen Briefmarkensammler, weiß er diesen sehr klar zu beschreiben. Der Sammler von heute müsse gewisse Charaktereigenschaften haben. »Das ist eher der häusliche, reinliche und vor allem ord-
nungsliebende Typ. Die Zukunft der Briefmarkensammler ist jedenfalls online. Sammler gibt es seit über 170 Jahren und es wird sie auch weiterhin geben«, meint Bürscher. Weltweit die erste Briefmarke gab es 1840 in Großbritannien (One Penny Black), in Österreich beginnt die Zeit der Marken im Jahr 1850. Bürscher handelt in seinem Versandshop im Internet mit Briefmarken aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein und umfasst somit die deutschsprachigen Gebiete. Im Geschäftslokal hingegen kann man Briefmarken und Alben aus der ganzen Welt kaufen. Die Alben beginnen bereits bei fünf Euro und können bis zu mehrere tausend Euro kosten. »Ganze Alben ersparen Geld und Zeit«, sagt der Profi. Und handelt auch danach: Ständig kommt Kundschaft, sehr oft mit ererbten Sammlungen, fragt nach dem Wert und lässt sich von ihm ein Angebot machen. Wie schnell das geht, überrascht viele: »Ich sehe aufgrund meiner Erfahrung innerhalb von ein paar Minuten was es wert ist. Das kostet auch nichts. Und wenn ich glaube etwas verdienen zu können, biete ich einen realistischen, marktgerechten Preis an, auch weil es sonst der nächste Händler macht.« Gesammelt wurde und wird in der Regel nach Ländern oder Motiven im weiteren Sinn, wie zum Beispiel Tiere, Trachten, Neunzehnfünfzigerjahre oder Bauten. Auf die Frage, ob es nicht so sei, dass das meiste einfach nichts mehr wert ist, meint der Philatelist – der natürlich selbst auch Sammler ist – dass die Chance auf wertvolle Sammlungen in der Regel dann gegeben ist, wenn der Sammler seinerzeit jedes Monat 2000 oder 3000 Schilling in Briefmarken investiert hat. Die meisten derjenigen, die sich das tatsächlich geleistet haben, waren Besserverdiener, meint er: Apotheker, Selbstständige, Beamte, Pragmatisierte. Wenn man das 30, 40 Jahre lang macht gemacht hat, dann ist wohl auch etwas von Wert zusammengekommen. Oft fragen auch Notare bei ihm an, ob eine Sammlung wertvoll genug sei, um sie nicht dem bloßen Hausrat, sondern der Erbmasse zuzurechnen. Außerdem freut sich der Händler noch immer über die 25prozentige Umsatzsteigerung im Postversand während der Coronazeit 2020 und 2021 und darüber, dass auch das heutige Umsatzniveau über jenem von 2019 liegt. Was auch oft gefragt wird: Dass die millionenfach aufgelegte Einschilling-Mariazell-Marke von 1957 zwischen ein und 600 Euro wert ist, steht zwar im Internet, wie aber die wertsteigernden Plattenfehler, Farbnuancen und sonstigen Unregelmäßigkeiten zu erkennen und zu spezifizieren sind, weiß nur der Experte. Manfred Bürscher: »Möglichst schwarzbraun wäre das beste.« n
Carola Payer im Gespräch mit Margrit de Colle, Österreichs erster Bioblumenbäuerin
Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at
as Wort »Nachhaltigkeit« ist in aller Munde, prangt auf Verpackungen und steht in den meisten Leitbildern von Organisationen. Während einige Akteure lediglich oberflächliche Maßnahmen ergreifen, um ihr Image zu polieren, verfolgen andere einen umfassenden, authentischen Ansatz, der tiefgreifende Veränderungen anstrebt. Der Unterschied zwischen »Greenwashing« und ehrlicher Nachhaltigkeit könnte dabei kaum größer sein. Das Konzept der Nachhaltigkeit geht weit über bloße Umweltschutzmaßnahmen hinaus. Es umfasst ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen. Im Kern geht es darum, heutige Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden.
»Vom Hügel« – nachhaltiges Konzept mit Engagement zu ehrlichem Wandel Magrit de Colle, die erste Bioblumenbäuerin Österreichs, hat schon vor 20 Jahren im Blumenbusiness Fuß gefasst. Magrit de Colle: »In der Blumenindustrie wird zu viel Chemie verwendet und gerade Schnittblumen sind tausendmal mehr als diverse Lebensmittel belastet. Es gibt dabei keine Grenzwerte. Ich wollte Blumen so haben, wie sie in der Natur wachsen. Mir ist extrem wichtig, dass die Erde, das Grundwasser und die Luft sauber bleiben und nicht durch diverse Pestizide belastet werden. Was bringt es, wenn wir dem Kunden ein super Biobuffet auftischen und dann stehen Blumen mit den Kontaktgiften am Buffettisch? Ich leiste einen wichtigen Beitrag für das Grundwasser und die Erde in meinem Umfeld. Ich habe in die konventionelle Industrie hineingeschnuppert und das, was ich da erlebt und gesehen habe, war ein echter Horror. Das Ausmaß der Verwendung von Pestiziden und Giften ist unglaublich.« Magrit de Colle hat Soziologie mit dem Schwerpunkt Entwicklungspolitik studiert. In ihren Projekten lädt sie Menschen ein, mit aufs Feld zu gehen: »Damit sehen die Menschen, was wir machen. Sie verstehen, wenn Sie am Acker stehen, die Blumen riechen und die Erde spüren. Da erlebt man, was echte Natur ist. Meine Workshops beinhalten nur unsere eigenen Aktivitäten. Das geht dann über den Bauch und berührt das Herz. Damit hoffe ich, dass die Menschen in die Handlungsebene kommen und es dann in Ihrem Alltag umsetzen. Wir haben uns da auch einen Bildungsauftrag erteilt.«
Greenwashing. Wenn Nachhaltigkeit zur Marketingstrategie wird
Beim »Greenwashing« versuchen Unternehmen oder Organisationen, sich durch minimale oder oberflächliche Maßnahmen ein umweltfreundliches Image zu verschaffen. Statt echter Transformation steht hier oft der Wunsch im Vordergrund, von der wachsenden Nachfrage nach umweltbewussten Produkten zu profitieren, ohne tiefgreifende Veränderungen im eigenen Geschäftsmodell vorzunehmen. Ein klassisches Beispiel ist die Einführung von »grünen« Produktlinien, die lediglich kosmetische Veränderungen darstellen. Unternehmen können beispielsweise ein herkömmliches Produkt in einer neuen, recycelbaren Verpackung präsentieren, ohne die eigentlichen Herstellungsprozesse oder Rohstoffquellen
»Wenn jeder Mensch weniger Essen wegwirft, würde es schon was bewirken. «
DE COLLE
zu überdenken. Solche Maßnahmen vermitteln den Anschein von Umweltbewusstsein, während die zugrunde liegenden Strukturen des Unternehmens unverändert bleiben. Ein weiteres Beispiel für oberflächliche Nachhaltigkeit ist der Trend zur Kohlendioxidkompensation, wie zum Beispiel Emissionen durch den Kauf von »Klimazertifikaten« zu kompensieren. Dies bedeutet, dass sie ihre eigenen Emissionen nicht direkt reduzieren, sondern stattdessen Projekte unterstützen, die angeblich Treibhausgase binden oder Einsparungen ermöglichen, wie etwa Aufforstungsprogramme. Magrit de Colle ist aber keine »grüne Moralistin« und sieht diese Vorgehensweisen des »Freikaufens« oder von Minimaßnahmen entspannt: »Meiner Meinung nach ist jede kleinste Initiative gut. Eine halbherzige Geschichte ist besser, als nichts zu tun. Da bin ich in den Jahren sehr relaxt geworden.« Aus ihrer Sicht ist es auch absurd, 100 Prozent zu verlangen. Magrit de Colle: »Wenn jeder Mensch weniger Essen wegwirft, würde es schon was bewirken. Wenn jeder sich für das einsetzt, was einen selbst wichtig ist, schaffen wir einiges. Nur gemeinsam und mit vielen Beiträgen können wir was bewegen. Ich achte darauf, was ich beeinflussen kann, und mache mir nicht zu viel Gedanken um fehlende, sinnvolle Handlungen von Politik und Wirtschaft. Ich bin von Politik und der Bürokratie da sehr enttäuscht. Ich glaube, dass die Unternehmer das Problem lösen werden.«
Herausforderungen auf dem Weg zu echter Transformation Im Gegensatz zu oberflächlichen Maßnahmen erfordert echte Nachhaltigkeit tiefgreifende und ganzheitliche Veränderungen. Es reicht nicht aus, nur einzelne Aspekte eines Produkts oder einer Dienstleistung »grüner« zu machen. Nachhaltigkeit muss integra-
ler Bestandteil der gesamten Unternehmensphilosophie und -praxis sein. Diese Philosophie des wertschätzenden Umgangs mit der Natur spürt man »Am Hügel«. Ob im Gartencafé, bei Workshops oder bei Produkten rund um die Blume und für den Lebensraum, wie am Hauptstandort in Eichkögl und im neuen Shop in Graz. Das ganzheitliche Geschäftsmodell wird radikal gelebt und jährlich extern streng kontrolliert. Margrit de Colle: »Zu Blumen gehört aber auch die richtige Vase. Meine Nachhaltigkeit geht durch alles, was Living betrifft.« Am Hügel ist ein Beispiel für ehrliche Nachhaltigkeit. Die gesamte Produktionskette wird ökologisch und sozial verantwortungsvoll gestaltet sind. Dies erfordert Respekt und viel Geduld. Qualitäten, die in der heutigen Speed- und Bewertungs-Gesellschaft zu wenig gelebt werden. Magrit de Colle hat durch die 20-jährige Erfahrung eine sehr lösungsorientierte Haltung und setzt mit ihrem zehnköpfigen Team auf Vielfalt im Blumenportfolio: »Wir haben die gleichen Probleme wie jeder Biobauer, Wetterprobleme und Schädlinge. Ich habe sehr viele verschiedene Blumen, die ich anbaue, und Schädlinge vernichten immer nur eine Kultur. Damit können wir gut umgehen. Außerdem arbeiten wir mit Nützlingen. Momentan ist mein Acker für lange, warme und trockene Zeiten angelegt, wie zum Beispiel für Schafgabe. Allerdings hatten wir in der Wachstumszeit nur Regen und alles wurde kaputt. Am meiste Probleme hat man aber mit der österreichischen Bürokratie. Die Steine, die einem da in den Weg gerollt werden, sind unverständlich und oft nicht nachvollziehbar. Ich warte seit zweieinhalb Jahren auf eine Baugenehmigung bei einem meiner Bauprojekte. Ich werde als Landwirtin oft nicht ernst genommen.«
Der Konsument im Wandel
Auch die Rolle des Konsumenten verändert sich in einer Welt, die immer mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Heute sind die Konsumenten bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen oder alternative Konsummodelle zu unterstützen, wie etwa den Verzicht auf Einwegprodukte oder die Nutzung von Sharing-Angeboten. Magrit de Colle: »Es kommen viele Menschen, weil ihnen die Industrieblumen nimmer gefallen. Da ich es seit 20 Jahren mache, habe ich das Thema Bioblumen in der Bevölkerung schon sichtbar gemacht und berate auch andere Blumenbauern. Es tut sich da schon was. Bei mir gibt es auch im Winter keine frischen Schnittblumen. Es gibt dann schön dekorierte Äste, also alles, was es so zur Deko am Tisch aus der Natur gibt. Auch der Preis ist kein Hindernis zu Bio. Unsere Blumen kosten gleich viel wie alle anderen Schnittblumen. Der Kunde schätzt die Authentizität. Damit meine ich, ehrlich zu sein und das zu tun, was man kann. Ich kann mich mit Bioprodukten ernähren, aber auch mal einen Burger essen.« Konsumenten lädt Margrit de Colle ein, mehr nachzufragen, interessiert zu sein, hin und wieder lästig zu sein, hinter die Kulissen zu schauen und Auskunft verlangen, wenn es notwendig ist. Magrit de Colle: »Damit schafft man mehr Bewusstsein für nachhaltige Produkte, Blumen und Lebensmittel. Man sollte natürlich in der Wirtschaft viel mehr über Kostenwahrheit reden. Es müssen alle, die in der Produktion mitarbeiten, Geld verdienen und nicht nur einer in dem Spiel.« Ein schönes, blumiges, hoffnungsvolles Beispiel für ehrliche authentische Nachhaltigkeit. n
Vom Hügel, Mag. Margrit de Colle
8010 Graz, Hofgasse 7 8322 Eichkögl, Erbersdorf 1 vomhuegel.at
Er konnte, was in Österreich Mangelware ist, über seine Kritiker lachen und am lautesten über sich selbst.
Fotos: Andreas Pankarter
Liebe Steirer und Innen! Es grüßt Sie herzlich wie immer der Sepp Oberdengler zur Fazit-Rundschau. I bin a Kasperl und da Kasperl g’winnt immer, hat Richard Lugner einmal g‘sagt. Krawutzi Kaputzi, was für eine punktgenaue Selbstbeschreibung. Richard Lugner ist tot. Weltberühmt in Österreich. Sechsmal verheiratet, Vater, Baumeister, Kaufmann, Lebemann, Society-Löwe, und erster Mörtlschmeißer, ob Moschee oder Lugnercity. Der Mann der den Opernballwichtln so oft in den Arsch getreten hat, dass man den Ball posthum in Mörtl-Ball umbenennen müsste. Der Mann, der bei der Bundespräsidentenwahl zehn Prozent erreicht hat. Was für eine Biografie. Bis kurz vor dem Abgrund schamlos, keinen Genierer, aber meines Wissens nie gegen das Gesetz. Oft nervig, auch mit seinen spekulativen Annäherungen zu manchem Rechten, die nur zu gern auf sein Trittbrettl aufgesprungen sind. Er war einfach, hat die einfachen Menschen geschätzt und sie haben ihn geliebt. Mitarbeiter trauern um den Chef, der ein offenes Ohr für sie hatte. Geschäftspartner erzählen von einem beinharten Verhandler und dessen notorischer Handschlagsqualität.
Viele Menschen trauern österreichweit um den graden Michl, der im Gegensatz zu einheimischen Wölfen im Schafspelz sicher kein Begünstigter von wem oder was auch immer war. In der Staatsoperette war er der Wurschtl. Er konnte, was in Österreich Mangelware ist, über seine Kritiker lachen und am lautesten über sich selbst. Das ein Topjournalist seinen Leitartikel mit verkrampfter Häme über Lugner als Nachruf vergeudet, ist mir unverständlich. Aber vielleicht drückt er damit insgeheim seine Sehnsucht aus, auch einmal ein Kasperl sein zu wollen? Eine von mir geschätzte Philosophin beschreibt Lugner als Resultat einer nicht stattgefundenen österreichischen Revolution, der sich selbst mit Trash und nicht mit Distinktion zelebriert hat. Richard Lugner war ein Spaltpilz der österreichischen Gesellschaft. Geliebt, gehasst,
aber bewundert. Sogar der Bundespräsident hat den Verlust des Wiener Originals beklagt und der Bundeskanzler hat eine Ministerin geschickt, als er mit großer Anteilnahme wie lange kein Bürger mehr vor ihm zu Grabe getragen wurde. Ein echtes Kaiserbegräbnis. Ob man ihn mochte oder nicht, für mich zeigt dieser Fall, wie groß unsere Sehnsucht nach solchen Persönlichkeiten ist. Und Lugner hätte nichts von seinen Spompanadeln gehabt, wenn wir die Gesellschaft nicht gierig gewesen wären, uns daran aufzugeilen. Und ehrlich g’sagt, wollen wir nicht alle a bisserl Mitkasperln? Das kommt mir sehr bekannt vor. Viele Menschen sehnen sich im Moment des Sterbens, ihr wirkliches Ich zu leben. War ich zu feig? Was hätte ich besser machen sollen, können, müssen? Wovor hab ich Angst g’habt? Hätt i, war i, wie unser »Formula uno« Tiroler immer g’sagt hat, wenn er selbstverschuldet ausschied. Lugner war er selbst, bauernschlau und gierig nach Öffentlichkeit. Darin war er authentisch, ob uns das passt oder nicht. Is der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Sogar Kärntner Nobelpreisträger scheitern letztlich an ihrem verkrampften »Ichmut«, und heraus kommt Kleingeist und Sturheit. Sollten wir nicht alle a bissl lockerer und großgeistiger leben? Dann wäre wieder vielen in unserem Land vieles glaubwürdiger, vor allem in der Politik. Dann bräuchten wir keine Marktschreier, die uns eine einfache Welt aufdruck‘n. Denn wären wir mutig, wir selbst, wüssten wir, was wir zu tun haben und was nicht. Also Herr Lugner, ruhen Sie in Frieden, nicht Sie waren das Problem, das waren und sind schon wir.
Übrigens: Liebe Politiker rechts, links oder mittig, liebe Wirtschaftler, die Unwetter die so viele Existenzen vernichtet und sogar Leben gekostet haben, sollten euch Mut machen, endlich zu klären, was wir alle zur Klimaveränderung beigetragen haben, und es ist höchst an der Zeit, endlich alles zu unternehmen, damit wir das in den Griff kriegen?
In diesem Sinne, liebe Steirer und Innen, einen schönen und großgeistigen Herbst, haben wir Mut zu uns selbst, ihr Sepp Oberdengler.
PS. Aufpassen! Der Teif’l schloft net!
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Graz war auch seinerzeit schon ein Ort für Trendsetter, könnte man sagen. Vor genau 100 Jahren wurde am Jakominiplatz die erste Tankstelle Österreichs eröffnet. Anlässlich des Jubiläums wurde hier nun eine historische Zapfsäule aufgestellt.
Obwohl die ersten Automobile schon zur Jahrhundertwende immer zahlreicher über die steirischen Straßen rollten, sollte es noch über ein Vierteljahrhundert dauern, ehe es richtige Tankstellen gab. Kaum zu glauben: Davor konnte Benzin hierzulande – der anfangs von Apotheken zu beziehen war – nur aus einfachen Tonnen in Hinterhöfen oder Gehsteigen abgezapft werden.
Aufbruch in die moderne Zeit
Am 16. September 1924 war es so weit: Der Rennfahrer Heinrich Haas und der Kinobesitzer Karl Löffler luden zur feierlichen Einweihung der überdachten Benzinzapfstelle am Jakominiplatz, wo heute die Busse der Graz Linien ihre Haltstellen haben. Nur kurze Zeit später wurden zwei weitere Tankstellen am Lend- und am Griesplatz errichtet. Ein Grund dafür war die zentrale Lage der Stadt auf dem Weg in den Süden. Selbst im fortschrittlichen Deutschland war die erste Tankstelle in Hannover erst im Jahr davor eröffnet worden. Heute gibt es mit rund 2.800 Tankstellen in Österreich die höchste Tankstellendichte Europas, davon 400 in der Steiermark.
Eine bewegte Geschichte
In der Nachkriegszeit wurde die zentrale Lage der Tankstelle mehr und mehr zu einem Hindernis an der belebten Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs am Jakominiplatz: Am 17. Jänner 1964 beantragte der letzte Betreiber die Stilllegung für die Tankstelle. Der Kiosk wurde abgerissen und die erste Tankstelle Österreichs war damit Geschichte. Zum runden Jubiläum wurde am 16. September an exakt der selben Stelle, gegenüber der Sorger-Filiale, eine historische Zapfsäule samt Informationstafel für eine zeitlich begrenzte Zeit aufgestellt. Jürgen Roth, Bundesobmann des Energiehandels und Tankstellenbetreiber, erklärte die Bedeutung des historischen Meilensteins: „100 Jahre Tankstellen in Österreich ist eine starke Erfolgsgeschichte, die in Graz begonnen hat. Wenn man sich die alten Bilder und Pläne der ersten Tankstelle Österreichs am Jakominiplatz betrachtet, erfüllt einen das mit Nostalgie, Stolz und Zuversicht, was die Zukunft der heimischen Tankstellen betrifft.“
Eine Institution durch die Zeiten Rechtzeitig zum Jubiläum ist bei Styria ein Buch des Kulturanthropologen Helmut Eberhart erschienen, das sich mit der
(v.l.n.r.) Helmut Eberhart, LRin Barbara Eibinger-Miedl, Bundesobmann Energiehandel Jürgen Roth, Tankstellen-Obmann Harald Pfleger und Fachgruppen-GF Oliver Käfer enthüllen das Denkmal
historischen Seite des „Mythos Tankstelle“ befasst. „Ihm und seinem Team an der Universität Graz gilt unser Dank. Ihnen verdanken wir die Erkenntnis, dass von hier aus die Mobilität ins Rollen gekommen ist und Tankstellen als Orte der Begegnung eine lange Tradition haben“, betont Oliver Käfer, Fachgruppen-GF Energiehandel und Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen. Der Blick auf die Leistungen der Vergangenheit stimmt auch für die Zukunft optimistisch, erklärt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Dass in unserem Bundesland vor hundert Jahren die erste Tankstelle errichtet wurde, unterstreicht, dass wir immer wieder eine Pionierrolle eingenommen haben – eine Eigenschaft, die wir auch im aktuellen Wandel der Mobilität gut nutzen werden.“ Der scheidende FG-Obmann Harald Pfleger hat abschließend einen Rat für Tankstellenbetreiber in wirtschaftlich fordernden Zeiten parat: „Verändere Dich und schaue auf das, was der Kunde wünscht, dann ist eine Tankstelle lebensfähig. Während ich noch heuer aus meiner Position ,abtanken‘ werde, wird es Tankstellen weiterhin geben –und zwar so lange, wie es private Mobilität gibt.“
Eine historische Fotografie der Tankstelle am Jakominiplatz aus der Zwischenkriegszeit
Trotz der heißen Temperaturen sorgten das Landesjugendblasorchester Steiermark und die Old School Basterds mit coolen Beats für Abkühlung beim ausverkauften Konzert am 15. Juli in den Grazer Kasematten. Neben rhythmischen Beats, 50ties Rock oder einer klassischen Ouvertüre überzeugten die jungen Musikerinnen und Musiker des Orchesters mit tollen solistischen Einlagen das Publikum. Seit dem Jahr 2010 bietet die LJBO Akademie Steiermark talentierten Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit, erste Erfahrungen in einem sinfonischen Blasorchester zu sammeln. Unterstützt wird das Landesjugendblasorchester von Saubermacher-Gründer Hans Roth, der sich über die musikalischen Leistungen der jungen Musikerinnen und Musiker begeistert zeigte.
Steirer-Medaillen bei der Berufs-WM
Große Erfolge feierte das österreichische Team bei der Berufs-Weltmeisterschaft WorldSkills in Lyon: Insgesamt sieben Medaillen gehen nach Österreich, zwei davon in die Grüne Mark. Gold gab es für Fliesenleger Florian Gruber (Wieser Handwerk) aus Aigen im Ennstal, der mit diesem ersten Platz auch eine österreichische Siegesserie in dieser Branche fortsetzte. Über eine Bronze-Medaille darf sich Magdalena Rath (Ziviltechniker Pilz und Partner) aus Graz freuen, die für eine Premiere sorgte, die erste österreichische Medaille in Digital Construction überhaupt. „Unser Land kann stolz sein auf diese jungen Leistungsträger, die wir heute mehr denn je als Vorbild für die Jugend brauchen“, freut sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk.
Seilbahnen starten gerüstet in Wintersaison Aktuell liefert der Schneefall auf den Bergen einen Vorgeschmack auf Wintersporterlebnisse. Die steirischen Seilbahnen sind dafür gut gerüstet. Ob Ski, Snowboard, Rodel oder Schneeschuh, in der Steiermark gibt es in Sachen Wintersport eine Vielzahl an Möglichkeiten. „Hier ist all das so nah, sodass man nicht weit reisen muss, um die Schönheit der Natur zu genießen“, sagt Fabrice Girardoni, Obmann der steirischen Seilbahnen. „Unsere Seilbahnen sind der Schlüssel zu diesem Erlebnis, sie bringen die Menschen auf die Berge und eröffnen ihnen die Welt der Natur.“ Um das zu ermöglichen, wurde an mehreren Standorten zuletzt kräftig investiert. Insgesamt wurden dafür 105 Mio. Euro in die Hand genommen.
Die Lange Nacht der Jungen Wirtschaft Steiermark war auch in diesem Sommer wieder ein Highlight für alle Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer. Rund 1.000 Teilnehmer zählte man am 30. August beim Event am Grazer Schloßberg, wo bei herrlichem Wetter nicht nur ein tolles Programm geboten wurde, sondern auch ein starkes Zeichen für das (junge) Unternehmertum gesetzt wurde.
Für spannende Impulse sorgte „Local Hero“ Martin Pansy (Nuki Home Solutions GmbH), der seine Erfolgsgeschichte zum Besten gab: Immerhin führte er das Unternehmen zum europäischen Marktführer für smarte Zutrittslösungen und zum bevorzugten Partner führender Unternehmen wie Apple, Google oder Airbnb. Victoria Neuhofer und Stephanie Sinko konnten das Publikum zum Nachdenken anregen. Mit ihrem Unternehmen „Damn Plastic“ verfolgen sie das Ziel, den Plastikkonsum durch Produkte aus Recyclingmaterial zu reduzieren.
Spannende Workshops und Networking Im Anschluss folgte ein weiteres Highlight, die Vorrunde der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Drei innovative steirische Jungunternehmer hatten die einmalige Chance, ihre Geschäftsidee live vor einer Jury zu präsentieren. Stefan Trabesinger von Must Visibility konnte mit seinem Pitch überzeugen und sicherte sich die Wildcard für einen Liveauftritt in der brandneuen Staffel.
Anlässlich des Jubiläums der JW Steiermark wurde das Programm um sogenannte „Skillup Classes“, also Workshops im kleinen Rahmen, erweitert. Den Teilnehmern stand ein breites Angebot mit brandaktuellen Themen wie Künstliche Intelligenz, Mentale Power und vieles mehr zur Verfügung. „Durch praxisnahe Workshops sowie gezielte Networking-Möglichkeiten haben wir junge Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet und wertvolle Verbindungen geschaffen“, freut sich Christian Wipfler über die zahlreichen Teilnehmer bei den Skill-up Classes.
Unter den Ehrengästen (v.l): NRin Martina Kaufmann, WKO-Vize-Präs. Herbert Ritter, LRin Barbara Eibinger-Miedl, LH Christopher Drexler, BM Susanne Raab, JW-Landesvors. Christian Wipfler, JW-Bundesvors. Bettina Dorfer-Pauschenwein, StR Günter Riegler, WKO-Vize-Präs. Gabriele Lechner, NR Kurt Egger und JW-Landes-GF Martina Konrad
Alexander Fehringer Landes-Dir. Steiermark Generali Versicherung AG
Durch welche Vorteile zeichnet sich der neue Standort der Generali im Grazer Westen aus? Der neue Standort entspricht nicht nur unseren ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance), sondern fördert auch moderne Arbeitsweisen und effektive Zusammenarbeit. Diese bilden eine wichtige Voraussetzung, um Innovation möglich zu machen. Denn um unseren Kunden und Kundinnen weiterhin den erstklassigen Service zu bieten, den sie von uns gewohnt sind, müssen wir uns stets weiterentwickeln.
Welche Bedeutung hat die regionale Nähe zu den Kunden für die Generali Versicherung? Die Nähe zu unseren Kunden und Kundinnen und die persönliche Beratung sind uns besonders wichtig. Bei der Generali sind wir davon überzeugt, dass es für einen optimalen Versicherungsschutz individuellen und vor allem persönlichen Service braucht. Aus diesem Grund sind wir österreichweit mit knapp 1.900 Kundenbetreuern und 119 Geschäftsstellen vertreten.
Sie haben sich von der Pike auf bei der Generali hochgedient. Welche Karrierechancen bieten sich heute Neu- bzw. Quereinsteigern? Innerhalb der Generali Österreich gibt es viele Möglichkeiten, um beruflich ein- wie auch aufzusteigen, ob als Lehrling, mit Berufserfahrung oder aus einer anderen Branche kommend. Ich selbst habe 1992 als Verkaufsberater bei der Generali begonnen und leite heute die Landesdirektion Steiermark. Man muss aber nicht bei uns im Unternehmen in das Berufsleben starten, um Karriere zu machen. Quereinsteigern werden viele Möglichkeiten und flexible Arbeitsmodelle geboten.
Gemeinsam für noch mehr betriebliche Gesundheitsförderung im Einsatz: (vorne, v.l.) FG-Obfrau Daniela Gmeinbauer (Freizeit- und Sportbetriebe), Margit Schuß (AK), PVA-Vors. Christine Maria Korp; (hinten, v.l.) BVAEB-Dir. Christa Hörzer, Denise Zöhrer (SVS), AUVA-Vors. Günther Stangl, Spartenobmann Hans Spreitzhofer (Tourismus und Freizeitwirtschaft), FG-Obfrau Ingrid Karner (Persönliche Dienstleister), Ärztekammer-Vize-Präs. Gerhard Posch, ÖGK-Vors. Vinzenz Harrer
Der heutzutage rasche Wandel in der Arbeitswelt, viele Veränderungen durch z.B. Homeoffice und Digitalisierung, rückt Gesundheit und Wohlbefinden noch stärker als bisher in den Fokus der Unternehmen. Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) spielt eine entscheidende Rolle dabei, negativen Folgen dieser Herausforderungen auf die physische und psychische Befindlichkeit durch geeignete Maßnahmen zu begegnen.
Es gibt ihn mittlerweile schon seit über 20 Jahren − „fit im job“, den Förderpreis für körperliche und geistige Gesundheit. Er wird ausgeschrieben von der WKO Steiermark, gemeinsam mit dem Gesundheits- und Wirtschaftsressort des Landes Steiermark sowie der AK, der Ärztekammer, der AUVA, BVAEB, ÖGK, PVA, SVS, sowie der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe, der Fachgruppe der persönlichen Dienstleister und der Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie.
Bewertung der besten BGF-Konzepte
Die Prämierung erfolgt in vier nach Mitarbeiterzahl abgestuften Kategorien für jene Betriebe, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die besten Gesundheitsförderprojekte anbieten. Nicht das eingesetzte Kapital, sondern die Neuartigkeit und Konzeption der Programme werden dabei von der Experten-Jury analysiert und nach einer Reihe von Bewertungskriterien bewertet. Die jeweiligen Gewinner erhalten einen Award, eine Urkunde und eine Plakette. Zusätzlich wird in den Kategorien Kleinst- und Kleinbetriebe ein Geldpreis von jeweils 500 Euro vom Wirtschafts- und Gesundheitsressort des Landes Steiermark zur Verfügung gestellt. Daneben gibt es eine Einsteigerförderung für jene Unternehmen, die im abgelaufenen Jahr erstmals Maßnahmen zur BGF gesetzt haben, erläutert FG-Obfrau Daniela Gmeinbauer stellvertretend für alle teilnehmenden Institutionen bei der Präsentation: „Mit einem auf ihre Interessen und Bedürfnisse ausgerichteten hochwertigen Seminar möchten wir die Neueinsteiger bei der weiteren Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte unterstützen.“
Investitionen in Gesundheit lohnen sich
Jeder in die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen investierte Euro rentiert sich mehrfach, erklärt Gmeinbauer: „Viele steirische Unternehmen haben dies erkannt und das Thema Gesundheit in ihre Unternehmensphilosophie aufgenommen, und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst zeigt sich, dass Maßnahmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung ein Schlüssel zum Erfolg für das gesamte Unternehmen sind.“
Auch für WKO-Steiermark-Präs. Josef Herk, liegen die Vorteile auf der Hand: „‚Fit im Job‘ ist ein in jeglicher Hinsicht vorbildliches Projekt. Denn betriebliche Gesundheitsförderung gewinnt nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels enorm an Bedeutung. Innerhalb von nur 15 Jahren hat sich die Zahl der über 50-jährigen unselbstständig Beschäftigten mehr als verdoppelt. Aus diesem Grund spielt Betriebliche Gesundheitsförderung auch für den Standort Steiermark eine volkswirtschaftliche Rolle.“
Das Einreichportal, das das Mitmachen noch einfacher macht, finden interessierte Unternehmen auf der Homepage www.fitimjob-stmk.at. Einreichungen sind ab sofort bis 15. November 2024 möglich. Teilnahmeberechtigt sind alle steirischen Betriebe, Institutionen und Einrichtungen, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen und ihren Standort in der Steiermark haben. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Preisträger des letzten Jahres sowie die Kooperationspartner. Die Verleihung der Förderpreise für körperliche und geistige Gesundheit findet am 12. Mai 2025 in der Grazer Seifenfabrik statt. �
Zuwendungen für pflegende Angehörige zur Ersatzpflege
Damit soll die Möglichkeit verbessert werden, bei Verhinderung der Hauptpflegeperson professionelle oder private Ersatzpflege
Voraussetzungen für die finanzielle Unterstützung:
- Die Person pflegt seit mind. einem Jahr überwiegend einen nahen Angehörigen mit Pflegegeld der Stufe 3–7
- oder einen nahen Angehörigen mit einer nachweislich demenziellen Erkrankung und Pflegegeld ab Stufe 1
- oder einen minderjährigen, nahen Angehörigen mit Pflegegeld ab Stufe 1
und ist wegen Krankheit, Urlaub oder aus anderen wichtigen Gründen verhindert.
Das monatliche Netto-Gesamteinkommen des/der pflegenden Angehörigen darf folgende Beträge nicht übersteigen: 2.000,Euro bei Pflegegeldstufe 1–5 bzw. 2.500,- Euro bei Pflegegeldstufe 6–7. Die Einkommensgrenze erhöht sich für unterhaltsberechtigte Angehörige jeweils um 400,- Euro bzw. bei Behinderung um 600,- Euro
Förderung der 24-Stunden-Betreuung
Wenn die betreuungsbedürftige Person rund um die Uhr betreut werden muss, Pflegegeld nach inländischen Rechtsvorschriften ab Stufe 3 bezieht und das monatliche Nettoeinkommen 2.500 Euro nicht übersteigt, hat sie – bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen – Anspruch auf eine Förderung.
Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, muss nachgewiesen werden, dass die Betreuungsperson über eine Ausbildung verfügt, seit mind. sechs Monaten die Betreuung durchgeführt hat und bestimmte Tätigkeiten nach Anordnung, Unterweisung und Kontrolle einer diplomierten Pflegekraft bzw. einer Ärztin/ eines Arztes ausübt.
Die Förderhöhe beträgt bei Beschäftigung von selbstständigen Betreuungspersonen 400 Euro pro Monat und Person, max. 800 Euro; bei unselbstständigen Betreuungspersonen 800 Euro pro Monat und Person, max. 1.600 Euro.
Diethart Schliber, Leiter des Sozialministeriumservice Landesstelle Steiermark
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Betriebliche Gesundheitsförderung liefert punktgenaue Ergebnisse, ist nachhaltig und bietet sowohl den Beschäftigten als auch den Unternehmen eine klassische Win-winSituation. Die Österreichische Gesundheitskasse gehört zu den BGF-Pionieren in der Steiermark und hat bereits mehr als 105.000 Beschäftige in über 450 Partnerbetrieben auf dem Weg in ein gesundes berufliches Umfeld begleitet. Da uns dieses gemeinsame Ziel seit langem verbindet, unterstützt die ÖGK auch heuer gerne die Aktion „fit im job“.
KommR Vinzenz Harrer Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Steiermark
Berufliche Gesundheitsförderung nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert in den Betrieben ein. Die Mitglieder der FG der persönlichen Dienstleister bieten Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit. Dazu steht eine Vielzahl an Dienstleistungen zur Verfügung, wie z. B. Aromaberatungen, Raumenergetik, Cranio Sacral Balancing oder Kinesiologie. Unsere Expert:innen tragen zur Aktivierung der körpereigenen Energiereserven bei und fördern somit nachweislich das Wohlbefinden der Menschen am Arbeitsplatz, als auch im Allgemeinen. Die hohe Nachfrage nach unseren Methoden belegt ihren aktuellen Stellenwert im Bereich der Gesundheitsförderung.
KommR Mag. a Ingrid Karner, MSc M.Ed. Obfrau der Fachgruppe der persönlichen Dienstleister der WKO Steiermark
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Die Steiermärkische Sparkasse erneuert die Partnerschaft mit dem Landesjugendsinfonieorchester Steiermark. Seit 2018 unterstützt das älteste Kreditinstitut des Landes damit junge Musiktalente und fördert die professionelle Orchesterarbeit. „Die Steiermärkische Sparkasse hat eine lange Tradition in der Unterstützung und Weiterentwicklung der lokalen Musikszene. So können wir junge Talente fördern und es ihnen ermöglichen, weiterhin mit viel Herzblut und kreativem Engagement zu musizieren. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, ein starkes Signal zu senden und zu zeigen, dass die Musik aus der Steiermark eine vielversprechende Zukunft hat – sowohl national als auch international“, sagt Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch.
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Das neue Zentrum für Knapp-Vital & Medical Services verfügt über eine vergrößerte Fläche, um den Mitarbeitern Physiotherapie, Coachings, Ernährungsberatungen sowie ein umfassenderes Entspannungsund Bewegungsprogramm bieten zu können. Von Yoga und Wirbelsäulentraining bis hin zu intensiven Body-Workouts und Entspannungstechniken – das Angebot ist vielfältig und trägt zu einem attraktiven Arbeitsumfeld bei. „Die Angebote sollen die Mitarbeiter dabei unterstützen, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, ihre Fitness zu verbessern, aber vor allem den täglichen Anforderungen des beruflichen Alltags langfristig gesund begegnen zu können“, betont Katrin Pucher, Leiterin der Corporate Responsibility Abteilung bei Knapp.
„Reden statt Kleben“, lautete der Titel einer Aussendung der Jungen Wirtschaft (JW) vor einem Jahr. Kritisiert wurde damals eine Protestaktion der „Letzten Generation“ zu Schulanfang, wo man in zahlreichen Städten – darunter auch in Graz – den Verkehr blockierte. Angeschlossen an diese Kritik war auch ein Gesprächsangebot an die Klimaaktivistinnen und -aktivisten. „Schließlich liegt uns als nächste Generation von Unternehmern eine lebenswerte Umwelt genauso am Herzen und es freut uns sehr, dass dieses Angebot damals angenommen wurde. Nachhaltige Lösungen schaffen wir nämlich nur gemeinsam“, so JW-Landesvorsitzender Christian Wipfler. Mehrmals habe man sich in den vergangenen Monaten getroffen und intensiv diskutiert.
Der Sommer stand bei SPAR Steiermark ganz im Zeichen der Familien. Am 28. und 29. August fand zum zweiten Mal der �SPAR Kids Day� statt. Zusätzlich wurde auch heuer wieder das zweiwöchige Sommercamp für Kinder von Mitarbeitern und Kauf-
Einen Tag Mama und Papa bei der Arbeit helfen: Dieser Traum wurde für Kinder von Mitarbeitern bei SPAR Steiermark wahr. An 46 Supermarkt-Standorten staunte die Kundschaft nicht schlecht: Unter der Führung des vertrauten SPAR-Teams haben über 220 Mädchen und Buben spielerisch mitangepackt. Sie begleiteten ihre Eltern in die Arbeit und haben die bunte Welt des Supermarkts kennengelernt. Am Aufgabenplan standen unter anderem das Anrichten eines Obst- und Gemüsetellers für den Mitarbeiterraum, das Verkosten bisher unbekannter Lebensmittel, das Anbringen von Preisschildern und eine Aufgabenrallye durch den Supermarkt.
Mit dem �SPAR Kids Day� lenkt das Familienunternehmen den Fokus auf berufstätige Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs aktiv einbinden. �Jedes Kind ist neugierig darauf, was die Eltern bei der Arbeit machen�, weiß SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer: �Der SPAR Kids Day war wieder ein voller Erfolg und ein großartiger Mehrwert für die Kinder, für die Eltern und letztlich auch für die Kundschaft in unseren Supermärkten.�
Sommercamp mit Rekord-Anmeldezahl Bereits zum siebenten Mal fand heuer das beliebte SPAR-Sommercamp für Kinder von Mitarbeitern und Kaufleuten statt. Mit 59 angemeldeten Mädchen und Buben sind dieses Jahr in der Zeit vom 29. Juli bis 9. August so viele Kinder dabei gewesen wie noch nie zuvor. Im Jahr 2018 hat die SPAR-Zentrale Graz das Sommercamp zur Unterstützung von Eltern in der Belegschaft erstmals ins Leben gerufen. Mit beiden Aktionen leistet das Unternehmen so ein Stück Entlastung für Mitarbeiter mit Schulkindern, die wie viele andere Eltern auch neun Wochen lang Ferienbetreuung organisieren müssen.
SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer mit Kindern, die im Rahmen des Kids Day den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennenlernen dürfen.
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Die AUVA ist die soziale Unfallversicherung für rund 4,5 Millionen Personen. Die AUVA vereint eine Vielzahl von Leistungen unter einem Dach. Von der Prävention für ein sicheres Arbeitsumfeld, über die Akutbehandlung, bis hin zur Rehabilitation und fi nanziellen Entschädigung. Die AUVA steht für Sicherheit und Gesundheit in der Arbeitswelt und in der Ausbildung. Gemeinsam mit der Aktion „fit im job“ erreichen wir unser gemeinsames Ziel: Sichere und gesunde Arbeitsplätze.
KommR Günther Stangl
Vorsitzender der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Steiermark
Gesundheit besteht nicht nur darin, „nicht krank zu sein“, sondern beinhaltet auch Komponenten des Wohlfühlens und der Anerkennung. Viel Lebenszeit wird im Beruf verbracht und angesichts der großen Herausforderungen ist es wichtig, dass bestmögliche Rahmenbedingungen für die Beschäftigten gescha en werden, denn gesunde Mitarbeitende sind das Herzstück jedes Unternehmens. Der BVAEB ist der gesundheitsfördernde Aspekt in Betrieben und Dienststellen wichtig, weshalb wir seit vielen Jahren „fit im job“ gerne unterstützen.
Christa Hörzer
Direktorin der Versicherungsanstalt ö entlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau Landesstelle Steiermark
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Nur ökologisch besonders nachhaltige Unternehmen dürfen die EU-Gewährleistungsmarke „Green Brand“ tragen. Bereits 2020 wurde die BKS Bank ausgezeichnet und absolvierte Anfang September zum zweiten Mal erfolgreich die Re-Validierung in Österreich. Parallel dazu wurde sie auch in der Slowakei erfolgreich als Green Brand gelistet. „Der Umwelt- und Klimaschutz spielt in der Nachhaltigkeitsstrategie der BKS Bank eine zentrale Rolle. Daher freut es uns sehr, dass unser Engagement gleich doppelt als Green Brand gewürdigt wurde“, sagt BKS-Bank-Vorstandsvorsitzender Nikolaus Juhász. Besonders hervorgehoben wurden im Rahmen der zweiten Evaluierung die sichtlichen Verbesserungen im Verbrauch von Energie und Ressourcen.
Die Neugestaltung des Leobener Wohnzimmers läuft auf Hochtouren. Nach rund fünf Monaten Bauzeit wurde der erste Bauabschnitt am nördlichen Teil des Hauptplatzes Ende Juli planmäßig fertiggestellt. Abgesehen von kleineren Nebenarbeiten erstrahlt das erste Viertel des Hauptplatzes in neuem Glanz. Ende Juli wurde der zweite Abschnitt der Sanierung in Angriff genommen. Bgm. Kurt Wallner freut sich: „Wir danken allen betroffenen Bürgern sowie den Betreibern der Betriebe rund um den Hauptplatz für ihr Verständnis während der Bauarbeiten. Gemeinsam blicken wir optimistisch auf die Zukunft und freuen uns auf einen grüneren, attraktiveren Hauptplatz, der für alle Leobener und Leobenerinnen einen großen Mehrwert darstellen wird.
Eine Weiterentwicklung der BusBahnBim-App ermöglicht den direkten Zugang zum ÖBB-Ticketshop. Nach der Verbindungssuche können Fahrgäste über den Button „Zum Angebot“ direkt in den Ticketshop wechseln und dort die gewünschte Fahrkarte kaufen. Erhältlich ist BusBahnBim als kostenlose App für Smartphones –in den Stores von Google und Apple. „Unser Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen. Dazu gehört auch ein entsprechendes Serviceangebot, das nun einmal mehr verbessert wird“, erklärt LH-Stv. Anton Lang. „Wir freuen uns sehr über diesen zusätzlichen Service, den wir unseren Fahrgästen mit der kostenlosen BusBahnBim-App bieten können“, so Verkehrsverbund Steiermark GF Peter Gspaltl.
Jeden Tag bringt uns die Zusammenarbeit innerhalb der EU weiter nach vorne und macht uns stärker. Wir sehen heute mehr denn je, wie wichtig der Zusammenhalt in einem geeinten Europa ist, denn es gibt Herausforderungen, die nur auf europäischer Ebene bewältigt werden können. Umso wichtiger ist es, dass die Stimme der Steiermark in Europa gehört wird und wir die internationale Politik mitgestalten – denn Europa sind wir alle!
Für Betriebe und Abfallwirtschaft sind gefährliche Abfälle eine große Herausforderung. Allerdings sind Rohstoffe aus Recy-
Durch den Klimawandel tauchen extreme Wetterereignisse verstärkt auf. Die regelmäßige Wartung und Reinigung von Anlagen wie Ölabscheider oder Sandfangbecken ist deshalb eine notwendige Vorkehrung. Denn so werden Erdreich und Grundwasser bei Starkregen oder Überschwemmungen nicht kontaminiert. Außerdem gewinnt man durch eine fachgerechte Verwertung wertvolle Recyclingrohstoffe. Zum Beispiel können durch die Aufbereitung in Hightech-Anlagen über 95 Prozent von Ölabscheiderinhalten verwertet werden. Der Großteil wird nach der Behandlung in den Spezialanlagen, wo das Mineralöl abgeschieden wird, als gereinigtes Wasser in das Kanalnetz eingeleitet. Der Schlammanteil kann qualitätsabhängig als Verwertungsrohstoff wiederverwertet werden. Zudem maximiert die regelmäßige Reinigung die Funktionsfähigkeit und Lebensdauer der Anlagen.
Nachhaltige Recyclingrohstoffe
Saubermacher bereitet Säuren, Laugen, Lösemittel, Emulsionen, Öl-Wassergemische, Lack- und Farbschlämme, Kunststoffdispersionen, Wertstoffe wie Alt- und Trafoöl u.v.m. in eigenen Anlagen in der Steiermark und Niederösterreich auf und führt sie einer stofflichen Verwertung zu. Die Kunden profitieren vom Fachwissen und der jahrzehntelangen Erfahrung rund um Abfall- und Chemikalienrecht, Transport, Lagerung und umweltfreundlicher Aufbereitung. Allein in Österreich übernimmt Saubermacher jährlich insgesamt etwa 113.000 Tonnen gefährliche Abfälle, vor allem Industrieabwässer sind ein wesentlicher Teil davon. Oberstes Ziel ist, das Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt zu reduzieren und Recyclingquoten laufend zu erhöhen. Eigene Analyselabors bieten qualitätsgesicherte Probennahme und chemische Analytik. Der große Anlagen- und Lagerverbund gewährleistet Entsorgungssicherheit. Bei Bedarf stellt Saubermacher auch erfahrene Gefahrgut- und Abfallbeauftragte bereit.
Kontakt: Tel. 059 800 5000 kundenservice@saubermacher.at saubermacher.at
Die Hightech-Anlage für gefährliche Flüssigabfälle verwertet über 95 Prozent von Ölabscheiderinhalten.
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Auch in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft sind gesunde und motivierte Mitarbeiter:innen die Basis des Erfolges. In allen Bereichen eines Gastronomie- oder Hotelleriebetriebs geht es darum, den Gästen aufmerksam und freundlich gegenüberzutreten, das vermögen nur „gesunde“ Personen. Nur dann werden wir den Tourismusstandort Steiermark auch in schwierigen Zeiten in eine erfolgreiche Zukunft führen können. Daher sind wir auch überzeugt davon, dass die Initiative „fit im job“ die wichtigste Ressource überhaupt anspricht – die Gesundheit jedes einzelnen Menschen. Jeder Krankenstand ist eine extreme Belastung, sowohl für den Betrieb, als auch für jede:n Betro ene:n. Es geht darum, alle möglichen Maßnahmen zu setzen, um Krankenstände zu vermeiden. Daher ist „fit im job“ auch so wichtig. Mitarbeiter:innen werden dazu ermuntert, nachhaltig in ihre Gesundheit zu investieren. Es macht keinen Sinn, wenn die Gesellschaft immer älter wird, aber die zusätzlichen Lebensjahre keine gesunden Lebensjahre sind. Daher gilt es, rechtzeitig in Gesundheit zu investieren. Betriebe aus der Tourismuswirtschaft waren über die Jahre immer wieder Preisträger von „fit im job“, auch deswegen sind wir gerne als Kooperationspartner mit dabei.
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Die Nahversorgung in Sankt Jakob im Walde ist gesichert: Die Gemeinde betreibt ab sofort den Spar-Markt. Die rund 1.000 Einwohner in Sankt Jakob können auch weiterhin auf ihren Spar-Markt als Nahversorger zählen. Der Standort deckt weitere wichtige Funktionen im Ort ab. So ist der Spar-Markt auch Post-Partner und Lotto-Annahmestelle. „Für uns ist es enorm wichtig, einen Nahversorger im Ort zu haben. Daher haben wir als Gemeinde beschlossen, den Spar-Markt selbst zu betreiben“, erläutert Bgm. Johannes Payerhofer. Im Zuge der Eröffnung spendete Spar 1.000 Euro an die Vereinsgemeinschaft Sankt Jakob im Walde. „Wir freuen uns gemeinsam mit der Gemeinde eine tolle Lösung gefunden zu haben“, betont Spar-Steiermark GF Christoph Holzer.
Arbeitsunfälle schlagen plötzlich und unerwartet zu und verändern das Leben von Menschen binnen Sekunden. Um die Betroffenen kümmert sich die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA – von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation. Mit dem Back-to-Life-Award werden Menschen ausgezeichnet, die sich nach schweren Arbeitsunfällen mit einer beispielhaften sozialen und beruflichen Rehabilitation ins Leben zurückgearbeitet haben und damit vielen Menschen Mut machen. Am 19. September wurde im Festsaal der AK in Graz der „Back-to-Life-Award“ der AUVA an Arno Gehrer („Chief Engineer“ bei der Andritz AG) tätig war. Ihm und Ernst Thomas Kiu-Mossier („Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung“) wurde der Award verliehen.
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Modern, digital und nachhaltig: Der SPAR-Supermarkt in der Leonhardstraße öffnete vor kurzem wieder seine Tore. Innerhalb von zwei Monaten hat SPAR den Standort komplett auf neuesten
City-Nahversorgung, wie sie moderner nicht geht: Die Bewohner von St. Leonhard und den angrenzenden Stadtteilen freuen sich, ab 5. September ihren SPAR wieder besuchen zu können. Der Nahversorger bietet alles, was es für einen komfortablen Lebensmitteleinkauf braucht: frisches Obst und Gemüse, hochwertig platziert im neu gestalteten Frische-Marktplatz, eine Feinkost-Abteilung in Bedienung, viele steirische Lebensmittel und die SPAR-Marken mit ihrem erstklassigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch Mitarbeiter von Büros und Shops in der Gegend sowie Schüler und Touristen schätzen den SPAR-Supermarkt in der Leonhardstraße 95 für ein schnelles Mittagessen, Jause und Getränke.
Modernste Technologien im Einsatz
�Im Mittelpunkt stehen bei SPAR immer die Lebensmittel�, erklärt SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer. �Drumherum kommen hier in der Leonhardstraße modernste Technologien zum Einsatz, damit die Produkte noch mehr glänzen können.� So hat SPAR im neuesten Supermarkt von Graz auf digitale Preiszeichnung umgestellt: Die elektronischen Regaletiketten bieten für die Kundschaft ein modernes und praktisches Einkaufserlebnis, für die Mitarbeiter bedeuten sie Arbeitsentlastung. Auch in puncto Nachhaltigkeit spielt der neue SPAR alle Stückerl: Die Kühlung wurde auf CO2 umgestellt. Weiters kommt eine Wärmerückgewinnungsanlage zum Einsatz, bei der die Abwärme der Kühlgeräte zum Heizen des Geschäfts verwendet wird. Filialleiterin Silke Muhr freut sich gemeinsam mit ihren hochmotivierten 18 Mitarbeitern, die Stammkundschaft im neuen Geschäft willkommen heißen zu dürfen.
(v.l.n.r.) Schlüsselübergabe mit Vertriebsleiter Markus Wiessner, Marktleiterin-Stv. Kerstin Leber, Gebietsleiterin Helga Wickl-Niederl, Marktleiterin Silke Muhr und Spar-Steiermark-GF Christoph Holzer (GF SPAR Steiermark/Südburgenland)
Wir suchen steirische Betriebe, die uns mit innovativen Gesundheitskonzepten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugen!
Gesundheit gilt in unserer Gesellschaft als das höchstes Gut und ist der Schlüssel für Lebensfreude, Wohlbefinden und Zufriedenheit. Zum Erhalt unserer Gesundheit müssen wir vor allem selbst etwas beitragen! Als Land Steiermark scha en wir für unsere Mitarbeiter:innen ein gesundes Arbeitsumfeld und setzen vielfältige gesundheitsfördernde Angebote. Mit der Initiative „fit im job“ tragen wir zu einer gesunden Zukunft der steirischen Arbeitnehmer:innen bei.
Mag. a Dr. in Birgit Strimitzer-Riedler Leiterin der Abteilung 8 Gesundheit und Pflege
Die Pensionsversicherung ist Österreichs führendes Kompetenzzentrum für Rehabilitation. Sie betreibt eigene Gesundheitseinrichtungen und arbeitet mit vielen Vertragseinrichtungen im Gesundheitsbereich zusammen. Die durch ein Rehabilitations- oder Heilverfahren bewirkte Änderung im Gesundheitszustand und -bewusstsein unserer Kund:innen sollen einen mehrfachen Vorteil für die Versicherten, die Unternehmen und nicht zuletzt für die PV bringen, wenn dadurch krankheitsbedingte Pensionsanträge verhindert oder zumindest hinausgezögert werden.
Ing. in Mag. a Christine Maria Korp Vorsitzende des Landesstellenausschusses der Pensionsversicherung, Landesstelle Steiermark
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Ernst Führer folgt Wolfgang Moitzi in dessen Funktion als geschäftsführender Vorsitzender der SPÖ-Landesbildungsorganisation nach. Er definiert seine inhaltlichen Prioritäten so: „Für uns Sozialdemokraten beginnt Bildung nicht erst in der Schule, sondern es gilt das Prinzip: Je früher, desto besser. Daher legen wir einen großen Schwerpunkt auf die Elementarpädagogik. Wir wollen die beste Qualität für unsere Kinder, angefangen von der Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen über die Gruppengrößen bis hin zu einem gut ausgebauten Angebot in der Steiermark, das Eltern echte Wahlfreiheit gibt.“ Führer ist Abteilungsleiter in der Bildungsregion Obersteiermark-Ost, der in seinem neuen Aufgabenbereich wichtige Akzente in bildungspolitischen Themen setzen wird.
Die Zukunft der Alten- und Remote-Pflege liegt in der Innovation. Das Internationalisierungscenter Steiermark (ICS) fungiert als Leadpartner des EU-Projekts TIGER, das sich mit knapp 2,7 Mio. Euro intensiv mit internationalen Lösungsansätzen für die Alten- und Remote-Pflege auseinandersetzt. Gemeinsam mit dem Human.technology Styria (HTS) und den Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz bündeln drei steirische Partner wertvolles Know-how, um steirische KMU im Gesundheitsbereich bei der Entwicklung innovativer Produkte zu unterstützen. „Die Entwicklung innovativer eHealth-Anwendungen wie Remote Care-Lösungen wird richtungsweisend für unser Gesundheitssystem sein“ betont Gerd Hartinger, CEO der GGZ.
Am 6. September stellte Andreas Babler in der Mehrzweckhalle Wagna vor über 400 Zuhörern seine Ideen für ein besseres Österreich vor: „Bei der Nationalratswahl geht es um eine Richtungsentscheidung über Österreichs Zukunft – vielleicht die wichtigste seit Jahrzehnten. Es geht darum, ob es einen Neustart für Österreich gibt oder eine unsoziale Politik der Kürzungen. Auf meiner Tour durchs ganze Land begegne ich so vielen Menschen, die zu unseren Veranstaltungen kommen, das gibt uns den richtigen Schwung für den Wahlkampf. Der direkte Austausch ist mir ein Herzensanliegen. Ich will das Vertrauen der Menschen wieder zurückgewinnen – durch eine Politik, die den Menschen zuhört und Lösungen mit Herz und Hirn für ein besseres Leben erarbeitet.“
Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2024 ein Gesamtergebnis in Höhe von 79,3 Mio. Euro. Dieses liegt fast ident auf Vorjahresniveau (79,8 Mio. Euro). Dazu beigetragen hat das operative Ergebnis in Höhe von 179,6 Mio. Euro, das gegenüber dem Vorjahr (161,2 Mio. Euro) deutlich gesteigert werden konnte. Generaldirektor Martin Schaller: „Obwohl die Wirtschaft stagniert, konnten wir aufgrund unseres breit diversifizierten Basisgeschäfts ein solides Ergebnis erzielen. Die heimische Wirtschaft braucht nun aber frischen Wind, damit diese aus ihrer Flaute kommt. Raiffeisen trägt dazu jedenfalls aktiv bei und unterstützt zahlreiche Initiativen zur Belebung der regionalen Wirtschaft.“ Fotos: SPÖ
FG-Obfrau Ingrid Karner (Mitte) freut sich mit ihrem Team über das gelungene Event.
Am 19. September 2024 fand im Aiola im Schloss in Graz St. Veit nach dem großen Erfolg der Veranstaltung im Vorjahr an derselben Location die 3. Gala der persönlichen Dienstleister statt. Begleitet war das Event auch in diesem Jahr trotz des eher mäßigen Herbstwetters von ausgezeichneter Stimmung, informativen Gesprächen und dem wunderschönen Ambiente – was mehr konnten sich die Vertreter und Vertreterinnen der Fachgruppe der persönlichen Dienstleister als Gastgeber für ihre 3. Gala wünschen?
Ehrungen und gediegene Unterhaltung WKO-Fachgruppenobfrau Ingrid Karner und ihr Team hießen die rund 120 Gäste im feierlichen Rahmen im Aiola im Schloss herzlich willkommen. Präsentiert wurden den Gästen zum einen Ausblicke auf bevorstehende interessante Veranstaltungen, und zum anderen wurden zahlreiche neue Projekte vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung bzw. Qualifizierung vorgestellt. In Anschluss daran erfolgten Ehrungen für langjährige Unternehmer und Unternehmerinnen der Fachgruppe sowie die neuen Absolventen und Absolventinnen des Qualitätsmanagement-Programms „Berufliche Sorgfalt“. Durch den Abend führte mit flotter Moderation und einem kurzweiligen unterhaltsamen Programm Sängerin und Kabarettistin „Kernölamazone“ Gudrun Nikodem Eichenhardt.
Ehrungen gab es für die zahlreichen Absolventen und Absolventinnen des QM-Programms „Berufliche Sorgfalt“.
„Arbeit neu denken – Potenziale nutzen“
Abgestimmt auf Ihren Betrieb, Ihre Anforderungen und Bedürfnisse berät Sie das Betriebsservice gezielt über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und welchen Nutzen Sie daraus erzielen können!
Potenziale von Menschen mit Behinderung erkennen und für den Betrieb nutzen!
Menschen mit Behinderung
> haben oft besondere Fähigkeiten. Ein modernes Personalmanagement nutzt diese Potenziale als wertvolle Ressource!
> können Unternehmen in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht enorm bereichern. Dieser Mehrwert muss nur erkannt werden!
WAS BIETET DAS BETRIEBSSERVICE?
Sie erhalten vom Team des Betriebsservice Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften und Hilfestellung bei der Lösungsfindung, wenn es einmal nicht so gut läuft.
> Kostensenkung
> Verbesserung von Betriebsklima und Image
> Diversity Management/Vielfalt
... DAS BETRIEBSSERVICE INFORMIERT SIE UMFASSEND ... FÜR EINE VIELFALT IN IHREM BETRIEB UND STEHT ... KOSTENLOS ZUR VERFÜGUNG
WIE KOMMT MAN ZUM BETRIEBSSERVICE?
Der einfachste Weg:
... kontaktieren Sie das NEBA Betriebsservice in Ihrer Nähe, unter www.betriebsservice-stmk.at
gefördert von: Sozialministeriumservice
Das Ensemble Concilium musicum Wien zählt zu den führenden Spezialisten Wiener Klangkultur. Neben den vier „Wiener Klassikern“ Haydn-Mozart-Beethoven-Schubert, liegt dem Ensemble vor allem die Pflege der Wiener Tanzmusik des 19. Jahrhunderts, hier besonders fast vergessener Meisterwerke am Herzen. Tradition verpflichtet – der Urgroßvater von Christoph Angerer, Carl Denk, musizierte selbst im Orchester von Carl Michael Ziehrer. Somit lebt die ungetrübte Authentizität des Klanges von Generation zu Generation fort. Ein Konzert mit dem Titel „Tanzmusik aus dem kaiserlichen Wien“ wird die imperiale Unterhaltungsmusik mit zeitlos schwingender Eleganz nach Leoben bringen. Termin: Live Congress Leoben, 26.09.2024, 19:30 Uhr
Das Thema Gewalt in Beziehungen und Prävention wird noch sichtbarer: Seit dem 1. August ist die neue Plakatkampagne samt Werbespot des „Steirischen Hilfetelefons“ auch in den mehr als 170 Bussen und 85 Straßenbahnen der Holding Graz zu sehen. LRin Doris Kampus: „Ein großes Danke an die Holding Graz, dass sie diese Gewaltschutzaktion unterstützt und Werbung für unser steirisches Hilfetelefon macht. Wenn jemand in Gewaltsituationen Hilfe braucht oder Rat sucht, ist 0800 20 44 22 die richtige Nummer.“ LRin Simone Schmiedtbauer: „Damit erreichen wir auch ein Publikum, das keine klassischen Medien konsumiert. Vielen Dank an die Holding Graz, die damit einen wichtigen Beitrag gegen Beziehungsgewalt leistet.“
Um die Notrufnummer gegen Gewalt 0800 20 44 22 flächendeckend bekannt zu machen, hat das Land eine Kooperation mit der Berglandmilch und der Obersteirischen Molkerei geschlossen. „Es war für mich schockierend, dass keines der Opfer im Vorfeld Kontakt mit einem der Hilfs- und Beratungsangebote des Landes hatte. Das war ein klarer Auftrag für uns, die bestehenden Angebote noch bekannter zu machen. Diese Form der Verbreitung ist niederschwellig und erreicht fast alle Steirerinnen und Steirer. Ich appelliere darüber hinaus an alle Steirerinnen: Speichert euch diese Nummer im Handy ein, denn jede kann einmal Opfer von Gewalt werden oder jemanden in ihrem Umfeld haben, der diese Hilfe benötigen könnte“, sagt LRin Simone Schmiedtbauer.
Die jüngste Kooperation von Spar mit sozialen Organisationen hat Spenden für die Roten Nasen gebracht: Im Mai und Juni hatten Spar-Kunden die Möglichkeit, freiwillig Geld in die Spendenboxen der „Roten Nasen“ einzuwerfen. 120 Spar- und Eurospar-Standorte hatten die Spendenboxen gut sichtbar im Kassabereich platziert – die Kundschaft erwies sich als äußerst großzügig: Insgesamt kamen 4.500 Euro zugunsten des Vereins Rote Nasen zusammen. Hannes Urdl, Regionaler Künstlerischer Leiter von Rote Nasen in der Steiermark, nahm von Spar-GF Christoph Holzer den Spendenscheck entgegen: „Wir sind überwältigt: Ein riesiges Dankeschön an alle Kunden und Kundinnen, die einen wertvollen Beitrag für unsere tägliche Arbeit geleistet haben.“
Mit Ende August waren 42.413 Personen beim AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet oder befanden sich in einer Schulung. Ein Schwerpunkt des AMS-Qualifizierungsangebots sind „Green Jobs“ – im ersten Halbjahr wurden mehr als 600 „grüne“ Ausbildungen absolviert. „Die schwierige wirtschaftliche Lage sorgt weiterhin für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und auch in den kommenden Herbstmonaten wird diese Entwicklung leider anhalten. Die größten ‚Sorgenkinder‘ bleiben der Industriebereich und die Baubranche“, bilanziert die stv. AMS-Landesgeschäftsführerin Yvonne Popper-Pieber. So beträgt der Zuwachs der Arbeitslosigkeit in der Produktion fast ein Drittel (+29,0 Prozent). Bei Männern fällt der Anstieg mit 18,1 Prozent deutlich kräftiger aus als bei Frauen mit 9,8 Prozent.
Die steirische SPÖ hat die personellen Weichen für die Nachfolge von Wolfgang Moitzi gestellt. Da er sich intensiv im Nationalratswahlkampf engagiert, hat er seine Funktion als Stv. Landesgeschäftsführer zurückgelegt. Seine Nachfolgerin ist Olivia Mühlbacher. SPÖ-Steiermark-Landesparteivorsitzender Anton Lang: „Ich danke Wolfgang Moitzi sehr herzlich für seine wertvolle Arbeit in den letzten Jahren. Ich bin überzeugt, dass er die Interessen der Steiermark hervorragend im Nationalrat vertreten wird. Besonders freut mich, dass wir mit Olivia Mühlbacher unsere Wunschkandidatin für die Nachfolge gewinnen konnten. Sie bringt viel Erfahrung in der politisch-strategischen Arbeit mit und wird ihre neuen Aufgaben souverän meistern.“
Wie offen sind Sie bei der Personalsuche?
Seien Sie offen für das Potenzial von älteren Arbeitskräften. Das AMS berät Sie gerne.
Länderversicherer
Die Vorständetagung der Vereinigung Österreichischer Länderversicherer (VÖL) fand heuer auf Einladung der Vorarlberger Landes-Versicherung V.a.G. (VLV) im neuen Verwaltungsgebäude in Bregenz statt. Vom 24. bis 26. Juli tauschten sich die Vorstände der sechs Länderversicherer unter anderem über die Herausforderungen durch die Zunahme von Naturereignissen aus. Seitens der VÖL wird auf die Notwendigkeit der Versicherbarkeit von Naturgefahren hingewiesen. Es müssen gesetzliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass im Rahmen der Feuerversicherung die Naturgefahrendeckung miteingeschlossen wird. Im Sinne einer nationalen Solidarität wäre dadurch die Möglichkeit geschaffen, flächendeckenden Versicherungsschutz anbieten zu können
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Bereits seit fünf Jahren steht eine Gondel im Terminal des Flughafens, während das Skygate in Schladming das Logo des Graz Airport trägt. Beide Werbeaktionen sind Teil einer Kooperation zwischen den Planai-Hochwurzen-Bahnen und dem Graz Airport, die um weitere fünf Jahre verlängert wird. „Diese Partnerschaft und die dazugehörenden Aktivitäten sind ein perfektes Werkzeug, um zur Erhöhung der Markenbekanntheit beizutragen“, informiert Wolfgang Grimus, GF des Flughafen Graz. „So begrüßt das WM-Maskottchen Hopsi vor dem Terminal auf sympathische Art und Weise die Flughafengäste, während das Graz Airport Logo auf dem Skygate in Schladming z. B. bei den Übertragungen des Nachtslaloms international für Aufmerksamkeit sorgt.“
Es gibt sie noch gar nicht so lange, wie man glauben möchte, vor 100 Jahren, im September 1924, wurde die erste Tankstelle Österreichs am Grazer Jakominiplatz eröffnet. Wenige Jahre später lief in den Kinos als einer der ersten Tonfilme „Die Drei von der Tankstelle“ und dieses Wahrzeichen der modernen Zeit war damit endgültig in der Populärkultur angekommen. Der Kulturanthropologe Helmut Eberhart begibt sich mit seinem neuen Buch „Mythos Tankstelle“ auf eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Zapfsäule und zeichnet ein informatives und lebendiges Porträt der erfolgreichen Erfindung. Eberhart beschreibt die Frühzeit der Tankstelle im Allgemeinen und dokumentiert die Vorreiterrolle von Graz in den 1920er Jahren anhand von zahlreichen Quellen (Medienberichten, Bauplänen). Er zeigt weiters auf, wie Tankstellen neben ihrer Funktion als Kraftstoffspender zu wichtigen Orten der Begegnung wurden, deren vielfältige Settings in den unterschiedlichsten Kunstformen ihren Niederschlag fanden.
Helmut Eberhart: Mythos Tankstelle: Notizen zu einer Institution in Vergangenheit und Gegenwart; Styria Verlag 2024, 80 Seiten, Softcover 20 Euro
Ein Jahr lang hat die Bezirkstour des Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit dem Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen dazu beigetragen, das Bewusstsein für Endometriose zu stärken und den Weg zur Diagnose zu erleichtern. Die Tour mit dem Film „nicht die regel“ und den Podiumsdiskussionen war in allen steirischen Bezirken zu Gast. Am 12. September fand der letzte Termin in Fohnsdorf statt. „Wir arbeiten intensiv daran, die Gesundheitsversorgung noch weiter zu verbessern. Die Endometriose-Bezirkstour hat dazu beigetragen, dass sowohl das Versorgungsangebot als auch das Bewusstsein dafür und das Informations- und Beratungsangebot ausgebaut wurde“, freut sich Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl.
Die Ergebnisse der steirischen Kürbisernte liegen im langjährigen Schnitt, aber sie konnte früh wie noch nie am 20. September weitgehend abgeschlossen werden. Die vielen Sonnenstunden und die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen sowie die gut verteilten Niederschläge haben den wärmeliebenden steirischen Ölkürbissen einen richtigen Reifeschub gegeben. „Die Kerne haben eine exzellente Qualität – sie versprechen jetzt schon, dass ein typisch nussig duftendes Grünes Gold in die Flaschen kommen wird“, erklärt Obmann Franz Labugger. Die massiven Wetterkapriolen im Frühjahr haben mit Hagel und Überschwemmungen 1.500 Hektar Anbauflächen teils stark in Mitleidenschaft gezogen, der Gesamtschaden beträgt rund 2,5 Mio. Euro.
Die ÖGVS Gesellschaft für Verbraucherstudien hat in einer Kundenbefragung die Zufriedenheit der Kunden mit Girokonten bei verschiedenen Filialbanken in ganz Österreich genauer untersucht. Dabei wurden die Produkte der Banken in den Kategorien Konditionen sowie Transparenz und Service verglichen. Die Steiermärkische Sparkasse erzielte in der regionalen Gesamtwertung „Graz“ der Studie „Girokonten (Filialbanken)“ den 1. Platz. „Wir sind stolz darauf, dass die Steiermärkische Sparkasse den 1. Platz in der regionalen Gesamtwertung für Girokonten erzielt hat. Dies ist ein Beweis für unser Engagement, unseren kundenorientierten Service und unsere hervorragenden Produkte”, freut sich Vorstandsvorsitzender Gerhard Fabisch.
Von 11. bis 26. Oktober ist im Rhizom die Ausstellung „Only Death is real“ von Laura Hatting zu sehen. Es handelt sich um ein intermediales Science-Fiction-Ausstellungsstück über eine Gegenwart, die sich so ins Unendliche ausdehnte, dass sie den Tod selbst absorbieren musste. Hatting wurde 1994 in Leipzig geboren und studierte an der Akademie der bildenden Künste. Sie lebt und arbeitet in Wien. Derzeitiger Schwerpunkt ist Genre-Literatur und die Abschaffung des Realen zugunsten „produktiverer“ Konzepte durch einen Kapitalismus, dem die Ressourcen ausgehen. Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin, Annenstraße 52, 8020 Graz, am 10. Oktober 2024, 18-22 Uhr. Mit Musik von: Malazessia (experimental, live) und Peter Stiegler (drone, live)
Am 26. September, dem Europäischen Tag der Sprachen, werden 75 Jahre Europarat und 30 Jahre Europäisches Fremdsprachenzentrum gefeiert. Das Sprachennetzwerk Graz lädt zu diesem Anlass Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Fest am und um den Grazer Schloßbergplatz ein. Die Besucher können bei Workshops, Aktionsständen und Gewinnspielen mitmachen, die Sprachenvielfalt des „Kaffee- und Teehauses“ sowie künstlerische Darbietungen genießen. Zu den Highlights zählt Schriftstellerin Christine Teichmann, die einen humorreichen wie nachdenklichen Streifzug durch ihr Schaffen unternehmen wird. Termin: 12. Grazer Sprachenfest „Mit Sprachen wachsen!“ am 26. September 2024 von 9.00 bis 18.00 Uhr beim Graz Museum und Schloßbergplatz.
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In diesem Herbst begibt sich das Festival „Klanglicht“ von 24. bis 26. Oktober in die Welt der Träume. Auf völlig unterschiedliche Weise verarbeiten dabei renommierte nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler ihre – und auch unsere – Traumwelten.
An den 13 Standorten laden Klanglicht-Installationen in der Grazer Innenstadt abends von 18 bis 24 Uhr dazu ein, die gewohnten Umgebungen in neuem Licht zu entdecken. Die leuchtenden Kunstwerke entfalten und eröffnen poetisch und subtil traumhafte Realitäten, entlarven mitunter auch bestehende Träumerei. Vielfältig sind die Fragen, die die Kunstschaffenden aufwerfen. „Licht- und Klangkunst kann Menschen begeistern. Sie hat Geschichten – oder Träume – zu erzählen, die wir sehen und hören wollen. Und: Wie auch das Theater vermag sie den einen Moment zu erschaffen, der uns wirklich tief berührt“, erklärt Klanglicht-Veranstalter und GF der Bühnen Graz Bernhard Rinner.
Einladung zum Träumen
So geht in diesem Jahr das Träumen mehr denn je über die Vergänglichkeit von Licht und Klang hinaus: Klanglicht 2024 ist eine Einladung an das Publikum, weiter zu träumen, sich im Dialog mit der Kunst von der eigenen Fantasie forttragen zu lassen. Wenn auch nur für den einen Moment. Zu den Klanglicht-Programmpartner*innen zählen unter anderem das Next Liberty, das Schauspielhaus Graz, die Oper Graz, das Graz Museum Schlossberg, das Volkskundemuseum, Kirchen Kultur Graz, die FH Joanneum IDK sowie das Universalmuseum Joanneum.
(v.l.n.r.) Bühnen Graz-GF Bernhard Rinner, LH Christopher Drexler, Kuratorin Birgit LillSchnabl und Stadtrat Günter Riegler laden zum Klanglicht-Festival.
Vier Locations (Schlossbergbühne Kasematten, Dom im Berg, Schauspielhaus, Next Liberty) können nur mit dem Kauf eines Festivalpasses besucht werden. Die Festivalpässe sind ab sofort online oder im Ticketzentrum der Bühnen Graz erhältlich. Eine Beschreibung der einzelnen Projekte findet man unter www.klanglicht.at
Ewald-Marco Münzer GF der Münzer Bioindustrie GmbH
Sie erzeugen in Österreich jährlich etwa 200.000 Tonnen Biodiesel. Wie hoch schätzen Sie das Gesamtpotenzial für diese Kraftstoffe? Das Potenzial für Biodiesel aus Speisefetten ist enorm. Mit der fortschreitenden Integration von Haushalten in unser Sammelsystem können wir noch mehr Ressourcen erschließen. Das ist gut so. Denn Biodiesel ist eine zentrale Säule für die Dekarbonisierung des Verkehrs. 2022 wurden durch Biokraftstoffe in Österreich 1,32 Mio. Tonnen CO2 eingespart. Eine Erhöhung des Biodieselanteils von B7 auf B10 könnte zusätzlich über 1 Million Tonnen einsparen.
Biokraftstoffe werden im Zuge der Energiewende immer interessanter. Wie schaut die globale Verfügbarkeit von altem Speiseöl aus?
Eine Studie aus England zeigt, dass in Europa bis 2050 jährlich bis zu 175 Mio. Tonnen abfallbasierte Biokraftstoffe produziert werden können. Wir engagieren uns stark in der Nutzung dieser Ressourcen und tragen dazu bei, Abfallströme in nachhaltige Energie zu verwandeln.
Sie haben vor einigen Jahren Ihren Unternehmenssitz samt Produktion in Sinabelkirchen völlig neu gebaut. Wie sind in Österreich die Rahmenbedingungen für die Sekundärrohstofferzeugung?
Wer einen starken Standort haben will, muss investieren. Nur so können wir mit den bestehenden Rahmenbedingungen die Produktion vorantreiben. Unser Standort in Sinabelkirchen ermöglicht eine effiziente, umweltfreundliche Produktion.
Die am 1. September 2024 gestartete Wohnraumoffensive bringt neue leistbare Wohnungen und höhere Eigenheimförderungen für die gesamte Steiermark.
Die deutlich gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten haben akute Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Die Bautätigkeit hat stark abgenommen, während steigende Nachfrage durch Bevölkerungswachstum und Strukturwandel mittelund langfristig zu einer Verknappung des Angebots an leistbaren Wohnimmobilien führen kann. Mit der „großen steirischen Wohnraumoffensive“ investiert das Land Steiermark knapp 300 Mio. Euro in leistbaren, nachhaltigen und hochwertigen Wohnraum. Dadurch sollen die bestehen-
den Förderungen nach dem Motto „Leistbar, nachhaltig, hochwertig“ erweitert, ergänzt und verbessert werden.
Umfangreiches Maßnahmenpaket „Wir haben umfangreiche Maßnahmen für leistbares Wohnen auf den Weg gebracht. Mit unserer Wohnraumoffensive gehen wir jetzt österreichweit wieder voran. Dabei ist es uns wichtig, Wohnen nicht nur urban zu denken, sondern von der Eigenheim- bis zur Sanierungsförderung leistbaren Wohnraum auch in den steirischen Regionen zu unterstützen“, so LH Christopher Drexler. „Es freut mich sehr, dass wir durch den Geschoßbauturbo den gemeinnützigen Wohnbau wieder zum Leben erwecken. Dadurch können wir tausende
Neue BÜROFLÄCHEN - Bezugsfertig Q4 2024
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Die steirische Wohnraumoffensive mit (v.l.n.r.) Klubobmann Hannes Schwarz, LH Christopher Drexler, LH-Stv. Anton Lang und LR Simone Schmiedtbauer
hochwertige und vor allem leistbare Wohnungen schaffen“, sagt LH-Stv. Anton Lang.
Unterstützung für junge Familien
„Die neue Wohnraumoffensive soll gerade jungen Familien wieder Eigentum ermöglichen. Ab dem 1. September gibt es dafür günstige Landesdarlehen von bis zu 200.000 Euro und einen Jungfamilienbonus von bis zu 10.000 Euro. Damit steuern wir den negativen Effekten der KIM-VO entgegen und bieten vielfältige Unterstützung für Eigenheime“, sagt Wohnbau-LR Simone Schmiedtbauer. „Mit ‚Sanieren für Alle‘ werden Sanierungen bis zu 100 Prozent gefördert, sodass auch einkommensschwache Haushalte keine kalten Winter fürchten müssen“, sagt Klubobmann Hannes Schwarz. �
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Das Eigentum von Immobilien wird von jeher als Schutz vor Abhängigkeit und als Absicherung vor Altersarmut gesehen. Das Verhältnis zwischen Realeinkommen und Immobilienpreisen hat sich jedoch extrem verschoben. Mit den gestiegenen Finanzierungs- und Energiekosten wurden nicht nur Betriebskosten, sondern auch Baukosten rasant nach oben katapultiert.
Ja, es stimmt, die Immobilienkrise hat sich zu einer Leistbarkeitskrise entwickelt. Aber was steht dahinter? In unseren täglichen Kontakten mit Kunden spüren wir den ungebremsten Wunsch, Immobilieneigentum zu erwerben. Kaufentscheidungen werden derzeit von den Interessenten oftmals vertagt und „Abwarten“ ist angesagt. Die gute Nachricht: Immobilien zeigen sich weiter als krisenfeste Währung und prognostizierte Preisabstürze sind ausgeblieben. Wir sehen überschaubare Preisrückgänge, bei Neubau von etwa 2 Prozent, während gebrauchte Immobilien etwas
Schönes Baugrundstück mit Aussicht, Semriach
Dieses schöne Baugrundstück mit Weitblick gelangt in Semriach zum Verkauf. Das Grundstück hat eine Grundfläche von 913 m2 mit einer Baudichte von 0,2-0,4 (reines Wohngebiet). Eine geschotterte Zufahrt ist vorhanden. Kaufpreis: 95.000,Euro
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verloren haben. Was sich verändert hat, ist der Blick auf die Betriebskosten. Energieund Heizkosten spielen dabei eine gewichtige Rolle. Das Augenmerk richtet sich auch auf den Erhaltungszustand einer Immobilie, die Frage nach den notwendigen Sanierungsarbeiten.
Mehr Optimismus ist gefragt Berechtigten Grund zur Hoffnung gibt die Aussicht auf weitere Senkung der Leitzinsen. Aber es braucht auch den Weitblick der politischen Verantwortungsträger, um das Thema Leistbarkeit nicht zur Sprechblase im Vorwahlkampf verkommen zu lassen. Wir denken an die Entrümpelung von Bauvorschriften, an sinnvolle Entwicklungen in der Stadtplanung, an gezielte Förderung von Immobilienerstkäufen, an treffsichere Fördermodelle und vieles mehr. Der Markt ist abhängig von der Stimmung und jeder von uns ist gefordert. Was wir nicht brauchen, ist das populistisch angehauchte Spiel mit Ängsten.
In der malerischen Gemeinde Wildon befindet sich dieser traumhafte Bungalow in Holzriegelbauweise (vollunterkellert, BJ 1992), welcher auf der Suche nach neuen Besitzern ist. Mit einer großzügigen Fläche von 123,24 m² und insgesamt 5 Zimmern bietet es genügend Platz für die ganze Familie. Die Grundstücksfläche beträgt 996 m2. Kaufpreis 369.000,- Euro, HWB: 115 kWh/m²a
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Leistbarkeit von Immobilien ist keine ausweglose Krise und wir bewegen uns wieder in eine gute Richtung. Optimismus ist gefragt und jeder von uns kann einen wichtigen Beitrag leisten!
Hochwertiger Neubau Nähe LKH Graz, Edelweißweg
Zum Verkauf gelangen Wohnungen und Reihenhäuser ab einer Größe von 66 m2 bis 194 m2. Es handelt sich hierbei um einen energieeffizienten Neubau. Kaufpreis ab 344.219,- Euro inkl. Carport, Photovoltaikanlage und Keller. Honorarfrei für Käufer:innen. Kooperation mit der ÖWG. HWB: 38,3 kWh/m²a
Michaela Rettenbacher, MA MSc BSc., M: +43 664 8184130, www.sreal.at, michaela.rettenbacher@sreal.at
Seit 2004 betreibt die Enages GmbH in Niklasdorf eine der modernsten thermischen Reststoffverwertungsanlagen. Hier werden jährlich bis zu 140.000 t Reststoffe umweltschonend in Energie umgewandelt.
Doch Enages geht einen Schritt weiter. Aus den Rückständen werden wertvolle Rohstoffe gewonnen. „Durch die Wirbelschichttechnologie werden Reststoffe schlackenfrei verbrannt“, erklärt GF Siegfried Schuppler. „Dadurch können Wertstoffe, die durch vorgelagerte Prozesse nicht wirtschaftlich separiert werden können, für Recycling zugänglich gemacht werden.“
Das Maschinenbau-Unternehmen Binder+Co aus Gleisdorf wurde mit der Entwicklung und Errichtung der modernen Recyclinganlage beauftragt. Vorstand Martin Pfeffer hebt hervor: „Das Konzept unterstreicht das steirische Know-how in der Kreislaufwirtschaft. Dass wir damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können, erfüllt uns mit Stolz.“ �
Herzstück der Recyclinganlage sind die innovativen Clarity Sortiersysteme von Binder+Co.
(v.l.n.r.) AR Christian Fink, GF Rafael Bramreiter, Energie-Steiermark-Vorst. Christian Purrer und Martin Graf
Um Versorgung der Bevölkerung mit regionaler Energie voranzutreiben, haben die Modellregion Energie Zukunft Weiz plus und der „NEXT-Incubator“, der Energie Steiermark AG eine Innovationspartnerschaft geschlossen.
Die oststeirische Region Weiz plus mit ihren sieben Klima- und Energie-Modellregionen und 120.000 Einwohnern will fossilen Energieträgern Lebewohl zu sagen. Die Kooperation mit der Energie Steiermark soll innovative Projekte in die Umsetzung zu bringen sowie Geschäftsmodelle und Pilotanlagen zu testen, die auf die ganze Steiermark ausgerollt werden sollen.
Die Energie-Steiermark-Vorstände Christian Purrer und Martin Graf betonen: „Die Innovationspartnerschaft mit der Region Weiz plus stellt eine echte Win-win-Situation dar: Denn gemeinsam werden wir nachhaltige Energie- und Mobilitätsangebote schaffen und so unsere Kunden auf dem Wege der Klimaneutralität perfekt unterstützen.“
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Fazitportrait
Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder
Nicht umsonst wurde die Bäckerei Jechart im weststeirischen Edelschrott dreimal hintereinander von Falstaff-Lesern zum beliebtesten Bäcker der Steiermark gewählt.
Der mehr als 90 Jahre alte Betrieb ist einer der letzten Bäcker in der Region. Für die Zukunft stellt sich daher die Frage, wer will heute noch Bäcker werden?
Wenn es stimmt, dass Erfolg einem recht gibt, muss man damit rechnen, regelmäßig nach dem Geheimnis des Erfolges befragt zu werden. Oder nach dem Rezept, was bei einem Bäcker die naheliegendere Frage wäre. – Die die bekannte Philosophentruppe Monty Python wohl mit »ganz einfach: Arbeit und Natursauerteig« beantwortet hätte, um sich in der Folge aufgrund der Komplexität der Frage heilvoll zu verheddern. Die mutigste Art einer Antwort. Denn »Antworten werden überschätzt«, wie der Autor Thomas Glavinic einen Akteur in einem seiner Bücher sagen läßt. Zumindest werden sie überbewertet, denn der Trick mit den Fragen ist, nicht immer gleich eine schnelle Antwort zu erwarten, sondern sich vielmehr mit ihrer Hilfe eine Erkenntnis zu erarbeiten.
Das Geheimnis der Reife
Um beim Thema zu bleiben: Die Erkenntnis, Roggenbrot mit Natursauerteig herzustellen, war zumindest in nichtländlichen Gebieten bis zu den neunzehnsiebziger Jahren weitgehend verlorengegangen. Wovon in erster Linie die Backmittelhilfsindustrie profitierte, allerdings sprichwörtlich auf Kosten des guten Geschmacks. Dieser blieb dem selbstgebackenen Brot der Bauern vorbehalten. Erst der langsam wachsende Einfluss von Reformhäusern und der Öko- und Biobewegung schaffte wieder mehr Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden. Wenn auch mit vielen Ab- und Umwegen, aber das ist auch heute noch so und typisch für die Wege zu Erkenntnissen. Franz Jecharts Weg war diesbezüglich ein leichterer. Weder er, noch sein Vater oder sein Großvater – der die Bäckerei 1932 gegründet hat – haben jemals auf den natürlichen Sauerteig als Triebmittel und Säureschutz verzichtet, geschweige denn vergessen: »Wir haben diese Teigsäuerungsmit-
Auch die Formgebung des Teigs bestimmt den Geschmack.
Franz Jechart, Bäckermeister
tel in Pulverform nie verwendet.« Man erkennt: Ein erarbeiteter und langfristig gepflegter guter Ruf ist ein fundamentaler Teil des Erfolgsgeheimnisses. Auch Reife mag dazugehören, hier im doppelten Wortsinn. Abgesehen von Schillers überzeugender Aussage über Einfachheit (»Simplicität ist das Resultat der Reife«), weiß ein Franz Jechart über Reifungsprozesse von Teigen Bescheid. Er zeigt uns einen grossen Kessel, dessen Inhalt mit einer Plane abgedeckt ist. Darin lagert und arbeitet seit rund 40 Jahren sein Sauerteig. Er wiegt gute 45 Kilogramm. Die Abdeckung sorgt dafür, »dass er nicht hautig wird und schön gehen kann«. »Eigentlich kann jede Hausfrau einen Sauerteig einfach selbst herstellen«, so der Bäckermeister. Das Rezept: Wasser und Roggenmehl werden vermischt, 24 Stunden stehengelassen und dann wieder vermehrt. Das heißt, wenn zum Beispiel ein Kilogramm aus dem Kessel entnommen wird, wird dieser wieder mit Wasser und Mehl vermischt, um einen neuen Sauerteig heranreifen zu lassen. So bleibt die Sauerteigmenge stets erhalten. Jechart: »Zwölf Stunden nach der Vermischung riecht man schon die Säure. Nach weiteren zwölf Stunden ist der Sauerteig fertig.«
Alpenbrot und Lipizzanerbrot
Die beiden Leitprodukte, für die die Bäckerei Jechart berühmt ist, heißen Alpenbrot und Lipizzanerbrot, beides Roggenbrote. Beim Alpenbrot offenbart sich ein weiteres Geheimnis. Auch die Form bestimmt den Geschmack: Der Laib schmeckt anders als der Wecken. Obwohl für beide Brote der gleiche Teig verwendet wird, schmecken sie unterschiedlich. Meister Jechart zeigt uns, wie er den Teig knetet: »Der Teig für den Laib wird rundgewirkt, während der Wecken noch einmal eingeschlagen wird. Allein dadurch schmeckt es schon anders.« Außerdem kommt der Wecken in eine Form, was verhindert, dass etwa die Rinde so knusprig ausfällt wie beim »freigeschossenen« Laib, wie es im Bäckerjargon heißt. Das Lipizzanerbrot hingegen schmeckt schon deshalb anders, weil dem Teig Kümmel, Fenchel und Kürbiskerne beigemischt werden. Alles in Handarbeit natürlich. »Ich mache es aus dem gleichen Roggenteig, aus dem ich das Alpenbrot mache, es kommt in keine Form und es wird nicht eingeschlagen, sondern nur auf Holzbretter gelegt. So wird es nach der Gärzeit in den Ofen eingeschossen und hat dann auch eine komplett andere Konsistenz als die anderen Brote. Auch hier spielt die Formgebung des Teigs eine wichtige Rolle für den Geschmack.« Entstanden ist das Lipizzaner-Brot mit dem eingeprägten Pferdekopf auf
Anregung der regionalen Dachmarke »Lipizzanerheimat«, erfunden und kreiert hat es aber Franz Jechart selbst. Für das rustikale Alpenbrot mit der knusprigen Rinde hingegen ist die Bäckerei schon seit vier Jahrzehnten über die Region hinaus bekannt, weil es bereits vom Vater Erwin vor 40 Jahren erstmals präsentiert wurde. Es entsteht bei einer Anfangstemperatur von 260 bis 270 Grad, die dann auf 190 Grad reduziert wird. Die Backzeit für den Einkilolaib beträgt zwischen 70 und 75 Minuten. Dann folgt die Klopfprobe: »Es muss hohl klingen«, erfahren wir. Der Kilolaib des Alpenbrots kostet 4,50 Euro. Besonders gut zeigen sich die Unterschiede im Geschmack auch beim Weißgebäck. »Ein Panino wird aus demselben Teig gemacht wie eine Semmel, schmeckt aber bekanntlich völlig anders – ebenfalls nur wegen der Form und der Struktur«, erklärt uns Bäckermeister Jechart. In seiner Bäckerei werden täglich 300 Kilo verschiedene Brotsorten sowie 2000 Maschinensemmeln produziert, das Stück zu 45 Cent, und 30 bis 40 handgemachte Semmeln, das Stück zu 80 Cent. Insgesamt stehen rund 200 Bäckereiprodukte auf der Preisliste: Von den exklusiven Jechart-Spezialitäten Lipizzanerrad und Abazia, vom Buttercroissant und Brioche, über Kipferl und Kirschenstrudel, Krapfen und Kürbiskernbrot, über Reindling und Rosinenweckerl bis zu Zimtschnecke und Zwetschkenstrudel.
Was ist Arbeit?
Damit wären wir beim eingangs erwähnten zweiten Erfolgsgeheimnis, der Arbeit. Ein Bäckereimitarbeiter hat zwar eine Vierzigstundenwoche, zugleich aber eine Sechstagewoche. Franz Jechart hat als Chef eine Siebentagewoche und ist mehr oder minder 24 Stunden am Tag erreichbar. Freizeittechnisch gesehen bedeutet das, seit Jahren keinen Urlaub gehabt zu haben; bestenfalls gehen sich zwei sonntägliche Stunden zum Schifahren am Salzstiegl aus, wo er vor 40 Jahren auch seine Frau Heidelinde am Lift kennengenernt hat. Die übrigens just am Tag unseres Besuchs ihre Pension als – nunmehr ehemalige – Gymnasiallehrerin antrat. So hoffen die beiden ehemaligen Alfisti nun zumindest einen der beiden Porsche 911 öfter nutzen zu können. Der 71jährige Bäckermeister weiß selbst um seine »Achtzig- bis Neunzigstundenwoche«, meint aber gelassen, dass sich Arbeit, die man gern macht, nicht als solche anfühle. »Meine Firmenphilosophie ist es, auf erstklassige Qualität zu setzen, einen guten Preis dafür zu erzielen und sich nicht dem Handel auszuliefern. Man muss heute als Unterneh-
Da wusste ich, jetzt musst du investieren.
Franz Jechart, Bäckermeister
mer sehr flexibel, verlässlich, pünktlich und positiv denkend sein und sich immer weiterbilden.« Diese Worte setzt er auch konsequent um. Die Arbeit eines Bäckers beginnt nach wie vor sehr zeitlich, nämlich um 1 Uhr 30 in der Früh. »Ein bisschen hat es sich in den Tag hinein verschoben, weil man wegen der Kühlungsmöglichkeit für Teige am Vormittag arbeiten kann, aber Brot braucht seine Zeit. Das geht nicht anders. Wenn man Kunden beliefert, muss man spätestens gegen 5 Uhr 30 oder 6 Uhr vor Ort sein.«
Zeit, zu Investieren
Der seinerzeitige Juniorchef hat 1996 mit 43 Jahren den Betrieb vom Vater übernommen. Aber wie so oft in Familienunternehmen hatte der Senior andere Vorstellungen und das letzte Wort: »Da gab es schon eine gewisse Hemmung.« Erst nach dem Tod des Vaters im Jahr 2003 – Franz war 50 Jahre alt – eröffneten sich neue Möglichkeiten. »2004 hat die Therme Nova eröffnet und die wollte ich von Anfang an beliefern.« Als Wirtschaftkammerfunktionär war er immer gut informiert und schaffte es, zunächst gemeinsam mit der Grazer Bäckerei Sorger, Lieferant zu werden. Nach einem Wechsel in der Geschäftsführung wurde mehr Wert auf regionale Zulieferer gelegt, so wurde er vor genau 20 Jahren alleiniger »Haus- und Hofbäcker« der Therme. »Da wusste ich, jetzt musst du investieren.« Und so geschah es auch. 2004 waren es 120.000 Euro für eine neue Kühlung und einen Stikkenofen, später ein zweiter Stikkenofen, vor einigen Jahren noch einmal eine große Kühlfläche um 100.000 Euro und 2022 ein Etagenbackofen mit Beschickung sowie eine Verstärkung und Erweiterung der Stromanlage – inklusive Baumeisterarbeiten eine Investition von rund 200.000 Euro, alles ohne
Fremdmittel. Ausnahme war nur der Mehrere-100.000-Euroumbau des angeschlossenen Kaffeehauses, das er von seiner Tante 2010 erwarb und so wie zu seines Großvaters Zeiten der Bäckerei anschloss. In dieser Café-Konditorei mit vier bis sechs Mitarbeitern findet auch der Verkauf der Backwaren statt. Obwohl die meisten der weiteren sechs Mitarbeiter in der Bäckerei verwandt sind, ist die Nachfolgefrage im Familienbetrieb noch offen. Der Betrieb mit einem Umsatz von rund 900.000 Euro verfügt über einen gesunden Mix aus Groß- und Privatkunden. Neben der Therme und dem Kurhotel Nova werden etwa auch der Sparmarkt in Rosental sowie Spar und Billa in Köflach beliefert oder auch das »Moasterhaus« und das Salzstieglhaus in Hirschegg. Auch das sogenannte Wacht- oder Bestattungsbrot, eine weststeirische Besonderheit, die dem Osterbrot ähnelt, wird bei den meisten Sterbefällen im Einzugsgebiet bei der Bäckerei Jechart geordert. Und nach wie vor wird »ins Gai« gefahren. So heißt das hier, wenn der Bäckerwagen kommt und durch Hupen signalisiert, dass direkt aus dem Auto verkauft wird. Stolz ist Franz Jechart auf eine Firmenbewertung, die er vorausschauend in Auftrag gegeben hat: »Der Sachverständige hat gesagt, dass wir bei unserer Betriebsgröße österreichweit ganz vorne sind.« Der außergewöhnlich jugendlich wirkende Unternehmer konstatiert für sich selbst, ebenfalls überrascht zu sein, noch immer über so viel Energie zu verfügen und führt dies auf seine sportliche Vergangenheit, die erworbenen guten Erbanlagen von seiner heute 89jährigen Mutter sowie den Umstand zurück, dass er wenig isst. Seine einzigen Bedenken nach dem 90. Firmenjubiläum vor zwei Jahren: »Zum hundertsten Jubiläum in acht Jahren wäre ich 79 – das möchte ich mir nicht antun.« Da ist sie wieder, die Nachfolgefrage. n
Alpenbrot Bäckerei Jechart GmbH
8583 Edelschrott, Packer Straße 4 Telefon +43 3145 294
alpenbrot.at
Theater
Was für mich peinlich ist, das entscheide alleine ich und nicht die Medien oder sonst irgendjemand.
Richard Lugner, 1932–2024, Baumeister, Unternehmer und Original
Wie man mit verschwindend wenig öffentlicher Förderung ein breitenwirksames Theaterprogramm mit ordentlicher Auslastung auf Topniveau präsentieren kann, beweist die »Komödie Graz«.
Von Michael Petrowitsch
Seit Oktober 2019 widmen sich Urs Harnik und Stefan Moser mit ihrem Herzblut einem Genre der Schauspielkunst, das den Zustand der Leichtigkeit und Glückseligkeit ernst nimmt. Das will in Zeiten einer mit staatlicher Unterstützung wohlfeil lebenden Theaterkunst mit überbordender politischer Korrektheit, Zeigefingern und moralischer Überhöhung eine Wohltat sein.
Spielplan 2024/2025
Am Spielplan, so die galante Eigenbeschreibung, stehen pointenreiche Theater- und Kleinkunstabende der guten Unterhaltung, die Kultur und Humor vereinen. Mit der Aufgabe, das Publikum aus dem tristen Alltag herauszuholen und Unterhaltung auf hohem Niveau zu bieten, legte man sich die Latte ziemlich hoch. Und wie das Programm für die kommende Saison verspricht, wird man wohl alles erfüllen. »Ein Programm, das Positives und Zuversicht wecken soll« wird versprochen und man wirbt berechtigt mit Top-Stars, die sich ein Stelldichein geben. In Krise und Unsicherheit braucht es positive Marken, »nicht im Sinne von Belustigung und Oberflächlichkeit«, sondern um Mut zu machen und fröhliche Zuversicht und positive Kräfte zu wecken, so Harnik und Moser. Der Erfolg spricht für sich und die Zahlen eine klare Sprache: Eine Auslastung von 92 Prozent in der vergangenen Saison und mehr als 25.000 verkaufte Karten sind für eine mittlere Bühne in Graz
(im Vergleich zu anderen) Topwerte. Die Anzahl der BesucherInnen, die aus den angrenzenden Bundesländern, aus Wien sowie aus Deutschland anreisen, nimmt, so die Macher, spürbar zu. Nun denn, was gibt es denn so?
Kishon und Torberg Was beziehungsweise wen dürfen wir in den nächsten Monaten erwarten? Natürlich neue Komödienproduktionen aus dem Haus wie zum Beispiel »Funny Money« von Ray Cooney und »Das Geheimnis der drei Tenöre«. Robert Persche und Elke Steffen-Kühnl zeichnen hier federführend verantwortlich. Produktionen, die an mehr als 50 Abenden am Spielplan stehen. Wegen des großen Erfolgs wird auch nochmal die Krimikomödie »Zwei wie Bonnie und Clyde« wieder ins Repertoire aufgenommen. Ebenso die Komödie »Trennung für Feiglinge«, die noch einmal zu sehen ist. Als Highlights der Spielzeit lassen wir wohl die Gastspiele der in New York lebenden Broadway-Legende Ute Lemper und die Burgtheater-Produktion von Mavie Hörbiger und Verena Altenberger zum Weltfrauentag und der Auftritt des ehemaligen Direktors der Wiener Volksoper, Robert Meyer – er spielt die besten Szenen von Karl Valentin – gelten. Burgschauspieler und »Jedermann« Michael Maertens und Daniel Keberle beleuchten anlässlich des 100. Geburtstages von Ephraim Kishon dessen heiteres Verhältnis zu Friedrich Torberg und auch Cornelius Obonya ehrt den 2005 Verstorbenen mit seinen besten Szenen und Texten.
Turbulente Verwechslungen und atemberaubendes Tempo bestimmen Ray Cooneys »Funny Money«
Ordentliche Stardichte
Die große deutsche Schauspielerin Eva Mattes widmet sich – als Schauspielerin und Sängerin – den Kriegs-Tagebüchern von Astrid Lindgren aus den Jahren 1938 bis 1945. Nach Peter Simonischek, der im Februar 2023 den letzten Auftritt seines Lebens in der Komödie Graz hatte, beehren seine Söhne an zwei verschiedenen Abenden die Bühne: Max Simonischek kommt gemeinsam mit Reinhardt Winkler mit einem Abend anlässlich des 100. Todestages von Franz Kafka. Kaspar Simonischek hat mit Brigitte Karner ein neues literarisches Weihnachtsprogramm zusammengestellt. Manuel Rubey, Christoph Grissemann und Robert Stachel sind mit einer grandiosen Neuadaptierung der Komödie »Kunst« von Yasmina Reza zu erleben. Eine Uraufführung und erstmals in Österreich zu erleben, ist das neue Programm von Christian Kohlund und Ina Paule Klink, dem Ermittler-Duo des »Zürich-Krimi«. Dazu kommen Gastauftritte der Kabarett-Stars Robert Palfrader, Eva Maria Marold, Andreas Vitasek, Thomas Maurer, Gernot Haas, Stefan Haider, den Kernölamazonen, Joesi Prokopetz, Dieter Chmelar, Magda Leeb, Flo und Wisch, Dr. Bohl, Betty O., Elli Bauer, Bernhard Murg, Stefano
Bernardin, Markus Hauptmann, Heinz Marecek, um nur ein paar zu nennen.
Herzblut für Kulturarbeit
Kulturarbeit wäre nichts ohne Herzblut, Engagement und Zielvorstellungen. Harnik und Moser formulieren das folgendermaßen mit eigenen Worten: »Wir haben es uns zum ehrgeizigen Ziel gesetzt, interessierten Jugendlichen und sozial benachteiligten Kulturfans schon bald auch Ermäßigungen geben zu können. Aber mit einer Förderung von nur 80 Cent pro Eintrittskarte durch das Land Steiermark ist das derzeit leider nicht möglich. Hier hoffen wir dringend auf mehr Unterstützung.« Und noch ein Ziel gibt es: »Endlich einen eigenen Konzert-Flügel auf der Bühne zu haben.« Die Komödie Graz bietet einen Programm-Mix mit hohem künstlerischen Unterhaltungsniveau, der in Graz einzigartig ist. Mögen die realistischen Wünsche der Betreiber Gehör finden. n
Komödie Graz
8010 Graz, Polzergasse 13b Gesamtes Programm und Karten unter komoedie-graz.at
Stefan Moser und Urs Harnik
Zum bereits 12. Mal gibt sich (und uns) das viertägige Jazzfestival in der Südsteiermark die Ehre. Ein mittlerweile etabliertes Erfolgsrezept, das europaweit rezipiert wird und in seinem Konzept auch anderenorts nachahmenswert wäre.
Von Michael Petrowitsch
Mastermind Otmar Klammer und Organisatorin Isabella Holzmann im Verbund mit dem Tourismusverband beweisen aufs Neue, dass Tourismuskonzepte und Avantgarde keine Konkurrenz darstellen müssen. Das Internationale Jazzfestival Leibnitz orientiert sich in einem österreichweit exklusiven Programm an den Formen und Trends des internationalen, innovativen und kreativen Jazz im Grenzbereich zu neuen Kompositionstechniken und frischen Sounds mit gegebenenfalls ethnischen, elektronischen oder experimentellen Bezügen. Besondere Zielsetzungen sind dabei die erstmaligen Live-Präsentation herausragender internationaler Produktionen aus diesen Bereichen.
Auch ein Festival der Frauen im Jazz Vier von prominenten Frauen geleitete Bands führen in diesem Jahr das massive weibliche Aufgebot des viertägigen Festivals an. Daneben kommen mit Malika
Tirolien erstmals auch Montreals kreative Highsoul-Queen mit Grammy-Glanz sowie fünf französische Musikerinnen als innovative OK Boomers in die südsteirische Weinhauptstadt. Inhaltlich läuft das vom US-Power-Jazz und expressiven Klaviergipfel über eine Harlem Suite und Balkan-Songs bis zur supercoolen Rock-Fusion. Die große Myra Melford ist der persönliche Hö-
hepunkt und das bereits am Freitag eines rundum ausgezeichnet programmierten Wochenendes. n
12. Jazzfestival Leibnitz 26. bis 29. September jazzfestivalleibnitz.at
Steirischer Herbst
Es herbstelt und unser Lieblingsavantgardefestival ist damit wieder am Start. Wie gewohnt wird es politisch, abgeklärt und allwissend.
Yoshinori Niwa, Cleaning a Poster During the Election Period Until It Is No Longer Legible (2024), Dauerperfomance und Installation
Anmerkung: Derzeit aus polizeilichen Ermittlungsgründen unkenntlich gemacht.
Die 57. Ausgabe des Steirischen Herbst steht unter dem Titel »Horror Patriae«. Das verspricht ja schon einiges. Das heurige Festival will mit seinem vielschichtigen Programm das dünne Papier des Vaterlandes mit poetischem Witz und disruptivem Diskurs durchleuchten. In mehr als 400 Veranstaltungen hinterfragt der herbst allgegenwärtige Narrative, wie das der autochthonen Nation oder die scheinbare Notwendigkeit der »Wurzeln«. Er will das Künstliche im Authentischen und den hierarchischen Willen in den grass roots zum Vorschein bringen und den Boden, auf dem Nationalismus und andere Ismen wachsen, analysieren.
Der Geist der Zeit Intendantin und Chefkuratorin Ekaterina Degot zum heurigen Thema: »Zeitgenössische Kunst drückt den Geist der Zeit aus, nicht den Geist eines Ortes. Im Gegensatz zur Folklore ist sie nur sehr indirekt mit Heimat verbunden. Dies anders zu betrachten, kann uns sehr gefährliche Schlüsse ziehen lassen.«
Das Zentralgestirn des heurigen Festivals ist daher eine Ausstellung in der Neu-
Andreas Pankarter en Galerie Graz, die einen humorvollen und doch kritischen Gegenentwurf zu gängigen Nationalmuseen bietet. Dazu umrahmt und vertieft eine Vielzahl unterschiedlicher Performances das Grundthema mit lokalen und internationalen Künstlern. In Diskursveranstaltungen, den sogenannten »Herbst Deathmatches«, wird über essenzielle Zukunftsthemen gestritten, während im »Herbstkabarett« die Satire regiert. Im historischen Gebäude der Neuen Galerie Graz stellt sie sich ein alternatives Museum der nationalen Komplexe voll dunkler Phantasmen vor. Die Ausstellung kombiniert Werke und Gegenstände aus den verschiedenen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler. Darunter zahlreiche Auftragsarbeiten. In mehreren fiktiven Abteilungen gegliedert, erzählt sie Geschichten, die von lokalen Mythen ausgehen und in die weite Welt hinausreichen. Sie untersucht, wie große, imperiale Gesten mit der volkstümlichen Fetischisierung von kleingeistigen Heimatländern Symbiosen eingehen und das Narrativ des Vaterlandes weben. Und all das in Wahlkampf- beziehungsweise Wahlzeiten. Das nennen wir mal brandaktuell. steirischerherbst.at n
Das Projekt «Work & Inclusion» von SPECIAL PEOPLE bietet Unternehmen soziales Know-how um erfolgreich an der gesellschaftlichen Transformation zu partizipieren.
Das Projekt startet im Oktober 2024. Jetzt registrieren und am Laufenden bleiben! Unser mobiles
www.specialpeople.info/esg
Ansprechpartner: Norbert Glieder
Tel.: +43 316 677 248
norbert@specialpeople.info
Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
Hochwasser war, und plötzlich hat sich die Ausgangslage für die Nationalratswahl am kommenden Sonntag verändert. Es sieht so aus, als ob die Naturkatastrophe beiden Regierungsparteien politisch eher nützen als schaden würde.
Die Volkspartei könnte profitieren, weil sie bewiesen hat, dass der Katastrophenschutz bei ÖVP-Landeshauptleuten wie Christopher Drexler und Johanna Mikl-Leitner gut aufgehoben ist. Die mediale Dauerpräsenz der beiden ÖVP-Politiker wurde von den meisten Wählern als schlüssig und notwendig und nicht, wie oft sonst, als aufdringlich empfunden. Auch die Auftritte von Bundeskanzler Karl Nehammer wurden gut aufgenommen, weil auch diese im Rahmen von Hilfsmaßnahmen und des Katastrophenschutzes stattfanden. Dazu kommt, dass die öffentlichen Stellen rechtzeitig vor den möglichen Folgen des Starkregens gewarnt haben und auch die Krisenstäbe in den Gemeinden, die Feuerwehren und
Ein Hochwasser als Wahlhelfer?
das Bundesheer gut gearbeitet haben. Von Behördenversagen ist dieses Mal jedenfalls keine Rede. Und dazu kommt, dass das Hochwasser an zahlreichen Gemeinden vorbeigegangen ist, ohne größere Schäden zu hinterlassen. Der Grund dafür sind die Hochwasserschutzbauten der letzten Jahrzehnte, die ihre Wirkung entfalten konnten. Anders als etwa in Osteuropa gab es in Österreich natürlich keine Plünderungen bei den Flutopfern, sondern eine enorme Welle der Solidarität und Unterstützung von Seiten der nicht betroffenen Bevölkerung. Alles in allem ist es recht wahrscheinlich, dass das Hochwasser der ÖVP am kommenden Sonntag nützen wird, weil die gute Performance von ÖVP-Politikern den einen oder anderen ÖVP-Wähler vom Wechsel zur FPÖ abhalten kann.
Dass die Grünen – als selbsternannte Klimaschutzpartei – von wetterbedingten Umweltkatastrophen profitieren, liegt auf der Hand. Die Grünen fluten ihre Socialmediakanäle seit Tagen mit Beiträgen, in denen sie das Hochwasser zu Recht mit der Erderwärmung in Verbindung bringen. In seinen öffentlichen Auftritten lässt Vizekanzler Werner Kogler keine Gelegenheit zur Polarisierung mit den FPÖ-Klimawandelleugnern aus. Und mit Ausnahme von Umweltministerin Leonore Gewessler, der es nicht zu peinlich war, für ihren persönlichen Hochwasser-Fernsehmoment vor laufender Kamera ein paar Schaufeln Schlamm wegzuräumen, ließen sich auch die Grünen diesmal nicht als Gummistiefeltouristen beim Hochwasserschauen erwischen. Und so glauben die heimischen Talkshowpolitologen, dass das Hochwasser viele Grünwähler der letzten Nationalratswahl dazu veranlassen könnte, auch diesmal wieder die Grünen zu wählen. Aus Enttäuschung wollten diese Wähler am kommenden Sonntag eine andere Linkspartei wählen, doch aufgrund des Hochwassers sollten sie zur Überzeugung gelangt sein, dass das Klimaschutzthema bei den Grünen doch besser aufgehoben ist. Obwohl sich die Grünen aus Sicht ihrer fundamentalistischen Basis bei wichtigen Fragen wie etwa Tempo 100 auf Autobah-
nen nicht gegen den türkisen Regierungspartner durchsetzen konnten, werden diese Wähler den Grünen noch einmal die Chance geben. Vielleicht kann die Grünpartei ihre Dogmen – wie den Glauben, dass der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und damit des Wohlstandes und des Sozialstaates weniger wichtig sei, als strengere Klimaschutzgesetze oder das Zurückdrängen des motorisierten Individualverkehrs – ja in der nächsten Regierung durchsetzen.
Der Gedanke, dass die mangelnde Bereitschaft der ÖVP zu einem noch strengeren Klimaschutz, Schuld am Hochwasser sei, ist natürlich vollkommener Unsinn, kommt in der grünen Blase aber trotzdem hervorragend an. Daher wird er in den grünen Socialmediakanälen auch weiterhin gestreut werden.
Dass weniger hohe Verluste bei den Grünen dazu führen könnten, dass sowohl die Bierpartei und hoffentlich auch die Kommunisten den Einzug in den Nationalrat verpassen, wäre daher ebenso dem Hochwasser geschuldet, wie die Möglichkeit, dass die ÖVP trotz eindeutig anderslautender Umfragen doch noch vor der FPÖ Erster wird. n
Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at
01. – 31. OKTOBER
Spielend einfach investieren lernen.
Was die Zukunft bringt, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Aber die besten Lösungen entstehen, wenn wir einander besser verstehen. Das gilt auch im finanziellen Leben. Ob Sparen, langfristiges Anlegen, Risiko absichern oder Investieren – Raiffeisen ist und bleibt für Sie der vorausschauende Begleiter. Schaffen wir neue Wege. Reden wir über Ihre Chancen und Möglichkeiten.
raiffeisen.at/steiermark/oktober-gespraeche