Steuerboard
Glasfaserausbau:
Mag. Alexander Hofer
Krypto-Steuer ab März 2022
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Krypto-Assets erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – Grund genug für unsere Regierung, die Besteuerung von Kryptowährungen im Zuge der ökosozialen Steuerreform einer grundlegenden Änderung zu unterziehen. Bisher wurden Gewinne aus der Veräußerung von Kryptowährungen nur innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist besteuert. Ab dem 01.03.2022 zählen die Einkünfte aus Kryptowährungen zu den Einkünften aus Kapitalvermögen und der besondere Steuersatz von 27,5 % findet Anwendung. Somit werden also laufende Einkünfte aus Kryptowährungen („Früchte“) und Einkünfte aus realisierten Wertsteigerungen erfasst. Der besondere Steuersatz kommt dann nicht zur Anwendung, wenn die zugrundeliegenden Überlassungsverträge in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht nicht öffentlich angeboten werden. Die Regelungen sind erstmals auf Kryptowährungen anzuwenden, die nach dem 28.02.2021 angeschafft wurden und folglich am Zeitpunkt des Inkrafttretens noch spekulationsverfangen sind. Erfolgte die Anschaffung vor dem 01.03.2021, unterliegen diese als „Altvermögen“ nicht der neuen Besteuerungssystematik. Für laufende Einkünfte im Zeitraum von 01.01.2022 bis 28.02.2022 hat der Steuerpflichtige ein Wahlrecht, diese bereits nach den neuen Regelungen (Sondersteuersatz, Verlustausgleich, etc.) zu erklären. Die Verpflichtung zum Kapitalertragsteuerabzug für inländische Schuldner und Dienstleister gilt erstmals für Kapitalerträge, die nach dem 31.12.2023 anfallen.
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Schluss mit der Bummelei!
Nachdem der Glasfaserausbau wegen fehlender Mittel zuletzt nur sehr schleppend voranging, hat die Österreichische Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (ÖGIG) einen völlig neuen Schwung in den Netzausbau gebracht. Bis 2025 will das im Eigentum der Allianz-Versicherung stehende Unternehmen eine Milliarde Euro in den österreichischen Breitbandausbau investieren. Und das hat alle Anbieter aufgeschreckt. Fazit führte mit ÖGIG-CEO Hartwig Tauber das folgende Gespräch. Herr Tauber, derzeit wird der Breitbandausbau von der Politik zwar massiv gefordert, aber bisher war niemand in der Lage, die gewaltigen Kosten zu stemmen. Und jetzt investiert Ihr Unternehmen eine Milliarde. Wie ist das möglich? Das geht, weil wir kein Telekommunikationsunternehmen, sondern ein Infrastrukturunternehmen sind. Unsere Investitionen müssen sich nicht in kurzer Zeit refinanzieren, sondern wir suchen ausschließlich langfristige Veranlagungen für die Versicherungsgelder unseres Eigentümers, die Allianz-Gruppe. Das heißt, Sie haben keine Ertragserwartungen? Natürlich wollen auch wir mehrwertig investieren. Aber wir bauen eine Glasfaserinfrastruktur und betreiben kein Telekomnetz. Anders als bei Private Equities, wo es sehr oft um rasche Renditen und klare Ausstiegsmöglichkeiten geht, wollen wir langfristig – auf 30 oder gar 50 Jahre – veranlagen. Jetzt kann sich ein Glasfasernetz vielleicht im urbanen Bereich rechnen. Aber Sie wollen ja gerade auch den ländlichen Raum versorgen. Unser Geschäftsmodell zeigt, dass es sich 32 /// FAZIT APRIL 2022
für uns ausgeht. Tatsächlich wird dieser Ansatz in Österreich von keinem anderen Unternehmen verfolgt. Das ist auch der Grund dafür, dass unser Land bei der Breitbandversorgung so weit zurückliegt. Trotzdem ist diese Infrastruktur dringend notwendig. Sobald das eine Gemeinde erkannt hat, sind wir da.
Aber wenn man durch das Land fährt, sieht man doch inzwischen überall die vielen orangen Glasfaserkabel, die gerade unter Schirmherrschaft der EVUs verlegt werden. Machen die nicht das gleiche wie Sie? Sie würden gerne das gleiche machen, können es aber nicht. Unser Ziel ist es, nicht punktuell nur jene Unternehmen zu versorgen, die sich einen Glasfaseranschluss leisten können. Wir wollen flächendeckend so viele Haushalte wie möglich integrieren. Und anders als manche Mitbewerber bauen wir unabhängig von der Förderung. Sie bauen den Datenhighway und leben dann von jenen, die ihn benutzen? Die ÖGIG baut nur die Infrastruktur und betreibt sie. Bei uns kann man aber kein Internetpaket bestellen. Stattdessen sieht unser Geschäftsmodell vor, das Netz für alle interessierten Internetserviceprovider zu öffnen. Bei diesem typischen Open-Ac-